Gemeinsam für Klimaschutz in Berlin - Dokumentation

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Gemeinsam für
Klimaschutz in Berlin
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Klimaschutz in Berlin
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Klimaschutz in Berlin | Inhalt

Inhalt

Berlin übernimmt Verantwortung beim Klimaschutz ................................ 6

Gemeinsam für Energieeffizienz und Klimaschutz .................................... 7

Klimaschutzvereinbarungen ............................................................. 8 –21
BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. .... 10
Die städtischen Wohnungsunternehmen in Berlin ..................................... 11
Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft .......................................................... 12
Freie Universität Berlin ................................................................................... 13
BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH .............................................. 14
Vattenfall ......................................................................................................... 15
Berliner Stadtreinigung .................................................................................. 16
Vivantes ........................................................................................................... 17
IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) .......................................... 18
Berliner Wasserbetriebe ................................................................................. 19
Berliner Bäder-Betriebe .................................................................................. 20

Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ .......................... 22 –23

Preisträger der Jahre 2012–2015 .................................................... 24 –37
Energetische Sanierung einer Wohnimmobilie von 1965 ........................... 25
Nullemissionshaus Boyenstraße 34/35, Berlin-Mitte ................................. 26
Abfallsammlung mit Brennstoffzelle ............................................................ 27
Wärmeenergiegewinnung aus der Luft ........................................................ 28
Plus-Energie-Baugruppe Schlachtensee:
Nachnutzung für multimobile Generationen .............................................. 29
Nachhaltiger Büroneubau mit CO2-Kompensation ..................................... 30
Köpfchen statt Kohle ...................................................................................... 31
Wir machen aus Sonne Eis ............................................................................. 32
Neubau Firmengebäude FLEXIM ................................................................... 33
Clubmob.Berlin ................................................................................................ 34
Energetische Sanierung in Lichterfelde Süd: innovativ
und sozialverträglich ...................................................................................... 35
Baugemeinschaft Newton – Passivhäuser mit Plusenergie ....................... 36
Energieeffizientes und nachhaltiges Campus-Management ..................... 37

Impressum ............................................................................................. 38

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Gemeinsam für Klimaschutz in Berlin - Dokumentation
Klimaschutz in Berlin

Berlin übernimmt Verantwortung
beim Klimaschutz
                        Klimaschutz ist eines der beherrschenden Themen der letzten Jahre und hat zunehmend an
                        Bedeutung gewonnen. Gerade die städtischen Ballungsräume müssen bei der Bekämpfung
                        des Klimawandels eine besondere Rolle einnehmen. Aus diesem Grund hat sich der Senat
                        ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Berlin will bis zum Jahr 2050 klimaneutrale Stadt
                        werden. Die Etappenziele sind dabei eine 40 % ige CO2-Reduktion bis 2020 (gegenüber dem
                        Stand von 1990) und die Senkung der Emissionen um 60 Prozent bis 2030. Damit gehört
                        Berlin zu den ambitionierten Ländern der Bundesrepublik und auch im internationalen Ver-
                        gleich.

                        Um diese Ziele zu erreichen, ist die Unterstützung aus allen gesellschaftlichen Schichten
                        notwendig. Aus diesem Grund freut es mich, auf den folgenden Seiten ganz unterschied-
                        liche Ansätze für Klimaschutzaktivitäten vieler verschiedener Handelnder vorstellen zu
                        können. Die in dieser Broschüre dokumentierten Beispiele sollen aufzeigen, mit welchem
                        Engagement Berliner Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bereits in der Vergan-
                        genheit das Land unterstützt haben, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Sie sollen dar-
                        über hinaus ein Ansporn für weitere Akteurinnen und Akteure darstellen, sich diesem Bei-
                        spiel anzuschließen.

                        Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und viel Erfolg bei der Nachahmung.

                        Christian Gaebler
                        Staatssekretär für Verkehr und Umwelt

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Gemeinsam für Klimaschutz in Berlin - Dokumentation
Gemeinsam für Energieeffizienz und
Klimaschutz
Im Oktober 1997 schlossen sich 14 Partner der Berliner Wirtschaft – Kammern, Verbände
und Unternehmen – zu einem breiten Bündnis für freiwilligen Klimaschutz zusammen. Die
„KlimaSchutzPartner Berlin“ vereinbarten gemeinsam mit dem Land Berlin Maßnahmen zur
CO2-Minderung und zur Verbreitung von Solaranlagen. Die Initiative sollte zeigen, dass sich
durch richtig angelegte, freiwillige Maßnahmen umweltentlastende Effekte mindestens in
demselben Maße, wenn nicht sogar besser erzielen lassen als durch entsprechende staatli-
che Anordnungen.

Nach dem erfolgreichen Ende der Vereinbarung im Jahr 2002 beschlossen zehn Partner,
ihre Zusammenarbeit fortzuführen und sich weiterhin gemeinsam der besonderen Verant-
wortung für Klimaschutz und Energieeffizienz zu stellen. Mit der Auslobung eines jährlichen
Wettbewerbs „KlimaSchutzPartner des Jahres“ schaffen die Bündnispartner eine dauerhafte
Plattform für innovativen Klimaschutz in Berlin und

„„setzen ein weithin sichtbares Zeichen für erfolgreichen Klimaschutz,
„„regen mit guten Beispielen zum Nachahmen an,
„„heben wegweisende und innovative Leuchtturmprojekte hervor und
„„würdigen vorbildliche Umweltleistungen.

Seitdem hat sich der Wettbewerb als führende Klimaschutzauszeichnung der Berliner Wirt-
schaft etabliert. Von rund 300 Projekten, die zeigen, wie erfolgreicher und freiwilliger Klima-
schutz in der Hauptstadt aussieht, wurden mehr als 40 Projekte ausgezeichnet.

Mit der Broschüre erhalten die Preisträger der letzten Jahre eine besondere Gelegenheit, ihre
ausgezeichneten Leistungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen.

Die KlimaSchutzPartner

                                                                                                  7
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Klimaschutz in Berlin

Klimaschutzvereinbarungen

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Gemeinsam für Klimaschutz in Berlin - Dokumentation
Klimaschutzvereinbarungen

Die Klimaschutzvereinbarungen des Landes Berlin

Nachhaltiger Klimaschutz ist nur mithilfe von Innovationen, neuen Techno-
logien und High-Tech-Lösungen möglich. Investitionsentscheidungen und
Wirtschaftstätigkeiten sind daher ökologisch und klimaverträglich auszu-
richten. Diese Herausforderung bietet Berlin die Chance für eine breite wirt-
schaftliche Entwicklung.
Wichtiges Element der Klimaschutzpolitik in Berlin ist es daher, Berliner Un-
ternehmen und Verbände als aktive Klimaschützer zu gewinnen. Durch den
Abschluss von Klimaschutzvereinbarungen mit einzelnen Partnern, etwa
mit großen Berliner Versorgungsunternehmen, der Wohnungswirtschaft,
oder verschiedenen Landesbetrieben, werden von den Unternehmen ver-
bindliche gegenseitige Verpflichtungen hinterlegt. Dies wurde in den letzten
Jahren bereits erfolgreich umgesetzt, wie die in dieser Broschüre dargestell-
ten Beispiele anschaulich darlegen.

In den Klimaschutzvereinbarungen verpflichten sich die Unternehmen,
durch konkrete Aktivitäten die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen.
Diese Aktivitäten werden in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog
festgelegt, der regelmäßig gemeinsam mit dem Land Berlin überprüft und
bei Bedarf angepasst wird. Auf diese Weise gelingt es, innerhalb des Wirt-
schaftsbereiches der Partner konkrete Klimaschutzmaßnahmen umzuset-
zen und einen wachsenden Teil des wirtschaftlichen Potentials der Klima-
schutzinvestitionen anzuheben. Dazu zählt auch die Erhöhung des Anteils
erneuerbarer Energien am Energiemix des Landes Berlin.
Neben investiven werden ergänzend auch organisatorische Maßnahmen
vereinbart, die direkt oder indirekt zu einem möglichst sparsamen Energie-
einsatz führen.

Durch ihre Vorreiterrolle motivieren die Unternehmen zudem andere Fir-
men, aber auch einzelne Bürgerinnen und Bürger zum Handeln.

