Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe

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Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
MAGAZIN 1 · JANUAR 2021     CHF 8.–

                                       Gerhard Richter.
                                       Landschaft Seite 8
                                      Ein neuer Blick auf
                                       die Pop Art Seite 18
                                          Abenteuer
                                      Gesamtwerkübergabe
                                             Seite 24
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
Ferdinand Hodler. Thunersee mit Niesen. 1912–13. Auktionsergebnis: CHF 4 Mio.

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EDITORIAL                                                   3

                                                                                                                                   Liebe Leserin,
                                                                                                                                   lieber Leser
                                                                                                                                    Wenn wir zurückblicken auf das vergangene, doch ziemlich
                                                                                                                                    spezielle Jahr, sind wir dankbar: Wir haben es geschafft,
                                                                                                                                    unser gesamtes Ausstellungsprogramm und zahlreiche
                                                                                                                                    Veranstaltungen auf die Beine zu stellen und unsere Sponso-
                                                                                                                                    ren bei der Stange zu halten, und dank der sogenannten
                                                                                                                                    Ausfallentschädigung durch die öffentliche Hand ist es
                                                                                                                                    gelungen, das Kunsthaus alles andere als in künstlichen
                                                                                                                                    Tiefschlaf zu versetzen. Gelungen ist das vor allem durch den
                                                                                                                                    grossartigen Einsatz der gesamten Mitarbeiterschaft, die
                                                                                                    sich auch in schwierigen Zeiten nicht abbringen liess, unseren Auftrag für Sie zu erfüllen.
                                                                                                    Wir freuen uns, dass Sie dieses Engagement gleichsam hono­rieren durch anhaltend
                                                                                                    zahlreiche Neueintritte in die Kunstgesellschaft!
                                                                                                         Die Schlüsselübergabe hat stattgefunden, und allmählich dürfen wir den Chipperfield-
                                                                                                    Bau und den Garten der Kunst in Besitz nehmen. Wir versprechen Ihnen, dass die
                                                                                                    Kunsthaus-Erweiterung auch im grandiosen Innern eine Bereicherung sein wird und freuen
                                                                                                    uns mit Ihnen auf die Preview im Frühjahr und die Eröffnung im Herbst dieses Jahres.
                                                                                                         Und schon jetzt lohnt sich der Besuch am Heimplatz: Sie sehen zum ersten Mal unsere
                                                                                                    atemberaubende Giacometti-Sammlung im verwandelten Müllerbau, die ganz neu
                                                                                                    präsentierten Alten Meister, bereichert um die Sammlung Knecht und die Höhepunkte der
                                                                                                    Schweizer Kunst.
                                                                                                         Der Start ins Jubeljahr bringt uns einen der wichtigsten Künstler der Gegenwart ganz
                                                                                                    nahe: Gerhard Richter nimmt lebhaften Anteil am Entstehen unserer Ausstellung über
                                                                                                    das Thema der Landschaft in seinem Werk. Und an dieser Stelle einen Dank an den Künst-
                                                                                                    ler, dessen Schaffen in der langen Geschichte unserer Ausstellungen bis anhin nicht
                                                                                                    angemessen gewürdigt wurde – was wir nun wettmachen mit einer fabelhaft schönen und
                                                                                                    reichhaltigen Präsentation im grossen Ausstellungssaal und damit, endlich, einen sehr
                                                                                                    lange gehegten Wunsch Wirklichkeit werden lassen.
                                                                                                         In diesem Magazin lernen Sie auch einen wichtigen Bereich unserer Sammlungsarbeit
                                                                                                    kennen, die Kunst auf Papier und unsere Grafische Sammlung, die einen wahren Schatz
Heimplatz mit erweitertem Kunsthaus, Oktober 2020, Foto: © Luxwerk, Zürich

                                                                                                    hütet, den wir immer wieder (wenn auch nur in gewissen Teilen) in unsere Ausstellungen
                                                                                                    integrieren, ob Renaissance, Romantik, Dada oder Fotografie der Gegenwart.
                                                                                                         Zum Schluss eine Bitte: Sobald es nach der unfreiwilligen Pause wieder möglich sein
                                                                                                    wird, nehmen Sie die Kulturangebote in Zürich in den Konzertsälen, den Theatern, der Oper
                                                                                                    und allen Ausstellungshäusern wieder wahr, denn wir alle brauchen jetzt wieder Publikum
                                                                                                    und viele neugierige und glückliche Besucherinnen und Besucher!

                                                                                                    Herzlich grüsst
                                                                                                    Ihr Christoph Becker

                                                                             Cover: Gerhard Richter, Eis, 1981 (Detail)
                                                                             Sammlung Ruth McLoughlin, Monaco, © Gerhard Richter
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
4                                                                            GUT ZU WISSEN

                                                                                                   KULTURNEWS

                                                                                                   Allein im Museum
                                                                                                   ARTE zeigt unter dem Titel «Allein im Museum»
                                                                                                   kurze Beiträge, in welchen Kuratorinnen und
                                                                                                   Kuratoren aus europäischen Museen jeweils ein
                                                                                                   Bild präsentieren und den Zuschauer auf eine
                                                                                                   Entdeckungstour mitnehmen. Mit dabei ist auch
                                                                                                   Kunsthaus-Kuratorin Sandra Gianfreda mit
                                                                                                   dem «Selbstbildnis mit Pinseln» von Ottilie W.
                                                                                                   Roederstein. Das Original ist noch bis zum 5. April
                                                                                                   im Kunsthaus Zürich zu sehen.
                                                                                                   www.arte.tv / de / videos / RC-019414 / allein-im-museum

    Abraham van Beyeren, Stillleben mit Hummer und grosser Zinnkanne,                                SHOP
    um 1645 /1650, Kunsthaus Zürich, Ruzicka-Stiftung, 1949
                                                                                                     Schöne Aussichten
    MITGLIEDER                                                                                       Gespannt blicken wir schon jetzt auf

    Kunst-Stück
                                                                                                     die kommende Ausstellung von
                                                                                                     Gerhard Richter. Im Shop können Sie
                                                                                                     sich einen ersten Eindruck verschaffen.

    Niederländische                                                                                  Das Buch zur spektakulären Schau
                                                                                                     haben wir bereits im Sortiment!

    Kunst
                                                                                                                              CHF 48.– / Mitglieder 43.– /
    Das beliebte «Kunst-Stück» erhält einen zweiten Vertiefungs-                                                              Mitglieder PLUS 38.–

    kurs: die niederländische Malerei des 17. Jahrhunderts. Das
    Einführungsreferat steckt den politischen, wirtschaftlichen
    und geistesgeschichtlichen Rahmen ab, in dem sich eine der
    wichtigsten Entwicklungen der europäischen Kunst abspielte.
    Anschliessend lernen Sie in der Sammlung Hauptwerke
    der Malerei des sogenannten «goldenen Zeitalters» kennen.
        Mit dieser Erweiterung bietet das Kunsthaus neu drei
    «Kunst-Stück»-Module an: Einführung / Überblick, Impressio-
    nismus und Niederländische Kunst.
    Niederländische Kunst: 22. April, 27. Mai, 24. Juni, 30. September, 18 –19.45 Uhr
    Mitglieder nehmen für CHF 29.– teil. Regulärer Preis: CHF 39.–.
    Infos, Tickets und weitere Daten: www.kunsthaus.ch in der Agenda

                                                                        KULTURNEWS

                                                                        Wissenshappen aus dem Kulturama
                                                                        Wer sich für die Entwicklung vom Urzeitwesen zum heutige Pferd
                                                                        interessiert, oder dafür, wie Knochen funktionieren und was sie
                                                                        mit dem Eiffelturm gemeinsam haben, der wird auf der Website des
                                                                        Kulturamas fündig. Diese und weitere «Wissenshappen» findet
                                                                        man unter
                                                                        www.kulturama.ch / angebote / onlineangebote
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
GUT ZU WISSEN                                                           5

                                                                                KULTURNEWS

                                                                                House of Digital Art
                                                                                Im Dezember öffnete im Kornhaus
                                                                                Romanshorn das erste Schweizer
                                                                                House of Digital Art seine Tore. Auf
                                                                                1300 Quadratmetern werden die zwei
                                                                                Kunstausstellungen «Von Monet bis
                                                                                Kandinsky. Revolutionäre der Kunst»
                                              Gerhard Richter                   sowie «Colours X Colours» von
                                              Blattecke, 1967 / 2020            Thomas Blanchard und Oilhack aus
                                              Offsetdruck auf Halbkarton,
                                              23,9 × 18 cm, Ed. Kunsthaus       Frankreich gezeigt. Das 1871 erbaute
                                              Zürich 30, nummeriert / datiert   Kornhaus Romanshorn wurde
                                              © Gerhard Richter
                                                                                zuletzt als SBB-Lagerhalle genutzt
                                                                                und stand lange Zeit leer.
                                                                                www.house-of-digital-art.ch
OBJEKT DER BEGIERDE

