JAHRES BERICHT 2018 - Igepha
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Inhalt 3 Prolog 4 Vorwort des Präsidenten 6 Vorwort der Geschäftsführerin 8 OTC-Markt: Sanft steigende Tendenz setzt sich fort 12 Richtungsweisend: Die IGEPHA Switch-Konferenz 16 Switch konkret: Was hemmt, was hilft? 18 Auf der Agenda des Jahres 2018 24 Die IGEPHA macht sich fit für die Zukunft 26 Neue Vizepräsidentin für die IGEPHA 28 Die Fachausschüsse der IGEPHA 33 AESGP jetzt unter weiblicher Führung 34 IGEPHA Mitgliedsunternehmen IMPRESSUM: IGEPHA Jahresbericht 2018 Verantwortlich für den Inhalt: IGEPHA – The Austrian Self Care Association, Interessengemeinschaft österreichischer Heilmittelhersteller und Deposi- teure / Dornbacher Straße 49/1, 1170 Wien / Tel.: +43 1 914 95 12-12 / E-Mail: office@igepha.at / www.igepha.at / Redaktion: Mag. Christina Nageler Fotos: IGEPHA, rawpixel, istockphoto / Gestaltung: Renate Majer HIGHDESIGN, www.highdesign.at / Druck: Johann Sandler GesmbH & Co. KG, www. sandler.at / Die in dieser Publikation verwendeten Personen- und Berufsbezeichnungen treten der besseren Lesbarkeit halber nur in der männlichen Form auf, sind aber natürlich gleichwertig auf alle Geschlechter bezogen.
PROLOG Switch – IGEPHA setzt Impulse Ein Blick auf die Liste verfüg- barer rezeptfreier Arzneimittel zeigt: Österreich hat im Vergleich zu anderen europäischen Ländern Aufholbedarf! Anlass genug für die IGEPHA, sich in 2018 verstärkt dem Thema „Switch“ zu widmen. Die Interessengemeinschaft startete eine großangelegte Initiative, um den Katalog der verschreibungsfrei erhältlichen Arzneimittel dem interna- tionalen Standard anzupassen. Mit „Switch“ wird die Entlassung ei- nes ursprünglich rezeptpflichtigen Arzneimittels oder Wirkstoffes aus der Verschreibungspflicht bezeichnet. Vor- reiter wie Deutschland, Großbritanni- en oder Neuseeland haben bewiesen, 5,20 Euro. Der unkomplizierte Zugang zu wirksamen Heilmitteln verhilft gleichzeitig dass Switches einen wichtigen Beitrag den Menschen zu rascherer Genesung und entlastet damit auch und signifikant die zur Self Care leisten: Sie unterstützen Arztpraxen. die Bevölkerung dabei, selbst Verant- wortung für die eigene Gesundheit Sorgfältig geplante Switch-Projekte sind also gleich in mehrfacher Hinsicht zu begrü- übernehmen und diese aktiv auf ei- ßen. Welche Potenziale hier konkret verborgen liegen, das haben Gesundheitsökonom nem möglichst hohen Niveau halten Prof. Dr. Uwe May und Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer, M. A., im Auftrag der zu können. IGEPHA in einer wissenschaftlichen Studie ermittelt. Als Co-Autor konnte Dr. Christoph Baumgärtel von der AGES Medizinmarktaufsicht gewonnen werden. Der stellvertreten- Ein erster Erfolg konnte bereits de Vorsitzende in der Rezeptpflichtkommission gilt als Schlüsselfigur in der Switch- im November 2018 verzeichnet Diskussion in Österreich. werden: Die Rezeptpflichtkommission gab grünes Licht für gleich zwei Bei der IGEPHA Switch-Konferenz im März 2018 diskutierten die Studienautoren und Switch-Anträge. weitere international renommierte Switch-Experten in Wien nicht nur allgemein über die Entlassung von Arzneimitteln aus der Rezeptpflicht. Sie zeigten auch konkrete Per- Switches eröffnen innerhalb der Self spektiven für erfolgreiche Switch-Projekte auf. Dr. Natalie Gauld, die „Queen of Switch“ Care insofern neue Möglichkeiten, aus Neuseeland, nutzte die Gelegenheit, um im Anschluss an diese Veranstaltung dass neue Indikationen erschlossen verschiedene Interviews mit relevanten österreichischen Stakeholdern zu führen. So und zusätzliche Wirkstoffe für bereits konnte sie die prägenden Einflüsse auf das Switch-Klima in Österreich analysieren. Die etablierte Indikationen bereitgestellt Ergebnisse dieser Analyse nahm die IGEPHA als klaren Arbeitsauftrag für die kommen- werden. Switches leisten so einen den Jahre an. Beitrag zur allgemeinen Volksgesund- heit und zur Ressourcenschonung im Der Anfang ist gemacht und er ist vielversprechend: Ein historisches Zeitfenster für Gesundheitssystem: Schließlich spart Switch-Projekte steht offen. Wir laden alle interessierten Hersteller dazu ein, mit unse- jeder Euro, der privat für eine OTC-An- rer Unterstützung das Sortiment der rezeptfreien Erfolgsprodukte in und für Österreich wendung ausgegeben wird, letzterem zu vergrößern! 3
Panta rhei – alles im Fluss Schon der griechische Philosoph Heraklit prägte die Formel • Stoffliche Medizinprodukte haben am Self Care-Markt an der IGEPHA erwarten dürfen. Die Interessengemeinschaft steht sensibler Aspekt. Diesem widmete sich die IGEPHA intensiv im „Panta rhei / πάντα ῥεῖ“ – „Alles fließt“. Platon drückte dies so Bedeutung gewonnen. Die komplizierte EU-Medizinproduk- ihnen bei allen Turbulenzen mit maßgeschneiderten Service- Vorfeld des Inkrafttretens der EU-Datenschutzgrundverord- aus: „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“. Alles ist im Fluss, teverordnung wirft für diese Produktgruppe eine Vielzahl leistungen, Fortbildungsangeboten und aufklärender Mei- nung im Mai 2018 und konzipierte eine entsprechende Hilfe- alles verändert sich ständig – und mündet schließlich in hof- neuer Fragen auf, wie z. B.: „Wie findet man eine kompetente nungsbildung als verlässlicher Partner zur Seite. stellung für Hersteller von Self Care-Produkten. fentlich Positivem. Benannte Stelle?“ Bewegt und bewegend waren auch die vergangenen Jahre für • Gefälschte Rx-Arzneimitteln wurden als explodierendes Pro- Mehr als 50 Jahre nach der Gründung unserer Interessen- Panta rhei, alles fließt. Das gilt auch für die Zeit – und wie die IGEPHA und ihre Mitglieder. blem erkannt, eine EU-Fälschungsschutzrichtlinie beschlos- vertretung stehen auch wir selbst vor der Herausforderung, schnell ist diese während meiner nunmehr seit 2013 andau- Weltweit, innerhalb der Europäischen Union und in Öster- sen und die Serialisierung von Arzneimitteln in die Wege die neuen Medien optimal einzusetzen. Welchen Nutzen die ernden Amtsperiode (nach einer vorangegangenen dreijähri- reich selbst erleben wir ein Zeitalter des ständigen Wandels, geleitet. OTC-Arzneimittel, die praktisch nie im Fokus der OTC-Industrie insgesamt aus dem sogenannten digitalen Wan- gen Amtszeit als Präsident der IGEPHA von 2004 bis 2007) ver- der Weiterentwicklung, der Technologiesprünge. Ein Trend, der Fälscher stehen, wurden von der kostspieligen und aufwen- del ziehen kann, welche Chancen und Potenziale, aber auch flossen. Bei der Generalversammlung 2019 wird der Zeitpunkt auch vor der Self Care