GemeindeLeben - 70 Jahre Kindergarten: Herzstück unserer Gemeinde - Evangelische Kirchengemeinde - Essen ...

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GemeindeLeben - 70 Jahre Kindergarten: Herzstück unserer Gemeinde - Evangelische Kirchengemeinde - Essen ...
GemeindeLeben                         Haarzopf Fulerum

   Weihnachten 2020 November - Dezember - Januar - Februar

     70 Jahre Kindergarten:
  Herzstück unserer Gemeinde
GemeindeLeben - 70 Jahre Kindergarten: Herzstück unserer Gemeinde - Evangelische Kirchengemeinde - Essen ...
Senioren-Advent:
                                             Mal ganz anders
                                             Wir haben lange überlegt: Wie könnte
                                             in diesem Jahr eine Veranstaltung für
                                             Senior*innen im Advent aussehen?
                                             Jahrzehntelang fanden ja Anfang Dezem-
                                             ber große Feiern für die Älteren statt –
                                             mit Musik, Geschichten und Torte. Daran
                                             ist in Zeiten von Corona nicht zu denken.
                                             Also: Etwas Neues muss passieren!
Liebe Leserin, lieber Leser,
das Foto auf der Titelseite dieses Gemein-
debriefs stammt aus dem Jahr 1949.
Es ist das älteste uns bekannte Foto aus
dem Haarzopfer Kindergarten. In den
Jahren nach dem Krieg wurden zunächst
Kinder im Konfirmandenraum der Kirche
betreut. Einige Jahre später entstand das
„Jugendheim“ hinter der Kirche – mit
eigenen Räumen für den Kindergarten.
Ähnlich war es in Fulerum, wo zunächst       Und so wird das Neue aussehen:
in der damaligen „Klappkirche“ ein           Am 3. Dezember findet von 14-17 Uhr
Kindergarten gegründet wurde, der            auf dem kleinen Platz vor dem
dann 1980 zeitgleich mit dem Neubau          Gemeindezentrum Fulerum ein Mini-
des Gemeindezentrums ein eigenes             Adventsmarkt für die Älteren statt.
Gebäude erhielt. Zurzeit umfasst unser       Es wird heiße Getränke (Punsch, Tee,
Kindergarten vier Gruppen: drei Gruppen      Kaffee) und Gebäck geben.
an der Humboldtstraße 169 und eine           Auch eine geschütze Möglichkeit zum
Gruppe in der Raadter Straße 79a.            Unterstellen und Sitzen ist da. Unser
In zwei Jahren kommen drei weitere,          Kirchenmusiker Michael Drews spielt
neue Gruppen in einem Neubau an der          Weihnachtslieder auf dem E-Piano und
Fulerumer Straße hinzu (Bericht Seite 13).   auf dem Akkordeon – Lichterketten und
Dann werden wir sieben Kindergarten-         entsprechender Schmuck sorgen für die
gruppen an drei Standorten haben.Schon       nötige Stimmung.
allein diese Zahl zeigt, welch einen hohen   Die Konfis (aus zwei Jahrgängen)
Stellenwert der Kindergarten in unserer      werden an alle Senior*innen im Lauf
Gemeinde hat. Lesen Sie dazu den Artikel     des November eine kleine Tüte verteilen.
auf der Seite 12. Es gab in diesem Jahr      Darin ist eine Überraschung, eine
einen Wechsel in der Leitung: Im Sommer      Einladung zum Mini-Adventsmarkt
hat Beate Grünewald nach mehr als            am 3.12. und ein Gutschein für ein
40 Jahren ihre Arbeit im Kindergarten        kostenloses Heißgetränk, den Sie dann
beendet und ist in den verdienten            vor Ort einlösen können.
Ruhestand eingetreten. Auf der Seite 7
erzählt sie uns von ihren Erlebnissen        Wir freuen uns auf Sie und hoffen
in all den Jahren. Der Nachfolger von        sehr, Sie am 3. Dezember beim Mini-
Frau Grünewald ist Stephan Keisers. Ein      Adventsmarkt begrüßen zu dürfen!
Interview mit ihm finden Sie auf der Seite   Auch wenn Sie vielleicht nur kurz vorbei
14. Der Kindergarten ist das Herzstück der   schauen – wir sind da und erwarten Sie!
Gemeinde. Hier wächst unsere Zukunft
heran. Generationen werden geprägt:          Pfarrerin Elisabeth Müller
durch die Jahresfeste, durch Morgenkreis     Kirchenmusiker Michael Drews
und Kinderbibelwoche. Und manch eine         Das Team des Seniorenkreises
Kindergartenmutter oder -vater arbeitet      Mitarbeitende aus der Jugend
irgendwann im Presbyterium mit oder
organisiert das Gemeindefest...
Wenn es ihn nicht gäbe, müssten wir
ihn erfinden! Aber das haben ja – Gott
sei Dank – schon unsere Vorfahr*innen
getan.
Herzlich grüßt alle Großen und Kleinen
Pfarrerin Elisabeth Müller

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Jahreslosung 2021
                                                           Jesus Christus spricht:
                                                               „Seid barmherzig,
                                                              wie auch euer Vater
                                                                 barmherzig ist!“
                                                                           Lukas 6,36

In unserer Zeit, die immer stärker durch       das Kind in der Krippe als Motiv zu
Egoismus geprägt ist, werden uns die-          wählen. „Sie wählt einfaches Sackleinen
se Worte als Jahreslosung für das Neue         als Untergrund ihrer Grafik, in deren
Jahr auf unseren Wegen mitgegeben.             Mitte das von warmem Rot umgebene
Wichtige Worte, da der Egoismus immer          Kind liegt. Für sie ein Hinweis auf die
mehr zunimmt und der Umgang unter-             ursprüngliche Bedeutung von „Barm-
einander oft genug von Misstrauen oder         herzigkeit“: Gebärmutter, Mutterleib.“
Vorurteilen geprägt ist. So urteilen wir       In diesem Kind kommt Gott inmitten
vorschnell, statt zuzuhören oder einan-        seiner geliebten Schöpfung selbst zur
der Fehler zu verzeihen.                       Welt, was der Ausschnitt des Erden-
Barmherzig zu sein ist nicht mehr „in“,        runds hinter der Krippe andeutet. Gottes
sondern sich selbst zu profilieren und         Barmherzigkeit zeigt sich genau darin,
in den Mittelpunkt zu stellen. Dies gilt       dass er sich nicht zu schade ist, Mensch
leider auch in zunehmendem Maße für            zu werden und unter Menschen zu le-
Staatsmänner, wie an Putin oder Trump          ben. Denn ER will uns nahe sein und
besonders gut zu sehen ist.                    scheut sich nicht, alles was unser Leben
Ganz anders ist Jesus mit den Menschen         ausmacht, selbst mit allen Höhen und
umgegangen. Er schenkt seine ganze             Tiefen zu durchleben. Das zeigt sich
Aufmerksamkeit und Liebe besonders             auch dadurch, dass das Kind nicht nur
den Schwachen und denjenigen, die              von Glanz umgeben ist, sondern auch
keine Lobby haben. Von daher wird ihm          das Kreuz schon sichtbar wird.
von den religiösen Führern seiner Zeit         Wenn es uns gelingt, Gott als Mutter,
vorgeworfen, dass er sich mit „Zöllnern        die ihrem Kind Schutz und Geborgen-
und Sündern“ umgibt, mit ihnen feiert          heit angedeihen lässt, und als Vater, der
und ihnen gegenüber keine Berührungs-          uns gütig und mitfühlend begegnet, zu
ängste erkennen lässt. Ihre Situation          begreifen, dann wird es uns möglich
und die Ausgrenzung, die sie in ihrer          sein, uns selbst nicht so wichtig zu neh-
Gesellschaft erfahren, gehen IHM nahe.         men und in der gleichen Haltung, mit
Deshalb geht er an Orte und zu Men-            der Gott uns begegnet, uns gegenseitig
schen, denen sich andere entziehen.            und allen Mitmenschen zu begegnen.
Genau dorthin, wo die Mächtigen und            Ich wünsche uns allen für das Neue Jahr
Starken dieser Welt und diejenigen, die        2021, dass die Geistkraft Gottes uns im-
sich für besonders fromm halten, den           mer wieder ins Gedächtnis ruft, selbst
von Gott gesandten Heilsbringer erst gar       barmherzig zu sein und uns ermuntert,
nicht vermuten.                                dem Vorbild Jesu nachzueifern! Dazu
Von Beginn seines Lebens an zeigt Jesus        müssen wir innerlich nur bereit sein,
stets, was es bedeutet, barmherzig zu          uns von Gott mit einem mitfühlenden
sein: Zuzuhören und statt zu verurteilen       Herzen beschenken zu lassen.
die Möglichkeit der Umkehr zu geben.
Vermutlich bewog dies die Künstlerin
Stefanie Balinger für die Jahreslosung         Eta Reitz

