FRIDA KAHLO UND DAS APS - News und Infos zum Antiphospolipidantikörpersyndrom Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie

 
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FRIDA KAHLO UND DAS APS
             News und Infos zum Antiphospolipidantikörpersyndrom

                      Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
13.01.2021                                                                    1
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Vor dem 1. Lockdown…

                                             “Sie hielten mich für
                                             einen Surrealisten, aber
                                             das war ich nicht. Ich
                                             habe nie Träume gemalt.
                                             Ich habe meine eigene
                                             Realität gemalt.”

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Kindheit

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Unfall

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ARTERIELLER VERSCHLUSS

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Antiphospholipid-Syndrom
    Eine der am häufigsten vorkommenden Autoimmunerkrankungen
      •   1-5% der gesunden Personen haben aPL-Antikörper
      •   Inzidenz : 5 Fälle /100.000 Personen pro Jahr
      •   Prävalenz: 40-50 Fälle /100.000 Personen
      •   Geschlecht: ♀ > ♂; 85% < 50J

             aPL- AK                                                      Thrombosen

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Ätiologie
  Systemischer Lupus                                                                                                 Viral: z. B. HIV,
       erythematodes                                                                                                 Varizellen,
Rheumatoide Arthritis                                                                                                Hep C, CMV
 Systemische Sklerose                                                                                                Bakteriell: z. B.
  Arteriitis temporalis                                                                                              Syphilis
                              RHEUMA/                                                            INFEKTIONEN         Parasitär: z. B.
     Sjögren-Syndrom
                           KOLLAGENOSE                                                                               Malaria
Psoriasis-Arthropathie
       Morbus Behcet

                 Venöse
       Thrombembolie                                                                                                 Malignes
Arterielle Thrombosen                                                                                                Lymphom
    (v. a. Hirninfarkte)                                                                              LYMPHO-        Paraproteinämie
                           PRIMÄR
   Sterile Endokarditis                                                                               PROLIFERATIV
          mit Embolien                                                                                               Autoimmun-
Rezidivierende Aborte                                                                                                thrombozytopenie
                                                                                                                     Autoimmun-
   Thrombozytopenie
                                                           APS                                                       hämolytische
                                                                                                                     Anämie
         Phenothiazine                                                                                               Sichelzellanämie
          Procainamid                                                                                                Livedo reticularis
                           MEDIKAMENTE                                                           SELTEN
            Phenytoin                                                                                                Guillain-Barré-
              Chinidin                                                                                               Syndrom
            Hydralazin                                                                                               iv-Drogenabusus

                                         Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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AGENDA

    Risikoprofile im   Primärprophylaxe                     Sekundärprävention      Sekundärprävention
  Zusammenhang mit                                             der arteriellen      der Venenthrombose
   Gefäßthrombosen                                              Thrombose

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Diagnose APS
                                                                                   Revidierte Sapporo-Klassifikation
                                                                              klinische Kriterien                                                     Laborkriterien
                                                               • Gefäßthrombose                                                        • Lupus-Antikoagulanz (LA)
                                                                 • ≥ 1 klinische Thrombose eines arteriellen,                            • ≥2 x im Abstand von mindestens 12 Wochen
                                                                   venösen oder kleinen Gefäßes in einem Gewebe                            vorhanden
                                                                   oder Organ; bestätigt durchbildgebende                              • Anticardiolipin (ACA) -Antikörper
                                                                   Untersuchungen oder Histopathologie                                   • ≥2 x IgG- und / oder IgM-Isotyps vorhanden in
                                                               • Schwangerschaftsmorbidität                                                mittlerem oder hohem Titer mit einem
                                                                 • ≥ 1 ungeklärte Todesfälle eines morphologisch                           standardisierten ELISA
                                                                   normalen Fetus in oder nach der 10. SSW                             • Anti-β2-Glykoprotein-I-Antikörper (β2GPIA)
                                                                 • ≥ 1 Frühgeburten eines morphologisch normalen                         • ≥2 x IgG- und / oder IgM-Isotyps im Abstand von
                                                                   Neugeborenen vor der 34. SSW, aufgrund von:                             mindestens 12 Wochen gemessen mit einem
                                                                   • Eklampsie oder schwerer Präeklampsie                                  standardisierten ELISA
                                                                   • Plazenta-Insuffizienz
                                                                 • ≥ 3 ungeklärte aufeinanderfolgende
                                                                   Spontanabort vor der 10. SSW (anatomische/
                                                                   hormonelle Anomalie und chromosomale
                                                                   Ursachen ausgeschlossen

