Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
Studierendenzeitung der PH Zürich
                       Nr. 23, 20. Februar 2017

Flüchtlingskinder gehen zur Schule
Unser Rektor im Interview
Home Schooling
Nivellierung nach unten
Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
«Kreativität: der natürliche Feind der Langeweile. Nichts fürchtet sie mehr.»
    										Peter Rüdi

                                                                       Gestalte das Titelblatt!

                                                                       Wolltest du schon immer mal aufs Cover
                                                                       einer wichtigen Zeitung?
                                                                       Schick uns deinen Entwurf, Bild oder
                                                                       Zeichnung fürs nächste Cover und mit
                                                                       etwas Glück klappt‘s.
                                                                       rephlex@stud.phzh.ch

    Impressum
    Ausgabe: RePHlex Nr. 23, 20. Februar 2017, Auflage: 1500 Stück
    Herausgeber: VS PH Zürich, Versammlung der Studierenden der PHZH; Lagerstrasse 2, Büro LAC-E073 8090 Zürich;
    vs@stud.phzh.ch; www.facebook.com/vsphzh
    Redaktion: RePHlex, Zeitung des VS PH Zürich, Lagerstrasse 2, Büro: LAC-E073, 8090 Zürich; rephlex@stud.phzh.ch
    Redaktionsleitung: Gabriel Mateos Sánchez
    Redaktion: Aisha Green, Régis Ecklin, Lea Bärtschi, Simon Heiniger, Benjamin Nerz, Sevda Nahomy, Luca Bastianini, Antonia Bona,
    Oriana Iseli, Alessia Geisshüsler, Sharon Ben Ishay, Nathalie Hug, Simon Göldi, Martin Wipf, Yasemin San
    Titelbild: Simon Heiniger
    Layout & Gestaltung: Simon Heiniger, Alessia Geisshüsler
    Küche: Sevda Nahomy, Gabriel Mateos Sánchez
    Inserieren: vs@stud.phzh.ch – Einsendeschluss Ausgabe 24: 5. Mai 2017

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Editorial
«Dialog bedeutet Kompromiss: Wir lassen uns auf die Meinung des anderen ein.»
									                                                        Dalai Lama

Wir suchen den Austausch. Und deshalb steht diese Ausgabe
ganz im Zeichen des Dialogs. Es erwarten euch nämlich
gleich vier spannende Begegnungen: Aisha hat Zhara in
einer Aufnahmeklasse besucht und ihre Lehrerin erzählt
euch vom Alltag mit Flüchtlingskindern. In der Rubrik Por-
traitiert widmen wir uns ebenfalls den Neuankömmlingen;
nämlich unseren neusten Mitgliedern der PH-Community
– den Schülern des Projekts «Deutsch für alle».
Während ich den Kopf der Zürcher Lehrerbildung mit
Fragen löchere, verschafft euch Antonia einen Einblick in
das Leben einer Familie, deren Kinder ohne Lehrpersonen
lernen. Und Régis sucht den Dialog mit den Dozierenden –
wenn auch auf seine eigene, provokative Art.

Ich wünsche euch spannende Momente bei der Perspekti-
venübernahme.

Gabriel

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          Impressum
          Editorial
                                                             Exgüsi,
4         Flüchtlingskinder gehen zur
          Schule
6         Heinz Rhyn – unser Rektor im                       a alli Leas a dä PH für dä Jodel uf Siite 23.
          Interview
8         Home Schooling
10        Portraitiert
13        Pinnwand
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          Unterricht auf dem Tablet(t)?
          Infos VS                                                   DIE ZAHL
16        Nivellierung nach unten
18        Unterstützung bei Rechtsfragen

                                                                       6400
18        Bücherflomi
19        Cool Tool
20        All die Büecher, wo nig no nie...
20        Rephlexionen                                         Treppenstufen hat der PH-Campus.
21        Kolumne                                                  Das sind 8.5 Mal mehr als
                                                                       der Prime Tower.
22        Rätsel
24        Dr. PHlex

                                                                                                             3
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Flüchtlingskinder gehen
                       zur Schule
                                  Mein Besuch in einer Aufnahmeklasse

                                     Zhara sitzt bereits an ihrem Tisch, es hat noch
                                     nicht geklingelt. Während die anderen Kinder
                                     vor dem Schulzimmer noch etwas rumtrödeln
                                     oder sich vorne bei der Türe die Finken

                                                                                                                   Fotos Simon Heiniger
                                     anziehen, zeichnet sie. «Das ist ein Bild von

                                                                                                                   Text Aisha Green
                                     meiner Klasse: Wir sitzen in der Schule. Vorne
                                     steht unsere Lehrerin, sie ist sehr lieb. Alle
                                     Kinder sind glücklich. Zuvorderst sitze ich und
                                     lache. Früher konnte ich nicht immer lachen.
                                     Aber hier in der Schule schon», erklärt sie mir.

    «Das siebenjährige Mädchen malt viel, meistens das, was      In den letzten Jahren erlebten wir, wie unzählige Men-
    ihm gerade auf der Seele liegt», erzählt mir ihre Lehrerin   schen aus ihren Heimatländern flüchten mussten. Da-
    Christina. Sie unterstütze das, nicht nur bei Zhara, auch    bei handelt es sich nicht nur um Erwachsene, sondern
    bei den anderen. Die Kinder können so vieles von dem         auch um Kinder und Jugendliche. Im Sommer 2016
    ausdrücken und verarbeiten, was sie in der Zeit, bevor       gab es alleine im Kanton Zürich rund 500 schulpflich-
    sie in die Schweiz gekommen sind, erlebt haben.              tige Flüchtlingskinder. Und in der Schweiz gilt, dass alle
    «Als wir neu hier in der Schweiz waren, habe ich manch-      schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen das Recht und
    mal gedacht, dass uns auch hier etwas passieren wird.        die Pflicht haben, die obligatorische Schule inklusive
    Dass meine Familie wieder angegriffen wird oder sonst        des Kindergartens zu besuchen, unabhängig von ihrem
    etwas Schlimmes.» Diese Worte kommen von einem               Aufenthaltsstatus und ob sie in einem Nothilfezentrum
    zehnjährigen Mädchen. Nach der Flucht aus Syrien be-         leben oder nicht.
    sucht sie seit zwei Jahren die Schule in Zürich. «Jetzt
    aber», fügt sie hinzu, «jetzt fühle ich mich hier wohl.      Diese Einschulung in das schweizerische Schulsystem
    Sicher, halt.»                                               geschieht meistens in zwei Phasen. In der ersten Pha-

