Wohnen im Einklang mit der Natur Novelle zum WGG kommt - 16 Seiten fokus.steiermark.kärnten - ARGE Eigenheim
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Ausgabe 03 | 2019 Wohnen im Einklang mit der Natur 16 Seiten fokus.steiermark.kärnten SEITE 7 Novelle zum WGG kommt fokus.steiermark.kärnten Beschluss von ÖVP, FPÖ & NEOS SEITE 21
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03 | 19 EDITORIAL D Seite 4 Wohnkosten, Verbandstag und Neuwahlen ANKE! An die Spitze meines Kommentars möchte ich das große Danke an alle stel- Seite 6 EIB-Finanzierung für Österreich len, die zum Gelingen der WGG-Novelle fokus.steiermark.kärnten einen Beitrag geleistet haben. Diese Novelle bringt 50 Neuerungen im WGG, die wir uns Seite 8 Lebensqualität und Wohnbau schon lange gewünscht haben und die einen Seite 10 Wohnen in Villach wichtigen Schritt in die richtige Richtung dar- Seite 15 Nachhaltiger Wohnbau stellen. Es liegt jetzt an uns allen in der Bran- che, diese Änderungen positiv aufzunehmen Seite 16 Wohnen im Einklang mit der Natur und Schritt für Schritt zur Umsetzung zu brin- Seite 18 Ein Gefühl für die Kunden gen. Wir werden bei den 25. St. Wolfganger Tagen den Änderungen einen breiten Teil im Seite 20 Verleihung der CSE-Zertifikate Programm widmen. Seite 21 Alpenland setzt auf Frauen an der Spitze Die diesjährigen St. Wolfganger Tage sind Seite 22 25. St. Wolfganger Tage ganz besondere Tage: Wir feiern 50 Jahre ARGE Seite 23 WGG Novelle tritt in Kraft Eigenheim Österreich, 25 Jahre St. Wolfganger Tage und werden ein Buch zur Geschichte der ARGE Eigenheim vorstellen. Wir werden aber auch mit dem Beschluss eines neuen Statuts und den Neuwahlen in ARGE und BBK die Vor- aussetzungen für die Arbeit der nächsten Jahre schaffen. Da unsere Tagung auch noch drei Wochen vor den Nationalratswahlen stattfindet, wird auch der Themenbereich der zukünftigen Wohnbaupolitik eine aktuelle und besondere Bedeutung bekommen. Alles Gründe, um nach St. Wolfgang zu kommen! Und es gibt noch einen Grund: Wir werden heuer in St. Wolfgang einige Ehrungen vornehmen und damit jene würdigen, die in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nicht nur in der ARGE IMPRESSUM Eigenheim, sondern für den Wohnbau in Öster- zukunft.wohnbau. Das Magazin der ARGE Eigenheim reich wertvolle Impulse gesetzt haben. Es ist mir 58. Jahrgang, Heft 3-19 (Juli 2019) ein großes Anliegen, dass wir allen jenen danken Herausgeber. Verein BBK, eine Einrichtung der ARGE Eigenheim, Christian Struber, p. A. Wohnungseigentümer GmbH, Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft, Bahnhofplatz 1, und jene würdigen, die für unsere Arbeit ein sehr 2340 Mödling, office@argeeigenheim.at, ZVR: 756120218 Medieninhaber. Verein zur Förderung der Wohnungswirtschaft, gutes Fundament gelegt haben! p. A. Wohnungseigentümer GmbH, Bahnhofplatz 1, 2340 Mödling Verrechnung. rechnung@argeeigenheim.at Corporate Publishing. Österreichischer Kommunal-Verlag GmbH, So wünsche ich euch allen einen erholsamen Som- Löwelstraße 6/2. Stock, 1010 Wien Grafik. Christoph Kaderle, mer und hoffe, dass wir uns alle zum Start in den christoph.kaderle@kommunal.at Herbst in St. Wolfgang sehen! Druck. Gutenberg Druck in Kooperation mit Print Alliance HAV GmbH, Druckhausstraße 1, 2540 Bad Vöslau Coverfoto. Nina Hader Euer Bundesobmann Christian Struber 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 3
WOHNKOSTEN, VERBANDSTAG UND NEUWAHLEN Das Thema „Wohnen“ bewegt die Gemüter wie kaum ein anderes. Steigende Bau- und Wohnkosten, ein Mangel an Baugrundstücken in Ballungszentren, überbordende Regulierungen bei Neubauten, steigende Wohnansprüche u. v. m. sind nur einige der Probleme, mit denen die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) zu kämpfen haben. Dabei ist der gemeinnützige Wohnbau in Österreich nach wie vor ein wichtiges Korrektiv, damit Wohnraum leistbar bleibt. Rund zwei Millionen Menschen leben in Ös- Bauträgern, überzeugt. „Denn die Wohn- bis spätestens zum 20. Jahr die Wohnung, terreich in den Wohnanlagen gemeinnützi- kosten gelten als Einkommenskiller in der die sie bewohnen, zu kaufen. Bis dato konn- ger Bauträger. „Wir müssen es schaffen, die Pension“, ergänzt Struber. te eine Mietkaufwohnung nur zwischen Wohnkosten zu stabilisieren, um auch in Zu- dem 11. und 15. Jahr erworben werden. kunft eine qualitätsvolle und sichere Wohn- Wohnkostenbelastung steigt, „Wer sich rechtzeitig eine Wohnung kauft, versorgung gewährleisten zu können.“ der sorgt vor und hat in der Pension rund wenn Einkommen sinkt 20 Prozent geringere Ausgaben für Wohn- „Der Schritt der Bundesregierung in Sachen Mit der Novelle des Wohnungsgemeinnüt- kosten. Beträgt die Wohnkostenbelastung Eigentum geht ganz sicher in die richtige zigkeitsgesetzes (WGG) soll die Möglichkeit gemessen am Einkommen während der ak- Richtung“, ist DI Christian Struber, Bundesob- der Eigentumsbildung erleichtert werden. tiven Berufszeit rund 23 Prozent, so schnellt mann der ARGE Eigenheim, einem Zusam- Damit bekommen die Mieter die Möglich- sie in der Pension auf satte 40 Prozent. Das ist menschluss von rund 100 gemeinnützigen keit, bereits ab dem ersten Tag des 6. Jahres ein Faktor, den viele übersehen“, informiert DI Herwig Pernsteiner, Bundesobmann-Stv. der ARGE Eigenheim, für den diese Maß nahme auch eine gezielte Vorbeugung gegen Altersarmut ist. Geld für die Schaffung von neuem Wohnraum Gemeinnützige Bauträger sind gesetzlich dazu verpflichtet, erwirtschaftetes Eigen kapital im Sinne eines Generationenaus- gleichs zur Sicherung einer nachhaltigen Der neue Verbandsvorstand für die nächsten drei Jahre (v. li.): NR Mag. Michaela Steinacker (ARGE), Wohnversorgung einzusetzen. Das bedeu- Bundesobmann DI Bernd Riesland (Verein), Bundesobmann-Stv. DI Herwig Pernsteiner (ARGE) und Dir. Frank Schneider (Verein). tet, dass die Gemeinnützigen das Geld, das 4 // zukunft.wohnbau 03/19 // JULI 2019