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KinderLeben
KinderLeben

 GO-KIDS
 Herzliche Einladung zu den
 Gottesdiensten für Kinder von 0 bis 8 Jahren
 mit ihren Eltern:
 um 16 Uhr unter der Blutbuche als Open Air!
 Nächstes Mal: 14. Februar 2020 | Thema: Licht im Dunkeln
 Bitte Laterne und eigenen Becher mitbringen!
 Erwachsene bitte an Mund-Nasenschutz denken und Abstand halten nicht vergessen…

Die Kinderbibelwoche in Zeiten von Corona
Liebe Kinder,
habt ihr auch alle die „echten“ KiBiWos schrecklich vermisst in diesem Jahr? Leider
war wegen Corona so Vieles nicht möglich! Und trotzdem haben wir alles getan, was
wir konnten! Und ich bin froh, dass Viele von euch gern dabei waren.
Unsere KiBiWo im Herbst zum Thema „Bunte Kleckse in Gottes Welt“ war ein Mit-
telding aus Digital und „in echt“. Wir haben uns jeden Tag für eine Stunde getrof-
fen – zum Quatschen, Basteln, Lachen, Spielen. In kleinen Gruppen von 10 Kindern
war das kein Problem. Die Geschichten und auch die Lieder habt ihr aber online an-
sehen können und müssen, denn wir durften leider nicht miteinander singen. Doch
unser Team hat sich ganz schön ins Zeug gelegt und euch so die schönen Geschich-
ten nach Hause gebracht! Auch Josse durfte dabei natürlich nicht fehlen und so hat
er auch immer wieder einen lustigen Kommentar zu der ein oder anderen Sache
abgegeben. Ich hoffe, ihr hattet auch an dieser Form der KiBiWo sehr viel Freude.
Wir wünschen uns natürlich alle, dass die nächste KiBiWo zu Ostern wieder in ge-
wohnter Form stattfinden kann. Wenn aber nicht, dann klappt es ja auch so!
Und bis dahin bleibt behütet, geht in Frieden und denkt immer daran: Ihr seid bun-
te Kleckse in Gottes wunderschöner Welt!
Liebe Grüße von Tabea

Adventsbüdchen für Kinder am 5. Dezember
Am 5. Dezember gibt es von 14 bis 16 Uhr ein kleines Adventsbüdchen für Kinder
bzw. Familien vor der Haarzopfer Kirche. Dort können Kinder mit und ohne Eltern
vorbeikommen und sich mit eigenem (mitgebrachten) Becher einen Punsch oder
Kakao abholen. Außerdem gibt es ein paar kleine Aktionen für die Kinder, z.B. einen
Kinder-Adventstisch unter der Blutbuche, wo ihr Kinder einiges Schönes einkaufen
könnt (für wenig Geld). Diese Aktion ist natürlich wetterabhängig – außerdem ist
jetzt (Oktober) noch nicht klar, wie die Corona-Vorschriften im Dezember sein wer-
den. Informiert euch auf jeden Fall vorher auf unserer Homepage, ob die Aktion statt-
findet!
Tabea Meyer 0201-53697824

Krippenspiel für Kinder
Das Krippenspiel findet natürlich statt – aber als Film!
Alle Kinder, die mitmachen möchten, melden sich bitte bei mir an:
Elisabeth Müller, 0201-713877 oder elisabeth.mueller@ekir.de
Wie immer gibt es für jedes Kind eine Rolle. Am 24. November ist die Rollenverteilung
um 15 Uhr im Gemeindezentrum Fulerum. Dazu erhaltet ihr Informationen nach
der Anmeldung. Dann finden die Proben statt. Wir proben und filmen die einzelnen
Szenen getrennt, damit nicht zu viele Kinder im Raum sind. Die Proben sind immer
dienstags zwischen 15 und 17 Uhr. Wer wann genau kommen soll – das erfahrt ihr,
wenn die Rollen verteilt sind.
Am 21. Dezember gibt es eine exklusive Filmvorführung für alle Kinder, die mitge-
macht haben. Ab dem 24. Dezember ist das Krippenspiel dann auf der Homepage der
Gemeinde zu sehen.
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JugendLeben

Weihnachten für Familien in Corona-Zeiten
Liebe Familien,
seit einiger Zeit schon überlegen wir, wie wir Weihnachten in Corona-Zeiten ge-
stalten können. Wir möchten Euch ein schönes, fröhliches und hoffnungsvolles
Programm bieten, bei dem Ihr als Familien in Advents- und Weihnachtsstimmung
kommt und spürt, dass Weihnachten ein Fest ist zum Wundern, Staunen und Freu-
en. Wir haben uns daher entschieden, den Fokus in diesem Jahr ganz besonders auf
die Feier von Weihnachten in der Familie zu legen. Uns ist bewusst, dass das nicht
für alle gleich einfach ist. Doch wir wollen Euch gerade deshalb ermutigen, es zu
versuchen. Ladet Nachbarn ein oder Freunde (natürlich nicht zu viele und mit Au-
genmaß!) und feiert gemeinsam einen kleinen Weihnachtsgottesdienst im Wohn-
zimmer! Für euch, liebe Kinder, haben wir besondere Projekte geplant: Ein Video-
Krippenspiel, und für euch, liebe Konfis, ein Video-Konfi-Weihnachtsspiel. Beide
Videos werden an Heiligabend auf unserer Homepage sein, so, dass ihr alle zu Hau-
se ein schönes Krippenspiel anschauen könnt, bei dem ihr bestenfalls selbst mitge-
wirkt habt – und auf jeden Fall könnt ihr bei euch zu Hause mitsingen!

Außerdem gibt es um 18 Uhr die Christvesper als Lifestream aus der Haarzopfer
Kirche. Die Lieder für den Gottesdienst stehen auf einem Liedzettel, der mit diesem
Gemeindebrief verteilt wurde. Für die Familien mit ganz kleinen Kindern (die auch
noch nicht in einem Krippenspiel mitspielen können oder möchten) gibt es ein
besonderes Angebot: Es gibt einen Weihnachts-Lichtergottesdienst, der am Heilig-
abend um 15 Uhr bei jedem Wetter unter der Blutbuche stattfindet. Für diesen Got-
tesdienst gibt es maximal 100 Karten. Diese Karten könnt Ihr bei Frau Seidler im
Gemeindebüro erhalten. Ihr braucht eine für jedes Familienmitglied, auch für die
Kinder, es sei denn es sind Säuglinge unter Krabbelalter, die also getragen werden.
Ihr bekommt diese Karten, indem Ihr ab dem 1. Dezember zwischen 8 und 12 Uhr
im Gemeindebüro anruft und die Karten dann innerhalb einer Woche dort abholt.
Länger kann leider nichts reserviert werden. Da die Anzahl begrenzt ist, möchte
ich euch dringend bitten, gut zu überlegen, ob ihr sie wirklich braucht, oder ob ihr
nicht auch Weihnachten im Wohnzimmer feiern könnt!

Wichtig: Diese Infos schreiben wir im Oktober 2020. Es kann sich bis Weihnachten
aufgrund der Pandemie noch einmal einiges ändern. Bitte unbedingt die aktuellen
Nachrichten auf unserer Homepage verfolgen: www.kirche-haarzopf.de !

Liebe Grüße, Tabea Meyer

Krippenspiel der Konfis
                                             Das Krippenspiel der Konfis hat in un-
                                             serer Gemeinde eine lange Tradition und
                                             viele Fans. In diesem Jahr wird es wegen
                                             Corona als Film ab dem 24. Dezember
                                             auf unserer Homepage zu sehen sein.
                                             Die Jugendlichen spielen, filmen und
                                             produzieren den Film selbst!

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Schwerpunktthema Kindergarten

Verabschiedung von Beate
Grünewald am 24. Juni
Am 24.Juni war der letzte Tag von Beate
Grünewald in unserem Kindergarten.
Auf den folgenden Seiten erzählt sie uns
aus 40 Jahren Kindergarten.

Die Verabschiedung von Frau Grünewald
als Oberpinguin umfasste: Die Überrei-
chung eines Puzzles – jedes Kind über-
reichte ein oder zwei Teile.
Und was war das für ein Puzzle?
Es zeigt alle vier Gruppen des Kinder-
gartens mit je einem Foto. Na, da kann
Beate Grünewald noch lange über den
vielen Teilen sitzen und sich an den
Kindergarten erinnern – denn, so sagten
es die Kinder – „Du sollst dich ja nicht
langweilen!“
Jede Gruppe hat ein Bild gemalt, in dem
ALLE Finderabrücke von allen Kindern
vorkommen – aber als Tier getarnt...
Es gab auch ein Lied der Kolleginnen und
Kollegen, eine Abordnung des Presbyteri-
ums war zu Besuch kurzum:
Es war ein toller Abschied vom Kinder-
garten!

