MARKUS AUSGABE 2 APRIL & MAI 2023
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ÖSTERLICHES STAUNEN D er verunsicherte Blick der Frauen in das leere Grab ist ein Sinnbild für das österliche Staunen (Marku- sevangelium, Kap. 16). Damit beginnt eine Umkehrung der Auch wenn darüber hinaus nichts weiter zu sagen wäre: In dem Liebesdienst der Frauen an dem toten Jesus ist ein Bild der Menschlichkeit bewahrt – ein Gegenbild gegen nicht hier ist, dass er nicht bei den Toten zu suchen ist, sondern dass Gott um des Gekreuzigten willen den Tod überwunden hat. natürlichen Ordnung. Jedes menschliche Leben endet mit alles, was das Leben zur Hölle macht. Ein Bild, dass uns an Als den Frauen die ganze Tragweite des Erlebten bewusst dem Tod. Aber Ostern bezeugt das Leben, indem es dem die Seite der Leidtragenden stellt, und uns zwingt, gegen wurde, überwanden sie schließlich ihre Furcht und sagten Tod nicht das letzte Wort lässt. Der Tod kann besiegt wer- die, die anderen Leid zufügen, Stellung zu beziehen. das Unerhörte weiter. den. Während Menschen und Völker nicht müde werden, „Gekreuzigt, gestorben und begraben“ – die Erfahrung Und siehe da, ihre Botschaft wird zum Quell einer neuen einander Gewalt anzutun und massenhaftes Sterben in war schmerzlich. Entsetzen! Bis zum Abschluss dieser Gegenwart des Auferstandenen. Denn dieser Totgesagte Kauf nehmen, wächst aus dem toten Holz des Kreuzes ein denkwürdigen Begebenheit wird es die Frauen nicht ver- und Totgeglaubte lässt sich finden überall dort, wo sich Lebensbaum. lassen. Und nun das: „Er ist nicht hier!“ tönt es ihnen aus Menschen zu ihm auf den Weg machen. Es lohnt sich, Mut- Ostern beginnt damit, dass Frauen sich auf den Weg zum der Grabeshöhle entgegen. Der Satz brennt sich ein. losigkeit und Zukunftsangst zu überwinden und dem zu Grab begeben, um dem Verstorbenen einen letzten Lie- Wer einen geliebten Menschen verliert, weiß, wie wichtig folgen, der Menschen zum Leben verhalf, der seine Feinde besdienst zu erweisen. In ihrem Schmerz über den jähen es ist, einen Ort angeben zu können, wo der Verstorbene liebte und den Frieden. Es lohnt sich, die Angst zu über- Tod ihres Freundes tun sie das Naheliegende: Sie geben liegt, ein Grab besuchen zu dürfen, wo man trauern kann. winden und dem Leben immer wieder eine Chance zu ge- ihrer Trauer Ausdruck. Und nun ist den Trauernden auch dieser Ort entwertet. Er ben. Die Geschichte geht weiter. Leben lohnt sich – das ist Sie wissen, wo sie den Leichnam Jesu suchen müssen. ist nicht hier. Das Grab ist leer. Das ist der Moment, in dem seit Ostern sicherer als der Tod. Er starb nicht anonym, sondern öffentlich auf Golgatha, der Erfahrungshorizont der drei Frauen durchbrochen einer berüchtigten Hinrichtungsstätte. Sie sahen mit ei- und überschritten wird. Er, den sie im Irdischen festhalten Gesegnete Ostern genen Augen, wie der Mann, um dessen Leben ihr Leben wollen, ist dem Erdhaften entzogen worden. Sie würden wünscht Ihnen kreiste, leiden und sterben musste. Sie sahen auch, wo gern ein Requiem für den toten Jesus feiern, aber es wird Ihr Pfarrer Wolfram Bürger er begraben wurde. Sie machen sich nichts vor: Jesus ist ihnen verwehrt. tot – gekreuzigt, gestorben und begraben. Nun suchen sie Das leere Grab macht jede weitere Totenklage unmöglich. noch einmal – ein letztes Mal – die Gemeinschaft mit und Nur langsam wird das den Frauen bewusst. Nur zögernd die Nähe zu ihm. setzt sich die Einsicht unter den Menschen durch, dass er 2 3
WOLFHART PANNENBERG DERNEUE MENSCH L iebe Ostergemeinde, auf dem Weg zur Kirche mag Unterdrückung, von politischer und wirtschaftlicher Un- EINE OSTERPREDIGT heute mancher von uns gedacht haben, es sieht noch gar nicht nach Ostern aus. Goethes Faust sagt auf seinem terdrückung, auch von der Triebunterdrückung. Vom Ab- bau politischer und wirtschaftlicher Herrschaftsformen Osterspaziergang von den Christen: Sie feiern die Auf- erhoffen sich viele die neue Lebensform, in der jeder mit erstehung des Herrn; denn sie sind selber auferstanden – jedem menschlich umgeht. auferstanden nämlich aus dem Winterschlaf der Natur. Die meisten dieser Bestrebungen unterschätzen die Dieses Missverständnis des christlichen Osterglaubens, Schwierigkeit des Zieles: Sie meinen, es komme nur dar- als ob er nur das Wehen des Frühlings in Jesus veran- auf an, die Verhältnisse zu ändern, das Gesellschaftssys- schaulicht finde, liegt in diesem Jahr ganz fern. Wir fei- tem umzuwälzen, damit die wahre Natur des Menschen ern die Auferstehung des Herrn mitten in Schnee und Eis, sich frei entfalten könne. Wir Christen wissen, dass das in einer Welt, die immer noch von Leid und Unrecht und nicht genügt. Dass die Menschen immer wieder und über- Krieg erfüllt ist. Mitten in dieser Welt ist die Auferstehung all das verfehlen, worauf es für ein menschliches Leben Jesu die Gewissheit des neuen Frühlings Gottes, die Ge- ankommt, das liegt nicht nur an den Verhältnissen. Es wissheit eines neuen Lebens, das Sünde und Tod über- liegt am Menschen selbst, an unserer Sünde. Das griechi- wunden hat und an uns allen offenbar werden soll, die sche Wort für Sünde – hamartia – bedeutet ja eigentlich Geburt einer neuen Menschheit. das Verfehlen eines Ziels, theologisch das Verfehlen der Der neue, wahrhaft menschliche Mensch – das ist das wahren Bestimmung des Menschen, seiner Bestimmung Ziel vieler Bestrebungen der modernen Geschichte ge- für Gott. Das können wir nicht nur den Verhältnissen zur wesen seit den großen Revolutionen in England, Amerika Last legen. Darum sollten wir keine Wunder erwarten von und Frankreich. Es ist dies die Sehnsucht, die auch in der irgendwelchen Änderungen der gesellschaftlichen Struk- politischen Unruhe unserer Zeit gärt. Den Marxisten wie turen, so nötig solche Änderungen auch immer wieder auch dem liberalen Humanismus geht es auf verschiede- sein mögen. Der Mensch selbst müsste geändert werden, ne Weise um dieses Ziel: Der Mensch soll zu sich selbst und das geschieht nur in sehr beschränktem Maße durch frei werden. Er soll befreit werden von allen Formen der die Veränderung seiner Lebensverhältnisse. 4 5
