Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling

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Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
Absolventenverband Döbling 								Ausgabe 45 – 2020

   Gedichtform-Rondell
  aus der Volksschule Döbling, Seite 6
Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
Vorwort                                                                                    Inhalt
                                                                                           Vorwort...................................................... 2
Hoppala mit Fehlerteufel                                                                   Beweise der Verbundenheit....................... 2
„Jeder Schatten kommt von einem Sonnenstrahl“                                              Gymnmasium Maria Regina
oder „Alles Negative hat auch was Positives“                                               goes Instagramm.......................................4
Liebe Leserinnen und Leser des                                                             Altschülervereintreffen..............................4
                                             fonnummern bzw. E-Mail-Adressen.
Roten Fadens!                                Außerdem stellte sich heraus, dass            Herausforderung und Aufarbeitung
                                             ausnahmslos alle betroffenen Mitglie-         der Coronakrise in den PIJ-Schulen............ 5
Dass man in Coronazeiten viel Zeit           der über das „telefonische Plauscherl“        Herausforderung und Aufarbeitung
hatte, weiß vermutlich jeder. Ehrlich        höchst erfreut waren, trotz vorerst
gesagt hätte ich die Zeit                             fehlender Roter Fadenpost.           der Coronakrise in den PIJ-Schulen............6
lieber nicht mit Ausbes-                              Es könnte aber auch sein,            Zusammenrücken -
sern meiner eigenen Fehler                            dass noch einige Mitglieder          Coronakrise schaffte es............................... 7
genützt.                                              gar nicht gemeldet haben,
                                                      dass kein Roter Faden 44 im          Herausforderung und Aufarbeitung
Ich habe nämlich in der                               Kuvert steckte. Aufruf!! Bitte       der Coronakrise in den PIJ-Schulen............8
Woche vor Ostern - Ende                               unbedingt melden bei gabi.           Leserreaktion.............................................9
März Anfang April - min-                              svarovsky@gmx.net oder
destens 13 Mal die Post                               0676-3179352.                        Gottfriede Reisch –­ ältestes Mitglied
aufgesucht um Kuverts                                 Ich verspreche euch, dass ich        im Absolventenverband........................... 10
mit ­Roten Fäden nachzusenden. Es            mich dann persönlich um eventuelle            Das Café Diglas..........................................12
hatte sich herausgestellt, dass einige       Nachsendungen kümmern werde.
Adressen im Leitgbiet mit den Post-                                                        Für unsere Oldies.......................................14
leitzahlen29.. bis 35.. keinen Roten         Das wirklich Positive an der Sache            Achtung vor dem Alter..............................15
­Faden bekommen haben, nur das               waren die Korrektur unserer Mitglie-          Rückblick- BAFEP – Dir. Hackl.................. 16
 leere Kuvert mit der richtigen An-          derliste und die vielen Gespräche
 schrift hab ich weggeschickt, vermut-       mit euch Absolventinnen mit netten            Ausblick BAFEP –­ Dir. Hofmeister..............17
 lich hineingerutscht in den fertigen        Geschichten, die sonst nie stattge-           Matura BAFEP 2020 ................................. 18
 großen Stoß von 1200 (!!!) Kuverts.         funden hätten.                                Matura AHS 2020...................................... 19
Ich selbst konnte mich überzeugen,           Ich danke euch für den humorvollen            E-Matura in Coronazeiten......................... 20
verglich Adressen mit Telefonnum-            und verständnisvollen Zuspruch.               AVD-Rechtsecke....................................... 22
mern im Mitgliederverzeichnis, wo                                                          Buchtipp.................................................. 23
Lückenhaftes zu entdecken war. Je-
denfalls funktionierte fast 90%ig die                      Mag. Gabriela Svarovsky         Ein Absolvent stellt sich vor...................... 23
Telefonkette und so ergänzten und                                      Präsidentin         Termine.................................................... 24
korrigierten wir mindestens 13 Tele-                   Absolventenverband Döbling          Aus unserer Familie.................................. 24

Beweise der Verbundenheit
    Magazin Harmonie -                       ser Schule war. Ich war im Internat bei       das noch so gelaufen war. Nun hängt
    Ingrid Maria Linhart                     Sr.­­­Angela, die wir sehr liebten. Aber in   Barbara mit dem „Traumschiff“ im At-
    Gestern um 17:19                         den Heimnoten hatte ich in Sprache            lantik! Habe die Geburtstagsposition
                                             4er und 5er! Das Burgenländisch spielte       hereingehängt, die Albert gepostet
                                             zu sehr herein! Barbara Wussow und            hat. Evelyn Schier ist Vizepräsidentin
    MARIA REGINA Vier Klassen Gymnasi-       Albert Fortell lernte ich in Los Angeles      des AVD, mit ihr bin ich auf WhatsApp
    um habe ich dort besucht. Das Heim-      kennen. Barbara war ja weit nach mir          verbunden.
    weh nach Eisenstadt war groß, und        in unsere Schule gegangen. Sie sagte
    meine Noten wurden immer schlech-        dann aber zu mir: „Wenn ich heimflie-         Danke euch allen so sehr für dieses
    ter. In der 4. rieten die Schwestern     ge, möchte ich einen Brief von Dir an         schöne, ausführliche Heft! Eisenstadt,
    Papa, mich herauszunehmen, weil es       Sr. Caritas mitnehmen“ Sr. Caritas war        2. April 2020 INGRID MARIA LINHART
    nur eine Qual werden würde bis zur 8.    damals Direktorin. Gerne schrieb ich          MAGAZIN HARMONIE
    Aber der AVD verbindet uns, und heute    ihn, bekam auch Antwort. Bald dar-            Kontakt:
    bin ich doch dankbar, dass ich in die-   auf starb sie. Wie froh war ich, dass         geniedimensionen@gmail.com

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Einladung zur Führung
                  ins Sigmund Freud-Museum, Berggasse 19
                                am Mittwoch, 2. Dezember 2020, um 18 Uhr

                Die Berggasse 19 ist eine der weltweit bekanntesten Adressen in Wien:
             immerhin hat Prof. Dr. Sigmund Freud dort 47 Jahre seines Lebens verbracht!
   Hier hat er mit seiner Familie gewohnt, hier wurde die Psychoanalyse erfunden, hier haben sich
                   Freuds Schüler und Kollegen zum Gedankenaustausch getroffen.
 Seit dem Jahr 1971 befindet sich in Freuds ehemaligen Räumlichkeiten das Sigmund Freud Museum,
                        das in den vergangenen 1,5 Jahren umfassend renoviert,
                       vergrößert und auch inhaltlich völlig neu gestaltet wurde.

          Die Ausstellung gewährt einen hochinteressanten Einblick in das Leben und das Wirken
    des Entdeckers des Unbewussten. Unzählige überaus wertvolle Erstausgaben, Widmungsexemplare,
                                  Briefe und Photos sind zu entdecken!

                                  Treffpunkt: 1090 Wien, Berggasse 19
                         Mindestteilnehmerzahl: 5, maximal 10, Preis: 18,--/Person

Claudia Muchitsch ist nicht nur Absolventin von Maria Regina, Jahrgang 1983 - Prof. Brinkmann - und selbständige
Stadtführerin, sondern auch seit 1999 Mitarbeiterin des Freud Museums und als solche für das Vermittlungsprogramm
zuständig und freut sich, dem AVD eine Exklusivführung durch Freuds ehemalige Wirkungsstätte anbieten zu können!

                                 Anmeldung 01-368 75 21-15 Schulkanzlei AHS
                                    absolventen@avd.maria-regina.at

                     Einladung zur Führung
     durch das geschichtsträchtige, prunkvolle Palais Epstein
                                  am Samstag, 13. Februar 2021, um 14 Uhr

                           In den Repräsentationsräumen des Palais Epstein
                               lebt die wechselvolle Vergangenheit auf.
                „Aufstieg und Fall des kunstsinnigen Bankiers Gustav Ritter von Epstein”

                 Treffpunkt: im INFO-Pavillon vor dem historischen Parlamentsgebäude
                                    an der Ringstraße um 13:50 Uhr

                 Vorstandsmitglied Mag. Henriette Laszlo, Matura 1974, Kultureferentin des AVD

                                 Anmeldung 01-368 75 21-15 Schulkanzlei AHS
                                    absolventen@avd.maria-regina.at

            Alle Führungen werden im Sinne der Covid-Sicherheitsmaßnahmen angeboten.
                          Die Höchstanzahl der Teilnehmer ist leider begrenzt.
                   Unser Team bedauert alle bisherigen Absagen und Verschiebungen
                             unserer Aktivitäten wegen der aktuellen Lage.

