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Forschungsprojekt „Stress bei der Arbeit“ Ergebnisse der Tagebuchstudie Universität Konstanz Fachbereich Psychologie Arbeits- und Organisationspsychologie Konstanz, im April 2008
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Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 Kapitel 1: Was ist Stress und wie entsteht Stress am Arbeitsplatz? 5 1.1 Was ist Stress? 5 1.2 Typische Stressoren am Arbeitsplatz 6 K a p i t e l 2 : Welche Folgen können Stressoren haben? 7 Kapitel 3: Ergebnisse aus unserer Untersuchung 8 3.1 Wer hat teilgenommen? 8 3.2 Was wurde im Fragebogen erhoben? 8 3.3 Ergebnisse 12 K a p i t e l 4 : Was können Unternehmen gegen Stress am Arbeitsplatz tun? 22 4.1 Möglichkeiten zur Arbeitsgestaltung mit kleinem Aufwand 23 4.2 Umfassendere Möglichkeiten zur Arbeitsgestaltung 26 Ein Wort zum Schluss… 30 Literaturverzeichnis 31 3
Liebe Leserinnen und Leser, mit dieser Broschüre möchten wir Ihnen, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unseres Forschungsprojektes „Stress bei der Arbeit“, Wissenswertes und Gestaltungstipps zum Thema Stress bei der Ar- beit näher bringen und uns gleichzeitig bei Ihnen für Ihre Teilnahme an der Untersuchung bedanken. Diese Broschüre entstand auf der Grundlage von Ergebnissen aus der Stressforschung und der Ergeb- nisse der Tagebuchstudie, an der Sie mit Ihren Mitarbeiter/innen1 teilgenommen haben. Insgesamt umfasst diese Broschüre vier Teile. Im ersten Kapitel er- fahren Sie zum einen, was Stress ist und was die typischen Auslöser von Stress sind, die den Mitarbeitern am Arbeitsplatz begegnen. Im zweiten Kapitel wird dargestellt, wie sich Stress auf uns Menschen auswirkt. Im dritten Kapitel gehen wir auf die Ergebnisse der Tage- buchstudie ein. Dabei wird zunächst aufgezeigt, welche Konzepte wir konkret in unserem Fragebogen erhoben haben, danach präsen- tieren wir Ergebnisse aus dieser Untersuchung. Im letzten Kapitel erfahren Sie, was Sie als Unternehmen tun können, um Ihre Mitarbei- ter vor Stress zu schützen. Ihr Projektteam „Stress bei der Arbeit“ an der Universität Konstanz 1 Im weiteren Verlauf verwenden wir zur besseren Lesbarkeit ausschließlich die männlichen Formen von Berufsbezeichnungen, die Ausführungen schließen selbstverständlich die weibli- chen Formen immer mit ein. 4
Kapitel 1: Was ist Stress und wie entsteht Stress am Arbeitsplatz? 1.1 Was ist Stress? In der Alltagssprache wird der Begriff Stress ganz unterschiedlich gebraucht: Auf der einen Seite benutzen wir ihn um belastende Ereignisse oder Situationen in der täglichen Umgebung zu beschreiben („Das macht mir Stress!“). Auf der anderen Seite gebrauchen wir diesen Begriff oft auch für unsere Reaktion darauf („Ich habe Stress!“). Um dieser Unterscheidung gerecht zu werden benutzt man in der Stressforschung für belastende Faktoren aus der Umwelt den Begriff Stressor, während körperliche, psychische und verhaltensmäßige Reaktionen der betroffenen Person als Beanspruchung (im Englischen Strain) bezeichnet wird. Diese Reaktionen sind gemeint, wenn in dieser Broschüre der Einfachheit halber von Stress die Rede ist. Die Art und Weise, wie Stressoren Beanspruchungen hervorrufen, bezeichnet man als den Stressprozess. Stressoren müssen nicht in jedem Fall Beanspruchung bzw. Stress bewirken. Es gibt ebenso einige Arbeits- bedingungen, unter denen eher selten Stress entsteht, obwohl Stressoren vorhanden sind. Diese Arbeitsbedingungen, z.B. Unterstützung durch Kollegen und Vorgesetzte, bezeichnet man als Ressourcen. 5
1.2 Typische Stressoren am Arbeitsplatz Stressoren sind ein fester Bestandteil des Arbeitslebens und können die verschiedensten Formen annehmen. Stressoren können sowohl einzelne kritische und belastende Ereignisse sein (z.B. Mitarbeiter- entlassungen aufgrund von Fusionen oder Übernahmen) aber auch kleine, sich wiederholende Probleme darstellen (z.B. Lärm, ständige Konflikte mit Kollegen, Schichtarbeit), die für sich allein vielleicht nicht schlimm sind. Dauern sie allerdings über einen längeren Zeit- raum an, entfalten sie dadurch ihre schädliche Wirkung. Dement- sprechend umfassen mögliche Stressoren am Arbeitsplatz ein weites Spektrum an belastenden