GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration

 
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GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
P.b.b. Verlagspostamt 1030 Wien, Zulassungsnr. 03Z034897M

                                                                           DAS MAGAZIN FÜR MITGLIEDER             Juli/August 2012

                                                                                                               Die Antritts-Pressekonferenz
                                                                                                                des neuen IV-Präsidiums:

                                                             GEORG KAPSCH                                         www.industrieland.at/
                                                                                                                       n/8104g

                                                             NEUER IV-PRÄSIDENT
Foto: Prantl

                                                             STEIERMARK | Jochen Pildner-Steinburg wiedergewählt > Seite 19
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News

    UVP-Gesetz als Investitionsbremse
              Österreichs Industrie hat in den vergangenen Jahren
                                                                                          aus heimischen Quellen zusätzlich er-
          Millionen in den Umweltschutz investiert. Ein möglichst
                                                                                          schwert.
         schonender Umgang mit der Natur ist selbstverständlich.
                                                                                          Eine wesentliche Erleichterung bringt

    M     it der am 12. Juni im Ministerrat
          beschlossenen Novelle des Um-
    weltverträglichkeitsprüfungsgesetzes
                                                geschriebene Überprüfungsfrist von
                                                sechs Wochen und spielen in der Pra-
                                                xis eine große Rolle. Jährlich werden
                                                                                          die Novelle dagegen bei der verstärk-
                                                                                          ten Konzentration von Genehmi-
                                                                                          gungsverfahren für den Ausbau des
    (UVP-G) drohen allerdings gravie-           in Österreich rund 100-150 Feststel-      hochrangigen Straßen- und Schienen-
    rende Verzögerungen für wichtige            lungsverfahren durchgeführt, im Rah-      netzes. Nicht zuletzt auf Druck der
    Industrie- und Infrastrukturvorhaben.       men derer bei mehr als drei Viertel       IV konnte auch erreicht werden, dass
                                                der Verfahren festgestellt wird, dass     sich die Behörden im Feststellungs-
    Zwar werden einige wichtige Verfah-         keine UVP nötig ist. Durch die Schaf-     verfahren auf eine Grobprüfung zu
    rensvereinfachungen vorgenommen,            fung einer Beschwerdemöglichkeit für      beschränken haben, um das eigent-
    in Summe wird das Ziel der Novelle,         NGOs werden Projektwerber künftig         liche UVP-Verfahren nicht vorwegzu-
    nämlich eine Beschleunigung der oh-         bis zu einem Jahr im Ungewissen da-       nehmen.
    nehin schon übertrieben langen UVP-         rüber gelassen, ob ein Vorhaben UVP-
    Verfahren, verfehlt.                        pflichtig ist oder nicht.                 Die IV fordert, dass die offenen Kri-
                                                                                          tikpunkte, die zu Lasten des Industrie-
    Kern der Kritik ist die Einführung von      Darüber hinaus werden ein neuer           standorts Österreich gehen, im Zuge
    Überprüfungsrechten anerkannter             Tatbestand bei unkonventionellen          der parlamentarischen Behandlung
    Umweltorganisationen bei nega-              Erdöl- oder Erdgasvorkommen und           Anfang Juli noch überarbeitetet wer-
    tiven Feststellungsbescheiden. Die          eine Verschärfung der Wasserkrafttat-     den.
    Feststellungsverfahren dauern mit           bestände eingeführt. Dadurch werden
    durchschnittlich fünf Monaten bereits       der Ausbau der Wasserkraft und die        Christina Fürnkranz
    deutlich länger als die gesetzlich vor-     Steigerung der Versorgungssicherheit      c.fuernkranz@iv-net.at
                                                                                                                                    Foto: iStockphoto.com/BartCo

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2   iv-positionen | Juli/August 2012
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
INHalt

                                                                     Die Renaissance der Industrie
                                                                     Kein Wunder, dass die USA und Großbritannien            Sektor und hohem Industrieanteil deutlich                                Alarmglocken
                                                                     wieder auf die Industrie setzen                         besser durch die Krise gekommen sind als                                 schrillen. Es
                                                                                                                             Länder ohne nennenswerte Industrie, wie                                  ist leicht, die
                                                                     Der Abgesang auf „die Industrie“ füllt                  Griechenland oder Großbritannien.                                        Standortqua-
                                                                     Bände von Büchern, Zeitungsartikeln,                                                                                             lität zu ver-
                                                                     Reden und Abhandlungen. Begriffe wie                    Auch Österreich hat in der Krise massiv                                  schlechtern.
                                                                     „Dienstleistungsökonomie“ wurden auch                   von seiner Industrie profitiert. Zwei Drittel                            Den hier in
                                                                     dazu instrumentalisiert, um Qualitäten                  des Aufschwunges seit 2009 gehen – direkt                                kürzester Zeit verlorenen Boden werden
                                                                     und Leistungen der Industrie schlecht-                  und indirekt – auf das Konto der Industrie.                              wir aber nur über jahrelange, mühsame
                                                                     zureden.                                                Umso wichtiger ist es nun, den Industrie-                                Arbeit wieder aufholen können. Genau da-
                                                                                                                             und damit Arbeitsstandort zu stärken und                                 rum geht es jetzt. Österreich verfügt heute
                                                                     Das ist jetzt anders. Die Industrie ist plötz-          diesen Vorteil nicht zu verspielen. Das                                  über eine solide, industrielle Basis. Damit
                                                                     lich wieder in aller Munde. In den USA                  Absinken Österreichs in Standort-Rankings                                sie Zukunft hat und verbreitert werden
                                                                     oder Großbritannien – jahrzehntelang in                 zeigt den großen Handlungsbedarf. Unser                                  kann, muss die Renaissance der Industrie
                                                                     die andere Richtung („new economy“)                     Land ist gerade dabei, seinen mühsam                                     auch in den Köpfen der Politiker und in
                                                                     unterwegs – stehen heute Re-Industria-                  über Jahre aufgebauten Vorsprung ge-                                     ihrem Handeln ankommen. Alles andere
                                                                     lisierungsprogramme auf der politischen                 genüber den Mitbewerbern leichtfertig zu                                 wäre fahrlässig gegenüber Österreich und
                                                                     Agenda. Dies aus guten Gründen: Die                     verlieren. Das bringt der direkte Vergleich                              seiner Zukunft.
                                                                     Finanz- und Wirtschaftskrise hat gezeigt,               mit Deutschland auf den Punkt: 2006 lag
                                                                     dass es nur ein wirkliches Bollwerk gegen               Österreich im World Competitiveness Re-
                                                                     ökonomische Instabilitäten gibt, nämlich                port des IMD noch auf Platz 13, Deutsch-
                                                                     eine leistungsfähige Industrie. Sie sichert,            land auf Platz 26. 2012 lautet das Ranking                               Ihr
                                                                     was aktuell viele mit „Resilienz“ bezeich-              ganz anders: Österreich auf Rang 21,
                                                                     nen: Widerstandskraft und Durchsetzungs-                Deutschland auf Rang 9.
                                                                     vermögen auch in schwierigen Zeiten. Ge-
                                                                     rade die letzten Jahre haben gezeigt, dass              Da müssen bei allen verantwortlichen
                                                                     Länder mit einem starken produzierenden                 Entscheidungsträgern in der Politik die                                  Christoph Neumayer

                                                                    I NHALT
                                                                     News                                                    A K TUE L L                                                              Wir wünschen allen unseren
                                                                          2     UVP-Gesetz als Investitionsbremse                 12
                                                                                                                                 Bildungschancen für junge Migrantinnen                               Leserinnen und Lesern
                                                                                                                             			 und Migranten verbessern                                             einen angenehmen
                                                                     Kommentar von Aussen                                     13 Unternehmen mit Verantwortung                                        Sommer!
                                                                       4 Simon Kravagna:
                                                                     			 Die Achse der Guten                                 B l i ck p u nk t e
                                                                     		                                                       14 IST Austria würdigt Engagement
                                                                     Europa                                                  			 von Veit Sorger
                                                                          5     Industrie lehnt Eingriffe in ETS strikt ab    15 News, Termine
                                                                     Coverstory                                              Junge industrie
                                                                     6-11 Starke Bilanz trotz fordernder Zeiten              16-17          „Die Besten zu den Kleinsten“                             Die nächsten iv-positionen erscheinen
                                                                     		   Kurs Richtung Zukunft                                                                                                       am 7. September 2012
                                                                                                                             IV - R e g i o n a l
Fotos: Jürg Christandl, Markus Prantl, iStockphoto.com/fotohunter

                                                                                                                                                                                                      Aus Gründen der leichteren Lesbarkeit wird auf geschlechts-
                                                                                                                             18-20
                                                                                                                               News aus Ihrem Bundesland                                              spezifische Endungen verzichtet. Die verwendeten Bezeichnun-
                                                                                                                                                                                                      gen beziehen sich auf beide Geschlechter gleichermaßen.
                                                                                                                             		Events und Personalia

                                                                                                                             IMPRESSUM: Herausgeber, Medieninhaber und Redaktion: Vereinigung der Österreichischen Industrie, Schwarzenbergplatz 4, 1031 Wien,
                                                                                                                             Tel.: 01/711 35-2301, Fax: 01/711 35-2313, E-Mail: positionen@iv-net.at, Homepage: www.iv-net.at, Chefredaktion: Dr. Raphael Draschtak,
                                                                                                                             Andrea Gabmeyer. Redaktionelle Mitarbeit: Mag. Martin Amor, Mag. Peter Schiefer, Mag. (FH) Heidi Abentung. Lektorat: Mag. Brigitte
                                                                                                                             Mayr. Verantwortlich für den Inhalt: MMag. Mathias Burtscher, DI Dr. Joachim Haindl-Grutsch, Mag. Johannes Höhrhan-Hochmiller, Dr.
                                                                                                                             Thomas Krautzer, Mag. Josef Lettenbichler, Dr. Claudia Mischensky, Dr. Ingrid Puschautz-Meidl, Mag. Michaela Roither, Mag. Irene Schul-
                                                                                                                             te. Für den Inhalt der Seiten 18, 19 und 20 zeichnet die jeweilige Landesgruppe verantwortlich. Grafik: Mag. Lisi Schörghofer, Mag. Stefan
                                                                                                                             Pommer. Druck: Stiepan & Partner Druck GmbH, 2544 Leobersdorf. Erscheinungsort: Wien. Offenlegung nach § 25 des Mediengesetzes:
                                                                                                                             iv-positionen erscheint 10x jährlich in einer Auflage von 8.300, Unternehmensgegenstand: Information zu industrie- und gesellschafts-
                                                                                                                             politischen Themen für Mitglieder der Industriellenvereinigung und Meinungsträger in Österreich.

