Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6 - Absolventenverband Döbling
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Absolventenverband Döbling Ausgabe 45 – 2020 Gedichtform-Rondell aus der Volksschule Döbling, Seite 6
Vorwort Inhalt
Vorwort...................................................... 2
Hoppala mit Fehlerteufel Beweise der Verbundenheit....................... 2
„Jeder Schatten kommt von einem Sonnenstrahl“ Gymnmasium Maria Regina
oder „Alles Negative hat auch was Positives“ goes Instagramm.......................................4
Liebe Leserinnen und Leser des Altschülervereintreffen..............................4
fonnummern bzw. E-Mail-Adressen.
Roten Fadens! Außerdem stellte sich heraus, dass Herausforderung und Aufarbeitung
ausnahmslos alle betroffenen Mitglie- der Coronakrise in den PIJ-Schulen............ 5
Dass man in Coronazeiten viel Zeit der über das „telefonische Plauscherl“ Herausforderung und Aufarbeitung
hatte, weiß vermutlich jeder. Ehrlich höchst erfreut waren, trotz vorerst
gesagt hätte ich die Zeit fehlender Roter Fadenpost. der Coronakrise in den PIJ-Schulen............6
lieber nicht mit Ausbes- Es könnte aber auch sein, Zusammenrücken -
sern meiner eigenen Fehler dass noch einige Mitglieder Coronakrise schaffte es............................... 7
genützt. gar nicht gemeldet haben,
dass kein Roter Faden 44 im Herausforderung und Aufarbeitung
Ich habe nämlich in der Kuvert steckte. Aufruf!! Bitte der Coronakrise in den PIJ-Schulen............8
Woche vor Ostern - Ende unbedingt melden bei gabi. Leserreaktion.............................................9
März Anfang April - min- svarovsky@gmx.net oder
destens 13 Mal die Post 0676-3179352. Gottfriede Reisch – ältestes Mitglied
aufgesucht um Kuverts Ich verspreche euch, dass ich im Absolventenverband........................... 10
mit Roten Fäden nachzusenden. Es mich dann persönlich um eventuelle Das Café Diglas..........................................12
hatte sich herausgestellt, dass einige Nachsendungen kümmern werde.
Adressen im Leitgbiet mit den Post- Für unsere Oldies.......................................14
leitzahlen29.. bis 35.. keinen Roten Das wirklich Positive an der Sache Achtung vor dem Alter..............................15
Faden bekommen haben, nur das waren die Korrektur unserer Mitglie- Rückblick- BAFEP – Dir. Hackl.................. 16
leere Kuvert mit der richtigen An- derliste und die vielen Gespräche
schrift hab ich weggeschickt, vermut- mit euch Absolventinnen mit netten Ausblick BAFEP – Dir. Hofmeister..............17
lich hineingerutscht in den fertigen Geschichten, die sonst nie stattge- Matura BAFEP 2020 ................................. 18
großen Stoß von 1200 (!!!) Kuverts. funden hätten. Matura AHS 2020...................................... 19
Ich selbst konnte mich überzeugen, Ich danke euch für den humorvollen E-Matura in Coronazeiten......................... 20
verglich Adressen mit Telefonnum- und verständnisvollen Zuspruch. AVD-Rechtsecke....................................... 22
mern im Mitgliederverzeichnis, wo Buchtipp.................................................. 23
Lückenhaftes zu entdecken war. Je-
denfalls funktionierte fast 90%ig die Mag. Gabriela Svarovsky Ein Absolvent stellt sich vor...................... 23
Telefonkette und so ergänzten und Präsidentin Termine.................................................... 24
korrigierten wir mindestens 13 Tele- Absolventenverband Döbling Aus unserer Familie.................................. 24
Beweise der Verbundenheit
Magazin Harmonie - ser Schule war. Ich war im Internat bei das noch so gelaufen war. Nun hängt
Ingrid Maria Linhart Sr.Angela, die wir sehr liebten. Aber in Barbara mit dem „Traumschiff“ im At-
Gestern um 17:19 den Heimnoten hatte ich in Sprache lantik! Habe die Geburtstagsposition
4er und 5er! Das Burgenländisch spielte hereingehängt, die Albert gepostet
zu sehr herein! Barbara Wussow und hat. Evelyn Schier ist Vizepräsidentin
MARIA REGINA Vier Klassen Gymnasi- Albert Fortell lernte ich in Los Angeles des AVD, mit ihr bin ich auf WhatsApp
um habe ich dort besucht. Das Heim- kennen. Barbara war ja weit nach mir verbunden.
weh nach Eisenstadt war groß, und in unsere Schule gegangen. Sie sagte
meine Noten wurden immer schlech- dann aber zu mir: „Wenn ich heimflie- Danke euch allen so sehr für dieses
ter. In der 4. rieten die Schwestern ge, möchte ich einen Brief von Dir an schöne, ausführliche Heft! Eisenstadt,
Papa, mich herauszunehmen, weil es Sr. Caritas mitnehmen“ Sr. Caritas war 2. April 2020 INGRID MARIA LINHART
nur eine Qual werden würde bis zur 8. damals Direktorin. Gerne schrieb ich MAGAZIN HARMONIE
Aber der AVD verbindet uns, und heute ihn, bekam auch Antwort. Bald dar- Kontakt:
bin ich doch dankbar, dass ich in die- auf starb sie. Wie froh war ich, dass geniedimensionen@gmail.com
2Einladung zur Führung
ins Sigmund Freud-Museum, Berggasse 19
am Mittwoch, 2. Dezember 2020, um 18 Uhr
Die Berggasse 19 ist eine der weltweit bekanntesten Adressen in Wien:
immerhin hat Prof. Dr. Sigmund Freud dort 47 Jahre seines Lebens verbracht!
Hier hat er mit seiner Familie gewohnt, hier wurde die Psychoanalyse erfunden, hier haben sich
Freuds Schüler und Kollegen zum Gedankenaustausch getroffen.
Seit dem Jahr 1971 befindet sich in Freuds ehemaligen Räumlichkeiten das Sigmund Freud Museum,
das in den vergangenen 1,5 Jahren umfassend renoviert,
vergrößert und auch inhaltlich völlig neu gestaltet wurde.
Die Ausstellung gewährt einen hochinteressanten Einblick in das Leben und das Wirken
des Entdeckers des Unbewussten. Unzählige überaus wertvolle Erstausgaben, Widmungsexemplare,
Briefe und Photos sind zu entdecken!
Treffpunkt: 1090 Wien, Berggasse 19
Mindestteilnehmerzahl: 5, maximal 10, Preis: 18,--/Person
Claudia Muchitsch ist nicht nur Absolventin von Maria Regina, Jahrgang 1983 - Prof. Brinkmann - und selbständige
Stadtführerin, sondern auch seit 1999 Mitarbeiterin des Freud Museums und als solche für das Vermittlungsprogramm
zuständig und freut sich, dem AVD eine Exklusivführung durch Freuds ehemalige Wirkungsstätte anbieten zu können!
Anmeldung 01-368 75 21-15 Schulkanzlei AHS
absolventen@avd.maria-regina.at
Einladung zur Führung
durch das geschichtsträchtige, prunkvolle Palais Epstein
am Samstag, 13. Februar 2021, um 14 Uhr
In den Repräsentationsräumen des Palais Epstein
lebt die wechselvolle Vergangenheit auf.
„Aufstieg und Fall des kunstsinnigen Bankiers Gustav Ritter von Epstein”
Treffpunkt: im INFO-Pavillon vor dem historischen Parlamentsgebäude
an der Ringstraße um 13:50 Uhr
Vorstandsmitglied Mag. Henriette Laszlo, Matura 1974, Kultureferentin des AVD
Anmeldung 01-368 75 21-15 Schulkanzlei AHS
absolventen@avd.maria-regina.at
Alle Führungen werden im Sinne der Covid-Sicherheitsmaßnahmen angeboten.
Die Höchstanzahl der Teilnehmer ist leider begrenzt.
Unser Team bedauert alle bisherigen Absagen und Verschiebungen
unserer Aktivitäten wegen der aktuellen Lage.
Das Jubiläumstreffen findet voraussichtlich im April 2021 statt.
Wir hoffen euch dann alle gesund wiederzusehen.
