GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019

 
WEITER LESEN
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
GEMEINDEVERSAMMLUNG
25. NOVEMBER 2019

PDF-BÜCHLEIN ALLER BEHÖRDENANTRÄGE

Politische Gemeinde

 Genehmigung des Budgets 2020 der Politischen Gemeinde mit
   einem Ertragsüberschuss von Fr. 694‘400.00 in der Erfolgsrechnung;
   Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen von Fr. 7‘032‘000.00
   und Fr. 245‘000.00 im Finanzvermögen;
   einem Steuerfuss von 119%.

 Genehmigung eines jährlich wiederkehrenden Beitrags in der Höhe von
  Fr. 5.00 pro Einwohner/in für die Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil fsbh

 Genehmigung der Schlussabrechnung mit Kosten von Fr. 2‘377‘623.60
  (Minderkosten: Fr. 32‘376.40) für die Sanierung der Trakte 1 bis 3 der
  Schulanlage Wolfrichti, Grüt

 Genehmigung der Schlussabrechnung mit Kosten von Fr. 257‘002.15
  (Minderkosten: Fr. 2‘347.85) für die Erdbebenertüchtigung und den
  Liftanbau im Trakt 3 der Schulanlage Wolfrichti, Grüt
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
Politische Gemeinde Gossau ZH
                                                     ERFOLGSRECHNUNG
                                                             (Zahlen 2018 konsolidiert)

Politische Gemeinde Gossau ZH                          Budget 2020                             Budget 2019                    Rechnung 2018
                                                    Aufwand              Ertrag             Aufwand            Ertrag       Aufwand            Ertrag

ER nach Institutionen Total Aufwand / Ertrag      60'334'500.00     61'028'900.00         58'190'300.00   55'909'350.00   62'318'885.79   65'863'900.81
Nettoergebnis                                        694'400.00                                            2'280'950.00    3'545'015.02

Präsidiales, Finanzen und Kultur                  16'340'100.00     51'261'200.00         15'647'600.00   46'133'050.00   17'161'585.72   55'017'387.62
Nettoergebnis                                     34'921'100.00                           30'485'450.00                   37'855'801.90

Bildung                                           18'609'800.00        404'500.00         18'349'800.00      753'100.00   17'901'454.39      821'627.25
Nettoergebnis                                                       18'205'300.00                         17'596'700.00                   17'079'827.14

Umwelt                                              565'500.00          41'600.00           528'200.00        45'100.00     593'294.42       85'111.55
Nettoergebnis                                                          523'900.00                            483'100.00                     508'182.87

Hochbau und Planung                                 367'000.00         319'000.00           327'000.00       324'000.00     576'225.10      338'440.85
Nettoergebnis                                                           48'000.00                              3'000.00                     237'784.25

Abfall, Sicherheit und öffentlicher Verkehr        3'949'100.00      1'611'400.00          3'713'900.00    1'565'700.00    3'428'797.97    1'577'130.73
Nettoergebnis                                                        2'337'700.00                          2'148'200.00                    1'851'667.24

Gesellschaft                                      13'879'800.00      4'132'000.00         13'475'100.00    3'915'100.00   13'949'768.75    4'472'715.14
Nettoergebnis                                                        9'747'800.00                          9'560'000.00                    9'477'053.61

Betriebe, Liegenschaften und Tiefbau               6'623'200.00      3'259'200.00          6'148'700.00    3'173'300.00    8'707'759.44    3'551'487.67
Nettoergebnis                                                        3'364'000.00                          2'975'400.00                    5'156'271.77
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
Politische Gemeinde Gossau ZH
                                                 INVESTITIONSRECHNUNG
                                                            (Zahlen 2018 konsolidiert)

Politische Gemeinde Gossau ZH                         Budget 2020                            Budget 2019                   Rechnung 2018
                                                   Aufwand              Ertrag            Aufwand            Ertrag      Aufwand           Ertrag
IR Verwaltungsverm. nach Institutionen Total      7'092'000.00         60'000.00         4'730'000.00      70'000.00    4'598'422.30     201'457.80
Nettoergebnis                                                       7'032'000.00                        4'660'000.00                   4'396'964.50

Präsidiales, Finanzen und Kultur                                                          180'000.00                      32'276.15
Nettoergebnis                                                                                              180'000.00                    32'276.15

Bildung                                            140'000.00                              60'000.00                      50'529.35
Nettoergebnis                                                         140'000.00                            60'000.00                    50'529.35

Umwelt                                             130'000.00                              80'000.00                     146'339.64
Nettoergebnis                                                         130'000.00                            80'000.00                   146'339.64

Abfall, Sicherheit und öffentlicher Verkehr         70'000.00                                                            135'493.40      39'200.00
Nettoergebnis                                                          70'000.00                                                         96'293.40

Betriebe, Liegenschaften und Tiefbau              6'752'000.00         60'000.00         4'410'000.00      70'000.00    4'233'783.76     162'257.80
Nettoergebnis                                                       6'692'000.00                        4'340'000.00                   4'071'525.96

IR Finanzvermögen nach Institutionen Total         245'000.00                              50'000.00                      10'532.95
Nettoergebnis                                                        245'000.00                             50'000.00                    10'532.95

Betriebe, Liegenschaften und Tiefbau               245'000.00                              50'000.00                      10'532.95
Nettoergebnis                                                         245'000.00                            50'000.00                    10'532.95
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
Entwicklung Eigenkapital
                                                 (Politische Gemeinde und Schulgemeinde)
Entwicklung Eigenkapital                                                                            TOTAL

Eigenkapital (ohne Spezialfinanzierungen/Legate) per 01.01.2019                                        75'111'666.35

Ergebnis gemäss Budget 2019 (konsolidiert)                                                              -2'280'950.00

Eigenkapital per 31.12.2019 (konsolidiert)                                                             72'830'716.35

Ergebnis gemäss Budget 2020                                                                                 694'400.00

Eigenkapital (ohne Spezialfinanzierungen/Legate) 31.12.2020                                            73'525'116.35

                                                             Entwicklung Gesamtsteuerfuss

Entwicklung Gesamtsteuerfuss                                                        2018    2019                2020

Politische Gemeinde                                                                  47%    119%                119%
Schule Gossau                                                                        72%        -                   -
                                                                                    119%    119%                119%

Reformiertes Kirchengut                                                              14%     14%                 14%
Katholisches Kirchengut                                                              14%     14%                 14%

Einfacher Gesamtsteuerertrag 100%                                                                           24'300'000
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
Zusammenzug
                                                Budget 2020
                                               (Zahlen 2018 konsolidiert)

Ergebnisse                                                    Budget 2020           Budget 2019         Rechnung 2018

ERFOLGSRECHNUNG
     Betrieblicher Aufwand                                         56'797'500.00       54'601'900.00        61'234'589.54
     Betrieblicher Ertrag                                          55'979'100.00       51'059'450.00        63'427'609.80
     Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit                            -818'400.00       -3'542'450.00         2'193'020.26

      Finanzaufwand                                                   245'700.00          297'600.00           246'999.75
      Finanzertrag                                                  1'758'500.00        1'559'100.00         1'598'994.51
      Ergebnis aus Finanzierung                                     1'512'800.00        1'261'500.00         1'351'994.76

      Ausserordentlicher Aufwand                                             0.00               0.00                 0.00
      Ausserordentlicher Ertrag                                              0.00               0.00                 0.00
      Ausserordentliches Ergebnis                                            0.00               0.00                 0.00

      Jahresergebnis Erfolgsrechnung                                 694'400.00        -2'280'950.00         3'545'015.02

INVESTITIONSRECHNUNG VERWALTUNGSVERMÖGEN
     Investitionsausgaben VV                                        7'092'000.00        4'730'000.00         4'598'422.30
     Investitionseinnahmen VV                                          60'000.00           70'000.00           201'457.80
     Nettoinvestitionen Verwaltungsvermögen                        -7'032'000.00       -4'660'000.00        -4'396'964.50

INVESTITIONSRECHNUNG FINANZVERMÖGEN
     Investitionsausgaben FV                                          245'000.00           50'000.00            10'532.95
     Investitionseinnahmen FV                                               0.00                0.00                 0.00
     Nettoinvestitionen Finanzvermögen                               -245'000.00          -50'000.00           -10'532.95

