FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG

 
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Frühling 2018

­ eschichte • literatur- und Sprachwissenschaft • musik-
g
und theater­w issenschaft • Biografien • philosophie

                                                            Chronos Verlag
                                           Eisengasse 9 • CH-8008 Zürich
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FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Architektur gegen die Erstarrung: Max Frisch stellte 1956 «Die neue Stadt» vor.         Demonstration zum ETH-Referendum im Mai 1969, kurz vor der Volksabstimmung.

                               Inhalt

                               Erika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula Schmid:         Jakob Tanner: «Nein zur Bombe – Ja zur Demokratie».
                               Dynamiken der Veränderung                                Zürich als Brennpunkt der Friedens- und Antiatom­
                                                                                        bewegung der 1960er Jahre
                               Sebastian Brändli: Investition Bildung. Ausbaupläne
                               und Reformideen der Zürcher Universitätspolitik vor      Elisabeth Joris: Eigenständig und emanzipatorisch:
                               1968                                                     Pionierinnen der feministischen Selbstermächtigung

                               Anne Bosche: Zwischen Bildungsmisere und Bil-            Mischa Suter: Westafrika und die Zürcher
                               dungsreform – die Zürcher Volksschule in Bewegung        ­«Geschwistergemeinde». Psychoanalyse und Gesell-
                                                                                         schaftskritik bei Paul Parin, Goldy Parin-Matthèy und
                               Sarah Baumann, Philipp Eigenmann: Anstoss zu              Fritz Morgenthaler
                               einer integrativen Schule. Bildungspolitik der Emigra-
                               tionsorganisation «Colonie Libere Italiane»              Andreas Tobler: «Ich weigere mich, andere Pflichten
                                                                                        zu haben als andere Schweizer auch» Max Frisch zwi-
                               Daniel Speich Chassé: Was setzte die Zürcher Stu-        schen Literatur und gesellschaftlichem Engagement
                               dierenden um 1968 in Bewegung? Bedingungen eines
                               vorübergehenden Aufbruchs                                Severin Rüegg: Die Schweizer Filmwochenschau
                                                                                        zwischen Aufbruch und Ende
                               Melanie Wyrsch: Zwischen Wachstumsglaube und
                               Stabilisierungsgebot. Die Zürcher Stadtplanung in        Christoph Merki: Charlie Parker statt Ho Chi Minh.
                               den langen Sechzigern                                    Jazz im Aufbruch jenseits von Politparolen

                               Jean-Daniel Blanc: Mit «Lawinenverbauungen»              Christian Schorno: Zürcher populäre Musik der
                               gegen Stadtautobahnen. Die Umbrüche der Zürcher          ­Hippie-Ära. Eine neue Ästhetik und ihre Wirkungen
                               Verkehrspolitik in den langen Sechzigern

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Vor und nach 1968:
                                                                                                                        Reformen statt Revolution

                                                                                                                                                        «68» steht für studentische Bewegung,
                                                                                                                                                        Streiks und Strassenschlachten in Berlin,
                                                                                                                                                        Paris oder Zürich, ebenso für den Protest
                                                                                                                                                        gegen den Vietnamkrieg, für den Prager
                                                                                                                                                        Frühling oder das Experimentieren mit
                                                                                                                                                        neuen Lebensstilen. Doch was war vor
                                                                                                                                                        «68»? Welche Reformströmungen ent-
                                   RefoRmen jenseits deR Revolte

n Berlin, Paris oder Zürich,                                         Erika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula Schmid (Hg.)

                                                                                                                                                        wickelten sich unabhängig und jenseits
er das Experimentieren mit
twickelten sich unabhängig
t zeigt vielfältige Aufbrüche
iel mit der Schweiz und der
                                                                                  RefoRmen jenseits
ven, die sich in den 1950er
und Bildungsreformen, Ver­
  Emanzipation der Frauen
                                                                                  deR Revolte                                                           davon? Das Neujahrsblatt 2018 der Anti-
                                                                                                                                                        quarischen Gesellschaft zeigt vielfältige
  Psychoanalyse rückten in
 g. dieser Umbruch war be­                                                        Zürich in den langen sechzigern
  im lokalen Umfeld nieder­
ederum in die weitere Welt

                                                                                                                                                        Aufbrüche zwischen den 1950er- und den
 s Menschen und Organisa­
 wagten und ihre Kräfte für
n.

                                                                                                                                                        1970er-Jahren im Raum Zürich im Wechsel­
                                   AGZ
                                                                                                                                                        spiel mit der Schweiz und der Welt.
                                  BAnd

                                  85

                                                                                                                                                 Die «langen Sechziger» des 20. Jahrhunderts sahen
                                                                                                                                                 ­Reformen und Initiativen, die sich in den 1950er-­
                                                                                                                                       01.12.17 12:18

                                              Erika Hebeisen                                                             Jahren anbahnten und im Folgejahrzehnt an Fahrt gewannen. Jazzlokale und
                                Historikerin und Kuratorin im
                                                                                                                         Bildungsreformen, Verkehrsplanung und Bauboom, die Präsenz ausländi-
                                      ­Landesmuseum Zürich.
                                                                                                                         scher Arbeitskräfte, die Emanzipation der Frauen oder die Frage der atoma-
                                   Gisela Hürlimann                                                                      ren Bewaffnung, aber auch die Erweiterung der Psychoanalyse rückten in
                  Oberassistentin an der Professur für
                   Technikgeschichte der ETH Zürich.                                                                     den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzung.
                                                                                                                         Dieser Umbruch war beeinflusst von weltweit wirksamen Ereignissen und
                                 Regula Schmid Keeling                                                                   Veränderungen, die sich im lokalen Umfeld niederschlugen. Gelegentlich
                               Assoziierte Professorin für
                                                                                                                         strahlten diese lokal ausgebildeten Neuerungen wiederum in die weitere
                       ­Geschichte des Mittelalters an der
                                         Universität Bern.                                                               Welt hinaus. Fünfzig Jahre nach 1968 stellen die dreizehn Beiträge dieses
                                                                                                                         Bands Menschen und Organisationen vor, die in Stadt und Kanton Zürich in
                                                                                                                         den langen Sechzigern Neues wagten und ihre Kräfte für nachhaltige gesell-
                                                                                                                         schaftliche Veränderungen jenseits der Revolte einsetzten.

                                                          Lieferbar                                                     Erika Hebeisen, Gisela Hürlimann, Regula Schmid (Hg.).
                                Br. 164 S., 83 Abb. farbig und s/w.
                                                                                                                        Reformen jenseits der Revolte
                                                 CHF 48 / EUR 48
                                 Mitteilungen der Antiquarischen                                                        Zürich in den langen Sechzigern
                                     Gesellschaft in Zürich, Bd. 85
                                     ISBNISBN  978-3-0340-1428-1
                                             978-3-0340-1428-1

                                                                   9 783034 014281

                                                                            3
FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Inhalt
                                                 I. Erziehung und staatliches Handeln.
                                                 Martin Lengwiler, Anne Françoise Praz: Kinder- und Jugend­
                                                 fürsorge in der Schweiz: Entstehung, Implementierung und
                                                 Entwicklung (1900–1980)
                                                 Yves Collaud, Jöelle Droux: Erziehung und staatliches Handeln
                                                 in der französischsprachigen Schweiz
                                                 Susanne Businger, Mirjam Janett, Nadja Ramsauer: «Gefähr-
                                                 dete Mädchen» und «verhaltensauffällige Buben». Behördliche
                                                 Fremdplatzierungspraxis in den Kantonen Appenzell Inner­
                                                 rhoden, Basel-Stadt und Zürich
                                                 Markus Bossert, Véronique Czáka: Eltern – Kinder – Erzie-
                                                 hungspersonal – Institutionen: Eine unmögliche Beziehung?
                                                 Clara Bombach, Thomas Gabriel, Samuel Keller: «Die wussten
                                                 einfach, woher ich komme». Staatliche Eingriffe und ihre Auswir-
                                                 kungen auf das Leben ehemaliger Heimkinder

Werdenbergische Erziehungsanstalt in Grabs/SG
                                                 II. Pädagogik für das Heim. Ausbildung, Praxis
                                                 und Theorie
                                                 Gisela Hauss: Heimerziehung in der Schweiz. Denkfiguren und
                                                 Entwicklungslinien
                                                 Sara Galle: Die Bildung der «geeigneten Erzieherpersönlich-
                                                 keit» – Gründungen, Organisation und Konzeption der Schulen
                                                 für Heimerziehung in der Deutschschweiz
                                                 Véronique Czáka, Joëlle Droux: Die Ausbildung der «édu­
                                                 catrices et éducateurs spécialisés» in der französischsprachigen
                                                 Schweiz (1950–1980)
                                                 Yves Collaud, Mirjam Janett: Familie im Fokus. Heimerziehung
                                                 in der Schweiz im 20. Jahrhundert
                                                 Clara Bombach, Thomas Gabriel, Sara Galle, Samuel Keller:
                                                 Die «neuen Praktikanten». Perspektiven auf sich verändernde
                                                 Beziehungsformen im Heim der 1960er und 1970er Jahre