3Gymnmasium Maria Regina
goes Instagramm
Einige Leserinnen und Leser des Probe gestellt hat, sah das Social Me- dem Instagram-Feed wie auch die
Roten Fadens gehören hoffentlich dia Team der Schule auch als Chance Maturafeiern selbst oder beispielswei-
bereits zum wachsenden Stamm und entschied, einen Schritt weiter zu se Bilder der Prämiere unserer digital
treuer Follower der Facebook-Seite gehen und auch das von den Schü- abgehaltenen Lehrerkonferenz. Viele
des Gymnasiums Maria Regina, die lerinnen und Schülern präferierte weitere Einblicke in das Schulleben
seit geraumer Zeit und regelmä- Soziale Netzwerk mit Berichten und wurden bislang publiziert und noch
ßig mit neuem Content befüllt, zu Content zu versorgen. Die Instagram viele weitere werden folgen.
einem detaillierten Einblick in das Opening Week stieß auf reges In-
bunte Leben der Schulgemeinschaft teresse und in Windeseile stieg die Gerne laden wir alle Leserinnen und
einlädt. Auch Beiträge über den AV- Anzahl der Abonnenten. Durch die Leser des Roten Fadens ein, sich selbst
Döbling scheinen immer wieder im virtuelle Eröffnungsveranstaltung ein Bild zu machen und uns auf Fa-
Newsfeed unserer Abonnenten auf des Instagram Accounts des Gym- cebook und Instagram zu besuchen.
und bereichern das Spektrum des nasiums richteten diverse Lehrerin-
Online-Auftritts. Über das gesellige nen und Lehrer das Wort an unsere Instagram: gymnasium_maria_regina
Beisammensein bei der 26. General- Schülerschaft und sprachen den Kin- Bild„Insta2“: Instagram-Feed, Stand
versammlung beispielsweise fand sich dern Mut und Lob zu und freuten 2.Okt.2020
eine ausgedehnte Fotostrecke, die sich zuversichtlich auf ein baldiges Facebook: Gymnasium Maria Regina/
das spürbare Gemeinschaftsgefühl Wiedersehen in der Schule. Eine viel @ahs.maria.regina
des Abends dokumentierte. beachtete Ansprache von Direktorin Bild„FB1“: Facebook-Bericht über die
Leibnitz zum Maturajahrgang, der Generalversammlung des AVD
Die erzwungene Distanz hingegen, aufgrund der Coronamaßnahmen
die im Sommersemester 2020 die eine besondere Herausforderung zu Mag. Andreas Ritzinger,
Schulgemeinschaft auf eine harte meistern hatte, landete ebenso auf Head of Social Media in Maria Regina
Altschülervereineobleutetreffen
P. Bahoo, M. Stodola, G. Svarovsky, E. Schier,
Prof. DDr. Beck, Mag. Hammerschmied
Wir Obleute von 7 Altschülervereinen katholischer Schulen folgten am 12.10.2020 mit großer Neugier und Be-
geisterung der Einladung des Präsidenten der Altkalksburger, Mag. Hans Hammerschmied.
In dieser Runde erfuhren wir Interessantes, manch Berührendes und Neues, z.B. über geplanten Ethikunterricht
in unseren Schulen. Der rege Austausch beim anschließenden Cocktail war sehr wertvoll und bereichernd für
uns alle, da wir doch für die besondere Wertehaltung, die uns in unseren Schulen grundgelegt wurde, stehen.
Die Altkalksburger-Vereinigung lädt
die Obfrauen/Obmänner bzw. Präsidentinnen/Präsidenten
der Absolventen-Vereinigungen der katholischen
Privatschulen zu einem
Gespräch und Diskussion
mit Univ.-Prof. DDR. Mathias Beck
zum Thema
„Verantwortung der Absolventen katholischer Privatschulen als Christen
in der modernen säkularisierten Gesellschaft“
4Herausforderung und Aufarbeitung
der Coronakrise in den PIJ-Schulen
In der Ausnahme Alltag leben Bilder aus dem persönlichen Umfeld spielen, blödeln und Dinge machen,
bekamen und so mit den Kindern die wir einander dann im Absolven-
Der Alltag unserer Schülerin- tenverband in zig Jahren erzäh-
nen und Schüler veränderte len werden. Schule ist schön in
sich mit März 2020 schlagartig. Gemeinschaft, da lässt sich sogar
Der tägliche Weg in die Schu- das Lernen aushalten. Und Man-
le, das oft unreflektierte Hin- ches schätzen wir noch mehr, weil
nehmen des Tagesablaufs, das wir es kleiner, intimer als sonst
mehr oder weniger bewusste erleben dürfen. So wie heute die
Aufnehmen der dargebote- Schutzengelmesse der 1. und 7.
nen Inhalte, all diese Routine Klassen. Im kleinen Rahmen, der
veränderte sich von Freitag Covid19 geschuldet ist, werden
auf Montag. Das Aufstehen Feiern intensiver, persönlicher
war plötzlich nicht mehr eine und dadurch nachhaltiger. Ein
Fremdbestimmung, weil Schule Mädchen aus der 7B sagte heute
um 8:00 Uhr beginnt. Die Stun- während des Zwiegesprächs über
deneinheiten waren großteils „Engel für einander sein“ zwischen
aufgelöst. Moodle steht jetzt einem Mädchen der 7.Klasse und
24 Stunden am Tag zur Verfü- einem Buben der 1.Klasse: „So eine
gung. Mache ich meine Aufga- schöne Messe habe ich hier noch
ben am Vormittag? Nütze ich nie erlebt.“ Auch wenn die Messe
meinen Biorhythmus bewusst wegen Corona ein Wortgottes-
zum Lernen? Mache ich die dienst war, den wir 2mal feiern
Aufgaben, in welcher Intensität, mussten wegen der geringen,
in welchem Zeitrahmen, allein erlaubten Teilnehmeranzahl. So
oder mit Hilfe? Trete ich den ein Satz ist doch Balsam für die
Videokonferenzen bei und be- Dir. Leibnitz bei ihrer Maturarede, Seele von uns allen! So ein Satz
teilige ich mich, oder spiele ich sagt uns Lehrenden: es ist schön,
„digitales U-Boot?“ Ob 10 Jahre diesmal in der Klosterkirche diesen Beruf ausüben zu dürfen!
alt oder 18 Jahre – die Eigenver-
antwortung für das Lernen stieg für mitleben konnten. Der bewusste Mag. Martina Leibnitz
alle gleich an. Verantwortungsanstieg Ausbau der Eigenverantwortung Direktorin AHS Maria Regina
gepaart mit einer großen Zeitfreiheit ist sicher eine besonders wichtige
war wohl die größte Herausforde- Frucht dieser Krise. Aber auch die Maturafeier:
rung für unsere jungen Menschen. bewusste Erkenntnis, dass uns allen, Gabi Svarovsky und BV Daniel Resch
Manchen hat diese neue Rolle des Schülerinnen und Schülern sowie den gratulieren und überreichen Geschenke
Schülerdaseins sogar gut getan. Sie Lehrpersonen der soziale Kontakt
konnten sich besser konzentrieren, im Kontext Schule stark fehlte. Wir
dort vertiefen, wo ihre Interessen müssen dazu nicht die Hattie-Studie
lagen und ihr eigenes Tempo den bemühen, um zu wissen, dass der
Arbeiten zugrunde legen. Andere Mensch ein soziales Wesen ist und
waren schlicht mit dieser Freiheit den sozialen Umgang und Kontakt
überfordert. Unsere Eltern haben dringend braucht, auch beim Ler-
diesen Prozess unmittelbar miterlebt. nen. Wenn aus dem Vermissen des
Da wurde ihr vielleicht verschüttetes Sozialen eine positivere Einstellung
Schulwissen gefordert, da konnten zum Schulbesuch resultiert, wäre die
sie in Diskussionen das eigene Kind Gesellschaft in Österreich beim Stel-
ganz neu erleben, da mussten sie lenwert von Bildung einen wichtigen
beim täglichen Tagesablauf helfen, Schritt vorwärts gegangen.
da waren die Eltern vielleicht stolz auf Groß war die Freude am Schulbe-
die Eigenverantwortung ihres Kindes. ginn im September 2020. Wir sahen
Auch wir Lehrerinnen und Lehrer er- einander wieder real. Wenn auch mit
lebten viele unserer Jugendlichen neu Maske. Wenn auch mit Handdesin-
und intensiver, wenn wir mit ihnen im fektion und Abstand. Komisch, aber
Emailkontakt standen, persönliche irgendwie tröstlich. Wir sind da, wir
Fragen in Ruhe beantworten konnten, können wieder miteinander lernen,
5Herausforderung und Aufarbeitung der Coro
Ein Drahtseilakt
für alle Beteiligten
Mit dem Virus Covid 19 und seinen
Auswirkungen umgehen zu können,
bedeutet weltweit große Herausfor-
derungen und ist wahre Lebenskunst!
