Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz

Die Seite wird erstellt Raik Lorenz
 
WEITER LESEN
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
Oliver Hofer
      Mitgliederzeitung der SP Schweiz
      180 · Ausgabe CH · Februar 2019
      AZB 3001 Bern

Gemeinsam gegen
die Macht des Stärkeren
Das Programm der Rechten ist weltweit gleich: Die Wenigen sollen auf Kosten der Vielen immer noch reicher
gemacht werden. Die rechtsbürgerliche Mehrheit, die seit 2015 in Bundesbern das Sagen hat, stellt sich in
diese Reihe. Lasst uns gemeinsam dagegen kämpfen und am 20. Oktober die Mehrheiten ändern!

ZERSIEDELUNG                                                     JETZT UNTERSCHREIBEN!
Das bestehende Raumplanungsgesetz vermag die Zersiedelung        Die Korrektur-Initiative fordert ein Verbot von Waffenexporten
nicht zu bremsen. Deshalb braucht es ein Ja zur Zersiedelungs­   in Bürgerkriegsländer und in Länder, die systematisch und schwer-
initiative, die am 10. Februar zur Abstimmung kommt. Seite 16    wiegend Menschenrechte verletzen. Seite 17
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
2     LINKS
      180 ∙ 2019   Aktuell

Liebe Genossinnen und Genossen                                                                                                              INHALT
Liebe Sympathisantinnen und Sympathisanten

                                                                                                                                            2–3          Aktuell
                     Das ist mein letztes «links»-Editorial. Acht Jahre habe ich
                     auf dem Zentralsekretariat der SP gearbeitet, sieben da-                                                               4–5          Gespräch
                     von als «links»-Redaktorin. Während dieser Zeit auf dem                                                                             Nadine Masshardt ist politische
                     «Seki» habe ich viel dazugelernt. Über Politik und über                                                                             Leiterin des Wahlkampfs 2019.
                                                                                                                                                         Andrea Bauer
                     das Innenleben einer Partei, aber auch sehr viel Hand-
                     werkliches: wie man eine Aktion organisiert, einen Flyer                                                               6            Wahlen
                     produziert oder wie man Argumente verständlich zusam-                                                                               Ende Februar wird die Prämien-
                     menfasst.                                                                                                                           entlastungs-Initiative lanciert.
                                                                                                                                                         Barbara Gysi
                     Das Wichtigste aber, was ich bei meiner Arbeit gelernt
                     habe: Die SP, das sind die Mitglieder.                                                                                 7            Wahlen
Denn man kann noch so viele Flyer produzieren, die besten Aktionen organi-                                                                               Gemeinsam gegen die Macht
sieren und Argumente noch so verständlich aufschreiben – wenn die Argu-                                                                                  des Stärkeren!
mente nicht weitergegeben und die Flyer nicht verteilt werden und niemand                                                                                Christian Levrat
an der Aktion teilnimmt, bringt das alles gar nichts. Wenn nach dem Aktions-                                                                8            Wahlen
wochenende eine Kiste Flyer im Gang rumsteht, kann man höchstens noch ein                                                                                Der SP St. Gallen steht ein
paar davon ins Archiv bringen. Dort liest sie dann aber niemand mehr.                                                                                    Wahlmarathon bevor.
Besonders wichtig sind wir Mitglieder in Wahljahren, wenn bei den ande-                                                                                  Guido Berlinger-Bolt
ren Parteien so richtig geklotzt wird. Denn während diese mit Plakat- und                                                                   9 – 12       Kantone
Inserate­kampagnen das Land und die Medien zupflastern, kann die SP nur                                                                                  Ausgewählte Seiten aus
zu­schauen. Das können wir uns schlicht nicht leisten. Dafür haben wir etwas                                                                             den kantonalen Splittings
anderes: Menschen! Menschen, die gemeinsame Vorstellungen über die Welt
                                                                                                                                            13           Solifonds
teilen und auch bereit sind, diese Vorstellungen in der Öffentlichkeit zu ver-
                                                                                                                                                         Die sozialen Bewegungen
treten.                                                                                                                                                  in Brasilien brauchen Unter­
Am 22. Januar hat das Präsidium den Wahlkampf eröffnet. Und zwar auf dem                                                                                 stützung!
Waisenhausplatz in Bern. Dort, wo es Menschen hat, und nicht nur Medien-                                                                                 Yvonne Zimmermann
schaffende. Die SP will in diesem Wahlkampf mit den Menschen reden, und
                                                                                                                                            14 – 15      Frauenjahr
nicht nur über sie. Auf der Strasse, am Telefon und neu auch an der Haustür.                                                                             Lohntransparenz: Immerhin
Dafür braucht es uns alle, denn um mit den Menschen zu reden und ihnen vor                                                                               in die richtige Richtung
allem auch zuzuhören, braucht es Menschen – und nicht Plakate.                                                                                           Min Li Marti
Damit verabschiede ich mich von euch. Als Redaktorin, nicht aber als Genos-
                                                                                                                                            16           Abstimmung
sin. Wir sehen uns!                                                                                                                                      Ja zur Zersiedelungsinitiative
                                                                                                                                                         am 10. Februar
Andrea Bauer, Chefredaktorin «links»                                                                                                                     Thomas Hardegger

                                                                                                                                            17           Aktuell
                                                                                                                                                         Jetzt die Korrektur-Initiative
                                                                                                                                                         unterschreiben!
                                                                                                                                                         Priska Seiler-Graf

                                                                                                                                            18           Aktuell
                                                                                                                                                         Lesetipps

                                                                                                                                            19           Agenda

IMPRESSUM Herausgeberin: SP Schweiz, Theaterplatz 4, 3011 Bern, Telefon 031 329 69 69, Fax 031 329 69 70 Erscheint 6 Mal pro Jahr, Auflage 36 796 (Wemf) Abonnements­preise: Für
­Mitglieder der SP Schweiz gratis Adressänderungen/Abo: abo@spschweiz.ch Redaktion: Andrea Bauer (Chefredaktion), Niklaus Wepfer (SO), Livia Diem (BS), Ruedi B                   ­ rassel (BL), Hannes
 Rettenmund (BE), Katha­rina Kerr (AG), Sebastian Dissler (LU), Julian Fitze (TG), Michael Sutter (Region Bern), Urs Geiser ­(Korrektor) E-Mail Redaktion: l­ inks@spschweiz.ch Gestaltung/Produktion:
 Atelier Bläuer, Bern Druck: Ringier Print Adligenswil AG, Postfach 3739, 6002 Luzern Anzeigen: Kilian Gasser, Medienvermarktung GmbH, G            ­ itschenstrasse 4, 6460 Altdorf, Tel. 041 871 24 46,
Fax 041 871 24 47, k­ g@kiliangasser.ch Redaktionsschluss dieser Ausgabe: 21. Januar 2019. Redaktionsschluss nächste Ausgabe: 8. April 2019.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
Aktuell          LINKS
                                                                                                                                                    180 ∙ 2019         3

Delegiertenversammlung                                   Gletscher-Initiative                                      Transparenzinitiative
in Goldau (SZ)
                                                         Die Geschäftsleitung der SP Schweiz bean-                 Die Staatspolitische Kommission des Stän-
Die nächste Delegiertenversammlung vom                   tragt der Delegiertenversammlung vom                      derats (SPK) will mehr Transparenz bezüglich
2. März findet im Pfarreizentrum in Goldau               2. März die Unterstützung der Gletscher-                  der Finanzierung von Parteien sowie von
statt. Thematischer Schwerpunkt ist                      Initiative. Diese hat am 26. Januar der Verein            Wahl- und Abstimmungskampagnen. Sie
«Arbeit und Ausbildung für alle», eines                  Klimaschutz Schweiz lanciert, der eigens                  will entsprechende gesetzliche Regeln dazu
der vier Wahlkampfthemen der SP.
Weitere Informationen zur Delegierten­

                                                                                                      wikcommons

                                                                                                                                                                 SP Schweiz
versammlung werden laufend unter
www.spschweiz.ch/dv veröffentlicht.

Aktionen zum 8. März
Im Gegensatz zum 1. Mai ist der internationa-
le Frauentag am 8. März in der Schweiz wenig
bekannt. Drei Monate vor dem Frauenstreik
(14. Juni 2019) ist es höchste Zeit, das zu än-
dern! Deshalb freuen wir uns, wenn möglichst             zu diesem Zweck gegründet wurde. Ziel                     ausarbeiten. Eine Regelung auf Verfassungs-
                                                         der Initiative ist eine schweizerische Klima­             stufe, wie dies die Transparenzinitiative
                                                         politik, welche sich an den Zielen des Pariser            fordert, möchte die Kommission aber nicht.
                                            wikcommons

