GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung

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GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
GESCHÄFTS-
BERICHT 2016
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Auf einen Blick                                                                                              Inhalt

                                                             2016      2015      2014      2013      2012    Auf einen Blick                                           2

                                                                                                             Vorwort                                                   4
Anzahl der Mitglieder                                         181       181       181       181       181
Beteiligungsquoten der Mitglieder - l/s                      7.456     7.456     7.456     7.456     7.456   Verbandsorgane                                            6
Vertragliche Lieferverpflichtungen - l/s                        3         3         3         3         3    Das Jahr 2016
Jahresabgabe - Mio. m³                                       130,7     130,6     125,8     126,4     127,8   Klimatische Bedingungen und Wasserstände des Bodensees    7
                                                                                                             Wasserabgabe und Beteiligungsquoten                       8
Durchschnittliche Auslastung der Beteiligungsquoten - %       55,4      55,5      53,4      53,7      54,1   Erfolgsrechnung und Umlagen                              11
Max. Tagesabgabe Sipplinger Berg - m³                      471.430   506.340   456.350   496.040   456.600   Investitionen und Finanzierung                           12
                                                                                                             Technischer Bericht                                      14
Jahresspitzenfaktor der Tagesabgabe                           1,31      1,41      1,31      1,42      1,30   Dienstleistungen                                         19
Rohrleitungssystem - km                                      1.690     1.690     1.689     1.689     1.689   Energiebericht                                           19
                                                                                                             Unternehmenskommunikation                                21
Behälterinhalt - m³                                        484.500   484.500   484.500   474.500   474.500   Laborbetrieb und Wasserbeschaffenheit                    22
Installierte Motorleistung - MW                               99,4      99,4      99,4      99,5      99,5   Trinkwasseranalyse 2016                                  24
                                                                                                             Beschäftigte                                             31
Elektrischer Energieaufwand (vorw. Pumpstrom) - Mio. kWh     159,9     160,3     153,9     155,1     156,1
Installierte Generatorleistung - kW                                                                          Jahresabschluss 2016
                                                             4.980     4.980     4.980     4.980     4.980
                                                                                                             Lagebericht                                              34
Energierückgewinnung - Mio. kWh                               16,3      16,2      16,2      14,9      15,7   Bilanz                                                   42
                                                                                                             Gewinn- und Verlustrechnung                              44
Mitgliedsturbinen - Mio. kWh                                   6,7       7,3       7,6       7,2       7,1
                                                                                                             Anhang                                                   46
Stellenzahl                                                  285,5     285,5      285      283,5     281,5   Entwicklung des Anlagevermögens                          54
                                                                                                             Kapitalflussrechnung                                     57
Bilanzsumme - Mio. EUR                                       205,9     203,6     199,7     199,3     196,9
                                                                                                             Bestätigungsvermerk                                      58
    Investitionen - Mio. EUR                                  16,7      16,7      14,0      15,5      16,8   Mitglieder des Zweckverbandes                            60
                                                                                                             Netzgebiet                                               63
    Buchwerte - Mio. EUR                                     191,7     189,9     187,7     187,3     184,9
    Herstellungskosten einschl. Anzahlungen - Mio. EUR       823,0     807,4     797,4     785,8     770,6
    mittlerer Abschreibungssatz - %                           1,91      1,85      1,81      1,76      1,86
Kapitalumlage der Mitglieder - Mio. EUR                      111,6     111,6     111,6     111,5     111,5
Eigenkapital aus Landesbeihilfen - Mio. EUR                   56,8      56,8      56,8      56,8      56,8
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten - Mio. EUR       34,6      31,5      29,4      27,0      25,2
    Übrige Verbindlichkeiten - Mio. EUR                       12,4      14,1      12,8      14,9      13,4
Gesamtumsatz - Mio. EUR                                       73,8      74,0      66,9      64,1      59,2
    davon Umlage - Mio. EUR                                   71,0      71,3      64,3      61,2      55,9
durchschnittliche Umlage
(Umlagebedarf/Jahreswasserabgabe) - Cent/m³                   54,3      54,6      51,1      48,4      43,8

