FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach

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FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
Stadt Bergisch Gladbach

FreiRäume
Ein kleiner Ratgeber
für ein selbstbestimmtes
Wohnen ohne Barrieren

                          Ausgabe 2020/2021
FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
PFLEGE MIT HERZ

                                                                                  fotolia.com © Gina Sanders
                                                                                                               UNSERE LEISTUNGEN

                                                                                                               • VOLLSTATIONÄRE
                                                                                                                 PFLEGE

                                                                                                               • KURZZEITPFLEGE

                                                                                                               • TAGESPFLEGE

                                                                                                               • BETREUTES
                                                                                                                 WOHNEN
IM AWO SZ SAALER MÜHLE
Wir unterstützen unsere Bewohner*innen mit der individuellen Zuwendung, die
sie benötigen. Von der Vollzeitpflege über Tages- und Kurzzeitpflege bis hin zu
Betreutem Wohnen bieten wir jedem Menschen individuelle Selbstbestimmung
und gleichzeitig liebevolle und kompetente Fürsorge. Informationsgespräche
können nach terminlicher Absprache jederzeit — auch an Wochenenden —
erfolgen. Wenden Sie sich hierfür gerne an Frau Langer (Aufnahme):
Tel.: 02204 95 59-101, E-Mail: jolanta.langer@awo-mittelrhein.de

Saaler Str. 92-96 • 51429 Bergisch-Gladbach
Tel.: +49 2204 95 59-0 • www.awo-sz-saaler-muehle.de
FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
GRUSSWORT
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

im Juli 2018 wurde der „Aktionsplan Inklusion 2018–2022 der Stadt
Bergisch Gladbach“ vom Rat beschlossen. Darin hat sich die Stadt
Bergisch Gladbach zum Ziel gesetzt, die Menschen mit Behinde­
rungen stärker als bisher in die Gemeinschaft einzubinden. Dies
kann nur gelingen, wenn sich die Menschen mit Behinderungen
überall frei bewegen können. Der sukzessive Abbau bestehender
Barrieren an öffentlichen Wegen und städtischen Gebäuden ist
ein langfristiges Ziel. Bei Neuplanungen wird dem Ziel umfassen­
der Barrierefreiheit Rechnung getragen.

Aber nicht nur die Möglichkeiten im Stadtgebiet, sondern auch die
Barrierefreiheit innerhalb des persönlichen Umfeldes, der häus­
lichen Umgebung und der eigenen vier Wände ist eine unverzicht­            Lutz Urbach
bare Voraussetzung für ein selbstbestimmtes Leben und ermög­               Bürgermeister der Stadt Bergisch Gladbach
licht eine gleichberechtigte Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger.

Es macht Sinn, vorhandene Barrieren in privaten Wohnungen und              Sie liefert Denkanstöße, Fakten, Zahlen oder gesetzliche Grund­
Häusern abzubauen. Für den Abbau baulicher Barrieren und der               lagen, die eigene bestehende oder zukünftige Wohnung auf ihre
Schaffung eines weitestgehend barrierefreien Wohnraums sind                Tauglichkeit für ein selbstständiges Leben mit einer Behinderung
zwar grundsätzlich die Eigentümer und Mieter von Wohnungen                 zu untersuchen, Barrieren abzubauen oder gar nicht erst entste­
und Häusern selbst verantwortlich, dennoch möchte die Stadt                hen zu lassen.
Bergisch Gladbach die Bürgerinnen und Bürger unterstützten
und auf Barrieren hinweisen.                                               Denn Barrierefreiheit dient im Übrigen nicht nur den Menschen
                                                                           mit Behinderung, sondern allen Bürgerinnen und Bürgern. So er­
Die Broschüre „FreiRäume – ein kleiner Ratgeber für selbstbestimmtes       leichtert sie auch beispielsweise Eltern mit Kindern und älteren
Wohnen ohne Barrieren“ erscheint erstmalig in Bergisch Gladbach.           Menschen den Alltag.

                               „Es gibt keine Barrierefreiheit, die Menschen ohne Behinderung je gestört hat!“
                                                               Raul Krauthausen

                                                                       3
FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
Sorglos und unabhängig
mit dem Malteser Hausnotruf
Sich in der gewohnten Umgebung frei und sicher bewegen            ruf-Teilnehmer als Armband oder Halskette immer bei sich
zu können; jederzeit in der Lage zu sein, Hilfe zu holen          und können ihn auch dann bedienen, wenn das Telefon
oder Angehörige zu informieren – dies bedeutet für uns            unerreichbar ist.
ein Stück Lebensqualität. Wenn diese Lebensqualität einge-
schränkt ist, Sie öfters stürzen oder gesundheitliche Proble-     Per Knopfdruck kann der Teilnehmer von jedem Punkt der
me haben, ist das Hausnotrufgerät genau das Richtige für          Wohnung aus den Alarm auslösen, denn das eigentliche
Sie - ein Knopfdruck genügt…                                      Hausnotrufgerät ist mit einer Freisprecheinrichtung aus-
                                                                  gestattet und an das Telefon angeschlossen. Auch Rauch-
… und der Sprechkontakt zu einem der geschulten Mal-              warnmelder können über das Gerät angeschlossen werden,
teser-Mitarbeiter wird direkt hergestellt. Je nach Situation      so dass Sie auch im Brandfall auf der sicheren Seite sind.
wird schnelle kompetente Hilfe geleistet, indem eine Ver-
trauensperson Ihrer Wahl, der Bereitschaftsdienst oder            Mehr als 110.000 Menschen in Deutschland vertrauen
der Rettungsdienst informiert wird. So ist der richtige           bereits dem Malteser Hausnotruf. Sie haben rechtzeitig vor-
Ansprechpartner schnell zur Stelle und hilft Ihnen vor Ort.       gesorgt, um auch in Zukunft selbstständig in den eigenen
Und das 365 Tage im Jahr – rund um die Uhr!                       Wänden leben zu können, ohne dabei auf Sicherheit ver-
                                                                  zichten zu müssen.
Ein Hauptgrund für die große Beliebtheit und Verbreitung
des Hausnotrufdienstes ist seine kinderleichte Handha-
bung. Den Alarmknopf („Funkfinger“) tragen die Hausnot-

 Schnelle Hilfe
 auf Knopfdruck
 Malteser Hausnotruf

                                                               ' 0221 12606-2010 oder unter  www.malteser-hausnotruf.de
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IMPRESSUM UND INHALT
                                                                                                Grußwort3
                                                                    Friedrichstraße 4
                                                                    48529 Nordhorn
                                                                    Tel. 05921 9730-0           Impressum und Inhalt                                              5
                                                                    Fax 05921 9730-50
                                                                    contact@bvb-verlag.de
                                                                    www.bvb-verlag.de           Vorbetrachtung7
 Herausgeber: BVB-Verlagsgesellschaft mbH                                                       Was ist eine Barriere? | Vertikale Barrieren | Horizontale Barrieren |
 © BVB-Verlagsgesellschaft mbH, 2019                                                            Räumliche Barrieren | Ergonomische Barrieren | Anthropometrische
 Texte: Monika Hiller,                                                                          Barrieren | Sensorische Barrieren
 Inklusionsbeauftragte der Stadt Bergisch Gladbach
 Alle Angaben nach bestem Wissen, jedoch ohne Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit           Das Zwei-Sinne-Prinzip (Quelle: DGUV)                            11
 und Vollständigkeit. Irrtümer vorbehalten.
 Titel, Umschlaggestaltung, Fotos, Kartographien sowie Art und Anordnung des Inhalts
 sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck – auch auszugsweise – ist nicht gestattet.
                                                                                                Visuelle Gestaltung | Auditive Gestaltung | Haptische Gestaltung
 Alle Rechte vorbehalten.
 In unserem Verlag erscheinen unter anderem                                                     Barrierefreies Wohnen                                            15
 Informationsbroschüren aller Art,
 Wirtschafts- und Gesundheitsmagazine,                                                          Außenanlage | Bewegungsflächen | Aufenthaltsräume | Küche |
 Firmenbroschüren sowie Faltpläne und
 sonstige kartographische Erzeugnisse.
                                                                                                Nassräume | Freisitze | Bedienelemente
                                                                                                Technische Hilfen                                                33
                                                                                                Beleuchtung und Bewegungsmelder | Steckdosen und Schalter |
 Unser herzlicher Dank gilt auch der Stadt St. Augustin,
 die große Teile der redaktionellen Texte zur Verfügung gestellt hat.                           Schwerhörigen- und Blindentelefon | Notfall- und Warnsysteme |
                                                                                                AAL (= ambient assisted living) | Technische Systeme zur
 Monika Hiller, Inklusionsbeauftragte der Stadt Bergisch Gladbach
                                                                                                Unterstützung
                                                                                                Finanzierung37
                                                                                                Finanzielle Fördermöglichkeiten
Fürsorgliche Betreuung und
Pflege im eigenen Zuhause                                                                        Schlussseite42

                  PROMEDICA PLUS Rhein-Berg-Süd
                  Andreas Stammler
                  Parkstr. 86 · 51427 Bergisch Gladbach                                         Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser,
                  Telefon 0 22 04 -7 67 56 61                                                   aus Gründen einer zügigen Lesbarkeit der Texte wurde auf die
                  a.stammler@promedicaplus.de                                                   weibliche Form erwähnter Personengruppen verzichtet.
                  www.promedicaplus.de/rhein-berg-sued                                          Eine Diskriminierung der Leserinnen gegenüber den Lesern
                                                                                                geht damit nicht einher.