Verabschiedung aus der Gemeinde am 1. Advent
Eigentlich war ja auch ein Abschied aus der Gemeinde mit einem Festgottesdienst
geplant. Corona hat diese Pläne durchkreuzt. Daher verabscheiden wir Beate
Grünewald im Gottesdienst am 1. Advent, 29. November.
Der Gottesdienst findet im Freien statt, unter der Blutbuche neben der Haarzopfer
Kirche, und zwar um 17 Uhr.

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Meine Zeit in Haarzopf
Nach 46 Jahren in unserem Kindergarten ist Beate Grünewald im Sommer 2020 in den
verdienten Ruhestand gegangen. Hier blickt sie zurück auf viele Jahre als Erzieherin und als
Leitung - sowohl in der Raadter Straße als auch in der Humboldtstraße.

Es begann am 02.09.1975, einen Tag nach meinem Kolloquium. Ich wurde nach
einem netten Gespräch mit der damaligen Kindergartenleitung Frau Waltraud
Balzer und Herrn Pfr. Neuse in seinem Amtszimmer eingestellt und die Bewerbung
konnte ich nachreichen.

Den Kindergarten besuchten damals 60 Kinder im Alter von 3 Jahren bis zum
Schuleintritt. Sie wurden in 3 Gruppen am Vormittag in der Regel von 8:00 bis
12:00 Uhr betreut. Am Nachmittag gab es von 14:00 bis 16:00 Uhr noch zwei klei-
nere Gruppen, die von Kindern besucht wurden, die für den Vormittag keinen Platz
bekommen haben.

Das Jugendheim, wie es damals hieß, sah noch ganz anders aus. Im Keller befand
sich eine Waschküche und für jeden Bereich ein Raum um Dinge zu verstauen. Im
Erdgeschoss war der Kindergarten, in der ersten Etage gab es einen Gemeinderaum
mit Bühne, das Gemeindebüro mit Frau Hoffmann und Frau Fischer, eine Küche
und ein Lesezimmer. Im Dachgeschoss befanden sich die Küsterwohnung von
Familie Feldmann und die Jugendräume in denen Frau Ewert arbeitete. Das Trep-
penhaus war seitlich ins Gebäude integriert.

Unser Spielplatz war am Rottmannshof, den wir mit den Kindern überqueren
mussten. Damals gab es nur die Möglichkeit mit allen Kindern auf dem Spielplatz
zu sein, da alle Erwachsenen zur Aufsicht benötigt wurden.

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Der Tagesablauf damals im Kindergarten war festgelegt, er begann mit einem
Freispiel, danach gab es ein gemeinsames Frühstück, im Anschluss daran gab es
Programm, wie Vorschulgruppe, Turnen Basteln, Einüben von Liedern oder The-
aterstücken oder es wurde bei gutem Wetter auf dem Spielplatz gespielt. Für die
Vorschulkinder gab es ein Schulbuch, das nach eine festgelegten Reihenfolge gefüllt
werden musste. Darin waren gemalte Bilder, Faltarbeiten und Flechtblätter. Oft war
es für alle anstrengend dieses Schulbuch fertig zu stellen. Manchmal gab es Tränen
und viel Hilfe war nötig.

In dieser Zeit waren die Vorschulgruppen sehr aktuell, die Kinder wurden auf die
Schule vorbereitet mit Arbeitsblättern, die Vorstufen zum Schreiben enthielten,
Mengenlehre und andere Inhalte. In den Grundschulen gab es Schuleingangsklas-
sen, in denen Kinder auf das erste Schuljahr vorbereitet wurden und im Kindergar-
ten sollte es ähnlich sein. Zu dieser Zeit wurde überlegt, die Kinder schon mit fünf
Jahren einzuschulen. Märchen durften nicht erzählt werden, da Kindern nur Dinge
vermittelt wurden, die realistisch waren. Fingerspiele und alte Traditionen waren
in dieser Zeit ebenfalls nicht gefragt. Ich persönlich war froh, dass diese damalige
Pädagogik in Haarzopf nicht umgesetzt wurde.

Als es die Nachmittagsgruppe nicht mehr gab, war der Kindergarten von 8:00
bis 12:00 Uhr geöffnet und am Nachmittag durften die Kinder noch einmal
zurückkommen. Die Zeit gehörte zwar mit zur Öffnungszeit, wurde aber wenig in
Anspruch genommen. Es blieb also viel Zeit zum Basteln. Geburtstags- und Weih-
nachtsgeschenke für die Kinder wurden selbst hergestellt. Es gab einen Bastelnach-
mittag für die Eltern, an dem auch Dinge für Basare hergestellt wurden.

Es gab den Jahreskreis mit seinen Festen und die wurden natürlich auch nach Tra-
dition gefeiert. Es gab eine Karnevalsfeier, ein Abschlussfest für die Vorschulkinder,
das im großen Gemeindesaal gefeiert wurde. Es gab ein Lichterfest mit Laternen
und eine Weihnachtsfeier.

Zu der Zeit gab es die Tradition, dass zum Geburtstag eines Mitarbeitenden sich alle
weiteren Mitarbeitenden versammelten und ein Geburtstagslied gesungen wurde,
danach saß man noch bei einem Glas Wein oder Sekt zusammen.

Die Zeit verging und Frau Balzer ging in den Ruhestand, das war Anfang der 80iger
Jahre. Die Leitung übernahm Frau Beate Winkler-Roder. Es begann eine neue
spannende Zeit. Die Flechtblätter wurden in die hinterste Ecke im Schrank verstaut
und die Schulbücher abgeschafft. Inzwischen gab es auch den Beschluss, dass die
fünfjährigen Kinder im Kindergarten bleiben durften und die Vorschule und auch
die Mappen wurden abgeschafft. Nun durften auch wieder Märchen erzählt werden
und man stellte fest, dass Kinder auch
während ihrer Spielphasen lernten und
ein weiteres Jahr im Kindergarten für
die Entwicklung der Kinder gut sei. Es
waren damals dann Vorschulmappen
und Vorschulgruppen eher verpönt, sie
wurden aber mit einer anderen Zielset-
zung weitergeführt und hießen anders
(z.B. Expertengruppe). Inzwischen
wurde die Kita von 45 Kindern besucht,
die in zwei Gruppen aufgeteilt werden
sollten, wir haben aber an unseren drei
Gruppen festgehalten. Durch die kleine
Einrichtung gab es viele Möglichkeiten
mit den Kindern gemeinsam Aktionen
zu planen, z.B. Spaziergänge, Ausflüge,
Schwarzlichttheater usw. Mit viel Spaß
für die Kinder und die Erwachsenen
haben wir damals begonnen mit den
Kindern im Kindergarten zu übernach-
ten. Manchmal haben wir auch mit den
Texelzelten im Pfarrgarten übernachtet.

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In dieser Zeit gab es auch durch die räumliche Nähe eine gute Zusammenarbeit mit
Herrn Pfarrer Siemer, der Küsterin Frau Raatz (Feldmanns waren inzwischen im
Ruhestand) und dem Kirchenmusiker Herrn Steffenhagen. Die Küche im Kinder-
garten war oft für alle ein Zufluchtsort, an dem viele große und kleine Probleme
besprochen und gelöst wurden.

Anfang der 80iger Jahre wurde an uns eine Anfrage zur Betreuung eines Kin-
des mit Trisomie 21 gestellt. Nach langer Beratung im Team und mit dem Träger
beschlossen, wir Kinder mit Handicap zu integrieren, das aber auch öffentlich zu
machen und diese Arbeit langfristig in unser Konzept aufzunehmen. Das war da-
mals recht ungewöhnlich und wir ernteten nicht nur Zustimmung. Es folgten recht
schnell ein Kind mit Autismus und ein weiteres Kind mit einer Hirnschädigung.
Es musste damals bei den Eltern viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, Missver-
ständnisse ausgeräumt werden und wir mussten unsere Arbeit in vielen Situati-
onen verteidigen. Alle Aktionen waren immer so geplant, dass alle Kinder nach
ihren Entwicklungsstand mitmachen konnten. Uns war es wichtig, dass Kinder die
Möglichkeit bekommen, möglichst ein großes Spektrum an sozialem Lernen zu ha-
ben, dazu gehörten für uns die Kinder mit Handicap und auch die Kinder aus den
Flüchtlingshäusern vom Bögel (heute nennt man diese Arbeit Inklusion).

