Gemeinsam für Klimaschutz in Berlin - Dokumentation
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Klimaschutz in Berlin | Inhalt Inhalt Berlin übernimmt Verantwortung beim Klimaschutz ................................ 6 Gemeinsam für Energieeffizienz und Klimaschutz .................................... 7 Klimaschutzvereinbarungen ............................................................. 8 –21 BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. .... 10 Die städtischen Wohnungsunternehmen in Berlin ..................................... 11 Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft .......................................................... 12 Freie Universität Berlin ................................................................................... 13 BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH .............................................. 14 Vattenfall ......................................................................................................... 15 Berliner Stadtreinigung .................................................................................. 16 Vivantes ........................................................................................................... 17 IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) .......................................... 18 Berliner Wasserbetriebe ................................................................................. 19 Berliner Bäder-Betriebe .................................................................................. 20 Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ .......................... 22 –23 Preisträger der Jahre 2012–2015 .................................................... 24 –37 Energetische Sanierung einer Wohnimmobilie von 1965 ........................... 25 Nullemissionshaus Boyenstraße 34/35, Berlin-Mitte ................................. 26 Abfallsammlung mit Brennstoffzelle ............................................................ 27 Wärmeenergiegewinnung aus der Luft ........................................................ 28 Plus-Energie-Baugruppe Schlachtensee: Nachnutzung für multimobile Generationen .............................................. 29 Nachhaltiger Büroneubau mit CO2-Kompensation ..................................... 30 Köpfchen statt Kohle ...................................................................................... 31 Wir machen aus Sonne Eis ............................................................................. 32 Neubau Firmengebäude FLEXIM ................................................................... 33 Clubmob.Berlin ................................................................................................ 34 Energetische Sanierung in Lichterfelde Süd: innovativ und sozialverträglich ...................................................................................... 35 Baugemeinschaft Newton – Passivhäuser mit Plusenergie ....................... 36 Energieeffizientes und nachhaltiges Campus-Management ..................... 37 Impressum ............................................................................................. 38 5
Klimaschutz in Berlin Berlin übernimmt Verantwortung beim Klimaschutz Klimaschutz ist eines der beherrschenden Themen der letzten Jahre und hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Gerade die städtischen Ballungsräume müssen bei der Bekämpfung des Klimawandels eine besondere Rolle einnehmen. Aus diesem Grund hat sich der Senat ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt: Berlin will bis zum Jahr 2050 klimaneutrale Stadt werden. Die Etappenziele sind dabei eine 40 % ige CO2-Reduktion bis 2020 (gegenüber dem Stand von 1990) und die Senkung der Emissionen um 60 Prozent bis 2030. Damit gehört Berlin zu den ambitionierten Ländern der Bundesrepublik und auch im internationalen Ver- gleich. Um diese Ziele zu erreichen, ist die Unterstützung aus allen gesellschaftlichen Schichten notwendig. Aus diesem Grund freut es mich, auf den folgenden Seiten ganz unterschied- liche Ansätze für Klimaschutzaktivitäten vieler verschiedener Handelnder vorstellen zu können. Die in dieser Broschüre dokumentierten Beispiele sollen aufzeigen, mit welchem Engagement Berliner Unternehmen und öffentliche Einrichtungen bereits in der Vergan- genheit das Land unterstützt haben, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Sie sollen dar- über hinaus ein Ansporn für weitere Akteurinnen und Akteure darstellen, sich diesem Bei- spiel anzuschließen. Ich wünsche Ihnen eine informative Lektüre und viel Erfolg bei der Nachahmung. Christian Gaebler Staatssekretär für Verkehr und Umwelt 6
Gemeinsam für Energieeffizienz und Klimaschutz Im Oktober 1997 schlossen sich 14 Partner der Berliner Wirtschaft – Kammern, Verbände und Unternehmen – zu einem breiten Bündnis für freiwilligen Klimaschutz zusammen. Die „KlimaSchutzPartner Berlin“ vereinbarten gemeinsam mit dem Land Berlin Maßnahmen zur CO2-Minderung und zur Verbreitung von Solaranlagen. Die Initiative sollte zeigen, dass sich durch richtig angelegte, freiwillige Maßnahmen umweltentlastende Effekte mindestens in demselben Maße, wenn nicht sogar besser erzielen lassen als durch entsprechende staatli- che Anordnungen. Nach dem erfolgreichen Ende der Vereinbarung im Jahr 2002 beschlossen zehn Partner, ihre Zusammenarbeit fortzuführen und sich weiterhin gemeinsam der besonderen Verant- wortung für Klimaschutz und Energieeffizienz zu stellen. Mit der Auslobung eines jährlichen Wettbewerbs „KlimaSchutzPartner des Jahres“ schaffen die Bündnispartner eine dauerhafte Plattform für innovativen Klimaschutz in Berlin und setzen ein weithin sichtbares Zeichen für erfolgreichen Klimaschutz, regen mit guten Beispielen zum Nachahmen an, heben wegweisende und innovative Leuchtturmprojekte hervor und würdigen vorbildliche Umweltleistungen. Seitdem hat sich der Wettbewerb als führende Klimaschutzauszeichnung der Berliner Wirt- schaft etabliert. Von rund 300 Projekten, die zeigen, wie erfolgreicher und freiwilliger Klima- schutz in der Hauptstadt aussieht, wurden mehr als 40 Projekte ausgezeichnet. Mit der Broschüre erhalten die Preisträger der letzten Jahre eine besondere Gelegenheit, ihre ausgezeichneten Leistungen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Die KlimaSchutzPartner 7