Ereignissen oder Arbeitsbedingungen. Stressoren am Arbeitsplatz lassen sich z.B. in folgende drei Katego- rien einteilen (Semmer, 1984; Leitner, Volpert, Greiner, Weber, & Hennes, 1987): inwiefern sie (a) die Erledigung von Aufgaben be- hindern (z.B. Arbeitsunterbrechungen, Probleme im Arbeitsablauf), (b) Arbeitende verunsichern, wie sie Aufgaben überhaupt erledigen sollen (z.B. qualitative Überforderung, unklare oder sich widerspre- chende Pflichten), oder (c) eine Arbeitsgeschwindigkeit oder –inten- sität verlangen, welche Arbeitende schlichtweg überfordert (z.B. Zeitdruck, Konzentrationsanforderungen, quantitative Überforde- rung). In der Untersuchung „Stress bei der Arbeit“ haben wir aus die- ser Einteilung vier typische Stressoren ausgewählt: Zeitdruck, Ar- beitsunterbrechungen, Probleme im Arbeitsablauf und qualitative Überforderung. 6
Kapitel 2: Welche Folgen können Stressoren haben? Stressoren am Arbeitsplatz können sowohl kurzfristige als auch län- gerfristige Konsequenzen (chronische Beanspruchungsreaktionen) haben. Sie können dabei sowohl das Individuum als auch dessen breiteren sozialen Kontext (z.B. Team) beeinflussen; außerdem rea- giert ein Individuum auf Stressoren auf einer körperlichen Ebene, auf einer psychischen Ebene und auf einer verhaltensmäßigen Ebene. Tabelle 1 gibt einen Überblick über mögliche Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen. Tabelle 1: Einteilung möglicher Beanspruchungen und Beanspruchungsfolgen (Quelle: nach Wenchel, 2001) Kurzfristige, aktuelle Mittel- bis langfristige Reaktionen chronische Reaktionen – Erhöhte Herzfrequenz – Allgemeine psycho- – Blutdrucksteigerung somatische Be- – Stresshormone (z.B. schwerden und Er- Körperlich Adrenalin) krankungen – Herz-Kreislauf- Erkrankungen – Anspannung – Unzufriedenheit – Frustration – Resignation Psychisch (Erleben) – Ärger – Depression – Ermüdungsgefühle – Burnout – Leistungsschwankung – Vermehrter Nikotin-, – Nachlassen der Kon- Alkohol-, Tabletten- zentration konsum Individuell – Fehler – Fehlzeiten (Krank- Verhaltens- – Schlechte sensumoto- heitstage) mäßig rische Koordination – Konflikte – Streit Sozial – Aggression gegen andere – Rückzug (Isolierung) 7
Kapitel 3: Ergebnisse aus unserer Untersuchung 3.1 Wer hat teilgenommen? Die Ergebnisse dieser Tagebuchstudie basieren auf Daten von insge- samt 305 Personen aus 17 Unfall-, Renten- und Krankenversicherun- gen teil. Die Teilnehmer waren im Durchschnitt 38 Jahre alt; der jüngste Teilnehmer war 17 Jahre, der älteste 61 Jahre. An unserer Befragung nahmen etwas mehr Frauen teil (59% weiblich, 41% männ- lich). Die Mehrheit der Teilnehmer hatte einen (Fach-) Hochschulab- schluss (48%), 45% hatten eine Lehre absolviert und 6% hatten einen Meisterabschluss bzw. einen Fachschulabschluss. Im Mittel hatten die Personen 18 Jahre Berufserfahrung, davon durchschnittlich 14 Jahre im jetzigen Unternehmen. Von den befragten Personen arbei- teten 23% vorwiegend im Bereich Beratung, 4% im Bereich Personal- wesen, 3% im Vertrieb, jeweils 2% in den Bereichen Marketing und IT-Administration, 1% in der Buchhaltung und 65% in sonstigen Be- rufsfeldern (z.B. Sachbearbeitung, Verwaltung, Sekretariat). 3.2 Was wurde im Fragebogen erhoben? Der tägliche Fragebogen enthielt verschiedene Aspekte der Arbeits- situation: (verschiedene Arbeitsstressoren, sowie mögliche Ressour- cen bei der Arbeit) und diverse Aspekte des Wohlbefindens und des Verhaltens der Person, die möglicherweise durch die Arbeitsbedin- gungen beeinflusst werden. 8
Arbeitsstressoren Zeitdruck. Einzuhaltende Fristen, auf Arbeit wartende Mitarbei- ter oder ein generell hohes Arbeitspensum können zu Zeitdruck füh- ren. Zur Kompensation erhöhen die Betroffenen oft das Arbeits- tempo oder verzichten auf Pausen oder Freizeit. Wir haben den er- lebten Zeitdruck mit Fragen erfasst, wie: Wie oft kommt es vor, dass Sie wegen zuviel Arbeit nicht oder verspätet in die Pause gehen können? Arbeitsunterbrechungen. Dieser Stressor bezieht sich auf Un- terbrechungen durch Kollegen, Vorgesetzte oder Kunden und macht es Arbeitenden schwer ihre Arbeit zu Ende zu führen. In dieser Stu- die wurde das Ausmaß an Unterbrechungen ebenfalls durch mehrere Fragen erhoben: z.B. Kommt