                                                 III. Das Heimkind. Biografische Verläufe, Erinnerung und
                                                 pädagogische Konstruktion
                                                 Thomas Gabriel: Das Heimkind. Forschungsgegenstand, Ent-
                                                 wicklungsprojekt und Subjekt seiner eigenen Biografie
Kantonale Erziehungsanstalt Kehrsatz Bern        Clara Bombach, Thomas Gabriel, Samuel Keller: «Legitimieren»
                                                 und «integrieren». Die Auswirkungen von Heimerfahrungen auf
                                                 den weiteren Lebensverlauf
                                                 Susanne Businger, Nadja Ramsauer: Behördliche Einfluss-
                                                 nahme auf den Übergang Jugendlicher ins Erwachsenenalter im
                                                 Kanton Zürich, 1950er bis 1980er Jahre
                                                 Clara Bombach, Markus Bossert, Thomas Gabriel,
                                                 Samuel Keller: Übergänge in das Leben nach Heimerziehung –
                                                 Individuelle und professionelle Perspektiven
                                                 Markus Bossert, Gisela Hauss: Die sukzessive Durchsetzung
                                                 bürgerlicher Kindheitsmuster im Fachdiskurs Heimerziehung
                                                 Christine Matter: Erinnern – Gedenken – Bezeugen. Zur Rolle
                                                 des Erzählens in Prozessen gesellschaftlicher Gedächtnisbildung

                                                 Bild auf dem Buchumschlag: Anstalt Sonnenbühl bei Brütten,
                                                 Kanton Zürich
Institut St. Nicolas, Drognens Canton Fribourg

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FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Das Standardwerk zur Geschichte
                                            der Fremdplatzierung

                  Gisela Hauss,                                 Auf politischer Ebene sowie in der his-
                                                                torischen und sozialwissenschaftlichen
                  Thomas Gabriel,
                  Martin Lengwiler (Hg.)

                  Fremdplatziert                                Forschung hat die Diskussion über die Ge-
                                                                schichte der Fremdplatzierung aktuell an
                                                                Fahrt gewonnen.
                                                                Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wur-
                                                                den Zehntausende Kinder und Jugendliche
                                                                von ihren Familien getrennt und in Pflege­
                                                                familien oder Heimen untergebracht. Be-
                  Heimerziehung in der                          hördliche Rhetorik, pädagogische Diskurse
                  Schweiz, 1940–1990                            und die Realität der Betroffenen klafften
                                                                dabei weit auseinander.
                                                               Das Buch bietet erstmals eine gesamtschweizerisch und
                                                               interdisziplinär angelegte Sicht auf die Geschichte der
                                                               Fremdplatzierung. Fokussiert wird dabei die zweite Hälfte
                                                               des 20. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen die Wandlungs-
                         Gisela Hauss       prozesse von Fremdplatzierungen und die gesellschaftlichen und biografi-
 Professorin an der Fachhochschule für
                                            schen Bedingungen dieser Veränderungen. Besonderer Wert wird auf Ver-
Angewandte Wissenschaften Nordwest-
   schweiz am Institut Integration und      gleiche zwischen Sprachregionen, Kantonen und Konfessionen gelegt und
                         Partizipation.     es werden die öffentlichen Diskussionen, die Praxis der Umsetzung von
                      Thomas Gabriel        Fremdplatzierungen wie auch das persönliche Erleben der Betroffenen be-
  Professor und Leiter des Instituts für    rücksichtigt.
   Kindheit, Jugend und Familie an der
                                            Durch diesen konsequent vergleichenden Ansatz sowie die multiperspek-
   Zürcher Hochschule für Angewandte
Wissenschaften, Hochschule für Soziale      tivische Betrachtung vermag der Band nicht nur das Wissen zur Schweizer
                                 Arbeit     Heimerziehung bedeutend zu vermehren, sondern auch die Vielschichtigkeit
                       Martin Lengwiler     der Thematik in aufschlussreicher Weise auszuloten.
        Professor für Neuere Allgemeine
            ­Geschichte am Departement
      ­Geschichte der Universität Basel.

                                Mai 2018    Gisela Hauss, Thomas Gabriel, Martin Lengwiler (Hg.)
              ISBN 978-3-0340-1440-3
                          Geb. ca. 320 S.   Fremdplatziert
                  ca. CHF 38 / ca. EUR 38
                ISBN 978-3-0340-1440-3      Heimerziehung in der Schweiz, 1940–1990

              9 783034 014403

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FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Versorgt im Heim
Zusammen alleine

                                            Zusammen alleine                       Im 20. Jahrhundert wurden in der
                                                                                   Schweiz Zehntausende Kinder und
                                              Alltag in Winterthurer
                                            Kinder- und Jugendheimen
                                                    1950–1990                      ­Jugendliche in Pflegefamilien und
                                                                                    Heimen platziert. Das Kindeswohl
                                                                                    und die individuelle Entwicklung
                                                                                    der Heranwachsenden waren dabei
                                                                                    oft nachrangig. Für viele betrof-
                                                                                    fene Kinder und Jugendliche war
                                                                                    das Aufwachsen im Heim mit der
                                                                                    Erfahrung von Isolation und einem
                                                                                    Mangel an Zuwendung verbunden.
NJ BL                                                                     NJ BL
                                                                                    Als sogenannte Heimkinder beka-
                                                                                    men sie lediglich eine rudimentäre
354                                                                       354
2 01 8                                                                    2 01 8

                                                                                    Schul- und Berufsbildung. Eine
                                                                                    unbekannte Zahl wurde Opfer von
                                                                                    Gewalt oder sexuellem Missbrauch.
                                              Für dieses Neujahrsblatt der Stadtbibliothek arbeiteten Forscherinnen und
                                              Forscher der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW),
                                              Departement Soziale Arbeit, im Auftrag der Stadt die Geschichte der Winter­
                                              thurer Kinder- und Jugendheime zwischen 1950 und 1990 auf. Um aus ihrer
                                              Geschichte zu lernen, wünschte die Auftraggeberin ausdrücklich keine Heile-­
                                              Welt-Darstellung, die schwierige Kapitel ausklammert.
                                              Die Erfahrungen der ehemaligen Heimkinder stehen dabei im Zentrum.
                                              Im Buch kommen sie durch zahlreiche Zitate aus den mit ihnen geführten
                                              Interviews zu Wort. Ergänzt werden ihre Perspektiven durch Berichte frühe-
                                              rer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Heimerziehung in Winterthur wird
                                              zudem anhand von Archiv- und Bildmaterial dargestellt.

                                Lieferbar     Clara Bombach, Thomas Gabriel, Samuel Keller,
                Geb. 224 S., 92 Abb. s/w.
                                              Nadja Ramsauer, Alessandra Staiger Marx
                        CHF 44 / EUR 44
        Neujahrsblatt der Stadtbibliothek     Zusammen alleine
                   Winterthur, Band 354       Alltag in Winterthurer Kinder- und Jugendheimen 1950–1990
           ISBNISBN978-3-0340-1430-4
                     978-3-0340-1430-4

                   9 783034 014304

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FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Psychiatrie im Wandel

                                                                    Was waren früher, was sind heute die An-
                                                                    sprüche an eine psychiatrische Klinik zum
                                                                    Wohl der Patientinnen und Patienten? Wie
                                                                    meisterten die Akteure den Wandel in der
                                                                    Entwicklung der Psychiatrie? Und wie viel
                                                                    darf eine solche Institution einen kleinen
                                                                    Kanton kosten? Das 125-jährige ­Bestehen
                                                                    der Psychiatrischen Klinik Breitenau in
                                                                    Schaffhausen bot Anlass, sich diesen ­Fragen
                                                                    aus unterschiedlicher Perspektive zu
                                                                    ­widmen.
                                                                      Noch bevor Schaffhausen ein Kantonsspital erhielt,
                                                                      wurde 1891 – nach sechzig Jahre währender Debatte –
                                                                      die Kantonale Irrenanstalt Breitenau eröffnet, eine
                                                                      ­Herausforderung für den damals weniger als 40 000
                                                                       Einwohner zählenden Kanton. Verfolgt man die Entwick-
                    Mit Beiträgen von           lung der Breitenau, so zieht sich das zähe Ringen zwischen Wünsch- und
                  Sabine Braunschweig
                                                Mach­barem wie ein roter Faden durch die Geschichte. Politik und Bevölkerung
                        Regula Crottet
                     Emmanuel Delille           stellten sich jedoch auch in finanziell angespannten Zeiten hinter ihre psychia­
                            Daniel Hell         trische Klinik, und neue Erkenntnisse wurden – zum Teil mit gewisser Verzö-
                       Roland E. Hofer
                     Katrin Luchsinger          gerung – auch in Schaffhausen reflektiert und umgesetzt.
                        Marietta Meier          Zehn Autorinnen und Autoren beleuchten die Breitenau aus lokalpolitischer
                          Jörg Püschel
                                                und baugeschichtlicher Sicht und befassen sich mit dem Einsatz von Zwang,
                  Andreas Schiendorfer
                      Arthur Uehlinger          dem Wandel therapeutischer Möglichkeiten und der Pflegeausbildung, die
                                                aus Schaffhausen starke Impulse erhielt. Gewürdigt wird auch das Wirken
                                                einzelner Persönlichkeiten, darunter Henri Ellenberger und der der Zürcher
                                                Schule verbundene Hans Bertschinger. Dieser machte sich auch um Patien­
                                                ten­kunst verdient, der ein eigener Beitrag gilt, welcher mit 50 bisher unbe-
                                                kannte Patienten-Kunstwerken illustriert ist.