und dem Gesundheitssystem als Gan- digen Verpflichtung zur Codierung und Serialisierung vorerst welche Risiken sich daraus ergeben, dies alles analysiert die gekommen sein, die Verantwortung für die künftige Entwick- zem nicht Halt macht: ausgenommen – nicht zuletzt aufgrund des Engagements IGEPHA mit Top-Experten regelmäßig in ihren Fortbildungs- lung unserer Interessenvertretung weiterzureichen. der IGEPHA und ihrer europäischen Dachorganisation, der veranstaltungen. Die digitale Transformation beeinflusst un- • In den vergangenen Jahren ist eine Europäische Arzneimit- AESGP. sere Kommunikation und unsere Konsumgewohnheiten, sie Ich bin überzeugt davon, dass ein starkes, hochmotiviertes telbehörde entstanden. Gleichzeitig arbeitet die EU an einer • Der Versandhandel hat sich als Distributionskanal für (OTC-) steuert unser Informationsverhalten und verblüfft mit neuen Team die erfolgreiche politische und serviceorientierte Arbeit aufwendigen Harmonisierung der Gesetzeswerke zu Arznei- Arzneimittel etabliert. Dienstleistungen. 2019 wird diesem immer bedeutsamer wer- der IGEPHA weiterführen wird. Schon jetzt lade ich Sie dazu mitteln, Medizinprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und • Drogeriemärkte versuchen, in das Kerngeschäft der Apothe- denden Thema daher ein Seminar-Schwerpunkt gewidmet ein, den Weg gemeinsam mit der IGEPHA weiterzugehen. Die anderen gesundheitlich relevanten Produkten. ken einzudringen. werden. Zukunft wird spannend! • Der Brexit bereitet EU-weit Kopfzerbrechen und bewirkt au- ßerdem die Übersiedlung der europäischen Arzneimittelbe- Alles fließt, alles verändert sich. Unverändert und verlässlich Gleichzeitig steigt die Sorge um die Verwendung persönlicher hörde EMA von London nach Amsterdam. bleibt jedoch die Unterstützung, die Self Care-Hersteller von Daten. Speziell im Gesundheitsbereich ist der Datenschutz ein Dr. Gerhard Lötsch Präsident der IGEPHA 4 5
Neue Strategien für die Self Care- Industrie Von der Gründung der IGEPHA im Jahr 1967 bis ins Technologie- sich ausführlich mit zukunftstauglichen Strategien für eine ob die Rechtssicherheit von Health Claims zu Nahrungs- Im Spätherbst 2018 konnten innerhalb kürzester Zeit und mit Zeitalter hat sich enorm viel getan. War vor mehr als 50 Jahren moderne Interessenvertretung und belebte die österreichische ergänzungsmitteln auf dem Prüfstand steht: Stets stärkt die juristischer Unterstützung des IGEPHA Beraters Mag. Jakob der Wunsch nach mehr Eigeninitiative bei der Linderung all- Debatte über die Entlassung von Arzneimitteln aus der Rezept- IGEPHA den betroffenen Herstellern mit ihrer Expertise und Hütthaler-Brandauer in sachlichen Gesprächen mit der Behör- täglicher Erkrankungen noch ein zartes Pflänzchen, so infor- pflicht mit frischen Impulsen. ihrem Netzwerk den Rücken. de nationale Alleingänge vorerst gestoppt werden. Hinsicht- mieren wir uns heute ganz selbstverständlich online über lich der Beurteilung der Sicherheit von Monacolin K bleibt nun Symptome und Therapiemöglichkeiten und betreten so die Die strategische Positionierung der IGEPHA, die mit professio- Beratung, Fortbildung und periodische Information der Mit- die europäische Entscheidung abzuwarten. Damit wurde den Apotheke bereits mit klaren Produktwünschen. neller Begleitung durch eine Marketingexpertin durchgeführt glieder sind die großen Stärken der IGEPHA. Um auch weiter- Herstellern eine gewisse Atempause verschafft. wurde, schuf eine stabile Basis für künftige Entscheidungen hin Unterstützung auf höchstem Niveau anbieten zu können, Die Self Care-Industrie steht vor der Herausforderung, mit in- über Dienstleistungen und Projekte für die von der IGEPHA wurden – beginnend mit Herbst 2018 – kategorienspezifische Die tägliche Arbeit unserer Mitglieder zu erleichtern und stets novativen Informations- und Kommunikationstools, mit neuen vertretenen Mitgliedsunternehmen. Viele Anregungen, die ich Arbeitsgruppen mit Fachleuten gebildet. Diese befassen sich mit Expertenwissen aus erster Hand zu ihrem Erfolg beizutra- Lifestyle-Bedürfnissen und Vertriebskanälen fernab der statio- während meiner „Tour durch Österreich“ in interessanten Ge- konkret mit aktuellen Regulatory-Fragen zu Arzneimitteln, gen – das verstehen wir als die Mission der IGEPHA! Bleiben nären Apotheke Schritt zu halten. Gleichzeitig versiegt niemals sprächen mit den IGEPHA Mitgliedern sammeln konnte, flossen Medizinprodukten, Nahrungsergänzungsmitteln und Homöo- Sie mit uns am Puls des Geschehens! der Strom neuer Gesetzestexte, deren Interpretation oft mehr in unsere Strategiearbeit im Jahr 2018 ein. pathika. Die Diskussion über den Inhaltsstoff Monacolin K in Rätsel aufgibt, als sie Antworten bereithält. Roter-Reis-Produkten hat gezeigt, wie wichtig fachlich versier- Die IGEPHA ist seit Jahrzehnten der Ansprechpartner Num- te Teams für eine erste Meinungsbildung und anschließende 2018 erwies sich als Phase des Übergangs zwischen dem Ju- mer 1 bei allen Fragen zum Self Care-Sortiment. Ob es um konkrete Aktivitäten sind: biläumsjahr 2017 und dem Jahr 2019, in dem sich die IGEPHA die Entlassung von bislang rezeptpflichtigen Arzneimitteln erstmals schwerpunktmäßig in einer detailreichen Fortbil- aus der Verschreibungspflicht geht, um die sanfte Liberali- Mag. Christina Nageler dungsserie dem Thema „Digitalisierung“ widmen wird. 2018 sierung des OTC-Vertriebs, um die Herausforderungen, die Geschäftsführerin der IGEPHA brachte die IGEPHA wichtige Projekte auf den Weg, befasste sich aus dem neuen Medizinprodukterecht ergeben, oder 6 7
OTC-Markt: Sanft steigende Rückgang bei verkauften Einheiten Tendenz setzt sich fort Erwirtschaftet wurde das Umsatzplus 2018 bei fast durch- Insgesamt sank die Anzahl der im Bereich „Consumer Health“ wegs sinkenden Packungszahlen. Im Segment der OTC- verkauften nicht-rezeptpflichtigen Einheiten von 2017 auf Präparate verharrte der Markt mit einem Wachstum von exakt 2018 von 100 Millionen auf 99,7 Millionen. 