Trompe-l’Œil in
limitierter Edition
Gerhard Richters Druckgrafik «Blattecke» von 1967 / 2020 basiert
auf einem der zehn Ölgemälde, die 1965 unter dem Titel
«Umgeschla­gene Blätter» entstanden sind. Im Offsetdruck wirkt
das Konzept des Trompe-l’Œil – ein Richter sehr wichtiges
Thema – besonders raffiniert, da der Bildträger dem Material des
dargestellten Gegenstands entspricht. Unten rechts ungewöhnlich                   KULTURNEWS
grossflächig signiert und datiert, erscheint die Signatur als
bildkonstituierendes Element. Sie zum zentralen Motiv zu machen,                  Wolkenpost
kann auch als Selbstkritik rund um die Frage des Geniekults
                                                                                  Als «Harry Wolke» schreibt Harald
gelesen werden. Richter hat beim Signieren ein Blatt Papier an                    Naegeli seit 2013 in unregelmässigen
die Kante der dargestellten Blattecke gelegt und seinen Namen über                Abständen an die «Freunde der
beide Papiere geschrieben, sodass der erste Teil auf dem aufgeleg-                Wolke». In seinen rebellischen und
ten Papier blieb, aber für den Betrachter unter dem Motiv des                     philosophischen Nachrichten erzählt
umgeschlagenen Blattes verborgen zu sein scheint. Dies erweckt                    er über seine neuesten Graffiti
den Eindruck, dass sich das Papier dem Betrachter tatsächlich                     und Zeichnungen, aber auch über
                                                                                  Begegnungen mit Mensch und Tier,
entgegenwölbt, womit die Täuschung perfekt ist.
                                                                                  über die Lektüre, die ihn inspiriert,
    Die Druckgrafik wurde speziell für unsere Ausstellung in einer
                                                                                  über seinen unzerstörbaren Glauben
limitierten Edition von 30 Exemplaren produziert. Ein Teil davon                  an die Utopie und seine Sicht auf
gelangt exklusiv für unsere Mitglieder an der Preview vom 25. März                die Kunst – nicht nur im öffentlichen
im Museumsshop in den Verkauf, die restlichen Exemplare                           Raum.
sind ab Ausstellungsbeginn (26. März) erhältlich. Der Preis beträgt
                                                                                  www.diogenes.ch
CHF 4900.– (kein Mitglieder-Rabatt, keine Reservation).
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
6                                        ANZEIGEN

    O b e r d o r f s t r a s s e 1 3 . 8 0 0 1 Z ü r i c h . w w w. s t e f i t a l m a n . c h

                                                                                                                Zurich, Switzerland
                           Fine shoes and leathergoods, designed in

                                                                   23.1. – 24. 5. 2021
                                                                   Kosmos Emma Kunz
                                                                   Eine Visionärin
                                                                   im Dialog mit
                                                                   zeitgenössischer Kunst

                                                                  *Aargauer Kunsthaus
                                                                   Aargauerplatz CH–5001 Aarau
                                                                   Di – So 10 –17 Uhr Do 10 – 20 Uhr
                                                                   www.aargauerkunsthaus.ch

                                                                   Emma Kunz (1892–1963), Werk-Nr. 057, o. J.
                                                                   © Emma Kunz Zentrum
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
AUKTIONEN
2021 IN BASEL
WIR FREUEN UNS AUF IHRE
EINLIEFERUNGEN.
24. MÄRZ SCHWEIZER KUNST UND INTERNATIONALE KUNST VOR 1900
23. JUNI MODERNE UND ZEITGENÖSSISCHE KUNST

 FÉLIX VALLOTTON La Dordogne à Vitrac, 1925

Schwarzwaldallee 171 4058 Basel | 061 312 32 00 | info@bbw-auktionen.com | www.bbw-auktionen.com
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
Gerhard Richter, Seestück, 1998
Öl auf Leinwand, 290 × 290 cm
Guggenheim Bilbao Museoa
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
AUSSTELLUNGEN                                9

    Bilder mit Landschaftsmotiven finden
    sich in Gerhard Richters Œuvre von
    1957 bis 2018. Somit sind sie wie kein
    anderes Motiv konstant in seiner
    Arbeit vertreten, oder in den Worten
    des Malers: Solche Werke zeigen meine
    «Sehnsucht», sie sind ein «Traum
    nach klassischer Ordnung und heiler
    Welt» (1981). Gleichzeitig verkörpern
    sie eine kritische Reflexion der
    verlorenen Möglichkeiten der Malerei.

GERHARD
RICHTER
LANDSCHAFT
    26. März – 25. Juli 2021
    KURATOREN Hubertus Butin und Cathérine Hug
Gerhard Richter. Landschaft Seite 8 Ein neuer Blick auf die Pop Art Seite 18 Abenteuer Gesamtwerkübergabe
10                                                          AUSSTELLUNGEN

 G             erhard Richter (*1932 in Dresden, lebt
               in Köln), einer der bedeutendsten und
               einflussreichsten Künstler der Gegen-
               wart, ist sich der geschichtlichen Be-
 dingungen bildnerischer Produktion genau bewusst
 und lotet ihre Möglichkeiten in alle Richtungen aus.
 Obwohl Landschaftsbilder eine zentrale Bildgattung
 in seinem Œuvre darstellen, hat es bislang erstaunli-
 cherweise nur eine Ausstellung gegeben, die sich dem
 Thema widmete, und zwar 1998 im Sprengel Museum
 Hannover. In Zürich sind nun rund 130 Arbeiten ver-
 sammelt, und die meisten davon sind erstmals oder
 seit vielen Jahrzehnten wieder öffentlich in der
 Schweiz zu bewundern, wie das irritierende «Stadt-
 bild PX» aus München, die spektakulären «Seestü-
 cke» aus Berlin und Bilbao, das geheimnisvolle
 «Waldhaus» aus Privatbesitz und das energiegeladene       Bildaufbau und Farbigkeit bleibt deutlich sichtbar, wie
 «Dschungelbild». Die vom Berliner Gastkurator             etwa in dem Ölgemälde «Waldhaus» mit Blick auf das
 Hubertus Butin initiierte und konzipierte sowie mit       Angestelltenhaus des berühmten Hotels in Sils Maria.
 Kunsthaus-Kuratorin Cathérine Hug zusammenge-
 tragene und eingerichtete Ausstellung kann neben                      ROMANTISIERENDE BILDER
 rund achtzig Gemälden auch selten oder teils nie                        ALS «KUCKUCKSEIER»
 ausgestellte Arbeiten auf Papier präsentieren: Zeich-     Die deutsche Romantik etwa von Caspar David Fried-
 nungen, Fotocollagen, übermalte Fotografien, Druck-       rich ist für Richter in manchen Bildern ein zentraler
 grafiken und Künstlerbücher. Im Folgenden werden          Referenzpunkt. Er versucht, an die Ästhetik dieser
 die fünf von Butin skizzierten und den Rundgang           Werke anzuknüpfen, etwa mittels eines weiten Him-
 gliedernde Kapitel vorgestellt, die in einer eigens vom   mels und tiefen Horizonts, stimmungsvollen Sonnen-
 Architekten Lukas Voellmy dafür entworfenen Aus-          untergängen, Nebellandschaften, Wolkenbildern und
 stellungsarchitektur gezeigt werden.                      Regenbögen. Doch gleichzeitig muss er die Tradition
                                                           der Romantik wie bei «Eis» in Frage stellen, das zwar
       LANDSCHAFTEN AUS ZWEITER HAND                       an Friedrichs «Eismeer» (1823, Hamburger Kunst-
 Richter sieht die Landschaft durch das mechanische        halle) denken lässt, jedoch nicht mehr im Sinne Fried-
 Reproduktionsmedium der Fotografie. Überwiegend           richs eine anschauliche Offenbarung des Göttlichen
 eigene Fotos bilden den Fundus für diese Bilder. Der      sein kann. Da seine Landschaftsbilder aufgrund ihrer
 Künstler stellt also – strenggenommen – keine Land-       Stimmungshaftigkeit aber trotzdem von vielen als
 schaften, sondern Fotografien von Landschaften dar.       romantisch empfunden werden, bezeichnet er sie
 Die spezifisch fotografische Ästhetik von Ausschnitt,     treffend als «Kuckuckseier».
AUSSTELLUNGEN                                                   11
                    1    Gerhard Richter, Davos, 1981
                    Öl auf Leinwand, 50 × 70 cm
                    Art Institute of Chicago, Schenkung Edlis
                    Neeson Collection; Foto: bpk / The Art
                    Institute of Chicago / Art Resource, NY

                    2   Gerhard Richter, Waldhaus, 2004
                    Öl auf Leinwand, 126 × 92 cm
                    Privatsammlung

1

                                                                2
12                                              AUSSTELLUNGEN

                                                                3

     3   Gerhard Richter
     Vierwaldstätter See, 1969
     Öl auf Leinwand, 120 × 150 cm
     Daros Collection, Schweiz

     4   Gerhard Richter
     Abstrakte Landschaft, 1969
     Öl auf Leinwand, 30 × 40 cm
     Privatsammlung München

     5    Gerhard Richter, Stadtbild PX, 1968
     Öl auf Leinwand, 101,8 × 91,3 cm
     Wittelsbacher Ausgleichsfonds –
     Sammlung Prinz Franz von Bayern,
     seit 1984 in den Bayerischen
     Staatsgemäldesammlungen, München
     Artothek / Foto: Blauel / Gnamm
                                                                    4
AUSSTELLUNGEN                                              13

                                                          RAHMENPROGRAMM
                                                            Von der Idee zur Ausstellung
                                                          Behind-the-scenes-Einblicke mit
                                                          Gast­kurator Hubertus Butin und
                                                          Kunsthaus-Kuratorin Cathérine Hug,
                                                          moderiert von Christoph Stuehn.
                                                          Sa 27. März, 11 – 12.30 Uhr,
                                                          Vortragssaal Kunsthaus Zürich
                                                          CHF 10.– / 8.– ermässigt; CHF 4.–
                                                          mit gültigem Ausstellungsticket
                                                          und für Mitglieder.