Miyakis S, International consensus statement on an update of the classification criteria for definite antiphospholipid   syndrome   (APS). J Thromb Haemost 2006;4: 295-306
Cohen D, Diagnosis and management of the antiphospholipid syndrome. BMJ 2010;340:c2541
                                                                      Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Risikobewertung nach dem APL -Profil
Risikoprofil                                       Laborbefunde
Hoch                                               Dreifach positive APL (LA, ACA und β2GPIA)
                                                   Positive LA mit oder ohne ACA oder β2GPIA (einfache oder doppelte
                                                   Positivität mit LA)
Moderat                                            Negative LA und mittlerer bis hoher Titer von ACA und / oder β2GPIA
                                                   (einfache oder doppelte Positivität ohne LA)
niedrig                                            Negative LA und niedriger Titer von ACA und / oder β2GPIA (einfache oder
                                                   doppelte Positivität ohne LA)
β2GPIA: β2-Glycoprotein I Antikörper; APL: Antiphospholipid Antikörper; ACA: Anticardiolipin Antikörper; LA: Lupusantikoagulanz

 Garcia D, Erkan D, Diagnosis and Management of the Antiphospholipid Syndrome; N Engl J Med. 2018 May 24;378(21):2010-2021
 Kalmanti L; Treatment of Vascular Thrombosis in Antiphospholipid Syndrome; Hämostaseologie 2020;40:31–37

                                                         Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
13.01.2021                                                                                                                        14
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Rezidiv VTE nach Absetzen der Antikoagulation

Kearon C, Antiphospholipid antibodies and recurrent thrombosis after a first unprovoked venous thromboembolism; Blood (2018) 131 (19): 2151–2160

                                                          Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
13.01.2021                                                                                                                                         15
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TVT Risiko: asymptomatischer Patient + positivem APL

       • absolute Risiko einer Erstthrombose bei Patienten mit positivem
         Antiphospholipid-Antikörper, die keine anderen Risikofaktoren haben,
         wahrscheinlich unter 1% pro Jahr
       • Das jährliche Risiko einer ersten Thrombose bei Patienten mit
         anhaltend mittelschweren bis hohen Antiphospholipid-Antikörper-
         Profilen und einer systemischen Autoimmunerkrankung oder
         zusätzlichen thrombotischen Risikofaktoren kann bis zu 5% betragen

Garcia D, Diagnosis and Management of the Antiphospholipid Syndrome; N Engl J Med 2018; 379:1289-1290

                                                                Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Primärprävention asymptomatischer Patienten
                                                                                                                                                               Zusätzliche
                  Risikoprofil                                                              Behandlung
                                                                                                                                                               Therapie
       Asymptomatische                             Niedrig dosiertes Aspirin (75–100 mg)                        vaskuläre
       Patienten mit hohem                         Thromboseprophylaxe mit NMH oder DOAC in Risikosituationen Risikofaktoren
       oder mittlerem APL-                         (Langstreckenflüge, Immobilisierung, Operation usw.) erwägen minimieren*
       Risiko
       Asymptomatische                             Niedrig dosiertes Aspirin (75–100 mg) kann in Betracht gezogen                                          vaskuläre
       Patienten mit geringem                      werden oder nicht                                                                                       Risikofaktoren
       APL-Profil                                                                                                                                          minimieren*
       Asymptomatische SLE-                        Niedrig dosiertes Aspirin (75–100 mg) und Hydroxychloroquin. vaskuläre
       Patienten mit positivem                     Thromboseprophylaxe mit NMH oder DOAC in Risikosituationen Risikofaktoren
       APL-Profil                                  (Langstreckenflug, Immobilisierung, Operation usw.)          minimieren*
       Abkürzungen: APL, Antiphospholipid-Antikörper; DOAC, direktes orales Antikoagulans; NMH, niedermolekulares Heparin; SLE, systemischer Lupus erythematodes. *
       Raucherentwöhnung, Gewichtsverlust bei adipösen Patienten, Kontrolle der arteriellen Hypertonie, Dyslipoproteinämie und Diabetes mellitus