0,0 % auf dem Niveau des Vorjahres. Für das Gesamtminus von 0,7 % bei den im Bereich „Consumer Health“ verkauften Pa- Der OTC-Mengenanteil am gesamten öffentlichen Apotheken- ckungen zeichnete vor allem die Gruppe der homöopathischen markt lag 2018 bei 31 %, der Anteil des gesamten Consumer Im österreichischen öffentlichen Apothekenmarkt verzeich- Insgesamt wuchs der öffentliche Apothekenmarkt 2018 um Arzneimittel, der Produkte zur Personal Care (PEC) und Patient Health-Segments bei 41,8 %. nete 2018 die Kategorie der OTC-Präparate erneut ein leich- 1,7 % und erzielte damit einen Gesamtumsatz von 5,4 Milli- Care (PAC) mit einem Minus von 2,6 % verantwortlich. tes Wachstum: Erwirtschaftet wurde laut den von IQVIATM arden Euro. Bei den rezeptpflichtigen Arzneimitteln wurde ein Pharma Trend erhobenen und veröffentlichten Daten ein Zuwachs von 1,8 % erwirtschaftet. Hier lag der Gesamtum- Umsatz von 878,9 Millionen Euro. Dies entspricht im Vergleich satz 2018 bei 4,28 Milliarden Euro. Der gesamte nicht- zu 2017 einem Plus von 2,8 %. Das deutlichste Wachstum ist rezeptpflichtige (Consumer Health) Bereich verzeichnete mit Verkaufte Einheiten im gesamten öffentlichen Apothekenmarkt 2018 dabei im Bereich der nicht-registrierten OTC-Präparate zu be- 1,6 % ein etwas geringeres Wachstum und steuerte 1,14 Milli- Werte in Mio. Einheiten, Marktanteile und Wachstum in % obachten: Hier konnte in 2018 ein Umsatz von 415,3 Millionen arden Euro zum Gesamtumsatz der Apotheken bei. Euro erzielt werden. Das entspricht einem Zuwachs von 4,7 % 2018 vs. gegenüber dem Vorjahr. -0,3 % -0,1 % -0,7 % -2,6 % 0,0 % -1,4 % 2,8 % 2017 238,4 138,6 Umsatz im gesamten öffentlichen Apothekenmarkt 2018 HOM, PAC, OTC- OTC- Werte in Mio. Euro AVP, Marktanteile und Wachstum in % CH- reg. PEC- n. reg. Anteil Anteil Anteil Anteil 2018 vs. 1,7 % 1,8 % 1,6 % -2,2 % 2,8 % 1,1 % 4,7 % 2017 5.423,2 4.279,4 41,8 % 10,9 % 31,0 % 19,8 % 11,2 % HOM, 99,7 25,9 73,9 47,2 26,7 PAC, OTC- OTC- CH- reg. PEC- n. reg. Anteil Anteil Der OTC-Wertanteil am gesam- Anteil Anteil ten öffentlichen Apothekenmarkt lag 2018 bei 16,2 %, womit sich die sanft steigende Tendenz der 21,1 % 4,9 % 16,2 % 8,6 % 7,7 % öffentlicher Rx Consumer HOM, OTC registriert nicht vergangenen Jahre fortsetzte. Apotheken- Health PAC, PEC registriert 1.143,8 463,6 markt 264,9 878,9 415,3 © 2019, IQVIA – der OTC-Markt in Zahlen öffentlicher Rx Consumer HOM, OTC registriert nicht Apotheken- Health PAC, PEC registriert markt „2018 präsentierte sich der Self Care-Markt in der öffentlichen Apotheke stabil, zufrieden- © 2019, IQVIA – der OTC-Markt in Zahlen stellend, aber nicht euphorisch. Rezeptfreie Arzneimittel tragen deutlich zum insgesamt verhaltenen Wachstum bei.“ 8 9
Die Bestseller 2018 Mit den TOP 10-Indikationsgruppen wurde 2018 laut den von IQVIATM Pharma Trend erhobenen Marktzahlen in den öffentlichen österreichischen Apotheken ein Gesamtumsatz von 795,6 Millionen Euro erzielt. Für fünf Indikationsgruppen lag das Wachstum über dem durchschnittlichen OTC-Wertzuwachs. OTC MARKT 878.876 Top 10 OTC Märkte 795.578 alle übrigen 83.299 TREUE VERKAUFSSCHLAGER Praktisch ident blieb im Vergleich zu 2017 die Hitliste der Mexalen von Ratiopharm rutschte dagegen auf den 3. Platz ab. beliebtesten Produkte. Beim wertmäßigen Umsatz ver- Traditionell verzeichnet die Indikationsgruppe der Husten- rungszusätze, die sich so mit einem OTC-Marktanteil von 11,4 % drängte Nasivin von Merck das Kwizda-Produkt Bronchostop Mengenmäßig holte 2018 außerdem Nasivin (Merck) auf und und Erkältungsmittel starke Umsätze. 2018 konnte mit diesen bereits knapp hinter den Schmerz- und Rheumamitteln von Platz 10. Ansonsten gingen die Top-Marken 2018 in der erreichte damit Platz 8. Voltadol von GSK-Gebro, wertmäßig Präparaten sogar ein weiteres Umsatzwachstum von 6,3 % (OTC-Marktanteil 11,8 %) positionierte. exakt gleichen Reihenfolge über die Ziellinie wie 2017. auf Platz 5, schaffte es 2018 in Bezug auf die Anzahl der ver- erwirtschaftet werden. Ein Fünftel des in österreichischen kauften Einheiten somit nur mehr auf Platz 9. Bronchostop fiel Apotheken erzielten OTC-Umsatzes wurde 2018 somit mit Überdurchschnittlich wuchs auch der Umsatz in den Indika- Auch nach verkauften Einheiten gab es nur geringfügige Ver- auch mengenmäßig aus der Statistik der Top 10-Marken und Produkten zur Linderung von Husten oder Erkältungsbe- tionsgruppen des urologischen Bereichs (+ 4,2 %), bei den schiebungen: Dr. Kottas (Kottas-Heldenberg) platzierte sich musste 2018 diesen Platz an Wick von Procter & Gamble ab- schwerden erreicht. Augenpräparaten (+ 3,7 %) und den Beruhigungs- und Schlaf- dank eines erzielten Mengenwachstums auf Platz 2 hinter der treten. mitteln sowie den Stimmungsaufhellern (+ 3,3 %). Diese drei mengenmäßig führenden Marke Bepanthen (Bayer Austria). Ein erfreuliches Umsatzwachstum von 5 % verzeichnete Segmente sind dabei jeweils nur für niedrige einstellige die Indikationsgruppe der Vitamine, Mineralstoffe und Nah- OTC-Marktanteile verantwortlich. TOP 10-Marken, MAT 2018 TOP 10-Marken, MAT 2018 nach Wert (Euro AVP) Hersteller nach Einheiten Hersteller DR. BOEHM APOMEDICA BEPANTHEN BAYER AUSTRIA TOP 10-OTC-Märkte OMNI-BIOTIC ALLERGOSAN INSTIT. DR. KOTTAS KOTTAS-HELDENBERG Verkaufszahlen im öffentlichen Apothekenmarkt, Werte in Mio. Euro AVP BEPANTHEN BAYER AUSTRIA MEXALEN RATIOPHARM PURE ENCAPSULATION PRO MEDICO DAFLON SERVIER Umsatz (Euro/AVP, tsd.) Marktanteil (%) Wachstum (VJ, %) VOLTADOL GSK-GEBRO DR. BOEHM APOMEDICA DAFLON SERVIER ASPIRIN BAYER AUSTRIA 01 HUSTEN- U. ERKAELTUNGSMITTEL 182.705 20,8 6,3 BAYER AUSTRIA ACRAF ASPIRIN TANTUM VERDE 03 MAGEN- U. VERDAUUNGSMITTEL 118.543 13,5 2,3 NICORETTE JOHNSON/JOHNSON NASIVIN MERCK 02 SCHMERZ- U. RHEUMAMITTEL 103.819 11,8 0,8 IBEROGAST BAYER AUSTRIA VOLTADOL GSK-GEBRO NASIVIN MERCK WICK PROCTER & GAMBLE 04 VITAM/MINERALST/NAHR.ZUS. 100.051 11,4 5,0 06 HAUT- U. SCHLEIMHAUTMITT. 77.436 8,8 -0,5 © 2019, IQVIA – der OTC-Markt in Zahlen 10 HERZ- U. KREISLAUFMITTEL 54.243 6,2 -3,9 12 MITT.BLASE+FORTPFL.ORGANE 48.262 5,5 4,2 07 AUGENPRAEPARATE 41.368 4,7 3,7 05 TONIKA/GERIA TR/MELIS S/IMM 41.090 4,7 2,1 „Etablierte, beliebte Marken behaupten sich am OTC-Markt, Newcomer spielten 2018 13 BERUH+SCHLAF+STIMM.AUFH 28.061 3,2 3,3 keine Rolle.“ © 2019, IQVIA – der OTC-Markt in Zahlen Markt-Wachstum zum Vorjahr: 2,8 % 10 11