                     Das Jubiläumstreffen findet voraussichtlich im April 2021 statt.
                           Wir hoffen euch dann alle gesund wiederzusehen.
                                                                                                                    3
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Gymnmasium Maria Regina
goes Instagramm
Einige Leserinnen und Leser des                  Probe gestellt hat, sah das Social Me-   dem Instagram-Feed wie auch die
Roten Fadens gehören hoffentlich                 dia Team der Schule auch als Chance      Maturafeiern selbst oder beispielswei-
bereits zum wachsenden Stamm                     und entschied, einen Schritt weiter zu   se Bilder der Prämiere unserer digital
treuer Follower der Facebook-Seite               gehen und auch das von den Schü-         abgehaltenen Lehrerkonferenz. Viele
des Gymnasiums Maria Regina, die                 lerinnen und Schülern präferierte        weitere Einblicke in das Schulleben
seit geraumer Zeit und regelmä-                  Soziale Netzwerk mit Berichten und       wurden bislang publiziert und noch
ßig mit neuem Content befüllt, zu                Content zu versorgen. Die Instagram      viele weitere werden folgen.
einem detaillierten Einblick in das              Opening Week stieß auf reges In-
bunte Leben der Schulgemeinschaft                teresse und in Windeseile stieg die      Gerne laden wir alle Leserinnen und
einlädt. Auch Beiträge über den AV-              Anzahl der Abonnenten. Durch die         Leser des Roten Fadens ein, sich selbst
Döbling scheinen immer wieder im                 virtuelle Eröffnungsveranstaltung        ein Bild zu machen und uns auf Fa-
Newsfeed unserer Abonnenten auf                  des Instagram Accounts des Gym-          cebook und Instagram zu besuchen.
und bereichern das Spektrum des                  nasiums richteten diverse Lehrerin-
Online-Auftritts. Über das gesellige             nen und Lehrer das Wort an unsere        Instagram: gymnasium_maria_regina
Beisammensein bei der 26. General-               Schülerschaft und sprachen den Kin-      Bild„Insta2“: Instagram-Feed, Stand
versammlung beispielsweise fand sich             dern Mut und Lob zu und freuten          2.Okt.2020
eine ausgedehnte Fotostrecke, die                sich zuversichtlich auf ein baldiges     Facebook: Gymnasium Maria Regina/
das spürbare Gemeinschaftsgefühl                 Wiedersehen in der Schule. Eine viel     @ahs.maria.regina
des Abends dokumentierte.                        beachtete Ansprache von Direktorin       Bild„FB1“: Facebook-Bericht über die
                                                 Leibnitz zum Maturajahrgang, der         Generalversammlung des AVD
Die erzwungene Distanz hingegen,                 aufgrund der Coronamaßnahmen
die im Sommersemester 2020 die                   eine besondere Herausforderung zu                     Mag. Andreas Ritzinger,
Schulgemeinschaft auf eine harte                 meistern hatte, landete ebenso auf       Head of Social Media in Maria Regina

Altschülervereineobleutetreffen

P. Bahoo, M. Stodola, G. Svarovsky, E. Schier,
Prof. DDr. Beck, Mag. Hammerschmied

    Wir Obleute von 7 Altschülervereinen katholischer Schulen folgten am 12.10.2020 mit großer Neugier und Be-
    geisterung der Einladung des Präsidenten der Altkalksburger, Mag. Hans Hammerschmied.
    In dieser Runde erfuhren wir Interessantes, manch Berührendes und Neues, z.B. über geplanten Ethikunterricht
    in unseren Schulen. Der rege Austausch beim anschließenden Cocktail war sehr wertvoll und bereichernd für
    uns alle, da wir doch für die besondere Wertehaltung, die uns in unseren Schulen grundgelegt wurde, stehen.

                                            Die Altkalksburger-Vereinigung lädt
                                 die Obfrauen/Obmänner bzw. Präsidentinnen/Präsidenten
                                      der Absolventen-Vereinigungen der katholischen
                                                  Privatschulen zu einem
                                                 Gespräch und Diskussion
                                             mit Univ.-Prof. DDR. Mathias Beck
                                                 zum Thema
                     „Verantwortung der Absolventen katholischer Privatschulen als Christen
                                 in der modernen säkularisierten Gesellschaft“
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Herausforderung und Aufarbeitung
der Coronakrise in den PIJ-Schulen
In der Ausnahme Alltag leben          Bilder aus dem persönlichen Umfeld     spielen, blödeln und Dinge machen,
                                      bekamen und so mit den Kindern         die wir einander dann im Absolven-
Der Alltag unserer Schülerin-                                                   tenverband in zig Jahren erzäh-
nen und Schüler veränderte                                                      len werden. Schule ist schön in
sich mit März 2020 schlagartig.                                                 Gemeinschaft, da lässt sich sogar
Der tägliche Weg in die Schu-                                                   das Lernen aushalten. Und Man-
le, das oft unreflektierte Hin-                                                 ches schätzen wir noch mehr, weil
nehmen des Tagesablaufs, das                                                    wir es kleiner, intimer als sonst
mehr oder weniger bewusste                                                      erleben dürfen. So wie heute die
Aufnehmen der dargebote-                                                        Schutzengelmesse der 1. und 7.
nen Inhalte, all diese Routine                                                  Klassen. Im kleinen Rahmen, der
veränderte sich von Freitag                                                     Covid19 geschuldet ist, werden
auf Montag. Das Aufstehen                                                       Feiern intensiver, persönlicher
war plötzlich nicht mehr eine                                                   und dadurch nachhaltiger. Ein
Fremdbestimmung, weil Schule                                                    Mädchen aus der 7B sagte heute
um 8:00 Uhr beginnt. Die Stun-                                                  während des Zwiegesprächs über
deneinheiten waren großteils                                                    „Engel für einander sein“ zwischen
aufgelöst. Moodle steht jetzt                                                   einem Mädchen der 7.Klasse und
24 Stunden am Tag zur Verfü-                                                    einem Buben der 1.Klasse: „So eine
gung. Mache ich meine Aufga-                                                    schöne Messe habe ich hier noch
ben am Vormittag? Nütze ich                                                     nie erlebt.“ Auch wenn die Messe
meinen Biorhythmus bewusst                                                      wegen Corona ein Wortgottes-
zum Lernen? Mache ich die                                                       dienst war, den wir 2mal feiern
Aufgaben, in welcher Intensität,                                                mussten wegen der geringen,
in welchem Zeitrahmen, allein                                                   erlaubten Teilnehmeranzahl. So
oder mit Hilfe? Trete ich den                                                   ein Satz ist doch Balsam für die
Videokonferenzen bei und be- Dir. Leibnitz bei ihrer Maturarede,                Seele von uns allen! So ein Satz
teilige ich mich, oder spiele ich                                               sagt uns Lehrenden: es ist schön,
„digitales U-Boot?“ Ob 10 Jahre diesmal in der Klosterkirche                    diesen Beruf ausüben zu dürfen!
alt oder 18 Jahre – die Eigenver-
antwortung für das Lernen stieg für mitleben konnten. Der bewusste                          Mag. Martina Leibnitz
alle gleich an. Verantwortungsanstieg Ausbau der Eigenverantwortung                   Direktorin AHS Maria Regina
gepaart mit einer großen Zeitfreiheit ist sicher eine besonders wichtige
war wohl die größte Herausforde- Frucht dieser Krise. Aber auch die          Maturafeier:
rung für unsere jungen Menschen. bewusste Erkenntnis, dass uns allen,        Gabi Svarovsky und BV Daniel Resch
Manchen hat diese neue Rolle des Schülerinnen und Schülern sowie den         ­gratulieren und überreichen Geschenke
Schülerdaseins sogar gut getan. Sie Lehrpersonen der soziale Kontakt
konnten sich besser konzentrieren, im Kontext Schule stark fehlte. Wir
dort vertiefen, wo ihre Interessen müssen dazu nicht die Hattie-Studie
lagen und ihr eigenes Tempo den bemühen, um zu wissen, dass der
Arbeiten zugrunde legen. Andere Mensch ein soziales Wesen ist und
waren schlicht mit dieser Freiheit den sozialen Umgang und Kontakt
überfordert. Unsere Eltern haben dringend braucht, auch beim Ler-
diesen Prozess unmittelbar miterlebt. nen. Wenn aus dem Vermissen des
Da wurde ihr vielleicht verschüttetes Sozialen eine positivere Einstellung
Schulwissen gefordert, da konnten zum Schulbesuch resultiert, wäre die
sie in Diskussionen das eigene Kind Gesellschaft in Österreich beim Stel-
ganz neu erleben, da mussten sie lenwert von Bildung einen wichtigen
beim täglichen Tagesablauf helfen, Schritt vorwärts gegangen.
da waren die Eltern vielleicht stolz auf Groß war die Freude am Schulbe-
die Eigenverantwortung ihres Kindes. ginn im September 2020. Wir sahen
Auch wir Lehrerinnen und Lehrer er- einander wieder real. Wenn auch mit
lebten viele unserer Jugendlichen neu Maske. Wenn auch mit Handdesin-
und intensiver, wenn wir mit ihnen im fektion und Abstand. Komisch, aber
Emailkontakt standen, persönliche irgendwie tröstlich. Wir sind da, wir
Fragen in Ruhe beantworten konnten, können wieder miteinander lernen,
                                                                                                                      5
Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
Herausforderung und Aufarbeitung der Coro
Ein Drahtseilakt
für alle Beteiligten

Mit dem Virus Covid 19 und seinen
Auswirkungen umgehen zu können,
bedeutet weltweit große Herausfor-
derungen und ist wahre Lebenskunst!