                                                         Klimaabkommens orientiert, das die Schweiz                Sie bevorzugt eine Lösung auf Gesetzes-
                                                         unterzeichnet hat. Die damit eingegangene                 ebene und hat deshalb die Ausarbeitung
                                                         Verpflichtung soll in Form klarer Zielvorgaben            einer Kommissionsinitiative zugestimmt.
                                                         in der Verfassung festgehalten werden.                    Den konkreten Inhalt will sie im Frühling
                                                         www.klimaschutz-schweiz.ch                                beschliessen. Die Transparenz-Initiative will
                                                                                                                   Parteien verpflichten, ihre Rechnung und die
                                                                                                                   Herkunft aller Spenden über 10 000 Franken
                                                         Franchisen                                                offenzulegen. Auch Personen und Komitees,
                                                                                                                   die in einer Kampagne mehr als 100 000
                                                         Die Kommission für soziale Sicherheit und                 Franken einsetzen, müssten Spenden über
viele Sektionen am 8. März (oder am Samstag,             Gesundheit des Ständerats will, dass die                  10 000 Franken deklarieren. Die Annahme
9. März) mit Aktionen auf der Strasse präsent            Franchisen künftig automatisch an die Ent-                anonymer Spenden will die Initiative verbie-
sind. Zur Inspiration: Die Sekretärin der SP             wicklung der Gesundheitskosten angepasst                  ten. Die SP Schweiz hält sich bereits heute an
Frauen*, Gina La Mantia, verteilt am Frauen-             werden. Die Mehrheit hat einer entspre-                   die Vorgaben der Transparenzinitiative.
tag in Biasca (TI) Flyer und Rosen. Und SP-Co-
Generalsekretärin Rebekka Wyler organisiert
                                                                                                      SP Schweiz

am 9. März in Altdorf (UR) eine Standaktion.                                                                       Frauenstreik 2019
                                                                                                                   Am 14. Juni findet in der ganzen Schweiz der
Abstimmungen vom 19. Mai                                                                                           zweite Frauenstreik statt. Bereits haben sich
                                                                                                                   in vielen Kantonen Komitees gebildet und
Die Referenden gegen den AHV-Steuer-Deal                                                                           es finden regelmässig Treffen statt, um den
(STAF) und die Änderung der EU-Waffenricht-                                                                        Streik vorzubereiten. Koordiniert wird der
linie sind zustande gekommen und kommen
                                                                                                                                                                 frauenstreik2019.ch

am 19. Mai zur Abstimmung. Zur STAF hat die
ausserordentliche Delegiertenversammlung
                                                         chenden Vorlage zugestimmt. Das bedeutet,
                                                         dass die Versicherten immer mehr selber
                                                         zahlen müssen, um sich behandeln lassen zu
                                                         können. Die SP lehnt diese weitere Kosten-
                                                         abwälzung auf die Patientinnen und Patien-
                                                         ten dezidiert ab. Sie fordert stattdessen eine
                                                         Erhöhung des steuerfinanzierten Anteils an
                                                         den Gesundheitsausgaben. Dies will auch die
                                                         Prämienentlastungs-Initiative der SP, welche
                                                         vorsieht, dass Krankenkassenprämien                       Anlass vom überparteilichen Frauennetz-
                                                         künftig nicht mehr als 10 Prozent des verfüg­             werk zur Koordination des Frauenstreiks
                                                         baren Einkommens ausmachen dürfen.                        2019. Wer sich engagieren möchte, findet auf
vom letzten September bereits die Ja-Parole                                                                        der Seite frauenstreik2019.ch die Kontakte
beschlossen. Zur Waffenrichtlinie beantragt                                                                        zu den regionalen Komitees, Argumente,
die Geschäftsleitung der Delegiertenver-                                                                           Veranstaltungshinweise, Presseartikel und
sammlung vom 2. März einstimmig ein Ja.                                                                            vieles mehr.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
Jonas Hirschi
4   LINKS
    180 ∙ 2019   Wahlen

                                               «Wir
                                          die schäd
                                               Mehr h
                                          Im Wahlkampf setzt die SP auf
                                          den Austausch mit den Menschen
                                          – auf der Strasse, am Telefon, via
                                          Soziale Medien. Und auf Nadine
                                          Masshardt, die politische Wahl-
                                          kampfleiterin. Das Ziel: Die rechte
                                          Mehrheit im Nationalrat brechen.
                                          Nadine, du bist die erste politische Wahl­
                                          kampfleiterin der SP. Was ist deine Auf­
                                          gabe?
                                          Die Idee ist, den Wahlkampf 2019 in der
                                          Deutschschweiz besser sichtbar zu machen.
                                          Mit Christian Levrat und Roger Nordmann
                                          bin ich verantwortlich für die Kampagnen-
                                          kommunikation. Ich bin aber auch Ansprech-
                                          person für alle Kandidierenden und Binde-
                                          glied zur Fraktion und zu den Bundesrats-
                                          mitgliedern, zur Basiskampagne und zum
                                          Zentralsekretariat. So habe ich mir etwa vor-
                                          genommen, jedem Deutschschweizer Kanton
                                          mindestens einen Besuch abzustatten, bei
                                          den Nominationen, an einer Wahlkampfver-
                                          anstaltung oder sonst einem Event. Zudem
                                          publiziere ich in den Sozialen Medien täglich
                                          einen #wahltipp19 – das kann ein Blick hin-
                                          ter die Wahlkampf-Kulissen sein, Tipps für
                                          Kandidierende oder ein spannender Medien-
                                          beitrag.

                                          Bleibt da Zeit für den eigenen Wahlkampf?
                                          Natürlich nutze ich weiterhin meine Kanä-
                                          le und versuche damit möglichst auch mein
                                          Umfeld zu mobilisieren. Ich sehe mich dies-
                                          mal aber vor allem als Teil der SP-Wahlkam-
                                          pagne – auch wenn ich wohl im Übereifer
                                          lang vor meiner Wahl durch die Parteileitung
                                          bereits Give-aways bestellt habe (lacht). Es ist
                                          wichtig, dass wir Fraktionsmitglieder – auch
                                          diejenigen, die nicht mehr antreten – uns
                                          engagieren und die Kampagne der SP sicht-
                                          bar machen. Allerdings bin ich kein Über-
                                          mensch. Nebst meinem Mandat habe ich
                                          zwei kleine Kinder und mein Partner arbeitet
                                          auch Teilzeit.

                                          Adrian Amstutz, der Wahlkampfleiter der
                                          SVP, steigt mit der Motorsäge in den Wahl­
                                          kampf. Was ist deine Strategie?
                                          Wenn schon die Nagelfeile (lacht)! Mein Ziel
                                          als Politikerin ist es jedoch nicht, mich als
                                          Leithammel zu präsentieren, sondern den
                                          Leuten zuzuhören und das Gehörte in die
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
SeitentitelSTAND
                                                                                                                         180 ∙ 2019 5
                                                                                                                         LINKS

müssen
                                                                                                                        PUNKT
                                                                                                                              Rebekka Wyler,
                                                                                                                              Co-General­sekretärin

liche rechte
                                                                                                                              der SP Schweiz

