Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 1 Gemeinsames Leben Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V. Mutig voran! Advent 2021 • Nr. 137
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 2 Editorial Geistlicher Impuls Liebe Freunde Unsere Barmherzigkeit – unseres Mutterhauses! genährt aus der Liebe Gottes Mutig voran! Festpredigt von Friedrich Rößner, den, erklärt er im Folgenden, wie das zu- In den zurückliegenden Monaten gab Rektor des Diakonieverbandes gehen kann. Damit können sich die Men- es manche Veränderungen. Die Corona- Puschendorf anlässlich des Glaubens- schen auf der „Ziegenseite“ immer noch Infektionszahlen steigen leider wieder konferenztages am 05. Sept. 2021: umorientieren. und wir wissen nicht, ob neue und Für uns heute heißt das: Wir konzentrie- schärfere Hygienemaßnahmen unser „Seid barmherzig. . .“ ren uns auf den Text zur „rechten Seite“, Leben erneut einschränken werden. Muss man einem Diako- denn im Text zur „linken Seite“ wird Jedoch in unserer Mutterhaus-Gemein- nissenmutterhaus noch lediglich das Gegenteil erklärt. Jesus schaft gehen wir mutig weiter, weil wir sagen: „Seid barmher- sagt nun in den Versen 35 - 36, warum unter dem Segen Gottes leben! zig“? Wo schon auf der die Schafe auf der rechten Seite Gottes Unser Gästehaus Spener konnte wie- Homepage steht: „Auch Reich ererben werden: „Denn ich habe der in Betrieb gehen. Einzelgäste und Gästegruppen tagen wieder und ge- 170 Jahre nach der gehungert und ihr habt mir zu essen ge- nießen unsere Harzlandschaft. Gründung unseres Hau- geben. Ich habe gedürstet und ihr habt Wir feiern Gottesdienste nach der ses ist die diakonische Hinwendung zu mir zu trinken gegeben. Ein Fremder bin 3-G-Regel mit fröhlichem Singen und Menschen ein bleibendes Zeichen der ich gewesen und ihr habt mich gastlich Abendmahlsfeier. Im September konn- Liebe Gottes.“ aufgenommen. Ich war nackt und ihr habt ten wir die Tradition der Glaubenskon- Nun – das Thema ist – wie in jedem Jahr mich bekleidet. Ich bin krank gewesen ferenzen wieder fortführen, wenn – durch die Jahreslosung gesetzt. Und und ihr habt nach mir gesehen. Im Ge- auch ohne musikalischen Auftakt- die gibt uns ein Wort Jesu auf, in dem er fängnis bin ich gewesen und ihr seid zu abend. Und seit Anfang Oktober tau- sagt: „Seid barmherzig.“ mir gekommen.“ schen wir wieder Gottes Wort in Die so angesprochenen und gewürdigten Bibelstunden aus. Ein Stück Norma- Hören wir also, was uns Jesus über die barmherzigen Menschen können sich lität ist zurückgekehrt. Barmherzigkeit zu sagen hat. nicht erklären, wo sie Jesus so gesehen Das Leben in unserer Seeklinik auf Norderney hingegen ist wegen des Dazu leitet uns nun nicht die Jahres- haben. Das beschreiben die V. 37 - 39. jungen ungeimpften Patientenklien- losung aus Lukas 6,36, sondern ein Wort Worauf der Weltenrichter antwortet (V. tels noch spürbarer als im Mutterhaus aus dem Matthäusevangelium. Und weil 40): „Wahrlich ich sage euch: In dem eingeschränkt. Ein Hoffnungsschim- ich vermute, dass die Rede von den Maß, wie ihr gehandelt habt für einen mer zeigt jedoch das Foto der Titel- Werken der Barmherzigkeit aus Mt. 25, meiner geringsten Brüder, habt ihr für seite, nämlich eine Erntedanksonne 31 - 46 vielen im Ohr ist, trage ich sie mich gehandelt.“ zum Erntedank-Sonntag in der Gene- heute in einer eigenen Übertragung vor. zareth-Kapelle. Man hört anders, vielleicht neu, wenn der Davon und von anderen Ereignissen Text etwas anders klingt. I. Mein biografischer Zugang können Sie in dieser Sonder-Ausgabe V. 31 - 33: „Wenn aber der Sohn des Men- zu diesem Text des „Gemeinsamen Leben“ lesen. Beim schen kommt in seiner Herrlichkeit und „Stöbern“ wünschen wir Ihnen Freude, alle Engel mit ihm, dann wird er sich set- Durch eine recht ungewöhnliche Führung Gewinn und Segen! Beständig bei allen Veränderungen ist zen auf den Thron seiner Herrlichkeit: Und Gottes habe ich die Berufung zum Diakon unsere Bitte an Sie: Beten Sie weiter vor ihm werden alle Völker versammelt. in der Rummelsberger Brüderschaft für unsere Arbeit! Nur den Betern und Wie ein Hirt wird er Schafe und Ziegen erhalten. Natürlich haben wir auch so den Menschen, die durch Sie von Gott trennen und wird einerseits die Schafe zu etwas wie eine „Mutterhauskirche“. gesegnet werden, wird es gelingen, seiner Rechten und andrerseits die Ziegen Der Blick auf den Altarraum der Philip- mutig nach vorne zu schauen, zuver- zu seiner Linken stellen.“ puskirche in Rummelsberg zeigt: Zwi- sichtlich zu leben und zu glauben. Damit ist eigentlich schon klar: Es wird schen Maria und Johannes: der gekreu- So wünschen wir Ihnen von Herzen am Ende Menschen auf der „richtigen“ zigte Herr. Darunter: Sieben Männer. Die besinnliche Adventstage, ein frohes und auf der „falschen“ Seite geben. Diese ersten sieben Diakone (Apg. 6), jeweils Weihnachtsfest, einen behüteten Jah- können durchaus auch in der gleichen in einer Darstellung der sieben Werke der reswechsel sowie einen zuversicht- Herde des Hirten gewesen sein. Denn – Barmherzigkeit. Der Reihe nach von links lichen Start ins neue Jahr 2022! Segne damals wie heute – werden in Israel nach rechts: Durstigen zu trinken geben; Gott Sie auf Ihren Wegen: Mutig voran! Schafe mit Ziegen in einer Herde gehal- Gefangene besuchen; Tote begraben; Ihre ten und nur am Ende des Tages vonein- Kranke besuchen; Fremde aufnehmen; ander geschieden. Hungrige speisen und Nackte kleiden. Doch, wenn es nun schon feststehen Die geschickte Verbindung der ersten sie- würde, wie das Gericht Gottes ausgehen ben Diakone mit den Werken der Barm- wird, dann hätte Jesus nicht weiterspre- herzigkeit im Altarbild macht aber schon chen brauchen. Weil er aber möchte, dass deutlich, dass es bei Barmherzigkeit um am Ende alle zu seiner Rechten sein wer- mehr geht als reine diakonische Hilfeleis- 2
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 3 Damit wird das siebte Werk der Barmher- zigkeit zum Türöffner für die Phantasie der Liebe. Barmherzigkeit heute kann also auch heißen, einem alten Menschen bei der Einrichtung seines Computers zu helfen. Barmherzigkeit kann heißen, ein Repair- café zu betreiben. Barmherzigkeit kann heißen, jemand Zuneigung zu zeigen: Es geht darum, Not zu sehen und Not zu lindern. Und es geht bei Barmherzigkeit in Jesu Sinne nicht nur um die Tat. In der kath. Tradition haben sich neben den leib- lichen Werken der Barmherzigkeit auch sieben geistige Werke der Barmherzigkeit etabliert: 1. Dem Rat geben, der ihn braucht; 2. Den lehren, der nichts weiß; 3. Den korrigieren, der irrt; 4. Den Traurigen trösten; 5. Die Beleidigungen verzeihen; 6. Die unangenehmen Menschen mit Geduld ertragen; und schließlich 7. Für Menschen beten. So stehen die Werke der Barmherzigkeit, die Jesus in seiner Rede vom Weltgericht nennt exemplarisch für den geringsten Bruder, die geringste Schwester. Ihnen wendet sich ein barmherziger Mensch zu. Das bringt mich zum meinem dritten Punkt: III. Barmherzigkeit ist tung. Direkt unter dem Kreuz ist Philip- II. Das „Siebte“ und die anderen „Leben unter dem Kreuz“ pus dargestellt. Werke der Barmherzigkeit Zum Werk „Kranke besuchen“ hat er eine Die Werke der Barmherzigkeit sind mit Heilpflanze und eine Bibel in der Hand. Dem einen oder anderen wird es schon den dargestellten Diakonen in Rummels- Krankenpflege gehört also mit dazu. Ver- aufgefallen sein: Im Bibeltext war von berg unter dem Kreuz angeordnet. Das kündigung auch. Philippus war wie Ste- sechs Werken der Barmherzigkeit die ist die Platzanweisung von Diakonie und phanus einer, der nicht nur den Witwen Rede, ich habe von den sieben Werken Barmherzigkeit: Unter dem Kreuz! Barm- in Jerusalem bei der täglichen Versor- der Barmherzigkeit gesprochen. herzigkeit ist im Unterschied zu Mitleid gung beistand. Philippus begegnet uns In dem Apokryphen-Buch „Tobit“, das nicht einfach zu lernen. im Neuen Testament auch als Missionar ungefähr um 200 v. Chr. in Palästina ver- Mitleid sollte von Menschen erlernt wer- und Gemeindeleiter. fasst wurde, wird erwähnt, dass Tobit den. Mitleid ist eine Kernkompetenz. Immer geht es bei Barmherzigkeit um ein auch in Form eines Liebesdienstes Tote Barmherzigkeit ist ein Beziehungsge- Herz für die Armen. Paul M. Zulehner hat beerdigt hat. Deswegen hat die alt- schehen. Und zwar zu allererst ein Bezie- den Satz geprägt: „Wer bei Christus ein- kirchliche Tradition schon recht früh im hungsgeschehen zwischen Jesus und mir. taucht, taucht bei den Armen wieder auf“. 3. Jahrhundert n. Chr. das Begraben der Ich bin zuerst der Empfangende von Got- Wenn Jesus in seiner Rede vom Weltge- Toten mit in die Werke der Barmherzig- tes Barmherzigkeit. Danach bin ich der, richt bestimmte barmherzige Taten auf- keit aufgenommen. Dies kam wohl so, der Barmherzigkeit weitergibt. zählt, dann knüpft er an die bekannten dass sich die ersten Christen in Griechen- Barmherzigkeit ist also viel mehr, als ver- Liebeswerke für jüdische Menschen aus land um die an Land geschwemmten zweifelt zu helfen. Barmherzigkeit heißt, dem AT an. Er meint damit sicher nicht Ertrunkenen kümmerten. Niemand sonst mit den Augen Gottes zu sehen. Jesu nur und ausschließlich diese speziellen begrub diese Seeleichen. Sie taten also Rede vom Weltgericht mit den Werken der diakonischen Aktivitäten. Damit bin ich etwas, was sonst niemand tat. Sie halfen Barmherzigkeit steht in der Gefahr, als bei meinem zweiten Punkt: dort, wo niemand sonst half. ein Überforderungskatalog verstanden 3
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 4 Geistlicher Impuls zu werden. Sie kann zu einem Text wer- den, der angesichts des eigenen Unver- Seid barmherzig: Alltagserprobt! mögens nur deprimieren kann. Aber Christus will uns weder überfordern noch Das Nachmittags-Programm der Glau- deprimieren. benskonferenz wurde mit einem kurz- Jesu Herz schlägt zuerst für die Armen weiligen und wunderschönen Harfen- und Hilfsbedürftigen. Jesu Herz schlägt konzert eröffnet, bei dem die Solo- zuerst für mich als Armen und Hilfs- Harfenistin und Musikpädagogin Ulrike bedürftigen, als Sünder. Busse aus Detmold auch eigene Kom- Das Kreuz auf dem Hügel von Golgatha positionen zu Gehör brachte. ist das sichtbarste Zeichen von Barmher- Anschließend traf sich eine bunte zigkeit. Aus seiner Liebe heraus wächst Interviewrunde im Altarraum zusam- unsere Liebe zu den Menschen. men. „Wie und wo haben Sie Barmher- Und darum muss ich zuerst selbst dort zigkeit konkret erlebt?“ Antworten auf stehen, wo im Altarbild die ersten sieben diese Frage erbaten Schwester Renate Diakone stehen. Darum brauche ich und Pastor Hanke, die durch den Begeg- nungsnachmittag führten. getragen, als ich keine Konzerte geben zuerst selbst die Nachfolgebeziehung Interviewpartner waren: Frau Irmgard konnte. Außerdem habe ich die freie zu Christus. Scheffbuch und Frau Burkandt-Kilian, Zwangszeit genutzt, um eigene Lieder zu Es geht also nicht um Machen, Tun, For- zwei Bewohnerinnen des „Betreuten komponieren, was mir viel Freude ge- dern oder Überfordern. Es geht um Nach- Wohnens“ und des „Schulenröder Wohn- schenkt hat.“ folge und Nachahmung. „Wie Gott mir, parks“, die stellvertretende Oberin Diese und andere ermutigende Antwor- so ich dir.“ Jedoch kann nach diesem Text Diakonisse Marlis Fuhrmann, die Gäste ten, aufgelockert durch Harfen-Instru- vom Weltgericht niemand mehr den Ulrike Busse und Festredner Rektor mental-Stücke sowie der gute Rat, dass Ahnungslosen spielen. Friedrich Rößner sowie die neue Leite- wir als Mitarbeitende mit uns selber Darum treibt diese Rede nicht nur zu ent- rin des Hauswirtschaftsbereichs im Mut- barmherzig sein dürfen, und ein Segen schlossener Diakonie, sondern auch zum terhaus, Frau Claudia Muhs. für den Weg beendeten die Glaubens- Kreuz! Amen. „Ich wurde von lieben Christinnen und konferenz: „Seid barmherzig“. Christen mit Gebet durch die Corona-Zeit Pastor Detlev Hanke (Predigt gekürzt v. Friedrich Rößner) Erntedank den Gästen ihre Plätze an, denn jede und jeder erhielt eingangs ein Frucht- oder in fröhlicher Gesellschaft Gemüsesymbol, das es an den Tischen wiederzufinden galt. So mischten sich die Zunächst im Erntedank-Gottesdienst Gäste an den Tischen kunterbunt. mit wunderschön geschmückten Ernte- dankgaben im Altarraum der Bugen- hagen-Kapelle und mit Liedern des Projekt-Chores der Herbstsingwoche! den Diakonissen beim Erntedankfest-Kaf- feetrinken in unserem Speisesaal. Die prächtig gestaltete Tischdekoration wies Anschließend wurde Kuchen, Kaffee, Tee eingenommen und den Gedichten wie persönlichen Erlebnissen einzelner Gäste gelauscht. Musik und Gesang waren mit Und nachmittags mit gut gelaunten Be- von der Partie. Besonders aber stand der wohnern aus dem „Wohnpark im Krodo- Dank an Gott, den Geber aller Gaben, im tal“, dem Schulenröder Wohnpark und Mittelpunkt. Pastor D. Hanke 4
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 5 Aktuelles Aus der Seelsorgearbeit Klinik jede Woche einen kleinen Brief mit große Sonne aus einer gelben Wachs- der Einladung zu einem Experiment oder tuchtischdecke gebastelt. Wenn wir schon der Seeklinik, Norderney einer kleinen Bastelei, verbunden mit im Abstand zueinander sitzen müssen, einem geistlichen Impuls. sollten die Strahlen der Sonne uns auf Mit Liebe, Kreativität unseren Plätzen mit ihrer leuchtenden und Glauben durch So sollte z.B. das Bild von der Sturmstil- Mitte verbinden. Jesus sagt: „Ich bin das Corona lung an einem Klinikgebäude gefunden Licht der Welt.