Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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   Gemeinsames Leben
               Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V.

       Mutig voran!
                                                                             Advent 2021 • Nr. 137
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       Editorial                                  Geistlicher Impuls
        Liebe Freunde                             Unsere Barmherzigkeit –
        unseres Mutterhauses!                     genährt aus der Liebe Gottes
        Mutig voran!                                 Festpredigt von Friedrich Rößner,         den, erklärt er im Folgenden, wie das zu-
        In den zurückliegenden Monaten gab             Rektor des Diakonieverbandes            gehen kann. Damit können sich die Men-
        es manche Veränderungen. Die Corona-       Puschendorf anlässlich des Glaubens-        schen auf der „Ziegenseite“ immer noch
        Infektionszahlen steigen leider wieder      konferenztages am 05. Sept. 2021:          umorientieren.
        und wir wissen nicht, ob neue und                                                      Für uns heute heißt das: Wir konzentrie-
        schärfere Hygienemaßnahmen unser          „Seid barmherzig. . .“                       ren uns auf den Text zur „rechten Seite“,
        Leben erneut einschränken werden.         Muss man einem Diako-                        denn im Text zur „linken Seite“ wird
        Jedoch in unserer Mutterhaus-Gemein-      nissenmutterhaus noch                        lediglich das Gegenteil erklärt. Jesus
        schaft gehen wir mutig weiter, weil wir   sagen: „Seid barmher-                        sagt nun in den Versen 35 - 36, warum
        unter dem Segen Gottes leben!             zig“? Wo schon auf der                       die Schafe auf der rechten Seite Gottes
        Unser Gästehaus Spener konnte wie-        Homepage steht: „Auch                        Reich ererben werden: „Denn ich habe
        der in Betrieb gehen. Einzelgäste und
        Gästegruppen tagen wieder und ge-         170 Jahre nach der                           gehungert und ihr habt mir zu essen ge-
        nießen unsere Harzlandschaft.             Gründung unseres Hau-                        geben. Ich habe gedürstet und ihr habt
        Wir feiern Gottesdienste nach der         ses ist die diakonische Hinwendung zu        mir zu trinken gegeben. Ein Fremder bin
        3-G-Regel mit fröhlichem Singen und       Menschen ein bleibendes Zeichen der          ich gewesen und ihr habt mich gastlich
        Abendmahlsfeier. Im September konn-       Liebe Gottes.“                               aufgenommen. Ich war nackt und ihr habt
        ten wir die Tradition der Glaubenskon-    Nun – das Thema ist – wie in jedem Jahr      mich bekleidet. Ich bin krank gewesen
        ferenzen wieder fortführen, wenn          – durch die Jahreslosung gesetzt. Und        und ihr habt nach mir gesehen. Im Ge-
        auch ohne musikalischen Auftakt-          die gibt uns ein Wort Jesu auf, in dem er    fängnis bin ich gewesen und ihr seid zu
        abend. Und seit Anfang Oktober tau-       sagt: „Seid barmherzig.“                     mir gekommen.“
        schen wir wieder Gottes Wort in                                                        Die so angesprochenen und gewürdigten
        Bibelstunden aus. Ein Stück Norma-        Hören wir also, was uns Jesus über die       barmherzigen Menschen können sich
        lität ist zurückgekehrt.                  Barmherzigkeit zu sagen hat.                 nicht erklären, wo sie Jesus so gesehen
        Das Leben in unserer Seeklinik auf
        Norderney hingegen ist wegen des          Dazu leitet uns nun nicht die Jahres-        haben. Das beschreiben die V. 37 - 39.
        jungen ungeimpften Patientenklien-        losung aus Lukas 6,36, sondern ein Wort      Worauf der Weltenrichter antwortet (V.
        tels noch spürbarer als im Mutterhaus     aus dem Matthäusevangelium. Und weil         40): „Wahrlich ich sage euch: In dem
        eingeschränkt. Ein Hoffnungsschim-        ich vermute, dass die Rede von den           Maß, wie ihr gehandelt habt für einen
        mer zeigt jedoch das Foto der Titel-      Werken der Barmherzigkeit aus Mt. 25,        meiner geringsten Brüder, habt ihr für
        seite, nämlich eine Erntedanksonne        31 - 46 vielen im Ohr ist, trage ich sie     mich gehandelt.“
        zum Erntedank-Sonntag in der Gene-        heute in einer eigenen Übertragung vor.
        zareth-Kapelle.                           Man hört anders, vielleicht neu, wenn der
        Davon und von anderen Ereignissen         Text etwas anders klingt.                    I. Mein biografischer Zugang
        können Sie in dieser Sonder-Ausgabe       V. 31 - 33: „Wenn aber der Sohn des Men-     zu diesem Text
        des „Gemeinsamen Leben“ lesen. Beim       schen kommt in seiner Herrlichkeit und
        „Stöbern“ wünschen wir Ihnen Freude,      alle Engel mit ihm, dann wird er sich set-   Durch eine recht ungewöhnliche Führung
        Gewinn und Segen!
        Beständig bei allen Veränderungen ist     zen auf den Thron seiner Herrlichkeit: Und   Gottes habe ich die Berufung zum Diakon
        unsere Bitte an Sie: Beten Sie weiter     vor ihm werden alle Völker versammelt.       in der Rummelsberger Brüderschaft
        für unsere Arbeit! Nur den Betern und     Wie ein Hirt wird er Schafe und Ziegen       erhalten. Natürlich haben wir auch so
        den Menschen, die durch Sie von Gott      trennen und wird einerseits die Schafe zu    etwas wie eine „Mutterhauskirche“.
        gesegnet werden, wird es gelingen,        seiner Rechten und andrerseits die Ziegen    Der Blick auf den Altarraum der Philip-
        mutig nach vorne zu schauen, zuver-       zu seiner Linken stellen.“                   puskirche in Rummelsberg zeigt: Zwi-
        sichtlich zu leben und zu glauben.        Damit ist eigentlich schon klar: Es wird     schen Maria und Johannes: der gekreu-
        So wünschen wir Ihnen von Herzen          am Ende Menschen auf der „richtigen“         zigte Herr. Darunter: Sieben Männer. Die
        besinnliche Adventstage, ein frohes       und auf der „falschen“ Seite geben. Diese    ersten sieben Diakone (Apg. 6), jeweils
        Weihnachtsfest, einen behüteten Jah-      können durchaus auch in der gleichen         in einer Darstellung der sieben Werke der
        reswechsel sowie einen zuversicht-        Herde des Hirten gewesen sein. Denn –        Barmherzigkeit. Der Reihe nach von links
        lichen Start ins neue Jahr 2022! Segne    damals wie heute – werden in Israel          nach rechts: Durstigen zu trinken geben;
        Gott Sie auf Ihren Wegen: Mutig voran!    Schafe mit Ziegen in einer Herde gehal-      Gefangene besuchen; Tote begraben;
        Ihre                                      ten und nur am Ende des Tages vonein-        Kranke besuchen; Fremde aufnehmen;
                                                  ander geschieden.                            Hungrige speisen und Nackte kleiden.
                                                  Doch, wenn es nun schon feststehen           Die geschickte Verbindung der ersten sie-
                                                  würde, wie das Gericht Gottes ausgehen       ben Diakone mit den Werken der Barm-
                                                  wird, dann hätte Jesus nicht weiterspre-     herzigkeit im Altarbild macht aber schon
                                                  chen brauchen. Weil er aber möchte, dass     deutlich, dass es bei Barmherzigkeit um
                                                  am Ende alle zu seiner Rechten sein wer-     mehr geht als reine diakonische Hilfeleis-

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                                                                                                Damit wird das siebte Werk der Barmher-
                                                                                                zigkeit zum Türöffner für die Phantasie
                                                                                                der Liebe.
                                                                                                Barmherzigkeit heute kann also auch
                                                                                                heißen, einem alten Menschen bei der
                                                                                                Einrichtung seines Computers zu helfen.
                                                                                                Barmherzigkeit kann heißen, ein Repair-
                                                                                                café zu betreiben.
                                                                                                Barmherzigkeit kann heißen, jemand
                                                                                                Zuneigung zu zeigen: Es geht darum, Not
                                                                                                zu sehen und Not zu lindern.
                                                                                                Und es geht bei Barmherzigkeit in Jesu
                                                                                                Sinne nicht nur um die Tat. In der kath.
                                                                                                Tradition haben sich neben den leib-
                                                                                                lichen Werken der Barmherzigkeit auch
                                                                                                sieben geistige Werke der Barmherzigkeit
                                                                                                etabliert:
                                                                                                1. Dem Rat geben, der ihn braucht;
                                                                                                2. Den lehren, der nichts weiß;
                                                                                                3. Den korrigieren, der irrt;
                                                                                                4. Den Traurigen trösten;
                                                                                                5. Die Beleidigungen verzeihen;
                                                                                                6. Die unangenehmen Menschen mit
                                                                                                    Geduld ertragen;
                                                                                                und schließlich
                                                                                                7. Für Menschen beten.
                                                                                                So stehen die Werke der Barmherzigkeit,
                                                                                                die Jesus in seiner Rede vom Weltgericht
                                                                                                nennt exemplarisch für den geringsten
                                                                                                Bruder, die geringste Schwester. Ihnen
                                                                                                wendet sich ein barmherziger Mensch zu.
                                                                                                Das bringt mich zum meinem dritten
                                                                                                Punkt:

                                                                                                III. Barmherzigkeit ist
       tung. Direkt unter dem Kreuz ist Philip-    II. Das „Siebte“ und die anderen             „Leben unter dem Kreuz“
       pus dargestellt.                            Werke der Barmherzigkeit
       Zum Werk „Kranke besuchen“ hat er eine                                                   Die Werke der Barmherzigkeit sind mit
       Heilpflanze und eine Bibel in der Hand.     Dem einen oder anderen wird es schon         den dargestellten Diakonen in Rummels-
       Krankenpflege gehört also mit dazu. Ver-    aufgefallen sein: Im Bibeltext war von       berg unter dem Kreuz angeordnet. Das
       kündigung auch. Philippus war wie Ste-      sechs Werken der Barmherzigkeit die          ist die Platzanweisung von Diakonie und
       phanus einer, der nicht nur den Witwen      Rede, ich habe von den sieben Werken         Barmherzigkeit: Unter dem Kreuz! Barm-
       in Jerusalem bei der täglichen Versor-      der Barmherzigkeit gesprochen.               herzigkeit ist im Unterschied zu Mitleid
       gung beistand. Philippus begegnet uns       In dem Apokryphen-Buch „Tobit“, das          nicht einfach zu lernen.
       im Neuen Testament auch als Missionar       ungefähr um 200 v. Chr. in Palästina ver-    Mitleid sollte von Menschen erlernt wer-
       und Gemeindeleiter.                         fasst wurde, wird erwähnt, dass Tobit        den. Mitleid ist eine Kernkompetenz.
       Immer geht es bei Barmherzigkeit um ein     auch in Form eines Liebesdienstes Tote       Barmherzigkeit ist ein Beziehungsge-
       Herz für die Armen. Paul M. Zulehner hat    beerdigt hat. Deswegen hat die alt-          schehen. Und zwar zu allererst ein Bezie-
       den Satz geprägt: „Wer bei Christus ein-    kirchliche Tradition schon recht früh im     hungsgeschehen zwischen Jesus und mir.
       taucht, taucht bei den Armen wieder auf“.   3. Jahrhundert n. Chr. das Begraben der      Ich bin zuerst der Empfangende von Got-
       Wenn Jesus in seiner Rede vom Weltge-       Toten mit in die Werke der Barmherzig-       tes Barmherzigkeit. Danach bin ich der,
       richt bestimmte barmherzige Taten auf-      keit aufgenommen. Dies kam wohl so,          der Barmherzigkeit weitergibt.
       zählt, dann knüpft er an die bekannten      dass sich die ersten Christen in Griechen-   Barmherzigkeit ist also viel mehr, als ver-
       Liebeswerke für jüdische Menschen aus       land um die an Land geschwemmten             zweifelt zu helfen. Barmherzigkeit heißt,
       dem AT an. Er meint damit sicher nicht      Ertrunkenen kümmerten. Niemand sonst         mit den Augen Gottes zu sehen. Jesu
       nur und ausschließlich diese speziellen     begrub diese Seeleichen. Sie taten also      Rede vom Weltgericht mit den Werken der
       diakonischen Aktivitäten. Damit bin ich     etwas, was sonst niemand tat. Sie halfen     Barmherzigkeit steht in der Gefahr, als
       bei meinem zweiten Punkt:                   dort, wo niemand sonst half.                 ein Überforderungskatalog verstanden

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Geistlicher Impuls
       zu werden. Sie kann zu einem Text wer-
       den, der angesichts des eigenen Unver-        Seid barmherzig: Alltagserprobt!
       mögens nur deprimieren kann. Aber
       Christus will uns weder überfordern noch      Das Nachmittags-Programm der Glau-
       deprimieren.                                  benskonferenz wurde mit einem kurz-
       Jesu Herz schlägt zuerst für die Armen        weiligen und wunderschönen Harfen-
       und Hilfsbedürftigen. Jesu Herz schlägt       konzert eröffnet, bei dem die Solo-
       zuerst für mich als Armen und Hilfs-          Harfenistin und Musikpädagogin Ulrike
       bedürftigen, als Sünder.                      Busse aus Detmold auch eigene Kom-
       Das Kreuz auf dem Hügel von Golgatha          positionen zu Gehör brachte.
       ist das sichtbarste Zeichen von Barmher-      Anschließend traf sich eine bunte
       zigkeit. Aus seiner Liebe heraus wächst       Interviewrunde im Altarraum zusam-
       unsere Liebe zu den Menschen.                 men. „Wie und wo haben Sie Barmher-
       Und darum muss ich zuerst selbst dort         zigkeit konkret erlebt?“ Antworten auf
       stehen, wo im Altarbild die ersten sieben     diese Frage erbaten Schwester Renate
       Diakone stehen. Darum brauche ich             und Pastor Hanke, die durch den Begeg-
                                                     nungsnachmittag führten.                   getragen, als ich keine Konzerte geben
       zuerst selbst die Nachfolgebeziehung
                                                     Interviewpartner waren: Frau Irmgard       konnte. Außerdem habe ich die freie
       zu Christus.
                                                     Scheffbuch und Frau Burkandt-Kilian,       Zwangszeit genutzt, um eigene Lieder zu
       Es geht also nicht um Machen, Tun, For-
                                                     zwei Bewohnerinnen des „Betreuten          komponieren, was mir viel Freude ge-
       dern oder Überfordern. Es geht um Nach-
                                                     Wohnens“ und des „Schulenröder Wohn-       schenkt hat.“
       folge und Nachahmung. „Wie Gott mir,
                                                     parks“, die stellvertretende Oberin        Diese und andere ermutigende Antwor-
       so ich dir.“ Jedoch kann nach diesem Text
                                                     Diakonisse Marlis Fuhrmann, die Gäste      ten, aufgelockert durch Harfen-Instru-
       vom Weltgericht niemand mehr den
                                                     Ulrike Busse und Festredner Rektor         mental-Stücke sowie der gute Rat, dass
       Ahnungslosen spielen.
                                                     Friedrich Rößner sowie die neue Leite-     wir als Mitarbeitende mit uns selber
       Darum treibt diese Rede nicht nur zu ent-
                                                     rin des Hauswirtschaftsbereichs im Mut-    barmherzig sein dürfen, und ein Segen
       schlossener Diakonie, sondern auch zum
                                                     terhaus, Frau Claudia Muhs.                für den Weg beendeten die Glaubens-
       Kreuz! Amen.
                                                     „Ich wurde von lieben Christinnen und      konferenz: „Seid barmherzig“.
                                                     Christen mit Gebet durch die Corona-Zeit                       Pastor Detlev Hanke
            (Predigt gekürzt v. Friedrich Rößner)

       Erntedank                                                                                den Gästen ihre Plätze an, denn jede und
                                                                                                jeder erhielt eingangs ein Frucht- oder
       in fröhlicher Gesellschaft                                                               Gemüsesymbol, das es an den Tischen
                                                                                                wiederzufinden galt. So mischten sich die
       Zunächst im Erntedank-Gottesdienst                                                       Gäste an den Tischen kunterbunt.
       mit wunderschön geschmückten Ernte-
       dankgaben im Altarraum der Bugen-
       hagen-Kapelle und mit Liedern des
       Projekt-Chores der Herbstsingwoche!

                                                    den Diakonissen beim Erntedankfest-Kaf-
                                                    feetrinken in unserem Speisesaal. Die
                                                    prächtig gestaltete Tischdekoration wies

                                                                                                Anschließend wurde Kuchen, Kaffee, Tee
                                                                                                eingenommen und den Gedichten wie
                                                                                                persönlichen Erlebnissen einzelner Gäste
                                                                                                gelauscht. Musik und Gesang waren mit
       Und nachmittags mit gut gelaunten Be-                                                    von der Partie. Besonders aber stand der
       wohnern aus dem „Wohnpark im Krodo-                                                      Dank an Gott, den Geber aller Gaben, im
       tal“, dem Schulenröder Wohnpark und                                                      Mittelpunkt.            Pastor D. Hanke