durch den Verkauf von Mietkauf-Wohnun- gen in die Unternehmen zurückfließt, wie- der für Grundstückskäufe und die Errichtung neuer Wohnungen – auch in der Rechtsform Miete – verwenden. Damit ist sichergestellt, dass mit dem Geld der ehemaligen Mieter wieder neuer Wohnraum geschaffen wird. Verbandstag in Wien Der Verbandstag in Wien stand inhaltlich im Zeichen der Wohnkosten, der Grund- stücksknappheit sowie personell durch die Neuwahlen. Bereits am Vorabend des Verbandstages gab es beim SPÖ- nahen „Verein“ einen Wechsel an der Von links: Herwig Pernsteiner (Bundesobmann-Stv. ARGE Eigenheim), NR Michaela Steinacker Spitze: Zum neuen Bundesobmann wur- (Aufsichtsratsvorsitzende Gemeinnützige Wohnbaugesellschaft Alpenland), Michael Pech (Aufsichtsratsvorsitzender des Österreichischen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen) und de Mag. Michael Gehbauer gewählt, der Christian Struber (Bundesobmann ARGE Eigenheim). Verbandsvorstand neu des neu gewählt und konstituiert. Der Auf- sichtsrat besteht aus zwölf Mitglieder, neun Der neue Verbandsvorstand der Gemein- davon nominieren die neun Landesgrup- nützigen besteht aus Obmann DI Bernd pen, ein Mitglied die ARGE und zwei Mit- Riesland (Wien), seinem Stellvertreter DI glieder der Verein. Die Bundesländer ha- Herwig Pernsteiner Oberösterreich) so- ben Hans-Peter Lorenz (V), Christian Switak wie den Vorstandsmitgliedern Mag. Mi- (T), Christian Struber (S), Robert Oberleitner chaela Steinacker (Niederösterreich) und (OÖ), Manfred Damberger (NÖ), Ewald Frank Schneider (Oberösterreich). Mit Kirschner (W), Wolfram Sacherer (ST), Gün- Michaela Steinacker gibt es damit auch ther Kostan (K) und Alfred Kollar (B) nomi- eine sehr starke Verbindung direkt in den niert, die ARGE nominierte Michael Pech Nationalrat, damit können die Anliegen (Wien), der Verein Markus Sturm (S) und DI Christian Struber und Mag. Michael Gehbauer, unserer Branche noch besser präsentiert Wolfgang Liebl (NÖ). In den Aufsichtsrat der zum neuen Bundesobmann des Vereins in Nachfolge auf Dir. Markus Sturm gewählt wurde. und auch umgesetzt werden. kooptiert wurden Josef Ostermayer (Wien) und Christian Krainer (Steiermark). nun gemeinsam mit dem ARGE-Bundes- Aufsichtsrat konstituiert obmann DI Christian Struber die inhaltli- Michael Pech wurde als Vorsitzender des che Arbeit im Verband unterstützen und Am Verbandstag der Gemeinnützigen Aufsichtsrates wiedergewählt, sein neuer vorantreiben wird. wurde auch der Aufsichtsrat des Verban- Stellvertreter ist Ewald Kirschner. Fotos: Wolfgang Voglhuber / Franz Neumayr / shutterstock Der Verbandstag hat auch die Mitglieder des Aufsichtsrates gewählt, die ARGE wird durch Dr. Hans-Peter Lorenz, Dir. Christian Switak, DI Christian Struber, Dir. Manfred Damberger, Mag. Christian Krainer und Prof. DI Michael Pech vertreten. In der konstituierenden Sitzung wurde Prof. Michael Pech neuerlich für eine dreijährige Periode als Vorsitzender des Aufsichtsrates gewählt. 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 5
ERSTMALS GÜNSTIGE EIB- FINANZIERUNG FÜR MIETWOHNUNGEN IN ÖSTERREICH Erstmals werden in Österreich Mietwohnungen mithilfe von Co-Finanzierungen der Europäischen Investi- tionsbank (EIB) errichtet – unter Ausnutzung des aktuell niedrigen Zinsniveaus. Was die nicht zustande gekommene Wohnbauinvestitionsbank (WBIB) mit staatlichen Garantien bringen sollte, ermöglicht nun die Erste Bank: Sie ergänzt von der EU-Bank bereitgestellte 100 Mio. Euro um weitere 100 Mio. Euro. Kern der 200-Mio.-Euro-Vereinbarung der Die Gelder sollen laut Erste Bank in sident Andrew McDowell. Deshalb habe sich EIB mit der Erste Bank ist, dass die Investi- Städten zum Einsatz kommen, wo die die EU-Bank zum Ziel gesetzt, bezahlbaren tionsmittel mit Fixzinssätzen von bis zu 28 Nachfrage nach bezahlbaren Wohnungen Wohnraum durch günstige Finanzierungs- Jahren Laufzeit vergeben werden können, besonders hoch ist. Eine erste Tranche der mittel mit langen Laufzeiten zu fördern. wodurch die historisch niedrigen Zinsen EIB über 50 Mio. Euro wurde demnach für den Neubau von Mietwohnungen auf schon im März 2019 unterzeichnet – eine Fotos: Ákos Weiszhaar / Christof Roche / EIB fast drei Jahrzehnte abgesichert werden, weitere unterschrieben Stefan Dörfler, Vor- erklärte die Erste am Dienstag in einer standsvorsitzender Erste Bank der oester- Aussendung. Davon würden Mieter in ge- reichischen Sparkassen, sowie der Vizeprä- förderten oder von Gemeinnützigen Bau- sident der EIB, Andrew McDowell, im Mai. vereinigungen (GBV) errichteten Wohnan- lagen in ganz Österreich profitieren, deren In den Ballungsräumen in Europa werde Errichter langfristig zinsgünstige Darlehen das Wohnen für viele Bürger immer un- Andrew McDowell (Vizepräsident der EIB) und erhalten. Die Darlehen stehen in den kom- erschwinglicher, erklärte der für das EIB-Ge- Stefan Dörfler (Vorstandsvorsitzender menden drei Jahren zur Verfügung. schäft in Österreich verantwortliche Vizeprä- Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen) 6 // zukunft.wohnbau 03/19 // JULI 2019
fokus. steiermark. kärnten Lebensqualität Wohnen Wohnen im Einklang Leuchtturmprojekt und Bau-Boom in Villach mit der Natur Gratkorn Seite 8 Seite 10 Seite 16 Seite 18
Lebensqualität und Bau-Boom WIDERSPRUCH ODER SYMBIOSE? Graz ist in den letzten Jahren stark zum urbanen Raum herangewachsen. Ein urbaner Raum, der sich im ständigen Veränderungsprozess befindet. Als Bürgermeister darf ich stolz auf die Entwicklung und den Fortschritt sein, muss aber große Achtsamkeit der Lebensqualität entgegenbringen, die im gleichen Maße wachsen soll. Alle vier bis fünf Jahre werden die Graze- gung, ein starker Wirtschaftsstandort, ein hoffe in manchen Fällen auch eine öffentli- rInnen eingeladen, Ihre Zufriedenheit der wachsendes Arbeitsplatzangebot, attrak che Zugänglichkeit verhandeln zu können. Lebensqualität mitzuteilen. Im Jahr 2018 tive Wohn- und Freiräume. Im neuen Flächenwidmungsplan wurde da- gaben neun von zehn BewohnerInnen rauf geachtet, dass die Schaffung öffentlicher an, dass sie „sehr gerne“ beziehungsweise Meine Vorgaben im Bereich der Stadtent- Grünflächen mit dem weiterhin erwarteten „eher gerne“ in Graz leben. Das freut mich wicklung sind hierbei klar definiert: Zum Bevölkerungswachstum Schritt hält. Gleichzei- sehr, denn es zeigt, dass eine große Mehr- einen müssen wir – gerade in Zeiten des tig gestalten wir Straßen und Plätze sehr hoch- heit weiß, was sie an Graz – die für mich Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstums wertig; alleine bei den aktuellen Großprojek- schönste Stadt der Welt – hat. – sehr sorgsam mit Grund und Boden um- ten im öffentlichen Raum ist die Pflanzung von gehen. Zum anderen schaffen wir auch im weit über 1.000 großwüchsigen Bäumen vor- Die mit dem Wachstum verbunden Her- Inneren dieser Stadt attraktive Grün- und gesehen. Bei allen neu gestalteten Plätzen ist ausforderungen für Politik und Verwaltung Freiflächen. Auch das wertvolle Gut Wasser „Wasser“ ein Thema und wir werden wieder liegen auf der Hand: flächendeckende darf nicht außer Acht gelassen werden. Nicht verstärkt mit Brunnenanlagen arbeiten. Bildungs- und Betreuungseinrichtungen, zuletzt sichern wir eine hohe Qualität des Ge- eine verlässliche medizinische Versor- bauten, auch der privaten