                               Februar 2018     Historischer Verein des Kantons Schaffhausen, Spitäler Schaffhausen (Hg.)
               Geb. ca. 400 S., ca. 120 Abb.
                                                125 Jahre Psychiatrische Klinik Breitenau Schaffhausen, 1891–2016
                     ca. CHF 48 / ca. EUR 48
               ISBN 978-3-0340-1452-6
Schaffhauser Beiträge zur Geschichte 89, 2017
                   ISBN 978-3-0340-1452-6

               9 783034 014526

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FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Inhalt
                                                                     Stefanie Wettstein: Die Farbsysteme
                                                                     Aemilius Müllers – Einführung

                                                                     Werner Spillmann: Das Werk Aemilius
                                                                     Müllers – erläuterte Bibliografie

                                                                     Andres Betschart: Ein Leben für die Farbe –
                                                                     biografische Notizen

                                                                     Werner Spillmann: «Ästhetik der Farbe» –
                                                                     Einführung in Aemilius Müllers Spätwerk

                                                                     Werkverzeichnis und 124 Farbtafeln aus der
                                                                     «Ästhetik der Farbe» und weiteren Werken

                                                                     Aemilius Müller
                                                                     geboren 1901 in Löhningen SH, studiert
                                                                     Volkswirtschaft in Zürich, Jena und Berlin
                                                                     und promoviert 1929. In den folgenden Jahren
                                                                     arbeitet er als Werbeleiter in verschiedenen
                                                                     Firmen in Zürich sowie als Redaktor, Jour-
                                                                     nalist und Grafiker; den Zweiten Weltkrieg
                                                                     verbringt er im Aktivdienst als Oberleutnant
                                                                     der Infanterie. 1938 verfasst er die Schrift
                                                                     «Schweizer Schiessausbildung», die in mehre-
                                                                     ren Auflagen gedruckt wird.
                                                                     Um 1941 macht er «zufällige Bekanntschaft
                                                                     mit Restauflagen der Farbenlehre von Wilhelm
                                                                     Ostwald», wie er selbst schreibt, und widmet
                                                                     sich fortan ganz der Farbwissenschaft. In
                                                                     Winterthur gründet er den Chromos-Verlag,
                                                                     der im Einmannbetrieb über 20 Farbatlanten
                                                                     (systematische Farbmustersammlungen),
                                                                     Farbtafeln und weitere Werke zur Farbenlehre
                                                                     herausgibt, die meisten in Handkolorierung
                                                                     mit mehreren tausend Farbmustern. Noch zu
                                                                     Lebzeiten Müllers wird sein Werk an Ausstel-
                                                                     lungen in Winterthur, Frankfurt a. M., New
                                                                     York und an weiteren Orten gezeigt. Aemilius
Aemilius Müller um 1920   Aemilius Müller 1978 mit dem 60-teiligen   Müller stirbt 1989 in Winterthur.
                          Farbkreis in den Händen

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Ästhetik der Farbe

                                               Werner Spillmann
                                                                                Der Schweizer Farbwissenschaftler und
                                                                                -praktiker Aemilius Müller (1901–1989)
                                                                                veröffentlichte zahlreiche Farbatlanten
        Ästhetik der Farbe

                                            Aemilius Müller –
                                           Ästhetik der Farbe

                                                                                (systematische Farbmustersammlun-
        Aemilius Müller

                                                                                gen), Farbtafeln und Schriften zur Farb-
                                                                                theorie. Im Einmannbetrieb führte er in
                                                                                Winterthur den Chromos-Verlag. Seine
                                                                                Bücher und Lehrmittel zur Farbwissen-
                                                                                schaft erreichten zum Teil vierstellige
                                                                                Auflagezahlen; sie sind nicht nur für
                                                                                die Fachwelt interessant, sondern auch
          NJ BL
          355
          2 01 8
                                                                                ästhetisch äusserst ansprechend. In der
                                                                                Wissenschaft ist Aemilius Müller beson-
                                                                       NJ BL
                                                                       355
                                                                       2 01 8
                                                                                ders für seine Weiterentwicklung der
                                                                                Farblehre Wilhelm Ostwalds bekannt.
                  Werner Spillmann                   Der Farbexperte Werner Spillmann hat Aemilius Müllers Farbwerke noch zu
(geb. 1933) ist ehemaliger Professor
                                                     Müllers Lebzeiten erworben und Ausstellungen in Winterthur, Frankfurt a. M.,
      an der Architekturabteilung der
    ­Ingenieurschule Technikum Win-                  New York und an weiteren Orten initiiert. In diesem reich illustrierten Band
  terthur und langjähriger Leiter der                gibt er einen Überblick über Müllers weitläufiges Œuvre, wobei der Schwer-
             Winter­thurer Farbkurse.
                                                     punkt auf dem eindrücklichen Spätwerk «Ästhetik der Farbe» liegt. Einfüh-
                                                     rende Texte ordnen Aemilius Müllers Schaffen in den Rahmen der Farb­
                                                     wissenschaften ein und richten den Blick auf das Leben dieser eigenwilligen
                                                     Persönlichkeit im Spannungsfeld zwischen Kunstgewerbe und Wissenschaft.

                              Juni 2018              Werner Spillmann
       Geb. ca. 160S., ca. 200 Farbabb.
                                                     Aemilius Müller – Ästhetik der Farbe
                ca. CHF 44 / ca. EUR 44
      Neujahrsblatt der Stadtbibliothek              Mit Beiträgen von Werner Spillmann, Andres Betschart und Stefanie Wettstein
           ISBN 978-3-0340-1456-4
                  Winterthur, Band 355
              ISBN 978-3-0340-1456-4

                             9 783034 014564
                                 9
FRÜHLING 2018 GESCHICHTE LITERATUR- UND SPRACHWISSENSCHAFT MUSIK- UND THEATER WISSENSCHAFT BIOGRAFIEN PHILOSOPHIE - CHRONOS VERLAG
Eine Oper aus dem Giftschrank:
                                          Othmar Schoecks «Schloss Dürande»

                      Thomas Gartmann (Hg.)
                                                              Eine nationalsozialistisch «kontaminierte»
                                                              Oper soll aufgrund ihrer musikalischen
                      Zurück zu Eichendorff!
                      Zur Neufassung von Othmar Schoecks
                                                              Reichtümer mit einem erneuerten Libretto
                      historisch belasteter Oper
                      «Das Schloss Dürande»
                                                              wieder auf die Bühne gebracht werden –
                                                              doch wie, ohne gleichzeitig die Historie
                                                              zu verleugnen? Ergänzend zu einer Gegen-
                                                              überstellung des alten und neuen Librettos
                                                              zu Othmar Schoecks Oper «Das Schloss
                                                              Dürande» werden in diesem Band anhand
                                                              bisher unveröffentlichter Quellen sowohl
                                                              die Entstehung der Oper als auch der Ablauf
                                                              ihrer Überarbeitung dokumentiert.
                                                               Der Schweizer Komponist Othmar Schoeck tat sich aus
                                                               heutiger Sicht wahrlich keinen Gefallen, als er sich Ende
                                                               der 1930er-Jahre auf Anregung des Winterthurer Mäzens
                                                               Werner Reinhart mit dem badischen Dichter ­Hermann
               Thomas Gartmann            Burte zusammentat, um eine Oper zu schreiben. Zu allem Überfluss wurde das
   Musikwissenschafter, leitet die
                                          auf einer Novelle von Joseph von Eichendorff basierende «Schloss Dürande»
 Forschung an der Hochschule der
Künste Bern sowie ein SNF-Projekt         1943 an der Staatsoper Berlin und damit im erklärten Leuchtturm der national­
          zu dieser Schoeck-Oper.         sozialistischen Kulturpolitik uraufgeführt. Das musikalisch zwar heraus­
                                          ragende, sprachlich und politisch aber gezeichnete Werk verschwand in der
                                          Versenkung. Anhand von bisher unveröffentlichten Quellen wurde nun die
                                          Geschichte der Oper aufgearbeitet und gleichzeitig versucht, dem Werk im
                                          Rückgriff auf die Vorlage Eichendorffs und seine Lyrik ein neues Libretto zu
                                          unterlegen. Neben der Gegenüberstellung beider Libretti, die zum eigenen
                                          ästhetischen Urteil einlädt, bietet dieser Band deshalb auch eine ausgiebige
                                          Dokumentation zum Entstehungs- und Bearbeitungsprozess der Oper.