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Aktuelles
       Aus der Seelsorgearbeit                    Klinik jede Woche einen kleinen Brief mit    große Sonne aus einer gelben Wachs-
                                                  der Einladung zu einem Experiment oder       tuchtischdecke gebastelt. Wenn wir schon
       der Seeklinik, Norderney                   einer kleinen Bastelei, verbunden mit        im Abstand zueinander sitzen müssen,
                                                  einem geistlichen Impuls.                    sollten die Strahlen der Sonne uns auf
       Mit Liebe, Kreativität                                                                  unseren Plätzen mit ihrer leuchtenden
       und Glauben durch                          So sollte z.B. das Bild von der Sturmstil-   Mitte verbinden. Jesus sagt: „Ich bin das
       Corona                                     lung an einem Klinikgebäude gefunden         Licht der Welt.“ Das soll mit der Sonne
                                                  werden, oder ein Papier als Brücke getes-    uns leuchtend vor Augen stehen. Beim
       Es war der 8. März 2020.                   tet werden. Gefaltet trägt ein Blatt durch   Vorbereiten der Erntegaben kam uns die
       Wie gewohnt treffen wir                    das starke Profil viel mehr. So erreiche     Idee: Wir legen die Sonne wieder in
       uns in der Genezareth-                     ich weiter mehr Familien, als ich vor        unsere Mitte und drapieren auf ihr in die-
       Kapelle zum Bibelge-                       Corona mit den Kindergottesdiensten er-      sem Jahr die Erntegaben. Alle mitge-
       spräch. Zum Abschied verabschieden wir     reichen konnte. Doch bleiben die persön-     brachten Früchte konnten so liebevoll
       uns fröhlich: „bis Sonntag“. . .           lichen Begegnungen dabei auf der             einen richtig guten Farbtupfer in die
       Am nächsten Tag dann ein Anruf aus         Strecke.                                     Mitte der Gemeinde bringen. Seit langer
       dem Kindergarten. In der Gruppe unseres    Die Bibelgespräche finden entsprechend       Zeit waren auch wieder einige Kinder im
       Joshua gibt es bei einer Familie eine      der gesetzlichen Hygienevorgaben in          Gottesdienst. So wurden per Beamer Bil-
       Covid-19-Infektion. Nach Rücksprache       unserem großen Wohnzimmer statt. Es          der einer Kindergeschichte vor Augen ge-
       mit der Leitung unserer Seeklinik und      ist nötig, wichtig und für die Gemeinde      stellt.
       unserem Hausarzt bleiben wir bis zur       elementar, gemeinsam über den Glauben        Zum Abschluss des Gottesdienstes gab es
       eigenen Abklärung zunächst in unserem      im Gespräch zu bleiben. Abraham, unser       eine doppelte Kollekte. Wie jeden Sonn-
       Haus. Für die Gottesdienst-Gemeinde in     Vater im Glauben und Vorbild in vielen       tag die Möglichkeit, etwas in den Opfer-
       unserer Genezareth-Kapelle sind eine       schwierigen Durststrecken, war uns seit      stock zu geben. Dazu die Möglichkeit,
       Woche vor dem ersten landesweiten          dem Sommer das begleitende Thema.            sich von den Erntegaben etwas gegen
       Lockdown die gemeinsamen Zusammen-         Und wie sehen die Perspektiven aus?          eine Spende mitzunehmen.
       künfte unmöglich geworden.                 Noch ist nicht absehbar, wie lange uns       So konnte jeder einen kleinen Farbtupfer
       Es begannen Überlegungen, was weiter       noch Einschränkungen im gemeinsamen          aus dem Gottesdienst in seinen Alltag
       angeboten werden kann. Impulse über        Leben belasten werden. So ist es wichtig,    mitnehmen und im wahrsten Sinne des
       WhatsApp oder SMS – in Anlehnung           gerade in dieser Zeit Farbtupfer und         Wortes sehen und schmecken, wie freund-
       an die Gebetszeiten im Mutterhaus Bad      Perspektiven in der Gemeindearbeit zu        lich unser Gott ist.
       Harzburg, Telefonandachten, ein offener    setzen.                                      Der Gesamterlös von gut 100 Euro kam
       „Raum der Stille“ in unserer Garage und    Einer dieser Farbtupfer war das Ernte-       einem Norderneyer Kinderheim zu Gute.
       immer wieder Andachten und Predigten       dankfest. Zum Start der Kindergottes-        Perspektivisch haben wir noch zwei Farb-
       in den Briefkästen der regelmäßigen Got-   dienste im Sommer 2020 hatten wir eine       tupfer in Planung. Nach zwei Jahren soll
       tesdienstbesucher – so versuchten wir
       unter Corona-Bedingungen Seelsorge-
       und Gemeindearbeit. Ab Mai 2020 star-
       teten langsam wieder die gemeinsamen
       Gottesdienste, nach der Wiedereröffnung
       der Seeklinik im Juni 2020 auch die
       Kindergottesdienste.

       Nun ist Herbst 2021. 21 Monate einer
       ganz anderen Gemeindearbeit liegen hin-
       ter uns.
       Die Gottesdienste dürfen wir schon lange
       wieder gemeinsam feiern. Und doch ist
       alles noch anders. Lange Zeit war kein
       Gemeindegesang möglich. Obwohl je
       nach Infektionslage manches wieder
       erlaubt ist, haben wir trotzdem noch
       nicht wieder unsere vertrauten Abläufe.
       Und da die Kinder zu der gefährdetsten
       Gruppe gehören (weil kein Impfschutz
       vorgesehen und die Patientenkinder in
       der Klinik gesundheitlich geschwächt
       sind), können wir immer noch keine ge-
       meinsamen Kindergottesdienste anbie-
       ten. Dafür bekommen die Familien in der

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Aktuelles
       es am Vortag des ersten Advents wieder        Im Anschluss soll in der Adventszeit ein    Kinder bei uns zu entzünden. Wir sind
       ein Norderneyer Frühstückstreffen geben.      Hauskreis für die Norderneyer Kinder bei    gespannt wie diese Farbtupfer gerade in
       Die Planungen dafür laufen auf Hoch-          uns starten. Nach der Wiederöffnung des     dieser Zeit wirken und wir auch als Ge-
       touren, und wir sind froher Hoffnung,         Kindergartens ergaben sich auch Kon-        meinde trotz Abstandsregeln weiter ge-
       dass es hier wieder ein besonderes Fest       taktmöglichkeiten zu anderen Familien.      meinsam unterwegs sind.
       zum Sehen, Schmecken und geistlichem          Das wollen wir gerne nutzen, um im
       Auftanken geben darf.                         Advent jeden Montag ein Licht für die                Ihr Pastor D. Pohl aus Norderney

        Gemeindeversammlung am 26. September 2021                                                chen, z.B. darüber, wie eine erweiterte
                                                                                                 Leitungsstruktur der Bugenhagen-Got-
        Die Gemeinde traf sich zum Gottesdienst      Und „Wer gehört zur Mutterhausgemein-       tesdienstgemeinde aussehen könne.
        und anschließend zur Gemeindever-            schaft? Nur die Diakonissen? Wir auch?“     Und ob es künftig eine kommunitäre
        sammlung in der Bugenhagen-Kapelle.          Dankbar erinnerte Sr. Renate an die         Gemeinschaft geben könne, der die
        Schwester Renate und Pastor Hanke            Menschen, die in den zurückliegenden        Kinderheil-Schwestern wie auch inter-
        moderierten, und Frau Burkandt-Kilian        Monaten verstarben, u.a. auch an die        essierte Bewohner und Freunde der
        protokollierte Ideen und Anregungen          Altoberin Sr. Inge Fritschen. Mit ihr und   Mutterhausgemeinschaft angehören
        zur Gottesdienst-/Gemeindearbeit sowie       den anderen ist ein Stück Mutterhaus-       können.
        zum Leben im unserem Diakonissenmut-         gemeinschaft verloren gegangen.             Denn im Diakonissenmutterhaus zu
        terhaus.                                     In einem zweiten Teil wurden Anregun-       leben und zu glauben bedeutet, immer
        Zunächst gab es einen Rückblick mit          gen geäußert, z. B. „Die Predigt sollte     wieder zu lernen und sich zu ent-
        einem Dankeschön an alle, die durch die      nicht länger als 20 min. sein, dafür mehr   wickeln unter dem Segen Gottes!
        zurückliegenden eineinhalb Corona-           Lieder gesungen werden.“ Kontrovers
        Jahre dem Mutterhaus die Treue gehal-        dazu: „Ich lerne gerade durch die Predig-                       P. Hanke / Sr. Renate
        ten haben und sich mit ihren Gaben,          ten sehr viel für meinen Glauben, deshalb
        ihrer Zeit und Liebe an verschiedenen        sollte die Verkündigung nicht gekürzt
                                                                                                 Ein Schiff,
        Stellen ehren- wie auch nebenamtlich         werden.“ Ein anderer Teilnehmer ver-
                                                                                                 das sich Gemeinde nennt
        engagierten.                                 misst in der Gemeindearbeit eine klare
        Außerdem waren für das Coronajahr            Struktur und den geistlich-missiona-
                                                                                                 1.Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt,
        2020 bereits Veranstaltungen geplant.        rischen Auftrag, den die Bugenhagen-
                                                                                                   fährt durch das Meer der Zeit.
        Sie sollten dem Kennenlernen zwischen        Gemeinde für die Menschen in Bad
                                                                                                   Das Ziel, das ihm die Richtung weist,
        den Bewohnerinnen und Bewohnern der          Harzburg habe: „Was ist die konkrete Be-
                                                                                                   heißt Gottes Ewigkeit.
        beiden Wohnparks, der Diakonissen und        rufung der Bugenhagen-Gemeinde vom
                                                                                                   Das Schiff, es fährt vom Sturm bedroht
        der Gottesdienstgäste sowie Freunden         Missionsauftrag Jesu her – Matthäus
                                                                                                   durch Angst, Not und Gefahr,
        des Mutterhauses dienen. Leider muss-        28,20?“
                                                                                                   Verzweiflung, Hoffnung, Kampf u. Sieg,
        ten sie ausfallen. Auch im Frühjahr 2021     Im letzten Teil gab es Ausblicke. So
                                                                                                   so fährt es Jahr um Jahr.
        war Zeit mit nur eingeschränkten Mög-        werde ab Oktober wieder das Abendmahl
                                                                                                   Und immer wieder fragt man sich:
        lichkeiten der Gemeinschaft.                 im Gottesdienst gefeiert, das Gottes-
                                                                                                   Wird denn das Schiff bestehn?
        Dann brachten der Vorsteherwechsel           dienstgäste bereits vermissten.
                                                                                                   Erreicht es wohl das große Ziel?
        im Juli und die noch nicht wieder be-        Und im Gottesdienst am 1. Advent wer-
                                                                                                   Wird es nicht untergehn?
        setzte zweite Seelsorgestelle weitere        den „alte“ und „neue“ ehrenamtlich Mit-
        Veränderungen mit sich.                      arbeitende in Seelsorge, Besuchsdienst,     5. Ein Schiff, das sich Gemeinde nennt,
        Mitten in Corona-Zeiten bezogen 2020         Andachts- und Gottesdienstgestaltung           fährt durch das Meer der Zeit.
        und 2021 neue Mieter ihre Wohnungen          für ihre Dienste beauftragt und geseg-         Das Ziel, das ihm die Richtung weist,
        im Schulenröder Wohnpark. Mit ihnen          net. Zudem werde eine „alte“ Idee mit          heißt Gottes Ewigkeit.
        wuchsen die Zahl der Menschen in der         Leben gefüllt, nämlich gemeinsam zu            Und wenn uns Einsamkeit bedroht,
        Mutterhaus-Gemeinschaft, aber auch           beten in liturgisch-gestalteten kurzen         wenn Angst uns uberfällt:
        Fragen und Vorstellungen darüber, wie        Mittagsgebeten.                                Viel Freunde sind mit unterwegs
        sich das künftige gemeinsame Leben ge-       Als Gebetsort ist der Begegnungsraum           auf gleichen Kurs gestellt.
        stalten könne. Denn die neuen Mieter         in „Haus Felsengrund“ anvisiert, der           Das gibt uns wieder neuen Mut,
        brachten auch ihre unterschiedlichen         jedoch wegen der aktuell geltenden             wir sind nicht mehr allein.
        geistlichen Prägungen (katholisch, evan-     Corona-Auflagen zurzeit noch nicht dafür       So läuft das Schiff nach langer Fahrt
        gelisch und freikirchlich) und Fragen mit,   genutzt werden könne.                          in Gottes Hafen ein!
        z. B. „Warum kann ich in der Bugenha-        Nach einem guten Auftakt mit ange-
        gen-Gemeinde nicht Mitglied werden?“         regten Gesprächen soll die nächste          Kehrvers: Bleibe bei uns, Herr!
        Oder: „Warum wird die Gottesdienstge-        Gemeindeversammlung bereits vor             Bleibe bei uns, Herr, denn sonst sind wir
        meinde nur von der Oberin und dem Vor-       Ostern 2022 stattfinden. Dann müsse         allein auf der Fahrt durch das Meer.
        steher geleitet?“                            man auch über strategische Fragen spre-     O bleibe bei uns, Herr!

