GEMEINWOHL-BERICHT 2017 Stierlin Holz am Bau GmbH - Berichtzeitraum 2015 und 2016
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__________________________________________________ GEMEINWOHL-BERICHT 2017 Stierlin Holz am Bau GmbH Berichtzeitraum 2015 und 2016 Dieser Bericht wurde nach den Kriterien der Gemeinwohlmatrix 5.0 im Rahmen einer Peergruppe in Winterthur erstellt.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 2 Allgemeine Informationen zum Unternehmen Firmenname: Stierlin Holz am Bau GmbH Rechtsform: GmbH Eigentums- und Rechtsform: Website: holz-am-bau.ch Branche: Holzbau Firmensitz: Winterthur Gesamtanzahl der Mitarbeitenden: 7 Vollzeitäquivalente: 6,5 Saison- oder Zeitarbeitende: 1 Umsatz: 900‘000 CHF Jahresüberschuss: 50‘000 CHF Tochtergesellschaften / verbundene Unternehmen: Die Holz am Bau GmbH hat keine Toch- tergesellschaften im In- oder Ausland. Berichtszeitraum: 2015/16 Kurzpräsentation des Unternehmens Die Stierlin Holz am Bau GmbH ist ein Holzbaubetrieb. Wir sind spezialisiert auf den Umbau von alten, denkmalgeschützten Häusern und Um- oder Neunutzungen von bestehender Bausubstanzen. Oberster Grundsatz ist immer die Baubiologie und Bauökologie. Unsere Leistungen umfassen die komplette Gebäudehülle Aussen, Innenausbau, Böden und Lehm- bau. Wir arbeiten bewusst in einem kleinen Team, das auch beratend zur Verfügung steht. Produkte / Dienstleistungen Holzkonstruktionen Böden Äussere Verkleidungen Dächer Innenausbau Treppenbau Lehmbau Dachflächenfenster Terrassenroste Elementbau Dachaufbauten
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 3 Unsere Arbeiten sind sehr vielfältig und verteilen sich relativ gleichmässig auf die oben ge- nannten Dienstleistungen. Nach Möglichkeit betreuen wir ein Projekt von der Planung über die Beratung bis zur Fertigstellung. Das Unternehmen und Gemeinwohl Seit der Gründung meiner Firma habe ich den Anspruch ökologisch und fair zu wirt- schaften. Dies gilt gegenüber der Gesellschaft und den Kunden, später auch als Ar- beitgeber und Lehrlingsausbildner. Die soziale Verpflichtung gegenüber den Schwä- cheren in unserer Gesellschaft wurde mir von Haus aus mitgegeben. In unserem Betrieb soll es Platz haben für alle Arbeitsformen und Bedürfnisse. Wir wollen uns für mehr Nachhaltigkeit in der Wirtschaft und der Gesellschaft einset- zen. Unsere verarbeiteten Produkte werden kritisch hinterfragt und die Händler müs- sen unseren Vorstellungen/Handlungen nahestehen. Wir wollen ein «Leuchtturm» für die Zukunftsfähigkeit (Enkeltauglichkeit) in unserer Branche sein und haben uns entschieden, die Gemeinwohlbilanz nach der neuen Matrix 5.0 zu erstellen. Wir erweitern darüber unseren Horizont, gewinnen neue An- regungen beim Bearbeiten der 20 Kriterien und entwickeln in der Peergruppe sowie bei uns im Unternehmen Massnahmen zur weiteren Verbesserung in Richtung Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und Gemeinwohlorientierung. Uns kommt es nicht auf die Punkte an, die wir im Bewertungsprozess bekommen, sondern auf den Prozess und die Ausstrahlung, die wir darüber erreichen können –
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 4 intern und extern. Die Gemeinwohlbilanz stellt sehr hohe Ansprüche an die Nachhal- tigkeit von Unternehmen, die von Branche zu Branche in der Praxis und unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit unterschiedlich gut erfüllt werden können – z.B. sehr abhängig von der Liefer- und Wertschöpfungskette sowie den Produkten und Dienstleistungen. Mit der Gemeinwohlbilanz habe ich nun ein Instrument um meinen Betrieb zu beur- teilen und kritisch zu hinterfragen. Durch das erhoffe ich mir neue Impulse bei der Weiterentwicklung meines Betriebes. Ich wurde Anfang 2017 auf die GWÖ aufmerksam. Ansprechpartner im Betrieb für die Gemeinwohl-Ökonomie ist Christian Stierlin. Gemeinwohl-Matrix der Stierlin Holz am Bau GmbH Insgesamt kommen wir als Unternehmen nach auf 437 Punkte («Erfahren»). Die Details sind der vorstehenden Gemeinwohl-Matrix 5.0 sowie grafisch aufbereitet dem Themen-, Werte- und Gruppen-Stern zu entnehmen. Negativ-Punkte aus den Negativ-Aspekten der einzelnen Kriterien sind keine angefallen. Das ist unser erster Gemeinwohl-Bericht und wir werden uns
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 5 dafür einsetzen, zukünftig noch nachhaltiger und Gemeinwohl-orientierter zu werden. Im Vergleich zu uns bekannten Mitbewerbern sind wir jedoch bereits sehr gut aufgestellt. An- satzpunkte zur weiteren Verbesserung finden sich in diesem Gemeinwohl-Bericht. Themen-Stern in %-Angaben (0-100%) für die 20 Indikatoren Werte-Stern in %-Angaben
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 6 BILANZ-ÜBERSICHT MENSCHENWÜRDE 102 von 241 42% SOLIDARITÄT & GERECHTIGKEIT 106 von 230 46% ÖKOLOGISCHE NACHHALTIGKEIT 144 von 356 40% SOZIALE GERECHTIGKEIT 78 von 172 45% SUMME 437 von 1000 44% Gruppen-Stern in %-Angaben (fünf Anspruchsgruppen) BILANZ-ÜBERSICHT LIEFERANT*INNEN 74 von 184 40% EIGENTÜMER*INNEN UND FINANZPARTNER*INNEN 28 von 80 34% MITARBEITENDE 138 von 322 43% KUND*INNEN UND MITUNTERNEHMEN 129 von 230 56% GESELLSCHAFTLICHES UMFELD 69 von 184 38% SUMME 437 von 1000 44%
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 7 A1 Menschenwürde in der Zulieferkette Die Beachtung der Menschenwürde bei unseren Lieferanten ist uns wichtig. Als Risiken oder Missstände in der Lieferkette in Bezug auf menschenwürdige und faire Arbeitsbedingungen betrachten wir primär: Kinderbeschäftigung, Zwangsarbeit, zu viele Arbeitsstunden, Hygiene, Risiko von Arbeitsunfällen, Willkür von Führungskräften, Arbeitsatmosphäre und die Miss- achtung von Arbeitnehmerrechten. Wir verbauen hauptsächlich natürliche Produkte von möglichst wenigen und regionalen An- bietern. Die Geschäftsleiter/Besitzer unserer Produktlieferanten kennt unser Geschäftsführer alle persönlich. Die wichtigsten Kriterien beim Einkauf sind: • Baubiologische/Bauökologische Produkte • Qualitativ hochwertig • Regional verankerte Betriebe • Preis/Leistung Die von uns ausgesuchten Lieferanten haben für die meisten Produkte Zertifizierungen. Zu- dem sind unsere zwei Hauptlieferanten Familienbetriebe mit langer Tradition und sozialem Engagement bei der Belegschaft. Die Sägerei Weber, einer unserer Holzlieferanten, beschäftigt beispielsweise seit Jahrzehn- ten Menschen, die im ersten Arbeitsmarkt keine Anstellung finden würden. Dies macht die Familie aus Überzeugung und unternehmerischer Verantwortung gegenüber der Gesell- schaft. Primär verarbeiten wir CH-Holz, weil regional und dadurch nachhaltig. Es ist uns bewusst, dass FSC-Holz umstritten ist. Falls wir mal auf Holz aus dem Ausland zurückgreifen müs- sen, ist dies immerhin ein international anerkanntes Label. Lieferant Was Herkunft Umsatz Faire Arbeits- 2016 bedingungen in % Weber Holz Massivholz/Schnittware SG/TG 50’000 90 Tanne August Brüh- Bauholz verleimt CH 30’000 75 wiler AG Konrad Keller Klotzbretter Laub- und CH 15’000 90 AG Nadelholz Holzwerkstoffe Plattenwerkstoffe CH/EU 80’000 75 Frauenfeld Stroba Natur- Lehmprodukte, Däm- CH/De 20’000 90 baustoffe mungen Verbesserungspotenziale/Ziele: Anfordern der nötigen Zertifikate von Lieferanten/Händlern. Erarbeiten von umfassenden Einkaufsrichtlinien bis Ende 2018.