Klimaschutzvereinbarungen Die Klimaschutzvereinbarungen des Landes Berlin Nachhaltiger Klimaschutz ist nur mithilfe von Innovationen, neuen Techno- logien und High-Tech-Lösungen möglich. Investitionsentscheidungen und Wirtschaftstätigkeiten sind daher ökologisch und klimaverträglich auszu- richten. Diese Herausforderung bietet Berlin die Chance für eine breite wirt- schaftliche Entwicklung. Wichtiges Element der Klimaschutzpolitik in Berlin ist es daher, Berliner Un- ternehmen und Verbände als aktive Klimaschützer zu gewinnen. Durch den Abschluss von Klimaschutzvereinbarungen mit einzelnen Partnern, etwa mit großen Berliner Versorgungsunternehmen, der Wohnungswirtschaft, oder verschiedenen Landesbetrieben, werden von den Unternehmen ver- bindliche gegenseitige Verpflichtungen hinterlegt. Dies wurde in den letzten Jahren bereits erfolgreich umgesetzt, wie die in dieser Broschüre dargestell- ten Beispiele anschaulich darlegen. In den Klimaschutzvereinbarungen verpflichten sich die Unternehmen, durch konkrete Aktivitäten die Klimaschutzziele des Landes zu erreichen. Diese Aktivitäten werden in einem umfangreichen Maßnahmenkatalog festgelegt, der regelmäßig gemeinsam mit dem Land Berlin überprüft und bei Bedarf angepasst wird. Auf diese Weise gelingt es, innerhalb des Wirt- schaftsbereiches der Partner konkrete Klimaschutzmaßnahmen umzuset- zen und einen wachsenden Teil des wirtschaftlichen Potentials der Klima- schutzinvestitionen anzuheben. Dazu zählt auch die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien am Energiemix des Landes Berlin. Neben investiven werden ergänzend auch organisatorische Maßnahmen vereinbart, die direkt oder indirekt zu einem möglichst sparsamen Energie- einsatz führen. Durch ihre Vorreiterrolle motivieren die Unternehmen zudem andere Fir- men, aber auch einzelne Bürgerinnen und Bürger zum Handeln. 9
Klimaschutz in Berlin BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e. V. Überblick Der BBU ist Dachverband für 350 öffentli- ALFA® –Allianz für Anlageneffizienz Laufzeit che, genossenschaftliche, private und kirch- ALFA® wurde 2007 vom BBU zusammen mit 2011 – 2020 liche Wohnungsunternehmen in Berlin - Industriepartnern und Handwerksbetrieben Erfolge seit dem Basisjahr 1991 Brandenburg. Seine Mitgliedsunternehmen gegründet, um die Energieeffizienz im Ge- bewirtschaften mit rund 1,1 Millionen bäudebestand durch gering investive Maß- Wohnungen ca. 40 Prozent des Berliner nahmen, Qualifizierung und verbesserte -50% und 50 Prozent des Brandenburger Miet- Information zu erhöhen. Das Projekt wird wohnungsbestandes. seit dem Jahr 2011 in Kooperation auch von den wohnungswirtschaftlichen Ver- Klimaschutzvereinbarungen bänden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Senkung des Energieverbrauchs Die Ziele der 1997–2010 abgeschlossenen Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen Klimaschutzvereinbarungen des BBU mit durchgeführt. dem Land Berlin wurden übererfüllt: Im -60% Vergleich zu 1990 emittiert der Wohnungs- Reduktion der CO2-Emissionen bestand der BBU-Mitgliedsunternehmen In Berlin emittierten die Wohnungsbestän- rund 60 Prozent weniger CO2 . Für den Zeit- de der BBU-Mitgliedsunternehmen 2012 Reduktion der CO2-Emissionen raum 2011 bis 2020 wurde in einer weite- rund 1,3 Millionen Tonnen weniger CO2 als ren Vereinbarung ein CO2-Deckel je unter- im Kyoto-Basisjahr 1990. Monitoring zeichnendem Unternehmen definiert. Alle zwei Jahre Evaluation des Fort- schritts der Energieeffizienzsteige- Einspareffekte rung im Wohnungsbestand CO2-Monitoring Die CO2-Emissionen der Berliner BBU-Woh- Die Erreichung der CO2-Ziele wird vom BBU nungen liegen 2012 bei ca. 1,6 Tonnen pro BBU Verband Berlin- mit seinem CO2-Monitoring dokumentiert. Wohnung und Jahr. Nach Zahlen des GdW Brandenburgischer Alle zwei Jahre werden die CO2-Emissionen Bundesverband deutscher Wohnungs- und Wohnungsunternehmen e. V. für Heizung, Warmwasser und Hausstrom Immobilienunternehmen e. V. liegt der Verband im Wohnungsbestand der BBU-Mitglieds- durchschnittliche CO2-Ausstoß je Wohnung Rund 350 Mitgliedsunternehmen* Wohnungsbestand in Berlin: rund unternehmen bilanziert. bundesweit bei über zwei Tonnen. 670 000 Wohnungen (40 % aller Mietwohnungen)* *Werte von 2013 Kontakt BBU Verband Berlin- Brandenburgischer Wohnungsunter- nehmen e.V. Lentzeallee 107 14195 Berlin Tel.: 0 30 / 8 97 81- 0 E-Mail: info@bbu.de www.bbu.de Die städtischen Wohnungsunternehmen und das Land Berlin unter- Die UNESCO-Welterbe-Siedlung „Weiße Stadt“ wird seit April 2012 von ei- zeichnen 2012 neue Klimaschutzvereinbarungen © Ines Meier nem Blockheizkraftwerk versorgt © Fotoarchiv der Deutsche Wohnen AG 10
Klimaschutzvereinbarungen Die städtischen Wohnungs- unternehmen in Berlin Bei den sechs städtischen Wohnungsbau- Gewobag Wohnungsbau-Aktienge- gesellschaften Berlins – degewo, GESOBAU, sellschaft Berlin Gewobag, HOWOGE, STADT UND LAND und Einer der Investitionsschwerpunkte im WBM – wird Klimaschutz groß geschrieben. Rahmen des Klimaschutzabkommens war Die Grundlage ihrer messbar großen Erfol- die energetische Modernisierung der denk- ge: Freiwillige Klimaschutzabkommen mit malgeschützten Siedlung Haselhorst. Die dem Land Berlin. Siedlung wurde denkmalgerecht und sozial- verträglich saniert und modernisiert. „Klimaschutz 2.0“ www.gewobag.de Den ersten Klimaschutzabkommen zwischen BBU Verband Berlin-Brandenburgischer HOWOGE Wohnungsbaugesell- Wohnungsunternehmen e. V. und städti- schaft mbH schen Wohnungsbaugesellschaften sowie Die energetische Sanierung von rund 2 300 dem Land Berlin (2006 – 2010) folgte 2011 Wohnungen in Berlin-Buch wird den CO2- die Unterzeichnung der deutschlandweit Ausstoß um ca. 1 750 Tonnen pro Jahr beispielhaften „Klimaschutzabkommen reduzieren und damit einen Beitrag zum 2.0“. Mit den bis 2020 laufenden Abkommen Erreichen der Klimaziele des Landes Berlin wurden auf Grundlage der bereits erzielten leisten. globalen CO2- Einsparungen unternehmens- www.howoge.de individuelle Emissionshöchstgrenzen je Wohnung vereinbart. Im Durchschnitt sollen STADT UND LAND Wohnbauten-Ge- die Emissionen je Wohnung nochmals um sellschaft mbH ein Viertel auf dann noch 1,32 Tonnen CO2 Die STADT UND LAND saniert die in den pro Jahr sinken. Einige Projektbeispiele: 1960er Jahren gebaute John-Locke-Sied- lung mit rund 1 800 Wohnungen derzeit degewo AG komplett. Damit wird sie ca. 2 500 Tonnen Im südlichen Marienfelde entsteht mit CO2 einsparen. Das Quartier in Lichtenrade „Mariengrün“ ein grüner Stadtteil. Die bildet somit einen Sanierungsschwerpunkt degewo spart durch die energetische Sanie- für die nächsten Jahre. rung von rund 2 500 Wohnungen und die www.stadtundland.de Inbetriebnahme zweier Blockheizkraftwer- ke in Zusammenarbeit mit der GASAG gut WBM Wohnungsbaugesellschaft 4 000 Tonnen CO2 pro Jahr ein. Berlin-Mitte mbH www.degewo.de Das Unternehmen setzt seine bereits in den 1990er Jahren erfolgreich begonnenen GESOBAU AG umfassenden Modernisierungsmaßnahmen Bis 2015 erfolgt die sukzessive Komplettmo- mit positiver Auswirkung auf die Klima- dernisierung der Großsiedlung Märkisches schutzbilanz fort – immer unter Beachtung Viertel in Berlin-Reinickendorf, die gut 440 der besonderen Verantwortung, die mit der Millionen Euro kostet. Nach Abschluss der Pflege des baulichen Erbes der DDR-Moder- Sanierungsarbeiten sind der Primärenergie- ne verbunden ist. bedarf um 70 Prozent und der Wärmebedarf www.wbm.de um 50 Prozent gesunken. www.gesobau.de 11