es vor, dass Sie aktuelle Arbeiten un- terbrechen müssen, weil etwas Wichtiges dazwischen kommt? Probleme im Arbeitsablauf. Hier haben Personen eventuell nicht genügend oder veraltete Informationen oder Werkzeuge zur Verfü- gung, oder sie müssen sich diese erst beschaffen. Probleme im Ar- beitsablauf wurden durch die exemplarische Beschreibung von zwei Personen erfasst, die entweder in einem Bereich ihres Arbeitsablaufs beeinträchtigt waren oder nicht: z.B. A hat Unterlagen und In- formationen, die immer genau stimmen und aktuell sind. – B hat Un- terlagen, bei denen Informationen oft unvollständig und veraltet sind. Die Teilnehmer unserer Untersuchung konnten dabei bestim- men, ob ihr Arbeitsplatz eher A oder B ähnelt. 9
Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten. Soziale Konflikte am Arbeitsplatz beinhalten unterschiedliche Vorstellungen von Kollegen und Vorgesetzten über die Arbeitsorganisation, Aufgabenausfüh- rung oder den Umgang mit arbeitsbezogenen Problemen. Wir erfass- ten soziale Konflikte mit Fragen, wie: Wie häufig haben Sie und Ihre Kollegen bzw. Vorgesetzten unterschiedliche Meinungen in Bezug auf die Organisation der Arbeit? Ressourcen bei der Arbeit Handlungsspielraum. Eine wichtige Ressource am Arbeitsplatz ist eine gewisse Entscheidungsfreiheit über den Arbeitsablauf. Das Ausmaß an erlebtem Handlungsspielraum wurde mit mehreren Fra- gen erhoben, z.B. Können Sie selbst bestimmen, auf welche Art und Weise Sie Ihre Arbeit erledigen? Arbeitskomplexität. Komplexe Aufgaben, bei denen man über- legen muss, was zu tun ist, sorgen für Abwechslungsreichtum bei der Arbeit und fordern die Mitarbeiter immer wieder heraus. Das führt häufig zu einer größeren Zufriedenheit der Mitarbeiter. Ar- beitskomplexität wurde mit mehreren Fragen erhoben, z.B. Wie oft erhalten Sie Aufträge, die besonders schwierig sind? 10
Mögliche Konsequenzen von Stressoren Arbeitszufriedenheit. Unzufriedenheit mit der eigenen Arbeit wird häufig mit Belastung durch Stressoren am Arbeitsplatz in Ver- bindung gebracht. Wir erhoben die allgemeine Arbeitszufriedenheit mit der Frage: Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer Arbeitssituation ins- gesamt? Wohlbefinden. Personen, die sich wohl fühlen, beschreiben sich in diesem Zustand meist als aktiv, interessiert, freudig erregt, stark, angeregt, stolz, begeistert, wach, entschlossen und aufmerk- sam. Wir erfassten, in welchem Maße die Befragten diesen Adjekti- ven zustimmten. Eigeninitiative. Eigeninitiative zeigen bedeutet aus eigenem An- trieb Aufgaben und Probleme im Betrieb anzupacken (statt zu war- ten bis man aufgefordert wird), sich auf zukünftige Probleme und Anforderungen vorausschauend vorzubereiten und im Angesicht von Hindernissen durchzuhalten. Auch hier gaben die Befragten an, inwieweit sie mehreren Aussagen zustimmen: z.B. Ich ergreife sofort die Initiative, wenn andere dies nicht tun. 11
3.3 Ergebnisse Wir stellen im Folgenden zuerst die Ausprägung der Ressourcen, dann die Ausprägung der Stressoren und schließlich Wohlbefinden und Verhalten der Studienteilnehmer dar. Dabei stellen wir in den Abbildungen im linken, hellblauen, Balken immer den Mittelwert des gemessenen Konstrukts in der Gesamtstichprobe dar. Der rechte, dunkelblaue, Balken repräsentiert den Mittelwert der Mitarbeiter des jeweils besten Unternehmens. Ressourcen Die Befragten berichteten generell über mittlere Handlungs- spielräume bei der Arbeit und beurteilten ihre Arbeitsaufgaben als mittelkomplex bis eher komplex (Abbildung 1). Die Befragten des jeweils besten Unternehmens gaben jeweils noch statistisch bedeut- sam höhere Werte an. sehr groß5 Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=14 groß 4 mittel 3 bestes Unternehmen bestes Unternehmen Gesamtmittelwert Gesamtmittelwert klein 2 sehr klein1 Handlungsspielraum Arbeitskomplexität Abbildung 1: Generelle Mittelwerte der Ressourcen 12