                                                                                                                                                                                                             Juli/August 2012 | iv-positionen                             3
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
Kommentar von AUssen
      Simon Kravagna, Chefredakteur von „biber – das Magazin für Neue Österreicher“

                                 Die Achse der Guten
                                 Schlechte Nachrichten gibt es genug. Hier kommt eine gute:
                                 Im Integrationsbereich ist in den letzten fünf Jahren mehr
                                 passiert als in drei Jahrzehnten zuvor.

    Heißen Sie Öztürk oder Jugovic? Nein?              Was ist heute anders als vor etwa fünf          „good news“ zu berichten. Der Staatsse-
    Glück gehabt. Mit Namen wie diesen ha-             Jahren? Wenn ausgerechnet die ländlich-         kretär hat wenig Kompetenzen, aber viel
    ben Sie es ziemlich schwer. Der Woh-               katholisch geprägte Raiffeisen-Bank ihre        Engagement. Er befolgt zudem eine Regel,
    nungsmakler wird keine Wohnung für Sie             Kunden und Geschäftspartner in Wien zum         die auch sonst hilft: Lieber Gutes kopieren,
    finden. Von einem Bewerbungsgespräch               Iftar-Essen (Fastenbrechen) im Ramadan          als Schlechtes selbst erfinden. So werden
    können Sie meistens nur träumen und zur            einlädt, dann hat das nicht nur Symbol-         Ideen und Ansätze, die bereits von Ver-
    Polizei sollten Sie ganz besonders nett                                                            einen und Experten, aber auch von den
    sein. Selbst wer perfekt integriert ist und                                                        Grünen oder der Wiener SPÖ unter Michael
    Deutsch spricht wie ein Schönbrunner, ist                  „Es geht um ein                         Häupl entwickelt wurden, in die Regie-
    2012 in Österreich vor Alltagsrassismus                                                            rungspolitik aufgenommen oder gefördert.
                                                          wettbewerbsfähiges Land,
    nicht sicher.                                                                                      Sollte Kurz jetzt noch US-Präsident Barack
                                                            das die besten Kräfte                      Obama folgen, der für eine Legalisierung
    Aber jetzt zur guten Nachricht. Im Integrati-                                                      jugendlicher Zuwanderer eintritt, dann wäre
                                                             anzieht, anstatt sie
    onsbereich geht endlich etwas weiter. Seit                                                         eine echte Trendwende spürbar.
    Jahren arbeitet eine „Achse der Guten“                     hinauszuekeln.“
    unabhängig voneinander und parteiüber-                                                             Anders als bei früheren Bemühungen sind
    greifend an einem offeneren Österreich. Es                                                         Neo-Österreicher selbst Teil der „Achse
    sind Manager, die abgestoßen sind von der          charakter. Es ist Ausdruck der Strategie,       der Guten“, sie bringen in Führungsposi-
    bisherigen „Das-Boot-ist-voll“-Politik. Es         Migranten als Mitarbeiter und Kunden zu         tionen ihr Wissen und ihre Kompetenzen
    sind Politiker, die erkannt haben, dass man        gewinnen.                                       mit ein. Sei es beim Verein „Wirtschaft für
    mit dem Thema Integration punkten kann.                                                            Integration“, „M-Media“, der „Medienser-
    Es sind Aktivisten, Interessenvertreter und        Darüber hinaus engagieren sich Konzerne         vicestelle für neue Österreicher“ oder eben
    Journalisten, die gestalten wollen. Und es         wie etwa UNIQA und OMV in Projekten und         unserem Magazin „das biber“. Von all dem
    sind die Migranten selbst, die mitmischen.         überlassen Integration nicht mehr nur dem       bekommt die Masse wenig mit. Und es ist
    Anders als es rechte Weltverschwörungs-            Staat. Sie wollen die Vielfalt in den eigenen   fraglich, ob die Mehrheit das alles so toll
    anhänger glauben könnten, eint diese               Reihen anerkennen – aber auch Wettbe-           finden würde. Es wird daher nötig sein, pro-
    „Achse der Guten“ nicht eine „links-linke“         werbsvorteile sichern. Statt nur nach Ost-      gressive Positionen im Integrationsbereich
    Ideologie, sondern eine gute Portion rot-          und Südosteuropa zu schielen, haben sie         auch mehrheitsfähig zu machen. Solange
    weiß-roter Patriotismus. Es geht um ein            erkannt: Der Osten ist längst bei uns. 1,4      es einen Aufschrei gibt, wenn statt „Milch“
    besseres Österreich, auf das man stolz sein        Millionen Migranten in Österreich sind eine     die türkische Bezeichnung „Süt“ auf einem
                                                                                                                                                       Fotos: biber, iStockphoto.com/asiseeit

    kann. Es geht um ein wettbewerbsfähiges            Zielgruppe, die nicht zu unterschätzen ist.     NÖM-Packerl steht, solange ist das Ziel
    Land, das die besten Kräfte anzieht, anstatt       Auf Regierungsebene gibt es mit Sebas-          nicht erreicht. Aber jede Veränderung be-
    sie hinauszuekeln.                                 tian Kurz im Integrationsbereich erstmals       ginnt mit ersten Schritten. Diese sind getan.

4   iv-positionen | Juli/August 2012
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
EUROPA

                                  Industrie lehnt Eingriffe in ETS strikt ab
                                  EU-Klimakommissarin Hedegaard konkretisiert ihre Pläne zu einem mutwilligen Eingriff
                                  in das europäische Emissionshandelssystem (ETS). Die IV und eine überwiegende Mehrheit
                                  der europäischen Industrie lehnen solche standortschädlichen Maßnahmen entschieden ab.

                                  D     ie Pläne der EU-Klimakommis-
                                        sarin wurden bereits länger an-
                                  gekündigt und sollen im Laufe des Juli
                                                                             festgelegte Reduktion von CO2-Emis-
                                                                             sionen in den ETS-Sektoren garan-
                                                                             tiert. Das grundlegende Prinzip des
                                                                                                                        gesinnten Partnern diesen Vorhaben
                                                                                                                        entgegenzustellen. So wurde auf IV-
                                                                                                                        Initiative eine gemeinsame Position
                                  vorgestellt werden. Diese zielen ei-       ETS ist es, dass die ihm unterliegende     der Industrieverbände Mittel- und Ost-
                                  nerseits darauf ab, den Preis für CO2-     Industrie und Energiewirtschaft im         europas an alle politischen Entschei-
                                  Emissionszertifikate – der auf Grund       Laufe einer Handelsperiode in Summe        dungsträger aus den MOE-Ländern
                                  der aktuellen wirtschaftlichen Lage        eine vorab exakt festgelegte Menge an      (EU und national) herangetragen. Da-
                                  wenig überraschend niedrig ausfällt –      Zertifikaten erhält. Der Preis stellt      rüber hinaus haben sich zehn größere
                                  durch ein Zurückhalten („set-aside“)       sich aufgrund der Nachfrage ein,           und mittlere europäische Industrie-
                                  von bis zu 20 Prozent der vorgese-         wobei sich das ex ante festgelegte Ge-     verbände inklusive der IV zusammen-
                                  henen Zertifikate für 2013-2015 künst-     samtvolumen an Emissionen nicht ver-       getan, um ihre Ablehnung gegenüber
                                  lich zu verteuern. Darüber hinaus          ändert und damit das klimapolitische       Hedegaards Plänen in einem Schreiben
                                  sind auch längerfristige Änderungen        Ziel exakt erreicht wird.                  klar zum Ausdruck zu bringen.
                                  geplant: Zurückgehaltene Zertifikate
                                  sollen dauerhaft entfernt werden und       Befürworter aus Teilen der Energie-        Trotz des Gegendrucks aus Groß-
                                  eine Verschärfung der 2020-Ziele steht     wirtschaft und Finanzinvestoren stel-      britannien und anderer Stakeholder
                                  ebenfalls im Raum.                         len die Forderung auf, dass ein hoher      engagiert sich die IV für eine klare
                                                                             CO2-Preis für die dringend gebrauch-       Haltung von BUSINESSEUROPE.
                                  „Gerade in so schwierigen wirtschaft-      ten Investitionen in neue Energietech-     Gemeinsam mit unseren europäischen
                                  lichen Zeiten können wir es uns nicht      nologien notwendig seien. Dass der         Partnern werden wir unsere Anstren-
                                  leisten, die europäische Industrie         CO2-Preis jedoch nur einer von vielen      gungen fortsetzen, um mit allen Mit-
                                  durch künstlich angehobene CO 2-           Faktoren ist, wurde bereits in wissen-     teln zu versuchen, standortschädliche
                                  Preise zusätzlich zu belasten und ganz     schaftlichen Untersuchungen klarge-        Maßnahmen wie einen mutwilligen
                                  nebenbei auch noch das zentrale In-        stellt. Zudem sind die Auswirkungen        Eingriff in das ETS abzuwehren.
                                  strument der EU-Klimapolitik aufs          eines set-aside auf die Höhe des CO2-
                                  Spiel zu setzen“, so IV-Generalse-         Preises sowie auf die Wettbewerbs-         Robert Heiling | r.heiling@iv-net.at
                                  kretär Christoph Neumayer. „Dieser         fähigkeit der Industrie völlig unklar.
                                  Präzedenzfall muss verhindert wer-         Auch die EU-Kommission konnte bis-
                                  den, weil sonst weitere Eingriffe in das   lang keine Impact-Assessments dazu             W E B - T ipp
                                  marktwirtschaftliche System des ETS        vorlegen.                                     CEE: Position Paper on the Post
                                  folgen würden.“                                                                          2012 EU Energy and Climate
                                                                             IV-Aktivitäten
Foto: iStockphoto/Jezperklauzen