Klimaschutz in Berlin Berliner Gaswerke Aktiengesellschaft Überblick Mit ihrer fast 170-jährigen Tradition ist als Partner der energetischen Sanierung Laufzeit die GASAG AG ein fester Bestandteil der auch für eine CO2- neutrale Lösung, denn 2011 – 2020 Energieversorgung Berlins. Der damit ein- als Energieträger kommt Bio-Erdgas zum Erfolge und Ziele hergehenden Verantwortung für die Stadt Einsatz. Die jährliche Einsparung an Koh- und ihre Bürger ist sich das Unternehmen lendioxid entspricht dem Ausstoß von rund bewusst und engagiert sich konsequent für 750 Einfamilienhäusern. So schlägt im -62,5% Energieeffizienz und eine umweltschonen- Heizkeller des alten Gebäudes heute ein de Energienutzung, um seinen Beitrag zur hochmodernes und umweltschonendes Senkung der CO2-Emissionen in Berlin zu Herz. leisten. CO2-Reduktion gegenüber Basisjahr 1998 Tegel Süd – Versorgung mit Ullsteinhaus – Grüne Energiever- Quartierstrom Ist 2012: 1,25 Mio. t/a Ziel 2020: 2 Mio. t/a sorgung für den Denkmalschutz Strom aus dem eigenen Keller, preiswert Das historische Gebäudeensemble mit dem und umweltschonend – mithilfe der GASAG Handlungsfelder und imposanten roten Uhrenturm begeistert und der modernen Technik der Kraft- Maßnahmen Architekturliebhaber aus ganz Berlin, aber Wärme-Kopplung (KWK) wurde das für die Förderung der Heizungs- modernisierung besonders lieben die Tempelhofer Bür- Mieter in Tegel Süd Realität. In den Ge- Einsatz erneuerbarer ger ihr Wahrzeichen. Seit 2014 überzeugt bäuden der Gewobag ersetzte die GASAG Energien und dezentraler Kraft- das denkmalgeschützte Ullsteinhaus auch 2014 die alten Blockheizkraftwerke durch Wärme-Kopplung Mobilitätskonzepte als Vorzeigeobjekt für umweltschonende sechs neue, größere. Diese versorgen nun Umweltbildung Energienutzung. Da die expressionistische rund 843 Wohnungen in der Wohnsiedlung. Backsteinfassade und zahlreiche Innen- Durch die Kraft-Wärme-Kopplung wird aber GASAG-Gruppe räume – darunter Keller mit historischen auch Strom produziert, der den Mietern als Zahlen & Fakten technischen Anlagen – völlig unangetastet umweltschonender „Quartier-Strom“ sogar Beschäftigte: 1 545* bleiben mussten, waren bei der Moderni- günstiger als zum Grundversorgertarif an- Kunden: 700 000** * Stand 31.12.2014 sierung der Heizung individuelle Lösungen geboten werden kann. Das Konzept „Strom ** Über alle Produkte und und viele Abstimmungsrunden mit der aus dem eigenen Haus“ kommt bei den Energiedienstleistungen Denkmalbehörde erforderlich. Das Ergeb- Mietern hervorragend an – und bei der Um- Kontakt nis kann sich sehen lassen: Die rund 80 000 welt, denn die erzielte CO2-Einsparung be- Klaus Wein GASAG Berliner Gaswerke Quadratmeter Gesamtfläche werden nun trägt beeindruckende 300 Tonnen pro Jahr. Aktiengesellschaft durch ein leistungsstarkes, hocheffizientes Henriette-Herz-Platz 4 10178 Berlin Blockheizkraftwerk beheizt. Der Besitzer Tel.: 0 30 / 78 72-16 67 entschied sich mit der GASAG Contracting E-Mail: KWein@gasag.de www.gasag.de Ullsteinhaus, Berlin © GASAG Gewobag-Siedlung Tegel Süd © GASAG 12
Klimaschutzvereinbarungen Freie Universität Berlin Als internationale Netzwerkuniversität auch technische und verhaltensbezogene Überblick mit fast 33 000 Studierenden, über 4 200 Maßnahmen umfasst. Zu den wichtigsten Laufzeit Beschäftigten sowie 200 Gebäuden ist für Bausteinen zählen – neben der grundle- seit 2001 die Freie Universität Berlin die gesamte genden Einführung eines kontinuierlichen Erfolge seit dem Basisjahr 2001 Bandbreite der Nachhaltigkeitsaspekte Energiemonitorings und -controllings seit relevant. Sie widmet sich diesem Thema 2001 – die zwischen 2003 und 2011 durch- nicht nur in Forschung und Lehre, sondern geführten technisch-baulichen Energieeffi- -30% auch mit Nachhaltigkeitsaktivitäten im zienzprogramme sowie das 2007 eingeführ- eigenen infrastrukturellen Verantwor- te Prämiensystem zur Energieeinsparung. tungsbereich. Dieses lässt die Fachbereiche finanziell an verhaltensbezogenen und organisatori- Senkung des Primärenergiebedarfs Energieeffizientes und nachhaltiges schen Optimierungen teilhaben. Fehlent- Campus-Management wicklungen werden mit entsprechenden In den Jahren 2000/01 bis 2014 konnte die Zuzahlungen sanktioniert und setzen damit -27% Freie Universität Berlin ihren Primärenergie- Anreize zum Energiesparen. einsatz trotz Flächenzuwachs um über 30 % senken. Ohne den Flächenzuwachs wäre der Blockheizkraftwerke Primärenergieverbrauch in dem genannten Das 2009 ins Leben gerufene Green IT-Hand- Reduktion der CO2-Emissionen Zeitraum sogar um 33 % zurückgegangen. lungsprogramm, der Einsatz von mittlerwei- Monitoring Die CO2-Emissionen wurden um 27 % bzw. le drei Blockheizkraftwerken sowie die seit Mit dem Land Berlin methodisch ab- 30 % (flächenbereinigt) reduziert. Bezogen 2012 realisierte zweiwöchige Schließung der gestimmter Ergebnisbericht bis zum 30.06.2016 auf den Endenergiebezug liegt der Rück- Universität in den akademischen Ferien zum gang bei 24 bzw. 26 % (flächenbereinigt). Jahreswechsel sind weitere Ansatzpunkte Freie Universität Berlin Dies bedeutet inkl. des Flächenzuwachses des nachhaltigen Campus-Managements eine jährliche Haushaltentlastung von 3,8 an der Freien Universität. Zahlen & Fakten Beschäftigte: 4 200 Millionen Euro. Studierende: 33 000 Stabsstelle Nachhaltigkeit und Liegenschaften: rund 200 Wassermanagement Energie Kontakt Der Wasserverbrauch der Universität wurde Seit dem Jahr 2014 baut die FU Berlin ein Andreas Wanke Stabsstelle Nachhaltigkeit zwischen 2004 und 2012 um insgesamt ein systematisches Nachhaltigkeitsmanage- und Energie Drittel reduziert. Diese Einsparungen konn- ment auf, das den Themen Energieeffizienz Tel.: 0 30 / 8 38 -5 22 54 ten durch einen Instrumentenmix erreicht und Klimaschutz nach wie vor eine hohe E-Mail: andreas.wanke@fu-berlin.de werden, der sowohl organisatorische, als Bedeutung einräumen wird. Wesentliches www.fu-berlin.de/ Ziel ist eine verbesserte Integration nachhal- nachhaltigkeit tigkeitsbezogener Aufgaben und Aktivitäten in Forschung, Lehre und Campus-Manage- ment und eine stärkere internationale Vernetzung. Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 hat das Präsidium der Freien Universität Berlin die neue „Stabsstelle Nachhaltigkeit und Ener- gie“ eingerichtet, die direkt dem Präsidium angegliedert ist. © Pressestelle, Bernd Wannenmacher 13