                                                                                                       9
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Klimaschutz in Berlin

                                       BBU Verband Berlin-Brandenburgischer
                                       Wohnungsunternehmen e. V.
Überblick                              Der BBU ist Dachverband für 350 öffentli-                        ALFA® –Allianz für Anlageneffizienz
Laufzeit
                                       che, genossenschaftliche, private und kirch-                     ALFA® wurde 2007 vom BBU zusammen mit
2011 – 2020                            liche Wohnungsunternehmen in Berlin       ­ -                    Industriepartnern und Handwerksbetrieben
Erfolge seit dem Basisjahr 1991        Brandenburg. Seine Mitgliedsunternehmen                          gegründet, um die Energieeffizienz im Ge-
                                       bewirtschaften mit rund 1,1 Millionen                            bäudebestand durch gering investive Maß-
                                       Wohnungen ca. 40 Prozent des Berliner                            nahmen, Qualifizierung und verbesserte
              -50%                     und 50 Prozent des Brandenburger Miet-                           Information zu erhöhen. Das Projekt wird
                                       wohnungsbestandes.                                               seit dem Jahr 2011 in Kooperation auch
                                                                                                        von den wohnungswirtschaftlichen Ver-
                                       Klimaschutzvereinbarungen                                        bänden in Hamburg, Schleswig-Holstein,
Senkung des Energieverbrauchs          Die Ziele der 1997–2010 abgeschlossenen                          Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen
                                       Klimaschutzvereinbarungen des BBU mit                            durchgeführt.
                                       dem Land Berlin wurden übererfüllt: Im
              -60%                     Vergleich zu 1990 emittiert der Wohnungs-                        Reduktion der CO2-Emissionen
                                       bestand der BBU-Mitgliedsunternehmen                             In Berlin emittierten die Wohnungsbestän-
                                       rund 60 Prozent weniger CO2 . Für den Zeit-                      de der BBU-Mitgliedsunternehmen 2012
Reduktion der CO2-Emissionen           raum 2011 bis 2020 wurde in einer weite-                         rund 1,3 Millionen Tonnen weniger CO2 als
                                       ren Vereinbarung ein CO2-Deckel je unter-                        im Kyoto-Basisjahr 1990.
Monitoring                             zeichnendem Unternehmen definiert.
Alle zwei Jahre Evaluation des Fort-
schritts der Energieeffizienzsteige-
                                                                                                        Einspareffekte
rung im Wohnungsbestand                CO2-Monitoring                                                   Die CO2-Emissionen der Berliner BBU-Woh-
                                       Die Erreichung der CO2-Ziele wird vom BBU                        nungen liegen 2012 bei ca. 1,6 Tonnen pro
BBU Verband Berlin-                    mit seinem CO2-Monitoring dokumentiert.                          Wohnung und Jahr. Nach Zahlen des GdW
Brandenburgischer                      Alle zwei Jahre werden die CO2-Emissionen                        Bundesverband deutscher Wohnungs- und
Wohnungsunternehmen e. V.
                                       für Heizung, Warmwasser und Hausstrom                            Immobilienunternehmen e. V. liegt der
Verband                                im Wohnungsbestand der BBU-Mitglieds-                            durchschnittliche CO2-Ausstoß je Wohnung
Rund 350 Mitgliedsunternehmen*
Wohnungsbestand in Berlin: rund
                                       unternehmen bilanziert.                                          bundesweit bei über zwei Tonnen.
670 000 Wohnungen (40 % aller
Mietwohnungen)*
*Werte von 2013

Kontakt
BBU Verband Berlin-
Brandenburgischer Wohnungsunter-
nehmen e.V.
Lentzeallee 107
14195 Berlin
Tel.: 0 30 / 8 97 81- 0
E-Mail: info@bbu.de

www.bbu.de

                                       Die städtischen Wohnungsunternehmen und das Land Berlin unter-   Die UNESCO-Welterbe-Siedlung „Weiße Stadt“ wird seit April 2012 von ei-
                                       zeichnen 2012 neue Klimaschutzverein­barungen © Ines Meier       nem Blockheizkraftwerk versorgt © Fotoarchiv der Deutsche Wohnen AG

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Klimaschutzvereinbarungen

Die städtischen Wohnungs­-
unternehmen in Berlin
Bei den sechs städtischen Wohnungsbau-         Gewobag Wohnungsbau-Aktienge-
gesellschaften Berlins – degewo, GESOBAU,      sellschaft Berlin
Gewobag, HOWOGE, STADT UND LAND und            Einer der Investitionsschwerpunkte im
WBM – wird Klimaschutz groß geschrieben.       Rahmen des Klimaschutzabkommens war
Die Grundlage ihrer messbar großen Erfol-      die energetische Modernisierung der denk-
ge: Freiwillige Klimaschutzabkommen mit        malgeschützten Siedlung Haselhorst. Die
dem Land Berlin.                               Siedlung wurde denkmalgerecht und sozial-
                                               verträglich saniert und modernisiert.
„Klimaschutz 2.0“                              www.gewobag.de
Den ersten Klimaschutzabkommen zwischen
BBU Verband Berlin-Brandenburgischer           HOWOGE Wohnungsbaugesell-
Wohnungsunternehmen e. V. und städti-          schaft mbH
schen Wohnungsbaugesellschaften sowie          Die energetische Sanierung von rund 2 300
dem Land Berlin (2006 – 2010) folgte 2011      Wohnungen in Berlin-Buch wird den CO2-
die Unterzeichnung der deutschlandweit         Ausstoß um ca. 1 750 Tonnen pro Jahr
beispielhaften „Klimaschutzabkommen            reduzieren und damit einen Beitrag zum
2.0“. Mit den bis 2020 laufenden Abkommen      Erreichen der Klimaziele des Landes Berlin
wurden auf Grundlage der bereits erzielten     leisten.
globalen CO2- Einsparungen unternehmens-       www.howoge.de
individuelle Emissionshöchstgrenzen je
Wohnung vereinbart. Im Durchschnitt sollen     STADT UND LAND Wohnbauten-Ge-
die Emissionen je Wohnung nochmals um          sellschaft mbH
ein Viertel auf dann noch 1,32 Tonnen CO2      Die STADT UND LAND saniert die in den
pro Jahr sinken. Einige Projektbeispiele:      1960er Jahren gebaute John-Locke-Sied-
                                               lung mit rund 1 800 Wohnungen derzeit
degewo AG                                      komplett. Damit wird sie ca. 2 500 Tonnen
Im südlichen Marienfelde entsteht mit          CO2 einsparen. Das Quartier in Lichtenrade
„Mariengrün“ ein grüner Stadtteil. Die         bildet somit einen Sanierungsschwerpunkt
degewo spart durch die energetische Sanie-     für die nächsten Jahre.
rung von rund 2 500 Wohnungen und die          www.stadtundland.de
Inbetriebnahme zweier Blockheizkraftwer-
ke in Zusammenarbeit mit der GASAG gut         WBM Wohnungsbaugesellschaft
4 000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.                 Berlin-Mitte mbH
www.degewo.de                                  Das Unternehmen setzt seine bereits in
                                               den 1990er Jahren erfolgreich begonnenen
GESOBAU AG                                     umfassenden Modernisierungsmaßnahmen
Bis 2015 erfolgt die sukzessive Komplettmo-    mit positiver Auswirkung auf die Klima-
dernisierung der Großsiedlung Märkisches       schutzbilanz fort – immer unter Beachtung
Viertel in Berlin-Reinickendorf, die gut 440   der besonderen Verantwortung, die mit der
Millionen Euro kostet. Nach Abschluss der      Pflege des baulichen Erbes der DDR-Moder-
Sanierungsarbeiten sind der Primärenergie-     ne verbunden ist.
bedarf um 70 Prozent und der Wärmebedarf       www.wbm.de
um 50 Prozent gesunken.
www.gesobau.de