Stressoren Demgegenüber gaben die Befragten generell für die Stressoren an, dass Arbeitsunterbrechungen gelegentlich bis oft vorkommen, Zeit- druck und Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten gelegentlich und Probleme im Arbeitsablauf selten bis gelegentlich (Abbildung 2). Die Befragten des jeweils besten Unternehmens erlebten deutlich weniger Zeitdruck und Probleme im Arbeitsablauf, sowie vergleich- bar viele Arbeitsunterbrechungen und Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten. sehr oft 5 Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=14-87 oft 4 gelegentlich3 Gesamtmittelwert Gesamtmittelwert Gesamtmittelwert Gesamtmittelwert Unternehmen Unternehmen Unternehmen Unternehmen selten 2 bestes bestes bestes bestes sehr selten1 Zeitdruck Arbeitsunterbrechungen Probleme im Konflikte mit Kollegen Arbeitsablauf und Vorgesetzten Abbildung 2: Generelle Mittelwerte der Stressoren Der Verlauf der Stressoren innerhalb der der jeweiligen Befragungs- woche ist in den Abbildungen 3 bis 6 dargestellt. Generell wird deut- lich, dass die Befragten bei der Frage nach den erlebten Stressoren am jeweiligen Vormittag bzw. Nachmittag geringere Stressniveaus angeben als bei der Frage nach der allgemeinen Häufigkeit der Stressoren. 13
Der Zeitdruck steigt bei den Befragten von Montag bis Donnerstag tendenziell an (Abbildung 3). Dagegen berichteten die Befragten häufiger am Montagvormittag über Arbeitsunterbrechungen (Abbil- dung 4). Probleme im Arbeitsablauf und Konflikte mit Kollegen oder Vorgesetzten traten zu allen Tagen vergleichbar häufig auf (Abbil- dungen 5 und 6). Zeitdruck sehr oft 5 oft 4 3 gelegentlich selten 2 sehr selten1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 3: Wochenverlauf Zeitdruck Arbeitsunterbrechungen sehr oft 5 oft 4 gelegentlich 3 selten 2 sehr selten 1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 4: Wochenverlauf Arbeitsunterbrechungen 14
Probleme im Arbeitsablauf sehr oft 5 oft 4 gelegentlich 3 selten 2 sehr selten1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 5: Wochenverlauf Probleme im Arbeitsablauf Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten sehr oft 5 oft 4 gelegentlich 3 selten 2 sehr selten1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 6: Wochenverlauf Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten 15
Wohlbefinden und Verhalten der Mitarbeiter Die Befragten waren im Mittel generell eher zufrieden mit ihrer Ar- beitssituation und unterschieden sich nicht statistisch bedeutsam von den Befragten des besten Unternehmens (Abbildung 7). Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=19 Arbeitszufriedenheit Gesamtmittelwert bestes Unternehmen 1 2 3 4 5 6 7 Abbildung 7: Genereller Mittelwert Arbeitszufriedenheit Im Verlauf der Befragungswoche stieg die Zufriedenheit mit der Ar- beitssituation tendenziell an (Abbildung 8). Arbeitszufriedenheit 7 6 5 4 3 2 1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 8: Wochenverlauf Arbeitszufriedenheit 16
Die Befragten fühlten sich im Mittel eher wohl und unterschieden sich nicht bedeutsam von den Befragten aus dem Unternehmen mit den besten Werten (Abbildung 9). sehr gut 5 Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=19 gut 4 neutral 3 bestes Unternehmen Gesamtmittelwert schlecht 2 sehr 1 schlecht Wohlbefinden Abbildung 9: Genereller Mittelwert Wohlbefinden Im Verlauf der Befragungswoche stieg das Wohlbefinden tendenziell an (Abbildung 10). Außerdem fühlten sich die Befragten vormittags generell etwas wohler als nachmittags. Wohlbefinden sehr gut 5 gut 4 neutral 3 schlecht 2 sehr 1 schlecht Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 10: Wochenverlauf Wohlbefinden 17
Ihre Eigeninitiative bei der Arbeit beurteilten die Befragten generell als mittel bis hoch (Abbildung 11). Die Befragten des besten Unter- nehmens beurteilten die Eigeninitiative generell als hoch. sehr hoch5 Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=19 hoch 4 mittel 3 bestes Unternehmen Gesamtmittelwert niedrig 2 sehr niedrig 1 Eigeninitiative Abbildung 11: Genereller Mittelwert Eigeninitiative bei der Arbeit Die Eigeninitiative blieb im Verlauf der Befragungswoche stabil, allerdings zeigten die Befragten vormittags generell etwas mehr Ini- tiative bei der Arbeit als nachmittags (Abbildung 12). Eigeninitiative sehr hoch 5 hoch 4 mittel 3 niedrig 2 sehr niedrig1 Montag Montag Dienstag Dienstag Mittwoch Mittwoch Donnerstag Donnerstag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Vormittag Nachmittag Abbildung 12: Wochenverlauf Eigeninitiative bei der Arbeit 18