                                          Aufführungen
                                          31. Mai und 2. Juni 2018: Konzertante Uraufführung der Neufassung
                                                  im Stadttheater Bern, Leitung Mario Venzago
                                          Ab 8. März 2019: Szenische Erstaufführung der Neufassung, Meininger
                                                  Staatstheater (10 Aufführungen), Leitung: Philippe Bach

                             Mai 2018     Thomas Gartmann (Hg.)
         Geb. ca. 600 S., 62 Abb. s/w.    Zurück zu Eichendorff!
         ISBNca.978-3-0340-1439-7
                  CHF 68 / ca. EUR 68
            ISBN 978-3-0340-1439-7        Zur Neufassung von Othmar Schoecks historisch belasteter Oper «Das Schloss Dürande»

         9 783034 014397

                 10
Abschluss der grossen
                                            Loosli-Biografie

                                                                      Sein Schicksal als elternlos aufgewachsener
                                                                      ­Jugendlicher und seine Erfahrungen in Anstal-
                                                                       ten und im Paris der Affäre Dreyfus liessen
                                                                       C. A. Loosli zum Kämpfer für die Menschen-
                                                                       und Bürgerrechte werden. Im letzten Teil
                                                                       dieser Biografie wird Looslis jahrzehntelan-
                                                                       ger Einsatz gegen Anstalten, für ein humanes
                                                                       Strafrecht und gegen die «Administrativ­justiz»
                                                                       aufgerollt. Sein Engagement für die Rechte der
                                                                       Kinder und Jugendlichen, für eine Reform der
                                                                       Schule und sein Einsatz für die Verdingkinder
                                                                       leiteten einen sozialpolitischen Wandlungs­
                                                                       prozess ein.
                                                                  In seinen Bemühungen um die Demokratie und um
                                                                  Rechtsstaatlichkeit sah Loosli sich mit dem Nationalsozialis-
                                                                  mus und dessen Angriffen auf die Souveränität der Schweiz
                       Erwin Marti          konfrontiert. Den Antisemitismus entlarvte er früh als gefährliche Waffe der re-
 1980–2010 Tätigkeit als Lehrer und
                                            aktionärsten gesellschaftlichen Kräfte. Mit seiner intellektuellen Annäherung ans
Heilpädagoge im Kanton Basel-Stadt,
       Promotion 1995 in Neuer und          Judentum und mit seiner Verteidigung der jüdischen Minderheit und der Be-
  Schweizer Geschichte. 2009 Aner-          tonung des Schutzes der Minderheiten erwies er sich als Pionier und Vordenker
    kennungspreis des Kantons Bern.
                                            der Menschenrechte in der Schweiz. Loosli ist vielen als Autor des Justizromans
                 Hans-Ulrich Grunder        «Die Schattmattbauern» und als Dichter im Dialekt des Emmentals in Erinne-
     2005–2014 Professor für Erzie-
                                            rung geblieben. Doch es werden hier auch seine literatur- und kunstpolitischen
  hungswissenschaft an der Pädago-
  gischen Hochschule FHNW und der           Verdienste dargestellt, seine Bemühungen um die Werke Gottfried Kellers und
Universität Basel, heute Direktor des       Carl Spittelers und sein Einsatz für die Kunst Ferdinand Hodlers.
Instituts für Bildungswissenschaften
                 der Universität Basel.

                                            Sonderpreis für alle vier Bände: CHF 148 / EUR 148
                                            ISBN 978-3-0340-1457-1

                                            Band 1: Zwischen Jugendgefängnis und Pariser     Band 3/1: Im eignen Land verbannt 1914–1959
                                            Bohème 1877–1907                                 2009. 528 S. Geb. CHF 68 / EUR 62
                                            1996. 400 S. Geb. CHF 48 / EUR 43                ISBN 978-3-0340-0943-0
                                            ISBN 978-3-905312-00-3                           Band 3/2: Partisan für die Menschenrechte
                                            Band 2: Eulenspiegel in helvetischen Landen      1914–1959
                                            1904–1914                                        2018. ca. 848 S., 12 Abb. s/w. Geb.
                                            1999. 541 S., 8 Abb. s/w. Geb. CHF 68 / EUR 62   ca. CHF 68 / ca. EUR 68
                                            ISBN 978-3-905313-21-5                           ISBN 978-3-0340-1432-8

                              April 2018    Erwin Marti, Hans-Ulrich Grunder
            Geb. ca. 848 S., 12 Abb. s/w.
                                            Carl Albert Loosli 1877–1959, Band 3/2
                ca. CHF 68 / ca. EUR 68
              ISBN
           ISBN      978-3-0340-1432-8
                  978-3-0340-1432-8
                                            Partisan für die Menschenrechte 1914–1959

             9 783034 014328

                    11
Einblick in die Emigranten­-
                                                        szene um 1940

                                                                           Der Thurgauer Paul Ilg (1875–1957), unehe­
                                                                           licher Sohn einer Fabrikarbeiterin, kam nach
                                 Paul Ilg
    Paul Ilg

                                 Der Hungerturm                            einer Kindheit als Verdingbub weit herum:
                                                                           Er lebte als Redaktor in Berlin, war der Ge-
                                                                           liebte einer deutschen Adligen und feierte
                                                                           mit seiner autofiktionalen Tetralogie «Das
                                                                           Menschlein Matthias» grosse Erfolge, an
                                                                           die er danach nie mehr richtig anknüpfen
       Der Hungerturm

                                                                           konnte. Im bisher unveröffentlichten Roman-
                                 Romanfragment
                                 Herausgegeben von Lisa Hurter
                                                                           fragment «Der Hungerturm» nimmt Ilg das
                                                                           autofiktionale Schreiben wieder auf, das ihm
                                                                           in seinen frühen Romanen so viel Anerken-
                                                                           nung eingebracht hatte.

                                                                              Luzern, Ende der 1930er-Jahre: Hans Anmatt, ein
                                                                              Schweizer Kunstmaler, ist mit Sohn Peter und Ehefrau
                             Paul Ilg                   Hanna aus Deutschland in die Schweiz zurückgekehrt und wohnt mit ande-
  (1875–1957) war als Kaufmann so-
                                                        ren Emigranten im sogenannten Hungerturm, dem heruntergekommenen
 wie als Redaktor tätig, bevor er sich
der Schriftstellerei zuwandte. Neben                    Hotel Bristol. Seine Freude an der heimatlichen Landschaft wird getrübt von
  den bekannten Romanen verfasste                       der Erkenntnis, dass das nationalsozialistische Gedankengut in der Schweiz
  er Erzählungen und Theaterstücke.
    Er lebte nach Stationen in Berlin,                  ebenso seine Anhänger hat, und von der Tatsache, dass Peters leibliche
 Überlingen und Luzern in Uttwil am                     Mutter ihren Sohn mit materiellen Verlockungen zu verführen sucht. Auch
                           Bodensee.
                                                        Anmatts Freund, den Schriftsteller Max Lorenz, plagen Sorgen, obwohl sein
                          Lisa Hurter                   neuestes Theaterstück ein grosser Erfolg ist: Seine Frau ist mit dem gemein-
    geboren 1988, hat deutsche Lite-
                                                        samen Kind ausgezogen.
   raturwissenschaft und Geschichte
   studiert und arbeitet als Deutsch-                   Paul Ilg gibt Einblick in die Szene rund um die Emigranten aus dem national-
  lehrerin an einer Kantonsschule in                    sozialistischen Deutschland, die er aus eigener Erfahrung kannte, und ver-
                               Zürich.
                                                        mag zugleich die persönlichen Konflikte zweier Männer überzeugend darzu-
                                                        stellen. Das macht das Romanfragment zu einem wertvollen Zeugnis eines
                                                        Autors, der einen jahrelangen Kampf ausfocht, um sich und seine Familie mit
                                                        der Schriftstellerei über die Runden zu bringen.

                           Februar 2018                 Paul Ilg
                         Geb. ca. 160 S.
                                                        Der Hungerturm
                 ca. CHF 38 / ca. EUR 38
            ISBN 978-3-0340-1442-7
   Schweizer Texte, Neue Folge, Band 50                 Romanfragment
               ISBN 978-3-0340-1442-7                   Herausgegeben von Lisa Hurter

                        9 783034 014427

                            12
Schonungsloser Blick
                                                      auf das Leben

                                                                                 «Sehr geehrter Herr Walter! Es ist nun schon
                               Hans Walter
                                                                                 fast ein Jahr her, daß mich Ihre Erzählungen
                                                                                 im Band ‹Kleiner Alltag› begleiten, nach-
                               «Güter dieses Lebens»                             dem ich sie mir, einem Hinweis von Gunter
                               und andere Prosa                                  ­Böhmer folgend, in einem Zürcher Antiquariat
                                                                                  erstanden hatte. Und seit dieser Zeit hatte ich
                                                                                  mir auch vorgenommen, Ihnen zu schreiben,
                                                                                  wie gut mir diese kleinen Pretiosen gefallen
                                                                                  haben und wie lebendig sie mir seit der ers-
                                                                                  ten Lektüre noch in Erinnerung sind.»
                               Mit einem Nachwort herausgegeben von Julia Maas   (Siegfried Unseld an Hans Walter, 21. September 1952)

