GemeindeLeben - 70 Jahre Kindergarten: Herzstück unserer Gemeinde - Evangelische Kirchengemeinde - Essen ...
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GemeindeLeben Haarzopf Fulerum Weihnachten 2020 November - Dezember - Januar - Februar 70 Jahre Kindergarten: Herzstück unserer Gemeinde
Senioren-Advent: Mal ganz anders Wir haben lange überlegt: Wie könnte in diesem Jahr eine Veranstaltung für Senior*innen im Advent aussehen? Jahrzehntelang fanden ja Anfang Dezem- ber große Feiern für die Älteren statt – mit Musik, Geschichten und Torte. Daran ist in Zeiten von Corona nicht zu denken. Also: Etwas Neues muss passieren! Liebe Leserin, lieber Leser, das Foto auf der Titelseite dieses Gemein- debriefs stammt aus dem Jahr 1949. Es ist das älteste uns bekannte Foto aus dem Haarzopfer Kindergarten. In den Jahren nach dem Krieg wurden zunächst Kinder im Konfirmandenraum der Kirche betreut. Einige Jahre später entstand das „Jugendheim“ hinter der Kirche – mit eigenen Räumen für den Kindergarten. Ähnlich war es in Fulerum, wo zunächst Und so wird das Neue aussehen: in der damaligen „Klappkirche“ ein Am 3. Dezember findet von 14-17 Uhr Kindergarten gegründet wurde, der auf dem kleinen Platz vor dem dann 1980 zeitgleich mit dem Neubau Gemeindezentrum Fulerum ein Mini- des Gemeindezentrums ein eigenes Adventsmarkt für die Älteren statt. Gebäude erhielt. Zurzeit umfasst unser Es wird heiße Getränke (Punsch, Tee, Kindergarten vier Gruppen: drei Gruppen Kaffee) und Gebäck geben. an der Humboldtstraße 169 und eine Auch eine geschütze Möglichkeit zum Gruppe in der Raadter Straße 79a. Unterstellen und Sitzen ist da. Unser In zwei Jahren kommen drei weitere, Kirchenmusiker Michael Drews spielt neue Gruppen in einem Neubau an der Weihnachtslieder auf dem E-Piano und Fulerumer Straße hinzu (Bericht Seite 13). auf dem Akkordeon – Lichterketten und Dann werden wir sieben Kindergarten- entsprechender Schmuck sorgen für die gruppen an drei Standorten haben.Schon nötige Stimmung. allein diese Zahl zeigt, welch einen hohen Die Konfis (aus zwei Jahrgängen) Stellenwert der Kindergarten in unserer werden an alle Senior*innen im Lauf Gemeinde hat. Lesen Sie dazu den Artikel des November eine kleine Tüte verteilen. auf der Seite 12. Es gab in diesem Jahr Darin ist eine Überraschung, eine einen Wechsel in der Leitung: Im Sommer Einladung zum Mini-Adventsmarkt hat Beate Grünewald nach mehr als am 3.12. und ein Gutschein für ein 40 Jahren ihre Arbeit im Kindergarten kostenloses Heißgetränk, den Sie dann beendet und ist in den verdienten vor Ort einlösen können. Ruhestand eingetreten. Auf der Seite 7 erzählt sie uns von ihren Erlebnissen Wir freuen uns auf Sie und hoffen in all den Jahren. Der Nachfolger von sehr, Sie am 3. Dezember beim Mini- Frau Grünewald ist Stephan Keisers. Ein Adventsmarkt begrüßen zu dürfen! Interview mit ihm finden Sie auf der Seite Auch wenn Sie vielleicht nur kurz vorbei 14. Der Kindergarten ist das Herzstück der schauen – wir sind da und erwarten Sie! Gemeinde. Hier wächst unsere Zukunft heran. Generationen werden geprägt: Pfarrerin Elisabeth Müller durch die Jahresfeste, durch Morgenkreis Kirchenmusiker Michael Drews und Kinderbibelwoche. Und manch eine Das Team des Seniorenkreises Kindergartenmutter oder -vater arbeitet Mitarbeitende aus der Jugend irgendwann im Presbyterium mit oder organisiert das Gemeindefest... Wenn es ihn nicht gäbe, müssten wir ihn erfinden! Aber das haben ja – Gott sei Dank – schon unsere Vorfahr*innen getan. Herzlich grüßt alle Großen und Kleinen Pfarrerin Elisabeth Müller 2
Jahreslosung 2021 Jesus Christus spricht: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ Lukas 6,36 In unserer Zeit, die immer stärker durch das Kind in der Krippe als Motiv zu Egoismus geprägt ist, werden uns die- wählen. „Sie wählt einfaches Sackleinen se Worte als Jahreslosung für das Neue als Untergrund ihrer Grafik, in deren Jahr auf unseren Wegen mitgegeben. Mitte das von warmem Rot umgebene Wichtige Worte, da der Egoismus immer Kind liegt. Für sie ein Hinweis auf die mehr zunimmt und der Umgang unter- ursprüngliche Bedeutung von „Barm- einander oft genug von Misstrauen oder herzigkeit“: Gebärmutter, Mutterleib.“ Vorurteilen geprägt ist. So urteilen wir In diesem Kind kommt Gott inmitten vorschnell, statt zuzuhören oder einan- seiner geliebten Schöpfung selbst zur der Fehler zu verzeihen. Welt, was der Ausschnitt des Erden- Barmherzig zu sein ist nicht mehr „in“, runds hinter der Krippe andeutet. Gottes sondern sich selbst zu profilieren und Barmherzigkeit zeigt sich genau darin, in den Mittelpunkt zu stellen. Dies gilt dass er sich nicht zu schade ist, Mensch leider auch in zunehmendem Maße für zu werden und unter Menschen zu le- Staatsmänner, wie an Putin oder Trump ben. Denn ER will uns nahe sein und besonders gut zu sehen ist. scheut sich nicht, alles was unser Leben Ganz anders ist Jesus mit den Menschen ausmacht, selbst mit allen Höhen und umgegangen. Er schenkt seine ganze Tiefen zu durchleben. Das zeigt sich Aufmerksamkeit und Liebe besonders auch dadurch, dass das Kind nicht nur den Schwachen und denjenigen, die von Glanz umgeben ist, sondern auch keine Lobby haben. Von daher wird ihm das Kreuz schon sichtbar wird. von den religiösen Führern seiner Zeit Wenn es uns gelingt, Gott als Mutter, vorgeworfen, dass er sich mit „Zöllnern die ihrem Kind Schutz und Geborgen- und Sündern“ umgibt, mit ihnen feiert heit angedeihen lässt, und als Vater, der und ihnen gegenüber keine Berührungs- uns gütig und mitfühlend begegnet, zu ängste erkennen lässt. Ihre Situation begreifen, dann wird es uns möglich und die Ausgrenzung, die sie in ihrer sein, uns selbst nicht so wichtig zu neh- Gesellschaft erfahren, gehen IHM nahe. men und in der gleichen Haltung, mit Deshalb geht er an Orte und zu Men- der Gott uns begegnet, uns gegenseitig schen, denen sich andere entziehen. und allen Mitmenschen zu begegnen. Genau dorthin, wo die Mächtigen und Ich wünsche uns allen für das Neue Jahr Starken dieser Welt und diejenigen, die 2021, dass die Geistkraft Gottes uns im- sich für besonders fromm halten, den mer wieder ins Gedächtnis ruft, selbst von Gott gesandten Heilsbringer erst gar barmherzig zu sein und uns ermuntert, nicht vermuten. dem Vorbild Jesu nachzueifern! Dazu Von Beginn seines Lebens an zeigt Jesus müssen wir innerlich nur bereit sein, stets, was es bedeutet, barmherzig zu uns von Gott mit einem mitfühlenden sein: Zuzuhören und statt zu verurteilen Herzen beschenken zu lassen. die Möglichkeit der Umkehr zu geben. Vermutlich bewog dies die Künstlerin Stefanie Balinger für die Jahreslosung Eta Reitz 3