Richtungsweisend: Die IGEPHA Switch- Prof. Dr. Uwe May, Konferenz Professor für Gesundheits- ökonomie mit Schwerpunkt Pharmakoökonomie an der Hochschule Fresenius „Es geht darum, die Lücken in der Versorgung mit rezeptfreien Arznei- Am 14. März 2018 fand in Wien eine von der IGEPHA organisierte international besetzte Konferenz zum mitteln zu schließen.“ Die Podiumsdiskussion wurde von namhaften Koryphäen in Sachen Switch bestritten. Thema „Switch“ statt. Ausgehend von der Tatsache, dass die strenge Rezeptpflicht in Österreich als „Wir brauchen rationale Switch-Entscheidungen, die auf In Neuseeland sind mittlerweile sogar bestimmte Impfstoffe anachronistisch erlebt wird, da sie den Markteintritt sozioökonomischen Aspekten und dem Verbraucherverhal- und Kontrazeptiva rezeptfrei erhältlich. Die Erfolgsstrategie innovativer Substanzen behindert, diskutierten ten unter Real-Life-Bedingungen beruhen“, formulierte Uwe des switch-aktiven Landes liege darin, Apotheker konstruktiv internationale Switch-Experten neue Wege bei der May einen Appell an Politik und Behörden. Es gehe darum, einzubinden und für die Patientenberatung zu schulen. Das Entlassung von Arzneimitteln und Wirkstoffen aus Lücken in der Versorgung mit rezeptfreien Präparaten zu Echo sei überaus positiv, wie Natalie Gauld bei der IGEPHA der Verschreibungspflicht. schließen, sagte der Wissenschaftler, der für Österreich auch Switch-Konferenz berichtete. Die Patienten loben den ein- bei sogenannten „innovativen Switches“, also solchen Switch- fachen Zugang zu wirksamen Arzneimitteln, die Apotheker Dr. Christoph Baumgärtel, Vorschlägen, die die tradierten Grenzen der eigenverantwortli- die Aufwertung ihrer professionellen Beratung, die Ärzte die Die IGEPHA konnte für diese Veranstaltung das „Who-is-Who“ AGES Medizinmarktaufsicht chen Arzneitherapie überschreiten, ein großes Potenzial sieht. zeitliche Entlastung. der Switch-Koryphäen gewinnen, allen voran die Neuseelän- derin Dr. Natalie Gauld. Als Vorstandsmitglied der pharmazeu- „In Österreich sind wir in einer Situation, Man werde sich, sagte der Mediziner Christoph Baumgärtel tischen Gesellschaft ihres Heimatlandes und Vertreterin der als Vertreter der AGES und stellvertretender Vorsitzender der neuseeländischen Apotheker im Sachverständigenausschuss die einer Schlusslichtposition gleich- Rezeptpflichtkommission, dem Ruf nach mehr Liberalisierung war sie von 2004 bis 2009 an zahlreichen Switches beteiligt. kommt.“ nicht verschließen und sei bereit, durch Switches Potenziale Ihre fundierten Erfahrungen ließ Dr. Gauld in mehrere interna- zum Wohle der Patienten zu nutzen. Selbstverständlich werde tionale Switch-Studien einfließen. jeder Antrag genau geprüft. „Wir können aber nur tätig werden, Hervorragendes Fachwissen brachte auch Dr. Elmar Kroth in wenn wir Anträge von der Industrie bekommen“, stellte der die Fachdiskussion ein. Der Switch-Experte des deutschen Die Autoren der Studie hatten die Anzahl der in elf west- Arzneimittelexperte klar. Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zeigte am europäischen Ländern, Kanada, USA, Australien und Neu- Beispiel Deutschland auf, dass Switches eine bewährte Metho- seeland rezeptfrei verfügbaren Wirkstoffe verglichen. Dabei Der Chemiker Elmar Kroth berichtete vom jahrzehntelan- de darstellen, um der Bevölkerung mehr rezeptfreie Arznei- verwiesen sie auf eine prekäre Situation: Im internationalen gen Erfolgsweg, der in Deutschland in Bezug auf Switches mittel zur Behandlung alltäglicher Leiden wie Migräne, Heu- Vergleich liegt Österreich hinsichtlich der Anzahl an rezeptfrei bereits beschritten wird: „Keiner der in Deutschland in den schnupfen oder Blasenentzündung bereitzustellen. verfügbaren Wirkstoffen an vorletzter Position. Viele in ande- vergangenen 20 Jahren durchgeführten Switches musste re- ren Ländern erhältliche Arzneimittel werden bei uns nicht ver- vidiert werden. Das zeigt, dass sich der Prozess bewährt hat.“ In Österreich stagniert die Entlassung von Arzneimitteln und marktet oder sind gar nicht zugelassen. Er formulierte drei Thesen zum Thema „Switch“: Wirkstoffen aus der Rezeptpflicht seit Jahren. Mit den Ursa- Dr. Elmar Kroth, chen für diese Trägheit und Perspektiven zur Belebung des May und Bauer wiesen auf das „Dilemma kleiner Länder“ hin: • These 1: Switches sind wichtig für alle Beteiligten. Die Geschäftsführer Wissenschaft Switch-Klimas befassten sich Gesundheitsökonom Prof. Dr. In diesen lohne es sich für Hersteller nicht, Wirkstoffe zu ver- Entlassung von Arzneimitteln aus der Rezeptpflicht bringt des BAH Uwe May und Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer, M. A., in markten. Neuseeland durchbricht diese Regel: Den nur knapp therapeutische Fortschritte direkt zum Patienten. einer von der IGEPHA in Auftrag gegebenen Forschungsarbeit, 4,8 Millionen Einwohnern stehen 138 rezeptfreie Substanzen • These 2: Switches können sich für den Initiator lohnen, „Keiner der seit 2000 in Deutschland frei- an der auch Dr. Christoph Baumgärtel als Vertreter der AGES zur Verfügung – in Österreich sind es nur 78. „Offenbar gibt wenn man das Switch-Projekt gut plant. gestellten Wirkstoffe wurde aufgrund von Medizinmarktaufsicht mitwirkte. Die Studienergebnisse wur- es“, stellte Cosima Bauer fest, „in verschiedenen Ländern un- • These 3: Switches brauchen verbesserte Rahmenbedin- den in deutscher und englischer Sprache in Buchform publi- terschiedliche Wert- und Risikovorstellungen bei der Auswahl gungen – schnellere und berechenbare Switch-Verfahren, Risiken zurück unter die Verschreibungs- ziert und bei der IGEPHA Switch-Konferenz präsentiert. potenzieller Switch-Kandidaten.“ verbesserte Beteiligungsrechte für Unternehmen und ei- pflicht gestellt!“ nen längeren Unterlagenschutz. 12 13
Dr. Gerhard Lötsch, Präsident der IGEPHA „Wir wollen keine Selbstbedienung mit Arzneimitteln in Supermärkten, sondern Self Care unter Beteiligung der Apotheker und Ärzte.“ „Wir müssen die Zahl der verfügbaren rezeptfreien Wirkstof- Zugang zur Entlassung von Arzneimitteln aus der Rezeptpflicht fe auf ein europäisches Niveau heben“, forderte abschließend bezeichnet. IGEPHA Präsident Dr. Gerhard Lötsch. Er appellierte an die Auf Basis wissenschaftlicher Fakten, internatio- IGEPHA Mitglieder und andere pharmazeutische Betriebe in naler Erfahrungen und überzeugender Argumente wurde all- Die Podiumsdiskussion wurde mit großem Interesse verfolgt. Österreich, die Initiative zu ergreifen und konkrete Switch- seits Bereitschaft zur Kooperation signalisiert. „Die Dinge Projekte anzustoßen. beginnen, sich zu bewegen“, freute sich Gerhard Lötsch und kündigte an, dass die IGEPHA mit weiteren wissenschaftlichen Der Kunstgriff bestehe in Neuseeland darin, die Ärzte sofort In Österreich befürworten mehr als 75 % der Apotheker weite- Von den Diskussionsteilnehmern wurde die IGEPHA Switch- Projekten und Veranstaltungen das Switch-Engagement in Ös- wieder einzubeziehen, wenn Screening Tools in der Apotheke re Switches, nur 7 % sind dagegen – das ergab eine Befragung, Konferenz als wichtiger Schritt zu einem neuen pragmatischen terreich weiter stärken werde. auf eine mögliche gesundheitliche Komplikation hinwiesen. die der Apothekerverband im Dezember 2017 und Jänner 2018 unter 370 Apothekern durchführte. „Die überwiegende Mehr- Die Ärzteschaft wurde durch den Präsidenten der Salzburger heit der Apotheker erwartet sich von Rx-zu-OTC-Switches eine Ärztekammer bei der Podiumsdiskussion vertreten. Dr. Karl Stärkung der apothekerlichen Kompetenz und einen Beitrag Forstner zeigte dabei eine erfreulich offene Haltung gegen- zur Querfinanzierung von Nachtdiensten und magistraler Her- über der Self Care im Allgemeinen und stellte klar: „Wir wollen steller“, erklärte Mag. pharm. DDr. Philipp Saiko, Präsident der den selbstverantwortlichen Patienten. Das ist auch viel an- Wiener Apothekerkammer, zum Thema „Switch“ aus Pharma- genehmer für uns. Er muss aber über Gesundheitskompetenz zeuten-Perspektive. verfügen.