“ Das soll mit der Sonne werden, oder ein Papier als Brücke getes- uns leuchtend vor Augen stehen. Beim Es war der 8. März 2020. tet werden. Gefaltet trägt ein Blatt durch Vorbereiten der Erntegaben kam uns die Wie gewohnt treffen wir das starke Profil viel mehr. So erreiche Idee: Wir legen die Sonne wieder in uns in der Genezareth- ich weiter mehr Familien, als ich vor unsere Mitte und drapieren auf ihr in die- Kapelle zum Bibelge- Corona mit den Kindergottesdiensten er- sem Jahr die Erntegaben. Alle mitge- spräch. Zum Abschied verabschieden wir reichen konnte. Doch bleiben die persön- brachten Früchte konnten so liebevoll uns fröhlich: „bis Sonntag“. . . lichen Begegnungen dabei auf der einen richtig guten Farbtupfer in die Am nächsten Tag dann ein Anruf aus Strecke. Mitte der Gemeinde bringen. Seit langer dem Kindergarten. In der Gruppe unseres Die Bibelgespräche finden entsprechend Zeit waren auch wieder einige Kinder im Joshua gibt es bei einer Familie eine der gesetzlichen Hygienevorgaben in Gottesdienst. So wurden per Beamer Bil- Covid-19-Infektion. Nach Rücksprache unserem großen Wohnzimmer statt. Es der einer Kindergeschichte vor Augen ge- mit der Leitung unserer Seeklinik und ist nötig, wichtig und für die Gemeinde stellt. unserem Hausarzt bleiben wir bis zur elementar, gemeinsam über den Glauben Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es eigenen Abklärung zunächst in unserem im Gespräch zu bleiben. Abraham, unser eine doppelte Kollekte. Wie jeden Sonn- Haus. Für die Gottesdienst-Gemeinde in Vater im Glauben und Vorbild in vielen tag die Möglichkeit, etwas in den Opfer- unserer Genezareth-Kapelle sind eine schwierigen Durststrecken, war uns seit stock zu geben. Dazu die Möglichkeit, Woche vor dem ersten landesweiten dem Sommer das begleitende Thema. sich von den Erntegaben etwas gegen Lockdown die gemeinsamen Zusammen- Und wie sehen die Perspektiven aus? eine Spende mitzunehmen. künfte unmöglich geworden. Noch ist nicht absehbar, wie lange uns So konnte jeder einen kleinen Farbtupfer Es begannen Überlegungen, was weiter noch Einschränkungen im gemeinsamen aus dem Gottesdienst in seinen Alltag angeboten werden kann. Impulse über Leben belasten werden. So ist es wichtig, mitnehmen und im wahrsten Sinne des WhatsApp oder SMS – in Anlehnung gerade in dieser Zeit Farbtupfer und Wortes sehen und schmecken, wie freund- an die Gebetszeiten im Mutterhaus Bad Perspektiven in der Gemeindearbeit zu lich unser Gott ist. Harzburg, Telefonandachten, ein offener setzen. Der Gesamterlös von gut 100 Euro kam „Raum der Stille“ in unserer Garage und Einer dieser Farbtupfer war das Ernte- einem Norderneyer Kinderheim zu Gute. immer wieder Andachten und Predigten dankfest. Zum Start der Kindergottes- Perspektivisch haben wir noch zwei Farb- in den Briefkästen der regelmäßigen Got- dienste im Sommer 2020 hatten wir eine tupfer in Planung. Nach zwei Jahren soll tesdienstbesucher – so versuchten wir unter Corona-Bedingungen Seelsorge- und Gemeindearbeit. Ab Mai 2020 star- teten langsam wieder die gemeinsamen Gottesdienste, nach der Wiedereröffnung der Seeklinik im Juni 2020 auch die Kindergottesdienste. Nun ist Herbst 2021. 21 Monate einer ganz anderen Gemeindearbeit liegen hin- ter uns. Die Gottesdienste dürfen wir schon lange wieder gemeinsam feiern. Und doch ist alles noch anders. Lange Zeit war kein Gemeindegesang möglich. Obwohl je nach Infektionslage manches wieder erlaubt ist, haben wir trotzdem noch nicht wieder unsere vertrauten Abläufe. Und da die Kinder zu der gefährdetsten Gruppe gehören (weil kein Impfschutz vorgesehen und die Patientenkinder in der Klinik gesundheitlich geschwächt sind), können wir immer noch keine ge- meinsamen Kindergottesdienste anbie- ten. Dafür bekommen die Familien in der 5
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 6 Aktuelles es am Vortag des ersten Advents wieder Im Anschluss soll in der Adventszeit ein Kinder bei uns zu entzünden. Wir sind ein Norderneyer Frühstückstreffen geben. Hauskreis für die Norderneyer Kinder bei gespannt wie diese Farbtupfer gerade in Die Planungen dafür laufen auf Hoch- uns starten. Nach der Wiederöffnung des dieser Zeit wirken und wir auch als Ge- touren, und wir sind froher Hoffnung, Kindergartens ergaben sich auch Kon- meinde trotz Abstandsregeln weiter ge- dass es hier wieder ein besonderes Fest taktmöglichkeiten zu anderen Familien. meinsam unterwegs sind. zum Sehen, Schmecken und geistlichem Das wollen wir gerne nutzen, um im Auftanken geben darf. Advent jeden Montag ein Licht für die Ihr Pastor D. Pohl aus Norderney Gemeindeversammlung am 26. September 2021 chen, z.B. darüber, wie eine erweiterte Leitungsstruktur der Bugenhagen-Got- Die Gemeinde traf sich zum Gottesdienst Und „Wer gehört zur Mutterhausgemein- tesdienstgemeinde aussehen könne. und anschließend zur Gemeindever- schaft? Nur die Diakonissen? Wir auch?“ Und ob es künftig eine kommunitäre sammlung in der Bugenhagen-Kapelle. Dankbar erinnerte Sr. Renate an die Gemeinschaft geben könne, der die Schwester Renate und Pastor Hanke Menschen, die in den zurückliegenden Kinderheil-Schwestern wie auch inter- moderierten, und Frau Burkandt-Kilian Monaten verstarben, u.a. auch an die essierte Bewohner und Freunde der protokollierte Ideen und Anregungen Altoberin Sr. Inge Fritschen. Mit ihr und Mutterhausgemeinschaft angehören zur Gottesdienst-/Gemeindearbeit sowie den anderen ist ein Stück Mutterhaus- können. zum Leben im unserem Diakonissenmut- gemeinschaft verloren gegangen. Denn im Diakonissenmutterhaus zu terhaus. In einem zweiten Teil wurden Anregun- leben und zu glauben bedeutet, immer Zunächst gab es einen Rückblick mit gen geäußert, z. B. „Die Predigt sollte wieder zu lernen und sich zu ent- einem Dankeschön an alle, die durch die nicht länger als 20 min. sein, dafür mehr wickeln unter dem Segen Gottes! zurückliegenden eineinhalb Corona- Lieder gesungen werden.“ Kontrovers Jahre dem Mutterhaus die Treue gehal- dazu: „Ich lerne gerade durch die Predig- P. Hanke / Sr. Renate ten haben und sich mit ihren Gaben, ten sehr viel für meinen Glauben, deshalb ihrer Zeit und Liebe an verschiedenen sollte die Verkündigung nicht gekürzt Ein Schiff, Stellen ehren- wie auch nebenamtlich werden.“ Ein anderer Teilnehmer ver- das sich Gemeinde nennt engagierten. misst in der Gemeindearbeit eine klare Außerdem waren für das Coronajahr Struktur und den geistlich-missiona- 1.Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, 2020 bereits Veranstaltungen geplant. rischen Auftrag, den die Bugenhagen- fährt durch das Meer der Zeit. Sie sollten dem Kennenlernen zwischen Gemeinde für die Menschen in Bad Das Ziel, das ihm die Richtung weist, den Bewohnerinnen und Bewohnern der Harzburg habe: „Was ist die konkrete Be- heißt Gottes Ewigkeit. beiden Wohnparks, der Diakonissen und rufung der Bugenhagen-Gemeinde vom Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht der Gottesdienstgäste sowie Freunden Missionsauftrag Jesu her – Matthäus durch Angst, Not und Gefahr, des Mutterhauses dienen. Leider muss- 28,20?“ Verzweiflung, Hoffnung, Kampf u. Sieg, ten sie ausfallen. Auch im Frühjahr 2021 Im letzten Teil gab es Ausblicke. So so fährt es Jahr um Jahr. war Zeit mit nur eingeschränkten Mög- werde ab Oktober wieder das Abendmahl Und immer wieder fragt man sich: lichkeiten der Gemeinschaft. im Gottesdienst gefeiert, das Gottes- Wird denn das Schiff bestehn? Dann brachten der Vorsteherwechsel dienstgäste bereits vermissten. Erreicht es wohl das große Ziel? im Juli und die noch nicht wieder be- Und im Gottesdienst am 1. Advent wer- Wird es nicht untergehn? setzte zweite Seelsorgestelle weitere den „alte“ und „neue“ ehrenamtlich Mit- Veränderungen mit sich. arbeitende in Seelsorge, Besuchsdienst, 5. Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt, Mitten in Corona-Zeiten bezogen 2020 Andachts- und Gottesdienstgestaltung fährt durch das Meer der Zeit. und 2021 neue Mieter ihre Wohnungen für ihre Dienste beauftragt und geseg- Das Ziel, das ihm die Richtung weist, im Schulenröder Wohnpark. Mit ihnen net. Zudem werde eine „alte“ Idee mit heißt Gottes Ewigkeit. wuchsen die Zahl der Menschen in der Leben gefüllt, nämlich gemeinsam zu Und wenn uns Einsamkeit bedroht, Mutterhaus-Gemeinschaft, aber auch beten in liturgisch-gestalteten kurzen wenn Angst uns uberfällt: Fragen und Vorstellungen darüber, wie Mittagsgebeten. Viel Freunde sind mit unterwegs sich das künftige gemeinsame Leben ge- Als Gebetsort ist der Begegnungsraum auf gleichen Kurs gestellt. stalten könne. Denn die neuen Mieter in „Haus Felsengrund“ anvisiert, der Das gibt uns wieder neuen Mut, brachten auch ihre unterschiedlichen jedoch wegen der aktuell geltenden wir sind nicht mehr allein. geistlichen Prägungen (katholisch, evan- Corona-Auflagen zurzeit noch nicht dafür So läuft das Schiff nach langer Fahrt gelisch und freikirchlich) und Fragen mit, genutzt werden könne. in Gottes Hafen ein! z. B. „Warum kann ich in der Bugenha- Nach einem guten Auftakt mit ange- gen-Gemeinde nicht Mitglied werden?“ regten Gesprächen soll die nächste Kehrvers: Bleibe bei uns, Herr! Oder: „Warum wird die Gottesdienstge- Gemeindeversammlung bereits vor Bleibe bei uns, Herr, denn sonst sind wir meinde nur von der Oberin und dem Vor- Ostern 2022 stattfinden. Dann müsse allein auf der Fahrt durch das Meer. steher geleitet?“ man auch über strategische Fragen spre- O bleibe bei uns, Herr! 6
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 7 Zum stillen Gedenken Am 23. August 2021 verstarb APH „Haus Felsengrund“. Es wurde ein sphäre bei. Wichtig war ihm stets, das Herr modernes Zuhause zum Wohlfühlen Beste für die Diakonissen zu entschei- Hans-Dieter Grote durch das Konzept der kleinen Wohn- den. im Alter von 82 Jah- gruppen. Herr Grote wirkte mit bei Um- Auch nach seinem Ausscheiden aus dem ren. Vom 1987 – 2012 und Erweiterungsbauten im APH „Haus Beirat blieb die Verbundenheit mit dem gehörte er dem Bei- Wartburg“ in Lehre. Als unsere Kapelle Mutterhaus. Zu den verschiedensten rat/Kuratorium unse- saniert wurde, hatte er neue gestalte- Anlässen gab es ein herzliches Grüßen. res Mutterhauses an. rische Ideen des Altarraumes. So sehen In großer Dankbarkeit denken wir an Von 1993 bis 2010 wir auch heute überall seine Handschrift. sein Wirken im Mutterhaus. nahm er den stellver- Im Beirat brachte Herr Grote sich mit viel Allen Angehörigen, vor allem seiner Frau tretenden Vorsitz wahr. Als Architekt ver- Engagement und hoher Kompetenz in die wünschen wir den Trost unseres auf- änderte Herr Grote das Gelände unseres verschiedenen Fragestellungen beratend erstandenen Herrn. Mutterhauses. ein. Er plante und überwachte den Bau des Gravierende Entscheidungen mussten in Über der Traueranzeige stand: „Wohnparks im Krodotal“. Diese Senio- diesen Jahren getroffen werden. In sei- Nur Gnade ist es, die selig macht. renwohnanlage wurde 2001 eröffnet. In ner klaren, offenen, fröhlichen Art trug ähnlicher Bauweise entstand 2005 unser er stets zu einer harmonischen Atmo- Sr. Renate Kätsch Am 14. Oktober 2021 sen, Mitarbeitenden sowie auch anderer zum Segen. Im Januar 2017 wurde ein erlöste Gott, der Herr Menschen. Umzug nach Haus Felsengrund nötig. über Leben und Tod, Ihr Lebensweg führte über viele schmerz- Doch auch dort konnte sie als treue Frau liche Strecken, verursacht durch eigene Beterin wirken. Ruth Weber, Krankheiten, durch die Erblindung der Die Trauerfeier war eine Lob- und Dank- geb. Fricke Anneruth, Erkrankung an MS bei Chris- feier. Sie stand unter dem Liedvers: von ihrem langen War- tiane und Siegtraud. Früh wurden ihr „Meine Hoffnung und meine Freude, ten auf die Ewigkeit. zwei Kinder durch Unfälle genommen. meine Stärke, mein Licht: Christus meine Im März 1962 kam sie Doch durch ihren festen Glauben konnte Zuversicht, auf dich vertrau ich und mit ihrer Familie nach Bad Harzburg. Ihr sie diese Zeiten durchstehen. Dabei fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich Mann, Pastor Ulrich Weber, gestorben im waren ihr Trauspruch „Dein Wille ge- und fürcht mich nicht.“ Oktober 2006, war bis 1990 theolo- schehe!“ und der Satz „Gott macht keine gischer Mitarbeiter im Mutterhaus. Fehler.“ Halt. So war sie für viele Men- In großer Dankbarkeit legen auch wir Frau Weber fand neben der Versorgung schen Vorbild im Glauben. Frau Weber nun in Gottes Hände zurück. der sechs Kinder und der Unterstützung 2009 zog Frau Weber mit 84 Jahren in Der Herr möge über ihre Kinder, Enkel ihres Mannes auch Zeit für die seel- den „Wohnpark im Krodotal“ ein. Auch und Urenkel wachen. sorgerliche Begleitung vieler Diakonis- dort setzte Gott sie für viele Menschen Sr. Renate Kätsch Wir werden bei dem Herrn sein allezeit. 1. Thessalonicher 4, 17 Immer wieder sonntags – gemeinsames Singen Diese Idee stammt nicht von mir, son- tane Videos, die immer noch in den dern vermutlich von Pfr. Margot Käs- sozialen Netzwerken zu sehen sind. Als mann, der ehemaligen Bischöfin der ich von dieser Aktion hörte, war ich be- Evangelischen Landeskirche Hannovers. geistert und sang nun fast jeden Abend Im März 2020, als Corona plötzlich den um 19.00 Uhr auf meinem Balkon in Alltag beherrschte und viele Menschen Kassel „Der Mond ist aufgegangen“. sich ängstlich und besorgt in ihre Häu- Schnell waren Beifall klatschende Zuhö- ser und Wohnungen zurückgezogen hat- rer da und nach und nach kamen auch ten, lud sie in einem Video zum sog. einige Sängerinnen dazu. Wir waren ein „Balkonsingen“ ein. wunderbarer kleiner Chor, den ich immer Sie ermunterte die Menschen, jeden noch vermisse. Abend um 19.00 Uhr „Der Mond ist auf- Als ich hier in Bad Harzburg eingezogen gegangen. . .“ zu singen oder zu musi- war, lud ich nach einem Gottesdienst mit Gitarre und Mundharmonika unter- zieren – jede und jeder auf seinem Bal- spontan einige Mitbewohnerinnen und stützte. Inzwischen ist es Herbst gewor- kon oder in seinem Garten. Ein entspre- Mitbewohner des Schulenröder Wohn- den und wir singen immer noch, und chender Aufruf in den sozialen Netz- parks zum 19.00 Uhr-Singen ein. Auf zwar sonntags – 19.00 Uhr – im Winter- werken erreichte in wenigen Tagen über dem Parkplatz kam eine Gruppe von halbjahr nicht mehr draußen, sondern 200.000 Nutzer allein von Facebook. zehn Sängern zusammen. Dazu gehörte im Bugenhagen-Saal. Vielerorts entstanden beim Singen spon- auch Hartmut Riebel, der unser Singen- Heidi Burkandt-Kilian 7