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
se besuchen die Kinder sogenannte Aufnahmeklassen.           Werden die Kinder dann in einem zweiten Schritt in
Dies sind entweder spezielle Aufnahmeklassen in den          eine Regelklasse eingeschult, werden sie meistens durch
jeweiligen Durchgangszentren oder allgemeine Aufnah-         einen Aufbauunterricht in Deutsch als Zweitsprache
meklassen in einem Schulhaus innerhalb der zuständigen       (DaZ) unterstützt und besuchen eine Klasse, welche
Gemeinde. In den meisten Fällen besuchen die Kinder          möglichst ihrem Alter entspricht. Obschon die Kin-
diese Klasse höchstens ein Jahr, bevor sie dann in eine      der zu diesem Zeitpunkt schon ein paar Monate in der
Regelklasse übertreten. Der Fokus dieser Aufnahmeklas-       Schweiz zur Schule gegangen sind, sich zum Teil schon
sen liegt deshalb auch auf der Einführung in die deutsche    sehr gut integrieren konnten und sich wohlfühlen, ist
Sprache – die Kinder und Jugendlichen sollen möglichst       es für jede Lehrperson wichtig zu wissen, wie sie mit
schnell fähig sein, an einem Fachunterricht, welcher auf     Flüchtlingskindern, die zum Teil stark traumatisiert sind,
Deutsch durchgeführt wird, teilnehmen zu können. Zu-         umgehen soll.
sätzlich umfasst der Unterricht in den Aufnahmeklassen
aber auch die Fächer Mathematik, Zeichnen, Handar-           Christina beschreibt die Rolle der Lehrpersonen und
beit, Singen und Sport. «Mir ist es besonders wichtig,       der Schule wie folgt: «Das Wichtigste ist, dass sich die
dass auch auf diese anderen Fächer Wert gelegt wird»,        Kinder in der Schule absolut wohl fühlen. Das Schulzim-
sagt mir Christina mit Nachdruck. «Für viele Kinder,         mer soll für sie Sicherheit bedeuten, vielleicht sogar eine
welche im Deutsch noch sehr Mühe haben, kann der Un-         kleine ruhige Insel sein, auf der alles anders ist als im
terricht eine Belastung darstellen. Wenn wir dann aber       sonstigen Chaos, welches sie erlebt haben und zum Teil
gemeinsam turnen oder im Kreis ein Lied singen, dann         immer noch erleben. Dies erreichen wir als Lehrperso-
blühen sie auf.»                                             nen vor allem dann, wenn wir ihnen einen Rahmen bie-
                                                             ten, der für sie verständlich und vorhersehbar ist. Erst
Obschon diese Aufnahmeklassen im Moment als Thema            wenn diese Anforderungen erfüllt sind, kann sich ein
natürlich sehr präsent sind und vor allem auch wir als       traumatisiertes Kind im Schulalltag richtig einleben und
(zukünftige) Lehrpersonen sehr oft davon sprechen, ist       im Folgenden auch gut lernen.»
das Konzept kein neues. «Kinder, die wegen Krieg aus
ihrem Heimatland zu uns flüchten mussten, gab es schon       Christina berichtet mir auch, dass sie oft gefragt werde,
immer. Was sich geändert hat, glaube ich, ist zum einen,     ob sie denn überhaupt fähig sei, mit solchen Kindern zu
dass Personen ausserhalb des Schulfeldes mehr darüber        arbeiten. Sie sei ja «nur eine normale Primarlehrerin».
wissen als früher, und zum anderen, dass diese Kinder        «Natürlich ist es von Vorteil, wenn man Zusatzausbildun-
nun aus anderen Ländern kommen als vor 20 Jahren»,           gen gemacht hat, sich intensiv mit Traumata bei Kindern
sagt mir Isabell, eine Lehrerin aus dem Aargau, die Teil-    und Jugendlichen auseinandergesetzt hat und am besten
zeit eine Aufnahmeklasse unterrichtet. Und sie hat damit     noch Kenntnisse im Unterrichten von DaZ mitbringt»,
nicht Unrecht. So titelte die Zeitschrift Schweizer Schule   antworte sie dann immer. Aber am wichtigsten sei für
bereits 1999 «Auffangklassen für Flüchtlingskinder» und      Flüchtlingskinder, dass sie Lehrpersonen hätten, welche
schrieb dazu: «Rund ein Dutzend Auffangklassen werden        ihnen stets verständnisvoll und unterstützend zur Seite
im August im Aargau gebildet, um voraussichtlich 250         stehen und sie entsprechend ihres Entwicklungsstands
Kinder und Jugendliche aus dem Kosovo zu unterrich-          fördern würden.
ten. Definitive Standorte und Zahlen stehen zurzeit noch
nicht fest, da die Zuteilung der Flüchtlinge aus den kan-    Fakt ist, das Gehirn eines traumatisierten Kindes ist we-
tonalen Durchgangszentren in die Gemeinden noch im           niger leistungsfähig als ein gesundes. Dies führt dazu,
Gange ist. Die Abweichung vom Prinzip der Integration        dass traumatisierte Kinder und Jugendliche oft mehr
fremdsprachiger Kinder in Regelklassen rechtfertigt sich     Zeit benötigen, um neue Inhalte zu erfassen und zu
aus verschiedenen Gründen.»                                  lernen. Durch ein Trauma entsteht in einem Kind eine
                                                             dauerhafte Alarmbereitschaft und Schreckhaftigkeit.
Auch heute noch rechtfertigt sich diese Abweichung aus       Zusätzlich kommen oft noch Schlafstörungen hinzu. All
verschiedenen Gründen. Einer davon ist, dass die Kin-        dies führt unvermeidbar dazu, dass die Konzentrations-
der in einer Aufnahmeklasse zuerst intensiv in Deutsch       fähigkeit extrem leidet.
geschult werden, bevor sie in der Regelklasse im norma-      Christina und Isabell bestätigen beide, dass man ganz
len Fachunterricht in Schriftsprache mithalten müssen.       viele verschiedene Faktoren berücksichtigen muss. Eines
Sie sind also besser auf die Regelklasse vorbereitet. Für    ist Christina aber am allerwichtigsten: «Als Lehrperson
viele Kinder ist auch der Druck kleiner, wenn sie nicht      muss man für das Kind eine Vertrauensperson sein. Und
die einzigen in der Klasse sind, die mit der Sprache noch    wenn es reden will, dann lasst es einfach reden!»
grosse Mühe haben. Im Kontext der Aufnahmeklasse
fühlen sich viele deshalb wohl, weil alle in der gleichen    Hinweise auf Fachstellen und unterstützende Angebote zur Schulung
Situation sind, allen die gleichen Fehler passieren kön-     der Flüchtlingskinder in derVolksschule des Kantons Zürich findet
nen.                                                         man in der Broschüre desVSA «Flüchtlingskinder in derVolksschule».

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
Heinz Rhyn –
    unser Rektor
    im Interview
                            Text Gabriel Mateos Sánchez
                                        Foto Lea Bärtschi

Seit gut einem
Jahr ist er unser                   Wie stellen Sie sich den Alltag
                                    eines PH-Studis vor?
Rektor. Als Student                 Er oder sie erscheint morgens
sehe ich ihn selten.                vorbereitet und ausgeschla-
Im Gespräch                         fen in der PH und freut sich,
stellte er sich nun                 Kolleginnen und Kollegen zu
den brennenden                      treffen und eine interessante
                                    Veranstaltung besuchen zu         Welches sind Ihre konkreten Ziele als Rektor der PH Zürich?
Fragen meines                       dürfen (schmunzelt). Danach       Ich sehe meine übergeordnete Aufgabe darin, das gemeinsa-
Studentenherzens:                   folgt ein feines Mittagessen in   me Verständnis unserer Hochschule zu stärken – also noch
«Chömet dr mau                      der Mensa. Am Nachmittag          mehr als Einheit aufzutreten.Teil davon ist ein neues Leitbild,
ad TheraBierBar?»                   geht’s dann weiter mit Ler-       welches in diesem Jahr entwickelt wird. Zudem arbeiten wir
                                    nen, vielleicht in einer ruhi-    daran, die Fachdidaktik zu stärken. All dies soll die PH in der
    gen Ecke in der Bibliothek, um zu lesen und sein Wissen           Hochschullandschaft als selbstbewussten Hochschultypus
    zu vertiefen. Zwischenzeitlich werden Diskussionen über           positionieren. Dies bedingt bei uns einen hohen Anspruch
    pädagogische Themen geführt. Nach einem Bier an der               an die Qualität der Lehrerbildung. Die Studierenden sollen
    TheraBierBar geht der Student oder die Studentin um 21            stolz sein, an der PH zu studieren. Auch die Mitarbeitenden
    Uhr schlafen, um am nächsten Morgen wieder ausgeruht an           und Dozierenden sollen selbstbewusst auftreten können. Ich
    der PH Zürich zu erscheinen. Im Ernst: Mir ist bewusst,           glaube, dass hat stark mit der Positionierung der PH in der
    dass der Alltag der Studierenden anstrengend und heraus-          Hochschullandschaft zu tun. Aber auch mit dem Anspruch,
    fordernd ist. Ich hoffe aber, dass auch etwas Spass dabei sein    den man an ein solches Studium stellt. Wir sind bekanntlich
    kann.                                                             der jüngste Hochschultyp und müssen dementsprechend
                                                                      auch um Akzeptanz in der Öffentlichkeit werben.
    Wie sieht Ihr Alltag aus?
    Reden – lesen – reden – schreiben – reden. Ich komme              Sind die PHs denn in Gefahr?
    morgens um 7 Uhr hier im Büro an und habe dann etwas              Nun, vor nicht allzu langer Zeit stand tatsächlich zur Diskus-
    Zeit, um den Tag vorzubereiten. Um 8 Uhr beginnen dann            sion, ob die PHs in die bestehenden Fachhochschulen bzw.
    die ersten Sitzungen, zum Beispiel mit der Bildungsdirek-         die Universitäten integriert werden sollten. Beispielsweise
    tion. Grundsätzlich besteht mein Alltag also aus Diskussi-        ist in der Nordwestschweiz die Pädagogische Hochschule
    onen. Dabei werden wichtige Entscheide immer von der              integrierter Teil der Fachhochschule. In Zürich sind wir un-
    Hochschulleitung getroffen und nicht von mir alleine. Mei-        abhängiger, weil wir durch ein eigenes PH-Gesetz verankert
    ne Aufgabe ist es, den Überblick zu haben, wer was macht,         sind. Zum Glück sind solche Diskussionen zur Aufhebung
    damit ich die Bezüge zueinander sehe; zum Beispiel zwi-           der PH mittlerweile weitgehend abgeklungen.
    schen der Aus- und Weiterbildung beim Thema Lehrplan
    21. Ich nehme auch repräsentative Pflichten wahr – wie            Haben Sie mal unterrichtet? Welches war ihr Lieblingsfach – als
    Interviews führen oder Tagungen eröffnen. Das bedeutet            Lehrer und Schüler?
    für mich, dass ich 6 Tage pro Woche im Einsatz bin und an         Ich habe das Lehrerseminar besucht, bevor ich Kinderpsy-
    rund drei Abenden die PH Zürich als Rektor vertrete. Auch         chologie und Erziehungswissenschaften studierte.
    Apéros gehören dazu – das ist dann eher die angenehme-            Als Lehrer habe ich auf allen Stufen unterrichtet, von der
    re Seite. Meine Agenda ist bis September 2017 bereits gut         1. bis zur 9. Klasse, auch in Gymnasien und Berufsschulen.
    gefüllt. Aber ich mache meine Arbeit auf jeden Fall gerne!        Danach war ich auch in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung
    Besonders wichtig ist mir auch der Ausgleich: Zwei Mal die        tätig. Als Lehrer unterrichtete ich am liebsten die Fächer
    Woche halte ich mir den Mittag frei, damit ich joggen ge-         Deutsch, Geografie, Geschichte. Als Schüler war Geografie
    hen kann.                                                         mein Lieblingsfach.