                                                            Wiederkehr des Erhabenen
                                                          Gespräch zwischen Kunstge­-
                                                          schichts­professorin Julia Gelshorn,
                                                          Landschafts­architekt Günther Vogt
                                                          und Künstler Julius von Bismarck,
                                                          moderiert von Cathérine Hug.
                                                          Mi 26. Mai, 18.30 – 20 Uhr,
                                                          Vortragssaal Kunsthaus Zürich
                                                          CHF 15.– / 10.– ermässigt; CHF 5.–
                                                          mit gültigem Ausstellungsticket
                                                          und für Mitglieder.

                                                             Vom Kopf aufs Papier
                                                          Schriftstellerin Julia Weber
                                                          (literaturdienst.ch) verfasst auf
                                                          Bestellung der Ausstellungs­
                                                          besuchenden neue, landschafts-
                                                          in­spirierte Texte auf der
                                                          Schreib­maschine zum Mitnehmen.
                                                          So 27. Juni, 13 – 18 Uhr,
                                                          Miró-Garten Kunsthaus Zürich

                                                            Klanglandschaften
                                                          Eine Reise in das breite Spektrum
                                                          von Klavierklängen, die Gerhard
                                                          Richter in seinem Schaffen begleitet
                                                          haben mögen.
                                                          Mit Musik von Johann Sebastian
                                                          Bach über John Cage bis
                                                          György Kurtág; von und mit guerilla
                                                          classics, Hiromi Gut und «Surprise
                                                          Guest»-Nachwuchstalenten.
                                                          Mi 14. Juli, 18.30 – 20 Uhr,
                                                          Vortragssaal Kunsthaus Zürich
                                                          und öffentlicher Raum rund um
                                                          das Kunsthaus
                                                          CHF 15.– / 10.– ermässigt; CHF 5.–
                                                          mit gültigem Ausstellungsticket
                                                          und für Mitglieder.
                                                      5

«Ich mag alles, was keinen Stil hat:
Wörterbücher, Fotos, die Natur, mich
und meine Bilder. Denn Stil ist
Gewalttat, und ich bin nicht gewalttätig.»
Gerhard Richter
14                                                         AUSSTELLUNGEN

        LANDSCHAFTEN IN DER ABSTRAKTION                              ÜBERMALTE LANDSCHAFTEN
 Vor allem in den 1960er- und 1970er-Jahren entstan-      Ungegenständliche Übermalungen mit Ölfarben ent-
 den stark abstrahierte Gebirgs-, Park- und Stadtbil-     stehen auf Gemälden seit 1965, auf Fotografien seit
 der, die die Möglichkeiten einer ursprünglich fotogra-   1986 und auf Druckgrafiken seit 1989, wobei so viel-
 fisch basierten Abstraktion malerisch noch weiter        fältige, immer auch physisch geprägte Techniken wie
 ausloten. Diese Werke changieren zwischen abbild-        das Abklatschen, Abschaben, Aufspachteln und Über-
 haft dargestellten Landschaftsmotiven und einer          rakeln zum Einsatz kommen. Durch die Fotografie
 selbstreferenziellen Farbmaterialität in breiten Pin-    einer Landschaft wird abbildhaft ein gegenständli-
 selstrichen. Bei diesem dualistischen Prinzip geht es    ches Motiv vermittelt, während gleichzeitig eine abs-
 nicht um eine klassische Abstraktion im Sinne einer      trakte Farbmaterie auf der Fläche appliziert wird.
 Autonomisierung der Form, sondern vielmehr um die        Diese zwei Wirklichkeitsebenen erscheinen als eine
 Frage, wie weit man – ausgehend von fotografischen       ineinander verzahnte Einheit, sie gehen hier eine
 Vorlagen – die Verselbständigung der Form treiben        enge, spannungsreiche und zugleich subtile Verbin-
 kann.                                                    dung ein.

     LANDSCHAFTEN ALS FIKTIONALE KONSTRUKTE                             RÜCK- UND AUSBLICK
 In den 1970er- und 1990er-Jahren produzierte Richter     Wenn wir über Landschaft sprechen – sei es beim
 auch Landschaften in Form fiktionaler Konstrukte.        schwelgerischen Schildern von Ferieneindrücken,
 Anhand von Ölgemälden, Druckgrafiken, Fotocolla-         beim kontemplativen Ausschnaufen auf einer Wan-
 gen und einem dreidimensionalen Objekt stellt er         derung oder beim Betrachten von Gerhard Richters
 Landschaften und monumentale Räume dar, die es           Gemälden –, ist unser Umgang mit ihr immer in ei-
 eigentlich nicht geben kann. Meeres-, Berg- und Wol-     nem verästelten Diskurs über Ästhetik eingebettet.
 kenbilder wurden motivisch so zusammengesetzt,           Wir können gar nicht anders, als über eine Landschaft
 dass sie aufgrund ihrer Grösse oder Anordnung jede       in normativ konditionierten Parametern zu reflek­
 reale Erfahrung übersteigen.                             tieren. Dabei wird schnell klar: Sie ist meist positiv

                                                                                                                   6
AUSSTELLUNGEN                                                           15

                KATALOG
                Die Ausstellung wird von einem Katalog beglei-
                tet (Hatje Cantz Verlag, 220 S., 190 Abb.) mit
                neuen Texten von Hubertus Butin, T. J. Demos,
                Matias Faldbakken, Cathérine Hug und Lisa
                Ortner-Kreil. Er ist auf Deutsch und Englisch für
     7          CHF 48.– im Kunsthaus-Shop erhältlich.

                                                                    8

                6   Gerhard Richter, Stadtbild PL, 1970
                Öl auf Leinwand, 170 × 170 cm
                Privatsammlung über Neues Museum in Nürnberg

                7   Gerhard Richter, Dschungelbild, 1971
                Öl auf Leinwand, 200 × 200 cm
                Privatsammlung, Courtesy of Ceytan Ecer
                Foto: Courtesy Sotheby’s

                8   Gerhard Richter, Seestück (See-See), 1970
                Öl auf Leinwand, 200 × 200 cm
                Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie
                Foto: bpk / Nationalgalerie, SMB / Jörg P. Anders
16                                                        AUSTELLUNGEN

 besetzt, man wird kaum über eine Landschaft sagen,      schub geleistet und mit deren Verwüstung sogar Kon-
 sie sei «hässlich», allenfalls «unspektakulär» oder     junktur erfahren – sei es durch Kriege, sei es durch
 aber von Menschenhand «gezeichnet», «vernarbt».         ökologische Katastrophen wie den Tschernobyl-Su-
 Aus rezeptionsästhetischer Warte, also aus der Be-      pergau und den Hambacher Braunkohle-Tagebau. Die
 trachterperspektive, wird wohl jeder dem Urteil zu-     Evokation eines starken Gefühls ist es, die der Kunst-
 stimmen, dass Richters Landschaftsgemälde uns           und der Landschaftsbetrachtung gemein sind. Die
 schön vorkommen oder zumindest unserer Vorstel-         Jahre 2020 und 2021 stehen im Zeichen der Corona-
 lung dessen, was unter schön verstanden wird, nicht     Krise, deren spürbarste Konsequenzen auf persönli-
 zuwiderlaufen. Dass Richters Verlautbarung von 1970,    cher Ebene das Physical Distancing sowie die starken
 mit Landschaften «etwas Schönes» malen zu wollen,       Mobilitätseinschränkungen sind. Mit Sicherheit wer-
 auch einen subversiven Charakter hat, ist der Beob-     den wir uns besonders vor diesem Hintergrund be-
 achtung des Kunsthistorikers Dietmar Elger, Biograf     wusst, wie wertvoll sinnliche Erfahrungen im gemein-
 und Leiter des Gerhard Richter-Archivs in Dresden,      schaftlichen Rezeptionsvorgang sind, vor allem dann,
 zu verdanken. Denn zu jener Zeit waren andere           wenn sie zu Projektionsflächen von Sehnsucht wie im
 Kunstströmungen wie Pop Art und Konzeptkunst            Falle von Gerhard Richters Landschaften werden.
 sowie politisch motivierte Werke tonangebend.
    Der Begriff der Landschaft ist eine verhältnismäs-   In Kooperation mit dem Bank Austria
 sig junge Erfindung vom Beginn der Neuzeit, und ihre    Kunstforum Wien
 Schönheit zu preisen ist noch jüngeren Datums,
 dringt sie doch erst mit dem Aufkommen des Touris-
 mus – gerade auch in den Schweizer Alpen – im 19.
 Jahrhundert in das allgemeine Bewusstsein vor, als
 das Wandern als physisch reales Durchschreiten einer
 Landschaft einen besonderen Platz einnahm, was bis
 heute gilt. Unsere Bewunderung für Landschaften
 und ihre ästhetische Qualität haben zu Beginn der
 Industrialisierung im 19. Jahrhundert dafür also Vor-

                                                                                                                  Gerhard Richter
                                                                                                                  Piz Surlej,
                                                                                                                  Piz Corvatsch, 1992
                                                                                                                  Öl auf Fotografie,
                                                                                                                  8,9 × 12,6 cm
                                                                                                                  Sammlung Peter und
                                                                                                                  Elisabeth Bloch
                                                                                                                  Foto: Christoph Schelbert,
                                                                                                                  Olten

                                                                                                                  Alle Werke:
                                                                                                                  © Gerhard Richter
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     Inspiration
              by art

Art inspires. Art stimulates. Art engages. That’s why Swiss Re collects art, commissions artists and builds
bridges between art and architecture, between business and institutions, between employees and their
work spaces. Art connects people – every day. Let’s be smarter together.