KinderLeben KinderLeben GO-KIDS Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten für Kinder von 0 bis 8 Jahren mit ihren Eltern: um 16 Uhr unter der Blutbuche als Open Air! Nächstes Mal: 14. Februar 2020 | Thema: Licht im Dunkeln Bitte Laterne und eigenen Becher mitbringen! Erwachsene bitte an Mund-Nasenschutz denken und Abstand halten nicht vergessen… Die Kinderbibelwoche in Zeiten von Corona Liebe Kinder, habt ihr auch alle die „echten“ KiBiWos schrecklich vermisst in diesem Jahr? Leider war wegen Corona so Vieles nicht möglich! Und trotzdem haben wir alles getan, was wir konnten! Und ich bin froh, dass Viele von euch gern dabei waren. Unsere KiBiWo im Herbst zum Thema „Bunte Kleckse in Gottes Welt“ war ein Mit- telding aus Digital und „in echt“. Wir haben uns jeden Tag für eine Stunde getrof- fen – zum Quatschen, Basteln, Lachen, Spielen. In kleinen Gruppen von 10 Kindern war das kein Problem. Die Geschichten und auch die Lieder habt ihr aber online an- sehen können und müssen, denn wir durften leider nicht miteinander singen. Doch unser Team hat sich ganz schön ins Zeug gelegt und euch so die schönen Geschich- ten nach Hause gebracht! Auch Josse durfte dabei natürlich nicht fehlen und so hat er auch immer wieder einen lustigen Kommentar zu der ein oder anderen Sache abgegeben. Ich hoffe, ihr hattet auch an dieser Form der KiBiWo sehr viel Freude. Wir wünschen uns natürlich alle, dass die nächste KiBiWo zu Ostern wieder in ge- wohnter Form stattfinden kann. Wenn aber nicht, dann klappt es ja auch so! Und bis dahin bleibt behütet, geht in Frieden und denkt immer daran: Ihr seid bun- te Kleckse in Gottes wunderschöner Welt! Liebe Grüße von Tabea Adventsbüdchen für Kinder am 5. Dezember Am 5. Dezember gibt es von 14 bis 16 Uhr ein kleines Adventsbüdchen für Kinder bzw. Familien vor der Haarzopfer Kirche. Dort können Kinder mit und ohne Eltern vorbeikommen und sich mit eigenem (mitgebrachten) Becher einen Punsch oder Kakao abholen. Außerdem gibt es ein paar kleine Aktionen für die Kinder, z.B. einen Kinder-Adventstisch unter der Blutbuche, wo ihr Kinder einiges Schönes einkaufen könnt (für wenig Geld). Diese Aktion ist natürlich wetterabhängig – außerdem ist jetzt (Oktober) noch nicht klar, wie die Corona-Vorschriften im Dezember sein wer- den. Informiert euch auf jeden Fall vorher auf unserer Homepage, ob die Aktion statt- findet! Tabea Meyer 0201-53697824 Krippenspiel für Kinder Das Krippenspiel findet natürlich statt – aber als Film! Alle Kinder, die mitmachen möchten, melden sich bitte bei mir an: Elisabeth Müller, 0201-713877 oder elisabeth.mueller@ekir.de Wie immer gibt es für jedes Kind eine Rolle. Am 24. November ist die Rollenverteilung um 15 Uhr im Gemeindezentrum Fulerum. Dazu erhaltet ihr Informationen nach der Anmeldung. Dann finden die Proben statt. Wir proben und filmen die einzelnen Szenen getrennt, damit nicht zu viele Kinder im Raum sind. Die Proben sind immer dienstags zwischen 15 und 17 Uhr. Wer wann genau kommen soll – das erfahrt ihr, wenn die Rollen verteilt sind. Am 21. Dezember gibt es eine exklusive Filmvorführung für alle Kinder, die mitge- macht haben. Ab dem 24. Dezember ist das Krippenspiel dann auf der Homepage der Gemeinde zu sehen. 4
JugendLeben Weihnachten für Familien in Corona-Zeiten Liebe Familien, seit einiger Zeit schon überlegen wir, wie wir Weihnachten in Corona-Zeiten ge- stalten können. Wir möchten Euch ein schönes, fröhliches und hoffnungsvolles Programm bieten, bei dem Ihr als Familien in Advents- und Weihnachtsstimmung kommt und spürt, dass Weihnachten ein Fest ist zum Wundern, Staunen und Freu- en. Wir haben uns daher entschieden, den Fokus in diesem Jahr ganz besonders auf die Feier von Weihnachten in der Familie zu legen. Uns ist bewusst, dass das nicht für alle gleich einfach ist. Doch wir wollen Euch gerade deshalb ermutigen, es zu versuchen. Ladet Nachbarn ein oder Freunde (natürlich nicht zu viele und mit Au- genmaß!) und feiert gemeinsam einen kleinen Weihnachtsgottesdienst im Wohn- zimmer! Für euch, liebe Kinder, haben wir besondere Projekte geplant: Ein Video- Krippenspiel, und für euch, liebe Konfis, ein Video-Konfi-Weihnachtsspiel. Beide Videos werden an Heiligabend auf unserer Homepage sein, so, dass ihr alle zu Hau- se ein schönes Krippenspiel anschauen könnt, bei dem ihr bestenfalls selbst mitge- wirkt habt – und auf jeden Fall könnt ihr bei euch zu Hause mitsingen! Außerdem gibt es um 18 Uhr die Christvesper als Lifestream aus der Haarzopfer Kirche. Die Lieder für den Gottesdienst stehen auf einem Liedzettel, der mit diesem Gemeindebrief verteilt wurde. Für die Familien mit ganz kleinen Kindern (die auch noch nicht in einem Krippenspiel mitspielen können oder möchten) gibt es ein besonderes Angebot: Es gibt einen Weihnachts-Lichtergottesdienst, der am Heilig- abend um 15 Uhr bei jedem Wetter unter der Blutbuche stattfindet. Für diesen Got- tesdienst gibt es maximal 100 Karten. Diese Karten könnt Ihr bei Frau Seidler im Gemeindebüro erhalten. Ihr braucht eine für jedes Familienmitglied, auch für die Kinder, es sei denn es sind Säuglinge unter Krabbelalter, die also getragen werden. Ihr bekommt diese Karten, indem Ihr ab dem 1. Dezember zwischen 8 und 12 Uhr im Gemeindebüro anruft und die Karten dann innerhalb einer Woche dort abholt. Länger kann leider nichts reserviert werden. Da die Anzahl begrenzt ist, möchte ich euch dringend bitten, gut zu überlegen, ob ihr sie wirklich braucht, oder ob ihr nicht auch Weihnachten im Wohnzimmer feiern könnt! Wichtig: Diese Infos schreiben wir im Oktober 2020. Es kann sich bis Weihnachten aufgrund der Pandemie noch einmal einiges ändern. Bitte unbedingt die aktuellen Nachrichten auf unserer Homepage verfolgen: www.kirche-haarzopf.de ! Liebe Grüße, Tabea Meyer Krippenspiel der Konfis Das Krippenspiel der Konfis hat in un- serer Gemeinde eine lange Tradition und viele Fans. In diesem Jahr wird es wegen Corona als Film ab dem 24. Dezember auf unserer Homepage zu sehen sein. Die Jugendlichen spielen, filmen und produzieren den Film selbst! 5
Schwerpunktthema Kindergarten Verabschiedung von Beate Grünewald am 24. Juni Am 24.Juni war der letzte Tag von Beate Grünewald in unserem Kindergarten. Auf den folgenden Seiten erzählt sie uns aus 40 Jahren Kindergarten. Die Verabschiedung von Frau Grünewald als Oberpinguin umfasste: Die Überrei- chung eines Puzzles – jedes Kind über- reichte ein oder zwei Teile. Und was war das für ein Puzzle? Es zeigt alle vier Gruppen des Kinder- gartens mit je einem Foto. Na, da kann Beate Grünewald noch lange über den vielen Teilen sitzen und sich an den Kindergarten erinnern – denn, so sagten es die Kinder – „Du sollst dich ja nicht langweilen!“ Jede Gruppe hat ein Bild gemalt, in dem ALLE Finderabrücke von allen Kindern vorkommen – aber als Tier getarnt... Es gab auch ein Lied der Kolleginnen und Kollegen, eine Abordnung des Presbyteri- ums war zu Besuch kurzum: Es war ein toller Abschied vom Kinder- garten! Verabschiedung aus der Gemeinde am 1. Advent Eigentlich war ja auch ein Abschied aus der Gemeinde mit einem Festgottesdienst geplant. Corona hat diese Pläne durchkreuzt. Daher verabscheiden wir Beate Grünewald im Gottesdienst am 1. Advent, 29. November. Der Gottesdienst findet im Freien statt, unter der Blutbuche neben der Haarzopfer Kirche, und zwar um 17 Uhr. 6