“ Dr. Karl Forstner, Präsident der Salzburger Ärztekammer, Präsidialreferent für Strategie, Innovation und Grundlagen- Mag. pharm. DDr. Philipp arbeit in der Bundes-Ärzte- Saiko, Österreichische kammer Apothekerkammer „Es gibt Indikationen, wo es „Laut einer Umfrage unter Apothekern jedem Arzt einfallen könnte, dass ein befürworten mehr als 75 % weitere Swit- Die vielfältigen Informationen rund um das Thema „Switch“ lieferten jede Menge Gesprächsstoff. Switch Sinn macht.“ ches.“ 14 15
SWITCH konkret: Was hemmt, was hilft? Bei Dr. Natalie Gauld laufen die Fäden des internationalen Wissens über Switch-Prozesse zusammen: Die neuseeländische Pharmazeutin und ehrenamtliche wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Univerity of Auckland (Department of General Practice und Primary Health Care) stellte im Sommer 2018 das österreichische Switch- Milieu auf den Prüfstand und zeigte Optimierungspotenziale auf. Auch bei der IGEPHA Switch-Konferenz brachte Dr. Natalie Gauld ihre wertvolle Expertise ein. Im Auftrag der IGEPHA interviewte Natalie Gauld 24 für das dass die Kommission nicht transparent agiere und die Kriterien Das Resümee der Expertin Thema „Switch“ in Österreich relevante Schlüsselpersonen, für ihre Entscheidungen unklar seien. darunter Vertreter der Gesundheitsbehörde, Pharmazeuten, Mitglieder der Rezeptpflichtkommission und Führungskräfte Hinderlich sei auch das mangelnde Interesse der Politik an Natalie Gauld bündelte sämtliche neu-erworbene Erkennt- aus pharmazeutischen Betrieben. Sie diskutierte mit ihren In- Switches, die ablehnende Position vieler Ärzte und das kultu- nisse zum Thema „Switch“ und schnürte daraus ein Paket an terviewpartnern über Hürden und Impulse für Switches, ihre relle Erbe, das die Eigeninitiative des „Durchschnittsbürgers“ in Empfehlungen speziell für Österreich. Konkrete Verbesse- Erfahrungen mit dem Switch-Prozedere und den Sitzungen der Sachen Gesundheit bremse. rungsvorschläge formulierte sie unter anderem für die Rezept- Rezeptpflichtkommission, die Qualität von Switch-Anträgen, pflichtkommission und die pharmazeutische Industrie. die Kompetenzen der Apotheker in Bezug auf Self Care-Pro- Ein Blick in die Zukunft zeigt, wie essenziell wichtig ein brei- dukte und Hoffnungsgebiete für Switches. teres Sortiment rezeptfreier Wirkstoffe für die Sicherstellung Für die Außenwirkung der Rezeptpflichtkommission sei mehr einer lückenlosen und nachhaltigen Gesundheitsversorgung Transparenz förderlich, meint die Switch-Expertin. Sie emp- Ausgehend von der Tatsache, dass in Österreich seit Jah- bald sein könnte: In ländlichen Gebieten drohen Versorgungs- fiehlt, die jeweiligen Tagesordnungen und Protokolle der ren praktisch keine von der Industrie initialisierten Switches engpässe bei der ärztlichen Betreuung. Sogar in Großstädten Kommissionssitzungen öffentlich zugänglich zu machen. Bei wie Wien fehlen bereits heute bestimmte Fachärzte; Warte- der Beurteilung von Switch-Anträgen sollte ein patienten- durchgeführt wurden*, deckte Natalie Gauld in den Gesprächen zeiten in den Ordinationen und Ambulanzen nehmen zu. Das zentrierter Nutzen-Risiko-Ansatz gewählt werden. Hürden und Chancen für eine Belebung des Switch-Milieus öffentliche Gesundheitssystem steht vor der Herausforderung, auf. Als besonders positiv bewertete sie, dass die Gesundheits- mit den vorhandenen Ressourcen haushalten zu müssen, zu- Antragstellern gibt die Neuseeländerin Folgendes mit auf agentur AGES bereit ist, über die Entlassung von Arzneimitteln mal der demografische Wandel und die damit verbundene Zu- den Weg: Gute Daten, eine klare, wissenschaftliche Sprache und Wirkstoffen aus der Rezeptpflicht zu diskutieren, und in nahme typischer Zivilisationskrankheiten die Ausgaben in die und eine vorangestellte, kurze Zusammenfassung des Inhal- Bezug auf Switches eine grundsätzlich offene und unterstüt- Höhe treiben. tes steigern die Erfolgschancen jedes Switch-Antrages. Mit der zende Haltung eingenommen hat. AGES im engen Kontakt zu bleiben, empfehle sich ebenso, wie Auf der anderen Seite steht eine zunehmend gut informierte die professionelle Unterstützung der IGEPHA in Anspruch zu Förderlich wirke außerdem die österreichische Apotheker- Bevölkerung, die selbst aktiv wird, wenn Arzneimittel unkom- nehmen, meint Natalie Gauld. Auch sei es von Vorteil, mit der schaft, die über eine hervorragende pharmazeutische Ausbil- pliziert erhältlich sind, und auch rezeptpflichtige Arzneimittel Apothekerschaft vorab darüber zu sprechen, welche Potenziale dung verfüge, Switches mehrheitlich befürworte und auf die im Internet – bei möglicherweise dubiosen Quellen – bestellt. das geplante OTC-Präparat im Beratungsgespräch an der Tara bewährte Kooperation mit der pharmazeutischen Wirtschaft entwickeln könnte. bauen könne, so Gauld. Ein Blick über den Tellerrand stimmt optimistisch: Switches Dr. Natalie Gauld, Pharma- Warum klappt es mit Switches funktionieren in vielen anderen Ländern hervorragend und er- zeutin und Switch-Expertin trotzdem nicht? weitern den Handlungsspielraum der Bevölkerung im Bereich der Self Care. Natalie Gauld hat mit zahlreichen Beispielen aus ihrem Heimatland Neuseeland und anderen switch-freund- „Die Gesundheitsminister müssten die Natalie Gauld legte den Finger allerdings auch auf die wunden lichen Ländern aufgezeigt, dass es wichtig ist, neue Wege zu Industrie ermutigen, weiter Innovation zu Punkte: Das Hauptproblem sei, dass die Pharmafirmen keine beschreiten und auf innovative Lösungen zu vertrauen. Und Switch-Anträge stellen. Das könne wiederum daran liegen, eines ist für sie ganz klar: Solche Erfolgsstorys sind auch in betreiben, um das Selbstmanagement der dass die Rezeptpflichtkommission als unkooperativ wahrge- Österreich möglich. Patienten zu unterstützen.“ nommen werde. Kritisiert wurde seitens der Unternehmen, * Stand Frühling 2018 16 17