Garcia D, Erkan D. Diagnosis and management of the antiphospholipid syndrome. N Engl J Med 2018;379(13):1290……Cohen H, Use of direct oral anticoagulants in antiphospholipid syndrome. J
Thromb Haemost2018;16(06):1028–1039…..Gebhart J, Increased mortality in patients with the lupus anticoagulant: the Vienna Lupus Anticoagulant and Thrombosis Study (LATS). Blood
2015;125(22):3477–3483
                                                                  Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Hydroxychloroquin
                                         bei rheumatischen Autoimmunerkrankungen und darüber hinaus

                                                     Hydroxychloroquin hemmt proinflammatorische Signalwege
                                                     - Hemmung der Autophagie
                                                     - verändern die endosomale TLR-Aktivierung
                                                     - blockiert die korrekte Anordnung des NOX2-Komplexes
                                                     - Hemmung von Ca2 + -abhängigen Signalwegen

N. Müller-Calleja; Hydroxychloroquine inhibits proinflammatory signalling pathways by targeting endosomal NADPH oxidase; Ann Rheum Dis. 2017 May;76(5):891-897………..E.L. Nirk; Hydroxychloroquine in rheumatic
autoimmunedisorders and beyond; EMBO Mol Med (2020) 12:e12476
                                                                          Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Hydroxychloroquin bei SLE
                                                                positiven Einfluss bei
                                                                   Lupusnephritis
                                                                                          positive Wirkungen
                                             senkt die
                                                                                           auf den Lipid- und
                                          Schubfrequenz
                                                                                          Glukosestoffwechsel

                        fördert die                                                                              Reduktion von
                    Remissionserhaltung                                                                         Thrombembolien

             gute Effektivität bei
                                                                                                                     Schwangerschaft :
             Arthritiden und LE-
                                                                                                                     Therapie mit HCQ
                spezifischen
                                                                                                                        fortführen
             Hautveränderungen

                                                Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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                                                          Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Hydroxychloroquin bei SLE
             KEIN WUNDERMITTEL                                     NÜTZLICH SICHER GÜNSTIG

                           Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
13.01.2021                                                                                   22
                                     Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Hydroxychloroquin bei primärem APS

Kravvariti E, The effect of hydroxychloroquine on thrombosis prevention and antiphospholipid antibody levels in primary antiphospholipid syndrome: A pilot open label randomized prospective study;
Autoimmunity Reviews, Available online 19 February 2020, 102491

                                                                    Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
    13.01.2021                                                                                                                                                                               23
                                                                              Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Sekundärprävention arterieller Thrombosen

                                                                               17%                             • Myokardinfarkt < 50.LJ

                                                                               11%                             • Apoplex/ TIA
                                                                                                               • Junge Pat. ♀

                                                                         30-73%                                • Klappenvegetationen

                                                                      2,7/4,3%                                 • Arterielle Thrombose der oberen und
                                                                                                                 unteren Extremitäten
Linnemann B, Antiphospholipid syndrome - an update. Vasa 2018;47(06):451–464…..Cervera R; Euro-Phospholipid Project Group. Antiphospholipid syndrome: clinical and immunologic manifestations and
patterns of disease expression in a cohort of 1,000patients. Arthritis Rheum 2002;46(04):1019–1027
                                                                     Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
       13.01.2021                                                                                                                                                                         24
                                                                               Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Sekundärprävention arterieller Thrombosen
                    Prävalenz von atheriosklerotischen Plaques in prämenopausalen Frauen
                            APS-Patientin (15%) > SLE (9%) > gesunde Frauen (3%)