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 8 A1 Negativaspekt: Verletzung der Menschenwürde in der Zulie- ferkette Holz am Bau GmbH kann bestätigen, dass die Menschenwürde in der Zulieferkette bei den wesentlichen Lieferanten nicht verletzt wird. Wir kennen die Arbeitsbedingungen bei unseren Hauptlieferanten durch Besichtigungen vor Ort (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 40% (Fortgeschritten) Unsere Lieferanten sind regionale Familienbetriebe, die ihre soziale Verantwortung als Un- ternehmer in der Gesellschaft wahrnehmen. Die Einkaufsrichtlinien werden bis Ende 2018 erarbeitet. A2 Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferket- te Wir achten auf fairen Handel. Unsere Partner sind kleine bis mittlere Unternehmen aus der Region die CH-Holz verarbeiten. Die Angestellten in diesen Betrieben sind sehr gerne dort angestellt, was sich zeigt durch langjährige Angestelltenverhältnisse. Bei unserem Hauptlieferanten für Baustoffe achten wir auf nachhaltige und nach Möglichkeit regionale Produkte. Bei Verbindungsmitteln aus Stahl ist dies leider praktisch unmöglich, da keine Herstellung in der Schweiz. Wir betreiben einen fairen Handel mit unseren Partnern und bezahlen deren Leistungen ausgewogen und fair. Wir streben langjährige Partnerschaften mit möglichst wenigen Liefe- ranten an. Unsere Erfahrung zeigt, dass dies auch sehr geschätzt wird und zu einem sehr vertrauten Verhältnis führt. Ein positives Zeichen für uns sind die langjährigen Angestellten- verhältnisse von Aussendienstmitarbeitern. Sanktioniert resp. nicht mehr berücksichtigt wird die Firma Würth. Dies auf Grund ihrer um- satzabhängigen Gehaltsstrukturen. Uns sind keine Labels bekannt, die sich auf Solidarität und Gerechtigkeit beziehen. Als Risi- ken oder Missstände in der Lieferkette in Bezug auf Solidarität und Gerechtigkeit betrachten wir primär: Nichteinhaltung von Existenzlöhnen, illegitime Steuervermeidung, mangelnde Korruptionsprävention, Missbrauch von Marktmacht und Gleichstellung der Frauen. Den Anteil der Lieferanten, mit denen ein fairer und solidarischer Umgang mit Anspruchs- gruppen thematisiert wurde bzw. die auf dieser Basis ausgewählt wurde, schätzen wir auf 75%. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Dies ist die erste GWÖ-Bilanz, deswegen kann der Punkt nicht behandelt werden.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 9 Verbesserungspotenziale/Ziele: Vermehrt die Lieferanten und Hersteller auf die Wichtigkeit von Solidarität und Gerechtigkeit hinweisen. A2 Negativaspekt: Ausnutzung der Marktmacht gegenüber Lie- ferant*innen Wir arbeiten ausschliesslich mit kleinen Lieferanten, die keine Marktmacht haben. Wir selbst haben auch keine Marktmacht. Somit können wir bestätigen, dass Solidarität und Gerechtig- keit in der Zulieferkette nicht verletzt sowie die Marktmacht bei den wesentlichen Liefe- rant*innen nicht ausgenutzt werden. Unsere langfristige Zusammenarbeit besteht auch des- wegen, weil wir uns gegenseitig unterstützen (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 30% (Fortgeschritten) Reaktion bei offensichtlichen Missständen. Die Lieferkette wird überprüft - aber noch nicht systematisch. A3 Ökologische Nachhaltigkeit In der Zulieferkette Holz ist an sich schon das nachhaltigste Baumaterial. Dank unserer baubiologischen Aus- richtung verarbeiten wir hauptsächlich Naturprodukte. Wichtig ist uns Regionalität und quali- tativ hochwertige Produkte. Unsere Lieferanten arbeiten mit Naturprodukten und sind daher auf der selben Linie wie wir. Wir versuchen möglichst viel Verpackungsmaterial zu vermei- den; wo dieses nicht möglich ist, wird konsequent getrennt und recycelt. Wir betreiben ein umfangreiches Abfall-Center auf unserem Areal, wo wir strikt nach Materialien trennen. Die Auswahlkriterien sind daher: ▪ Natürliche Produkte mit geringem Anteil an grauer Energie ▪ Kurze Transportwege ▪ Qualität ▪ Philosophie des Lieferanten/Herstellers hinsichtlich Ökologie Lieferant Was Herkunft Umsatz davon höherwertige 2016 ökologische Alter- native in % Weber Holz Massivholz/Schnittware SG/TG 50’000 100 Tanne August Brüh- Bauholz verleimt CH 30’000 85 wiler AG Konrad Keller Klotzbretter Laub- und CH 15’000 100 AG Nadelholz Holzwerkstoffe Plattenwerkstoffe CH/EU 80’000 40 Frauenfeld Stroba Natur- Lehmprodukte, Däm- CH/De 20’000 100 baustoffe mungen
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 10 Im Gegensatz zu Mitbewerbern ist uns die ökologische Nachhaltigkeit der von uns verwen- deten Produkte sehr wichtig und wir achten beim Einkauf darauf. Wir achten auch beim Bü- romaterial und sonstigen Anschaffungen sowie Dienstleistungen für unser Büro auf ökologi- sche Nachhaltigkeit. Den Anteil der Produkte/Dienstleistungen insgesamt, welche bereits die ökologisch hochwertigere Alternative sind, schätzen wir auf 90%. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Dies ist die erste GWÖ-Bilanz, deswegen kann der Punkt nicht behandelt werden. Verbesserungspotenziale/Ziele: Zertifikate von Lieferanten einholen sowie interne Einkaufsrichtlinien bis Ende 2018 festle- gen. A3 Negativaspekt: unverhältnismässig hohe Umweltauswirkun- gen in der Zulieferkette Wir bestätigen als Unternehmen, dass nach unserem Kenntnisstand keine Produk- te/Dienstleistungen zugekauft werden, die in der Lieferkette mit besonders hohen schädli- chen Umweltauswirkungen einhergehen (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Holz ist an sich schon das nachhaltigste Baumaterial. Stroba Naturbaustoffe ist schweizweit ein Vorreiter in der Branche! A4 Transparenz und Mitentscheidung in der Zulie- ferkette Wir arbeiten hauptsächlich mit KMU’s aus der Region Winterthur, die wir alle persönlich kennen. Der persönliche Austausch untereinander wird gegenseitig gepflegt; daher haben wir Einblick in die jeweilige Firma und geben ihnen auf die für sie notwendigen Informationen über uns. Im Rahmen unserer Möglichkeiten fördern wir Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette. Uns sind keine Missstände bekannt bei Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferket- te. Bei den Unternehmen, die selber produzieren, ist die Prüfung relativ einfach und auch Vertrauenssache gegenüber uns. Bei den Handelsfirmen ist dies nicht ganz so einfach. Der Einkauf wird immer wieder überprüft und angepasst (verschiedene Kriterien sind ausschlag- gebend, Preis, Qualität). Wenn uns neue Produkte angeboten werden, verlangen wir die Herkunfts- und Herstellungspapiere. Beim Label FSC wird dies in einzelnen Prinzipien berücksichtigt. Das von uns verwendete CH-Holz (Label) ist nachhaltiger als FSC, da es ausschliesslich regional ist.