                                                                                            5
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VORBETRACHTUNG
                                                                                                                 Was ist eine Barriere?          8

                                                                                                                    Vertikale Barrieren          8

                                                                                                                 Horizontale Barrieren           9

                                                                                                                  Räumliche Barrieren            9

                                                                                                              Ergonomische Barrieren             9

                                                                                                        Anthropometrische Barrieren              9

                                                                                                                 Sensorische Barrieren           9

© auremar - Fotolia.com

         Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und Wünsche, den ei­           Hauses hinzunehmen oder diese aufwändig zu beseitigen, um ei­
         genen Wohnraum zu gestalten. Aber nicht nur die Wünsche der              nen möglichst langen Verbleib in der eigenen Wohnung zu errei­
         Menschen sind verschieden, sondern auch die Voraussetzungen.             chen. Andere machen sich auf die Suche nach einer neuen Woh­
         Lage und Alter der Gebäude, die Ausstattung der Wohnungen                nung, die ihren (geänderten) Lebensverhältnissen Rechnung
         und der Grad der Versorgung mit Waren des täglichen Bedarfs,             trägt. Sie ziehen in eine neue – zumeist aus Kostengründen klei­
         Ärzten und anderen Gesundheitseinrichtungen in der näheren               nere – Wohnung in städtische Kernlagen, in denen die Versor­
         Umgebung der Wohnungen sind unterschiedlich. Nicht zuletzt               gung mit Waren des täglichen Bedarfs und umfassende medizini­
         beeinflussen aber auch die persönlichen und finanziellen Verhält­        sche Versorgung in fußläufiger Nähe zur Wohnung gewährleistet
         nisse der Bewohner, gleich ob es sich um Mieter oder Eigentümer          und die Wohnung barrierefrei ist.
         handelt, den jeweils notwendigen Wohnraum. Die Menschen                  In unserem Grundgesetz ist verankert, dass niemand wegen sei­
         möchten auch bei Bestehen oder späterem Eintreten einer Be­              ner Behinderung benachteiligt werden darf. Dieser Grundsatz
         hinderung auf ihre vertraute Wohnung und ihr bekanntes Wohn­             zielt unmittelbar sowohl auf die Teilhabe aller Menschen an allen
         umfeld nicht verzichten. Sie alle möchten dort leben, wo und wie         öffentlichen Ereignissen als auch auf die Arbeits- und Wohnwelt
         sie sich wohlfühlen. Barrieren verhindern dies oftmals. Daher sind       ab. Diese Broschüre soll dazu dienen, einen Wegweiser zu geben,
         sie gezwungen, bauliche Barrieren ihrer Wohnung oder ihres               wie mit Hilfe einer Vielzahl gesetzlicher Vorschriften, Regelungen

                                                                              7
FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
Vorbetrachtung

und Normen die Barrierefreiheit erreicht werden kann. Letztend­         Bewegungsfreiheit von Menschen, die mit dem Kinderwagen
lich sind es aber nur Eckpunkte. Die individuellen, persönlichen        oder einem Rollator unterwegs ist, ist begrenzt.
Ansprüche sind ebenfalls zu berücksichtigen.                            Diese Menschen müssen bei der Errichtung von Bauwerken und
In der geltenden Bauordnung des Landes Nordrhein-Westfalen              baulichen Anlagen besonders berücksichtigt werden, um ihnen
 ist vieles gesetzlich verankert, z. B., dass die Wohnungen eines       die uneingeschränkte Teilhabe am Leben zu ermöglichen. Wer
 gesamten Geschosses – dabei wird es sich zumeist um das Erd­           allerdings körperlich und geistig fit ist und aktiv am Leben teil­
 geschoss handeln – von der öffentlichen Verkehrsfläche aus bar­        nimmt, für den ist es auf den ersten Blick nicht immer ersichtlich,
 rierefrei erreichbar und eingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar       mit welchen Problemen die Betroffenen im Alltag kämpfen.
 sein müssen. Außerdem ist festgelegt, dass in Gebäuden mit
 Wohnungen der Gebäudeklassen 3 bis 5 (hierzu zählen in der Re­         Was ist eine Barriere?
 gel Mehrfamilienhäuser) leicht und barrierefrei erreichbare Ab­        Der Duden definiert Barriere folgendermaßen: Absperrung,
 stellflächen für Kinderwagen und Mobilitätshilfen sowie für jede       die jemanden, etwas von etwas fernhält.
 Wohnung eine ausreichend große Abstellfläche herzustellen sind.
 Gebäude mit mehr als drei oberirdischen Geschossen müssen              Was von dem Einzelnen als Hindernis empfunden wird, das hängt
 Aufzüge in ausreichender Zahl haben. Ein Aufzug muss von der           von den individuellen Fähigkeiten, aber auch der körperlichen
 öffentlichen Verkehrsfläche und von allen Wohnungen in dem             oder kognitiven Verfassung ab, die jeder mitbringt. Nur eine voll­
 Gebäude aus barrierefrei erreichbar sein. Von diesen Aufzügen          umfänglich barrierefrei gestaltete Umwelt berücksichtigt die Be­
 muss in Gebäuden mit mehr als fünf oberirdischen Geschossen            dürfnisse aller Menschen. Dieser Anspruch auf Gleichberechti­
 mindestens ein Aufzug Krankentragen, Rollstühle und Lasten auf­        gung ist sowohl in den UN-Menschenrechtskonventionen als
 nehmen können und Haltestellen in allen Geschossen haben. Hal­         auch im deutschen Grundgesetz verankert. Alles, was den Einzel­
 testellen im obersten Geschoss und in den Kellergeschossen sind        nen von einer gleichberechtigten Teilhabe ausschließt, verstößt
 nicht erforderlich, wenn sie nur unter besonderen Schwierigkei­        gegen diesen Grundsatz.
 ten hergestellt werden können. Führt die Aufstockung oder Nut­         Um sich der Frage nach der Barrierefreiheit von Gebäuden zu
 zungsänderung eines Gebäudes dazu, dass nach Satz 1 ein Aufzug         nähern, werden zunächst einmal die verschiedenen Arten von
 errichtet werden müsste, kann hiervon abgesehen werden, wenn           baulichen Barrieren betrachtet (Quelle: www.barrierefreie-
 ein Aufzug nur unter besonderen Schwierigkeiten hergestellt            immobilie.de):
 werden kann.
 Nach § 49 Abs. 1 BauO NRW müssen in Gebäuden der Gebäude­              Vertikale Barrieren
klasse 3 bis 5 mit Wohnungen die Wohnungen barrierefrei und
eingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbar sein.                           Hierzu zählen alle Höhenunterschiede, die so groß sind, dass sie
Jeder Mensch stellt aufgrund seiner Beweglichkeit und seiner            für einen Menschen, der im Rollstuhl sitzt, auf eine Gehhilfe an­
Kraft bestimmte Anforderungen an die Umwelt. Spezielle Be­              gewiesen ist oder beispielsweise einen Kinderwagen schiebt,
dürfnisse an die bauliche Gestaltung haben Menschen, die                schwer oder gar nicht überwindbar sind. Typische vertikale Barrie­
­körperlich oder kognitiv eingeschränkt sind. Aber auch die             ren sind z. B. hohe Stufen, Bordsteinkanten oder Türschwellen.