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Wir sprechen an der PH oft von Gleichheit. Jetzt sind wir im 10.    aus dem Lehrerberuf ausgestiegen sind aber weiterhin im Bil-
Stock. Ich weiss von anderen PHs, bei denen das Büro des Rektors    dungswesen arbeiten. Grundsätzlich glaube ich, dass die hohe
auf derselben Ebene liegt wie die Seminarräume.Wo bleibt da die     Burnoutrate einerseits mit der Rolle der Lehrperson im ge-
Gleichheit?                                                         sellschaftlichen Umfeld zu tun hat, mit den teilweise wider-
Es haben nicht alle PHs einen so schönen Campus mit so hohen        sprüchlichen Ansprüchen von Eltern, Behörden und Kollegin-
Gebäuden. Ich weiss aber, worauf die Frage abzielt: «Wann           nen und Kollegen. Andererseits neigen Lehrpersonen dazu,
können die Studierenden überhaupt dem Rektor begegnen?»             sich sehr mit ihrem Beruf zu identifizieren und investieren
Ich bin mir bewusst, dass es schwierig ist, in einer grossen        entsprechend viel Energie und Herzblut in ihre Arbeit. Ich
Hochschule wie der PH Zürich den Kontakt zu den Studieren-          denke, die PH Zürich leistet einen wichtigen Beitrag zur Bur-
den – übrigens auch zu den Mitarbeitenden – zu pflegen; be-         nout-Prävention, indem sie die Berufseinsteigende in den ers-
sonders in einem informellen und ungezwungenen Rahmen.              ten zwei Jahren begleitet. Zum Beispiel mit fakultativen Kur-
Ich versuche jedoch Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen,            sen, Fachbegleitungen am Arbeitsplatz, Beratungsangeboten
benutze bspw. häufig die grosse Haupttreppe und esse min-           etc. Ich bin diesbezüglich aber offen für weitere Vorschläge.
destens einmal pro Woche in der Mensa. In Zukunft möchte
ich vermehrt an den Diplomfeiern dabei sein und die neuen           Wo sehen Sie die zwei grössten Defizite in unserem Bildungssystem?
Studierenden zum Semesteranfang persönlich begrüssen. Ich           Die grössten Schwächen sind meines Erachtens bei den Über-
könnte mir auch vorstellen, die eine oder andere Lehrveran-         gängen auszumachen. Also zwischen Primar- und Sekundar-
staltung durchzuführen – wenn auch nicht gerade ein Lernfeld        stufe oder beim Übertritt ins Gymnasium. Diese Übergänge
(lacht). Zum Thema Gleichheit: In unserer Hochschule gibt es        sind wichtig, um die Chancengleichheit zu gewährleisten. Ein
verschiedene Funktionen, Verantwortungsbereiche und Auf-            zweites Problem sehe ich in den unterschiedlichen Niveau-
gaben. Diesbezüglich können wir nicht alle «gleich» sein.           differenzierungen auf der Sekundarstufe. Jeder Kanton hat
                                                                    seine eigenen Stufen, was in einem föderalen System kaum zu
Der Schulalltag ist nicht mehr der gleiche wie vor 20 Jahren.       vermeiden ist. Auf der Ebene der Sekundarstufe gibt es aber
Eltern werden immer aufmüpfiger und im Sek B- und C-Alltag          zu viele und zu unterschiedliche Modelle. Eine Vereinfachung
herrschen zunehmend raue Umgangsformen.Wie sinnvoll ist es,         oder Harmonisierung der Strukturen auf der Sekundarstufe I
dass Dozenten, die nicht unterrichten und den Lehreralltag nicht    käme allen Beteiligten zugute. Die Durchlässigkeit ist hinge-
mehr kennen, Lehrer ausbilden?                                      gen eine grosse Stärke unseres Systems. So kann man bspw.
Vor zwanzig oder dreissig Jahren bestimmte der Lehrer, was          eine Lehre machen, dann die Berufsmittelschule absolvieren
gilt, und die Eltern waren selbstverständlich damit einver-         und an einer Hochschule studieren.
standen. Heute ist das etwas anders. Im Rahmen ihrer Prak-
tika treten die Studierenden erstmals in Kontakt mit solchen        Was halten sie von der Motion «Anpassung der Studiengebühren
Herausforderungen.                                                  an die Realität»?
                                                                    Ich bin grundsätzlich kein Befürworter von massiven Erhö-
Okay, aber nur sehr bedingt.                                        hungen der Studiengebühren. Moderate Anpassungen kann es
Sofort einverstanden: sehr bedingt. Aber ich denke, in den          hingegen immer wieder geben. Die vorliegende Motion geht
Praktika ist man am heutigen Schulalltag dennoch nahe dran.         mit einer geforderten Erhöhung von CHF 500.- pro Semes-
Es gibt allerdings Bereiche, die im Studium kaum vermit-            ter zu weit. Bei Anpassungen der Semestergebühren muss auf
telt werden können. Beispielsweise können Elterngespräche           jeden Fall gewährleistet werden, dass die Chancengleichheit
während der Ausbildung mit Rollenspielen zwar simuliert             erhalten bleibt. Somit müssen zumindest flankierende Mass-
werden, aber praxisnah lernt man das erst beim Berufsein-           nahmen wie erleichterte Stipendien damit einhergehen.
stieg und danach. Wichtig ist dabei, lernbereit zu bleiben und
Misserfolge nicht persönlich zu nehmen, sondern sie mit der         Kommen Sie mal an die TheraBierBar?
nötigen Distanz zu analysieren und mit jedem Elterngespräch         Ja, unbedingt, sehr gerne. Am liebsten spontan nach der Ar-
besser zu werden. Aber zurück zur eigentlichen Frage: Ich           beit. Ich finde diese Events super! Ich möchte aber auch nicht
erwarte, dass Dozierende sich mit dem heutigen Schulalltag          stören oder den Eindruck erwecken, dass ich die Studieren-
auseinandersetzen – und ich denke, das tun sie auch. Ande-          den kontrolliere.
rerseits ist es unvermeidlich und ausschliesslich von Nachteil,
dass Dozierende einer Hochschule den Schulalltag etwas aus          Möchten Sie den Studierenden sonst noch etwas sagen?
dem Blick verlieren.                                                Seid stolz, an der PH Zürich zu studieren und Lehrerin bzw.
                                                                    Lehrer zu werden! Es ist nämlich einer der gesellschaftlich
Wie erklären Sie sich die hohe Zahl von Burnouts, oder dass jeder   wichtigsten Berufe. Die Pädagogischen Hochschulen bereiten
dritte Neulehrer nach 5 Jahren den Beruf wechselt?                  die nächste, übernächste und überübernächste Generation auf
Diese Zahlen zu den Berufsaussteigenden sind ernst zu neh-          das Leben vor. Lehrpersonen, die jetzt ihr Studium abschlies-
men, aber gleichzeitig auch zu relativieren, weil auch Lehr-        sen, wirken bis zu vierzig Jahre lang und prägen dadurch die
personen in die Statistik aufgenommen wurden, die nur in            Gesellschaft nachhaltig. Von dem her kann ich allen jungen
einen anderen Kanton wechselten und weiter in ihrem Beruf           Menschen, die sich entschieden haben, Lehrerin oder Lehrer
tätig sind. Zudem wurden auch Personen erfasst, die zwar            zu werden, nur gratulieren.

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
Home Schooling –
                         Unterricht zu Hause
    von Antonia Bona

    Laut der NZZ werden in der Schweiz ca. 500 Kinder zu Hause unterrichtet. Fast die Hälfte davon im Kanton Bern,
    so die Berner Zeitung. Früher vorwiegend religiös motiviert, wählen Eltern den Heimunterricht heutzutage aus den
    verschiedensten Gründen. Andrea (34) und ihre Kinder Bastian (14) und Amanda (13) geben mir im Interview einen
    Einblick in die Welt ihrer Berner Homeschooling-Familie. Andrea lebt mit ihrem Partner, vier Kindern, zwei Katzen
    und einigen Kaninchen in und um ein altes Bauernhaus in einem Berner Dorf. Sie ist Sozialpädagogin und Kleinkinder-
    zieherin, arbeitet aber in dem von ihr gegründeten freien Lernort «FreiLernRaum» für Homeschooler und Freilerner
    in Bern.

