Folien Depression und Sucht - LSSH Fachseminarreihe Komorbidität 18.+19.3.13 Dr. Jean Hermanns
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Therapeutischer Umgang bei Depressiven: Stichwort Selbstbildorientierung Was hilft/motiviert daran ? • Verständnis motiviert • „ich kann es selbst kaum glauben“ • Unverständnis für die eigene Störung • bes. ausgeprägt bei Depressionen und Angststörungen • gilt aber generell auch für Persönlichkeitsstörungen und Psychosen • Verständnis entlastet vom Gefühl selbst Schuld zu sein • Klient widerspricht gfs. Therapeuten (und nicht umgekehrt), was die Stärke der Symptomatik anbetrifft
Therapeutischer Umgang bei Depressiven: Stichwort Selbstbildorientierung Wie komme ich an das Selbstbild eines Klienten ? • Berücksichtigung der spezifischen Störung • insbes. der Erkenntnisse über das subjektive Erleben • Depressiven (auch den meisten Borderlinern) geht es immer schlecht • individuelle Ausprägung über Technik der Offenen Fragen
Therapeutischer Umgang bei Depressiven: Stichwort Selbstbildorientierung Technik: Bestätigung des Selbstbildes/subjektiven Erlebens • verbal und paraverbal • tendenziell Nutzung von Superlativen • nicht fragen, sondern feststellen • leichte Übertreibung oft hilfreich (Klient korrigiert gfs.)
Therapeutischer Umgang bei Depressiven: Stichwort Selbstbildorientierung Prinzipien • nur Selbstbild kompatible Information wird verarbeitet • „Widersprich nie einem Patienten !“ (…wenn es nicht unbedingt nötig ist) • „Trösten“ durch Widersprechen („…aber schauen Sie mal !“) funktioniert nicht • entscheidend ist die eigene (Veränderungs-) Aktivität („Beamten-Mikado“) • "Öl ins Feuer" • ähnlich dem Validieren im Sinne der DBT (Linehan)
National Comorbidity Survey, USA Alkohol/ Major Depression Wahrscheinlichkeit für Major Depression 2-3x höher bei Vorliegen einer Alkoholstörung dabei Gender-Aspekt: Alkoholabhängigkeit Alkoholmissbrauch Männer und Frauen Frauen ja gleich Männer nein
Komorbidität Sucht und Depression - Epidemiologische Befunde - National Comorbidity Survey, USA Prävalenzraten Major Depression / illegale Drogen Missbrauch Abhängigkeit Lifetime 25,7 34,5 12-month 15,0 28,4
Komorbidität Sucht und Depression - Epidemiologische Befunde - Männer Frauen Depression zuerst 39,7 52,1 Gleiches Jahr 10,8 13,8 Alkoholstörung zuerst 49,5 34,1
Komorbidität Sucht und Depression - Epidemiologische Befunde - Männer Frauen Depression zuerst 44,6 53,8 Gleiches Jahr 10,2 18,8 Drogenstörung zuerst 45,2 27,4
STAR*D-Study (Davis et al. 2005) • *Sequenced Treatment Altematives to Relieve Depression • (1484 Fälle) • 28% der Patienten mit Depression hatten gleichzeitig eine Suchterkrankung
Die Prävalenzraten depressiver Syndrome bei Abhängigkeitskranken in der Literatur schwanken von 2 % bis 90 % in der Mehrzahl der Studien 30 % bis 60 % (Daeppen et al. 2000)
Komorbidität Sucht und Depression - Epidemiologische Befunde - Stichwort: Administrative Prävalenz, d.h. das Vorkommen in Hilfs- und Behandlungsinstitutionen ist deutlich höher Grund: komorbide PatientInnen kommen häufiger in Behandlung/Beratung Prävalenzraten bei stationären Stichproben schwanken von 20-60%
Wirkung von Abstinenz auf depressive Symptome (Brown et al. 2005) Männliche Probanden 4 Gruppen: 1. Pat. mit reiner Alkoholabhängigkeit 2. Pat. mit primärer Abhängigkeit und sek. Depression 3. Pat. mit primärer Depression und (zeitlich) sek. Abh. 4. Pat. mit reiner Depression Remission depressiver Symptome unter Abstinenz bei Gruppe 1 + 2 Persistieren depressiver Symptome unter Abstinenz bei Gruppe 3 + 4