2                                                                                                                                                                          Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   3
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Vorwort

Liebe Leserinnen und Leser,

im Juli 2016 haben der Bundestag und der Bundesrat das Fra-       im neuen Geschäftsjahr fortgesetzt haben. Diese Zahlen zei-
cking-Regelungspaket verabschiedet. In unserer schnelllebi-       gen nicht nur wie leistungsfähig die Bodensee-Wasserver-
gen Zeit ist diese Nachricht schon wieder fast aus unserem        sorgung ist, sondern auch welch wichtige Rolle sie bei der
Gedächtnis verschwunden. Die Regelungen stellen insbeson-         Trinkwasserversorgung von Baden-Württemberg schon seit
dere sicher, dass Fracking, also das Vorhaben zur Aufsuchung      Jahren innehat. Die hohe Wasserabgabe sorgt für ein gutes
und Gewinnung von Bodenschätzen aus unkonventionellen             wirtschaftliches Ergebnis. Mit einer durchschnittlichen Um-
Lagerstätten, bei denen Gesteine unter hydraulischem Druck        lage von 54,3 ct/m³ wurde nicht nur der Planwert von
und Verpressung von Flüssigkeiten aufgebrochen werden, zu-        56,4 ct/m³ deutlich unterschritten, sondern sogar der Vor-
künftig im Einzugsgebiet von Trinkwassergewinnungsanlagen         jahreswert von 54,6 ct/m³ unterboten. Unser Dank gilt daher
und Wasserschutzgebieten generell verboten ist. Damit sind        all unseren Mitarbeitern, die an der Erreichung der Ziele mit-
auch Gebiete geschützt, aus denen über oberirdische Ge-           gearbeitet haben und insbesondere dem zum 30.11.2016 auf
wässer der gesamte Oberflächenabfluss in einen natürlichen        eigenen Wunsch ausgeschiedenen technischen Geschäfts-
See gelangt, der der öffentlichen Wasserversorgung dient.         führer Dr. Marcel Meggeneder. Dank gilt ebenso unseren Ver-
Auch das Einzugsgebiet des Bodensees ist damit vor den Ri-        bandsgremien für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und
siken des Frackings gesetzlich geschützt. Wir bedanken uns        Unterstützung bei allem Planen und Durchführen im vergan-
daher heute bei allen Unterstützern für diesen gemeinsa-          genen Jahr.
men Erfolg. Dank an die Kommunen am Bodensee, Dank an
die Bundesregierung, Dank an die Abgeordneten des deut-           Zusammen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
schen Bundestages, Dank der Landesregierung von Baden-            Bodensee-Wasserversorgung ist für uns das Erreichte Ver-
Württemberg und ihren Abgeordneten und Dank an unsere             pflichtung und Motivation zugleich. Gerne beliefern wir
wasserwirtschaftlichen Interessenvertretungen auf Bundes-         daher im Sinne einer sicheren und wirtschaftlichen Trinkwas-
und Landesebene für die vielfältige Unterstützung. Das nun        serversorgung unsere Verbandsmitglieder rund um die Uhr
am 11. Februar 2017 in Kraft getretene Regelungspaket ist         mit bestem Trinkwasser aus dem Bodensee.
ein Erfolg für die kommunale Wasserwirtschaft und mehr
noch für ihre Kunden. Mit diesen Regelungen ist sicherge-
stellt, dass die Trinkwasserressourcen vor potentiellen Risiken   Ihre
durch Bohrungen mit der Fracking-Technik angemessen ge-
schützt werden. Und der Bodensee bleibt weiterhin als Trink-
wasserspeicher für über vier Millionen Bürger in Baden-
Württemberg unter Schutz.