In dieser Zeit hatten wir den Ruf der „Grüne Kindergarten“ zu sein, in dem die
Kinder alternativ erzogen wurden und alles durften (heute nennt man diese Arbeit
Partizipation und muss in allen Konzepten vorhanden sein). Es gab aber auch bei
uns Regeln, die für ein gutes Miteinander gebraucht wurden; alle – Erwachsene, wie
Kinder – sollten sich wohlfühlen und es war besonders wichtig Rücksicht aufei-
nander zu nehmen. Einige von unserem Team engagierten sich in einer Friedens-
gruppe und die Umwelt war uns sehr wichtig, es gab Vollwerternährung auch für
die Kinder, der Müll wurde getrennt und ein Gemüsegarten angelegt. Die Kinder
wurden immer mit einbezogen und hatten viel Freude daran.

In der Gemeinde arbeitete das Team mit in der Jugendarbeit. Für Renate Hielen und
mich bedeutete das, dass wir nun unsere ehemaligen Kindergartenkinder in ande-
ren Bezügen wiedertrafen. Es wurde viel miteinander gefeiert, aber auch gearbeitet.
Zusammen mit Herrn Pfr. Siemer wurde z.B. der Osternachtsgottesdienst ins Leben
gerufen mit anschließendem Osterfeuer. Es gab Gemeindefeste, die freitagabends
begannen und sonntagnachmittags endeten. Im Sommer wurde dann die Zeltfrei-
zeit auf Texel vom Kindergartenteam besucht und Brot mitgebracht.

In diese Zeit fiel auch der Umbau des Jugendheimes. Alle Etagen wurden neu
gestaltet. Das Treppenhaus wurde vorgebaut, im Keller entstanden Jugendräume,
im Kindergarten wurde der Flur vergrößert, in der 1. Etage entstand eine Saaletage
und unterm Dach waren wieder Jugendräume. Das Gemeindeamt wurde in einem
Bungalow im ehemaligen Pfarrgarten untergebracht. Diese Bauphase war für alle

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anstrengend. Der Kindergarten musste im Gebäude bleiben und lief weiter. Im
Herbst hatten wir keine Heizung und die anderen Etagen waren noch nicht fertig,
es war total kalt. Es war schon eine ziemliche Herausforderung, wurde aber von
allen gut gemeistert.

Anfang der 90ziger Jahre verließ Frau Winkler Roder den Kindergarten, um eine
Fachberatungsstelle anzunehmen, und ich übernahm die Leitung. Wir haben unser
Konzept weitergeführt. Es kamen weitere Aktionen dazu wie unser Osterfrühstück
auf dem Beekmanns Hof. Frau Angela Scheidt hatte es in der Scheune vorbereitet
und die Osternester für die Kinder in ihrem Garten versteckt. Danach wurden wir
wieder zum Kindergarten gebracht.

Es wurden Familiengottesdienste in der Kirche gefeiert zu verschiedenen Themen.
Mit viel Freude habe ich mit Frau Eta Reitz und Herrn Rainer Kampmann einige
Theaterprojekte und Gottesdienste durchgeführt.

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Am Anfang gab es einige schwierige Personalphasen. Es war schwierig Stellen, die
frei waren, wieder zu besetzten. Außerdem sank die Zahl der Kinder in Haarzopf, es
gab damals bei uns keine freien Plätze, da unser Kindergarten sehr zentral lag und
wir eine geringe Kinderzahl hatten. Die Integration war weiterhin ein Schwerpunkt
unserer Arbeit. Für mich war die wohnortnahe Einzelintegration immer wichtig, da
die Kinder mit Handicap auch im Stadtteil zu Hause sein sollten, aber durch eine
bessere Finanzierung der Einrichtung entschlossen wir uns, eine integrative Grup-
pe (5 Kinder mit Handicap und 10 Kinder ohne) einzurichten. Dadurch wurde auch
therapeutisches Personal eingestellt: eine Logopädin und ein Motopädin.
Anfang 2000 wurden Geld und Kinder knapp. Für den Gemeindehaushalt war es
nicht mehr möglich, zwei zweigruppige Einrichtungen zu finanzieren. Die Stadt
hatte in den Jahren auch nicht die finanziellen Möglichkeiten, die Einrichtung
zu übernehmen, dazu kam, dass es keine Wartelisten gab und die Plätze anschei-
nend nicht gebraucht wurden. 2006 wurden die Einrichtung an der Raadterstraße
und die Einrichtung an der Humboldtstraße zusammengelegt. Ein schmerzhafter
Prozess. Zwei sehr unterschiedliche Konzepte mussten zueinanderfinden, alte
Traditionen konnten nicht bestehen bleiben, Strukturen mussten geändert werden
und pädagogische Einstellungen neu überdacht und angeglichen werden. Mit viel
Geduld von allen Beteiligten und vielen Gesprächen, dazu Supervision, gelang die-
ser Prozess.

In der Zwischenzeit gab es wieder viel mehr Kinder in Haarzopf, die Berechnungen
der Stadt stimmten offenbar nicht und die Altersstruktur des Stadtteils änderte sich,
dazu kamen einige Neubaugebiete. Nun musste angebaut werden und eine dritte
Gruppe entstand. Inzwischen hatten Kinder ab einem Jahr einen Rechtsanspruch
auf einen Kita-Platz. Wir beschlossen gemeinsam mit dem Presbyterium, eine
Gruppe für Kinder von 0,6 bis 3 Jahren zu eröffnen, dazu war ein Anbau nötig. Die
übrigen zwei Gruppen wurden umgewandelt in Gruppen für Kinder von 2 Jahren
bis zum Schuleintritt. Der Anbau gestaltete sich sehr schwierig; um die vielen groß-
en und kleinen Katastrophen beim Bau zu beschreiben, bräuchte ich einen eigenen
Gemeindebrief. Die 3. Gruppe sollte im Oktober 2013 starten, aber leider war der
Bau nicht annähernd fertig, also musste unsere integrative Gruppe ins Gemeinde-
haus ziehen. Es sollte für drei Monate sein, daraus wurde fast ein Jahr. Auch diese
Situation erforderte von allen Mitarbeitenden viel Geduld und zusätzliche Arbeit –
auch für die Mitarbeitenden der Gemeinde, denn im unteren Gemeindehaus fanden
verschiedene Gruppen statt, die mit unserer Gruppe koordiniert werden mussten.
2014 war der Anbau fertig und nach einem Wasserschaden konnten die Kinder end-
gültig einziehen. In diesem Jahr wurde die Einrichtung in den Kindertagesstätten-
verband Essen Nord überführt. Ein Zusammenschluss von drei Kirchengemeinden
(Altenessen/Karnap, Borbeck/ Vogelheim und Haarzopf), die ihre 10 Einrichtungen
nun gemeinsam betrieben.

An meinem 60. Geburtstag und meinem 40jährigen Dienstjubiläum kam mir
die Idee, in den freiwerdenden Räumen der Raadterstraße eine vierte Gruppe als
Dependance zur Humboldtstraße zu eröffnen. Diese Gruppe sollte für Kinder von
drei Jahren bis zum Schuleintritt sein, um die Gruppen in der Humboldtstraße zu
entlasten und dem hohen Bedarf im Stadtteil für Kinder ab drei Jahren etwas zu
entspannen. Gemeinsam mit dem Verband, der Gemeinde, dem Jugendamt und
dem Landschaftsverband war alles schnell geklärt und nach einer kurzen Renovie-
rung konnte die Gruppe im Sommer 2016 starten. Nun waren wir also viergruppig
und eine Gruppe, die einen Kilometer weit weg war, musste integriert werden, wie-
der ein schwieriger Prozess, aber auch der wurde mit vielen Gesprächen, Geduld,
gegenseitiger Akzeptanz und gemeinsamen Aktionen gemeistert.