                                                                    8
FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
Vorbetrachtung

Horizontale Barrieren                                                     eine hohe, massive Brüstung, über die eine im Rollstuhl sitzende
                                                                          Person nicht hinweg gucken kann, stellt für den Betroffenen eine
Der Begriff horizontale Barrieren umfasst alle baulichen Gege­            solche Barriere dar.
benheiten, die das Durchkommen erschweren oder unmöglich
machen. Ein klassisches Beispiel sind enge Türrahmen, die zu              Sensorische Barrieren
schmal sind, um mit einem Rollstuhl oder einer Gehhilfe passiert
zu werden.                                                                Ist der Hör-, Seh- oder Tastsinn beeinträchtigt, wird die Orientie­
                                                                          rung für den Betroffenen erschwert. Zu den sensorischen Barrie­
Räumliche Barrieren                                                       ren zählen deshalb schlechtes Licht, eine kontrastarme Gestal­
                                                                          tung, fehlende optische Hinweise für Menschen mit Hörbeein­
Hiermit sind Räume und Bewegungsflächen z. B. vor Wasch­                  trächtigung und Schilder mit zu kleinen Buchstaben, die mit
tischen gemeint, die für einen Rollstuhlfahrer zu eng sind, um sich       einem eingeschränkten Sehvermögen nicht lesbar sind.
ohne fremde Hilfe zu drehen und damit die Richtung zu wechseln.
Auch aufgestellte Möbel und in den Raum hineinragende Ein- und
Anbauten schränken den Bewegungsraum ein.

Ergonomische Barrieren
                                                                                                                      © tatomm - shutterstock.com

Durch nachlassende Muskelkraft und eine sich verschlechternde
Feinmotorik sind besonders alte Menschen auf Haltegriffe ange­
wiesen, um Bewegungen sicher auszuführen. Auch zusätzliche
Sitzgelegenheiten, die das Einlegen von Ruhepausen auf langen,
beschwerlichen Wegen ermöglichen, sind für sie oft notwendig.
Zu den ergonomischen Barrieren zählen deshalb fehlende Hand­
läufe, nicht vorhandene Haltegriffe in der Dusche und im WC-Be­
reich und fehlende Sitzgelegenheiten auf langen oder anstren­
genden Strecken.

Anthropometrische Barrieren

Anthropometrische Barrieren treten immer dann auf, wenn Be­
dienelemente und Objekte durch körperliche Beeinträchtigun­
gen nicht erreicht werden können. Hierzu zählen Griffe, Schalter
und Armaturen, aber auch Schubladen und Schrankfächer. Auch

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FreiRäume Ein kleiner Ratgeber für ein selbstbestimmtes Wohnen ohne Barrieren - Stadt Bergisch Gladbach
t r i eb sg a s t r onomie
                                                                        Be
                                  KochWerk
                                                                                 r in g &    P a r tyservice
                                         gemeinnützig
                                                                        Cat   e
                                                                                                        ge n dve r p fl egung
                                                                                               n- & Ju
                                                                         Kindergarte

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Als Tochter-Unternehmen der Die Kette e. V. ist unser erstes Ziel, Menschen mit Behinde-
rung in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Wir sind zudem zuverlässiger Partner des           Die Kette KochWerk gGmbH
Landschaftsverbands Rheinland (LVR) und wirtschaften als gemeinnützige GmbH sozial,                Frankenforster Str. 21
nachhaltig und respektvoll. Wir stellen uns unserer Verantwortung unseren Mitarbeitern             51427 Bergisch Gladbach
gegenüber und setzen uns für ein besseres Morgen ein.                                              Tel. 02204 586200

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DAS ZWEI-SINNE-PRINZIP
                                                   Quelle: DGUV                                              Visuelle Gestaltung – sehen         13

                                                                                                            Auditive Gestaltung – hören          13

                                                                                                          Haptische Gestaltung – tasten          13

© jdjuanci - Fotolia.com

          Das Zwei-Sinne-Prinzip ist ein wichtiges Prinzip der barrierefreien        die in ihrer Sehfähigkeit eingeschränkt oder blind sind, kann
          Gestaltung von Gebäuden, Einrichtungen und Informationssyste­              aber auch der Tastsinn die Informationsübermittlung überneh­
          men. Nach diesem Prinzip müssen mindestens zwei der drei Sinne             men. Durch Lesen von Brailleschrift bzw. tastbarer Normal­
          „Hören, Sehen und Tasten“ angesprochen werden. Die Informati­              schrift oder durch intelligente Wegeführungen durch tastbare
          onsaufnahme über zwei Sinne ermöglicht eine Nutzung der bau­               Bodenleitsysteme finden sich Personen mit den genannten Ein­
          lichen Anlagen, Einrichtungen und Produkte für eine große An­              schränkungen zurecht.
          zahl von Personen.
                                                                                     Das Prinzip ist auch für Menschen ohne Behinderungen eine Er­
          Bei einer barrierefreien Gestaltung von Gebäuden ist die Um­               leichterung und findet im Alltag Anwendung, z. B. bei Klingeltö­
          setzung des Zwei-Sinne-Prinzips konsequent einzuhalten. So                 nen und gleichzeitigem Vibrationsalarm eines Mobiltelefons.
          müssen Alarmierungen zum Beispiel sowohl hör- als auch sicht­
          bar erfolgen. Da Gehörlose und schwerhörige Menschen akus­                 Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass mit dem Zwei-Sinne-Prinzip
          tische Alarmsignale nicht wahrnehmen können, muss die Alar­                nicht alle Menschen Berücksichtigung finden (z. B. können bei
          mierung auch optisch, z. B. durch Alarmlichter, wahrnehmbar                ­auditiv-visuell angebotenen Informationen taub-blinde Personen
          sein. Für Blinde gilt Entsprechendes umgekehrt. Bei Personen,               die Information nicht wahrnehmen).

                                                                                11
Gut essen                                                                 Öffentlicher Personennahverkehr

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                                                                     12
                              Das Zwei-Sinne-Prinzip

Visuelle Gestaltung – sehen                                                Haptische Gestaltung – tasten

Zur Orientierung im Raum sollen einfache Formen und Zeichen                Mit den Händen tastbare Informationen zur Orientierung im
gewählt werden. Tastbare Displays, Schrift- oder Bildzeichen               Raum sollen prägnant und wiedererkennbar sein. Dies kann bei­
kommen hier häufig zum Einsatz. Durch dynamische und dimm­                 spielsweise über die gewählte Form von Produkten wie einen Tür­
bare Beleuchtungssysteme kann diese Veränderung mitunter gut               griff erfolgen. Bodenbeläge sind dann für barrierefreies Bauen
ausgeglichen werden. So sollte ein Raum auch möglichst gleich­             gut geeignet, wenn die Struktur mit den Füßen zu tasten ist, bei­
mäßig und ohne größere Helligkeitsunterschiede sowie ohne so­              spielsweise, wenn auf dem Boden angebrachte Noppen oder Rif­
genannte Lichtflecken ausgeleuchtet werden. Darüber hinaus                 felungen eine Orientierung im Raum ermöglichen. Dabei sollten
sollte bei der Ausleuchtung von Räumen auch eine ausgewogene               folgende Prinzipien berücksichtigt werden:
Schattigkeit angestrebt werden, die die räumliche Wahrnehmung
und Erkennbarkeit von Oberflächenstrukturen unterstützt. Dies              » Die Form und die Funktion eines Gestaltungselementes sollen sich
wird erreicht durch ein ausgewogenes Verhältnis von gerichteten               gegenseitig entsprechen, z. B. Türgriffe oder Not-Aus-Schalter.
und diffusen Lichtquellen. Nicht zuletzt wird die Lichtatmosphä­              Räumliche Orientierungshilfen, die auf dem Prinzip des Erfühlens be-
re eines Raumes geprägt durch die Lichtfarbe und die Farbwieder­              ruhen, sollen sich vom Umfeld beispielsweise durch Form, Material,
gabeeigenschaften des Lichtes. Das Wohlbefinden im Raum wird                  Härte oder Oberflächenrauigkeit unterscheiden. Dies erleichtert das
dadurch entschieden beeinflusst.                                              Ertasten mit den Händen, Füßen oder einem Langstock. Die Ober-
Kontrastarme Räume bewirken bei Menschen mit Sehbehinde­                      flächen verwendeter Materialien sollen die Funktion des Gestaltungs-
rungen häufig eine Verunsicherung und Desorientierung. Darum                  elements erkennen lassen, beispielsweise durch unterschiedliche Ober-
sollten Böden und Wände stets in deutlichem Hell-Dunkel-Kon­                  flächenstrukturen bei Laufflächen, Tastflächen oder Griffzonen.
trast zueinander gestaltet werden. Auch Türen, Zargen, Fenster,
Treppen und Aufzüge sollten sich stets kontrastreich von den               » Schrift- oder Bildzeichen, Pläne und andere Informationsträger sollen
Wänden abheben.                                                               leicht ertastet werden können. So sollte die Erhabenheit dieser Infor-
Kontrastreich bedeutet hierbei einen eindeutigen Unterschied in               mationen 0,8 bis 2 mm stark sein, damit ein Ertasten mit den Fingern
der Wiedergabe der Farbhelligkeiten.                                          gut möglich ist. Die Größe von erhaben gesetzten Zeichen sollte min-
                                                                              destens 13 bis 25 mm betragen. Scharfe Kanten sollten jedoch wegen
Auditive Gestaltung – hören                                                   der Gefahr von Schnittverletzungen unbedingt vermieden werden.
                                                                              Integrierte Blindenschriftzeichen (Braille-Schrift) sollten zusätzlich
Die Hörfähigkeit nimmt häufig im Alter ab. Akustische Informa­                eingesetzt werden. Mit dem Langstock ertastbare Bodenindikatoren
tionen wie beispielsweise Töne oder Tonfolgen sollten daher auf               sollen als durchlaufende Streifen oder punktuell rechteckige Felder
eine eindeutige und leichte Unterscheidbarkeit angelegt sein, z. B.           ausgeführt werden.
Warnsignale. Bei Sprachinformationen ist auf eine einwand- und
störungsfreie Verständlichkeit der Sprache zu achten.