                                                                                                                  11
Klimaschutz in Berlin

                                    Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft

Überblick                           Mit ihrer fast 170-jährigen Tradition ist     als Partner der energetischen Sanierung
Laufzeit
                                    die GASAG AG ein fester Bestandteil der       auch für eine CO2- neutrale Lösung, denn
2011 – 2020                         Energieversorgung Berlins. Der damit ein-     als Energieträger kommt Bio-Erdgas zum
Erfolge und Ziele                   hergehenden Verantwortung für die Stadt       Einsatz. Die jährliche Einsparung an Koh-
                                    und ihre Bürger ist sich das Unternehmen      lendioxid entspricht dem Ausstoß von rund
                                    bewusst und engagiert sich konsequent für     750 Einfamilienhäusern. So schlägt im
              -62,5%                Energieeffizienz und eine umweltschonen-      Heizkeller des alten Gebäudes heute ein
                                    de Energienutzung, um seinen Beitrag zur      hochmodernes und umweltschonendes
                                    Senkung der CO2-Emissionen in Berlin zu       Herz.
                                    leisten.
CO2-Reduktion gegenüber
Basisjahr 1998
                                                                                  Tegel Süd – Versorgung mit
                                    Ullsteinhaus – Grüne Energiever-              Quartierstrom
„„Ist 2012: 1,25 Mio. t/a
„„Ziel 2020: 2 Mio. t/a             sorgung für den Denkmalschutz                 Strom aus dem eigenen Keller, preiswert
                                    Das historische Gebäudeensemble mit dem       und umweltschonend – mithilfe der GASAG
Handlungsfelder und                 imposanten roten Uhrenturm begeistert         und der modernen Technik der Kraft-
Maßnahmen
                                    Architekturliebhaber aus ganz Berlin, aber    Wärme-Kopplung (KWK) wurde das für die
„„Förderung der Heizungs-
  modernisierung
                                    besonders lieben die Tempelhofer Bür-         Mieter in Tegel Süd Realität. In den Ge-
„„Einsatz erneuerbarer              ger ihr Wahrzeichen. Seit 2014 überzeugt      bäuden der Gewobag ersetzte die GASAG
  Energien und dezentraler Kraft-
                                    das denkmalgeschützte Ullsteinhaus auch       2014 die alten Blockheizkraftwerke durch
  Wärme-Kopplung
„„Mobilitätskonzepte                als Vorzeigeobjekt für umweltschonende        sechs neue, größere. Diese versorgen nun
„„Umweltbildung                     Energienutzung. Da die expressionistische     rund 843 Wohnungen in der Wohnsiedlung.
                                    Backsteinfassade und zahlreiche Innen-        Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird aber
GASAG-Gruppe                        räume – darunter Keller mit historischen      auch Strom produziert, der den Mietern als
Zahlen & Fakten                     technischen Anlagen – völlig unangetastet     umweltschonender „Quartier-Strom“ sogar
Beschäftigte: 1 545*                bleiben mussten, waren bei der Moderni-       günstiger als zum Grundversorgertarif an-
Kunden: 700 000**
* Stand 31.12.2014                  sierung der Heizung individuelle Lösungen     geboten werden kann. Das Konzept „Strom
** Über alle Produkte und           und viele Abstimmungsrunden mit der           aus dem eigenen Haus“ kommt bei den
Energiedienstleistungen
                                    Denkmalbehörde erforderlich. Das Ergeb-       Mietern hervorragend an – und bei der Um-
Kontakt                             nis kann sich sehen lassen: Die rund 80 000   welt, denn die erzielte CO2-Einsparung be-
Klaus Wein
GASAG Berliner Gaswerke             Quadratmeter Gesamtfläche werden nun          trägt beeindruckende 300 Tonnen pro Jahr.
Aktiengesellschaft                  durch ein leistungsstarkes, hocheffizientes
Henriette-Herz-Platz 4
10178 Berlin
                                    Blockheizkraftwerk beheizt. Der Besitzer
Tel.: 0 30 / 78 72-16 67            entschied sich mit der GASAG Contracting
E-Mail: KWein@gasag.de

www.gasag.de

                                    Ullsteinhaus, Berlin © GASAG                  Gewobag-Siedlung Tegel Süd © GASAG

12
Klimaschutzvereinbarungen

Freie Universität Berlin

Als internationale Netzwerkuniversität          auch technische und verhaltensbezogene           Überblick
mit fast 33 000 Studierenden, über 4 200        Maßnahmen umfasst. Zu den wichtigsten            Laufzeit
Beschäftigten sowie 200 Gebäuden ist für        Bausteinen zählen – neben der grundle-           seit 2001
die Freie Universität Berlin die gesamte        genden Einführung eines kontinuierlichen         Erfolge seit dem Basisjahr 2001
Bandbreite der Nachhaltigkeitsaspekte           Energiemonitorings und -controllings seit
relevant. Sie widmet sich diesem Thema          2001 – die zwischen 2003 und 2011 durch-
nicht nur in Forschung und Lehre, sondern       geführten technisch-baulichen Energieeffi-                   -30%
auch mit Nachhaltigkeitsaktivitäten im          zienzprogramme sowie das 2007 eingeführ-
eigenen infrastrukturellen Verantwor-           te Prämiensystem zur Energieeinsparung.
tungsbereich.                                   Dieses lässt die Fachbereiche finanziell an
                                                verhaltensbezogenen und organisatori-            Senkung des Primärenergiebedarfs
Energieeffizientes und nachhaltiges             schen Optimierungen teilhaben. Fehlent-
Campus-Management                               wicklungen werden mit entsprechenden
In den Jahren 2000/01 bis 2014 konnte die       Zuzahlungen sanktioniert und setzen damit                    -27%
Freie Universität Berlin ihren Primärenergie-   Anreize zum Energiesparen.
einsatz trotz Flächenzuwachs um über 30 %
senken. Ohne den Flächenzuwachs wäre der        Blockheizkraftwerke
Primärenergieverbrauch in dem genannten         Das 2009 ins Leben gerufene Green IT-Hand-       Reduktion der CO2-Emissionen

Zeitraum sogar um 33 % zurückgegangen.          lungsprogramm, der Einsatz von mittlerwei-
                                                                                                 Monitoring
Die CO2-Emissionen wurden um 27 % bzw.          le drei Blockheizkraftwerken sowie die seit      Mit dem Land Berlin methodisch ab-
30 % (flächenbereinigt) reduziert. Bezogen      2012 realisierte zweiwöchige Schließung der      gestimmter Ergebnisbericht bis zum
                                                                                                 30.06.2016
auf den Endenergiebezug liegt der Rück-         Universität in den akademischen Ferien zum
gang bei 24 bzw. 26 % (flächenbereinigt).       Jahreswechsel sind weitere Ansatzpunkte
                                                                                                 Freie Universität Berlin
Dies bedeutet inkl. des Flächenzuwachses        des nachhaltigen Campus-Managements
eine jährliche Haushaltentlastung von 3,8       an der Freien Universität.                       Zahlen & Fakten
                                                                                                 Beschäftigte: 4 200
Millionen Euro.                                                                                  Studierende: 33 000
                                                Stabsstelle Nachhaltigkeit und                   Liegenschaften: rund 200
Wassermanagement                                Energie                                          Kontakt
Der Wasserverbrauch der Universität wurde       Seit dem Jahr 2014 baut die FU Berlin ein        Andreas Wanke
                                                                                                 Stabsstelle Nachhaltigkeit
zwischen 2004 und 2012 um insgesamt ein         systematisches Nachhaltigkeitsmanage-
                                                                                                 und Energie
Drittel reduziert. Diese Einsparungen konn-     ment auf, das den Themen Energieeffizienz        Tel.: 0 30 / 8 38 -5 22 54
ten durch einen Instrumentenmix erreicht        und Klimaschutz nach wie vor eine hohe           E-Mail: andreas.wanke@fu-berlin.de

werden, der sowohl organisatorische, als        Bedeutung einräumen wird. Wesentliches           www.fu-berlin.de/
                                                Ziel ist eine verbesserte Integration nachhal-   nachhaltigkeit
                                                tigkeitsbezogener Aufgaben und Aktivitäten
                                                in Forschung, Lehre und Campus-Manage-
                                                ment und eine stärkere internationale
                                                Vernetzung.
                                                Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 hat das
                                                Präsidium der Freien Universität Berlin die
                                                neue „Stabsstelle Nachhaltigkeit und Ener-
                                                gie“ eingerichtet, die direkt dem Präsidium
                                                angegliedert ist.