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 11 Nach unserer Einschätzung wird bei 80% des Einkaufvolumens ein transparenter und parti- zipativer Umgang mit Anspruchsgruppen thematisiert. Verbesserungspotenziale/Ziele: der Austausch mit den Lieferanten soll regelmässiger stattfinden. Einschätzung der Peer-Gruppe: 40% (Fortgeschritten) FSC ist ein Label, dass für Transparenz sorgt; das von uns verwendet Schweizer Holz ist sogar noch nachhaltiger. Reaktion bei offensichtlichen Missständen. Die Lieferkette wird überprüft, aber noch nicht systematisch. Unsere Lieferanten sind zum grössten Teil kleine Familienbetriebe, die wir persönlich ken- nen. B1 Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln Eine ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln ist uns wichtig. Da die Firma aus einem Ein-Mann-Betrieb gewachsen ist, brauchte es bislang nie Fremdkapital. Der Cashflow be- trägt p.a. in der Regel zwischen 50’000 CHF bis 75000 CHF. Dieses Geld liegt auf einem Konto der Acrevis Bank AG. Im Berichtszeitraum war keine Fremdfinanzierung erforderlich; Zahlungsziele unserer Liefe- rant*innen werden im normalen Umfang in Anspruch genommen. Weitere Kredite werden nicht in Anspruch genommen. Die Acrevis Bank AG als Regionalbank ist keine Privat- und/oder global tätige Grossbank. Die Acrevis Bank AG ist nach eigenen Angaben 2011 aus dem Zusammenschluss der Bank CA St.Gallen AG und der swissregiobank AG entstanden. Als führende Regionalbank zwi- schen Bodensee und Zürichsee positioniert sich acrevis durch eine systematische Abde- ckung des Marktgebiets und segmentspezifische Angebote. Die Kernkompetenzen liegen in der Finanzierung privater Immobilien, in der Anlageberatung, in der Vermögensverwaltung sowie im kommerziellen Geschäft mit KMU, Gewerbe und Selbstständig-Erwerbenden. Aus- führungen zur unternehmerischen Nachhaltigkeit finden sich keine im Internet.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 12 Zur Zeit sind wir über die AXA Leben in der 2. Säule versichert. Die Axa veröffentlicht als Versicherung einen Nachhaltigkeitsbericht; besondere Ansätze für ethisches Wirtschaften führt sie aber nicht aus. Holz am Bau ist somit zu 100% eigenkapitalisiert. Informationen zur Eigenkapitalausstattung der Branche sind uns nicht bekannt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen betragen ca. 45 % unserer Bilanzsumme. Im Berichtszeitraum haben sich keine Veränderungen ergeben. Verbesserungspotenziale/Ziele: Überprüfen der Situation mit der Pensionskasse und der Hausbank. Vor allem die momentane Situation mit der Pensionskasse ist unbefriedigend. Einschätzung der Peer-Gruppe: 10% (Erste Schritte) Ethische Banken und die ökologisch-soziale Ausrichtung unserer Pensionskassen sollen in Zukunft stärker berücksichtigt werden. B2 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln Notwendige Zukunftsausgaben werden bei uns aktuell angesichts der geringen Unterneh- mensgrösse noch nicht gesehen. Da die Firma zu 100% dem Gründer gehört und wir immer noch im Wachstum sind, stehen aktuell keine Ansprüche zur Diskussion. Viel Geld und (bezahlte) Arbeitszeit wird in Teambildung und Weiterbildung investiert. Die Angestellten steht es frei, Weiterbildungsangebote in Anspruch zu nehmen. Dies wird zurzeit aber eher wenig genutzt. Hauptgrund dafür sind die jeweiligen Familiensituationen mit klei- nen Kindern. Wir machen jedes Jahr einen Team-Ausflug von zwei oder mehr Tagen. Beispielsweise Ski- fahren oder Besichtigungen von Bauten. Der Mittelüberschuss aus laufender Geschäftstätigkeit beträgt 30'000 CHF. Darüber können wir den Gesamtbedarf an Zukunftsausgaben mit ebenfalls 30'000 CHF decken. Anlagenzu- gänge sind bei uns nicht notwendig. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Geschäftstätigkeit ohne Fremdmittel Verbesserungspotenziale/Ziele: Ethische Banken und Pensionskassen müssen in Zukunft stärker berücksichtigt werden.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 13 B2 Negativaspekt: unfaire Verteilung von Geldmitteln Holz am Bau kann dies mit gutem Gewissen bestätigen, dass die Verteilung von Geldmitteln trotz stabiler Gewinnlage fair erfolgt. Der Gewinn wurde in die Firma investiert (0 Negativ- punkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Eine soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln wird von uns beachtet. Zukunftsinvestitio- nen werden zu 100% Eigenfinanziert. B3 Sozial-ökologische Investitionen und Mittelver- wendung Mögliche sozial-ökologische Investitionen werden nur im Bereich der Mobilität gesehen. Weiteres wesentliches Anlagevermögen besitzt Holz im Bau nicht, ausser dem Maschinen- park, der bei der Holzbearbeitung eingesetzt wird. Mobilität kann sicher zukünftig verbessert werden, jedoch fehlt es bisher an ökologischen Alternativen. Wir kaufen ausschliesslich Occasion-Autos, es gibt schweizweit sehr viele gute Occasionen die für uns noch Jahre ihren Zweck erfüllen. Neuwagen sind allenfalls effizienter im Unterhalt, aber die Herstellungsenergie und die Ressourcen wollen wir uns sparen. Obwohl wir uns neue Maschinen leisten könnten, verzichten wir aus ökologischen Gründen darauf. Es gibt einen sehr guten Markt von Gebrauchtmaschinen den wir aus Überzeugung nutzen. Wir unterstützen jedes Jahr verschiedene Institutionen und Sportvereine mit Spenden. Ei- nerseits werden hier Trägerschaften im sozialen Bereich und im Jugendsport unterstützt. Der Anteil am Umsatz beträgt ca. 2.5%. Ein Investitionsplan inkl. ökologischem Sanierungsbedarf besteht nicht. Fondsveranlagun- gen werden keine getätigt. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Dies ist die erste GWÖ-Bilanz, deswegen kann der Punkt nicht behandelt werden. Verbesserungspotenziale/Ziele: Vermehrt in nachhaltige Mobilität investieren, Ökostrom ab Ende 2018
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 14 B3 Negativaspekt: Abhängigkeit von ökologisch bedenklichen Ressourcen Unsere ausgeführten Arbeiten sind wenn immer möglich baubiologisch, das heisst wir ver- suchen möglichst keine ökologisch bedenklichen Ressourcen zu verwenden. Somit können wir bestätigen, dass unser Geschäftsmodell nicht auf den Verbrauch ökologisch bedenkli- cher Ressourcen aufbaut (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 30% (Fortgeschritten) Durch die Weiterverwendung von Gebrauchtmaschinen und Autos verlängern wir den Le- benszyklus von Ressourcen. Bei Neuanschaffungen achten wir darauf, dass Reparaturen und Ersatzteilbeschaffung lange möglich sind. B4 Eigentum und Mitentscheidung Holz am Bau gehört zu 100% dem Gründer und Geschäftsführer. Dieser fühlt sich den An- gestellten (nur Männer) gegenüber verpflichtet einen stabilen und angenehmen Arbeitsplatz anzubieten. Dabei wurde von Anfang an auf nachhaltige Geschäftspraktiken gesetzt. Für alle Mitarbeiter gibt es transparente und faire Löhne. Eine Firmenbeteiligung wurde bis- her von den Mitarbeitern nicht gewollt. Einmal im Monat informiere ich alle Mitarbeiter über laufende Projekte und zukünftige The- men. Die Meinung der Mitarbeiter ist der Geschäftsleitung sehr wichtig und fliesst in der Ent- scheidungsfindung mit ein. Das Eigenkapital wird zu 100% durch den Unternehmer gehalten. Andere sind nicht beteiligt, d.h. keine anderen Mitarbeiter, Kund*innen oder Lieferant*innen. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Mitarbeiter wurden angefragt über Firmenbeteiligung Verbesserungspotenziale/Ziele: Holz am Bau und die Mitarbeiter sind mit der heutigen Situation zufrieden. B4 Negativaspekt: feindliche Übernahme Wir können bestätigen, dass keine feindlichen Übernahmen gemacht oder geplant werden und auch in Zukunft kein Thema sein werden (0 Negativpunkte).