                                                                      13
BETREUTES WOHNEN UWE BAAK
Ambulant Betreutes Wohnen

Ferrenbergstraße 12 | 51465 Bergisch Gladbach
Tel.: 02202 959410 | Fax: 02202 9594119
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Rheinisch-Bergischer Kreis und Umgebung

Unsere Öffnungszeiten

Montag bis Donnerstag 09.00 bis 16.30 Uhr
Freitag: 09.00 bis 14.00 Uhr
Samstag und Sonntag: geschlossen

ARBEITSANSATZ UND ZIELSETZUNG
Wir möchten mit Ihnen gemeinsam Wege finden,
ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Das bedeutet:

• Die Förderung größtmöglicher Eigenverantwortung
  und Selbstständigkeit steht im Mittelpunkt

• Die Kooperation mit allen Hilfssystemen soll Ihnen
  die bestmögliche Unterstützung bieten.

    • Dazu gehören: Beratungsstellen, Ärzte, Kliniken, Thera-
      peuten, gesetzliche Betreuer sowie Ämter und Behörden.

• Die Förderung von Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und
  die Vernetzung mit Vereinen und Trägern, die dies ermöglichen

• Die gemeinsame Herausarbeitung von Kompetenzen und Re-
  ssourcen zur adäquaten Einbindung in den lokalen Arbeitsmarkt
BARRIEREFREIES WOHNEN
                                                                                                                         Außenanlage           15

                                                                                                                   Bewegungsflächen            16

                                                                                                                   Aufenthaltsräume            19

                                                                                                                                 Küche         20

                                                                                                                           Nassräume           21

                                                                                                                               Freisitze       27

                                                                                                                      Bedienelemente           29

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         Die Anforderung an barrierefreies Bauen in Wohngebäuden                Außenanlage
         richtet sich nach DIN 18040-2. Innerhalb von Wohnungen wird
         unterschieden zwischen:                                                Auch die komfortabelste barrierefrei gestaltete Wohnung muss
                                                                                ohne Barrieren, d. h. ohne Stufe und ohne seitliche Einengung von
         » barrierefrei nutzbaren Wohnungen (sog. B(asis)-Standard)             der öffentlichen Verkehrsfläche aus erreichbar sein. Bestenfalls ist
         » barrierefreie und uneingeschränkt mit dem Rollstuhl nutzbare        der Hauszugang ebenerdig zur Straße oder zum PKW-Stellplatz
            Wohnungen (sog. R(ollstuhl)-Standard)                               hin angeordnet. Ist jedoch ein Höhenunterschied zwischen Straße/
                                                                                Stellplatz und Hauseingang vorhanden, muss überprüft werden,
         Die Grundlage für die uneingeschränkte Rollstuhlnutzbarkeit            ob dieser Höhenunterschied mittels einer Rampe oder durch eine
         bildet der Standardrollstuhl (B x H = max. 70 x 120 cm). Für           mechanische Hebevorrichtung überwunden werden kann. Sind
         spezielle Wohnnutzungen bzw. Nutzergruppen können zusätz­              z. B. gravierende Eingriffe in die Aufteilung eines mehrgeschossi­
         liche Anforderungen notwendig sein. Die Norm gilt für Neubau­          gen Wohnhauses grundsätzlich nicht möglich, kann die Verlegung
         ten und sollte sinngemäß für Umbauten und Modernisierungen             des Hauseingangs in ein anderes Geschoss oder auf eine andere
         Anwendung finden. Weitere hilfreiche Tipps zu den folgenden            Gebäudeseite eine sinnvolle Lösung darstellen, um einen barriere­
         Themen gibt die Internet-Seite www.nullbarriere.de                     freien Zugang zum Haus oder einer Wohnung herzustellen.

                                                                           15
Barrierefreies Wohnen

Rampen und Aufzüge                                                          soll der Parkplatz möglichst in der Nähe des Hauseingangs ange­
Für die Gestaltung einer Rampe gilt vor allem, dass sie nicht mehr          ordnet werden und ausreichend hell beleuchtet sein.
als 6 % Steigung/Gefälle haben darf. Berechnet wird die Länge
der Rampe, wie folgt:                                                       Bewegungsflächen

» Zu überwindende Höhe*100/Steigung (Gefälle)                             Eine barrierefreie Wohnung muss nicht zwingend auch rollstuhl­
   Beispiel: Bei 6 % Steigung und einem Höheunterschied von 45 cm           gerecht gestaltet sein. Denn die Anforderungen an die Bewe­
   (entspricht etwa 3 Stufen á 15 cm) ergäbe sich somit eine Rampen-        gungsflächen innerhalb einer Wohnung sind für einen Rollstuhl­
   länge von 7,5 m.                                                         fahrer höher als bei einer barrierefreien Grundrissplanung. An­
                                                                            hand der Anforderungen an die lichte Türbreite wird deutlich,
Dabei muss eine für einen Rollstuhlfahrer nutzbare Rampe in                 dass Türen innerhalb einer barrierefrei gestalteten Wohnung mit
Wohngebäuden außerdem mindestens 1,20 m breit sein (lichtes                 einer Mindestbreite von 80 cm auskommen. Für eine rollstuhl­
Maß) und an den Enden einer Rampe muss jeweils eine Bewe­                   gerechte Wohnung gilt jedoch ein Mindestmaß der Öffnung von
gungsfläche von 1,50 x 1,50 m angeordnet werden. Die einzelne               90 cm (lichtes Maß). Im Vergleich kann man also festhalten, dass
Länge einer Rampe darf nicht mehr als 6 m betragen, andernfalls             an eine rollstuhlgerechte Wohnung höhere Anforderungen als an
ist ein Zwischenpodest von 1,50 m Länge erforderlich. Quernei­              eine barrierefreie Wohnung gestellt werden.
gungen sind unzulässig. Diese Bewegungsfläche bietet Rollstuhl­
fahrern ausreichenden Spielraum für die Nutzung der Rampe und               Hauseingang
mögliche Richtungsänderungen. Rampen sollten zudem auf bei­                 Vor der Hauseingangstüre muss eine ausreichend große Bewe­
den Seiten über Handläufe (Höhe Oberkante 85 – 90 cm) und                   gungsfläche vorgehalten werden. Bei Einfamilienhäusern ist meist
Radabweiser (Höhe 10 cm) verfügen. Wenn das Anlegen einer                   eine freie Fläche von 1,20 x 1,20 m als ausreichend anzusehen.
Rampe zum Hauseingang nicht möglich sein sollte, weil der Platz             Für Rollstuhlfahrer ist eine Fläche von 1,50 x 1,50 m ausreichend.
vor dem Haus nicht ausreicht oder die zu überwindende Höhen­                Der Zugang zur Haustüre soll ohne Stufen und Schwellen gestaltet
differenz zu groß ist, ist die Anbringung eines Plattformlifts gut          sein. Mit einem Rollstuhl können Schwellen von maximal 2 cm
geeignet, um auch Rollstuhlfahrern einen ungehinderten Zugang               Höhe überwunden werden. Der Hausflur darf nicht schmaler als
zum Haus zu ermöglichen. Für den privaten Wohnungsbau gibt es               1,20 m sein; eine Breite von 1,50 m ist jedoch für einen Rollstuhl­
inzwischen verschiedene platzsparende Aufzugssysteme, die kei­              fahrer erheblich besser geeignet. Der Zugang zum Haus muss
nen Maschinenraum benötigen, sondern lediglich eine tragende                leicht auffindbar sein. In der Praxis bedeutet dies eine visuell kon-
Wand. Dadurch sind sie auch für einen nachträglichen Einbau gut             trastreiche Gestaltung von Bodenbelägen und Wandoberflächen
geeignet.                                                                   im Eingangsbereich. Durch eine helle Tür mit dunklen Umgebungs­
                                                                            flächen (Zarge oder Wandfarbe) kann diese Vorgabe umgesetzt
Stellplätze                                                                 werden. Auch taktil erfassbare deutlich unterschiedliche Boden­
Ein Parkplatz, der von Menschen mit Behinderung genutzt wer­                beläge sind geeignet, Menschen – insbesondere mit Sehbehinde­
den soll, muss mindestens 3,50 m breit und 5 m lang sein. Dabei             rungen – eine selbständige Bewegung im Haus zu ermöglichen.