FINANZIERUNG
     Aufwandüberschuss (-) / Ertragsüberschuss (+) ER                 694'400.00       -2'280'950.00         3'545'015.02
33   Abschreibungen Verwaltungsvermögen                             3'829'400.00        3'788'300.00         3'755'698.01
366 Abschreibungen Investitionsbeiträge                               115'600.00          150'200.00           747'977.29
364 Wertberichtigung Darlehen                                                0.00                0.00                 0.00
365 Wertberichtigungen Beteiligungen                                         0.00                0.00                 0.00
466 Auflösung passivierte Investitionsbeiträge                               0.00                0.00                 0.00
4490 Aufwertungen Verwaltungsvermögen                                        0.00                0.00                 0.00
35   Einlagen in Fonds und Spezialfinanzierungen                      102'900.00            90'700.00          333'264.40
45   Entnahmen aus Fonds und Spezialfinanzierungen                     -94'600.00          -60'500.00           -18'404.35
389 Einlagen in das Eigenkapital                                             0.00                0.00                 0.00
489 Entnahmen aus dem Eigenkapital                                           0.00                0.00                 0.00
     Selbstfinanzierung                                             4'647'700.00        1'687'750.00         8'363'550.37

      Nettoinvestitionen Verwaltungsvermögen                       -7'032'000.00       -4'660'000.00        -4'396'964.50

      Finanzierungsfehlbetrag/-überschuss                          -2'384'300.00       -2'972'250.00         3'966'585.87

      Selbstfinanzierungsgrad (in %)                                        66.09              36.22               190.21
GEMEINDEVERSAMMLUNG 25. NOVEMBER 2019
Katholische Kirchgemeinde Wetzikon
                                 ERFOLGSRECHNUNG und INVESTITIONSRECHNUNG
Katholische Kirchgemeinde Wetzikon                               Budget 2020                   Budget 2019                  Rechnung 2018
                                                              Aufwand           Ertrag      Aufwand           Ertrag      Aufwand           Ertrag

       Erfolgsrechnung                                       3'934'155.00   3'642'696.00   3'893'196.00   3'913'690.00   3'897'105.73   3'883'087.99
       Nettoergebnis                                                          291'459.00      20'494.00                                    14'017.74

3      KIRCHE                                                3'549'046.00     110'700.00   3'526'216.00     108'000.00   3'543'010.91     123'600.85
       Nettoergebnis                                                        3'418'216.00                  3'418'216.00                  3'418'216.00
3500   Behörden; Verwaltung, Pfarrei                           662'469.00      18'000.00     703'110.00      18'500.00     707'667.57      16'839.20
3501   Gottesdienst                                            697'364.00       7'100.00     634'790.00       2'750.00     630'386.39      17'369.95
3502   Diakonie und Seelsorge                                  383'410.00                    384'350.00                    324'038.75
3503   Bildung                                                 517'457.00       4'000.00     520'656.00       2'950.00     491'237.04       4'943.95
3504   Kultur                                                  256'633.00                    232'310.00                    256'549.44
3506   Kirchliche Liegenschaften                             1'031'713.00      81'600.00   1'051'000.00      83'800.00   1'133'131.72     84'447.75

9      FINANZEN UND STEUERN                                    385'109.00   3'531'996.00     366'980.00   3'805'690.00     354'094.82   3'759'487.14
       Nettoergebnis                                         3'146'887.00                  3'438'710.00                  3'438'710.00
9100   Allgemeine Kirchgemeindesteuern                          15'500.00   3'336'450.00      15'600.00   3'402'750.00      22'324.32   3'147'403.90
9300   Finanzierung der Kantonalkirche und Finanzausgleich     342'571.00     178'446.00     320'880.00     387'740.00     306'816.00     601'174.00
9610   Zinsen                                                   27'038.00      15'100.00      30'500.00      15'200.00      24'954.50      10'909.24
9710   Rückverteilung aus CO2-Abgabe                                            2'000.00

       Investitionen                                          Ausgaben      Einnahmen       Ausgaben      Einnahmen       Ausgaben      Einnahmen

3506   Kirchliche Liegenschaften                              416'600.00                    125'000.00                    319'676.95
       Guldisloo                                              100'000.00                     30'000.00
       Hochbauten Gossau                                      305'000.00                     95'000.00                      9'380.65
       Pfarreizentrum HG                                       11'600.00                                                  310'296.30
Unterstützung die trägt
                                                                                                                                            Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

«Ich fühlte mich getragen, ernst genommen, nach          Unser Standort in Wetzikon
                                                                                                                                                Suchtprobleme
einer Stunde Gespräch fühlte ich mich wieder opti-                                       Pappelnstr. 16                            erkennen, verstehen und handeln
mistischer, meine Lebenssituation zu meistern.»

                                                                                                                              .
                                                                                                                            tr
                                                                                                                      fs
                                                                                                                ho
                                                                          P

                                                                                                               hn
eine Angehörige

                                                                                                          Ba
«Vor 3 Jahren wäre ich nie auf den Kreis am ­Boden
                                                                              Migros
gestanden, der «Abstinenz» heisst. Dank der
                                                                               Bus
                                                     Us ter str.                           ZKB
­Unterstützung des Berater-Teams und der Gruppe                                                           Ba
                                                                                                               ch
                                                                                                                    te l
freue ich mich heute auf jeden neuen Tag.»                                                                                 s tr
                                                                                                                               .
                                                                   Coop

ein Betroffener

                                                                              öV: Bushaltestelle Oberwetzikon
«Wenn du im Treibsand steckst, brauchst du jeman-
                                                                                         Parkplätze bei Migros
den, der dir ein Seil zuwirft. Lerne dich kennen.

Du wirst überrascht sein, wie spannend es ist und

dich weiterbringt.»

eine Betroffene

«Nach 19 Jahren und geschätzten 48 000 Litern Bier                            Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil
                                                                                          Pappelnstrasse 16
lebe ich heute meine verdiente Freiheit. Ich habe                                            8620 Wetzikon
alles gewonnen und NICHTS verloren.»
                                                                                        Telefon 044 933 30 40
ein Betroffener                                                                              info@fsbh-zo.ch
                                                                                             www.fsbh-zo.ch
Sucht verstehen                                    An Ihrer Seite                                          Gemeinsam stark

Hilfe annehmen                                     Die Fachstelle Sucht im Bezirk Hinwil                   Unsere Angebote

Machen Sie sich manchmal Gedanken über Ihren       Die fsbh ist eine Institution der Gemeinden des         Wir beraten Sie, wenn Sie Probleme mit Alkohol,

Suchtmittelkonsum? Spüren Sie negative Auswir­     Bezirks Hinwil.                                         Medikamenten und/oder Cannabis haben. Auch als

kungen? Möchten Sie Ihren Suchtmittelkonsum                                                                Angehörige oder mitbetroffene Drittpersonen

­reduzieren und haben es bisher nicht geschafft?   Über uns                                                (Arbeitgebende, Freunde, Institutionen) können

Wenn Sie Hilfe brauchen, nehmen Sie mit uns        Wir sind ein Team von Sozialarbeitenden, Psycho-     WirSie unsere
                                                                                                             sind für Unterstützung
                                                                                                                      Sie da bei in Anspruch nehmen.
­Kontakt auf.                                      logen und Psychotherapeuten.                           Wir vermitteln Ihnen bei Bedarf andere geeignete
                                                                                                        … Beratung
                                                                                                        … Situationsanalyse
                                                                                                          Beratungsangebote.

Sind Sie unsicher, wie Sie den Suchtmittelkonsum   Unsere Haltung                                       … Motivation
einer nahestehenden Person einschätzen sollen?     Für uns stehen Sie als Mensch im Mittelpunkt. Wir    … Begleitung
                                                                                                          Voraussetzung Entzügen
                                                                                                        … Vermitteln von Sachhilfen
Ist es schwierig das Problem anzusprechen?         begegnen Ihnen auf Augenhöhe. Sie bestimmen             Sie wohnen oder arbeiten im Bezirk Hinwil.