                                                                                                   Tour de Suisse
heit brechen»                                                                                      Wahlkampfzeit ist Reisezeit – zumindest für
                                                                                                   Parteileitung und Generalsekretariat. Die
                                                                                                   ersten Kantonalparteien haben damit begon-
                                                                                                   nen, ihre Kandidatinnen und Kandidaten für
 politische Arbeit einfliessen zu lassen. Wer     Es lohnt sich diesmal besonders, für ein         National- und Ständerat aufzustellen. Als Co-
 mit der Motorsäge politisiert, kann die Men-     paar Sitze mehr zu kämpfen.                      Generalsekretärin werde ich aber nicht nur
 schen um sich herum nicht mehr verstehen.        Genau das ist meine grosse Motivation, bei       zu Nominationsparteitagen, sondern auch zu
 Wir wollen uns in diesem Wahlkampf mit           diesen Wahlen einen besonderen Effort zu         Sektionsanlässen und Bildungsveranstaltun-
 den Bürgerinnen und Bürgern austauschen          leisten. Ab 2013 habe ich im Parlament noch      gen eingeladen. Kürzlich habe ich so innerhalb
 – auf der Strasse, am Telefon, via Soziale Me-   zwei Jahre mit wechselnden Allianzen erlebt.     von vier Tagen zweimal den Kanton St. Gallen,
 dien. Wir reden mit ihnen und nicht über sie.    Das sind Welten! So entsteht Fortschritt.        den Kanton Tessin sowie Aargau und Basel-
 Unseren Wahlkampf haben wir deshalb auch                                                          Stadt besucht.
 auf einem zentralen Platz mit vielen Passan-     Die SP will über Gleichstellung reden. Tut       An den Nominationsanlässen stellt Christian
 tinnen und Passanten lanciert. Und nicht im      die Partei selber genug für ihre Frauen?         Levrat oder ein anderes Mitglied des Partei-
 Bundesmedienzentrum wie die SVP.                 Man kann sicher immer mehr tun. Ich bin          präsidiums jeweils die Wahlkampfthemen der
                                                  jedoch froh, dass wir bereits letzten Juni das   SP Schweiz vor und motiviert die Anwesen-
 Worüber will die SP mit den Menschen re­         Frauenjahr lanciert haben und seither mit        den, sich fürs Aufbrechen der rechtsbürger-
 den?                                             verschiedenen Aktionen darauf aufmerksam         lichen Mehrheit in Bundesbern und für den
 Wir haben vier Themen definiert, die immer       machen, dass Frauen in der Politik immer         Wahlkampf der SP einzusetzen.
 wieder auftauchen, wenn wir auf der Strasse      noch massiv untervertreten sind. Zudem or-       An grösseren Parteianlässen ebenso wie als
 wie auch mit unserer Basis reden: die Klima­     ganisiert die SP Frauen* ein Mentoring-Pro-      Referentin an Sektionsanlässen oder Bildungs-
 erwärmung, die Gleichstellung, das Recht auf     jekt, bei dem jeweils eine Bisherige eine Kan-   veranstaltungen komme ich mit zahlreichen
 gute Ausbildung und berufliche Weiterbil-        didatin im Wahlkampf begleitet. Da mache         Leuten ins Gespräch, vom Basismitglied bis zur
 dung sowie die Krankenkassenprämien.             ich selbstverständlich mit. Als ich 2004 fürs    Regierungsrätin. Ich will ja auch wissen, wie es
                                                  Stadtparlament kandidierte, profitierte ich      den Mitgliedern der SP geht. Manchmal ärgern
 Zu den Prämien lanciert die SP im Februar        selber sehr von einem solchen Projekt der Ju-    wir uns gemeinsam, manchmal freuen wir uns
 eine Initiative …                                gendverbände. Nun gebe ich gerne Tipps wei-      zusammen, häufig geniessen wir gemeinsam
 Sie will, dass die Prämien nicht mehr als zehn   ter – als Wahlkampfleiterin auch Männern.        eine Pizza oder einen Apéro. Und manchmal
 Prozent des Haushaltsbudgets ausmachen.                                                           wird man auch sehr nachdenklich. Es gibt
 Die steigende Prämienlast beschäftigt die        Die SP hat 2015 die Basiskampagne einge­         offenbar immer noch Orte in der Schweiz, wo
 Menschen. Und wir haben ein Rezept dage-         führt und war damit sehr erfolgreich, auch       man seine Stelle verlieren kann, wenn man in
 gen – im Gegensatz zum Parlament, wo SVP         auf kantonaler und lokaler Ebene. Wie            der SP ist. Auch deshalb kandidiert nicht jede
 und FDP mit ihrer knappen Mehrheit alle Re-      stark setzt die Partei wieder auf dieses In­     und jeder für den Gemeinderat in einem Dorf
 formen dazu blockieren. Sie tun es auch auf      strument?                                        mit tausend Leuten.
 anderen Gebieten: Bei der Beratung des CO2-      Unser Wahlkampfmotto lautet: «Wir reden          Die SP Tessin hat für ihren Parteitag ein-
 Gesetzes im Dezember haben wir eine Reihe        mit den Menschen und nicht über sie.» Dar-       drückliche Interviews mit alleinerziehenden
 von Abstimmungen jeweils wegen zwei, drei        um setzen wir auch 2019 auf die Basiskampa-      Müttern und älteren Menschen gedreht, die
 Stimmen verloren. Unser Wahlziel muss da-        gne. Neu dazu kommen Tür-zu-Tür-Aktionen         zeigen, dass der Alltag in der «Sonnenstube»
 rum sein, diese schädliche rechtsbürgerliche     in Quartieren, bei denen wir die Bürgerinnen     oft alles andere als heiter ist. Drei Genossen
 Mehrheit zu brechen.                             und Bürger fragen, wo der Schuh drückt.          im Aargau haben gemeinsam ein Hilfswerk
                                                  Diese Infos gehen zurück in unsere Sektio-       für Flüchtlinge auf der Balkanroute aufgebaut
                                                  nen und fliessen damit in unsere Politik ein.    und über die vergangenen Festtage vor Ort
                                                  Ehrlich gesagt war ich bei der Einführung der    Unterstützung geleistet. In allen Landesteilen
                                                  Basiskampagne skeptisch, mittlerweile bin        sind SP-Mitglieder engagiert, in den Gemein-
                                                  ich begeistert. Einerseits ist die Stimmung      den, regional, kantonal, mit Blick nach Bern
                                                  an diesen Anlässen immer gut, anderseits         und über die Landesgrenzen hinaus. Jeder und
                                                  sind die Telefongespräche mit wenigen Aus-       jede von uns hört ab und zu, die SP sei welt-
                                                  nahmen positiv. Ich kann wirklich allen emp-     fremd. Aber jeder Tag draussen zeigt, dass das
 «Wer mit der                                     fehlen, ihre Hemmungen zu überwinden und         nicht stimmt. Ende Januar hat die SP Schweiz
                                                  Teil der Basiskampagne und damit unseres         in Bern den Wahlkampf eröffnet. An unserem
 Motorsäge politisiert,                           Wahlkampfs zu werden.                            Kaffeestand kamen zahlreiche Passantinnen
                                                                                                   und Passanten vorbei. «Wir brauchen die SP,
 kann die Menschen                                                                                 denn sie setzt sich für alle ein», hörte ich.
                                                  Nadine Masshardt (34) ist seit 2013 Berner       «Auch für diejenigen, die nicht so viel Glück
 um sich herum nicht                              Nationalrätin und seit 2015 zusammen             hatten.» Wie wahr! Und drum machen wir
                                                  mit Cédric Wermuth Vizepräsidentin der           auch jeden Tag weiter – bis am 20. Oktober
 mehr verstehen.»                                 SP-Fraktion.                                     und darüber hinaus.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
WAHLKAMPFTHEMA 1/4: WENIGER BELASTUNG DURCH KRANKENKASSENPRÄMIEN