In der Volksschule „Maria Regina“
wurde diesem Virus mit kreativen
Maßnahmen Parole geboten.
Hier einige Kostproben aus dem Werk-
und Deutschunterricht.
Die Modelle des Virus lassen es ja
(fast) sympathisch wirken, so nett
sehen sie aus!

Die 4 a hat sich an die besondere
und anspruchsvolle Gedichtform
des Rondells herangewagt.
Ein Rondell besteht aus 8 Verszei-
len, bei dem die Zeilen 1, 4, 7 den
gleichen Inhalt haben und auch die
Verse 2 und 8 sind gleich.
Die Verszeilen 3, 5, 6 beschreiben
das Hauptthema ergänzend.

Sowohl die Gedichte als auch die
Werkstücke, die ja alle im Home
-Schooling bewältigt werden müssen,
beweisen, wie sehr nicht nur Schüler
und Lehrer sondern auch die Eltern
gefordert waren!

Von unserem Absolventenverband
daher allen Beteiligten besondere
Hochachtung und Gratulation
zu den gelungenen Arbeiten!

     Dipl. Päd. Evelyn Schier, MJ 1969

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Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
onakrise in den PIJ-Schulen

                                                                                           Homeschooling Werken 1B

    Zusammenrücken - Coronakrise schaffte es
    Auf Grund vieler interessanter und netter Telefongespräche mit Absolventinnen, die leere Kuverts in der Osterpost
    erhalten hatten, habe ich festgestellt, dass wir einander auch persönlich treffen sollen und plauschen. Daher ist
    mir die Idee gekommen, wieder jährlich ein Bundesländer-Regionaltreffen einzuführen.
    Erinnert euch, drei Mal waren wir schon in Oberösterreich – war sehr erfolgreich!

    Für die Organisation suche ich Eventgirls unter euch!
    Wer will das übernehmen?
    Ich denke zum Beispiel an einen Heurigen in der schönen Wachau oder im Salzkammergut oder im Waldviertel
    oder wo halt die meisten gerne hinfahren in ihrem Bundesland…..
    Auf alle Fälle wäre dann für die meisten die Anfahrt kürzer und bequemer als eine Reise nach Wien.
    Kommt mit Familie, Mann, Freund, EX, Kindern, Enkeln; wir wollen euch alle sehen und kennenlernen, trotz Baby-
    Elefanten-Abstandhalten.

    Koordinatorinnen werden gesucht für Niederösterreich, Oberösterreich/Salzburg, Tirol/Vorarlberg, Steiermark/
    Kärnten und natürlich Burgenland.

                                                                                                       Gabi Svarovsky
                                                                                                                     7
Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
Herausforderung und Aufarbeitung der Coro
Ganz besonders
COVID-19-Maßnahmen
in der Clara Fey-Schule

Kompletter Lockdown, Schulschlie-
ßungen, Distance Learning, Schicht-
betrieb in der Schule, Mund-Nasen-
Schutz, Hygiene-Vorschriften, Sing-
verbot und viele Maßnahmen mehr
zählten in den vergangenen Mona-
ten zum Schulalltag in Österreich.
Viel wurde diskutiert, ab welchem
Alter Kindern das Masken-Tragen
zumutbar sei, welche Ausstattung
es für vernünftiges Homeschooling     Fr. Dip.Päd. Aplhart Klassenlehrerin der 1A
brauche und wie Kinder, Eltern und    übt mit dem Schulneuling das Desinfizieren
Lehrpersonen am besten mit der
völlig neuen Situation umgehen
könnten.

Das sind durchaus wichtige Fragen,
unbestritten. Gar nicht im öffent-
lichen Blickpunkt, ja nicht mal ein
Randthema waren hingegen Schü-
lerinnen und Schüler mit Lernschwä-
chen, körperlichen und kognitiven
Beeinträchtigungen oder anderen
besonderen Bedürfnissen. Je stärker
die Einschränkungen sind, desto
schwieriger war und ist es, die vom
Bildungsministerium vorgegebe-
nen COVID-19-Schutzmaßnahmen
umzusetzen.                           Hadi zeigt beim Schuleingang auf GELBE Corona-Schulampel
Knapp 120 Kinder und Jugendliche      Unterricht im Freien, keine klassen-          zwischen 7.15 und 7.45 Uhr gemein-
besuchen die Sonderschule der So-     übergreifenden Lernangebote und               sam beaufsichtigt wurden, von der
zialwerke Clara Fey, wo man mit       Projekte, Desinfektionsmittel beim            Betreuung in den einzelnen Klassen
großem Engagement versucht, je-       Eingang... auch wenn das meiste da-           abgelöst – früherer Dienstbeginn für
dem jungen Menschen die passende      von für eine große Anzahl der Kinder          die Lehrerschaft inklusive. Konferen-
optimale Lernumgebung zu bie-         und Jugendlichen überhaupt nicht              zen gibt es nun im Schulhof (fein,
ten; die Förderung reicht von den     verständlich ist, lässt sich das aktuell      wenn das Wetter passt) oder online
(scheinbar) einfachsten Dingen des    nun mal nicht ändern. Andere Dinge            (kein wirklicher Ersatz für persönliche
täglichen Lebens bis zum gelun-       sind für viele Klassen völlig unrealis-       Gespräche); der Austausch im Team
genen Pflichtschul-Abschluss. Wie     tisch – etwa das Abstandhalten, das           ergibt sich kaum mehr spontan, son-
funktioniert nun diese besondere      Tragen von Mund-Nasen-Schutz,                 dern muss konkret geplant werden.
Schule in Corona-Zeiten? – Der Ge-    nicht einmal das Husten oder Nie-             Und viele interessante Projekte wur-
setzgeber unterscheidet zwar nach     sen in die vorgehaltene Hand, ge-             den auf Eis gelegt...
Altersgruppen, nicht aber nach den    schweige denn in die Armbeuge.
Fähigkeiten der Schülerinnen und      Daher laufen diese Maßnahmen                  Die Kinder vermissen vielfach den
Schüler; eigene Bestimmungen für      unter dem Motto „Wer´s kann, der              Sport und die Ausflüge, die gemein-
Menschen mit Behinderungen sind       macht´s; wer´s noch nicht kann, der           samen Feste, aber auch das tägliche
Mangelware. Deshalb passen die        versucht es; und wer´s nicht schafft,         Miteinander mit anderen Klassen – da
Direktorin und die Lehrer*innen die   der macht´s eben nicht.“                      hilft nur Erklären, Trösten oder Ablen-
Vorschriften individuell an.                                                        ken. Beim 30 Sekunden langen Hän-
                                      Insgesamt hat Corona sowohl für die           dewaschen kommt man manchmal
Einiges wird so gehandhabt wie an     Lernenden als auch für die Lehrenden          um ein wenig Zwang nicht herum.
anderen Schulen auch – etwa kein      viel verändert. So wurde etwa der             Und einige Kinder haben jahrelang
Sport im Turnsaal, möglichst viel     Frühdienst, wo alle Ankommenden               gelernt und geübt, beim Grüßen die
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Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
onakrise in den PIJ-Schulen
   rechte Hand zu geben – und jetzt soll
   es plötzlich der Ellbogen oder gar die
   Schuhspitze sein? Da sind einfach
   Fingerspitzengefühl und individuelle
   Entscheidungen gefragt. Aber das ist
   bei Gott nicht neu – das konnte man
   in der Clara Fey-Schule immer schon!

                           Doris Korger,
                     Intensivpädagogin

                                            Unsere Mittelschüler, die die Situation schon kennen

   Leserreaktion –­Schulkleidung
   Diese Zeilen
   schickt uns
   Frau Dipl-Päd.
   Helga Schmid,
   MJ 1964,
   ehemalige
   Volksschullehrerin
   in Döbling und
   langjährige ­
   Vizepräsidentin des
   Absolventenverbandes
   Döbling.

   Ich glaube,
   dass sich noch
   sehr viele von euch
   an die Vorschrift
   der im Juni 1957
   eingeführten
   Schulkleidung
   erinnern können.