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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                                                    Zum stillen Gedenken
       Am 23. August 2021 verstarb                  APH „Haus Felsengrund“. Es wurde ein         sphäre bei. Wichtig war ihm stets, das
               Herr                                 modernes Zuhause zum Wohlfühlen              Beste für die Diakonissen zu entschei-
         Hans-Dieter Grote                          durch das Konzept der kleinen Wohn-          den.
       im Alter von 82 Jah-                         gruppen. Herr Grote wirkte mit bei Um-       Auch nach seinem Ausscheiden aus dem
       ren. Vom 1987 – 2012                         und Erweiterungsbauten im APH „Haus          Beirat blieb die Verbundenheit mit dem
       gehörte er dem Bei-                          Wartburg“ in Lehre. Als unsere Kapelle       Mutterhaus. Zu den verschiedensten
       rat/Kuratorium unse-                         saniert wurde, hatte er neue gestalte-       Anlässen gab es ein herzliches Grüßen.
       res Mutterhauses an.                         rische Ideen des Altarraumes. So sehen       In großer Dankbarkeit denken wir an
       Von 1993 bis 2010                            wir auch heute überall seine Handschrift.    sein Wirken im Mutterhaus.
       nahm er den stellver-                        Im Beirat brachte Herr Grote sich mit viel   Allen Angehörigen, vor allem seiner Frau
       tretenden Vorsitz wahr. Als Architekt ver-   Engagement und hoher Kompetenz in die        wünschen wir den Trost unseres auf-
       änderte Herr Grote das Gelände unseres       verschiedenen Fragestellungen beratend       erstandenen Herrn.
       Mutterhauses.                                ein.
       Er plante und überwachte den Bau des         Gravierende Entscheidungen mussten in        Über der Traueranzeige stand:
       „Wohnparks im Krodotal“. Diese Senio-        diesen Jahren getroffen werden. In sei-      Nur Gnade ist es, die selig macht.
       renwohnanlage wurde 2001 eröffnet. In        ner klaren, offenen, fröhlichen Art trug
       ähnlicher Bauweise entstand 2005 unser       er stets zu einer harmonischen Atmo-                                 Sr. Renate Kätsch

                          Am 14. Oktober 2021       sen, Mitarbeitenden sowie auch anderer       zum Segen. Im Januar 2017 wurde ein
                          erlöste Gott, der Herr    Menschen.                                    Umzug nach Haus Felsengrund nötig.
                          über Leben und Tod,       Ihr Lebensweg führte über viele schmerz-     Doch auch dort konnte sie als treue
                                   Frau             liche Strecken, verursacht durch eigene      Beterin wirken.
                               Ruth Weber,          Krankheiten, durch die Erblindung der        Die Trauerfeier war eine Lob- und Dank-
                                geb. Fricke         Anneruth, Erkrankung an MS bei Chris-        feier. Sie stand unter dem Liedvers:
                          von ihrem langen War-     tiane und Siegtraud. Früh wurden ihr         „Meine Hoffnung und meine Freude,
                          ten auf die Ewigkeit.     zwei Kinder durch Unfälle genommen.          meine Stärke, mein Licht: Christus meine
                          Im März 1962 kam sie      Doch durch ihren festen Glauben konnte       Zuversicht, auf dich vertrau ich und
       mit ihrer Familie nach Bad Harzburg. Ihr     sie diese Zeiten durchstehen. Dabei          fürcht mich nicht, auf dich vertrau ich
       Mann, Pastor Ulrich Weber, gestorben im      waren ihr Trauspruch „Dein Wille ge-         und fürcht mich nicht.“
       Oktober 2006, war bis 1990 theolo-           schehe!“ und der Satz „Gott macht keine
       gischer Mitarbeiter im Mutterhaus.           Fehler.“ Halt. So war sie für viele Men-     In großer Dankbarkeit legen auch wir
       Frau Weber fand neben der Versorgung         schen Vorbild im Glauben.                    Frau Weber nun in Gottes Hände zurück.
       der sechs Kinder und der Unterstützung       2009 zog Frau Weber mit 84 Jahren in         Der Herr möge über ihre Kinder, Enkel
       ihres Mannes auch Zeit für die seel-         den „Wohnpark im Krodotal“ ein. Auch         und Urenkel wachen.
       sorgerliche Begleitung vieler Diakonis-      dort setzte Gott sie für viele Menschen                            Sr. Renate Kätsch

                                       Wir werden bei dem Herrn sein allezeit. 1. Thessalonicher 4, 17

        Immer wieder sonntags – gemeinsames Singen
        Diese Idee stammt nicht von mir, son-       tane Videos, die immer noch in den
        dern vermutlich von Pfr. Margot Käs-        sozialen Netzwerken zu sehen sind. Als
        mann, der ehemaligen Bischöfin der          ich von dieser Aktion hörte, war ich be-
        Evangelischen Landeskirche Hannovers.       geistert und sang nun fast jeden Abend
        Im März 2020, als Corona plötzlich den      um 19.00 Uhr auf meinem Balkon in
        Alltag beherrschte und viele Menschen       Kassel „Der Mond ist aufgegangen“.
        sich ängstlich und besorgt in ihre Häu-     Schnell waren Beifall klatschende Zuhö-
        ser und Wohnungen zurückgezogen hat-        rer da und nach und nach kamen auch
        ten, lud sie in einem Video zum sog.        einige Sängerinnen dazu. Wir waren ein
        „Balkonsingen“ ein.                         wunderbarer kleiner Chor, den ich immer
        Sie ermunterte die Menschen, jeden          noch vermisse.
        Abend um 19.00 Uhr „Der Mond ist auf-       Als ich hier in Bad Harzburg eingezogen
        gegangen. . .“ zu singen oder zu musi-      war, lud ich nach einem Gottesdienst         mit Gitarre und Mundharmonika unter-
        zieren – jede und jeder auf seinem Bal-     spontan einige Mitbewohnerinnen und          stützte. Inzwischen ist es Herbst gewor-
        kon oder in seinem Garten. Ein entspre-     Mitbewohner des Schulenröder Wohn-           den und wir singen immer noch, und
        chender Aufruf in den sozialen Netz-        parks zum 19.00 Uhr-Singen ein. Auf          zwar sonntags – 19.00 Uhr – im Winter-
        werken erreichte in wenigen Tagen über      dem Parkplatz kam eine Gruppe von            halbjahr nicht mehr draußen, sondern
        200.000 Nutzer allein von Facebook.         zehn Sängern zusammen. Dazu gehörte          im Bugenhagen-Saal.
        Vielerorts entstanden beim Singen spon-     auch Hartmut Riebel, der unser Singen-                         Heidi Burkandt-Kilian