Auf der Agenda des Jahres 2018 Prof. Dr. Uwe May, Professor für Gesundheitsökonomie mit Schwerpunkt Pharmakoöko- nomie an der Hochschule Fresenius Das Engagement der IGEPHA reichte im Jahr 2018 Cosima Bauer, M.A., erläuterte im Wechsel mit Prof. Dr. Uwe May die von den vielfältigen Aktivitäten zur Belebung des Ergebnisse der von ihnen durchgeführten Studie. „Alle profitieren, wenn sich das Gesund- Switch-Klimas in Österreich über die Vorbereitung der Medizinproduktehersteller auf die neue EU- heitssystem nicht mit Dingen befassen Verordnung bis hin zu Maßnahmen zur Rettung der muss, die in Eigenverantwortung erfüllt Rotschimmelreis-Produkte, deren Verbannung vom Publikationen zum Thema „Switch“ Markt im Herbst 2018 vorerst verhindert werden werden können.“ konnte. Anlässlich der IGEPHA Switch-Konferenz am 14. März 2018, Zu Beginn des Jahres meldete sich IGEPHA Präsident Dr. Ger- über die in diesem Jahresbericht bereits ausführlich berichtet hard Lötsch mit einem Statement zum Regierungsprogramm wurde (S. 12–15), präsentierte die IGEPHA zwei neue Publi- Zum anderen wurde die Switch-Broschüre der IGEPHA kom- der im Dezember 2017 angelobten ÖVP/FPÖ-Koalition zu kationen zur Entlassung von Arzneimitteln aus der Verschrei- plett überarbeitet und mit aktuellen Details und Fakten zum Wort. Anerkennung zollte er dabei Absichtserklärungen der bungspflicht: Switch-Prozess in Österreich neu herausgegeben. Beide Publi- Regierung hinsichtlich der Stärkung von Prävention und Ge- kationen stellen eine wichtige Informationsquelle für all jene sundheitsförderung: „Das Regierungsprogramm verleiht dem Zum einen wurde die wissenschaftliche Studie von Prof. Dr. pharmazeutische Unternehmen, Behördenvertreter und Politi- Wunsch Ausdruck, dass mündige Bürger möglichst selbstbe- Uwe May und Cosima Bauer, M. A., über Potenziale und Chan- ker dar, die sich über die wissenschaftlichen Hintergründe der stimmt über ihre individuelle Gesundheit entscheiden können cen von OTC-Switches in Österreich in deutscher sowie engli- Switch-Thematik und vielversprechende Switch-Projekte infor- sollen.“ Jedes Engagement zur Steigerung der Health Literacy scher Sprache veröffentlicht. mieren möchten. werde von der IGEPHA unterstützt. Jedoch fehle ihm, so Lötsch, im Regierungsprogramm ein kla- res Bekenntnis zur Self Care an sich, wie es auf europäischer Ebene bereits seit Längerem propagiert werde. Insbesondere appellierte der IGEPHA Präsident an die Regierung, die Ent- lassung von Arzneimitteln aus der Rezeptpflicht zu fördern. Dadurch eröffne sich der österreichischen Bevölkerung ein ra- scherer Zugang zu einer Behandlung, Arztordinationen würden entlastet und den Patienten zusätzliche therapeutische Alter- nativen geboten. Cosima Bauer, M.A., Lehrbe- auftragte an der Hochschule Fresenius und im Studiengang Consumer Health Care der Dr. Gerhard Lötsch, Präsident der IGEPHA Charité Universitätsmedizin Mit diesen beiden Publikationen unterstützt die IGEPHA Switch-Prozesse in Österreich. „Entlassungen aus der Verschreibungs- pflicht sind der zentrale Impulsgeber für mehr Eigenverantwortung und Self Care der Patienten.“ 18 19
Dr. Guido Middeler, Diapharm, Leiter des Bereichs Auch das IGEPHA Medizinprodukte-Update im November 2018 Medizinprodukte bot den Teilnehmern wertvolle Lösungsansätze und Hilfe- Wie groß die Verunsicherung hinsichtlich der neuen EU-Medizinprodukteverordnung weiterhin ist, wurde bei der gut besuchten Informationsveranstaltung im stellungen zu den nächsten erforderlichen Schritten. Die Zeit „Eines der großen Probleme besteht dar- März 2018 deutlich. drängt! Auch wenn noch viele Fragen offen sind, müssen sich betroffene Hersteller so früh wie möglich mit den umfang- in, dass der österreichische Notified Body reichen und komplizierten Voraussetzungen für das künftige verloren gegangen ist, die vorhandenen Datenschutz in aller Munde Inverkehrbringen von stofflichen Medizinprodukten ausein- andersetzen. Die prekäre Situation hinsichtlich der Benann- Stellen total überlaufen sind und keine Monatelang warf das Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrund- ten Stellen, die für die Zertifizierung von Medizinprodukten Neukunden mehr aufnehmen.“ verordnung (DSGVO) seine Schatten voraus. Die IGEPHA unter- zuständig sind, hat sich noch immer nicht entschärft. In ganz stützte ihre Mitglieder durch ein praxisorientiertes Informati- Europa haben sich von ursprünglich 80 nur 25 Benannte Stel- onsprogramm sowie konkrete Hilfestellungen zur Umsetzung len um eine Notifizierung nach der neuen Verordnung bewor- der neuen, strengen Regelungen. Gleichzeitig stellte die ben. Aufgrund der knappen Fristen ist fraglich, ob bis zum Gel- Analyse der IGEPHA intern ihre Datenverarbeitungsprozesse den neuen tungsbeginn der neuen Medizinprodukteverordnung wirklich Vorgaben gemäß um. ausreichend Benannte Stellen zur Verfügung stehen werden. Bundeswettbewerbsbehörde Besonders dramatisch ist die Situation in Österreich: Hier zer- Der Tag des Inkrafttretens der DSGVO – der 25. Mai 2018 – wur- tifiziert keine einzige Benannte Stelle mehr stoffliche Medi- Im Mai 2018 veröffentlichte die Bundeswettbewerbsbehörde de von vielen Unternehmen mit einer gewissen Unruhe erwar- Dipl.-Ing. Andreas Amon, zinprodukte. im Rahmen der Branchenuntersuchung Gesundheit einen viel- tet. Immerhin drohte der EU-Gesetzgeber mit millionenschwe- AGES Medizinmarktaufsicht diskutierten Teilbericht zum österreichischen Apothekenmarkt. ren Strafen bei Übertretung der neuen Schutzbestimmungen. Die IGEPHA unterstützt betroffene Hersteller selbstverständ- Überprüft wurde, ob Wettbewerbsprozesse in die untersuchten Rückblickend lässt sich zusammenfassen, dass die Umstellung „Es gibt einige Punkte in der neuen lich auch weiterhin mit ihrer Expertise. Dabei kann sie auf ein Bereiche des Apothekenmarkts implementierbar wären, ohne reibungsloser verlief als im Vorfeld befürchtet. Bis Jahresende Medizinprodukteverordnung, die in der erfahrenes internationales Netzwerk zurückgreifen und da- dabei die lückenlose Heilmittelversorgung zu gefährden. Au- 2018 wurden keine Fälle harter Sanktionen aufgrund von Ver- durch so rasch wie möglich praxistaugliche Lösungen zugäng- ßerdem wurde der Frage nachgegangen, welche positiven Ef- stößen gegen die DSGVO bekannt. Insgesamt ist deutlich zu praktischen Umsetzung noch unklar sind.