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 15 Einschätzung der Peer-Gruppe: 40% (Erfahren) Mitarbeiter können sich beteiligen. Mitspracherechte der Mitarbeiter bestehen, vor allem bei Neuanschaffungen von Maschinen und Fuhrpark. Viele Ideen und Anregungen kommen direkt von den Angestellten. C1 Menschenwürde am Arbeitsplatz Eine gute Arbeitsatmosphäre und gute Arbeitsbedingungen sind uns wichtig. Unsere Unter- nehmenskultur zeichnet sich durch sehr viel Offenheit und ein wertschätzendes Miteinander aus. Wir haben eine sehr flache Hierarchie; Grundsätzlich ist der Gründer/Inhaber der einzi- ge Geschäftsführer, der das ganze finanzielle Risiko trägt. Er räumt der ganzen Belegschaft ein Mitspracherecht ein. Das heisst, Entscheide beispielsweise zu Neuanschaffungen wer- den gemeinsam besprochen, die der Geschäftsführer im Rahmen der Möglichkeiten vor- schlägt. Gesundheits-Prävention und Work-Life-Balance für unsere Mitarbeitenden sind uns wichtig. Wir wollen, dass unseren Mitarbeitenden gut geht, sie gesund und fit sind und gern bei uns arbeiten. Dazu führen wir mit ihnen auch Gespräche. Wir legen sehr viel Wert auf den Ar- beitsschutz, so sind wir seit sieben Jahren (seit der Gründung!) unfallfrei. Der einzige SUVA- bezahlte Unfall geschah in der Freizeit! Wir beschäftigen immer wieder Praktikanten oder Hilfsarbeiter, die im ersten Arbeitsmarkt kaum eine Chance bekommen. Aus der vorhergehenden Tätigkeit im sozialen Bereich kennt der Geschäftsführer die Herausforderungen bei diesen Personen. Persönliche Probleme von Mitarbeitenden werden ernstgenommen und wir helfen bei deren Lösung aktiv mit, falls gewünscht! Zimmerinnen haben sich seit der Gründung noch nicht bei mir beworben. Diese würden selbstverständlich zu gleichen Bedingungen angestellt. Z.Zt. macht aber erstmals eine junge Frau die Ausbildung zur Zimmerin im Betrieb.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 16 Im Betrieb beträgt das Durschnittalter 32.5 Jahre. Die Betriebszugehörigkeit liegt zwischen 7 und 4 Jahren (Gründung 2010). Alle die vom Geschäftsführer angestellt wurden, arbeiten zum Zeitpunkt der Berichterstellung noch immer im Unternehmen. Die Gesundheits- /Krankenquote kann nicht beziffert werden, ist jedoch sehr gering. Verbesserungspotenziale/Ziele: Wir werden mit den Mitarbeitern und unserer in Ausbildung befindlichen Zimmerin themati- sieren, wie wichtig für sie die Themen Gesundheits-Prävention und Weiterbildung sind und welche Möglichkeiten sich hier bieten können. C1 Negativaspekt: menschenunwürdige Arbeitsbedingungen Wir können bestätigen, dass keine Strukturen, Verhaltensweisen oder Teilaspekte erfüllt werden, die menschenunwürdige Arbeitsbedingungen unterstützen (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 30% (Fortgeschritten) Obwohl das Zimmereihandwerk zu den klassischen Männerberufen zählt, ist es gelungen eine Lehrlingstochter einzustellen. Unfallfrei seit Gründung im Jahr 2010. C2 Ausgestaltung der Arbeitsverträge Als Mitglied von Holzbau Schweiz sind wir dem GAV-Holzbau (Gesamtarbeitsvertrag) unter- stellt. Somit ist eine Jahresarbeitszeit als Vorgabe vorhanden. Ebenfalls gibt es einen Min- destlohn nach Erfahrungsjahren (Empfehlung). Der durchschnittliche Lohn ist bei uns ca. 15% höher angesetzt (vs. GAV). Die Arbeitszeiten werden von jedem Arbeiter in Rapporten erfasst und den jeweiligen Pro- jekten zugeordnet. Als Geschäftsführer versuche ich Überstunden für meine Angestellten zu vermeiden. Falls wir überlastet sind, engagiere ich Free-Lancer, die uns während dieser Zeit aushelfen. Da die meisten unserer Angestellten Familienväter sind und in der Kinderbetreu- ung aktiv mithelfen, arbeiten diese in Teilzeit (60% oder 80%). Überstunden sind da meist schwierig zu organisieren und zu planen (feste Betreuungszeiten in den Krippen). Im Betrieb ist es grundsätzlich immer möglich, Teilzeit zu arbeiten - sei dies wegen Familie oder einem zeitintensiven Hobby. Als Inhaber und Geschäftsführer finde ich es wichtig, dass die Angestellten gerne zur Arbeit kommen und dann ihre ganze Konzentration darauf richten können. Die gesellschaftliche Teilhabe am Unternehmen wurde den Mitarbeitenden angetragen, aber es besteht kein Interesse.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 17 Die Wochenarbeitszeit beträgt 42 Stunden (GAV); die Überstundenkonten der Angestellten haben sich bei 5 bis 15 Stunden eingependelt. Der Monatslohn im Median liegt bei 6'000 CHF. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 4'600 CHF und 6'400 CHF (auf Basis Vollzeit). Das Gehalt des Geschäftsführers liegt bei 6400.- Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Im Berichtszeitraum wurden keine neuen Massnahmen umgesetzt. Verbesserungspotenziale/Ziele: werden aktuell keine wesentlichen gesehen C2 Negativaspekt: ungerechte Ausgestaltung der Arbeitsver- träge Wir können bestätigen, dass die Mitarbeitenden nicht durch ungerechte Arbeitsverträge ein- seitig belastet oder ausgebeutet werden (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Die Verdienstspreizung ist geringer als 1:5. Bezahlung über Tarif. Flexible Wochenarbeits- zeiten, die in den jeweiligen Teams abgesprochen werden. Teilzeitarbeit wird von der Ge- schäftsleitung unterstützt. C3 Ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden Das ökologische Verhalten unserer Mitarbeitenden hat eine hohe Priorität. Da wir ein bau- biologischer Holzbaubetrieb sind, ist es uns wichtig auch die Ernährung und unser Privatle- ben möglichst ökologisch zu gestalten. Im Betriebsalltag sind wir meistens auf der Baustelle tätig, die Verpflegung erfolgt also meis- tens auch dort. Wir haben immer wieder grössere Baustellen auf der wir eine Küche einrich- ten und im Turnus Kochen. Der Einkauf wird von der Firma bezahlt, muss aber zwingend aus Bio-Lebensmitteln sein (100%). Wenn immer möglich versuchen wir unsere Fahrten in die Werkstatt, auf die Baustelle oder Transporte zu minimieren. Die Mitarbeiter bilden teilweise Fahrgemeinschaften in die Werk- statt. Gerade in den warmen Monaten kommen die meisten Mitarbeiter und der Geschäfts- führer mit dem Velo in die Werkstatt. Zudem liegt in unmittelbarer Nähe der Bahnhof. Wir versuchen Transporten/Bestellungen zusammenzulegen. Den Nutzungsgrad des ökologi- schen Betriebsangebots der Mitarbeitenden schätzen wir auf 80%.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 18 Konkrete Weiterbildungsangebote in diesem Bereich gibt es nicht. Wichtige Themen werden bei unseren wöchentlichen Besprechungen im Team diskutiert und geschult. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Biologisches Essen einkaufen, wenn gemeinsam gegessen wird. Mobilität so weit wie möglich einschränken. Verbesserungspotenziale/Ziele: Subventionierung Halbtax für Mitarbeiter. Das Kochen von biologischen Lebensmitteln auf der Baustelle soll beibehalten werden C3 Negativaspekt: Anleitung zur Verschwendung/Duldung un- ökologischen Verhaltens Wir können bestätigen, dass im Unternehmen weder Verschwendung von Ressourcen ge- fördert oder geduldet wird. Ausserdem bestätigen wir, dass die Mitarbeiter zu einer ökologi- schen Lebensweise animiert werden (0 Negativpunkte) (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 40% (Erfahren) Holz am Bau unterstützt eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie eine ökologische Mobilität. Für eine vegetarische Ernährung gibt es bisher keine Vorschriften. C4 Innerbetriebliche Mitentscheidung und Trans- parenz Der Geschäftsführer trägt die Verantwortung für alle geschäftlichen Belange und trifft die Entscheidungen. Grundsätzlich sind alle Daten offen einsehbar und der Geschäftsführer berichtet ausserdem regelmässig über Umsatz, Gewinn und Aufträge. Die Mitarbeiter zeig- ten bisher jedoch kein Interesse an zusätzlichen bzw. weiteren Daten. In unserem Betrieb ist grundsätzlich jeder eine Führungskraft, jeder hat eigene Baustellen, die er selber organisiert und führt. Die Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Der Grad der Transparenz bei kritischen und wesentlichen Daten ist hoch (Einschätzung 90%%) – wird aber in der Praxis nicht angenommen. Führungskräfte gibt es nur als Baustel- lenverantwortliche. Diese werden vom Geschäftsführer bestimmt; die anderen Mitarbeiten- den werden hierzu jedoch gehört und haben gegebenenfalls ein Mitspracherecht (100%). Bei wichtigen Entscheidungen werden die Mitarbeitenden i.d.R. angehört und haben ein Mitspracherecht (100%). Das Vertrauen in den Geschäftsführer ist hoch und die Mitarbei- tenden nutzen ihre Mitsprachemöglichkeiten kaum.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 19 Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Transparente Offenlegung von Firmendaten Verbesserungspotenziale/Ziele: Die Mitarbeiter sind mit der Situation äusserst zufrieden und sehen aktuell keinen Verbesse- rungspotential. C4 Negativaspekt: Verhinderung des Betriebsrates Holz am Bau kann bestätigen, dass keine Verhinderung des Betriebsrates vorliegt. Hinweis: Eine Arbeitnehmervertretung bzw. Betriebskommission ist in der Schweiz erst ab einer Be- triebsgrösse von 50 Mitarbeiter*innen vorgesehen (MitwG 3). Holz im Bau ist dafür zu klein (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 60% (Erfahren) Alle relevanten Daten sind bei mir einsehbar oder werden regelmäßig kommuniziert. Alle Investitionen werden gemeinsam besprochen. D1 Ethische Kundenbeziehung Gute Kundenbeziehungen, die sich durch Offenheit, gegenseitigem Verständnis und Fair- ness auszeichnen, versuchen wir anzustreben. Hauptsächlich arbeiten wir für Privatkunden oder kleine Architekturbüros. Wir werden also meistens weiterempfohlen oder direkt ange- fragt. Viele wissen bereits, dass wir baubiologisch bauen, und kommen darum zu uns. Dar- aus ergibt sich ein immer grösseres Netzwerk an Kunden und Interessierten. Eine enge und persönliche Kundenbetreuung ist uns sehr wichtig. Wir und speziell unser Geschäftsführer verwenden sehr viel Zeit in die Beratung der Kunden, auch mit Bemuste- rungen und Besichtigungen von Objekten. Bauen in der Schweiz ist recht teuer. Immer wieder machen wir aber auch finanzielle Kom- promisse, wenn eine Bauherrschaft eher knapp bei Kasse ist, aber ein gutes Bauprojekt und Ideen hat. Einen erschwerten Zugang zu Produkten und Dienstleistungen von uns gibt es
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 20 nicht. Barrierefreiheit ist für uns kein Thema, da wir beim Kunden arbeiten und dort gegeben falls Barrierefreiheit sicher zu stellen ist. Hauptsächlich ist der Geschäftsführer für die Kund*innen-Akquisition zuständig; grundsätz- lich sind aber alle Mitarbeiter angehalten, die Augen offen zu halten nach Aufträgen. Ethikrichtlinien gibt es keine; ethische Kundenbeziehungen werden bei uns aber in Mitarbei- terbesprechungen thematisiert und jeder Mitarbeitende ist angehalten, sich entsprechend zu verhalten. Wir benötigen keine Marketingabteilung. Die Aufwendungen für Marketing und Werbung tendieren gegen 0%. Es gibt auch keine Umsatzvorgaben und Provisionen für Auf- träge. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Dies ist die erste GWÖ-Bilanz, deswegen wird der Punkt nicht behandelt. Verbesserungspotenziale/Ziele: Homepage sollte bis Ende 2018 mit allgemeinen Informationen über unsere Arbeit und un- seren ethischen Richtlinien erweitert werden. Das Werkstattfest im Sommer soll für die Öf- fentlichkeit zugänglicher gemacht werden. D1 Negativaspekt: unethische Werbemassnahmen Es werden von uns keine unethischen Werbemassnahmen durchgeführt (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Grosse Offenheit und authentische Kundenbeziehungen. Stammkunden durch Mund zu Mund Empfehlung und es gibt keine Umsatzvorgaben D2 Kooperation und Solidarität mit Mitunternehmen Wir arbeiten gerne zusammen und kooperieren mit einigen Unternehmen in der Baubran- che, die unsere ökologische und nachhaltige Firmenphilosophie teilen. Eine Kooperation mit anderen Holzbaubetrieben oder Baudienstleistern besteht, wenn Grossaufträge bewältigt werden müssen. Der Anteil liegt bei ca.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 21 eine Veränderung von gesetzlichen und Branchen-Standards sind wir als Unternehmen zu klein; aber wir gehen einfach mit gutem Beispiel voran. An Arbeitskräften / Mitarbeiterstunden wurden von uns im Geschäftsjahr 2016 an Unterneh- men in anderer Branchen ca. 20 Std. weitergegeben, um kurzfristig diese Mitunternehmen zu unterstützen. In der gleichen Branche waren dieses ca. 120 Std., um kurzfristig die Mitun- ternehmen zu unterstützen. Wir haben im Berichtszeitraum 2015/16 keinen Auftrag an Mitunternehmen anderer Bran- chen weitergegeben, um kurzfristig Mitunternehmen zu unterstützen. Wir haben aber in 2016 zwei Aufträge in der gleichen Branche weitergegeben; der Grund hierfür waren jedoch Kapazitätsengpässe bei uns. Finanzmittel wurden von uns keine an Mitunternehmen gege- ben, um diese kurzfristig zu unterstützen. Verbesserungspotenziale/Ziele: Zusammenarbeiten mit anderen Betrieben kontinuierlich prüfen und allenfalls von der Ge- meinwohl-Ökonomie begeistern. D2 Negativaspekt: Missbrauch der Marktmacht gegenüber Mit- unternehmen Wir versichern, dass auf schädigendes, diskreditierendes Verhalten gegenüber Mitunter- nehmen komplett verzichtet wird (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Kooperationen bestehen ab einer sinnvollen Projektgrösse auch mit Mitbewerbern; kein ruf- schädigendes Verhalten gegenüber Wettbewerbern D3 Ökologische Auswirkungen durch Nutzung und Entsorgung von Produkten und Dienstleistungen Wohnen und Bauen, der damit zusammenhängende Verkehr und die Industrie der Bauzulie- ferer sind Ressourcen- und Energiefresser; sie haben einen hohen ökologischen Fussab- druck – speziell auch bei den CO2-Emissionen. Wir versuchen nach unseren Möglichkeiten in unserem Betätigungsfeld sinnvoll, ökologisch und sozialvertretbar zu bauen und handeln. In der Baubiologie/Bauökologie ist dies ein zentrales Anliegen. Das gelingt uns speziell durch den Einsatz von nachhaltigem Holz. Wir versuchen mit unseren Kund*innen in Ge- sprächen/Beratungen möglichst «ganzheitlich» die Ansprüche zu erfassen. Um Umweltbelastungen zu vermeiden unternehmen wir: ▪ Abfallcenter; alles trennen und separat entsorgen!