Die Bodensee-Wasserversorgung kann auf ein sehr erfolgrei-
ches Jahr 2016 zurückblicken. Die Wasserabgabe betrug             Christoph Jeromin                    Michael Stäbler
130,7 Millionen m³, das übertrifft nicht nur den ohnehin          Techn. Geschäftsführer               Kaufm. Geschäftsführer
schon sehr guten Wert aus dem Vorjahr, sondern steht für
die höchste Wasserabgabe der letzten 10 Jahre. Bemerkens-
wert sind dabei vor allem die witterungsbedingt überdurch-
schnittlichen Abgaben in der zweiten Jahreshälfte, die sich

4                                                                                                                                  Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   5
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Verbandsorgane                                                                                                        Das Jahr 2016
                                                                                                                      Klimatische Bedingungen und Wasserstände des Bodensees
Verbandsversammlung                                          Vertreter des Landes
In der Verbandsversammlung sind alle Verbandsmitglieder      • Ministerialrat Thomas Dahlinger (bis 26.08.2016),

mit Sitz und Stimme vertreten. Die Verbandsversammlung ist     Ministerium für Finanzen und Wirtschaft
am 8. November 2016 zusammengetreten.                          des Landes Baden-Württemberg
                                                             • Ministerialrat Reiner Ilg (ab 26.08.2016),             Stürme, Wolkenbrüche und Hitzewellen prägten das Wetter                              bis zu 90 Liter pro Quadratmeter und mehr. Infolgedessen
Verwaltungsrat                                                 Ministerium für Finanzen und Wirtschaft                im Jahr 2016. Laut der jährlichen Wetter- und Klimabilanz                            kam es in der Gemeinde Braunsbach zu einer verheerenden
Ordentliche Vertreter der Gruppe I                             des Landes Baden-Württemberg                           des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war 2016 mit durch-                               Sturzflut mit katastrophalen Schäden. Die extremen Regen-
• Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Stuttgart                    • Ministerialdirigent Peter Fuhrmann,                    schnittlich 9,6 Grad und einem Temperaturplus von 1,4 Grad                           güsse zwischen Heilbronn und Schwäbisch Hall forderten an
• Dr. Nikolaus Scheirle, Stuttgart                             Ministerium für Umwelt, Klima und Energie-             in Deutschland erneut deutlich zu warm. Auch wenn es hier-                           diesem Tag drei Todesopfer. In Möckmühl musste aufgrund
• Matthias Groß, Stuttgart                                     wirtschaft des Landes Baden-Württemberg                zulande nicht zu Temperaturrekorden wie in den beiden Vor-                           des Hochwassers die Eigenwasserversorgung eingestellt wer-
• Marcus Schaufuß, Stuttgart                                 • Ministerialdirigent Volker Jochimsen,                  jahren gekommen war, so sieht der DWD den bestehenden                                den. Die Bodensee-Wasserversorgung hat die Trinkwasser-
• Stadtrat Thomas Fuhrmann, Stuttgart                          Innenministerium des Landes Baden-Württemberg          Trend der Klimaerwärmung. Baden-Württemberg gehörte mit                              versorgung daraufhin auf Zeit sichergestellt. 181 Liter Nie-
• Andreas Lorey, Stuttgart                                   • Ministerialrat Markus Langner,                         9,3 Grad im Schnitt zu den kühleren Regionen in Deutsch-                             derschlag wurden im Juni an der Wetterstation Stuttgart-
• Jochen Lehmann, Stuttgart                                    Ministerium für Umwelt, Klima und Energie-             land. An erster Stelle stand das Bundesland bei den Nieder-                          Schnarrenberg gemessen und damit fast das Doppelte des
• Bürgermeister Dirk Thürnau, Stuttgart                        wirtschaft des Landes Baden-Württemberg                schlägen mit 965 Liter pro Quadratmeter, wobei die Nie-                              langjährigen Mittels von 93,2 Litern. Die folgenden Monate
                                                                                                                      derschlagsmengen regional ungleich verteilt waren. Im Nord-                          hingegen blieben teils erheblich zu trocken. Ab Juli gab es
Ordentliche Vertreter der Gruppe II                          Der Verwaltungsrat ist 2016 zu drei Sitzungen            schwarzwald verzeichnete der DWD örtlich sogar mehr als                              mehrere Hitzewellen. Der September war mit 18,1 Grad im
• Oberbürgermeister Bernhard Schuler, Leonberg               zusammengetreten.                                        2.000 Liter pro Quadratmeter.                                                        Schnitt der in Stuttgart gemessenen Temperaturen neben
• Oberbürgermeisterin Barbara Bosch, Reutlingen                                                                                                                                                            dem September 1999 der wärmste, seit es Temperaturauf-
• Oberbürgermeister Roland Klenk,                            Verbandsvorsitz                                          Von Ende Mai bis Ende Juni entluden sich schwere Gewitter                            zeichnungen gibt. Das Jahr endete sehr trocken. Der vergan-
  ZV Filderwasserversorgung                                  Verbandsvorsitzender                                     mit meist lokalen, teilweise extremen Regenfällen. Am                                gene Dezember landete in puncto Trockenheit auf Platz 3 seit
• Erster Bürgermeister Roger Heidt, Pforzheim                • Oberbürgermeister Bernhard Schuler, Leonberg           29.05.2016 fielen im Landkreis Schwäbisch Hall in der Zeit                           Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1951.
  (bis 30.09.2016)                                           1. Stellvertreter                                        zwischen 19 und 20 Uhr im Einzugsbereich mehrerer Bäche
• Erster Bürgermeister Dirk Büscher, Pforzheim               • Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger, Esslingen