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18                                                         SAMMLUNG

 Ein neuer Blick
 auf die Pop Art
 TE X T Mirjam Varadinis

 Im Vorfeld der grossen Neupräsentation     hochkarätige Leihgabe von Andy Warhol
 der Sammlung im Erweiterungsbau finden     aus Privatbesitz, «Silver Car Crash (Dou-
 bereits jetzt verschiedene Rochaden im     ble Disaster)» (1963), die diese schöne
 Bestand statt. Die Neueinrichtung der      Gruppe abrundet.
 Minimal Art im zweiten Stock des Müller-
 baus sowie die Umhängung der Giaco-           KÜNSTLERISCHE INTERVENTION
 metti-Bestände sind inzwischen abge-               VON SYLVIE FLEURY
 schlossen. Nun sind auch die Werke der     Doch wie steht es um die Künstlerinnen?
 Pop Art neu gehängt worden, ergänzt        Ein Blick in die Museumsdatenbank zeigt,
 durch eine erfrischende Intervention von   dass das Kunsthaus – wie viele andere
 Sylvie Fleury und im Dialog mit Jean       Museumssammlungen auch – im Bereich
 Tinguely.                                  der Pop Art nur Werke männlicher Künst-
                                            ler besitzt. Um dieses historisch bedingte
         HOCHKARÄTIGE WERKE                 Ungleichgewicht etwas auszugleichen,
          IN DER SAMMLUNG                   haben wir Sylvie Fleury für eine künstleri-   terfragt und immer wieder untersucht
 Das Kunsthaus Zürich besitzt einige ganz   sche Intervention eingeladen.                 werden», so die Künstlerin in einem Inter-
 wichtige Werke der Pop Art – sowohl der       Wie schon für die Pop Art-Künstler, ist    view mit dem Kurator Samuel Gross.
 britischen wie auch der amerikanischen.    auch für die 1961 geborene Schweizer             Sylvie Fleury bedient sich nicht nur
 Dazu gehören «Interior I» (1964) von Ri-   Künstlerin die Welt der Waren und des         Sujets aus der Modewelt. Auch Autos und
 chard Hamilton sowie der berühmte «Yel-    Konsums eines ihrer Hauptthemen – im-         Motoren spielen in ihrem Werk von An-
 low Brushstroke» (1965) von Roy Lichten-   mer jedoch aus weiblicher Sicht. Sie          fang an eine wichtige Rolle. 1998 gründet
 stein oder die «Big Torn Campbell’s Soup   nimmt Motive und Produkte aus der             sie den «She-Devils on Wheels»-Autoclub,
 Can (Vegetable Beef)» (1962) von Andy      Mode- und Kosmetikindustrie und trans-        benannt nach einem Film aus den 1960er-
 Warhol. Auch Robert Rauschenberg ist       formiert diese zu Kunstwerken, die einer-     Jahren, in dem eine Frauengang auf Mo-
 einer der ganz wichtigen Künstler dieser   seits von einer Faszination für die Welt      torrädern erbarmungslos mit Männern
 Bewegung, und wir freuen uns sehr, dass    des Luxus zeugen, diese aber auch mit ei-     abrechnet. Hier zeigt sich denn auch Syl-
 wir von ihm nun neu auch das grossforma-   nem Augenzwinkern und einer überra-           vie Fleurys feministische Grundhaltung.
 tige Werk «Overdraw (untitled)» (1963)     schenden Leichtigkeit hinterfragen. «Als      «Es scheint mir unmöglich, in der heuti-
 zeigen können. Dazu gesellt sich eine      Frau, denke ich, muss dieses System hin-      gen Welt eine Künstlerin, ohne nicht auch
SAMMLUNG                                                                  19

eine Feministin zu sein», so Sylvie Fleury.   «L’Œil du Vampire» heissen diese, ein Ti-      Installationsansicht Kunsthaus Zürich,
                                                                                             November 2020
Bei den drei Motorenskulpturen im Kunst-      tel, der an einen billigen C-Movie erinnert.   © Werke: Sylvie Fleury: Sylvie Fleury;
haus handelt es sich um Bronzeabgüsse         Und es ist genau diese Mischung aus            Andy Warhol: The Andy Warhol
                                                                                             Foundation for the Visual Arts, Inc. / 2020,
von PS-starken Motoren historischer           Hochglanz und Trash, die Sylvie Fleurys        ProLitteris, Zurich; Roy Lichtenstein:
«Amischlitten». In ihrer Oberfläche und       Werk ausmacht und mit der sie es schafft,      Estate of Roy Lichtenstein / 2020,
                                                                                             ProLitteris, Zurich
Farbigkeit verbinden sie sich visuell mit     unsere Sehgewohnheiten herauszufor-
dem grossformatigen Car Crash-Bild von        dern. Die grossen, kugelrunden Augen, die
Andy Warhol, verweisen gleichzeitig aber      die kleinen Vampire in ihrem Schoss hal-
auch auf die Maschinen im Werk von Jean       ten und die sich scheinbar mit einer
Tinguely. Unfallautos sind übrigens ein       Schnur aus- und wieder einziehen lassen,
wiederkehrendes Sujet in Sylvie Fleurys       stehen symbolisch für diese Verschiebung
Werk – oft bemalt mit Nagellackfarbe.         des Blicks – sowohl im Hinblick auf unsere
Links und rechts neben den silbrig glän-      eigenen Erwartungen, die uns umgebende
zenden Motoren steht je eine Figur, die       Welt wie auch die Geschichte der Kunst.
an ein übergrosses Spielzeug erinnert.
20                                                                            ANZEIGEN