Ja, und nun ist meine Zeit in Haarzopf beendet, meine lange Arbeit im Presbyte-
rium und die lange Zeit im Kindergarten. Es gab gute und weniger gute Zeiten. In
den weniger Guten standen mir oft Frau Pfr. Müller, das Presbyterium und meine
Familie zur Seite. Nach fast 45 Jahren gebe ich meine Arbeit in jüngere Hände. Das
tue ich mit einem positiven Gefühl, weil ich weiß, dass der Kindergarten gut wei-
tergeführt wird. In der Gemeinde werde ich als Gemeindeglied weiter bleiben und
bei einigen Veranstaltungen (so sie denn wieder stattfinden) dabei sein. Jetzt freue
ich mich auf die Zeit mit meiner Familie und verbleibe so wie man im Pott sagt mit:
Man sieht sich und machtet jut.
Beate Grünewald

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Schwerpunktthema Kindergarten

Warum ich lieber „Kindergarten“ sage
Als viel Volk zusammengekommen war und                oder Trockenheit, die verhindern, dass all
die Bewohnerinnen und Bewohner der Städte             unsere Bemühungen zu irgendeinem po-
zu Jesus strömten, redete er zu ihnen mit             sitiven Ergebnis führen?
Hilfe eines Vergleiches: »Jemand ging hinaus,         Oder wir sehen, wie ein Kind sich schwer
die Saat zu säen. Beim Säen fiel einiges auf          tut und unsere Liebe braucht, unsere
den Weg und wurde zertreten, und die Vögel            Unterstützung, weil es zuhause schlechte
des Himmels pickten es auf. Anderes fiel              Wachstumsbedingungen hat.
auf felsigen Boden und verdorrte, sobald es
aufging, da es keine Feuchtigkeit fand. Wieder        Und deshalb mag ich das Wort „Kinder-
anderes fiel mitten unter Dorngestrüpp,               garten“ so gern. Auch wenn man heute
und da dieses wuchs, wurde es erstickt. Ein           „Kindertageseinrichtung“ sagt.
anderer Teil fiel auf gute Erde und wuchs und         Ich sage nie „unsere Kindertageseinrich-
brachte hundertfältige Frucht.« Jesus sagte           tung“ – außer in Gesprächen mit dem
es und rief: »Wer Ohren hat, zu hören, höre!«         Jugendamt oder anderen Behörden. Das
(Lukasevangelium, Kapitel 8, Verse 4-8)               Wort „Kindergarten“ hat einfach eine
                                                      andere Dimension. Kindergarten heißt,
Das Gleichnis erzählt uns davon, wie der              dass die Kinder dort wachsen sollen und
Bauer die Saat ausstreut.                             dürfen, dass sie das bekommen, was sie
Was aber aus der Saat wird, das liegt                 dafür brauchen, und dass sie dabei von
nicht in seiner Hand: Einen Teil fressen              kundigen Gärtnerinnen und Gärtnern
die Vögel, ein Teil vertrocknet, ein Teil             begleitet werden. Und für diese Kinder-
fällt unter die Dornen oder auf Steine,               Gärtner*innen heißt es im Sinne unseres
aber ein großer Teil fällt doch, wie vorge-           Gleichnisses:
sehen, auf fruchtbaren Boden und bringt               Gebt, was ihr geben könnt, sät die Saat
reiche Frucht.                                        und tut euer Bestes – aber vergesst nie,
Dieses Gleichnis erzählt uns natürlich                dass es nicht in euren Händen liegt, was
nicht eigentlich von der Landwirtschaft.              aus den Kindern wird.
Die Vorgänge in der Natur sind ein Bild,              Jedes einzelne Menschenleben kommt
ein Gleichnis eben. Das Gleichnis erzählt             aus Gott. Und wir können und müssen
uns von der Arbeit mit Menschen. Es be-               für diejenigen Menschen, die uns anver-
schreibt die manchmal jahrelange Mühe                 traut sind, nach bestem Wissen und Ge-
zum Beispiel von Erzieher*innen, aber                 wissen sorgen.
auch von allen anderen, die sich im so-               Wir säen. Aber die Saat wächst nach Ge-
zialen Bereich haupt- oder ehrenamtlich               setzen, die wir nie ganz verstehen.
engagieren.                                           Und sie wächst nach einer Dynamik, die
                                                      wir nicht beeinflussen können.
All diesen Menschen sagt das Gleichnis:
Tu deine Arbeit, bring den Samen aus,                 Ich persönlich kann sagen: Je länger ich
und vertraue darauf, dass der größte Teil             mit Menschen (kleinen oder großen) ar-
davon aufgehen wird. Und selbst wenn                  beite und mich um Menschen bemühe,
es so sein sollte, dass du den Eindruck               umso bescheidener werde ich. Die Saat
hast, das allermeiste verkümmert, ver-                führt in der Tat ein gewisses Eigenleben.
trocknet oder geht sonst irgendwie unter              Es ist genau, wie der Bibeltext sagt: Was
– etwas wird wachsen und Frucht brin-                 am Ende wie wächst oder nicht, das liegt
gen – immer. Und vergiss nicht: Du hast               nicht in unserer Hand. Und manchmal
es nicht in der Hand, es ist eine andere              verstehe auch ich nicht, warum es an ei-
Kraft, die alles wachsen lässt oder nicht.            ner Stelle gedeiht und an anderer nicht.
Du tue deinen Teil, säe das Korn, und tu
es so gut, wie du kannst. Den Rest lege in            Der Kindergarten hat außerdem in
andere Hände und vertraue auf Gott.                   unserer Gemeinde einen hohen Stellen-
                                                      wert, weil er neben allem anderen auch
Das gilt ganz besonders für die Arbeit                Verkündigung ist: Verkündigung des
mit Kindern. Wem jemals Kinder anver-                 Wortes Gottes.
traut waren oder sind, weiß, wovon hier               Das hört sich vielleicht komisch an,
die Rede ist: Kinder zu erziehen und zu               und manche würden denken, dass die
betreuen, das ist so, wie das Gleichnis es            Erzieher*innen ja wohl nicht dauernd vor
uns beschreibt.                                       sich hin predigen im Kindergarten.
Bei manchen ist es ganz leicht, wir haben             Natürlich sollen sie nicht vor sich hin
das Gefühl: Alles, was wir tun, fällt auf             predigen. Sie sollen Ihre Arbeit tun mit
fruchtbaren Boden. Bei anderen fragen                 den Kindern und sie hegen und pflegen
wir uns, sind das jetzt Dornen, Felsen                als geliebte Gottesgeschöpfe und ihnen

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gleichzeitig die Grenzen aufzeigen, die             Herzlichen Dank an dieser Stelle allen,
im menschlichen Zusammenleben wich-                 die in unserer Gemeinde diese große Auf-
tig sind. Und das ist Verkündigung. Da-             gabe übernahmen und übernehmen –
mit hat unsere Gemeinde die Kindergärt-             allen Menschen, die in den vergangenen
nerinnen und Kindergärtner beauftragt.              70 Jahren im Kindergarten gearbeitet ha-
Und für diese Arbeit gilt:                          ben und die es heute tun!

Deine Arbeit ist nicht umsonst.                     Elisabeth Müller
Du bist Teil des Wortes Gottes.
Du bist Teil eines großen Zusammen-
hangs, der lange vor dir begann und noch
lange bestehen wird.
Tu, was du kannst und vertraue auf die
Kraft der Saat, vertraue auf die Kraft
Gottes in jedem Kind.
Wisse, es ist dir anvertraut, aber es gehört
dir nicht.
Es gehört Gott, und du darfst in Gottes
Garten gärtnern.

Der Kindergarten heute und                          Gemeinden zusammen.
                                                    Uns verbindet
morgen                                              das gemeinsame
Unser Kindergarten hat heute vier
                                                    Anliegen die
Gruppen:
                                                    Kindergärten
- Eine Krippengruppe für Kinder ab vier
                                                    einerseits zu
  Monaten (Humboldtstraße)
                                                    vernetzen und gemeinsame Strukturen
- Zwei Gruppen für Kinder ab zwei Jahren
                                                    zu schaffen, dabei die Kindergärten
  (Humboldtstraße)
                                                    aber andererseits in der Gemeinde zu
- Eine Gruppe für Kinder ab drei Jahren
                                                    verankern und diese enge Bindung zu
  (Raadter Straße)
                                                    aktiv zu fördern.
Seit 2010 heißt der Kindergarten
                                                    Gestärkt durch den Rückhalt im Verband
„Kindertagesstätte Humboldtpinguine“.
                                                    haben wir uns 2018 um die Trägerschaft
                                                    einer neuen KiTa beworben, die von der
                                                    Stadt Essen in Fulerum gebaut werden
                                                    wird. Voraussichtlich Ende des Jahres
                                                    oder Anfang 2021 wird der Baubeginn
                                                    auf diesem Grundstück neben dem Sport-
                                                    und Gesundheitszentrum erfolgen. Dort
                                                    entstehen dann drei weitere Gruppen.

                                                    Elisabeth Müller

Seit 2014 gehört der Kindergarten zum
KiTa-Verband Essen-Nord, in dem wir
bislang die einzige Gemeinde aus dem
Essener Süden sind. Der Verband wurde
gegründet von den Gemeinden Borbeck
und Altenessen, um gemeinsam die Kin-
dergärten besser zu organisieren und um
unsere Interessen als Trägergemeinden
besser zu vertreten. 2014 traten wir dem
Verband bei und arbeiten seitdem sehr
gut und vertrauensvoll mit den anderen

                                               13
Schwerpunktthema Kindergarten

Interview mit Stephan Keisers

Herr Keisers hat im August die Leitung
unseres Kindergartens „Humboldtpinguine“
übernommen.
Mit Pfarrerin Elisabeth Müller spricht er
über seine Erfahrungen in den ersten beiden
Monaten und über das „Pinguin-Prinzip“.