                                                                                                   9
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Gottfriede Reisch ­– ältestes Mitglied im
Lebenslauf                                          umständlichen Klären und Umschiffen vieler          Zeit in der LBA! Sie hat auch ihr Leben lang Kon-
                                                    bürokratischer Hürden seitens der Behörden          takt gehalten mit ihrer alten Heimat. Da gab es
Ich wurde am 19.10.1924 in Pinkafeld (Bur-          in der britischen Besatzungszone wurde mir          natürlich regelmäßig Reisen zu ihren Verwandten
genland) als Gottfriede Grebesich geboren.          erst in 1949 die beantragte Erlaubnis erteilt,      und Bekannten in der Steiermark. Ihre Eltern und
Meine Familie wohnte damals im nur wenige           von Österreich nach Deutschland auszureisen.        ihre Schwester waren Mitte 1945 nach der Flucht
Kilometer entfernten Sinnersdorf (Steiermark).      Mein Mann war damals als „Vertriebener“ mit         aus Znaim auch nach Unzmarkt-Frauenburg im
Ich war das erste Kind meiner Eltern, später ver-   einigen seiner oberschlesischen Verwandten im       Murtal gezogen, ihr Bruder kam ein Jahr später
größerte sich meine Familie noch um meinen          fernen Rheinland untergekommen und hatte            dorthin. Ich fand es schön, wenn meine Mutter
Bruder Karl und meine Schwester Erna. Unsere        dort im Öffentlichen Dienst in der Finanzver-       dort bei Besuchen mit uns zusammen noch im
Familie wohnte bis 1929 in Sinnersdorf, dann                                                            Alter von weit über 80 Jahren durch Unzmarkt-
                                                    waltung eine Arbeitsstelle übernommen. Somit
                                                                                                        Frauenburg spazierte und es war zum Schmun-
bis 1932 in Rohrbach an der Lafnitz (Umzug          endete in 1949 mein relativ kurzes Berufsleben
                                                                                                        zeln, wenn dann immer wieder einmal alte
berufsbedingt aufgrund eines anderen Ar-            als Lehrerin in der Steiermark. Ich hatte gleich    ergraute Herren auf sie zukamen und sie freudig
beitgebers meines Vaters), von 1932 bis 1939        nach der Übersiedelung nach Deutschland             begrüßten mit (sinngemäß)„Wie schön Fräulein,
wieder in Sinnersdorf und ab 1939 bis 1945 in       (15. September 1949) die deutsche Staatsbür-        dass sie wieder einmal da sind“. Meine Mutter
Znaim (Znojmo), der Geburtsstadt meiner                                                                 stellte uns die alten Herren vor mit in etwa „Das
Mutter. Nach dem Besuch von Schulen in                                      77 Jahre später, 2020       sind auch welche von meinen Kleinen.“
Friedberg und Eichberg (beides von Rohrbach
aus), Sinnersdorf und ab 1934 Pinkafeld (von                                                            Da meine Mutter mit so jungen Jahren Lehrerin
Sinnersdorf aus) kam ich ab dem 4.10.1938                                                               in Unzmarkt wurde, betrug und beträgt der Al-
zur LBA Döbling, damals „Staats Lehrerinnen-                                                            tersunterschied zwischen ihr und ihren Schülern
                                                                                                        und Schülerinnen teilweise gerade einmal um
bildungsanstalt in Wien XIX“, so lautete es in
                                                                                                        die fünf Jahre! So wurden ihre Schüler mit ihr alt
meinem ersten Zeugnis. Wir waren damals                                                                 und ein Altersunterschied war dann irgendwann
ca. 15-20 „Interne“ aus Niederösterreich und                                                            nicht mehr zu erkennen. Bei diesen Begegnun-
der Steiermark, dazu begannen mit uns noch          Portrait 1943                                       gen und Gesprächen merkte man recht deutlich,
etliche „Externe“ aus Wien. Die „Externen“ wa-                                                          dass meine Mutter in ihrer Lehrerinnenzeit dort
ren deutlich in der Mehrzahl. Im Januar 1943        gerschaft angenommen und am 3. Oktober              in den 1940‘er Jahren einen sehr nachhaltigen
kamen wir Schülerinnen dieses Jahrgangs             1949 heiratete ich meinen Kurt im kleinen Ort       und positiven Eindruck bei ihren Schülern/in-
dann zum „Schulpraktischen Einsatz“ auf             Gohr bei Neuss. Als meine neu gegründete            nen hinterlassen hat! Das war immer sehr gut
Schulen in mehreren verschiedenen Orten in          Familie dann in 1955 (nach mehreren Jahren          zu spüren. Ich bin mir heute leider nicht sicher,
der Steiermark, in Niederösterreich und im          im heute zu Mönchengladbach gehörenden              ob überhaupt noch Schüler/Schülerinnen von
Burgenland. Ich kam damals in eine Schule           Rheydt) in die nordrhein-westfälische Lan-          ihr leben. Auch zu ihren „Internen“ in der LBA
in Unzmarkt-Frauenburg, - zu der Zeit hieß          deshauptstadt Düsseldorf zog, waren wir zu          riß der Kontakt nie ab! Es wurde ein„Rundbuch“
der Ortsteil, in dem meine Schule lag noch          viert (Geburt meiner Tochter Irmgard in 1950        (ein dickes Schulheft) angelegt, das in einer
Frauendorf.                                         und die meines Sohnes Klaus-Peter in 1954).         bestimmten Reihenfolge per Post von einer zur
                                                                                                        anderen wanderte, - eine schöne Idee.
                                                    In Deutschland habe ich meinen erlernten
Im April 1943 legten wir in der LBA Döbling das     Beruf der Lehrerin nie mehr ausgeübt. Ich war       In der heutigen Zeit wäre es mit WhatsApp-Grup-
„Zeugnis über die erste Prüfung für das Lehramt     in den folgenden Jahrzehnten eine immer für         pen und anderen Kontaktmöglichkeiten wirklich
an Volksschulen“ (gleichzeitig Matura) ab. Mein     das Wohl ihrer Familie bemühte Hausfrau und         sehr viel einfacher gewesen, - aber die Zeiten
erster Schuleinsatz als Lehrerin begann dann        Mutter und damit auch durchaus gut aus-             haben sich in diesen Dingen halt unglaublich
im April 1943 in der Steiermark zunächst an         gelastet. In der im Sommer 1955 bezogenen           geändert! Regelmäßig fanden auch Klassentreffen
der Grundschule in Dietersdorf (Fohnsdorf)          Düsseldorfer Mietwohnung lebte ich auch             in Wien statt, oft im Café Landtmann neben dem
lediglich für einige Wochen, dann kam ich für       nach dem Auszug meiner Kinder in den 1970’er        Burgtheater. Meine Mutter konnte nicht immer
kurze Zeit nach Pöls. In der Folgezeit wechselte    Jahren und nach dem Tod meines Mannes               dazu kommen, die Anfahrt nach Wien war doch
ich noch mehrere Male die Schulen. So war ich       in 1986 weiter bis Ende des letzten Jahres          recht weit. Aber wenn sie dabei war, gab’s immer
nochmals in Frauenburg, wieder in Dietersdorf       2019, also für über 64 Jahre! Da meine Kräfte       viel Freude, die alten Mitschülerinnen zu sehen
(dort die zweite Lehramtsprüfung) und später                                                            und man hatte sich viel zu erzählen. In den letzten
                                                    aufgrund des Alters doch sehr nachgelassen
unterrichtete ich in der Schule in Unzmarkt                                                             Jahren gab’s keine Klassentreffen mehr. Meine
                                                    hatten und ein Verbleiben in der Mietwohnung        Mutter ist sich nicht sicher, ob überhaupt noch
bis 1949. Der Grund für die anfänglich vielen       nicht mehr möglich war, zog ich 95-jährig
und teilweise nur kurzen Einsatzzeiten in der                                                           jemand aus ihrem Abschlussjahrgang lebt, - es
                                                    Anfang 2020 in ein Pflegeheim in Meerbusch          könnten allenfalls noch zwei Mitschülerinnen sein,
Steiermark lag darin, dass in den letzten Kriegs-   bei Düsseldorf, nur einen Kilometer von der         zu denen sie in den letzten Jahren noch hin und
jahren immer wieder die wenigen noch ver-           Wohnung meines Sohnes Klaus-Peter und               wieder telefonischen Kontakt hatte.
bliebenen männlichen Lehrkräfte auch noch           meiner Schwiegertochter Ursula entfernt. In
zur Wehrmacht eingezogen wurden und die             der Zwischenzeit bin ich zweifache Oma. Mei-        Dass meine Mutter eine so begeisterte Lehrerin
entsprechenden Stellen kurzfristig neu besetzt      ne beiden Enkeltöchter wohnen und arbeiten          war, hatte vielleicht sogar Auswirkungen auf spä-
werden mussten. Am 1. August 1943 lernte ich        beide in Berlin. Und noch in diesem Jahr werde      tere Generationen: So ist es vielleicht kein Zufall,
in Znaim meinen späteren Mann Kurt Reisch                                                               dass ihre Tochter Irmgard (meine Schwester) bis
                                                    ich wohl Urgroßmutter!
kennen, der damals Soldat war. Meine Familie                                                            zu ihrer Pensionierung im Sommer 2015 Lehrerin
war ja 1939 nach Znaim gezogen (s.o.) und ich                                                           in Bochum (Ruhrgebiet) war.
verbrachte meine Zeit dort in den Schulferien.                                                          Der Neffe meiner Mutter (also mein Cousin wurde
Mein aus Oberschlesien stammender Kurt war          Ich, Klaus-Peter Reisch, geboren                    ebenfalls Lehrer. Er unterrichtete bei der BAKIP
in diesem Städtchen im Sommer 1943 nur vo-          1954, habe als Sohn noch einige                     in Judenburg. Die Tochter einer Nichte, also die