    Andrea, warum hast du dich für Homeschooling entschieden?      z.B. nicht dieselbe Infrastruktur bieten wie eine Schule
    Ich war drei Monate lang mit den Kindern in Rumänien,          (Turnhalle, Chemielabor, Werkstatt, etc). Homeschooling
    wo wir bei einem humanitären Projekt halfen. Die Kin-          verlangt viel Engagement von Seiten der Eltern.Wir besu-
    der hatten Lernmaterial dabei und arbeiteten selbständig       chen z.B. regelmässig eine super ausgerüstete und betreu-
    daran. Ich stellte fest, dass sie viel besser lernten als im   te Holzwerkstatt sowie einen Malort und wir fragen einen
    grossen Klassenverband der Steinerschule und sie mein-         Informatiker über die Basics des Programmierens. Die so-
    ten, dass es Spass mache, so zu lernen. Amanda wollte          zialen Kontakte müssen ebenfalls organisiert werden. Man
    dann nicht mehr zurück in die Schule und bat mich, das         muss sich auch durch einen Dschungel an Lehrmitteln,
    zu organisieren. Dies, obwohl sie gern zur Schule ging         Infomaterialien und Internetseiten kämpfen, um an das zu
    und eine gute Schülerin war. Bastian litt schon länger in      gelangen, was man als wertvoll erachtet. Es kann sein, dass
    der Schule. Wir wussten aber nicht wieso, denn auch er         man eingeschränkter ist in der eigenen beruflichen Lauf-
    war ein guter Schüler und hatte Freunde in der Klasse. Ich     bahn. Ich habe allerdings auch als alleinerziehende Mutter
    schlug ihm also vor, den Versuch Homeschooling ebenfalls       von vier Kindern und mit einem Arbeitspensum von 30%
    zu wagen. Der Start war eine Herausforderung! Aber die         Homeschooling praktiziert. Ich habe mich dann mit einer
    Kinder blühten schon nach wenigen Wochen auf, hatten           anderen Familie in der Begleitung/Betreuung abgewech-
    Freude am Lernen und viele neue Ideen, was sie noch alles      selt. Man muss sich nur gut organisieren.
    machen möchten.
                                                                   Was für ein Bild existiert deiner Meinung nach von Homeschoo-
    WelcheVorteile versprichst du dir davon?                       ling in der Schweiz?
    Mehr Familienzeit und eine intensivere Beziehung zu den        Ich denke, dass das Bild vorherrscht, dass Homeschooling
    Kindern. Der Familienalltag kann viel freier gestaltet wer-    nur etwas für Freaks, Superreiche mit Privatlehrern oder
    den. Längere Auslandaufenthalte sind möglich. Wir kön-         fundamentalistische Christen ist, die ihre Kinder vor der
    nen viele Angebote der Stadt und des Landes zum Lernen         bösen Welt beschützen möchten. Ausserdem gehen viele
    nutzen (Vorträge, Bibliotheken, Vorführungen, Ausflüge         davon aus, dass Homeschooler keine sozialen Kontakte
    in die Berge, in Städte und an Seen). Die Kinder lernen        haben, nicht das Notwendige fürs Leben lernen, sich zu
    das, was für sie Sinn macht und sie auf ihrem eigenen Weg      wenig von den Eltern abnabeln können, verweichlicht
    brauchen können. Sie haben zudem die Möglichkeit sich          werden und nicht mit den Anforderungen der Berufswelt
    mit Themen vertieft zu beschäftigen, die in der Schule kei-    klarkommen können.
    ne Priorität haben. Die Länge und Intensität kann selber
    bestimmt werden. Die vorgegebene 45min. Lektion muss           Was meinst du denn zum oft gehörten Vorwurf, dass beim Home-
    nicht eingehalten werden. Sie werden ihren selbst gewähl-      schooling der soziale Aspekt der Schule verloren geht?
    ten Weg gehen und damit wohl glücklicher sein als viele        Meine Kinder werden nicht eingesperrt und haben genau-
    Menschen im Erwachsenenalter.                                  so Freunde wie andere Kinder. Sie gehen in Vereine und
                                                                   haben Hobbies, die sie mit anderen teilen. Es muss einfach
    Denkst du, dass Homeschooling auch Nachteile hat?              alles organisiert werden. Ist aber überhaupt kein Problem.
    Ja, es kann auch Nachteile geben. Ich kann den Kindern         Sie verbringen Zeit mit Menschen jeglichen Alters, was

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
Andrea (hinten rechts)
                                                                                       mit ihrem Partner und
                                                                                       den vier Kindern. Die
                                                                                       Sozialpädagogin und
                                                                                       Kleinkinderzieherin hat
                                                                                       den «FreiLernRaum»
                                                                                       für Homeschooler
                                                                                       und Freilerner in Bern
                                                                                       gegründet.

ich sehr wertvoll finde. Kinder brauchen Menschen, nicht
unbedingt Gleichaltrige.
                                                               Rechtslage in der Schweiz
Bastian, wie siehst du das?
Ein wenig stimmt das – ich sehe weniger Gleichaltrige. Es      Rechtsanwalt D. Albietz in Rechtsgut-
ist schwieriger abzumachen, da diese Freunde nicht sehr        achten zu Homeschooling laut Bundes-
viel Zeit haben seit der Oberstufe.                            verfassung:

Wie wird eigentlich deine Leistung überprüft und bewertet?     • «Für das Schulwesen sind grundsätz-
Von mir selbst, aber ich erhalte Feedbacks vom Lerncoach         lich die Kantone zuständig.»
und meiner Mutter. Zur Zeit überprüfe ich meine Leis-          • «Weder die Bundesverfassung noch
tungen auch, indem ich alte Gymi-Aufnahmeprüfungen               das HarmoS-Konkordat enthalten
löse und auswerte.                                               Vorgaben zum Homeschooling oder
                                                                 ein Verbot desselben.»
Amanda, wie werden deine Freunde unterrichtet und was machst   • «Im Kontext der Grundrechte ist es
du so in deiner Freizeit?                                        prioritär Aufgabe der Eltern und nicht
Meine Freundinnen gehen an verschiedenen Orten zur               des Staates, das Kindswohl und da-
Schule. Eine Freundin ist auch Homeschoolerin. In mei-           mit die Unterrichtspflicht und die So-
ner Freizeit spiele ich Klavier, gehe ins Kunstturnen und        zialisation zu verwirklichen.»
spiele Theater bei der jungen Bühne Bern. Ich darf auch
zum Tierarzt helfen gehen, plane Projekte mit meiner           Auch wenn die Bundesverfassung kein
Freundin und spaziere mit den Hunden oder mache etwas          Lehrdiplom für Eltern vorschreibt, kön-
mit meinen Hasen.                                              nen Kantone dies betreffend eigene
                                                               Reglungen haben. Das Volksschulamt
Welche Zukunft siehst du für Homeschooling in der Schweiz,     des Kantons Zürich zu Homeschooling:
Andrea?
Das Interesse an Homeschooling steigt aktuell rasant in        • «Wenn der Privatunterricht länger als
der Schweiz. Viele Familien ziehen deswegen in Kantone,          ein Jahr dauert, darf er nur von einer
in denen Homeschooling erlaubt wird. Ich weiss, dass vie-        Person mit abgeschlossener Lehrer-
le mit dem Schulsystem nicht zufrieden sind, Alternati-          ausbildung erteilt werden.»
ven suchen und die Verantwortung für die Bildung ihrer         • «Wie an Privatschulen müssen auch
Kinder zunehmend selbst in die Hand nehmen möchten.              beim Privatunterricht die Lernzie-
Leider werden ihnen teilweise Steine in den Weg gelegt.          le gemäss kantonalzürcherischem
Ich wünschte, es gäbe eine einheitlichere Gesetzgebung           Lehrplan erreicht werden.»
– eine liberale. Homeschooling ist eine Alternative zum
staatlichen System wie Privatschulen auch.

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Flüchtlingskinder gehen zur Schule Unser Rektor im Interview Home Schooling Nivellierung nach unten - Studierendenzeitung der PH Zürich Nr. 23 ...
Portraitiert – Deutsch für alle
     von Lea Bärtschi