Meine Zeit in Haarzopf Nach 46 Jahren in unserem Kindergarten ist Beate Grünewald im Sommer 2020 in den verdienten Ruhestand gegangen. Hier blickt sie zurück auf viele Jahre als Erzieherin und als Leitung - sowohl in der Raadter Straße als auch in der Humboldtstraße. Es begann am 02.09.1975, einen Tag nach meinem Kolloquium. Ich wurde nach einem netten Gespräch mit der damaligen Kindergartenleitung Frau Waltraud Balzer und Herrn Pfr. Neuse in seinem Amtszimmer eingestellt und die Bewerbung konnte ich nachreichen. Den Kindergarten besuchten damals 60 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum Schuleintritt. Sie wurden in 3 Gruppen am Vormittag in der Regel von 8:00 bis 12:00 Uhr betreut. Am Nachmittag gab es von 14:00 bis 16:00 Uhr noch zwei klei- nere Gruppen, die von Kindern besucht wurden, die für den Vormittag keinen Platz bekommen haben. Das Jugendheim, wie es damals hieß, sah noch ganz anders aus. Im Keller befand sich eine Waschküche und für jeden Bereich ein Raum um Dinge zu verstauen. Im Erdgeschoss war der Kindergarten, in der ersten Etage gab es einen Gemeinderaum mit Bühne, das Gemeindebüro mit Frau Hoffmann und Frau Fischer, eine Küche und ein Lesezimmer. Im Dachgeschoss befanden sich die Küsterwohnung von Familie Feldmann und die Jugendräume in denen Frau Ewert arbeitete. Das Trep- penhaus war seitlich ins Gebäude integriert. Unser Spielplatz war am Rottmannshof, den wir mit den Kindern überqueren mussten. Damals gab es nur die Möglichkeit mit allen Kindern auf dem Spielplatz zu sein, da alle Erwachsenen zur Aufsicht benötigt wurden. 7
Der Tagesablauf damals im Kindergarten war festgelegt, er begann mit einem Freispiel, danach gab es ein gemeinsames Frühstück, im Anschluss daran gab es Programm, wie Vorschulgruppe, Turnen Basteln, Einüben von Liedern oder The- aterstücken oder es wurde bei gutem Wetter auf dem Spielplatz gespielt. Für die Vorschulkinder gab es ein Schulbuch, das nach eine festgelegten Reihenfolge gefüllt werden musste. Darin waren gemalte Bilder, Faltarbeiten und Flechtblätter. Oft war es für alle anstrengend dieses Schulbuch fertig zu stellen. Manchmal gab es Tränen und viel Hilfe war nötig. In dieser Zeit waren die Vorschulgruppen sehr aktuell, die Kinder wurden auf die Schule vorbereitet mit Arbeitsblättern, die Vorstufen zum Schreiben enthielten, Mengenlehre und andere Inhalte. In den Grundschulen gab es Schuleingangsklas- sen, in denen Kinder auf das erste Schuljahr vorbereitet wurden und im Kindergar- ten sollte es ähnlich sein. Zu dieser Zeit wurde überlegt, die Kinder schon mit fünf Jahren einzuschulen. Märchen durften nicht erzählt werden, da Kindern nur Dinge vermittelt wurden, die realistisch waren. Fingerspiele und alte Traditionen waren in dieser Zeit ebenfalls nicht gefragt. Ich persönlich war froh, dass diese damalige Pädagogik in Haarzopf nicht umgesetzt wurde. Als es die Nachmittagsgruppe nicht mehr gab, war der Kindergarten von 8:00 bis 12:00 Uhr geöffnet und am Nachmittag durften die Kinder noch einmal zurückkommen. Die Zeit gehörte zwar mit zur Öffnungszeit, wurde aber wenig in Anspruch genommen. Es blieb also viel Zeit zum Basteln. Geburtstags- und Weih- nachtsgeschenke für die Kinder wurden selbst hergestellt. Es gab einen Bastelnach- mittag für die Eltern, an dem auch Dinge für Basare hergestellt wurden. Es gab den Jahreskreis mit seinen Festen und die wurden natürlich auch nach Tra- dition gefeiert. Es gab eine Karnevalsfeier, ein Abschlussfest für die Vorschulkinder, das im großen Gemeindesaal gefeiert wurde. Es gab ein Lichterfest mit Laternen und eine Weihnachtsfeier. Zu der Zeit gab es die Tradition, dass zum Geburtstag eines Mitarbeitenden sich alle weiteren Mitarbeitenden versammelten und ein Geburtstagslied gesungen wurde, danach saß man noch bei einem Glas Wein oder Sekt zusammen. Die Zeit verging und Frau Balzer ging in den Ruhestand, das war Anfang der 80iger Jahre. Die Leitung übernahm Frau Beate Winkler-Roder. Es begann eine neue spannende Zeit. Die Flechtblätter wurden in die hinterste Ecke im Schrank verstaut und die Schulbücher abgeschafft. Inzwischen gab es auch den Beschluss, dass die fünfjährigen Kinder im Kindergarten bleiben durften und die Vorschule und auch die Mappen wurden abgeschafft. Nun durften auch wieder Märchen erzählt werden und man stellte fest, dass Kinder auch während ihrer Spielphasen lernten und ein weiteres Jahr im Kindergarten für die Entwicklung der Kinder gut sei. Es waren damals dann Vorschulmappen und Vorschulgruppen eher verpönt, sie wurden aber mit einer anderen Zielset- zung weitergeführt und hießen anders (z.B. Expertengruppe). Inzwischen wurde die Kita von 45 Kindern besucht, die in zwei Gruppen aufgeteilt werden sollten, wir haben aber an unseren drei Gruppen festgehalten. Durch die kleine Einrichtung gab es viele Möglichkeiten mit den Kindern gemeinsam Aktionen zu planen, z.B. Spaziergänge, Ausflüge, Schwarzlichttheater usw. Mit viel Spaß für die Kinder und die Erwachsenen haben wir damals begonnen mit den Kindern im Kindergarten zu übernach- ten. Manchmal haben wir auch mit den Texelzelten im Pfarrgarten übernachtet. 8
In dieser Zeit gab es auch durch die räumliche Nähe eine gute Zusammenarbeit mit Herrn Pfarrer Siemer, der Küsterin Frau Raatz (Feldmanns waren inzwischen im Ruhestand) und dem Kirchenmusiker Herrn Steffenhagen. Die Küche im Kinder- garten war oft für alle ein Zufluchtsort, an dem viele große und kleine Probleme besprochen und gelöst wurden. Anfang der 80iger Jahre wurde an uns eine Anfrage zur Betreuung eines Kin- des mit Trisomie 21 gestellt. Nach langer Beratung im Team und mit dem Träger beschlossen, wir Kinder mit Handicap zu integrieren, das aber auch öffentlich zu machen und diese Arbeit langfristig in unser Konzept aufzunehmen. Das war da- mals recht ungewöhnlich und wir ernteten nicht nur Zustimmung. Es folgten recht schnell ein Kind mit Autismus und ein weiteres Kind mit einer Hirnschädigung. Es musste damals bei den Eltern viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, Missver- ständnisse ausgeräumt werden und wir mussten unsere Arbeit in vielen Situati- onen verteidigen. Alle Aktionen waren immer so geplant, dass alle Kinder nach ihren Entwicklungsstand mitmachen konnten. Uns war es wichtig, dass Kinder die Möglichkeit bekommen, möglichst ein großes Spektrum an sozialem Lernen zu ha- ben, dazu gehörten für uns die Kinder mit Handicap und auch die Kinder aus den Flüchtlingshäusern vom Bögel (heute nennt man diese Arbeit Inklusion). In dieser Zeit hatten wir den Ruf der „Grüne Kindergarten“ zu sein, in dem die Kinder alternativ erzogen wurden und alles durften (heute nennt man diese Arbeit Partizipation und muss in allen Konzepten vorhanden sein). Es gab aber auch bei uns Regeln, die für ein gutes Miteinander gebraucht wurden; alle – Erwachsene, wie Kinder – sollten sich wohlfühlen und es war besonders wichtig Rücksicht aufei- nander zu nehmen. Einige von unserem Team engagierten sich in einer Friedens- gruppe und die Umwelt war uns sehr wichtig, es gab Vollwerternährung auch für die Kinder, der Müll wurde getrennt und ein Gemüsegarten angelegt. Die Kinder wurden immer mit einbezogen und hatten viel Freude daran. In der Gemeinde arbeitete das Team mit in der Jugendarbeit. Für Renate Hielen und mich bedeutete das, dass wir nun unsere ehemaligen Kindergartenkinder in ande- ren Bezügen wiedertrafen. Es wurde viel miteinander gefeiert, aber auch gearbeitet. Zusammen mit Herrn Pfr. Siemer wurde z.B. der Osternachtsgottesdienst ins Leben gerufen mit anschließendem Osterfeuer. Es gab Gemeindefeste, die freitagabends begannen und sonntagnachmittags endeten. Im Sommer wurde dann die Zeltfrei- zeit auf Texel vom Kindergartenteam besucht und Brot mitgebracht. In diese Zeit fiel auch der Umbau des Jugendheimes. Alle Etagen wurden neu gestaltet. Das Treppenhaus wurde vorgebaut, im Keller entstanden Jugendräume, im Kindergarten wurde der Flur vergrößert, in der 1. Etage entstand eine Saaletage und unterm Dach waren wieder Jugendräume. Das Gemeindeamt wurde in einem Bungalow im ehemaligen Pfarrgarten untergebracht. Diese Bauphase war für alle 9
anstrengend. Der Kindergarten musste im Gebäude bleiben und lief weiter. Im Herbst hatten wir keine Heizung und die anderen Etagen waren noch nicht fertig, es war total kalt. Es war schon eine ziemliche Herausforderung, wurde aber von allen gut gemeistert. Anfang der 90ziger Jahre verließ Frau Winkler Roder den Kindergarten, um eine Fachberatungsstelle anzunehmen, und ich übernahm die Leitung. Wir haben unser Konzept weitergeführt. Es kamen weitere Aktionen dazu wie unser Osterfrühstück auf dem Beekmanns Hof. Frau Angela Scheidt hatte es in der Scheune vorbereitet und die Osternester für die Kinder in ihrem Garten versteckt. Danach wurden wir wieder zum Kindergarten gebracht. Es wurden Familiengottesdienste in der Kirche gefeiert zu verschiedenen Themen. Mit viel Freude habe ich mit Frau Eta Reitz und Herrn Rainer Kampmann einige Theaterprojekte und Gottesdienste durchgeführt. 10
Am Anfang gab es einige schwierige Personalphasen. Es war schwierig Stellen, die frei waren, wieder zu besetzten. Außerdem sank die Zahl der Kinder in Haarzopf, es gab damals bei uns keine freien Plätze, da unser Kindergarten sehr zentral lag und wir eine geringe Kinderzahl hatten. Die Integration war weiterhin ein Schwerpunkt unserer Arbeit. Für mich war die wohnortnahe Einzelintegration immer wichtig, da die Kinder mit Handicap auch im Stadtteil zu Hause sein sollten, aber durch eine bessere Finanzierung der Einrichtung entschlossen wir uns, eine integrative Grup- pe (5 Kinder mit Handicap und 10 Kinder ohne) einzurichten. Dadurch wurde auch therapeutisches Personal eingestellt: eine Logopädin und ein Motopädin. Anfang 2000 wurden Geld und Kinder knapp. Für den Gemeindehaushalt war es nicht mehr möglich, zwei zweigruppige Einrichtungen zu finanzieren. Die Stadt hatte in den Jahren auch nicht die finanziellen Möglichkeiten, die Einrichtung zu übernehmen, dazu kam, dass es keine Wartelisten gab und die Plätze anschei- nend nicht gebraucht wurden. 2006 wurden die Einrichtung an der Raadterstraße und die Einrichtung an der Humboldtstraße zusammengelegt. Ein schmerzhafter Prozess. Zwei sehr unterschiedliche Konzepte mussten zueinanderfinden, alte Traditionen konnten nicht bestehen bleiben, Strukturen mussten geändert werden und pädagogische Einstellungen neu überdacht und angeglichen werden. Mit viel Geduld von allen Beteiligten und vielen Gesprächen, dazu Supervision, gelang die- ser Prozess. In der Zwischenzeit gab es wieder viel mehr Kinder in Haarzopf, die Berechnungen der Stadt stimmten offenbar nicht und die Altersstruktur des Stadtteils änderte sich, dazu kamen einige Neubaugebiete. Nun musste angebaut werden und eine dritte Gruppe entstand. Inzwischen hatten Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz. Wir beschlossen gemeinsam mit dem Presbyterium, eine Gruppe für Kinder von 0,6 bis 3 Jahren zu eröffnen, dazu war ein Anbau nötig. Die übrigen zwei Gruppen wurden umgewandelt in Gruppen für Kinder von 2 Jahren bis zum Schuleintritt. Der Anbau gestaltete sich sehr schwierig; um die vielen groß- en und kleinen Katastrophen beim Bau zu beschreiben, bräuchte ich einen eigenen Gemeindebrief. Die 3. Gruppe sollte im Oktober 2013 starten, aber leider war der Bau nicht annähernd fertig, also musste unsere integrative Gruppe ins Gemeinde- haus ziehen. Es sollte für drei Monate sein, daraus wurde fast ein Jahr. Auch diese Situation erforderte von allen Mitarbeitenden viel Geduld und zusätzliche Arbeit – auch für die Mitarbeitenden der Gemeinde, denn im unteren Gemeindehaus fanden verschiedene Gruppen statt, die mit unserer Gruppe koordiniert werden mussten. 2014 war der Anbau fertig und nach einem Wasserschaden konnten die Kinder end- gültig einziehen. In diesem Jahr wurde die Einrichtung in den Kindertagesstätten- verband Essen Nord überführt. Ein Zusammenschluss von drei Kirchengemeinden (Altenessen/Karnap, Borbeck/ Vogelheim und Haarzopf), die ihre 10 Einrichtungen nun gemeinsam betrieben. An meinem 60. Geburtstag und meinem 40jährigen Dienstjubiläum kam mir die Idee, in den freiwerdenden Räumen der Raadterstraße eine vierte Gruppe als Dependance zur Humboldtstraße zu eröffnen. Diese Gruppe sollte für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt sein, um die Gruppen in der Humboldtstraße zu entlasten und dem hohen Bedarf im Stadtteil für Kinder ab drei Jahren etwas zu entspannen. Gemeinsam mit dem Verband, der Gemeinde, dem Jugendamt und dem Landschaftsverband war alles schnell geklärt und nach einer kurzen Renovie- rung konnte die Gruppe im Sommer 2016 starten. Nun waren wir also viergruppig und eine Gruppe, die einen Kilometer weit weg war, musste integriert werden, wie- der ein schwieriger Prozess, aber auch der wurde mit vielen Gesprächen, Geduld, gegenseitiger Akzeptanz und gemeinsamen Aktionen gemeistert. Ja, und nun ist meine Zeit in Haarzopf beendet, meine lange Arbeit im Presbyte- rium und die lange Zeit im Kindergarten. Es gab gute und weniger gute Zeiten. In den weniger Guten standen mir oft Frau Pfr. Müller, das Presbyterium und meine Familie zur Seite. Nach fast 45 Jahren gebe ich meine Arbeit in jüngere Hände. Das tue ich mit einem positiven Gefühl, weil ich weiß, dass der Kindergarten gut wei- tergeführt wird. In der Gemeinde werde ich als Gemeindeglied weiter bleiben und bei einigen Veranstaltungen (so sie denn wieder stattfinden) dabei sein. Jetzt freue ich mich auf die Zeit mit meiner Familie und verbleibe so wie man im Pott sagt mit: Man sieht sich und machtet jut. Beate Grünewald 11