Wir beraten und unterstützen Sie gerne.            Ihre Ziele selbst und wir helfen Ihnen mit psycho-

                                                   sozialen und psychotherapeutischen Methoden             Kosten

Haben Sie Mut zum ersten Schritt!                  diese zu erreichen.                                     Einkommensabhängiger Jahresbeitrag ab dem

                                                                                                           zweiten Beratungsgespräch.
Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

STATUTEN
       Stand: 1. Juni 2017

 Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil
 Pappelnstrasse 16, 8620 Wetzikon
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

Inhaltsverzeichnis

  I.            Name, Sitz, Zweck des Vereins             B            Vorstand

  Artikel   1   Name / Sitz                               Artikel 18   Zusammensetzung
  Artikel   2   Zweck                                     Artikel 19   Amtsdauer / Wiederwahl
  Artikel   3   Erfüllung                                 Artikel 20   Einberufung
  Artikel   4   Tätigkeitsgebiet                          Artikel 21   Beschlussfassung, Zirkularbeschluss
                                                          Artikel 22   Zeichnungsberechtigung
                                                          Artikel 23   Aufgaben und Kompetenzen
  II.           Mitgliedschaft
                                                          C            Geschäftsleitung
  Artikel 5     Mitglieder
  Artikel 6     Aufnahme                                  Artikel 24   Aufgaben
  Artikel 7     Stimmrecht
  Artikel 8     Beitrag, Haftung, Ansprüche               D            Kontrollstelle
  Artikel 9     Austritt
  Artikel 10    Ausschluss                                Artikel 25   Zusammensetzung
                                                          Artikel 26   Aufgaben

  III.          Organisation des Vereins
                                                          IV.          Vereinsvermögen
  Artikel 11    Organe
                                                          Artikel 27   Bestandteile, Beiträge der Mitglieder
  A.            Mitgliederversammlung

  Artikel 12    Zusammensetzung / Zeitpunkt               V.           Schlussbestimmungen
  Artikel 13    Einberufung
  Artikel 14    Beschlussfähigkeit, Beschluss-            Artikel 28   Vereinsjahr
                fassung, Wahlen                           Artikel 29   Auflösung
  Artikel 15    Protokollführung
  Artikel 16    Ausserordentliche Mitglieder-
                versammlung
  Artikel 17    Aufgaben

         Diese Statuten wurden mit Beschluss der Mitgliederversammlung vom 1. Juni 2017 angenommen.

                                                                                            Seite 1 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

I.            Name, Sitz, Zweck des Vereins

Artikel 1     Unter dem Namen „Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil“ (abgekürzt „fsbh“) besteht ein privatrecht-
Name / Sitz   licher, gemeinnütziger Verein im Sinne der Art. 60 ff. ZGB.

              Sitz des Vereins ist Wetzikon ZH.

Artikel 2     Der Verein bezweckt den Betrieb einer Fachstelle für Suchtprobleme, welche im Sinne von
Zweck         § 13 lit. b des Sozialhilfegesetzes des Kantons Zürich insbesondere folgende Dienstleistun-
              gen erbringt:

               Beratung und Behandlung von Personen mit Alkohol- und anderen Suchtproblemen
               Information und Beratung von Angehörigen, Arbeitgebern und Behörden
               Früherfassung/Früherkennung/Sekundärprävention

              Der Verein sowie dessen Fachstelle bzw. Dienstleistungen sind parteipolitisch und konfessi-
              onell neutral.

Artikel 3     Der Verein kann die Erfüllung seiner Aufgaben ganz oder teilweise auch anderen Organisa-
Erfüllung     tionen, Fachstellen oder Personen übertragen.

              Die Erfüllung der finanziellen und buchhalterischen Aufgaben kann einer entsprechenden
              externen Fachstelle übertragen werden.

Artikel 4     Das Angebot richtet sich mit wenigen Ausnahmen an die Einwohner der Mitgliedsgemein-
Tätigkeits-   den.
gebiet
              Dienstleistungen ausserhalb des Tätigkeitsgebietes können gegen kostendeckende Ent-
              schädigung erbracht werden.

II.           Mitgliedschaft

Artikel 5     Vereinsmitglieder sind die politischen Gemeinden des Bezirks Hinwil.
Mitglieder
              Ebenso können maximal drei natürliche Personen Mitglied werden, die sich nach Art. 18
              dieser Statuten im Vorstand aktiv betätigen.

Artikel 6     Die Mitgliedschaft wird mit schriftlicher Beitrittserklärung sowie mit entsprechendem Auf-
Aufnahme      nahmebeschluss der Mitgliederversammlung erworben.

Artikel 7     Jedes Mitglied hat eine Stimme, welche für die politischen Gemeinden durch je einen Dele-
Stimmrecht    gierten ausgeübt wird.

                                                                                             Seite 2 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

Artikel 8     Die Mitgliedschaft verpflichtet zur Bezahlung des jeweils gültig festgelegten Jahresbeitrags;
Beitrag       befreit von einer Beitragspflicht sind die natürlichen Personen.

              Durch den Austritt oder einen allfälligen Ausschluss wird der Anspruch des Vereins auf Erfül-
              lung der Beitragspflicht durch die Mitglieder nicht berührt.

Haftung       Für die Verbindlichkeiten des Vereins haftet ausschliesslich das Vereinsvermögen; jede
              Haftung der Mitglieder, des Vorstands oder der Leitungspersonen ist ausgeschlossen.

Ansprüche     Die Mitglieder haben keinerlei Ansprüche auf das Vereinsvermögen, insbesondere auch nicht
              bei Austritt einer Mitgliedsgemeinde; vorbehalten bleibt Art. 29 dieser Statuten.

Artikel 9     Der Austritt der Mitgliedsgemeinden aus dem Verein erfolgt durch Abgabe einer schriftlichen
Austritt      Austrittserklärung unter Einhaltung einer halbjährigen Frist auf Ende des Vereinsjahres.

Artikel 10    Ein Mitglied, welches den Statuten, den Beschlüssen oder den Interessen des Vereins zu-
Ausschluss    widerhandelt, dem Ansehen des Vereins schadet, den Mitgliederbeitrag nicht bezahlt oder
              sonst wiederholt zu Klagen Anlass gibt, kann nach vorgängiger Anhörung und Ermahnung
              durch schriftlich mitgeteilten Beschluss des Vorstandes ausgeschlossen werden.

III.          Organisation des Vereins

Artikel 11    Organe des Vereins sind
Organe
              A.   Mitgliederversammlung
              B.   Vorstand
              C.   Kontrollstelle

A.             Mitgliederversammlung

Artikel 12     Die Mitgliederversammlung umfasst die Gesamtheit aller Mitglieder, in der Regel vertreten
Zusammen-      durch die Delegierten.
setzung /
Zeitpunkt      Die ordentliche Mitgliederversammlung findet im zweiten Quartal des Vereinsjahres statt.

Artikel 13     Die Mitgliederversammlung wird vom Vorstand bzw. vom Vereinspräsidenten mindestens 14
Einberufung    Tage im Voraus unter gleichzeitiger Angabe der Traktanden einberufen.

               Jedes Mitglied hat das Recht, bis 8 Arbeitstage vor der Mitgliederversammlung dem Präsi-
               denten Anträge zuhanden der Mitgliederversammlung schriftlich zu unterbreiten, die in deren
               Zuständigkeit fallen.

                                                                                                Seite 3 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

 Artikel 14     Jede ordnungsgemäss einberufene Mitgliederversammlung ist beschlussfähig, wenn die
 Beschluss-     Mehrheit der stimmberechtigten Mitglieder bzw. Delegierten anwesend ist.
 fähigkeit
                Die Vereinsbeschlüsse werden unter Vorbehalt der nachstehenden Ausnahmen mit einfa-
                cher Mehrheit der anwesenden Stimmen gefasst. Bei Stimmengleichheit fällt der Präsident
                den Stichentscheid.

 Beschluss-     Die Beschlussfassung über Statutenänderung und über die Vereinsauflösung erfordert ein
 fassung        qualifiziertes Mehr von ¾ der anwesenden Delegierten der Mitgliedsgemeinden.

 Wahlen         Bei Wahlen entscheidet im ersten Wahlgang das absolute Mehr, im nötigenfalls durchgeführ-
                ten zweiten Wahlgang das relative Mehr der abgegebenen Stimmen. Bei Stimmengleichheit
                fällt der Präsident den Stichentscheid.

                Die Mitglieder üben ihr Stimm- und Wahlrecht selbst bzw. durch ihre Delegierten aus. Stell-
                vertretung ist für die delegierten Mitglieder zulässig.

                Alle Abstimmungen und Wahlen erfolgen offen, soweit nicht von der Mehrheit eine geheime
                Abstimmung oder Wahl verlangt wird.

 Artikel 15     Über die Mitgliederversammlungen sowie die getroffenen Beschlüsse wird ein Protokoll ge-
 Protokoll-     führt. Das Protokoll ist vom Protokollführer und vom Präsidenten zu unterzeichnen.
 führung
                Die Abstimmungs- und Wahlunterlagen stehen zur Einsicht offen, soweit nicht das geheime
                Verfahren verlangt wurde.