                                                                                                                           Policy unter
                                  Der geplante Eingriff ist umso unver-      Die Industriellenvereinigung hat in den       www.iv-net.at/publikationen/
                                  ständlicher, da das ETS unabhängig         vergangenen Monaten eine Reihe von
                                                                                                                           g84p590/
                                  vom CO2-Preis funktioniert und die         Initiativen gesetzt, um sich mit gleich-

                                                                                                                             Juli/August 2012 | iv-positionen    5
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
Starke Bilanz
    trotz fordernder Zeiten
    In den vergangenen acht Jahren war Österreichs Industrie mit
    massiven Herausforderungen konfrontiert. Umso bemerkens-
    werter ist die Erfolgsbilanz von Präsident Veit Sorger.

    Regierungswechsel, Finanzcrash,               verbuchen können. Im Rahmen der           schen Republik, der Slowakei, Ungarn
    Wirtschaftseinbruch, Schuldenkrise:           Steuerreform 2004/2005 waren auf          und Slowenien ein Zentral- und Ost-
    An Herausforderungen für die ös-              Betreiben der Industrie wesentliche       europäisches Industriemanifest erar-
    terreichische Industrie hat es in den         Maßnahmen gesetzt worden, die den         beitet.
    vergangenen Jahren zweifellos nicht           Wirtschaftsstandort angesichts der
    gefehlt. Mit Veit Sorger an der Spitze        EU-Erweiterung Richtung Mittel- und       Weniger Bürokratie,
    der Industriellenvereinigung ist es           Osteuropa nachhaltig gestärkt haben.      mehr Flexibilität
    aber nicht nur gelungen, auch in stür-        Sorger: „Sowohl die Einführung der        Im Kampf gegen Bürokratie und Über-
    mischen Zeiten standortpolitisch Kurs         modernen Gruppenbesteuerung als           regulierung konnte die IV ebenfalls
    zu halten. Als IV-Präsident konnte er         auch die Absenkung des Körperschaft-      punkten: Die Ende 2007 beschlossene
    zahlreiche konkrete                                                                                         Reform des Haus-
    Erfolge für Öster-                                                                                          haltsrechts gilt als
    reichs Industriebe-                                                                                         Meilenstein in der
    triebe verbuchen. Das                                                                                       Weiterentwicklung
    zeigte sich auch zu-                                                                                        der Verwaltungskul-
    letzt beim Budgetkon-                                                                                       tur. Auch die von
    solidierungspaket, das                                                                                      der IV massiv un-
    im Frühjahr 2012 be-                                                                                        terstützte Initiative
    schlossen wurde: Der                                                                                        „Verwaltungskosten
    IV gelang es, die dro-                                                                                      senken für Unter-
    henden schlimmsten                                                                                          nehmen“ (Standard
    unternehmens- und                                                                                           Cost Model/SCM)
    standortschädlichen                                                                                         wurde umgesetzt.
    Maßnahmen zu ver-                                                                                           Verhindert wurden
    hindern.      „Diese                                                                                        im gleichen Jahr
    hätten zu massiven                                                                                          kontraproduktive
    zusätzlichen Belas-                                                                                         Verschlechterungen
    tungen für Betriebe                                                                                         im Stiftungsrecht.
    und den Produktions- „Kluges Reformieren jetzt ist der Schlüssel zum                                        Sorger: „Hier hat
    standort Österreich                                                                                         letzten Endes die
    geführt. Industrie und Wohlstand und zur sozialen Sicherheit von mor-                                       standortpolitische
    politische Vernunft gen. Kreditfinanzierte ‚Wachstumspakete‘ sind der Vernunft gesiegt.
    haben sich letztlich
    durchgesetzt“, bilan-
                            kürzeste Weg zurück in die Krisen- und Schulden- Eine                                      Entwicklung,
                                                                                                                die gut für Arbeits-
    ziert Präsident Veit sackgasse, die wir endlich überwinden müssen.“                                         plätze und Wachs-
    Sorger mit Blick auf                                                                                        tum war.“ Mit
                            Scheidender IV-Präsident Veit Sorger
    ursprüngliche Forde-                                                                                        seinem Einsatz für
    rungen wie etwa nach                                                                                        eine weitere Arbeits-
    Vermögens(substanz)besteuerung,               steuersatzes haben sich als wahre         zeitflexibilisierung in Österreich rückte
    Erbschafts- und Schenkungssteuer,             Trägerraketen für das Industrieland       Veit Sorger während seiner Präsident-
    Anhebung der KöSt, drastische Ver-            Österreich erwiesen.“ Unter der Füh-      schaft ein zentrales Standortthema in
    schlechterungen bei der Gruppen-              rung von IV-Präsident Sorger entwi-       den industriepolitischen Fokus: Am
    besteuerung oder Erhöhung der                 ckelte die IV auch ihr europäisches       1.1.2008 trat schließlich die Novelle
    LKW-Maut.                                     Profil rasch weiter. Im Jahr 2005 er-     zum Arbeitszeitgesetz in Kraft. Damit
                                                  folgte die Gründung der Zentral- und      wurden unter anderem eine Flexibili-
    Starker Start
                                                                                                                                        Foto: IV/Jürg Christandl

                                                  Osteuropäischen      Industrieinitiative. sierung des gesetzlichen Arbeitszeit-
    Wichtige IV-Erfolge hatte Sorger              Es  wurde   erstmals gemeinsam  mit  den  rechts und die Vereinfachung flexibler
    bereits zu Beginn seiner Amtszeit             Schwesterverbänden aus der Tschechi-      Arbeitszeitmodelle erreicht.

6   iv-positionen | Juli/August 2012
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
COVERStory