     Studierende der PH Zürich unterrichten                       Ausweis N
     Asylsuchende                                                 Alle Kursteilnehmer haben den Ausweis N. Was bedeutet
     Seit dem Start im November 2016 kann das von Studie-         das? Jene Personen, die den blauen Ausweis N besitzen,
     renden der PHZH ins Leben gerufene Projekt «Deutsch          werden politisch korrekt Asylsuchende genannt. Das sind
     für alle: Deutschkurse für Asylsuchende an der PHZH»         Menschen, die bei uns in der Schweiz ein Asylgesuch ge-
     bereits einige Erfolge verbuchen. Die zwei Klassen mit       stellt haben und noch im Verfahren stehen. Sie haben zwar
     Niveau A1 und A2 werden täglich von je ca. 20 Personen       ein Aufenthaltsrecht in der Schweiz, ob und wie lange sie
     besucht und erfreuen sich grosser Beliebtheit. Doch die      bleiben dürfen, ist aber noch in Abklärung. In den ersten
     freiwilligen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wie auch       drei Monaten bleibt diesen Menschen eine Erwerbstätig-
     die lernwilligen Kursteilnehmer sehen noch weiteres          keit verwehrt, nur unter gewissen Umständen ist es ihnen
     Entwicklungspotenzial für die Schule. Wir haben mit der      erlaubt, einer unselbständigen beruflichen Tätigkeit nach-
     Projektleiterin Tamira Ernst gesprochen und sie berichtet    zugehen.
     über neue Ideen, die zeigen, dass das Projekt noch eine      Asylsuchende werden nur unter folgenden Voraussetzun-
     grosse Zukunft vor sich hat. Geplant sind weitere Klas-      gen für eine Arbeit zugelassen:
     sen, um der riesigen Nachfrage und der langen Warteliste
     mit Neuanmeldungen nachzukommen. Zurzeit mangelt             •   Wohnsitz im selben Kanton wie die Arbeitsstelle
     es dafür aber noch an freiwilligen Lehrpersonen. Falls ihr   •   Die Wirtschafts- und Arbeitsmarktlage erlauben eine
     also interessiert seid, liebe Kommilitoninnen und Kom-           Anstellung von Asylsuchenden
     militonen, euer Engagement ist jederzeit willkommen!         •   Der Arbeitgeber hat Inländer zunächst bevorzugt
     Zudem wäre eine Kinderbetreuung sinnvoll. Aktuell be-        •   Die ort- und branchenüblichen Lohnbedingungen
     suchen mehrheitlich Männer die Kurse. Das Interesse              können eingehalten werden
     Deutsch zu lernen, ist aber auch bei den Frauen gross,
     nur bleibt ihnen der Kursbesuch aus Mangel an Betreu-        So weit, so gut. Bei der weiteren Recherche bin ich aber
     ungspersonen für ihre Kinder oftmals verwehrt. Deshalb       auch noch auf folgende «gewisse Umstände» gestossen.
     sucht «Deutsch für alle» auch Studis, die Freude daran       Im Kanton Zürich sind Bewilligungen für eine unselbstän-
     hätten, sich um die Kinder zu kümmern und diese wäh-         dige Erwerbstätigkeit auf folgende Branchen beschränkt:
     rend den zwei Schullektionen zu beschäftigen (Zeiten und
     Kontaktangaben siehe Box).                                   •   Landwirtschaft, Gemüsebau, Gärtnereien, Garten-
     Ich habe mich im Januar mit einigen der Asylsuchenden            bau, Forstwirtschaft, Sägereien
     nach ihrem Kurs getroffen und war tief beeindruckt von       •   Betriebe der Bauwirtschaft
     ihrem Wissensdurst und ihrer Beständigkeit. Sie berichte-    •   Spitäler, Heime, Anstalten (Pflege und Ökonomie)
     ten mir von ihren Leben aus der Heimat, von ihrer Flucht     •   Betriebe zur Herstellung von Nahrungsmitteln und
     und den Erfahrungen in der Schweiz. Es waren sehr be-            Getränken
     wegende, traurige aber zugleich auch starke Geschichten,     •   Gastgewerbe, Kantinen
     die mich wiederum dazu bewogen, an diesem historisch         •   Wäschereien, Chemische Reinigungen, Näh- und
     relevanten Trauerspiel etwas entgegenzuwirken. Denn              Änderungsateliers
     eines Tages werden mich meine Enkel nach den Flücht-         •   Entsorgung (Abfallbewirtschaftung)
     lingsströmen fragen, und ich möchte nicht antworten          •   Engros-Markt Zürich
     müssen, dass mich das Ganze eigentlich nur peripher tan-
     giert habe.
                                                                  Liest man diese Auflagen, wird klar, wie schwierig es für
                                                                  einen Asylsuchenden ist, einer Erwerbstätigkeit nachzu-
                                                                  gehen. Hier anzumerken ist, dass branchenunabhängig
         Kurszeiten:                                              die Beherrschung der Sprache Voraussetzung für eine
         Montag – Freitag 16 bis 20 Uhr                           Anstellung ist. Gerade deshalb sind Deutschkurse für
         Samstag 14-16 Uhr                                        Asylsuchende mit N Ausweis so zentral. Wie wir in den
         Jeweils im LAD der PHZH                                  Interviews erfahren haben, ist dies für alle drei Gesprächs-
         Kontakt:                                                 partner eines der wichtigsten Motive, um unsere Sprache
         tamiraernst@stud.phzh.ch                                 zu lernen. Sie erhoffen sich, durch die Sprache sowohl
                                                                  den Zugang zum Arbeitsmarkt wie auch zu unserer Kul-
                                                                  tur und Gesellschaft zu finden.

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Teimur                                             Shirav                                              Bismillah
                        Alter: 42 Jahre                                    Alter: 23 Jahre                                     Alter: 22 Jahre
                        Herkunft:                                          Herkunft:                                           Herkunft:
                        Afghanistan                                        Syrien                                              Afghanistan
                        In der CH seit:                                    In der CH seit:                                     In der CH seit:
                        September 2015                                     Oktober 2015                                        Oktober 2015
                        Niveau: A2                                         Niveau: A2                                          Niveau: A2

Wieso willst du Deutsch lernen?                    Wieso willst du Deutsch lernen?                    Wieso willst du Deutsch lernen?
Ich lebe hier und möchte einmal in der             Weil ich in der Schweiz lebe und nicht weiss,      Weil ich hier lebe und mich mit meinen Mit-
Schweiz arbeiten. Zudem möchte ich mich            wie lange ich hier bleiben werde.                  menschen unterhalten möchte. Zudem fän-
mit den Schweizern unterhalten können.                                                                de ich es schön, wenn ich irgendwann in der
                                                   Wie bist du in die Schweiz gelangt?                Schweiz Arbeit finde könnte. Dafür brauche
Was kannst du über den Deutschkurs sagen? Wie      Meine Familie (vier Schwestern und einen           ich die deutsche Sprache.
findest du ihn?                                    Bruder) lebt noch in Syrien. Ich bin zu Fuss,
Mir gefällt er sehr, weil er intensiv ist. Es      mit Boot und Auto in die Schweiz gereist.          Was kannst du über den Deutschkurs sagen? Wie
wäre aber noch besser, wenn wir mehr reden         Insgesamt bin ich zehn Tage gereist.               findest du ihn?
würden. Aber um zuerst die Grammatik zu                                                               Der Kurs ist eine super Gelegenheit. Ich
lernen, ist es sehr gut.                           Wieso bist du in der Schweiz?                      habe lange nach einem Intensivkurs gesucht.
                                                   Die Regierung sucht mich, weil ich den Mi-         Hier kann ich täglich an meinen Zielen ar-
Wie bist du in die Schweiz gelangt?                litärdienst verweigere, deshalb bin ich auch       beiten und bekomme auch Unterlagen, um
Ich bin innert 30 Tagen mit meiner Fami-           alleine geflüchtet. Ich möchte nicht im Krieg      zuhause Deutsch zu lernen.
lie, Frau und zwei Kindern gezielt in die          kämpfen. Mein jüngerer Bruder ist nach
Schweiz geflüchtet. Wir sind vom Krieg und         Kurdistan geflüchtet.                              Wie bist du in die Schweiz gelangt?
der Angst, entführt werden zu können, ge-                                                             Ich bin 35 Tage gereist und habe elf Grenzen
flüchtet.                                          Wo und wie lebst du hier?                          überquert. Vorgängig habe ich alles, was ich
                                                   Ich wohne in Buchs-Dällikon mit einem Kol-         besitze, verkauft. Total hat die Flucht circa
Wieso bist du in der Schweiz?                      legen, er ist auch Syrier.                         3‘000 Dollars gekostet. Ich kam alleine, es
Weil die Schweiz mit den Ländern rundhe-                                                              war mir nicht möglich, mit meiner Familie
rum gut auskommt. Die Schweiz erscheint            Gefällt es dir in der Schweiz?                     zu flüchten. Einerseits wegen dem Geld,
mir geschützt.                                     Ja sehr, insbesondere die Natur.                   andererseits, weil ich als Student dem Staat
                                                                                                      unterliege und die Taliban- und IS-Truppen
Gefällt es dir in der Schweiz?                     Wieviel Franken hast du pro Monat zurVerfügung?    damit nicht einverstanden sind. Mmmh...
Zu 100% ja. Alle Leute sind nett und hilfs-        Reicht dir das aus?                                Möchtest du die lange oder die kurze Versi-
bereit.                                            Ich bekomme 480 Franken pro Monat. Es              on?
                                                   genügt.
Wieviel Franken hast du pro Monat zurVerfügung?                                                       Ich fände es schön, wenn du deine Geschichte mit
Reicht dir das aus?                                Wenn du einenWunsch frei hättest, was würdest du   uns teilst.
1250.-/Monat. Es ist nicht genug, aber ich         dir wünschen?                                      Als Student (hat Psychologie studiert) lebst
bin dankbar, hier sein zu dürfen und möchte        Ich wünschte mir, dass der Krieg in meinem         du in Afghanistan gefährlich. Wir mussten
nicht nach mehr fragen. Es ist grosszügig.         Land fertig ist und wieder Frieden herrscht.       oft zwischen den Unis pendeln. Da die Ta-
                                                                                                      liban- und IS-Truppen nicht mit dem Afgha-
Wenn du einenWunsch frei hättest, was würdest du   Wie erlebst du unsere Sprache?                     nischen Staat einverstanden sind, attackieren
dir wünschen?                                      Schweizerdeutsch verstehe ich noch gar             sie unter anderem auch die Studenten. Eines
Ich wünschte, ich könnte eine Import-/Ex-          nicht. Aber Hochdeutsch verstehe ich schon         Tages, ich war mit einigen anderen Studen-
portfirma gründen und selbstständig in der         gut.                                               ten unterwegs nach Kabul, sind wir von den
Schweiz arbeiten.                                                                                     IS-Truppen entführt worden. Sieben Tage
                                                   Welche Sprachen sprichst du?                       waren wir in deren Gewahrsam. Mir wurde
Wie erlebst du unsere Sprache?                     Arabisch und Kurdisch.                             ein Jutesack über den Kopf gestülpt und sie
Das Schweizerdeutsch ist süss. Ich bevorzuge                                                          nahmen mir alles weg. Sie drohten uns bei
es, vor allem wegen der Aussprache. Es ist         Was machst du im Jahr 2025?                        der Freilassung mit Enthauptung, wenn sie
mir näher als das Hochdeutsche.                    Ich bin in Syrien bei meiner Familie.              uns noch einmal erwischen. Da bin ich an
                                                                                                      dem Punkt angelangt, an dem ich mir sagte,
Was machst du im Jahr 2025?                        Wenn du etwas in der Schweiz ändern könntest,      lieber auf der Flucht oder anderswo sterben,
Ich würde gerne gemäss den Schweizer Stan-         was wäre das?                                      als hier in meinem Dorf, geköpft von den Ta-
dards aus Afghanistan importieren. Ich sehe        Nichts.                                            liban- oder IS-Truppen.
überall indische, pakistanische und arabi-
sche Läden, aber ein Laden mit afghanischen        Was fehlt dir am meisten aus deiner Heimat?        Wieso bist du in der Schweiz?
Spezialitäten fehlt uns noch in der Schweiz        Meine Familie und meine Freunde.                   Hier sind die Menschen freundlich und ehr-
(lacht).                                                                                              lich, auch wegen dem Sozialstaat und den
                                                                                                      Möglichkeiten, die ich hier habe, wofür ich
Was fehlt dir am meisten aus deiner Heimat?                                                           sehr dankbar bin.
Meine Verwandtschaft und Freunde. In Af-
ghanistan ist es eine Art Tradition, dass wir                                                         Wo und wie lebst du hier?
unsere Leute im grossen Stil besuchen. Der                                                            Ich lebe in Rüti in einer Flüchtlingswohnung.
Austausch fehlt mir.                                                                                  Jeder hat sein eigenes Zimmer. Die Küche