© Pressestelle, Bernd Wannenmacher

                                                                                                                                   13
Klimaschutz in Berlin

                                      BIM Berliner Immobilienmanagement
                                      GmbH
Überblick                             „Wir setzen die Ressource Raum nachhaltig        der Mieter, Mitarbeiter und Entscheidungs-
Laufzeit
                                      ein“, lautet ein Leitsatz der BIM. Da Immo-      träger geschärft werden. Die Einführung
2009 – 2015                           bilien über ein hohes Energiesparpotenzial       des UMS wurde im Rahmen des Umwelt-
                                      verfügen, trägt die landeseigene Immobili-       entlastungsprogramms II mit Mitteln aus
Ziele bis 2017
                                      engesellschaft eine besondere Verantwor-         dem Europäischen Fonds für regionale
                                      tung – bereits 2009 hat sie sich in einer Kli-   Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin
                                      maschutzvereinbarung mit dem Land Berlin         gefördert.
                 -21%                 dem schonenden Umgang mit der Umwelt
                                      und dem sparsamen Einsatz von Energie            LED-Technologie
                                      verschrieben.                                    Im Rahmen des EU-Projekts Energy Saving
Reduzierung der mit dem Energie-                                                       Outdoor Lighting (ESOLi) hat die BIM die
einsatz (Strom, Wärme, Kälte)         Umweltmanagementsystem                           Beleuchtungssituation in mehreren von
verbundenen CO2-Emissionen um
rund 23 000 t
                                      Umweltschutz in ihre politischen und un-         ihr verwalteten Großliegenschaften über-
                                      ternehmerischen Entscheidungen mit               prüft, u. a. in den Polizeistandorten Rup-
Monitoring                            einzubeziehen, hat sich die BIM mit der          piner Chaussee in Reinickendorf und Char-
Mit dem Land Berlin methodisch ab-    Einführung eines qualifizierten Umwelt-          lottenburger Chaussee in Spandau. Beide
gestimmter Abschlussbericht bis zum
31.12.2015                            managementsystems (UMS) auf die Fah-             bestehen aus mehreren Gebäuden. In Zu-
                                      ne geschrieben. Im Jahr 2014 hat die BIM         sammenarbeit mit der Berliner Energie-
BIM Berliner                          die Zertifizierung nach ISO 14001 erhalten       agentur wurde die Beleuchtungssituation
Immobilienmanagement GmbH             und verankert somit Umweltstandards              vor Ort aufgenommen, und die Kosten ei-
Zahlen & Fakten                       in allen Bereichen von Immobilienbewirt-         ner Modernisierung mit effizienter Außen-
Beschäftigte: 460                     schaftung über Vermietung, Beschaffung           beleuchtungstechnik werden durchgerech-
Liegenschaften: rund 4 500
                                      und Baumanagement. Aus dem UMS lei-              net. Daraufhin entschloss sich die BIM zum
Kontakt                               tet sich der Handlungsrahmen für den             Test von LED-Technologie am Standort
BIM Berliner Immobilienmanagement
                                      Klima- und Umweltschutz bei der BIM ab.          Charlottenburger Chaussee. Auf dem Poli-
GmbH
Keibelstraße 36                       Dabei soll auch das Umweltbewusstsein            zeigelände wurden Testleuchten verschie-
10178 Berlin                                                                           dener Hersteller für einige Wochen neben
Telefon: 0 30 / 9 01 66 - 16 00
E-Mail: info@bim-berlin.de
                                                                                       der konventionellen Beleuchtungstechnik
                                                                                       betrieben. Das Ergebnis der Untersuchung
www.bim-berlin.de                                                                      überzeugte. Die BIM tauschte rund 500
                                                                                       veraltete Außen- und Wegeleuchten durch
                                                                                       moderne und effiziente LED-Leuchten aus
Das Umweltmanagementsystem                                                             und hat so den Energieverbrauch an der
wird gefördert von:
                                                                                       Ruppiner Chaussee um etwa 76 Prozent
                                                                                       und in der Charlottenburger Chaussee
                                                                                       sogar um etwa 89 Prozent gesenkt. Das
                                                                                       spart gleichzeitig rund 145 Tonnen CO2 und
                                                                                       fast 50.000 Euro im Jahr. Die Maßnahmen
                                                                                       wurden durch das Umweltentlastungspro-
                                                                                       gramm (UEP) gefördert.

                                      © Berliner NetzwerkE, Doris Poklekowski

14
Klimaschutzvereinbarungen

Vattenfall

Vattenfall sorgt in Berlin für eine sichere   Ausbau der Biomasse-Nutzung                     Überblick
Stromversorgung sowie eine verlässliche       Vattenfall wird den Anteil von Gas und Bio-     Laufzeit
und klimafreundliche Wärme- und Kälte-        masse am Erzeugungsmix deutlich erhöhen         2009  – 2020
versorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung.          und hiermit einen wichtigen Beitrag zur         Ziele bis 2020 (Basisjahr 1990)
In einer weitreichenden Klimaschutzver-       Senkung der CO2-Emissionen leisten.
einbarung mit dem Land hat sich das Un-       Im Märkischen Viertel wurde ein neues Bio-
ternehmen verpflichtet, seine Berliner CO2-   masse-Heizkraftwerk errichtet. Die neue                        -50%
Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990      Anlage produziert in hocheffizienter Kraft-
zu halbieren.                                 Wärme-Kopplung Energie aus naturbelas-
                                              senen Holzhackschnitzeln und versorgt
Modernisierung der                            rund 30 000 Haushalte mit umweltfreund-         Halbierung der CO2-Emissionen
Erzeugungsanlagen                             licher Fernwärme. Das Heizkraftwer k            der Berliner Erzeugungsanlagen von
                                                                                              Vattenfall
Maßgeblich für die Reduzierung der CO2-       Moabit wurde für einen umfangreicheren
Emissionen ist die Modernisierung der Ber-    Einsatz von Biomasse in der Mitverbren-         Monitoring
liner Heizkraftwerke. So entsteht derzeit     nung umgebaut. Der Einsatz von Biomas-          Jährlich vorliegende Emissionswerte
am Standort Lichterfelde ein neues, effizi-   se in den Heizkraftwerken von Vattenfall        der Deutschen Emissionshandelsstelle
                                                                                              DEHSt. Vorliegender Zwischenbericht
entes und flexibles Gas- und Dampfturbi-      erzielt höchste Effizienzen: Er erfordert       2014 über Status quo der ­Umsetzung.
nen-HKW mit einer thermischen Leistung        keine energieintensive Veredelung, die kli-     Abschlussbericht nach Ende der Lauf-
                                                                                              zeit.
von rund 230 MW und einer elektrischen        maneutrale Biomasse ersetzt unmittelbar
Leistung von 300 MW. Das Projekt steht für    fossile Brennstoffe und erzielt so erhebliche
                                                                                              Vattenfall in Berlin
Investitionen von insgesamt 500 Millionen     CO2-Minderungen. Die Energieerzeugung in
Euro. Die Steinkohleanlage Reuter C wird      ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kop-           Zahlen & Fakten
                                                                                              Beschäftigte: 5 000
2020 außer Betrieb genommen.                  pelung sorgt für eine optimale Verwertung       Auszubildende: 300
Die Braunkohleanlage des HKW Klingen-         der eingesetzten Rohstoffe, und über die
                                                                                              Vattenfall Europe Wärme AG
berg wird ebenfalls 2020 abgelöst. Zur        Fernwärme gelangt die erneuerbare Ener-         11 Heizkraftwerke
Absicherung der künftigen Wärmeversor-        gie auf effiziente Weise auch in den Gebäu-     50 BHKW
gung im Berliner Osten wird die am Stand-     debestand.                                      1 900 km Fernwärmenetz
                                                                                              Wärme für 1,2 Mio. Wohneinheiten
ort vorhandene Gas-Kraft-Wärme-Kopp-          Eine Zusatzvereinbarung mit dem Land
lungs-Anlage modernisiert, und für den        Berlin und ein entsprechendes Monitoring        Stromnetz Berlin GmbH
                                                                                              36 000 km Stromverteilnetz
Standort Marzahn läuft die Ausschreibung      sichern die nachhaltige Beschaffung der         760 Umspannwerke
für eine neue Gas-und-Dampfturbinen-          Biomasse ab.                                    2,3 Mio. Anschlüsse

anlage.                                                                                       Vattenfall Europe Sales GmbH
                                                                                              Strom-Grundversorger der Haupt-
                                                                                              stadt; über 43 % erneuerbare Energie
                                                                                              im Gesamtstrommix

                                                                                              Kontakt
                                                                                              Vattenfall GmbH
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                                                                                              Puschkinallee 52
                                                                                              12435 Berlin
                                                                                              Tel.: 0 30 / 2 67-1 08 00
                                                                                              E-Mail: konstanze.krone@vattenfall.de

                                                                                              www.vattenfall.de/
                                                                                              klimaschutzvereinbarung