Klimaschutz in Berlin BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH Überblick „Wir setzen die Ressource Raum nachhaltig der Mieter, Mitarbeiter und Entscheidungs- Laufzeit ein“, lautet ein Leitsatz der BIM. Da Immo- träger geschärft werden. Die Einführung 2009 – 2015 bilien über ein hohes Energiesparpotenzial des UMS wurde im Rahmen des Umwelt- verfügen, trägt die landeseigene Immobili- entlastungsprogramms II mit Mitteln aus Ziele bis 2017 engesellschaft eine besondere Verantwor- dem Europäischen Fonds für regionale tung – bereits 2009 hat sie sich in einer Kli- Entwicklung (EFRE) und des Landes Berlin maschutzvereinbarung mit dem Land Berlin gefördert. -21% dem schonenden Umgang mit der Umwelt und dem sparsamen Einsatz von Energie LED-Technologie verschrieben. Im Rahmen des EU-Projekts Energy Saving Reduzierung der mit dem Energie- Outdoor Lighting (ESOLi) hat die BIM die einsatz (Strom, Wärme, Kälte) Umweltmanagementsystem Beleuchtungssituation in mehreren von verbundenen CO2-Emissionen um rund 23 000 t Umweltschutz in ihre politischen und un- ihr verwalteten Großliegenschaften über- ternehmerischen Entscheidungen mit prüft, u. a. in den Polizeistandorten Rup- Monitoring einzubeziehen, hat sich die BIM mit der piner Chaussee in Reinickendorf und Char- Mit dem Land Berlin methodisch ab- Einführung eines qualifizierten Umwelt- lottenburger Chaussee in Spandau. Beide gestimmter Abschlussbericht bis zum 31.12.2015 managementsystems (UMS) auf die Fah- bestehen aus mehreren Gebäuden. In Zu- ne geschrieben. Im Jahr 2014 hat die BIM sammenarbeit mit der Berliner Energie- BIM Berliner die Zertifizierung nach ISO 14001 erhalten agentur wurde die Beleuchtungssituation Immobilienmanagement GmbH und verankert somit Umweltstandards vor Ort aufgenommen, und die Kosten ei- Zahlen & Fakten in allen Bereichen von Immobilienbewirt- ner Modernisierung mit effizienter Außen- Beschäftigte: 460 schaftung über Vermietung, Beschaffung beleuchtungstechnik werden durchgerech- Liegenschaften: rund 4 500 und Baumanagement. Aus dem UMS lei- net. Daraufhin entschloss sich die BIM zum Kontakt tet sich der Handlungsrahmen für den Test von LED-Technologie am Standort BIM Berliner Immobilienmanagement Klima- und Umweltschutz bei der BIM ab. Charlottenburger Chaussee. Auf dem Poli- GmbH Keibelstraße 36 Dabei soll auch das Umweltbewusstsein zeigelände wurden Testleuchten verschie- 10178 Berlin dener Hersteller für einige Wochen neben Telefon: 0 30 / 9 01 66 - 16 00 E-Mail: info@bim-berlin.de der konventionellen Beleuchtungstechnik betrieben. Das Ergebnis der Untersuchung www.bim-berlin.de überzeugte. Die BIM tauschte rund 500 veraltete Außen- und Wegeleuchten durch moderne und effiziente LED-Leuchten aus Das Umweltmanagementsystem und hat so den Energieverbrauch an der wird gefördert von: Ruppiner Chaussee um etwa 76 Prozent und in der Charlottenburger Chaussee sogar um etwa 89 Prozent gesenkt. Das spart gleichzeitig rund 145 Tonnen CO2 und fast 50.000 Euro im Jahr. Die Maßnahmen wurden durch das Umweltentlastungspro- gramm (UEP) gefördert. © Berliner NetzwerkE, Doris Poklekowski 14
Klimaschutzvereinbarungen Vattenfall Vattenfall sorgt in Berlin für eine sichere Ausbau der Biomasse-Nutzung Überblick Stromversorgung sowie eine verlässliche Vattenfall wird den Anteil von Gas und Bio- Laufzeit und klimafreundliche Wärme- und Kälte- masse am Erzeugungsmix deutlich erhöhen 2009 – 2020 versorgung aus Kraft-Wärme-Kopplung. und hiermit einen wichtigen Beitrag zur Ziele bis 2020 (Basisjahr 1990) In einer weitreichenden Klimaschutzver- Senkung der CO2-Emissionen leisten. einbarung mit dem Land hat sich das Un- Im Märkischen Viertel wurde ein neues Bio- ternehmen verpflichtet, seine Berliner CO2- masse-Heizkraftwerk errichtet. Die neue -50% Emissionen bis 2020 im Vergleich zu 1990 Anlage produziert in hocheffizienter Kraft- zu halbieren. Wärme-Kopplung Energie aus naturbelas- senen Holzhackschnitzeln und versorgt Modernisierung der rund 30 000 Haushalte mit umweltfreund- Halbierung der CO2-Emissionen Erzeugungsanlagen licher Fernwärme. Das Heizkraftwer k der Berliner Erzeugungsanlagen von Vattenfall Maßgeblich für die Reduzierung der CO2- Moabit wurde für einen umfangreicheren Emissionen ist die Modernisierung der Ber- Einsatz von Biomasse in der Mitverbren- Monitoring liner Heizkraftwerke. So entsteht derzeit nung umgebaut. Der Einsatz von Biomas- Jährlich vorliegende Emissionswerte am Standort Lichterfelde ein neues, effizi- se in den Heizkraftwerken von Vattenfall der Deutschen Emissionshandelsstelle DEHSt. Vorliegender Zwischenbericht entes und flexibles Gas- und Dampfturbi- erzielt höchste Effizienzen: Er erfordert 2014 über Status quo der Umsetzung. nen-HKW mit einer thermischen Leistung keine energieintensive Veredelung, die kli- Abschlussbericht nach Ende der Lauf- zeit. von rund 230 MW und einer elektrischen maneutrale Biomasse ersetzt unmittelbar Leistung von 300 MW. Das Projekt steht für fossile Brennstoffe und erzielt so erhebliche Vattenfall in Berlin Investitionen von insgesamt 500 Millionen CO2-Minderungen. Die Energieerzeugung in Euro. Die Steinkohleanlage Reuter C wird ressourcenschonender Kraft-Wärme-Kop- Zahlen & Fakten Beschäftigte: 5 000 2020 außer Betrieb genommen. pelung sorgt für eine optimale Verwertung Auszubildende: 300 Die Braunkohleanlage des HKW Klingen- der eingesetzten Rohstoffe, und über die Vattenfall Europe Wärme AG berg wird ebenfalls 2020 abgelöst. Zur Fernwärme gelangt die erneuerbare Ener- 11 Heizkraftwerke Absicherung der künftigen Wärmeversor- gie auf effiziente Weise auch in den Gebäu- 50 BHKW gung im Berliner Osten wird die am Stand- debestand. 1 900 km Fernwärmenetz Wärme für 1,2 Mio. Wohneinheiten ort vorhandene Gas-Kraft-Wärme-Kopp- Eine Zusatzvereinbarung mit dem Land lungs-Anlage modernisiert, und für den Berlin und ein entsprechendes Monitoring Stromnetz Berlin GmbH 36 000 km Stromverteilnetz Standort Marzahn läuft die Ausschreibung sichern die nachhaltige Beschaffung der 760 Umspannwerke für eine neue Gas-und-Dampfturbinen- Biomasse ab. 2,3 Mio. Anschlüsse anlage. Vattenfall Europe Sales GmbH Strom-Grundversorger der Haupt- stadt; über 43 % erneuerbare Energie im Gesamtstrommix Kontakt Vattenfall GmbH Konstanze Krone Puschkinallee 52 12435 Berlin Tel.: 0 30 / 2 67-1 08 00 E-Mail: konstanze.krone@vattenfall.de www.vattenfall.de/ klimaschutzvereinbarung © Vattenfall © Vattenfall 15