                                                                       16
Barrierefreies Wohnen

Hauseingangstüren müssen auch mit geringem Kraftaufwand                      Treppenstufe erleichtert Blinden und Sehbehinderten die Orien­
geöffnet werden können. Für Mehrfamilienhäuser sind sowohl                   tierung in Gebäuden. Über die zusätzliche Anbringung von Infor­
Türen mit automatischem oder kraftunterstütztem Türantrieb                   mationen in Braille- und Reliefschrift am (Treppen-)handlauf im
als auch Tastschalter zum Öffnen sinnvoll. Bedienelemente wie                Eingangsbereich und im Treppenhaus können den Sehbehinder­
z. B. Klingel, Lichtschalter, Türdrücker und -griffe oder Schließ­           ten darüber hinaus wichtige Informationen zur Orientierung im
zylinder müssen in einer Höhe von 85 cm vom Boden aus mon­                   Gebäude gegeben werden.
tiert werden, in begründeten Einzelfällen bis zu 105 cm. Die­
ses ­Maß gilt auch für die Anbringung von Briefkästen.                       Aufenthaltsräume

Treppenraum                                                                  Die Höhe einer undurchsichtigen (geschlossenen) Fensterbrüs­
Treppen sind vertikale Barrieren. Für stark mobilitätseinge­                 tung von Wohnräumen in barrierefreien Wohnungen soll 0,60 m
schränkte Menschen oder Rollstuhlfahrer stellt schon nur eine                Höhe über dem Fußboden nicht überschreiten, um einem Roll­
einzige Stufe am Hauseingang ein unüberwindbares Hindernis                   stuhlfahrer einen ungehinderten Ausblick zu ermöglichen. Dabei
dar. Sie sind auf einen Aufzug, eine Rampe oder eine Hebevor­                ist auch wichtig, dass die Fenster- oder Türbeschläge in einer
richtung angewiesen. Sind Treppenstufen zum Haus- oder Woh­                  Höhe von etwa 85 bis maximal 105 cm über dem Fußboden an­
nungseingang vorhanden, sollten beidseitig Handläufe (Höhe                   gebracht sind, der Fenstergriff also eine Bedienung vom Rollstuhl
Oberkante 85 – 90 cm) angebracht werden. Eine waagerechte                    aus ermöglicht.
Weiterführung der Handläufe über die jeweils letzte Stufe hinaus             Die Anbringung einer Absturzsicherung vor zu öffnenden
ist empfehlenswert. Eine Unterschneidung bei schrägen Setzstu­               Fenstern – insbesondere bei bodentiefen Fenstern oder so­
fen ist nur bis maximal 2cm zulässig. Eine kontrastreiche, farbige           genannten französischen Balkonfenstern – muss allerdings auch
und taktile Hervorhebung der obersten und untersten                          beachtet werden.

© Chutima Chaochaiya - shutterstock.com       © iceteastock - Fotolia.com                           © JSB - Fotolia.com

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Soziale Dienste und Einrichtungen

                 LEBENSFREU(N)DE
                 Ambulant Betreutes Wohnen für psychisch
                 und/oder suchtkranke Menschen (BeWo)

  Lebensfreude teilen, erfahren und zurückgewinnen,
  das ist ein Ziel der Betreuung von BeWo Lebensfreu(n)de.
  Unser Team unterstützt sie gerne professionell in
  folgenden Bereichen:

        WOHNEN                   ARBEIT        SOZIALE BEZIEHUNGEN

                                                                                       Häusliche Pflege, Beratung, Hauswirtschaft, Betreuung

                                                                                       Eingliederungshilfe (gem. persönlichem Budget)

      GESUNDHEIT                 FREIZEIT      KRISENINTERVENTIONEN
                                                                                       Betreuungs- und Entlastungsangebote
                                                                                       z. B. Betreuungstreff, Tagesausflüge

                                                                                       Betreutes Reisen
  VORAUSSETZUNGEN:
                                                                                       Ausbildungsbetrieb für examinierte Altenpflege
  • Sie sind über 18 Jahre alt
  • Sie haben eine eigene Wohnung oder leben in einer                                  Einsatzstelle für den Bundesfreiwilligendienst
    Wohngemeinschaft im Rheinisch-Bergischen Kreis
  • Sie leiden unter einer psychischen Erkrankung
    und/oder einer Suchterkrankung
                                                                                             02204 917391
                                                                                     www.mobilepflegemoitzfeld.de
  KONTAKT
  Christian Jantschik – Diplom-Sozialarbeiter und Systemischer Therapeut (SG)        Diakonissenweg 1 · 51429 Bergisch Gladbach
                                                                                            info@mobilepflegemoitzfeld.de
  Telefon: 02202 / 2 51 90 49 · Fax: 02202 / 2 51 84 26
  Mobil: 0176 / 47 87 99 34 · E-Mail: jantschik@bewo-lebensfreude.de
  Zum Scheider Feld 53 · 51467 Bergisch Gladbach

  TELEFONISCHE SPRECHZEITEN
  Montag – Donnerstag: 9:00 – 17:00 Uhr
  Freitag:                9:00 – 15:00 Uhr

                                                                                18
Barrierefreies Wohnen

Es wird empfohlen, den Einbau von Verschattungssystemen zur                 nachgedacht werden, da diese höhenverstellbar sind und mehr­
Regulierung des Licht- und Sonneneinfalls bei großen oder nach              fach geteilte und individuell verstellbare Liegeflächen haben.
Süden ausgerichteten Fensterflächen wie z. B. Jalousien oder                Dass gerade auch am Bett für eine ausreichende und leicht er­
Rollläden frühzeitig einzuplanen und entsprechend haustech­                 reichbare Beleuchtung gesorgt werden muss, sollte schon früh­
nisch vorzuhalten. Die KfW gibt für die Beurteilung der Förder­             zeitig in die Planungen möglicher Variationen der Raumauftei­
würdigkeit einer altersgerechten Wohnung eine Mindestraum­                  lung und damit in die Planung der Elektroinstallation einfließen.
größe von 14 m² für Aufenthaltsräume vor.                                   Dies erspart spätere kostenintensive Umbaumaßnahmen.
                                                                            Am Bett sollte außerdem eine gut erreichbare und ausreichend
Ein Wohnzimmer, das für einen Menschen mit motorischen Ein­                 große Ablage angebracht werden. Hier können ein Telefon und
schränkungen bequem nutzbar sein soll, sollte einen annähernd               eventuell eine Notrufanlage aufgestellt werden. Ein besonderes
rechtwinkligen Zuschnitt haben, um eine übersichtliche Möblie­              Augenmerk sollte auch auf die Gestaltung von Türen verwendet
rung zu ermöglichen und Bewegungsflächen zu bündeln.                        werden, da im Flucht- und Rettungsfall wichtig ist, dass Türen
Die Möbel, insbesondere beispielsweise ältere bereits vorhande­             deutlich zu erkennen und leicht zu öffnen sind. Die Gestaltung
ne Sitzmöbel, können mit Holzklötzchen oder speziellen Distanz­             der Wand mit der Türe sollte kontrastreich gehalten sein, z. B.
stücken, die im Fachhandel erhältlich sind, erhöht werden. Dies             eine helle Wand mit einer dunklen Zarge oder ein heller Türflügel
erleichtert den Bewohnern das Aufstehen und Hinsetzen. Und so
können eigene Möbel noch lange gut genutzt werden.
Die Anzahl und Qualität der Lampen in Aufenthaltsräumen bar­
rierefrei gestalteter Wohnungen sollte zielgerichtet und hinsicht­
lich der Lichtstärke individuell regulierbar sein. Sinnvoll ist eine
Raumausstattung mit mehreren und verschiedenen Lichtquellen,
um dem Bewohner eine möglichst breite Vielfalt für die lange Zeit
der Nutzung seiner eigenen vier Wände anbieten zu können.
Denn auch durch den Einsatz von Licht können seine Stimmungs­
lagen und Nutzungsabsichten beeinflusst werden. Das Schlafzim­
mer wird im Falle eintretender Bettlägerigkeit und Pflegebedürf­
tigkeit zur Drehscheibe der Aktivitäten des Bewohners. Deshalb
sollen Schlafräume beispielsweise eine Mindestbreite von 3,00 m
aufweisen. Diese Mindestbreite garantiert eine freie seitliche Zu­
gänglichkeit zum Bett oder Pflegebett. Günstige Raumabmes­
sungen unterstützen also auch die tägliche Pflege des Bewohners.
Dabei sollte frühzeitig – also möglicherweise schon vor Eintritt
eines Pflegegrades – über die Anschaffung eines Pflegebettes
                                                                            © Halfpoint - Fotolia.com