rübergehend aufgrund einer Schulung. Noch           Anmerkungen zu machen.                              Großnichte meiner Mutter ist Lehrerin im Holz-
im Dezember 1943 verlobten wir uns. Unsere                                                              technikum in Kuchl bei Salzburg. Eine weitere
damals bereits vorgesehene Heirat verzögerte        Meine Mutter war in ihrer beruflichen Zeit in der   Nichte meiner Mutter (meine Cousine in Murau)
sich natürlich aufgrund der Kriegsereignisse.       Steiermark eine leidenschaftliche Lehrerin, der     unterrichtet selbst als Lehrerin bis heute an ei-
Mein Verlobter war längere Zeit vermisst und        der Beruf damals sehr viel Freude gemacht hat.      ner Schule in ihrem Wohnort und deren Tochter
dann in britischer Kriegsgefangenschaft.            Das haben wir als Familienangehörige immer          wiederum ist Lehrerin in Wien!
Erst im August 1947 (nach über drei Jahren)         wieder gespürt. Gerne hat sie über ihre Zeit als    Und wo? Ausgerechnet in Döbling, schon das
konnten wir uns wiedersehen! Nach dem               Lehrerin erzählt, aber auch über ihre Döblinger     17. Jahr, im Schulzentrum Maria Regina!
Absolventenverband
     Frau Prof. Lindner, ihre Groß-                   gendes: Während meiner Internatszeit brach            Jahrgang 5A (mit den Wienerinnen), ebenso wie
                                                      ja Anfang September 1939 der 2. Weltkrieg             5B (nur Wienerinnen) auf Schulen in Orte der
     nichte, stellte ihr diese Fragen.                aus. Dieses Ereignis hatte natürlich viele            Steiermark, Niederösterreich und Burgenland zum
     1. Wie kam es dazu, dass du nach Maria Re-       Auswirkungen auf die Folgezeit im Internat.           „schulpraktischen Einsatz“. Im April 1943 legten
     gina gekommen bist?                              Glücklicherweise waren wir bereits mit der            wir in der Lehrerinnenbildungsanstalt Wien XIX,
     Ich hatte einfach den Wunsch, Lehrerin zu        Ausbildung fertig und wir „Internen“ hat-             Hofzeile 22, das „Zeugnis über die erste Prüfung
     werden. Meine Eltern hatten über den da-         ten die Stadt Wien verlassen, als die ersten          für das Lehramt an Volksschulen“ ab! Seit dieser
     maligen Schulleiter in Sinnersdorf erfahren,     Bombenangriffe auf Wien stattfanden. Aber             Zeit riß der Kontakt der Internen nie ab! Es wurde
     dass die entsprechenden Klosterschulen,          während der Ausbildungszeit gab es natür-             ein „Rundbuch“ angelegt (ein dickes Schulheft!),
     bei denen eine solche Ausbildung möglich         lich auch schon viele Sorgen um die Zukunft.          das in einer bestimmten Reihenfolge von einer
     war, einen sehr guten Ruf hatten. Damals         Belastend war für viele, dass es wohl kaum            zur anderen wanderte.
     wurde ich nach einem entsprechenden              jemanden von uns gab, in dessen Familie
     Antrag dort zu einer Aufnahmeprüfung             und Bekanntenkreis es nicht Opfer - vor al-           Erinnerungen an unsere Internatszeit: Im ersten
     nach Graz eingeladen. Nachdem ich das            lem Gefallene, Verletzte und Vermisste - gab!         Jahr lag unser Schlafsaal in der Pyrkergasse. Auf
     Ergebnis erhielt, dass ich diese Prüfung be-                                                           dem Nachtkasterl stand eine Waschschüssel, mit
     standen hatte, bestand für mich die Mög-         5. Gibt es etwas, was ihr Mädchen damals              der holte man sich am Morgen und am Abend
     lichkeit, die Lehrerbildungsanstalt in Graz      verbotenerweise gemacht habt?                         kaltes Wasser aus der Leitung vom Gang. Um
     oder in Wien zu besuchen. Ich wollte lieber       Toll war, dass wir in Wien oft die Gelegen-          jedes Bett waren weiße Vorhänge gespannt (auf
     nach Wien, weil damals Verwandte dort            heit hatten, Aufführungen im Burgtheater              Stangen), die man aber nach dem Zubettgehen
     wohnten (zwei Onkel mit ihren Familien).         und in der Staatsoper zu besuchen. Das                wegziehen musste. Das Zimmer der Erzieherin lag
     So hatte ich an Wochenenden regelmäßig           machten wir privat, es ging nicht von der             nebenan. Allzu lange konnte man sich also nicht
     sozusagen Familienanschluss. Ich weiß heute      LBA aus, - aber es wurde dort natürlich               unterhalten… Ein­bis zweimal in der Woche war
     nicht mehr, ob ich damals den Ausbildungs-       gern gesehen. Wir besorgten uns dafür                 „Badetag“: Im Parterre lagen vier mit Holzwänden
     ort wirklich wählen konnte oder ob es Zufall     Stehplatzkarten für finanzierbare 50                  abgeteilte kleine Räume mit je einer Badewanne
     war, dass ich dann nicht nach Graz sondern       Pfennig. Da man nach Unterrichtsende                  und Hocker. Eine „Badefrau“ ließ heißes Wasser
     in die LBA Döbling kam!                          für beliebte Aufführungen kaum noch                   ein – man badete ca. 10 Minuten – die Wanne
                                                      diese preisgünstigen Karten bekam, haben              wurde wieder von der Frau sauber gemacht. Der
     2. Wie war der Schulalltag damals?               immer wieder einige unserer Mädchen tat-              „Zeitplan“ musste von uns also genau eingehalten
     Unterricht hatten wir in der Regel bis 13 Uhr    sächlich dafür den Unterricht geschwänzt!             werden… Da wir aber unser Schwimmbad hatten,
     und nachmittags zusätzlich manchmal              Das konnten allerdings nur die „Externen“             konnten wir auch mal duschen (nur am Abend,
     Sport. Toll fand ich persönlich unter ande-      Wienerinnen machen. Wir „Internen“ stan-              denn das Bad war tagsüber auch von auswärti-
     rem den guten Musikunterricht. Wir hatten        den ja zu sehr unter Aufsicht im Internat.            gen Schulen sehr begehrt). Über dem Schlafsaal
     eine wirklich gute Musiklehrerin. So lernten                                                           lagen die Krankenzimmer, meine ich. Im zweiten
     wir 5 Jahre lang Gitarre und ich meine 3         Diesen Text gab es bereits in der Ausgabe Roter       Jahrgang bezogen wir „Sechser­Zimmer“ im neuen
     Jahre Geige und 3 Jahre Klavier! Im Internat     Faden 23, Seite 4                                     Gebäude. Meines lag mit Blick auf den Garten und
     hatten wir damals sogar ein Hallenbad, das                                                             unser geliebtes „Lindenwäldchen“. Oben war der
     allerdings auch von anderen Wiener Schulen       …Mit Bewunderung und Staunen las ich den Roter        Dachgarten, wo wir uns häufig aufhielten, um
     genutzt werden durfte. Jedes Jahr wurden im      Faden und die Festschrift, erfuhr viel Neues und      „Luft zu schnappen“. Unter den Schlafzimmern lag
     Frühjahr auch Wanderungen gemacht und            es weckte manche Erinnerung.                          der Speisesaal und 2 Studiersäle. Da die Zimmer
     im Winter gab es sogar Skikurse!                                                                       keine Kästen hatten – ich glaube, am Gang gab
                                                      ….Da ich meiner Familie immer viel von meiner         es etwas fürs Unterbringen der Mäntel – mussten
     3. Kannst du einige Lehrpersonen beschrei-       Internatszeit erzählte, wollte sie unbedingt einmal   Wäsche, Handtücher, Leintücher (Bettbezüge
     ben, die für dich prägend waren?                 während eines Aufenthaltes in Wien zur Döblinger      wurden gestellt) und Kleidung im „Leinwandzim-
     Nein, leider nicht. Das liegt wohl auch daran,   Hauptstraße. Sommer 1964 war es dann soweit:          mer“ abgeliefert werden. Das lag in einem alten
     dass die Lehrer damals absolute „Respekt-        Klopfenden Herzens(!) klingelte ich an der Pforte     Gebäude im steinernen Hof. Jedes Mädchen hatte
     personen“ waren, zu denen man außerhalb          und meldete mich bei der „Pförtnerin“. Sie rief       während des ganzen Internatsaufenthaltes eine
     des Unterrichts eigentlich keinen Kontakt        sofort nach einer Schwester, die gleich bereit        Nummer, mit der jedes Kleidungs­u. Wäschestück,
     hatte. Auch deshalb kann ich nicht sagen,        war, uns durch das Internat zu führen…. Ich kam       Tasche, Koffer, Besteck (musste mitgebracht wer-
     dass irgendjemand aus der Lehrerschaft           am 4.10.1938 in die „StaatsLehrerinnenbildungs-       den) gekennzeichnet werden musste.
     irgendwie prägend für mich war.                  anstalt in Wien XIX“ (so lautete es in meinem
                                                      ersten Zeugnis). Wir waren ca. 15­20 „Interne“ aus    Im Leinwandzimmer waren Regale mit Nischen
     4. Gab es ein unvergessliches Erlebnis?                                                                und Nummer für die Wäsche, Garderobenstangen,
     Es gab so manche nette Erlebnisse, aber          Niederösterreich und der Steiermark… Zwölf
                                                      Mädchen gingen – fast wie leibliche Schwestern        ebenso nummeriert, für die Kleidung angebracht.
     wirklich „unvergesslich“ war natürlich fol-                                                            Meine Nr.136 war nur mit Hilfe einer stets vorhan-
                                                                            – durch die nächsten Jahre.
                                                                            Wir hatten es nicht immer       denen Leiter zu erreichen…
                                                                            leicht, es war ja Krieg, aber
                                                                            wir teilten „Freud und Leid“.                 Gottfriede Reisch, geb. Grebesich,
                                                                            Im Jänner 1943 kam unser                                               LBA 1943