© Vattenfall                                  © Vattenfall

                                                                                                                                15
Klimaschutz in Berlin

                                      Berliner Stadtreinigung

Überblick                             Sichere und ökologische Entsorgung, ein         diese Weise sowohl energetisch als auch
Laufzeit
                                      sauberes Straßenbild und besonders im           stofflich genutzt. Die BSR reinigt das Roh-
2011 – 2015                           Winter auch Verkehrssicherheit, das sind        gas und wandelt es in sauberes Biomethan
Ziele bis 2015 (Basisjahr 2010)       die Aufgaben der rund 5 300 Beschäftigten       um – bis zu 4,4 Mio. Kubikmeter jedes Jahr.
                                      der BSR. Ein ausgeprägtes ökologisches          Das Biogas kommt der Klimabilanz des Un-
                                      und soziales Profil gehört zur Strategie        ternehmens direkt zugute. Genutzt wird es
              -56%                    des nachhaltig wirtschaftenden Unterneh-        als Dieselersatz für rund 150 Sammelfahr-
                                      mens.                                           zeuge, die geräuscharm und klimafreund-
                                                                                      lich 63 Prozent des Berliner Restmülls und
                                      Energie aus Biogut                              Bioabfalls transportieren.
Minderung der Deponiegasemissionen    Seit 2013 vergärt die BSR Bioabfälle aus
um 3.360 Mg Methan
                                      der Biogut-Sammlung in ihrer neuen Anla-        Nutzen für die Umwelt
„„Einführung der Wertstofftonne für
  Nicht-Verpackungen
                                      ge „Biogas West“ in Spandau. Dort werden        Die Vergärung von Biogut erspart der Um-
„„Erzeugung von Biomethan durch       Küchen- und Gartenabfälle in geschlosse-        welt somit rund 12 000 Tonnen Klimagase
  die Biogasanlage im Umfang von      nen Behältern unter Luftabschluss mikro-        im Jahr, da zum einen 2,5 Millionen Liter
  2,5 Mio. Liter Diesel
                                      biell zersetzt. Bei der Vergärung bildet sich   weniger Dieselkraftstoff benötigt werden
Monitoring                            Methan, außerdem entstehen flüssige und         und zum anderen die Gärreste minerali-
Mit dem Land Berlin methodisch ab-    feste Gärreste. Kein Produkt aus der Anlage     schen Dünger ersetzen. Und das so erzeug-
gestimmter Ergebnisbericht bis zum
                                      bleibt ungenutzt: Das Methan wird zu sau-       te Biogas konkurriert nicht mit Nahrungs-
30.04. 2016
                                      berem Biogas aufbereitet, die Gärreste tau-     mitteln, wie das beispielsweise bei der
Berliner Stadtreinigung               gen als natürlicher Dünger für Gartenbau        Vergärung von Futtermais der Fall ist.
                                      und Landwirtschaft. „Biogas West“ verfügt
Zahlen & Fakten
Beschäftigte: 5 300                   außerdem über mehrere Reinigungsstu-            Nachhaltigkeitspreis erhalten
Entsorgte Siedlungsabfälle:           fen für die Abluft, um die Emissionen nach      2012 wurde das BSR-Konzept für die
1.2 Mio. Mg
                                      draußen auf ein Minimum zu senken. Rund         Biogut-Verwertung im Rahmen des Deut-
Reinigung von
Fahrbahnen und Gehwegen: 1,5 Mio.     60 000 Tonnen Biogut pro Jahr werden auf        schen Nachhaltigkeitspreises als eine von
Arbeitskilometer                                                                      „Deutschlands nachhaltigsten Initiativen“
Kontakt                                                                               nominiert. Im Jahr 2014 wurde die BSR als
Ringbahnstr. 96                                                                       Biogaspartner des Jahres von der Deut-
12103 Berlin
Tel.: 0 30 / 75 92- 49  00
                                                                                      schen Energieagentur ausgezeichnet. Klar
E-Mail: Service@BSR.de                                                                ist aber: Akzeptanz für das neue Konzept
                                                                                      wird auch vonseiten der Berlinerinnen und
www.BSR.de
                                                                                      Berlinern benötigt. Je konsequenter jeder
nachhaltigkeit.BSR.de
                                                                                      Einzelne zu Hause vergärbare Bioabfälle
                                                                                      vom Restmüll trennt, desto mehr ener-
                                                                                      giereiches Gas lässt sich erzeugen und
                                                                                      umso größer ist der Beitrag zu Klimaschutz
                                                                                      und Kreislaufwirtschaft.

                                      © BSR

16
Klimaschutzvereinbarungen

Vivantes

Durch ökologisches Wirtschaften hilft das       Energie wird gemanagt                           Überblick
Berliner Krankenhausunternehmen Vivantes        Vivantes betreibt ein Energiemanagement         Laufzeit
der Umwelt und spart auch Kosten. Vivantes      zur Optimierung des gesamten Energieein-        2009  – 2015
nutzt ausschließlich Ökostrom – auch das        satzes für die Energieträger Erdgas, elektri-   Ziele bis 2015 (Basisjahr 2007)
vermeidet CO2-Ausstoß im großen Stil.           sche Energie, Heizöl und Fernwärme sowie
                                                Wasser. Auf diesem Wege hat Vivantes als
Resourcenschutz wird fortgesetzt                gesundheitsorientiertes Unternehmen in
Die Vivantes Netzwerk für Gesundheit            der Vergangenheit bereits erfolgreich Kli-
GmbH hat 2009 mit dem Land Berlin eine          maschutzmaßnahmen umgesetzt, die seit               -18%
Klimaschutzvereinbarung unterzeichnet,          2003 eine Verringerung der CO2-Emissionen
die bis 2015 läuft. Mit der Klimaschutzver-     um 22 Prozent bzw. rund 25 000 Tonnen im        Reduktion der CO2-Emissionen
                                                                                                um mindestens 18 000 t
einbarung werden die erfolgreichen Bemü-        Jahr bewirkt haben.
hungen des Vivantes Netzwerkes zum Res-
                                                                                                Monitoring
sourcenschutz früherer Jahre fortgesetzt.       Blockheizkraftwerk spart                        „„Regelmäßige Treffen zum Aus-
Ziel der Klimaschutzvereinbarung ist bis        30 Prozent CO2                                    tausch von Erfahrungen bei der
2015 eine Reduktion der CO2- Emissionen         Das Vivantes Klinikum Spandau versorgt            Umsetzung der Vereinbarung
                                                                                                „„Abschlussbericht 2015
um mindestens 18  Prozent. Ausgangsbasis        sich selbst mit Strom und Wärme – durch
ist das Referenzjahr 2007 mit einem Emis-       ein krankenhauseigenes Kraftwerk, das Mit-
                                                                                                Vivantes
sionsumfang von etwa 90 000 Tonnen CO2          te Dezember 2009 den Betrieb aufgenom-
                                                                                                Zahlen & Fakten
pro Jahr.                                       men hat. Das effiziente Blockheizkraftwerk
                                                                                                Beschäftigte: 14 714
                                                produziert etwa 30  Prozent weniger CO2.        Bettenzahl: 5 571
Der kommunale Gesundheits­                      Daher ist die Inbetriebnahme ein wichtiger      Umsatz*: 1.028 Mio. Euro
                                                                                                *Geschäftsjahr 2014
versorger                                       Schritt, um die Klimaschutzvereinbarung zu
Zum Vivantes Netzwerk für Gesundheit            erfüllen.                                       Kontakt
                                                                                                Vivantes Netzwerk für
GmbH gehören neun Krankenhäuser mit                                                             Gesundheit GmbH
einer Netto-Geschossfläche von 960 000 m²                                                       Aroser Allee 72–76
und 5 500 Betten sowie dreizehn Pflegehei-                                                      13407 Berlin
                                                                                                Tel.: 0 30 / 1 30 10
me und zwei Seniorenwohnhäuser mit rund                                                         E-Mail: info@vivantes.de
1 900 vollstationären Pflegeplätzen.
                                                                                                www.vivantes.de

Kraft-Kälte-Wärme Klinikum Spandau © Vivantes

                                                                                                                                  17
Klimaschutz in Berlin

                                     IT-Dienstleistungszentrum Berlin
                                     (ITDZ Berlin)
Überblick                            Das ITDZ Berlin betreut die Senatsverwal-                     sparen und damit 27  Prozent des Energie-
Laufzeit                             tungen, Bezirksämter und öffentlichen Ein-                    verbrauchs zu senken. Bezogen auf den
2010 – 2015                          richtungen der Hauptstadt und gehört zu                       Projekt­zeitraum von 2010 bis 2015 führt
Ziele bis 2015 (Basisjahr 2008)      den führenden IT-Dienstleistern Deutsch-                      dies zu einer Gesamteinsparung von 12 420
                                     lands. Als kompetente Schnittstelle zwi-                      MWh.
                                     schen Verwaltung, Wirtschaft und Wissen-                      Zur Erreichung dieser Ziele setzt der inno-
              -27%                   schaft entwickelt das ITDZ Berlin innovative                  vative IT-Dienstleister im Wesentlichen fol-
                                     Lösungen und unterstützt das Land Berlin                      gende Maßnahmen um:
                                     bei IT-Projekten sowie bei der Beschaffung
                                     von IT-Hardware und -diensten.                                „„Im High Secure Data Center begrenzt
Senkung des Energieverbrauchs
jährlich um 2 070 MWh*
                                                                                                     das ITDZ Berlin den Anstieg des Strom-
                                     Klimaschutzvereinbarung zwischen                                verbrauchs durch Maßnahmen und
                                     dem IT-Dienstleistungszentrum                                   Techniken wie Konsolidierung, Virtuali-
              -26%                   Berlin und dem Land Berlin                                      sierung und Verwendung von Blade-
                                     Mit der Klimaschutzvereinbarung zwischen                        Servern. Eine moderne Klimatisierung
                                     dem ITDZ Berlin und dem Land Berlin leis-                       und verbesserte Luftführung in den
                                     tet das Unternehmen einen aktiven Beitrag                       Serverräumen bringen eine jährliche
Reduktion der CO2-Emission:*         zur Reduzierung des Energieeinsatzes und                        Einsparung von durchschnittlich 1 400
920 t CO2 pro Jahr
                                     damit der CO2-Emissionen. Wie wichtig                           MWh Strom
*Einsparung gegenüber
  Referenz­jahr 2008               das Thema Klimaschutz für die IT-Branche                      „„Mit der Beschaffung des Green IT
                                     geworden ist, belegen aktuelle Studien: Nur                     Arbeitsplatz-Computers für die Berliner
Monitoring                           durch konsequente Effizienzmaßnahmen                            Verwaltung steht ein Modell zur Verfü-
„„Jährliche interne Energie-         kann, bei weiterhin rasanter Zunahme der                        gung, das die derzeit gültigen PC-
  Monitoringberichte
„„2013 Zwischenbericht an            IT-Anwendungen, der Anstieg des Energie-                        Umweltstandards übertrifft. Dieser
  Senatsverwaltung für Stadt­        verbrauchs begrenzt werden.                                     wird als Basismodell ohne Aufpreis
  entwicklung und Umweltschutz
„„2016 Abschlussbericht
                                     Das ITDZ Berlin bezieht über das Land                           angeboten und verbraucht rund 26  Pro-
                                     Berlin seit 2010 Ökostrom und verursacht                        zent weniger Strom als ein durch-
IT-Dienstleistungszentrum            dadurch keine CO2-Emissionen. Oberstes                          schnittlicher Arbeitsplatz-PC
Berlin                               Ziel einer ökologischen Unternehmensfüh-                      „„Wärmedämmungsmaßnahmen an den
                                     rung ist die konsequente Einsparung natür-                      bestehenden Gebäuden und der Umbau
Zahlen & Fakten
Beschäftigte: 563                    licher Ressourcen.                                              des Hofgebäudes unter energieeffizien-
Jahresumsatz (2013): 128 Mio. Euro   Das ITDZ Berlin verpflichtet sich, jähr-                        ten Gesichtspunkten führen zu zusätz-
Betreute Standorte: 528
Betreute Arbeitsplätze: ca. 70 400   lich durchschnittlich 2 070 MWh Strom                           lichen Energieeinsparungen von bis zu
Server- und Großrechner: 1 362       beziehungsweise Wärmeenergie einzu-                             560 MWh pro Jahr
Kontakt
IT-Dienstleistungszentrum Berlin                                                                   Als ökologisch orientiertes Unternehmen
Tel.: 0 30/ 9 02 22-0
                                                                                                   und innovativer Dienstleister engagiert sich
E-Mail: post@itdz-berlin.de
                                                                                                   das ITDZ Berlin bereits heute für den Klima-
www.itdz-berlin.de                                                                                 schutz von morgen.