Wenn aber Christus gepredigt wird, dass er von den Toten auferweckt worden ist, wie können einige Christus auferweckt, den er nicht auferweckt hat, wenn also Tote wirklich nicht auferweckt werden. Denn unter euch sagen, dass es keine Auferstehung der Toten gebe? Gibt es aber keine Auferstehung der wenn Tote nicht auferweckt werden, so ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden, so ist ja unsre Predigt leer, leer auch euer Glaube; auferweckt worden, so ist euer Glaube nichtig, ihr seid noch in euren Sünden; also sind (dann) auch die wir werden aber auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir wider Gott bezeugt haben, er habe in Christus Entschlafenen verloren. Haben wir in diesem Leben auf Christus nur gehofft, so sind wir Eine solche Feststellung lässt sich allerdings missbrau- bildet für die verzweifelte Gewaltsamkeit der Ideologie, wenn nach dem zentralen Inhalt des christlichen Glau- Gott, der die Toten auferweckt, wie Paulus sagt. Das ist chen, und sie ist missbraucht worden. Die christliche For- die ihren Anhängern und der leidenden Menschheit vor- bens gefragt wurde. Das ist leider kein Zufall, denn auch die Schöpfermacht Gottes, die in der Auferstehung Jesu derung, dass der Mensch selbst anders werden müsse, gaukeln, die Erlösung und Erfüllung sei ganz nah. viele Theologen haben seit Generationen ganz bewusst erschienen ist. kann als Vorwand dienen zum Nutzen der Herrschenden, Dieser Schatten des Todes auf unserem Leben ist über- die Osterbotschaft in den Hintergrund treten lassen ge- Wenn also Christus nicht auferstanden wäre, dann wäre damit in den Verhältnissen menschlichen Zusammenle- wunden durch die Auferstehung Jesu. Darin ist er der neue genüber der irdischen, vorösterlichen Erscheinung Jesu in es auch nichts mit der Macht und Wirklichkeit des Gottes, bens alles beim alten bleibt. Leider haben sich Christen und wahre Mensch, dass an ihm das unvergängliche Leben ihrer Menschlichkeit. Man wollte und will so die weltan- auf den Christen durch Jahrtausende vertraut haben. Das allzu oft beteiligt an solchem Missbrauch der christlichen erschienen ist. Diese Botschaft vertröstet nicht nur auf ein schaulichen Schwierigkeiten für den christlichen Glauben Kreuz Christi wäre dann nicht die Versöhnung der Welt, Überzeugung. Dennoch bleibt es wahr, dass die Änderung besseres Jenseits. Sie ist kein Aufruf zur Weltflucht, son- verringern, die mit der Botschaft von der Auferstehung sondern nur die private Katastrophe Jesu. Paulus urteilt der Lebensverhältnisse der Menschen, die Änderung des dern ein Licht schon für dieses Leben. Sie vertreibt den To- eines Toten verbunden sind, jedenfalls für den modern als Realist, wenn er sagt, dass wir bejammernswerter Gesellschaftssystems nicht genügt, um den Menschen desschatten, unter dem unser Leben sonst steht. Sie macht gebildeten Menschen. Darum ist es verständlich, dass die sind als alle Menschen, wenn Christus entgegen der Bot- menschlicher werden zu lassen. Mut zu den Aufgaben und Freuden des Tages, während der fundamentale Bedeutung des Osterglaubens heute nicht schaft des Apostels nicht auferstanden ist. Christentum Der Mensch selbst muss geändert werden. Welche tief- Gedanke an den Tod alles sinnlos erscheinen lässt. Die mehr allen Christen bewusst ist. Beim letzten Kirchentag und Kirche würden dann nämlich auf einer großen Illu- greifende Änderung da nötig ist, das zeigt Paulus, wenn Überwindung des Todes durch Jesus begründet eine un- galt der Streit um die Auferstehung Jesu manchen Be- sion beruhen. Und wir Christen wären solche, die einer er Christus als den neuen und wahren Menschen dem al- vergängliche Hoffnung und lässt uns darum schon jetzt „in obachtern als ein alter Zopf im Vergleich zu den aktuel- Illusion nachjagen und dadurch das verfehlen, was dem ten Menschen gegenüberstellt. Wir alle sind dieser alte einem neuen Leben wandeln”, wie Paulus sagt. Wie wenig len gesellschaftlichen Themen, mit denen sich andere Menschen in dieser Lage allein noch übrig bliebe und was Mensch. Paulus kennzeichnet ihn hier nur durch ein Wort: weltflüchtig die Osterbotschaft ist, das zeigt sich daran, Arbeitsgruppen beschäftigten. Aber es geht hier nicht Paulus so ausdrückt: Wenn Tote nicht auferweckt werden, er ist der Mensch des Todes. An anderen Stellen spricht dass unser irdisches Leben, das im Schatten des Todes als nur um ein antiquiertes Dogma der Kirche. Paulus sagt: so „lasset uns essen und trinken, denn morgen sind wir Paulus in diesem Zusammenhang auch von der Sünde sinnlos erscheint, nun unendlich wichtig wird; denn das Ist Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube tot”. Das ist zwar eine verzweifelte und traurige Lebens- als Kennzeichen des alten Menschen, und Sünde und neue Leben, das wir erwarten und das an Jesus schon er- nichtig, vergeblich. Und er fährt fort: Dann seid ihr noch weisheit, so viele Menschen ihr auch in unseren Tagen Tod hängen eng zusammen; denn wenn in der Sünde der schienen ist, das ist nicht einfach ein ganz anderes Leben, in euern Sünden. Also auch die Sündenvergebung, auch folgen. Auch Essen und Trinken sind ja im Angesicht des wahre Mensch seine wahre Bestimmung zu Gott verfehlt, sondern es ist die Verwandlung dieses unseres Lebens zur die Versöhnung der Welt durch das Kreuz Christi hängt ab Todes nicht sinnvoller als irgend etwas anderes, was wir dann trennt er sich damit vom Ursprung eines Lebens, Teilhabe an der Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes. von der Wahrheit der Osterbotschaft. Ohne Ostern wäre tun können. Aber in dieser traurigen Lebensweisheit be- und der Tod besiegelt nur diese Loslösung vom Quell des Es ist in der Verwandlung dasselbe Leben – so wie der das Kreuz Jesu nur das Scheitern seines eigenen Lebens kundet sich wenigstens eine Haltung, die sich keinen Il- Lebens. Aber Christus hat den Tod überwunden. Gera- Auferstandene von seinen Jüngern erkannt wurde an den gewesen. Sein Weg wäre dann im Dunkel der Vergeblich- lusionen hingibt über die Lage des Menschen da, wo der de dadurch ist er der neue und wahre Mensch. Wahres Spuren seines Leidens, an den Nägelmalen und Wunden keit alles Irdischen geendet. Der Schatten des Todes hät- Tod das letzte Wort behält. Gäbe es keine Auferstehung Menschsein ist also nicht möglich, wo nicht dem Tode die seines Körpers. Erst im Lichte der Auferstehung Jesu er- te das letzte Wort auch über ihn behalten. Erst im Lichte der Toten, so wäre es immer noch besser, dem Leben in Macht genommen ist. Welche Macht? Die Macht des To- langen die Begebenheiten und Taten unseres Lebens ihr der Osterbotschaft ist Karfreitag und das Kreuz Jesu das solcher Nüchternheit zu begegnen als sich haltlosen Illu- des über unser Leben wird daran deutlich, dass schon der volles Gewicht und ihre ewige Bedeutung. Unterpfand für die Erlösung der Welt, das Zeichen der sionen hinzugeben. Gedanke an den Tod alles sinnlos und vergeblich werden Für die ersten Christen war die Auferstehung Jesu der An- Überwindung jeglichen Leides und jeglicher Verlassen- Die Zweifel an der christlichen Osterbotschaft von der lässt, womit Menschen ihr Leben zubringen. Auch wenn gelpunkt und das Zentrum ihres Glaubens. Der alten Kir- heit geworden. Erst im Lichte von Ostern ist es wahr, dass Auferstehung Jesu sind heute tief in die Christenheit wir uns abwenden von dieser Macht des Todes, müssen che galt Ostern als das höchste Fest. Im Vergleich damit Jesus für uns gestorben ist und durch seinen Tod auch selbst eingedrungen. Man sagt wie zu Zeiten des Paulus: wir doch unser Leben in ihrem Schatten leben: so angst- ist es bestürzend zu sehen, wie wenig sich viele Christen für uns überwunden hat, was uns von Gott trennt. Und Tote stehen nicht wieder auf. Man weist darauf hin, dass erfüllt, so voll Lebensgier, so auf der Suche nach Betäu- heute klar sind über die fundamentale Bedeutung der Os- sogar der Gottesglaube der Christen lebt aus der Quel- so etwas aller Erfahrung widerspricht. Der Osterglaube bung im Wechsel von Arbeit und Zerstreuung – wenn wir terbotschaft für den christlichen Glauben überhaupt. Bei le der Osterbotschaft. Der Gott der Christen ist ja nicht wird als leichtgläubiger Wunderglaube belächelt. Von nicht noch zu andern Mitteln der Betäubung flüchten, um einer Umfrage, die der „Spiegel” vor einigen Jahren dem ein ferner Weltursprung, der unberührt bleibt von allem, Theologen hört man, es komme nicht an auf das Wunder, mit dem Untergrund von Depression und Hoffnungslosig- religiösen Bewusstsein der Deutschen widmete, wurde was gegenwärtig geschieht, und durch den sich in Gegen- sondern auf den Glauben, der sich an das Wort Jesu hält keit fertig zu werden, der auch wieder den Nährboden bei weitem nicht immer die Auferstehung Jesu genannt, wart und Zukunft auch nichts ändert, sondern er ist der und seine Sache in der Welt weiterträgt. Doch das ist nur 6 7