 Zukunft sichern                               kunft konnte die IV bei der erfolg-              Themen erhielt in der Amtszeit von
 Starke Akzente setzte die IV auch in          reichen Einführung und Umsetzung                 Präsident Veit Sorger einen nachhal-
 Zukunftsfragen: So hat die Industrie          der Rot-Weiß-Rot-Card 2011 stellen.              tigen Impuls: Das neue unabhängige
 federführend die Gründung und er-             Die IV trat – auch unter Federfüh-               wirtschaftswissenschaftliche Institut
 folgreiche Etablierung des Exzellenz-         rung des neuen IV-Präsidenten Georg              EcoAustria, dessen Gründung von
 Institutes IST Austria vorangetrieben.        Kapsch – bereits seit 2007 für die Ein-          der IV unterstützt wurde, konzen-
 Damit wurde ein wichtiges Signal in           führung einer kriteriengeleiteten Zu-            triert sich in seiner wissenschaftlichen
 Richtung Exzellenz und Grundlagen-            wanderung nach Österreich ein und                Tätigkeit auf Ausgabenstrukturen im
 forschung gesetzt, aus der sich Anwen-        hat – gerade angesichts des Fachkräf-            öffentlichen Sektor und wird öko-
 dungen für die Industrien von morgen          tebedarfs – dieses Modell forciert.              nomisch relevante Zusammenhänge
 entwickeln. Sorger: „Hier ist uns ein                                                          sowie die Einschätzung internationa-
 Meilenstein und eine ungemein wich-           Bildung im Fokus                                 ler Entwicklungen in der Öffentlich-
 tige Ergänzung der heimischen Hoch-           Mit der Strategie „Schule 2020“,                 keit kommunizieren.
 schullandschaft gelungen. Ansonsten           der Unterstützung des Bildungs-
 wäre das Institut sicher auch errich-         volksbegehrens 2011 und der da-                  Erfolgsgeschichte fortschreiben
 tet worden – aber bestimmt nicht bei          raus hervorgegangenen innovativen                Für den scheidenden Präsidenten ist
 uns in Österreich, sondern bei einem          Bildungsplattform „Zukunft.Bil-                  klar: „Die vergangenen acht Jahre
 unserer Nachbarn.“ Ein Höchstmaß              dung“ setzte die Industrie unter                 waren von erfreulichen Erfolgen für
 an Verantwortung bewies die Indus-            Präsident Veit Sorger klare bildungs-            die Industrie und den Wirtschafts-
 trie unter seiner Führung während             politische Akzente. Neben der Ver-               standort Österreich geprägt. Zuletzt
 der Finanz- und Wirtschaftskrise: Die         ankerung zahlreicher IV-Anliegen                 ist es aber schwieriger geworden,
 Betriebe übernahmen rund zwei Drit-           – wie Einführung eines Forschungs-               Standortverbesserungen zu erreichen.
 tel der Kosten für die beschlossene           finanzierungsgesetzes, Erhöhung der              Deshalb müssen wir auch eine schlei-
 Kurzarbeitsregelung. So konnte der            Forschungsprämie von acht auf zehn               chende Erosion der Standortattrakti-
 befürchtete starke Anstieg der Ar-            Prozent sowie stärkere Orientierung              vität beobachten.“ Umso wichtiger sei
 beitslosigkeit trotz Einbrüchen beim          auf Outputfaktoren der öffentlichen              es nun für die Industriepolitik, die Zu-
 Auftragseingang von bis zu 80 Pro-            Investitionen – in der FTI-Strategie             kunftsfähigkeit des Wirtschafts- und
 zent in manchen Branchen verhindert           der Bundesregierung setzte sich die              Arbeitsstandortes weiterzuentwickeln.
 werden. „Die Industrie hat die Arbeit-        IV auch erfolgreich für Zukunftsinves-           Sorger: „Mit Georg Kapsch an der
 nehmerinnen und Arbeitnehmer ver-             titionen im Universitätsbereich ein:             Spitze der IV hat Österreichs Industrie
 antwortungsbewusst durch die Krise            Beim zusätzlichen Ausbau von Fach-               einen neuen, innovativen Anwalt für
 getragen, hochqualifizierte Fachkräfte        hochschulplätzen wird vor allem in               ein starkes Industrieland Österreich.
 blieben erhalten“, bilanziert der schei-      volkswirtschaftlich relevante (MINT-)            Er wird unsere Erfolgsgeschichte in
 dende IV-Präsident. Entscheidende             Studiengänge investiert. Aber auch die           seinem Stil fortschreiben.“
 Weichen für die Mitarbeiter der Zu-           Forschung rund um industrierelevante

Z uku n f tsgespr ä c h e

 „Veit Sorger...im Gespräch mit Industrie und Politik“
 „Veit Sorger steht nicht nur für wichtige     erschienen ist. In zehn von Anna Offner
 interessenpolitische Prinzipien, sondern      aufgezeichneten Gesprächen werden
 auch für persönliche Qualitäten, die un-      diese Qualitäten nachvollziehbar und er-
 sere Industriefamilie auszeichnen: klare      lebbar. Veit Sorger reflektiert die Zeitläufe,
 Grundsätze, große Disziplin, hoher per-       die Zukunft der Europäischen Union, die
 sönlicher Einsatz, verlässliche Geradlinig-   Folgen der Wirtschaftskrise, die Unfinan-
 keit.                                         zierbarkeit des Pensionssystems, den
                                               Kampf um die Wettbewerbsfähigkeit und
 Gerade heute wird deutlich, wie wichtig       die Gesellschaft. Gesprächspartner sind
 solche persönlichen Qualitäten sind – und     u.a. Wolfgang Schüssel, Karl Schwarzen-
 was passieren kann, wenn sie fehlen“,         berg, Erich Foglar, Karlheinz Töchterle
 schreibt Herausgeber Peter Mitterbauer        und Maria Schaumayer.
 im Vorwort zum Interviewband, der an-
 lässlich des Endes der Amtszeit seines
 Nachfolgers als IV-Präsident, Veit Sorger,    Ab sofort in Handel und Internet erhältlich.

                                                                                                    Juli/August 2012 | iv-positionen       7
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
Ein Fest für Veit Sorger

     Das Ehepaar Sorger und Vizekanzler Spindelegger folgen den Worten                                                     Georg Kapsch bedankt sich bei Veit Sorger für acht
     von Georg Kapsch und Peter Mitterbauer.                                                                               erfolgreiche Jahre an der Spitze der IV.

     Nach acht erfolgreichen Jahren im Dienste der Industrie
     und des gesamten Landes wurde am 20. Juni IV-Präsident
     Veit Sorger verabschiedet. Über 400 Gäste, unter ihnen
     zahlreiche Mitglieder der Bundesregierung, die Sozialpart-
     ner-Präsidenten, die Spitzen der heimischen Industrie und
     Wirtschaft sowie persönliche Freunde Sorgers, fanden sich
     zu diesem Zweck zu einem Fest im Haus der Industrie ein.                                                              Seitens der Bundesregierung sprach Vizekanzler
                                                                                                                           Michael Spindelegger.

    Diskutierten über den EU-Beitritt und die Zukunft Europas (v.l.n.r.): Franz Vranitzky, Erhard Busek,            Georg Wailand führte souverän durch den Abend.
    Brigitte Ederer.

    V.l.n.r.: Franz Küberl, Alt-Abt Gregor Henckel-             Applaudierten dem scheidenden Präsidenten (v.l.n.r.):                    V.l.n.r.: Maria Schaumayer,
    Donnersmarck, Bischof Alois Schwarz                         Peter Mitterbauer, Christoph Leitl, Christoph Neumayer                   Margarete Freisinger, Stephan Koren
                                                                                                                                                                                Fotos: IV/Jürg Christandl

     Auf der „Regierungsbank“ (v.l.n.r.): Johanna Mikl-Leitner, Maria Fekter,                   Langjährige Weggefährten (v.l.n.r.): Andreas Khol, Herbert Krejci, Günter
     Reinhold Mitterlehner, Beatrix Karl, Gabriele Heinisch-Hosek, Doris Bures                  Stummvoll

8   iv-positionen | Juli/August 2012
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
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                                  Kurs Richtung Zukunft
                                  Der neue Präsident der Industriellenvereinigung, Georg Kapsch, kommt aus einem for-
                                  schungsorientierten High-Tech-Unternehmen mit langer Geschichte. Traditionelle Stärken
                                  wie Verlässlichkeit und Kontinuität mit Innovationskraft und Zukunftsorientierung zu ver-
                                  binden, ist für den Industrie-, Forschungs- und Arbeitsstandort mehr denn je entscheidend.

                                  Bereits seit 1983 ist der Wiener Un-     Veränderung zu betreiben, als verän-      Grundsätze, die für den Staat wie Un-
                                  ternehmer Georg Kapsch durch sein        dert zu werden. Um die Standortqua-       ternehmen gleichermaßen Gültigkeit
                                  Engagement für die „gruppe1031“ in-      lität zu verbessern, benötigen wir ein    haben: Wirtschaftlichkeit, Effizienz,
                                  nerhalb der IV aktiv. Seit 1996 ist er   Gesamtkonzept. Das heißt aber auch,       Zukunftsorientierung, keine über-
                                  Mitglied des Bundesvorstandes der        dass wir den Mut haben müssen, die        mäßige Verschuldung. Wenn wir die
                                  Industriellenvereinigung, seit 2006      Dinge neu zu sehen. Es reicht nicht,      Staatsausgaben für vergangenheits-
                                  leitet er den Gesellschaftspolitischen   nur an Stellschrauben zu drehen. Wir      bezogene Ausgaben mit jenen, die
                                  Ausschuss und seit 2008 ist Kapsch       werden daher über den Sommer an           für die Zukunft verwendet werden,
                                  Präsident der IV-Landesgruppe Wien.      einem neuen Programm arbeiten, das        vergleichen, wird klar, dass es Verän-
                                  In Industrie- und Politikkreisen ge-     auf den Stärken der IV aufgebaut sein     derungen geben muss.“ Die Industri-
                                  nießt der CEO der Kapsch-Gruppe          wird“, kündigte der neue IV-Präsident     ellenvereinigung werde sich auch klar
                                  schon seit langem den Ruf, seine Ziele   an. Für Kapsch geht es dabei um eine      gegen das Ausspielen von Gruppen
                                  auf innovativen Wegen zu verfolgen       langfristige Absicherung des Indus-       wenden: „Arm gegen Reich“, „Ar-
                                  und umzusetzen. Diese Qualitäten         triestandortes Österreich: „Wir müs-      beitgeber gegen Arbeitnehmer“, „Der
                                  braucht es heute mehr denn je. Denn      sen alles daran setzen, dass die ganze    Norden Europas gegen den Süden“
                                  der Politik gelingt es immer weniger,    Wertschöpfungskette in unserem Land       und „Inländer gegen Ausländer“. „Wir
                                  eingefahrene Bahnen zu verlassen und     bleibt. Wir brauchen Produktion in        sind ein und dasselbe. Wir sagen nicht
                                  Stillstände zu überwinden. „Die Indus-   unserem Land. Denn ohne Produktion        hier Arbeitnehmer – auf der anderen
                                  triellenvereinigung steht für gesamt-    wird es langfristig keine Forschung       Seite Arbeitgeber, hier Wirtschaft –
                                  heitliche Verantwortung: Das betrifft    & Entwicklung, keine Dienstleis-          dort Gesellschaft. Wir sind ein großes
                                  Gesellschaftspolitik, Bildungspolitik    tungen und damit keinen Wohlstand         Ganzes“, betonte Kapsch.
                                  und Wirtschaftspolitik. Uns geht es      in unserem Land geben.“ Die öster-
                                  darum, den Standort und damit den        reichische Industrie ist nicht nur Wis-   Verantwortungsbewusst
                                  Wohlstand für alle in diesem Land zu     sens- und Innovationsmotor sowie das      konsolidieren und reformieren
                                  verbessern“, sagte Kapsch bei seinem     Rückgrat unseres Exporterfolges. Sie      Ein wichtiges Anliegen ist dem neuen
                                  Antritt.                                 ist als größter Arbeitgeber unseres       IV-Präsidenten auch die Überwin-
                                                                           Landes ein integraler und sinnstif-       dung parteipolitischer Dogmen. „Es
                                  Auf Augenhöhe mit Top-Ländern            tender Teil der Gesellschaft.             geht nicht um Sparen oder Wachstum.
                                  Österreich ist zwar nach wie vor eines                                             Es geht um beides. Wir brauchen eine
                                  der erfolgreichsten und wohlhabends-     Österreich neu gestalten                  nachhaltige, verantwortungsbewusste
Foto: iStockphoto.com/skynesher