                                                                                                                                                         11
und das Bad teilen wir. Insgesamt sind wir 70
     Männer auf vier Etagen verteilt.

     Wieviel Franken hast du pro Monat zurVerfügung?
     Reicht es dir aus?
     Ich habe 485 Franken pro Monat zur Verfü-
     gung. Das muss für Essen, Kleider, das Bahn-
     ticket und den ganzen Alltag reichen (exklu-
     sive Versicherung). Es reicht nur knapp.

     Wenn du einenWunsch frei hättest, was würdest du      Basil Saner und
     dir wünschen?                                         Julia Wanzenried
     Ich wünschte, ich könnte mein Studium hier
     in der Schweiz beenden.                               Studieren an der PHZH und engagieren
                                                           sich als Kursleiter im Projekt.
     Wie erlebst du unsere Sprache?
     Die Aussprache im Schweizerdeutsch ist sehr
     ähnlich wie bei uns, was es sehr einfach für
     mich macht. Schwieriger ist, dass ich zwei
     Sprachen lernen muss: Zuerst das Hoch-
     deutsch, dann das Schweizerdeutsch.
                                                        Was machst du anders, als wenn du in einer regu-     Ritual für das Ende der Stunde. Es ist aber
     Was machst du im Jahr 2025?                        lären Klasse unterrichtest?                          immer sehr schön, wenn man mit den Teil-
     Ich spreche fliessend Deutsch und arbeite in       Julia: Ich achte weniger auf eine strenge            nehmern nach dem Kurs noch ins Gespräch
     Zürich als Geschäftsführer einer Reisefirma.       Klassenordnung, denn es ist in ihrem eige-           kommt.
                                                        nen Interesse zu lernen. Ausserdem gehe
     Wenn du etwas in der Schweiz ändern könntest,      ich während des Unterrichts mehr darauf              Wie erlebst du die Kursteilnehmer? Was nimmst
     was wäre das?                                      ein, was sie gerade für Bedürfnisse haben            du mit?
     Die Arbeitszeiten (lacht). Die Schweizer sind      (ein grammatikalisches Thema, Worterklä-             Basil: Ich muss ehrlich sagen, dass ich
     so fleissig. Ihr arbeitet viel.                    rungen, besondere Interessen). Eine solche           schon einige Male aus dem Kurs gelaufen
                                                        Flexibilität kann man sich erlauben, da man          bin und gedacht habe: «Ja, genau so muss
     Was fehlt dir an meisten aus deiner Heimat?        keinen Zeitdruck hat, um den Stoff durch-            Unterrichten sein!» Dies hängt ganz stark
     Meine Familie.                                     zubringen.                                           mit den Kursteilnehmern zusammen. Sie
                                                                                                             geben einem unglaublich viel zurück und
                                                        Worauf baust du deinen Unterricht auf, wenn          sind enorm motiviert. Gerade wenn man
                                                        nicht auf der Sprache?                               vielleicht einige Vikariate an Regelschulen
                                                        Julia: Die meisten Flüchtlinge können                absolviert hat und mit manchmal etwas un-
                                                        schon etwas Deutsch, das erleichtert die             motivierten Schülern zu tun hatte, ist dieser
                                                        Kommunikation. Ich arbeite trotzdem noch             Kurs wirklich Balsam für die Seele und man
                                                        viel mit Bildern und mache viele Gesten,             merkt, wieso man sich für diese Ausbildung
                                                        um Wörter zu erklären.                               entschieden hat. Es ist eine wirklich tolle
                                                                                                             Erfahrung und gibt einem unglaublich viel.
                                                        Wie viele Kursteilnehmer hast du jeweils, die dei-   Julia: Die Kursteilnehmer sind sehr dank-
                                                        ne Unterstützung in Anspruch nehmen? Arbeitet        bar, humorvoll und sehr lernwillig. Es
                                                        ihr in Kleingruppen oder wie teilt ihr euch auf?     macht sehr viel Spass, mit ihnen Deutsch zu
                                                        Basil: Ich unterrichte die A2-Gruppe und             lernen und auch für neue Sportarten, wie
                                                        kann daher vor allem für den Unterricht              das Schlittschuhlaufen sind sie zu haben. Ich
                                                        dort sprechen: Circa zwanzig Personen sind           schätze sie sehr!
                                                        hier zugeteilt. Zu zweit ist das Unterrichten
                                                        tatsächlich etwas einfacher. Die Kursteil-           Hast du einen Tipp für Freiwillige, die allenfalls
                                                        nehmer haben sehr viele Fragen (teilweise            auch mitmachen wollen beim Projekt Deutsch für
                                                        auch Fragen aus anderen Deutschkursen)               alle?
                                                        und es ist beinahe unmöglich, allen Fragen           Julia: Trau dich! Vielfach würde man gerne
                                                        gerecht zu werden. Das Unterrichten zu               an einem solchen Projekt mitmachen, aber
                                                        zweit ist aber leider die Ausnahme, da wir           aus Bedenken, dass man Deutsch als Zweit-
                                                        noch nicht so viele Lehrpersonen haben. Es           sprache nicht gelernt hat oder ob man genü-
                                                        ist aber zumindest auf dem A2-Level auch             gend Autorität haben wird, zieht man sich
                                                        problemlos möglich, alleine zu unterrich-            wieder zurück. Schau einfach einmal rein
                                                        ten. Die Kursteilnehmer sind grösstenteils           und du wirst dich vom Gegenteil überzeu-
                                                        unkompliziert und wissen sich auch selber            gen. Ein Handy/Computer als Nachschla-
                                                        und untereinander zu helfen.                         gewerk ist sehr dienlich, denn sie haben
     Personen, die in der                                                                                    viele Fragen.
     Schweiz einen Asylantrag                           Womit beginnst du die Lektion? Wie beendest du       Basil: Probiert es aus und habt keine fal-
                                                        sie?                                                 sche Scheu, weil ihr beispielsweise kein
     gestellt haben und deren
                                                        Basil: Die Lektionen beginne ich häufig mit          Deutsch im Profil habt! Wir haben eine
     Verfahren noch nicht ab-                           einem Spiel (z.B. Hangman), das die Teil-            wirklich tolle Truppe zusammen, könnten
     geschlossen ist, erhalten                          nehmer auf den Inhalt der anstehenden Lek-           aber durchaus noch die ein oder andere Ver-
     den Ausweis N.                                     tion vorbereitet. Ich habe kein bestimmtes           stärkung vertragen.