  (ab 08.11.2016)                                            2. Stellvertreter                                        Mittlere monatliche Temperaturen 2016 und 2015                                       Monatliche Niederschläge 2016 und 2015 im Vergleich
• Erster Bürgermeister Martin Diepgen, Heilbronn             • Oberbürgermeister Fritz Kuhn, Stuttgart                im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt 1951-2015                                 zum langjährigen Durchschnitt 1951-2015
• Bürgermeister Klemens Izsak,

  ZV WV Nordostwürttemberg (bis 30.06.2016)                  Geschäftsleitung                                                                                                                              Niederschlag (mm)
• Bürgermeister Stefan Neumann,                              • Dipl.-Kaufmann Michael Stäbler
                                                                                                                                                                                                           200
  ZV WV Nordostwürttemberg (ab 08.11.2016)                     Kaufmännischer Geschäftsführer
• Oberbürgermeister Wolfgang Lützner,                        • Dr.-Ing. Marcel Meggeneder                                                                                                                  180                                      181,0

  ZV Ammertal-Schönbuchgruppe                                  Technischer Geschäftsführer (bis 30.11.2016)                                                                                                160
• Erster Bürgermeister Christian Gangl, Sindelfingen         • Dipl.-Geologe Christoph Jeromin                        Temperatur (°C)
                                                               Technischer Geschäftsführer                                                                                                                 140
                                                                                                                      25
Ordentliche Vertreter der Gruppe III                           (Bestellung durch die Verbandsversammlung                                                                                                   120
• Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger, Esslingen               am 08.11.2016, arbeitsvertraglicher Tätigkeitsbeginn                                                 20,6
                                                                                                                      20                                                   19,9                            100
                                                                                                                                                                                  18,1
• Oberbürgermeister Michael Beck, Tuttlingen                   01.04.2017)                                                                                   17,8