Müller: Herr Keisers, herzlich willkom-
men in der Gemeinde und im Kindergar-
ten! Können Sie sich kurz vorstellen?              Hirschhausen sagt, er hat durch den Pin-
                                                   guin zwei Dinge gelernt: Wie schnell wir
Keisers: Mein Name ist Stephan Keisers,            Menschen oder Tiere in eine Schublade
ich bin 47 Jahre alt, in Wuppertal gebo-           stecken, weil wir sie in EINER Situation
ren, habe dort seit 1996 in Kindertages-           erlebt haben – aber ohne IHR Element.
stätten gearbeitet, meistens als Gruppen-          Und das andere: Es ist wichtig, das eige-
leitung, dann als stellvertretende Leitung         ne Element zu finden und kennenzuler-
und seit 2013 habe ich eine Kita in Wup-           nen. Zu wissen: In diesem Element habe
pertal-Vohwinkel geleitet. Wir sind dort           ich Kompetenzen, da bin ich richtig groß
Familienzentrum geworden und haben                 drin.
die Pädagogik für Unter-Zweijährige in-            Ich mache seit Jahren mit diesem Prinzip
stalliert. Und dann habe ich mir gedacht:          gute Erfahrungen in Teams, aber auch
Man soll verschiedene Dinge in seinem              mit den Kindern – wenn ich Menschen
Leben gemacht haben – ein Haus bau-                signalisiere: Ich habe dein Element ge-
en, ein Kind bekommen – und vielleicht             funden. Oder auch: Ich möchte es mit dir
auch mal die KiTa wechseln. Und so bin             gemeinsam finden – was dich interes-
ich nun in Haarzopf.                               siert, was dich stark macht, was du gut
                                                   kannst. Denn wenn Kinder auf gute Wei-
Müller: Sie haben sich Anfang des Jahres           se ein Selbstbewusstsein ausbilden, dann
bei uns beworben für die Leitung des               kommen sie in der Regel auch später in
Kindergartens. Im Bewerbungsgespräch               der Schule gut zurecht – und überhaupt
hat mir besonders gut gefallen, dass Sie           mit dem Leben.
gesagt haben, Sie wollen kein Kind defi-
zitär ansehen. Können Sie das noch mal             Müller: Glauben Sie, dass Kinder heu-
erläutern?                                         te in unserer Gesellschaft die Erfahrung
                                                   machen, dass sie defizitär betrachtet wer-
Keisers: Ich finde es wichtig, dass Kinder         den? Müssen wir als Ev. Kindergarten da
erleben: So wie ich bin, bin ich von Gott          auch gegensteuern?
gewollt. Und dass die Kinder wissen: So
wie ich bin, bin ich toll und angenom-             Keisers: Ich glaube, dass Ev. Kindergärten
men – von Gott, von Jesus – aber auch              da schon gegensteuern, einfach durch
hier in der KiTa. Und ich glaube, dass es          unsere Haltung, indem wir sagen: Wir
ganz wichtig ist, den Kindern zu signa-            nehmen Kinder an, wie sie sind. Wir ach-
lisieren: Egal, ob du blonde oder braune           ten darauf, dass wir sie in IHREM Ele-
Haare hast, ob dick, ob dünn, groß oder            ment erleben und fragen nach Förderele-
klein, mit oder ohne Handicap – du bist            menten, nach dem, was sie stark macht.
ein von Gott gewolltes Wesen und du ge-            Ich glaube schon, dass es in Schule und
hörst zu unserer Gemeinschaft.                     Kindergarten lange Zeit spezielle Förder-
Der Pinguin ist ein schönes Wahrzei-               programme gab, die dem nicht so gerecht
chen. Ich orientiere mich seit langem am           wurden. Man kann zum Beispiel Sprach-
Pinguin-Prinzip von Eckart von Hirsch-             förderung nicht allein auf die Sprache
hausen. https://www.youtube.com/                   fokussieren, sondern muss das ganze
watch?v=sY539oAsTb0) Er beschreibt,                Kind in seiner Altersentwicklung in den
wie er den Pinguin auf einem Felsen                Blick nehmen. Ich glaube auch, dass
stehend sieht. Und er denkt sich: Oh je,           Kinder vereinzelt durchaus noch immer
untersetzte Figur, viel zu kleine Flügel,          Diskriminierung erfahren – zum Beispiel
keine Kniegelenke – da hat Gott, der               aufgrund ihrer Herkunft, ihrer Religion,
Schöpfer, wohl nicht richtig aufgepasst            ihres Geschlechts. Da ist es wichtig, eine
bei der Erschaffung des Pinguins! Und              Haltung zu etablieren, die möglichst alle
dann springt der Pinguin ins Wasser.               Menschen so annimmt, wie sie sind.

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Das fällt nicht immer leicht. Aber wenn             zungen, viele Diskussionen, spannende
Kinder schon sehr früh lernen Unter-                Debatten: Wofür stehen wir? Was ist uns
schiede zu akzeptieren, dann werden                 wichtig?
sie auch als Teenies noch Menschen in               Ich sage mir oft: Es sind ERST zwei Mo-
ihrer Unterschiedlichkeit respektieren.             nate. Viele neue Menschen sind mir ver-
Sie werden wissen: Es gibt Menschen                 traut geworden, es gab tollen Austausch
mit verschiedenen Biografien und Bega-              und sehr sympathische Elternkontakte.
bungen, auch verschiedene Benachteili-              Es macht wirklich Spaß! Ich bin zwar
gungen – aber trotzdem haben alle Men-              jeden Freitag unglaublich müde, wenn
schen Ressourcen.                                   ich die fünf Tage hinter mir habe, aber es
                                                    ist spannend und herausfordernd. Und
Müller: In unserem Kindergarten wird                ich freue mich am Sonntagabend auf die
Inklusion seit vielen Jahren großge-                neue Woche.
schrieben. In einem Gespräch hier im
Team sagte eine Mitarbeiterin einmal:               Müller: Ja, Herr Keisers, das hört sich an,
„Die Kinder, die bei uns im Kindergarten            als hätten Sie die richtige Wahl getroffen.
waren, die haben einen anderen Blick auf            Das ist schön, denn ich glaube, wir haben
Menschen mit Handicaps, und den wer-                auch die richtige Wahl getroffen.
                                                    Eine Frage habe ich noch: Wo sehen Sie
                                                    in den kommenden Jahren die Rolle des
                                                    Kindergartens und seine Zukunft in der
                                                    Kirchengemeinde?

                                                    Keisers: Ich bin der Überzeugung, dass
                                                    der Kindergarten neben der Taufe oft
                                                    das zweite Element ist, das Eltern in der
                                                    Gemeinde erleben. Dabei stellen sie fest:
                                                    Mein Kind kommt in eine Gruppe, wird
                                                    Teil einer Gemeinschaft, wo der christ-
                                                    liche Jahreskreis erlebt und gefeiert wird.
                                                    Und wenn die Kinder sehr klein sind, ist
                                                    es sogar der erste Berührungspunkt mit
                                                    der Gemeinde, denn wir nehmen ja in-
                                                    zwischen Kinder ab vier Monaten auf. Es
den sie auch mit 20 noch haben. Ich bin             ist schön, wenn es dann ist wie hier, wo
mir ganz sicher, wir haben den Kindern              die Kinder erleben, dass die Pastorinnen
das mitgegeben.“ Und wir hatten immer               ganz nah bei uns sind und die Gemeinde
den Eindruck, dass Inklusion allen Kin-             nicht weit weg ist. Sie kriegen mit, dass
dern nutzt, weil der Blick auf die Kinder           Frau Müller zu uns kommt. Die Kinder
sich durch Inklusion generell verändert:            wissen: „Ah, da kommt Gott!“, so habe
Kein Kind muss hier durchschnittlich                ich das schon mal erlebt. Die Kinder
oder „normal“ sein.                                 hören die ganzen schönen Geschichten
                                                    aus der Bibel und werden zu Jesus ein-
Keisers: Es ist schön, dass es hier wirklich        geladen. Jesus hat uns vorgemacht, dass
gelebt wird! Kinder sehen hier, dass Men-           Kinder ein Wort haben, und es ist unsere
schen mit Handicap später im Berufs-                Aufgabe, es im Kindergarten möglich zu
leben stehen. Das hat mich bei meinem               machen, dass ihr Wort zählt, dass sie ihre
ersten Besuch sehr beeindruckt.                     Meinung sagen dürfen zu allen Sachen,
                                                    die sie betreffen.
Müller: Sie haben am 3. August angefan-
gen, heute ist der 3. Oktober. Sie haben            Müller: Vielen Dank für dieses wunder-
nun zwei Monate hinter sich. Wie war                bare Schlusswort! Ich wünsche Ihnen für
denn der Anfang?                                    Ihre Arbeit alles Gute und Gottes Segen.
                                                    Und ich glaube, wir werden eine gute
Keisers: Spannend! Zum einen natür-                 Zeit miteinander haben.
lich Corona, das beschäftigt alle. Aber es
ist für mich darüber hinaus spannend,               Keisers: Wenn ich auf die letzten acht
eine neue Stadt zu erleben, eine neue               Wochen sehe, dann glaube ich das auch.
Gemeinde, eine andere Struktur im Ev.               Vielen lieben Dank!
KiTa-Verband, ein neues Team mit vielen
Kompetenzen. Wir haben bunte Teamsit-