                                  ten Industrieländer der Welt, aber in    Vor diesem Hintergrund legt Georg         budgetäre Konsolidierung, um über
                                  vielen Bereichen besteht Handlungs-      Kapsch auch großen Wert auf das           mehr Investitionen in Zukunftsbe-
                                  bedarf. Kapsch: „Wir müssen den          gesellschafts- und standortpolitische     reiche – vor allem Bildung, Innova-
                                  Menschen erklären, dass es besser ist,   Engagement der Industrie: „Es gibt        tion, Forschung und Infrastruktur

                                                                                                                         Juli/August 2012 | iv-positionen     9
GEORG KAPSCH NEUER IV-PRÄSIDENT - Verein Wirtschaft für Integration
„Wir müssen den Menschen erklären, dass es besser ist, Veränderung zu betreiben, als verän-
     dert zu werden. Um die Standortqualität zu verbessern, benötigen wir ein Gesamtkonzept. Das
     heißt aber auch, dass wir den Mut haben müssen, die Dinge neu zu sehen und neu zu denken.“
     IV-Präsident Georg Kapsch

     – unseren hohen Wohlstand abzusi-           nicht weniger, sondern mehr Europa.         aktiver in Europa einbringt. Kapsch:
     chern. Wir brauchen dafür ein neues         Damit meine ich aber nicht mehr Bü-         „Das gilt für die Politik genauso wie
     Steuersystem, das es ermöglicht, die        rokratie oder Reglementierung. Ein          für die gesamte Gesellschaft.“ Auch
     Abgabenquote für alle zu reduzieren.        Europa, das stärker zusammenwächst,         hier plane die IV weitere Initiativen
     Hier werden wir einen Vorschlag erar-       sollte eigentlich dazu führen, dass wir     Richtung Zukunft. „Ich freue mich
     beiten“, erklärte Kapsch.                   weniger Bürokratie und mehr Frei-           über die verantwortungsvolle Aufgabe
                                                 heit bekommen. Wachstum in Eur-             und das große Vertrauen, das die Mit-
     Europa stärken                              opa kann nur dann generiert werden,         glieder der Industriellenvereinigung in
     Konsequent auf Zukunftskurs prä-            wenn die Unternehmen weniger re-            mich setzen. Ich werde mich mit aller
     sentiert sich der neue IV-Präsident         glementiert werden und die Freiheit         Kraft dafür engagieren, den Standort
     schließlich auch in Europafragen,           haben, sich in ihrem Handeln frei           Österreich und damit den Wohlstand
     einem Kernthema der Industriellen-          bewegen zu können.“ Entscheidend            für alle in diesem Land weiter zu ver-
     vereinigung. Kapsch: „Wir brauchen          für ihn ist, dass sich Österreich noch      bessern.“

 IV-Präsident Georg Kapsch im Wordrap
     Veit Sorger                                 Verantwortung                               Unternehmertum
        Ich habe großen Respekt vor seinen          Ein Wert, ohne den kein Industriebe-        Brauchen wir viel mehr im Land –
        Leistungen.                                 trieb Bestand hätte.                        überall!

     Hacklerregelung                             Umverteilung                                Steuern
        Unfair – sollte so schnell wie möglich      Ja, aber in Richtung Zukunft – in Bil-      Zahlt man auch als Bekenntnis zum
        Geschichte sein.                            dung, F&E, Innovation…!                     Standort. Tendenziell müssen sie
                                                                                                niedriger, sicher nicht höher sein.
     Industrie                                   Mitarbeiter
        Das sind wir alle.                          Das Team ist alles, wir gehören zu-      Industriellenvereinigung
                                                    sammen.                                     Haus der Zukunft mit tollen Ressour-
     Soziale Marktwirtschaft
                                                                                                cen und Fähigkeiten!
        Ein Erfolgsmodell, das wir fit für die   Parteien
        Zukunft machen müssen.                      Entscheidend ist, wie nahe die Par-      Leistungsträger
                                                    teien mit ihren Positionen zu uns sind      Gibt es in allen Qualifikations- und
     Verteilungsgerechtigkeit
                                                    – nicht umgekehrt.                          Einkommensniveaus.
        Ja, aber Leistungsgerechtigkeit be-
        rücksichtigen.                           Freiheit                                    Internationalisierung
                                                    Der wichtigste Wert für Wirtschaft          Ist unsere Wirklichkeit und Chance.
     Integration
                                                    und Gesellschaft – gepaart mit Ver-         Manche haben leider noch ein Pro-
        Eines der wichtigsten gesellschaft-
                                                    antwortung.                                 blem damit.
        lichen und wirtschaftlichen Zukunfts-
        themen überhaupt.                                                                    Gewerkschaft
                                                 Urlaub                                         Eine wichtige Institution. Auf betrieb-
     Umweltschutz                                   Zeit für die Familie. Zeit, um Kon-
                                                                                                licher Ebene erreichen wir gemein-
                                                                                                                                          Fotos: Markus Prantl

        Das macht die Industrie in Österreich       zepte zu entwickeln.
                                                                                                sam gute Lösungen.
        viel besser als anderswo.

10   iv-positionen | Juli/August 2012
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                                                                                                        Peter Untersperger kann auf eine erfolgreiche Karriere in verschiedenen Stationen
                                                                                                        innerhalb der Lenzing-Gruppe zurückblicken, 2009 wurde er zum Vorstandsvor-
                                                                                                        sitzenden. Untersperger wurde 1999 Mitglied im Vorstand der IV-Oberösterreich,
                                                                                                        seit 2009 ist er auch wieder Mitglied des IV-Bundesvorstandes.

                       Nach der Verkündung des Wahlergebnisses durch IV-Generalsekretär Christoph
                       Neumayer stellte sich das neue Präsidium der Öffentlichkeit vor. Georg Kapsch
                       dankte seinem Vorgänger Veit Sorger und seinen Vizepräsidenten Klaus Pöt-
                       tinger und Wolfgang Josef Welser für „acht Jahre erfolgreichen Einsatz für die
                       österreichische Industrie und das gesamte Land“.

                       Deutliches Votum für
                       neues IV-Präsidium                                                               Otmar Petschnig leitet seit August 2002 die Kärntner IV als Präsident. Petschnig
                                                                                                        war sehr früh auch politisch aktiv – etwa von 1991 bis 1995 als Vorsitzender der
                       Mit überwältigender Mehrheit wurde im Zuge der Sitzung                           Jungen Wirtschaft Österreich.
                       des IV-Bundesvorstandes am 21. Juni Georg Kapsch zum
                       neuen IV-Präsidenten gewählt. Unterstützt wird der neue
                       IV-Präsident von drei Vizepräsidenten. In diese Funktion
                       gewählt wurden Hubert Bertsch, Präsident der IV-Vorar-
                       lberg, Eigentümer und CEO der Bertsch-Holding, Otmar
                       Petschnig, Präsident der IV-Kärnten und Geschäftsführer
                       der Fleischmann & Petschnig GesmbH, sowie Peter Unters-
                       perger, Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG.

                                                                                                        Der Vorarlberger Unternehmer Hubert Bertsch ist bereits seit 1999
                                                                                                        Mitglied des IV-Bundesvorstandes. Seit 2007 führt er die Vorarlberger
                                                                                                        Landesgruppe als Präsident.
Fotos: Markus Prantl

                       Die traditionelle symbolische „Schlüsselübergabe“ war gestern: Ohne einen        GS Christoph Neumayer (re.) verkündete das Wahlergebnis und gratulierte
                       entsprechenden Chip kommt man nicht mehr ins Haus der Industrie – den Chip       Georg Kapsch zur überwältigenden Zustimmung des IV-Bundesvorstandes.
                       gibt es zum Glück natürlich auch in handlicherer Form.

                                                                                                                                           Juli/August 2012 | iv-positionen                 11
Bildungschancen für
                                                                               junge Migrantinnen
                                                                               und Migranten
        IV-Präsident Georg Kapsch, Staatssekretär Sebastian Kurz
                                                                               verbessern
     Ibw-Studie Pilotstudie empfiehlt neben einem individualisierten Bildungscoaching Schnitt-
     stellenmanager, Maßnahmen gegen Schulabsentismus und verstärkte Elternarbeit.