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 8 Vergangenes und Neues Verabschiedung Liebe Freunde Verlieren – Suchen – 1. GOTT SUCHT Er sucht Menschen. Er sucht seine Ge- unseres Mutterhauses! Finden schöpfe. Er sucht Gemeinschaft mit Wir möchten Sie teilhaben lassen an ihnen. Gott will in lebendiger Beziehung den beiden Dank-Gottesdiensten zur Gekürzte Festpredigt mit uns Menschen leben. Dazu hat er uns Verabschiedung unseres Vorstehers von Pastor Kögler Pastor Traugott Kögler am 20. Juni geschaffen. Auf ihn hin sind wir geschaf- zur Verabschiedung fen, um in Gemeinschaft mit ihm zu 2021 und seiner Ehefrau Dagmar Kög- Lk. 15, 1-10 leben. Das ist unsere Bestimmung und ler sowie zur Einführung des neuen Vorstehers Pastor Detlev Hanke am unsere Erfüllung! 01. August 2021. Jetzt kann ich es ja ver- Aber nun sind Gott die Menschen „verlo- Die sieben Jahre von Pastor Kögler raten: Meine Frau hatte ren gegangen“, bzw. sie haben sich im waren geprägt vom Bau des Schulen- vor einigen Wochen Misstrauen gegen ihn von ihm losgesagt. röder Wohnparks. Konzeption, Planung während dem ersten Packen von Umzugs- und Begleitung der Bautätigkeiten kisten ihren Autoschlüssel verloren. Lei- Das ist schon sehr lange her . . . Adam waren zusätzlich herausfordernde Auf- der waren auch noch andere Schlüssel und Eva . . . aber das hat immer noch an- gaben in seinem Dienst. Es konnten dran: Haus- und Spener-Schlüssel. Erst Menschen gewonnen werden. Leider dauernde Konsequenzen, nämlich die suchte sie selber. Dann suchte ich. Nichts Trennung von Gott. Zu Weihnachten sin- verhinderten die Coronabeschränkun- gen ein näheres Kennenlernen und gefunden. gen wir es immer wieder: „Welt ging ver- eine zeitnahe Integration der neuen Am nächsten Tag hielt ich die Augen loren . . .“ aber dann: „Christ ist geboren! Bewohner in das Bestehende. Sie offen, wo könnte er sein? Wieder nichts. Freue dich du Christenheit!“ Das Verlo- haben das daran gemerkt, dass an bei- Wir beteten, dass Gott ihn uns finden rene wird gesucht. Gottes Suchprogramm den Festveranstaltungen nur eine be- lässt. Etwa eine Woche vergeht – der trägt den Namen: JESUS CHRISTUS! grenzte Personenzahl präsent sein Schlüsselbund bleibt verschwunden. Wir konnte. Das tat uns sehr leid. Wir wag- beten weiter. Nichts geschieht. Es wird „Des Menschen Sohn ist gekommen, ten Neues, und so konnten viele von eng. Die Nervosität steigt. zu suchen und selig zu machen, Ihnen über YouTube dabei sein. Wir was verloren ist.“ Lk. 19,10 wünschen Ehepaar Kögler Gottes Segen Unser Beten wird immer intensiver. zu allem weiteren Tun als Ruheständ- ler, aber auch zum Lassen. Meine Frau geht in Gedanken alle Wege Mit einem verächtlichen Unterton kommt Im 170. Jahr der Gründung unseres ab. Da kommt ihr ein neuer Gedanke: es aus dem Mund der Pharisäer und Mutterhauses dürfen wir in Detlev Such mal in der Küche hinter dem Bugen- Schriftgelehrten, die Jesus beobachte- Hanke unseren 8. Vorsteher willkom- hagensaal in der Kiste, in der du unlängst ten: „Dieser Jesus nimmt die Sünder an!“ men heißen. Wir sind sehr dankbar, das Deko-Material zusammengepackt hast Genau! Das ist es! Damit treffen sie, dass er die Berufung angenommen hat . . . Sie wühlt in der Kiste . . . und sie fin- ohne es zu wollen, den Nagel auf den und die Arbeit weiter entwickeln wird. det dort den Schlüsselbund! – Und jetzt Kopf. Ein besseres Zeugnis hätten sie Wir sind einander nicht fremd, denn hätten Sie das Gesicht meiner Frau sehen Jesus gar nicht ausstellen können. viele von uns Schwestern haben von sollen! Interessanterweise haben das die Ande- 2001 – 2008 gemeinsam mit Pastor Als sie zur Tür hereinkommt, sehe ich es ren, die als „Sünder“ bezeichnet wurden, Hanke als Klinikseelsorger in unserer Rehaklinik für Kinder und Jugend- ihr an, ohne dass sie etwas gesagt hat: schon eher begriffen. Lukas berichtet liche, der heutigen Seeklinik Norder- Überglücklich, befreit, Freude! „Ich habe einleitend „Es nahten sich Jesus aber al- ney gGmbH auf Norderney gearbeitet. ihn gefunden!“ Er ist wieder am richtigen lerlei Zöllner und Sünder . . .“ (V.1). Sie Ich denke, keiner von uns hat damals Ort! Und dann setzt sich ihre Freude fort wussten um ihre Defizite, um ihre gedacht, dass wir uns hier in ganz zu mir . . . und die Freude mündet in Schuld. Sie nahen sich ihm, weil sie seine anderen Funktionen wiedertreffen wür- unser Dankgebet: „Danke Herr Jesus! Herzenshaltung spürten. Bei ihm war den. So lässt der Herr uns immer wie- Das mit dem Gedanken warst du! Du hast nichts von hochnäsiger Selbstgerechtig- der staunen, wie weise er jeden Ein- unser Beten gehört und uns auf diese keit. Nichts von naserümpfender Distanz. zelnen führt, neue Wege zeigt, Türen Weise geholfen!“ Nichts von moralisch drohendem Zeige- öffnet und Berufung erkennen und an- finger. Bei Jesus merkten sie etwas von nehmen lässt. Schwestern, Bewohner, Mitarbeitende Ein verlorener Schlüsselbund ist nun gar Güte – ohne billige Anpassung, etwas und alle, die zu uns gehören, sind nun nichts gegenüber einem verlorenen Men- von Angenommen sein, etwas von Liebe sehr gespannt und offen für die ge- schen! Denken Sie mal an Eltern, denen die nicht von menschlichen Vorleistun- meinsamen Wege. Übrigens laden wir ein Kind verloren geht! gen ausgeht und sich nicht vom Echo Sie wieder herzlich zu unseren Veran- Im Predigttext Lk. 15, 1-10 geht es um abhängig macht. Deshalb nahen sich staltungen ein. Es gilt die 3-G-Regel. uns Menschen, die Gott verloren gegan- Menschen mit Schuld zu Jesus! Eine Anmeldung ist nicht mehr nötig. gen sind. Aber weil wir ihm sehr wertvoll sind, sucht er uns. Anhand von drei Beispielen erklärt Jesus, In herzlicher Verbundenheit Ihre Jesus erzählt Beispiele mit der gleichen wozu er von Gott gesandt war. Zielrichtung: Da ist etwas verloren. Da 1. von einem verirrten Schaf wird etwas gesucht. Da wird etwas gefun- 2. von einer verlorenen Silbermünze den – und die Freude ist groß! 3. von einem verlorenen Sohn 8
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 9 Die Ausgangslage in allen drei Gleichnis- Wo wir am richtigen Platz sind, das muss und Greifkommando. Er klopft nicht auf sen ist das Verloren sein. Verloren ist uns von außen gesagt werden! Eben von den Busch, er stochert nicht im Dickicht das, was nicht am richtigen Platz ist. Ver- dem, dem wir unser Leben verdanken. unserer Verstecke. Er macht sich in Jesus lorenes verliert seinen Sinn. Der Reifen Der, der uns geschaffen hat, sagt uns, Christus selbst auf den Weg uns nahe zu zum Beispiel, der sich vom Auto gelöst welchen Sinn unser Leben hat. Der le- kommen. Er ruft nach uns. Er ruft uns hat, verliert seine Bestimmung so lange, bendige Gott sagt uns, wozu wir da sind: beim Namen: „Adam, wo bist du?“ – So bis er wieder fest am Auto montiert ist. „Am richtigen Platz bist du in Gemein- ist Gott! So offenbart sich der Gott Abra- Verlorenes ist dem Zerfall, dem Verder- schaft, in persönlicher Verbindung mit hams, Isaaks und Jakobs! – So ist Gott ben ausgesetzt. Der Schlüssel, der im Ge- mir!