                                               15
Go-Kids: Der Gottesdienst für Kinder von 0-8 Jahren

                                              Vier bis fünf mal im Jahr feiern wir mit
                                              Kindern und Eltern Go-Kids. Gemeinsam
                                              möchten wir Gott begegnen. Eingela-
                                              den sind unsere Kitafamilien, aber auch
                                              Familien, aus unserem und den angren-
                                              zenden Stadtteilen.
                                              Was den Familien die Möglichkeit gibt,
                                              sich in einem sehr schönen Rahmen
                                              zu treffen, sich auszutauschen und zu
                                              vernetzen. Dies geschieht in einer ge-
                                              mütlichen Atmosphäre bei Kaffee und
                                              Kuchen.
                                              Ein Teil unseres Teams, sowie Eltern be-
                                              weisen ehrenamtlich viel Herzblut und
                                              Engagement bei der Vorbereitung der
                                              Gottesdienste. Begleitet werden wir dabei
                                              von Pfarrerin Tabea Meyer.
                                              In den Gottesdiensten erfahren und erle-
                                              ben Kinder gemeinsam mit ihren Eltern
                                              Gott in biblischen Geschichten, im Ge-
                                              sang, im Spiel und im Gestalten. Gott ist
geheimnisvoll und hat viele Facetten, die es zu entdecken gilt – gemeinsam mit ande-
ren Kindern oder auch den Erwachsenen.

Start ist um 16:00 Uhr im Gemeindezentrum Fulerum, bei schönem Wetter auch ger-
ne draußen. Kinder und ihre Eltern finden sich im Kreis zusammen. Die Stimmung
ist fröhlich, erwartungsvoll und aufmerksam. Es wird eine große Kerze angezündet,
sie leuchtet geheimnisvoll als Zeichen für die Gegenwart Gottes.
Thematisch werden bei Go-Kids biblische Geschichten in verschiedenen Formen be-
handelt. Mal gibt es ein Theater und mal kleine Geschichten, denen auch schon die
ganz jungen Kinder Folgen können.
Das gemeinsame Singen gefällt Groß und Klein und erzeugt ein Gefühl von Gemein-
schaft und schafft eine besondere Atmosphäre.
Manchmal gehen die Lieder mit nach Hause. Es ist immer wieder schön zu sehen,
wenn die Kinder mit einem Lied auf den Lippen nach Hause gehen, das sie bei Go-
Kids gelernt haben und welches sie im Alltag weiter begleitet.
Abschluss des Gottesdienstes ist immer eine kleine Bastelaktion, sodass die Kinder
etwas Greifbares in der Hand haben und ein Stück Go-Kids mit nach Hause nehmen
können.

Leider konnten coronabedingt seit Februar keine Go-Kids Gottesdienste mehr stattfin-
den. Aus diesem Grund gab es im Juni sozusagen ein ,,Go-Kids to go‘‘. Die Familien
durften sich am Kindergarten aufgehängte „Wundertüten“ abholen.
Deren Inhalt waren Seifenblasen, etwas zum Naschen, eine Bastelanleitung und eine
Gottesdienst-Anleitung mit Geschichte, Liedzettel und einem Gebet. Leider wird das
Corona-Virus unser Leben voraussichtlich noch längere Zeit bestimmen und somit
hat das Go-Kids-Team sich Gedanken darüber gemacht, wie Kinder auch in dieser Zeit
Gott entdecken können.

So findet der nächste Gottesdienst am 14. November in Haarzopf im Freien unter der
Blutbuche statt. Er steht unter dem Motto „Licht im Dunkeln“.
Es wird ein Feuer geben, eine kleine „Krabbelgeschichte“ und wir werden ein Wind-
licht basteln, das die Kinder sich in ihr Fenster stellen können.
Warmer Apfelsaft im Anschluss wird dann alle aufwärmen.
Auch wenn im Moment alles verändert und anders stattfindet, freut sich das Go-Kids-
team auf weitere gemeinsame Gottesdienste und wir blicken positiv in die Zukunft.
Auf diesem Wege bleiben Sie gesund und von Gott behütet.

Aus dem Go-Kids-Team Tanja Ringelmann

                                          16
Abschied von Schwester Brunhilde

                                                               Selig sind, die Leid tragen, denn
                                                                    sie sollen getröstet werden.
                                                                           Matthäusevangelium, 5. Kapitel, Vers 4

                                                                   Mit diesem Wort der Bergpredigt wollen
                                                                   wir Schwester Brunhilde Bremer danken,
                                                                   die am Abend des 14. August 2020 von
                                                                   uns ging. Gott hat sie nach jahrelangem
                                                                   Leiden erlöst, sie konnte endlich loslassen
                                                                   und durfte diese irdische Welt verlassen,
Schwester Brunhilde ließ sich nicht gern fotografieren. Das        um in das weite, unendliche Meer der Lie-
Schwarz-Weiß-Foto ist aus den 1980er Jahren und zeigt sie          be Gottes einzutauchen.
in Schwesterntracht. Das bunte Foto wurde 2007 in der
Frauenhilfe aufgenommen. Sie ist stehend zu sehen, als             Wir danken Gott, dass er uns Brunhilde
zweite von links.                                                  in unsere Mitte schickte, dass er ihr so
                                                                   viel Kraft und ein immer fröhliches Herz
                                                                   schenkte, um hier, in unserer Gemeinde,
                                                                   so viel Gutes zu tun. Wir hoffen und wün-
                                                                   schen ihr, dass sie all die Liebe zurückbe-
                                                                   kommt, die sie uns gab.
                                                                   Rita Brose

                                               Als ich vor 18 Jahren nach Haarzopf kam,
                                               war Schwester Brunhilde noch ziemlich
                                               aktiv: Sie leitete beide Seniorenkreise –
                                               damals gab es noch einen Seniorenkreis
                                               in Haarzopf und einen in Fulerum. Sie
                                               organisierte auch die Seniorenadvents-
                                               feiern und war in der Frauenhilfe aktiv.
                                               Schwester Brunhilde habe ich erlebt als
                                               eine Frau mit Gottvertrauen und großem
                                               Horizont. Ihre Andachten hatten Geist –
                                               und Witz! Sie hatte einen wunderbaren
                                               Humor. Als sie mit der ehrenamtlichen
                                               Arbeit aufhörte, ging es ihr schon nicht
                                               mehr so gut. Die nachfolgenden Jahre
                                               waren schwer für sie. Ich kann mich Rita
                                               Broses Worten nur anschließen: Wir kön-
                                               nen dankbar sein für die Zeit, die wir mit
                                               ihr verbrachten und auch dafür, dass sie
                                               nun erlöst ist.
Am 16. Juni 1929 wurde Brunhilde in Essen geboren. Wie so viele Kinder und Jugendli-
che wurde sie während des Krieges evakuiert. Als sie zurück nach Essen kam, arbeitete
sie zunächst in einem privaten Haushalt. Dort hat man sie gefördert und erkannt, wie
begabt und klug sie war. So kam es, dass sie einen Schulabschluss machte und dann die
Schwesternausbildung als Lehrschwester im heutigen Klinikum begann.
Von 1973 bis 1989 war sie in unserer Gemeinde als Schwester tätig. Sie pflegte Men-
schen zuhause und kümmerte sich auch sonst um viele Menschen, die Hilfe brauchten.
Wo jemand Unterstützung benötigte, war sie nicht weit. Was die Gemeinden früher an
einer Schwester wie Brunhilde hatten, das wird es wohl nicht mehr geben.
Sie wurde auch zweimal mit dem jeweils höchsten Stimmenanteil ins Presbyterium
gewählt. Viele Jahre lang führte sie große Seniorenfreizeiten durch, dachte sich ein Pro-
gramm aus (und dabei gab es immer etwas zu lachen) und organisierte tolle Ausflüge.
Auch ich habe noch einige Ausflüge mit ihr zusammen erlebt. Damals waren meine
Kinder noch klein und sie achtete immer darauf, dass ich den Kindern etwas Schönes
mitbrachte.
Alle, die Schwester Brunhilde kannten, werden gern an sie denken. Und für mich per-
sönlich kann ich sagen: Wenn ich an Schwester Brunhilde denke, dann immer mit
einem Lächeln. Auch die letzten, für sie so schweren und leidvollen Jahre können daran
nichts ändern. Sie war einfach eine angenehme und feine Person; es machte Spaß sich
mit ihr zu unterhalten und es war schön mit ihr zusammen zu sein.
Möge sie in Frieden ruhen und den Himmel mit Heiterkeit erfüllen!
Elisabeth Müller
                                                              17
Telefongottesdienste                                 Glockenläuten um 19 Uhr

Alle zwei Wochen donnerstags um 15 Uhr.
Wählen Sie 0721-605620222.
Dann werden Sie nach der Zugangsnummer
gefragt. Tippen Sie ein: 416451
Und schon sind Sie dabei!