       Bei 3-40% der Patienten wird eine nicht-bakterielle Klappenvegetation beobachtet:
              möglicherweise verantwortlich für häufig beobachtete Gehirnembolien
Matsuura E, Atherosclerosis in autoimmune diseases; Current Rheumatology Reports volume 11, pages61–69(2009)…..Kao A, Update on vascular disease in systemic lupus erythematosus. Current
Opinion in Rheumatology, 01 Sep 2003, 15(5):519-527…..Silbiger JJ, The Cardiac Manifestations of Antiphospholipid Syndrome and Their Echocardiographic Recognition; Journal of the American
Society of Echocardiography, Volume 22, Issue 10, October 2009, Pages 1194-1195….. Vinales K, Unusual Case of Nonbacterial Thrombotic Endocarditis Attributable to Primary Antiphospholipid
Syndrome, Circulation 2010,Volume: 122, Issue: 12, Pages: e459-e460
                                                                    Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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                                                                              Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Sekundärprävention arterieller Thrombosen

S. Zuily, Increased Risk for Heart Valve Disease Associated With Antiphospholipid Antibodies in Patients With Systemic Lupus Erythematosus; Circulation. 2011;124:215–224….. Petrescu I, NONBACTERIAL
THROMBOTIC ENDOCARDITIS DESPITE ANTICOAGULATION WITH NEW ORAL ANTICOAGULANTS; Journal of the American College of Cardiology, Volume 71, Issue 11 Supplement, March 2018….. Tufano A, Cardiac
Manifestations of Antiphospholipid Syndrome: Clinical Presentation, Role of Cardiac Imaging, and Treatment Strategies. Semin Thromb Hemost. 2019 Jul;45(5):468-477
                                                                      Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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TRAPS
   Trial of Rivaroxaban in Antiphospholipid Syndrome: Rivaroxaban↔Warfarin triple positive APL und Thrombose

                                                                                                                              Kumulative Inzidenz von Ereignissen (Tod, thromb-
                                                                                                                              embolische Ereignisse und schwere Blutungen) :
      vorzeitig beendet wegen Exzess an Ereignissen im Rivaroxaban-Arm                                                        Rivaroxaban-Gruppe (blau) ,Warfarin-Gruppe (rot)

Pengo V, Rivaroxaban vs warfarin in high-risk patients with antiphospholipid syndrome, Blood. 2018 Sep 27;132(13):1365-1371

                                                               Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Metaanalyse DOAK APS
                                           47 Studien mit 447 Patienten unter Therapie mit DOAK
                                           Rivaroxaban n= 290, Dabigatran n=144, Apixaban n=13

16% erneute Thrombose während der Behandlung mit DOAKs (mittleren Dauer bis zur Thrombose von 12,5 Monaten)
                           Triple positivity APL 4-fach erhöhten Risiko für Rezidiv

        Dufrost V, Increased risk of thrombosis in antiphospholipid syndrome patients treated with direct oral anticoagulants. Autoimmun Rev. 2018 Oct;17(10):1011-1021

                                                           Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Metaanalyse DOAK APS
                                Anamnese einer arteriellen Thrombose
                           Risiko für eine erneute Thrombose erhöht (32%)
                                 Trotz Therapie mit anti-Xa Inhibitoren

        Dufrost V, Increased risk of thrombosis in antiphospholipid syndrome patients treated with direct oral anticoagulants. Autoimmun Rev. 2018 Oct;17(10):1011-1021

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PRAC-Warnhinweis

 Patienten mit einem Antiphospholipid-Syndrom
 Direkt wirkende orale Antikoagulanzien, einschließlich Rivaroxaban/Apixaban/Edoxaban/Dabigatran, werden
 nicht für Patienten mit einer Thrombose, bei denen ein Antiphospholipid-Syndrom diagnostiziert wurde, empfohlen.
 Insbesondere bei dreifach positiven Patienten (für Lupus-Antikoagulanz, Anticardiolipin-Antikörper und
 Anti-Beta-2-Glykoprotein I-Antikörper) könnte eine Behandlung mit direkt wirkenden oralen Antikoagulanzien
 im Vergleich mit einer Vitamin-K- Antagonisten-Therapie mit einer erhöhten Rate rezidivierender thrombotischer
 Ereignisse verbunden sein

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                                              Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM)