“ für Dich – und zu Dir! müsebeet landet, ist nicht am richtigen Unser Problem ist aber ein Graben zwi- Unter den 7 Milliarden Menschen auf der Platz – verloren! Das Kind, das sich auf schen Gott und uns, ein Sund. Sünde und Erde kennt Jesus, der gute Hirte, dich, einer Bergwanderung von den Eltern ab- Schuld trennen uns von Gott. Deshalb den Einzelnen, und hat dich lieb! Er will gesetzt und verlaufen hat, geht verloren, sagt die Bibel, wir sind „verloren durch Gemeinschaft mit dir haben! wenn es nicht gefunden wird. Auch bei Schuld und Sünde“. dem Schaf ist es einleuchtend: Das ist Wir sind fern von Gott durch aktive Auf- Das ist Evangelium! Frohe Botschaft . . . verloren in der Wildnis. lehnung gegenüber ihm genauso wie für alle Biedermänner, Aber bei uns Menschen? Wieso sollen wir durch passive Gleichgültigkeit ihm ge- für alle verkrachten Existenzen, verloren sein? Wir Menschen sind Gott genüber. Auf diese Weise verfehlen wir für heuchlerische Saubermänner, verloren gegangen. Komplett. Alle. Jeder unser Ziel des Lebens – und gehen ver- für unglückliche Lebedamen, Einzelne. Weil wir nicht nach diesem Gott loren. Das ist die schlechte Nachricht. – für Otto Normalverbraucher, fragten. Aus Ignoranz oder aus Unkennt- Die gute Nachricht ist, dass unser Schöp- für Lieschen Immerbrav, nis. Weil wir auf eigene Faust leben woll- fer uns auch sagen lässt, dass er nicht für dich und für mich! ten. Weil wir „ohne Gott und Sonnen- will, dass auch nur Einer verloren geht! schein die Ernte unseres Lebens einfah- Und dass er will, dass wir ein Leben in Auffallend ist in allen drei Gleichnissen, ren“ wollten. der ganzen Fülle haben sollen, zeitlich dass das Verlorene nicht aufgegeben Der Mensch, der keine Beziehung zu Gott und ewig. Und dass Gott sich deshalb auf wird, sondern geliebt bleibt und deshalb hat, ist am falschen Platz und geht ver- die Suche macht. gesucht wird! loren, wenn er nicht gefunden wird bzw. Gott sucht dich – lass dich finden! sich finden lässt. 2. GOTT SUCHT DICH! Es steht für dich dabei viel auf dem Spiel. Das Dramatische ist nur: Die meisten Das erklärt Jesus an den Beispielen in Es geht nicht bloß um moralische Aufrüs- Menschen empfinden es überhaupt nicht, Lukas 10. tung oder um ein christliches Wohlfühl- dass sie diesbezüglich irgendein Problem Ein Hirte, ein einfacher Mann, robust, programm, sondern um Rettung aus hätten. „Wozu brauchen wir einen nicht zimperlich, hat 100 Schafe und ver- ewigem Verlorensein, aus dem Gericht Gott?“ – Sie schlagen sich einfach so liert eins davon. Obwohl er so viele Tiere Gottes, vor dem wir alle einmal stehen durchs Leben. Zwar ohne Orientierung, hat, nimmt er das Verschwinden des werden! aber trotzdem putzmunter. Einen wahr. Er hat einen guten Über- Und viele hochanständig: „Edel sei der blick. Er kennt sie alle. Und er denkt „Also hat Gott die Welt geliebt, Mensch, hilfreich und gut!“ nicht wirtschaftlich: „Nur 1 % Verlust – dass er seinen einzigen Sohn sandte, Viele wissen gar nicht mehr, wohin sie das gehört eben dazu, so ist das Leben, auf dass alle, die an ihn glauben, gehören, was ihnen fehlt, und wo ihre Pech gehabt, selbst schuld!“ – NEIN! So nicht verloren werden, letzte Anbindung des Lebens ist, ihr denkt er nicht! Er findet sich mit dem sondern das ewige Leben haben.“ eigentliches Zuhause. „Sie haben verges- Verlust des Tieres nicht einfach ab! Ihn Joh. 3,16 sen, dass sie Gott vergessen haben.“ So interessiert nicht nur die Masse, sondern brachte es Landesbischof Axel Noack auf jedes Einzelne! Und der Hirte hat Erbar- Was tut eigentlich das Schaf, um gerettet den Punkt. Sie wissen gar nicht mehr, men mit dem Schaf, das eben droht ver- zu werden? Es kann eigentlich nur noch dass sie eigentlich zu Gott gehören, ihm loren zu gehen. Auch das Weglaufen schreien! Die Rettung muss von außen aber abhanden gekommen sind – und eines Schafes veranlasst den Hirten kommen! Genauso ist es im übertrage- dass dieser Gott sie tatsächlich sucht und nicht, es zu verstoßen. Er macht sich nen Sinn bei uns Menschen: Keiner kann zurückgewinnen möchte in eine persön- persönlich auf den Weg und sucht. Su- sich am eigenen Schopf aus dem „Sün- liche Beziehung, – weil er sie lieb hat. chen ist anstrengend, es kostet extra Zeit densumpf“ ziehen! Aber schreien können Und dann wird natürlich kritisch hinter- und Kraft. Es braucht Geduld! Der Auf- fragt: „Wer sagt uns denn, wer am rich- wand scheint in keinem angemessenen „Wer den Namen des HERRN tigen Platz ist, und wer nicht?“ „Wer in Verhältnis zum Erfolg zu stehen. 99:1. anrufen wird, der soll gerettet Ordnung ist, und wer nicht?“ Kollegen Nur die Liebe erklärt solches Verhalten! werden.“ Joel 3,5 und Freunde sagen vielleicht: „Du bist Jesus vergleicht sich selbst und den Vater ein prima Kerl! Vorbildliches Verhalten! im Himmel mit solch einem guten, wir: „Herr, erbarme dich über mich!“ Du bist ok!“ Das Dumme ist nur: Diese suchenden Hirten! Wenn du im Herzen berührt wirst durch löbliche Meinung Anderer ist nicht maß- Wir staunen darüber, dass Gott so ist! Er ein Wort Gottes, wenn der Heilige Geist geblich! Maßgeblich ist das Maß Gottes! sucht nicht mit Großfahndung, Steckbrief dich innerlich bewegt, dann sollst du 9
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 10 Grußworte zur Verabschiedung hinhören und glauben. „Buße tun“ steht geht ein Lachen über sein Gesicht! Es hat Jesu nun losgeschickt: „Geht hin in alle hier bei dem, was der Verlorene, der Sün- sich alles gelohnt! Welt. Macht zu Jüngern alle Völker!“ der, zu tun hat! Freude möchte man immer anderen mit- Das heißt umkehren auf dem Weg ohne 3. GOTT SUCHT DURCH DICH! teilen. Geteilte Freude wird zur doppel- Gott, hinkehren zu Gott im Gebet, Schuld „Und wenn er heimkommt, ruft er seine ten Freude! Denn „wes das Herz voll ist, und Sünde bekennen, Vergebung Jesu in Freunde und Nachbarn und spricht zu des wird der Mund übergehen!“ So ein- Anspruch nehmen und ein Leben mit ihm ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe fach kann „Mission“ sein! „Gerettet sein im Glauben führen. mein Schaf gefunden, das verloren war.“ gibt Rettersinn!“ (V.6) Retten ist das Ziel des Suchens Gottes! Wir erkennen in allen drei Gleichnissen, Gott will auch Sie als Mitarbeiter, als Bot- Wenn der Hirte dann das verlorene Schaf die Jesus erzählt, dass am Ende die schafter, in seinem Reich haben, als Hir- gefunden hat, wenn sie wieder beieinan- Freude steht – und die Aufforderung, sich tenhelfer beim Aufsuchen und Finden der sind, dann ist es gerettet! „Und wenn von Menschen, die zum Leben gewonnen er's gefunden hat, so legt er sich's auf die „Es wird Freude sein im Himmel werden sollen! Schultern voller Freude.“ (V.5) über einen Sünder, der Buße tut.