Termine:
12. November
26. November
                                                     Mit Beginn der Corona-Krise begann
10. Dezember
                                                     das abendliche Läuten um 19 Uhr. Die
24. Dezember
                                                     Idee war: Möglichst viele Menschen
Wenn am Heiligen Abend mehr als 30
                                                     sollen während des Läutens eine Kerze
Personen mitmachen wollen, gibt es einen
                                                     ins Fenster stellen und dabei ein Gebet
zweiten Gottesdienst um 15.30 Uhr.                   sprechen – zum Beispiel das Vaterunser.
                                                     Im Advent ist es nochmal anders:
31. Dezember
                                                     Wir fangen wir mit einer Kerze an und
Im Januar gibt es wegen Urlaubs der Pfarrerin
                                                     stellen dann jede Woche eine weitere
keine Telefongottesdienste.
                                                     dazu.
                                                     Elisabeth Müller
11. Februar
25. Februar

Goldkonfirmation am 18. April
Am 18. April 2021 findet voraussichtlich die Goldkonfirmation des Jahrgangs 1971
statt. Wie das genau aussehen wird, lässt sich heute noch nicht absehen.
Zunächst sind wir auf der Suche nach
den Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahres 1971. Wenn Sie wissen,
wo die damaligen Konfis heute leben oder wie sie jetzt heißen oder wenn Sie
vielleicht Fotos von der Konnfirmation besitzen, dann melden Sie sich bitte im
Gemeindebüro: Tel. 7101484 der schreiben Sie eine E-Mail an:
essen-haarzopf@ekir.de
Dies waren die Namen des Jahrgangs 1971:
Reinhard Baran, Carsten Beck, Cornelia Beck, Frank Berger, Frank Börger, Ute Breitmoser,
Jörg Bretschneider, Sabine Brugger, Elke Buschmann, Uwe Dittmann, Hermann Eichholz,
Uta Flamm, Petra Gehring, Norbert Hahn, Alwin Hauk, Karen Heidbüchel, Brigitte Heyer,
Cornelia Hollmann, Volker Kammann, Ursula Küsters, Evelyn Lasch, Susanne Lepère,
Sabine Lindenberg, Hans-Jürgen Lüdke, Frank Lukaschik, Petra Mielke, Gundi Nows, Peter
Offenbruch, Thomas Passow, Klaus Peschkes, Dieter Pieler, Gaby Poeten, Bärbel Propson,
Holger Rabe, Horst Regmann, Susanne Roseneck, Roland Rottmann, Sabine Schachtner,
Ursula Schopp, Jürgen Schwantes, Claudia Stein, Karin Steudel, Klaus-Dieter Stobbe, Klaus
Stüve, Monika von der Brüggen, Iris Wamiorek, Rainer Weller, Bernd Wilhelmig.

                                                18
Neues aus dem Presbyterium

                                         „Das haben wir noch nie probiert,
                                                 also geht es sicher gut.“
                                                  (Astrid Lindgren aus „Pippi Langstrumpf“)

Wer kennt sie nicht, die starke und mutige Pippi Langstrumpf, die zudem noch jeder
Situation immer etwas Positives abgewinnen kann!

Die ersten Gedanken des Presbyteriums zur Gottesdienstplanung an Heiligabend
2020 waren weder mutig, noch stark noch positiv. Eher waren sie geprägt von stei-
genden Infektionszahlen und den damit verbundenen Einschränkungen. Wie sollte
nur alles Vertraute und Gewohnte unter diesen Bedingungen umgesetzt werden kön-
nen?

Die Erkenntnis, dass das eben einfach nicht möglich ist, war zunächst sehr frustrie-
rend. Aber letztendlich gewann ein positiver Blick auf die Situation Oberhand und er-
öffnete den Weg, mit Fantasie, Mut und Freude etwas Neues zu „probieren“.

Daraus entstanden folgende Gottesdienstangebote für Heiligabend:

Familiengottesdienst um 15.00 Uhr
Dieser Gottesdienst wird im Freien unter der Blutbuche gefeiert. Er richtet sich an
Familien mit Kindern und wird bei jedem Wetter stattfinden. Das Gelände ist groß ge-
nug, um genügend Abstand zwischen den einzelnen Familien einhalten zu können.
Es werden für diesen Gottesdienst Karten ausgegeben.

Krippenspiel der Kinder online
Das traditionelle Krippenspiel wird in Kleingruppen mit den Kindern gefilmt und
kann Heiligabend von zu Hause aus online angesehen werden.

Krippenspiel der Konfirmand*innen online
Das traditionelle Krippenspiel wird ebenfalls in kleinen Gruppen mit den
Konfirmand*innen selbst gefilmt und Heiligabend von zu Hause aus online zu sehen
sein.

Telefongottesdienste um 15.00 Uhr, bei Bedarf auch um 15.30
Uhr
Dieses Angebot richtet sich an gefährdete, kranke und ältere Menschen, die das Haus
nicht verlassen können oder wollen. Einige Senior*innen der Gemeinde nehmen das
Angebot des Telefongottesdienstes bereits seit Wochen gerne an und halten es für eine
gute Alternative. Per Telefon kann man sich einfach in den Gottesdienst einwählen.

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Neues aus dem Presbyterium

Weihnachten im Wohnzimmer
Viele 100 Jahre lang und auch heute noch feiern Christen und Christinnen in aller
Welt mit mehreren Familien oder auch in Hausgemeinschaften die Geburt Jesu. Mit
dem aktuellen Gemeindebrief wird ein Liedblatt für den Gottesdienstablauf im „eige-
nen Wohnzimmer“ versandt. Alle können sich aktiv einbringen, niemand muss alleine
sein, und: Es darf gesungen werden!
Sehen Sie um 18 Uhr unsere Christvesper im Internet und machen Sie zuhause mit!

Christvesper
Dieser Gottesdienst findet in der Haarzopfer Kirche statt. Die Teilnahme ist Corona be-
dingt begrenzt. Es werden Karten ausgegeben.
Wann der Gottesdienst in der Kirche tatsächlich stattfindet und unter welchen Bedin-
gungen, ist zurzeit noch nicht klar. Aktuelle Informationen erhalten Sie auf der Inter-
netseite der Gemeinde.
Sicher ist: Die Christvesper läuft ab 18 Uhr im Internet auf unserer Homepage.

Christmette um 22.00 Uhr
(Bitte beachten Sie die geänderte Zeit!)
Der Gottesdienst beginnt bereits um 22.00 Uhr, um mehr Menschen eine Teilnahme
zu ermöglichen als zu der bisherigen sehr späten Zeit. Corona bedingt findet der Got-
tesdienst in der Haarzopfer Kirche statt. Es werden dafür Karten ausgegeben.

Das Presbyterium freut sich sehr, in Frau Elisabeth Müller und Frau Tabea Meyer zwei
mutige und kreative Pfarrerinnen zu haben, die mit Freude „Neues“ ausprobieren
werden. Wir sind gemeinsam sicher, dass für Jede und Jeden in der Gemeinde ein pas-
sendes Angebot dabei ist.

Bitte richten auch Sie einen positiven Blick auf die für uns alle sehr schwierige Situati-
on. Seien auch Sie mutig und probieren Sie „Neues“ aus. Denn dann geht es sicher gut!

Im Namen des gesamten Presbyteriums wünsche ich Ihnen eine Advents- und Weih-
nachtszeit, in der Sie das „Neue“ erfreut und stärkt.

Bleiben Sie alle behütet!

Für das Presbyterium mit ganz herzlichen Grüßen

Christiane Imhof

8. November: Das neue Presbyterium stellt sich vor
Seit März gibt es ein neues Presbyterium. Wegen Corona konnte es keine
öffentliche Einführung ins Amt geben – denn das passiert üblicherweise in einem
Gottesdienst, und die gab es erst im Juni wieder.
Am 8. November stellt sich das neue Presbyterium im Gottesdienst um 10.30 Uhr
in der Haarzopfer Kirche vor und wir bitten um Gottes Segen für vier Jahre
gemeinsamer Verantwortung in der Gemeinde.

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