 Artikel 16     Ausserordentliche Mitgliederversammlungen können durch den Vorstand oder die Kontroll-
 Ausser-        stelle einberufen oder von mindestens einem Fünftel der Mitglieder schriftlich unter Nennung
 ordentliche    und Begründung der Traktanden verlangt werden.
 Mitglieder-
 versamm-       Die ausserordentliche Mitgliederversammlung soll spätestens innert 6 Wochen nach Ein-
 lung           gang des rechtmässig gestellten Begehrens stattfinden.

 Artikel 17     Die Mitgliederversammlung hat folgende Aufgabe:
 Aufgaben       a)      Entgegennahme des Jahresberichtes des Vorstandes
                b)      Entgegennahme des Kontrollstellenberichtes
                c)      Abnahme der Jahresrechnung
                d)      Beschlussfassung über das Budget
                e)      Festsetzung der zulässigen Höhe der einmaligen Ausgaben des Vorstandes
                        ausserhalb des Budgets
                f)      Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstandes
                g)      Wahl des Vorstandes und des Präsidenten
                h)      Wahl der Kontrollstelle
                i)      Festsetzung der Mitgliederbeiträge
                j)      Änderung der Statuten
                k)      Entscheid über Gegenstände, die ihr vom Vorstand unterbreitet werden
                l)      Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
                m)      Aufnahme neuer Mitglieder
                n)      Ausschluss von Mitgliedern
                o)      Auflösung des Vereins

                                                                                            Seite 4 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

B.            Vorstand

Artikel 18    Der Vorstand besteht aus dem Präsidenten, Vizepräsidenten, dem Finanzverantwortlichen
Zusammen-     sowie zwei weiteren Vorstandsmitgliedern.
setzung
              Mindestens zwei Vorstandsmitglieder sind Delegierte der Mitgliedsgemeinden.

              Der Vorstand konstituiert sich unter Vorbehalt von Art. 17 lit g) selbst.

Artikel 19    Der Vorstand wird für eine Dauer von vier Jahren, jeweils in den Jahren der Gesamterneue-
Amtsdauer /   rung der Gemeindebehörden, gewählt. Wiederwahl ist bis zum 80. Lebensjahr unbeschränkt
Wiederwahl    zulässig.

              Allfällige zwischenzeitliche Ersatzwahlen finden in der Regel erst an der nächsten ordent-
              lichen Mitgliederversammlung statt.

Artikel 20    Der Vorstand hat auf Begehren des Präsidenten, der Mehrheit der Vorstandsmitglieder oder
Einberufung   der Kontrollstelle zusammenzutreten.

              Die Einladung erfolgt schriftlich und mind. 10 Tage vor der Sitzung unter Angabe der Trak-
              tanden sowie Zeit und Ort.

Artikel 21    Für die Beschlussfähigkeit ist die Anwesenheit der Mehrheit der Vorstandsmitglieder erfor-
Beschluss-    derlich; Beschlüsse werden mit dem einfachen Mehr der abgegebenen Stimmen gefasst.
fassung

Zirkularbe-   Der Vorstand kann Beschlüsse auch schriftlich auf dem Zirkularweg fassen, sofern kein Mit-
schluss       glied eine Verhandlung verlangt.

Artikel 22    Zeichnungsberechtigte Personen sind im Rechtsverkehr mit Dritten der Präsident zu zweien
Zeichnungs-   mit einem weiteren Vorstandsmitglied.
berechti-
gung

Artikel 23    Dem Vorstand fallen alle keinem anderen Organ ausdrücklich zugewiesenen Aufgaben zu,
Aufgaben      insbesondere
und Kompe-
tenzen des    a) Leitung des Vereins
Vorstandes    b) Vertretung des Vereins nach aussen
              c) Geschäftsführung und Verwaltung des Vereinsvermögens im Rahmen des Budgets bzw.
                 der Finanzkompetenz
              d) Vorbereitung und Leitung der Mitgliederversammlung
              e) Erstellen von Budget und Jahresrechnung
              f) Erlass von Reglementen und Richtlinien
              g) Anstellung, Instruktion und Kontrolle der Geschäftsleitung und des Betriebes der Fach-
                 stelle im Rahmen des Geschäfts- und Kompetenzenreglements
              h) Vollzug der Vereinsbeschlüsse
              i) Beschluss über einmalige Ausgaben ausserhalb des Budgets bis CHF 30‘000 pro Jahr
              j) Regelung und Überwachung der Kompetenzen und Tätigkeit einer externen Buchhal-
                 tungsstelle

                                                                                              Seite 5 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

 C.             Geschäftsleitung

 Artikel 24     Die Geschäftsleitung führt die Geschäfte der Fachstelle. Einzelheiten über Aufgaben, Ver-
 Aufgaben       antwortlichkeiten und Kompetenzen sind in einem Geschäfts- und Kompetenzenreglement
                geregelt.

                Die Geschäftsleitung nimmt mit beratender Stimme an den Vorstandssitzungen teil.

 D.             Kontrollstelle

 Artikel 25     Die Kontrollstelle wird turnusgemäss von den Mitgliedsgemeinden aus den eigenen Rech-
 Zusammen-      nungsprüfungskommissionen gestellt und von der Mitgliederversammlung gewählt.
 setzung
                Die Mitglieder der Kontrollstelle sind nicht zugleich Mitglieder des Vereins oder des Vorstan-
                des.

                Die Kontrollstelle wird für eine Dauer von vier Jahren, jeweils in den Jahren der Gesamter-
                neuerung der Gemeindebehörden, gewählt.

 Artikel 26     Die Kontrollstelle ist verpflichtet, die Jahresrechnung auf Übereinstimmung mit den Büchern
 Aufgaben       zu prüfen und sich über die ordnungsgemässe Führung der Buchhaltung zu vergewissern.

                Sie erstattet über das Ergebnis ihrer Prüfung dem Vorstand zuhanden der Mitgliederver-
                sammlung Bericht und Antrag.

 IV.            Vereinsvermögen

 Artikel 27     Das Vermögen des Vereins wird u.a. geäufnet durch
 Bestandteile    Beiträge der Mitgliedsgemeinden
                 Beiträge der öffentlichen Hand
                 Beiträge und Spenden von Gönnern
                 Legate und Schenkungen
                 Erträge aus Dienstleistungen und Vermögen
                 diverse weitere Einnahmen
                 Klientenbeiträge

 Beiträge der   Die Mitgliedsgemeinden entrichten ihre Jahresbeiträge in Form von Beiträgen pro Einwoh-
 Mitglieder     ner.

                Der Beitrag pro Einwohner wird von der Mitgliederversammlung jeweils für eine klar definier-
                te Mehrjahresperiode bestimmt.

                Der jährliche Bezug der Gemeindebeiträge erfolgt aufgrund des gültigen Beitrages pro Ein-
                wohner, multipliziert mit der Einwohnerzahl der betreffenden Gemeinde per 31. Dezember
                des jeweiligen Vorjahres. Die Gemeinden erhalten hierfür eine entsprechende Beitragsrech-
                nung.

                Mitgliedsgemeinden, welche die beschlossenen bzw. aktuell gültigen Mitgliederbeiträge
                durch das gemäss jeweiliger Gemeindeordnung zuständige Organ ablehnen, haben unter
                Einhaltung der Austrittsfrist gemäss Art. 9 dieser Statuten aus dem Verein auszutreten.

                                                                                              Seite 6 von 7
Statuten Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

V.                Schlussbestimmungen

Artikel 28        Das Vereins- und Rechnungsjahr entspricht dem Kalenderjahr.
Vereinsjahr

Artikel 29        Die Auflösung des Vereins erfolgt nach Massgabe der statutarischen und gesetzlichen Be-
Auflösung         stimmungen.

                  Dem Vorstand kommt das Mandat des Liquidators zu.

                  Ein allfälliges Reinvermögen ist gemäss besonderem Beschluss der Auflösungsversamm-
                  lung (Mitgliederversammlung) zu verwenden, wenn möglich für eine gemeinnützige Institu-
                  tion mit gleicher bzw. ähnlicher Zielsetzung.

                  Alternativ kann das Reinvermögen an die im Zeitpunkt der Auflösung als Mitglieder beste-
                  henden Gemeinden im Verhältnis ihrer im letzten vollen Betriebsjahr geleisteten Mitglieder-
                  beiträge zurückerstattet werden.