Bautätigkeit, zum Durch die Grünraumoffensive, Gebäudebe- Beispiel durch Architektenwettbewerbe. grünungen, Grundabtretungen etc. entsteht Fotos: Kanizaj / shutterstock Siegfried Nagl, ein attraktives Wohnumfeld, das Urbanität Bürgermeister Zusammen mit den zuständigen Fachabtei- und Grünraum vereint; das ist mein Ziel. von Graz lungen wurde ein großes Bündel an Maßnah- men zur Weiterentwicklung der Wohnqualität In Graz sind derzeit 293.005 Hauptwohn geschaffen. Mit der im Jahr 2014 eingeführten sitze und 35.182 Nebenwohnsitze gemeldet Grünraumoffensive stehen uns jährlich zwei – Stand Juni 2019. Das ist eine Steigerung der Millionen Euro zur Sicherstellung von Grün- Wohnsitze seit 2015 um 5,5 Prozent (HWS) flächen zur Verfügung. Bis heute wurden beziehungsweise zehn Prozent (NWS). Inte- 692.000 m² zusätzliche Grünflächen (Parkan- ressant zum Thema Wohnentwicklung sind lagen, Sportplätze, Biotop Bründlteiche etc.) ebenso die Statistikzahlen aus dem vergan- gesichert. Für große Aufschließungsgebiete genen Jahr 2018. Derzeit werden 90 Prozent wurde im Flächenwidmungsplan das Auf- der im Bauland liegenden Gebäudeflächen schließungserfordernis „Schaffung einer sied- für Wohnen genutzt. Gesamt bedeutet dies, lungsöffentlichen Freifläche im Ausmaß von dass es 186.764 Wohnungen in Graz gibt. 20 % der Aufschließungsfläche“ verpflichtend Davon wiederum sind zehn Prozent mit nur festgelegt. Dadurch werden mehr Freiflächen einem Wohnraum ausgestattet. Der Anteil für BewohnerInnen sichergestellt, und ich der Mikrowohnungen am Wohnungsneu- 03/19 // JULI 2019
fokus.steiermark.kärnten bau hat sich in den letzten Jahren erhöht Große Wohnbauprojekte müssen Nach- zigen Wohnbauträger; nicht zuletzt wird und wird von uns im Auge behalten Eine haltigkeit, Familiengerechtigkeit und sozial durch sie ein sozialer Mix gewährleistet. Konzentration an Kleinstwohnungen erhöht verträgliches Wohnen vereinen. Ein ver- die Bewohnerfluktuation im Gebiet, das wi- Eine Symbiose in der Stadtentwicklung ist derspricht der angestrebten sozialen Nach- möglich, wenn wir alle an einem Strang haltigkeit. Wir wollen funktionierende Nach- / ziehen und in unserem wirtschaftlichen barschaften schaffen, keine Hotelviertel. Denken auch den Bonus der steigernden Graz entwickelt Wohnqualität miteinbeziehen. Ja, sie ist ge- Neben den Parametern, die die Stadt sich zu einer radezu notwendig, wenn wir alle gemein- selbst bestimmen kann, um eine Symbio- kompakten, urbanen sam erfolgreich sein wollen. Gute Architek- se zwischen Bau-Boom und Lebensquali- „Stadt der tur, Freiflächen mit Wasser sowie Grünraum tät zu erzielen, braucht es auch eine gute kurzen Wege“. und nachhaltiges Wohnen stehen dabei im Partnerschaft mit den Bauträgern und Pla- / Zentrum unserer Strategie. Die Stadt Graz nerInnen. Wir legen mit manchen Vorga- soll immer weiter zu einem tollen Lebens- ben nicht nur uns selbst, sondern auch der raum mit einem grünen Rand und einem Bauwirtschaft die Latte hoch. Wenn wir an lässlicher Partner in dieser Entwicklung grünen Kern heranwachsen. Die Elemente einem Strang ziehen, werden wir erfolg- sind durch den breiten Zugang zum The- Wasser und Erde sollen dem Bürger viel reich sein – der Lohn sind gut gestaltete, ma „Wohnen“ und durch die Aufgeschlos- Raum zum Wohlfühlen bieten. Lasst uns lebendige städtische Lebensräume. senheit für Innovationen die gemeinnüt- gemeinsam daran arbeiten! Herausforderung LEISTBARES WOHNEN Das Wohnen gehört in seiner Gesamtheit zu den komplexesten und sensibelsten Bereichen des menschlichen Lebens. Gleichzeitig steht auch kaum ein anderes wichtiges Lebensbedürfnis derzeit wohl vor größeren Herausforderungen als das leistbare Wohnen. Die entscheidenden Zukunftsfragen dafür reichen vom Megatrend der Urbanisierung über die gesellschaftlichen und demographischen Entwicklungen und die Raumordnung bis hin zu explodierenden Grund- und Baukosten. Um auf diese Herausforderungen best- Diese Verlängerung der Geschossbauför- Wohnqualität, unterstreichen. Ihnen gilt möglich reagieren zu können, werden vom derung garantiert die so wichtigen leist- mein besonderer Dank für ihre hervorra- Land Steiermark umfassende und wichtige baren Mieten, welche in der Steiermark im gende Arbeit und die gute Kooperation. Begleitmaßnahmen auf Schiene gebracht. Bundesländervergleich derzeit die Dritt- Drei wichtige Faktoren spielen dabei eine niedrigsten im gemeinnützigen Wohnbau LR Johann Seitinger zentrale Rolle: Zum Ersten ist dies die Vor- sind. Dadurch wird vor allem jenen Men- bereitung einer pragmatischen Bau- und schen, die sich den privaten Wohnungs- Raumordnungsgesetzgebung, zum Zwei- markt speziell im urbanen Umfeld nicht ten eine Erhöhung der Sanierungsrate und leisten können, ein leistbarer und hoch- zum Dritten der besondere Fokus auf die qualitativer Wohnraum ermöglicht. Wiederbelebung und Stärkung von Orts- kernen – auch in Zusammenhang mit einer Eine Schlüsselrolle für das leistbare Woh- qualitätsvollen Nahversorgung. nen nehmen die Gemeinnützigen Wohn- bauträger als Förderwerber ein, welche Zudem wurde vom Steiermärkischen qualitätsvolle Garanten für den optimalen Landtag im April 2019 eine Änderung des Wohnbau im Sinne der Allgemeinheit Wohnbauförderungsgesetzes beschlos- sind. Das belegen auch aktuelle Studien, Foto: Oliver Wolf sen, um die Verlängerung der Geschoss- die die große Bedeutung des gemeinnüt- bauförderung über die Legislaturperiode zigen Wohnbaus in Österreich, vor allem hinaus für zwei Jahre zu gewährleisten. hinsichtlich der Leistbarkeit und der hohen 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 9
WOHNPARK KÄRNTNERLAND am Lindenweg in Villach Im Norden von Villach entstand in den letzten zehn Jahren ein neuer Stadtteil am Fuß des Oswaldiberges. Die neuen Wohnanlagen der „Kärntnerland“ präsentieren sich modern, nachhaltig und hochwertig. Die Entwürfe der planenden Architekten Dipl.-Ing. Egbert Laggner, Dipl.-Ing. Kurt Falle und Dipl.-Ing. Roland Omann orientierten sich am vorliegenden rechtskräftigen Bebauungsplan und den umgebenden Einflussfaktoren. Auf die optimale Situierung der Baukörper im Hinblick auf die im Norden des Grundstückes verlaufende Drautalbundesstraße, wie auch auf verlaufende Bestandsbebauungen wurde besondere Rücksicht genommen. VON DIR. ING. ROBERT PRENNER 10 // zukunft.wohnbau 03/19 // JULI 2019