                                                                                                                                        7
Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Vergangenes und Neues                      Verabschiedung
        Liebe Freunde                             Verlieren – Suchen –                              1. GOTT SUCHT
                                                                                                    Er sucht Menschen. Er sucht seine Ge-
        unseres Mutterhauses!                     Finden                                            schöpfe. Er sucht Gemeinschaft mit
        Wir möchten Sie teilhaben lassen an                                                         ihnen. Gott will in lebendiger Beziehung
        den beiden Dank-Gottesdiensten zur                           Gekürzte Festpredigt           mit uns Menschen leben. Dazu hat er uns
        Verabschiedung unseres Vorstehers                            von Pastor Kögler
        Pastor Traugott Kögler am 20. Juni                                                          geschaffen. Auf ihn hin sind wir geschaf-
                                                                     zur Verabschiedung             fen, um in Gemeinschaft mit ihm zu
        2021 und seiner Ehefrau Dagmar Kög-
                                                                                     Lk. 15, 1-10   leben. Das ist unsere Bestimmung und
        ler sowie zur Einführung des neuen
        Vorstehers Pastor Detlev Hanke am                                                           unsere Erfüllung!
        01. August 2021.                                            Jetzt kann ich es ja ver-       Aber nun sind Gott die Menschen „verlo-
        Die sieben Jahre von Pastor Kögler                          raten: Meine Frau hatte         ren gegangen“, bzw. sie haben sich im
        waren geprägt vom Bau des Schulen-                          vor einigen Wochen              Misstrauen gegen ihn von ihm losgesagt.
        röder Wohnparks. Konzeption, Planung      während dem ersten Packen von Umzugs-
        und Begleitung der Bautätigkeiten         kisten ihren Autoschlüssel verloren. Lei-         Das ist schon sehr lange her . . . Adam
        waren zusätzlich herausfordernde Auf-     der waren auch noch andere Schlüssel              und Eva . . . aber das hat immer noch an-
        gaben in seinem Dienst. Es konnten        dran: Haus- und Spener-Schlüssel. Erst
        Menschen gewonnen werden. Leider                                                            dauernde Konsequenzen, nämlich die
                                                  suchte sie selber. Dann suchte ich. Nichts        Trennung von Gott. Zu Weihnachten sin-
        verhinderten die Coronabeschränkun-
        gen ein näheres Kennenlernen und          gefunden.                                         gen wir es immer wieder: „Welt ging ver-
        eine zeitnahe Integration der neuen       Am nächsten Tag hielt ich die Augen               loren . . .“ aber dann: „Christ ist geboren!
        Bewohner in das Bestehende. Sie           offen, wo könnte er sein? Wieder nichts.          Freue dich du Christenheit!“ Das Verlo-
        haben das daran gemerkt, dass an bei-     Wir beteten, dass Gott ihn uns finden             rene wird gesucht. Gottes Suchprogramm
        den Festveranstaltungen nur eine be-      lässt. Etwa eine Woche vergeht – der              trägt den Namen: JESUS CHRISTUS!
        grenzte Personenzahl präsent sein         Schlüsselbund bleibt verschwunden. Wir
        konnte. Das tat uns sehr leid. Wir wag-   beten weiter. Nichts geschieht. Es wird            „Des Menschen Sohn ist gekommen,
        ten Neues, und so konnten viele von       eng. Die Nervosität steigt.                          zu suchen und selig zu machen,
        Ihnen über YouTube dabei sein. Wir                                                              was verloren ist.“ Lk. 19,10
        wünschen Ehepaar Kögler Gottes Segen      Unser Beten wird immer intensiver.
        zu allem weiteren Tun als Ruheständ-
        ler, aber auch zum Lassen.                Meine Frau geht in Gedanken alle Wege             Mit einem verächtlichen Unterton kommt
        Im 170. Jahr der Gründung unseres         ab. Da kommt ihr ein neuer Gedanke:               es aus dem Mund der Pharisäer und
        Mutterhauses dürfen wir in Detlev         Such mal in der Küche hinter dem Bugen-           Schriftgelehrten, die Jesus beobachte-
        Hanke unseren 8. Vorsteher willkom-       hagensaal in der Kiste, in der du unlängst        ten: „Dieser Jesus nimmt die Sünder an!“
        men heißen. Wir sind sehr dankbar,        das Deko-Material zusammengepackt hast            Genau! Das ist es! Damit treffen sie,
        dass er die Berufung angenommen hat       . . . Sie wühlt in der Kiste . . . und sie fin-   ohne es zu wollen, den Nagel auf den
        und die Arbeit weiter entwickeln wird.    det dort den Schlüsselbund! – Und jetzt           Kopf. Ein besseres Zeugnis hätten sie
        Wir sind einander nicht fremd, denn       hätten Sie das Gesicht meiner Frau sehen          Jesus gar nicht ausstellen können.
        viele von uns Schwestern haben von        sollen!                                           Interessanterweise haben das die Ande-
        2001 – 2008 gemeinsam mit Pastor          Als sie zur Tür hereinkommt, sehe ich es          ren, die als „Sünder“ bezeichnet wurden,
        Hanke als Klinikseelsorger in unserer
        Rehaklinik für Kinder und Jugend-         ihr an, ohne dass sie etwas gesagt hat:           schon eher begriffen. Lukas berichtet
        liche, der heutigen Seeklinik Norder-     Überglücklich, befreit, Freude! „Ich habe         einleitend „Es nahten sich Jesus aber al-
        ney gGmbH auf Norderney gearbeitet.       ihn gefunden!“ Er ist wieder am richtigen         lerlei Zöllner und Sünder . . .“ (V.1). Sie
        Ich denke, keiner von uns hat damals      Ort! Und dann setzt sich ihre Freude fort         wussten um ihre Defizite, um ihre
        gedacht, dass wir uns hier in ganz        zu mir . . . und die Freude mündet in             Schuld. Sie nahen sich ihm, weil sie seine
        anderen Funktionen wiedertreffen wür-     unser Dankgebet: „Danke Herr Jesus!               Herzenshaltung spürten. Bei ihm war
        den. So lässt der Herr uns immer wie-     Das mit dem Gedanken warst du! Du hast            nichts von hochnäsiger Selbstgerechtig-
        der staunen, wie weise er jeden Ein-      unser Beten gehört und uns auf diese              keit. Nichts von naserümpfender Distanz.
        zelnen führt, neue Wege zeigt, Türen      Weise geholfen!“                                  Nichts von moralisch drohendem Zeige-
        öffnet und Berufung erkennen und an-                                                        finger. Bei Jesus merkten sie etwas von
        nehmen lässt.
        Schwestern, Bewohner, Mitarbeitende       Ein verlorener Schlüsselbund ist nun gar          Güte – ohne billige Anpassung, etwas
        und alle, die zu uns gehören, sind nun    nichts gegenüber einem verlorenen Men-            von Angenommen sein, etwas von Liebe
        sehr gespannt und offen für die ge-       schen! Denken Sie mal an Eltern, denen            die nicht von menschlichen Vorleistun-
        meinsamen Wege. Übrigens laden wir        ein Kind verloren geht!                           gen ausgeht und sich nicht vom Echo
        Sie wieder herzlich zu unseren Veran-     Im Predigttext Lk. 15, 1-10 geht es um            abhängig macht. Deshalb nahen sich
        staltungen ein. Es gilt die 3-G-Regel.    uns Menschen, die Gott verloren gegan-            Menschen mit Schuld zu Jesus!
        Eine Anmeldung ist nicht mehr nötig.      gen sind. Aber weil wir ihm sehr wertvoll
                                                  sind, sucht er uns.                               Anhand von drei Beispielen erklärt Jesus,
        In herzlicher Verbundenheit Ihre          Jesus erzählt Beispiele mit der gleichen          wozu er von Gott gesandt war.
                                                  Zielrichtung: Da ist etwas verloren. Da           1. von einem verirrten Schaf
                                                  wird etwas gesucht. Da wird etwas gefun-          2. von einer verlorenen Silbermünze
                                                  den – und die Freude ist groß!                    3. von einem verlorenen Sohn