In der Volksschule „Maria Regina“
wurde diesem Virus mit kreativen
Maßnahmen Parole geboten.
Hier einige Kostproben aus dem Werk-
und Deutschunterricht.
Die Modelle des Virus lassen es ja
(fast) sympathisch wirken, so nett
sehen sie aus!
Die 4 a hat sich an die besondere
und anspruchsvolle Gedichtform
des Rondells herangewagt.
Ein Rondell besteht aus 8 Verszei-
len, bei dem die Zeilen 1, 4, 7 den
gleichen Inhalt haben und auch die
Verse 2 und 8 sind gleich.
Die Verszeilen 3, 5, 6 beschreiben
das Hauptthema ergänzend.
Sowohl die Gedichte als auch die
Werkstücke, die ja alle im Home
-Schooling bewältigt werden müssen,
beweisen, wie sehr nicht nur Schüler
und Lehrer sondern auch die Eltern
gefordert waren!
Von unserem Absolventenverband
daher allen Beteiligten besondere
Hochachtung und Gratulation
zu den gelungenen Arbeiten!
Dipl. Päd. Evelyn Schier, MJ 1969
6onakrise in den PIJ-Schulen
Homeschooling Werken 1B
Zusammenrücken - Coronakrise schaffte es
Auf Grund vieler interessanter und netter Telefongespräche mit Absolventinnen, die leere Kuverts in der Osterpost
erhalten hatten, habe ich festgestellt, dass wir einander auch persönlich treffen sollen und plauschen. Daher ist
mir die Idee gekommen, wieder jährlich ein Bundesländer-Regionaltreffen einzuführen.
Erinnert euch, drei Mal waren wir schon in Oberösterreich – war sehr erfolgreich!
Für die Organisation suche ich Eventgirls unter euch!
Wer will das übernehmen?
Ich denke zum Beispiel an einen Heurigen in der schönen Wachau oder im Salzkammergut oder im Waldviertel
oder wo halt die meisten gerne hinfahren in ihrem Bundesland…..
Auf alle Fälle wäre dann für die meisten die Anfahrt kürzer und bequemer als eine Reise nach Wien.
Kommt mit Familie, Mann, Freund, EX, Kindern, Enkeln; wir wollen euch alle sehen und kennenlernen, trotz Baby-
Elefanten-Abstandhalten.
Koordinatorinnen werden gesucht für Niederösterreich, Oberösterreich/Salzburg, Tirol/Vorarlberg, Steiermark/
Kärnten und natürlich Burgenland.
Gabi Svarovsky
7Herausforderung und Aufarbeitung der Coro
Ganz besonders
COVID-19-Maßnahmen
in der Clara Fey-Schule
Kompletter Lockdown, Schulschlie-
ßungen, Distance Learning, Schicht-
betrieb in der Schule, Mund-Nasen-
Schutz, Hygiene-Vorschriften, Sing-
verbot und viele Maßnahmen mehr
zählten in den vergangenen Mona-
ten zum Schulalltag in Österreich.
Viel wurde diskutiert, ab welchem
Alter Kindern das Masken-Tragen
zumutbar sei, welche Ausstattung
es für vernünftiges Homeschooling Fr. Dip.Päd. Aplhart Klassenlehrerin der 1A
brauche und wie Kinder, Eltern und übt mit dem Schulneuling das Desinfizieren
Lehrpersonen am besten mit der
völlig neuen Situation umgehen
könnten.
Das sind durchaus wichtige Fragen,
unbestritten. Gar nicht im öffent-
lichen Blickpunkt, ja nicht mal ein
Randthema waren hingegen Schü-
lerinnen und Schüler mit Lernschwä-
chen, körperlichen und kognitiven
Beeinträchtigungen oder anderen
besonderen Bedürfnissen. Je stärker
die Einschränkungen sind, desto
schwieriger war und ist es, die vom
Bildungsministerium vorgegebe-
nen COVID-19-Schutzmaßnahmen
umzusetzen. Hadi zeigt beim Schuleingang auf GELBE Corona-Schulampel
Knapp 120 Kinder und Jugendliche Unterricht im Freien, keine klassen- zwischen 7.15 und 7.45 Uhr gemein-
besuchen die Sonderschule der So- übergreifenden Lernangebote und sam beaufsichtigt wurden, von der
zialwerke Clara Fey, wo man mit Projekte, Desinfektionsmittel beim Betreuung in den einzelnen Klassen
großem Engagement versucht, je- Eingang... auch wenn das meiste da- abgelöst – früherer Dienstbeginn für
dem jungen Menschen die passende von für eine große Anzahl der Kinder die Lehrerschaft inklusive. Konferen-
optimale Lernumgebung zu bie- und Jugendlichen überhaupt nicht zen gibt es nun im Schulhof (fein,
ten; die Förderung reicht von den verständlich ist, lässt sich das aktuell wenn das Wetter passt) oder online
(scheinbar) einfachsten Dingen des nun mal nicht ändern. Andere Dinge (kein wirklicher Ersatz für persönliche
täglichen Lebens bis zum gelun- sind für viele Klassen völlig unrealis- Gespräche); der Austausch im Team
genen Pflichtschul-Abschluss. Wie tisch – etwa das Abstandhalten, das ergibt sich kaum mehr spontan, son-
funktioniert nun diese besondere Tragen von Mund-Nasen-Schutz, dern muss konkret geplant werden.
Schule in Corona-Zeiten? – Der Ge- nicht einmal das Husten oder Nie- Und viele interessante Projekte wur-
setzgeber unterscheidet zwar nach sen in die vorgehaltene Hand, ge- den auf Eis gelegt...
Altersgruppen, nicht aber nach den schweige denn in die Armbeuge.
Fähigkeiten der Schülerinnen und Daher laufen diese Maßnahmen Die Kinder vermissen vielfach den
Schüler; eigene Bestimmungen für unter dem Motto „Wer´s kann, der Sport und die Ausflüge, die gemein-
Menschen mit Behinderungen sind macht´s; wer´s noch nicht kann, der samen Feste, aber auch das tägliche
Mangelware. Deshalb passen die versucht es; und wer´s nicht schafft, Miteinander mit anderen Klassen – da
Direktorin und die Lehrer*innen die der macht´s eben nicht.“ hilft nur Erklären, Trösten oder Ablen-
Vorschriften individuell an. ken. Beim 30 Sekunden langen Hän-
Insgesamt hat Corona sowohl für die dewaschen kommt man manchmal
Einiges wird so gehandhabt wie an Lernenden als auch für die Lehrenden um ein wenig Zwang nicht herum.
anderen Schulen auch – etwa kein viel verändert. So wurde etwa der Und einige Kinder haben jahrelang
Sport im Turnsaal, möglichst viel Frühdienst, wo alle Ankommenden gelernt und geübt, beim Grüßen die
8onakrise in den PIJ-Schulen
rechte Hand zu geben – und jetzt soll
es plötzlich der Ellbogen oder gar die
Schuhspitze sein? Da sind einfach
Fingerspitzengefühl und individuelle
Entscheidungen gefragt. Aber das ist
bei Gott nicht neu – das konnte man
in der Clara Fey-Schule immer schon!
Doris Korger,
Intensivpädagogin
Unsere Mittelschüler, die die Situation schon kennen
Leserreaktion –Schulkleidung
Diese Zeilen
schickt uns
Frau Dipl-Päd.
Helga Schmid,
MJ 1964,
ehemalige
Volksschullehrerin
in Döbling und
langjährige
Vizepräsidentin des
Absolventenverbandes
Döbling.
Ich glaube,
dass sich noch
sehr viele von euch
an die Vorschrift
der im Juni 1957
eingeführten
Schulkleidung
erinnern können.