Klimaschutz in Berlin Berliner Stadtreinigung Überblick Sichere und ökologische Entsorgung, ein diese Weise sowohl energetisch als auch Laufzeit sauberes Straßenbild und besonders im stofflich genutzt. Die BSR reinigt das Roh- 2011 – 2015 Winter auch Verkehrssicherheit, das sind gas und wandelt es in sauberes Biomethan Ziele bis 2015 (Basisjahr 2010) die Aufgaben der rund 5 300 Beschäftigten um – bis zu 4,4 Mio. Kubikmeter jedes Jahr. der BSR. Ein ausgeprägtes ökologisches Das Biogas kommt der Klimabilanz des Un- und soziales Profil gehört zur Strategie ternehmens direkt zugute. Genutzt wird es -56% des nachhaltig wirtschaftenden Unterneh- als Dieselersatz für rund 150 Sammelfahr- mens. zeuge, die geräuscharm und klimafreund- lich 63 Prozent des Berliner Restmülls und Energie aus Biogut Bioabfalls transportieren. Minderung der Deponiegasemissionen Seit 2013 vergärt die BSR Bioabfälle aus um 3.360 Mg Methan der Biogut-Sammlung in ihrer neuen Anla- Nutzen für die Umwelt Einführung der Wertstofftonne für Nicht-Verpackungen ge „Biogas West“ in Spandau. Dort werden Die Vergärung von Biogut erspart der Um- Erzeugung von Biomethan durch Küchen- und Gartenabfälle in geschlosse- welt somit rund 12 000 Tonnen Klimagase die Biogasanlage im Umfang von nen Behältern unter Luftabschluss mikro- im Jahr, da zum einen 2,5 Millionen Liter 2,5 Mio. Liter Diesel biell zersetzt. Bei der Vergärung bildet sich weniger Dieselkraftstoff benötigt werden Monitoring Methan, außerdem entstehen flüssige und und zum anderen die Gärreste minerali- Mit dem Land Berlin methodisch ab- feste Gärreste. Kein Produkt aus der Anlage schen Dünger ersetzen. Und das so erzeug- gestimmter Ergebnisbericht bis zum bleibt ungenutzt: Das Methan wird zu sau- te Biogas konkurriert nicht mit Nahrungs- 30.04. 2016 berem Biogas aufbereitet, die Gärreste tau- mitteln, wie das beispielsweise bei der Berliner Stadtreinigung gen als natürlicher Dünger für Gartenbau Vergärung von Futtermais der Fall ist. und Landwirtschaft. „Biogas West“ verfügt Zahlen & Fakten Beschäftigte: 5 300 außerdem über mehrere Reinigungsstu- Nachhaltigkeitspreis erhalten Entsorgte Siedlungsabfälle: fen für die Abluft, um die Emissionen nach 2012 wurde das BSR-Konzept für die 1.2 Mio. Mg draußen auf ein Minimum zu senken. Rund Biogut-Verwertung im Rahmen des Deut- Reinigung von Fahrbahnen und Gehwegen: 1,5 Mio. 60 000 Tonnen Biogut pro Jahr werden auf schen Nachhaltigkeitspreises als eine von Arbeitskilometer „Deutschlands nachhaltigsten Initiativen“ Kontakt nominiert. Im Jahr 2014 wurde die BSR als Ringbahnstr. 96 Biogaspartner des Jahres von der Deut- 12103 Berlin Tel.: 0 30 / 75 92- 49 00 schen Energieagentur ausgezeichnet. Klar E-Mail: Service@BSR.de ist aber: Akzeptanz für das neue Konzept wird auch vonseiten der Berlinerinnen und www.BSR.de Berlinern benötigt. Je konsequenter jeder nachhaltigkeit.BSR.de Einzelne zu Hause vergärbare Bioabfälle vom Restmüll trennt, desto mehr ener- giereiches Gas lässt sich erzeugen und umso größer ist der Beitrag zu Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft. © BSR 16
Klimaschutzvereinbarungen Vivantes Durch ökologisches Wirtschaften hilft das Energie wird gemanagt Überblick Berliner Krankenhausunternehmen Vivantes Vivantes betreibt ein Energiemanagement Laufzeit der Umwelt und spart auch Kosten. Vivantes zur Optimierung des gesamten Energieein- 2009 – 2015 nutzt ausschließlich Ökostrom – auch das satzes für die Energieträger Erdgas, elektri- Ziele bis 2015 (Basisjahr 2007) vermeidet CO2-Ausstoß im großen Stil. sche Energie, Heizöl und Fernwärme sowie Wasser. Auf diesem Wege hat Vivantes als Resourcenschutz wird fortgesetzt gesundheitsorientiertes Unternehmen in Die Vivantes Netzwerk für Gesundheit der Vergangenheit bereits erfolgreich Kli- GmbH hat 2009 mit dem Land Berlin eine maschutzmaßnahmen umgesetzt, die seit -18% Klimaschutzvereinbarung unterzeichnet, 2003 eine Verringerung der CO2-Emissionen die bis 2015 läuft. Mit der Klimaschutzver- um 22 Prozent bzw. rund 25 000 Tonnen im Reduktion der CO2-Emissionen um mindestens 18 000 t einbarung werden die erfolgreichen Bemü- Jahr bewirkt haben. hungen des Vivantes Netzwerkes zum Res- Monitoring sourcenschutz früherer Jahre fortgesetzt. Blockheizkraftwerk spart Regelmäßige Treffen zum Aus- Ziel der Klimaschutzvereinbarung ist bis 30 Prozent CO2 tausch von Erfahrungen bei der 2015 eine Reduktion der CO2- Emissionen Das Vivantes Klinikum Spandau versorgt Umsetzung der Vereinbarung Abschlussbericht 2015 um mindestens 18 Prozent. Ausgangsbasis sich selbst mit Strom und Wärme – durch ist das Referenzjahr 2007 mit einem Emis- ein krankenhauseigenes Kraftwerk, das Mit- Vivantes sionsumfang von etwa 90 000 Tonnen CO2 te Dezember 2009 den Betrieb aufgenom- Zahlen & Fakten pro Jahr. men hat. Das effiziente Blockheizkraftwerk Beschäftigte: 14 714 produziert etwa 30 Prozent weniger CO2. Bettenzahl: 5 571 Der kommunale Gesundheits Daher ist die Inbetriebnahme ein wichtiger Umsatz*: 1.028 Mio. Euro *Geschäftsjahr 2014 versorger Schritt, um die Klimaschutzvereinbarung zu Zum Vivantes Netzwerk für Gesundheit erfüllen. Kontakt Vivantes Netzwerk für GmbH gehören neun Krankenhäuser mit Gesundheit GmbH einer Netto-Geschossfläche von 960 000 m² Aroser Allee 72–76 und 5 500 Betten sowie dreizehn Pflegehei- 13407 Berlin Tel.: 0 30 / 1 30 10 me und zwei Seniorenwohnhäuser mit rund E-Mail: info@vivantes.de 1 900 vollstationären Pflegeplätzen. www.vivantes.de Kraft-Kälte-Wärme Klinikum Spandau © Vivantes 17
Klimaschutz in Berlin IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) Überblick Das ITDZ Berlin betreut die Senatsverwal- sparen und damit 27 Prozent des Energie- Laufzeit tungen, Bezirksämter und öffentlichen Ein- verbrauchs zu senken. Bezogen auf den 2010 – 2015 richtungen der Hauptstadt und gehört zu Projektzeitraum von 2010 bis 2015 führt Ziele bis 2015 (Basisjahr 2008) den führenden IT-Dienstleistern Deutsch- dies zu einer Gesamteinsparung von 12 420 lands. Als kompetente Schnittstelle zwi- MWh. schen Verwaltung, Wirtschaft und Wissen- Zur Erreichung dieser Ziele setzt der inno- -27% schaft entwickelt das ITDZ Berlin innovative vative IT-Dienstleister im Wesentlichen fol- Lösungen und unterstützt das Land Berlin gende Maßnahmen um: bei IT-Projekten sowie bei der Beschaffung von IT-Hardware und -diensten. Im High Secure Data Center begrenzt Senkung des Energieverbrauchs jährlich um 2 070 MWh* das ITDZ Berlin den Anstieg des Strom- Klimaschutzvereinbarung zwischen verbrauchs durch Maßnahmen und dem IT-Dienstleistungszentrum Techniken wie Konsolidierung, Virtuali- -26% Berlin und dem Land Berlin sierung und Verwendung von Blade- Mit der Klimaschutzvereinbarung zwischen Servern. Eine moderne Klimatisierung dem ITDZ Berlin und dem Land Berlin leis- und