fokus.steiermark.kärnten Die Wohnanlagen am Lindenweg befin- den sich am Stadtrand von Villach und im Naherholungsbereich Oswaldiberg. In wenigen Minuten erreicht man die Stadt mit allen Einkaufsmöglichkeiten oder die Badeseen in unmittelbarer Umgebung. In insgesamt sechs Baustufen wurden 302 Mietwohnungen errichtet, deren Standard weit über dem des geförder- ten Wohnbaues liegt. Die Wohnungs- größen variieren zwischen 55 und 110 m² Wohnnutzfläche. Die viergeschossigen Baukörper im Norden der Liegenschaft schirmen die Wohngebäude vom Ver- kehrslärm der Drautalbundesstraße ab und ermöglicht die Baukörperausrich- Flächen ergeben eine Lebendigkeit und einheiten sind barrierefrei erreichbar und tung die Sichtbeziehungen der Wohn- Abwechslung in der Fassadengestaltung. wurde bei der Planung besonderer Wert anlagen nach Süden und Westen mit auf die Bedürfnisse älterer Bewohner und Aussicht auf den Dobratsch und den Beim Bau der Wohnanlagen wurde auf Familien mit Kleinkindern gelegt. Gebirgszug der Karawanken. Dabei wird nachhaltige Bauweisen und hochwertige weder die Besonnung noch die Belich- thermische Qualität großer Wert gelegt. Die Zufahrten der Wohnanlagen erfolgen tung der Wohnungen eingeschränkt. Alle Wohnungen sind nach Süden oder über die Anbindungen an die bestehende Westen ausgerichtet und bieten großzü- öffentliche Landstraße und werden die Zu- Die Gebäude sind als klare, kubische Bau- gige Terrassen mit Eigengarten oder Bal- fahrten wie auch die Zuwege über interne körper mit vorspringenden, überdeckten kone mit hoher Privatsphäre. Aufschließungen weitergeführt. Sämtliche und großzügigen Balkonen konzipiert. Die Freiräume zwischen den einzelnen Bau- energetisch optimalen Bauformen reduzie- Bei der Errichtung der Wohnanlagen wurde stufen werden durch Fußwege verbunden ren die Abkühlungsflächen und die nach Sü- ein besonderer Wert auf hochwertige Ma- und befinden sich in diesen Zonen auch den und Westen ausgerichteten Wohnun- terialien gelegt und die Wohnungen sind vier großzügige Kinderspielplätze. gen haben durch die großen Verglasungen von Norden bzw. von Osten über verglaste der Wohnräume beste Sonnenlage und Laubengänge zugänglich. Um die Qualität Mit den Bauarbeiten für die Fertigstel- Aussichten. Die Farbgestaltungen reagieren der Ruhezonen innerhalb der Wohnanla- lung der letzten Baustufe wurde seitens auf die umgebenden Bestandsbebauun- gen zu gewährleisten, wurden Tiefgaragen der Kärntnerland im Mai 2019 begonnen gen und wurden bewusst zurückhaltend errichtet und zusätzliche Parkflächen aus- und wird die Fertigstellung des „Wohn- wie auch lebendig gewählt. Die abgestuf- nahmslos in den nördlichen Bereichen der parks am Lindenweg“ im Dezember ten Farbtöne für Balkone und allgemeine Liegenschaft angeordnet. Sämtliche Wohn- 2020 erfolgen. Fotos: Nina Hader 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 11
Wohnqualität. Ein Leben lang. SIEDLUNGSGENOSSENSCHAFT ROTTENMANN Westrandsiedlung 312 | A-8786 Rottenmann Tel: 03614/2445-0 | office@rottenmanner.at Serviceline 050 350 350 www.rottenmanner.at wienerstaedtische.at VIELEN 12 Auszeichnungen in den letzten 13 Jahren: DANK für Ihr 1. Platz Vertrauen! Exzellente Kundenorientierung Alljährlich werden in einer unabhängigen, österreichweiten Studie 8.000 Versicherungs- und BankkundInnen zu ihrer Zufriedenheit befragt – mit einem eindeutigen Ergebnis: Auch 2019 wird die GRAWE in der Kategorie „Versicherungen bundesweit“ mit dem 1. Platz und zusätzlich für „Exzellente Kundenorientierung“ ausgezeichnet. www.grawe.at/meistempfohlen Grazer Wechselseitige Versicherung AG A-8010 Graz • Herrengasse 18-20 Tel:+43-(0)316-8037-6222 • service@grawe.at Recommender_2019_BBK_161x110.indd 1 11.06.19 11:54
fokus.steiermark.kärnten ARGE EIGENHEIM STEIERMARK GESTALTET WOHNBAU In der Steiermark wird die Landesgruppe der ARGE Eigenheim von fünf Unternehmen repräsentiert, die ca. 50 Prozent des steirischen gemeinnützigen Wohnbaus verwalten, immer mit dem Blick auf das Wohl ihrer MieterInnen und EigentümerInnen. 2015 wurde in der Steiermark die Wohn- tatsächlich kostenmindernd bei den Bewoh z. B. von Gemeinden, bei sofortiger Rück- bauförderung von einem Annuitätenzu- nerInnen – und nur dort – ankommen. zahlung dieser vorgenannten Zuschüsse. schuss auf ein System von nicht rückzahl- baren Beiträgen auf aushaftendes Kapital Wir sind in der glücklichen Lage, dass in In diesem Zusammenhang ist die nunmehr umgestellt. Weiter und gleichbleibend der Steiermark auch ein Bekenntnis zur im Parlament behandelte Wohnrechts- sind die Basiskriterien für die Zurverfü- Aufrechterhaltung der Neubauleistung von novelle jedenfalls aber von Vorteil. Denn gungstellung von Fördermitteln: € 1.600 1400 Einheiten jährlich abgegeben wurde. die Gestionierung wird hier unter Einsatz pro Quadratmeter als Förderbasis der Daher brauchen wir uns über die nahe von Eigenmitteln der GBV-Unternehmen Zuschüsse. Die maximale Summe an Er- Zukunft weniger Sorgen zu machen. Viel- auf eine schonende finanzielle Art für die richtungskosten (ÖNorm 1800 Z 1-9) darf mehr sind es die Verpflichtungen aus der BewohnerInnen ermöglicht. Diese müs- für „normale Geschossbauten“ € 1.900 Vergangenheit, die uns herausfordern. sen keine (gravierenden) Mehrkosten bzw. bei Kleingliedrigkeit oder Holzbau befürchten und haben ein gut erhaltenes € 2.100 betragen. Die Bedienung der A nnuitätenzuschüsse und sich technisch auf aktuellem Stand bedingt nach Rückzahlung der Bankdar- befindliches Zuhause. Die Steiermark hat überdies die Beson- lehen hohe Kostensprünge für die Nut derheit, dass GBVs auch verpflichtend 25 zerInnen. In Abhängigkeit von den nied- Grundsätzlich ist die ARGE Eigenheim Prozent aller Fördermittel für konstruktiven rigen Zinsen der letzten zehn Jahre und Steiermark mit der derzeitigen Situation Holzbau einsetzen müssen. Kombiniert den sehr hohen Zuschüssen auf Basis von zufrieden. Das Bewusstsein, dass Wohn- wird diese Systematik mit einer Mieten- seinerzeitigen Zinsannahmen kann es zu raum für zwei Drittel der Bevölkerung so- obergrenze von 2/3 des Richtwertes für Mehrbelastungen ab dem 25. Bewoh- zial adäquat leistbar bleiben muss, ist aber das Bundesland Steiermark, was derzeit nungsjahr kommen, die die monatliche nicht oft genug zu betonen. zu Anfangsmieten von € 5,18 pro Quad- Gesamtbelastung um 35 bis 50 Prozent Fotos: VDX, Projekt Reininghaus Q6a Süd / Foto Fischer ratmeter zuzüglich Betriebskosten und steigen lassen. Beträge von mehreren Vst. Dir. Mag. Christian Krainer Steuer führt. 100 Euro also, die für viele Menschen un- erschwinglich sind. Das wiederum führt Aufgrund der gestiegenen Grundstückskos- zu einer Verschlechterung der Gestio- ten – insbesondere in urbanen Räumen – ist nierungsmöglichkeiten von Objekten, die die Gesamtbelastung für die BewohnerInnen nach dem Lebenszyklus ab dem 30. Jahr nicht unerheblich. Aber wir haben in der Stei- in die erste Sanierungsphase kommen. ermark – und darauf sind wir stolz – endlich Der Lösungsansatz liegt in einer Streckung wieder ein System der echten Wohnbau- der Rückzahlung der Zuschüsse durch das förderung. Mittel der öffentlichen Hand, die Land selbst oder in einer Umfinanzierung, 03/19 // JULI 2019