• Bürgermeister Claus Brechter, Bad Wimpfen                                                                           15                                                                                    80                               80,6
                                                                                                                                                      14,2
                                                                                                                                                                                                                                                                                        73,4
• Bürgermeister Bernd Dürr, ZV Gäuwasserversorgung           Stellvertreter                                                                                                                                 60                                                     56,8
• Oberbürgermeister Dr. Ulrich Fiedler, Metzingen            • Dipl.-Betriebswirt (FH) Uwe Jauss                      10                        9,3                                      9,6                     54,3                 53,1                  51,7
                                                                                                                                                                                                                        45,2                                              42,6   44,2
• Oberbürgermeister Helmut Reitemann, ZV WV Zollernalb         Stellvertretender Kaufmännischer Geschäftsführer                                                                                             40
                                                                                                                                                                                                                               34,7
• Bürgermeister Thomas Fritsch, Mönsheim                     • Dipl.-Ing. Matthias Weiß                                5            5,2   5,3                                                  5,2
                                                                                                                           3,5
                                                                                                                                                                                                            20
• Oberbürgermeister Michael Jann, Mosbach                      Stellvertretender Technischer Geschäftsführer                                                                                         2,0
                                                                                                                                                                                                                                                                                               5,7
• Bürgermeister Horst Fiedler, Sachsenheim
                                                                                                                       0                                                                                     0
                                                               und in der Zeit vom 01.12.2016 bis 31.03.2017
                                                               kommissarischer Technischer Geschäftsführer                  Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.                            Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
Vertreter der Fassungsgemeinde
• Bürgermeister Anselm Neher, Sipplingen                                                                                         2016
                                                                                                                                 2015
                                                                                                                                 1951-2015
                                                                                                                                 Durchschnitt

6                                                                                                                                                                                                                         Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016                          7
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Gemessene Tagesextrem- und -mittelwerte 1850 bis 2016

                      600                                                                                            1890
                                                                        1999       1965
                                                                                           1910
                      550                                                                                     1987
                                                                                                                               1927
                      500
                                                                                                   (BOHMJOJF
Pegel-Konstanz (cm)

                      450
                                   Maximaler Wasserstand
                      400
                                                                                          Mittelwasserstand
                      350

                      300

                      250                                                      Minimaler Wasserstand

                      200
                            Jan.       Feb.       März     Apr.   Mai          Juni         Juli        Aug.            Sep.          Okt.      Nov.   Dez.