Vergleich Alkoholentzugs- mit depressiven PatientInnen Wetterling&Junghanns(2000) Ergebnis: Alkoholentzugspatienten entwickeln durchaus klinisch bedeutsame depressive Symptome, diese remittieren nach 2-4 Wochen ohne Medikation (im Gegensatz zu den depressiven PatientInnen)
Faustregel zur Differentialdiagnose Wenn die Symptome mehr als vier Wochen nach einer akuten Intoxikations- oder Entzugssymptomatik noch bestehen, wird von einer nicht-substanzinduzierten Störung ausgegangen, eine Doppeldiagnose diagnostiziert und der Patient entsprechend behandelt. (Moggi und Donati 2004)
Zusammenhang Alkoholkonsum und Depression Alkohol kann direkt zu vorübergehenden depressiven Verstimmungen führen Schuckit (2000) depressive Syndrome können nach längeren Trinkex- zessen auftreten Soyka (2005) Alkohol kann indirekt über Folgeschäden zu Depressionen führen Allan (1995)
Cannabis und Depression • Cannabis kann direkt depressive Stimmungslagen auslösen, bes. bei sog. naiven Nutzern, ansonsten nach oraler Einnahme • andererseits werden positive Wirkungen von Cannabis bei (tiefen) depressiven Verstimmungen im Rahmen z.B. einer bipolaren Depression berichtet („Beschwichtiger des Kummers“) • Cannabis bewirkt eine signifikante psychomotorische und Verlangsamung der Informationsverarbeitung • Cannabiskonsumenten berichten einen reduzierten Drang zu körperlichen Aktivität und Konzentrationsminderung • beides erleben „normale“ Depressive eher als Verstärkung der Symptomatik • auch gibt es Berichte von Cannabis konsumierenden Depressiven, dass es bei höherer Dosis zu einer Verstärkung der Depression kommen kann
Haschisch macht gleichgültig --- aber das ist mir egal !
Wirkungen dauerhaften Cannabiskonsums „Überangebot“ vermindert Produktion körpereigener Substanzen z.B. Dopamin und körpereigene Cannabinoide (Anandamide) Folge: schlechtere Modulation im Dopamin-(Belohnungs-) und GABA- ((Angst-)Hemmungs-)System
Amotivationales Syndrom - Symptomatik • Teilnahmslosigkeit • Passivität • Gleichgültigkeit • Antriebsverminderung • Einbuße an sozialer Kompetenz • Schwunglosigkeit • Demotivierung • depressive Verstimmung • Affektlabilität • Verminderung von Kritikfähigkeit • Rückzug
Amotivationales Syndrom - Entstehung und Verlauf lange unklar ob substanzspezifisch oder eher soziokulturell erklärbar inzwischen relativ unstrittig (auch Tierversuche) insbes. bzgl. Demotivation offenbar keine hirnorganische Grundlage reversibel bei Abstinenz nach längerem relgemäßigen Konsum dosisabhängig
„Ohne Koks nichts(mehr)los!!!“ Kokain & Depression Selbstbehandlung Wiederherstellung von Antrieb und Leistungsfähigkeit Korrektur des negativen Selbstwertes Verstärkerverlust kein „Spaß“ mehr ohne Kokain Einbusse in der Fähigkeit zur Selbstmodulation von Gefühlen ohne Kokain kein „Stimmungsmacher“ mehr
Zusammenhänge Sucht und Depression
…wie geschieht das ?? hirnphysiologisch ?? 25
Alkohol ist (auch) eine Hirnerkrankung • warum ? • was passiert, wenn Sie Fleisch entweder kurz mit Rotwein übergießen • oder über Nacht marinieren ? • … • und das gilt noch viel mehr für lebendiges Fleisch 26
Alkohol ist (auch) eine Hirnerkrankung woran kann man das erkennen ? Alkohol verstärkt/sensibilisiert Teile des Gehirns, die für die Regulation von Gefühlen zuständig sind z.B. das sog. Belohnungssystem auch das Angst-/Stressregulationssystem 27