Die Befragten beurteilten ihre Arbeitsleistung generell als eher gut (Abbildung 13). Die Befragten des besten Unternehmens schätzten ihre Arbeitsleistung noch etwas besser ein. sehr gut 5 Gesamtmittelwert: N=305 bestes Unternehmen: N=19 gut 4 neutral 3 bestes Unternehmen Gesamtmittelwert schlecht 2 sehr 1 schlecht individuelle Leistung Abbildung 13: Genereller Mittelwert individuelle Leistung 19
Außerdem zeigten sich in unserer Untersuchung folgende Zusam- menhänge zwischen den Arbeitsbedingungen und diversen Aspek- ten des Wohlbefindens und des Verhaltens der befragten Person. Alter. In unserer Stichprobe berichteten ältere Arbeitnehmer im Vergleich zu jüngeren Arbeitnehmern über größere Handlungsspiel- räume bei der Arbeit, komplexere Arbeitsaufgaben und mehr Zeit- druck. Außerdem beurteilten ältere Arbeitnehmer ihre Initiative bei der Arbeit sowie ihre individuelle Leistung als besser. Geschlecht. In unserer Stichprobe waren Männer signifikant län- ger im Unternehmen und hatten häufiger eine Führungsposition in- ne. Außerdem berichteten Männer über eine höhere Arbeitskomple- xität und weniger Arbeitsunterbrechungen und fühlten sich insge- samt wohler. Handlungsspielraum. Je mehr Handlungsspielräume die Befrag- ten hatten, desto zufriedener waren sie mit ihrer Arbeitssituation und desto wohler fühlten sie sich insgesamt. Außerdem zeigten Per- sonen mit größeren Handlungsspielräumen mehr Initiative bei der Arbeit und beurteilten auch ihre individuelle Leistung als besser. Arbeitskomplexität. Je komplexer die Arbeitsaufgaben waren, desto zufriedener waren die Befragten mit ihrer Arbeitssituation und desto wohler fühlten sie sich. Außerdem zeigten Personen mit kom- plexeren Arbeitsaufgaben mehr Initiative bei der Arbeit. 20
Zeitdruck. Je mehr Zeitdruck die Befragten bei der Arbeit emp- fanden, desto unzufriedener waren sie mit ihrer Arbeitssituation. Arbeitsunterbrechungen. Je häufiger die Befragten bei der Ar- beit unterbrochen wurden, desto unzufriedener waren sie mit ihrer Arbeitssituation. Probleme im Arbeitsablauf. Je mehr Probleme im Arbeitsablauf auftraten, desto unzufriedener waren die Befragten mit ihrer Ar- beitssituation. Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten. Je häufiger die Be- fragten bei der Arbeit Konflikte mit ihren Kollegen oder Vorgesetz- ten hatten, desto unzufriedener waren sie mit ihrer Arbeitssituation, desto unwohler fühlten sie sich und desto schlechter beurteilten sie ihre individuelle Leistung. 21
Kapitel 4: Was können Unternehmen gegen Stress am Arbeitsplatz tun? Um den oben genannten möglichen negativen Folgen von Stressoren entgegenzuwirken, sollte man nach Sonnentag und Frese (2003) zum einen versuchen, Stressoren am Arbeitsplatz zu reduzieren und zum anderen die Ressourcen, die den Mitarbeitern zur Verfügung stehen um selbstständig gegen Stressoren und Stress anzugehen, zu verstärken. Ressourcen in diesem Sinne sind zum Beispiel der Handlungsspiel- raum. Ein Mitarbeiter, der über großen Handlungsspielraum bei seiner Arbeit verfügt, hat die Möglichkeit seine Arbeit selbst zu pla- nen und zu organisieren. Des Weiteren kann er die Arbeitsge- schwindigkeit und den Arbeitsablauf selbst bestimmen. Große Hand- lungsspielräume ermöglichen es den Mitarbeitern, ihre Fähigkeiten einzubringen und auch selbst Entscheidungen zu treffen (z.B. wie mache ich etwas in welcher Reihenfolge?). Dadurch entsteht eine große Tätigkeitsvielfalt in der Arbeitstätigkeit. Untersuchungen ha- ben gezeigt, dass zu niedrige Handlungsspielräume (bei gleich- zeitiger Überforderung) häufiger zu Stressreaktionen führen (z.B. Bluthochdruck, Unzufriedenheit mit der Arbeit; De Lange, Taris, Kompier, Houtman, & Bongers, 2003). Möchte man den Handlungs- spielraum der Mitarbeiter erhöhen, ist es wichtig zu beachten, dass die Mitarbeiter die nötigen Qualifikationen besitzen müssen, um mit dem erweiterten Handlungsspielraum umgehen zu können. So muss ein Mitarbeiter z.B. das notwendige Wissen haben, um bestimmte 22