Die Witterungsverhältnisse lassen sich auch an den Wasser-                            gabe lag damit wiederum erheblich über dem Planansatz von
ständen des Bodensees ablesen. Auf ein überdurchschnittlich                           124,0 Mio. m³. Die Höhe der Wasserabgabe ist teilweise wit-
nasses Frühjahr in der Bodenseeregion folgten Ende Mai und                            terungsbedingt, hängt aber auch mit dem Mehrbedarf einiger
im Juni wiederholt starke Niederschläge. So fielen Mitte Juni                         Verbandsmitglieder zusammen. Die maximale Tageswasser-
laut einer Pressemitteilung des DWD beispielsweise im St.                             abgabe am Wasserwerksausgang Sipplinger Berg wurde für
Galler Rheintal innerhalb von 48 Stunden zwischen 50 und                              das Jahr 2016 mit 471.430 m³ am 20.07.2016 erzielt. Die
90 mm Regen. Als Folge stieg der Pegel in Konstanz inner-                             mittlere tägliche Trinkwasserabgabe betrug 359.392 m³ pro
halb weniger Tage um etwa 50 cm an, was einem Zuwachs                                 Tag.
von 268 Millionen Kubikmeter Wasser entspricht. Der Boden-
see hat eine Oberfläche von 536 Quadratkilometern. Der Pe-                            Am Ende des Berichtsjahres bestanden Lieferverpflichtungen
gelstand kletterte in dieser Zeit über die Hochwassermarke                            gegenüber
von 4,8 auf über 5 Meter. Die Bodensee-Wasserversorgung
hatte vorsorglich Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen.                                Mitgliedern                                        7.456 l/s
Die Starkregenereignisse sind auch an der Ganglinie des Bo-                           Vertragsabnehmern                                      3 l/s
denseewasserstands zu erkennen. Wie aus der Grafik ersicht-                           Insgesamt                                          7.459 l/s
lich ist, bewegten sich die Wasserstände ab dem Spätsommer
wieder auf dem Niveau des langjährigen Mittels.                                       Die Mitglieder schöpften ihre Bezugsrechte durchschnittlich
Die klimatischen Bedingungen wirkten sich auch im Jahr                                zu 55,4 % (Vorjahr: 55,5 %) aus.
2016 nicht auf die Sicherheit der Trinkwasserversorgung aus
dem Bodensee aus.                                                                     Wasserrechtlich ist es der Bodensee-Wasserversorgung ge-
                                                                                      stattet, 670.000 m³ Wasser pro Tag aus dem Überlinger See
                                                                                      zu entnehmen. Dies entspricht einer mittleren Entnahmerate
                                                                                      von 7.755 Sekundenlitern. Damit liegt die Summe der Liefer-
Wasserabgabe                                                                          verpflichtungen der Bodensee-Wasserversorgung gegenüber
und Beteiligungsquoten                                                                den Verbandsmitgliedern und den Vertragsabnehmern unter-
                                                                                      halb der zulässigen Entnahmerate. Da zudem nie alle Abneh-
                                                                                      mer gleichzeitig ihr maximales Bezugsrecht von der Boden-
Wasserabgabe wie im Vorjahr                                                           see-Wasserversorgung ausschöpfen, stehen die Summe der
                                                                                      Lieferverpflichtungen und das Wasserentnahmerecht in ei-
Im Jahr 2016 wurden 130,7 Mio. m³ Trinkwasser an die Ver-                             nem sicheren und ausgewogenen Verhältnis.
bandsmitglieder abgegeben (Vorjahr: 130,6 Mio. m³). Die Ab-

8                                                                                                                                                             Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   9
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Gesamtaufwendungen
                     und Gesamterträge 2016
                           in Mio. EUR
                                     3,6   Sonstige Erträge
      Übrige Aufwendungen    8,4                                   Erfolgsrechnung und Umlagen
                    Zinsen   0,8    10,9   Wasserentnahmeentgelt
            Abschreibungen   14,8

                                                                   2016 sind Gesamtaufwendungen in Höhe von 74,6 Mio. EUR        Die durchschnittliche Umlage (Umlagebedarf/Jahreswasser-
                                    34,3   Betriebskostenumlage    entstanden. Diese bilden die Basis für die Berechnung der     abgabe) unterschreitet mit 54,35 Cent je m³ die Planvorgabe
                  Personal   21,5                                  Umlagen. Gegenüber dem Vorjahr stellt dies eine Verringe-     in Höhe von 56,44 Cent je m³ um 2,09 Cent je m³ oder 3,7 %.
                                                                   rung um 2,1 Mio. EUR dar. Dabei stehen dem Rückgang der
                                                                   Aufwendungen für den Energiebezug (- 2,2 Mio. EUR), der
                                                                   Personalaufwendungen (- 0,4 Mio. EUR) und der übrigen         Wesentliche Eckdaten
     Wasserentnahmeentgelt   10,9                                  Aufwendungen (- 0,2 Mio. EUR) eine Erhöhung der Abschrei-                                                2016               2015
                                                                   bungen (+ 0,7 Mio. EUR) gegenüber. Bei den anderen Auf-
                                                                   wendungen ergaben sich im Vergleich zum Vorjahr keine         Wasserabgabe Mio. m³                       130,7              130,6
                                    25,8   Festkostenumlage        nennenswerten Veränderungen.                                  Aufwendungen Mio. EUR                        74,6              76,7
                    Strom    18,2
                                                                   Die geplante umlagesenkende Auflösung von Rücklagen in        Umlage insgesamt Mio. EUR                    71,0              71,3
                                                                   Höhe von 1,0 Mio. EUR war nicht erforderlich. Nach Abzug      Durchschnittl. Umlage Cent/m³                54,3              54,6
                                                                   der sonstigen Erlöse und Erträge in Höhe von 4,8 Mio. EUR
     Gesamtaufwendungen      74,6   74,6   Gesamterträge           ergibt sich ein Umlagebedarf von 69,8 Mio. EUR. Von den
                                                                   Verbandsmitgliedern wurden Vorauszahlungen auf die Ver-
                                                                   bandsumlagen in Höhe von 72,4 Mio. EUR geleistet. Vom Un-
                                                                   terschiedsbetrag in Höhe von 2,6 Mio. EUR werden den
                                                                   Verbandsmitgliedern 1,4 Mio. EUR erstattet und 1,2 Mio. EUR
                                                                   einer zweckgebundenen Rücklage zugeführt. 2016 beträgt
                                                                   die Umlage daher für die Verbandsmitglieder insgesamt
                                                                   71,0 Mio. EUR.