Schwerpunktthema Kindergarten Warum ich lieber „Kindergarten“ sage Als viel Volk zusammengekommen war und oder Trockenheit, die verhindern, dass all die Bewohnerinnen und Bewohner der Städte unsere Bemühungen zu irgendeinem po- zu Jesus strömten, redete er zu ihnen mit sitiven Ergebnis führen? Hilfe eines Vergleiches: »Jemand ging hinaus, Oder wir sehen, wie ein Kind sich schwer die Saat zu säen. Beim Säen fiel einiges auf tut und unsere Liebe braucht, unsere den Weg und wurde zertreten, und die Vögel Unterstützung, weil es zuhause schlechte des Himmels pickten es auf. Anderes fiel Wachstumsbedingungen hat. auf felsigen Boden und verdorrte, sobald es aufging, da es keine Feuchtigkeit fand. Wieder Und deshalb mag ich das Wort „Kinder- anderes fiel mitten unter Dorngestrüpp, garten“ so gern. Auch wenn man heute und da dieses wuchs, wurde es erstickt. Ein „Kindertageseinrichtung“ sagt. anderer Teil fiel auf gute Erde und wuchs und Ich sage nie „unsere Kindertageseinrich- brachte hundertfältige Frucht.« Jesus sagte tung“ – außer in Gesprächen mit dem es und rief: »Wer Ohren hat, zu hören, höre!« Jugendamt oder anderen Behörden. Das (Lukasevangelium, Kapitel 8, Verse 4-8) Wort „Kindergarten“ hat einfach eine andere Dimension. Kindergarten heißt, Das Gleichnis erzählt uns davon, wie der dass die Kinder dort wachsen sollen und Bauer die Saat ausstreut. dürfen, dass sie das bekommen, was sie Was aber aus der Saat wird, das liegt dafür brauchen, und dass sie dabei von nicht in seiner Hand: Einen Teil fressen kundigen Gärtnerinnen und Gärtnern die Vögel, ein Teil vertrocknet, ein Teil begleitet werden. Und für diese Kinder- fällt unter die Dornen oder auf Steine, Gärtner*innen heißt es im Sinne unseres aber ein großer Teil fällt doch, wie vorge- Gleichnisses: sehen, auf fruchtbaren Boden und bringt Gebt, was ihr geben könnt, sät die Saat reiche Frucht. und tut euer Bestes – aber vergesst nie, Dieses Gleichnis erzählt uns natürlich dass es nicht in euren Händen liegt, was nicht eigentlich von der Landwirtschaft. aus den Kindern wird. Die Vorgänge in der Natur sind ein Bild, Jedes einzelne Menschenleben kommt ein Gleichnis eben. Das Gleichnis erzählt aus Gott. Und wir können und müssen uns von der Arbeit mit Menschen. Es be- für diejenigen Menschen, die uns anver- schreibt die manchmal jahrelange Mühe traut sind, nach bestem Wissen und Ge- zum Beispiel von Erzieher*innen, aber wissen sorgen. auch von allen anderen, die sich im so- Wir säen. Aber die Saat wächst nach Ge- zialen Bereich haupt- oder ehrenamtlich setzen, die wir nie ganz verstehen. engagieren. Und sie wächst nach einer Dynamik, die wir nicht beeinflussen können. All diesen Menschen sagt das Gleichnis: Tu deine Arbeit, bring den Samen aus, Ich persönlich kann sagen: Je länger ich und vertraue darauf, dass der größte Teil mit Menschen (kleinen oder großen) ar- davon aufgehen wird. Und selbst wenn beite und mich um Menschen bemühe, es so sein sollte, dass du den Eindruck umso bescheidener werde ich. Die Saat hast, das allermeiste verkümmert, ver- führt in der Tat ein gewisses Eigenleben. trocknet oder geht sonst irgendwie unter Es ist genau, wie der Bibeltext sagt: Was – etwas wird wachsen und Frucht brin- am Ende wie wächst oder nicht, das liegt gen – immer. Und vergiss nicht: Du hast nicht in unserer Hand. Und manchmal es nicht in der Hand, es ist eine andere verstehe auch ich nicht, warum es an ei- Kraft, die alles wachsen lässt oder nicht. ner Stelle gedeiht und an anderer nicht. Du tue deinen Teil, säe das Korn, und tu es so gut, wie du kannst. Den Rest lege in Der Kindergarten hat außerdem in andere Hände und vertraue auf Gott. unserer Gemeinde einen hohen Stellen- wert, weil er neben allem anderen auch Das gilt ganz besonders für die Arbeit Verkündigung ist: Verkündigung des mit Kindern. Wem jemals Kinder anver- Wortes Gottes. traut waren oder sind, weiß, wovon hier Das hört sich vielleicht komisch an, die Rede ist: Kinder zu erziehen und zu und manche würden denken, dass die betreuen, das ist so, wie das Gleichnis es Erzieher*innen ja wohl nicht dauernd vor uns beschreibt. sich hin predigen im Kindergarten. Bei manchen ist es ganz leicht, wir haben Natürlich sollen sie nicht vor sich hin das Gefühl: Alles, was wir tun, fällt auf predigen. Sie sollen Ihre Arbeit tun mit fruchtbaren Boden. Bei anderen fragen den Kindern und sie hegen und pflegen wir uns, sind das jetzt Dornen, Felsen als geliebte Gottesgeschöpfe und ihnen 12
gleichzeitig die Grenzen aufzeigen, die Herzlichen Dank an dieser Stelle allen, im menschlichen Zusammenleben wich- die in unserer Gemeinde diese große Auf- tig sind. Und das ist Verkündigung. Da- gabe übernahmen und übernehmen – mit hat unsere Gemeinde die Kindergärt- allen Menschen, die in den vergangenen nerinnen und Kindergärtner beauftragt. 70 Jahren im Kindergarten gearbeitet ha- Und für diese Arbeit gilt: ben und die es heute tun! Deine Arbeit ist nicht umsonst. Elisabeth Müller Du bist Teil des Wortes Gottes. Du bist Teil eines großen Zusammen- hangs, der lange vor dir begann und noch lange bestehen wird. Tu, was du kannst und vertraue auf die Kraft der Saat, vertraue auf die Kraft Gottes in jedem Kind. Wisse, es ist dir anvertraut, aber es gehört dir nicht. Es gehört Gott, und du darfst in Gottes Garten gärtnern. Der Kindergarten heute und Gemeinden zusammen. Uns verbindet morgen das gemeinsame Unser Kindergarten hat heute vier Anliegen die Gruppen: Kindergärten - Eine Krippengruppe für Kinder ab vier einerseits zu Monaten (Humboldtstraße) vernetzen und gemeinsame Strukturen - Zwei Gruppen für Kinder ab zwei Jahren zu schaffen, dabei die Kindergärten (Humboldtstraße) aber andererseits in der Gemeinde zu - Eine Gruppe für Kinder ab drei Jahren verankern und diese enge Bindung zu (Raadter Straße) aktiv zu fördern. Seit 2010 heißt der Kindergarten Gestärkt durch den Rückhalt im Verband „Kindertagesstätte Humboldtpinguine“. haben wir uns 2018 um die Trägerschaft einer neuen KiTa beworben, die von der Stadt Essen in Fulerum gebaut werden wird. Voraussichtlich Ende des Jahres oder Anfang 2021 wird der Baubeginn auf diesem Grundstück neben dem Sport- und Gesundheitszentrum erfolgen. Dort entstehen dann drei weitere Gruppen. Elisabeth Müller Seit 2014 gehört der Kindergarten zum KiTa-Verband Essen-Nord, in dem wir bislang die einzige Gemeinde aus dem Essener Süden sind. Der Verband wurde gegründet von den Gemeinden Borbeck und Altenessen, um gemeinsam die Kin- dergärten besser zu organisieren und um unsere Interessen als Trägergemeinden besser zu vertreten. 2014 traten wir dem Verband bei und arbeiten seitdem sehr gut und vertrauensvoll mit den anderen 13