                                                                           Zum Thema seiner Prosa der 1940er-Jahre hat Hans W      ­ alter
                                                                           den Alltag erklärt, den der Schweizer Schriftsteller «trotz
                                                                           Krieg, Not und Unsicherheit wie im Schutze seiner Un-
                                                                           beachtetheit» (H. W., «Über sich selbst») fortbestehen sah.
                                                                           Doch gerade im Bewahren des Gewohnten und Tradierten
                          Julia Maas                  deckte Walter auch das Abgründige und Zerstörerische auf. Der Roman «Güter
        geboren 1985, Studium der
                                                      dieses Lebens» (1953) folgt schonungslos den Verstrickungen einer Familie, die
   ­Germanistik, Promotion über die
  Dinge im Werk von Robert Walser,                    zwischen den Kriegen an ihrem Erbe zerbricht, und im Band «Kleiner Alltag»
  wissenschaftliche Mitarbeiterin im                  ergründet der Autor, wie die Last des Vergangenen seine tragikomischen
­Deutschen Literatur­archiv Marbach.
                                                      Figuren zugleich niederdrückt und stabilisiert. Dokumente aus dem Nachlass –
                          Hans Walter                 eine kurze Autogiografie, Auszüge aus den Tagebüchern und aus der Kor­
  (1912–1992) wählte nach Studien-
                                                      respondenz mit Briefen von Max Frisch, Eduard Korrodi, Carl Seelig und Emil
 jahren in Bern, München und Berlin
     und nach ungeliebten Jahren als                  Staiger – erhellen die sozialkritischen Absichten des Autors und werfen Licht
     Journalist in Zürich den Weg des                 auf die diffusen Erwartungen an eine Literatur aus der Schweiz in der Mitte des
  freien Schriftstellers. Gebürtig aus
  dem Seeland, lebte er ab 1950 mit                   20. Jahrhunderts.
dem Bildhauer Hans Gerber am Gen-
 fersee. Auf bibliophile Prosabände,
  verlegt von Henry Tschudy, folgten
   Romane, die unter anderem durch
  die Büchergilde Gutenberg und die
Schweizerische Schillerstiftung aus-
   gezeichnet wurden. Sein Nachlass
    befindet sich im Schweizerischen
              Literaturarchiv in Bern.

                                   Mai 2018           Hans Walter
 Geb. ca. 224 S., ca. 5 Farbabb. 8 Abb. s/w.
                                                      «Güter dieses Lebens» und andere Prosa
                    ca. CHF 38 / ca. EUR 38
       Schweizer Texte, Neue Folge, Bd. 51            Mit einem Nachwort herausgegeben von Julia Maas
             ISBN 978-3-0340-1454-0
                  ISBN 978-3-0340-1454-0

             9 783034 014540
                     13
Weg vom patriotischen Pathos

                                                                                          Dem Festspiel als bedeutender Schöpfung
                                                                                          der schweizerischen Theaterkultur wurde
                  TheaTrum helveTicum

                                                                                          bisher keine einzige Monografie gewidmet.
                                                                                          Die wenigen bisher realisierten Studien
                                                                                          konzentrieren sich auf die Hochblüte um
                                                                                          1890 und 1940 und nehmen für die Zeit
                                                                                          nach 1950 einen rapiden Bedeutungsverlust
                                        Tobias hoffmann
                                                                                          des Festspiels an. Die Publikation macht die
                                        abschied von                                      Vitalität des neueren Festspiels fassbar und
                                        den mythen                                        zeigt auch seine überraschend innovativen
                                        Das neuere politische Festspiel
                                        in der Deutschschweiz
                                                                                          Ansätze auf.

                                                                                           Die weit ausgreifende Studie legt den Schwerpunkt
                                                                                           auf die Erforschung des Deutschschweizer Festspiels
                                                                                           der letzten dreissig Jahre, fasst aber auch das bekannte
                                                                                           Wissen über die Entwicklung seit der Initialzündung
                     Tobias Hoffmann                                  1886 zusammen. Das Gemeindefestspiel wird zum ersten Mal überhaupt
  arbeitete als Kulturjournalist, pro-
                                                                      gleichrangig mit dem kantonalen und nationalen Festspiel behandelt und in
 movierte 2017 mit der vorliegenden
Arbeit, ist Lektor, Autor und Theater­                                seiner Vielfalt und Vitalität erkennbar. Mittels fünf «Tiefenbohrungen» wer-
    experte in der Kulturförderungs­                                  den die spezifischen Produktionsbedingungen und die ästhetischen und in-
    kommission des Kantons Zürich.
                                                                      haltlichen Besonderheiten von neun Festspielen aus jüngerer Zeit analysiert
                                                                      und in einen gesellschaftspolitischen Kontext gestellt. Die Synthese zeigt auf,
                                                                      dass für das Festspiel der neueren Zeit nicht Krisensymptome kennzeichnend
                                                                      sind, was in der Forschung wiederholt behauptet worden ist, sondern inno-
                                                                      vative Ansätze und ein unmissverständlicher Abschied vom patriotischen
                                                                      Pathos und den Geschichtsmythen früherer Zeiten.

                               Juni 2018                              Tobias Hoffmann
            Geb. ca. 624 S., 18 Abb. s/w.
                                                                      Abschied von den Mythen
           ISBNca.978-3-0340-1441-0
                    CHF 68 / ca. EUR 68
          Theatrum Helveticum, Band 18                                Das neuere politische Festspiel in der Deutschschweiz
              ISBN 978-3-0340-1441-0

           9 783034 014410

                             14
Die Mechanik der
                                                     Forschungsförderung
                                                     in den Life-Sciences
                                                                            Wie hat wissenschaftliche Forschung das
                                    Alban Frei
                                                                            Gesicht erhalten, das sie heute in Hoch-
               25
               interferenzen

                                    Sichtbare                               glanzprospekten und an Network-Events
                                    Netzwerke                               präsentiert? Seit den 1990er-Jahren hat sich
                                    Forschungspolitik und Life Sciences     die Art und Weise, wie Forschung gedacht,
                                    zwischen 1990 und 2016 in der Schweiz
                                    Eine Fallstudie zu SystemsX.ch
                                                                            organisiert und legitimiert wird, fundamen-
                                                                            tal gewandelt. Mit dem Einzug der Praktiken
                                                                            des New Public Management und einer mas-
                                                                            siven Aufstockung der Fördermittel alleine
                                                                            ist dieser Wandel aber nicht zu erklären.
                                                                            Auch das Bild der Wissenschaft und die
                                                                            Forschungspraxis haben sich in dieser Zeit-
                                                                            spanne verändert.

                                                                           Der Autor zeichnet am Fallbeispiel der Schweizer Initia­
                                                                           tive für Systembiologie, SystemsX.ch, den Wandel der
                         Alban Frei                  Forschungspolitik und der Life-Sciences zwischen 1990 und 2016 in der
Historiker und Forschungsmanager,
                                                     Schweiz nach. Die Entstehung und das Funktionieren der hochdotierten
        Doktorat an der ETH Zürich.
                                                     Förderinitiative – der Bund investierte rund eine halbe Milliarde Schweizer
                                                     Franken in SystemsX.ch – wird dabei in den gesellschaftlichen Kontext der
                                                     Schweiz um die Jahrtausendwende gesetzt. Die Studie liefert damit eine His-
                                                     torisierung von ebenso vagen wie wirkmächtigen Phänomenen der Gegen-
                                                     wart, wie dem Netzwerkgedanken oder der Wissensgesellschaft. Gleichzeitig
                                                     zeigt die Studie auf, wie sich die Life-Sciences nach der Genomikphase unter
                                                     dem Sammelbegriff Systembiologie neu organisieren liessen und dadurch für
                                                     die Wissenschaft, Forschungsförderung und Politik attraktiv blieben. Aufbau-
                                                     end auf einem privilegierten Quellenzugang liefert das Buch einen Innen-
                                                     blick in die Mechanismen der gegenwärtigen Forschungsförderung.

                              Juni 2018              Alban Frei
       Geb. ca. 288 S., ca. 19 Farbabb.
                                                     Sichtbare Netzwerke – Forschungspolitik und Life-Sciences
               ca. CHF 38 / ca. EUR 38
        ISBN 978-3-0340-1438-0
                Interferenzen, Band 25               zwischen 1990 und 2016 in der Schweiz
            ISBN 978-3-0340-1438-0                   Eine Fallstudie zu SystemsX.ch

         9 783034 014380

                               15
Wie neue Vorstellungen über
                                         Handlungschancen entstehen

                                                            Vorgänge individuellen und sozialen Lernens
                    Hansjörg siegentHaler                   gehören zu den zentralen Themen sowohl der
                                                            Geschichts- als auch der Wirtschaftswissen-
                    lernen als                              schaften. Freilich packen diese Disziplinen das
                    gegenstand der                          Thema verschieden an. Die Geschichtswissen-
                    gescHicHts- und                         schaften neigen dazu, nicht bloss den Wandel
                    WirtscHafts-                            soziokultureller, ökonomischer und politischer
                    WissenscHaften                          Strukturen in den Blick zu nehmen und seine
                    aufsätze                                Wirkungen auf menschliches Lernen zu unter-
                                                            suchen, sondern auch Veränderungen der Vor-
                                                            stellungswelten, in denen sich die Menschen
                                                            bewegen. Für die Wirtschaftswissenschaften
                                                            dagegen war und bleibt der Gedanke weithin
                                                            wegleitend, man verstehe mit einer Analyse
                                                            struktureller Faktoren auch schon die Entwick-
                                                            lung menschlicher Verhaltensweisen.
              Hansjörg Siegenthaler      Die hier neu aufgelegten Aufsätze des Wirtschaftshistorikers Hansjörg Siegen­
    1970–1998 Professor für Neuere
                                         thaler aus fünf Jahrzehnten zeigen, dass Menschen lernen, wenn ihnen neue
 Wirtschaftsgeschichte und spezielle
Gebiete der Volkswirtschaftslehre an     Verhältnisse oder neue Institutionen Anpassungen abverlangen, aber auch
  der Universität Zürich, wo er 1968     dann, wenn sich Denkgewohnheiten ändern, also Regeln der Auswahl und der
  habilitiert hatte. 1964/66 Visiting
  Scholar an der Harvard University.     Interpretation von Informationen. Damit gewinnen sie – und zwar durchaus
 Nach seiner Emeritierung leitete er     auch unabhängig von strukturellem Wandel und selbst gegenläufig zu ihm –
am Wissenschaftskolleg zu Berlin ein
                                         neue Vorstellungen über Lebens- und Handlungschancen. Die Aufsätze be-
  interdisziplinäres Kolloquium zum
               Thema «Rationalität».     ziehen sich auf historisch bedeutsame Lernvorgänge, die sich in unterschied-
                                         lichsten Bereichen menschlichen Handelns vollzogen haben. Sie berichten
                                         von innovativem Marketing, von Lernblockaden in regionalen Monokulturen,
                                         von Vorgängen sozialen Lernens in der Überwindung von Orientierungs­
                                         krisen, von der Entstehung nationalistischer Überzeugungen oder vom notori-
                                         schen Rückgriff auf traditionalistische Überzeugungen genau dann, wenn sich
                                         gewaltige Innovationsschübe abzuzeichnen beginnen.