Die Statuten sind an der Mitgliederversammlung vom 1. Juni 2017 genehmigt worden und in Kraft
getreten.

Verein Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

Die Präsidentin                                         Der Finanzverantwortliche

Brigitte Winkelmann                                     Remo Vogel

                                                                                                 Seite 7 von 7
Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil

2018
GESCHÄFTSBERICHT
2
Inhalt

Jahresbericht des Präsidenten....................................4                    Jahresrechnung
                                                                                        Bilanz......................................................................30
Tätigkeitsbericht der Geschäftsleiterin...................... 10
                                                                                        Erfolgsrechnung.....................................................31
Aller Anfang ist schwer............................................... 16
                                                                                      Erläuterungen zur Rechnung 2018............................34
Erfahrungsbericht einer Klientin der fsbh:
                                                                                      Revisorenbericht der Jahresrechnung 2018..............36
Mein Ausstieg aus der Alkoholsucht von A–Z............ 18
                                                                                      Vorstand....................................................................38
Jahresstatistik
  Anzahl KlientInnen..................................................22              Team fsbh..................................................................40
  Anzahl KlientInnen nach Gemeinden.....................23                            Zielgruppen / Kosten, Spenden.................................. 41
  Erwerbsstatus aller beratenen KlientInnen
                                                                                      Delegierte der Gemeinden........................................42
  bei Eintritt...................................................................24
  Zuweisung aller neu gemeldeten KlientInnen 2018.. 25
  Alter von Betroffenen und Angehörigen.................26
  Hauptproblemsubstanz Betroffene ........................27
  Abschlüsse 2018....................................................28
  Erbrachte Leistungen.............................................29

                                                                                                                                                                         3
Jahresbericht des Präsidenten

    Ich blicke auf mein erstes halbes Jahr als Präsident des   wenn es darum geht, suchtkranke Menschen zu unter-
    Vereins Fachstelle Sucht Bezirk Hinwil (fsbh) zurück. Es   stützen. Es wurde deutlich, dass der Mensch und nicht
    war ein spannendes und inhaltsreiches Jahr.                wissenschaftliche Theorie im Mittelpunkt stehen muss
                                                               und die Mitarbeitenden hoch qualifiziert und mensch-
    Begonnen hat die Arbeit des Vorstands mit einer            lich engagiert ihre Arbeit tun. Die fsbh kann sich ohne
    halbtägigen Retraite im März 2018, an der auch die         weiteres mit anderen Anbietern messen, hat aber auf-
    Mitarbeitenden teilnahmen. Vom Vorstand waren alle         grund der finanziellen Unabhängigkeit von Kranken-
    bisherigen und die neu zu wählenden Mitglieder an-         kassen viel mehr Möglichkeiten, Angebote für die Be-
    wesend, was automatisch einen hilfreichen Informa-         troffenen zu machen, die ärztlich geleitete In-
    tionstransfer beinhaltete. An diesem Tag ging es da-       stitutionen nicht anbieten können, weil diese schlicht
    rum, kritisch zu hinterfragen, was die Fachstelle für      nicht finanzierbar sind. Als grosses Plus wurde die
    die Gemeinden leistet, ob sie effizient und wirksam ist    stabile Personalsituation genannt.
    und was sie braucht, um sich auf die mittelfristigen
    Herausforderungen in der Zukunft auszurichten. Auch        Das klare Ergebnis der Retraite war, dass die Fachstel-
    stellten wir uns der grundsätzlichen Frage: Braucht es     le mit ihrem zum Teil komplementären Angebot, z.B. für
    eine Fachstelle Sucht im heutigen Gesundheits- und         Angehörige und Drittpersonen, ihrem ganzheitlichen
    Sozialwesen überhaupt noch?                                Beratungsansatz und ihrer Nähe zu den Gemeinde-
                                                               sozialdiensten unbedingt weiterhin gebraucht wird.
    Ergebnis der Vorstandsretraite war, dass die Arbeit der    Durch verschiedene Voten kam zum Ausdruck, dass
    Fachstelle in den Gemeinden geschätzt wird und die         die Arbeit der fsbh in hohem Masse geschätzt wird,
    Gemeinde- und Klientennähe ein grosser Vorteil ist,        dass Vorstand und Mitarbeitende sich aber mit der

4
Erarbeitung von Stärken und Schwächen

                                        5
strategischen Weiterentwicklung der Fachstelle befas-
    sen müssen, weil das Angebot bei der Bevölkerung,
    bei Behörden und Zuweisenden zu wenig bekannt ist.
    Dies führte zu dem einstimmigen Beschluss, einen
    Strategieprozess in Gang zu setzen.

    Projekt fsbh NEO
    Die Firma Business Campaigning wurde damit beauf-
    tragt, in Zusammenarbeit mit dem Vorstand und den
    Mitarbeitenden, die Fachstelle nochmals genau zu
    durchleuchten und Vorschläge für eine mittelfristige
    Weiterentwicklung, eine verbesserte Kommunikation
    und ein gezieltes Marketing zu erarbeiten.

    Inzwischen ist das Projekt unter dem Titel «fsbh NEO»
    gestartet. Zur Projektgruppe gehören alle Vorstands-
    mitglieder sowie Christiane Köhler als Geschäftsleiterin
    und Lea Keller-Ruckstuhl als ihre Stellvertreterin.

    In einem ersten Schritt wurde eine Analyse der Arbeit      In angeregter Diskussion:
    der Fachstelle mit Hilfe von Befragungen von Mitar-        Gerhard Fischer und Urs Eberhard (Vorstandsmitglieder)

6
beitenden der Fachstelle, PolitikerInnen, Sozialdienst-          delt. Der Vorstand hat beschlossen, das Angebot
Leitenden, Klienten, Zuweisenden und aussenstehen-               für alle Menschen mit stoffgebundenen Abhängig-
den Personen durchgeführt. Das Ergebnis deckte sich              keitsformen zu öffnen. Dies entspricht der Realität
weitgehend mit dem Eindruck der Projektgruppe:                   des heutigen Konsumverhaltens und wird in allen
                                                                 Fachstellen im Kanton so gehandhabt.
Die Fachstelle ist hoch qualifiziert, effizient, menschlich
engagiert. Sie schliesst wichtige Lücken in der Versor-       2.	Da immer wieder die Forderung laut wird, Leistun-
gung suchtkranker Menschen und ihrer Angehörigen,                 gen der Fachstelle mit Krankenkassen abzurech-
die von anderen Anbietern nicht wahrgenommen werden               nen, wurde auch dieses Anliegen eingehend ge-
können. Sie kann ihre Arbeit tun, ohne den Menschen               prüft und eine Entscheidungsgrundlage für den
einen «diagnostischen Stempel» aufzudrücken. Sie ist              Vorstand erarbeitet. Nach sorgfältiger Abwägung
gut vernetzt und wird von Betroffenen und Angehörigen             aller eingeholten Informationen und Erfahrungen
hoch geschätzt. Aber sie ist in der Bevölkerung und bei           anderer Fachstellen beschloss der Vorstand, die
den Behörden und Zuweisenden zu wenig bekannt.                    Frage der Leistungsabrechnungen über Kranken-
                                                                  kassen vorerst nicht weiter zu verfolgen. Dies nicht
Eine weitere Erkenntnis aus der Analyse war, dass be-             zuletzt auch deshalb, weil über alles gesehen die
vor konkrete Massnahmen geplant werden können,                    Kosteneinsparungen zu gering sind und die recht­
noch einige weitere Fragen zu klären sind.                        liche Situation zu unsicher ist.

1.	Bisher wurden vor allem Menschen mit Alkohol-,            3.	
                                                                 Auch wurde der Frage eines Zusammenschlus-
    Medikamenten- und Cannabisabhängigkeit behan-                ses mit anderen nicht medizinischen Kooperations-

                                                                                                                         7
partnern, z. B. Zweckverbänden, nachgegangen.
                                                            Es zeigte sich jedoch, dass es im Bezirk Hinwil
                                                            keinen geeigneten Kooperationspartner gibt.

                                                         Nachdem diese Fragen geklärt sind, ist der Weg frei,
                                                         über eine bessere Positionierung der Fachstelle nach-
                                                         zudenken. Wir möchten den Schwung, den wir bisher
                                                         in der Projektgruppe hatten, aufrechterhalten und im
                                                         laufenden Jahr umsetzbare Ergebnisse erarbeiten.