                                     Blade-Server im Rechenzentrum des ITDZ Berlin © ITDZ Berlin

18
Klimaschutzvereinbarungen

Berliner Wasserbetriebe

Als Trinkwasserversorger und Abwasser­                  ergänzen, werden rund 84 Prozent der be-                             Überblick
entsorger Berlins übernehmen die Wasser-                nötigten Energie vor Ort erzeugt – und pro                           Laufzeit
betriebe eine besondere Verantwortung für               Jahr bis zu 13 000 Tonnen CO2 vermieden.                             Die Klimaschutzvereinbarung lief bis
eine nachhaltige Entwicklung. Durch die                                                                                      2010 (eine neue Vereinbarung ist in
                                                                                                                             Planung)
konsequente Optimierung ihrer Anlagen                   Dünger aus Klärschlamm
                                                                                                                             Ziele (im Rahmen der Klimaschutzziele
und Prozesse leisten sie einen Beitrag zur              Experten schätzen, dass die Phosphorvor-                             des Landes Berlin)
Senkung des CO2-Ausstoßes. Damit unter-                 kommen der Erde in weniger als 100 Jahren
stützen sie das Klimaschutzziel des Landes              erschöpft sind. Deshalb wird verstärkt
Berlin.                                                 nach Lösungen gesucht, um Phosphor zu                                             -40%
                                                        recyceln. Die Berliner Wasserbetriebe ha-
Auf dem Weg zum energieautarken                         ben schon 2008 ein patentiertes Verfah-
Klärwerk                                                ren zur Rückgewinnung von Phosphor aus
Die Prozesse für die Wasserversorgung und               Klärschlamm entwickelt – ein Verfahren,                              Reduktion der CO2-Emissionen
                                                                                                                             um 40 % bis 2020 gegenüber
Abwasserreinigung der Stadt sind ener-                  das mittlerweile auch in anderen Anlagen
                                                                                                                             Basisjahr 1990
gieintensiv. In den letzten Jahren haben                in Deutschland und Holland angewendet
die Berliner Wasserbetriebe den Energie-                wird. Bei diesem Vorgang wird ein Salz, be-                          Monitoring
bedarf zum Betrieb von Wasser-, Klär- und               stehend aus Magnesium, Ammonium und                                  „„Durchführung eines jährlichen
Pumpwerken weiter optimiert. Neben dem                  Phosphat – kurz MAP – erzeugt, das sich                                Monitorings über die Erreichung
                                                                                                                               der angegebenen Werte zum
effizienten Energieeinsatz spielt die Eigen-            als ein hochwertiger mineralischer Pflan-                              Nachweis der erreichten Einspa-
produktion von Strom und Wärme eine                     zendünger erwiesen hat.                                                rungen
                                                                                                                             „„Vorlegung eines Ergebnisberichts
wesentliche Rolle. Erklärtes Ziel: das ener-                                                                                   über die Umsetzung der geplanten
gieautarke Klärwerk.                                    Markenname „Berliner Pflanze“                                          Maßnahmen sowie die CO2-Bilanz
                                                        Unter dem Markennamen „Berliner Pflanze“                               zum Abschluss der Laufzeit

Abwasserreinigung umweltgerecht                         vertreiben die Wasserbetriebe den amtlich
                                                                                                                             Berliner Wasserbetriebe
Die Abwasserreinigung bietet viele Mög-                 zugelassenen Pflanzendünger aus dem
lichkeiten, Energie alternativ zu erzeugen:             Klärwerk Waßmannsdorf in der Region.                                 Zahlen & Fakten
                                                                                                                             Mitarbeiter: 4 523
Aus Klärschlamm entsteht Klärgas, das zu                Eingesetzt im Gartenbau und in der Land-
                                                                                                                             ( 1 415 Frauen / 3 108 Männer)
95 Prozent zur Strom- und Wärmeproduk-                  wirtschaft, sorgen wertvolle Pflanzennähr-                           Ausbildungsquote: 6,8 %
tion genutzt wird. Im Klärwerk Schönerlin-              stoffe und Spurenelemente für pralle Blü-                            (271 Auszubildende)
                                                                                                                             Investitionen ins Anlagever­mögen:
de ist ein wesentlicher Schritt in Richtung             ten und gesundes Wachstum.                                           274,3 Mio. Euro
Energieautarkie bereits getan. Durch den                Im Jahr 2015 wurde die „Berliner Pflanze“
                                                                                                                             Kontakt
Bau von drei Windrädern mit einer Leistung              als umweltfreundliches Recyclingprodukt                              Steffi Würzig
von jeweils zwei Megawatt und zwei Mik-                 mit dem Greentec Award ausgezeichnet.                                Unternehmenskommunikation
                                                                                                                             Berliner Wasserbetriebe
rogasturbinen, die das Blockheizkraftwerk
                                                                                                                             Neue Jüdenstraße 1
                                                                                                                             10179 Berlin
                                                                                                                             Telefon: 0 30 / 8 14 68-2 05
                                                                                                                             E-Mail: steffi.wuerzig@bwb.de

                                                                                                                             www.bwb.de

Klärwerk Schönerlinde auf dem Weg zur Energieautarkie   Wasserbetriebe gewinnen Greentec Award 2015 für „Berliner Pflanze“
© Berliner Wasserbetriebe                               © Berliner Wasserbetriebe

                                                                                                                                                              19
Klimaschutz in Berlin

                                     Berliner Bäder-Betriebe

Überblick                            Als größter Badbetreiber Europas bieten                  anlagen deckt vorrangig eine Kaskade aus
Laufzeit                             die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) in 62                  vier Gasabsorptionswärmepumpen. Deren
2008 – 2012*                         Hallen-, Strand- und Sommerbädern ideale                 Wirkungsgrad wird durch die Nutzung der
*Laufzeit Klimaschutzvereinbarung
  (ohne Schwimm- und Sprunghalle
                                     Voraussetzungen für ein regelmäßiges und                 Restwärme aus der Fortluft der Schwimm-
  im Europasportpark)                ganzheitliches Sport- und Gesundheits-                   halle und der Nebenräume als Umwelt-
Ziele bis 2012 (Basis 2007):         programm. Das Kernangebot Schwimmen                      energie gegenüber dem Betrieb mit reiner
                                     wird ergänzt durch Sauna-Einrichtungen                   Außenluft erheblich verbessert.
                                     und Kursprogramme in zahlreichen Bädern.                 Die Sanierung der Heizungs- und Lüftungs-
                                     Darüber hinaus sind auch einige der Bäder                technik wurde durch die energetische Sanie-
                                     von architekturhistorischer Bedeutung.                   rung der denkmalgeschützten Fenster und
   -6,2%                             Der Betrieb von Schwimmhallen ist mit                    eines Glassheddaches ergänzt.
                                     einem hohen Aufwand an Energie und                       Die Maßnahme wurde mit Mitteln aus dem
Senkung des Primärenergiebedarfs:    Wasser verbunden. Die BBB haben deshalb                  Gebäudesanierungsprogramm von Bund,
8 500 MWh
                                     den verantwortungsvollen Umgang mit                      Ländern und Kommunen (KII) finanziert.
                                     diesen Ressourcen als Leitlinie in der Unter-            Die energetische Bilanz nach vier Betriebs-
                                     nehmenspolitik verankert.                                jahren ergibt eine durchschnittliche Primär-
                                                                                              energieeinsparung von 620 MWh/a und
   -5,9%                             Erneuerung der Heizungs- und
                                     Lüftungstechnik im Stadtbad Mitte
                                                                                              eine durchschnittliche CO2-Reduktion von
                                                                                              138 Tonnen pro Jahr.
Reduktion der CO2-Emissionen         Im Stadtbad Mitte wurde 2009/2010 im
um 1 900 t                           Zuge der Erneuerung der Heizungs- und
                                     Lüftungsanlagen ein innovatives Konzept
Erreicht bis 2012:
                                     umgesetzt. Die Wärmegrundlast wird durch
„„Senkung Primärenergie:
  8 186 MWh (entspricht 6,0 %)
                                     ein 50-kWel-Blockheizkraftwerk mit Latent-
„„Reduktion CO2-Emissionen           wärmespeicher auf Paraffinbasis sicherge-
  um 5 567 t (entspricht 17,2 %)
                                     stellt. Den Wärmebedarf für die Lüftungs-