9Gottfriede Reisch – ältestes Mitglied im
Lebenslauf umständlichen Klären und Umschiffen vieler Zeit in der LBA! Sie hat auch ihr Leben lang Kon-
bürokratischer Hürden seitens der Behörden takt gehalten mit ihrer alten Heimat. Da gab es
Ich wurde am 19.10.1924 in Pinkafeld (Bur- in der britischen Besatzungszone wurde mir natürlich regelmäßig Reisen zu ihren Verwandten
genland) als Gottfriede Grebesich geboren. erst in 1949 die beantragte Erlaubnis erteilt, und Bekannten in der Steiermark. Ihre Eltern und
Meine Familie wohnte damals im nur wenige von Österreich nach Deutschland auszureisen. ihre Schwester waren Mitte 1945 nach der Flucht
Kilometer entfernten Sinnersdorf (Steiermark). Mein Mann war damals als „Vertriebener“ mit aus Znaim auch nach Unzmarkt-Frauenburg im
Ich war das erste Kind meiner Eltern, später ver- einigen seiner oberschlesischen Verwandten im Murtal gezogen, ihr Bruder kam ein Jahr später
größerte sich meine Familie noch um meinen fernen Rheinland untergekommen und hatte dorthin. Ich fand es schön, wenn meine Mutter
Bruder Karl und meine Schwester Erna. Unsere dort im Öffentlichen Dienst in der Finanzver- dort bei Besuchen mit uns zusammen noch im
Familie wohnte bis 1929 in Sinnersdorf, dann Alter von weit über 80 Jahren durch Unzmarkt-
waltung eine Arbeitsstelle übernommen. Somit
Frauenburg spazierte und es war zum Schmun-
bis 1932 in Rohrbach an der Lafnitz (Umzug endete in 1949 mein relativ kurzes Berufsleben
zeln, wenn dann immer wieder einmal alte
berufsbedingt aufgrund eines anderen Ar- als Lehrerin in der Steiermark. Ich hatte gleich ergraute Herren auf sie zukamen und sie freudig
beitgebers meines Vaters), von 1932 bis 1939 nach der Übersiedelung nach Deutschland begrüßten mit (sinngemäß)„Wie schön Fräulein,
wieder in Sinnersdorf und ab 1939 bis 1945 in (15. September 1949) die deutsche Staatsbür- dass sie wieder einmal da sind“. Meine Mutter
Znaim (Znojmo), der Geburtsstadt meiner stellte uns die alten Herren vor mit in etwa „Das
Mutter. Nach dem Besuch von Schulen in 77 Jahre später, 2020 sind auch welche von meinen Kleinen.“
Friedberg und Eichberg (beides von Rohrbach
aus), Sinnersdorf und ab 1934 Pinkafeld (von Da meine Mutter mit so jungen Jahren Lehrerin
Sinnersdorf aus) kam ich ab dem 4.10.1938 in Unzmarkt wurde, betrug und beträgt der Al-
zur LBA Döbling, damals „Staats Lehrerinnen- tersunterschied zwischen ihr und ihren Schülern
und Schülerinnen teilweise gerade einmal um
bildungsanstalt in Wien XIX“, so lautete es in
die fünf Jahre! So wurden ihre Schüler mit ihr alt
meinem ersten Zeugnis. Wir waren damals und ein Altersunterschied war dann irgendwann
ca. 15-20 „Interne“ aus Niederösterreich und nicht mehr zu erkennen. Bei diesen Begegnun-
der Steiermark, dazu begannen mit uns noch Portrait 1943 gen und Gesprächen merkte man recht deutlich,
etliche „Externe“ aus Wien. Die „Externen“ wa- dass meine Mutter in ihrer Lehrerinnenzeit dort
ren deutlich in der Mehrzahl. Im Januar 1943 gerschaft angenommen und am 3. Oktober in den 1940‘er Jahren einen sehr nachhaltigen
kamen wir Schülerinnen dieses Jahrgangs 1949 heiratete ich meinen Kurt im kleinen Ort und positiven Eindruck bei ihren Schülern/in-
dann zum „Schulpraktischen Einsatz“ auf Gohr bei Neuss. Als meine neu gegründete nen hinterlassen hat! Das war immer sehr gut
Schulen in mehreren verschiedenen Orten in Familie dann in 1955 (nach mehreren Jahren zu spüren. Ich bin mir heute leider nicht sicher,
der Steiermark, in Niederösterreich und im im heute zu Mönchengladbach gehörenden ob überhaupt noch Schüler/Schülerinnen von
Burgenland. Ich kam damals in eine Schule Rheydt) in die nordrhein-westfälische Lan- ihr leben. Auch zu ihren „Internen“ in der LBA
in Unzmarkt-Frauenburg, - zu der Zeit hieß deshauptstadt Düsseldorf zog, waren wir zu riß der Kontakt nie ab! Es wurde ein„Rundbuch“
der Ortsteil, in dem meine Schule lag noch viert (Geburt meiner Tochter Irmgard in 1950 (ein dickes Schulheft) angelegt, das in einer
Frauendorf. und die meines Sohnes Klaus-Peter in 1954). bestimmten Reihenfolge per Post von einer zur
anderen wanderte, - eine schöne Idee.
In Deutschland habe ich meinen erlernten
Im April 1943 legten wir in der LBA Döbling das Beruf der Lehrerin nie mehr ausgeübt. Ich war In der heutigen Zeit wäre es mit WhatsApp-Grup-
„Zeugnis über die erste Prüfung für das Lehramt in den folgenden Jahrzehnten eine immer für pen und anderen Kontaktmöglichkeiten wirklich
an Volksschulen“ (gleichzeitig Matura) ab. Mein das Wohl ihrer Familie bemühte Hausfrau und sehr viel einfacher gewesen, - aber die Zeiten
erster Schuleinsatz als Lehrerin begann dann Mutter und damit auch durchaus gut aus- haben sich in diesen Dingen halt unglaublich
im April 1943 in der Steiermark zunächst an gelastet. In der im Sommer 1955 bezogenen geändert! Regelmäßig fanden auch Klassentreffen
der Grundschule in Dietersdorf (Fohnsdorf) Düsseldorfer Mietwohnung lebte ich auch in Wien statt, oft im Café Landtmann neben dem
lediglich für einige Wochen, dann kam ich für nach dem Auszug meiner Kinder in den 1970’er Burgtheater. Meine Mutter konnte nicht immer
kurze Zeit nach Pöls. In der Folgezeit wechselte Jahren und nach dem Tod meines Mannes dazu kommen, die Anfahrt nach Wien war doch
ich noch mehrere Male die Schulen. So war ich in 1986 weiter bis Ende des letzten Jahres recht weit. Aber wenn sie dabei war, gab’s immer
nochmals in Frauenburg, wieder in Dietersdorf 2019, also für über 64 Jahre! Da meine Kräfte viel Freude, die alten Mitschülerinnen zu sehen
(dort die zweite Lehramtsprüfung) und später und man hatte sich viel zu erzählen. In den letzten
aufgrund des Alters doch sehr nachgelassen
unterrichtete ich in der Schule in Unzmarkt Jahren gab’s keine Klassentreffen mehr. Meine
hatten und ein Verbleiben in der Mietwohnung Mutter ist sich nicht sicher, ob überhaupt noch
bis 1949. Der Grund für die anfänglich vielen nicht mehr möglich war, zog ich 95-jährig
und teilweise nur kurzen Einsatzzeiten in der jemand aus ihrem Abschlussjahrgang lebt, - es
Anfang 2020 in ein Pflegeheim in Meerbusch könnten allenfalls noch zwei Mitschülerinnen sein,
Steiermark lag darin, dass in den letzten Kriegs- bei Düsseldorf, nur einen Kilometer von der zu denen sie in den letzten Jahren noch hin und
jahren immer wieder die wenigen noch ver- Wohnung meines Sohnes Klaus-Peter und wieder telefonischen Kontakt hatte.
bliebenen männlichen Lehrkräfte auch noch meiner Schwiegertochter Ursula entfernt. In
zur Wehrmacht eingezogen wurden und die der Zwischenzeit bin ich zweifache Oma. Mei- Dass meine Mutter eine so begeisterte Lehrerin
entsprechenden Stellen kurzfristig neu besetzt ne beiden Enkeltöchter wohnen und arbeiten war, hatte vielleicht sogar Auswirkungen auf spä-
werden mussten. Am 1. August 1943 lernte ich beide in Berlin. Und noch in diesem Jahr werde tere Generationen: So ist es vielleicht kein Zufall,
in Znaim meinen späteren Mann Kurt Reisch dass ihre Tochter Irmgard (meine Schwester) bis
ich wohl Urgroßmutter!
