Bankenbrief Bankenbrief - Ausgabe 2021-198 - Das Thema Bankenpräsident Sewing: "Europa braucht eine Investitionsoffensive" - Bundesverband ...

 
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Bankenbrief

Bankenbrief - Ausgabe 2021-198

 Das Thema

 Bankenpräsident Sewing: "Europa braucht eine
 Investitionsoffensive"
 Die deutschen Banken haben sich für einen Umbau der europäischen
 Wirtschaft ausgesprochen. "Damit wir im Jahr 2030 nicht auf ein Jahrzehnt der
 verpassten Möglichkeiten zurückblicken, müssen wir die Weichen für mehr
 Investitionen jetzt stellen", erklärte der Präsident des Bundesverbandes
 deutscher Banken, Christian Sewing, heute anlässlich der Herbsttagung des
 Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank. Europa drohe im
 globalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn die Möglichkeiten für private
 Investitionen nicht verbessert würden. "Notwendig dafür ist ein echter europä‐
 ischer Finanzbinnenmarkt und die Vollendung der Kapitalmarkt- und
 Bankenunion", sagte Sewing. Die notwendigen Arbeiten müssten in den
 kommenden Monaten allergrößte Priorität genießen. "Europa braucht eine
 Investitionsoffensive in Zukunftstechnologien und den Umbau in eine
 nachhaltige Wirtschaft", betonte Sewing. Die steigende Inflation müsse im
 Blick behalten werden. Vieles spreche dafür, dass die Inflation in der Eurozone
 nicht mehr so schnell auf das Vor-Pandemie-Niveau von deutlich unter 2
 Prozent zurückfalle. "Auch die Geldpolitik sollte deswegen offen über Wege
 diskutieren, die aus dem gegenwärtigen Ausnahmezustand der Negativzinsen
 herausführen", sagte Sewing. Erneut setzte sich Sewing für einen Freibetrag
 für Banken ein. Seit Mitte 2014 belastet die Negativzinspolitik der Europäi‐
 schen Zentralbank (EZB) die europäischen Geldhäuser erheblich. Jährlich
 müssten die europäischen Banken mehr als 17 Milliarden Euro an die EZB
 zahlen. Hier müsse gegengesteuert werden, so Sewing. Das sei nicht nur für
 die Institute sondern auch für die Volkswirtschaft wichtig. Seit Beginn der
 Corona-Pandemie habe sich die Überschussliquidität, für die die Banken
 Negativzinsen an die EZB zahlen müssen, von 950 Milliarden Euro auf gut 3,4
 Billionen Euro erhöht. Dabei sei der Freibetrag, der seit Herbst 2019 einge‐
 räumt wird, von aktuell rund 900 Milliarden Euro schon berücksichtigt. "Eine
 Erhöhung dieses Freibetrages, das wäre zum Beispiel ein Weg", sagte Sewing.

 [finanzen.ch]

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 [handelsblatt.com]
 [bloomberg.com]
 [bankenverband.de](Mitteilung)
 [bankenverband.de](Redetext Sewing)

 Meldungen

 Wirtschaftsforschungsinstitute senken
 Konjunkturprognose
 Führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute wollen Medienberichten
 zufolge in dieser Woche ihre Konjunkturprognose für das laufende Jahr
 senken. Als Folge der weltweiten Materialengpässe sei für 2021 nur noch mit
 einem Anstieg des hiesigen Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 2,4 Prozent zu
 rechnen, hieß es heute. Im Frühjahr waren die Wirtschaftsforscher noch von
 3,7 Prozent ausgegangen. Die Gemeinschaftsdiagnose der Institute soll am
 Donnerstag vorgelegt werden. Für 2022 wird darin die Vorhersage von 3,9 auf
 4,8 Prozent angehoben. Für 2023 wird ein Plus von knapp 2 Prozent erwartet.
 Im vergangenen Jahr war das BIP wegen der Corona-Krise um 4,6 Prozent
 eingebrochen.

 [wiwo.de]
 [finanznachrichten.de]

 JPMorgan steigert Gewinn überraschend stark
 Die US-Bank JPMorgan Chase hat von der Erholung der Wirtschaft nach dem
 Einbruch durch die Corona-Krise deutlich profitiert. Der Überschuss erhöhte
 sich im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um fast ein
 Viertel auf 11,7 Milliarden Dollar (10,1 Milliarden Euro). Das teilte der Konzern
 heute mit. Das Institut löste im dritten Quartal milliardenschwere Rückstel‐
 lungen für ausfallgefährdete Kredite auf. Zudem wirkten sich florierende
 Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen positiv aus. Auch ein positiver
 Steuereffekt trieb das Ergebnis nach oben. Insgesamt übertraf das Institut die
 Erwartungen der Analysten. Bankchef Jamie Dimon sprach von einem guten
 Wirtschaftswachstum trotz der Belastungen durch die Probleme in den
 weltweiten Lieferketten und anhaltender Corona-Sorgen. Wegen der besseren

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 Aussichten verringerte das Institut seine Risikovorsorge für mögliche Kredit‐
 ausfälle gesamt gesehen um rund 1,5 Milliarden Dollar.