bejammernswerter als alle (anderen) Menschen. Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als Erstling der Entschlafenen. Denn da der Tod durch einen Menschen gekommen ist, kommt auch die Auferstehung der Toten durch einen Menschen. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus auch alle lebendig gemacht werden. (1. Brief des Paulus an die Korinther 15,12–22) eine Ausflucht vor den Schwierigkeiten der christlichen raus, dass im Umkreis der normalen, alltäglichen Erfah- Osterbotschaft keine durchschlagenden Argumente gibt, Botschaft in der modernen Welt. Paulus hat sehr scharf rung dergleichen in der Tat nicht vorkommt. Wem diese wenn man nicht von vornherein jede Annahme, dass Tote gesehen, dass nichts den Glauben an Christus rechtferti- alltägliche Erfahrung und der gewöhnliche, tausendfach zu einem neuen, unvergänglichen Leben verwandelt wer- gen kann, wenn er nicht vom Tode auferstanden ist. wiederholte Gang des Geschehens für die Wirklichkeit den könnten, für unsinnig erklärt. In einem Punkte allerdings stimmt Paulus den Einwänden überhaupt gilt, für den freilich versteht sich der Satz von Was zu Ostern geschah, übersteigt unser Begreifen. Das zu, die auch die moderne Kritik des christlichen Oster- selbst, dass Tote nun einmal nicht auferstehen. Doch ist eigentlich nicht verwunderlich, denn die zu Ostern an glaubens erhebt. Wenn es wirklich zuträfe, dass Tote nicht eben diese Verallgemeinerung der Alltagserfahrung und Jesus erschienene Wirklichkeit eines neuen Lebens ist für auferstehen, dann allerdings wäre auch Christus nicht des gewöhnlichen Ganges der Dinge ist ungerechtfertigt die übrige Menschheit noch Zukunft, noch nicht Bestand- auferstanden. Wenn man davon überzeugt ist, dass mit angesichts der rätselhaften Tiefe der Wirklichkeit. Es ist teil unserer eigenen Erfahrungswelt. Doch obwohl das dem Tode alles aus ist, dann wird man auch im Falle Jesu leere Prahlerei, wenn solches Vorurteil sich als Anwalt neue Leben, von dem die Osterbotschaft berichtet, alles keine Ausnahme zugestehen können, allen Versicherun- wissenschaftlicher Gewissenhaftigkeit aufspielt. gegenwärtige Begreifen übersteigt, können wir doch jetzt gen der ersten Christen zum Trotz. In der Tat wäre es un- Wenn also Paulus sagt: Gibt es keine Auferstehung der schon Anteil an ihm gewinnen. Das geschieht, indem wir sinnig, bei Jesus als wahr anzunehmen, was überall sonst Toten, so ist auch Christus nicht auferweckt worden, so uns auf Jesus einlassen. Immer wieder hat Paulus es wie- falsch ist. Die Auferstehung Jesu ist kein isoliertes Mira- ist damit gesagt, dass die Einstellung zur Wirklichkeit derholt: Wer mit Jesus und seinem Kreuz verbunden ist, kel. Die Osterbotschaft stellt vielmehr die Frage an uns: überhaupt grundlegende Bedeutung hat für die Annahme der hat Anteil auch an dem Leben und an der Herrlichkeit Was gilt uns überhaupt als wirklich? Halten wir nur das oder Ablehnung der Osterbotschaft. Andererseits kann Gottes, die an Jesus erschienen sind. Machbare für wirklich? Oder nur das Gewöhnliche? Oder auch die Osterbotschaft unser Verständnis der Wirklich- In solcher Gewissheit können wir frei werden von der umschließt das Machbare und Gewöhnliche des alltägli- keit verändern. Beides ist bis heute der Fall. Wo die christ- Todesfurcht und von jener Lebensgier, der doch das Wolfhart Pannenberg (1928–2014) gilt als einer der chen Geschehens noch eine unausgelotete Tiefe, die in liche Osterbotschaft nicht nur in Einzelheiten, sondern Leben entgleitet. Wir brauchen nicht Betäubung zu einflussreichsten deutschen evangelischen Theo- jedem Augenblick unseres Lebens gegenwärtig ist, auch als ganze angezweifelt und abgelehnt wird, da geschieht suchen für das quälende Gefühl der Sinnlosigkeit logen der Gegenwart. Er lehrte als Professor für wenn wir ihrer nicht immer gewahr sind? Die meisten von das gewöhnlich aus dem Vorurteil heraus, dass Tote nun des Lebens. Wir lernen die Welt, die Menschen, uns Systematische Theologie zuletzt an der Universität uns spüren doch etwas davon im Geschenk eines hohen einmal nicht auferstehen. Wer sich dagegen von diesem selbst mit neuen Augen sehen im Lichte des Oster- München und wurde mit zahlreichen Ehrendoktor- Glückes oder unter dem Eindruck eines schweren Leides, Vorurteil frei hält, der braucht die Botschaft von der Auf- morgens. Daraus ergibt sich dann wie von selbst würden ausgezeichnet. Die vorliegende Predigt aber auch wohl in Augenblicken der Besinnung. Wie also – erstehung Jesu jedenfalls nicht im ganzen unglaubwürdig ein neues Verhältnis zu den Menschen und zu uns hielt Pannenberg zum Osterfest 1970 in Lochham, erschöpft sich die Wirklichkeit für uns in dem, was immer zu finden. Sicherlich dürfen wir nicht alles als wörtliches selbst. Wir brauchen dem Tode nirgends mehr das einem Ortsteil seiner oberbayerischen Heimat- wieder geschieht, und in dem, was wir selbst daraus zu Protokoll des Hergangs nehmen, was die Evangelien be- letzte Wort zu lassen. Wir lernen, nicht nur danach zu gemeinde Gräfelfing. Sie dürfte heute mindestens machen vermögen, oder ist da noch mehr im Spiel, eine richten von Begegnungen der Jünger mit dem Auferstan- urteilen, was vor Augen liegt. Wo wir Menschen und ebenso aktuell sein wie damals. Quellennachweis: Tiefe, die sich uns entzieht und die uns doch nicht los- denen. Man kann unbefangen anerkennen, dass hier auch Dinge nach diesem Maßstab behandeln, da begegnen W. Pannenberg, Gegenwart Gottes: Predigten, lässt, deren Geheimnis plötzlich aufleuchten kann in be- dichterische Ausmalung am Werke gewesen sein mag, wir ihnen lieblos. Die Liebe sieht in jedem Menschen, München: Claudius Verlag 1973, S. 133–143. sonderen Augenblicken unseres Lebens und uns dennoch die in die Gestalt von Erzählungen kleidete, was ihr an in jedem Stück Wirklichkeit mehr als wahr vor Augen Foto: Andreas Bohnenstengel | Veröffentlicht in: Geist gegen Zeitgeist. rätselhaft bleibt? Und haben wir es nicht gerade in den den Begebenheiten wichtig war. Wir müssen uns vor dem liegt, denn sie sieht es im Lichte der Zukunft Gottes, die zu Gespräch mit dem Theologen Wolfhart Pannenberg: Evangelische letzten Fragen unseres Lebens mit dieser geheimnisvol- Missverständnis hüten, als wüssten wir aus den Berichten Ostern anbricht. Da behält weder das Bestehende, noch Kommentare 28 (1995) S. 265 len Tiefe der Wirklichkeit zu tun? Das Wort „Gott” deutet der Evangelien Bescheid darüber, wie das unvergängliche auch seine Vernichtung das letzte Wort, sondern die