verbesserte Luftführung in den tet das Unternehmen einen aktiven Beitrag Serverräumen bringen eine jährliche Reduktion der CO2-Emission:* zur Reduzierung des Energieeinsatzes und Einsparung von durchschnittlich 1 400 920 t CO2 pro Jahr damit der CO2-Emissionen. Wie wichtig MWh Strom *Einsparung gegenüber Referenzjahr 2008 das Thema Klimaschutz für die IT-Branche Mit der Beschaffung des Green IT geworden ist, belegen aktuelle Studien: Nur Arbeitsplatz-Computers für die Berliner Monitoring durch konsequente Effizienzmaßnahmen Verwaltung steht ein Modell zur Verfü- Jährliche interne Energie- kann, bei weiterhin rasanter Zunahme der gung, das die derzeit gültigen PC- Monitoringberichte 2013 Zwischenbericht an IT-Anwendungen, der Anstieg des Energie- Umweltstandards übertrifft. Dieser Senatsverwaltung für Stadt verbrauchs begrenzt werden. wird als Basismodell ohne Aufpreis entwicklung und Umweltschutz 2016 Abschlussbericht Das ITDZ Berlin bezieht über das Land angeboten und verbraucht rund 26 Pro- Berlin seit 2010 Ökostrom und verursacht zent weniger Strom als ein durch- IT-Dienstleistungszentrum dadurch keine CO2-Emissionen. Oberstes schnittlicher Arbeitsplatz-PC Berlin Ziel einer ökologischen Unternehmensfüh- Wärmedämmungsmaßnahmen an den rung ist die konsequente Einsparung natür- bestehenden Gebäuden und der Umbau Zahlen & Fakten Beschäftigte: 563 licher Ressourcen. des Hofgebäudes unter energieeffizien- Jahresumsatz (2013): 128 Mio. Euro Das ITDZ Berlin verpflichtet sich, jähr- ten Gesichtspunkten führen zu zusätz- Betreute Standorte: 528 Betreute Arbeitsplätze: ca. 70 400 lich durchschnittlich 2 070 MWh Strom lichen Energieeinsparungen von bis zu Server- und Großrechner: 1 362 beziehungsweise Wärmeenergie einzu- 560 MWh pro Jahr Kontakt IT-Dienstleistungszentrum Berlin Als ökologisch orientiertes Unternehmen Tel.: 0 30/ 9 02 22-0 und innovativer Dienstleister engagiert sich E-Mail: post@itdz-berlin.de das ITDZ Berlin bereits heute für den Klima- www.itdz-berlin.de schutz von morgen. Blade-Server im Rechenzentrum des ITDZ Berlin © ITDZ Berlin 18
Klimaschutzvereinbarungen Berliner Wasserbetriebe Als Trinkwasserversorger und Abwasser ergänzen, werden rund 84 Prozent der be- Überblick entsorger Berlins übernehmen die Wasser- nötigten Energie vor Ort erzeugt – und pro Laufzeit betriebe eine besondere Verantwortung für Jahr bis zu 13 000 Tonnen CO2 vermieden. Die Klimaschutzvereinbarung lief bis eine nachhaltige Entwicklung. Durch die 2010 (eine neue Vereinbarung ist in Planung) konsequente Optimierung ihrer Anlagen Dünger aus Klärschlamm Ziele (im Rahmen der Klimaschutzziele und Prozesse leisten sie einen Beitrag zur Experten schätzen, dass die Phosphorvor- des Landes Berlin) Senkung des CO2-Ausstoßes. Damit unter- kommen der Erde in weniger als 100 Jahren stützen sie das Klimaschutzziel des Landes erschöpft sind. Deshalb wird verstärkt Berlin. nach Lösungen gesucht, um Phosphor zu -40% recyceln. Die Berliner Wasserbetriebe ha- Auf dem Weg zum energieautarken ben schon 2008 ein patentiertes Verfah- Klärwerk ren zur Rückgewinnung von Phosphor aus Die Prozesse für die Wasserversorgung und Klärschlamm entwickelt – ein Verfahren, Reduktion der CO2-Emissionen um 40 % bis 2020 gegenüber Abwasserreinigung der Stadt sind ener- das mittlerweile auch in anderen Anlagen Basisjahr 1990 gieintensiv. In den letzten Jahren haben in Deutschland und Holland angewendet die Berliner Wasserbetriebe den Energie- wird. Bei diesem Vorgang wird ein Salz, be- Monitoring bedarf zum Betrieb von Wasser-, Klär- und stehend aus Magnesium, Ammonium und Durchführung eines jährlichen Pumpwerken weiter optimiert. Neben dem Phosphat – kurz MAP – erzeugt, das sich Monitorings über die Erreichung der angegebenen Werte zum effizienten Energieeinsatz spielt die Eigen- als ein hochwertiger mineralischer Pflan- Nachweis der erreichten Einspa- produktion von Strom und Wärme eine zendünger erwiesen hat. rungen Vorlegung eines Ergebnisberichts wesentliche Rolle. Erklärtes Ziel: das ener- über die Umsetzung der geplanten gieautarke Klärwerk. Markenname „Berliner Pflanze“ Maßnahmen sowie die CO2-Bilanz Unter dem Markennamen „Berliner Pflanze“ zum Abschluss der Laufzeit Abwasserreinigung umweltgerecht vertreiben die Wasserbetriebe den amtlich Berliner Wasserbetriebe Die Abwasserreinigung bietet viele Mög- zugelassenen Pflanzendünger aus dem lichkeiten, Energie alternativ zu erzeugen: Klärwerk Waßmannsdorf in der Region. Zahlen & Fakten Mitarbeiter: 4 523 Aus Klärschlamm entsteht Klärgas, das zu Eingesetzt im Gartenbau und in der Land- ( 1 415 Frauen / 3 108 Männer) 95 Prozent zur Strom- und Wärmeproduk- wirtschaft, sorgen wertvolle Pflanzennähr- Ausbildungsquote: 6,8 % tion genutzt wird. Im Klärwerk Schönerlin- stoffe und Spurenelemente für pralle Blü- (271 Auszubildende) Investitionen ins Anlagevermögen: de ist ein wesentlicher Schritt in Richtung ten und gesundes Wachstum. 274,3 Mio. Euro Energieautarkie bereits getan. Durch den Im Jahr 2015 wurde die „Berliner Pflanze“ Kontakt Bau von drei Windrädern mit einer Leistung als umweltfreundliches Recyclingprodukt Steffi Würzig von jeweils zwei Megawatt und zwei Mik- mit dem Greentec Award ausgezeichnet. Unternehmenskommunikation Berliner Wasserbetriebe rogasturbinen, die das Blockheizkraftwerk Neue Jüdenstraße 1 10179 Berlin Telefon: 0 30 / 8 14 68-2 05 E-Mail: steffi.wuerzig@bwb.de www.bwb.de Klärwerk Schönerlinde auf dem Weg zur Energieautarkie Wasserbetriebe gewinnen Greentec Award 2015 für „Berliner Pflanze“ © Berliner Wasserbetriebe © Berliner Wasserbetriebe 19
Klimaschutz in Berlin Berliner Bäder-Betriebe Überblick Als größter Badbetreiber Europas bieten anlagen deckt vorrangig eine Kaskade aus Laufzeit die Berliner Bäder-Betriebe (BBB) in 62 vier Gasabsorptionswärmepumpen. Deren 2008 – 2012* Hallen-, Strand- und Sommerbädern ideale Wirkungsgrad wird durch die Nutzung der *Laufzeit Klimaschutzvereinbarung (ohne Schwimm- und Sprunghalle Voraussetzungen für ein regelmäßiges und Restwärme aus der Fortluft der Schwimm- im Europasportpark) ganzheitliches Sport- und Gesundheits- halle und der Nebenräume als Umwelt- Ziele bis 2012 (Basis 2007): programm. Das Kernangebot Schwimmen energie gegenüber dem Betrieb mit reiner wird ergänzt durch Sauna-Einrichtungen Außenluft erheblich verbessert. und Kursprogramme in zahlreichen Bädern. Die Sanierung der Heizungs- und Lüftungs- Darüber hinaus sind auch einige der Bäder technik wurde durch die energetische Sanie- von architekturhistorischer Bedeutung. rung der denkmalgeschützten Fenster und -6,2% Der Betrieb von Schwimmhallen ist mit eines Glassheddaches ergänzt. einem hohen Aufwand an Energie und Die Maßnahme