Unsere Initiative
bringt Entlastung
Viele Menschen wissen nicht, wie sie ihre Krankenkassenprämien bezahlen sol-                                   schnittliche Belastung der Schwei-
len. Die SP liefert ihnen mit der Prämienentlastungs-Initiative eine Antwort.                                  zer Haushalte beträgt 14 Prozent des
                                                                                                               Einkommens, es gibt aber Kantone
Am Parteitag im letzten Dezember                                       mit moderatem Einkommen bei der         wie Jura und Baselland, wo sie alar-
beschlossen die SP-Delegierten, die                                    Bezahlung der Krankenkassenprä-         mierende 18 Prozent beträgt. Und
Prämienentlastungs-Initiative zu                                       mien genügend zu unterstützen.          bestimmte Haushaltkategorien lie-
lancieren. Sie will eine Beschrän-                                     Das Gegenteil ist der Fall. Ein immer   gen sogar darüber. Trotz steigender
kung der Prämien auf maximal                                           grösserer Teil des Einkommens wird      Prämienbelastung ziehen sich die
10 Prozent des Haushaltsbudgets.                                       von den Krankenkassenprämien            Kantone aus der Finanzierung zu-
In ihrer Rede unterstrichen sowohl                                     weg­gefressen. Statt die Mittel für     rück, auch das zeigt dieser Bericht
unsere Nationalratspräsidentin, die                                    die Prämienverbilligung genügend
Ärztin Marina Carobbio Guscetti                                        aufzustocken, streichen die Kantone
wie auch unsere ehemalige Bundes-       Barbara Gysi, Nationalrätin,   sie zusammen. Bei Sparpaketen ge-            Lancierung am 26. Februar
rätin Ruth Dreifuss die Notwendig-      Vizepräsidentin SP Schweiz     hört die Prämienverbilligung meist           Die Prämienentlastungs-
keit einer Verankerung der maxi-                                       zu den ersten Posten, die gekürzt            Initiative wird am 26. Februar
malen Haushaltsbelastung in der                                        werden.                                      2019 lanciert. Die Unterschrif-
Bundesverfassung. Ruth Dreifuss                                                                                     tenbögen werden der nächsten
hatte 1995 das Krankenversiche-                                        Kantone ziehen sich aus                      «links»-Ausgabe beigelegt.
rungsgesetz eingeführt, und schon       Darüber will die SP            Verantwortung                                Auf der Webseite bezahlbare-
damals war es ein Ziel, die kleineren   im Wahlkampf­reden:            Unmittelbar nach dem Parteitag               praemien.ch werden laufend
und mittleren Haushalte nicht un-       die Krankenkassen-             veröffentlichte das Bundesamt für            Informationen zur Initiative
nötig zu belasten. Sie hat dieses So-   prämien, Arbeit und            Gesundheit den Monitoringbericht             aufgeschaltet. Wer sich für die
zialziel immer verteidigt. Bis heute    Ausbildung für alle,           2017 zur Prämienverbilligung. Die-           Initiative engagieren möchte,
haben wir es jedoch nicht geschafft,    Gleichstellung und             se Zahlen zeigen sehr deutlich, wie          kann sich auf der Webseite
Familien, Paare und Alleinstehende      die Klimaerwärmung.            nötig unser Projekt ist. Die durch-          eintragen.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
123RF
                                        auf Prämienverbilligungen in allen
                                        Kantonen gleich gelten soll. Dies ist
                                        heute nicht der Fall. Einzelne Kan-
                                        tone reduzieren ihre Anteile und
                                        ziehen sich bei der Mitfinanzierung
                                        der Prämienverbilligungen immer
                                        weiter zurück. Die Verbilligungen
                                        halten deshalb oft bei weitem nicht
                                        Schritt mit dem effektiven Anstieg         Gemeinsam gegen
                                        der Prämien.
                                            Zusätzlich regelt die Initiative die
                                                                                   die Macht des Stärkeren!
                                        Übernahme der Kosten. Wir wollen,
                                                                                   Die rechtsbürgerliche Mehrheit in Bundesbern will Kriegs-
                                        dass sich der Bund stärker engagiert
                                                                                   material in Konfliktgebiete exportieren und Renten kürzen.
                                        und es einen festgelegten Bundesan-
                                                                                   Sie will die Steuern für Konzerne senken und den Lohn-
                                        teil gibt. Das 10-Prozent-Ziel soll er-
                                                                                   schutz preisgeben. FDP und SVP verhindern Fortschritte
                                        reicht werden, indem Bund und Kan-
                                                                                   bei der Energiewende und bei der Gleichstellung. Nicht zu-
                                        tone mittels Prämienverbilligungen
                                                                                   letzt seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten
                                        tiefe und mittlere Einkommen bes-
                                                                                   sind solche Programme weltweit in Mode: Wer hat, dem
                                        ser unterstützen. Das ist auch sozi-
                                                                                   wird gegeben. Die grosse Mehrheit der Bevölkerung hin-
                                        al: Denn die Prämienverbilligungen
                                                                                   gegen hat nichts vom wirtschaftlichen Aufschwung. Dies
                                        werden mit Steuergeldern finanziert
                                                                                   akzeptiert die SP nicht. Denn die rücksichtslose Macht des
                                        und federn den unsozialen Charak-
                                                                                   Stärkeren gefährdet die Zukunft unseres Planeten. Wir
                                        ter der Kopfprämien bei den Kran-
                                                                                   brauchen mehr, nicht weniger Zusammenarbeit. Denn die
                                        kenkassen ab. So werden Bund und
                                                                                   grossen Probleme können wir nur gemeinsam lösen.
                                        Kantone stärker in die Verantwor-
                                        tung genommen und haben mehr               Die Schweiz braucht Reformen, damit der Fortschritt allen
                                        Anreiz, bei der Kostendämpfung             dient und es auch für unsere Kinder eine gerechte und
                                        vorwärts zu machen.                        lebenswerte Welt gibt. Dafür steht die SP ein. Und zwar
                                                                                   mit vier konkreten Versprechen, mit denen wir unser Land
                                        Zugang zu Gesundheitsleistungen            gerechter, nachhaltiger und bereit für die Zukunft machen
                                        Die rechtsbürgerliche Mehrheit sieht       wollen: Unser erstes Ziel ist Arbeit und Ausbildung für alle.
                                        im Gesundheitswesen primär ein             Denn die offiziellen Arbeitslosenzahlen täuschen. Nimmt
glasklar auf. Gegenüber 2014 haben      Geschäftsfeld für Milliardengewin-         man Sozialhilfebeziehende und Ausgesteuerte hinzu,
die Kantone 2 Prozent weniger an        ne: Sie wollen Wachstum um jeden           suchen 250 000 Menschen in der Schweiz eine Arbeit. Wir
die Prämienverbilligung bezahlt als     Preis – und bezahlen soll gefälligst       alle kennen die empörenden Geschichten von Menschen
der Bund, gegenüber 2009 sind es        die Bevölkerung. Jedes Jahr gehen          über 55, die ihre Arbeit verlieren. Die Digitalisierung der
sogar mas­sive 9 Prozent weniger.       zwischen 10 und 20 Prozent der Ver-        Arbeitswelt verschärft dieses Problem. Die SP will, dass
    Wenn es noch Beispiele ge-          sicherten in der Schweiz nicht zum         möglichst viele Leute ihren Lebensunterhalt mit eigener
braucht hat, wie dringend unser In-     Arzt aus Angst, dass Kosten entste-        Arbeit finanzieren können. Wir fordern deshalb für jeden
itiativprojekt ist, wurden uns diese    hen, die sie nicht tragen können. Das      Menschen in der Schweiz das Recht auf Berufsbildung
Ende 2018 geliefert. Die Kantonsre-     Gesundheitswesen muss effizient            und berufliche Weiterbildung, finanziert über einen Fonds
gierungen veröffentlichten nämlich      und gleichzeitig gerecht organisiert       des Bundes. Unser zweites Ziel ist weniger Belastung durch
die konkreten Vorgaben für die Prä-     werden. Es hat dem Allgemeinwohl           die Krankenkassenprämien. Der Parteitag im Dezember
mienverbilligung 2019: Im Kanton        zu dienen, nicht der Bereicherung          hat beschlossen, eine Initiative zu lancieren: Die Prämien
St. Gallen etwa wird die Belastung      einiger weniger. Wir wollen keine          dürfen nicht mehr als 10 Prozent des verfügbaren Einkom-
für gewisse Haushalte auf rekord-       Zweiklassenmedizin. Mit der Prä-           mens ausmachen. Ihr werdet die Unterschriftenbögen
hohe 16 bis 20 Prozent Belastung        mienentlastungs-Initiative können          bald erhalten. Unser drittes Ziel: Gleichstellung jetzt! Frauen
ansteigen. Das ist schlicht inakzep-    wir den Zugang der Patientinnen            verdienen nach wie vor weniger und erhalten niedrigere
tabel.                                  und Patienten zu den Gesundheits-          Renten. Das muss sich ändern. Für Frauen und Männer
                                        leistungen sicherstellen.                  müssen Familie und Beruf vereinbar sein. Dazu braucht
Entlastung und mehr Gerechtigkeit                                                  es mehr Teilzeitstellen, mehr Kinderbetreuung und den
Unsere Initiative fordert nun also,
dass die Belastung der Privathaus-
                                         DARUM GEHT ES                             Elternurlaub. Die SP Schweiz wehrt sich gegen alle Formen
                                                                                   von Gewalt und gegen Sexismus. Unser viertes Ziel ist der
halte maximal 10 Prozent des ver-        Die Initiative will ein Sozialziel        Kampf gegen die Klimaerhitzung. Wir müssen den ökologi-
fügbaren Einkommens betragen             für die obligatorische Kranken-           schen Umbau vorantreiben und den CO2-Ausstoss auf null
darf. Für viele Haushalte sind die       versicherung festlegen. Keine             reduzieren. Die SP fordert deshalb: in der Schweiz inves-
Krankenkassenprämien zu einer un-        Versicherte und kein Versicherter         tieren statt Öl importieren. Die SP will einen klimafreund-
erträglichen Last geworden. Dies gilt    soll gezwungen sein, mehr als             lichen und transparenten Finanzplatz, ohne Investitionen
besonders für Familien, die gerade       10 Prozent des verfügbaren Ein-           in Kohle, Erdöl und Erdgas. Die SP wird dafür sorgen, dass
ein wenig zu viel verdienen, um noch     kommens für die Krankenkassen-            solche Massnahmen sozialverträglich ausgestaltet werden.
Prämienverbilligungen zu erhalten.       prämien aufzuwenden. Dieses               Der ökologische Umbau darf nicht auf dem Buckel der
Der jährliche Prämienanstieg redu-       Ziel soll durch eine Stärkung der         Lohnabhängigen umgesetzt werden, sondern soll und wird
ziert das verfügbare Einkommen der       individuellen Prämienverbilligun-         Arbeitsplätze schaffen.
Mittelschicht. Dies geht auf Kosten      gen erreicht werden. Die Finan-
                                                                                   Um diese Projekte umsetzen zu können, brauchen wir neue
der alltäglichen Ausgaben etwa für       zierung dieser Unterstützung
                                                                                   Mehrheiten. Bitte überzeuge deine Familie, deine Freundin-
Essen und Wohnen.                        wird zu zwei Dritteln vom Bund
                                                                                   nen und deine Kollegen, am 20. Oktober SP zu wählen.
   Nebst einer spürbaren Entlas-         übernommen, die Kantone finan-
tung bringt die Initiative auch mehr     zieren den Restbetrag.                    Herzliche Grüsse
Gerechtigkeit, da der Anspruch                                                     Christian Levrat
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
SP St. Gallen
                                                                                                  Max Lemmenmeier, der Präsident der SP
                                                                                                  St. Gallen, erntet für seine kämpferische Rede
                                                                                                  am Wahlfest immer wieder Zwischenapplaus.

    St. Gallen wählt 2020
Ein Wahlfest am Anfang des Wahlkampfs. Ein Wahlteam, das zwei Jahre an der                                     Personalpolitik: Es ist schon heute
Arbeit sein wird. Die Gründung eines genossenschaftlichen Kampagnenbüros.                                      klar, wer in mehr als einem Jahr zu
Viele Ziellinien. Die SP St. Gallen denkt vieles neu.                                                          den Kantonsratswahlen antritt. Die-
                                                                                                               se Engagierten können die Plattform
«Wir sind früh dran», sagen mir En-      gen der einfachen Leute kämpft und                                    der kommunalen Projekte ebenfalls
gagierte im Wahlkampf oft zufrie-        für Gerechtigkeit und Freiheit für                                    nutzen. Ebenso, wer im Herbst 2020
den. Damit haben sie zwar recht.         alle steht, vermitteln wir nur, indem                                 in ein kommunales Amt gewählt
Aber wir sind nicht deshalb gut un-      wir konkrete inhaltliche Vorschläge                                   werden will. Wir lassen uns die poli-
terwegs. Sondern deshalb, weil wir       für das Zusammenleben im Dorf, im                                     tische Agenda nicht länger von bür-
unseren Wahlkampf neu denken.            Quartier machen. Und indem wir                                        gerlichen Gemeinderäten diktieren.
Auf die Nationalratswahlen folgen        darüber sprechen.
im Kanton St. Gallen im März 2020                                                                              KampaKollektiv: Das SP-Sekretariat
die kantonalen und im September          Wahlfest: Wir begannen mit einem                                      ist für die kantonale Politik zustän-
2020 die kommunalen Wahlen.              Wahlfest. Wir luden die GenossIn-       Guido Berlinger-Bolt,         dig. Für kommunale Wahl- und Ab-
Wahlkampf neu denken heisst im           nen im Oktober mit einer Telefon-       Politischer Sekretär der      stimmungskämpfe fehlt den Sek-
                                                                                 SP St. Gallen
Wesentlichen: gemeinsam denken!          kampagne dazu ein. Es gab ein rau-                                    tionen der Ansprechpartner. Nun
   Bisher gab es mehrere unabhän-        schendes Fest. Die Motivation aller                                   haben weit über 50 Interessierte die
gige Wahlkämpfe und Komitees.            zu spüren, war beeindruckend.                                         Genossenschaft KampaKollektiv
Die Folgen: Viele verausgabten sich                                                                            gegründet: Eine progressive Ost-
im vermeintlich wichtigsten, dem         Kommunales Parteiprogramm: Über                                       schweizer Kommunikations- und
Natio­nalratswahlkampf. Unterwegs        die Wintermonate diskutieren die                                      Kampagnenagentur mit einer klaren
verlor die SP Engagierte und Know-       Sektionen ihr eigenes kommunales                                      politischen Haltung. Das Kampa-
how. Und der kommunale Wahl-             Parteiprogramm. Ziel ist es, dass die                                 Kollektiv kann den Sektionen in der
kampf war gänzlich den Sektionen         Sektionen ihr Programm aus den                                        Konzeption und Umsetzung eines
überlassen; nicht wenige agierten        vom Sekretariat skizzierten knapp                                     modernen Wahlkampfs helfen und
dann nach Schema F. Selten ver-          achtzig Forderungen zusammen-                                         bietet Workshops und Coachings an.
sprüht dies Lust an der Auseinan-        stellen. Natürlich können die Genos-
dersetzung. Und zu wenig standen         sinnen und Genossen in den Sektio-                                    Die Basiskampagne: Wie alle grösse-
Themen und Positionen zur Debatte.       nen eigene Forderungen aufstellen.                                    ren Kantonalparteien führt auch die
   All das krempeln wir um: Die          Der Katalog soll Anregung sein.                                       SP St. Gallen 2019 eine Basiskam-
SP St. Gallen verknüpfte alle Wahl-                                                                            pagne durch. An die nationale wird
kämpfe. Wir sprechen mit den Men-        Town Hall Meeting: Mit der Umset-                                     nahtlos die kantonale Basiskam-
                                                                                                                                                   123 rf