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Unterricht auf dem Tablet(t)?
              Ein Plädoyer für mehr Selbstständigkeit und Digitalisierungsoffenheit in der Schule
                                                                                    von Julia Lehmann für Avenir Jeunesse

     PISA und jetzt?
     Gegen Ende letzten Jahres wurden die neuesten Ergebnis-        Klassenzimmer wandelt sich jedoch, denn die Lehrperson
     se der PISA Studie 2015 veröffentlicht. Für die Schweiz        ist nicht mehr der allwissende, alleinige Lösungsbringer.
     lässt sich aus den Testergebnissen eine gemischte Bilanz       Daraus ergibt sich die Chance, die Rollen im Klassen-
     ziehen. In der Mathematik besetzen unsere Schülerinnen         zimmer neu zu gestalten. Vom frontalen Vermittler wird
     und Schüler den Spitzenplatz, beim Lesen fielen sie je-        die Lehrkraft zum Berater, welcher das Kind bei der Ent-
     doch auf einen Platz im Mittelfeld1. Die neuesten Resul-       wicklung im eigenen Lernprozess unterstützt.
     tate für die Schweiz zeigen ein Bild, welches über die letz-
     ten Jahre relativ konstant war. Grundsätzlich funktioniert     Lernen mit digitalen Medien
     PISA wie ein Thermometer: Es liefert Informationen, die        Die Digitalisierung darf nicht als Bedrohung wahrge-
     einen Ländervergleich ermöglichen, die Ergebnisse sagen        nommen werden, sondern als Innovationstreiber. Ein
     aber wenig darüber aus, was aufgrund dieser konkret zu         spannendes Beispiel zum Umgang mit digitalen Medien
     tun ist.                                                       in der Schule lässt sich in Brooklyn beobachten2. Im auf-
     An diesem Punkt kommen Sie ins Spiel. Als angehenden-          blühenden NewYorker Stadtteil wurde vor einigen Jahren
     den Lehrkräften legt Ihnen die Gesellschaft die wertvolle      an der David A. Boody Schule die Initiative «New Class-
     Aufgabe in die Hände, die künftigen Generationen aus-          room» gestartet. Der Mathematikunterricht findet dort
     zubilden. Ihre Hauptaufgabe wird sein, einen fachlich          in einem riesigen Raum an wechselnden Stationen statt.
     inhaltsreichen und vielfältigen Unterricht anzubieten.         Dieser Unterricht ist individuell und auf jeden einzelnen
     Primär geht es in der schulischen Laufbahn darum, den          Schüler und jede einzelne Schülerin zugeschnitten. An-
     Schülerinnen und Schülern das nötige Wissen und ge-            hand von Apps werden Lernfortschritte gemessen und
     schliffene Kompetenzen mit auf ihren Lebensweg zu ge-          Algorithmen geben den weiteren Lernstoff vor. Die Lehr-
     ben.                                                           person kann mitverfolgen, wenn ein Kind nicht mehr vor-
                                                                    ankommt und kann dann gezielt weiterhelfen.
     I’m feeling lucky
     Die Kinder von heute wachsen in einer digitalisierten          Gelebte Digitalisierung
     Welt auf, in welcher Informationen schnell und einfach         Die Digitalisierung hält langsam aber sicher immer mehr
     zugänglich sind. Sie sind es gewohnt, dass Google und          Einzug in die Klassenzimmer. Die Schweizer Schulen tun
     YouTube auf fast alle ihre akuten Fragen eine Antwort          gut daran, zu schauen, dass sie den Anschluss nicht ver-
     liefern. Bereits vorhandene Lösungen zu nutzen, ist legi-      passen und auf technologische Trends reagieren. Um In-
     tim. Insbesondere, wenn sie nur einen Klick entfernt auf       novationen zu fördern, braucht es auch willige Lehrkräf-
     Googles I’m-feeling-lucky-Button liegen. Dieses Vorgehen       te, die offen sind, neue Wege zu erproben.
     führt aber zunehmend zum Verlust der Fähigkeit, durch          Kommen wir zu den PISA Ergebnissen zurück, die ge-
     eigenständiges Denken Probleme zu bewältigen. Auch             zeigt haben, dass es mit dem Lesen in der Schweiz noch
     im Schulunterricht trifft man die I’m-feeling-lucky-Funkti-    hapert. Gerade bei der Leseförderung kann eine Brücke
     on häufig an. Oft werden Lösungswege durch Lehrkräfte          zwischen digital und analog geschlagen werden. In den
     oder gut zugängliche Lösungsblätter bereits vorgegeben.        letzten Jahren sind zahlreiche digitale Leseformate für
     Doch gerade im digitalen Zeitalter sollte die Kompetenz        Kinder und Jugendliche entwickelt worden. Mit Hilfe
     des eigenständigen Denkens im Mittelpunkt stehen. Den-         von Apps können nicht nur die Kleinsten ans Lesen heran-
     ken ist die menschliche Fähigkeit mit dem Verstand zu          geführt werden, sondern auch diejenigen begeistert wer-
     arbeiten und eigenständige Lösungswege zu entwickeln.          den, die normalerweise in der Bibliothek nur zwischen
     Fortan braucht es keine Menschen, die rein ausführende         den Bücherregalen herumstehen.
     Aufgaben übernehmen, sondern solche die fähig sind,            Als zukünftige Lehrpersonen haben Sie die Chance, ein
     selbständig Lösungswege zu entwickeln.                         neues Zeitalter in den Schulzimmern einzuläuten und
                                                                    dazu beizutragen, dass die Schule von morgen nicht die
     Lehrperson vs. www?                                            Schule von gestern wird.
     Doch braucht es in der Zukunft überhaupt noch Lehr-
                                                                    Avenir Jeunesse: Die Jungen von heute sind die Zukunft von morgen. Avenir
     personen, wenn sich die «Digital Natives» ihr Wissen im        Jeunesse bietet eine Plattform, um interessierte junge Menschen zusammenzu-
     Internet theoretisch selbst aneignen können? Keine Sor-        bringen und über die Zukunft einer liberalen Schweiz zu debattieren.
     ge – die digitalen Hilfsmittel werden die Lehrkräfte nicht     1
                                                                        http://www.compareyourcountry.org/pisa/country/che
     aus dem Klassenzimmer verdrängen. Die Hierarchie im            2
                                                                        http://izonenyc.org/initiatives/school-of-one/

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Semesterplan VS PHZH – FS 2017
                23FEBRUARTHERABIERBAR
                2MÄRZKAFI SCHNAUZMOOSESTACHE-SLAM
                3MÄRZSEMESTERPARTY IM CLUB HEILE WELT
                9MÄRZKAFI SCHNAUZFEDER & SCHNAUZ
                (SLAM-SCHREIBWERKSTATT) PLUS LIVE-ACT
                16MÄRZTHERABIERBAR
                23MÄRZKAFI SCHNAUZSOQUASIPOETE
                30MÄRZTHERABIERBAR
                6APRILKAFI SCHNAUZQUIZNIGHT
                13APRILOSTERFERIENKEIN ANLASS
                20APRILOSTERFERIENKEIN ANLASS
                27APRILTHERABIERBAR
                4MAIKAFI SCHNAUZLIVE-KONZERT
                19MAISPORTNACHT VS PHZH
                11MAITHERABIERBAR
                18MAIKAFI SCHNAUZMOOSESTACHE-SLAM
                25MAIAUFFAHRTKEIN ANLASS
                1JUNITHERABIERBARZWEI LIVE-ACTSCLANDESTINE
                UNDEINE GROSSE ÜBERRASCHUNG

Nachhaltigkeitswoche vol. 5
Wann: 		  6. – 11. März
Wo: 		    An allen Zürcher Hochschulen
Was: 		   Workshops, Vorträge, Filme, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen, Ausflüge und
		vieles mehr!
Kosten:   Ja, es gibt noch Dinge, die gratis sind ;-).
Das Ziel: Information, Sensibilisierung und aktives Engagement.

Das Programm & mehr Infos auf www.nachhaltigkeitswoche.ch.
Wir freuen uns auf euren Besuch!

Die neuen Flaschen der PHZH sind da!
Möchtest du etwas Gutes für die Umwelt tun? Bist du es leid, immer eine PET-Flasche kaufen zu
müssen? Wir haben die Lösung! Die neue PHZH Trinkflaschen sind handlich, langlebig und umwelt-
freundlich.
Am 27.02. und 10.03. 2017 jeweils von 12-14 Uhr findet der Flaschenverkauf entweder draussen
oder im LAB Eingang statt. Die Investition lohnt sich! Wieso? Hier die Gründe:
    • Dichter Bügelverschluss (selbst wenn Teebeutel noch dazwischen ist).
    • Für Geschirrspüler & hohe Temperaturen geeignet.
    • 0.6 Liter Volumen und trotz allem bringst du sie unter jeden Wasserhahn.
    • Aus ökologischer Produktion und 1.- pro Flasche geht an ein Trinkwasserprojekt.
    • Lässigs Logo mit der Skyline von Zürich.

Falls du den Flaschenverkauf verpassen solltest, kein Problem. Du kannst dir trotzdem eine sichern!
Schreib eine Mail an: lea_baertschi@stud.phzh.ch. Eine solche Bestellung ist dann aber verbind-
lich. Wir danken euch. Eurer VN!