                                                                       19
Barrierefreies Wohnen

mit einer dunklen Hauptschließkante und dunklem Beschlag.
Ganzglastüren und großflächig verglaste Türen sollen mit Sicher­
heitsmarkierungen deutlich wahrnehmbar gemacht werden.
Den Boden- und Wandbelägen der Aufenthaltsräume sollte bei
der Planung auch eine hohe Aufmerksamkeit entgegengebracht
werden. Dies gilt insbesondere hinsichtlich der Auswahl der Ma­
terialien, Farben und Oberflächenstrukturen. Bodenbeläge sollen
eben, rutschsicher, gut begehbar und mit einem Rollator oder
Rollstuhl gut befahrbar sein und dürfen sich nicht statisch aufla­
den. Sie sollten leicht zu reinigen und fußwarm sein. Reflexionen
und verwirrende Muster von Bodenbelägen sollen vermieden
werden. Auch die Unterstützung einer guten Raumakustik durch
den verwendeten Bodenbelag ist wichtig, um beispielsweise län­
gere Nachhallzeiten zu vermeiden.

Küche
                                                                      © svetlana larina - Fotolia.com
Jede Wohnung muss schon aus bauordnungsrechtlichen Gründen
neben einem Bad und einem WC auch eine Kochnische oder eine          Rollstuhlfahrern bei der Bewältigung dieser Aufgaben. Die Unter­
Küche aufweisen. Ist eine Küche barrierefrei nutzbar, trägt dies     fahrbarkeit wird gewährleistet, indem unter der Küchenzeile keine
entscheidend dazu bei, Menschen mit Behinderung lange Zeit eine      Möblierung vorgesehen wird. Die Maße dieses freien Raumes sol­
eigenständige Lebensführung zu ermöglichen. Für den Umbau ei­        len etwa 70 cm Höhe vom Boden aus, mindestens 30 cm Tiefe
ner vorhandenen Küche zu einer barrierefreien Küche ist eine Tie­    (unter der Arbeitsplatte und ggf. auch unter Schränken) und min­
fe der Bewegungsfläche von mindestens 1,20 m vor allen Küchen­       destens 90 cm Breite betragen. Auf die Unterfahrbarkeit des Spül­
möbeln erforderlich. Die Tiefe der Bewegungsfläche im Falle Kü­      beckens sollte besonderes Augenmerk gelegt werden. Elektro­
che einer Nutzung durch Rollstuhlfahrer liegt bei einem              nisch steuerbare Oberschränke, die auf- und abgesenkt werden
Mindestmaß von 1,50 m. Insbesondere für Seniorenwohnungen            können, sind für eine Küche, die von einem Rollstuhlfahrer genutzt
ist die Zusammenlegung von Koch-, Ess- und Wohnbereich von           wird, besonders gut geeignet. Die Arbeitsplatte einer Küche sollte
Vorteil, weil sich die Bewegungsflächen von Küchenzeile und Sitz­    eine Gesamttiefe von 60 cm nicht überschreiten und bei einer
platz überlagern dürfen. So wird Raumvolumen eingespart. Es          Höhe von 80 bis 85 cm vom Boden aus angeordnet werden. Liegt
sollte bei der Planung der Küchenunterzeile, wenigstens beim Ar­     ein Fenster über der Arbeitsfläche oder Küchenzeile, sollte es mit
beitsplatzbereich auf Beinfreiheit oder sogar Unterfahrbarkeit mit   einer elektronischen Steuerung zum Öffnen und Schließen aus­
einem Rollstuhl geachtet werden. Dies hilft Menschen, die sich zur   gestattet werden. Bei der Bestimmung der Anzahl von Steckdosen
Bewältigung täglicher Hausarbeiten hinsetzen müssen oder auch        und deren Anordnung ist gerade in der Küche darauf zu achten,

                                                                 20
Barrierefreies Wohnen

dass möglichst viele Steckdosen eingesetzt werden, weil das Um­          Der Waschtisch
stecken eines Steckers Menschen mit Behinderungen oder älteren           Vor dem Waschtisch muss eine Bewegungsfläche von mindestens
Menschen häufig große Schwierigkeiten bereitet.                          90 cm Breite und 1,20 m Tiefe vorhanden sein, bei Rollstuhlnut­
                                                                         zung sogar 1,50 m Tiefe. Der seitliche Abstand vom Waschtisch
Nassräume                                                                zur Wand darf nicht weniger als 25 cm betragen.
                                                                         Der Waschtisch in einem rollstuhlgerechten Bad muss unterfah­
In jeder Wohnung muss ein Bad und ein WC vorhanden sein. Die             ren werden können. Der freie Raum unter einem solchen Wasch­
nachträgliche Herstellung eines barrierefreien Bades oder WC             tisch hat mindestens 67 cm Höhe. Außerdem soll der freie Raum
kann mit hohen Baukosten verbunden sein. Manchmal sind sol­              mindestens 30 cm tief und 90 cm breit sein. Es dürfen keine Bau­
che Maßnahmen mit wesentlichen Eingriffen in die vorhandene              teile wie ein Siphon oder eine Wasserleitung in diesen freien
Bausubstanz verbunden, wenn beispielsweise Wände beseitigt,              Raum hineinragen. Um eine Verletzungsgefahr des Nutzers aus­
versetzt oder neue eingezogen werden müssen. So lässt sich häu­          zuschließen, empfehlen sich Waschtische in einer Tiefe von 55 cm.
fig ein barrierefreies Bad oder WC nur durch Änderung der ge­
samten Raumgeometrie einer Wohnung oder eines Hauses über­
haupt herstellen. Ohne ein wenigstens barrierefreies – oder sogar
von Rollstuhlfahrern nutzbares – Bad und WC ist ein selbststän­
diges Wohnen für Menschen bei Vorliegen einer gravierenden
Behinderung jedoch grundsätzlich nicht möglich. Darum wird
auch in dieser Broschüre die Barrierefreiheit von Bad und WC ge­
nauer als bei anderen Räumen behandelt.

Das Bad
Auch sehr kleine Bäder von nur 4 m² lassen sich oft schon barrie­
refrei gestalten. Dann ist der Verzicht auf eine Badewanne aller­
dings unerlässlich. Ein solches Mini-Bad kann mit einer boden­
gleichen Dusche, einem WC und einem unterfahrbaren Wasch­
tisch ausgestattet werden. Die für eine barrierefreie Gestaltung
erforderlichen Bewegungsflächen im Bad dürfen sich überlagern;
dabei ist eine Bewegungsfläche in der Größe von mindestens 1,20
x 1,20 m vor jedem Barrierefreies Bad nach Umbau zu berück­
sichtigen, für Rollstuhlfahrer 1,50 x 1,50 m. Um ein Bad mit WC
rollstuhlgerecht zu gestalten, sollten mindestens 6 bis 8 m²
Grundfläche für das Bad zur Verfügung stehen.
                                                                         © Jenny Sturm - shutterstock.com

                                                                    21
Idee & Gestaltung: www.jpmk.de

www.wfbm-lev.de
Gemeinsam.
                    Perspektiven.
                        Schaffen.
                    Arbeiten mit Begleitung für mehr
                    Lebensfreude und Selbständigkeit.
                    Als anerkannter Bildungsträger und attraktiver
                    Arbeitgeber für Menschen mit und ohne
                    Behinderung bieten wir Ihnen:

                       Berufliche Qualifizierung
                       Vermittlung auf den 1. Arbeitsmarkt
                       Dauerhafte Beschäftigung in vielfältigen
                        Arbeitsfeldern
                       Beratung

                    Unsere Teams arbeiten seit vielen Jahren als
                    verlässliche Partner für Kunden aus Industrie,
                    Handel und dem Dienstleistungsbereich.