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 22 ▪ Konzentration auf Renovation und Umbau, keine Neubauten ▪ Bauen mit natürlichen Baustoffen wie Holz, Lehm, Schafwolle ▪ Einfache Konstruktionen (rückbaubar) mit wenig Leimanteil ▪ Altlasten erkennen und richtig entsorgen (Asbest) Was braucht man wirklich zum Leben? Muss es wirklich immer mehr Wohnraum für weniger Bewohner sein? Clevere Raumaufteilungen und Einbauten minimieren unsere Wohnfläche ohne Komfortverlust. Wir versuchen dies sowie die Themen Konsistenz, Effizienz und Suffi- zienz mit den Kund*innen zu thematisieren. Das ist nicht immer einfach, da Kund*innen ei- nen Mehrwert wollen und wir als Holzbaubetrieb auch Arbeit bzw. Projektaufträge generie- ren müssen. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Es wurden baubiologische/ökologische Baumaterialen verwendet. Verbesserungspotenziale/Ziele: Die Suche von noch besseren, effizienteren und natürlichen Materialien beibehalten. D3 Negativaspekt: bewusste Inkaufnahme unverhältnismässi- ger ökologischer Auswirkungen Es ist uns ein grosses Anliegen, dass keine unverhältnismässige ökologische Auswirkungen vorkommen und wir können bestätigen, dass wir eine bewusste Inkaufnahme nicht tolerieren (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 60% (Erfahren) Baubiologische Umsetzung von Bauprojekten – speziell auch über den Einsatz von nachhal- tigem Holz. Deutliche und gewollt geringere ökologische Belastung als vergleichbare Pro- dukte und Dienstleistungen. D4 Kund*innen-Mitwirkung und Produkt- Transparenz Gerade bei der Produktewahl sind wir sehr transparent und offen gegenüber unseren Kund*innen, solange diese ökologisch und nachhaltig sind. Bei unseren verwendeten Pro- dukten ist es relativ einfach, an die wichtigen Infos heranzukommen. Sozial-ökologische Impulse und Anregungen von unseren Kund*innen nehmen wir gerne auf; i.d.R. sind wir als Baubiologen jedoch bereits sehr kompetent in diesen Themen. Wir wurden aber auch schon über Kund*innen von einem neuen Produkt überzeugt.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 23 Die Anzahl wesentlicher Produkt- und Dienstleistungsinnovationen mit sozial-ökologischer Verbesserung, die durch die Mitwirkung von Kund*innen entstanden sind, war im Berichts- zeitraum 2015/16 gering (
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 24 E1 Sinn und gesellschaftliche Wirkung der Produkte und Dienstleistungen Wir planen und bauen Wohnraum, der nachhaltig und wohngesund (gesundheitsfördernd) ist. Dies wird ein immer grösseres Bedürfnis in unserer Gesellschaft. Wir versuchen dem Rechnung zu tragen, indem wir konsequent baubiologisch/bauökologisch bauen. Unser Lebensstandard ist allgemein sehr hoch und beim Wohnen wahrscheinlich am ext- remsten. Unser Anspruch ist daher immer, auch bei hohem Baustandard die baubiologi- schen Aspekte und Ideen einzuhalten. Da wir aber hauptsächlich ausführend tätig sind, ist es manchmal schwierig, direkten Einfluss auf das Projekt zu haben. Einzig bei Materialwahl und Ausführungsdetails können wir unsere Erfahrungen einfliessen lassen. Die Einschätzung unserer Produkte und Dienstleistungen nach den neun Grundbedürfnissen sehen wir wie folgt – relevant für fünf der Grundbedürfnisse: (1) Lebensgrundlage, bspw. Nahrung, Wohnen, Arbeiten – ja, da das Wohnen direkt betrof- fen ist (2) Schutz, Sicherheit, bspw. soziale Sicherheit, Gesundheitssystem, Arbeitsplatzsicherheit – ja, da die Verwendung von Holz für die Gesundheit förderlich ist (3) Beziehung, bspw. Partnerschaft, Familie, Naturverbundenheit – ja: die Verwendung von Holz fördert die Naturverbundenheit (4) Bildung, bspw. Literatur, Bildungssystem, Kommunikation – eher nicht einschlägig (5) Mitwirkung, bspw. Rechte, Verantwortung, Arbeit – eher nicht einschlägig (6) Freizeit, Entspannung, bspw. Spiele, Sport, Clubs – ja: Holz bietet für die Freizeit eine angenehme Atmosphäre (7) Kunst, Gestaltung, bspw. Fähigkeiten, Knowhow – ja: Holz wird in der Kunst eingesetzt und Wohnen kann mit Kunst kombiniert werden (8) Identität, bspw. Sprache, Religion, Tradition, Werte – eher nicht einschlägig (9) Freiheit, Menschenwürde, bspw. Gleichberechtigung – eher nicht einschlägig Anteil der Nutzenart in % des Gesamtumsatzes: 1. Erfüllte Bedürfnisse • decken Grundbedürfnisse 75 % • Statussymbol/Luxus 25 % 2. Dienen der Entwicklung • der Menschen 70 % • der Erde/Biosphäre 10% • löst gesellschaftlich/ökologische Probleme lt. UN-Entwicklungszielen 20% 3. Nutzen der Produkte/Dienstleistungen: • Mehrfachnutzen/einfacher Nutzen 80%/20% • Hemmender/Pseudo-Nutzen 0% • Negativnutzen 0%
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 25 Holz am Bau unterstützt mit ihrem Produkt- und Dienstleistungsangebot folgende 8 der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN: (3) Gesundheit und Wohlergehen, (8) Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum, (9) Industrie, Innovation und Infrastruktur, (11) Nachhaltige Städ- te und Gemeinden, (12) verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, (13) Mass- nahmen zum Klimaschutz, (14) Leben an Land sowie (27) Partnerschaften zur Bereicherung der Ziele. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Erhalt und Renovierung von alter Bausubstanz, decken von wohnlichen Grundbedürfnissen. Verbesserungspotenziale/Ziele: Kunden noch besser und umfassender über Baubiologie/Bauökologie informieren. E1 Negativaspekt: menschenunwürdige Produkte und Dienst- leistungen Durch unser Geschäftsmodell entstehen keine gesellschaftlichen/ökologischen Probleme, weder regional noch global. Die Im Handbuch zur Gemeinwohl-Bilanz aufgelisteten men- schenunwürdigen Produkte oder Dienstleistungen werden weder produziert noch verkauft (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 70% (Vorbildlich) Wohnraum ist ein Grundbedürfnis, welches wir mit dem nachhaltigsten Baustoff Holz befrie- digen (nachwachsend und mit dem geringsten Anteil an „grauer“ Energie)