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Videodigitalisierungs­
projekt abgeschlossen
Von 2015 bis heute wurden im Rahmen des Digitalisierungs­
projekts wichtige Teile der bis dato ungesicherten, analogen
Videosammlung des Kunsthaus Zürich digitalisiert und
somit für die Zukunft erhalten und wieder zugänglich gemacht.
TE X T Kerstin Mürer
RESTAURIERUNG                                                                        23
Vitrinenansicht aus der Ausstellung             nen Spezialistinnen, was zu unbeabsich-       cherche und Inventarisierung, während
«Videokunst gestern, heute und morgen»
(2019) mit den originalen Videobändern der      tigten, aber schönen Nebeneffekten            Eléonore Bernard, Medienkonservatorin
2-Kanal-Audio- / Videoinstallation «Good Boy    geführt hat: Das interne, abteilungsüber-     am Haus, die Qualitätskontrolle der aus
Bad Boy», 1985, von Bruce Nauman. Der
Werkteil rechts (Band, Hülle und Video) weist   greifende Know-how wurde sukzessive           Bern gelieferten Digitalisate durchführte
Beschädigungen auf, die durch eine nicht
ideale Lagerung hervorgerufen wurden.
                                                ausgebaut, der Wechsel von bandbasierter      und deren Vorbereitung zum Einspeisen
© Bruce Nauman / 2020, ProLitteris, Zurich      zu dateibasierter Speicherung vollzogen,      in den Langzeitarchivserver sowie den ei-
                                                ein redundanter Archivserver samt Daten-      gentlichen Ingest umsetzte. Die Archivie-
                                                integritätsprüfungs-Software angekauft        rung der digitalen Daten nach Kriterien
                                                und die Schaffung eines Computerarbeits-      wie Redundanz und Integrität kann mit
                                                platzes ermöglicht. Um die Erkenntnisse       der Lagerung klassischer Gattungen in
Der rasante Technologiewandel und die           des Digitalisierungsprojekts auch einem       einem klimatisierten Depot zur Schadens-
damit einhergehende technische Obsoles-         Museumspublikum zu vermitteln, reali-         vorbeugung und zum Substanzerhalt ver-
zenz von Abspielgeräten und auch Forma-         sierte das Kunsthaus Zürich ausserdem im      glichen werden.
ten bedrohen das Überleben jeder Medi-          Herbst 2019 mit allen internen und exter-        Nach Abschluss des Projekts befinden
enkunstsammlung. So wurde es auch für           nen Projektmitarbeitenden eine Ausstel-       sich nun die digitalen Dateien schreibge-
das Kunsthaus dringlich, künstlerische          lung, bei der sowohl die Ankaufsgeschichte    schützt auf dem Archivserver und die phy-
Inhalte von einem Träger auf den nächs-         als auch Konservierungsmassnahmen ein-        sischen Medienträger im Kunstdepot. Die
ten zu migrieren. Damit dies ohne Infor-        zelner analoger Videos aus dem reichen        originalen, künstlergelieferten Medienträ-
mationsverlust umgesetzt werden konnte,         Schatz der Videosammlung des Kunsthaus        ger werden so lange wie möglich erhalten,
musste jedes einzelne Werk individuell          Zürich im Mittelpunkt standen.                auch für die Forschung, während die In-
untersucht, restauratorisch bearbeitet,            Die Medienerhaltung wird inzwischen        halte durch die Digitalisierung wieder ei-
dokumentiert und digitalisiert werden.          von einem fachübergreifenden und inter-       nem grösseren Publikum zugänglich ge-
                                                disziplinären Team, bestehend aus Res-        macht werden können.
      220 VIDEOWERKE BEARBEITET                 tauratorin, A / V-Techniker, Kunstwissen-        Einen herzlichen Dank an die Sophie
Im Falle dieses Projekts haben die Video-       schaftlerin / Kuratorin, IT-Fachkräften und   und Karl Binding Stiftung und an Memo-
restauratorinnen des Ateliers für Video-        Datenbankspezialistin ermöglicht. Auf         riav, Verein zur Erhaltung des audiovisuel-
konservierung in Bern diese Arbeiten            Seiten des Kunsthaus Zürich arbeitete die     len Kulturgutes der Schweiz, dass sie die-
übernommen. Alle analogen Videobänder           Kunsthistorikerin Stefanie Wenzler an Re-     ses wichtige Projekt unterstützt haben.
der für dieses Projekt ausgewählten 220
Videowerke wurden zunächst individuell
geprüft, in Schrift, Bild und oft auch mit
Video dokumentiert, danach wenn nötig
getrocknet und in einem weiteren Schritt
gereinigt. Auch die eigentliche Digitalisie-
rung ist kein automatisierter Prozess: Oft                                                               Stills der 2-Kanal-Videoinstallation
                                                                                                         «Schokolade lecken», 1995,
mussten für das beste Ergebnis verschie-                                                                 von Muda Mathis & Sus Zwick.
dene Abspielgeräte getestet, aufwendige                                                                  Die Erstdigitalisierung hatte einen zu
                                                                                                         starken, ketchupartigen Rotstich
Qualitätskontrollen durchgeführt oder in                                                                 (oben). Bei der definitiven Digitali­
seltenen Fällen lokale Videoretuschen                                                                    sierung war man bemüht, das
                                                                                                         Schokoladenbraun darzustellen.
vorgenommen werden. Vergleiche und                                                                       © 2020 Mathis / Zwick
Recherchen zum Status des Werks und der
Produktionsgeschichte waren ebenfalls
Teil dieser Arbeit. In ausgewählten Fällen
wurden auch Interviews mit den Künstle-
rinnen geführt. Die gesammelten Erkennt-
nisse und technologischen Befunde auf
Basis all dieser Untersuchungen wurden
in umfangreichen schriftlichen Dossiers
festgehalten.

          WISSENSTRANSFER UND
              AUSSTELLUNG
Das fünfjährige Projekt ermöglichte einen
regelmässigen Wissenstransfer samt in-
tensiver Zusammenarbeit mit den exter-
24                                       ERWEITERUNG

                                                                                     VIRTUELLE
                                                                                 SCHLÜSSELÜBERGABE
                                                                         In einer im Live-Stream übertragenen Ze-
                                                                         remonie hat am 11. Dezember die Bauherr-
                                                                         schaft den Schlüssel symbolisch an die
                                                                         Stiftung Zürcher Kunsthaus (Eigentüme-
                                                                         rin der Kunsthaus-Liegenschaften) und
                                                                         die Zürcher Kunstgesellschaft (Betreibe-
                                                                         rin des Museums) übergeben. Die Auf-
                                                                         zeichnung mit Reden von Walter B. Kiel-
                                                                         holz, Corine Mauch, Richard Hunziker, Dr.

 Abenteuer
                                                                         André Odermatt und David Chipperfield
                                                                         finden Sie online unter www.youtube.
                                                                         com / KunsthausZurich.

 Gesamtwerk­­­-
                                                                                   TASTENDE LICHTER
                                                                         Neu erstrahlen Pipilotti Rists zweiter Teil
                                                                         des Werks «Tastende Lichter» und der
                                                                         Plan Lumière. Geplant war eine Einwei-

 übergabe
                                                                         hung des Kunst-und-Bau-Projekts vor
                                                                         Publikum am Tag der offenen Tür. Das
                                                                         zwischen der Stadtpräsidentin Corine
                                                                         Mauch und der Künstlerin vorbereitete
                                                                         Gespräch haben wir kurzerhand als «Ma-
                                                                         king-of» für unseren YouTube-Kanal um-
 TE X T Björn Quellenberg
                                                                         gesetzt. www.youtube.com / Kunsthaus
                                                                         Zurich.

                                                                                UND SO GEHT ES WEITER
                                                                         Der Tag der offenen Tür, der zur Schlüs-
                                                                         selübergabe geplant war, soll nachgeholt
                            Für Mitarbeitende des Kunsthauses und        werden. Voraussetzung dafür ist, dass die
                            für das Facility Management hat der          behördlich angeordneten Beschränkun-
                            Countdown begonnen. Bis sie im neuen         gen für die Durchführung von Grossver-
                            Kunsthaus alleine schalten und walten        anstaltungen aufgehoben werden. Im Ap-
                            können, gibt es aber noch viel zu tun. Und   ril / Mai sind zwei Preview-Monate geplant
                            auch für die Bauorganisation und die Gre-    mit Performances, Führungen und der
                            mien ist die Arbeit noch nicht vorbei.       Präsentation einzelner, nicht klimasensib-
                                Derweil können Sie, liebe Leserin,       ler Werke. Im Sommer zieht dann die
                            lieber Leser, sich im digitalen Raum ein     Kunst ein. Und am 9. / 10. Oktober feiern
                            Bild vom nahezu vollendeten Gebäude          wir mit Ihnen das Grand Opening: die
                            machen.                                      Erstpräsentation der Sammlungsbestände
                                                                         ab 1960 sowie der privaten Sammlungen
                                 VIDEO ZUR FERTIGSTELLUNG                Bührle, Merzbacher und Looser im Chip-
                            Für alle, die wie wir den Tag der offenen    perfield-Bau. Es beginnt der Vollbetrieb
                            Tür anlässlich der Fertigstellung vermis-    des neuen Kunsthauses beiderseits des
                            sen, haben wir einen Film gedreht. Gehen     Heimplatzes.
                            Sie auf unseren YouTube-Kanal und erfah-
                            ren Sie mehr über die architektonischen
                            und technischen Merkmale des Chipper-
                            field-Baus, in den jetzt auch Beschriftun-
                            gen und Mobiliar Einzug gehalten haben:
                            www.youtube.com / KunsthausZurich.
ERWEITERUNG                                             25

CHECKLISTE                                                                                Erledigt
                                                                                                     Läuft   In Vorbereitung

                                                               en
                                               sten Frost setz
               e  un d St rä uc her vor dem er
Hecken, Bäum                                             teckt ist, giesse
                                                                           n
                           in de m  ein e mobile Bar vers
                  Garten,
Das Rondell im
                                                   montieren
                                    ssleistenhöhe
    um nu m m er nschilder auf Fu
 Ra
                 an   legen
 Ersatzteillager                                                                ,
                                                                  Mängel prüfen
                           ru  ng  au f Vo lls tändigkeit und
                    liefe
 Mobiliar bei An                            (zwischen)lage
                                                                rn
                    , aufbauen oder
 inventarisieren
                                                                  p
                                               n Museumssho
        m en ts pl an un  g für den neue
  Sorti
                                                                   r
                                                PC und Drucke
                        , inkl. Telefonie,
  Büros einrichten                                                      erservice,
                                                         Events, Besuch
              re kr ut ier  en  – für Sicherheit,
   Person  al                                     g
                         und die Reinigun
   den neuen Shop                                                     skonservator,
                                   n Ku  ns th an  dl ing, Sammlung             immen
   Zügelplanung
                      zwische                                    aurierung abst
                        st  , Ku ns  tve rm  ittlung und Rest
    Sicherheitsdien
                                                otokollieren
                        r Klimawerte pr
    Entwicklung de
                                                r
                           erin für die Ba
     Suche nach Miet                                                       al
                                                            nisches Person
                   ge n un    d Sc hu  lungen für tech
     Einweisun
                                                agen einholen
                          für Reklameanl
      Bewilligungen                                                      hs Gebäude fü
                                                                                       hren
                                          Au ss  te llu ng splanung durc
                            e zwecks
      William Forsyth                                                    r Sammlung
                                                        n am Eingang zu
              un d  In ha  lt  de r Dokumentatio
       Form
                            finieren
       Emil Bührle de
                                                     n
                              hlussrechnunge
       Einholen der Sc
                          s
        Sicherheitstest
                          hme
        Behördenabna
                                                        hnik und Licht
                         Prog ra m m ier ung von AV-Tec
                       d
        Einrichtung un                    ng im Festsaal
                        ktur-Vorbereitu
        sowie Infrastru
                                            tion
                          erksdokumenta
        Erstellung Bauw
                                          z
                        Pressekonferen
         Internationale
                              Tür
          Tag der offenen                                                 rzeichn       en
                                                           r Passage unte
                       Ol af ur El ias so n für Werk in de
           Vertrag mit
                                               des
                           neuen Audiogui
           Redaktion des
                                                  sucherführung
                              g App digitale Be
            Programmierun
                          Wireless       -Einrichtung
            Netzwerk- und
                              tik ausführen
             Aussensignale
                                 ahme
             Gesamtwerkabn
26                                 SHOP