                                                         Dank
                                                         Zuerst gilt mein Dank ganz besonders unserer umsich-
                                                         tigen, engagierten Geschäftsleiterin Christiane Köhler
                                                         und allen Mitarbeitenden. Sie setzen sich äusserst
                                                         kompetent für die KlientInnen und für unsere Fachstelle
                                                         ein. Ihnen allen gehört ein herzliches Dankeschön für
                                                         ihr grosses persönliches Engagement.

                                                         Ich danke aber auch meinen Kolleginnen und Kollegen
    Informeller Kontakt und gute Stimmung in der Pause   im Vorstand für ihren grossen Einsatz, besonders auch
    nach anstrengender Gedankenarbeit                    im Projekt fsbh NEO. Es ist sehr hilfreich und erfreulich,

8
Die Präsidentin Brigitte Winkelmann    Die Geschäftsleiterin Christiane Köhler   Brigitte Winkelmann gratuliert
verabschiedet das Vorstandsmitglied    mit den ausscheidenden Vorstands­         Lea Ruckstuhl zum 5-Jahre-Jubiläum
Ferdinand König                        mitgliedern Ferdinand König und
                                       Brigitte Winkelmann

dass die vielen lebhaften Diskussionen respektvoll und         tution entwickelt hat, die sie jetzt ist. Mein Dank gilt
wertschätzend geführt wurden. Vielen Dank für die              auch den Vorstandsmitgliedern Ferdinand König und
gute Zusammenarbeit im Gremium.                                Marie-Luise Büsser, die im 2018 aus dem Vorstand
                                                               ausgeschieden sind.
An dieser Stelle ist es mir ein besonderes Anliegen,
Brigitte Winkelmann nochmals für ihr Engagement
­                                                              Ich wünsche der fsbh alles Gute in den vor uns liegen-
als bisherige Präsidentin der Fachstelle zu würdigen.          den grossen Herausforderungen und freue mich auf
Sie hat die Fachstelle 27 Jahre mit persönlichem               eine weiterhin wertschätzende Zusammenarbeit.
Einsatz und Augenmass zuerst als Vorstandsmitglied
und seit 16 Jahren als Präsidentin geführt. Sie hat es                                                Gerhard Fischer
möglich gemacht, dass die Fachstelle sich zu der Insti-

                                                                                                                          9
Tätigkeitsbericht der Geschäftleiterin

     Du bist weniger vom morgigen Tag abhängig,               lich einer Tagung zu diesem Thema hat Herr Urs
     wenn du den heutigen in die Hand nimmst.                 Zanoni, Geschäftsführer der Organisation fmc (forum
     Seneca, römischer Dichter und Philosoph,                 managed care) aufgezeigt, dass der Suchtbereich
     gestorben 65 n.Chr.                                      diesbezüglich bereits sehr gut aufgestellt ist. Die Zu-
                                                              nahme an Wissen führe in der Medizin, aber auch in
     Der Spruch, der dem römischen Dichter Seneca zuge-       anderen Berufen dazu, dass sich ein hoher Grad der
     schrieben wird, prägte die Arbeit des Vorstands und      Spezialisierung entwickelt habe, der den komplexen
     der Fachstelle im Jahr 2018. Durch das bereits be-       Problemen und Erkrankungen nur gerecht werden
     schriebene Projekt fsbh NEO soll heute die Zukunft       kann, wenn Mediziner und andere Berufsgruppen be-
     der Fachstelle gestaltet und gesichert werden. Solche    reit sind, miteinander im Sinne der PatientInnen zu
     Prozesse sind in regelmässigen Abständen notwen-         kooperieren. Er hat dies anhand von Zahlen deutlich
     dig, um rechtzeitig auf Veränderungen reagieren zu       gemacht. Zu meiner Überraschung hob er explizit
     können. Das Projekt soll uns helfen, gute Entscheidun-   hervor, dass wir im Suchtbereich diese Notwendigkeit
     gen für die Zukunft und schlüssige Antworten für die     von Kooperationen längst erkannt und vorbildlich um-
     Gegenwart zu finden.                                     gesetzt hätten. Da Vernetzung Zeit und Geld kostet
                                                              und bisher von Krankenkassen nicht vergütet wird,
     Der Blick in die Zukunft zeigt, dass eine kleine Fach-   findet die notwendige Zusammenarbeit im Gesund-
     stelle wie die unsere nur mit guten und vertrauensvol-   heitsbereich viel zu wenig oft statt. Hier müsse sich
     len Kooperationen längerfristig bestehen kann. Dieses    dringend etwas verändern. Er hob die Vorzüge des
     Thema war 2018 auf gesamtschweizerischer Ebene           psychosozialen Beratungs- und Therapieansatzes der
     der Suchtfachstellen plötzlich in aller Munde. Anläss-   Suchtfachstellen hervor, der in sich interdisziplinär ist.

10
Als Schwerpunkt meines Berichts möchte ich die           sammenarbeit erneut intensiviert. Sie ist eine echte
vielfältigen Kooperationen unserer Fachstelle mit ver-   Win-Win-Situation. Die ÄrztInnen werden unterstützt
schiedenen Berufsgruppen und Institutionen schil-        bei der Suche nach einer passenden Behandlungs-
dern. Danach werde ich die aktuelle Entwicklung der      möglichkeit und wir haben frühzeitig Kontakt zu sucht-
fsbh darlegen und auf die Veränderungen, die sich        betroffenen Menschen und so die Chance, sie aus ih-
auch in der Statistik manifestieren, eingehen. Beson-    rer Krise zu begleiten.
ders liegt mir am Herzen, eine suchtbetroffene Kli­
entin zu Wort kommen zu lassen, die eindrücklich         Auch die Zusammenarbeit mit den Sozialdiensten
ihren Heilungsprozess und die Unterstützung durch        der Gemeinden im Bezirk hat für uns hohe Priorität.
die Fachstelle beschreibt. Ihr gilt mein besonderer      Sie ist mehrheitlich positiv und von Vertrauen geprägt.
Dank.                                                    Sozialdienstmitarbeitende haben die Möglichkeit, ihr
                                                         oft schwieriges Suchtklientel an uns zu übergeben und
Kooperationen der Fachstelle Sucht                       mit uns gemeinsam eine Motivation zur Veränderung
Kooperationen sind für uns nichts Neues. Es gibt eine    aufzubauen. Da KlientInnen, die schon lange Sozial-
seit Jahrzehnten bestehende Zusammenarbeit mit den       hilfe beziehen, oft sehr resigniert sind, braucht es viel
Ärztinnen und Ärzten des Spitals Wetzikon GZO, von       Geduld, einen gewissen Druck, Fachkompetenz, Mit-
denen wir hinzu gezogen werden, wenn es darum            gefühl und die Gespräche der involvierten Fachperso-
geht, Menschen, die einen körperlichen Entzug von        nen um zu guten Resultaten zu kommen. Es ist unser
Suchtmitteln gemacht haben, zu einer Weiterbehand-       Anliegen, die Sozialdienstmitarbeitenden und damit
lung zu motivieren und gute Anschlusslösungen mit        die Gemeinden zu entlasten.
ihnen zu suchen. Im letzten Jahr hat sich diese Zu-

                                                                                                                     11
Die Zusammenarbeit mit den Suchtfachleuten des           und Wohlwollen geprägt. Nach wie vor werden ge-
     psychiatrischen Ambulatoriums der Clienia in             meinsam Kurse für jugendliche Cannabiskonsumen-
     Wetzikon hat sich gut und vertrauensvoll entwickelt.     tInnen im Auftrag der Jugendanwaltschaft, Kurzinter-
     Waren anfangs gewisse Berührungsängste spürbar,          ventionen in Berufsschulen und andere Veranstaltungen
     ist das Miteinander jetzt unkompliziert und wertschät-   durchgeführt. Dabei handelt es sich um Angebote für
     zend. Ein Konsiliarvertrag mit Clienia regelt diese      suchtgefährdete und manchmal bereits abhängige
     Zusammenarbeit verbindlich und wir sind froh, auf        Jugendliche, denen so frühzeitig ein Behandlungs­
                                                              ­
     die medizinisch-psychiatrischen Kompetenzen zu-          angebot gemacht werden kann.
     rückgreifen zu können.
                                                              Selbstverständlich gibt es noch viele Kooperations-
     Die Kooperation mit unseren Nachbarn, der Fachstel­      partner, die unsere Arbeit kennen und schätzen. Es
     le Sucht im Bezirk Pfäffikon, wächst und entwickelt      gibt Hausärztinnen und Hausärzte, die uns immer
     sich. Gemeinsame Gruppenangebote erweitern unse-         wieder PatientInnen zuweisen und von der Qualität un-
     ren Handlungsspielraum und die Möglichkeiten, Ange-      serer fachlichen Beratung überzeugt sind. Aber wir
     bote für verschiedene Klientengruppen zu machen.         realisieren auch, dass unser Angebot nicht genügend
     Zusammenarbeit funktioniert nur dort gut, wo persön-     bekannt ist. Oft werden KlientInnen zu uns vermittelt
     liche Beziehungen und Begegnungen auf Augenhöhe          und gleichzeitig einer Psychotherapeutin/einem Psy-
     möglich sind.                                            chotherapeuten überwiesen. Hier zeigt sich, dass un-
                                                              sere fachlichen Qualifikationen z. T. immer noch unge-
     Auch die Zusammenarbeit mit der Suchtpräven­             nügend bekannt sind.
     tionsstelle Zürcher Oberland ist von Kompetenz