“ lich machen. fekte durch mehr Wettbewerb zu erwarten wären. spüren, dass sich der Umgang mit personenbezogenen Daten Die IGEPHA kann sich in mehreren Punkten den Untersu- nun durch eine neue Qualität auszeichnet: Man ist inzwischen chungsergebnissen der Bundeswettbewerbsbehörde anschlie- sensibilisiert für kritische Bereiche. Ein besonderes Augenmerk ßen: Auch sie befürwortet eine sanfte, wohlüberlegte Liberali- liegt nunmehr auf der öffentlichen Verwendung von Fotos und Stoffliche Medizinprodukte – was bringt sierung des OTC-Marktes, zumal entsprechende Lockerungen Namen. die EU-Verordnung? den Entwicklungen in anderen EU-Staaten, der fortschreiten- den Demografie sowie den Folgen der zunehmenden Digitali- Im Mai 2017 trat die EU-Medizinprodukteverordnung in Kraft. sierung Rechnung tragen würden. Der Geltungsbeginn des neuen Rechtsrahmens wurde mit 26. Mai 2020 festgelegt. Die IGEPHA unterstützt betroffene Mit- Die IGEPHA steht Liberalisierungsmaßnahmen positiv gegen- glieder bereits seit Jahren und bereitet sie auf die für stoffliche über – nicht zuletzt, da sich hierdurch das bislang nur schwach Medizinprodukte deutlich strengeren Verpflichtungen vor. entwickelte Potenzial des OTC-Marktes in Österreich entfalten könnte. Wie die von der IGEPHA in Auftrag gegebenen Studi- 2018 fanden gleich zwei Großveranstaltungen für Hersteller Dr. Reinhard Berger, en von Gesundheitsökonom Prof. Dr. Uwe May und Politikwis- stofflicher Medizinprodukte statt: Im März informierten Ver- AGES Medizinmarktaufsicht senschaftlerin Cosima Bauer, M. A., zum gesundheitsökonomi- treter des Gesundheitsministeriums und des Bundesamtes schen Stellenwert von OTC-Präparaten in Österreich sowie zu für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) über erforderli- „Ich kann es nicht oft genug betonen: den Potenzialen und Chancen von OTC-Switches in Österreich che Maßnahmen. Diese Veranstaltung fand auf Anregung von Ausnahmslos alle Medizinprodukte- zeigen, sind die medizinischen Grenzen der OTC-Anwendung IGEPHA und Austromed statt. Da sie aufgrund des großen in Österreich bei Weitem nicht ausgeschöpft. Durch innovative Interesses den zunächst vorgesehenen Rahmen sprengte, wur- hersteller müssen ein Qualitäts- Switches könnten zusätzliche Indikationen für die Self Care er- de das Meeting kurzfristig in einen größeren Saal verlegt. So sicherungssystem einrichten.“ schlossen werden. Ebenso wäre eine Anwendung von OTC-Prä- konnte einem noch größeren Kreis betroffener Industrievertre- paraten bei chronischen Krankheiten nach initialer Arztdiag- ter die Teilnahme ermöglicht werden. nose denkbar. 20 21
Monacolin K – IGEPHA wurde aktiv Im Herbst schlugen Hersteller von Rotschimmelreis-Produkten Alarm: Die AGES hatte begonnen, Präparate aus rot fermentier- tem Reis mit dem Inhaltsstoff Monacolin K zu beanstanden. Der Behördenkontrolle war eine von der EFSA veröffentlichte Scientific Opinion vorangegangen. In dieser war die europäi- sche Lebensmittelbehörde zu dem Ergebnis gekommen, dass sie nicht in der Lage sei, eine Aufnahme von Monacolinen aus Rotschimmelreis-Produkten im Rahmen der Ernährung festzu- legen, die keine Bedenken hinsichtlich schädlicher Auswirkun- gen auf die Gesundheit aufwerfe. Gleichzeitig hatte die EFSA aber klargestellt, dass es noch zahlreiche Unsicherheiten gebe. Mitentwickler von „George“ bei Die IGEPHA trat daraufhin in Kontakt mit Behördenvertretern Jahrestagung und konnte die AGES davon überzeugen, dass es sinnvoll sei, die Entscheidung hinsichtlich einer EU-weiten Vorgehenswei- Wie auch die Bundeswettbewerbsbehörde setzt sich die Als Keynote-Speaker konnte die IGEPHA für die Jahrestagung se abzuwarten und Maßnahmen im nationalen Alleingang IGEPHA dafür ein, dass die aktuell äußerst strengen Regulie- im Hotel Park Hyatt Wien am 10. Oktober 2018 einen Exper- hintanzustellen. Zu Jahresende stand somit fest, dass dieses rungen des OTC-Marktes in Österreich geprüft und schließlich ten für das Thema „Digitale Transformation“ gewinnen: Mag. Thema die Interessengemeinschaft auch in 2019 weiterhin dort liberalisiert werden, wo dies für die Versorgung der Be- Thomas Schaufler, Privatkunden-Vorstand der ERSTE Bank, beschäftigen wird. völkerung von Vorteil ist. Seit Jahren regt die IGEPHA Verbes- berichtete über die Entwicklung des Onlinebanking-Tools serungen in der Dienstleistungsqualität rund um den Verkauf „George“ und zeichnete ein faszinierendes Szenario von der von rezeptfreien Arzneimitteln, Nahrungsergänzungsmitteln, nahen Zukunft des technologischen Fortschritts. Er empfahl Medizinprodukten, Kosmetika und anderen gesundheitsrele- der OTC-Branche, möglichst nah am Kunden zu bleiben und vanten OTC-Präparaten an. So trat die Interessengemeinschaft diesem möglichst unterschiedliche Wege der Kommunikation stets für eine nachhaltige Verankerung der Vermittlung kom- anzubieten. Mehr denn je gehe es darum, Produkte und Dienst- munikativer und sozialer Kompetenzen in der Ausbildung von leistungen zu entwickeln, die geeignet seien, den Menschen Pharmazeuten und PKA ein. ihren Alltag zu erleichtern und ihnen Zeit zu sparen. Mag. Thomas Schaufler, ERSTE Bank: „Der Kunde bestimmt, wo er sich die Verwundert stellte die Bundeswettbewerbsbehörde fest, dass Leistung abholt.“ österreichische Apotheken nur schleppend Interesse am On- linehandel zeigen. Diesbezüglich verweist die IGEPHA darauf, dass die Fernabsatzverordnung für österreichische Anbieter strengere Auflagen vorsieht, als sie für Onlineapotheken mit Sitz im Ausland verpflichtend sind – und das weitgehend auf Thomas Schauflers inspirierender Vortrag stellte gleichzeitig eigenen Wunsch der Apothekerschaft hin. Österreichischen den Auftakt zu einer Veranstaltungsserie der IGEPHA im Jahr Apotheken mit Online-Geschäft ist beispielsweise eine preisli- 2019 mit dem Schwerpunkt „Digitalisierung“ dar. Der Fokus che Bewerbung von Arzneimitteln verboten. Mag. Thomas Schaufler, liegt dabei auf den Potenzialen, die seitens der OTC-Herstel- ERSTE Bank ler zur Optimierung ihrer Wettbewerbsfähigkeit angesichts Insgesamt schloss sich die IGEPHA der Empfehlung der Bun- schwieriger Rahmenbedingungen in einer „VUCA“-geprägten deswettbewerbsbehörde an, durch eine Liberalisierung der Welt (VUCA = Volatility, Uncertainity, Complexity, Ambiguity) Abgabe von OTC-Arzneimitteln positive Effekte für die Kon- genutzt werden können. sumenten zu erzielen. Eine unreflektierte Liberalisierung mit nachteiligen Auswirkungen für die Konsumenten lehnt die IGEPHA hingegen strikt ab. „Eine Milliarde Digital Natives kommen in den nächsten sieben Jahren in den Arbeitsprozess. Für diese Generation ist selbst Telefonieren uncool.“ 22 23