kennen, der damals Soldat war. Meine Familie zu ihrer Pensionierung im Sommer 2015 Lehrerin
war ja 1939 nach Znaim gezogen (s.o.) und ich in Bochum (Ruhrgebiet) war.
verbrachte meine Zeit dort in den Schulferien. Der Neffe meiner Mutter (also mein Cousin wurde
Mein aus Oberschlesien stammender Kurt war Ich, Klaus-Peter Reisch, geboren ebenfalls Lehrer. Er unterrichtete bei der BAKIP
in diesem Städtchen im Sommer 1943 nur vo- 1954, habe als Sohn noch einige in Judenburg. Die Tochter einer Nichte, also die
rübergehend aufgrund einer Schulung. Noch Anmerkungen zu machen. Großnichte meiner Mutter ist Lehrerin im Holz-
im Dezember 1943 verlobten wir uns. Unsere technikum in Kuchl bei Salzburg. Eine weitere
damals bereits vorgesehene Heirat verzögerte Meine Mutter war in ihrer beruflichen Zeit in der Nichte meiner Mutter (meine Cousine in Murau)
sich natürlich aufgrund der Kriegsereignisse. Steiermark eine leidenschaftliche Lehrerin, der unterrichtet selbst als Lehrerin bis heute an ei-
Mein Verlobter war längere Zeit vermisst und der Beruf damals sehr viel Freude gemacht hat. ner Schule in ihrem Wohnort und deren Tochter
dann in britischer Kriegsgefangenschaft. Das haben wir als Familienangehörige immer wiederum ist Lehrerin in Wien!
Erst im August 1947 (nach über drei Jahren) wieder gespürt. Gerne hat sie über ihre Zeit als Und wo? Ausgerechnet in Döbling, schon das
konnten wir uns wiedersehen! Nach dem Lehrerin erzählt, aber auch über ihre Döblinger 17. Jahr, im Schulzentrum Maria Regina!Absolventenverband
Frau Prof. Lindner, ihre Groß- gendes: Während meiner Internatszeit brach Jahrgang 5A (mit den Wienerinnen), ebenso wie
ja Anfang September 1939 der 2. Weltkrieg 5B (nur Wienerinnen) auf Schulen in Orte der
nichte, stellte ihr diese Fragen. aus. Dieses Ereignis hatte natürlich viele Steiermark, Niederösterreich und Burgenland zum
1. Wie kam es dazu, dass du nach Maria Re- Auswirkungen auf die Folgezeit im Internat. „schulpraktischen Einsatz“. Im April 1943 legten
gina gekommen bist? Glücklicherweise waren wir bereits mit der wir in der Lehrerinnenbildungsanstalt Wien XIX,
Ich hatte einfach den Wunsch, Lehrerin zu Ausbildung fertig und wir „Internen“ hat- Hofzeile 22, das „Zeugnis über die erste Prüfung
werden. Meine Eltern hatten über den da- ten die Stadt Wien verlassen, als die ersten für das Lehramt an Volksschulen“ ab! Seit dieser
maligen Schulleiter in Sinnersdorf erfahren, Bombenangriffe auf Wien stattfanden. Aber Zeit riß der Kontakt der Internen nie ab! Es wurde
dass die entsprechenden Klosterschulen, während der Ausbildungszeit gab es natür- ein „Rundbuch“ angelegt (ein dickes Schulheft!),
bei denen eine solche Ausbildung möglich lich auch schon viele Sorgen um die Zukunft. das in einer bestimmten Reihenfolge von einer
war, einen sehr guten Ruf hatten. Damals Belastend war für viele, dass es wohl kaum zur anderen wanderte.
wurde ich nach einem entsprechenden jemanden von uns gab, in dessen Familie
Antrag dort zu einer Aufnahmeprüfung und Bekanntenkreis es nicht Opfer - vor al- Erinnerungen an unsere Internatszeit: Im ersten
nach Graz eingeladen. Nachdem ich das lem Gefallene, Verletzte und Vermisste - gab! Jahr lag unser Schlafsaal in der Pyrkergasse. Auf
Ergebnis erhielt, dass ich diese Prüfung be- dem Nachtkasterl stand eine Waschschüssel, mit
standen hatte, bestand für mich die Mög- 5. Gibt es etwas, was ihr Mädchen damals der holte man sich am Morgen und am Abend
lichkeit, die Lehrerbildungsanstalt in Graz verbotenerweise gemacht habt? kaltes Wasser aus der Leitung vom Gang. Um
oder in Wien zu besuchen. Ich wollte lieber Toll war, dass wir in Wien oft die Gelegen- jedes Bett waren weiße Vorhänge gespannt (auf
nach Wien, weil damals Verwandte dort heit hatten, Aufführungen im Burgtheater Stangen), die man aber nach dem Zubettgehen
wohnten (zwei Onkel mit ihren Familien). und in der Staatsoper zu besuchen. Das wegziehen musste. Das Zimmer der Erzieherin lag
So hatte ich an Wochenenden regelmäßig machten wir privat, es ging nicht von der nebenan. Allzu lange konnte man sich also nicht
sozusagen Familienanschluss. Ich weiß heute LBA aus, - aber es wurde dort natürlich unterhalten… Einbis zweimal in der Woche war
nicht mehr, ob ich damals den Ausbildungs- gern gesehen. Wir besorgten uns dafür „Badetag“: Im Parterre lagen vier mit Holzwänden
ort wirklich wählen konnte oder ob es Zufall Stehplatzkarten für finanzierbare 50 abgeteilte kleine Räume mit je einer Badewanne
war, dass ich dann nicht nach Graz sondern Pfennig. Da man nach Unterrichtsende und Hocker. Eine „Badefrau“ ließ heißes Wasser
in die LBA Döbling kam! für beliebte Aufführungen kaum noch ein – man badete ca. 10 Minuten – die Wanne
diese preisgünstigen Karten bekam, haben wurde wieder von der Frau sauber gemacht. Der
2. Wie war der Schulalltag damals? immer wieder einige unserer Mädchen tat- „Zeitplan“ musste von uns also genau eingehalten
Unterricht hatten wir in der Regel bis 13 Uhr sächlich dafür den Unterricht geschwänzt! werden… Da wir aber unser Schwimmbad hatten,
und nachmittags zusätzlich manchmal Das konnten allerdings nur die „Externen“ konnten wir auch mal duschen (nur am Abend,
Sport. Toll fand ich persönlich unter ande- Wienerinnen machen. Wir „Internen“ stan- denn das Bad war tagsüber auch von auswärti-
rem den guten Musikunterricht. Wir hatten den ja zu sehr unter Aufsicht im Internat. gen Schulen sehr begehrt). Über dem Schlafsaal
eine wirklich gute Musiklehrerin. So lernten lagen die Krankenzimmer, meine ich. Im zweiten
wir 5 Jahre lang Gitarre und ich meine 3 Diesen Text gab es bereits in der Ausgabe Roter Jahrgang bezogen wir „SechserZimmer“ im neuen
Jahre Geige und 3 Jahre Klavier! Im Internat Faden 23, Seite 4 Gebäude. Meines lag mit Blick auf den Garten und
hatten wir damals sogar ein Hallenbad, das unser geliebtes „Lindenwäldchen“. Oben war der
allerdings auch von anderen Wiener Schulen …Mit Bewunderung und Staunen las ich den Roter Dachgarten, wo wir uns häufig aufhielten, um
genutzt werden durfte. Jedes Jahr wurden im Faden und die Festschrift, erfuhr viel Neues und „Luft zu schnappen“. Unter den Schlafzimmern lag
Frühjahr auch Wanderungen gemacht und es weckte manche Erinnerung. der Speisesaal und 2 Studiersäle. Da die Zimmer
im Winter gab es sogar Skikurse! keine Kästen hatten – ich glaube, am Gang gab
….Da ich meiner Familie immer viel von meiner es etwas fürs Unterbringen der Mäntel – mussten
3. Kannst du einige Lehrpersonen beschrei- Internatszeit erzählte, wollte sie unbedingt einmal Wäsche, Handtücher, Leintücher (Bettbezüge
ben, die für dich prägend waren? während eines Aufenthaltes in Wien zur Döblinger wurden gestellt) und Kleidung im „Leinwandzim-
Nein, leider nicht. Das liegt wohl auch daran, Hauptstraße. Sommer 1964 war es dann soweit: mer“ abgeliefert werden. Das lag in einem alten
dass die Lehrer damals absolute „Respekt- Klopfenden Herzens(!) klingelte ich an der Pforte Gebäude im steinernen Hof. Jedes Mädchen hatte
personen“ waren, zu denen man außerhalb und meldete mich bei der „Pförtnerin“. Sie rief während des ganzen Internatsaufenthaltes eine
des Unterrichts eigentlich keinen Kontakt sofort nach einer Schwester, die gleich bereit Nummer, mit der jedes Kleidungsu. Wäschestück,
hatte. Auch deshalb kann ich nicht sagen, war, uns durch das Internat zu führen…. Ich kam Tasche, Koffer, Besteck (musste mitgebracht wer-
dass irgendjemand aus der Lehrerschaft am 4.10.1938 in die „StaatsLehrerinnenbildungs- den) gekennzeichnet werden musste.