                         Februar 2018    Hansjörg Siegenthaler
                     Geb. ca. 400 S.
           ISBN 978-3-0340-1453-3
                                         Lernen als Gegenstand der Geschichts- und Wirtschaftswissenschaften
               ca. CHF 68 / ca. EUR 68
              ISBN 978-3-0340-1453-3     Aufsätze

           9 783034 014533

                   16
Anfänge und Durchbruch des
                                                      Neoliberalismus

                     Regula Ludi, Matthias Ruoss, Leena Schmitter (Hg.)
                                                                           Seit der jüngsten Finanzkrise scheint der
                                                                           Zauber des Marktes verflogen. Das neoli-
                     Zwang Zur Freiheit                                    berale Projekt hat das Image der Alterna-
                     Krisen und Neoliberalismus                            tivlosigkeit eingebüsst und damit ist die
                     in der Schweiz
                                                                           scheinbar naturgegebene Herrschaft des
                                                                           Marktes als kontingente Erscheinung denk-
                                                                           bar geworden. Mit neuer Vehemenz haben
                                                                           sich seither Fragen nach den Anfängen und
                                                                           dem Durchbruch des Neoliberalismus auf-
                                                                           gedrängt. Wie ist es dazu gekommen, dass
                                                                           Marktlogiken in immer weiteren Bereichen
                                                                           von Politik und Lebenswelt, Beziehungen
                                                                           und Identitätsvorstellungen zum zentralen
                                                                           Organisationsprinzip geworden sind?

                        Regula Ludi                   Ausgangspunkt für die Untersuchung dieser Fragen bilden historische
   Historikerin, unterrichtet an den
                                                      Krisenerfahrungen. Die Autor_innen des Sammelbandes verstehen sie als
  Universitäten Fribourg und Zürich.
                                                      Bruchstellen, an denen sich neoliberale Reformvorschläge angeboten und
                     Matthias Ruoss                   durchgesetzt haben – oder auch gescheitert sind. Sie erkunden dabei his-
  Historiker an der Universität Bern.
                                                      toriografisches Neuland und gehen der Fragen nach, ob und inwiefern der
                     Leena Schmitter                  geschilderte Wandel als neoliberal bezeichnet werden kann.
      Historikerin und Geschlechter­
                                                      Die Beiträge decken ein Themenspektrum ab, das von der Geschlechter-
forscherin, assoziierte ­Forscherin am
 Historischen Institut der Universität                politik über die Unternehmenskultur, die Agrar- und Sozialpolitik und die
                                 Bern.                Arbeitswelt bis zu den Banken reicht. Als Akteur_innen und Schauplätze des
                                                      Wandels fassen die einzelnen Kapitel Parteien und transnationale Planungs-
                                                      gremien, das Milieu der Alternativkultur, zivilgesellschaftliche Aktivist_innen
                                                      und Verbände in den Blick, und sie diskutieren die Wirkmacht neuer Deu-
                                                      tungsschemata und Regulationsmechanismen. Dank einem methodisch
                                                      differenzierten Zugriff zeichnet der Band ein facettenreiches, von Ungleich-
                                                      zeitigkeiten und Widersprüchen charakterisiertes Bild der Umbrüche seit den
                                                      ausgehenden 1960er-Jahren.

                                Mai 2018              Regula Ludi, Matthias Ruoss, Leena Schmitter (Hg.)
                     Geb. ca. 368 S.
           ISBN 978-3-0340-1449-6                     Zwang zur Freiheit
                ca. CHF 48 / ca. EUR 48
              ISBN 978-3-0340-1449-6                  Krisen und Neoliberalismus in der Schweiz

           9 783034 014496

                   17
Die Verlierer der Reformation

                         Peter Niederhäuser (Hg.)                 Was verdanken wir nicht alles der Reforma-
                                                                  tion, schenken wir den zahlreichen Fest­reden
                         Verfolgt                                 im Jubiläumsjahr Glauben: Toleranz, Men-
                         Verdrängt                                schenrechte, Demokratie, Bildung und wirt-
                         Vergessen?                               schaftliche Blüte. Damit werden so ziemlich
                         Schatten der Zürcher Reformation
                                                                  alle Attribute der modernen Gesellschaft auf
                                                                  die Reformation zurückgeführt. Nur: Stimmen
                                                                  solche zugespitzten Zuschreibungen wirklich?
                                                                  Führte die Reformation tatsächlich direkt in
                                                                  die Neuzeit, um in der Epochengliederung zu
                                                                  bleiben? Wie freiheitlich und demokratisch
                                                                  war die Zürcher Kirche zwischen dem 16. und
                                                                  19. Jahrhundert?
                                                                   Wo Licht ist, finden sich auch Schatten – hier möchten
                                                                   die unterschiedlichen Beiträge des Sammelbandes anset-
                                                                   zen. Sie widmen sich den Zwischentönen, den bekannten
                  Peter Niederhäuser           Figuren und Themen der «grossen» Erfolgsgeschichte. Gerade diese Zwi-
        ist freischaffender Historiker
                                               schentöne zeichnen das farbige Bild eines epochalen, keineswegs eindeuti-
     und Geschichtsvermittler. Seine
 ­Forschungsgebiete sind Adel, Klein-          gen und zielgerichteten Umbruchs.
städte und Habsburg im Spätmittel­             Das Buch stellt Gelehrte vor, die aus Zürich wegziehen mussten, erforscht das
alter sowie Industrie- und Architek-
                        turgeschichte.         Schicksal von Klosterfrauen, Altgläubigen, Andersgläubigen wie auch von
                                               radikalen Reformatoren und beschäftigt sich mit den Hoffnungen der Land­
                                               bevölkerung. Den Abschluss bilden Beiträge, die nach den langfristigen Aus-
                                               wirkungen der Reformation fragen und dabei den Bogen zurück schlagen:
                                               War die Zürcher Reformation einzig eine Erfolgsgeschichte?

                                Mai 2018       Peter Niederhäuser (Hg.)
       Geb. ca. 248
         ISBN        S., ca. 40 Abb. s/w.
                  978-3-0340-1445-8            Verfolgt, verdrängt, vergessen?
                ca. CHF 38 / ca. EUR 38
             ISBN 978-3-0340-1445-8            Schatten der Zürcher Reformation

          9 783034 014458

                  18
Bau- und Besitzgeschichte
                                                        des Schlosses Heidegg

                                                                              Das Schloss Heidegg ist nach neuesten
                                                                              wissenschaftlichen Untersuchungen das
                                                                              älteste Wohngebäude im Kanton Luzern. Als
                                                                              Erbauer gelten die Herren von Heidegg, die
                                                                              im ausgehenden 12. Jahrhundert hoch über
                                                                              dem Baldeggersee ein Steinhaus errichten
                                                                              liessen, an dessen Stelle wenig später ein
                    Peter Eggenberger, Peter Niederhäuser, Dieter Ruckstuhl
                                                                              Wohnturm errichtet wurde. Das reich be-
                    Von der Burg zum Landsitz:
                    Schloss Heidegg, 1192–1700                                bilderte Buch stellt erstmals die Bau- und
                                                                              Besitzgeschichte der Anlage bis 1700 vor,
                                                                              als die Herrschaft an den Stand Luzern über-
                                                                              ging. Seither hat sich das Schloss baulich
                                                                              kaum verändert.
                                                                              Im Mittelpunkt der Publikationen stehen die neuesten Er-
                                                                              kenntnisse zur Baugeschichte. Die einzelnen Bauphasen
                                                                              werden prägnant vorgestellt und in die Regional- und
                Peter Eggenberger                       Architekturgeschichte eingebettet. Deutlich wird dabei der auch an anderen
Archäologe, 1995–1998 leitete er die
                                                        Burganlagen ablesbare Wandel vom hochmittelalterlichen Steinhaus über
Bauforschung begleitend zur Renova-
                  tion von Heidegg.                     den repräsentativen Wohnturm zum frühneuzeitlichen Landsitz. Ergänzend
                                                        dazu schildert eine historische Einleitung den Werdegang der Herren von
                  Peter Niederhäuser                    Heidegg. Vielleicht ursprünglich Reichsministerialen von besonderer regio­
        ist freischaffender Historiker.
                                                        nalen Bedeutung, lassen sich die Heidegger vor allem als ein lokal verwur-
                                                        zeltes Geschlecht charakterisieren. Schon früh weiteten sie dank Heirats-
                    Dieter Ruckstuhl                    beziehungen ihren Einfluss auf das Seetal aus. Im Unterschied zu anderen
    ist seit 1995 Geschäftsführer und
                                                        Adelsfamilien machten sie aber weder unter Habsburg Karriere, noch zogen
      Kurator des Schlosses Heidegg.
                                                        sie in eine Stadt. Vielmehr erlebten sie im 15. Jahrhundert am Hochrhein eine
                                                        überraschende zweite Blütezeit; die «Stammburg» hingegen wurde ein Land-
                                                        sitz von Luzerner Patriziern.