 [finanzen.net]
 [nau.ch]

 BlackRock übertrifft Erwartungen der Analysten
 Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat dank der sich erholenden
 Wirtschaft die Gewinnerwartungen der Analysten im dritten Quartal
 übertroffen. Das verwaltete Vermögen sei auf rund 9,5 Billionen Dollar (8,1
 Billionen Euro) gestiegen, von 7,81 Billionen Dollar in der Vorjahresperiode,
 teilte der Konzern heute mit. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 1,69 Milliarden
 Dollar im Vergleich zu 1,42 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Analysten
 waren von einem Gewinn in Höhe von rund 1,44 Milliarden Dollar ausge‐
 gangen.

 [cash.ch]

 Höhere Energiekosten treiben Inflationsrate auf über 4
 Prozent
 Angeheizt von höheren Energiekosten ist die Inflationsrate in Deutschland im
 September erstmals seit fast 28 Jahren über die Vier-Prozent-Marke gestiegen.
 Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im Vergleich zum Vorjahres‐
 monat um 4,1 Prozent, wie das Statistische Bundesamt heute im Detail
 berichtete. Für Energie mussten Verbraucher 14,3 Prozent mehr ausgeben als
 ein Jahr zuvor. "Wesentlich dafür waren die Basiseffekte, da wir die aktuellen
 Preise mit den sehr niedrigen Preisen des Vorjahres vergleichen",
 erklärte Christoph-Martin Mai vom Statistikamt. Auch die zu Jahresbeginn
 eingeführte CO2-Abgabe habe sich erhöhend ausgewirkt. Heizöl verteuerte
 sich mit 76,5 Prozent besonders stark, ebenso wie Kraftstoffe mit 28,4 Prozent.
 Auch die Preise für Erdgas (plus 5,7 Prozent) und Strom (plus 2,0 Prozent)
 zogen an. Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich um 4,9 Prozent und
 damit ebenfalls überdurchschnittlich.

 [boersen-zeitung.de]

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 Teuerungsrate in den USA im September bei 5,4
 Prozent
 Die Inflationsrate in den USA ist im September auf 5,4 Prozent im Vergleich
 zum Vorjahresmonat gestiegen. Das teilte das US-Arbeitsministerium
 heute mit. Ökonomen hatten mit einer Teuerungsrate von 5,3 Prozent
 gerechnet. Auf diesem Niveau lag sie bereits im August.

 [handelsblatt.com]

 Die Köpfe

 BaFin-Chef Branson: Reform erst am Anfang
 Der neue Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
 (BaFin), Mark Branson, hat heute eine erste Zwischenbilanz des laufenden
 Umbaus gezogen. "Die Umsetzungsgeschwindigkeit und die Breite der BaFin-
 Reform beeindrucken mich", sagte er auf einer Pressekonferenz mit Finanz‐
 staatssekretär Jörg Kukies. Man stehe aber erst am Anfang einer langfristigen
 Weiterentwicklung der Finanzaufsicht. "Es braucht Zeit, bis wir überall auf dem
 angestrebten Niveau ankommen. Aber die Richtung stimmt, und die
 Motivation ist hoch", betonte Branson. "Die Modernisierung der BaFin ist auf
 einem sehr guten Weg", hob auch Kukies hervor. Zwei Drittel der im Zuge der
 Reform geplanten Maßnahmen seien bereits umgesetzt, ein Drittel stehe vor
 der Implementierung, erklärte die BaFin. Von den rund 150 neu geschaffenen
 Stellen seien 80 Prozent besetzt, für weitere seien geeignete Bewerber in der
 Auswahl.

 [versicherungswirtschaft-heute.de]
 [finanzen.ch]

 IWF-Chefin Georgiewa kündigt internes Treffen an
 Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa,
 will sich nach eigener Aussage jetzt wieder auf die globalen Herausforde‐
 rungen konzentrieren, nachdem der Exekutivrat des Fonds ihr sein volles
 Vertrauen ausgesprochen hat. "Wir haben schwierige Probleme zu bewältigen,
 und wir brauchen das starke Ansehen der Institution, um den Mitgliedern zu

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 dienen", erklärte sie in einem Interview mit der Nachrichtenagentur
 Reuters. Nach der laufenden Jahrestagung von IWF und Weltbank wolle sie
 sich am kommenden Montag mit IWF-Mitarbeitern treffen. Georgiewa war
 durch einen Untersuchungsbericht zunächst belastet worden, wonach durch
 die Führung der Weltbank, deren Geschäftsführerin sie war, Mitarbeiter unter
 Druck gerieten, China in einem wichtigen Länder-Ranking für 2018 besser
 dastehen zu lassen.