schen, nicht über sie. In unseren        zung beginnen die Sektionen im                                        pagne anschliessen. Und über den
Dörfern und Quartieren, nicht über       Frühling: Ihr wichtigstes Projekt                                     Sommer 2020 werden diejenigen
Plakatwände und Inserate. Wir tun        startet an einem Town Hall Meeting:                                   Sektionen, die das wünschen, eine
das von Anfang an. Und indem wir         Mit einem lokalen Projekt haben die                                   lokale Basiskampagne anhängen. In
nicht einfach unseren Kandidaten         Sektionen eine Chance, neue Enga-                                     den kommenden Monaten werden
für den Schulrat vorschlagen («Köbi      gierte in die Bewegung zu ziehen.                                     viele Engagierte an Türen klopfen,
Scherrer ist die richtige Wahl»), son-   Menschen, die sich vor allem für                                      telefonieren, strassenwahlkämpfen,
dern indem wir sagen, wofür dieser       einen sicheren Chindsgiweg einset-                                    liken, Standpunkte klarmachen.
«Köbi Scherrer» kämpft: Tagesschu-       zen möchten oder für den Erhalt des                                   Kurz: Mit den Menschen über linke
len! Mittagstisch! Schluss mit El-       Quartierladens oder für eine Begeg-                                   Politik in den Dörfern und Quartie-
terntaxis! – Wir verlassen uns nicht     nungszone in der Quartierstrasse                                      ren sprechen, statt über sie. Deshalb
auf das SP-Logo. Weil wir ahnen,         – und sonst vielleicht gar nicht wäh-                                 werden wir im Oktober und 2020 zu
dass gerade in den Dörfern und auf       len gehen oder, wenn doch, dann                                       den Siegern gehören. Auf diese Wei-
dem Land viele nicht (mehr) wissen,      nicht unbedingt die Kandidierenden                                    se werden wir die rechtsbürgerliche
was SP bedeutet. Dass die SP die Par-    der SP. Diese wiederum erhalten so                                    Mehrheit mit ihrer obszönen Arro-
tei ist, welche für die Verbesserung     früh im Wahlkampf wichtige Auf-                                       ganz der Macht in Bern und St. Gal-
der Lebens- und Arbeitsbedingun-         trittsmöglichkeiten.                                                  len brechen.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
Parlamentsdienste 3003 Bern

                                                                                                                  LINKS AG

           ZUVERSICHT
           UND SIEGESWILLE
                                                    KLIMASTREIK DER SCHÜLER*INNEN
           Am 20. Oktober 2019 werden im

                                                    So ist das Klima­
           Aargau drei Sozialdemokratinnen
           und Sozialdemokraten in den
           Nationalrat gewählt, und am

                                                    problem nicht zu lösen
           24. November 2019 heisst ein Aar-
           gauer Ständerat Cédric Wermuth.
           Ob diese Prognose bloss Wunsch-
           denken ist oder Realität wird, hängt
           von uns allen ab. Wahlausgänge
           sind nicht Schicksal, sondern Folge
           eines erfolgreichen Wahlkampfes.                                              nung der Klimaerwärmung oder/        viel ist), mit neuen Investitionen,
           Damit der Funken von den Wahl-                                                und des menschlichen Einflusses      die um die Hälfte weniger Emis-
           kämpferinnen und Wahlkämpfern                                                 darauf ist abstossend. Aber das      sionen produzieren. Damit wür-
           zu den Wählerinnen und Wählern           Cédric Wermuth                       tut, auch in Bern, nur eine Min-     de der globale Emissionsausstoss
           überspringt, braucht es attraktive       von Zofingen ist                     derheit. Viel verheerender wirkt     theoretisch pro Jahr um 2,5 Pro-
                                                    SP-Nationalrat.
           Kandidatinnen und Kandidaten,            Er kandidiert 2019                   sich die «liberale» Ideologie der    zent sinken. Erfahrungsgemäss
           die richtigen Themen, ein gutes          für den Ständerat.                   Mehrheit aus, die im Grunde          wächst die globale Wirtschaft
           Konzept und vor allem ein grosses                                             sagt, ja, der Klimawandel findet     (und mit ihr der Kapitalstock)
           persönliches Engagement aller Par-                                            statt, ja, er ist verheerend, aber   jährlich aber im Schnitt um rund
           teimitglieder. Und besonders wich-                                            machen können oder wollen wir        3 Prozent. Damit sinkt der Effekt
           tig: Es braucht sichtbare Zuversicht     Seit einigen Wochen rufen Schü-      nichts. Alles, was wir tun, ist      der neuen Technologien in unse-
           und den unbedingten Willen, die          lerinnen und Schüler schweiz-        darauf vertrauen, dass der freie     rem Beispiel auf knapp 1 Prozent
           gesteckten Ziele zu erreichen.           weit zu Klimastreiks auf. Sie for-   Markt irgendwann, irgendwas,         Emissionsreduktion pro Jahr.
           Ich bin zuversichtlich. Ich weiss,       dern, dass die Politik endlich die   irgendwie regeln wird. Oder eben     Nötig wären – je nach Studie –
           dass wir 16 ausgezeichnete Kandi-        Klimafrage ernsthaft angeht. Da-     auch nicht. Im Endeffekt ist das     etwas zwischen 5 und 10 Prozent
           datinnen und Kandidaten haben,           mit haben sie absolut recht. Die     genauso das Todesurteil für den      über mehrere Jahrzehnte, um das
           die gewinnen wollen. Ich weiss,          Weigerung der Politik, sich des      Planeten.                            2-Grad-Ziel zu erreichen.
           dass wir gut auf den Wahlkampf           Problems anzunehmen, bedroht            Die Klimapolitik krankt noch         Das zeigt: Das Klimaproblem
           vorbereitet sind. Und ich weiss,         direkt ihre Zukunft.                 an einer zweiten ideologischen       ist unter den Bedingungen des
           dass zentrale Themen unserer Par-           Die Forderungen der Schü-         Blockade. Hauptsächlich dis-         heutigen real existierenden glo-
           tei wie Sicherung der Altersvorsor-      lerinnen und Schüler leuchten        kutiert werden technologische        balen Kapitalismus mit seinem
           ge, Klimaschutz, sozialer Ausgleich      ein. Denn, etwas grob formuliert,    Innovationen, die den weiteren       Wirtschaftswachstum nicht zu
           und Bildung für alle die Menschen        welchen Sinn macht ihre Aus-         Ausstoss von klimaschädlichen        lösen. Die Schüler*innen schrei­
           bewegen und wir überzeugen-              bildung noch, wenn die Politik       Emissionen eindämmen oder            ben in ihrem Aufruf denn auch
           de Lösungen präsentieren. Jetzt          nicht in der Lage ist, einen Pla-    verhindern sollen. Das wird dum-     richtig: «Falls diesen Forderun-
           braucht es noch das Engagement           neten lebenswert zu erhalten,        merweise aber nicht reichen. Die     gen im aktuellen System nicht
                        der ganzen Partei.          auf dem sie mit ihrer Ausbildung     Ökonom*innen nennen die Sum-         nachgekommen werden kann,
                           Helfen wir alle mit!     überhaupt noch etwas Sinnvolles      me aller in einer Volkswirtschaft    braucht es einen Systemwan-
                             Mit Zuversicht und     anfangen können?                     verbauten Investitionen, also        del!» Die knapp volljährigen
                              Siegeswille.             Tatsächlich steckt die Klima-     Maschinen, Häuser, Fahrzeuge,        Schüler*innen beweisen mit
                                                    politik in einer ideologischen       den Kapitalstock einer Volks-        ihrer Analyse und ihrem Enga-
                              Urs Hofmann von       Sackgasse. Und dabei sind nicht      wirtschaft. Angenommen, wir          gement mehr Weitsicht als die
                              Aarau ist SP-Regie-
                              rungsrat.             einmal die Klimaleugner das          ersetzten jedes Jahr 5 Prozent       Mehrheit der politischen Elite.
                                                    Hauptproblem. Sicher, die Leug-      des globalen Kapitalstocks (was      Das sollte uns zu denken geben.
Gemeinsam gegen die Macht des Stärkeren - SP Schweiz
10    LINKS
      180 ∙ 2019        LINKS SO
                   Seitentitel

Kantonale Steuervorlage bringt
untragbare Steuerausfälle für Kanton
und Gemeinden
                                                                                                    dent Markus Ammann (Olten) und FDP-Kan-
                                                                                                    tonsrat Christian Scheuermeyer (Deitingen).
                                                                                                    Dieser sieht die Millionen von Steuerausfäl-
                                                                                                    len in den kommenden Jahren als Investition
                                                                                                    für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit
                         Simon Bürki,                                                               des Kantons. Damit sollen die Unternehmen
                         Kantonsrat aus Biberist                                                    im Kanton bleiben oder sogar neue angezo-
                         simon-bürki@bluewin.ch
                                                                                                    gen werden.