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Die Ausgangslage in allen drei Gleichnis-     Wo wir am richtigen Platz sind, das muss     und Greifkommando. Er klopft nicht auf
       sen ist das Verloren sein. Verloren ist       uns von außen gesagt werden! Eben von        den Busch, er stochert nicht im Dickicht
       das, was nicht am richtigen Platz ist. Ver-   dem, dem wir unser Leben verdanken.          unserer Verstecke. Er macht sich in Jesus
       lorenes verliert seinen Sinn. Der Reifen      Der, der uns geschaffen hat, sagt uns,       Christus selbst auf den Weg uns nahe zu
       zum Beispiel, der sich vom Auto gelöst        welchen Sinn unser Leben hat. Der le-        kommen. Er ruft nach uns. Er ruft uns
       hat, verliert seine Bestimmung so lange,      bendige Gott sagt uns, wozu wir da sind:     beim Namen: „Adam, wo bist du?“ – So
       bis er wieder fest am Auto montiert ist.      „Am richtigen Platz bist du in Gemein-       ist Gott! So offenbart sich der Gott Abra-
       Verlorenes ist dem Zerfall, dem Verder-       schaft, in persönlicher Verbindung mit       hams, Isaaks und Jakobs! – So ist Gott
       ben ausgesetzt. Der Schlüssel, der im Ge-     mir!“                                        für Dich – und zu Dir!
       müsebeet landet, ist nicht am richtigen       Unser Problem ist aber ein Graben zwi-       Unter den 7 Milliarden Menschen auf der
       Platz – verloren! Das Kind, das sich auf      schen Gott und uns, ein Sund. Sünde und      Erde kennt Jesus, der gute Hirte, dich,
       einer Bergwanderung von den Eltern ab-        Schuld trennen uns von Gott. Deshalb         den Einzelnen, und hat dich lieb! Er will
       gesetzt und verlaufen hat, geht verloren,     sagt die Bibel, wir sind „verloren durch     Gemeinschaft mit dir haben!
       wenn es nicht gefunden wird. Auch bei         Schuld und Sünde“.
       dem Schaf ist es einleuchtend: Das ist        Wir sind fern von Gott durch aktive Auf-     Das ist Evangelium! Frohe Botschaft . . .
       verloren in der Wildnis.                      lehnung gegenüber ihm genauso wie              für alle Biedermänner,
       Aber bei uns Menschen? Wieso sollen wir       durch passive Gleichgültigkeit ihm ge-         für alle verkrachten Existenzen,
       verloren sein? Wir Menschen sind Gott         genüber. Auf diese Weise verfehlen wir         für heuchlerische Saubermänner,
       verloren gegangen. Komplett. Alle. Jeder      unser Ziel des Lebens – und gehen ver-         für unglückliche Lebedamen,
       Einzelne. Weil wir nicht nach diesem Gott     loren. Das ist die schlechte Nachricht. –      für Otto Normalverbraucher,
       fragten. Aus Ignoranz oder aus Unkennt-       Die gute Nachricht ist, dass unser Schöp-      für Lieschen Immerbrav,
       nis. Weil wir auf eigene Faust leben woll-    fer uns auch sagen lässt, dass er nicht        für dich und für mich!
       ten. Weil wir „ohne Gott und Sonnen-          will, dass auch nur Einer verloren geht!
       schein die Ernte unseres Lebens einfah-       Und dass er will, dass wir ein Leben in      Auffallend ist in allen drei Gleichnissen,
       ren“ wollten.                                 der ganzen Fülle haben sollen, zeitlich      dass das Verlorene nicht aufgegeben
       Der Mensch, der keine Beziehung zu Gott       und ewig. Und dass Gott sich deshalb auf     wird, sondern geliebt bleibt und deshalb
       hat, ist am falschen Platz und geht ver-      die Suche macht.                             gesucht wird!
       loren, wenn er nicht gefunden wird bzw.                                                    Gott sucht dich – lass dich finden!
       sich finden lässt.                            2. GOTT SUCHT DICH!                          Es steht für dich dabei viel auf dem Spiel.
       Das Dramatische ist nur: Die meisten          Das erklärt Jesus an den Beispielen in       Es geht nicht bloß um moralische Aufrüs-
       Menschen empfinden es überhaupt nicht,        Lukas 10.                                    tung oder um ein christliches Wohlfühl-
       dass sie diesbezüglich irgendein Problem      Ein Hirte, ein einfacher Mann, robust,       programm, sondern um Rettung aus
       hätten. „Wozu brauchen wir einen              nicht zimperlich, hat 100 Schafe und ver-    ewigem Verlorensein, aus dem Gericht
       Gott?“ – Sie schlagen sich einfach so         liert eins davon. Obwohl er so viele Tiere   Gottes, vor dem wir alle einmal stehen
       durchs Leben. Zwar ohne Orientierung,         hat, nimmt er das Verschwinden des           werden!
       aber trotzdem putzmunter.                     Einen wahr. Er hat einen guten Über-
       Und viele hochanständig: „Edel sei der        blick. Er kennt sie alle. Und er denkt          „Also hat Gott die Welt geliebt,
       Mensch, hilfreich und gut!“                   nicht wirtschaftlich: „Nur 1 % Verlust –      dass er seinen einzigen Sohn sandte,
       Viele wissen gar nicht mehr, wohin sie        das gehört eben dazu, so ist das Leben,        auf dass alle, die an ihn glauben,
       gehören, was ihnen fehlt, und wo ihre         Pech gehabt, selbst schuld!“ – NEIN! So              nicht verloren werden,
       letzte Anbindung des Lebens ist, ihr          denkt er nicht! Er findet sich mit dem         sondern das ewige Leben haben.“
       eigentliches Zuhause. „Sie haben verges-      Verlust des Tieres nicht einfach ab! Ihn                    Joh. 3,16
       sen, dass sie Gott vergessen haben.“ So       interessiert nicht nur die Masse, sondern
       brachte es Landesbischof Axel Noack auf       jedes Einzelne! Und der Hirte hat Erbar-     Was tut eigentlich das Schaf, um gerettet
       den Punkt. Sie wissen gar nicht mehr,         men mit dem Schaf, das eben droht ver-       zu werden? Es kann eigentlich nur noch
       dass sie eigentlich zu Gott gehören, ihm      loren zu gehen. Auch das Weglaufen           schreien! Die Rettung muss von außen
       aber abhanden gekommen sind – und             eines Schafes veranlasst den Hirten          kommen! Genauso ist es im übertrage-
       dass dieser Gott sie tatsächlich sucht und    nicht, es zu verstoßen. Er macht sich        nen Sinn bei uns Menschen: Keiner kann
       zurückgewinnen möchte in eine persön-         persönlich auf den Weg und sucht. Su-        sich am eigenen Schopf aus dem „Sün-
       liche Beziehung, – weil er sie lieb hat.      chen ist anstrengend, es kostet extra Zeit   densumpf“ ziehen! Aber schreien können
       Und dann wird natürlich kritisch hinter-      und Kraft. Es braucht Geduld! Der Auf-
       fragt: „Wer sagt uns denn, wer am rich-       wand scheint in keinem angemessenen               „Wer den Namen des HERRN
       tigen Platz ist, und wer nicht?“ „Wer in      Verhältnis zum Erfolg zu stehen. 99:1.           anrufen wird, der soll gerettet
       Ordnung ist, und wer nicht?“ Kollegen         Nur die Liebe erklärt solches Verhalten!              werden.“ Joel 3,5
       und Freunde sagen vielleicht: „Du bist        Jesus vergleicht sich selbst und den Vater
       ein prima Kerl! Vorbildliches Verhalten!      im Himmel mit solch einem guten,             wir: „Herr, erbarme dich über mich!“
       Du bist ok!“ Das Dumme ist nur: Diese         suchenden Hirten!                            Wenn du im Herzen berührt wirst durch
       löbliche Meinung Anderer ist nicht maß-       Wir staunen darüber, dass Gott so ist! Er    ein Wort Gottes, wenn der Heilige Geist
       geblich! Maßgeblich ist das Maß Gottes!       sucht nicht mit Großfahndung, Steckbrief     dich innerlich bewegt, dann sollst du

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Gemeinsames Leben - Mutig voran! - Freundesbrief des Diakonissenmutterhauses Bad Harzburg e.V - Diakonissenmutterhaus Bad Harzburg
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       Grußworte zur Verabschiedung
       hinhören und glauben. „Buße tun“ steht         geht ein Lachen über sein Gesicht! Es hat   Jesu nun losgeschickt: „Geht hin in alle
       hier bei dem, was der Verlorene, der Sün-      sich alles gelohnt!                         Welt. Macht zu Jüngern alle Völker!“
       der, zu tun hat!                                                                           Freude möchte man immer anderen mit-
       Das heißt umkehren auf dem Weg ohne            3. GOTT SUCHT DURCH DICH!                   teilen. Geteilte Freude wird zur doppel-
       Gott, hinkehren zu Gott im Gebet, Schuld       „Und wenn er heimkommt, ruft er seine       ten Freude! Denn „wes das Herz voll ist,
       und Sünde bekennen, Vergebung Jesu in          Freunde und Nachbarn und spricht zu         des wird der Mund übergehen!“ So ein-
       Anspruch nehmen und ein Leben mit ihm          ihnen: Freut euch mit mir; denn ich habe    fach kann „Mission“ sein! „Gerettet sein
       im Glauben führen.                             mein Schaf gefunden, das verloren war.“     gibt Rettersinn!“
                                                      (V.6)
       Retten ist das Ziel des Suchens Gottes!        Wir erkennen in allen drei Gleichnissen,    Gott will auch Sie als Mitarbeiter, als Bot-
       Wenn der Hirte dann das verlorene Schaf        die Jesus erzählt, dass am Ende die         schafter, in seinem Reich haben, als Hir-
       gefunden hat, wenn sie wieder beieinan-        Freude steht – und die Aufforderung, sich   tenhelfer beim Aufsuchen und Finden
       der sind, dann ist es gerettet! „Und wenn                                                  von Menschen, die zum Leben gewonnen
       er's gefunden hat, so legt er sich's auf die      „Es wird Freude sein im Himmel           werden sollen!
       Schultern voller Freude.“ (V.5)                  über einen Sünder, der Buße tut.“
       Versuchen Sie, diesem Hirten ins Gesicht                       V.10                        Haben Sie sich in der Botschaft Jesu aus
       zu schauen der das Verlorene gefunden                                                      Lukas 10 wiederentdeckt?
       hat: Die Sorgenfalten auf der Stirn sind       mit zu freuen! Und mit dieser Freude der
       weg! Jetzt strahlen seine Augen! Jetzt         Erlösten im Herzen werden die Jünger                                   Traugott Kögler