Die IGEPHA macht sich fit für die Zukunft Was macht die IGEPHA so einzigartig und unverzichtbar? Was bietet sie ihren Mitgliedern? Warum sollte man die IGEPHA weiterempfehlen? Nach ausführlicher Diskussion stand folgen- de Mission fest: Seit mehr als 50 Jahren macht sich die IGEPHA „Die IGEPHA ist DER Spezialist für frei verkäufliche Arzneimittel für die Anliegen der Self Care in Österreich stark. und Gesundheitsprodukte. Wir unterstützen unsere Mitglieder bei Die Anforderungen an sie sind seit ihrer Gründung ihren laufenden Herausforderungen und vertreten ihre Interessen komplexer geworden und steigen ständig weiter. gegenüber allen Stakeholdern im Gesundheitsmarkt. Mit unserem Was wünschen sich die Mitglieder heute und für die umfangreichen, tagesaktuellen Wissen und unserer langjährigen nahe Zukunft von ihrer Interessengemeinschaft? Expertise sind wir als kompetente Service-, Beratungs- und Mei- Welche Schwerpunkte gilt es zu setzen? Wohin soll nungsbildungseinrichtung der Ansprechpartner Nr.1 für Self Care sich die IGEPHA weiterentwickeln? Fragen, auf die in Österreich. Wir setzen uns für faire, nachhaltige und zukunfts- im Rahmen eines Strategieprozesses Antworten weisende Rahmenbedingungen im Gesundheitsmarkt ein.“ gefunden wurden. Begleitet von Mag. Christiane Janauschek-Stadler, einer Ex- Dieser Mission sieht sich die IGEPHA bei ihrer Arbeit in den pertin für Marken- und Marketingstrategie, befassten sich kommenden Jahren verpflichtet. Darauf aufbauend wurden Zie- Präsidium, Vorstand und Geschäftsführung mit Stärken und le festgelegt, Themen und Aufgaben strukturiert, Zeitpläne er- Herausforderungen, Marktumfeld und Image der IGEPHA. Eine stellt und Zuständigkeiten vergeben. Vielzahl an Ideen, Gedanken und Puzzlesteinen des Engage- ments galt es zu ordnen, bis schließlich folgende Vision for- Die IGEPHA hat sich während des Strategieprozesses im Jahr muliert werden konnte: 2018 nicht nur neu ausgerichtet und klar erkennbar positio- niert, sondern stellte auch ein umfangreiches Arbeitsprogramm zusammen, das sich speziell mit den für die Self Care-Industrie „Self Care bedeutet, selbstverantwortlich Produkte einzusetzen, relevanten Themen befasst. Insbesondere wird sich die IGEPHA die einen konkreten Nutzen zur Erhaltung, Verbesserung oder mit der Weiterentwicklung des OTC-Marktes und den damit ver- Wiederherstellung der Gesundheit haben. Self Care ist damit ein bundenen Gestaltungsmöglichkeiten auseinandersetzen, die zunehmend wichtiger Pfeiler eines zukunftsweisenden Umgangs Voraussetzungen für Rechtssicherheit hinsichtlich aller von der mit der eigenen Gesundheit. Wir als IGEPHA engagieren uns für IGEPHA vertretenen Produktkategorien verbessern und Modelle einen breiten Zugang zu sicheren, wirksamen und hochwertigen entwickeln, die Aktivitäten großer Internetplayer wie Amazon, Gesundheitsprodukten für alle Menschen in Österreich.“ Die IGEPHA ist klar in Richtung Zukunft unterwegs. Apple und Google im Gesundheitsbereich berücksichtigen. Die intensive Strategiearbeit hat wesentlich dazu beigetragen, dass die IGEPHA für die kommenden Jahre gut aufgestellt ist und alle Herausforderungen professionell meistern wird. 25 24 25
Neue Vizepräsidentin für die IGEPHA Präsident Dr. Gerhard Lötsch und Vizepräsidentin Mag. Susanne Eibegger (links) freuen sich auf die Fortsetzung der bisher im Vorstand erfolgten sehr erfolgreichen Zusammenarbeit nun im Präsidium mit der neuen Vizepräsidentin Mag. Mirjana Mayerhofer (rechts). Ein Jahr vor den für die Generalversammlung 2019 vorgese- Neue Vizepräsidentin bringt Präsidium und Vorstand der IGEPHA henen Vorstandswahlen kam es bei der Generalversammlung der IGEPHA am 10. Oktober 2018 zu einer Neubesetzung der Praxiswissen ein Vizepräsidentschaft: Mag. Mirjana Mayerhofer folgte Ulrich Grottenthaler nach. Mag. Mirjana Mayerhofer war erst 2017 in den Vorstand der IGEPHA aufgenommen worden, arbeitete sich rasch in die Ulrich Grottenthaler schied als langjähriges Vorstandsmitglied vielfältigen Themenbereiche ein und unterstützt seither das Füh- und als Vizepräsident aus beruflichen Gründen im Sommer rungsteam tatkräftig mit konstruktiven Beiträgen. Nach dem Aus- 2018 aus dem Team der IGEPHA aus. An seiner Stelle wurde scheiden von Ulrich Grottenthaler stellte sie sich dankenswerter- Mag. Mirjana Mayerhofer von der Generalversammlung ein- weise für die Funktion der Vizepräsidentin zur Verfügung. stimmig zur Vizepräsidentin ernannt. Mag. Mirjana Mayerhofer befasst sich als Geschäftsführerin von In seiner Rede bei der Generalversammlung würdigte IGEPHA Omega Pharma intensiv mit dem OTC-Geschäft. Aufgrund des Präsident Dr. Gerhard Lötsch, Vizepräsidentin Mag. Vizepräsidentin Mag. Mirjana Präsident Dr. Gerhard Lötsch die Verdienste von Ulrich Grot- breiten Portfolios ihres Unternehmens mit den Anforderungen für GSK-Gebro Consumer Health- Susanne Eibegger, Bayer Mayerhofer, Omega Pharma tenthaler: Dieser habe als OTC-Bereichsleiter bei Boehringer ganz unterschiedliche Produktkategorien – vom rezeptfreien Arz- care Austria Austria Health Care GmbH Ingelheim maßgeblich zur Entwicklung der IGEPHA beigetra- neimittel über Medizinprodukte und Nahrungsergänzungsmittel gen. Ulrich Grottenthaler leitete den Fachausschuss für Kom- bis hin zu Kosmetika – ist sie bestens mit der Materie vertraut. munikation und Wirtschaft und wirkte in dieser Funktion auch an den Vorbereitungen für die Durchführung der wissenschaft- Ihr Fachwissen und ihre praktische Erfahrung in den Bereichen lichen Studie von Prof. Dr. Uwe May und Cosima Bauer, M. A., „Organisationsleitung“, „Portfolio-Strategie“ und „Markenführung“ über den Stellenwert von OTC-Präparaten in Österreich mit. kommen der Arbeit für die IGEPHA Mitglieder sehr zugute. In An- betracht der fortschreitenden Diversifikation der Vertriebswege Als Vorsitzender des Fachausschusses für Codex-Angelegen- für rezeptfreie Arzneimittel und Gesundheitsprodukte ist Mirjana heiten half Ulrich Grottenthaler mit, Streitfragen außerge- Mayerhofers Expertise in unterschiedlichen Vertriebskanälen für richtlich beizulegen und die ethisch hochstehende Qualität die künftige Entwicklung des Self Care-Geschäfts von großer Be- der Branche in Werbung und Kommunikation zu erhalten. Die deutung. IGEPHA dankt Ulrich Grottenthaler für sein Engagement und Kassier Dr. Rudolf Mad, Boso Mag. Aleksander Mag. Franz Pogatsch, Merz Mag. Manfred Jovanovic, Kwizda Pharma Consumer Care Schafler, Dr. A. & L. wünscht ihm alles Gute für seinen weiteren beruflichen und Schmidgall privaten Weg. 26 27
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