     D     ie von der Industriellenverei-
           nigung gemeinsam mit den Ko-
     operationspartnern BMI, BMU:KK,
                                                           sei, da die Schulabstinenz den „Ein-
                                                           stieg in den Bildungsausstieg“ dar-
                                                           stelle.
                                                                                                           bildung und Job. Wir investieren sehr
                                                                                                           viel Geld ins Reparieren dieser Pro-
                                                                                                           bleme, tun aber wenig, um die Ursa-
     AMS Österreich und der Caritas                                                                        chen zu bekämpfen“, so Kurz.
     Österreich, mit Unterstützung der                     Hinsichtlich der Elternarbeit empfiehlt
     ERSTE Stiftung, beim Institut für Bil-                der Studienautor, den Schwerpunkt               IV-Wien Präsident Kapsch betonte bei
     dungsforschung der Wirtschaft (ibw)                   auf die Prävention zu legen und El-             der Pressekonferenz: „In einer hoch-
     in Auftrag gegebene Studie „Hebel                     tern über die Funktionsmechanismen              entwickelten Gesellschaft sinken die
     zu einer kompensatorischen Bildung“                   und den Aufbau des österreichischen             Beschäftigungschancen gering qualifi-
     soll Maßnahmen für eine langfristige                  Bildungssystems zu unterrichten. Auf-           zierter Personen. Bildung ist nicht nur
     Arbeitsmarktintegration von Jugend-                   suchende Elternarbeit solle darüber             der Schlüssel zur Integration, insbe-
     lichen mit Migrationsgeschichte ablei-                hinaus die Geschlechterrollenbilder in          sondere für Menschen mit Migrations-
     ten. Die Studie wurde am 14. Juni im                  der Erziehung thematisieren. In Bezug           geschichte, sondern gleichfalls ist sie
     Haus der Industrie präsentiert.                       auf das individualisierte Bildungscoa-          auch Türöffner für den Zugang und
                                                           ching wird ein verbessertes Schnitt-            die Platzierung am Arbeitsmarkt. Es
     Der Studienautor, Prof. Bernhard                      stellenmanagement empfohle. Als                 ist schädlich für die Gesamtvolkswirt-
     Perchinig, kam zur Erkenntnis, dass                   Maßnahme zum Thema Schulabsentis-               schaft, wenn wir nicht in die Zukunft
     es sowohl in bildungsnahen als auch in                mus sei der Ausbau genderspezifischer           dieser Kinder und Jugendlichen inves-
     bildungsfernen Familien ein großes In-                und gendersensibler Jugendarbeit                tieren.“
     teresse für den Bildungsaufstieg gebe,                nötig.
     aber das Wissen um das Funktionieren                                                                  Alexandra Schöngrundner,
     des Bildungssystems, insbesondere                     „Um etwas leisten und seinen Weg                a.schoengrundner@iv-net.at
     das Verständnis dafür, dass das ös-                   in Österreich machen zu können, ist
     terreichische Bildungssystem die Mit-                 die Ausbildung entscheidend“, sagte                 W E B - T ipp
     wirkung der Eltern voraussetzt, fehle.                Integrationsstaatssekretär Sebastian
                                                                                                              Die Studie ist auf der Homepage
     Traditionelle Geschlechterrollenbilder                Kurz. „Und gerade hier haben wir die
                                                                                                              sowohl in der Kurzfassung als auch
     hingegen würden negativ auf den Bil-                  Probleme: Schulpflichtverstöße von
     dungsaufstieg wirken. Darüber hinaus                  schulpflichtigen Kindern im Alter von              in der Langversion abrufbar unter:
     wäre besonders auffällig, dass vor                    6 bis 15 Jahren nehmen stark zu, 8.000             www.iv-net.at/publikationen/
     allem bei jungen Männern das „Schul-                  Schüler jährlich brechen die Schule                g98p591/
     schwänzen“ äußerst bildungsschädlich                  ab, 75.000 Jugendliche sind ohne Aus-

      News
     „Management und Führung – für Aufsteigerinnen“
     Erfahrungen auf mehreren Führungsebenen                Am 16. Juni wurde der erste Durchgang          neuen Initiative „Frauen.Führen“. Der zwei-
     sind Basis für höhere Managementaufgaben.              des Führungskräfteprogramms in Salz-           te Durchgang startet im Oktober 2012 in
     Daher bietet die IV gemeinsam mit der WU               burg abgeschlossen und den ersten 16           Wien. Die Absolventinnen des 1.DG sowie
     Executive Academy ein neues Führungs-                  Absolventinnen gratuliert. „Ich bin davon      weitere Informationen und Anmeldungen
     kräfteprogramm für Frauen an, die eine                 überzeugt, dass uns mit ‚Management und        bis 5. September 2012 unter:
     Führungsposition im unteren und mittleren              Führung – für Aufsteigerinnen‘ ein wichtiger   www.iv-frauenfuehren.at
     Management anstreben oder bereits inne-                Beitrag für Qualifikation und Gleichstellung
     haben.                                                 in Unternehmen gelungen ist“, betonte          Kontakt: Melanie Eckl-Kerber,
                                                                                                                                                         Foto: Markus Prantl

                                                            Melanie Eckl-Kerber, Projektleiterin der       m.eckl-kerber@iv-net.at

12   iv-positionen | Juli/August 2012
Aktuell

                         V.l.n.r.: BM Rudolf Hundstorfer, WKÖ-GS Anna Maria Hochhauser,                        V.l.n.r.: Toni Hubmann & Barbara Hubmann (Toni´s Handels GmbH),
                         GF Gerhard Wölfel, VD Herta Stockbauer, IV-VGS Peter Koren                            Herbert Haslinger (EVVA Sicherheitstechnologie GmbH), Gerhard
                                                                                                               Wölfel (BMW Motoren GmbH), Gregor Demblin & Nina Putzenlech-
                                                                                                               ner (Career Moves), Johann Grünberger (OÖ. Ferngas AG)

                       Unternehmen mit Verantwortung
                       TRIGOS 2012 Drei IV-Mitglieder unter den fünf Gewinnern des CSR-Preises

                       I  n den Kategorien Arbeitsmarkt,
                          Gesellschaft, Markt, Ökologie und
                       erstmals Social Entrepreneurship wur-
                                                                              Unternehmen Career Moves, Europas
                                                                              erste Online-Jobbörse, die Menschen
                                                                              mit Behinderung eine chancengleiche
                                                                                                                           Die Projektpartner
                                                                                                                           Als Träger der TRIGOS-Plattform
                                                                                                                           fungieren das Rote Kreuz, die Cari-
                       den von einer fachkundigen Jury aus                    Bewerbung ermöglicht.                        tas, die SOS-Kinderdörfer, der Um-
                       einem vielfältigen Pool von 189 Ein-                                                                weltdachverband, die Diakonie sowie
                       reichungen die Sieger ermittelt und für                IV-Vizegeneralsekretär Mag. Peter            die WKÖ und IV, die Business Data
                       ihr nachhaltiges Gesamtengagement                      Koren überreichte gemeinsam mit              Consulting Group, respACT und
                       ausgezeichnet.                                         Bundesminister Rudolf Hundstorfer,           „Die Presse“. Gemeinsames Ziel der
                                                                              WKÖ-Generalsekretärin Mag. Anna              TRIGOS-Träger ist es, das Prinzip der
                       Fünf Gewinner, darunter die IV-Mit-                    Maria Hochhauser und Dr. Herta               Nachhaltigkeit und der verantwor-
                       gliedsunternehmen BMW Motoren                          Stockbauer, Mitglied des Vorstands           tungsvollen Unternehmensführung in
                       GmbH, OÖ. Ferngas AG und EVVA                          der BKS Bank, die TRIGOS-Trophäe             Österreich auszuweiten.
                       Sicherheitstechnologie GmbH, wur-                      für den Sieger in der Kategorie Ar-
                       den am 31. Mai im Rahmen einer                         beitsplatz. Er betonte im Rahmen der         Veronika Kotzab, v.kotzab@iv-net.at
                       feierlichen Gala im Studio 44 der Ös-                  Preisübergabe die Wichtigkeit des
                       terreichischen Lotterien prämiert.                     Themas CSR gerade im Umgang mit                   W E B - T ipp
                                                                              den Mitarbeitern in Unternehmen:
                       Die BMW Motoren GmbH siegte in                         „Maßnahmen zur persönlichen und                  www.trigos.at
                       der Kategorie Arbeitsplatz mit ihrer                   fachlichen Weiterentwicklung der Ar-
                       zukunftsweisenden Initiative „Heute                    beitskräfte sowie zur Verbesserung der
                       für morgen“, in der der demografische                  Vereinbarkeit von Familie und Beruf
                       Wandel unserer Gesellschaft auf viel-                  sind zentrale Aufgabenstellungen an
                                                                                                                           P reistr ä ger
                       fältige Weise thematisiert wird. Den                   den Wirtschaftsstandort Österreich,
                       Preis in der Kategorie Gesellschaft                    die es zukünftig bestmöglich zu lösen            Arbeitsmarkt:
                       erhielt die OÖ. Ferngas AG für ihr                     gilt.“                                           BMW Motoren GmbH
                       überdurchschnittliches Freiwilligenen-
                                                                                                                               Gesellschaft:
                       gagement der Unternehmensleitung                       TRIGOS regional
                       und der Mitarbeiter. Das dritte sieg-                  Auch bei den Verleihungen des TRI-
                                                                                                                               OÖ. Ferngas AG
                       reiche IV-Mitgliedsunternehmen                         GOS regional in den Bundesländern                Markt:
                       EVVA Sicherheitstechnologie GmbH                       Kärnten, Niederösterreich, Ober-                 Toni’s Handels GmbH
                       bewies seine Vorreiterrolle im Um-                     österreich, der Steiermark und Tirol
                       weltbereich und wurde für seinen inno-                 wurden insgesamt elf IV-Mitglieds-               Ökologie:
                       vativen Ansatz der ölfreien Produktion                 unternehmen mit dem TRIGOS                       EVVA Sicherheitstechnolo-
                       mit dem TRIGOS in der Kategorie                        regional für ihr umfangreiches Enga-             gie GmbH
                       Ökologie ausgezeichnet. Erstmals                       gement im Bereich CSR geehrt und
                                                                                                                               Social Entrepreneurship:
                       wurde in diesem Jahr ein TRIGOS in                     unterstreichen damit die nachhaltige
Fotos: TRIGOS/Tanzer

                       der Kategorie Social Entrepreneur-                     Ausrichtung von Österreichs Indus-               Career Moves
                       ship vergeben. Prämiert wurde das                      triebetrieben.