       Dankesworte                                    Zukunftswerkstatt. Heute steht er da, der
                                                                                                   Frank Spatz, Generalsekretär des
                                                      Schulenröder Wohnpark, und dort einge-
       in Auszügen                                    zogene Menschen unterstützen und be-
                                                                                                   Gnadauer Gemeinschaftsverbandes
                                                      reichern unser Gemeindeleben mit ihren
                                                                                                                     . . . Als Vertreter des
       Sr. Renate Kätsch,                             Gaben.
                                                                                                                     Gnadauer Verbandes
       Oberin                                         Diverse Rahmen in unserem Mutterhaus
                                                                                                                     möchte ich Euch
                                                      lernten Sie kennen und achten. In man-
                                                                                                                     ganz herzlich danken
       Ich habe einen Rahmen                          che haben Sie sich hineingefunden, das
                                                                                                                     – nicht nur grüßen,
       mitgebracht. Mit die-                          war manchmal klein, eng. Mit diesen
                                                                                                                     sondern danken!
       sem Begriff in all sei-                        diversen Rahmen haben Sie gelebt und
       nen Facetten hatten Sie                        da wo es nötig war, haben Sie den be-
                                                                                                                    Danken, dass Ihr
       vom ersten bis zum                             grenzenden Rahmen einfach umgebaut.
                                                                                                   Eurer Berufung treu geblieben seid in
       letzten Tag als Vorsteher, oder Sie Fr.        Jetzt sehen wir auf das
                                                                                                   über 40 Jahren! Das ist heute alles
       Kögler als theologische Mitarbeiterin,         Kreuz Jesu Christi,
                                                                                                   andere als selbstverständlich. Das ist
       zu tun.                                        seine unendliche Liebe
                                                                                                   verbunden mit ganz viel Bereitschaft,
       Das Wort „Rahmen“ bedeutet Stütze. Der         zu uns Menschen. So
                                                                                                   sich immer wieder auf Veränderungen
       Rahmen steht für klare Begrenzungen,           haben Sie beide unser
                                                                                                   einzulassen – für Euch als Ehepaar
       das kann schützen aber auch einengen,          vielfältiges Leben im
                                                                                                   und für die Kinder. An dieser Stelle
       ausbremsen. Ich denke, dass gerade Sie         großen Mutterhausbereich belebt, ver-
                                                                                                   einen bewussten Dank an Euch als Fa-
       es häufig auch so empfunden haben. Das         ändert und gestaltet. Die beiden Be-
                                                                                                   milie!
       stellt vor Herausforderungen: Da gab es        griffe: „Wertschätzung und Ermutigung“
       den institutionellen Rahmen, gesetz-           waren Ihnen wichtig. Mitarbeitende, Be-
                                                                                                   Es ging in diesen Jahren sicher durch
       liche/rechtliche Rahmen, finanzielle Rah-      wohner und Schwestern wurden ermutigt
                                                                                                   manche Höhen und Tiefen, und es gab
       men, in denen Sie sich bewegen mussten.        durch eine Karte, eine Blume, Süßes, Eis
                                                                                                   immer wieder Momente, in denen man
       Der Rahmen steht auch für klare Vorstel-       und durch unzählbare persönliche seel-
                                                                                                   ganz bewusst auf Gott schauen musste,
       lungen – hier kennen wir charakteris-          sorgerliche Gespräche. Gemeinsam haben
                                                                                                   um sagen zu können: trotzdem!
       tische Wortkombinationen wie:                  wir viele Ausflüge unternommen.
                                                                                                   Deshalb möchte ich Euch im Rückblick
       • übliche Rahmen – Wie oft hörten Sie:         Wir können nur von Herzen unserem gro-
                                                                                                   auf das Dennoch des Glaubens die
          „das ist bei uns so üblich.“                ßen Gott danken, dass er Sie beide in
                                                                                                   Verse 23 – 26 aus Psalm 73 mit auf
       • vorgegebene Rahmen                           den Dienst bei uns berufen hat. Ich danke
                                                                                                   den Weg geben:
       • angemessene, würdige Rahmen: Sie,            Ihnen für die schöne harmonische und
          Frau Kögler, verliehen mit der Ihnen        befruchtende Zusammenarbeit, auch in
                                                                                                   Dennoch bleibe ich stets an dir; denn
          eigenen Deko so manchen Veranstal-          schwierigen Zeiten, für alle Korrekturen
                                                                                                   du hältst mich bei meiner rechten
          tungen den letzten Pfiff.                   und Ergänzungen.
                                                                                                   Hand, du leitest mich nach deinem Rat
                                                      Jetzt wünschen wir Ihnen ruhigere Tage
                                                                                                   und nimmst mich am Ende mit Ehren
       Wir kennen Redewendungen, z.B. „einen          und viel Freude mit Ihren Kindern und
                                                                                                   an.
       neuen Rahmen abstecken“ – damit be-            Enkelkindern. Wir Schwestern werden Sie
       gannen Sie mit dem Einstieg in die             weiter auf unserer Gebetsliste behalten.

       10
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 11

       Anne-Catrien Pues,                           • Ihren unermüdlichen Einsatz für das       Björn Jüppner, Heimleiter
       Vorsitzende des Kuratoriums                    Mutterhaus, ganz voran für unsere         des APH „Wartburg“ in Lehre
                                                      Diakonissen
       . . . Ihre Zeit im Mutterhaus mit den        • Ihren Mut, Ihren Langmut, auch vor        Unser gemeinsamer Weg von 7 Jahren
       Schwestern und den Menschen, die hier          großen Herausforderungen nicht zu-        geht heute zu Ende. Wir möchten von
       leben und arbeiten, und auch mit uns im        rückzuschrecken, wenn sie dem Wohl        Herzen „Danke“ sagen für diese Zeit.
       Kuratorium begann vor ziemlich genau           des Mutterhauses und den Schwestern       Sie haben sehr viel bewegt in unserem
       sieben Jahren.                                 dienlich sind                             Haus Wartburg und haben uns reichlich
       Sie suchten eine neue berufliche Heraus-     • Ihre Gabe, zugewandt zuzuhören,           beschenkt: unsere Bewohner in den zahl-
       forderung. Da waren Sie hier genau rich-       auch in hitzigen und strittigen Diskus-   reichen Bibelstunden, Gottesdiensten
       tig. An Herausforderungen mangelt es           sionen                                    und Gesprächen und auch für uns Mit-
       im Mutterhaus nicht. Wir wissen . . . wie    • Ihre Gabe, im Dialog zu bleiben . . .     arbeiter waren Sie immer da.
       bunt, wie vielfältig, eben auch herausfor-     dass Sie uns in den Kuratoriumssitzun-    Auch viele Bau- und Modernisierungs-
       dernd Ihre Sträuße an Aufgaben im Mut-         gen durch Ihre freundliche und zuge-      maßnahmen in „Haus Wartburg“ sind in
       terhaus tagein tagaus sind.                    wandte Art stets ermuntert haben,         diese 7 Jahre gefallen . . .
       Sie wollten gewinnen . . . Menschen ge-        über den Tellerrand hinaus zu schauen
       winnen für Jesus, für die gute Sache, für      und kritisch zu denken
       unsere Schwestern, für das Mutterhaus        • dass Sie stets den Raum für offene,
                                                                                                 Florian Knöpfel,
       mit all den unterschiedlichen Menschen,        konstruktive Gespräche und auch kon-
                                                                                                 Chefarzt der Seeklinik
       die es beherbergt.                             troverse Diskussionen aufgetan haben
                                                                                                 Norderney gGmbH
       Dass Sie zur Bewerkstelligung dieser Auf-      und doch dafür Sorge trugen, dass wir
       gabe immer mal wieder einen Bauhelm            von einem Geist getragene Entschei-
                                                                                                 . . . Ich möchte mich
       würden tragen müssen, das haben Sie            dungen zum Wohl der Diakonissen und
                                                                                                 bedanken für die sehr
       sich wahrscheinlich damals noch nicht          des Mutterhauses finden konnten.
                                                                                                 freundliche und nette
       vorgestellt. Genauso kam es und nahm         • Dass wir spüren durften, dass Sie all
                                                                                                 Zusammenarbeit was,
       seinen Anfang in der Zukunftswerkstatt         Ihre Kraft aus Ihrer tiefen unverstell-
                                                                                                 wie ich glaube, in der
       (Kuratorium und Schwesternrat). Wir            ten Beziehung zu Gott, zu Jesus be-
                                                                                                 heutigen Zeit nicht
       wollten Menschen gewinnen, die nahe am         ziehen. Das spürten wir in vielen Ge-
                                                                                                 selbstverständlich ist.
       Mutterhaus leben und sich jederzeit hier       sprächen mit Ihnen beiden und so
                                                                                                 Im unfreiwilligen Ru-
       anbinden und einbringen können, mit            konnte der Funke des Glaubens, der
                                                                                                 hestand durch Corona habe ich ge-
       oder ohne Ehrenamt, zum Gottesdienst,          Funke der Hoffnung auf uns wie auf all
                                                                                                 merkt wie schön es ist, mehr Zeit für
       zum Verweilen, zur Gemeinschaft, zur           Ihre Gesprächspartner überspringen.
                                                                                                 die Familie zu haben.
       Übernahme von Aufgaben und Verant-             Entscheidungen fallen anders aus,
                                                                                                 Andererseits erlebe ich bei meinen
       wortungen entsprechend ihrer Gaben             wenn wir Jesus einladen, mit am Tisch
                                                                                                 Eltern, die jetzt auch im Ruhestand
       und Talente, zum Singen, zum Beten,            Platz zu nehmen.
                                                                                                 sind, wie wenig Zeit plötzlich im Ru-
       zum Lachen, zum Weinen und Trösten . . .
                                                                                                 hestand ist, wie viele Aufgaben es gibt
       Um das zu erreichen, mussten Sie durchs      Nun entlassen wir Sie in den sog. Ruhe-
                                                                                                 und wieviel zu tun ist . . .
       Nadelöhr des Bauens. Architekten, Stadt-     stand. Wir ahnen: Bei Ihnen hat das
                                                                                                 Ich glaube, es wird Ihnen nie langwei-
       planer, Handwerker u.a. wurden immer         nichts mit Ruhe und schon gar nicht mit
                                                                                                 lig werden!
       häufiger Ihre Gesprächspartner. Planen,      Stand zu tun. In Woltersdorf wartet ein
       kalkulieren, kontrollieren, reklamieren,     quirliges Zuhause mit Kindern und Enkel-
       fordern, vermitteln, rechnen, messen         kindern auf Sie – eine besondere Art der
       wurde immer häufiger Ihre Aufgabe.           Kommunität also . . .                       Pastor Johann Ubben,
       Gott sei Dank waren Sie mit unserer Obe-                                                 DMK-Stiftung Gemeinsames Leben
       rin Sr. Renate und Verwaltungsleiter
       Herrn Anklamm eingebettet in ein kom-         Pastor Georg Grobe,                                         Wir von der Stiftung
       petentes und verlässliches Team. Sie,         Vorsitzender des HVLG                                       haben gedacht, wir ma-
       liebe Frau Kögler, konnten zusätzlich                                                                     chen keine großartigen
       zahlreiche Dienste und Gespräche über-        . . . Ich kann aus eigener Erfahrung                        Dankesworte, sondern
       nehmen . . .                                  sagen: Pastor im Ruhestand zu sein,                         wir fassen einen Be-
       Heute entsteht eine sich findende und         ist sowas wie ein Traumberuf! Das                           schluss!
       wachsende Gemeinschaft im Schulen-            Schöne dabei ist: Man muss über-                            Dieser Beschluss be-
       röder Wohnpark. Was für eine Freude,          haupt nichts mehr – aber man kann,                          steht darin, dass wir
       was für ein Geschenk, dass wir heute          und zwar das tun, wofür das Herz wei-      den bisherigen Vorsteher bitten, ins
       gemeinsam schauen können, wie der             ter schlägt – was man gut kann und         Kuratorium der Stiftung einzutreten und
       Samen sich verwurzelt hat und nun be-         gefragt wird! Und in diesem Sinne          dort mitzuarbeiten!
       ginnt aufzugehen . . .                        wünsche ich Euch Gottes Segen auf          Das ist eine Form der Verbindung, die
       Wir haben also allen Grund Ihnen beiden       der nächsten Lebensetappe.                 bleibt – auch für die Arbeit des Mutter-
       von Herzen zu danken für:                                                                hauses!