                    Wir freuen uns auf Sie.

                            PBH und Lebenshilfe-Werkstätten sind anerkannte Werkstätten für behinderte Menschen

Direkt-Kontakt: 0214 / 868 11-101
Soziale Dienste und Einrichtungen

    Wenn der Alltag zuhause
    manchmal schwerfällt.

    Egal, wann Sie uns brauchen,
    wir sind für Sie da.
                                                                                                                                n-
    • Betreuung zuhause                                                                                                   Koste me
                                                                                                                               ah
    • Begleitung außer Haus                                                                                              übern alle
    • Hilfe im Haushalt                                                                                                    durch ssen
                                                                                                                                ka
    • Grundpflege                                                                                                          Pflege lich.
                                                                                          Rufen Sie uns an!                  m g
                                                                                                                               ö
    • Demenzbetreuung
    • Entlastung pflegender Angehöriger                                                    Tel. 02204 86754 -0
                                                                                          bergisch-gladbach@homeinstead.de
    Den Zeitumfang bestimmen Sie.
    Kostenfreie unverbindliche Beratung.                                                  www.homeinstead.de
    Jeder Home Instead Betrieb ist unabhängig und selbstständig. © 2019 Home Instead GmbH & Co. KG

   Vieleältere
  Viele  ältereMenschen
                Menschen  profitieren
                        profitieren                                                                                                        den ambulanten Pflegediensten.
   von der Betreuung zu Hause
  von der  Betreuung zu Hause                                                                                                              Damit wird den Senioren*innen
                                                                                                                                           eine ganzheitliche Versorgung ge-
                                                                                                                                           boten und ein möglichst langes
  Das flexible Betreuungsangebot                          Home Instead bietet zum Bei-                Bei den Betreuungszeiten legt        Leben zu Hause ermöglicht. Dank
  von Home Instead richtet sich                           spiel Hilfe im Haushalt, beim               Home Instead besonders auf           der Pflegekassenzulassung ist eine
  überwiegend an Senioren*innen                           Einkaufen und Kochen. Die Mit-              die Entlastung pflegender An-        Kostenübernahme für die Leis-
  und Angehörige und reicht von                           arbeiter*innen begleiten zu Ärz-            gehöriger Wert. Die Zeiten           tungen von Home Instead durch
  wenigen Stunden in der Woche                            ten, zum Friseur oder gehen mit             zwischen den Pflegeeinsätzen         alle Pflegekassen möglich.
  bis zu ganztägigen Einsätzen -falls                     den Senioren*innen spazieren.               können nach individuellen Erfor-
  nötig an 7 Tagen in der Woche.                          Sie helfen aber auch beim Baden             dernissen übernommen werden.         Rufen Sie uns an!
  Die Senioren*innen werden dabei                         oder Duschen, bei der Körper-               So können pflegende Angehö-
  ganz nach ihren Wünschen und                            pflege und bieten Unterstützung             rige mit gutem Gewissen ihrer        Tel. 02204 86754 -0
  Erfordernissen zu Hause unter-                          bei Inkontinenz. Darüber hin-               Arbeit nachgehen, ihre Freizeit
  stützt. Sie bestimmen die Ein-                          aus sind viele Mitarbeiter*innen            planen oder in den verdienten
  satzzeiten selbst und legen den                         auch auf die Betreuung von de-              Urlaub fahren. Wenn medizini-
  gewünschten Umfang der Betreu-                          menziell Erkrankten spezialisiert.          sche Leistungen erforderlich sind,
  ung und Pflege fest.                                                                                kooperiert Home Instead mit

                                                                                                     24
Barrierefreies Wohnen

Das WC                                                               Die Badewanne
Vor dem WC muss eine Bewegungsfläche von mindestens 90 cm            Sollte der Einbau einer Badewanne gewünscht werden, so kann
Breite und 1,20 m Tiefe vorhanden sein (bei Rollstuhlnutzung         dies bei einem Mini-Bad von weniger als 4 m² Grundfläche nicht
1,50 m). Der seitliche Abstand vom WC zur Wand soll mehr als         realisiert werden, wenn darüber hinaus das Kriterium Barriere­
20 cm betragen. Der WC-Sitz sollte in einer Höhe von 46 bis          freiheit erfüllt werden soll.
48 cm über dem Boden angebracht werden. Die herkömmliche             Badewannen sollten mit einem Liftersystem ausgestattet sein.
Höhe des WC-Sitzes hingegen beträgt oft nur 38 cm. Eine sichere      Sinnvoll ist dann, ein mobiles Liftersystem zu wählen, mit dem die
selbstständige Benutzung des WCs bei Vorliegen körperlicher Be­      Badewanne unterfahren werden kann. Die Höhe des Badewan­
einträchtigungen wird deutlich erhöht, wenn ein – idealerweise       nenrandes soll höchstens etwa 50 cm über dem Fertigfußboden
sogar beidseitiger – seitlicher klappbarer Haltegriff an der Wand    liegen.
angebracht ist. Schon bei der Planung eines neuen Bades sollten      An Wänden oberhalb der Badewanne ist die Anbringung von seit­
die Möglichkeiten zur Anbringung von senkrechten und waage­          lichen Stütz- oder Haltegriffen zu empfehlen. Alternativ können
rechten Stütz- und Haltegriffen überprüft werden und ggf. ent­       Badewannen mit seitlichem Türeinstieg eingebaut werden.
sprechende bauliche Vorkehrungen getroffen werden. Bei einem
späteren Badausbau mit Leichtbauwänden sind diese sinnvollen
Ausstattungselemente nämlich nur noch mit erhöhtem Aufwand
zu realisieren.

Die Dusche
Der Duschplatz soll niveaugleich zu den angrenzenden Bodenflä­
chen gestaltet sein und sollte mindestens 1,20 x 1,20 m groß sein.
Für eine Rollstuhlnutzung gilt eine Fläche von 1,50 x 1,50 m als
ausreichend.
Eine Absenkung (Neigung) der Duschfläche zum Wasserablauf
darf nicht mehr als 2 % betragen. Als Duscharmatur (mit Hand­
brause) ist eine Einhebelarmatur empfehlenswert. Sie sollte in
einer Höhe von 85 cm angebracht werden. Und der Bodenbelag
der Dusche muss mindestens rutschhemmend sein. Darüber hin­
aus ist der Einbau eines Dusch-Klappsitzes mit einer Sitzhöhe von
46 bis 48 cm über dem Boden zu empfehlen, ergänzt durch beid­
seitig davon angebrachte klappbare Stützgriffe mit einer Ober­
kante, die 28 cm über der Sitzhöhe liegt. Auch an den Wänden
der Dusche ist die Anbringung von Stütz- oder Haltegriffen sehr
zu empfehlen.                                                         © ake1150 - Fotolia.com

                                                                 25
Soziale Dienste und Einrichtungen

                                                         Würdevoll zu Hause weiterwohnen. Auch im Alter.
                                                         Mit einer 24-Std-Betreuung aus der EU. Pflege24NRW ist seit 2005 für Sie da.
                                                         Das Büro „Bergisches Land“ aus Overath hilft. Vereinbaren Sie einen unverbindlichen
                                                         Termin vor Ort. Andreas Mahro freut sich Ihnen helfen zu können.
                                                         www.Pflege24NRW.de
                                                         Breslauer Str. 65       Tel.: 02206 6085757
                                                         51491 Overath           A.Mahro@Pflege24NRW.de

  Bergisch Gladbach, Stadt (5142902)                                                                                                                           66847_c

                                                  Oase – Assistenzleistungen für Menschen mit Handicap – e.V.
                                                  Eine Alternative zum stationären Wohnen! – Wir leben Teilhabe!