 Der Museumsshop
 An der Schnittstelle von Konsum und Kultur
 TEXT Christoph Stuehn

                                              1

     2

                             3

                                                  4

                         5
SHOP                                                                 27
                              Seit es Museumsshops gibt, wird über ihre          DER NEUE MUSEUMSSHOP
                              Rolle und Ausrichtung in Theorie und Pra-           IM CHIPPERFIELD-BAU
                              xis kontrovers diskutiert. Kommerzialisie-   Mit der Eröffnung des Chipperfield-Baus
                              ren sie die Kultur oder «kulturalisieren»    erhält das Kunsthaus auch einen neuen
                              sie den Konsum? Welchen Stellenwert          Museumsshop. Im Vergleich zur beste-
                              haben Museumsshops in der heutigen er-       henden Verkaufsfläche, die als klassischer
                              lebnisorientierten Konsum- und Kulturge-     Museumsshop mit Schwerpunkt Publika-
                              sellschaft? Stören sie das Museumserleb-     tionen und diverse Artikel ein breites Pu-
                              nis oder bereichern sie es?                  blikum anspricht, wollen wir beim Sorti-
                                 Ein Blick zurück in die Museumsge-        ment und der Ausrichtung im Chipper-
                              schichte zeigt, dass kommerzielle Waren-     field-Bau Neuland betreten. An zentraler
                              angebote die älteste und wichtigste Ne-      Lage im Eingangsbereich des neuen Mu-
1	Tassen Sammlung            beneinnahme von Museen sind. Aus heu-        seumsbaus gelegen, darf sich das Publi-
   8 Motive
   Keramik-Mug, bedruckt
                              tiger Sicht erfüllt ein gut assortierter     kum auf ein eigenständiges und hochkarä-
   Preis für Mitglieder       Museumsshop eine wichtige Rolle in der       tiges Sortiment in einzigartigem Ambiente
   CHF 17.80 anstatt 19.80
                              «Customer Journey» des Museumsbe-            freuen. Der Fokus liegt auf den Bereichen
2	Fächer Sammlung            suchs: der Shop als Museum zum Mitneh-       Kunst, Design und Architektur – konzi-
   2 Motive
   Fächer aus Birnenholz      men, Nachlesen und Erinnern. Zudem           piert als aussergewöhnliche Geschenk-
   Preis für Mitglieder       verdinglicht sich im Kauf gleichsam die      boutique. Unter dem Titel «Selection»
   CHF 26.80 anstatt 29.80
                              Unvergesslichkeit des Kulturerlebnisses.     werden namhafte Persönlichkeiten aus
3	Stiftmäppchen Sammlung
   4 Motive
                                 Vor diesem Hintergrund verfolgt das       der Kunstwelt in regelmässigen Abstän-
   Stiftmäppchen oder         Kunsthaus mit seinen Museumsshops            den ihre Lieblingsprodukte und Ge-
   kleines Necessaire mit
   Reissverschluss            heute und auch inskünftig drei primäre       schenktipps in einer persönlich kuratier-
   Preis für Mitglieder       Ziele:                                       ten Vitrine präsentieren. Den Auftakt zur
   CHF 15.10 anstatt 16.80
                                                                           Shoperöffnung im Oktober 2021 gestaltet
4	Backpack Sammlung            eitrag zur inhaltlichen und
                               B                                           der Hausarchitekt persönlich – mit seiner
   3 Motive
   Kleiner Stoffrucksack       emotionalen Bindung an die Kunst            «Selection David Chipperfield».
   oder Turnbeutel
   Preis für Mitglieder
                               und an das Museum.
   CHF 22.30 anstatt 24.80

5	Notizbuch Sammlung
                                ereicherung des Museumsbesuchs
                               B
   8 Motive                    durch ein aussergewöhnliches
   Praktisches Notizbuch
   mit Gummiband-Verschluss    Shopangebot.
   Preis für Mitglieder
   CHF 8.80 anstatt 9.80
                                eitrag an die traditionell hohe
                               B
	Mousepad Sammlung            Eigenfinanzierung des Hauses.
  (ohne Bild) 6 Motive
  Flaches Mousepad,
  18 × 22 cm
  Preis für Mitglieder
                              Zudem soll sich unsere Kundschaft in
  CHF 8.80 anstatt 9.80       ansprechendem Ambiente mit einem
                              aufmerksamen, beratungsstarken und
                                                                                      «KOLLEKTION KUNST-
                              dienstleistungsorientierten Verkaufs-
                                                                                      HAUS» – NEU AUCH
                              team wohlfühlen.                                        MIT LIEBLINGSWERKEN
                                                                                      AUS DER SAMMLUNG
                                                                                      Seit vielen Jahren bietet der
                                                                                      Museumsshop neben dem
                                                                                      klassischen Sortiment eigene
                                                                                      Produktelinien mit Schlüssel­
                                                                                      werken grosser Ausstellungen an:
                                                                                      Notizbücher, Taschen, Kalender,
                                                                                      Brillenetuis, Mousepads und
                                                                                      vieles mehr erfreuen sich beim
                                                                                      Publikum grosser Beliebtheit.
                                                                                      Aufgrund der regen Nachfrage
                                                                                      haben wir das Sortiment mit
                                                                                      wichtigen Werken aus der
                                                                                      Sammlung ergänzt. Profitieren
                                                                                      Sie auch bei diesen Artikeln von
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                                                                                      auf das ganze Shopsortiment!
28                                                      KUNSTFREUNDE ZÜRICH

 Kunst braucht zu jeder
 Zeit gute Freunde
 TEXT Alexandra Koller Boskovski

 Der Verein Kunstfreunde Zürich wurde          wieder ein abwechslungsreiches Jahres-        1   Shirana Shahbazi, [Diver-02-2011], 2011
                                                                                             Silbergelatineabzug, vollflächig kaschiert
 vor über 100 Jahren gegründet mit dem         programm für 2021 zusammengestellt:           auf Alu-Dibond, 90 × 70 cm
 Ziel, das Kunstleben in der Limmatstadt       Previews im Kunsthaus und in anderen          Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher
                                                                                             Kunstfreunde, Gruppe Junge Kunst, 2015
 zu fördern. Seither wurden mit den Beiträ-    Museen, Atelierbesuche bei Zürichs            © Shirana Shahbazi
 gen der Mitglieder des Vereins Werke an-      Künstlerinnen und Künstlern, Besuche
                                                                                             2    Annaïk Lou Pitteloud
 gekauft, die dem Kunsthaus Zürich zur         privater Sammlungen und mehr. Wir hof-        All Yesterdays, 2007
 Ergänzung und zum Ausbau seiner vielsei-      fen, dass wir vieles davon umsetzen kön-      Lambdaprint hinter Plexiglas, 93 x 194 cm
                                                                                             Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher
 tigen Sammlung als Dauerleihgaben zur         nen. Auf jeden Fall werden wir die Anlässe    Kunstfreunde, Gruppe Junge Kunst
 Verfügung gestellt werden. In den letzten     immer der aktuellen Situation anpassen.       © Annaïk Lou Pitteloud