                                                                                                    Zukünftige positive Entwicklung
Am kantonalen Parteitag der SP in Oen-                                                              der Steuern ist spekulativ
singen war das Hauptthema die geplante                                                              Für SP-Kantonsrat Markus Ammann ist klar:
Umsetzung der Steuervorlage im Kanton.                                                              «Die kantonale Vorlage ist nicht ausgewo-
Die unverantwortlichen jährlichen Steuer-                                                           gen, eine richtige Gegenfinanzierung fehlt.
ausfälle in Millionenhöhe bei Kanton und                                                            Die positiven Annahmen der Regierung sind
Gemeinden will die SP mit allen Mitteln be-                                                         reine Spekulation und überholt. Die kleinen
kämpfen.                                           (STAF). Er machte in seinem engagierten          und mittleren Einkommen werden kaum
                                                   Votum klar: «Man kann nur Ja sagen. Etwas        entlastet. Heute haben wir dort die höchs-
SP will mehr Gerechtigkeit, Solidarität            Besseres können wir auf Bundesebene nicht        ten Steuern, aber unsere Vermögenssteuern
und Demokratie                                     mehr erreichen.» Die sozialpolitische Kom-       gehören zu den tiefsten im interkantonalen
In ihrer flammenden Eröffnungsrede machte          pensation mit zusätzlichen 2 Mrd. Franken.       Vergleich!»
Parteipräsidentin Franziska Roth (Solothurn)       für die AHV bezeichnete Zanetti als Filet-          Der Kanton droht Risiken einzugehen,
klar, dass sich die SP für mehr Gerechtigkeit      stück der Vorlage. Wer die Vorlage aus linker    die er sich nie leisten kann, auf die Gefahr
und Solidarität einsetzt. Sie zog eine Legis-      Sicht bekämpfe, sei ein «politischer Geister-    hin, dass er erneut einschneidende Spar-
                                                   fahrer».                                         programme erarbeiten muss. Die Regierung
                                                                                                    schweigt jedoch zu nötigen Sparmassnah-
                                                   Zanetti: Steuerreform im Kanton                  men. Zudem drohen Steuererhöhungen für
                                                   ist Hochrisiko-Strategie                         natürliche Personen, wie im Kanton Waadt.
                                                   Für die geplante kantonale Umsetzung der         Eine Tiefsteuerstrategie ist in Luzern ge-
                                                   Steuerstrategie der Solothurner Regierung        scheitert, mit verheerenden Folgen.
                                                   fand Ständerat Zanetti deutliche Worte: «Es
                                                   ist eine Hochrisiko-Strategie, auf tiefe Steu-
                                                   ern für Unternehmen zu setzen, um diese in
                                                   den Kanton zu locken. Zugleich will man den
                                                   Preis für diese Hochrisiko-Strategie nicht
                                                   nennen. Man kann auch an den Storch oder
                                                   Osterhasen glauben!»
                                                       Balz Bruder, Chefredaktor Solothurner
                                                   Zeitung, moderierte eine Podiumsdiskussi-
                                                   on mit SP-Kantonsrat und Fraktionspräsi-

laturbilanz vor den eidgenössischen Wahlen:
«Es wurde in den letzten drei Jahren in Bern
vor allem Geld ausgegeben, um die Armut zu
steigern», fasste die Kantonsrätin kurz und
sarkastisch die Arbeit des Bundesparlamen-
tes zusammen. Roth liegt die Demokratie
am Herzen, auch auf Gemeindeebene. Daher                                                            Ja zur Zersiedlunginitiative:
verabschiedete die SP am Parteitag eine Re-                                                         Nationalrat Philipp Hadorn stellte die Zer-
solution, die die Abschaffung der Proporz-                                                          siedelungsiInitiative vor, die eine massvolle
wahl auf Gemeindeebene bekämpft.                                                                    Nutzung des Bodes will, indem die Bauzonen
                                                                                                    insgesamt nicht mehr weiterwachsen dür-
Steuervorlage Bund: bestmöglicher Deal                                                              fen. Für Hadorn stimmen «Herzschlag und
Ständerat Roberto Zanetti stellte den Deal                                                          Stossrichtung der Initiative». Es wurde deut-
auf Bundesebene vor mit der Verknüpfung                                                             lich die Ja-Parole gefasst für die Abstimmung
von Steuerreform und AHV-Finanzierung                                                               vom 10. Februar.
LINKS  BE
                                                                                                    Seitentitel                 LINKS
                                                                                                                                180 ∙ 2019   11

Jede Stimme fürs
                                                                                                                     Wichtig:
                                                                                                               Bitte erinnere deine
                                                                                                               Familie, Verwandte
                                                                                                               und Bekannte noch

Energiegesetz zählt!                                                                                          heute ans Abstimmen.
                                                                                                                   Jede Stimme
                                                                                                                       zählt!

Es bleiben nur noch wenige Tage bis zur Abstimmung übers Berner Energiegesetz. Hier sieben gute Argumente,
um die letzten Unentschlossenen zu überzeugen:
Klimawandel bekämpfen                            Energiestrategie 2050 zu und hiess somit        len im Normalfall keine Ölheizungen mehr
Der Klimawandel ist auch im Kanton Bern an-      die Energiewende gut. Auch im Kanton Bern       installiert werden. Steht in einem schlecht
gekommen und direkt spürbar: Die Gletscher       wurde die Vorlage klar angenommen. Zur          gedämmten Wohnhaus der Ersatz der beste-
in den Berner Alpen schmelzen, die Bauern        Umsetzung der Energiestrategie braucht es       henden Heizung wieder mit einer Öl- oder
im Seeland leiden unter Wasserknappheit          die Kantone, da sie unter anderem für Mass-     Gasheizung an, so soll das Gebäude besser
und die Aare in Bern hat im Sommer 2018 ei-      nahmen im Gebäudebereich zuständig sind.        isoliert oder erneuerbares Gas verwendet
nen Hitzerekord erreicht. Mit einem JA zum       Im Kanton Bern sind Gebäude für mehr als        werden. In Neubauten sollen keine Elektro-
Energiegesetz werden nachhaltige Standards       40 Prozent des kantonalen Energiever-           boiler mehr zum Einsatz kommen, sondern
im Energiebereich eingeführt, die das Klima      brauchs verantwortlich. Mit einem JA zum        energiesparendere Wärmepumpenboiler.
schonen. Der schrittweise Umstieg auf CO2-       Berner Energiegesetz soll die Energieeffizi-
neutrale, erneuerbare Energiequellen ist ein     enz im Gebäudebereich verbessert werden,        Heimisches Gewerbe stärken
globaler Trend. Das revidierte Energiegesetz     damit die Energiewende gelingt.                 Energetische Sanierungen sind nicht nur für
ist ein machbarer und sinnvoller Schritt für                                                     HauseigentümerInnen und Mietende auf lan-
den Kanton Bern und trägt bei zum Erreichen      Für Mieterinnen und Mieter vertretbar           ge Sicht ein gutes Geschäft. Auch das Gewer-
des Pariser Klimaabkommens. Packen wir die       Das vom Hauseigentümerverband geführte          be profitiert von den Sanierungsaufträgen,
Chance jetzt! Nicht nur für uns, sondern vor     und wohl von der Erdöl-Lobby mitfinanzier-      darum engagieren sich viele Kleinunterneh-
allem auch für unsere Kinder und Enkel­kinder.   te Gegnerkomitee warnt vor teureren Mieten      men für das Berner Energiegesetz.
                                                 durch Sanierungen. Diese Bedenken sind un-
Bern soll fortschrittlich bleiben                aufrichtig. Wenn Immobilienhaie Gesamtsa-       Lokale Wertschöpfung statt Öl-Milliarde
Der Kanton Bern ist im Bereich der Energieef-    nierungen dazu nutzen wollen, die Mietzins-     Heute fliessen jährlich bis 1 Milliarde Fran-
fizienz und der erneuerbaren Energien einer      schraube weiter anzuziehen, so ist das kein     ken für Heizöl und Gas aus dem Kanton Bern
der fortschrittlichsten Kantone. Das ist auch    Argument gegen das Berner Energiegesetz,        ins Ausland und zu menschenverachtenden
der früheren rot-grünen Regierungsmehrheit       sondern ein Grund für ein griffigeres Miet-     Regimes wie Saudi-Arabien oder Russland.
und der ehemaligen Regierungsrätin und           recht. Der Mieterschutz wird aber vom genau     Dabei besitzt der grossräumige Kanton Bern
Energiedirektorin Barbara Egger-Jenzer zu        gleichen Hauseigentümerverband bekämpft         die nötigen Mittel, um sich selbständig zu
verdanken. Damit Bern weiterhin mit gutem        und angegriffen, die Kritik entpuppt sich als   versorgen: Mit Solarenergie, Biogas aus der
Vorbild vorangeht, braucht es ein JA zum Ber-    verlogen.                                       Region und Holz aus dem Berner Wald. In-
ner Energiegesetz.                                                                               novative Cleantech-Unternehmen schaffen
                                                 Für HauseigentümerInnen zumutbar                Wertschöpfung vor Ort. Das Berner Energie-
Energiewende umsetzen                            Das neue Berner Energiegesetz ist moderat:      gesetz sorgt für lokale Versorgungssicherheit
Im Mai 2017 stimmte eine deutliche Mehr-         Neubauten sollen einen Teil der benötigten      und stabile Preise.
heit der Schweizerinnen und Schweizer der        Energie selber produzieren und in ihnen sol-
LINKS REGIOBE
Basisdemokratie statt
Unterwerfung unter
den politischen Alltag