Entscheidungen selbst treffen zu können. Dieses Wissen kann das Unternehmen durch Schulungen entwickeln und so ermöglichen dem Mitarbeiter mehr Handlungsspielraum zur Verfügung zu stel- len. Negative Auswirkungen von Stressoren können außerdem durch Un- terstützung des Mitarbeiters durch Vorgesetzte und Kollegen ab- gemildert werden. Unterstützung kann zum einen direkt erfolgen, z.B. dadurch, dass der Mitarbeiter mit Problemen zu Kollegen und Vorgesetzten gehen kann und diese ihm daraufhin helfen. Zum an- deren ist aber auch ein vertrauensvolles Betriebsklima notwendig, damit ein Mitarbeiter überhaupt das Gefühl bekommt, andere bei Problemen um Hilfe bitten zu können. In Unternehmen mit gutem Betriebsklima sind die Mitarbeiter im Durchschnitt zufriedener mit der Arbeit und fühlen sich stärker mit ihrer Arbeit und dem Unter- nehmen verbunden (Rosenstiel, 1992). Um gleichzeitig Stressoren reduzieren und notwendige Ressourcen aufbauen zu können, kann das Unternehmen verschiedene Arbeits- gestaltungsmaßnahmen einleiten, die im Folgenden kurz vorgestellt werden. 4.1 Möglichkeiten zur Arbeitsgestaltung mit klei- nem Aufwand Kurzpausensysteme sind vor allem bei der Arbeit am Computer bedeutend um negativen Folgen der eintönigen Körperhaltung bei der Arbeit vorzubeugen. Dabei sollten systematische Pausen (drei bis vier Mal täglich zur jeweils gleichen Zeit) für alle Mitarbeiter ein- geführt werden. Diese Pausen sollten vorgeschrieben und überwacht 23
werden, da die Mitarbeiter selbst meist zu kurze und zu wenig Pau- sen nehmen. Vor allem aber sollten die Pausen vorbeugend einge- setzt werden, d.h. bevor die Erschöpfung eintritt. Die Pausen sollten insgesamt nicht länger als 3-5 Minuten dauern. Der Inhalt der Pause sollte sich immer kompensatorisch zu den Arbeitsaufgaben gestal- ten. Zum Beispiel kann man Pausengymnastikprogramme einführen (z.B. anhand von Informationsmaterial von Krankenkassen). Durch die Erholungswirkung der Kurzpausen ist kein Verlust in der Ge- samtleistung der Mitarbeiter zu erwarten, obwohl einige Zeit mit den Pausen verbracht wird. Um Stress vorzubeugen ist es außerdem wichtig, den Mitarbeitern Feedback, d.h. Rückmeldungen über Quantität und Qualität der ver- richteten Arbeit, zu geben, da es die Unsicherheit des Mitarbeiters über die Ausführung seiner Arbeit senkt. Daher müssen Mitarbeiter durch andere Personen Informationen über das Ergebnis ihrer Tätig- keit und über den Tätigkeitsverlauf erhalten. Im Optimalfall sollte das Feedback über die Güte der Arbeitstätigkeit und über Art und Häufigkeit bestimmter Fehler erfolgen. Allerdings sollte das Feed- back, ob schriftlich oder im Gespräch, auch richtig gegeben werden. Hierbei ist es wichtig, dass das Feedback regelmäßig gegeben wird und so ehrlich und konkret wie möglich formuliert ist. Der Mitarbei- ter, der Feedback bekommt, muss den Informationen entnehmen können, inwieweit sie ihn entweder in seinen Handlungen bestätigen oder ihm Ursachen von Fehlern und Wege zu deren Vermeidung auf- zeigen. Wenn negatives Feedback gegeben wird, sollte dies mit Ver- besserungsvorschlägen einhergehen und es sollten auf jeden Fall Schuldzuweisungen oder Lobhuldigen vermieden werden. Feedback 24
zu geben oder zu bekommen ist für viele Personen eher unange- nehm. Dennoch sollte man versuchen, eine offene Feedback-Kultur zu etablieren, wobei auf der einen Seite der Vorgesetzte regelmäßig Feedback gibt, die Mitarbeiter zu Wort kommen lässt und selbst of- fen für Feedback ist, und auf der anderen Seite die Mitarbeiter auf das Feedback eingehen sowie selbst nach Feedback fragen. Eine gut entwickelte Feedbackkultur kann die vom Mitarbeiter wahrgenom- mene Unterstützung durch seinen Vorgesetzten verstärken, da die- ser Interesse für die Arbeit des Mitarbeiters bekundet und zeigt, dass man sich mit Fragen und Problemen an ihn wenden kann. Auch eine möglichst optimale Gestaltung von Arbeitsmitteln kann Stress entgegenwirken. Arbeitsmittel sind alle Werkzeuge und Hilfsmittel, die von den Mitarbeitern für die Erledigung der Arbeits- aufgaben eingesetzt werden, z.B. Maschinen, Messinstrumente, Computer (-programme), aber auch Geschäftsunterlagen und schrift- liche Arbeitsanweisungen. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Arbeitsmittel stets in einwandfreiem Zustand sind, gut auf die Auf- gabe abgestimmt sind und das Erfüllen der Aufgabe wirklich er- leichtern. So können z.B. die physischen Auswirkungen von Stress verringert werden, indem schwere körperliche Arbeit durch ent- sprechende Arbeitsmittel unterstützt wird. Die Arbeitsmittel müssen des Weiteren darauf geprüft werden, ob die Funktionsweise gut zu verstehen ist und das Wissen des Mitarbeiters ausreicht um sie an- zuwenden. Arbeitmittel sollten auch kontrollierbar sein, d.h., dass der Mitarbeiter sie an seine Aufgaben und Präferenzen anpassen kann. Notwendige Unterlagen und Informationen für die Arbeit soll- ten außerdem stets stimmen und aktuell sein. 25