 100 Jahren haben die Kunstfreunde Zürich
 dieses Ziel nie aus den Augen verloren und       ERWEITERUNG HEUTE UND 1920
 dank ihnen wurden bisher rund 650 Werke       Als Mitglied der Kunstfreunde Zürich ist
 für die Sammlung angekauft. Seit ein          man gleichzeitig Mitglied der Zürcher
 paar Jahrzehnten unterstützen die Kunst-      Kunstgesellschaft. So steht der Erweite-
 freunde zudem die «Gruppe Junge Kunst»,       rungsbau des Kunsthaus Zürich, welcher
 welche sich dafür einsetzt, die zeitgenös-    2021 eröffnet wird, besonders im Zentrum
 sische junge Kunstszene aktiv zu fördern      unseres Interesses und unsere Vorfreude
 und deren Werke anzukaufen. Diese Auf-        ist gross. Wir durften schon mehrmals mit
 gaben wollen wir weiterhin, wie Generati-     exklusiven Führungen den Chipperfield-
 onen vor uns, zusammen weiterverfolgen.       Bau während verschiedenster Bauetappen
                                               besuchen und wir werden bei der Eröff-
     2021 MIT ABWECHSLUNGSREICHEM              nung wieder nah dabei sein.
                PROGRAMM                            Im Jahresbericht 1920 der Kunst-
 2020 war für uns alle ein herausfordern-      freunde Zürich lesen wir, dass wir schon
 des Jahr. So konnten wir unsere beliebten     einmal in Krisenzeiten eine Kunsthaus-
 Kunstreisen, welche wir exklusiv seit Jah-    Erweiterung durchlebten. Dies war bei der
 ren durchführen, nicht mehr anbieten und      Erweiterung des Kunsthauses mit dem
 unsere Previews im Kunsthaus Zürich           Moserbau, welcher im Jahr 1925 eröffnet
 konnten auch nicht mehr im gewohnten          wurde. Nachfolgend ein Zitat aus dem
 Rahmen mit Apéro stattfinden. Wir haben       Jahresbericht, dem wir uns auch heute
 viele Programmänderungen gemacht oder         noch anschliessen können:
 Anlässe neugestaltet. So haben wir für            «Soweit waren bis zum Frühjahr 1920
 unsere Mitglieder Führungen im Kunst-         die Vorarbeiten gediehen, als die Verschär-
 haus in kleinen Gruppen angeboten, damit      fung der finanziellen und wirtschaftlichen
 die Leidenschaft für Kunst weiterhin auch     Krisis die Weiterführung ausserordentlich
 analog gelebt werden kann. In der Zuver-      schwierig, fast aussichtslos machte. […]
 sicht, dass das neue Jahr positive Verände-   Gewiss wird die Vereinigung Zürcher
 rungen mit sich bringen wird, haben wir       Kunstfreunde die Erweiterung des Kunst-
KUNSTFREUNDE ZÜRICH                       29

hauses auch ferner als eine Aufgabe im         Jungmitglied bis 40 Jahre wird man bereits
Auge behalten […] Inzwischen wird sie aber     mit einem Jahresbeitrag von CHF 300.–
mit ungeschmälertem Interesse fortfah-         (inkl. Mitgliedschaft Kunsthaus Zürich
ren, sich ihrem bisher einzigen Ziel und der   mit einer Begleitung). Mehr Informatio-
zunächst liegenden Aufgabe der Mehrung,        nen über die Vorteile einer Mitgliedschaft
vielmehr Verbesserung und Stärkung, der        und über unser Jahresprogramm finden
Sammlungen im Kunsthaus zu widmen,             Sie auf der Website: www.kunstfreunde-
durch Überweisung von wirklich künstle-        zuerich.ch
risch wertvollen und reichen Werken.»             Gerne stehen wir Ihnen für Fragen zur
                                               Verfügung: contact@kunstfreunde-zue-
FÜR DIE ZUKUNFT DES KUNSTHAUSES                rich.ch oder Telefon 044 253 84 79.
Die hier abgebildeten Werke wurden von            An dieser Stelle möchten wir allen un-
der «Gruppe Junge Kunst» angekauft und         seren Mitgliedern für ihre Treue und ihre
scheinen uns passend zur jetzigen Zeit.        Verbundenheit danken. Gute Freunde, die            1
Das Werk von Shirana Shahbazi kennen           unsere Leidenschaft für Kunst und Kultur
Sie vielleicht noch aus der Ausstellung        teilen, braucht es zu jeder Zeit. Dürfen wir
«Schall und Rauch. Die wilden Zwanzi-          auch Sie bald zu unseren Mitgliedern zäh-
ger», die das Kunsthaus letztes Jahr ge-       len?
zeigt hat.                                        Ein gutes neues Jahr mit viel Gesund-
   Damit auch Sie sich aktiv für die           heit und Zuversicht wünschen Ihnen
Zukunft der Sammlung des Kunsthaus
Zürich engagieren können, bieten wir Ih-       Ihre Kunstfreunde Zürich
nen unterschiedliche Mitgliedschaften an:

                                                                                              2
30                                                                                                                                                                ANZEIGEN

                                                                                  BERATEN | SCHÄTZEN
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                                                                                  Tel. 043 399 70 63 | info@schulerauktionen.ch

                                                                                  Charles L’Eplattenier (Neuenburg 1874–1946 Côtes du Doubs),
                                                                                  «Le Grütli», 1941, Öl auf Leinwand, 73x92 cm
                                                                                  verkauft für 50’000,-

                                                                                                                www.schulerauktionen.ch | Seestrasse 341 | CH-8038 Zürich

                                                                                    30. Januar bis 18. April 2021
                                                                                                                    Kunsthaus Zug
                                                                                                                    Dorfstrasse 27, 6301 Zug | www.kunsthauszug.ch
                                                                                                                    Di bis Fr 12.00 – 18.00 | Sa und So 10.00 – 17.00
                                                                                                                                                                             3.10.2020 – 20.2.2021
     Josef Hoffmann, Flächenmuster, o.J., Kunsthaus Zug, Stiftung Sammlung Kamm

                                                                                                                                                                                                     Giovanni Giacometti, Bildnis Richard Bühler im Segelboot, 1911

                                                                                  ZuZug aus Osteuropa
                                                                                  Positionen der Sammlung
INTERN                                                                               31
                                                                                                                  und -rahmungen der Werke zu bestimmen. Aber
                                                                                                                  auch Fragen zur Ausleihbarkeit von Werken werden
                                                                                                                  besprochen, oder wir empfangen Besucherinnen

                                            Verborgene
                                                                                                                  und Besucher, die sich für bestimmte Werke interes-
                                                                                                                  sieren. Gemeinsam mit Jonas Beyer erarbeiten wir
                                                                                                                  auch regelmässig Vorschläge zum Erwerb von Werken
                                                                                                                  für die Grafische Sammlung. Und dann kümmere

                                            Schätze                                                               ich mich in meiner Funktion als Leiterin natürlich auch
                                                                                                                  um personelle Fragen und organisatorische Belange.

                                                                                                                  Was ist die grösste Herausforderung
                                            Die Grafische Sammlung im Kunsthaus                                   in Ihrem Job?
                                            Zürich umfasst rund 100 000 Werke                                     Grafische Sammlungen beinhalten immer sehr viele
                                                                                                                  Werke. Bei uns sind es rund 100 000, inklusive
                                            aus den Bereichen Zeichnung, Druckgrafik,                             den Beständen von Fotografie und Video. Diese Fülle
                                            Foto­grafie, Film, Video und Multiple.                                von Werken bringt viel Arbeit mit sich. Während
                                            Das Kunsthaus-Magazin unterhielt sich                                 bei Leihanfragen zu Gemälden oder Skulptur jeweils
                                                                                                                  einzelne Werke angefragt werden, sind es in der
                                            mit der Leiterin, Mirjam Varadinis.
                                                                                                                  Grafischen Sammlung immer gleich eine ganz Reihe –
                                            INTERVIEW Kristin Steiner                                             um nur ein Beispiel zu nennen. Auch die wissen­
                                                                                                                  schaftliche und konservatorische Aufarbeitung ist dem-
                                                                                                                  entsprechend aufwendig, insbesondere auch, wenn
                                                                                                                  man an die Videosammlung denkt, die aufgrund ihrer
                                                                                                                  Abhängigkeit von technischen Entwicklungen
                                                                                                                  eigentlich ständig weiterbearbeitet werden muss. Wir
                                                                                                                  müssen diese Aufgaben immer mit einem bestimmten
                                                                                                                  Fokus angehen, sonst reichen die personellen, zeitli-
                                                                                                                  chen und finanziellen Ressourcen nicht aus. Aber wir
                                                                                                                  sind ein gutes Team und arbeiten effizient zusammen.
                                                        Frau Varadinis, bei einer «Grafischen                     Ein grosses Projekt, das wir für die Zukunft anstreben,
                                                        Sammlung» denkt man nicht zwingend auch an                ist die Digitalisierung unserer Sammlung.
                                                        Fotografie oder Video. Ist dies eine Spezialität
                                                        am Kunsthaus?
                                                        Ja, das ist es in der Tat. Normalerweise gehören zu
                                                        den Beständen einer Grafischen Sammlung nur Werke
                                                        auf Papier, also Zeichnungen und Druckgrafik, und
                                                        manchmal auch noch Multiples. Dass bei uns Video
                                                        und Fotografie dazugehören, hat historische Gründe.
                                                        Dr. Ursula Perucchi-Petri, von 1975 bis 1995 Leiterin
                                                        der Grafischen Sammlung, hat sich während ihrer
                                                        Amtszeit für Video begeistert und angefangen, dieses
                                                        neue Medium fürs Museum anzukaufen. Da es sich bei
                                                        Videos auch um Werke handelt, die in einer bestimm-
                                                        ten Auflage erscheinen, macht die Zuweisung zur Grafi-
                                                        schen Sammlung durchaus Sinn.