Schwerpunktthema Kindergarten Interview mit Stephan Keisers Herr Keisers hat im August die Leitung unseres Kindergartens „Humboldtpinguine“ übernommen. Mit Pfarrerin Elisabeth Müller spricht er über seine Erfahrungen in den ersten beiden Monaten und über das „Pinguin-Prinzip“. Müller: Herr Keisers, herzlich willkom- men in der Gemeinde und im Kindergar- ten! Können Sie sich kurz vorstellen? Hirschhausen sagt, er hat durch den Pin- guin zwei Dinge gelernt: Wie schnell wir Keisers: Mein Name ist Stephan Keisers, Menschen oder Tiere in eine Schublade ich bin 47 Jahre alt, in Wuppertal gebo- stecken, weil wir sie in EINER Situation ren, habe dort seit 1996 in Kindertages- erlebt haben – aber ohne IHR Element. stätten gearbeitet, meistens als Gruppen- Und das andere: Es ist wichtig, das eige- leitung, dann als stellvertretende Leitung ne Element zu finden und kennenzuler- und seit 2013 habe ich eine Kita in Wup- nen. Zu wissen: In diesem Element habe pertal-Vohwinkel geleitet. Wir sind dort ich Kompetenzen, da bin ich richtig groß Familienzentrum geworden und haben drin. die Pädagogik für Unter-Zweijährige in- Ich mache seit Jahren mit diesem Prinzip stalliert. Und dann habe ich mir gedacht: gute Erfahrungen in Teams, aber auch Man soll verschiedene Dinge in seinem mit den Kindern – wenn ich Menschen Leben gemacht haben – ein Haus bau- signalisiere: Ich habe dein Element ge- en, ein Kind bekommen – und vielleicht funden. Oder auch: Ich möchte es mit dir auch mal die KiTa wechseln. Und so bin gemeinsam finden – was dich interes- ich nun in Haarzopf. siert, was dich stark macht, was du gut kannst. Denn wenn Kinder auf gute Wei- Müller: Sie haben sich Anfang des Jahres se ein Selbstbewusstsein ausbilden, dann bei uns beworben für die Leitung des kommen sie in der Regel auch später in Kindergartens. Im Bewerbungsgespräch der Schule gut zurecht – und überhaupt hat mir besonders gut gefallen, dass Sie mit dem Leben. gesagt haben, Sie wollen kein Kind defi- zitär ansehen. Können Sie das noch mal Müller: Glauben Sie, dass Kinder heu- erläutern? te in unserer Gesellschaft die Erfahrung machen, dass sie defizitär betrachtet wer- Keisers: Ich finde es wichtig, dass Kinder den? Müssen wir als Ev. Kindergarten da erleben: So wie ich bin, bin ich von Gott auch gegensteuern? gewollt. Und dass die Kinder wissen: So wie ich bin, bin ich toll und angenom- Keisers: Ich glaube, dass Ev. Kindergärten men – von Gott, von Jesus – aber auch da schon gegensteuern, einfach durch hier in der KiTa. Und ich glaube, dass es unsere Haltung, indem wir sagen: Wir ganz wichtig ist, den Kindern zu signa- nehmen Kinder an, wie sie sind. Wir ach- lisieren: Egal, ob du blonde oder braune ten darauf, dass wir sie in IHREM Ele- Haare hast, ob dick, ob dünn, groß oder ment erleben und fragen nach Förderele- klein, mit oder ohne Handicap – du bist menten, nach dem, was sie stark macht. ein von Gott gewolltes Wesen und du ge- Ich glaube schon, dass es in Schule und hörst zu unserer Gemeinschaft. Kindergarten lange Zeit spezielle Förder- Der Pinguin ist ein schönes Wahrzei- programme gab, die dem nicht so gerecht chen. Ich orientiere mich seit langem am wurden. Man kann zum Beispiel Sprach- Pinguin-Prinzip von Eckart von Hirsch- förderung nicht allein auf die Sprache hausen. https://www.youtube.com/ fokussieren, sondern muss das ganze watch?v=sY539oAsTb0) Er beschreibt, Kind in seiner Altersentwicklung in den wie er den Pinguin auf einem Felsen Blick nehmen. Ich glaube auch, dass stehend sieht. Und er denkt sich: Oh je, Kinder vereinzelt durchaus noch immer untersetzte Figur, viel zu kleine Flügel, Diskriminierung erfahren – zum Beispiel keine Kniegelenke – da hat Gott, der aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion, Schöpfer, wohl nicht richtig aufgepasst ihres Geschlechts. Da ist es wichtig, eine bei der Erschaffung des Pinguins! Und Haltung zu etablieren, die möglichst alle dann springt der Pinguin ins Wasser. Menschen so annimmt, wie sie sind. 14
Das fällt nicht immer leicht. Aber wenn zungen, viele Diskussionen, spannende Kinder schon sehr früh lernen Unter- Debatten: Wofür stehen wir? Was ist uns schiede zu akzeptieren, dann werden wichtig? sie auch als Teenies noch Menschen in Ich sage mir oft: Es sind ERST zwei Mo- ihrer Unterschiedlichkeit respektieren. nate. Viele neue Menschen sind mir ver- Sie werden wissen: Es gibt Menschen traut geworden, es gab tollen Austausch mit verschiedenen Biografien und Bega- und sehr sympathische Elternkontakte. bungen, auch verschiedene Benachteili- Es macht wirklich Spaß! Ich bin zwar gungen – aber trotzdem haben alle Men- jeden Freitag unglaublich müde, wenn schen Ressourcen. ich die fünf Tage hinter mir habe, aber es ist spannend und herausfordernd. Und Müller: In unserem Kindergarten wird ich freue mich am Sonntagabend auf die Inklusion seit vielen Jahren großge- neue Woche. schrieben. In einem Gespräch hier im Team sagte eine Mitarbeiterin einmal: Müller: Ja, Herr Keisers, das hört sich an, „Die Kinder, die bei uns im Kindergarten als hätten Sie die richtige Wahl getroffen. waren, die haben einen anderen Blick auf Das ist schön, denn ich glaube, wir haben Menschen mit Handicaps, und den wer- auch die richtige Wahl getroffen. Eine Frage habe ich noch: Wo sehen Sie in den kommenden Jahren die Rolle des Kindergartens und seine Zukunft in der Kirchengemeinde? Keisers: Ich bin der Überzeugung, dass der Kindergarten neben der Taufe oft das zweite Element ist, das Eltern in der Gemeinde erleben. Dabei stellen sie fest: Mein Kind kommt in eine Gruppe, wird Teil einer Gemeinschaft, wo der christ- liche Jahreskreis erlebt und gefeiert wird. Und wenn die Kinder sehr klein sind, ist es sogar der erste Berührungspunkt mit der Gemeinde, denn wir nehmen ja in- zwischen Kinder ab vier Monaten auf. Es den sie auch mit 20 noch haben. Ich bin ist schön, wenn es dann ist wie hier, wo mir ganz sicher, wir haben den Kindern die Kinder erleben, dass die Pastorinnen das mitgegeben.“ Und wir hatten immer ganz nah bei uns sind und die Gemeinde den Eindruck, dass Inklusion allen Kin- nicht weit weg ist. Sie kriegen mit, dass dern nutzt, weil der Blick auf die Kinder Frau Müller zu uns kommt. Die Kinder sich durch Inklusion generell verändert: wissen: „Ah, da kommt Gott!“, so habe Kein Kind muss hier durchschnittlich ich das schon mal erlebt. Die Kinder oder „normal“ sein. hören die ganzen schönen Geschichten aus der Bibel und werden zu Jesus ein- Keisers: Es ist schön, dass es hier wirklich geladen. Jesus hat uns vorgemacht, dass gelebt wird! Kinder sehen hier, dass Men- Kinder ein Wort haben, und es ist unsere schen mit Handicap später im Berufs- Aufgabe, es im Kindergarten möglich zu leben stehen. Das hat mich bei meinem machen, dass ihr Wort zählt, dass sie ihre ersten Besuch sehr beeindruckt. Meinung sagen dürfen zu allen Sachen, die sie betreffen. Müller: Sie haben am 3. August angefan- gen, heute ist der 3. Oktober. Sie haben Müller: Vielen Dank für dieses wunder- nun zwei Monate hinter sich. Wie war bare Schlusswort! Ich wünsche Ihnen für denn der Anfang? Ihre Arbeit alles Gute und Gottes Segen. Und ich glaube, wir werden eine gute Keisers: Spannend! Zum einen natür- Zeit miteinander haben. lich Corona, das beschäftigt alle. Aber es ist für mich darüber hinaus spannend, Keisers: Wenn ich auf die letzten acht eine neue Stadt zu erleben, eine neue Wochen sehe, dann glaube ich das auch. Gemeinde, eine andere Struktur im Ev. Vielen lieben Dank! KiTa-Verband, ein neues Team mit vielen Kompetenzen. Wir haben bunte Teamsit- 15