ARCHITEKT DI EGBERT LAGGNER Staatlich befugter & beeideter Ziviltechniker Aichholzstraße 34 | 9751 Sachsenburg T: 04769-21412 | F: 04769-21412 office@arch-laggner.at www.arch-laggner.at 9500 Villach Robert Stolz Straße 4 www.falleomann.at 04242 / 257460 seit 1951 nachhaltige und energiebewusste wohnprojekte gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft m.b.H Bahnhofstraße 38c / 9020 Klagenfurt Tel. 0463-513068 / Fax 0463-513068-20 www.karntnerland-gbv.at
fokus.steiermark.kärnten NACHHALTIGER, SOZIALER WOHNBAU KSW, das Kärntner Siedlungswerk, hat sich in den letzten Jahren auf den Erwerb von Liegen- schaften mit bester Infrastruktur konzentriert. So konnte in der Maximilianstraße ein erheblicher Teil des ehemaligen Betriebsareals der Telekom zur sinnvollen Nachnutzung durch den sozialen Wohnbau gesichert werden. Ein weiteres Projekt ist eine derzeit in Völkermarkt entstehende Wohnanlage „Draublick I“, bei der preisgekrönte Architektur auf hochwertige Baumaterialien trifft. Wohnungen sowie eine Tiefgarage mit insgesamt 91 Abstellplätzen. Attraktive Außenanlagen stehen den Bewohnern als Erholungs- und Verweilfläche zur Verfü- gung. Zudem entsteht zusätzlicher Raum, der in Form des „Betreuten Wohnens“ Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Betreuungsansprüchen ein modernes Zuhause in Form einer WG bieten soll. Fotos: KWS Den topographischen Gegebenheiten mit der in Völkermarkt dominierenden Dem Aspekt der Nachhaltigkeit Rechnung tragend sind die Wohnhäuser in der Maximilianstraße nicht nur energiesparend angeordnet, sondern auch mit PV-Anlagen auf allen Flachdächern. Geländekante in Richtung Süden zur Drau wird durch die terrassenartige Ausbildung gen eingerichtet. Außerdem findet eine des Baukörpers Rechnung getragen, die Klagenfurt – Maximilianstraße in das städtische Fahrrad-Verleihnetz ein- Wohnqualität durch den traumhaften Aus- Das Kärntner Siedlungswerk errichtet in zen- gebundene Nextbike-Station ihren Platz. blick nochmals gesteigert. traler Lage neun Wohnhäuser mit 148 Wohn- einheiten auf einem Areal von 13.500 m². Mit der Abteilung Entsorgung des Magis- Der Baustart erfolgte im Frühjahr 2018. Die trates Klagenfurt gemeinsam projektiert, gut durchdachten Grundrisse sind sowohl werden der Hausmüll und das Altpapier für Singles und Paare als auch Familien ge- erstmals im Klagenfurter Wohnbau mittels eignet und werden in unterschiedlichen Presscontainer entsorgt. Dies bringt eine Größen errichtet. Die Wohnungen entspre- Volumenreduktion um das Fünffache und chen den Grundsätzen des anpassbaren somit eine stark verringerte Frequenz der Wohnbaus – das heißt, alle Wohneinheiten Müllabfuhr sowie keinerlei Geruchsbeläs- sind barrierefrei und können behinderten- tigung für die Mieter und Anrainer. gerecht eingerichtet werden. Völkermarkt – Draublick I Zeitgemäß urbanem Wohnen entspre- chend ist der direkte Blick ins Grüne von Nach intensiver Vorbereitungs- und Pla- jeder Wohnung aus möglich. Es wird eine nungsphase konnte im Mai 2019 endlich Das Bauvorhaben Draublick I. Parklandschaft mit fließenden Übergän- der feierliche Spatenstich für die von Herrn gen geschaffen, die in eine hervorragen- Bürgermeister Valentin Blaschitz als „Vor- Es wird außerdem bei dem im Rah- de städtische Infrastruktur eingebettet ist. zeigeprojekt der Stadtgemeinde Völker- men der zweiten Bauphase errichteten Alle Wohnungen verfügen über große markt“ bezeichnete Wohnanlage erfolgen. Wohngebäude die Möglichkeit geben, Balkone. Die Erdgeschosswohnungen ver- Dies stellt die erste Phase einer bedeuten- Eigentumswohnungen zu erwerben. Inte- fügen zudem über Eigengärten. den Entwicklung und Aufwertung der Le- ressierte können sich bereits jetzt für nä- bensqualität in diesem Stadtbereich dar. here Informationen an Frau Caroline Nuart Die Wohnanlage wird künftig auch als bei der Drau Wohnbau Gemeinnützige Zentrum für E-Mobilität dienen. So wird Realisiert werden beim Bauvorhaben Gesellschaft m.b.H. unter 0463 56819 14 ein Carsharing-Point mit zwei E-Fahrzeu- „Draublick I“ am Postplatzl insgesamt 46 bzw. nuart@ksw-wohn.at wenden. 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 15
Fotos: Paul Ott WOHNEN IM EINKLANG MIT DER NATUR Die pittoreske Marktgemeinde Stainz in der Weststeiermark verzeichnet im Unterschied zu zahlreichen anderen ländlichen Gemeinden der Steiermark steten Bevölkerungszuzug, weshalb hier kontinuierlich und verantwortungsvoll neuer Wohnraum geschaffen wird. Durch die Verlegung des örtlichen Fuß- grenzenden Freibad umgeben. Der Eben- ne Freiräume zwischen sich aufspannen. So ballplatzes an die Ortsgrenze wurde 2013 heit des Fußballplatzes geschuldet liegt das beherbergt die Wohnanlage einen Kinder- wertvoller Raum für einen zentrumsnahen Niveau des Areals ca. drei Meter tiefer als die spielplatz, einen Outdoor-Fitnessbereich für Wohnbau geschaffen und ÖWG Wohn- Sauerbrunnstraße. Dieser Niveauunterschied, Erwachsene, Raum für Nutzergärten (Hoch- bau als Partnerin für das Bauvorhaben welcher sich im Bestand durch eine steile Bö- beete) sowie einen zentralen „Dorfplatz“, gewonnen. Zur Erlangung des bestmög- schung abgezeichnet hat, wird genutzt, um welcher beispielsweise gemeinsame Grill- lichen Entwurfes für das ca. 8.000 m² große einen Großteil der geforderten PKW-Park- abende unter den Nachbarn ermöglicht. Areal wurde im Frühjahr 2015 ein geladener plätze auf zwei Ebenen im Bereich zur Sau- Die zwei Häuser im Süden wurden aus den Architekturwettbewerb mit fünf Teilneh- erbrunnstraße unterzubringen. orthogonalen Achsen gedreht, um eine le- merInnen ausgelobt, aus welchem die bendige Dynamik der Hofflächen zu erzeu- Bürogemeinschaft der Grazer Architekten Städtebauliche gen. Allen Wohnungen im Erdgeschoss sind Brischnik/Seiner als Gewinner hervorging. Privatgärten vorgelagert. Situation und Freiräume Das Grundstück liegt zwischen der Sauer- ÖWG Wohnbau realisierte auf dem Areal Architektur brunnstraße im Nordosten und dem ma- 47 Wohnungen in sechs Häusern. Die drei- lerischen Stainzbach im Südwesten und ist geschossigen Häuser sind weilerartig auf Die Häuser sind in Massivbauweise mit vorwiegend von kleinteiliger Einfamilien- dem Grundstück verteilt, sodass sie unter- Wärmedämmverbundsystem und außen- hausbebauung sowie dem im Südosten an- schiedlich nutzbare, miteinander verbunde- liegendem Sonnenschutz errichtet und 16 // zukunft.wohnbau 03/19 // JULI 2019