wurde mit Mitteln aus dem Senkung des Primärenergiebedarfs: Wasser verbunden. Die BBB haben deshalb Gebäudesanierungsprogramm von Bund, 8 500 MWh den verantwortungsvollen Umgang mit Ländern und Kommunen (KII) finanziert. diesen Ressourcen als Leitlinie in der Unter- Die energetische Bilanz nach vier Betriebs- nehmenspolitik verankert. jahren ergibt eine durchschnittliche Primär- energieeinsparung von 620 MWh/a und -5,9% Erneuerung der Heizungs- und Lüftungstechnik im Stadtbad Mitte eine durchschnittliche CO2-Reduktion von 138 Tonnen pro Jahr. Reduktion der CO2-Emissionen Im Stadtbad Mitte wurde 2009/2010 im um 1 900 t Zuge der Erneuerung der Heizungs- und Lüftungsanlagen ein innovatives Konzept Erreicht bis 2012: umgesetzt. Die Wärmegrundlast wird durch Senkung Primärenergie: 8 186 MWh (entspricht 6,0 %) ein 50-kWel-Blockheizkraftwerk mit Latent- Reduktion CO2-Emissionen wärmespeicher auf Paraffinbasis sicherge- um 5 567 t (entspricht 17,2 %) stellt. Den Wärmebedarf für die Lüftungs- Berliner Bäder-Betriebe Zahlen & Fakten Beschäftigte: 717 Liegenschaften: 62 Besuche 2014: 5,8 Mio. Kontakt Michael Thoma Projektleitung Berliner Bäder-Betriebe Sachsendamm 2–4 10829 Berlin Tel.: 0 30 / 7 87 32-9 03 E-Mail: Michael.Thoma@berlinerbaeder.de www.berlinerbaeder.de Stadtbad Mitte „James Simon“ © Berliner Bäder-Betriebe 20
Notizen 21
Klimaschutz in Berlin Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ Preisträger der Jahre 2012 –2015 in der Bildmitte: Jury des KlimaSchutzPartnerPreises 22
Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ – Preisträger 2012 – 2015 Innovativer Klimaschutz mit Tradition: Der Wettbewerb „KlimaSchutzPartner des Jahres“ Nachdem die Vereinbarung für freiwilligen Kli- Zudem sollte sich das Vorhaben durch einen in- maschutz mit dem Berliner Senat ausgelaufen telligenten Mix verschiedener energiesparender war, beschlossen die „KlimaSchutzPartner Berlin“ bzw. klimaschonender Technologien und bauli- – ein Bündnis von heute zehn Kammern, Verbän- cher Maßnahmen auszeichnen oder eine beson- den und Institutionen der Berliner Wirtschaft ders energieeffiziente Technologie mit hohem – im Jahr 2002, herausragenden Klimaschutz- Innovationsgehalt aufweisen. Die Preise werden leistungen aus Berlin auch künftig eine Bühne in drei Kategorien vergeben: zu bieten und die besten Projekte eines Jahres regelmäßig zu würdigen. Kategorie A: Erfolgreiche Projekte Kategorie B: Erfolgversprechende, innovative Seitdem zeichnen die KlimaSchutzPartner Berlin Ideen und Planungen jedes Jahr Pioniere, Praktiker und Querden- Kategorie C: Anerkennungspreis für heraus- ker aus, die vorbildliche Klimaschutzprojekte in ragende öffentliche Einrichtungen Berlin planen oder umgesetzt haben. Die Preis- verleihung findet traditionell bei den Berliner Die Preisträger der letzten 14 Jahre sind so viel- Energietagen im Ludwig Erhard Haus statt und fältig wie die Hauptstadt selbst. Ob es dabei um hat sich als fester Termin im energie- und klima- Abfallsammlung mit Brennstoffzelle geht, Null politischen Kalender der Hauptstadt etabliert. emissionshäuser, Wärmespeicher unter der Erde, Alle Projekte werden während der Berliner Ener- Klimaschutz in Berliner Clubs, eine CO2-neutrale gietage ausgestellt und anschließend in einer Eisfabrik, Schüler als Energiemanager oder un- Online-Datenbank öffentlich gemacht. zählige energetisch hocheffiziente Wohn- und Gewerbebauten – eines vereint die mehr als 40 Um den Preis können sich Unternehmen, Ein- Preisträger der vergangenen Jahre: Sie haben zelpersonen, Entwicklungsgemeinschaften, nicht nur die von der Jury geforderte Kombina- Architekten oder Ingenieure bewerben, wenn tion energiesparender und klimaverträglicher es sich um ein Berliner Vorhaben handelt. Das Maßnahmen vorbildlich umgesetzt. Sie haben Vorhaben muss Vorbildcharakter für den Kli- auch gezeigt, dass Klimaschutz innovativ, bei- maschutz haben und deutlich über das ge- spielgebend und zugleich wirtschaftlich sein setzlich vorgeschriebene Maß hinausgehen. kann. www.klimaschutzpartner-berlin.de 23
Klimaschutz in Berlin Preisträger 2012 – 2015 24
Preisträger 2012 – 2015 Energetische Sanierung einer Wohnimmobilie von 1965 Die Berliner Bau- und Wohnungsgenos- Strom wird nicht eingespeist, sondern ist senschaft von 1892 eG hat in zwei Bau- zur Nutzung der Bewohner vorgesehen Preisträger 2012 abschnitten ihre Wohnimmobilie mit ins- worden. Es wird hiermit eine Elektrotank- Kategorie A: gesamt 304 Wohnungen aus dem Baujahr stelle betrieben, die ein genossenschaftli- Ecoplan GmbH 1965 komplex energetisch saniert. Hierbei ches E-Mobil speist. war Ziel den Status des KfW-Effizienzhau- ses 100 nach der Energieeinsparverordnung Energetisch optimierte Fassaden 2009 zu erreichen. und LED Die Fassaden wurden komplett energetisch Genossenschaftsstrom überarbeitet und alle Fenster erneuert. Im Umfeld der 304 Wohnungen befinden Hauseingänge und Treppenhäuser wurden sich weitere 972 Wohneinheiten der 1892 ebenfalls neu gestaltet. Auch hier wurde eG, die bereits aus einer Zentrale mit der auf sinnvolle Technik zur Vermeidung notwendigen Wärme versorgt wurden. Der von Emissionen geachtet. Statt herkömm- Anschluss der 304 Wohnungen an die Heiz- liche Beleuchtung mittels Glühlampen zentrale konnte erfolgen, ohne dass eine und Tastern zu verwenden, wurden LED- Erweiterung der eigentlichen Kesselanlage Leuchten mit Sensorschaltung vorgesehen. notwendig war. Zum Erreichen des notwen- Dadurch konnten zusätzlich 57 488 kg/a digen Primärenergiefaktors von 0,89 wurde an CO2-Emissionen eingespart werden. Die lediglich ein 2. Blockheizkraftwerk mit 500 Sanierung sollte zeigen, dass auch unter kW thermischer und 400 kW elektrischer Einhaltung der Energieeinsparverordnung Leistung installiert. Der Strom aus dem bzw. der KfW-Förderkriterien anspruchs- Blockheizkraftwerk wird mittels des Projekt- volle Architektur möglich ist. Durch die partners, der BTB, den Bewohnern als güns- Maßnahmen können 84 Prozent oder ca. tiger Genossenschaftsstrom angeboten. 1 717 195 kg/a an CO2- Emissionen einge- Im 2. Bauabschnitt wurde an der Fassa- spart werden. de des Hochhauses Arnulfstraße 93 eine Photovoltaikanlage errichtet. Auch dieser www.eco-plan.net © Ecoplan 25