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                                    Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Sekundärprävention arterieller Thrombosen
                                                                                                                                                      Zusätzliche
   Klinische und Laborbefunde                                             Therapie                                Therapiedauer
                                                                                                                                                      Therapie
Arterielle Thrombose und APL                           VKA (INR: 2–3), zusätzliches      Solange APL                                            Statine / vaskuläre
(mäßig und hohes Risiko)                               niedrig dosiertes Aspirin (75–100 persistiert*                                           Risikofaktoren
                                                       mg) in Betracht ziehen                                                                   reduzieren**
Arterielle Thrombose und APL                           Nur niedrig dosiertes Aspirin                           Solange APL                      Statine / vaskuläre
(geringes Risiko) oder Patienten                       (75–100 mg) erwägen                                     persistiert*                     Risikofaktoren
mit hohem Blutungsrisiko                                                                                                                        reduzieren**
APL und rezidivierende arterielle                      VKA (INR: 2–3) +                Solange APL                                              Statine / vaskuläre
Thrombose***                                           Thrombozyteninhibitoren, d. h.  persistiert*                                             Risikofaktoren
                                                       ADP-Rezeptor-Inhibitor oder VKA                                                          reduzieren**
                                                       (INR: 3–4)                                                                               Hydroxychloroquin
                                                                                                                                                erwägen
Abkürzungen: APL, Antiphospholipid-Antikörper; INR, international normalisiertes Verhältnis; VKA, Vitamin K-Antagonist. *Laborbewertung der APL mindestens einmal pro Jahr.
**Raucherentwöhnung, Gewichtsverlust bei adipösen Patienten, Kontrolle der arteriellen Hypertonie, Dyslipoproteinämie und Diabetes mellitus.***Stört APL die INR-Messung ?=>
chromogener Faktor-X-Assay und vergleichen mit der INR-Messung

  Kalmanti L; Treatment of Vascular Thrombosis in Antiphospholipid Syndrome; Hämostaseologie 2020;40:31–37

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Sekundärprävention venöser Thrombosen
                             Wenn bei einem Patienten mit LE, der für ein
                             NOAK (Apixaban, Dabigatran, Edoxaban oder
                             Rivaroxaban) in Frage kommt, eine orale                                                I               A
                             Antikoagulation begonnen wird, wird eine
                             NOAK einer VKA vorgezogen
                             NOAKs werden bei Patienten mit schwerer
                             Nierenfunktionsstörung, Schwangerschaft und
                             Stillzeit sowie bei Patienten mit                                                     III              C
                             Antiphospholipid-Antikörper-Syndrom nicht
                             empfohlen.
                             Konstantinides S, 2019 ESC Guidelines for the diagnosis and management of acute pulmonary embolism developed
                             in collaboration with the European Respiratory Society (ERS); European Heart Journal (2020)41, 543-603
        70%

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13.01.2021                                                                                                                                  33
                                  Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
DOAKs bei venösen Thrombembolien und Thrombophilie
                                        Subgruppenanalyse von 8 Studien: DOAKs bei APS und VTE

                       Keine statistischen Unterschiede im VTE - Rezidiv bei DOAK - und VKA- Empfängern
                     ABER Anteil der dreifach positiven APS-Patienten mit hohem Risiko war nicht verfügbar
Elsebaie M, Direct oral anticoagulants in patients with venous thromboembolism and thrombophilia: a systematic review and meta‐analysis; J Thromb Haemost. 2019 Apr;17(4):645-656