Veränderung des Belohnungssystem – wozu führt das ? (1) • Gewöhnung an hohes Niveau der Belohnung, z.B. Alkohol belohnt 2-3x, Kokain 20x stärker als eine positive menschliche Begegnung • Stichwort Neuroadaption • Erhöhung des ‚reward-set-points‘ (Koob&LeMoal, 2001) • längerfristig Verminderung der Belohnung/Belohnbarkeit durch andere Verhaltensweisen (typisch für Depressive)
Veränderung des Belohnungssystem – wozu führt das ? (2) • bei Abstinenz Verminderung der Ausschüttung von Dopamin, endogenen Opioiden und vermutlich auch Serotonin (Antriebsmangel, Mangel an positiven Emotionen, Stimmungstief)
Veränderung des Belohnungssystem – wozu führt das ? (2) • bei Abstinenz Verminderung der Ausschüttung von Dopamin, endogenen Opioiden und vermutlich auch Serotonin (Antriebsmangel, Mangel an positiven Emotionen, Stimmungstief) • Folge: Motivationsmangel • aus „Alles macht Spaß mit Alkohol“ wird • „Nichts macht Spaß ohne Alkohol !“
Teufelskreis Sucht und Depression I antidepressive Wirkung von Alkohol (oder anderer Drogen) Gewöhnung (auch auf Neurotransmitterebene) bei Abstinenz Verstärkung der depressiven Symptomatik (insbes. Anhedonie und Antriebsminderung) Verringerung von potenziell angenehmer Aktivität Verstärkung der Depression bei Suchtmittelkonsum zwar Entlastung, aber auch Selbstwertverletzung (Versagen !) …
Teufelskreis Sucht und Depression I • Entkopplung von Aktivität und Belohnung (Antriebsdefizit) • Entkopplung von Erleben und Belohnung (alles macht Spaß mit Alkohol) • Motivationsdefizit außerhalb des Konsums (nichts macht Spaß ohne Alkohol, Anhedonie) • Verminderung von Selbstwirksamkeit (Selbstwertdefizit, Pessimismus)
Was heißt das (eigentlich) für sucht- psychiatrische Pflege und Behandlung ?? • beide Störungen bei SuchtpatientInnen sehr häufig parallel vorhanden ("echte" Komorbidität) • Frage nach "Vordergrund-Störung" für Behandlung unerheblich • gleichzeitige/integrierte Behandlung • d.h. antidepressiv und suchttherapeutisch (antidepressiv und anti"süchtig" wirksame Atmosphäre) • welche Leitlinien sind also störungs-angemessen (beide Störungen) ?
Mottos/Leitlinien für integrierte Pflege/ Behandlung depressiver Suchtkranker Was wirkt… und was nicht ?? • Förderung/Provokation positiver Aktivitäten und Emotionen
Mottos/Leitlinien für integrierte Pflege/ Behandlung depressiver Suchtkranker Was wirkt… und was nicht ?? - ein paar Beispiele - • Förderung/Provokation positiver Aktivitäten und Emotionen • Motto: "Trainieren Sie Lust!", nicht "Haben Sie Lust ?" • Ermöglichung positiver Bindungserfahrung • "Lufthansalächeln" • Lob, Vermeidung von Kritik, Selbstwertschutz und - stützung (motivational interviewing) • "Druck machen" bringt nichts • "bange machen" gilt nicht (und führt ziemlich sicher zum Rückfall) • und… bedauern, Anerkennen des bisherigen Bemühens, Verständnis für Ambivalenz und Notlage
Neurobiologische Perspektive der Depression: Welche Zielsetzung haben Therapie- bzw. Beeinflussungsversuche ? 1. Stoßrichtung: Verringerung negativer Bahnungseffekte 2. Stoßrichtung: Initiierung positiver Bahnungseffekte
Umgangs-/Therapiestrategie Depression: Verringerung negativer Bahnungseffekte • Eliminierung der aufrechterhaltenden Bedingungen der Depression • bzw. im Effekt Vermeidung negativer Emotionen • durch Sicherheit, Entlastung, Bestätigung, Verständnis, Erklärung…
Umgangs-/Therapiestrategie Depression: Initiierung positiver Bahnungseffekte • Herstellung positiver Lebensumstände bzw. • Aktivierung positiver Emotionen • Trainingsansatz • nur dadurch Bahnung möglich • Nicht: „Haben Sie Lust !", sondern: "Trainieren Sie Lust !“