 LBA 1943, die Internen
                                                                            Maturatreffen der LBA 1943 in der Hofzeile, 1988
Wiener
 Melange
                                 Das Café
 Eine Familien­
 geschichte
 über mehr als
 100 Jahre...

 Das Café Diglas
 in Wien
 Unsere Absolventin                                          Prof. Lukschan-
 Gabi Diglas, geb. Koller,                                   der, die keiner-
                                                             lei Druck auf
 MJ 1976, führt mit ihrem                                    die Schülerin-
 Mann Hans und ihren                                         nen ausgeübt Maresi Stodola und Gabi Diglas
 Kindern den traditions-                                     habe, hat sie
 reichen Familienbetrieb                                     in guter Erin-
                                                                               in der Meierei, Türkenschanzpark
 in die neue Zeit.                                           nerung. „Dass
                                                             ich die gelben Kar-
                                                             teikarten aus den Nur als Paar erfolgreich
 Schon beim Betreten des ge-                                 Kochstunden bei
 mütlichen Cafés in der Woll-                                Prof. Reiss jemals „Nach meiner Hochzeit mit Hans Diglas
 zeile taucht man in eine andere Welt.     wieder brauchen könnte, hab ich 1980 ging es richtig los. Ich bin voll
 Rotgepolsterte Nischen laden zum          damals nicht gedacht.“ Es gibt sie ins kalte Wasser gefallen. Das Kaffee-
 Genießen ein. Ob kleiner Brauner, Zit-    noch immer, Gabi hat sie aufgeho- haussterben war in vollem Gang und
 ronenlimonade, ein Glas Wein oder all     ben. Meine Schwester Andrea, die wir mussten handeln“, erinnert sich
 die Köstlichkeiten der umfangreichen      mit Gabi dieselbe Klasse besuchte, Gabi. „Wir investierten und renovier-
 Karte, jeder Gast ist willkommen! Gabi    erinnert sich, dass Gabi immer auf- ten 1988 das Haus wieder zurück zum
 erzählt, wie gerne sie ihre Arbeit im     fallend adrett und ordentlich aussah. klassischen Wiener Kaffeehaus“, eine
 Unternehmen nun schon über dreißig        „An die tägliche Fahrt zur Schule mit mutige unternehmerische Entschei-
 Jahre macht. „Es ist die Abwechslung,     dem gelben Klapprad denke ich heute dung, die Gabi mit Unterstützung
 dass kein Tag wie der andere ist, dass    noch“, verrät sie mir.                    in der Familie voll durchzog. Gleich-
 es täglich neue Überraschungen gibt,      Die Begeisterung fürs Radfahren ist zeitig fand auch die Familiengrün-
 diese Neugierde, wie es weitergeht,       übrigens bis heute geblieben. Die sehr dung statt, nacheinander bekam das
 treibt mich an“, lässt sie mich wissen.   gute Schülerin war außerordentlich Unternehmerpaar drei Kinder. Gabi
 Und ehrgeizig war Gabi schon immer!       musikbegeistert. Die klassische Mu- war nun doppelt gefordert, meisterte
                                           sik hatte es ihr angetan. Selbst die aber auch diese Herausforderung mit
                                           in Maria Regina und darüber hinaus viel Einsatz und Fleiß. „Man kann ein
 Maria Regina goes Wollzeile               beliebte und bekannte Professorin Gastgewerbe nur als Paar erfolgreich
                                           für Musik, Lilo Spitzer, habe sich ge- führen“, ist Gabi überzeugt. Offensicht-
 An die Schulzeit in Maria Regina hat      wundert, dass ein Jugendlicher eine lich lebten die beiden ihren Kindern
 Gabi schöne Erinnerungen. Besonders       derart große Begeisterung für Mahler ein sehr positives Unternehmertum
 die lockere Art ihres Klassenvorstands    aufbrachte.                               vor. Wie sonst ist es zu erklären, dass
12
Diglas