                              April 2018                Peter Eggenberger, Peter Niederhäuser, Dieter Ruckstuhl
       Geb.ISBN
            ca. 272 S., ca. 190 Farbabb.
                  978-3-0340-1448-9                     Von der Burg zum Landsitz: Schloss Heidegg, 1192–1700
                ca. CHF 48 / ca. EUR 48
              ISBN 978-3-0340-1448-9

           9 783034 014489

                   19
Statistik als Mittel der
                                                      politischen Kommunikation

                                                                             Politik braucht Fakten. Für das zuverlässige
                                              thomas ruoss
                                                                             Navigieren in der Bildungspolitik ist der
                                                                             geübte Blick auf Daten, Tabellen und Zahlen
                                              Zahlen,                        nach wie vor von hohem Wert. Die Studie
                                              Zählen und                     widmet sich der Genese und dem Ausbau
                                              erZählen                       von Datenerhebungspraktiken in städti-
                                              in der                         schen Schulen der Schweiz seit dem späten
  Zahlen, Zählen und erZählen

                                              Bildungs-
                                                                             19. Jahrhundert. Die Zahlen – das Zählen –
  in der Bildungspolitik

                                              politik
                                                                             das Erzählen: Diese drei Ebenen bildungs-
                                              lokale statistik, politische
                                              praxis und die entwicklung     politischer Datenerhebung bedingen sich
                                                                             gegenseitig, um in der Schulpolitik wirksam
                                              städtischer schulen Zwischen
                                              1890 und 1930

                                                                             werden zu können.
                                                                           Statistik wird als Mittel der politischen Kommunikation
                                                                           untersucht, das nicht nur durch die numerischen Inhalte,
                                                                           sondern durch die Praktiken der Erhebung, der Disse-
                                                                           mination und Verwendung von Daten als ein Prozess
                       Thomas Ruoss                   der machtvollen Einflussnahme in politischen Aushandlungsprozessen zu
 studierte Geschichte und Pädagogik
                                                      verstehen ist. Im Fokus stehen die bildungspolitischen Entwicklungen in
an der Universität Zürich. Promotion
         mit der vorliegenden Arbeit.                 Zürich, St. Gallen und Winterthur, drei Städten, die zwischen den 1890er- und
                                                      den 1920er-Jahren Zentralisierungsprozesse durchlebten, die alle von statis-
                                                      tischer Datenproduktion begleitet wurden. Sie weisen darauf hin, dass Re-
                                                      formprozesse nicht auf ihre Lokalität beschränkt blieben, sondern in Prozesse
                                                      des Austauschs und der gegenseitigen Beobachtung eingebettet waren. Die
                                                      beobachteten Praktiken der Datenerhebung veränderten die Vorstellungen
                                                      vom beobachteten Phänomen, der Schule, und blieben dabei selber nicht un-
                                                      berührt vom pädagogischen Kontext, in dem sie initiiert, durchgeführt und
                                                      verwendet wurden.

                                  Februar 2018        Thomas Ruoss
                                Geb. ca. 272 S.,
                                                      Zahlen, Zählen und Erzählen in der Bildungspolitik
                        ca. CHF 44 / ca. EUR 44
           Historische Bildungsforschung, Bd. 4       Lokale Statistik, politische Praxis und die Entwicklung
                  ISBNISBN978-3-0340-1450-2
                            978-3-0340-1450-2         städtischer Schulen zwischen 1890 und 1930

                                9 783034 014502
                                    20
Als Jugendlicher auf der Flucht

                                                                                    Der minderjährige Jude Kurt Bergheimer
                                                                                    flüchtete 1942 vor den Nazis in die Schweiz.
                                                  Lea Bloch
«Ich glaubte ins Paradies zu kommen»

                                                                                    Was als ein vorübergehender Aufenthaltsort
                                                  «Ich glaubte,
                                                                                    vorgesehen war, wurde zu einem Ort des
                                                  ins Paradies
                                                                                    Neuanfangs. Kurt ging zahlreiche Beziehun-
                                                  zu kommen»                        gen auf verschiedenen Ebenen ein, die ihn
                                                                                    herausforderten und mit Schwierigkeiten
                                                                                    konfrontierten, ihm aber auch die Chance
                                                  Leben und Überleben               boten, neue Zuversicht zu schöpfen. Anhand
                                                  des Flüchtlings Kurt Bergheimer
                                                  in der Schweiz                    seiner Biografie zeigt die Autorin, wie sich
                                                                                    die Flucht auf die Existenz eines Überleben-
                                                                                    den auswirkt.
                                                                                  Als Kurt Bergheimer (1925–2007), später Bigler, in der
        Lea Bloch

                                                                                  Schweiz Zuflucht suchte, war er allein, mittellos und
                                                  Schriftenreihe deS Sig
                                                                                  ungebildet. Es gelang dem Jugendlichen, in der Schweiz
                                                                                  wichtige Beziehungen aufzubauen. Einige Bezugsperso-
                                                             nen stellten ihn vor Schwierigkeiten, andere unterstützten ihn dabei, sich in
                                                             seinem neuen Leben zurechtzufinden. Kurt absolvierte die Matura, erhielt bei
                                                             seiner Adoptivmutter ein Zuhause, schloss ein Hochschulstudium ab, fand
                                                             im Lehrerberuf eine erfüllende Tätigkeit und wurde Schweizer Staatsbür-
                                                             ger. Diese biografischen Wendepunkte und sein starker Wille ermöglichten
                                                             es ihm, ein selbstbestimmtes und chancenreiches Leben zu führen. Doch
                                                             die Trennung von den Eltern, die Erniedrigung und die Flucht hinterliessen
                                                             bleibende, tiefe Wunden. Das Dasein als Flüchtling und Überlebender war ein
                                                             Kampf gegen äussere wie auch gegen innere Kräfte. Die Studie wirft einen
                                                             anderen Blick auf den Umgang mit Flüchtlingen in der Nachkriegszeit und
                                                             beleuchtet, wie sich der Holocaust auf Jugendliche auswirkte.

                             März 2018                        Lea Bloch
       Geb. ca. 224 S., ca. 30 Abb. s/w.
                                                              «Ich glaubte, ins Paradies zu kommen»
               ca. CHF 38 / ca. EUR 38
Beiträge zur Geschichte und Kultur der                        Leben und Überleben des Flüchtlings Kurt Bergheimer in der Schweiz
        Juden in der Schweiz, Band 18
          ISBNISBN  978-3-0340-1431-1
                  978-3-0340-1431-1

                                       9 783034 014311

                                          21
Beten für das Seelenheil

                                                                Im christlichen Mittelalter entstand eine
                                                                intensive Memorialkultur, und das Toten­
                                                                gedenken besass grosse Bedeutung im
                                                                Alltagsleben. Mit zunehmender Verschrift-
                                                                lichung wurden Bücher angelegt, die die
                                                                Namen der Toten aufführten, derer gedacht
                                                                und für deren Seelenheil gebetet wurde – ­
                                                                so auch im Benediktinerinnenkloster in
                                                                Hermetschwil: der Nekrolog, der aus dem
                                                                12. Jahrhundert stammt und bis etwa 1320
                                                                in Gebrauch war, und das Jahrzeitbuch I,
                                                                das von 1441 bis 1707 geführt wurde.
                                                                 Als «libri vitae» konzipiert, weisen der Nekrolog und das
                                                                 Jahrzeitbuch von Hermetschwil eine spezifische Logik
                                                                 auf, die Verwaltungsschriftgut ähnelt: Sie enthalten nicht
                                                                 nur die Namen der Verstorbenen, sondern liefern zusätz-
                   Melanie Keusch           lich auch Angaben zu Stiftern, über Stiftungsgüter und den geografischen
geboren 1988, Historikerin, arbeitet
                                            Umkreis, aus dem die Wohltäter des Klosters stammten. Sie können demnach
            als Gymnasiallehrerin.
                                            als Beispiele dafür dienen, wie die Ökonomie der Memoria funktionierte.
                  Cornelia Künzle           Zugleich geben die beiden Bücher Auskunft über Stifterpersönlichkeiten –
  geboren 1980, Historikerin an der
                                            zum Beispiel über Mechthild von Schönenwerd (13. Jahrhundert) und Anna
      Bibliothek der ETH in Zürich.
                                            Brunner von Glarus (1655–1697), beides Ordensschwestern aus wohlhaben-
                                            den Verhältnissen.