fokus.steiermark.kärnten beherbergen je sechs bis neun geförder- durch raumhohe Glaselemente unterbro- Resümee te Wohnungen in Größen von 58 m² bis chen bzw. sind in Teilbereichen raumho- Der Wohnbau nimmt mit seiner städtebau- 90 m². Alle Wohnungen sind barrierefrei he Verglasungen hinter die Lamellen ge- lichen Körnung sowie der Anlehnung an bzw. barrierefrei anpassbar und zeichnen stellt. Die vorgelagerten Erschließungen die ruralen Bauformen klar Bezug zur länd- sich durch klar geschnittene Grundrisse spannen vor den Wohnungen großzügi- lich geprägten Umgebung, hebt sich aber mit minimierten Gangflächen aus. Die Drei- ge, regensichere und helle Kommunikati- dennoch in seiner Eigenständigkeit und und Vier-Zimmer-Wohnungen sind durch- ons- und Aufenthaltsflächen auf, welche Qualität deutlich ab. Die Neuinterpretation wegs zwei- bis dreiseitig orientiert, was von den BewohnerInnen möbliert und tradierter architektonischer Elemente sowie die Querdurchlüftung ermöglicht und opti gemeinsam genutzt werden können. die hohe Freiraumqualität schaffen einen male natürliche Belichtung gewährleistet. hohen Identifikationswert der Bewohner- Hofseitig sind die Balkone ebenfalls mit Innen mit ihrem Quartier. Das soziale Mit- Ein großzügiger, zentraler Fahrrad- und Kin- (partiell raumhohen) Holzlamellen be- einander der NutzerInnen wird durch die derwagenraum für die gesamte Anlage wur- kleidet, welche auch im individuellen zahlreichen unterschiedlichen, halböffent- de im Erdgeschoss des nördlichsten Hauses Außenraum sicht- und witterungsge- errichtet. Nur die beiden nordwestlichen schützte Bereiche bilden, ohne diesen Häuser sind unterkellert – sie beherbergen tatsächlich abzuschließen. die Kellerabteile für alle BewohnerInnen der Siedlung. Diese beiden Häuser weisen den Die im Entwurfskonzept von Anfang an einzigen Aufzug der Wohnanlage auf. angedachte Reduktion der Materialien und Oberflächen wurde in der Reali- Nach außen präsentieren sich die Baukör- sierung konsequent umgesetzt. So do- per überwiegend in warmem Naturholz. minieren vier Materialien das gesamte So wurden die vorgelagerten Vertikaler- Projekt: der helle, warme Putz, das Holz schließungen und Laubengänge mit einer der vertikalen Lamellen, der Sichtbeton vorgehängten Fassade aus raumhohen, der Laubengänge und Erschließungs- unbehandelten, vertikalen Lärchenholz- flächen sowie die roten Dachflächen. lamellen gefasst, welche zugleich die Die geneigten und rot gedeckten Dä- Absturzsicherung bildet. Die beiden nord- cher waren seitens Ortsbildschutz be- westlich sowie die beiden nordöstlich reits im Wettbewerb vorgegeben. Das gelegenen Häuser, deren Erschließungs- Siegerprojekt der Bürogemeinschaft seiten den schallbelasteten Straßen- bzw. Brischnik/Seiner hat diese Vorgabe auf- lichen Bereiche aktiv gefördert. So findet Zufahrtsflächen zugewandt sind, werden genommen und die Dachform konzeptu- angeregte Kommunikation auf den witte- durch Laubengänge verbunden, was zum ell in ihren Entwurf integriert. So wurden rungsgeschützten Freibereichen vor den einen Vertikalerschließungen (Treppen, die Baukörper durch eine leichte Verdre- Wohnungen ebenso wie auf den unter- Aufzüge) spart und zum anderen den Hof- hung der Firste im Grundriss sowie den schiedlich gewidmeten Hofbereichen statt. bereich schalltechnisch abschottet. Von Entfall von Dachüberständen zu eigen- Die vorgehängten Holzfassaden auf Hof- der oberen Parkplatzebene aus erreicht ständigen, skulptural geformten Volumen sowie Erschließungsseiten fassen die Sied- man über zwei Brücken barrierefrei die gestaltet. Die der Schrägstellung der lung formal und bilden einen starken und ersten Obergeschosse dieser Häuser. Firste gezollten, geneigten Traufen zeich- prägenden gemeinsamen Nenner, welcher nen sich in den Ansichten ab und geben der individuellen Ergänzung der Balkone Zum Witterungsschutz vor Wohnungs- die Gefälle der Dachentwässerungsrin- durch die BewohnerInnen mit vielfärbigen eingängen ist die Holzlamellenfassade nen vor. Planen- und Sonnenschirmen klar standhält. ÖWG Wohnbau hat hier mutig und konse- quent das innovative architektonische Kon- zept umgesetzt, was in einer gelungenen und lebendigen Wohnanlage resultiert, welche geschützte Individualräume mit va- riabel nutzbaren Gemeinschaftsflächen im Innen- und Außenbereich sowie ländliche Qualitäten mit zeitgemäßer architektoni- scher Formensprache raffiniert kombiniert. zukunft.wohnbau // 17
EIN GEFÜHL FÜR DIE BEDÜRFNISSE DER KUNDEN Fotos: GWS Modernes Wohnen in Graz-Straßgang, Olga-Rudel-Zeynek-Gasse: „Green City West“ Ob Familie, Singles oder Paare, auf dem Land oder in der Stadt – als verlässlicher Partner errichtet die GWS für jedes Wohnbedürfnis das passende Objekt und achtet dabei auch auf leistbares und preiswertes Wohnen. Mit Erfolg – wie die aktuelle Kundenumfrage beweist. Heimkommen – das bedeutet für jeden nungskauf bis zur Wertentwicklung der reichen – von der Wohnungssuche über etwas anderes. Und so vielfältig dieses erworbenen Immobilie – verhält, zeigt die Wohnungsübergabe bis zur Qualität Gefühl ist, so individuell sind auch die die aktuelle Kundenumfrage der GWS, die der Hausverwaltung – spürbar. Seriosi- Wohnbedürfnisse. Damit sich die zukünfti- kürzlich auf Basis von rund 200 telefonisch tät, Kundenorientierung, Kompetenz und gen Bewohnerinnen und Bewohner auch geführten Interviews erstellt wurde. Freundlichkeit sind die Eigenschaften, im eigenen Heim wohlfühlen, steht bei die beim Kontakt mit GWS-Mitarbeitern der GWS vor allem eines im Mittelpunkt: Zufriedenheit als Erfolgsfaktor besonders geschätzt werden. Äußerst die Zufriedenheit der Kundinnen und Kun- zufrieden zeigten sich die Befragten mit den. Wie es sich mit dieser, bezogen auf Das große Engagement der GWS ist für der Wohnungsübergabe und der Einhal- unterschiedlichste Faktoren – vom Woh- die Kundinnen und Kunden in allen Be- tung von Zusagen. 18 // zukunft.wohnbau 03/19 // JULI 2019