  Oase e.V. wurde 2015 gegründet mit dem Gedanken, Menschen mit Behinde-               Dabei sind wir in der Lage, Menschen in unterschiedlichen Wohn- und Lebenssi-
  rung eine Wohn-Alternative zum Wohnen in einer stationären Einrichtung an-           tuationen zu unterstützen. Zu unseren Klienten gehören deshalb Menschen mit
  bieten zu können. Ein Grundgedanke des Vereins ist es heute wie früher, unseren      Behinderung, die sich selbst in einer Wohngemeinschaft zusammengefunden
  Klienten und MitarbeiterInnen eine hervorragende Begleitungssituation zu bie-        haben (hier gibt es zurzeit 3 WGs, die wir begleiten) oder auch alleinlebende
  ten, die es möglich macht, die persönlichen Bedarfe unserer Klienten auf eine        Menschen, die aufgrund einer Krankheit oder Behinderung auf Unterstützung
  sehr zugewandte und persönliche Weise abzudecken.                                    angewiesen sind. Wir bieten unsere Unterstützungsleistungen dabei sowohl für
                                                                                       Menschen an, die eine umfassende 24-Stunden-Begleitung benötigen als auch
  Da wir seit November 2018 anerkannter Anbieter für das „Betreute Wohnen“             für solche, die nur wenige Stunden in der Woche brauchen.
  sind, können wir neben Assistenzleistungen im Freizeit- Haushalts- oder Pflege-
  bereich mittlerweile auch qualifizierte Fachleistungen anbieten, mit denen wir       Da die Oase selbst keinen Wohnraum anbietet, ist die Voraussetzung einer Be-
  unseren Klienten die Möglichkeit bieten, sich nach ihren eigenen Vorstellungen       gleitung das private Anmieten der Wohnungen durch die Klienten.
  weiterzuentwickeln. Voraussetzung dafür ist der sogenannte Individuelle Hilfe-
  plan (oder künftig „BEI NRW“), mit dem die einzelnen Leistungen beim Land-           Der Alltag in den Wohngruppen ist so gestaltet, dass jeder Klient im Rahmen sei-
  schaftsverband Rheinland beantragt und mit diesem vereinbart werden. Die             ner Wünsche und Möglichkeiten wohnen und sich wohlfühlen darf, dabei aber
  Oase arbeitet zurzeit ausschließlich für Klienten, die das sogenannte „Persön-       auch gefordert und gefördert wird.
  liche Budget“ für sich beantragt haben: hier sind der Klient, bzw. die gesetzliche   Alltag heißt auch hier: Hausarbeiten erledigen, Essen machen, Hobbies erleben,
  Betreuung direkte Vertragspartner und Leistungsempfänger des LVR.                    gemeinsam feiern, aber auch: Sport, Tanzen, Museumsbesuche u.ä.. Notwendi-
                                                                                       ge Begleitungen übernimmt die Oase.
  Seit 2018 ist Oase e.V. zusätzlich noch als anerkannter Anbieter zur Unterstüt-
  zung im Alltag nach der „Verordnung über die Anerkennung von Angeboten zur           Auch als Arbeitgeber sind wir bemüht, unseren ArbeitnehmerInnen einen attrak-
  Unterstützung im Alltag und Förderung der Weiterentwicklung der Versorgungs-         tiven Arbeitsplatz anzubieten und dies durch Supervision, einer externen Be-
  struktur in Nordrhein-Westfalen“ (AnFöVO). Hierdurch ist Oase e.V. in der Lage,      ratungsmöglichkeit in Form eines arbeitspsychologischen Dienstes sowie einer
  auch Menschen adäquat zu helfen, die lediglich stundenweise Unterstützung im         engen Zusammenarbeit im Team positiv zu gestalten. Unser Leitgedanke ist es,
  Alltag benötigen, und dies direkt über die zuständigen Pflegekassen abzurechnen.     die Arbeit vor Ort am Klienten so zu gestalten, dass die ArbeitnehmerInnen einem
  Belastender Schriftverkehr entfällt somit für den hilfesuchenden Menschen.           Minimum an körperlicher und vor allem psychischer Belastung ausgesetzt sind.
                                                                                       Kontakt: verwaltung@oase-bgl.com · www.oase-bgl.de · Tel. 02202 1296880

                                                                                   26
Barrierefreies Wohnen

Sonstige Anforderungen an Nassräume                                   Rollstuhlfahrer 1,50 x 1,50 m) darf weder von Blumenkästen
Die Badezimmertüre muss nach außen aufschlagen. Damit wird            noch sonstiger Möblierung eingeengt sein. Auch Türschwellen
sichergestellt, dass die Tür nicht von innen blockiert werden kann,   von gerade einmal 2 cm Höhe sind von vielen Rollstuhlfahrern
sollte der Badnutzer bewusstlos werden, auf dem Boden zusam­          praktisch nicht mehr ohne fremde Hilfe zu überwinden und soll­
mensinken und die Türe von innen blockieren. Türen von Sanitär­       ten daher gänzlich vermieden werden. Höhenunterschiede von
räumen müssen im Falle einer Verriegelung von der Innenseite          nur wenigen Stufen oder kleine Geländesprünge in den Außen­
außerdem auch von außen geöffnet werden können (Not- und              anlagen eines Grundstücks können oft mittels fest eingebauter
Gefahrenfunktion). Armaturen von Duschen, Badewannen und              oder mobiler Rampen aus Hartgummi oder gefalztem Stahl über­
Waschbecken sollen, wie schon beschrieben, als Einhe­                 wunden werden. Um auch Rollstuhlfahrern eine möglichst unge­
bel-Dusch-Armaturen eingebaut werden, deren Hebel im Ruhe­            hinderte Sicht in den Garten oder auf die Straße zu ermöglichen,
zustand nach unten weisen. Durch diese Maßnahme wird der Ver­         sollen Brüstungselemente von Balkon oder Terrasse maximal
letzungsgefahr von Sehbehinderten bei der Badbenutzung                60 cm hoch in undurchsichtigem Material wie Holz, Beton oder
entgegengewirkt.                                                      als Mauer gestaltet sein. Oberhalb dieses Teils der Brüstung soll
Über einem Waschtisch ist die Anbringung eines Kippspiegels           der Blick in den Garten oder auf die Straße durch eine offene Ge­
sinnvoll. Alternativ hierzu kann jedoch ein Spiegel, der senkrecht    staltung z. B. über ein Metallgeländer oder eine vertikale Vergla­
bis auf die Oberkante des Waschtischs herunterreicht, senkrecht       sung gewährleistet werden. Die obere Kante des Sichtschutzes/
an der Wand angebracht werden. Dies ist besonders für kleine          Geländers muss aus Gründen der Absturzsicherung mindestens
Menschen oder Rollstuhlnutzer komfortabel und solche Spie-            90 cm über dem Bodenbelag des Freisitzes angeordnet werden.
gel sind meistens wesentlich kostengünstiger als klappbare            Ist ein Mensch in seiner Mobilität stark eingeschränkt, kann sich
Badezimmerspiegel.                                                    sein Leben überwiegend in den eigenen vier Wänden abspielen,
Der Einbau eines Notrufsystems in Bad und WC ist auch in              somit nimmt die Möglichkeit, die eigene Umgebung, Natur und
Wohnungen oder Einfamilienhäusern sehr sinnvoll. Wichtig ist          das soziale Leben im öffentlichen Raum von der Wohnung aus zu
hierbei, dass das Notrufsystem auch vom Boden erreichbar ist. Im      beobachten, eine hohe Bedeutung ein.
Umfeld des Waschtischs sollten mindestens drei Steckdosen ange-       Zur Vermeidung von Wasserschäden am Übergang des Innenrau­
bracht werden, um ein häufiges Umstecken von Elektrogeräten           mes zum Freisitz ist zu empfehlen, Balkone oder Terrassen zu
zu vermeiden.                                                         überdachen und unmittelbar vor der Türschwelle auf der Außen­
                                                                      seite eine Ablaufrinne für Niederschlagswasser anzuordnen. So­
Freisitze                                                             wohl auf den Spritzwasserschutz als auf die Rückstaufreiheit bei
                                                                      der Entwässerung ist bei der Planung und der handwerklichen
Gerade für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen hat die         Ausführung zu achten. Die Überdachung eines Balkons, einer Ter­
selbstständige Nutzung eines Balkons, einer Terrasse oder einer       rasse oder eines sonstigen Freisitzes unterstützt nicht nur das
Loggia große Bedeutung für ihre Lebensqualität. Der individuelle      Fernhalten von Wasser von Innenräumen, sondern ist außerdem
Platzbedarf für solche Flächen ist jedoch sehr verschieden.           sehr gut geeignet, dem Wohnungsnutzer einen witterungsunab­
Die Bewegungsfläche (mindestens 1,20 x 1,20 m und für                 hängigen Aufenthalt im Freien zu ermöglichen.

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