                                                        Was genau beinhaltet Ihre Arbeit?
Fotos © Franca Candrian, Kunsthaus Zürich

                                                        Meine Aufgaben sind sehr vielfältig. Einerseits bin ich
                                                        als Kunsthistorikerin und Kuratorin zuständig für
                                                        die Bestände ab Mitte 20. Jahrhundert, während mein
                                                        Kollege Jonas Beyer sich um die ältere Kunst auf
                                                        Papier kümmert. Da gilt es einerseits Fragen betref-
                                                                                                                  Im Uhrzeigersinn, beginnend oben Mitte: Thorsten Strohmeier (techn.
                                                        fend Auf­bewahrung zu klären und gemeinsam mit            Mitarbeit), Simone Gehr (wissenschaftl. Mitarbeit), Simone-Tamara Nold
                                                                                                                  (wissenschaftl. Mitarbeit), Joachim Sieber (Provenienzforschung),
                                                        unserer Papierrestauratorin und dem technischen Mit-      Stefanie Wenzler (wissenschaftl. Mitarbeit Video), Jonas Beyer (Kurator),
                                                        arbeiter Massnahmen wie z. B. Neupassepartourierung       Mitte: Mirjam Varadinis (Leitung)
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                a n t i q u a r i a t

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peter petrej

                an- und verkauf von seltenen
                büchern, gemälden, plakaten und

                                                                                                              raum
                ganzen bibliotheken.
                regelmässig versenden wir einen
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     Hans Schnorf
     THE MOMENT I FORGOT WHAT I SHALL REMEMBER

     15. Januar - 21. Februar 2021

     AKTUELLE ÖFFNUNGSZEITEN:
     Montag - Freitag exklusive Besuchszeiten nach Vereinbarung
     Samstag 15 -16 Uhr ohne Anmeldung

ART FORUM UTE BARTH                                                                              immobilien
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.Wir danken allen, von denen wir,
.ein Haus kaufen durften,
Bei uns kann die Mieterschaft nach dem Kauf
Ihrer Liegenschaft bleiben. 043 322 14 14

pwg.ch
Stiftung zur Erhaltung von preisgünstigen Wohn- und Gewerberäumen der Stadt Zürich
34                          GLOSSE

                                                                                              Preview
                                                                                              «Im Herzen wild.
 Schicksalskunst                                                                              Die Romantik in
 «Ein Auge, welches sieht. Das Andere, welches fühlt» – das
                                                                                              der Schweiz»
 Zitat von Paul Klee geht mir durch den Kopf. «Im Herzen                                      12. November 2020
 wild»: Die Romantik des Sonnenuntergangs am Eiger
 von Calame, wir hören das Rauschen des Wasserfalls in
 Schaffhausen. All das inspiriert uns, wir kennen, wir
 entdecken Neues, wir erinnern, wir schauen, geniessen die
 Atmosphäre, die Ausarbeitung, die Ideen, die Pinselstriche.
 Wir, die vielen Kunstinteressierten, alle brav mit Maske.
 Die Menschen brauchen Kunst, Austausch, selten sehe ich
 Einzelne, meist im Dialog mit einem Lieblingsmensch.
 Und erst recht brauchen Menschen Romantik. Wofür steht
 die Romantik im künstlerischen Sinne? Für die Betonung
 des Gefühls, des Irrationalen, des Märchenhaften,
 genau dafür, wie wir heute im Alltag gemeinhin Romantik
 interpretieren: Kerzenlicht, Rosen und Liebe.
    Dennoch zeigt uns die Ausstellung etwas, was wir
 garantiert nicht als romantisches Bild bewerten: Diese
 Kinderaugen saugen sich an mir fest, seit Tagen haben sie
 sich in mein Herz gebrannt. Ein Werk des Malers Léopold
 Robert von 1828. Eine Mutter hebt verzweifelt die Arme,                                      1    urator Jonas Beyer in seiner
                                                                                                  K
                                                                                                  Videobotschaft.
 weil vor ihren Augen der Ehemann Schiffbruch im
 Mittelmeer erlebt. Wir, die Betrachter, stehen stumm dabei,                                  2 Hell, dunkel, gross, klein – die
                                                                                                  Inszenierung setzt auf starke Kontraste.
 schauen zu, greifen nicht ein, klar, es ist «nur» ein Gemälde.
 Das nackte Kleinkind hält uns fest, lässt uns nicht                                          3 Romantik 2.0. Audiovisuelle Installationen
                                                                                                  zeitgenössischer Künstler.
 wegschauen. Wie essenziell empfinde ich diese Auswahl für
 die «romantische» Ausstellung. Die Wildheit dieser Klage                                     4 Wild im Herzen, achtsam im Umgang
 setzt einen Kontrapunkt zur Romantik der vertrauten                                              miteinander: die Besucherinnen
                                                                                                  und Besucher der Preview zwischen
 Schweizer Berge. Selbst die Videoinstallation der Polarwild-                                     14 und 20 Uhr.
 nis vermag es nicht mich abzulenken, obwohl in der Kälte
 der Künstler übers Eis stapft, verfolgt vom Eisbrecherschiff.
 In unserer bequemen Welt, die seit März wackelt, uns nicht
 mehr ganz so locker lustwandeln lässt. Wie können wir
 dabei zusehen? Was war letztes Wochenende im Mittelmeer,
 sind nicht wieder Menschen ertrunken, haben nicht
 wieder Frauen ihre Arme gehoben voller Pein, weil sie ihr
 Liebstes verloren haben? Wir schauen zu, sind wild im
 Herzen beim Anschauen von Kunst. Schicksal? Ist es
 ein Verdienst, wer, wann und wo geboren ist? Ein Kleinkind
 beobachtet uns und wartet. Kunst.

 Ihre Sabine Meisel
 www.sabinemeisel.com
                                                                  Fotos © Caroline Minjolle

                                                                                                                                              1
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 Hier finden Sie die aktuellen                                         AUSSTELLUNGEN

                                                                  Gerhard Richter.
 Ausstellungsdaten sowie                                          Landschaft
                                                                  26. März – 25. Juli 2021

 eine Auswahl an Führungen
                                                                  Grosser Ausstellungssaal
                                                                  Preview für Mitglieder
                                                                  25. März, 14 – 20 Uhr

 und Veranstaltungen.                                             Im Herzen wild. Die
                                                                  Romantik in der Schweiz
                                                                  bis 14. Februar 2021
 Alle Führungen und Veranstaltungen werden nach                   Grosser Ausstellungssaal
 behördlichen Vorgaben und nach aktuellen Hygiene-
                                                                  Ottilie W. Roederstein
 und Schutzregeln umgesetzt.                                      bis 5. April 2021
                                                                  EG Moserbau

                                                                    www.kunsthaus.ch /
                                                                  besuch-planen / ausstellungen
                                                            f
                                                   Immer au nd:
                                                       sten Sta
                                                dem neu haus.ch           FÜHRUNGEN
                                                         st
                                                 www.kun
                                                                          AUSSTELLUNGEN

                                                                  Gerhard Richter*
                                                                  Mi / Do 18 Uhr, Fr 15 Uhr
                                                                  Kurzeinführung: So 11 Uhr
                                                                  Englisch: Sa 10.4. / 26.6., 13 Uhr
                                                                  Französisch: Sa 24.4., 13 Uhr

                                                                  Im Herzen wild*
                                                                  Mi 18 Uhr, So 11 Uhr
 INFORMATIONEN
                                                                  Ottilie W. Roederstein*
 MUSEUM
                                                                  Fr 12. Februar, 15 Uhr
 Heimplatz 1, 8001 Zürich                                         Do 11. März, 18 Uhr
 Eintrittskasse +41 (0)44 253 85 43
 Fr – So / Di 10 – 18 Uhr
 Mi / Do 10 – 20 Uhr                                                       SAMMLUNG

 DIREKTION UND VERWALTUNG                                         Samstagsführungen*
 Tel. +41 (0)44 253 84 84                                         15 – 16 Uhr, Kosten: Eintritt
 info@kunsthaus.ch
                                                                  23.01.	Frauenbilder: Künstlerin,
 GRAFISCHE SAMMLUNG                                                       Mäzenin, Muse, Model(l)
 STUDIENSAAL                                                      06.02. Frauenraub
 Mo – Fr nach Voranmeldung                                        13.02. Die Farbe Grün
 Tel. +41 (0)44 253 85 36 / 39                                    20.02. Selbstbildnisse
 grafischesammlung@kunsthaus.ch                                   27.02. Highlights der Sammlung
                                                                  06.03. Meister und Muse
 BIBLIOTHEK                                                       13.03.	Maria Helena Vieira da
 Rämistrasse 45, 8001 Zürich                                              Silva
 Tel. +41 (0)44 253 85 31                                         20.03.	Künstlerinnen im
 Ausleihe Tel. +41 (0)44 253 85 32                                        Kunsthaus
 Mo – Fr 13 – 18 Uhr                                              27.03. Highlights der Sammlung
 www.kunsthaus.ch / bibliothek                                    03.04. Frühling

 Für die Sonderöffnungszeiten                                     Alberto Giacometti*
 während den Ferien und                                           CHF 25.– / Mitglieder und
 Feiertagen: siehe Website.                                       reduziert CHF 15.–
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