                                                           Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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                                                                     Euregio Gefäßzentrum Eschweiler
Sekundärprävention venöser Thrombosen
                                                                                                                                                               Zusätzliche
      Klinische und Laborbefunde                                                    Therapie                                 Therapiedauer
                                                                                                                                                               Therapie
1. VTE- und Hochrisiko-APL-Profil                             VKA (INR: 2–3)                                                Solange APL                    vaskuläre
(dreifach positiv o. positives LA)                                                                                          persistiert*                   Risikofaktoren
                                                                                                                                                           reduzieren**
1. VTE und niedrig- mäßigen                                   VKA (INR: 2–3)                                                Solange APL                    vaskuläre
Risiko-APL-Profil (negatives LA,                              Oder DOAK                                                     persistiert*                   Risikofaktoren
ACA und / oder β2GPIA)                                                                                                                                     reduzieren**
Rezidiv- VTE unter DOAK                                       VKA (INR: 2–3)                                                Solange APL                    vaskuläre
                                                                                                                            persistiert*                   Risikofaktoren
                                                                                                                                                           reduzieren**
Rezidiv- VTE unter VKA                                        VKA (INR: 3–4)                                                Solange APL                    vaskuläre
                                                              wenn Rezidiv trotz INR von 2–3***                             persistiert*                   Risikofaktoren
                                                                                                                                                           reduzieren**
Abkürzungen: APL, Antiphospholipid-Antikörper; DOAK, direkt wirksames orales Antikoagulanz; VKA, Vitamin K-Antagonist. *Laborbewertung der APL mindestens einmal pro Jahr.
**Raucherentwöhnung, Gewichtsverlust bei adipösen Patienten, Kontrolle der arteriellen Hypertonie, Dyslipoproteinämie und Diabetes mellitus.***Stört APL die INR-Messung ?=>
chromogener Faktor-X-Assay und vergleichen mit der INR-Messung
                                                              Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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DER KLINISCHE FALL

               Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
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Patientin 57J
                                                              • 09/2002 Lungenembolie der Unterlappenarterien beidseits
                                                                mit Infarktpneumonie bei tiefer Beinvenenthrombose rechts
                                                              • 01/2003 Rezidivlungenembolie mit schwerer sekundärer
                                                                pulmonaler Hypertonie bei Z.n. tiefer Venenthrombose
                                                                rechts 10/03 und neu aufgetretener V. iliaca externa
                                                                Thrombose rechts a.e. bei hereditärer Gerinnungsstörung.
                                                              • Bilaterale pulmonale Thrombendarterieektomie 2003 UK
                                                                Mainz
                                                              • 08/2004 Rechtsherzkatheter UK Gießen/Marburg mit
                                                                normalen Werten in Ruhe und bei Belastung
                                                              • 05/2016 Thrombose der Vena cava superior mit oberer
                                                                Einflussstauung
                                                                     • Ekos-Lyse- Therapie vom 03.-06.05.16 im UK Aachen
                                                              • 02/2017 spezielle Labordiagnostik mit Nachweis von
                                                                Antiphospholipid-AK
                                                              • Rezidivierende rechtsführende kardiale Dekompensationen
                                                                mit Beinödemen und Aszitesbildung 04/2016, 09/2017 und
                                                                10/2019
Rezidiv einer Lungenarterienembolie des                       • Chronisch thromboembolische pulmonale Hypertonie bei
posterobasalen Unterlappensegmentes RECHTS bei                  rezidivierenden beidseitigen Lungenarterienembolien am
                                                                ehesten im Rahmen eines Antiphospholipidsyndrom (3 fach
bekanntem Antiphospholipidsyndrom                               positive Antikörper) 16.01.2020

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Patientin 57J
• Periphere arterielle Verschlußkrankheit vom                              • Labor:
  Beckentyp bds , klinischen Stadium I-IIa nach
  Fontaine                                                                        •   PLT 131 10ˆ3/µl
      • Z.n offener aortobiliacale Y-Prothese 06.06.2017                          •   Quick 68%
• Ischämie im linken Mediastromgebiet 07/16                                       •   INR 1,25
• Paroxysmales Vorhofflimmern, ED 11/2019                                         •   PTT 98,2 sec
• cardiovaskuläre Risikofaktoren:                                                 •   Kreatinin 1,46 mg/dl
      •   Nikotinabusus                                                           •   HST 64,7 mg/dl
      •   Insulinpflichtiger Diabetes seit Januar 2020 HbA1c 6,0                  •   eGFR 39 ml/min/1,73 m²
          arterielle Hypertonie
      •
      •   Familiäre Disposition MI mütterlich
                                                                                  •   CKD-EPI = 41,7 ml/min
• Chronische Niereninsuffizienz im Stadium CKD G4
  bei Schrumpfniere links und kombiniert diabetisch-
  hypertensiv-vaskulärer Nierenschädigung
• Bandscheibenvorfall LWK 5/S1 11/2010
• Vorbeschriebene Heparin-induzierte
  Thrombozytopenie Typ II

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Patientin 57J

                 Duplexsonographie
Nachweis von Restthromben im Bereich des linksseitigen
                   Unterschenkels

          Dopplerdruckmessung der Beine in Ruhe

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Patientin 57J
Wie würden Sie antikoagulieren?
a. Sofort Argatroban
b. UFH und ASS 100 mg 2x tgl.
c. UFH und ASS 100 mg und Clopidogrel 75mg 1x tgl.
d. DOAK ( z.B. Apixaban 2x5 mg) und Clopidogrel 75mg 1x tgl.
e. Vitamin K Antagonist und Clopidogrel 75mg 1x tgl.
HIPA- Test negativ
SLE?