irgendwie prägend für mich war. anstalt in Wien XIX“ (so lautete es in meinem
ersten Zeugnis). Wir waren ca. 1520 „Interne“ aus Im Leinwandzimmer waren Regale mit Nischen
4. Gab es ein unvergessliches Erlebnis? und Nummer für die Wäsche, Garderobenstangen,
Es gab so manche nette Erlebnisse, aber Niederösterreich und der Steiermark… Zwölf
Mädchen gingen – fast wie leibliche Schwestern ebenso nummeriert, für die Kleidung angebracht.
wirklich „unvergesslich“ war natürlich fol- Meine Nr.136 war nur mit Hilfe einer stets vorhan-
– durch die nächsten Jahre.
Wir hatten es nicht immer denen Leiter zu erreichen…
leicht, es war ja Krieg, aber
wir teilten „Freud und Leid“. Gottfriede Reisch, geb. Grebesich,
Im Jänner 1943 kam unser LBA 1943
LBA 1943, die Internen
Maturatreffen der LBA 1943 in der Hofzeile, 1988Wiener
Melange
Das Café
Eine Familien
geschichte
über mehr als
100 Jahre...
Das Café Diglas
in Wien
Unsere Absolventin Prof. Lukschan-
Gabi Diglas, geb. Koller, der, die keiner-
lei Druck auf
MJ 1976, führt mit ihrem die Schülerin-
Mann Hans und ihren nen ausgeübt Maresi Stodola und Gabi Diglas
Kindern den traditions- habe, hat sie
reichen Familienbetrieb in guter Erin-
in der Meierei, Türkenschanzpark
in die neue Zeit. nerung. „Dass
ich die gelben Kar-
teikarten aus den Nur als Paar erfolgreich
Schon beim Betreten des ge- Kochstunden bei
mütlichen Cafés in der Woll- Prof. Reiss jemals „Nach meiner Hochzeit mit Hans Diglas
zeile taucht man in eine andere Welt. wieder brauchen könnte, hab ich 1980 ging es richtig los. Ich bin voll
Rotgepolsterte Nischen laden zum damals nicht gedacht.“ Es gibt sie ins kalte Wasser gefallen. Das Kaffee-
Genießen ein. Ob kleiner Brauner, Zit- noch immer, Gabi hat sie aufgeho- haussterben war in vollem Gang und
ronenlimonade, ein Glas Wein oder all ben. Meine Schwester Andrea, die wir mussten handeln“, erinnert sich
die Köstlichkeiten der umfangreichen mit Gabi dieselbe Klasse besuchte, Gabi. „Wir investierten und renovier-
Karte, jeder Gast ist willkommen! Gabi erinnert sich, dass Gabi immer auf- ten 1988 das Haus wieder zurück zum
erzählt, wie gerne sie ihre Arbeit im fallend adrett und ordentlich aussah. klassischen Wiener Kaffeehaus“, eine
Unternehmen nun schon über dreißig „An die tägliche Fahrt zur Schule mit mutige unternehmerische Entschei-
Jahre macht. „Es ist die Abwechslung, dem gelben Klapprad denke ich heute dung, die Gabi mit Unterstützung
dass kein Tag wie der andere ist, dass noch“, verrät sie mir. in der Familie voll durchzog. Gleich-
es täglich neue Überraschungen gibt, Die Begeisterung fürs Radfahren ist zeitig fand auch die Familiengrün-
diese Neugierde, wie es weitergeht, übrigens bis heute geblieben. Die sehr dung statt, nacheinander bekam das
treibt mich an“, lässt sie mich wissen. gute Schülerin war außerordentlich Unternehmerpaar drei Kinder. Gabi
Und ehrgeizig war Gabi schon immer! musikbegeistert. Die klassische Mu- war nun doppelt gefordert, meisterte
sik hatte es ihr angetan. Selbst die aber auch diese Herausforderung mit
in Maria Regina und darüber hinaus viel Einsatz und Fleiß. „Man kann ein
Maria Regina goes Wollzeile beliebte und bekannte Professorin Gastgewerbe nur als Paar erfolgreich
für Musik, Lilo Spitzer, habe sich ge- führen“, ist Gabi überzeugt. Offensicht-
An die Schulzeit in Maria Regina hat wundert, dass ein Jugendlicher eine lich lebten die beiden ihren Kindern
Gabi schöne Erinnerungen. Besonders derart große Begeisterung für Mahler ein sehr positives Unternehmertum
die lockere Art ihres Klassenvorstands aufbrachte. vor. Wie sonst ist es zu erklären, dass
12Diglas
zwei ihrer Nachkommen erfolgreiche
Gastronome wurden. Tochter Elisabeth
führt seit 2016 die Meierei Diglas im und die enge Zusammenarbeit mit
Türkenschschanzpark und Sohn den Mitarbeitern und die Gäste wür-
Hans hat das ehemalige Café Haas den mir sehr fehlen...“.
im Schottenstift wieder erfolgreich
belebt. Der ehemalige Sängerknabe, Wie schön, dass mit dem jetzt 14-jäh-
der so gar nicht gerne zur Schule ging, rigen Enkel Maximilian bereits die
ist heute mit zwei weiteren Standorten sechste Generation das 140 jährige
erfolgreich: das sehr traditionelle Café Familienunternehmen weiterfüh-
Weimar und das hippe Café Westend. ren will!
Man spürt die Liebe und die Wert- Maresi Stodola,
schätzung ihren Kindern gegenüber, geb. Zimm MJ 1969
wenn Gabi voll Stolz über sie spricht.
Zur Person
Wie alles begann
Seit 1875 ist die Familie Diglas Teil Gabriele Diglas, geb Koller, wurde
der Wiener Gastronomielandschaft. 1958 in Wien geboren. Sie besuchte
Neben dem schon erwähnten Res- Enkel Maximilian, 6. Generation das Realgymnasium Maria Regina.
taurant im Türkenschanzpark, in dem Im Maturajahr übersiedelte die Fami-
Kaiser Franz Josef einst zu Gast war, und entwickelte sich in den Folge- lie nach Baden. Matura 1976 in Baden
war sicher das Kaffeehaus im Casino jahren zu einem beliebten Treffpunkt bei Wien. Anschließend Studium
Zögernitz in Döbling das „High-Light“ zahlreicher Politiker und Künstler wie der Handelswissenschaften an der
der damaligen „ Gastro-Unterneh- Franz Lehar, Heimito von Doderer und Wirtschaftsuniversität Wien. 1980
mensgruppe Diglas“. Es gab einen der junge O.W. Fischer. Das Diglas Heirat mit Hans Diglas. 1980, 1988
prächtigen Ballsaal und am Wochen- überlebte die Nachkriegsjahre sowie und 1993 Geburt der Kinder Katha-
ende geigten Johann Strauß Vater das Kaffehaussterben und ist mit Hans rina, Johann und Elisabeth. Seit 1980
und Sohn im Gastgarten auf. Auch Diglas IV. und seiner Frau Gabi voll auf ist Gabriele Diglas durchgehend im
heute legt Gabi Wert auf Musik, es gibt Kurs. Selbst der Corona-Lockdown Familienbetrieb tätig.
immer wieder Life-Klaviermusik im kann die beiden nicht entmutigen
Diglas zu hören. Der jetzige Standort und hat Gabi gezeigt: „Ohne das Café Kontakt: gabi@diglas.at
Wollzeile 10 wurde 1923 gegründet möchte ich nicht sein. Die tägliche Cafe Diglas, Wollzeile 10, 1010 Wien
13Für unsere Oldies
Achtung den Bundesländern bist im Schnee so toll, dass der Vorsitzende
vor dem Alter du die Mama gewesen.“ seinen Sessel sogar näher zur Tafel
Als ich mich für die Ehre schob! Nach seinem „Danke!“ begab
Einladung zum 40-jäh- bedankte, dabei sein zu ich mich glücklich und zufrieden in
rigen Maturajubiläum dürfen – stürmischer Ap- den Wertheimsteinpark, legte mich
in die Forstschule plaus! Viele Fotos wurden auf eine Bank ….und schlief ein.