                                                                                                                                 Juli/August 2012 | iv-positionen                13
IV-Präsident Veit Sorger bei seiner Dankesrede

     IST Austria würdigt
     Engagement
     von Veit Sorger
     Am 5. Juni fand zu Ehren von IV-
     Präsident Veit Sorger ein spezieller
     „Science-Industry-Talk“ am IST Austria
                                                                           V.l.n.r: Thomas A. Henzinger, Veit Sorger, Haim Harari, Wolfgang Schüssel
     in Klosterneuburg statt.

     „D        ie Grundpfeiler, um ein ex-
               zellentes Forschungsinstitut
     auf Weltklasse-Niveau zu werden, sind
                                                      verwerten zu können, hat IST Austria
                                                      nun ein eigenes Büro für Technologie-
                                                      transfer gegründet, welches sich mit
                                                                                                       akademischen Umfeld zur Verfügung
                                                                                                       stünden und der Aufbau einer risikof-
                                                                                                       reudigen Unternehmerkultur zu wenig
     gesetzt – doch die Entwicklung muss              der Förderung und Nutzung geistiger              ausgeprägt sei.
     noch weitergehen“, betonte der Präsi-            Eigentumsrechte an wissenschaftlichen
     dent der Industriellenvereinigung Dr.            Entdeckungen beschäftigt.                        Bereits gelungen sei es jedoch, mit IST
     Veit Sorger in seiner Rede anlässlich                                                             Austria ein international anerkanntes
     eines ihm gewidmeten „Science-Indus-             Gemeinsam mit der Wirtschaftsagentur             wissenschaftliches Spitzeninstitut zu
     try-Talk“ am Institute of Science and            des Landes Niederösterreich ecoplus              etablieren. Das Institut hat es mit zehn
     Technology (IST) Austria in Kloster-             ist mittelfristig auch die Entwicklung           ERC-Grants (EU-Förderprogramme
     neuburg. Mit der Veranstaltung wurden            eines Technologieparks unmittelbar               für Spitzenforschung) binnen weniger
     Sorgers Beitrag und hohes Engagement             neben dem IST Austria-Campus in Klo-             Jahre an die Spitze Österreichs ge-
     bei der Gründung des IST Austria                 sterneuburg geplant, wie Wirtschafts-            schafft. Als weiteres Highlight wurde
     gewürdigt. Bei der Veranstaltung ging            Landesrätin Petra Bohuslav betonte.              zuletzt der Präsident von IST Austria
     es primär um die Frage, wie aus einem            Wissenschaftsminister Karlheinz Töch-            Dr. Thomas Henzinger mit dem höchs-
     Institut wie IST Austria heraus unter-           terle lobte das Engagement von Veit              ten Wissenschaftspreis der Republik,
     nehmerische Vorhaben gefördert und               Sorger und der Industrie für den Wis-            dem Wittgensteinpreis, ausgezeichnet.
     entwickelt werden können. Um eine                senschaftsstandort und IST Austria im
     engere Zusammenarbeit mit Unter-                 Speziellen. Einig war man sich beim
     nehmen zu fördern und seine eigenen              diesjährigen Science-Industry-Talk,                   W E B - T ipp
     Forschungsergebnisse aus der Grund-              dass in Österreich zu wenig Risiko-                  http://ist.ac.at/de/
                                                                                                                                                       Foto: IST Austria

     lagenforschung zukünftig kommerziell             und Startkapital für Spin-offs aus dem

14   iv-positionen | Juli/August 2012
BLICKPUNKTE

                                   Land Steiermark vergibt höchsten Orden an Veit Sorger
                                   Veit Sorger, seit 2004 IV-Präsident,
                                   wurde mit dem höchsten Orden des                       „Wir werden uns auch in
                                   Landes Steiermark ausgezeichnet. Er
                                                                                          Zukunft einbringen. Aber
                                   erhielt für seine Verdienste das große
                                   Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern.                    nicht als alte Besserwisser,
                                   In seiner Dankesrede griff Sorger die                  sondern als Menschen mit
                                   von Landeshauptmann Franz Voves                        Erfahrung.“
                                   gezeichnete interdisziplinäre Zeitrei-
                                   se auf und betonte, wie wichtig ein
                                   kontinuierliches, gutes Zusammenspiel                  Scheidender IV-Präsident Veit Sorger
                                   zwischen Politik, Wirtschaft, Religion
                                   und Wissenschaft für eine gesunde
                                   Gesellschaft sei. Vor allem die For-                   nachhaltige Beschäftigung bringt“.       des Landes: „Wir werden uns auch in
                                   schung liege ihm am Herzen – „höchste                  Zum Schluss richtete Sorger, der ge-     Zukunft einbringen. Aber nicht als alte
                                   Forschungsquote garantiert höchstes                    bürtiger Grazer ist, noch einen Appell   Besserwisser, sondern als Menschen
                                   Wachstum, was wiederum höchste                         an die aktuellen Entscheidungsträger     mit Erfahrung.“

                                                                                                                                   VERANTWORTUNG                          lautete das
                                                                                                                                   Thema, das den diesjährigen Industrieempfang
                                                                                                                                   der IV-OÖ in der voestalpine Stahlwelt umspannte.
                                                                                                                                   Und Verantwortung lautete auch das Schlagwort, zu
                                                                                                                                   dem IV-Präsident Dr. Veit Sorger vor den Vorhang
                                                                                                                                   geholt wurde: Zwei Tage vor seinem Abschied
                                                                                                                                   aus dem IV-Präsidium wurde ihm in Linz vom
                                                                                                                                   oberösterreichischen Landeshauptmann Dr. Josef
                                                                                                                                   Pühringer für sein verantwortungsvolles Handeln
                                                                                                                                   für den Industriestandort Österreich das Goldene
                                                                                                                                   Ehrenzeichen des Landes Oberösterreich verliehen.
                                    Auszeichnung für Veit Sorger durch den oberösterreichischen Landeshauptmann Josef Pühringer.

                                  B u c h tipp
                                    „Ist der Journalismus am Ende?
                                    Ideen zur Rettung unserer Medien“
                                   Ist der Journalismus wirklich am Ende?                 Probleme lösen und in ein                            enmanager, Journalismus-Stu-
                                   Oder sind die Medien besser als ihr Ruf und            paar Jahren aus der angeb-                           dierende. Aber auch an Leser
                                   hat der seriöse Journalismus eine große                lich größten Medienkrise                             außerhalb der Medienbranche,
                                   Zukunft? Reinhard Christl bietet Lösungen              aller Zeiten runderneuert                           die ein wenig hinter die Kulissen
                                   an, wie der Journalismus und die Medi-                 und gestärkt hervorgehen                            des Journalismus blicken wollen.
                                   enbranche aus ihrer Kollektivdepression                können.
                                   herausfinden. Wie sie so manche herbei-                Das Buch richtet sich an                           „Ist der Journalismus am Ende?“
Fotos: Frankl, IV-OÖ/Eric Krügl

                                   fantasierte Pseudoprobleme als solche                  Praktiker: Journalisten,                          Reinhard Christl, Falter Verlag,
                                   erkennen könnten, wie sie die wirklichen               Chefredakteure, Medi-                             104 Seiten, 19,90 Euro

                                                                                                                                        Juli/August 2012 | iv-positionen                15
Diskutierten über den Arbeitsmarkt der Zukunft (v.l.n.r.) : Johannes Kopf, Gabi Burgstaller, Ernst Lachinger, Markus Schwarz, Clemens Sedmak und Andi Wimmer

     „Die Besten zu den Kleinsten“
     GEBILDET Die neue Zukunftsstudie der JI-Salzburg zeigt: Beständige Weiter-
     bildung und Flexibilität sind Schlüsselfertigkeiten für die Arbeit der Zukunft.
     Die Pädagogenausbildung muss aufgewertet werden.