Ver- ebenso auf sie hin wie die unstillbare Frage nach einer Leben des Auferstandenen vorzustellen ist. Je genauer söhnung, die alles verwandelt. In der Verwandlung durch Zukunft des Menschen über den Tod hinaus, nach einer man diese Berichte ansieht, desto undurchdringlicher Versöhnung wird ein Abglanz des neuen Menschen, der Zukunft, ohne die unser gegenwärtiges Dasein sinnlos wird an dieser Stelle das Geheimnis. Aber bestehen bleibt neuen Schöpfung Gottes bei uns Gegenwart, und das erst bliebe. Was also lassen wir als wirklich gelten? Das ist die die Grundtatsache, dass Jesus nicht im Tode geblieben ist Freiheit. Zur Freiheit des neuen, wahren Menschen ge- Grundfrage, die uns Ostern stellt. ist, sondern in ein uns unbegreifliches neues Leben ver- langen wir in dem Maße, wie wir die Welt, die Menschen Vor dieser Frage erweist es sich als Vorurteil, wenn jemand wandelt wurde. Als der Lebendige hat er sich ja auch sei- und uns selbst sehen lernen mit den Augen der Liebe rundweg behauptet, dass Tote nicht auferstehen. Sicher- nen Jüngern bekundet. Es ist für den christlichen Glauben Gottes – des Gottes, der die Toten lebendig macht und lich ist das kein unbegründetes Vorurteil. Es erwächst da- lebenswichtig zu wissen, dass es gegen diesen Kern der das, was nicht ist, ruft, dass es sei. 8 9
3 Anmerkungen zum Gottesdienst Friedensgebet in der Markus-Kirche Jeden Samstag um 18 Uhr kommen wir in der Markus-Kir- che zum Friedensgebet zusammen. Auch im Gebet sind Der Liturgie-Ausschuss unserer Gemeinde hat kürzlich verschiedene Themen wir verbunden mit unseren ukrainischen Brüdern und unseres gottesdientlichen Lebens beraten. Drei Aspekte will ich Ihnen gerne Schwestern, die derzeit bei uns im Gemeindehaus eine mitteilen, die sollen Sie wissen. vorübergehende Unterkunft finden. Wir entzünden Ker- zen und denken an die Menschen, die uns am Herzen lie- 1 Wir haben angeregt, zu ausgewählten Festen und Anlässen die gen. Wir üben zeichenhaft einen Moment Frieden ein. Das Albe als liturgische Kleidung einzuführen. Die Albe ist ein unge- Friedensgebet ist zweisprachig, auf Deutsch und auf Rus- fähr knöchellanges, weißes oder naturfarbenes Gewand. Es spielt sisch, und dauert ungefähr eine halbe Stunde. Gelegent- symbolisch auf das Taufgewand an und nimmt den reformatori- lich findet im Anschluss noch eine Abendmusik statt, oft schen Gedanken vom „Priestertum aller Getauften” auf. In vielen mit ukrainischen Musikerinnen und Musikern; hierüber evangelischen Gemeinden ist die Albe längst etabliert, auch hier informieren wir über Aushänge. in Berlin. Sie wird dann nicht nur von Pfarrerinnen und Pfarrern cmg Foto: Klaus Böse getragen, sondern von allen im Gottesdienst beteiligten Perso- nen (also z.B. auch von den Lektorinnen und Lektoren). Der Ge- meindekirchenrat hat beschlossen, dass wir die Albe probeweise einführen – denn wir wollen ja hören, wie die feiernde Gemeinde Gottesdienste in der Karwoche & zu Ostern darauf reagiert. Zunächst muss aber noch der Kreiskirchenrat zu- Am Gründonnerstag gedenken wir des letzten Mahles fröhliche Lieder und suchen Ostereier. Anschließend stimmen. Wir denken, die Albe wird das liturgische Leben unserer Jesu mit den Seinen, und wir feiern um 18 Uhr feiern gibt’s einen munteren Osterschmaus mit Osterbrot und Gemeinde bereichern. Schauen Sie selbst! Tischabendmahl. Saft und duftenden Heißgetränken unter der Kastanie. Wir wollen in die Welt des Todes ein bisschen Leuchten 2 Am Gründonnerstag feiern wir Tischabendmahl, und danach wollen wir wieder mindestens einmal im Monat Abendmahl im Gottesdienst feiern. Durch die Pandemie gab es eine längere Pau- Im Gottesdienst am Karfreitag um 11 Uhr steht das Evan- gelium vom Sterben Jesu am Kreuz im Zentrum. Seine bringen. Am Ostermontag gibt’s um 11 Uhr noch einen regio- letzten Worte nach Johannes: „Es ist vollbracht.” Danach se. Und wir wissen, dass es noch manche gibt, die hygienische Be- neigte er das Haupt und starb (Joh 19,30). Die Kantorei nalen Familiengottesdienst in Südende – und weil denken haben. Darum wollen wir gerne die sogenannte Intinktion singt. Wenn Sie mögen, gehen Sie auch einmal um die gutes Wetter wird, feiern wir unter freiem Himmel. als eine vollgültige Form der Abendmahlsfeier empfehlen: Dabei Markus-Kirche herum und betrachten Sie die Szenen der Es ist möglich, dass da der Duft der Auferstehung in der wird die Hostie oder das Brotstück in den Traubensaft eingetunkt Passionsgeschichte, die dort an der Außenmauer darge- Luft liegt. und dann verzehrt. Das kann sehr schön sein und ist, wenn die stellt sind. sg Finger nicht in die Flüssigkeit kommen, auch hygienisch unbe- Die Feier der Osternacht um 23 Uhr beginnt mit dem Ent- denklich. Uns scheint das jedenfalls die bessere Form zu sein als zünden der Osterkerze am Osterfeuer. Das wird ab etwa Einzelkelche oder Trauben auf die Hand statt Saft im Kelch. 22 Uhr auf dem Kirchplatz brennen; in Stille werden wir uns am Schein der Flammen wärmen. Der Lichtritus der 3 Schließlich wollen wir Sie künftig häufiger zu Gesprächen nach dem Gottesdienst in die Kapelle einladen. Oft haben wir ge- hört, dass Menschen bewegt sind – durch die biblischen Lesun- Osternacht gehört für viele Menschen zu den schönsten Feiern der Kirche. Im Johannes-Evangelium heißt es: „Am gen oder einen Gedanken der Predigt. Das Nachgespräch soll Anfang war das Wort … In ihm war das Leben, und das Gelegenheit zum Austausch geben. Natürlich kann man auch nur Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint dabei sein und zuhören, bei Tee oder Kaffee, denn es soll ja auch in der Finsternis.” (Joh 1,1.4) darum gehen, Gemeinschaft zu pflegen. Wir freuen uns, Sie zu hö- Am Ostersonntag laden wir ein zum Familiengottes- ren und zu sehen! dienst um 11 Uhr. Wir hören von dem geheimnisvollen Bild: Noa Göpfert Zeichnung: nsch Uta Scholian Ereignissen am Ostermorgen, singen mit Lust und Laune 10 11
Menschen in Markus Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Aus Gründen des Datenschutzes ist diese Seite in der Seite in der Online-Version der MARKUS Online-Version der MARKUS nicht zu sehen. Wir bitten nicht vollständig zu sehen. Wir bitten um Ihr um Ihr Verständnis & laden Sie ein, eine gedruckte Verständnis & laden Sie ein, eine gedruckte Fassung zur Hand zu nehmen. Fassung zur Hand zu nehmen. Wenn es so etwas wie Zukunftsmusik gibt, dann war sie damals, dann ist sie am Ostermorgen an der Zeit: zur Begrüßung des neuen Menschen, über den der Tod nicht mehr herrscht. Das müsste freilich eine Musik sein – nicht nur für Flöten und Geigen, nicht für Trompeten, Orgel und Kontrabass, sondern für die ganze Schöpfung geschrieben, für jede seufzende Kreatur, so dass alle Welt einstimmen und groß und klein, und sei es unter Tränen, wirklich jauchzen kann, ja so, dass selbst die stummen Dinge und die groben Klötze mitsummen und mitbrummen müssen: Ein neuer Mensch ist da, geheimnisvoll uns allen weit voraus, aber doch eben da. Bitte beachten Sie den Hinweis auf Ihr Widerspruchsrecht zur Eberhard Jüngel Veröffentlichung personenbezogener Daten (S. 31) 12 13