Sucht und Depressivität – Inhalte psychoedukativer Interventionen I • Stichwort: Veränderung des Belohnungssystems • Erhöhung des ‚levels‘ an Belohnung • alles darunter ist enttäuschend, • wirkt im Ergebnis emotional negativ • Veränderung der Botenstoffe für Belohnung…
Depression - Ursachen – biologisch-physiologische Beschreibungsebene • genetische Komponenten • Erkrankungswahrscheinlichkeiten familiär erhöht • ein Elternteil 20 %, beide 50-60% • eineiige Zwillinge Konkordanzrate ca. 65 % • Verhältnis Frauen zu Männer 2 : 1 (!!) • dispositionell Anfälligkeit des serotonergen Neurotransmittersystems
Gen-Umwelt-Interaktion
Depression – fördernde und aufrechterhaltende Bedingungen • Unkontrollierbarkeit (Unvorhersagbarkeit, mangelnde Beeinflussbarkeit etc.) • Selbstwertkränkung/-infragestellung/- bedrohung • wechselnde unklare Bindungen/Beziehun-gen • Überwiegen negativer Emotionen
Exkurs Menschliche Grundbedürfnisse (Epstein zit.n. Grawe, 2004) 1. Bedürfnis nach Bindung 2. Bedürfnis nach Lustgewinn/Unlustvermeidung 3. Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung 4. Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle
Angeboren oder Bahnungseffekt ? • angeborene laterale Asymmetrie (im Sinne einer rechtsseitigen Dominanz) sicher Risikofaktor für Depression • diese ist aber auch Folge eines Bahnungseffekts in Folge negativer Lebensereignisse • die „Trauermuskeln“ werden dicker, die „Freu- Muskeln“ dünner, die entsprechenden Gelenke schwergängiger • „wer hat, dem wird gegeben, wer nicht hat…“
Therapie der Depression - Was kann man selbst tun ? (1) Lebensführung: ausreichend Schlaf, Alkohol meiden, Stress reduzieren, „antidepressive“ Tätigkeiten
Therapie der Depression - Was kann man selbst tun ? (2) „nur action bringt satisfaction!“ Zusammenhang von Aktivität und Erleben!
Therapie der Depression - Was kann man selbst tun ? (2) Bedeutung der Therapie (Medikation und Psychotherapie) Selbstmanagement, Therapeut als Coach oder Cheerleader
Komorbidität Sucht und Depression - Therapeutisches Vorgehen - „Motivational Interviewing“ bei Depressiven Was motiviert (schon) einen depressiven Menschen ?
Grundlagen von motivational interviewing Bisherige Sichtweise von Suchtmittel missbrauchenden Menschen • fehlende Veränderungsmotivation • Bagatellisierung eigener Suchtprobleme • galten quasi als Persönlichkeitsmerkmale Suchtkranker • Stichworte: "fehlender Leidensdruck" • "fehlende Mitwirkungsbereitschaft"
Grundlagen von motivational interviewing Dementsprechende Motivierungsdevise(n): • "Druck machen" • Leidensdruck verdeutlichen/verstärken • Überzeugen und Überreden • häufig frustrierend • "Konfrontations-Leugnungs-Falle" (Veltrup) • immer mehr Argumente auf Seiten des Therapeuten führen zu • immer mehr Reaktanz auf Seiten des Klienten
Grundlagen von motivational interviewing Betroffenenmerkmale Einstellungen Widerstand Motivation/Ambivalenz
Grundlagen von motivational interviewing … Widerstand ist normal !!!!! Widerstand ist eine übliche und angemessene sog. Defensivstrategie !!! … gerade auch angesichts der Position als Betreuer/Mediziner/Berater/Therapeut
Grundlagen von motivational interviewing …und vor allem: "It requires at least two people to not cooperate !" (Miller&Rollnick) d.h. Widerstand ist ein interaktionelles Phänomen, kein Persönlichkeitsmerkmal ! Folge von Übergriffigkeiten bzw. Autonomie- verletzungen des Therapeuten Offenheit für Sichtweisen, Ziele und Handlungs- präferenzen des Klienten mindert Widerstand "Rechthaber-Reflex" muss gebändigt werden !!