Gainfarn. gemacht, auf die freue Freundin Eva fand mich, und kurz
ich mich. Um ½ 12 nachts darauf gratulierte mir der Vorsitzen-
Schon vor neun Uhr holte brachte mich Eugen heim de, zum Glück lachend, zu meinem
mich einer „der Buben“ ab, – viele wollten das tun. „ersten Lehrerinnenstreich“. Ich hatte
an einem strahlend schö- alle eine Stunde warten lassen! Nur
nen Herbsttag. Einst war Dr. Hilde Schirg-Posset Ich kann nur DANKE sa- mein Klassenvorstand, ein paar Ein-
ich wegen Platzmangel im gen, dass es in unserer geweihte und ich wussten, warum
Schloß in das betreffende Gasthaus Welt so wunderbare Männer gibt, das passiert war!
„Kirsche“ in Gainfarm zur Englisch- die Werte hochhalten, wie Achtung
stunde marschiert. Nun erwarte- vor dem Alter! Immerhin hatte mir der Rum-Tee eine
ten mich dort, stramm und freund- Ich bewundere EUCH für eure Leis- nahezu stressfreie und schwungvolle
lich, „meine Buben“, rund 61-jährige tungen, euer Leben. Matura eingebracht!
Männer – naja – und ich kam als Zur schriftlichen Matura hatten wir
Urgroßmutter dazu! Pfarrer Neu- In der Presse stand: „Kuscheln“ verbo- eine Allegorie zu beschreiben. Als
mann – ehemaliger Religionslehrer, ten – sonst hätte ich EUCH alle ganz die Arbeiten korrigiert waren, rede-
zelebrierte eine schöne Messe, dann gerührt umarmt! ten mich viele Lehrer an – was ich
ging´s zum Mittagessen und hinauf EURE dankbare Hilde da geschrieben hätte? Ich hatte die
zur Ruine Merkenstein! Man wusste, so rührige Sr. Hildegundis als Kegel
daß ich als Kind mit den Eltern hin- beschrieben!
auf gewandert war. Der Organisator Dr. Hilde Schirg-Posset, LBA 1953
des Treffens, Eugen Gaschler, fuhr
durch den herbstlich gefärbten Wald
zur Ruinen-Hütte hinauf. Ich setzte LBA 1953 - Maturaerinnerungen
mich auf eine Bank und genoß den zum Schmunzeln
Ausblick und das Wettschießen der
Jäger - man war wieder ganz wach! Das vorige Schuljahr war für Lehrer,
Meine „Buben“ behielten mich im Eltern und Schüler ein äußerst an-
Auge – besorgt, ich könnte verdursten spruchsvolles und für alle Maturanten
oder stolpern – so viel Fürsorge und ein überaus außergewöhnliches!
Warmherzigkeit tat mir gut. Und noch Außergewöhnlich war meine Matura
eine Überraschung: Man fuhr in die auch – in ganz anderer Weise!
alte Schule – jetzt eine Musikschule.
Mit seinem besonderen Feingefühl, An unserem Maturatag kam Sr. Hil-
seiner Intuition, lotste mich Eugen in degundis, unser Klassenvorstand,
den Garten und überreichte mir sein aufgeregt ins Internat: „Hilde komm,
Handy – mein lieber verhinderter du wirst vorgeschoben!“ Sie erkannte
Schüler Schmalnauer war dran: Er sofort, dass ich nun noch hektischer Hilde in Begleitung
habe immer noch sein Englischheft, als zuvor war und reichte mir viel eines ehemaligen Forstschülers
in das ich hineingeschrieben hatte köstlich duftenden Rum-Tee - zur Be-
„Very nice“ und mein Büchl „Auch Leh- ruhigung. Er schmeckte mir und vor
rer brauchen Liebe.“ Danke für diese allem, er wirkte vor-
Geste, Eugen! Man baute mich auf mit züglich! Völlig ruhig
Komplimenten: so schöne hellblaue ging ich im Festsaal
Augen, blonde Haare, schlank, adrett, zu dem Grünen Tisch,
so fit - und ich fühlte, dass mir „meine auf dem Fossilien für
Buben“ helfen und Gutes tun wollen. meine Prüfung lagen.
Beim Heurigen am Abend wurde es Ich sollte das Salz he-
gemütlich. Ich erfuhr, dass man vom rausfinden! Ich koste-
„Roten Faden“ weiß, der Zeitschrift te alles unbeirrt und
unseres Absolventenverbandes„Maria hatte es bald!
Regina“, und ich fühlte mich gebor- Danach zeichnete ich
gen. Man flüsterte mir zu: „Wir haben die von mir erfragten
dich gern! Für die internen Schüler aus Fährten und Spuren Hildes „Buben“, jetzt 61-jährige Männer
14Achtung vor dem Alter
Autor mit 105 Jahren
Brigadier i.R. Alfred Nagl präsen-
tiert seine Lebensgeschichte in
dem Buch „Der Olympia Nagl“
Am Corona-Virus hat er sich nicht
infiziert, aber an der Schreiblust sei-
ner Frau, der Schriftstellerin Ingrid Ingrid und Alfred
Schramm, die als Herausgeberin des bei den
Buches an der Gestaltung des Buches Jubilar Nagl, Mitte, Prälat Rudi Schütz, ganz rechts Salzburger Festspielen
Der „Olympia Nagl“ mitgewirkt hat.
Mit knapp 105 erzählt der vermutlich entkommen. Als ewiges Andenken zu besorgen, weil ihm die Nazis nichts
älteste Offizier der Welt, Brigadier i.R. an sein Wirken in Innsbruck bleibt die zu essen gaben. Spannend berichtet
Alfred Nagl, was er in den 105 Jahren doppelte Feuerpylone erhalten, die er auch über seinen Einsatz in der
seines randvoll erfüllten Daseins im Bergisel-Stadion errichtet worden Ungarn-Krise, als das damals schlecht
erlebt hat. war. Sie ist Nagls Idee gewesen und ausgerüstete Bundesheer seine erste
in Europa einmalig. Bewährungsprobe bestand.
Schon mit 99 Jahren hat er in der Heute lebt er in seinem Haus in Wei-
Erstauflage begonnen, sein Leben den am See, in dem er ein kleines
zu erzählen. Wie er während der De- Museum eingerichtet hat, umgeben
monstrationen im September 1950 im von vielen Orden und Auszeichnun-
Dienst des Bundeskanzlers Leopold gen, Erinnerungsplaketten, Ehren-
Figl stand. Er war als Sicherheitsbeauf- urkunden und Fotos eines erfüllten
tragter engagiert worden, um einen Lebensjahrhunderts. Zu seinem 100.
weiteren Dollfuß-Mord zu verhindern Geburtstag kam noch eine weitere
und hatte sich danach mehrfach als Ehrung dazu. Eine Segensurkunde
Helfer in der Not bewährt. Kurze Zeit von Papst Franziskus wurde ihm
später, im Dienst der B-Gendarmerie, überreicht.
gründete der damalige Oberleutnant Immer noch feiert er rauschende
im Hintergrund, um nicht zu sagen Feste, über die seine Frau und sei-
im „Untergrund“, aus bescheidens- ne Freunde in dem Buch berichten:
ten Anfängen eine Musikkapelle, Schiffspartys am Neusiedlersee, oder
aus der sich die heutige Gardemusik ein musikalisches Ständchen des Wie-
entwickelte. ner Männergesang-Vereins vor seiner
Haustür. Auch die Garde stellte sich
Auch an den Staatsvertrags-Feier- mit einer Blasmusikkapelle in Weiden
lichkeiten im Jahr 1955 war er durch ein, um den Gründer der Gardemusik
einen kleinen Auftrag der Protokoll- zu ehren. Überall, wo er hinkommt,
abteilung des Bundeskanzleramtes ist er Ehrengast: Bei den zahlreichen
beteiligt. Und so konnte er aus nächs- Mit knapp 105 Jahren hat er für die Buchpräsentationen seiner Frau In-
ter Nähe die legendären Worte des Neuauflage noch einige weitere be- grid Schramm, ebenso wie bei deren
Außenministers Leopold Figl hören: deutende Geschichten aus seinem Ernennung zum Professor im Jahr
„Österreich ist frei“. Erinnerungsschatz ausgegraben. Wie 2017. Übrigens ein Triumph über das
er als junger Gardesoldat die letzten Patriarchat. Der einzige Professor der
Den Namen Olympia-Nagl erwarb Tage von Österreich erlebt hatte. Und Region Neusiedl am See ist eine Frau.