Treffpunkt Markus = Heide Gabel D er Umbau des Erdgeschosses im Gemeindehaus 2017 sollte ein „Markusplatz“ werden, ein Begegnungsort für Groß und Klein. Das „Wie“ wollte die Gemeindeleitung ren wieder da um zu helfen! Die Kunden freuten sich, jetzt sogar außer Bücher und Kleider auch vieles andere er- werben zu können,“ berichtet sie. Im September wurde und mit dem Kirchenkreis zusammen konnte endlich die lang geplante Pilgerreise nach Santiago de Compostela stattfinden.“ an jemanden abgeben, der oder die Freude daran hatte, dann der Saal geleert, es sollte wieder normales Gemein- Zum 1. Juni wird Heide Gabel in Rente gehen. Ihr Mann ist Neues zu entwickeln. Als Heide Gabel davon erfuhr, war deleben stattfinden – da kam der zweite Lockdown. „Im bereits im Ruhestand, und sie wollen die verbleibende sie sofort begeistert. Sie war gerade auf der Suche nach Frühling 2021 ging es dann endlich wieder normal los. Es Zeit für gemeinsame Aktivitäten nutzen. „Der Entschluss einer neuen Herausforderung für ihre letzten Arbeits- belebte sich alles wieder, auch Familien besuchten unser ist mir nicht leichtgefallen, denn die Gemeinde, die Men- jahre, und dieses Angebot entsprach genau ihren Vor- Café im Grünen. Die Stammgäste und Stammkunden kehr- schen hier sind mir zur Familie geworden. Ich kann wirk- stellungen. Heide ist eine Frau voller Ideen, das wussten ten erneut zurück, die ersten Gruppen konnten wieder lich sagen: Die Leitung des Treffpunkts war die schönste viele in der Gemeinde aus ihrer Zeit als Leiterin des Lut- stattfinden, mussten aber leider auch zum Winter wieder Stelle in meinem Berufsleben. Ich konnte von Beginn an herstiftes. Und es wurde ein richtiger Erfolg – die rechte schließen“, erzählt Heide weiter. frei gestalten, keiner redete mir drein, ich konnte meine Frau am rechten Ort! Dann kam der Ukrainekrieg mit der Entscheidung für die Ideen und Träume verwirklichen und gehe sehr schweren „Die Netzwerkerin“, so nannte Jens Peter Wilke sie, als er Einrichtung der Notunterkunft für geflüchtete Menschen Herzens.“ Heide Gabel im Dezember 2018 in der MARKUS vorstellte. aus der Ukraine. „Ich half natürlich bei der Notunterkunft Ja, liebe Heide, das spüren wir alle, dass du mit ganzem Schon im ersten Jahr konnte sie viele ehrenamtliche Mit- mit und konnte bei der Vermittlung von Unterkünften un- Herzen da bist. Du hast so vieles bewirkt, Menschen zu- wirkende motivieren, mitzuarbeiten und mitzugestalten. terstützen." Um auch weiterhin Menschen der Gemeinde sammengeführt, ihnen einen Ort geschaffen, zu dem sie Neben dem Café, in dem nur Selbstgebackenes angebo- einzuladen, kam ihr die Idee eines Cafés an der Kasta- gerne gehen oder an dem sie gerne helfen und gestalten. ten wird, der Bücherstube und der Kleiderkammer ent- nie vor der Markuskirche: Tische und Stühle für draußen Wir wünschen dir für alles, was du jetzt vorhast – und ich wickelten sich Angebote, die bei einer Zählung im Sep- wurden angeschafft, und es entstand das Café unter der denke, die Ideen werden Dir auch im Privatleben nicht tember 2018 bis zu 100 Menschen am Tag anlockten. „Die Kastanie. Dorthin fanden neben den Stammkunden auch ausgehen! – alles Gute. Danke für deinen Einsatz, Danke Menschen wollten etwas bewegen, sie sind mit mir mitge- Menschen, die durch die offenen Türen der Kirche inter- für dein Gestalten, für deine Zugewandtheit, für dein Für- gangen. Es lief alles gut, wir waren uns alle sehr vertraut essiert am Geschehen waren. So entstanden wieder neue uns-Dasein. Und für uns wünsche ich mir, dass dein Werk geworden. Wir konnten unsere gemeinsam entwickelten Kontakte. Das war zwar schön im Sommer, doch im Herbst weitergeführt wird und wir jemanden finden, der das ent- Ideen umsetzen. Doch dann kam Corona und wir muss- mussten neue Möglichkeiten geschaffen werden. Das Kon- wickelte Netzwerk weiterführen und weitergestalten wird. ten schließen", erzählt Heide. Sie hat den Kontakt mit den zept der Notunterkunft wurde so verändert, dass das Erd- Johanna Hoffmann Ehrenamtlichen so gehalten, dass sie immer wieder an- geschoss wieder ein Begegnungsort wurde – für alle. gerufen hat. Mit Viktoria Ebert zusammen hat sie in der „Es macht mich ganz glücklich, dass so viele ehrenamt- Pandemie einen Einkaufsdienst der Jugendlichen für äl- liche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen diese schwierigen tere Menschen organisiert. „So sind viele bei der Stan- Zeiten mitgetragen haben“, sagt Heide. „Es gibt inzwischen Foto Klaus Böse ge geblieben,“ sagt sie. Und fügt an: „Die Pandemie mit feste Teams in allen Bereichen, viele frühere ehrenamt- Wir verabschieden Heide Gabel feierlich im Gottes- ihrem Wechsel von Schließung und Öffnung habe ich als liche Mitarbeiter des Lutherstifts sind hierher gewandert. dienst am 14. Mai um 11 Uhr in der Markus-Kirche die größte Herausforderung erlebt.“ Wir haben die Rechtsberatung, die Skandinaviengruppe, mit anschließendem Empfang. Wir wollen Heide für Mit den ersten Lockerungen im Frühjahr 2020 wurde der die Angebote des Repaircafes und Nähcafes und einiges ihren segensreichen Dienst danken und um Segen Gemeindesaal mit den Spenden für den Basar, der ja mehr wiederbeleben können, mit den Feierabendkonzer- für ihren weiteren Weg bitten. absehbar im Herbst nicht stattfinden konnte, zu einem ten sogar neues dazugewonnen. Der Kontakt zu den dia- ‚Marktplatz Markus’. „Das war ein voller Erfolg, alle wa- konischen Einrichtungen im Hause ist immer geblieben, 14 15
16 Gottesdienste im April & Mai SÜDENDE LUKAS MARKUS Ellwanger Straße 9, 12247 Berlin Friedrichsruher Straße 6a, 12169 Berlin Karl-Stieler-Straße 8a, 12167 Berlin 1. April | Samstag — — 1800 Friedensgebet 2. April | 6. So der Passionszeit 930 Pfr. i.R. Wolfram Bürger 1100 Familiengottesdienst mit Kita 1100 Pfr. i.R. Wolfram Bürger (Palmarum) Pfrn. Sabine Kuhnert & Silvia Schnoor 6. April | Gründonnerstag 1800 Tischabendmahl in der Kirche Südende | Pfrn. Sabine Kuhnert 1800 mit Tischabendmahl | Vikar Alexander Benatar 7. April | Karfreitag 930 Pfrn. Andrea Köppen 1100 Pfrn. Andrea Köppen 1100 mit Kantorei | Pfr. i.R. Wolfram Bürger 1500 Andacht zur Sterbestunde Jesu | Pfrn. Andrea Köppen 8. April | Samstag — 2300 Osternacht mit Taufe von Konfirmandinnen ab 2200 Osterfeuer auf dem Kirchplatz & Konfirmanden | Pfrn. Sabine Kuhnert & 2300 Osternacht mit Abendmahl | Pfrn. Andrea Köppen Pfrn. Carolin Marie Göpfert 9. April | Ostersonntag 930 Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 mit Lukas-Bläsern | Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Familiengottesdienst mit Tauferinnerung, im Anschluss Ostereier-Suche & Osterschmaus unter der Kastanie | Pfr. Sven Grebenstein 10. April | Ostermontag 1100 Regionaler Familiengottesdienst in der Kirche Südende | Pfrn. Sabine Kuhnert 15. April | Samstag — — 1800 Friedensgebet 16. April | 1. So nach Ostern 930 Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Pfrn. Margit Herfarth (Quasimodogeniti) 22. April | Samstag — — 1800 Friedensgebet 23. April | 2. So nach Ostern 930 Pfr. i.R. Heinrich Immel 1100 Pfr. i.R. Heinrich Immel 1100 Lektor Michael Zwilling (Miserikordias Domini) 29. April | Samstag — — 1800 Friedensgebet 30. April | 3. So nach Ostern 1100 Familienkirche | Pfrn. Sabine