 [reuters.com]

 Slowakischer Notenbankchef Kažimír geht gegen
 Bestechungsvorwürfe vor
 Der Gouverneur der Slowakischen Nationalbank, Peter Kažimír, wehrt sich
 gegen Vorwürfe der Bestechlichkeit. "Ich fühle mich nicht schuldig irgend‐
 eines Verbrechens", sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank
 (EZB). Kažimír sei angeklagt worden, erklärte sein Anwalt, ohne Details zu
 nennen. Gegen die Anschuldigung werde er Beschwerde einlegen. Der Fall
 hat einem Medienbericht zufolge mit Kažimírs früherem Amt als Finanzmi‐
 nister der Slowakei zu tun, das er bis 2019 innehatte, bevor er
 die Spitzenposition bei der Notenbank übernahm.

 [finanznachrichten.de]

 US-Notenbanker Bullard für Reduzierung der
 Anleihekäufe
 Der US-Währungshüter James Bullard hat sich dafür eingesetzt, das Volumen
 der monatlichen Anleihekäufe durch die US-Notenbank Federal Reserve (Fed)
 ab dem kommenden Monat zu verringern. Dieses sogenannte Tapering sollte
 im Frühling beendet werden, sagte der Chef der Fed-Filiale von St. Louis in
 einem Interview. Dann könne die US-Notenbank den Leitzins notfalls erhöhen,
 um die Inflation zu bekämpfen. Er wolle gewappnet sein, wenn die Inflation in
 den kommenden Monaten hoch bleibe oder steige.

 [boerse-online.de]

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 Die Tweets des Tages

 Bankenpräsident Christian Sewing: "Europa braucht eine Investitionsof‐
 fensive". Europa drohe im globalen Wettbewerb zurückzufallen, wenn die
 Möglichkeiten für private Investitionen nicht verbessert werden. Notwendig
 seien ein echter Finanzbinnenmarkt und die Vollendung der Kapitalmarkt- und
 Bankenunion. go.bdb.de/cdfiR

 [twitter.com]

 Mit #KI können heute Videos oder Audiostreams nahezu perfekt gefälscht
 werden. Häufig werden öffentlich bekannte Personen mit solchen
 #Deepfakes verleumdet. In #Phishing-Mails dienen sie als Lockmittel.
 go.bdb.de/OUY0Y #ECSM #Cybersicherheit #CybersecMonth

 [twitter.com]

 Am Vortag meistgeklickt

 Kundengespräch: Kennen Sie diese Sätze?
 Sei es eine Kreditanfrage zur Gründung oder seien es Verhandlungen über
 eine Anschlussfinanzierung: Bankkunden möchten im Gespräch mit ihrem
 Kreditinstitut möglichst überzeugen. Aus Sicht von Peter Stonn, langjähriger
 Unternehmensberater und Mitautor des Ratgebers "Das perfekte Bankge‐
 spräch", gibt es einige Sätze, auf die Kunden im Gespräch mit ihren Bankbe‐
 ratern und -beraterinnen unbedingt verzichten sollten. Welche das sind, lesen
 Sie hier:

 [impulse.de]

 Was morgen wichtig wird

 Weitere US-Großbanken wie die Bank of America, Morgan Stanley, Wells
 Fargo, Citigroup und U.S. Bancorp veröffentlichen ihre Ergebnisse für das

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 dritte Quartal. – Das Bundeswirtschaftsministerium legt seinen Monatsbericht
 für Oktober vor. – Auf der Jahrestagung von Weltbank und Internationalem
 Währungsfonds (IWF) steht ein Klimawandel-Panel auf der Agenda, an dem
 neben Bundesentwicklungsminister Gerd Müller auch US-Finanzministerin
 Janet Yellen und Prinz Charles teilnehmen. Am Abend beteiligt sich IWF-Chefin
 Kristalina Georgiewa neben anderen an einer Diskussion über die
 globale Wirtschaftsentwicklung. – In Hongkong ist die Börse wegen eines
 Feiertags geschlossen.

 Der Nachschlag

 Tipps im Umgang mit schwierigen Charakteren
 Im Büro ist es wie im Privatleben – nicht mit jedem Menschen ist der Umgang
 leicht. Manche Kolleginnen oder Kollegen nerven, verbreiten schlechte
 Stimmung oder machen aus jeder Mücke einen Elefanten. Nicht immer ist die
 Lösung einfach, manchmal hilft ein Gespräch, aber mitunter ist auch durch‐
 greifenderes Handeln angesagt. Tipps, wie Sie mit schwierigen Charak‐
 teren umgehen, lesen Sie hier:

 [capital.de]

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