                                                                                                      15
Nivellierung
                               nach unten
     Eltern, Lehrmeister       Früher war die Sekundarstufe in         zum Eintritt in diese Stufe bereits
     und Hochschulen           drei Niveaus geteilt: Sek A, B und C.   eine bestimmte Leistung verlangt
                               Schüler, die auf besondere Hilfe an-    wird, handelt es sich bei dieser He-
     beklagen seit             gewiesen waren, wurden in Sonder-       terogenität um eine überschaubare.
     Jahren das sinkende       klassen unterrichtet.                   Den «integrierten» Sonderschülern
     Bildungsniveau der        «Integrieren statt separieren» lautet   wird eine Integration in die Regel-
     Volksschule. Im           aber die aktuelle Kahlschlagparole      klasse nur vorgegaukelt. Innerhalb
     Schulzimmer wird          der modernen Pädagogik. Wer kann        der Klasse werden sie nämlich von
                               da schon dagegen sein? Die Sek C        Spezialisten sonderbehandelt, was
     nicht mehr gelehrt        wurde in den meisten Schulen des        sich für die Schüler nicht wie eine
     und gelernt, sondern      Kantons Zürich abgeschafft. Man         Stütze, sondern wie eine öffentliche
     experimentiert. Nur die   wolle den Schülern das «Etikett Sek     Bekanntmachung ihrer Andersartig-
     Schultheoretiker sehen    C» ersparen, das sie bei der Stellen-   keit und ihrer Schwächen anfühlen
                               suche nur brandmarke. Auch Son-         dürfte. Unter diesen Vorzeichen sind
     keinen Anlass zum         derschüler werden vermehrt in die       nennenswerte Fortschritte ausge-
     Kurswechsel.              Regelklasse integriert. Schüler mit     schlossen. Die Lernprobleme der
     von Régis Ecklin          unterschiedlichen Lernständen wür-      Schüler werden nicht behoben, son-
                               den eine Menge voneinander lernen,      dern verwaltet. Zusätzlich wird der
                               so der landläufige Wunschtraum.         Schulbetrieb durch Interventionen
                               Das Ziel ist es, alle Schüler min-      von Heilpädagogen und ihren pri-
                               destens unter Sek-B-Flagge in die       vaten Intermezzos mit den Sonder-
                               Berufswelt segeln zu lassen. Dieses     schülern gelähmt. Vom Kompetenz­
                               Konzept ist reich an gut gemeinten      wirrwarr im Klassenzimmer ganz zu
                               Ideen, aber arm an harter Praxis-       schweigen.
                               tauglichkeit.
                                                                       Systemfehler
                               Folgen                                  Mit dem Einheitsbrei, der durch Ni-
                               Mit der Eingliederung der Sek           veaudurchmischung kreiert wird,
                               C-Schüler und der Sonderschüler in      wird keine Rücksicht auf die un-
                               die Sek B verschwinden diese schwa-     terschiedlichen Entwicklungs- und
                               chen Schüler nicht. Es wird nur ver-    Lernstände genommen – stets
                               schleiert, dass es sie gibt. Das hat    mit Verweis auf positiv klingende
                               zur Folge, dass enorme Leistungsun-     Worthülsen wie «soziale Kompeten-
                               terschiede innerhalb eines Niveaus      zen» oder «individuell ausgerichte-
                               entstehen. Natürlich gibt es auch in    tes Lernen». Statt drei Klassen mit
                               einer reinen Sek A und einer reinen     je einem Lernstand gibt es in vielen
                               Sek B verschieden starke Schüler, die   Schulen pro Jahrgang drei Klassen
                               eine gewisse Binnendifferenzierung      mit je mindestens drei verschiede-
                               nötig machen. Dadurch, dass aber        nen Lernständen. Und gerade um

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mit diesen selbstkreierten Leistungs-   Eine Aufteilung der heterogenen         erzahler aufkommen. 912 Millionen
unterschieden klarzukommen, wird        Schülerschaft in homogene Klassen       Franken berappte er im Jahr 2000
von den Lehrern erwartet, dass sie      gewährleistet     Chancengleichheit.    für die Sonderbehandlungen. 2014
im Unterricht verschiedene Tempi        Niveaudurchmischung wiederum            hatten sich die Ausgaben mit 1’923
anschlagen, diverse niveauspezifische   forciert Ergebnisgleichheit. Früher     Millionen bereits verdoppelt. Kosten
Übungen erstellen und schliesslich      war das «Etikett Sek C» ein Stolper-    und Nutzen stehen in einem umge-
auch bei den Prüfungen lernstandge-                                             kehrt proportionalen Verhältnis zuei-
rechte Aufgaben entwickeln. Verwir-     Das Faszinierendste am                  nander.
rend bis wirr.
Was in der Praxis kaum erreichbar ist   durchmischten Unterricht                Zurück zum Altbewährten
und somit für die schwachen Schüler     ist das Desinteresse                    Die Schule soll fair sein. Kein Schüler
eine Überforderung und für die star-    der Experten an                         soll vom Schulstoff überrannt oder
ken Schüler eine permanente Nivel-                                              in seinen Lernfortschritten gebremst
lierung nach unten bedeutet, stellt
                                        altertümlichen Fragen                   werden. Wer aber meint, diese Be-
für den Lehrer einen erheblichen        wie jener nach dem                      nachteiligungen mit Niveaugemisch
Mehraufwand in Planung, Durchfüh-       Nutzen.                                 verhindern zu können, versucht,
rung und Nachbearbeitung dar – bei                                              Feuer mit Benzin zu löschen.
fraglichem Nutzen. Die Wundertüte       stein bei der Lehrstellensuche, jetzt   Die Schüler, die eine spezielle För-
Sek B, die vom Sek A-Anwärter bis       ist es durch das «Etikett Sek B» als    derung brauchen, müssen wieder
zum Sonderschüler mit ADHS und          tiefstes Niveau ersetzt worden und      eingehend betreut werden. Sonder-
Dyskalkulie, der zudem nur radebre-     irgendwann hat jeder Sekundarschü-      und Kleinklassen, die auf bestimmte
chend Deutsch spricht, alles bein-      ler das «Etikett Sek» als Hypothek.     Behinderungsformen oder Lern- und
halten kann, wird von Lehrmeistern      Das Bildungssystem verkommt zum         Verhaltensschwierigkeiten speziali-
nicht mehr als zuverlässiges Label      Experimentierfeld von Hochschul­        siert sind, bieten ihnen dafür die bes-
wahrgenommen. Deshalb verlangen         intellektuellen, die der Schule ihren   ten Chancen.
sie bei Bewerbungen immer öfter ex-     Stempel aufdrücken wollen, um sich      Auf der Sekundarstufe ist die Drei-
terne, von privaten Instituten durch-   selbst zu verwirklichen. Die Praxis     teilung in Sek A, B und C optimal.
geführte Prüfungsresultate. Auch        steht mittlerweile im Dienste der       Wie in der Jurisdiktion sollte auch
Privatschulen schiessen wie Pilze aus   Theorie, anstatt dass die Theorie im    hier die Devise lauten: Gleiches
dem Boden, weil immer mehr El-          Dienste der Praxis steht.               gleich behandeln und Ungleiches
tern ihre Kinder aus der öffentlichen                                           ungleich behandeln. Je homogener
Schule nehmen. Die Volksschule hat      Bildungsfunktionäre schan-              Klassen wieder werden, desto besser
sich mit ihren unseriösen Experi-       zen sich gegenseitig Man-               können Schüler gefördert und gefor-
menten längst aus der Bildungsreali-    date zu                                 dert werden. Für den Lehrer wird es
tät verabschiedet.                      Auch die Sonderschulung ist mitt-       wieder möglich, die Übersicht zu be-
                                        lerweile eine sich selbst erhaltende    halten und auf die Klasse zugeschnit-
Elitäre Sturheit                        Maschinerie. Und es kommen stän-        tene Übungen zu gestalten, ohne auf
Nun könnte man von den studierten       dig neue Zahnräder dazu. Ein gros-      diverse lernstandsensible Sonderbe-
Bildungstheoretikern erwarten, dass     ses Problem besteht nämlich darin,      stimmungen einzelner Schüler Rück-
sie den Wink mit dem Matterhorn         dass das Einkommen der laufend          sicht nehmen zu müssen. Die schwa-
verstehen und ihre Konzepte hinter-     wachsenden Heilspädagogenkaste          chen Klassen können ihrem Niveau
fragen. Mit erstaunlicher Halsstar-     von den Sonderschülern abhängt.         entsprechend unterstützt werden,
rigkeit wollen sie aber den durch-      Und um diese Stellen zu sichern, gar    während starke Klassen auf ihrem
mischten Unterricht durchpauken         auszubauen, müssen ständig genug        Wissensstand gefördert werden kön-
und arbeiten mit Hochdruck am           Schüler gefunden werden, denen          nen. Und die Lehrmeister können
Ausbau von niveau- und altersdurch-     dieser Stempel aufgedrückt werden       wieder darauf vertrauen, dass Sek B
mischtem Unterricht. Schulen, die       kann. Das hat zur Folge, dass auch      drin ist, wo Sek B draufsteht.
auf Integration, Durchmischung und      zahlreiche kerngesunde Schüler der
ähnliche trendige Modelle setzen,       ausufernden Therapie-Industrie zum
haben den Applaus von Pädagogi-         Opfer fallen. Heute werden 24‘000        Aufruf zu einer
schen Hochschulen auf sicher. Tra-      Schüler sonderbetreut, was 10‘000        Gegenposition
ditionelle Modelle hingegen sind als    mehr sind als vor 10 Jahren. Und         An alle Dozierenden: Für die
rückständig verschrien. Langfristig     das, obwohl schweizweit die Schüler-     nächste Ausgabe würden wir uns
sollen wohl sämtliche Abstufungen       zahlen zwischen 2000 und 2014 von        über eine Gegenposition freuen.
gestrichen werden. Die Lernstand-       957‘154 auf 920‘958 gesunken sind.       Bitte melden Sie sich bei uns.
gerechtigkeit wird auf dem Altar der    Für die Diagnosesucht der Steuer-        rephlex@stud.phzh.ch
Integration geopfert.                   empfänger darf natürlich der Steu-

                                                                                                                          17
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