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Therapie des Antiphospholipid-Syndroms
     Schweregrad des Antiphospholipid-                                DOAK-Therapie                       VKA-Therapie                   VKA-Therapie mit
                Syndroms                                            (nur therapeutische                                                    ASS-Therapie
                                                                       Dosierungen)
APS mit arteriellen Thrombosen                                     Kein Einsatz von DOAK             Goldstandard VKA                  Bei vaskulären
                                                                                                                                       Risikofaktoren
                                                                                                                                       Zusätzlich ASS erwägen
Schweres APS mit Positivität von allen 3 APS-Tests Kein Einsatz von DOAK                             Goldstandard VKA                  Nicht erforderlich
(d.h. pathologischen Werten für LA, ACA und β2GPI-
AK) und venösen Thrombosen
Moderates APS mit Positivität in den beiden APS                    Einsatz von DOAK                  Alternativ VKA                    Nicht erforderlich
Testsystemen für ACA und β2GPI-AK (aber ohne                       möglich
Nachweis von LA)*
Mildes APS mit Patienten mit Positivität in einem                  Einsatz von DOAK                  Alternativ VKA                    Nicht erforderlich
APS-Test (bezogen auf ACA und β2GPI-AK, (aber                      möglich
ohne Nachweis von LA)*
Kein APS (z.B. falsch positive LA)                                 Einsatz von DOAK                  Alternativ VKA                    Nicht erforderlich
* Regelmäßige Verlaufskontrollen (klinisch und Antikörpertestung) z.B. jährlich sinnvoll, da sich Grunderkrankungen wie z.B. SLE im Verlauf entwickeln können
R. Bauersachs; Hämostaseologie 2019;39:298–300
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Eine einzige Aspirin-Tablette hätte Fridas Leben verändern können, aber auch der Welt einige ihrer bedeutendsten Arbeiten
                 vorenthalten können Mary-Carmen Amigo, MD, Adjunct Professor of Rheumatology, Centro Médico ABC, Mexico City
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CAPS
             seltene Komplikation von APS (
CAPS
                                                                                                                                                                               • Dreifachtherapie
                                                                                                                                                                                         • Antikoagulation
                                                                                                                                                                                         • Plasmaaustausch
                                                                                                                                                                                         • Steroide
                                                                                                                                                                               • Immunglobuline
                                                                                                                                                                               • Rituximab
                                                                                                                                                                                         • Immunmodulatorische
                                                                                                                                                                                           Behandlung Anti-CD 20
                                                                                                                                                                                           Antikörper)
                                                                                                                                                                               • Eculizumab
                                                                                                                                                                                         • Hemmung des
                                                                                                                                                                                           Komplements

Garcia D. Diagnosis and management of the antiphospholipid syndrome. N Engl J Med 2018;379(13):1290…..Espinosa G. Catastrophic antiphospholipid syndrome and sepsis. A common link? J Rheumatol 2007;34 (05):923–926…..Ruffatti A.
Catastrophic antiphospholipid syndrome: lessons from 14 cases successfully treated in a single center. A narrative report. J Autoimmun 2018;93:124–130…..Kazzaz NM. Treatment of catastrophic antiphospholipid syndrome. Curr Opin Rheumatol
2016;28(03): 218–227…..Tinti MG, Carnevale V, Inglese M, et al. Eculizumab in refractory catastrophic antiphospholipid syndrome: a case report and systematic Review of the literature. Clin Exp Med 2019;19(03):281–288
                                                                                      Sigrun Rist Klinische und interventionelle Angiologie
             13.01.2021                                                                                                                                                                                                         45
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