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 26 E2 Beitrag zum Gemeinwesen Holz am Bau leistet über die Versorgung mit einem breiten Angebot an ökologisch sinnvollen Produkten und Dienstleistungen für den Umbau von alten, denkmalgeschützten Häusern sowie die Um- oder Neunutzungen bestehender Bausubstanzen bereits einen wichtigen Beitrag zum Gemeinwesen. Zudem werden Arbeitsplätze – auch in Teilzeit – bereitgestellt sowie Löhne und Abgaben gezahlt. Wenn immer irgendwie möglich, werden auch benach- teiligte Menschen unterstützt. Wir unterstützen direkt kleine Produktionsfirmen mit unseren Aufträgen. Wir bezahlen mit dem Geschäft Gewinnsteuern, die gesetzlichen lohnsummenabhängigen Abgaben für SVA und die Pensionskasse. Ein weiterer Teil an Steuern wird direkt von den Angestellten in Form von Einkommenssteuern bezahlt. Wir werden nicht subventioniert oder mit Fördergel- dern bezahlt. Alle Jahre Spenden wir als Firma in verschiedene Institutionen in Form von Geld oder Ar- beitsleistung. Dabei verfolgen wir keine genaue Strategie; unterstützt wird, was uns persön- lich wichtig scheint, z.B. Jugendsportförderung, Blindenwerkstatt, Behindertensport, oder ein Arbeitseinsatz in einem Time Out – Projekt in Korsika, Atelier A in Schaffhausen. Pro Jahr werden ca. 10‘000.- gespendet (1,1% v.U.). Die relative Abgabenquote – deren Ausweis im Bericht gerne gesehen würde – haben wir nicht errechnet, da sie nach unserer Einschätzung keine Aussagekraft hat und wir mit 900 TCHF Umsatz dafür ein kleines Unternehmen sind. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Im Berichtszeitraum haben sich keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Verbesserungspotenziale/Ziele: CO2-Kompensation ab 2018 einführen E2 Negativaspekt: illegitime Steuervermeidung Wir können versichern, dass wir keinerlei Praktiken betreiben, die der illegitimen Steuerver- meidung dienen oder die den erwirtschafteten Unternehmensgewinn bewusst einer korrek- ten Besteuerung und damit dem Gemeinwohl entziehen (0 Negativpunkte). E2 Negativaspekt: mangelnde Korruptionsprävention Holz am Bau unterstützt keine korruptionsfördernden Praktiken und betreibt keinen Lobby- ismus (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 50% (Erfahren) Freiwillige Spenden in Form von Arbeit und Kapital; keine illegale Steuervermeidung Lehrlingsausbildung und Praktikumsplätze.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 27 E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen Bauen an sich hat eine gewisse Umwelteinwirkung, die wir versuchen über unser Produkt- und Dienstleistungsangebot möglichst gering zu halten. Wir gehen sehr bewusst mit unseren Ressourcen um, z. B. Abfallvermeidung- und Trennung Wir sind bestrebt, die ökologischen Auswirkungen unserer geschäftlichen Aktivitäten zu re- duzieren. Der grösste Hebel dazu ist natürlich, wenn wir unsere Kunden vom ökologischen Bauen mit baubiologischen Materialien überzeugen können. Unsere stationären Maschinen in der Zimmerei sind an Starkstrom angeschlossen, als Mieter haben wir keinen Einfluss auf den Strom. Umweltdaten wurden von uns bislang noch nicht veröffentlicht. Klimawirksame Gase stos- sen wir keine aus und Chemikalien werden von uns keine verbraucht. Schadstoffemissionen in unserem Büro fallen keine an. Der Eigenverbrauch im Geschäftsbetrieb mit seinen CO2- Auswirkungen haben wir in dem nachstehenden CO2-Rechner benannt. Die CO2-Werte stammen von myclimate. Heizung Verbrauch CO2 in kg/a CO2 kg/Einh. Heizöl in Litern l 0 0 3.19 Erdgas in m3 m3 0 0 2.82 Fernwärme in kWh kWh 22'000 2'770 0.13 Stromverbrauch Stromverbrauch in kWh kWh 12'000 1'788 0.15 Schweiz - ökostrom kWh 0 0 0.01 Mobilität Fahrten mit dem Kleinwagen km 0 0 0.20 5l Benzin Fahrten PkW ab Golfklasse km 50'000 14'300 0.29 8l Benzin Fahrten mit dem Bus km 0 0 0.10 Fahrten U-/S- o. Strassenbahn km 100 8 0.08 Fahrten Zug (ICE, IC, EC, …) km 250 5 0.02 Inlandsflüge (bis 800 km) km 0 0 0.25 Economy Mittelstreckenflüge (bis 2000 km) km 0 0 0.20 Economy Langstreckenflüge (> 2000 km) km 0 0 0.19 Economy Sonstige Übernachtungen (Geschäftsreisen) Anz. 0 0 18.69 Neue Computer u. Bildschirme Anz. 1 336 336.40 Papierverbrauch kg 22 33 1.48 Drucksachen kg 5 16 3.10 Abfall kg 1'000 505 0.51 Abfall Plastik kg 200 1'046 5.23 Abfall Elektronik kg 15 999 66.57 Events hängt von der Anz. der Teilnehmer, Anreise, Verpflegung ,etc. ab 21'805
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 28 Der CO2-Fussabdruck mit 21,9 t/a. ist relativ moderat und wird primär durch unsere notwen- digen Geschäftsfahrten zu unseren Kund*innen verursacht. Pro Mitarbeitenden (6,5 VZ) beträgt der CO2-Fussabdruck 3,4 t. Im Berichtszeitraum wurde umgesetzt: Im Berichtszeitraum haben sich keine wesentlichen Veränderungen ergeben. Verbesserungspotenziale/Ziele: Ende 2018 ziehen wir in ein eigenes Firmengebäude um und werden dort zu 100% Ökostrom beziehen. CO2-Kompensation wird angegangen. E3 Negativaspekt: Verstösse gegen Umweltauflagen sowie un- angemessene Umweltbelastungen Wir bestätigen, weder gegen Umweltrichtlinien zu verstossen, noch die Umwelt unangemes- sen zu belasten (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 20% (Erste Schritte) – das Unternehmen hat den CO2- Fussabdruck ermittelt und kennt die wesentlichen Faktoren dafür – im Thema Mobilität kön- nen noch Verbesserungen erzielt werden. E4 Transparenz und gesellschaftliche Mitentscheidung Transparenz und gesellschaftliche Mitwirkung sind für Holz am Bau wichtig. Bislang sind aber nur vereinzelt konkrete Kontakte zu Berührungsgruppen – ausser Kund*innen und Lie- ferant*innen – entstanden und Mitentscheidungen wurden nicht konkret angefragt. Bür- ger*innen und gesellschaftliche Gruppierungen sind bislang nicht an Holz am Bau wegen Informationen, die über das normale Leistungsangebot hinausgehen, herangetreten. Mit der Erstellung dieses ersten Gemeinwohl-Berichts werden viele Informationen über das Unternehmen im Rahmen eines Non-Financial-Reporting offengelegt. Verbesserungspotenziale/Ziele: Gemeinwohl-Bilanz veröffentlichen sowie die Gesellschaft auf die Gemeinwohl-Ökonomie und deren Programme/Anregungen aufmerksam machen. Den Internet-Auftritt für Holz am Bau mit Inhalten befüllen.