er sich, als er als Zeremonienmeis- seine Enttäuschung darüber, dass der Mit 101 Jahren besuchte er zum ersten
ter der Olympischen Winterspiele Einsatzplan des Bundesheeres, die Mal die Salzburger Festspiele und
Innsbruck 1964 und 1976 zahlreiche militärische Invasion der Deutschen fährt seither jeden Sommer nach
Schwierigkeiten bravourös gemeis- Wehrmacht im März 1938 zu verhin- Salzburg, um das Leben mit seinen
tert hatte. So konnte er in letzter dern, in letzter Minute abgeblasen Freunden in vollen Zügen zu genie-
Minute verhindern, dass der Würstel- worden war. Kurz darauf sorgte er als ßen. Und wenn er einmal nicht so
mann bei der Eröffnungsfeier in das Wachsoldat des ehemaligen Bundes- richtig mithalten kann, entschuldigt
Stadion einzog. Ebenso spannend kanzlers Dr. Kurt Schuschnigg, der in er sich lächelnd mit den legendär-
erzählt Nagl, wie er Silvia Sommer- seiner Villa von den neuen national- en Worten der Schauspielerin Rosa
lath, der Chefhostess des Internati- sozialistischen Machthabern unter Albach-Retty: „Man ist halt keine
onalen Olympischen Komitees, die Hausarrest gesetzt worden war, dafür, 100 mehr“.
ein paar Monate später den König dass er nicht verhungern musste. Er
von Schweden heiraten sollte, dabei bat seine Mutter, eine schwere Hitler- Dr. Ingrid Nagl-Schramm,
behilflich war, einer Pressemeute zu Gegnerin, ihm einen Brotlaib für ihn AHS 1974
15Rückblick- BAFEP Mehr als 18 Jahre Leitung der Bildungsanstalt Ein Rückblick in außer gewöhnlicher Zeit Mit Februar 2002 wurde ich mit der Leitung der renommierten Bildungsan- stalt in der Hofzeile beauftragt. Bereits 1891 hatten die Schwestern vom armen Kinde Jesus in sehr vorausblickender Weise eine erste Ausbildungsstätte für zukünftige Kindergartenpädago- ginnen (heutige Berufsbezeichnung) eröffnet – eine der ersten derartigen Bildungseinrichtungen in Österreich. Anfang der 90er Jahre des 20. Jhs. v.l.n.r. Sr. Magda Veronika, Sr. Maria Serena, Dir. Leibnitz, Dir. Hackl wurde als erste Nicht-Schwester Dr. Christine Mehl Leiterin der Schule; nur noch Sr. Notburga in der Kirche. So- der Kenyongasse entwickelt wurde. unter ihr gab es dann schon die ersten lange es möglich ist, muss der Kontakt Darauf aufbauend wurde auch ein zukünftigen Kindergartenpädagogen. zu den Schwestern erhalten bleiben, Aufbaulehrgang ins Leben gerufen. Ich trat dann ihre Nachfolge an. für die weitere Orientierung an der Komplettiert wurde schließlich das Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon Ordensgründerin Clara Fey sind aber Angebot durch ein Kolleg. Daraus fast 22 Jahre Erfahrung in diesem alle verantwortlich, die in Maria Regina ergibt sich, dass jetzt 70 Lehrer/innen Schultyp; 1980 hatte ich an der damals (und auch Maria Frieden) arbeiten. in 18 Klassen 450 Schüler/innen bzw. noch 4-jährigen Bildungsanstalt für Gewachsen ist in den vergangenen Studierende auf dem Weg zu Bildung Kindergärtnerinnen (BAKI) in Press- Jahren ganz wesentlich die Zusam- und Ausbildung begleiten. baum Deutsch und Geschichte zu menarbeit zwischen den einzelnen unterrichten begonnen, war viele Einrichtungen am seit einem Jahr so Mit Vollendung meines 65. Lebens- Jahre Klassenvorstand und auch Ad- genannten Clara Fey Campus Maria jahres beende ich nun 40 mich immer ministrator. 1985 wurde aus der BAKI Regina: Kindergarten, Volksschule, bereichernde Jahre als Lehrer, meine die 5-jährige Bildungsanstalt für Kin- VS-Hort, Gymnasium und AHS-Tages- beiden Gegenstände sind mir noch dergartenpädagogik (BAKIP), die seit betreuung und Bildungsanstalt für immer wichtig, und mehr als 18 Jah- 1990 mit Reife- und Diplomprüfung Elementarpädagogik (BAfEP, so heißt re Leitung der Bildungsanstalt Maria abschließt. die Bildungsanstalt seit gravierenden Regina. Im vergangenen halben Jahr Ich übernahm die Leitung einer her- Lehrplanänderungen 2016). bin ich sehr oft darauf angesprochen vorragenden Schule mit 10 Klassen Im Bereich der Bildungsanstalt worden, dass ich mir meine letzten in einem damals etwas mehr als 22 selbst hat sich in diesen 18 Jahren Monate wohl auch anders vorgestellt Jahre alten Gebäude; Schulerhalter auch viel getan: hätte. Ja, das ist natürlich so. Aber: Eine waren wieder uneingeschränkt die - einerseits von der Raumsituation neue Situation muss entsprechend Schwestern vom armen Kinde Jesus. her: Es gibt kein Stockwerk in dem 9 bewältigt werden, da gibt es keine Diese überlegten in den darauffol- Stockwerke hohen Gebäude, in dem Alternative. Stolz bin ich darauf, wie genden Jahren allerdings situations- nichts verändert wurde. Sportplatz gut und mit wieviel Engagement fast bedingt notwendige Änderungen und Kindergartenterrassen mussten alle Schüler/innen, Studierenden und und gründeten 2006 den Trägerverein erneuert werden; aus 10 Klassenräu- Lehrer/innen diese außergewöhnli- Werke der Schwestern vom armen men wurden 13, von denen derzeit 5 chen Herausforderungen bewältigt Kinde Jesus; dieser schloss 2016 eine doppelt genutzt werden (untertags haben. Ich wünsche meiner Nachfol- Betriebsführungsvereinbarung mit und am Abend); das Verwaltungszent- gerin Mag.a Karin Hochmeister mit der Vereinigung von Ordensschulen rum, das Atelier und das Lehrerzimmer dem gesamten Team alles Gute und Österreichs (VOSÖ). 2019 übergaben wurden umgebaut; Instrumentalräu- einen - wahrscheinlich nötigen - lan- die Schwestern ihre Werke dann an me, Bibliothek, Schulküche und EDV- gen Atem für die Bewältigung dieser die VOSÖ, die die Weiterführung im Raum wurden errichtet. großen Herausforderungen. Geist der Ordensgründerin Clara Fey - Andererseits wurde das Ausbil- Zum Abschluss danke ich allen für das garantiert. 2002 war Sr. Maria Serena dungsangebot wesentlich erweitert. gute Miteinander und wünsche alles täglich in unserem Haus; danach sahen Neben der 5-jährigen BAfEP (einer BHS) Gute für die sich stellenden Heraus- die Schüler/innen die Schwestern viele gibt es seit 2019 die Fachschule für forderungen. Jahre nur noch auf dem Weg in Kirche pädagogische Assistenzberufe (FSfEP, Auf eine gute Weiterentwicklung im und Festsaal bzw. bei Veranstaltun- eine BMS); diese ist aus einem Schul- Geist der seligen Clara Fey! gen, und wenn wir sie gezielt zu uns versuch hervorgegangen, der von uns eingeladen haben, bzw. zum Schluss gemeinsam mit der Bildungsanstalt in HR Mag. Johannes Hackl 16
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