Um uns der Unterwerfung unter das politische Alltagsge-                                                     Im Bewusstsein, dass ein solcher
schäft zu entziehen, haben wir in der JUSO den Entschei-                                                 Prozess etwas Zeit brauchen würde,
dungsprozess umgedreht – und Ideen für unser nächstes                                                    entschlossen wir uns dazu, zuerst
Projekt mal ausschliesslich durch Basismitglieder einbrin-                                               der Ideenentwicklung genug Raum
gen lassen.                                                                                              zu geben. In einem ersten Schritt
                                                                                                         veranstalteten wir an einer unse-
Eine oft gehörte Parole bei SP, JUSO     die Region Bern verändern möch-                                 rer Versammlungen ein Brainstor-
und weiteren Linken ist: «Sie haben      ten. Wir starteten also einen Aufruf                            ming in Kleingruppen. Dort wurden
die Millionen, wir haben die Men-        an alle Mitglieder, Kampagnenvor-                               zahlreiche Themen eingebracht:
schen.» Mit Blick auf unsere Bud-        schläge, Projekte und Ideen einzu-     Beni Stückelberger,      Kindererziehung, Einbürgerungen,
gets, aber auch mit Blick auf das En-    bringen, welche sie mit der JUSO       Vorstandsmitglied JUSO   umweltfreundliches Autofahren,
                                                                                Stadt Bern
gagement von Hunderten unserer           gerne verwirklichen möchten. Der                                bessere Sichtbarmachung von se-
Mitglieder bei Wahl- und Abstim-         Vorstand brachte dabei bewusst                                  xueller Gewalt und viele weitere. In
mungskämpfen kann man wohl               keine eigenen Projekte ein, wollten                             einer zweiten Phase forderten wir
durchaus davon ausgehen, dass            wir doch das Ergebnis wirklich den                              alle Mitglieder auf, die Projekte in
diese Aussage stimmt. Die Rolle          Mitgliedern überlassen und einzig                               Gruppen oder alleine genauer aus-
vieler Mitglieder ist jedoch oftmals     bei der Umsetzung mit unserer Er-                               zuformulieren. Denn für eine gute
darauf beschränkt, Vorgegebenes          fahrung zur Seite stehen.                                       Entscheidung mussten wir ja auch
auszuführen – denn es gibt ja auch          Durch dieses Vorgehen konnten                                eine genaue Entscheidungsgrund-
genug zu tun… Unterschriften wol-        wir gleich zwei Fliegen mit einer                               lage haben. In einem dritten Schritt
len gesammelt und Wähler*innen           Klappe schlagen: Einerseits konn-                               beschlossen wir, an einer weiteren
angerufen werden, Flyer kann man         ten wir so ein Projekt bestimmen,      Ausgewählt               Versammlung über die eingereich-
immer verteilen und die Einbin-          bei welchem wir sicher sind, dass                               ten Projekte zu entscheiden – aus-
dung von Neumitgliedern soll ja          unsere Mitglieder Lust haben, bei      wurde                    gewählt wurde dann dasjenige eines
auch nicht zu kurz kommen. Die           der Umsetzung mitzuwirken. Ande-                                14-jährigen Neu­mitglieds.
Inhalte sind dabei jedoch oft vorge-     rerseits wurden unsere Mitglieder      dann das                    Wir sind überzeugt, dass ein sol-
geben – definiert durch parlamen-        durch diesen Prozess noch mehr als                              ches Vorgehen eine gute Möglich-
tarische Geschäftsgänge, die Frak-       sonst dazu gezwungen, zu reflektie-    Projekt                  keit ist, den eigenen Mitgliedern
tionen oder Parteileitungen und          ren, was sie denn genau in unserer                              auch mal mehr das Heft in die Hand
Vor­stände.                              Welt verändern möchten. Und wir        eines                    zu geben. Wir sind sehr zufrieden
   Das fanden wir in der JUSO Bern       sind überzeugt, dass genau diese                                mit dem Prozess, welcher uns auf
sehr schade – denn wie oben ausge-       Reflexion in Zukunft helfen wird,      14-jährigen              jeden Fall weitergebracht hat. Wie-
führt, sind es die Mitglieder, die un-   unsere eigenen Standpunkte noch                                 so nicht auch mal in der eigenen
sere Partei ausmachen. Mitglieder        besser vertreten zu können – weil      Neumit-                  SP-Sektion ein solches Vorgehen
mit guten Ideen und grossartigen         wir noch einmal besser wissen, wie-                             probieren? Aus unserer Sicht gibt es
Vorstellungen, wie sie die Welt und      so wir sie überhaupt vertreten.        glieds.                  damit viel zu gewinnen!
Solifonds
                                                                                                            Solifonds            LINKS
                                                                                                                                 180 ∙ 2019   13

    GEMEINSAM GEGEN DEN FASCHISMUS

    Soziale Bewegungen
    in Brasilien stärken!
In Brasilien hat der rechtsextreme Ex-Militär                     nahmen gewalttätige Übergriffe ge-      Rentenreform, die aufgrund brei-
Jair Bolsonaro das Präsidentenamt angetreten,                     gen soziale Bewegungen, Indigene,       ten Widerstands sistiert wurde und
das Land steuert auf Faschismus mit ultra-neo-                    Linke und LGBTIQ-Aktivist*innen         jetzt wieder aufgenommen werden
liberaler Wirtschaft zu. Dringender denn je gilt                  in beängstigendem Ausmass zu.           soll, viele Arbeiterinnen und Arbei-
es, die sozialen Bewegungen in ihrem Widerstand                   In der Nacht vor der Stichwahl am       ter von einer Rente ausschliessen.
zu unterstützen.                                                  28. Oktober 2018 griffen Bolsonaro-     Die anvisierte Arbeitsreform wird
                                                                  Anhänger eine Besetzung der Land-       zu noch mehr Prekarisierung füh-
Kaum hat der rechtsextreme Ex-          Yvonne Zimmermann,        losenbewegung MST (Movimento            ren. Der Abbau des Service public
Militär Jair Bolsonaro Anfang Janu-     Koordinatorin Solifonds   dos Trabalhadores Sem Terra) in         wird den Zugang insbesondere der
ar sein Amt als Präsident Brasiliens                              Mato Grosso do Sul an, zwei Tage        armen Bevölkerung zu Bildung und
angetreten, hat er den Mindestlohn                                später wurde eine andere MST-Land-      Gesundheitsversorgung weiter ein-
gesenkt und angeordnet, Schutz-                                   besetzung im Bundesstaat Ceará, das     schränken.
massnahmen für die LGBTIQ-                                        Zuhause von 150 Familien, niederge-         Bolsonaro war der Wunschkandi-
Community aufzuheben. Die De-                                     brannt. Dies sind nur zwei Beispiele.   dat der Märkte. Wirtschaftsvertreter
markierung indigener Gebiete hat                                     Bolsonaro hat während des            setzten während des Wahlkampfs
er sogleich dem Agrarministerium                                  Wahlkampfs angedroht, die sozia-        auf den Ultrarechten, auch Vertre-
unterstellt und damit klargemacht,                                len Bewegungen zu terroristischen       ter von Schweizer Konzernen, die
dass die Interessen der Agrarindus-                               Organisationen erklären zu las-         sich dank der angekündigten Priva-
trie Vorrang haben vor den Rechten                                sen – in erster Linie die Landlosen-    tisierungen und Liberalisierungen
der indigenen Bevölkerung und vor                                 bewegung MST und die Obdach­            höhere Gewinne beziehungswei-
dem Schutz des Amazonasurwalds.                                   losenbewegung MTST (Movimento           se Zugriff auf Land, Rohstoffe und
Die neu zuständige Agrarministerin                                dos Trabalhadores Sem Teto). Die        Wasserreserven erhoffen, ganz nach
Tereza Cristina wird auch «die Muse                               beiden sind die stärksten sozialen      dem Motto «Profit vor Menschen-
des Gifts» genannt, weil sie sich für                             Bewegungen im Land, die für die         rechten».
den Einsatz von Agrargiften stark-                                Umsetzung der in der Verfassung             In diesen düsteren Zeiten ist die
gemacht hat.                                                      verankerten Land­  reform und das       Stärkung des Widerstands gegen die
   Brasilien stehen schwierige Zei-                               Recht auf Wohnraum kämpfen so-          faschistische und neoliberale Be-
ten bevor: eine faschistische Regie-                              wie für würdige Lebensgrundlagen        drohung dringend. Der SOLI­FONDS
rung mit einem ultra-neoliberalen                                 für Land- und Obdachlose.               unterstützt aktuell soziale Bewe-
Wirtschaftsplan, der die Krise für                                                                        gungen in Brasilien, darunter die
die Bevölkerung verstärken wird.                                  Wunschkandidat der Märkte               Obdachlosenbewegung MTST und
Ein Drittel des Kabinetts Bolsona-                                Dem Land steht zudem eine wirt-         die Landlosenbewegung MST.
ros sind Militärs und ein weiterer                                schaftliche Radikalkur bevor. Un-           Mit einer Petition fordert er zu-
Teil evangelikale Pastorinnen und                                 ter dem neuen Wirtschaftsminister       dem Bundesrat und Parlament auf,
Pastoren mit rückwärtsgewandtem                                   Paulo Guedes, Schüler des neolibe-      sich im Namen der Schweiz für
Gesellschaftsbild.                                                ralen Vordenkers Milton Friedman        internationale Sanktionen gegen
                                                                  an der Chicago School of Economics,     Brasilien einzusetzen, sobald Bol-
Übergriffe haben zugenommen                                       sollen Privatisierungen und Abbau-      sonaros Regierung Menschenrech-
Bereits vor dem Amtsantritt Bol-        Mehr Infos und            massnahmen im Sozialbereich ra-         te verletzt. Waffenexporte müssen
sonaros, der die Militärdiktatur        Petition unter­-          sant vorangetrieben werden – mit        gestoppt und Verhandlungen zur
verherrlicht und offen rassistisch,     zeich­nen auf             verheerenden Folgen für die Bevöl-      wirtschaftlichen Zusammenarbeit
homophob und frauenfeindlich ist,       www.solifonds.ch          kerung: So wird die angekündigte        abgebrochen werden.
14     LINKS
                                                        180 ∙ 2019   Frauenjahr