12
Zum Thema Kooperation gehört auch, dass wir als             Kooperationen sind für uns überlebensnotwendig, sie
Fachstelle Sucht im Bezirk Hinwil einem Zusammen-           sind zeitaufwendig und müssen gepflegt werden und
schluss aller Fachstellen im Kanton Zürich angehören        sie helfen uns eine gute Arbeit im Sinne der Betroffe-
und damit ein flächendeckendes Angebot unter dem            nen zu leisten. Ich danke allen Kooperationspartnern,
Namen «FSKZ Fachstellen Sucht im Kanton Zürich»             auch denen, die ich nicht explizit erwähnt habe.
machen. Unter dem Dach der FSKZ besteht seit langer
Zeit eine Arbeitsgruppe «Rechtliche Massnahmen»,            Personelles
deren Leiterin Lea Keller-Ruckstuhl ist. Zurzeit arbeitet   Wir sind froh, dass wir uns Ende 2017 personell ver-
diese Gruppe an einem Konzept, das die Zusammenar-          vollständigt und im 2018 im Team einen guten Ent-
beit mit dem Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich         wicklungsprozess gemacht haben. Michael Wunderli
intensivieren soll, damit alkoholauffällige Verkehrsteil-   hat sich gut eingearbeitet und entwickelt sich immer
nehmende frühzeitig den Weg in eine Behandlung fin-         mehr zu einem aktiven Vernetzer. Er profitiert schon
den. Die Leitung dieser Arbeitsgruppe ist eine wichtige     sehr von seiner therapeutischen Ausbildung, die er
Schnittstelle zwischen den Fachstellen im Kanton Zü-        2017 begonnen hat. Auch Lea Keller-Ruckstuhl und
rich, dem Strassenverkehrsamt, dem Institut für Rechts-     Susanna Schaufelberger tragen sehr viel dazu bei,
medizin, aber auch dem Bewährungs- und Vollzugs­            dass unsere Fachstelle bei unseren Zuweisenden und
dienst des Kantons Zürich, mit dem wir ebenfalls eine       KooperationspartnerInnen positiv wahrgenommen wird.
vertraglich geregelte Zusammenarbeit haben. In deren        Wir sind zu einem Team zusammen gewachsen, das
Auftrag beraten und behandeln wir Menschen, die unter       ähnliche Grundhaltungen den Menschen gegenüber
Alkohol- oder Drogeneinfluss straffällig wurden und sich    hat, die zu uns kommen. Wir unterstützen uns in der
einer ambulanten Massnahme unterziehen müssen.              oftmals schwierigen Arbeit mit suchtbetroffenen Men-

                                                                                                                     13
schen, tauschen uns aus und erweitern so unsere            dritten Anlauf für einen längeren Prozess entscheiden,
     Behandlungskompetenz. Allen Teammitgliedern gilt           wenn sie realisieren, dass sie es allein nicht schaffen
     mein herzlicher Dank für ihr menschliches und fach-        ihre Suchtprobleme zu bewältigen. So haben auch
     liches Engagement im vergangenen Jahr.                     diese Kurzkontakte einen wichtigen Sinn für den Auf-
                                                                bau einer Veränderungsmotivation.
     An dieser Stelle möchte ich auch Margrit Bertrand
     danken. Sie hat uns in den letzten 9 Jahren stets unter-   Auch die Nachfrage von Angehörigen von Sucht be-
     stützt, wenn wir aufgrund von Personalengpässen in         troffenen Menschen nach unserem Beratungsangebot
     Not waren. Sie hat in den vergangenen Jahren die In-       ist deutlich gestiegen. Im Jahr 2016 meldeten sich 16,
     formations- und Motivationsgruppe mit Sach-, Fach-         2017  17 und 2018 34 Angehörige zur Beratung an.
     und Menschenkenntnis geleitet und wurde vom Team           Das bedeutet, dass sich die Anzahl der Neumeldun-
     und den KlientInnen sehr geschätzt.                        gen von Angehörigen verdoppelt hat. Oft wollen sie
                                                                nur ein Beratungsgespräch, aber bei uns haben auch
     Statistik                                                  sie die Möglichkeit, sich längerfristig beraten und be-
     Nachdem das Jahr 2018 eher ruhig begonnen hat,             gleiten zu lassen. In der Arbeit mit Angehörigen ist es
     konnten wir ab August so viele Neumeldungen ver-           ein grosser Vorteil, dass wir ihnen Unterstützung ge-
     zeichnen, wie noch nie in unserer 54jährigen Ge-           ben können ohne eine psychiatrische Diagnose geben
     schichte. Da ein gewisser Anteil der Neumeldungen          zu müssen, weil unsere Leistungserbringung nicht an
     zunächst eine kurze Beratung beanspruchte, war der         Abrechnung mit Krankenkassen gebunden ist.
     Ansturm zu bewältigen. Es gibt immer mehr Menschen
     mit Suchtproblemen, die sich erst im zweiten oder

14
Die Entscheidung des Vorstands, das Beratungsange-
bot der Fachstelle für Menschen mit Problemen mit
allen psychoaktiven Substanzen zu öffnen, hat sich
bereits in unserer Statistik niedergeschlagen. Wir errei-
chen vermehrt jüngere Klientinnen und Klienten mit
Alkohol und / oder Drogenproblemen. Deren Anzahl
stieg 2016 von 4 auf 18 Personen im Jahr 2018. Den-
noch besteht die grösste Gruppe unserer Neumel-
dungen nach wie vor aus Menschen mit Alkoholprob-
lemen.

Weitere statistische Angaben über unsere Arbeit und
unsere Fachstelle finden Sie auf den Seiten 22 bis 29
dieses Berichts.
                                    Christiane Köhler

                                                            15
Aller Anfang ist schwer…

     Mein Einstieg in den Beruf des Suchtberaters                 Was mich weiter überraschte war, wie viele junge
     Mein erstes Jahr an der fsbh war mein Einstieg in            Leute einfachsten Zugang zu Drogen aller Art zu ha-
     die Rolle des psychologischen Beraters. Folglich war         ben scheinen (Darknet) und sich eine «externe Emoti-
     mein Start im Oktober 2017 geprägt von Neugier auf           onsregulation» einfach per Post nach Hause bestel-
     meine Arbeit, aber auch durch Nervosität, weil ich die       len. Im Kontrast zu älteren KlientInnen fällt mir auf,
     praktische Arbeit noch nicht kannte. So verbrachte ich       dass junge Erwachsene Substanzen häufig gezielt
     die Nacht vor meinem ersten Gespräch dann auch nur           einsetzen, um sich zu beruhigen, zu entspannen oder
     im Halbschlaf; gefühlte 100mal stellte ich mich gedank-      ihre Energie zu steigern. Älteren Klienten ist die Funk-
     lich dem Klienten vor und versuchte, den perfekten Ein-      tion ihres Konsums meist weniger bewusst, da er be-
     stieg ins Gespräch zu formulieren. Umso erleichterter        reits routinierter abläuft.
     war ich, als sich der Klient nach dem Gespräch ent-
     schied, weiterhin mit mir arbeiten zu wollen.                Ich schätze an meinem Beruf, mit Menschen arbeiten
                                                                  zu können, die sich in den unterschiedlichsten sozialen
     In den folgenden Wochen wurde ich immer sicherer im          und beruflichen Gegebenheiten befinden und ich da-
     direkten KlientInnenkontakt. Bei Fragen wurde ich gut        durch Einblick in Lebensgeschichten erhalte, die mir
     durch meine Arbeitskolleginnen gecoached. Zuneh-             sonst verborgen blieben. Gespannt blicke ich auf die
     mend wurde mir die Komplexität des Jobs des Sucht-           kommenden Monate und freue mich auf spannende
     beraters bewusst: Sozialdienste, IV-Stellen, Strassen-       Begegnungen mit KlientInnen und die gute Zusam-
     verkehrsamt, Kliniken etc., alles Institutionen, die es zu   menarbeit im Team.
     kennen gilt, wenn man die Situationen der KlientInnen                                             Michael Wunderli
     verstehen will.