Go-Kids: Der Gottesdienst für Kinder von 0-8 Jahren Vier bis fünf mal im Jahr feiern wir mit Kindern und Eltern Go-Kids. Gemeinsam möchten wir Gott begegnen. Eingela- den sind unsere Kitafamilien, aber auch Familien, aus unserem und den angren- zenden Stadtteilen. Was den Familien die Möglichkeit gibt, sich in einem sehr schönen Rahmen zu treffen, sich auszutauschen und zu vernetzen. Dies geschieht in einer ge- mütlichen Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen. Ein Teil unseres Teams, sowie Eltern be- weisen ehrenamtlich viel Herzblut und Engagement bei der Vorbereitung der Gottesdienste. Begleitet werden wir dabei von Pfarrerin Tabea Meyer. In den Gottesdiensten erfahren und erle- ben Kinder gemeinsam mit ihren Eltern Gott in biblischen Geschichten, im Ge- sang, im Spiel und im Gestalten. Gott ist geheimnisvoll und hat viele Facetten, die es zu entdecken gilt – gemeinsam mit ande- ren Kindern oder auch den Erwachsenen. Start ist um 16:00 Uhr im Gemeindezentrum Fulerum, bei schönem Wetter auch ger- ne draußen. Kinder und ihre Eltern finden sich im Kreis zusammen. Die Stimmung ist fröhlich, erwartungsvoll und aufmerksam. Es wird eine große Kerze angezündet, sie leuchtet geheimnisvoll als Zeichen für die Gegenwart Gottes. Thematisch werden bei Go-Kids biblische Geschichten in verschiedenen Formen be- handelt. Mal gibt es ein Theater und mal kleine Geschichten, denen auch schon die ganz jungen Kinder Folgen können. Das gemeinsame Singen gefällt Groß und Klein und erzeugt ein Gefühl von Gemein- schaft und schafft eine besondere Atmosphäre. Manchmal gehen die Lieder mit nach Hause. Es ist immer wieder schön zu sehen, wenn die Kinder mit einem Lied auf den Lippen nach Hause gehen, das sie bei Go- Kids gelernt haben und welches sie im Alltag weiter begleitet. Abschluss des Gottesdienstes ist immer eine kleine Bastelaktion, sodass die Kinder etwas Greifbares in der Hand haben und ein Stück Go-Kids mit nach Hause nehmen können. Leider konnten coronabedingt seit Februar keine Go-Kids Gottesdienste mehr stattfin- den. Aus diesem Grund gab es im Juni sozusagen ein ,,Go-Kids to go‘‘. Die Familien durften sich am Kindergarten aufgehängte „Wundertüten“ abholen. Deren Inhalt waren Seifenblasen, etwas zum Naschen, eine Bastelanleitung und eine Gottesdienst-Anleitung mit Geschichte, Liedzettel und einem Gebet. Leider wird das Corona-Virus unser Leben voraussichtlich noch längere Zeit bestimmen und somit hat das Go-Kids-Team sich Gedanken darüber gemacht, wie Kinder auch in dieser Zeit Gott entdecken können. So findet der nächste Gottesdienst am 14. November in Haarzopf im Freien unter der Blutbuche statt. Er steht unter dem Motto „Licht im Dunkeln“. Es wird ein Feuer geben, eine kleine „Krabbelgeschichte“ und wir werden ein Wind- licht basteln, das die Kinder sich in ihr Fenster stellen können. Warmer Apfelsaft im Anschluss wird dann alle aufwärmen. Auch wenn im Moment alles verändert und anders stattfindet, freut sich das Go-Kids- team auf weitere gemeinsame Gottesdienste und wir blicken positiv in die Zukunft. Auf diesem Wege bleiben Sie gesund und von Gott behütet. Aus dem Go-Kids-Team Tanja Ringelmann 16
Abschied von Schwester Brunhilde Selig sind, die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Matthäusevangelium, 5. Kapitel, Vers 4 Mit diesem Wort der Bergpredigt wollen wir Schwester Brunhilde Bremer danken, die am Abend des 14. August 2020 von uns ging. Gott hat sie nach jahrelangem Leiden erlöst, sie konnte endlich loslassen und durfte diese irdische Welt verlassen, Schwester Brunhilde ließ sich nicht gern fotografieren. Das um in das weite, unendliche Meer der Lie- Schwarz-Weiß-Foto ist aus den 1980er Jahren und zeigt sie be Gottes einzutauchen. in Schwesterntracht. Das bunte Foto wurde 2007 in der Frauenhilfe aufgenommen. Sie ist stehend zu sehen, als Wir danken Gott, dass er uns Brunhilde zweite von links. in unsere Mitte schickte, dass er ihr so viel Kraft und ein immer fröhliches Herz schenkte, um hier, in unserer Gemeinde, so viel Gutes zu tun. Wir hoffen und wün- schen ihr, dass sie all die Liebe zurückbe- kommt, die sie uns gab. Rita Brose Als ich vor 18 Jahren nach Haarzopf kam, war Schwester Brunhilde noch ziemlich aktiv: Sie leitete beide Seniorenkreise – damals gab es noch einen Seniorenkreis in Haarzopf und einen in Fulerum. Sie organisierte auch die Seniorenadvents- feiern und war in der Frauenhilfe aktiv. Schwester Brunhilde habe ich erlebt als eine Frau mit Gottvertrauen und großem Horizont. Ihre Andachten hatten Geist – und Witz! Sie hatte einen wunderbaren Humor. Als sie mit der ehrenamtlichen Arbeit aufhörte, ging es ihr schon nicht mehr so gut. Die nachfolgenden Jahre waren schwer für sie. Ich kann mich Rita Broses Worten nur anschließen: Wir kön- nen dankbar sein für die Zeit, die wir mit ihr verbrachten und auch dafür, dass sie nun erlöst ist. Am 16. Juni 1929 wurde Brunhilde in Essen geboren. Wie so viele Kinder und Jugendli- che wurde sie während des Krieges evakuiert. Als sie zurück nach Essen kam, arbeitete sie zunächst in einem privaten Haushalt. Dort hat man sie gefördert und erkannt, wie begabt und klug sie war. So kam es, dass sie einen Schulabschluss machte und dann die Schwesternausbildung als Lehrschwester im heutigen Klinikum begann. Von 1973 bis 1989 war sie in unserer Gemeinde als Schwester tätig. Sie pflegte Men- schen zuhause und kümmerte sich auch sonst um viele Menschen, die Hilfe brauchten. Wo jemand Unterstützung benötigte, war sie nicht weit. Was die Gemeinden früher an einer Schwester wie Brunhilde hatten, das wird es wohl nicht mehr geben. Sie wurde auch zweimal mit dem jeweils höchsten Stimmenanteil ins Presbyterium gewählt. Viele Jahre lang führte sie große Seniorenfreizeiten durch, dachte sich ein Pro- gramm aus (und dabei gab es immer etwas zu lachen) und organisierte tolle Ausflüge. Auch ich habe noch einige Ausflüge mit ihr zusammen erlebt. Damals waren meine Kinder noch klein und sie achtete immer darauf, dass ich den Kindern etwas Schönes mitbrachte. Alle, die Schwester Brunhilde kannten, werden gern an sie denken. Und für mich per- sönlich kann ich sagen: Wenn ich an Schwester Brunhilde denke, dann immer mit einem Lächeln. Auch die letzten, für sie so schweren und leidvollen Jahre können daran nichts ändern. Sie war einfach eine angenehme und feine Person; es machte Spaß sich mit ihr zu unterhalten und es war schön mit ihr zusammen zu sein. Möge sie in Frieden ruhen und den Himmel mit Heiterkeit erfüllen! Elisabeth Müller 17