Schließlich sollte die Notwendigkeit der täglichen Erholung für den Mitarbeiter beachtet und respektiert werden. Dabei ist für eine gute Erholung entscheidend, dass der Mitarbeiter darauf achtet, jeden Tag etwas für seine Erholung zu tun und dies nicht auf den nächsten Urlaub oder das Wochenende zu verschieben. Dies kann erreicht werden, indem der Mitarbeiter an seinem Feierabend nicht arbeitet, ganz bewusst von der Arbeit abschaltet und bewusst auch mal „nichts tut“, sich mit Freunden trifft oder körperlichen Aktivitäten nachgeht (Sonnentag, 2001). Ebenfalls zu einer guten täglichen Er- holung trägt ein regelmäßiger und erholsamer Schlaf bei. Die tägli- che Erholung kann vom Unternehmen z.B. unterstützt werden durch die Reduzierung von Überstunden, indem man die Mitarbeiter nach Feierabend nicht mehr mit arbeitsbezogenen Dingen kontaktiert, oder indem man Ausgleichsprogramme für die Freizeit organisiert. 4.2 Umfassendere Möglichkeiten zur Arbeits- gestaltung Durch Schulungen und andere Weiterbildungsmaßnahmen kann viel zur Vermeidung von Stress beigetragen werden. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nicht nur Fachkompetenzen, die un- mittelbar zur Ausführung der Aufgaben benötigt werden, sondern auch sozialen Kompetenzen vermittelt werden. Soziale Kompeten- zen sind alle Fähigkeiten, die für die Interaktion mit anderen Perso- nen nützlich oder notwendig sind, z.B. Einfühlungsvermögen, Kritik- und Konfliktfähigkeit, Teamfähigkeit, Kommunikations- und Koope- rationsfähigkeit, aber auch Verantwortung und Flexibilität. Durch eine Schulung sozialer Kompetenzen kann die Interaktion zwischen 26
den Mitarbeitern untereinander und zwischen Mitarbeitern und Vor- gesetzten verbessert und dadurch Stress vermieden werden. Des Weiteren können in den Schulungen organisatorische Kompeten- zen verbessert werden, indem verschiedene Arbeitstechniken ver- mittelt werden, die ebenfalls Stress vorbeugen können. So kann der Mitarbeiter beim Zeitmanagement z.B. verschiedene Strategien und Techniken erlernen, die ihm helfen, seinen Arbeitsablauf zu optimie- ren und Zeitdruck zu verhindern. Dabei lernt der Mitarbeiter unter anderem sich realistische Ziele zu setzen, seine erbrachten Erfolge zu kontrollieren, Prioritäten zu setzen und seine Arbeitsschritte zu planen. Bei der Planung ist es wichtig, dass der Mitarbeiter z.B. die oben erwähnten Kurzpausen und auch Pufferzeit für unvorhergese- hene Ereignisse in seinen Arbeitsablauf einplant und größere Aufga- ben in mehrere Teilabschnitte aufteilt. Zusätzlich gibt es die Mög- lichkeit, Stress-Management Programme im Unternehmen zu etab- lieren. In diesen wird den Arbeitnehmern gezeigt, wie sie bestimmte Situationen nicht als stressig, sondern als Herausforderung ansehen können. Die Mitarbeiter können dort lernen, wie sie besser mit Be- lastungen umgehen (z.B. Entspannungstechniken) oder wie sie Be- lastungen reduzieren können (z.B. Stressimmunisierung). Um den Schulungsbedarf (zum Defizitausgleich oder zur Qualifikati- onserweiterung) bei den Mitarbeitern feststellen zu können, emp- fiehlt es sich jährliche Mitarbeitergespräche einzuführen. Diese helfen, Feedback zu besprechen und Beiträge des Mitarbeiters zum Erreichen seiner Ziele zu bewerten. Dabei kann erörtert werden, ob Wissen, Können und Verhalten des Mitarbeiters beibehalten oder verbessert werden sollen, um bisherige Anforderungen zu erfüllen 27