zwei ihrer Nachkommen erfolgreiche
Gastronome wurden. Tochter Elisabeth
führt seit 2016 die Meierei Diglas im                                                 und die enge Zusammenarbeit mit
Türkenschschanzpark und Sohn                                                          den Mitarbeitern und die Gäste wür-
Hans hat das ehemalige Café Haas                                                      den mir sehr fehlen...“.
im Schottenstift wieder erfolgreich
belebt. Der ehemalige Sängerknabe,                                                    Wie schön, dass mit dem jetzt 14-jäh-
der so gar nicht gerne zur Schule ging,                                               rigen Enkel Maximilian bereits die
ist heute mit zwei weiteren Standorten                                                sechste Generation das 140 jährige
erfolgreich: das sehr traditionelle Café                                              Familienunternehmen weiterfüh-
Weimar und das hippe Café Westend.                                                    ren will!
Man spürt die Liebe und die Wert-                                                                          Maresi Stodola,
schätzung ihren Kindern gegenüber,                                                                     geb. Zimm MJ 1969
wenn Gabi voll Stolz über sie spricht.
                                                                                      Zur Person
Wie alles begann
 Seit 1875 ist die Familie Diglas Teil                                                Gabriele Diglas, geb Koller, wurde
der Wiener Gastronomielandschaft.                                                     1958 in Wien geboren. Sie besuchte
Neben dem schon erwähnten Res-             Enkel Maximilian, 6. Generation            das Realgymnasium Maria Regina.
taurant im Türkenschanzpark, in dem                                                   Im Maturajahr übersiedelte die Fami-
Kaiser Franz Josef einst zu Gast war,      und entwickelte sich in den Folge-         lie nach Baden. Matura 1976 in Baden
war sicher das Kaffeehaus im Casino        jahren zu einem beliebten Treffpunkt       bei Wien. Anschließend Studium
Zögernitz in Döbling das „High-Light“      zahlreicher Politiker und Künstler wie     der Handelswissenschaften an der
der damaligen „ Gastro-Unterneh-           Franz Lehar, Heimito von Doderer und       Wirtschaftsuniversität Wien. 1980
mensgruppe Diglas“. Es gab einen           der junge O.W. Fischer. Das Diglas         Heirat mit Hans Diglas. 1980, 1988
prächtigen Ballsaal und am Wochen-         überlebte die Nachkriegsjahre sowie        und 1993 Geburt der Kinder Katha-
ende geigten Johann Strauß Vater           das Kaffehaussterben und ist mit Hans      rina, Johann und Elisabeth. Seit 1980
und Sohn im Gastgarten auf. Auch           Diglas IV. und seiner Frau Gabi voll auf   ist Gabriele Diglas durchgehend im
heute legt Gabi Wert auf Musik, es gibt    Kurs. Selbst der Corona-Lockdown           Familienbetrieb tätig.
immer wieder Life-Klaviermusik im          kann die beiden nicht entmutigen
Diglas zu hören. Der jetzige Standort      und hat Gabi gezeigt: „Ohne das Café       Kontakt: gabi@diglas.at
Wollzeile 10 wurde 1923 gegründet          möchte ich nicht sein. Die tägliche        Cafe Diglas, Wollzeile 10, 1010 Wien
                                                                                                                             13
Für unsere Oldies
 Achtung                                            den Bundesländern bist      im Schnee so toll, dass der Vorsitzende
 vor dem Alter                                      du die Mama gewesen.“       seinen Sessel sogar näher zur Tafel
                                                    Als ich mich für die Ehre   schob! Nach seinem „Danke!“ begab
 Einladung zum 40-jäh-                              bedankte, dabei sein zu     ich mich glücklich und zufrieden in
 rigen Maturajubiläum                               dürfen – stürmischer Ap-    den Wertheimsteinpark, legte mich
 in die Forstschule                                 plaus! Viele Fotos wurden   auf eine Bank ….und schlief ein.
 Gainfarn.                                          gemacht, auf die freue      Freundin Eva fand mich, und kurz
                                                    ich mich. Um ½ 12 nachts    darauf gratulierte mir der Vorsitzen-
 Schon vor neun Uhr holte                           brachte mich Eugen heim     de, zum Glück lachend, zu meinem
 mich einer „der Buben“ ab,                         – viele wollten das tun.    „ersten Lehrerinnenstreich“. Ich hatte
 an einem strahlend schö-                                                       alle eine Stunde warten lassen! Nur
 nen Herbsttag. Einst war Dr. Hilde Schirg-Posset      Ich kann nur DANKE sa-   mein Klassenvorstand, ein paar Ein-
 ich wegen Platzmangel im                              gen, dass es in unserer  geweihte und ich wussten, warum
 Schloß in das betreffende Gasthaus Welt so wunderbare Männer gibt,             das passiert war!
 „Kirsche“ in Gainfarm zur Englisch- die Werte hochhalten, wie Achtung
 stunde marschiert. Nun erwarte- vor dem Alter!                                  Immerhin hatte mir der Rum-Tee eine
 ten mich dort, stramm und freund- Ich bewundere EUCH für eure Leis- nahezu stressfreie und schwungvolle
 lich, „meine Buben“, rund 61-jährige tungen, euer Leben.                        Matura eingebracht!
 Männer – naja – und ich kam als                                                 Zur schriftlichen Matura hatten wir
 Urgroßmutter dazu! Pfarrer Neu- In der Presse stand: „Kuscheln“ verbo- eine Allegorie zu beschreiben. Als
 mann – ehemaliger Religionslehrer, ten – sonst hätte ich EUCH alle ganz die Arbeiten korrigiert waren, rede-
 zelebrierte eine schöne Messe, dann gerührt umarmt!                             ten mich viele Lehrer an – was ich
 ging´s zum Mittagessen und hinauf EURE dankbare Hilde                           da geschrieben hätte? Ich hatte die
 zur Ruine Merkenstein! Man wusste,                                              so rührige Sr. Hildegundis als Kegel
 daß ich als Kind mit den Eltern hin-                                            beschrieben!
 auf gewandert war. Der Organisator            Dr. Hilde Schirg-Posset, LBA 1953
 des Treffens, Eugen Gaschler, fuhr
 durch den herbstlich gefärbten Wald
 zur Ruinen-Hütte hinauf. Ich setzte LBA 1953 - Maturaerinnerungen
 mich auf eine Bank und genoß den zum Schmunzeln
 Ausblick und das Wettschießen der
 Jäger - man war wieder ganz wach! Das vorige Schuljahr war für Lehrer,
 Meine „Buben“ behielten mich im Eltern und Schüler ein äußerst an-
 Auge – besorgt, ich könnte verdursten spruchsvolles und für alle Maturanten
 oder stolpern – so viel Fürsorge und ein überaus außergewöhnliches!
 Warmherzigkeit tat mir gut. Und noch Außergewöhnlich war meine Matura
 eine Überraschung: Man fuhr in die auch – in ganz anderer Weise!
 alte Schule – jetzt eine Musikschule.
 Mit seinem besonderen Feingefühl, An unserem Maturatag kam Sr. Hil-
 seiner Intuition, lotste mich Eugen in degundis, unser Klassenvorstand,
 den Garten und überreichte mir sein aufgeregt ins Internat: „Hilde komm,
 Handy – mein lieber verhinderter du wirst vorgeschoben!“ Sie erkannte
 Schüler Schmalnauer war dran: Er sofort, dass ich nun noch hektischer Hilde in Begleitung
 habe immer noch sein Englischheft, als zuvor war und reichte mir viel eines ehemaligen Forstschülers
 in das ich hineingeschrieben hatte köstlich duftenden Rum-Tee - zur Be-
 „Very nice“ und mein Büchl „Auch Leh- ruhigung. Er schmeckte mir und vor
 rer brauchen Liebe.“ Danke für diese allem, er wirkte vor-
 Geste, Eugen! Man baute mich auf mit züglich! Völlig ruhig
 Komplimenten: so schöne hellblaue ging ich im Festsaal
 Augen, blonde Haare, schlank, adrett, zu dem Grünen Tisch,
 so fit - und ich fühlte, dass mir „meine auf dem Fossilien für
 Buben“ helfen und Gutes tun wollen. meine Prüfung lagen.
 Beim Heurigen am Abend wurde es Ich sollte das Salz he-
 gemütlich. Ich erfuhr, dass man vom rausfinden! Ich koste-
 „Roten Faden“ weiß, der Zeitschrift te alles unbeirrt und
 unseres Absolventenverbandes„Maria hatte es bald!
 Regina“, und ich fühlte mich gebor- Danach zeichnete ich
 gen. Man flüsterte mir zu: „Wir haben die von mir erfragten
 dich gern! Für die internen Schüler aus Fährten und Spuren Hildes „Buben“, jetzt 61-jährige Männer
14
Achtung vor dem Alter
Autor mit 105 Jahren
Brigadier i.R. Alfred Nagl präsen-
tiert seine Lebensgeschichte in
dem Buch „Der Olympia Nagl“
Am Corona-Virus hat er sich nicht
infiziert, aber an der Schreiblust sei-
ner Frau, der Schriftstellerin Ingrid                                                                      Ingrid und Alfred
Schramm, die als Herausgeberin des                                                                         bei den
Buches an der Gestaltung des Buches         Jubilar Nagl, Mitte, Prälat Rudi Schütz, ganz rechts           Salzburger Festspielen
Der „Olympia Nagl“ mitgewirkt hat.
Mit knapp 105 erzählt der vermutlich        entkommen. Als ewiges Andenken                zu besorgen, weil ihm die Nazis nichts
älteste Offizier der Welt, Brigadier i.R.   an sein Wirken in Innsbruck bleibt die        zu essen gaben. Spannend berichtet
Alfred Nagl, was er in den 105 Jahren       doppelte Feuerpylone erhalten, die            er auch über seinen Einsatz in der
seines randvoll erfüllten Daseins           im Bergisel-Stadion errichtet worden          Ungarn-Krise, als das damals schlecht
erlebt hat.                                 war. Sie ist Nagls Idee gewesen und           ausgerüstete Bundesheer seine erste
                                            in Europa einmalig.                           Bewährungsprobe bestand.
Schon mit 99 Jahren hat er in der                                                         Heute lebt er in seinem Haus in Wei-
Erstauflage begonnen, sein Leben                                                          den am See, in dem er ein kleines
zu erzählen. Wie er während der De-                                                       Museum eingerichtet hat, umgeben
monstrationen im September 1950 im                                                        von vielen Orden und Auszeichnun-
Dienst des Bundeskanzlers Leopold                                                         gen, Erinnerungsplaketten, Ehren-
Figl stand. Er war als Sicherheitsbeauf-                                                  urkunden und Fotos eines erfüllten