“ Versuchen Sie, diesem Hirten ins Gesicht V.10 Haben Sie sich in der Botschaft Jesu aus zu schauen der das Verlorene gefunden Lukas 10 wiederentdeckt? hat: Die Sorgenfalten auf der Stirn sind mit zu freuen! Und mit dieser Freude der weg! Jetzt strahlen seine Augen! Jetzt Erlösten im Herzen werden die Jünger Traugott Kögler Dankesworte Zukunftswerkstatt. Heute steht er da, der Frank Spatz, Generalsekretär des Schulenröder Wohnpark, und dort einge- in Auszügen zogene Menschen unterstützen und be- Gnadauer Gemeinschaftsverbandes reichern unser Gemeindeleben mit ihren . . . Als Vertreter des Sr. Renate Kätsch, Gaben. Gnadauer Verbandes Oberin Diverse Rahmen in unserem Mutterhaus möchte ich Euch lernten Sie kennen und achten. In man- ganz herzlich danken Ich habe einen Rahmen che haben Sie sich hineingefunden, das – nicht nur grüßen, mitgebracht. Mit die- war manchmal klein, eng. Mit diesen sondern danken! sem Begriff in all sei- diversen Rahmen haben Sie gelebt und nen Facetten hatten Sie da wo es nötig war, haben Sie den be- Danken, dass Ihr vom ersten bis zum grenzenden Rahmen einfach umgebaut. Eurer Berufung treu geblieben seid in letzten Tag als Vorsteher, oder Sie Fr. Jetzt sehen wir auf das über 40 Jahren! Das ist heute alles Kögler als theologische Mitarbeiterin, Kreuz Jesu Christi, andere als selbstverständlich. Das ist zu tun. seine unendliche Liebe verbunden mit ganz viel Bereitschaft, Das Wort „Rahmen“ bedeutet Stütze. Der zu uns Menschen. So sich immer wieder auf Veränderungen Rahmen steht für klare Begrenzungen, haben Sie beide unser einzulassen – für Euch als Ehepaar das kann schützen aber auch einengen, vielfältiges Leben im und für die Kinder. An dieser Stelle ausbremsen. Ich denke, dass gerade Sie großen Mutterhausbereich belebt, ver- einen bewussten Dank an Euch als Fa- es häufig auch so empfunden haben. Das ändert und gestaltet. Die beiden Be- milie! stellt vor Herausforderungen: Da gab es griffe: „Wertschätzung und Ermutigung“ den institutionellen Rahmen, gesetz- waren Ihnen wichtig. Mitarbeitende, Be- Es ging in diesen Jahren sicher durch liche/rechtliche Rahmen, finanzielle Rah- wohner und Schwestern wurden ermutigt manche Höhen und Tiefen, und es gab men, in denen Sie sich bewegen mussten. durch eine Karte, eine Blume, Süßes, Eis immer wieder Momente, in denen man Der Rahmen steht auch für klare Vorstel- und durch unzählbare persönliche seel- ganz bewusst auf Gott schauen musste, lungen – hier kennen wir charakteris- sorgerliche Gespräche. Gemeinsam haben um sagen zu können: trotzdem! tische Wortkombinationen wie: wir viele Ausflüge unternommen. Deshalb möchte ich Euch im Rückblick • übliche Rahmen – Wie oft hörten Sie: Wir können nur von Herzen unserem gro- auf das Dennoch des Glaubens die „das ist bei uns so üblich.“ ßen Gott danken, dass er Sie beide in Verse 23 – 26 aus Psalm 73 mit auf • vorgegebene Rahmen den Dienst bei uns berufen hat. Ich danke den Weg geben: • angemessene, würdige Rahmen: Sie, Ihnen für die schöne harmonische und Frau Kögler, verliehen mit der Ihnen befruchtende Zusammenarbeit, auch in Dennoch bleibe ich stets an dir; denn eigenen Deko so manchen Veranstal- schwierigen Zeiten, für alle Korrekturen du hältst mich bei meiner rechten tungen den letzten Pfiff. und Ergänzungen. Hand, du leitest mich nach deinem Rat Jetzt wünschen wir Ihnen ruhigere Tage und nimmst mich am Ende mit Ehren Wir kennen Redewendungen, z.B. „einen und viel Freude mit Ihren Kindern und an. neuen Rahmen abstecken“ – damit be- Enkelkindern. Wir Schwestern werden Sie gannen Sie mit dem Einstieg in die weiter auf unserer Gebetsliste behalten. 10
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 11 Anne-Catrien Pues, • Ihren unermüdlichen Einsatz für das Björn Jüppner, Heimleiter Vorsitzende des Kuratoriums Mutterhaus, ganz voran für unsere des APH „Wartburg“ in Lehre Diakonissen . . . Ihre Zeit im Mutterhaus mit den • Ihren Mut, Ihren Langmut, auch vor Unser gemeinsamer Weg von 7 Jahren Schwestern und den Menschen, die hier großen Herausforderungen nicht zu- geht heute zu Ende. Wir möchten von leben und arbeiten, und auch mit uns im rückzuschrecken, wenn sie dem Wohl Herzen „Danke“ sagen für diese Zeit. Kuratorium begann vor ziemlich genau des Mutterhauses und den Schwestern Sie haben sehr viel bewegt in unserem sieben Jahren. dienlich sind Haus Wartburg und haben uns reichlich Sie suchten eine neue berufliche Heraus- • Ihre Gabe, zugewandt zuzuhören, beschenkt: unsere Bewohner in den zahl- forderung. Da waren Sie hier genau rich- auch in hitzigen und strittigen Diskus- reichen Bibelstunden, Gottesdiensten tig. An Herausforderungen mangelt es sionen und Gesprächen und auch für uns Mit- im Mutterhaus nicht. Wir wissen . . . wie • Ihre Gabe, im Dialog zu bleiben . . . arbeiter waren Sie immer da. bunt, wie vielfältig, eben auch herausfor- dass Sie uns in den Kuratoriumssitzun- Auch viele Bau- und Modernisierungs- dernd Ihre Sträuße an Aufgaben im Mut- gen durch Ihre freundliche und zuge- maßnahmen in „Haus Wartburg“ sind in terhaus tagein tagaus sind. wandte Art stets ermuntert haben, diese 7 Jahre gefallen . . . Sie wollten gewinnen . . . Menschen ge- über den Tellerrand hinaus zu schauen winnen für Jesus, für die gute Sache, für und kritisch zu denken unsere Schwestern, für das Mutterhaus • dass Sie stets den Raum für offene, Florian Knöpfel, mit all den unterschiedlichen Menschen, konstruktive Gespräche und auch kon- Chefarzt der Seeklinik die es beherbergt. troverse Diskussionen aufgetan haben Norderney gGmbH Dass Sie zur Bewerkstelligung dieser Auf- und doch dafür Sorge trugen, dass wir gabe immer mal wieder einen Bauhelm von einem Geist getragene Entschei- . . . Ich möchte mich würden tragen müssen, das haben Sie dungen zum Wohl der Diakonissen und bedanken für die sehr sich wahrscheinlich damals noch nicht des Mutterhauses finden konnten. freundliche und nette vorgestellt. Genauso kam es und nahm • Dass wir spüren durften, dass Sie all Zusammenarbeit was, seinen Anfang in der Zukunftswerkstatt Ihre Kraft aus Ihrer tiefen unverstell- wie ich glaube, in der (Kuratorium und Schwesternrat). Wir ten Beziehung zu Gott, zu Jesus be- heutigen Zeit nicht wollten Menschen gewinnen, die nahe am ziehen. Das spürten wir in vielen Ge- selbstverständlich ist. Mutterhaus leben und sich jederzeit hier sprächen mit Ihnen beiden und so Im unfreiwilligen Ru- anbinden und einbringen können, mit konnte der Funke des Glaubens, der hestand durch Corona habe ich ge- oder ohne Ehrenamt, zum Gottesdienst, Funke der Hoffnung auf uns wie auf all merkt wie schön es ist, mehr Zeit für zum Verweilen, zur Gemeinschaft, zur Ihre Gesprächspartner überspringen. die Familie zu haben. Übernahme von Aufgaben und Verant- Entscheidungen fallen anders aus, Andererseits erlebe ich bei meinen wortungen entsprechend ihrer Gaben wenn wir Jesus einladen, mit am Tisch Eltern, die jetzt auch im Ruhestand und Talente, zum Singen, zum Beten, Platz zu nehmen. sind, wie wenig Zeit plötzlich im Ru- zum Lachen, zum Weinen und Trösten . . . hestand ist, wie viele Aufgaben es gibt Um das zu erreichen, mussten Sie durchs Nun entlassen wir Sie in den sog. Ruhe- und wieviel zu tun ist . . . Nadelöhr des Bauens. Architekten, Stadt- stand. Wir ahnen: Bei Ihnen hat das Ich glaube, es wird Ihnen nie langwei- planer, Handwerker u.a. wurden immer nichts mit Ruhe und schon gar nicht mit lig werden! häufiger Ihre Gesprächspartner. Planen, Stand zu tun. In Woltersdorf wartet ein kalkulieren, kontrollieren, reklamieren, quirliges Zuhause mit Kindern und Enkel- fordern, vermitteln, rechnen, messen kindern auf Sie – eine