MI bei Komorbidität Depression und Sucht Wie zeigt sich Widerstand bei depressiven Süchtigen ? ... Aggressivität/Gereiztheit spezifische Kritik am Therapeuten ("Sie können mir auch nicht helfen !" Entscheidungsunfähigkeit (gerade auch nicht zur Abstinenz) Schweigen 3-Wort-Sätze Selbsterniedrigung ("Kümmern Sie sich doch lieber um anderen Patienten !" Selbstbeschimpfung Termine absagen …
Grundlagen von motivational interviewing Änderungsbereitschaft Änderungskompetenz Änderungszuversicht
Grundlagen von motivational interviewing Ambivalenz
Grundlagen von motivational interviewing Ambivalenz … … ist der Regelfall !! und ist normal !!
Grundlagen von motivational interviewing Quellen der Ambivalenz Diagnosestellung Verhaltensänderung Inanspruchnahme von Hilfe
Grundlagen von motivational interviewing Warum Ambivalenz im Vordergrund von MI ? • Vor- und Nachteile des Konsums/ der Abstinenz • Ambivalenz ist ein natürlicher Teil jeder Veränderung • auch nach Entscheidungen
Grundlagen von motivational interviewing Definition MI "…a client-centered, directive method for enhancing intrinsic motivation to change by exploring and resolving ambivalence" (Miller&Rollnick)
Grundlagen von motivational interviewing Ambivalenz bedeutet jede abhängige Person besitzt Veränderungspotential trägt in der Pro-Veränderungsseite die Gründe für Veränderung in sich Betroffener kann so zum Fürsprecher der eigenen Veränderung gewonnen werden nur so ist eine stabile Verhaltensänderung ohnehin nur möglich
Grundlagen von motivational interviewing Intrinsische Motivation und Ambivalenz "Eigenmotivation zur Veränderung wird gefördert, wenn die Motive pro Veränderung gestärkt und gleichzeitig die Motive kontra Veränderung wertgeschätzt werden !" (Veltrup) (dies geschieht in Phase I des MI)
Ambivalenz bei (süchtigen) Depressiven depressive Suchtkranke wissen schon längst, dass sie aufhören müssen, Problem der Änderungskompetenz, Problem der Angst Problem der Entscheidungsfindung, Aversions- Aversions-Konflikt Kraftlosigkeit, Antriebsschwäche, Hilflosigkeit, negative Erfolgserwartung Problem der Konstanz, Stimmungseinbrüche, Antriebsschwäche, Verlust des „letzten“ Verstärkers Rückfall aufgrund von Stimmungseinbrüchen, Misserfolgserlebnissen, Sinn- und Perspektivlosigkeit, neg. Gefühle,
Grundlagen von motivational interviewing - Techniken des MI - Förderung von Änderungsbereitschaft I Offene Fragen Aktiv zuhören Bestätigen Verstärkung selbstmotivierender Aussagen
Grundlagen von motivational interviewing Bestätigen Anerkennen des bisherigen Bemühens Verständnis für die Ambivalenz und die Notlage Bewunderung für die Lebens-(Arbeits-) leistung
Grundlagen von motivational interviewing Bestätigen … hier gilt ganz besonders: Nur selbstbildkompatible Information wird verwertet (und wirkt !).
MI bei depressiven Süchtigen • Modifikationen der MI-Techniken ?? • Bestätigen wofür ? • Wie ? • … • … • Techniken des Selbstwertschutzes • Bindungstechniken • Vermeidung negativer Affekte • Orientierung und Kontrolle
Praktische Übung • Technik des Bestätigens
Depression – Subjektives Erleben I • Unerklärlichkeit (selbst und Umwelt) • meist kein subjektives Krankheitskonzept • oft „larviert“ hinter körperlichen Krankheiten • bes. bei Männer auch hinter Alkoholmissbrauch
Depression – Subjektives Erleben II • nicht eigentlich traurig, sondern gefühllos • ausgeprägte Ängstlichkeit bzw. hohes Angstniveau • ständiges Gefühl der Überforderung • … des Unverstandenseins • … • …
MI bei Komorbidität Depression und Sucht Modifikationen der MI-Techniken I sehr frühes aktives Zuhören u.U. zu Lasten der Offenen Fragen u.U. Entrèe mit Feststellung depressiver Befindlichkeit Reflexion der Gefühle: "Man sieht Ihnen an, dass…" intensives, fast "naives" Aktives Zuhören Bestätigen = Nicht Jammern, aber Bedauern auf hohem Niveau beim Bestätigen: Einführung/Nutzung des Krankheitsbegriffs fast völliges Fehlen selbstmotivierender Aussagen nicht zu enthusiastisches Verstärken
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