Berliner Bäder-Betriebe

Zahlen & Fakten
Beschäftigte: 717
Liegenschaften: 62
Besuche 2014: 5,8 Mio.

Kontakt
Michael Thoma
Projektleitung
Berliner Bäder-Betriebe
Sachsendamm 2–4
10829 Berlin
Tel.: 0 30 / 7 87 32-9 03
E-Mail:
Michael.Thoma@berlinerbaeder.de

www.berlinerbaeder.de

                                     Stadtbad Mitte „James Simon“ © Berliner Bäder-Betriebe

20
Notizen

    21
Klimaschutz in Berlin

Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“
Preisträger der Jahre 2012 –2015

                                    in der Bildmitte: Jury des KlimaSchutzPartnerPreises

22
Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ – Preisträger 2012 – 2015

Innovativer Klimaschutz mit Tradition:
Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“

Nachdem die Vereinbarung für freiwilligen Kli-      Zudem sollte sich das Vorhaben durch einen in-
maschutz mit dem Berliner Senat ausgelaufen         telligenten Mix verschiedener energiesparender
war, beschlossen die „KlimaSchutzPartner Berlin“    bzw. klimaschonender Technologien und bauli-
– ein Bündnis von heute zehn Kammern, Verbän-       cher Maßnahmen auszeichnen oder eine beson-
den und Institutionen der Berliner Wirtschaft       ders energieeffiziente Technologie mit hohem
– im Jahr 2002, herausragenden Klimaschutz-         Innovationsgehalt aufweisen. Die Preise werden
leistungen aus Berlin auch künftig eine Bühne       in drei Kategorien vergeben:
zu bieten und die besten Projekte eines Jahres
regelmäßig zu würdigen.                             „„Kategorie A: Erfolgreiche Projekte
                                                    „„Kategorie B: Erfolgversprechende, innovative
Seitdem zeichnen die KlimaSchutzPartner Berlin        Ideen und Planungen
jedes Jahr Pioniere, Praktiker und Querden-         „„Kategorie C: Anerkennungspreis für heraus-
ker aus, die vorbildliche Klimaschutzprojekte in      ragende öffentliche Einrichtungen
Berlin planen oder umgesetzt haben. Die Preis-
verleihung findet traditionell bei den Berliner     Die Preisträger der letzten 14 Jahre sind so viel-
Energietagen im Ludwig Erhard Haus statt und        fältig wie die Hauptstadt selbst. Ob es dabei um
hat sich als fester Termin im energie- und klima-   Abfallsammlung mit Brennstoffzelle geht, Null­
politischen Kalender der Hauptstadt etabliert.      emissionshäuser, Wärmespeicher unter der Erde,
Alle Projekte werden während der Berliner Ener-     Klimaschutz in Berliner Clubs, eine CO2-neutrale
gietage ausgestellt und anschließend in einer       Eisfabrik, Schüler als Energiemanager oder un-
Online-Datenbank öffentlich gemacht.                zählige energetisch hocheffiziente Wohn- und
                                                    Gewerbebauten – eines vereint die mehr als 40
Um den Preis können sich Unternehmen, Ein-          Preisträger der vergangenen Jahre: Sie haben
zelpersonen, Entwicklungsgemeinschaften,            nicht nur die von der Jury geforderte Kombina-
Architekten oder Ingenieure bewerben, wenn          tion energiesparender und klimaverträglicher
es sich um ein Berliner Vorhaben handelt. Das       Maßnahmen vorbildlich umgesetzt. Sie haben
Vorhaben muss Vorbildcharakter für den Kli-         auch gezeigt, dass Klimaschutz innovativ, bei-
maschutz haben und deutlich über das ge-            spielgebend und zugleich wirtschaftlich sein
setzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen.           kann.

                                                    www.klimaschutzpartner-berlin.de

                                                                                                            23
Klimaschutz in Berlin

Preisträger 2012 – 2015

24
Preisträger 2012 – 2015

Energetische Sanierung
einer Wohnimmobilie von 1965
Die Berliner Bau- und Wohnungsgenos-           Strom wird nicht eingespeist, sondern ist
senschaft von 1892 eG hat in zwei Bau-         zur Nutzung der Bewohner vorgesehen           Preisträger 2012
abschnitten ihre Wohnimmobilie mit ins-        worden. Es wird hiermit eine Elektrotank-     Kategorie A:
gesamt 304 Wohnungen aus dem Baujahr           stelle betrieben, die ein genossenschaftli-   Ecoplan GmbH
1965 komplex energetisch saniert. Hierbei      ches E-Mobil speist.
war Ziel den Status des KfW-Effizienzhau-
ses 100 nach der Energieeinsparverordnung      Energetisch optimierte Fassaden
2009 zu erreichen.                             und LED
                                               Die Fassaden wurden komplett energetisch
Genossenschaftsstrom                           überarbeitet und alle Fenster erneuert.
Im Umfeld der 304 Wohnungen befinden           Hauseingänge und Treppenhäuser wurden
sich weitere 972 Wohneinheiten der 1892        ebenfalls neu gestaltet. Auch hier wurde
eG, die bereits aus einer Zentrale mit der     auf sinnvolle Technik zur Vermeidung
notwendigen Wärme versorgt wurden. Der         von Emissionen geachtet. Statt herkömm-
Anschluss der 304 Wohnungen an die Heiz-       liche Beleuchtung mittels Glühlampen
zentrale konnte erfolgen, ohne dass eine       und Tastern zu verwenden, wurden LED-
Erweiterung der eigentlichen Kesselanlage      Leuchten mit Sensorschaltung vorgesehen.
notwendig war. Zum Erreichen des notwen-       Dadurch konnten zusätzlich 57 488 kg/a
digen Primärenergiefaktors von 0,89 wurde      an CO2-Emissionen eingespart werden. Die
lediglich ein 2. Blockheizkraftwerk mit 500    Sanierung sollte zeigen, dass auch unter
kW thermischer und 400 kW elektrischer         Einhaltung der Energieeinsparverordnung
Leistung installiert. Der Strom aus dem        bzw. der KfW-Förderkriterien anspruchs-
Blockheizkraftwerk wird mittels des Projekt-   volle Architektur möglich ist. Durch die
partners, der BTB, den Bewohnern als güns-     Maßnahmen können 84  Prozent oder ca.
tiger Genossenschaftsstrom angeboten.          1 717 195 kg/a an CO2- Emissionen einge-
Im 2. Bauabschnitt wurde an der Fassa-         spart werden.
de des Hochhauses Arnulfstraße 93 eine
Photovoltaikanlage errichtet. Auch dieser      www.eco-plan.net