besondere Art der wurde immer häufiger Ihre Aufgabe. Kommunität also . . . Pastor Johann Ubben, Gott sei Dank waren Sie mit unserer Obe- DMK-Stiftung Gemeinsames Leben rin Sr. Renate und Verwaltungsleiter Herrn Anklamm eingebettet in ein kom- Pastor Georg Grobe, Wir von der Stiftung petentes und verlässliches Team. Sie, Vorsitzender des HVLG haben gedacht, wir ma- liebe Frau Kögler, konnten zusätzlich chen keine großartigen zahlreiche Dienste und Gespräche über- . . . Ich kann aus eigener Erfahrung Dankesworte, sondern nehmen . . . sagen: Pastor im Ruhestand zu sein, wir fassen einen Be- Heute entsteht eine sich findende und ist sowas wie ein Traumberuf! Das schluss! wachsende Gemeinschaft im Schulen- Schöne dabei ist: Man muss über- Dieser Beschluss be- röder Wohnpark. Was für eine Freude, haupt nichts mehr – aber man kann, steht darin, dass wir was für ein Geschenk, dass wir heute und zwar das tun, wofür das Herz wei- den bisherigen Vorsteher bitten, ins gemeinsam schauen können, wie der ter schlägt – was man gut kann und Kuratorium der Stiftung einzutreten und Samen sich verwurzelt hat und nun be- gefragt wird! Und in diesem Sinne dort mitzuarbeiten! ginnt aufzugehen . . . wünsche ich Euch Gottes Segen auf Das ist eine Form der Verbindung, die Wir haben also allen Grund Ihnen beiden der nächsten Lebensetappe. bleibt – auch für die Arbeit des Mutter- von Herzen zu danken für: hauses! 11
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 12 Grußworte zur Verabschiedung und zur Einführung Festpredigt zur Einführung Susanne Schaff, Heimleiterin Herzlich willkommen! Das Wichtigste des APH „Haus Felsengrund“ sind die Schippen! Dankbar und voll Freude dürfen wir . . . Während Ihrer Zeit Schwestern Sie, Herrn P. Hanke, bei uns standen Sie Liebe Leserinnen heute – im 170. Jubiläumsjahr des immer den Bewohnern und Leser, Mutterhauses als Vorsteher willkom- und auch den Mitarbei- men heißen. tern unterstützend zur wer Kinder oder Enkel- Wir Schwestern möchten Sie mit dem Seite und alle wussten: kinder hat, weiß das. Losungswort grüßen, das unsere Bei Fragen und Proble- Am besten richtige älteste Schwester, Sr. Lisa, 2021 für men können wir das Schippen aus Holz und das Mutterhaus gezogen hat: Ehepaar Kögler fragen! Stahl. Jes. 25, 1: Herr, du bist mein Gott, Mit Ihrer sehr offenen und herzlichen Art Ein Handtuch kann man vergessen, aber dich preise ich; ich lobe deinen haben Sie unseren Alltag ganz deutlich die Schippe muss mit! Denn am Strand Namen. Denn du hast Wunder getan. bereichert! Die regelmäßigen Andach- wird gebaut: eine Burg, ein Kanalsystem Es ist gut, auf Erfahrungen mit unse- ten, Besuche und Gespräche haben wir oder ein Schloss. Und Kinder ertragen es rem Herrn zurückzuschauen, weil sie sehr geschätzt! mit Fassung, wenn am Ende bei auflau- uns ermutigen, weiter an seiner Hand Sie haben uns in guten und auch in fender Flut auch die schönsten Bauwerke zu gehen. So können wir auch ganz schwierigen Zeiten begleitet und auch überspült und nur noch Matsch sind. gelassen neue Wege gehen. viel Kraft gegeben! Was auf Sand gebaut ist, hält nicht lange. Schwestern, Bewohner, Mitarbeitende Und am Strand ist das gar nicht schlimm. und alle, die zu uns gehören, sind sehr Ein Haus zu bauen ist dagegen ein gespannt und offen für die gemeinsa- Pastor Traugott Kögler Langzeitprojekt. Das Mutterhaus hat es men Wege mit Ihnen als 8. Vorsteher mit dem Bau des Schulenröder Wohn- unseres Mutterhauses. Was ich gehört habe an Grußworten und parks kürzlich wieder erlebt. Der Bau will Wir Schwestern werden Sie stets mit an Segensworten, das kam von Herzen gut geplant und organisiert sein. Bau- unserer Fürbitte begleiten. Auch viele und ging zu Herzen. pläne müssen gezeichnet werden usw. treue Beter sind unter unseren Bewoh- Das spiegelt wider, wie es uns ging: Wir nern, unseren Mitarbeitern und unse- Ums Bauen geht’s auch in Jesu Rede im waren hier mit ganzem Herzen vom rer Bugenhagengemeinde, die unsere Matthäusevangelium, Kapitel 7, Verse 1. Moment an, weil es eine Berufungsge- Arbeit mittragen und begleiten. 24 - 27: „Darum, wer diese meine Rede schichte war, die von Gott her in die Sr. Renate Kätsch hört und sie tut, den vergleiche ich mit Wege geleitet wurde. einem klugen Mann, der sein Haus auf Es war eine Herausforderung, das ist klar, Einsegnung: Lieber Bruder Hanke, einen Felsen baute. Als nun ein Platzregen aber Sr. Renate und ich waren ein gutes im Gehorsam gegen Gottes Wort und im fiel und die Wasserströme kamen und die Team im Vorstand, das sich ergänzte. Vertrauen auf seine gnädigen Zusagen Winde wehten und rüttelten am Haus, fiel Vielen Dank für das Begleiten! führen wir Dich hiermit in das Amt des es doch nicht ein; denn es war auf einen An die Diakonissen vielen Dank für das Vorstehers im Diakonissenmutterhaus Felsen gegründet . . .“ Beten! Ich weiß, dass mein Dienst jeden Bad Harzburg ein: Eigentlich eine klare Sache! Ein Haus Tag von Ihnen umbetet wurde! Wir haben „Ihr habt mich nicht erwählt; sondern braucht ein gutes Fundament! Als jedoch das als sehr bereichernd empfunden. ICH habe euch erwählt und gesetzt, vor drei Wochen innerhalb weniger Stun- Das war wie eine Lebensgemeinschaft, dass ihr hingeht und Frucht bringt und den die Flüsse Erft, Ruhr, Lenne und die die Sie als Diakonissen haben, die aber eure Frucht bleibe.“ Joh. 15, 16 Wupper über die Ufer traten, wurden die insgesamt auch hier auf dem Mutter- Einwohner eines Besseren belehrt. Die hausgelände durchgeführt wird. Meine Orte Schuld im Landkreis Ahrweiler und Frau und ich haben diesen Dienst hier Erftstadt wurden zum Schreckensbild für sehr gerne getan! Das Bibelwort, das mir die Zerstörungskraft der Natur. Über 180 im letzten Jahr immer wieder vor Augen Menschen kamen allein in Deutschland stand – besonders für die Corona-Zeit – ums Leben. Etliche werden noch vermisst. möchte ich Ihnen noch zusprechen: Gott hat uns nicht gegeben den Geist 1. Was trägt noch? der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe Wenn sogar Häuser, die auf solidem Fun- und der Besonnenheit. (2. Tim. 1,7) Euch liebe Schwestern und Gemeinde dament gebaut sind, den Naturgewalten Ich bitte Sie, dass Sie sich diesem bitte ich: Nehmt den Dienst Eures Vorste- nicht mehr standhalten? Geist auch täglich aussetzen, ihn rein- hers an. Steht ihm bei und betet für ihn. Was für das Häuserbauen unter den ak- lassen in Ihr Leben und so erfahren, dass Er aber, der Gott des Friedens, mache uns tuellen Klimaveränderungen künftig nötig Sie Kraft bekommen für alles, was an- alle tüchtig in allem Guten zu tun seinen sein wird, darüber machen sich hoffent- steht und die Liebe und die Besonnen- Willen und schaffe in uns, was vor ihm lich Baufachleute Gedanken. heit. Bleiben Sie behütet, bleiben Sie gefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei Mit Blick auf unser Leben antwortete gesegnet! – Auf Wiedersehen! Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen! Jesus so: „Wer diese meine Worte hört 12
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