     T    rends, Prognosen und Herausfor-
          derungen für das Bildungssystem
     sind der Kern der von Univ. Prof.
                                                             Teamfähigkeit, Flexibilität oder das
                                                             Zurechtkommen in unterschiedlichen
                                                             Kontexten und Kulturen. „Religions-
                                                                                                                      Kleinsten“, so Andi Wimmers Credo
                                                                                                                      für die Ausbildung der Zukunft. „Die
                                                                                                                      wichtigsten Akteure im Bildungsbe-
     DDDr. Clemens Sedmak vom Interna-                       kompetenz wird angesichts einer plu-                     reich sind unsere Pädagoginnen und
     tionalen Forschungszentrum für sozi-                    ralistischen Gesellschaft eine große                     Pädagogen. Deshalb fordert die Junge
     ale und ethische Fragen (ifz) erstellten                Rolle spielen“, meinte Sedmak. Auch                      Industrie eine Ausbildung auf terti-
     Studie, die die JI-Salzburg in Auftrag                  innere Stabilität gewinne in einer un-                   ärem Niveau für alle Pädagogen“, so
     gegeben hat. Bei einer Podiumsdis-                      sichereren Welt an Bedeutung. Die                        Wimmer.
     kussion in Salzburg debattierten pro-                   Anforderungen auch an gering do-
     minente Vertreter aus den Bereichen                     tierte Jobs würden steigen, erläuterte                   Beste Bildung nötig
     Bildung und Arbeit die Anforderun-                      der Wissenschafter. Entscheidend sei,                    Andi Wimmer sagte angesichts der
     gen an die Arbeitswelt von morgen.                      dass man das Lernen lerne.                               Ergebnisse der JI-Studie, dass das hei-
                                                                                                                      mische Bildungssystem zu den besten
     Lernen lernen                                           Die Besten zu den Kleinsten                              der Welt gehören müsse. „Nur Durch-
     „Es wird andere und höhere Qualifi-                     In der Diskussion betonte auch die                       schnitt ist zu wenig“, mahnte Wimmer.
     kationen brauchen“, brachte Sedmak                      Salzburger Landeshauptfrau und Bil-                      Er fordert deshalb eine Neugestaltung
     die Studienergebnisse auf den Punkt.                    dungsreferentin Mag. Gabi Burgstaller                    bzw. Aktualisierung der zum Teil ver-
     Eine älter werdende Gesellschaft, sich                  die Notwendigkeit von Reformen. Sie                      alteten Bildungspläne, um den An-
     rasant ändernde Technologien, ein                       bezeichnete das IV-Programm „Schule                      forderungen und Herausforderungen
     Umbau des Energiesystems und eine                       2020“ als Vorbild und forderte die                       des 21. Jahrhunderts gerecht werden
     Welt, in der Europa ins Hintertreffen                   Verantwortlichen hinsichtlich ideolo-                    zu können. Dr. Johannes Kopf, Vor-
     geraten könnte: Das ist das Umfeld,                     gischer Debatten zur Bildungsreform                      standsmitglied des AMS Österreich,
     in das die künftige Arbeitswelt einge-                  auf, „über ihren Schatten zu springen“.                  unterstrich den Reformbedarf, indem
     bettet ist. Bei der Frage nach besse-                   Für Andi Wimmer, Vorsitzenden der                        er das AMS als „Reparaturwerkstatt
                                                                                                                                                                    Fotos: JI-Salzburg/Neumayr

     rer Qualifikation komme es nicht so                     JI-Salzburg, zeigte die Studie klar,                     des Bildungssystems“ bezeichnete.
     sehr auf Zertifikate und Zeugnisse an,                  dass eine Aufwertung der Pädagogen                       Dem AMS gelinge dies allerdings ganz
     sondern auf Schlüsselfertigkeiten wie                   erforderlich sei. „Die Besten zu den                     gut, so Kopf.

16   iv-positionen | Juli/August 2012
Junge Industrie

                     Die Uhr tickt
                     Die Qualität des heimischen Bildungssys-          ginnen und Pädagogen in diesem Bereich         persteine. Den-
                     tems ist bekanntlich höchstens Durch-             stärken, d.h.: bessere Ausbildung (Ausbil-     noch müsste im
                     schnitt, Reformen seit Jahren Mangelware.         dung auf tertiärem Niveau ist in anderen       Bereich des Kin-
                     Dabei läuft uns bereits jetzt die Zeit davon.     Staaten seit Jahrzehnten Standard), aber       dergartens ein
                                                                       auch leistungsgerechte Bezahlung und           Konsens doch
                     Bildungspolitik in Österreich ist mühsam.         entsprechende Rahmenbedingungen am             einfacher sein,
                     Im Schulbereich wird viel und gerne über          Arbeitsplatz (Größe der Gruppen, Aus-          als bei Schulen
                     Etiketten und Begriffe gestritten – wichtiger     stattung, etc.). Der Kindergarten darf nicht   und Universität.
                     wäre allerdings, was wirklich in den Klas-        mehr nur reine Landessache sein, die           Wer will nicht
                     sen passiert. Im Bereich der Unipolitik ist       Bundesregierung muss zumindest eine            die beste Ausbildung für die eigenen Kin-
                     es freilich dasselbe: Der politische Streit für   Rahmenkompetenz erhalten.                      der? Die Uhr jedenfalls tickt – jedes ver-
                     und gegen Studienbeiträge ist ein Dauer-                                                         lorene Jahr bedeutet einen zusätzlichen
                     brenner, die Misere an den Universitäten          Eine aktuelle Studie von DDDr. Sedmak          Jahrgang, dem wir nicht das notwendige
                     dauert unverändert an.                            im Auftrag der JI-Salzburg (siehe Bericht      Rüstzeug für die Arbeitswelt der Zukunft
                                                                       nebenan) belegt einmal mehr, wie zentral       mitgeben. Wollen wir denn wirklich im
                     Alle Forscher sind sich aber einig, dass          gerade die grundlegende Bildung ist, um        Mittelmaß verharren?
                     eine der wichtigsten Phasen in der Bildung        am Arbeitsmarkt der Zukunft zu bestehen.
                     junger Menschen in der Zeit vor dem Alter         2030 ist nicht so weit weg: Die Jobeinstei-
                     von sechs Jahren zu verorten ist: Was             ger von 2030 sind heute bereits geboren,       Herzlichst Eure
                     Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer-          besuchen vielleicht sogar – je nach spä-
                     mehr. Wir müssen endlich der Erkenntnis           terem Ausbildungsweg – den Kindergarten.
                     folgen, dass Hort und Kindergarten die
                     ersten Bildungsinstitutionen im Leben sind.       Bildungspolitik ist in Österreich leider       Therese Niss,
                     Wir müssen daher die Rolle der Pädago-            prinzipiell kein Feld ohne politische Stol-    Bundesvorsitzende der Jungen Industrie

                     „Man muss sich vorstellen, wie es sein könnte.“
                     Beim Clubabend der gruppe1031 zum                 einem Markt zu etablieren, der zu 80 Pro-
                     Thema „Businesswomen – weibliche Füh-             zent von Kika, Leiner und Lutz beherrscht
                     rungskräfte in der Wirtschaft“ war eine           wird. Heute macht Interio Österreich 45
                     österreichische Vorzeigeunternehmerin zu          Mio. Euro Umsatz und beschäftigt 350
                     Gast: Interio Österreich-Geschäftsführerin        Mitarbeiter. Ihr Rezept: Eine klare Posi-
                     und Eigentümerin Janet Kath. Eine Frau,           tionierung, gutes Visual Merchandising
                     die es geschafft hat. Von der Assistentin         (Dekorateure) und die Nähe des Einkäufers
                     zur Eigentümerin.                                 zu den Kunden.

                     Kaths Karriere begann bei Merkur. Dort            „Der Einkauf ist das Herz des Unterneh-
                     startete sie nach bestandener Matura als          mens“, meint Kath. Der Einkäufer müs-
                     Einkaufsassistentin und wurde nach einem          se selber in den Filialen sein und seine
                     Lehrgang an der WU Wien zur Ressortlei-           Ware genau kennen. Auch Qualität sei
                     terin und später zur Prokuristin ernannt.         bei Interio enorm wichtig. „Wir setzen
                     Dann kam der Wechsel zu BIPA. Als Ge-             auf langfristige Partnerschaften mit Lie-
                     schäftsführerin positionierte sie die Dro-        feranten und Designmarken.“ Letztere
                     geriekette neu und führte diese in kurzer         könnten durch hohe Stückzahlen um zehn
                     Zeit zum profitabelsten Unternehmen des           Prozent günstiger angeboten werden als
                     BML-Konzerns.                                     im Fachhandel.

                     Im Jahr 2000 machte sich Kath selbstän-           Auch den Sprung von den Einkaufscen-
                     dig. Sie wollte weiter wachsen, suchte            tern in die Innenstädte hat man geschafft.
                     die Herausforderung. Diese fand sie in            Interio eröffnete in den Zentren der Städte
                     der Übernahme der vier österreichischen           Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck. Kath           W E B - T ipp
                     Interio-Filialen. Seit damals baut sie das        kann sich auch vorstellen, in Zukunft nach
                                                                                                                          Infos und Termine der gruppe1031
                     Einrichtungsunternehmen weiter aus. Kath          Tschechien oder in die Slowakei zu ex-
                                                                                                                          unter www.gruppe1031.at
Fotos: JI, interio

                     schaffte es, das kleine Unternehmen in            pandieren.

                                                                                                                          Juli/August 2012 | iv-positionen         17
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