                                                                                                                                      11
FrBrief_2021-02_Layout 1 22.11.21 08:10 Seite 12

       Grußworte zur Verabschiedung und zur Einführung                                            Festpredigt zur Einführung
       Susanne Schaff, Heimleiterin
                                                     Herzlich willkommen!                         Das Wichtigste
       des APH „Haus Felsengrund“
                                                                                                  sind die Schippen!
                                                     Dankbar und voll Freude dürfen wir
                         . . . Während Ihrer Zeit
                                                     Schwestern Sie, Herrn P. Hanke,
                         bei uns standen Sie                                                      Liebe Leserinnen
                                                     heute – im 170. Jubiläumsjahr des
                         immer den Bewohnern                                                      und Leser,
                                                     Mutterhauses als Vorsteher willkom-
                         und auch den Mitarbei-
                                                     men heißen.
                         tern unterstützend zur                                                   wer Kinder oder Enkel-
                                                     Wir Schwestern möchten Sie mit dem
                         Seite und alle wussten:                                                  kinder hat, weiß das.
                                                     Losungswort grüßen, das unsere
                         Bei Fragen und Proble-                                                   Am besten richtige
                                                     älteste Schwester, Sr. Lisa, 2021 für
                         men können wir das                                                       Schippen aus Holz und
                                                     das Mutterhaus gezogen hat:
       Ehepaar Kögler fragen!                                                                     Stahl.
                                                     Jes. 25, 1: Herr, du bist mein Gott,
       Mit Ihrer sehr offenen und herzlichen Art                                                  Ein Handtuch kann man vergessen, aber
                                                     dich preise ich; ich lobe deinen
       haben Sie unseren Alltag ganz deutlich                                                     die Schippe muss mit! Denn am Strand
                                                     Namen. Denn du hast Wunder getan.
       bereichert! Die regelmäßigen Andach-                                                       wird gebaut: eine Burg, ein Kanalsystem
                                                     Es ist gut, auf Erfahrungen mit unse-
       ten, Besuche und Gespräche haben wir                                                       oder ein Schloss. Und Kinder ertragen es
                                                     rem Herrn zurückzuschauen, weil sie
       sehr geschätzt!                                                                            mit Fassung, wenn am Ende bei auflau-
                                                     uns ermutigen, weiter an seiner Hand
       Sie haben uns in guten und auch in                                                         fender Flut auch die schönsten Bauwerke
                                                     zu gehen. So können wir auch ganz
       schwierigen Zeiten begleitet und auch                                                      überspült und nur noch Matsch sind.
                                                     gelassen neue Wege gehen.
       viel Kraft gegeben!                                                                        Was auf Sand gebaut ist, hält nicht lange.
                                                     Schwestern, Bewohner, Mitarbeitende
                                                                                                  Und am Strand ist das gar nicht schlimm.
                                                     und alle, die zu uns gehören, sind sehr
                                                                                                  Ein Haus zu bauen ist dagegen ein
                                                     gespannt und offen für die gemeinsa-
       Pastor Traugott Kögler                                                                     Langzeitprojekt. Das Mutterhaus hat es
                                                     men Wege mit Ihnen als 8. Vorsteher
                                                                                                  mit dem Bau des Schulenröder Wohn-
                                                     unseres Mutterhauses.
       Was ich gehört habe an Grußworten und                                                      parks kürzlich wieder erlebt. Der Bau will
                                                     Wir Schwestern werden Sie stets mit
       an Segensworten, das kam von Herzen                                                        gut geplant und organisiert sein. Bau-
                                                     unserer Fürbitte begleiten. Auch viele
       und ging zu Herzen.                                                                        pläne müssen gezeichnet werden usw.
                                                     treue Beter sind unter unseren Bewoh-
       Das spiegelt wider, wie es uns ging: Wir
                                                     nern, unseren Mitarbeitern und unse-         Ums Bauen geht’s auch in Jesu Rede im
       waren hier mit ganzem Herzen vom
                                                     rer Bugenhagengemeinde, die unsere           Matthäusevangelium, Kapitel 7, Verse
       1. Moment an, weil es eine Berufungsge-
                                                     Arbeit mittragen und begleiten.              24 - 27: „Darum, wer diese meine Rede
       schichte war, die von Gott her in die
                                                                           Sr. Renate Kätsch      hört und sie tut, den vergleiche ich mit
       Wege geleitet wurde.
                                                                                                  einem klugen Mann, der sein Haus auf
       Es war eine Herausforderung, das ist klar,
                                                    Einsegnung: Lieber Bruder Hanke,              einen Felsen baute. Als nun ein Platzregen
       aber Sr. Renate und ich waren ein gutes
                                                    im Gehorsam gegen Gottes Wort und im          fiel und die Wasserströme kamen und die
       Team im Vorstand, das sich ergänzte.
                                                    Vertrauen auf seine gnädigen Zusagen          Winde wehten und rüttelten am Haus, fiel
       Vielen Dank für das Begleiten!
                                                    führen wir Dich hiermit in das Amt des        es doch nicht ein; denn es war auf einen
       An die Diakonissen vielen Dank für das
                                                    Vorstehers im Diakonissenmutterhaus           Felsen gegründet . . .“
       Beten! Ich weiß, dass mein Dienst jeden
                                                    Bad Harzburg ein:                             Eigentlich eine klare Sache! Ein Haus
       Tag von Ihnen umbetet wurde! Wir haben
                                                    „Ihr habt mich nicht erwählt; sondern         braucht ein gutes Fundament! Als jedoch
       das als sehr bereichernd empfunden.
                                                    ICH habe euch erwählt und gesetzt,            vor drei Wochen innerhalb weniger Stun-
       Das war wie eine Lebensgemeinschaft,
                                                    dass ihr hingeht und Frucht bringt und        den die Flüsse Erft, Ruhr, Lenne und die
       die Sie als Diakonissen haben, die aber
                                                    eure Frucht bleibe.“ Joh. 15, 16              Wupper über die Ufer traten, wurden die
       insgesamt auch hier auf dem Mutter-
                                                                                                  Einwohner eines Besseren belehrt. Die
       hausgelände durchgeführt wird. Meine
                                                                                                  Orte Schuld im Landkreis Ahrweiler und
       Frau und ich haben diesen Dienst hier
                                                                                                  Erftstadt wurden zum Schreckensbild für
       sehr gerne getan! Das Bibelwort, das mir
                                                                                                  die Zerstörungskraft der Natur. Über 180
       im letzten Jahr immer wieder vor Augen
                                                                                                  Menschen kamen allein in Deutschland
       stand – besonders für die Corona-Zeit –
                                                                                                  ums Leben. Etliche werden noch vermisst.
       möchte ich Ihnen noch zusprechen:
       Gott hat uns nicht gegeben den Geist                                                       1. Was trägt noch?
       der Furcht, sondern der Kraft, der Liebe                                                   Wenn sogar Häuser, die auf solidem Fun-
       und der Besonnenheit. (2. Tim. 1,7)          Euch liebe Schwestern und Gemeinde            dament gebaut sind, den Naturgewalten
       Ich bitte Sie, dass Sie sich diesem          bitte ich: Nehmt den Dienst Eures Vorste-     nicht mehr standhalten?
       Geist auch täglich aussetzen, ihn rein-      hers an. Steht ihm bei und betet für ihn.     Was für das Häuserbauen unter den ak-
       lassen in Ihr Leben und so erfahren, dass    Er aber, der Gott des Friedens, mache uns     tuellen Klimaveränderungen künftig nötig
       Sie Kraft bekommen für alles, was an-        alle tüchtig in allem Guten zu tun seinen     sein wird, darüber machen sich hoffent-
       steht und die Liebe und die Besonnen-        Willen und schaffe in uns, was vor ihm        lich Baufachleute Gedanken.
       heit. Bleiben Sie behütet, bleiben Sie       gefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei   Mit Blick auf unser Leben antwortete
       gesegnet! – Auf Wiedersehen!                 Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!          Jesus so: „Wer diese meine Worte hört

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