tragter engagiert worden, um einen                                                        Lebensjahrhunderts. Zu seinem 100.
weiteren Dollfuß-Mord zu verhindern                                                       Geburtstag kam noch eine weitere
und hatte sich danach mehrfach als                                                        Ehrung dazu. Eine Segensurkunde
Helfer in der Not bewährt. Kurze Zeit                                                     von Papst Franziskus wurde ihm
später, im Dienst der B-Gendarmerie,                                                      überreicht.
gründete der damalige Oberleutnant                                                        Immer noch feiert er rauschende
im Hintergrund, um nicht zu sagen                                                         Feste, über die seine Frau und sei-
im „Untergrund“, aus bescheidens-                                                         ne Freunde in dem Buch berichten:
ten Anfängen eine Musikkapelle,                                                           Schiffspartys am Neusiedlersee, oder
aus der sich die heutige Gardemusik                                                       ein musikalisches Ständchen des Wie-
entwickelte.                                                                              ner Männergesang-Vereins vor seiner
                                                                                          Haustür. Auch die Garde stellte sich
Auch an den Staatsvertrags-Feier-                                                         mit einer Blasmusikkapelle in Weiden
lichkeiten im Jahr 1955 war er durch                                                      ein, um den Gründer der Gardemusik
einen kleinen Auftrag der Protokoll-                                                      zu ehren. Überall, wo er hinkommt,
abteilung des Bundeskanzleramtes                                                          ist er Ehrengast: Bei den zahlreichen
beteiligt. Und so konnte er aus nächs-      Mit knapp 105 Jahren hat er für die           Buchpräsentationen seiner Frau In-
ter Nähe die legendären Worte des           Neuauflage noch einige weitere be-            grid Schramm, ebenso wie bei deren
Außenministers Leopold Figl hören:          deutende Geschichten aus seinem               Ernennung zum Professor im Jahr
„Österreich ist frei“.                      Erinnerungsschatz ausgegraben. Wie            2017. Übrigens ein Triumph über das
                                            er als junger Gardesoldat die letzten         Patriarchat. Der einzige Professor der
Den Namen Olympia-Nagl erwarb               Tage von Österreich erlebt hatte. Und         Region Neusiedl am See ist eine Frau.
er sich, als er als Zeremonienmeis-         seine Enttäuschung darüber, dass der          Mit 101 Jahren besuchte er zum ersten
ter der Olympischen Winterspiele            Einsatzplan des Bundesheeres, die             Mal die Salzburger Festspiele und
Innsbruck 1964 und 1976 zahlreiche          militärische Invasion der Deutschen           fährt seither jeden Sommer nach
Schwierigkeiten bravourös gemeis-           Wehrmacht im März 1938 zu verhin-             Salzburg, um das Leben mit seinen
tert hatte. So konnte er in letzter         dern, in letzter Minute abgeblasen            Freunden in vollen Zügen zu genie-
Minute verhindern, dass der Würstel-        worden war. Kurz darauf sorgte er als         ßen. Und wenn er einmal nicht so
mann bei der Eröffnungsfeier in das         Wachsoldat des ehemaligen Bundes-             richtig mithalten kann, entschuldigt
Stadion einzog. Ebenso spannend             kanzlers Dr. Kurt Schuschnigg, der in         er sich lächelnd mit den legendär-
erzählt Nagl, wie er Silvia Sommer-         seiner Villa von den neuen national-          en Worten der Schauspielerin Rosa
lath, der Chefhostess des Internati-        sozialistischen Machthabern unter             Albach-Retty: „Man ist halt keine
onalen Olympischen Komitees, die            Hausarrest gesetzt worden war, dafür,         100 mehr“.
ein paar Monate später den König            dass er nicht verhungern musste. Er
von Schweden heiraten sollte, dabei         bat seine Mutter, eine schwere Hitler-                   Dr. Ingrid Nagl-Schramm,
behilflich war, einer Pressemeute zu        Gegnerin, ihm einen Brotlaib für ihn                                      AHS 1974
                                                                                                                                15
Rückblick- BAFEP
 Mehr als 18 Jahre
 Leitung der Bildungsanstalt
 Ein Rückblick in außer­
 gewöhnlicher Zeit
 Mit Februar 2002 wurde ich mit der
 Leitung der renommierten Bildungsan-
 stalt in der Hofzeile beauftragt. Bereits
 1891 hatten die Schwestern vom armen
 Kinde Jesus in sehr vorausblickender
 Weise eine erste Ausbildungsstätte
 für zukünftige Kindergartenpädago-
 ginnen (heutige Berufsbezeichnung)
 eröffnet – eine der ersten derartigen
 Bildungseinrichtungen in Österreich.
 Anfang der 90er Jahre des 20. Jhs.           v.l.n.r. Sr. Magda Veronika, Sr. Maria Serena, Dir. Leibnitz, Dir. Hackl
 wurde als erste Nicht-Schwester Dr.
 Christine Mehl Leiterin der Schule;         nur noch Sr. Notburga in der Kirche. So-        der Kenyongasse entwickelt wurde.
 unter ihr gab es dann schon die ersten      lange es möglich ist, muss der Kontakt          Darauf aufbauend wurde auch ein
 zukünftigen Kindergartenpädagogen.          zu den Schwestern erhalten bleiben,             Aufbaulehrgang ins Leben gerufen.
 Ich trat dann ihre Nachfolge an.            für die weitere Orientierung an der             Komplettiert wurde schließlich das
 Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon         Ordensgründerin Clara Fey sind aber             Angebot durch ein Kolleg. Daraus
 fast 22 Jahre Erfahrung in diesem           alle verantwortlich, die in Maria Regina        ergibt sich, dass jetzt 70 Lehrer/innen
 Schultyp; 1980 hatte ich an der damals      (und auch Maria Frieden) arbeiten.              in 18 Klassen 450 Schüler/innen bzw.
 noch 4-jährigen Bildungsanstalt für         Gewachsen ist in den vergangenen                Studierende auf dem Weg zu Bildung
 Kindergärtnerinnen (BAKI) in Press-         Jahren ganz wesentlich die Zusam-               und Ausbildung begleiten.
 baum Deutsch und Geschichte zu              menarbeit zwischen den einzelnen
 unterrichten begonnen, war viele            Einrichtungen am seit einem Jahr so             Mit Vollendung meines 65. Lebens-
 Jahre Klassenvorstand und auch Ad-          genannten Clara Fey Campus Maria                jahres beende ich nun 40 mich immer
 ministrator. 1985 wurde aus der BAKI        Regina: Kindergarten, Volksschule,              bereichernde Jahre als Lehrer, meine
 die 5-jährige Bildungsanstalt für Kin-      VS-Hort, Gymnasium und AHS-Tages-               beiden Gegenstände sind mir noch
 dergartenpädagogik (BAKIP), die seit        betreuung und Bildungsanstalt für               immer wichtig, und mehr als 18 Jah-
 1990 mit Reife- und Diplomprüfung           Elementarpädagogik (BAfEP, so heißt             re Leitung der Bildungsanstalt Maria
 abschließt.                                 die Bildungsanstalt seit gravierenden           Regina. Im vergangenen halben Jahr
 Ich übernahm die Leitung einer her-         Lehrplanänderungen 2016).                       bin ich sehr oft darauf angesprochen
 vorragenden Schule mit 10 Klassen           Im Bereich der Bildungsanstalt                  worden, dass ich mir meine letzten
 in einem damals etwas mehr als 22           selbst hat sich in diesen 18 Jahren             Monate wohl auch anders vorgestellt
 Jahre alten Gebäude; Schulerhalter          auch viel getan:                                hätte. Ja, das ist natürlich so. Aber: Eine
 waren wieder uneingeschränkt die            - einerseits von der Raumsituation              neue Situation muss entsprechend
 Schwestern vom armen Kinde Jesus.           her: Es gibt kein Stockwerk in dem 9            bewältigt werden, da gibt es keine
 Diese überlegten in den darauffol-          Stockwerke hohen Gebäude, in dem                Alternative. Stolz bin ich darauf, wie
 genden Jahren allerdings situations-        nichts verändert wurde. Sportplatz              gut und mit wieviel Engagement fast
 bedingt notwendige Änderungen               und Kindergartenterrassen mussten               alle Schüler/innen, Studierenden und
 und gründeten 2006 den Trägerverein         erneuert werden; aus 10 Klassenräu-             Lehrer/innen diese außergewöhnli-
 Werke der Schwestern vom armen              men wurden 13, von denen derzeit 5              chen Herausforderungen bewältigt
 Kinde Jesus; dieser schloss 2016 eine       doppelt genutzt werden (untertags               haben. Ich wünsche meiner Nachfol-
 Betriebsführungsvereinbarung mit            und am Abend); das Verwaltungszent-             gerin Mag.a Karin Hochmeister mit
 der Vereinigung von Ordensschulen           rum, das Atelier und das Lehrerzimmer           dem gesamten Team alles Gute und
 Österreichs (VOSÖ). 2019 übergaben          wurden umgebaut; Instrumentalräu-               einen - wahrscheinlich nötigen - lan-
 die Schwestern ihre Werke dann an           me, Bibliothek, Schulküche und EDV-             gen Atem für die Bewältigung dieser
 die VOSÖ, die die Weiterführung im          Raum wurden errichtet.                          großen Herausforderungen.
 Geist der Ordensgründerin Clara Fey         - Andererseits wurde das Ausbil-                Zum Abschluss danke ich allen für das
 garantiert. 2002 war Sr. Maria Serena       dungsangebot wesentlich erweitert.              gute Miteinander und wünsche alles
 täglich in unserem Haus; danach sahen       Neben der 5-jährigen BAfEP (einer BHS)          Gute für die sich stellenden Heraus-
 die Schüler/innen die Schwestern viele      gibt es seit 2019 die Fachschule für            forderungen.
 Jahre nur noch auf dem Weg in Kirche        pädagogische Assistenzberufe (FSfEP,            Auf eine gute Weiterentwicklung im
 und Festsaal bzw. bei Veranstaltun-         eine BMS); diese ist aus einem Schul-           Geist der seligen Clara Fey!
 gen, und wenn wir sie gezielt zu uns        versuch hervorgegangen, der von uns
 eingeladen haben, bzw. zum Schluss          gemeinsam mit der Bildungsanstalt in                            HR Mag. Johannes Hackl
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