fokus.steiermark.kärnten 95,2 % empfehlen GWS weiter Diese Zufriedenheit setzt sich auch nach dem Umzug fort und spiegelt sich in einer durchschnittlichen Zufriedenheitsnote von 1,6 mit der vorliegenden Wohnsituation wider. Unter Berücksichtigung all dieser Faktoren ist die außerordentlich hohe Weiterempfehlungsrate der GWS von 95,2 Prozent keine Überraschung. Starke Marke – starke Projekte Das stärkt auch die Marke GWS, die sehr positiv wahrgenommen wird. Für rund 17,9 Prozent der Befragten steht diese für hohe Qualität seit vielen Jahren und sicheres Wohnen. Geht es um die eige- nen vier Wände, wird die GWS als ver- Leuchtturmprojekt Gratkorn: Mit einem durchschnittlichen Fixkaufpreis von 2.000 Euro/m² inkl. Kfz-Abstellplatz ein gelungenes Beispiel leistbaren Wohnens. lässlicher Partner wahrgenommen. Beste Noten haben bei dieser Befragung aber Leistbarkeit als Preisen bewegte, eindrucksvoll unter nicht nur GWS-Exklusivprojekte erreicht, Beweis stellte. Erfahrene Partner und oberste Priorität auch Projekte, bei denen in puncto Leist- renommierte regionale Unternehmen barkeit neue Maßstäbe gesetzt wurden, Neben den gewohnten Qualitätsstan- machten dies möglich. Und so genie- haben Traumnoten erhalten. Ein leuch- dards in Errichtung und Betrieb hat so- ßen die Bewohner heute die Vorzüge tendes Beispiel dafür ist z. B. jenes in der mit die Leistbarkeit bei der GWS oberste des Projekts, wie edle Parkettböden, Marktgemeinde Gratkorn. Priorität, was sie mit der Wohnhaus- eine ansprechende Ausstattung, großzü- anlage in Gratkorn, die sich um 15 bis gige Balkone und genügend Stauraum Leuchtturmprojekt Gratkorn 20 Prozent unter den marktüblichen in Kellerabteilen. Neue Maßstäbe setzte die GWS 2018 mit Foto: Helmut Lunghammer ihrem Leuchtturmprojekt „Am Rinner- grund“ in Gratkorn. Dieses Low-Cost- Projekt mit einem Bruttofixpreis von 2.000 Euro/m², das sind gesamt ca. 150.000 Euro für eine 75 m²-Wohnung, wies den ge- meinnützigen Wohnbauträger eindeutig als Preisbrecher im frei finanzierten Wohn- bau aus. „Es ist mir ein persönliches An- liegen und ich sehe es als eine Verpflich- tung, der sich die GWS gerne stellt: Auf die steigende Nachfrage nach preiswertem Wohnbau eine Antwort zu geben“, betont Geschäftsführer Dir. Ing. Johannes Geiger (2. v. li.) und Dir. Mag. (FH) Martina Haas (3. v. li.) GWS-Geschäftsführer Johannes Geiger freuen sich gemeinsam mit Selina Aspeck vom Verkaufsteam sowie Prok. Johannes Plank und damals wie heute. Ing. Roland Aspeck von der technischen Leitung der GWS über das gelungene Projekt. 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 19
-ZERTIFIKATE VERLIEHEN Die Verleihung fand im Rahmen des „2. Österreichischen Aufsichtsratstages der Wohnungs- wirtschaft“ statt. Die Vorsitzende des „Forum Aufsichtsrat Österreich“ Mag. Michaela Steinacker konnte Zertifikate an über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer übergeben. Vier Teilnehmer des Lehrgangs haben dann noch das Zusatz- modul besucht und bei einem Hearing die erfolgreiche Prü- fung zum „Certified Supervisory Expert“ abgelegt. Ihnen wur- den von Prof. Alfons Helmel und Mag. Michaela Steinacker die CSE-Zertifikate übergeben. Mit diesem Zertifikat ist die Voraussetzung gegeben, neben Aufsichtsratsmandaten in der Wohnungswirtschaft auch sol- che in anderen Unternehmen wie z. B. Versicherungen über- Foto: Pepo Schuster nehmen zu können. „Die Aus- und Weiterbildung von Mitgliedern in Aufsichtsräten von Wohnbauunternehmen ist uns ein großes Anliegen, die nächsten beiden Lehrgänge werden wieder im Herbst 2019 so- Bei der Verleihung der CSE-Zertifikate (v. li.): DI Christian Struber (Bundesobmann ARGE), Prof. DI Michael Pech (Vorsitzender des Aufsichtsrates wie im Frühjahr 2020 stattfinden“, so die Vorsitzende des Forum des Verbandes), Ing. Alois Nöstler, DI Dr. Nikolaus Lienbacher, Mag. Dietmar Aufsichtsrat Österreich, Mag. Michaela Steinacker. Moser, Mag. Michaela Steinacker und Prof. Alfons Helmel (incite). www.gws-wohnen.at www.gws-exklusiv.at 0316 / 8054 Wir bauen für Sie . . . Gleisdorf, Schießstattgasse 2 . . . mehr als 500 geförderte und freifinanzierte Eigen- HWB: 26,99 kWh/m²a, fGEE: 0,52 tumswohnungen sowie Mietwohnungen mit Kaufoption in Graz, Graz-Umgebung und in der gesamten Steiermark. Graz, Lendpark - Lastenstraße Kainbach, Hönigtaler Straße 1 und 3 HWB: 29 - 49 kWh/m²a, fGEE: 0,52 - 0,68 HWB: ca. 36 kWh/m²a, fGEE: 0,66
fokus.steiermark.kärnten ISABELLA STICKLER Prok. Mag. Isabella Stickler und Obmann DI Norbert Steiner NEU IM VORSTAND ALPENLAND Im Rahmen der Delegiertenversammlung vom 9. Mai 2019 wurden Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Alpenland reg. Gen.m.b.H. wieder- und neu gewählt. DI Norbert Steiner wurde als Obmann einstimmig wiedergewählt, Dr. Andreas Köninger wurde einstimmig in der Vorstand wiedergewählt, Frau Prok. Mag. Isabella Stickler wur- de als geschäftsführendes Vorstandsmitglied einstimmig neu gewählt. Mit diesem Wahlergebnis legte die Delegiertenversammlung eine wesentliche Neu- ausrichtung und Weiterentwicklung des Vorstandes fest: Geschäftsführende Vor- stände (Obmann DI Steiner und Mag. Stickler), denen die operative Leitung und das Führen der Geschäfte obliegt, tragen gemeinsam mit Fachvorständen (Obmann-Stv. Dr. Janecek, Dr. Köninger, DI Bichler, Prof. (FH) Dr. Margret Funk, MREV, MRICS) die Gesamtverantwortung für Alpenland. Der Vorstand setzt sich Der Aufsichtsrat setzt sich nun wie folgt zusammen: nun wie folgt zusammen: Geschäftsführende Vorstände: AR-Vorsitzende: • Obmann DI Norbert Steiner NR Mag. Michaela Steinacker • Mag. Isabella Stickler AR-Vorsitzende-Stellvertreter: Dipl.-Ing. Peter Morwitzer Fachvorstände: Vorsitzende-Stellvertreter: • Obmann-Stv. Dr. Alfred Janecek Mag. Wolfgang Windholz • DI Josef Bichler • Dr. Andreas Köninger • Prof. (FH) Dr. Margret Funk, MREV, MRICS In den Aufsichtsrat wurden wiedergewählt: • NR Mag. Michaela Steinacker • MEP. Mag. Lukas Mandl Mag. Michaela Steinacker • Ing. Alois Nöstler Mitglieder: In den Aufsichtsrat wurden neu gewählt: • Ing. Max Kaltenböck • Dipl.-Ing. Peter Morwitzer • LAbg. Christoph Kaufmann, MAS • LAbg. Christoph Kaufmann, MAS • Sandra Kern • Mag. Johann Zöhling • MEP. Mag. Lukas Mandl • Ing. Alois Nöstler • Mag. Johann Zöhling Fotos: Tanja Wagner / ARGE Eigenheim 03/19 // JULI 2019