                                                 Das bisschen Lohnglei
                                                 Lohngleichheit ist seit 1996 im Gleichstellungsgesetz verankert, aber noch                                                      wie Männer. Nämlich dann, wenn
                                                 keine Realität. Jetzt hat das Parlament in der Wintersession immerhin die                                                       sie sich für eine andere Person ein-
                                                 Revision zum Gleichstellungsgesetz verabschiedet, die neu Lohntransparenz                                                       setzen, zum Beispiel als Anwältin
                                                 vorschreibt. Ein kleines Schrittchen, aber immerhin in die richtige Richtung.                                                   für einen Klienten. In diesem Fall ist
                                                                                                                                                                                 ein resolutes Auftreten akzeptiert.
                                                 Gleicher Lohn für gleichwertige Ar-      bezahlt als traditionelle Männer-                                                      Doch wenn Frauen für sich selber
                                                 beit. Eigentlich eine Selbstverständ-    berufe. In einigen Berufen wie bei-                                                    Forderungen stellen, verstossen sie
                                                 lichkeit, aber leider nicht Realität.    spielsweise bei der Pflege wurde dies                                                  gegen etablierte gesellschaftliche
                                                 Seit 1981 ist die Gleichstellung von     durch Lohnklagen ausgeglichen,                                                         Rollenbilder.» Wenn Frauen für sich
                                                 Mann und Frau in Familie, Beruf          viele andere Frauenberufe sind nach                                                    selber verhandelten, würden sie oft
                                                 und Ausbildung verankert. Seit 1996      wie vor sehr schlecht bezahlt, zwei                                                    als unsympathisch wahrgenommen
                                                 ist die Lohngleichheit im Gleichstel-    Drittel der Tieflohnstellen in der                                                     und der Anspruch werde ihnen übel-
                                                 lungsgesetz festgehalten. Dennoch        Schweiz sind von Frauen besetzt,                                                       genommen, meint Bohnet weiter.
                                                 verdienen Frauen pro Jahr immer          wie aus der Lohnstrukturerhebung                                                       «Deshalb verzichten Frauen manch-
                                                 noch rund 7000 Franken weniger           2016 hervorgeht.                            Min Li Marti,                              mal auf Lohnansprüche, obwohl
                                                 als Männer.                                                                          Nationalrätin ZH                           diese eigentlich berechtigt wären.»
                                                     Laut Lohnstrukturerhebung von        Gläserne Decke, klebriger Boden                                                             Das Phänomen der «gläsernen
                                                 2016 verdienen Männer im Schnitt         Die Lohnunterschiede sind gerade                                                       Decke» ist in der öffentlichen Dis-
                                                 12 Prozent mehr als Frauen. Der          in den sehr gut bezahlten Branchen                                                     kussion bekannt. Frauen haben
                                                 Lohnunterschied betrifft Frauen          wie Finanzen und Versicherungen                                                        Schwierigkeiten, ganz an die Spitze
                                                 schon beim Eintritt in den Beruf. Sie    besonders gross. Dort ist teilweise                                                    vorzudringen, weil ihnen die Macht-
                                                 verdienen dort schon rund 7 Pro-         auch der Frauenanteil sehr gering.                                                     netzwerke fehlen und ihnen weniger
                                                 zent weniger. Ein Teil der Lohnun-       Gerade bei Frauen in hohen berufli-                                                    zugetraut wird oder sie für die glei-
                                                 terschiede ist erklärbar mit weniger     chen Stellungen ist der Lohnunter-                                                     che Position viel besser qualifiziert
                                                 Berufserfahrung, geringerer Quali-       schied besonders gross. Hier zeigt                                                     sein müssen als der mit ihnen kon-
                                                 fikation oder anderen Fakten. Aber       sich, dass bei Positionen, wo die                                                      kurrierende Mann. Die amerikani-
                                                 rund 7 Prozent der Lohndifferenz         Lohnhöhe massgeblich durch Ver-                                                        schen Präsidentschaftswahlen von
                                                 sind nicht erklärbar, also schlicht      handlungsgeschick und leistungs-                                                       2016 sind dazu ein eindrückliches
                                                 diskriminierend.                         orientierte Lohnkomponenten be-                                                        Beispiel. Weniger bekannt sind die
                                                     Doch auch die Erklärbarkeit von      stimmt wird, die Frauen in der Regel                                                   «klebrigen Böden». Dieses Phäno-
                                                 Faktoren heisst nicht, dass hier         schlechter abschneiden. Dies nicht,                                                    men zeigt sich darin, dass Frauen
                                                 keine Ungleichheit vorhanden ist.        weil sie schlechter verhandeln wür-                                                    im Berufsleben länger auf Beförde-
                                                 Frauen leisten die Mehrheit der un-      den, sondern weil stereotype Ge-                                                       rungen warten müssen und dass
                                                 bezahlten Arbeit im Haushalt und         schlechterrollen einen Einfluss auf                                                    oft weniger in ihre Weiterbildung
                                                 bei der Betreuung von Kindern und        die Bewertung von Leistung haben,                                                      investiert wird. Damit bleiben ihnen
                                                 Angehörigen und haben dadurch            wie die Verhaltensökonomin Iris                                                        weitere Aufstiegsmöglichkeiten ver-
                                                 eher Erwerbsunterbrüche oder sie         Bohnet in einem Interview mit der                                                      sperrt oder ihr Aufstieg bleibt lang-
                                                 arbeiten Teilzeit. Traditionelle Frau-   Luzerner Zeitung ausführte: «Frau-                                                     samer als derjenige von Männern.
                                                 enberufe sind zudem oft schlechter       en verhandeln genauso hartnäckig

                                                 Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen in ausgewählten              Monatlicher Bruttolohn nach beruflicher Stellung und Geschlecht,
                                                 Branchen – der rote Balken zeigt die prozentuale Lohnhöhe der Frauen      2016 – Zentralwert (Median), in Franken – privater und öffentlicher
                                                 im Vergleich zu derjenigen der Männer                                     Sektor zusammen
BFS – Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2016

                                                                                                                           12 000
                                                                                                                                                                                                                                         BFS – Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE)

                                                  Finanzen und Versicherungen              69,1 %
                                                                                                                                                                        10 878

                                                                                                                           10 000
                                                                                                                                                           10 310

                                                  Information und Kommunikation                     78,2%
                                                                                                                                                                                            8 760
                                                                                                                                                                    8 861

                                                                                                                            8 000
                                                                                                                                                                                 8 328
                                                                                                                                                                                         7 580

                                                                                                                                                                                                              7 238
                                                                                                                                                                                                    6 977
                                                                                                                                                   6 830

                                                                                                                            6 000
                                                                                                                                        6 502

                                                  Gastgewerbe                                                   94,6%
                                                                                                                                                                                                            6 481

                                                                                                                                                                                                                                 6 121
                                                                                                                                                                                                                       5 935
                                                                                                                                                 6 011

                                                                                                                                                                                                                               5 607

                                                                                                                            4 000
                                                  Textilgewerbe                                     79,9%
                                                                                                                            2 000
                                                  Maschinenbau                                        82,0%                       0
                                                                                                                                                Total               1+2                   3                   4           ohne
                                                  Detailhandel                                          85,2%                                                                                                         Kaderfunktion
                                                                                                                                      Total                  Frauen                           Männer
                                                                                                                           Berufliche Stellung:
                                                  Gesundheits- und Sozialwesen                          86,4%              1+2 = oberstes, oberes und mittleres Kader                          4 = unterstes Kader
                                                                                                                           3 = unteres Kader
Sie können auch lesen