© Ecoplan

                                                                                                                  25
Klimaschutz in Berlin

                                Nullemissionshaus
                                Boyenstraße 34/35, Berlin-Mitte
                                Die Bauherrengemeinschaft LUU Boyen-         ger als 20 kWh/m2a. Eine Photovoltaikan-
  Preisträger 2012              straßen GbR errichtete das erste 7-ge-       lage auf dem Dach und ein erdgasbetriebe-
  Kategorie B:                  schossige Nullemissionshaus in Berlin.       nes Blockheizkraftwerk im Keller erzeugen
  Deimel                        Das Projekt am Rande des Berliner Regie-     Strom.
                                rungsviertels demonstriert, wie sich die     Eine semizentrale Lüftungsanlage mit Wär-
  Oelschläger
                                Energiewende im Wohnungsbau verwirkli-       merückgewinnung wurde eingebaut. Der
  Architekten                   chen lässt: Das Gebäude erzeugt praktisch    Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung
  Partnerschaft                 kein CO2 und kann eine positive Primär-      beträgt 85 Prozent. Auf Heizkörper kann
                                energiebilanz aufweisen. Grund dafür ist     größtenteils verzichtet werden.
                                ein effizienter Mix aus Energieeinsparung
                                und Energiegewinnung, u. a. durch Photo-     „Durchwohnen“ und Teilbarkeit
                                voltaik und Kraft-Wärme-Kopplung.            Geplant wurde weiterhin eine Grauwasser-
                                                                             anlage zur Verwendung des Dusch- und
                                Primärenergiebedarf zwei Drittel             Badewassers. Das Prinzip „Durchwohnen“
                                unter Energieeinspar                         schafft Innenräume mit mehrfacher Nut-
                                Gebaut wurden 21 Wohneinheiten mit           zung. Auch kleine Wohnungen erreichen
                                Wohnungsgrößen von 60 –145 m² in einem       somit eine Großzügigkeit. Kern des Gene-
                                7-geschossigen Passivhaus in Mischbau-       rationenwohnens ist die Anpassung der
                                weise aus massivem Kern und vorgehäng-       Grundrisse im Lebenszyklus der Bewohner
                                ter Holzfassade mit einer generationsge-     – so ist die Teilbarkeit großer Wohnungen
                                mischten Baugruppe. Für die Heizung im       und Maisonettwohnungen bereits einge-
                                Passivhaus werden 10 kWh/m²a benötigt.       plant. Durch den gehobenen Energiestan-
                                Der verbleibende Energiebedarf wird CO2-     dard betragen die Betriebskosten rund
                                neutral erzeugt. Der Primärenergiebedarf     30  Prozent weniger als in vergleichbaren
                                liegt mehr als zwei Drittel unter dem nach   Neubauten.
                                der Energieeinsparverordnung für Neubau-
                                ten zulässigen Verbrauch – statt etwa 100    www.deo-berlin.de
                                kWh/m2a verbrauchen die Bewohner weni-
Straßenfassade Boyenstraße 34

                                © Andrea Kroth

26
Preisträger 2012 – 2015

Abfallsammlung mit Brennstoffzelle

Im Rahmen eines Forschungsprojektes           Wasserstoff-Tanksystem besteht aus zwei
hat die Berliner Heliocentris Fuel Cells AG   350-bar-Druckflaschen zur Speicherung            Preisträger 2012
zusammen mit der FAUN Umwelttechnik           von insgesamt 10 kg gasförmig kompri-            Kategorie C:
GmbH & Co. KG und der Berliner Stadtrei-      miertem Wasserstoff.                             Berliner
nigung (BSR) ein Hybrid-Entsorgungsfahr-
                                                                                               Stadtreinigung
zeug mit deutlich reduzierten Lärm- und       Fahrzeugtests
Abgasemissionen entwickelt und getestet.      Im Rahmen des Demonstrationsprojektes
                                              erfolgten neben der Entwicklung des Pro-
Effizienter und leiser                        totypenfahrzeugs auch ausgedehnte Tests
Das Abfallsammelfahrzeug verfügt über ein     unter realen Einsatzbedingungen (2011–
wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-      2013). Durch das System ließen sich im
                                                                                               Dieser Preisträger
Bordenergiesystem, so dass der Hauptan-       Vergleich zu einem herkömmlichen Fahr-
trieb (Dieselmotor) beim Sammelvorgang        zeug bis zu 25  Prozent Energie einsparen.       hat mit dem Land
abgeschaltet werden kann und nur noch         Dies entspricht auf den Teststrecken der         Berlin eine Klima-
für den eigentlichen Fahrbetrieb genutzt      BSR bis zu 20 Liter Diesel pro Tag. Entspre-     schutzvereinbarung.
werden muss. An der Ladestelle kann der       chend reduzieren sich auch CO2-, NOx- und
Lifter die Mülltonnen rein elektrisch anhe-   Feinstaub-Emissionen.
ben. Auch die 20 m³ große Trommel, in der     Die Fahrzeugtests wurden erfolgreich
der Abfall verdichtet wird, kann lärmarm      abgeschlossen und das Forschungsprojekt
elektrisch betrieben werden. Der elektri-     damit beendet. Im Moment prüft die BSR
sche Antrieb für die Funktionen „Laden“       den Einsatz von Brennstoffzellentechnolo-
und „Verpressen“ (Drehen der Trommel)         gie in Applikationen, die Arbeitsmaschinen
ersetzt den konventionellen hydraulischen     mit großem Energiebedarf antreiben, z. B.
Antrieb und ist deutlich effizienter.         Großkehrmaschinen.
Die Energie aus dem 32-kW-Brennstoff-
zellenaggregat kann zusätzlich in Super-      www.bsr.de
kondensatoren zur Abdeckung von Last-
spitzen zwischengespeichert werden. Das

                                                                                             Abfallsammelfahrzeug mit Brennstoff-
                                                                                             zelle an der Wasserstofftankstelle
                                                                                             Holzmarktstraße

© Steffen Siegmund, BSR

                                                                                                                               27
Klimaschutz in Berlin

                                       Wärmeenergiegewinnung aus der Luft

                                       Gasabsorptionswärmepumpen im Regel-            mit dem Brennwertkessel und moderner
  Preisträger 2013                     betrieb sind ein innovativer Baustein der      Gebäudeleittechnik erreicht die Gesamtan-
  Kategorie A:                         Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie      lage einen Jahresnutzungsgrad von über
  HOWOGE                               der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft             100  Prozent, während der Jahresnutzungs-
                                       mbH. Seit Ende 2009 nutzt die HOWOGE           grad herkömmlicher gasbetriebener Brenn-
  Wohnungsbau­
                                       die Technik der Wärmeabsorption aus der        wert-Kesselanlagen etwa bei 95  Prozent
  gesellschaft                         Luft mit Wärmepumpen auf dem Dach in           liegt.
                                       der Hohenschönhausener Manetstr. 45 im         Der Umweltvorteil: Der CO2-Ausstoß wird
                                       Probebetrieb.                                  um ca. 49 t/a reduziert. Der Verbrauch an
                                                                                      Gas wird um etwa 275 000 kWh bzw. 24
                                       Umgebungswärme zum Heizen                      700 m³ pro Jahr verringert. Die Einsparung
                                       Seit März 2012 sorgen die zwei Gasabsorp-      an Primärenergie beträgt ca. 20 Prozent.
                                       tionswärmepumpen im Regelbetrieb für           Mit dieser Menge an eingesparter Energie
                                       die Energie, die nötig ist, um die Warmwas-    könnten 55 Wohnungen mit einer Größe
                                       serversorgung und die Beheizung von 120        von 60 m² ein Jahr lang beheizt werden.
                                       Wohneinheiten in der Übergangszeit zu          Die Menge an eingesparter CO2-Emission
                                       gewährleisten. Das Prinzip: Umgebungs-         entspricht einer Emissionsmenge CO2 von
                                       wärme aus der Luft wird auf ein höheres        ca. 25 Mittelklassewagen bei einer Fahrleis-
                                       Temperaturniveau „gepumpt“. Dieses Prin-       tung von 12 000 km/a. Für die temporäre
                                       zip funktioniert bis ca. 3 °C. Bei Außentem-   CO2-Fixierung müssten etwa 4 500 Fichten
                                       peraturen unterhalb dieser Grenze sowie        gepflanzt werden.
                                       zur Spitzenlastabdeckung übernimmt ein
                                       moderner Brennwertkessel die Versor-           Energetische Sanierung fast abge-
                                       gung der Wohnungen. Das Besondere: Die         schlossen
                                       Wärmepumpen werden nicht elektrisch            Bereits in den 1990er-Jahren begann die
                                       betrieben, sondern mit Gas. In Verbindung      HOWOGE systematisch mit der energeti-
                                                                                      schen Sanierung und investierte insgesamt
HOWOGE-Gasabsorptionswärmepumpen
auf dem Dach des Wohn­hauses                                                          1,4 Milliarden Euro. Der von der HOWOGE
Manetstraße 45 in Berlin-Lichtenberg
                                                                                      bewirtschaftete Gesamtwohnungsbestand
                                                                                      (53 000 Wohnungen) ist bereits zu 95 Pro-
                                                                                      zent vollständig energetisch saniert, im
                                                                                      Kernbestand in Berlin-Lichtenberg zu
                                                                                      98  Prozent. Weitere Projekte sind angesto-
                                                                                      ßen: Das Sanierungsprojekt Berlin-Buch mit
                                                                                      einer CO2-Reduzierung um 1 150 t/a sowie
                                                                                      die Klimaschutzvereinbarung mit dem Land
                                                                                      Berlin mit dem Ziel für den Gesamtbestand,
                                                                                      dass bis zum Jahr 2020 pro Wohneinheit
                                                                                      jährlich nur noch 1,12 Tonnen CO2 in die
                                                                                      Atmosphäre gelangen.

                                                                                      www.howoge.de

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