Einmal gemeinnützig, immer gemeinnützig M anchmal frage ich mich, wie ein Nutzungsgegenstand der Baulichkeit zu- Gesetz zu formulieren ist, damit es gunsten des bisherigen Mieters gemäß deutungsfrei das wiedergibt, was den § 15b bis 15e Wohnungseigentum intendiert war. § 6 ABGB bestimmt jedenfalls, begründet (oder bereits begründetes wie ein Gesetz auszulegen ist: „Einem Ge- Wohnungseigentum veräußert) wor- setze darf in der Anwendung kein anderer den ist, gelten diese Bestimmungen Verstand beigelegt werden, als welcher aus dieses Bundesgesetzes nicht und jene der eigentümlichen Bedeutung der Worte in des Mietrechtsgesetzes nach Maßgabe Die heurigen St. Wolfganger Tage sind ihrem Zusammenhange und aus der klaren dessen § 1 Abs. 1, 2 und 4. (In den Über- ganz besondere Tage: Wir feiern 50 Jah- Absicht des Gesetzgebers hervorleuchtet.“ schriften zu den §§ 15b bis 15e finden re ARGE und 25 Jahre St. Wolfgang! Und sich allesamt die Worte: „nachträgliche für alle von uns wird natürlich die soeben Auch wenn ich zugebe, dass der § 20 WGG Übertragung in das Wohnungseigen- beschlossene Novelle zum WGG von mit seinem Abs. 1 Z 1 lit. a + b nicht unbe- tum“ und stehen darin im Unterschied großen Interesse sein. dingt als Beispiel für klarverständliche zu den §§ 15 und 15a, die die sofortige Gesetzesformulierungen dient, so weisen Eigentumsbildung regeln.)“ seine anderen Vorgaben doch deutlich Mittwoch, 4. September den Willen des Gesetzgebers aus. Die Z 2 und 2b i. Z. m. Z 3. ordnen für alle an- 18.30 Jubiläumsabend und Buchvorstellung deren Fälle des § 20 Abs. (1) die Festschrei- zur Geschichte der ARGE und den Über die zivilrechtliche Wirkung des bung des vorzitierten Grundsatzes an. St. Wolfganger Tagen Grundsatzes „einmal gemeinnützig, im- mer gemeinnützig“, der sich aus dem Ein starkes Argument ist jedenfalls aus 1183 Donnerstag, 5. September § 20 ergibt, bestehen dennoch von ernst- dBlgenNR XXII.GP (zu BGBL. I Nr. 124/2006)- 9.00 Fachtagung zum Schwerpunkt zunehmenden Kommentatoren divergie- EB zur Z 20 und 21 (§ 20 Abs.1 Z 2, 2a und 2b bis „Digitalisierung und Innovationen“, rende Rechtsansichten, die ich beim bes- WGG) zu entnehmen, worin ausdrücklich 13.00 Vorträge, Workshops, Diskussionen ten Willen in Anwendung des § 6 ABGB festgehalten ist, dass: 14.00 Fachtagung „Die Novelle zum WGG“, nicht nachvollziehen kann. bis Präsentation der wesentlichsten Inhalte, 2. a) Geht eine Baulichkeit später: „nach 16.30 Workshops zur konkreten Umsetzung § 20 (1) WGG eröffnet: „Für die Überlassung Errichtung, also NICHT etwa im Zuge der (3 – 4 Schwerpunktthemen) des Gebrauches einer Wohnung oder eines Einräumung von Wohnungseigentum aus 17.00 Generalversammlung der ARGE Eigenheim Geschäftsraumes aus dem Titel eines Miet- Anlass der Errichtung (§ 15 WGG), an ei- bzw. des Vereins BBK mit Neuwahlen für die oder sonstigen Nutzungsvertrages in einer nen nicht gemeinnützigen Erwerber über nächsten drei Jahre, anschließend Einladung Baulichkeit, die von einer Bauvereinigung im … so sind weiterhin die wohnzivilrechtli- zum Abendessen im „Circus“ eigenen Namen errichtet worden ist oder chen Teile des WGG … anzuwenden (§ 20 auf die die Voraussetzungen des § 20a zu- Abs. 1 Z 3 WGG). Freitag, 6. September treffen, wird folgendes bestimmt: …“ 9.30 Wohnbaupolitik in Österreich Am 12.6.2019 haben ÖVP und FPÖ die aus- bis drei Wochen vor der Nationalratswahl, Aus dieser Formulierung ist messerscharf verhandelte Gesetzesnovelle zum WGG 12.30 Präsentation des Wohnhandbuches 2019, zu schließen, dass von dieser Gesetzes- nach Bruch der Regierung als Initiativantrag Mittagessen auf Einladung eines Sponsors anordnung nur Bestandverträge und eingebracht und am 13.6. mit Fristsetzung 14.30 Digitalisierung und Arbeitswelt, nicht „Nutzungsrechte, die sich aus dem bis zum 2.7.2019 bedacht. Es ist daher an- bis Vortrag und Diskussion auf Einladung Eigentum ableiten“, betroffen sind. Dem- zunehmen, dass etwa mit Ende August die- 16.30 von gemäß sind die einschlägigen Bestim- ses Jahres die WGG-Novelle 2019 mit ihren mungen des § 20 auf diese Nutzungs- meisten Bestimmungen in Kraft getreten ist. 18.00 Empfang auf der Terrasse der Scaleria, rechte nicht anwendbar! Empfang der Gemeinde St. Wolfgang, Ceterum censeo … ein großer Wurf ist Ehrungen und anschließend Abendessen, In seiner Z 2a ordnet die eingangs zitier- gelungen! In meiner nächsten Kolumne gemütlicher Ausklang am Schiff te Gesetzesbestimmung die Ausnahme möchte ich darauf eingehen. von dem vorerwähnten Grundsatz an: „… wenn an einem Miet- oder sonstigen Cato mj. 17. 6. 2019 03/19 // JULI 2019
Foto: shutterstock WGG-NOVELLE TRITT NOCH 2019 IN KRAFT Es gelang, was viele nicht mehr für möglich gehalten haben: Trotz der Wirrungen in der Bundespolitik hat der Nationalrat am 3. Juli mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS die Novelle zum WGG beschlossen. Damit wurde das WGG in wesentlichen Punkten ergänzt und verändert, ein ganz wesentlicher und wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Die Änderungen im WGG lassen sich auf zungen im WGG: Der Spekulation mit Miet- gen vorgenommen: Die Obergrenze für vier Schwerpunkte zusammenfassen: wohnungen wurde ein Riegel vorgescho- die Bezüge wurde ebenso neu geregelt Ausbau der Eigentumsbildung, Erleichte- ben (z. B. Fixierung Richtwertmiete), die wie die Verpflichtung zu Aus- und Wei- rungen und Vorteile für die Mieter, Ab- Anreize für die Sanierung von Wohnungen terbildung für Aufsichtsräte, Vorstände sicherung der Gemeinnützigkeit sowie wurden ausgebaut und die Regelungen für und Geschäftsführer. Um mehr Klarheit Professionalisierung für Aufsichtsräte, Vor- den EVB mehr der Praxis angepasst. Außer- vor allem für die Aufsichtsbehörden zu stände und Geschäftsführer. dem wurden Klarstellungen getroffen, um erreichen, wurden die Ausnahmege- die Nutzung von erneuerbaren Energiefor- schäfte präzisiert. Und ganz wichtig: Die Den inhaltlich wohl größten Schwerpunkt men besser umsetzen zu können. Regelungen des URG wurden für unsere nimmt die Ausweitung der Eigentums- Branche eingeschränkt. bildung ein. In Zukunft kann man ab dem Ein ganzer Block der insgesamt 50 Ände- 6. Jahr bis zum 20. Jahr als Mieter oder Nutzer rungen im WGG betrifft den Schutz des „Ein herzliches Danke an alle, die sich die eigene Wohnung kaufen und damit den Vermögens der Gemeinnützigen vor dem um die Erstellung der Inhalte und de- Wunsch „Wohnungen in Mieterhand“ um- Zugriff von Externen bzw. dem bewussten ren Beschluss im Nationalrat eingesetzt setzen. Gleichzeitig wurde die missbräuchli- Ausscheiden aus der Gemeinnützigkeit. In haben, allen voran unserem Bauten- che Nutzung von Wohnungen (Airbnb) ein- diesem Zusammenhang wurden sowohl sprecher NR Bgm. Hans Singer. Mit NR geschränkt. Es wurde aber auch klargestellt, die Möglichkeiten für die Aufsicht durch Mag. Michaela Steinacker – dem neuen dass der Verkauf von Miete-Kauf-Wohnun- die Länder ausgebaut als auch dem Ver- Vorstandsmitglied der Gemeinnützigen gen zum Hauptgeschäft gehört. band eine Parteistellung eingeräumt. – konnte im ÖVP-Klub eine zusätzliche Expertin die Notwendigkeit der No- Für die Sicherung der Wohnungen für Und letztendlich wurden auch Änderun- velle unterstreichen“, so ARGE-Bundes Mieter gibt es auch eine Reihe von Ergän- gen für die Organe von Gemeinnützi- obmann Christian Struber. 03/19 // JULI 2019 zukunft.wohnbau // 23
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