Kuhnert & 1100 Pfrn. Andrea Köppen 1100 mit Taufe | Pfrn. Carolin Marie Göpfert (Jubilate) Silvia Schnoor 6. Mai | Samstag — — 1800 Friedensgebet 7. Mai | 4. So nach Ostern 930 mit Abendmahl | Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 mit Abendmahl | Pfrn. Sabine Kuhnert 930 Gottesdienst mit Kindern & Taufe | (Kantate) Pfrn. Carolin Marie Göpfert 1100 Pfr. i.R. Wolfram Bürger 13. Mai | Samstag — — 1800 Friedensgebet 14. Mai | 5. So nach Ostern 1800 Abendgottesdienst | Pfrn. Andrea Köppen 1100 Pfrn. Andrea Köppen 1100 mit Verabschiedung von Heide Gabel | (Rogate) Pfr. Sven Grebenstein 18. Mai | Christi Himmelfahrt 1100 Konfirmation Pfrn. Sabine Kuhnert & 1400 Konfirmation | Pfrn. Andrea Köppen & 1100 Konfirmation | Pfrn. Carolin Marie Göpfert & Team Pfrn. Andrea Köppen Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Regionaler Familiengottesdienst im Freien vor der Matthäus-Kirche | NN 20. Mai | Samstag — 1800 Taizé-Andacht | Pfr. i.R. Dietrich Scherwat 1800 Friedensgebet 21. Mai | 6. So nach Ostern 930 Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 Vikar Alexander Benatar (Exaudi) 27. Mai | Samstag — — 1800 Friedensgebet 28. Mai | Pfingstsonntag 1100 Familienkirche | Pfrn. Sabine Kuhnert & 1100 Pfrn. Andrea Köppen 1100 mit Abendmahl | Pfr. Sven Grebenstein Silvia Schnoor 29. Mai | Pfingstmontag 1100 Regionaler Gottesdienst im Stadtpark Steglitz an der Musikmuschel | NN 3. Juni | Samstag — — 1800 Friedensgebet 4. Juni | Trinitatis 930 mit Abendmahl | Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 mit Abendmahl | Pfrn. Sabine Kuhnert 1100 mit Taufe | Pfrn. Carolin Marie Göpfert 17
nach dem alten Holz der Bänke, sondern heute auch nach wünscht sie sich: Frieden.“ Ich kannte das Lied nicht. Finde Vanille und Flieder. Sie legen Rosen und Tulpen auf die Stu- es an diesem Ort zu dieser Zeit sehr passend. Als das Lied fen. Dann läutet die tiefste Glocke – drei Minuten lang. Die, zu Ende ist, tritt ein anderer Konfirmand ans Mikro. Er fragt: die in den Bankreihen sitzen, kommen nun nach vorn vor „Wie erlangt man in einer Welt voller gesellschaftlicher, den Altar und bilden einen Kreis. Das Getuschel wird lei- politischer und religiöser Unruhen Frieden? Durch gute ser, schließlich verebbt es. Eine der Konfirmand:innen tritt Freunde? Eine liebvolle Familie? Sicherheit und Schutz?“ ans Mikro. „Herzlich Willkommen zur Friedensandacht.“ und sagt: „Manchmal meinen wir, wir könnten nur dann Die nächste sagt, warum wir hier sind, nämlich, um ge- Frieden verspüren, wenn solche Voraussetzungen gege- meinsam um Frieden zu bitten. Schließlich die letzte: „Im ben sind. Das Leben verläuft aber niemals absolut per- Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ fekt und einfach.“ Dann spricht er vom inneren Frieden, Alle antworten: „Amen“ Drei andere sprechen ins Mik- der den weltlichen Frieden übersteigt und liest aus dem ro und wir beten gemeinsam: „Barmherziger Gott, Vater Johannesevangelium im 14. Kapitel: „Frieden hinterlasse im Himmel, du hast Glauben, Hoffnung und Liebe in uns ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frie- entzündet. Beschütze uns vor denen, die wir fürchten.“ den, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch.“ Dann tritt eine Danach wieder Stille. In der Mitte unseres Kreises steht andere ans Mikro und sagt: „Es ist erstaunlich, wie viele eine kleine JBL-Box. Wir hören das erste Lied aus dem Menschen ein falsches Bild von Frieden haben und damit kleinen Lautsprecher: „In meiner Wohnung ist ein Fens- unserer Welt schaden.“ Und die Nächste erklärt: „Mit dem ter. Da schaue ich gern raus. … Da malt ein Mädchen mit Begriff Frieden wird die Abwesenheit von Gewalt oder der Kreide. Darunter schreibt sie: Ich vermiss dich. Bitte Krieg gemeint.“ Alle hören aufmerksam zu. Jetzt kommen Papa, komm nach Haus. In den Nachrichten, da sieht sie, drei andere ans Mikro und sprechen die Fürbitten: „Lieber wo ihr Papa gerade ist. Da, wo Bomben fallen. Verzweifelt Gott schenke allen Menschen, die gerade Hilfe brauchen einen Engel, der auf sie aufpasst und sie beschützt.“ Was für ein tröstlicher Gedanke, geht mir durch den Kopf. Wir hören das zweite Lied, im Refrain heißt es: „Wer dir ganz vertraut, dem gibst du deinen Frieden. Ein Frieden, der bleibt, und mein Herz heilt. Du gibst mir deinen Frieden.“ Danach der Segen: „Den tiefen Frieden im Rauschen der Foto: cmg Welt wünsche ich dir. Den tiefen Frieden im schmeichelnden Wind wünsche ich dir. Den Frieden über dem stillen Land wünsche ich dir.“ Dann eine zufriedene Stille und Dank- Friedensandachten der Konfis barkeit für alles, was in diesen zwanzig Minuten da war. Ein kurzer Moment nur und dann gehen alle auseinander. Diese Minuten haben uns alle verändert. Am nächsten Montag geht es weiter. Da bringen sie wieder ihre Gedan- I n der Passionszeit haben die Konfirmandinnen und Kon- firmanden jede Woche eine Friedensandacht vorberei- tet. Jede Konfirmandin und jeder Konfirmand übernimmt dem sie so zusammenkommen – immer zur gleichen Zeit, immer an einer der drei Kirchen im Pfarrsprengel, immer mit dem gleichen Programm. ken zum Frieden, ihre Gebete, ihre Worte und ihre Lieder mit. Jede Woche neu und ganz eigenständig vorbereitet. Diese Jugendlichen schenken mir Hoffnung. dabei einen bestimmten Teil (z.B. die Begrüßung oder ein Heute sind wir in der Markuskirche. Das erste Grüppchen Carolin Marie Göpfert Gebet). Anfangs ist das immer etwas ungewohnt – man geht in die Kirche, die anderen folgen, nehmen in den Bank- hört noch ein aufgeregtes Kichern, und manche können reihen Platz. In der Kirche brennen die Kerzen, das Licht kaum sprechen, weil sie lachen. Aber im Laufe der Zeit ist gedimmt, Plakate und Collagen liegen auf den Stufen. wächst der Sinn für das Tun. Und am Ende sind alle litur- Ich trete vor die Altarstufen und lese dort Fetzen von Die Konfirmationen feiern wir an gische Profis. So geht es zu: Schlagzeilen: „Putins Krieg“, „Killer“ und „Krieg ist keine Himmelfahrt, 18. Mai, um 11 Uhr In kleinen Grüppchen sammeln sie sich vor der Kirche. Lösung, kapiert?“ Und ich sehe gemalte Friedenstauben, in der Markus-Kirche und in der Sie sind 13, 14 höchstens 16 Jahre alt. Im Mai werden sie ein Peacezeichen, daneben Fußabdrücke … Drei der Kon- Kirche Südende, sowie um 14 Uhr konfirmiert. Sie lachen und quatschen. Es herrscht eine firmand:innen stellen Teelichte auf und zünden sie an – in der Lukas-Kirche. lockere Atmosphäre. Es ist schon der vierte Montag, an Duftkerzen. So duftet es in der Markus-Kirche nicht nur Foto: Lenni von Brunn 18 19