                                                                   Bei den Umlagesätzen ergeben sich
                                                                   folgende Veränderungen

                                                                                                          2016          2015

                                                                   Festkostenumlage EUR je l/s         3.454,50      3.288,03
                                                                   Betriebs- und Verwaltungskosten
                                                                   Cent je m³                             14,65         13,89
                                                                   Förderstromkosten Cent je m³           11,63         13,58
                                                                   Entgelt für Wasserentnahme
                                                                   Cent je m³                              8,31          8,31
                                                                   Durchschnittliche Umlage
                                                                   Cent je m³                             54,35         54,59

10                                                                                                                                         Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016     11
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Bilanzstruktur 2016 in Mio. EUR
Investitionen und Finanzierung

Das Investitionsvolumen lag im Berichtsjahr mit 16,7 Mio.       Die Bilanzsumme lag im Geschäftsjahr 2016 mit 205,9 Mio.
EUR auf Vorjahresniveau. Größere Investitionsmaßnahmen          EUR über dem Wert des Vorjahres (203,6 Mio. EUR). Bei einem
waren auf dem Sipplinger Berg die Revision der Ersatzstrom-     Eigenkapitalanteil von 73,4 % (Vorjahr: 73,6 %) sowie lang-                                                   151,1    Stammkapital, Rücklagen
anlage Ost, die Fortführung der Behältersanierungen des HB      fristigen Bankdarlehen und empfangenen Ertragszuschüssen
Zepfenhan und des HB Liptingen, die Erneuerung der NL           von zusammen 17,8 % (Vorjahr: 16,7 %) sind die Bilanzrela-                            Sachanlagen     191,7
Kämpfelbach auf einem Abschnitt von 2.950 m sowie der           tionen weiterhin günstig. Die finanziellen Verpflichtungen
Neubau des Betriebsgebäudes Sternenfels. Im Seepumpwerk         konnten im Berichtsjahr stets fristgerecht erfüllt werden.
konnten die Arbeiten für die Revision der Rohwasserpumpe 2
abgeschlossen werden.                                                                                                                                                                  Ertragszuschüsse, Rückstellungen u. Ä.
                                                                                                                                                                                7,8
Die Investitionen wurden durch Darlehensaufnahmen in                                                                                                                           34,6    Bankdarlehen
Höhe von 6,0 Mio. EUR sowie durch Eigenmittel finanziert.
Bestehende Darlehen wurden mit 3,1 Mio. EUR planmäßig                                                                         Vorräte, Forderungen, flüssige Mittel   14,2     12,4    Sonstige Verbindlichkeiten
getilgt, so dass sich die langfristigen Bankdarlehen von 31,5
Mio. EUR im Vorjahr auf 34,6 Mio. EUR erhöht haben.
                                                                                                                                                            Aktiva    205,9   205,9    Passiva