                                Juni 2018   Melanie Keusch, Cornelia Künzle
           Br. ca. 64 S., ca. 20 Farbabb.
                                            Totengedenken in Hermetschwil
          ISBN ca.   CHF 12 / ca. EUR 12
                   978-3-0340-1444-1
                       Murensia, Band 6
               ISBN 978-3-0340-1444-1

          9 783034 014441

                  22
Formen der Erinnerung

                                                                                         Die Habsburger sind die hochmittelalterli-
                                                                                         chen Gründer des Klosters Muri im heutigen
      Bettina
     Schöller

                                    murenser 2    Bettina Schöller
                                    monografien

                                                  Zeiten der erinnerung
                                                                                         Kanton Aargau und diesem bis in die Gegen-
      Zeiten der Erinnerung

                                                  Muri und die habsburger
                                                                                         wart verbunden. Die Beziehung zwischen
                                                  im Mittelalter
                                                                                         dem Kloster und dem Adelsgeschlecht war
                                                                                         nicht zu allen Zeiten gleich intensiv. Doch
                                                                                         immer wieder gelang es, sie durch die ge-
                                                                                         zielte Erinnerung an die gemeinsamen Ur-
                                                                                         sprünge neu zu beleben. Das Buch erzählt,
                                                                                         zu welchen Zeiten und auf welche Weise
                                                                                         Erinnerungen genutzt wurden, um die Ver-
                                                                                         bindung zu aktivieren und die gemeinsame
                                                                                         Geschichte zu formen.
                                                                                         Im 11. Jahrhundert gründeten die Habsburger das Bene-
                                                                                         diktinerkloster Muri im Freiamt. Chronikalische Berichte,
                                                                                         Urkunden, Grablegen, Denkmäler und das bis heute
                    Bettina Schöller                                 in den Klöstern Muri-Gries und Hermetschwil gepflegte Gebetsgedenken
    promovierte Historikerin, Koordi-
                                                                     zeugen von der bald tausendjährigen Verbundenheit. Ausgehend von den
     natorin des Kompetenzzentrums
­«Zürcher Mediävistik», Mit­arbeiterin                               aktuellen Beziehungen zwischen der klösterlichen Gemeinschaft und der
    im Projekt «Erinnerungskulturen.                                 habsburgischen Familie geht das Buch den Formen der Erinnerung an die
                 Muri im Mittelalter».
                                                                     Stiftung Muris durch die habsburgischen Ahnen nach. Dabei zeigt sich, wie
      Das Benediktinerkloster Muri                                   sehr diese vom jeweiligen politischen, kulturellen und religiösen Umfeld ge-
Im Jahr 2027 wird das Benediktiner­
                                                                     prägt waren. Und es wird deutlich, wie schwierig es ist, angesichts der Vielfalt
     kloster Muri sein 1000-jähriges
    ­Bestehen feiern. Im Hinblick auf                                späterer Erinnerungen den Geschehnissen der quellenlosen Gründungszeit
 dieses Jubiläum wurde das Projekt                                   auf die Spur zu kommen.
       «Geschichte ­Kloster Muri» ins
                       ­Leben gerufen.

                                                     Juni 2018       Bettina Schöller
                              Geb. ca. 224 S., ca. 15 Farbabb.
                                                                     Zeiten der Erinnerung
                               ISBNca.   CHF 38 / ca. EUR 38
                                       978-3-0340-1443-4
                              Murenser Monografien, Band 2           Muri und die Habsburger im Mittelalter
                                   ISBN 978-3-0340-1443-4

                               9 783034 014434

                                         23
Vergegenwärtigungen der
                                                Stadtgemeinde

                                                                      Seit einiger Zeit sind Formen der Kommuni-
                                                                      kation in der Stadt und mit ihnen Objekte
                                                                      und Praktiken ins Blickfeld historischer
                                                                      Forschung gelangt, die gesellschaftlichen
                                                                      Verhältnissen Ausdruck verleihen und
                                                                      diese zugleich formen. Vermehrt sind da-
                                                                      bei komplexe Situationen der Lancierung
                                                                      von Ordnungs- und Wertvorstellungen
                                                                      untersucht und Vorgänge der Vermittlung
                                                                      systematischer in die Auseinandersetzung
                                                                      mit historischen Verhältnissen einbezogen
                                                                      worden.
                                                                         Der vorliegende Band steht im Kontext dieser Entwick-
                                                                         lung. Er befasst sich in zeitlich langer und geografisch
                                                                         breiter Perspektive mit kommunalen Selbstinszenierun-
                                                                         gen, also mit Momenten, in denen die Stadtgemeinde
                   Martina Stercken             in bestimmter Weise und für unterschiedliche Öffentlichkeiten sichtbar
      Professorin für Mittelalterliche
                                                gemacht wird. Vorgestellt werden Konstellationen der Zurschaustellung
      Geschichte und Vergleichende
­Landesgeschichte an der Universität            des bürgerlichen Gemeinwesens, die sich auf je eigene Art und Weise der
                               Zürich.          Schriftlichkeit, Bildlichkeit sowie Performativität bedienen und dabei ältere
                                                Muster der Vermittlung variieren. Öffentlichkeitswirksam oder als Tradition
                    Christian Hesse             konzipiert, ephemer oder auf Dauer angelegt und mehr oder weniger effi-
        Professor für Mittelalterliche
                                                zient, zielen sie vor allem auf die Vergegenwärtigung sozialer Werte (zum
 ­Geschichte an der Universität Bern.
                                                Beispiel Harmonie, Solidarität, Identität, Stabilität, Wissen), deren Geltung
                                                insbesondere mit Historizität begründet wird. Unterschiedliche politische
                                                Bedeutungshorizonte gemeindlicher Selbstinszenierungen werden deutlich,
                                                die nicht nur die Etablierung oder Verfestigung gesellschaftlicher Vorstellun-
                                                gen innerhalb der Stadt, sondern auch nach aussen zum Ziel haben können.
                                                Gleichzeitig zeigt sich, dass Zurschaustellungen des Gemeinwesens in der
                                                Regel von den Gruppen ausgehen, die Deutungshoheit besitzen und über
                                                Kommunikationsmittel verfügen.

                               Februar 2018     Martina Stercken, Christian Hesse (Hg.)
Br. ca. 600 S., ca. 33 Farbabb., 36 Abb. s/w.
                                                Kommunale Selbstinszenierung
                     ca. CHF 68 / ca. EUR 68
             ISBN 978-3-0340-1435-9
         Medienwandel – Medienwechsel –         Städtische Konstellationen zwischen Mittelalter und Neuzeit
                     Medienwissen, Band 40
                   ISBN 978-3-0340-1435-9

            9 783034 014359

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Geschlechterrolle und
                                      Gefühlsordnung

                                                          «Erbare, tugendreiche […] freundliche und
                                                          hertzallerliebste, verthrauhtte jungfraw
                                                          brautt» schreibt der Nürnberger Kaufmann
                                                          Balthasar Paumgartner 1582 an seine Ver-
                                                          lobte Magdalena Behaim. Es ist der Auftakt
                                                          einer sechzehnjährigen, 169 Briefe umfas-
                                                          senden Korrespondenz, die erst mit seinem
                                                          Tod endet. Der frühneuzeitliche Briefwech-
                                                          sel bietet einen einzigartigen Einblick in
                                                          die damaligen Geschlechterrollen und Ge-
                                                          fühlsordnungen, aber auch in die Arbeits-
                                                          und Besitzverhältnisse.
                                                            Die Briefe dienten dem Ehepaar nicht nur dazu, ge-
                                                            schäftliche Angelegenheiten während der Abwesenheit
                                                            des Ehemannes zu verhandeln, sondern auch, um Nähe
                                                            während der Trennung herzustellen. Die ausgetauschte
    Petra Hornung Gablinger           Intimität war stark von den Bedingungen des im 16. Jahrhundert neu auf-
promovierte an der Universität
                                      kommenden Privatbriefes geprägt. Eine wichtige Rolle spielten hierbei die
   Zürich Anfang 2017 mit der
          vorliegenden Arbeit.        zeitgenössischen Konstellationen des Briefmediums zwischen Schriftlichkeit
                                      und Mündlichkeit, Geheimhaltung und Öffentlichkeit. Denn auch intime
                                      Briefe konnten weitergereicht und im Familien- oder Bekanntenkreis ge-
                                      meinsam gelesen werden. So geschah es häufig in Zeiten grosser Verände-
                                      rungen wie Hochzeiten oder Todesfällen, wenn Besitz- und Beziehungsver-
                                      hältnisse neu sortiert wurden. Die Studie ergänzt den ehelichen Briefwechsel
                                      um weitere Familienbriefe und fragt nach den unterschiedlichen Strategien,
                                      mit denen Briefschreiberinnen und -schreiber den Ausdruck von Gefühlen
                                      im Medium Privatbrief umzusetzen wussten.

                      Februar 2018    Petra Hornung Gablinger
     Br. ca. 300 S., ca. 8 Farbabb.
                                      Gefühlsmedien
           ca. CHF 48 / ca. EUR 48
Medienwandel – Medienwechsel –        Das Nürnberger Ehepaar Paumgartner und seine Familienbriefe um 1600
    ISBN 978-3-0340-1434-2
           Medienwissen, Band 39
         ISBN 978-3-0340-1434-2

     9 783034 014342
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