Klimaschutz in Berlin Nullemissionshaus Boyenstraße 34/35, Berlin-Mitte Die Bauherrengemeinschaft LUU Boyen- ger als 20 kWh/m2a. Eine Photovoltaikan- Preisträger 2012 straßen GbR errichtete das erste 7-ge- lage auf dem Dach und ein erdgasbetriebe- Kategorie B: schossige Nullemissionshaus in Berlin. nes Blockheizkraftwerk im Keller erzeugen Deimel Das Projekt am Rande des Berliner Regie- Strom. rungsviertels demonstriert, wie sich die Eine semizentrale Lüftungsanlage mit Wär- Oelschläger Energiewende im Wohnungsbau verwirkli- merückgewinnung wurde eingebaut. Der Architekten chen lässt: Das Gebäude erzeugt praktisch Wirkungsgrad der Wärmerückgewinnung Partnerschaft kein CO2 und kann eine positive Primär- beträgt 85 Prozent. Auf Heizkörper kann energiebilanz aufweisen. Grund dafür ist größtenteils verzichtet werden. ein effizienter Mix aus Energieeinsparung und Energiegewinnung, u. a. durch Photo- „Durchwohnen“ und Teilbarkeit voltaik und Kraft-Wärme-Kopplung. Geplant wurde weiterhin eine Grauwasser- anlage zur Verwendung des Dusch- und Primärenergiebedarf zwei Drittel Badewassers. Das Prinzip „Durchwohnen“ unter Energieeinspar schafft Innenräume mit mehrfacher Nut- Gebaut wurden 21 Wohneinheiten mit zung. Auch kleine Wohnungen erreichen Wohnungsgrößen von 60 –145 m² in einem somit eine Großzügigkeit. Kern des Gene- 7-geschossigen Passivhaus in Mischbau- rationenwohnens ist die Anpassung der weise aus massivem Kern und vorgehäng- Grundrisse im Lebenszyklus der Bewohner ter Holzfassade mit einer generationsge- – so ist die Teilbarkeit großer Wohnungen mischten Baugruppe. Für die Heizung im und Maisonettwohnungen bereits einge- Passivhaus werden 10 kWh/m²a benötigt. plant. Durch den gehobenen Energiestan- Der verbleibende Energiebedarf wird CO2- dard betragen die Betriebskosten rund neutral erzeugt. Der Primärenergiebedarf 30 Prozent weniger als in vergleichbaren liegt mehr als zwei Drittel unter dem nach Neubauten. der Energieeinsparverordnung für Neubau- ten zulässigen Verbrauch – statt etwa 100 www.deo-berlin.de kWh/m2a verbrauchen die Bewohner weni- Straßenfassade Boyenstraße 34 © Andrea Kroth 26
Preisträger 2012 – 2015 Abfallsammlung mit Brennstoffzelle Im Rahmen eines Forschungsprojektes Wasserstoff-Tanksystem besteht aus zwei hat die Berliner Heliocentris Fuel Cells AG 350-bar-Druckflaschen zur Speicherung Preisträger 2012 zusammen mit der FAUN Umwelttechnik von insgesamt 10 kg gasförmig kompri- Kategorie C: GmbH & Co. KG und der Berliner Stadtrei- miertem Wasserstoff. Berliner nigung (BSR) ein Hybrid-Entsorgungsfahr- Stadtreinigung zeug mit deutlich reduzierten Lärm- und Fahrzeugtests Abgasemissionen entwickelt und getestet. Im Rahmen des Demonstrationsprojektes erfolgten neben der Entwicklung des Pro- Effizienter und leiser totypenfahrzeugs auch ausgedehnte Tests Das Abfallsammelfahrzeug verfügt über ein unter realen Einsatzbedingungen (2011– wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen- 2013). Durch das System ließen sich im Dieser Preisträger Bordenergiesystem, so dass der Hauptan- Vergleich zu einem herkömmlichen Fahr- trieb (Dieselmotor) beim Sammelvorgang zeug bis zu 25 Prozent Energie einsparen. hat mit dem Land abgeschaltet werden kann und nur noch Dies entspricht auf den Teststrecken der Berlin eine Klima- für den eigentlichen Fahrbetrieb genutzt BSR bis zu 20 Liter Diesel pro Tag. Entspre- schutzvereinbarung. werden muss. An der Ladestelle kann der chend reduzieren sich auch CO2-, NOx- und Lifter die Mülltonnen rein elektrisch anhe- Feinstaub-Emissionen. ben. Auch die 20 m³ große Trommel, in der Die Fahrzeugtests wurden erfolgreich der Abfall verdichtet wird, kann lärmarm abgeschlossen und das Forschungsprojekt elektrisch betrieben werden. Der elektri- damit beendet. Im Moment prüft die BSR sche Antrieb für die Funktionen „Laden“ den Einsatz von Brennstoffzellentechnolo- und „Verpressen“ (Drehen der Trommel) gie in Applikationen, die Arbeitsmaschinen ersetzt den konventionellen hydraulischen mit großem Energiebedarf antreiben, z. B. Antrieb und ist deutlich effizienter. Großkehrmaschinen. Die Energie aus dem 32-kW-Brennstoff- zellenaggregat kann zusätzlich in Super- www.bsr.de kondensatoren zur Abdeckung von Last- spitzen zwischengespeichert werden. Das Abfallsammelfahrzeug mit Brennstoff- zelle an der Wasserstofftankstelle Holzmarktstraße © Steffen Siegmund, BSR 27
Klimaschutz in Berlin Wärmeenergiegewinnung aus der Luft Gasabsorptionswärmepumpen im Regel- mit dem Brennwertkessel und moderner Preisträger 2013 betrieb sind ein innovativer Baustein der Gebäudeleittechnik erreicht die Gesamtan- Kategorie A: Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsstrategie lage einen Jahresnutzungsgrad von über HOWOGE der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft 100 Prozent, während der Jahresnutzungs- mbH. Seit Ende 2009 nutzt die HOWOGE grad herkömmlicher gasbetriebener Brenn- Wohnungsbau die Technik der Wärmeabsorption aus der wert-Kesselanlagen etwa bei 95 Prozent gesellschaft Luft mit Wärmepumpen auf dem Dach in liegt. der Hohenschönhausener Manetstr. 45 im Der Umweltvorteil: Der CO2-Ausstoß wird Probebetrieb. um ca. 49 t/a reduziert. Der Verbrauch an Gas wird um etwa 275 000 kWh bzw. 24 Umgebungswärme zum Heizen 700 m³ pro Jahr verringert. Die Einsparung Seit März 2012 sorgen die zwei Gasabsorp- an Primärenergie beträgt ca. 20 Prozent. tionswärmepumpen im Regelbetrieb für Mit dieser Menge an eingesparter Energie die Energie, die nötig ist, um die Warmwas- könnten 55 Wohnungen mit einer Größe serversorgung und die Beheizung von 120 von 60 m² ein Jahr lang beheizt werden. Wohneinheiten in der Übergangszeit zu Die Menge an eingesparter CO2-Emission gewährleisten. Das Prinzip: Umgebungs- entspricht einer Emissionsmenge CO2 von wärme aus der Luft wird auf ein höheres ca. 25 Mittelklassewagen bei einer Fahrleis- Temperaturniveau „gepumpt“. Dieses Prin- tung von 12 000 km/a. Für die temporäre zip funktioniert bis ca. 3 °C. Bei Außentem- CO2-Fixierung müssten etwa 4 500 Fichten peraturen unterhalb dieser Grenze sowie gepflanzt werden. zur Spitzenlastabdeckung übernimmt ein moderner Brennwertkessel die Versor- Energetische Sanierung fast abge- gung der Wohnungen. Das Besondere: Die schlossen Wärmepumpen werden nicht elektrisch Bereits in den 1990er-Jahren begann die betrieben, sondern mit Gas. In Verbindung HOWOGE systematisch mit der energeti- schen Sanierung und investierte insgesamt HOWOGE-Gasabsorptionswärmepumpen auf dem Dach des Wohnhauses 1,4 Milliarden Euro. Der von der HOWOGE Manetstraße 45 in Berlin-Lichtenberg bewirtschaftete Gesamtwohnungsbestand (53 000 Wohnungen) ist bereits zu 95 Pro- zent vollständig energetisch saniert, im Kernbestand in Berlin-Lichtenberg zu 98 Prozent. Weitere Projekte sind angesto- ßen: Das Sanierungsprojekt Berlin-Buch mit einer CO2-Reduzierung um 1 150 t/a sowie die Klimaschutzvereinbarung mit dem Land Berlin mit dem Ziel für den Gesamtbestand, dass bis zum Jahr 2020 pro Wohneinheit jährlich nur noch 1,12 Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen. www.howoge.de © HOWOGE 28
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