und neue zu bewältigen. Ein weiterer wesentlicher Punkt von Mitar- beitergesprächen betrifft die gemeinsame Vereinbarung von Ar- beitszielen für das kommende Jahr. Wünsche und Erwartungen sei- tens des Mitarbeiters, aber auch Grenzen und Möglichkeiten seitens des Vorgesetzten sollten angesprochen werden. Auch eine stärkere Beteiligung und Einbindung der einzelnen Mit- arbeiter an betrieblichen Planungs- und Entscheidungsprozessen, die deren Arbeitssysteme betreffen (z.B. Arbeitsorganisation, Ar- beitsplatzeinrichtung, Technikeinsatz, Produktentwicklung), ist eine Möglichkeit der Arbeitsgestaltung. Es sollte ein hoher Beteili- gungsgrad in einer Vielzahl unterschiedlicher Beschäftigungsfelder erreicht werden. Dies gilt sowohl im Bereich der durchzuführenden Arbeit, als auch im Arbeitsumfeld. Im Idealfall wird der Mitarbeiter bereits in der Konzeptionsphase (Problemdefinition, Zielfindung) mit einbezogen. Eine umfassende Mitwirkung der Beschäftigten an Pla- nungsprozessen verbessert die Wirksamkeit betrieblicher Planungen, erhöht das Verständnis für den Gesamtprozess und wirkt motivie- rend und vertrauensbildend. 28
Zusammenfassung: Maßnahmen gegen Stressoren und Stress Führen Sie (v.a. an Arbeitsplätzen mit eintönigen Körperhaltungen) Kurzpausensysteme ein. Geben Sie Ihren Mitarbeitern regelmäßig Feedback. Gestalten Sie die Arbeitsmittel so, dass sie die Arbeit Ihrer Mitarbeiter unterstützen und gut angewendet werden können. Fördern Sie die tägliche Erholung Ihrer Mitarbeiter. Schulen Sie Ihre Mitarbeiter ausreichend. Erhöhen Sie damit die fachlichen, sozialen und organisatorischen Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter. Ermöglichen Sie die Beteiligung Ihrer Mitarbeiter an betrieblichen Prozessen, die ihren Arbeitsplatz betreffen. 29
Ein Wort zum Schluss… Stress betrifft uns alle, denn er ist ein Phänomen der heutigen Ar- beitswelt, dem man kaum entkommen kann. Wir hoffen, dass Ihnen diese Broschüre viele Anregungen gegeben hat, mit Stressoren und deren Beanspruchungen in Ihrem Unternehmen umzugehen und so ein angenehmes, zufriedenes und auf lange Sicht auch leistungs- freundliches Klima zu schaffen. Wir bedanken uns sehr für Ihre Teilnahme an dieser Studie und verbleiben mit freundlichen Grüßen! Ihr Projektteam „Stress bei der Arbeit“ an der Universität Konstanz 30
Literaturverzeichnis De Lange, A. H., Taris, T. W., Kompier, M. A. J., Houtman, I. L. D., & Bongers, P. M. (2003). "The very best of the millenium": Longi- tudinal research and the demand-control-(support) model. Journal of Occupational Health Psychology, 8, 282-305. Leitner, K., Volpert, W., Greiner, B., Weber, W.-G., Hennes, K. (1987). Analyse psychischer Belastung in der Arbeit: Das RHIA- Verfahren, Handbuch. Köln: TÜV Rheinland. Rosenstiel, L. v. (1992). Betriebsklima geht jeden an!. München: Bay- erisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Fami- lie, Frauen und Gesundheit. Semmer, N. (1984). Stressbezogene Tätigkeitsanalyse. Weinheim: Beltz. Sonnentag (2001). Work, recovery activities, and individual well- being: A diary study. Journal of Occupational Health Psychol- ogy, 6, 196-210. Sonnentag, S., & Frese, M. (2003). Stress in organizations. In W. C. Borman, D. R. Ilgen & R. J. Klimoski (Hrsg.), Comprehensive handbook of psychology (Vol. 12: Industrial and organizational psychology, pp. 453-491). Hoboken, NJ: Wiley. Wenchel, K. (2001). Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Ursa- chen - Auswirkungen - Handlungsmöglichkeiten. Berlin: Erich Schmidt. Zum Weiterlesen Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (Hrsg.). (2001). Stress im Betrieb? Handlungshilfen für die Praxis. Gesundheits- schutz, 20. Dortmund. Leidig, S., Limbacher, K., & Zielke, M. (Hrsg.). (2006). Stress im Er- werbsleben: Perspektiven eines integrativen Gesundheitsmana- gements. Lengerich: Pabst Science Publishers. 31
Projekt „Stress bei der Arbeit“ Herausgeber & Autoren der Broschüre Herausgeber Prof. Dr. Sabine Sonnentag Dipl.-Psych. Anne Spychala Autoren Cand. Psych. Maike Debus Cand. Psych. Nora Liers Cand. Psych. Dominik Mischkowski Cand. Psych. Mathilde van Haperen Adresse Universität Konstanz Fachbereich Psychologie Arbeits- und Organisationspsychologie Fach D 42 D-78457 Konstanz Telefon +49 (0) 7531 / 88-5035 Fax +49 (0) 7531 / 88-5028 E-Mail projekt.stress@uni-konstanz.de Homepage http://www.uni-konstanz.de/sektionen/abopsych 32
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