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 29 E4 Negativaspekt: Förderung von Intransparenz und bewusste Fehlinformation Wir bestätigen, dass wir keine falschen Informationen über das Unternehmen oder gesell- schaftliche Phänomene verbreiten (0 Negativpunkte). Einschätzung der Peer-Gruppe: 30% (Erste Schritte) – bislang noch keine Internet- Inhalte; jedoch Facebook. Erstellen eines ersten Gemeinwohl-Berichts, der auditiert und veröffentlicht werden soll. Ausblick Kurzfristige Ziele (1-2 Jahre) Erstellen von ethischen und ökologischen Einkaufsrichtlinien erstellen. Und im gleichen Pro- zess auch die aktuellen Lieferanten genau überprüfen. Ende 2018 erfolgt der Umzug in neue Geschäftsräumlichkeiten; dort werden wir die Mög- lichkeit haben, Ökostrom zu beziehen. Langfristige Ziele (3-5 Jahre) Wir werden aktiv versuchen, unsere Lieferant*innen, unsere Mitarbeitenden und die Kund*innen zu noch mehr Nachhaltigkeit zu bewegen. Zudem werden wir unseren CO2- Fussabdruck über Ökostrom und falls möglich durch E-Mobilität reduzieren. EU Konformität: Offenlegung von nicht-finanziellen Informatio- nen (EU COM 2013/207) Wir verwenden den Berichtsstandard der Gemeinwohl-Ökonomie für die Erfüllung der Non- Financial-Reporting-Vorgaben, weil die Gemeinwohl-Bilanz universell, messbar, vergleich- bar, allgemeinverständlich, öffentlich und extern auditiert ist.
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 30 Beschreibung des Prozesses der Erstellung der Gemeinwohl-Bilanz Bei der Erstellung der GWÖ-Bilanz waren folgende Personen involviert: • Christian Stierlin (Inhaber und Geschäftsführer Holz am Bau GmbH) • Thomas Schanz (Regionalgruppe Winterthur) • Diana Wälti (Buchhaltung und Administration) In vielen Gesprächen mit Mitarbeitern, meiner Frau und mit interessierten Freunden gab es wichtige und spannende Inputs. Der Tatsächliche Aufwand für den Geschäftsführer lagen inklusive der Peergruppen-Sitzungen bei ca. 70 Stunden. Der Bericht wird intern vollumfänglich aufliegen und nach Wunsch genauer erklärt. Ein grosses Dankeschön an Thomas Schanz von der Regionalgruppe Winterthur! Dank sei- nem persönlichen Coaching mit sehr viel Engagement wurde dieser Bericht rechtzeitig fer- tiggestellt. Grossen Dank auch an Ralf Nacke für die Überarbeitung der Texte und die kriti- schen Fragestellungen. Der Austausch in der Peergruppe mit den anderen Unternehmern war sehr wertvoll und hat viele Impulse für die praxisnahe Anwendung der Kriterien der Ge- meinwohl-Bilanz gebracht. Datum: 30. April 2018
Gemeinwohl-Bilanz 2017 Holz am Bau, Winterthur Seite 31 Anlage: Gemeinwohl-Kompaktbilanz-Rechner - Version 5.0 BERECHNUNG DER EINZELNEN ASPEKTE BILANZSUMME: 44% 437 1000 Unternehmen: Stierlin Holz am Bau GmbH; Jahr: 2015-2016 Nr. Berührungsgruppe/Themen/Aspekte Gewichtung Ist-Zustand Verbesserungspotenzial Erfüll. Pkte Max. A LIEFERANT/INNEN 40% 74 184 A1 Menschenwürde in der Zulieferkette mittel mittel 40% 18 46 Menschenwürde in der Zulieferkette Familienbetriebe Einkaufsrichtlinien 4 18 46 A1 Negativ-Aspekt: Verletzung der Menschenwürde in der Zulieferkette Keine Verletzungen (Stichworte eintragen) 0 0 0 A2 Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette mittel mittel 30% 14 46 Lieferanten/Hersteller stärker Solidarität und Gerechtigkeit in der Zulieferkette Überprüfung Lieferkette 3 14 46 einbinden. A2 Negativ-Aspekt: Ausnutzung der Marktmacht gegenüber Lieferant*innen Keine Markmacht (Stichworte eintragen) 0 0 0 A3 Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette mittel mittel 50% 23 46 Ökologische Nachhaltigkeit in der Zulieferkette Bau (Stichworte eintragen) 5 23 46 A3 Negativ-Aspekt:Unverhältnismäßig hohe Umweltauswirkungen in der (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 Zulieferkette A4 Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette mittel mittel 40% 18 46 A4 Transparenz und Mitentscheidung in der Zulieferkette (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 4 18 46 B EIGENTÜMER*INNEN & FINANZPARTNER*INNEN 34% 28 80 B1 Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln niedrig niedrig 10% 1 11 B1 Ethische Haltung im Umgang mit Geldmitteln (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 1 1 11 B2 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln mittel mittel 50% 11 23 Soziale Haltung im Umgang mit Geldmitteln (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 5 11 23 B2 Negativ-Aspekt: Unfaire Verteilung von Geldmittel (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 B3 Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung hoch hoch 30% 10 34 Sozial-ökologische Investitionen und Mittelverwendung (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 3 10 34 B3 Negativ-Aspekt: Abhängigkeit von ökologisch bedenklichen Ressourcen (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 B4 Eigentum und Mitentscheidung niedrig niedrig 40% 5 11 Eigentum und Mitentscheidung (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 4 5 11 B4 Negativ-Aspekt: Feindliche Übernahme (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 C MITARBEITENDE 43% 138 322 C1 Menschenwürde am Arbeitsplatz mittel mittel 30% 28 92 Menschenwürde am Arbeitsplatz (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 3 28 92 C1 Negativ-Aspekt: Menschenunwürdige Arbeitsbedingungen (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 C2 Ausgestaltung der Arbeitsverträge mittel mittel 50% 46 92 Ausgestaltung der Arbeitsverträge (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 5 46 92 C2 Negativ-Aspekt: Ungerechte Ausgestaltung der Arbeitsverträge (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 C3 Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeitenden mittel mittel 40% 37 92 Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeitenden (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 4 37 92 C3 Negativ-Aspekt: Anleitung zur Verschwendung / Duldung unökologischen (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0 Verhaltens C4 Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz niedrig niedrig 60% 28 46 Innerbetriebliche Mitentscheidung und Transparenz (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 6 28 46 C4 Negativ-Aspekt: Verhinderung des Betriebsrates (Stichworte eintragen) (Stichworte eintragen) 0 0 0
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