16
17

Foto: Gerhard Fischer – Biene am Schlehdorn
Erfahrungsbericht einer Klientin der fsbh

     Mein Ausstieg aus der Alkoholsucht von A–Z                Der Bruch
     Von A – wie Alkohol nach Z – wie Ziel geht nicht          Dann aber brachten mich Trennung, Einsamkeit, Prob-
     immer alles schön der Reihe nach, der Weg eines           leme und schliesslich die Gewohnheit über die Jahre
     alkoholabhängigen Menschen aus der Sucht ist ein          soweit, Schritt für Schritt meine ganze Autonomie dem
     bewegter W – wie Weg! Und so folgt auch mein Be-          Alkohol zu überlassen. Er wurde zu meinem eigenen
     richt nicht der Reihenfolge des Alphabets…                Schatten. Er war es, der Herausforderungen mit einem
                                                               Verschönerungsschleier umhüllte, der anspruchsvolle
     Eine fast unbeschwerte Jugend                             Gespräche führen half und mich in heiklen Situationen
     Folge ich meiner Trinkbiografie bis in frühe Jahre, er-   entspannte. Ich wurde zur heimlichen Pegeltrinkerin.
     kenne ich jetzt, dass ich schon damals eine unbe-         Durch Selbsttäuschung, Kontrollverlust und Rückzug
     wusste Affinität zum Alkohol hatte. Das überrascht        geriet ich ins Fahrwasser von Lügen und Ohnmacht.
     mich, denn eigentlich erlebte ich eine glückliche und     Beschaffungs- und Entsorgungsengpässe beherrsch-
     «fast» unbeschwerte Kindheit, wären da nicht das          ten meinen Alltag. Bald waren Entzugserscheinungen
     Alkoholproblem meines Vaters und das Leiden meiner        nicht mehr zu verbergen. Scham und Schuldgefühle
     Mutter als Co-Abhängige gewesen: G wie Gene!              plagten mich, doch schob ich diese einfach gekonnt
                                                               zur Seite. Unglaublich, zu welchen kreativen Lösun-
     Allem zum Trotz durchlebte ich eine vermeintlich un-      gen die Sucht mich treiben konnte! Ich wurde zum
     belastete, naturnahe und erfüllte Entwicklung. Ge-        wahren Organisationstalent! Der Druck wuchs auf
     prägt von sozialer Geborgenheit und Anerkennung           allen Ebenen: Meine Familie, meinen Freundeskreis,
     fand ich leicht und hochmotiviert den Einstieg ins        meinen Arbeitsplatz vermochte ich noch zu täuschen,
     Berufsleben.                                              mein Innerstes plötzlich aber nicht mehr. Der Spiegel

18
sprach die Wahrheit. Wo war meine wahre Identität ge-      viel Energie. Ein Wechselbad der Gefühle stürzte über
blieben? Nicht nur, aber auch wegen meinem Alko-           mich herein, allen voran Ängste. Aber ich wurde auf-
holproblem verlor ich meine geliebte Stelle. Verzweif-     gefangen, einfach so aufgefangen… von meiner
lung lähmte mich! Heute bin ich meiner Vorgesetzten        Familie, meinem Freundeskreis und der fsbh. Das
unheimlich dankbar mich darauf angesprochen zu             erfüllt mich mit Dankbarkeit!
haben, weil ich weiss, wie schwierig es ist, bei einer
Suchtproblematik das Tabu zu brechen!                      Der Weg aus der Sucht
                                                           Mein Weg im stationären dreiwöchigen Entzug war
Die Wende                                                  hart und steinig, aber grossartig heilsam. Physisch,
Plötzlich ging es sehr schnell, noch am selben Tag.        kognitiv und emotional gefordert konnte ich Strategien
Google sagte mir «BAH» (heute «fsbh») in Wetzikon.         in Richtung Abstinenz entwickeln. Dieses Werkzeug
Google sagte mir auch PSA Wattwil (Alkohol Kurz-           war mir teuer aber von unzerstörbarer Qualität! Trotz
zeittherapie). Organisieren hatte ich ja gut gelernt, so   nachhaltiger Vorbereitung fühlte sich dann der Austritt
ergriff ich das Telefon. Von der ersten Stunde an wurde    aus der Klinik wie ein Sprung ins kalte Wasser an,
ich von der Fachstelle mit Empathie, Wertschätzung         nackt und fragil fühlte ich mich. Es war eine meiner
und Kongruenz begleitet. Vorerst in Einzelgesprächen,      grössten Herausforderungen im Leben...! Doch ich
nach dem Entzug in der Gruppe. Geborgenheit um-            wurde in der fsbh behutsam aufgefangen und mit offe-
hüllte mich, ein Gefühl, das ich nicht mehr gekannt        nem Herzen in die Info-Gruppe aufgenommen. Nach
hatte. Der Entscheid, mich sofort einem ambulanten         einem halben Jahr folgten unvergessliche und uner-
körperlichen und gleich anschliessend einem statio-        lässliche vier Jahre in der Abstinenzgruppe. Einge-
nären Entzug zu unterziehen, kostete mich unheimlich       bettet in einem geschützten Umfeld und getragen von

                                                                                                                     19
Gruppe und Fachpersonen konnte ich mein Werkzeug          mich überfällt (wenn es «triggert») kam mir das Bild
     anwenden, austauschen und weitergeben. Gegensei-          einer unüberwindbaren Mauer. Manchmal war es auch
     tige Unterstützung, Verbindlichkeit, Authentizität und    ein See oder ein breiter Fluss. Der Alkohol befindet
     Offenheit bildeten die Grundpfeiler der Gruppe. Wir       sich jenseits, und ich habe keine Chance ihn zu errei-
     wurden konsequent und mit viel empathischem Ge-           chen. So muss ich es wohl bleiben lassen. Das hat bis
     schick auf unserem Weg zurück in die Eigenverant-         heute geklappt und ich vertraue darauf, dass es wei-
     wortung und Autonomie begleitet. Ich habe gelernt,        terhin klappen wird. Es ist für mich keine Frage mehr.
     meinen Ressourcen wieder zu vertrauen und diese           Noch ein Detail zur Mauer: Da mir der Stein etwas zu
     auf dem Weg in ein abstinenz-orientiertes Leben ein-      statisch und zu hart vorkam, habe ich in Gedanken die
     zusetzen.                                                 Mauer begrünt und mit kleinen blühenden Pflänzchen
                                                               bestückt. So gefällt sie mir besser, und sie lebt.
     Mein Werkzeug – mein Anker
     Mein erstes inneres Bild (das abstrakte, eher emotio-     Mein Leitsatz
     nale) ist der Trichter: Aus der dunklen Tiefe entsteht    «Ich diskutiere nicht mehr!» Soll ich mir diesen
     nach und nach ein helles Feuer, oder eine Blume. Ich      Schluck erlauben oder doch nicht? Wäre besser nicht,
     scheue mich nicht mehr, hinein zu schauen, denn es        aber es würde mich schon reizen…ja, nein, ja, doch
     ist ein Teil meiner Persönlichkeit, den ich integriert    nicht… So anstrengend ist der dauernde Kampf, so
     habe. Ich freue mich über das helle Licht, die Dy-        viel Energie kostete er mich… Ich habe daher unwider-
     namik, die nach oben strebt. Mein zweites Bild (das       ruflich beschlossen: Es lohnt sich nicht, ich diskutie-
     konkrete, eher kognitive) ist die Mauer: Mit der Frage,   re nicht mehr! Dieser Satz wurde sogar zu einem ge-
     wie ich dem Alkohol widerstehen kann, wenn die Lust       flügelten Wort in der Gruppe.

20
Sie können auch lesen