Telefongottesdienste Glockenläuten um 19 Uhr Alle zwei Wochen donnerstags um 15 Uhr. Wählen Sie 0721-605620222. Dann werden Sie nach der Zugangsnummer gefragt. Tippen Sie ein: 416451 Und schon sind Sie dabei! Termine: 12. November 26. November Mit Beginn der Corona-Krise begann 10. Dezember das abendliche Läuten um 19 Uhr. Die 24. Dezember Idee war: Möglichst viele Menschen Wenn am Heiligen Abend mehr als 30 sollen während des Läutens eine Kerze Personen mitmachen wollen, gibt es einen ins Fenster stellen und dabei ein Gebet zweiten Gottesdienst um 15.30 Uhr. sprechen – zum Beispiel das Vaterunser. Im Advent ist es nochmal anders: 31. Dezember Wir fangen wir mit einer Kerze an und Im Januar gibt es wegen Urlaubs der Pfarrerin stellen dann jede Woche eine weitere keine Telefongottesdienste. dazu. Elisabeth Müller 11. Februar 25. Februar Goldkonfirmation am 18. April Am 18. April 2021 findet voraussichtlich die Goldkonfirmation des Jahrgangs 1971 statt. Wie das genau aussehen wird, lässt sich heute noch nicht absehen. Zunächst sind wir auf der Suche nach den Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahres 1971. Wenn Sie wissen, wo die damaligen Konfis heute leben oder wie sie jetzt heißen oder wenn Sie vielleicht Fotos von der Konnfirmation besitzen, dann melden Sie sich bitte im Gemeindebüro: Tel. 7101484 der schreiben Sie eine E-Mail an: essen-haarzopf@ekir.de Dies waren die Namen des Jahrgangs 1971: Reinhard Baran, Carsten Beck, Cornelia Beck, Frank Berger, Frank Börger, Ute Breitmoser, Jörg Bretschneider, Sabine Brugger, Elke Buschmann, Uwe Dittmann, Hermann Eichholz, Uta Flamm, Petra Gehring, Norbert Hahn, Alwin Hauk, Karen Heidbüchel, Brigitte Heyer, Cornelia Hollmann, Volker Kammann, Ursula Küsters, Evelyn Lasch, Susanne Lepère, Sabine Lindenberg, Hans-Jürgen Lüdke, Frank Lukaschik, Petra Mielke, Gundi Nows, Peter Offenbruch, Thomas Passow, Klaus Peschkes, Dieter Pieler, Gaby Poeten, Bärbel Propson, Holger Rabe, Horst Regmann, Susanne Roseneck, Roland Rottmann, Sabine Schachtner, Ursula Schopp, Jürgen Schwantes, Claudia Stein, Karin Steudel, Klaus-Dieter Stobbe, Klaus Stüve, Monika von der Brüggen, Iris Wamiorek, Rainer Weller, Bernd Wilhelmig. 18
Neues aus dem Presbyterium „Das haben wir noch nie probiert, also geht es sicher gut.“ (Astrid Lindgren aus „Pippi Langstrumpf“) Wer kennt sie nicht, die starke und mutige Pippi Langstrumpf, die zudem noch jeder Situation immer etwas Positives abgewinnen kann! Die ersten Gedanken des Presbyteriums zur Gottesdienstplanung an Heiligabend 2020 waren weder mutig, noch stark noch positiv. Eher waren sie geprägt von stei- genden Infektionszahlen und den damit verbundenen Einschränkungen. Wie sollte nur alles Vertraute und Gewohnte unter diesen Bedingungen umgesetzt werden kön- nen? Die Erkenntnis, dass das eben einfach nicht möglich ist, war zunächst sehr frustrie- rend. Aber letztendlich gewann ein positiver Blick auf die Situation Oberhand und er- öffnete den Weg, mit Fantasie, Mut und Freude etwas Neues zu „probieren“. Daraus entstanden folgende Gottesdienstangebote für Heiligabend: Familiengottesdienst um 15.00 Uhr Dieser Gottesdienst wird im Freien unter der Blutbuche gefeiert. Er richtet sich an Familien mit Kindern und wird bei jedem Wetter stattfinden. Das Gelände ist groß ge- nug, um genügend Abstand zwischen den einzelnen Familien einhalten zu können. Es werden für diesen Gottesdienst Karten ausgegeben. Krippenspiel der Kinder online Das traditionelle Krippenspiel wird in Kleingruppen mit den Kindern gefilmt und kann Heiligabend von zu Hause aus online angesehen werden. Krippenspiel der Konfirmand*innen online Das traditionelle Krippenspiel wird ebenfalls in kleinen Gruppen mit den Konfirmand*innen selbst gefilmt und Heiligabend von zu Hause aus online zu sehen sein. Telefongottesdienste um 15.00 Uhr, bei Bedarf auch um 15.30 Uhr Dieses Angebot richtet sich an gefährdete, kranke und ältere Menschen, die das Haus nicht verlassen können oder wollen. Einige Senior*innen der Gemeinde nehmen das Angebot des Telefongottesdienstes bereits seit Wochen gerne an und halten es für eine gute Alternative. Per Telefon kann man sich einfach in den Gottesdienst einwählen. 19
Neues aus dem Presbyterium Weihnachten im Wohnzimmer Viele 100 Jahre lang und auch heute noch feiern Christen und Christinnen in aller Welt mit mehreren Familien oder auch in Hausgemeinschaften die Geburt Jesu. Mit dem aktuellen Gemeindebrief wird ein Liedblatt für den Gottesdienstablauf im „eige- nen Wohnzimmer“ versandt. Alle können sich aktiv einbringen, niemand muss alleine sein, und: Es darf gesungen werden! Sehen Sie um 18 Uhr unsere Christvesper im Internet und machen Sie zuhause mit! Christvesper Dieser Gottesdienst findet in der Haarzopfer Kirche statt. Die Teilnahme ist Corona be- dingt begrenzt. Es werden Karten ausgegeben. Wann der Gottesdienst in der Kirche tatsächlich stattfindet und unter welchen Bedin- gungen, ist zurzeit noch nicht klar. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Inter- netseite der Gemeinde. Sicher ist: Die Christvesper läuft ab 18 Uhr im Internet auf unserer Homepage. Christmette um 22.00 Uhr (Bitte beachten Sie die geänderte Zeit!) Der Gottesdienst beginnt bereits um 22.00 Uhr, um mehr Menschen eine Teilnahme zu ermöglichen als zu der bisherigen sehr späten Zeit. Corona bedingt findet der Got- tesdienst in der Haarzopfer Kirche statt. Es werden dafür Karten ausgegeben. Das Presbyterium freut sich sehr, in Frau Elisabeth Müller und Frau Tabea Meyer zwei mutige und kreative Pfarrerinnen zu haben, die mit Freude „Neues“ ausprobieren werden. Wir sind gemeinsam sicher, dass für Jede und Jeden in der Gemeinde ein pas- sendes Angebot dabei ist. Bitte richten auch Sie einen positiven Blick auf die für uns alle sehr schwierige Situati- on. Seien auch Sie mutig und probieren Sie „Neues“ aus. Denn dann geht es sicher gut! Im Namen des gesamten Presbyteriums wünsche ich Ihnen eine Advents- und Weih- nachtszeit, in der Sie das „Neue“ erfreut und stärkt. Bleiben Sie alle behütet! Für das Presbyterium mit ganz herzlichen Grüßen Christiane Imhof 8. November: Das neue Presbyterium stellt sich vor Seit März gibt es ein neues Presbyterium. Wegen Corona konnte es keine öffentliche Einführung ins Amt geben – denn das passiert üblicherweise in einem Gottesdienst, und die gab es erst im Juni wieder. Am 8. November stellt sich das neue Presbyterium im Gottesdienst um 10.30 Uhr in der Haarzopfer Kirche vor und wir bitten um Gottes Segen für vier Jahre gemeinsamer Verantwortung in der Gemeinde. 20
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