Sandmalerei, Musik, Pfingstfahrt & Schweden – Erleuchtung: Aus der Dunkelheit ins Licht Die Jugend ist bunt! Bibelwoche vom 22. bis 28. Oktober in Heringsdorf Seit Dezember bin ich Jugendmitarbeiter im Pfarrspren- rallel. Bei „So klingt die EJBO“ konnte man Lieder aus dem Wie es gelingen kann, Verzagtheit, Ängste und Selbstzwei- die menschlichen Verfehlungen und die Erleuchtung. Wie gel Steglitz-Nord und ganz allmählich puzzelt sich ein Bild neuen Liederheft der Ev. Landesjugend trällern und beim fel zu überwinden, soll Gegenstand der Bibelwoche sein. es scheint, ist das eine nicht ohne das andere zu haben. von der großen Region zusammen. Zu diesem bunten Bild „St. Patricks Day“ zwischen grünen Girlanden und Klee- Es ist der Versuch einer Annäherung in mehreren Schrit- Entscheidend aber ist es, sich nicht passiv dem Schicksal gehören viele engagierte und motivierte Jugendliche in blättern aus Papier im Jugendkeller tanzen. Beides regio- ten. Jeden Tag arbeiten wir uns ein wenig vor, lassen die zu überlassen, sondern sich aktiv auf den Weg zu machen, den verschiedenen Gemeinden, über die ich mich sehr nale Angebote (6G) für Jugendliche aus allen Gemeinden dunklen Momente unseres Daseins hinter uns. Dabei ver- Schritt für Schritt. freue. Das ist ein Schatz! Der Jugendkeller der Matthä- des Sprengels. Im Mai wird es dann eine Pfingstfahrt für gessen oder verdrängen wir nicht das Beschwerliche, die Neben den thematischen Einheiten bleibt viel Zeit, die us-Gemeinde ist ein wertvoller und wichtiger Standort. erfahrene und neue Teamer*innen nach Storkow geben. Misserfolge und Vergeblichkeiten. Auch sie gehören zu Insel zu genießen. Vorbereitung und Durchführung: Neben der Markusgemeinde, konzentriert sich hier ein Sie findet vom 26. bis 29. Mai statt. Jugendliche, die In- dem Erfahrungsschatz, ohne den eine lichte Zukunft nicht Pfr. Wolfram Bürger & Johanna Hoffmann großer Teil der Jugendarbeit der Region. Der sehr schöne teresse haben, als Teamer*in im Konfi-Unterricht mitzu- gelingen kann. Die Bibel betont auf vielfältige Weise bei- und von den Jugendlichen sehr geliebte Keller ist weiter- machen, können sich sehr gern bei mir für die Fahrt an- des: die Dunkelheit und das Licht, die Nacht und den Tag, hin wie gewohnt am Donnerstag- und Freitagabend für melden. Im Juni heißt es dann „Jetzt ist die Zeit“ auf dem alle interessierten Jugendliche offen. Es wird meist ge- 38. Evangelischen Kirchentag in Nürnberg, bevor dann die spielt, sich unterhalten, gelacht, gesungen, gemeinsam gegessen und verschiedene Ideen geplant und vorberei- tet. Zu den Höhepunkten der vergangenen Wochen zählen Sommerfahrt für Jugendliche nach Schweden beginnt. Wenn du jetzt neugierig bist, ob die „Jugend“ in unserer Region etwas für dich ist, dann komm einfach vorbei oder 1 Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht. (1.Mose 1,1-5) Licht und Dunkelheit, Tag und Nacht – beides hat seinen u.a. der regionale Einführungs- und Jugendgottesdienst melde dich kurz bei mir. Du bist herzlich willkommen! Platz. Dieses Wechselspiel bestimmt unser Leben. im Februar mit der Patmos-Band „Untragbar“ und einer Diakon Henry Sprenger Die Finsternis dauert nicht für immer. 2 Sandmalerei zur Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, sieht“ (1. Mose 16). Weitere spannende Projekte liefen pa- fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich. (Psalm 23,4) Keine Angst vor den Ängsten. Sie zu benennen, bedeutet bereits einen Schritt heraus aus ihrem Bannkreis. Ermu- tigung erzeugt Mut. Angst und Mut gehören zusammen. Zuversichtlich & selbstbestimmt das Alter gestalten Mittwoch, 19. April, 17–19 Uhr | Markus-Gemeindehaus 3 Gott segne dich und behüte dich. (4.Mose 6,24) Der aaronitische Segen vermittelt Geborgenheit. Leuchtende Worte, die mich tragen und mir Kraft geben. Niemand kann sich selbst Segen zusprechen. Es sind Bei diesem Informationsabend stellen sich mehr als 10 Ein- immer andere Menschen, deren Zuspruch Licht in mein richtungen und Beratungsstellen den Fragen der Besuche- Leben bringt. Foto: Joahnna Hoffmann 4 rinnen und Besucher. Ihr seid das Licht der Welt. (Matthäus 5,14) Immer mehr Menschen können das Alter leistungsfähig Wir leuchten und wir strahlen selbst. und bei guter Gesundheit erleben. Zwar wächst mit dem Unser Licht stellen wir nicht unter den Scheffel. Älterwerden das Erleben der Begrenzung, aber viele Ältere wollen auch weiterhin selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden leben. Wenn Beratung bei 5 Wo du hingehst, da will ich auch hingehen. (Ruth 1,16) Ruth lässt ihre Schwiegermutter nicht allein. Sie wird zu ihrer Lichtbringerin. Keiner sollte allein- oder im Dun- der Umgestaltung der Wohnung nötig ist oder weitere Hil- Anmeldungen bitte bis zum 15. Mai bei keln zurückgelassen werden. Wir gehen gemeinsam. fen erforderlich sind, gibt es diverse Einrichtungen im Kir- Johanna Hoffmann, hoffmann@markus- chenkreis Steglitz, die informieren und unterstützen. Die Teilnahme ist natürlich kostenfrei. Leitung: Heide Gabel, Sabine Lampertius & Sabine Plümer 6 Christus spricht: Ich lebe und ihr sollt auch leben. (Johannes 14,19) Das natürliche Licht belebt die Natur. Das Licht Gottes gemeinde.de oder über den Flyer, der im Gemeindehaus und in der Kirche ausliegt. Bei Fragen rufen Sie gerne an: 8171157 Anmeldung erbeten bis 14. April bei: bringt den Menschen Erleuchtung. Das Leben, wie es Foto: Sabine Leutenegger-Nitzschke Heide Gabel (Koordination Treffpunkt Markus), war, ist nicht das Leben, wie es sein wird. Auferstehung Tel. 030 79 47 06 32, gabel@markus-gemeinde.de ist möglich. 20 21
Stille – Atem – Zeit für mich Gedenkfeier am 8. Mai Meditativer Samstag | 22. April, 10–14 Uhr | Kirche Südende, Ellwanger Straße 9, 12247 Berlin Die Gedenkveranstaltung an der „Säule der Gefangenen“, Die Veranstaltung beginnt am Montag, „Halt an, wo läufst du hin, der Himmel ist in dir; mit der die Initiative KZ-Außenlager Lichterfelde e.V. (IKZ) dem 8. Mai 2023 um 11.30 Uhr an der Suchst du Gott anderswo, du fehlst ihn für und für.” am 8. Mai an das Schicksal der dort Inhaftierten erinnert, „Säule der Gefangenen“ (Wismarer Str. Angelus Silesius ist inzwischen fester Bestandteil der Erinnerungskultur 26–36). Als Redner wird unter anderen im Bezirk Steglitz-Zehlendorf geworden. Die Gedenkfeier Kultursenator Dr. Klaus Lederer erwartet. Zeit zum Innehalten und Durchatmen. Abstand vom All- erinnert in diesem Jahr besonders an mutige Frauen, die Im Anschluss an die Veranstaltung wird tag gewinnen. Für die Begegnung mit uns selbst und mit unter anderen den Häftlingen Rudolf Welskopf und Rudi ab circa 13 Uhr zu Imbiss und Austausch Gott. Unterschiedliche Elemente gehören in diesen Tag: Wunderlich zur Flucht verhalfen. Mit der Erinnerung an in das Gemeindehaus der Ev. Kirchenge- Impulse zum stillen Nachdenken, Körper- und Atemwahr- beherzte und tatkräftige Frauen wie Liselotte Henrich und meinde Petrus-Giesensdorf eingeladen nehmungen, gemeinsames Singen und Austausch unter- Charlotte Koch rückt das in den Fokus, was leider die Aus- (Ostpreußendamm 64, 12207 Berlin). Dort einander. Für einen kleinen Imbiss ist gesorgt. nahme war: Menschen, die Anteil am Leid der Häftlinge besteht auch die Möglichkeit, sich über nahmen und nicht bereit waren, es als unausweichlich die Arbeit der IKZ zu informieren. Foto: Reiner Kolodziej Leitung: Elisabeth Schaller (Geistliche Begleiterin & Be- hinzunehmen. auftragte für Spiritualität) & Antje Ruhbaum (Beauftragte für Popularmusik) Kosten: 7 Euro / erm. 5 Euro Weitere Informationen & Anmeldung: www.kirchenkreis-steglitz.de/spiritualitaet Foto: Peter Zweig Wochenmarkt „Lebens-Mittel-Punkt“ an der Markus-Kirche Ohne freundliches Miteinander, viele Begegnungen und des Vereins „Klimafreundliches Stadtparkviertel Steglitz“. eine lebendige und wertschätzende Diskussionskultur An jeweils zwei Freitagen im Monat soll auf dem Kirchplatz werden wir es als Gesellschaft kaum schaffen die not- unter der Kastanie die Möglichkeit bestehen, „Gemüsekis- wendigen klimapolitischen Veränderungsprozesse zu or- ten aus Brandenburg“ zu beziehen, lokalen Honig, fair ge- ganisieren. handelte Produkte wie Schokolade und Blumen zu kaufen. Diesem Ziel dient das lokale Projekt „Lebens-Mittel-Punkt“ Das Café „Bei Mutti“ bietet Leckereien aus eigener Produk- tion an. Die KITA denkt über den „Zweite-Hand-Verkauf“ von gut erhaltenem, pädagogisch wertvollem Spielzeug nach. Ein „öffentlicher Brotbackofen“ ist einer unserer Save the Date: Träume – aber der muss noch ein bisschen warten … Zum Zwecke des gutnachbarschaftlichen Miteinanders werden Tausch-Leih-Tag Kaffeetische aufgestellt. An Infotischen und -tafeln kann man sich über verschiedene klimafreundliche Projekte in- Mit den Berliner Tausch-Leih-Tagen (26.–28. Mai) möchte formieren, austauschen und vielleicht sogar zu gemeinsa- der BUND Berlin e.V. die Berliner*innen für Nachhaltig- mem Handeln verabreden. Ein kleines Rahmenprogramm keit und Klimaschutz begeistern. Denn Teilen, Leihen und von Musikern aus dem Kiez soll für eine angenehme Stim- Tauschen von Kleidung, Büchern oder anderen Dingen mung sorgen. spart nicht nur Kosten, es bringt Menschen zusammen Fünf ehrenamtliche „Marktfrauen“ hoffen am 5. Mai ab und schont die Umwelt. Berlinweit sollen Schenkmärkte 13 Uhr erstmals auf wohlgesonnene „Kundinnen und Kun- und Tauschtische, Führungen, Workshops oder Vorträge den“. Wir verfolgen mit diesem „Markt“ keine ökonomi- auf die Vielfalt der Angebote in der Stadt aufmerksam schen, sondern ausschließlich „nachbarschafts- und kli- machen. Auch in der Markus-Gemeinde ist etwas geplant! mafreundliche“ Ziele und hoffen, dass das Vorhaben mit Aktuell werden noch Akteur:innen und Initiativen gesucht, Ihrer Unterstützung gelingt. die sich mit einer Aktion beteiligen möchten. Infos finden Heidi Consentius, Andrea Hübner-Gottschick, Sie unter https://sharedays.bund-berlin.de Elke Lübbeke, Cornelia Mühlhoff Anne Neurath & Heidrun Zimmermann Foto: Anke Scheibe 22 23
Neue Pfarrerin im Pfarrsprengel Franziska Matzdorf in der Patmos-Gemeinde S eit Februar bin ich Pfarrerin im Pfarrsprengel Steglitz- Nord mit Dienstsitz Patmosgemeinde. Ich bin seit 2021 Pfarrerin und in den letzten zwei Jahren war ich mit zwei halben Stellen Referentin der Generalsuperintendentin im Sprengel Berlin und Pfarrerin in der Luisenkirche in Charlottenburg. Am Anfang viel Musik Ich bin in der Uckermark groß ge- worden und habe davon profitiert, dass der Pfarrer der Ge- meinde sehr musikalisch war. Zuerst habe ich selbst Mu- sikunterricht genommen. Später bin ich mit ihm über die Dörfer gefahren und habe die Gottesdienste an der Orgel begleitet. Mit den Kindern der Kinderkirche habe ich Mu- sik gemacht und ihnen Musikunterricht gegeben. Die Er- Foto:Klaus Böse fahrungen, die ich dort gemacht habe, haben mich geprägt und ich habe mich entschieden, Theologie zu studieren. Die großen Fragen Ich habe in Halle/Saale und Greifswald studiert. Im Studium wurde es wissenschaftlich, und das Orgel unbekannter Herkunft hat mir Spaß gemacht! Den Glauben befragen können, Hin- tergründe verstehen, erfahren, wie das, an was wir glauben, Die Orgel in der Johann-Sebastian-Bach-Kirche entstanden ist, und für mich unterscheiden, an was ich glauben kann und an was nicht, das hat mich geprägt. Im Vikariat in der Auenkirche in Wilmersdorf und in den ersten zwei Jahren als Pfarrerin in der Luisenkirche habe V om Ursprung der Orgel der J.S.Bach-Gemeinde wissen wir nur aus mündlicher Überlieferung. Dieser zufolge entstammt sie der Berliner Orgelbau-Firma Schuke. Ihr Wie die Orte haben auch die Zeiten die Gestalt der Or- gel verändert, denn sie besteht aus älteren und jüngeren Elementen, die bei einer späteren Überarbeitung hinzu- ich gemerkt, wie sich die großen Fragen aus dem Studium konkret mit dem Leben verbinden: in den Predigten und Gottesdiensten, in Gesprächen, bei Beerdigungen. Foto: Niklas Dörr Entstehungsdatum und ihre Herkunft sind unbekannt. Sie gefügt wurden. Auch hier beruht unser Wissen auf Ein- Halb, halb Mein Entsendungsdienst war in zwei halbe stand offenbar in einer anderen Kirche, ehe die 1969 ge- schätzungen aus späterer Zeit. Stellen geteilt. Ich war Referentin bei der Regionalbischö- gründete Bach-Gemeinde sie kaufte und sie in ihrem Ge- Auf der Pedallade dürfte ursprünglich das Register Sub- fin Ulrike Trautwein und habe dort Einblicke in die Arbeit für länger dort zu sein und auch als Pfarrerin dort anzu- meindezentrum aufstellte. bass 16' sowie ein Violonbass 8' gestanden haben. Einige des Sprengels Berlin und der Landeskirche bekommen. kommen. Ich wollte gern innerstädtisch bleiben, weil ich 1981 wurde die Johann-Sebastian-Bach-Kirche eingeweiht Laden könnten aus anderen Orgeln stammen, möglicher- Das hat meinen Blick über Gemeindegrenzen hinweg ge- das kulturelle Lebens Berlins mit den Cafés, Ausstellun- und die Orgel fand nun dort ihren heutigen Ort. Ihr höl- weise von Remler, Lang oder Dinse. Seit ihrem ursprüng- öffnet. Mit der Luisenkirche habe ich eine große Gemeinde gen und Konzerten mag. Die Patmosgemeinde hat sich zernes Blockgehäuse mit zwei seitlichen Schränken wurde lichen Bau wurde die Orgel vermutlich mindestens ein- kennengelernt und konnte Projekte in der Öffentlichkeits- mir als eine offene, neugierige Gemeinde gezeigt, die dabei vermutlich dem für sie vorgesehenen Platz auf der mal in ihrer Disposition verändert. Die Orgel verfügt heute arbeit und Erwachsenenbildung verwirklichen. Zwei Jahre, ganz interessiert ist an den Menschen, die kommen und Holzempore über dem Eingang angepasst. Der achteckige, über zwei Manuale mit dem Umfang C – f''' und ein Pedal in denen ich mich als Pfarrerin ausprobieren konnte. im Kiez wohnen. Ich mag, dass die politische Dimension ca. 8 Meter durchmessende Kirchenraum ist in Architektur des Umfangs C – f'. Die Pedalpfeifen sind aus Holz und Neu in Patmos Es ist schön, viel Unterschiedliches ken- des Glaubens hier in ganz vielen Bereichen gelebt wird und Materialien vor allem auf ein gutes Verständnis von ragen weißgestrichen aus der Orgel heraus. Die 25 Pfeifen nenzulernen. Im Studium, im Vikariat, im Entsendungs- und freue mich darauf, das mitzugestalten. Ich freue mich Sprache angelegt. Der Klang der Orgeltöne hallt daher des Principalregisters sind aus Zinn, die Manual-Pfeifen dienst habe ich viel „Gemeinde auf Zeit“ kennengelernt. darauf, schnell viele Menschen in der Patmosgemeinde, weniger lange nach als in größeren Kirchen oder solchen aus Zinn-Blei-Legierungen oder aus Kupfer. Ich bin dankbar für alles, was ich lernen konnte. Und trotz- im Kiez und im Pfarrsprengel kennenzulernen! aus Stein. Leider bedeutet das für die Orgel eine ungüns- Sabine Erdmann dem ist es schön, jetzt selbst eine Gemeinde zu suchen, Franziska Matzdorf tige Akustik ohne jeden Nachhall. Alle Orgelvorstellungen finden Sie unter: www.kirchenkreis-steglitz.de/orgel 24 25
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