12                                                                                                                                                                               Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   13
GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
Technischer Bericht

Im Geschäftsbericht des vergangenen Jahres wurde die In-        hat sich diese Art der Trinkwasseraufbereitung und -entkei-       einer Stahl-Glaskonstruktion (ca. 200 m³) versehen, die den     Erneuerung von Steuerkabeln
standhaltungsstrategie der Bodensee-Wasserversorgung vor-       mung bewährt und ist heute nicht mehr wegzudenken.                vorgelagerten Flur-Zugangsbereich begrenzt. Diese Baukon-
gestellt. Die dort entwickelten Eckwerte sind Grundlage für     Ozon ist ein sehr instabiler Stoff, der sich nicht speichern      struktion genügt den heutigen bau- und sicherheitsrechtli-      Die Versorgungsanlagen der Bodensee-Wasserversorgung mit
die jährlichen Investitionen und Instandhaltungsmaßnahmen       lässt und „just-in-time“ vor Ort mit Hilfe von Hochspannung       chen Vorschriften nicht mehr. Da Veränderungen in Teilen        weit auseinanderliegenden Anlagen werden mit Hilfe von
aller Anlagen, so dass auch künftig eine zuverlässige Versor-   hergestellt wird. Bedingt durch seine aggressiven Eigenschaf-     der Bausubstanz vorgenommen wurden und der Anbau in             Prozessleitsystemen über die Leitwarten in Stuttgart und
gung gewährleistet ist.                                         ten kann Ozon das Betriebspersonal gefährden. Arbeits- und        energetischer und sicherheitstechnischer Hinsicht saniert       Sipplingen überwacht und betrieben. Der Datenaustausch
                                                                Gesundheitsschutz müssen deshalb stets stringent berück-          werden musste, wurde der verglaste Bereich insgesamt er-        stützt sich auf ein rund 1.600 km langes Kabelsystem. Histo-
Revision Rohwasserpumpe 2                                       sichtigt werden. Darüber hinaus ist es immer Ziel der Boden-      neuert. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für August 2017       risch bedingt sind die Fernmeldekabel mit verschiedenen
                                                                see-Wasserversorgung, die Wirkung ihrer Wasseraufberei-           geplant.                                                        Kupfer- und Lichtwellenleitern heterogen aufgebaut. Wäh-
Im Seepumpwerk wurde die Rohwasserpumpe 2 nach zwölf            tungsanlagen zu verbessern, um eine noch bessere Trinkwas-                                                                        rend im Zuge der Erneuerung von Trinkwasserleitungen Ka-
Jahren einer weiteren, umfangreichen Revision unterzogen.       serqualität zu erreichen.                                         Leitungsbau                                                     belverbindungen relativ kostengünstig erneuert werden kön-
Seit ihrer Erstinbetriebnahme 1970 hat die Pumpe eine Ge-                                                                                                                                         nen, ist dies insbesondere bei langlebigen Stahlleitungen nicht
samtlaufleistung von 125.000 Betriebsstunden absolviert. Im     Aus diesen Gründen wurden die Optimierungsmaßnahmen               Im Jahr 2016 stand wieder eine Vielzahl von Leitungsbau-        der Fall. In diesen Fällen muss die Erneuerung von Kabeln
September 2015 wurde die Rohwasserpumpe samt Motor              im Umgang mit Ozon weiter fortgesetzt. So verringern bei-         maßnahmen an:                                                   vorgezogen werden.
und Nebenaggregaten demontiert und zur Überarbeitung an         spielsweise zusätzliche Abluftsysteme im Fall eines Austritts
die Hersteller, bzw. Fachfirmen übergeben. Seit Mai 2016 ist    von Ozon die Gefährdung von Mitarbeitern entscheidend. Mit                                                                        Die Fernleitung 5 zwischen den Hochbehältern Hardhof bei
die Pumpe wieder im Regelbetrieb. Die präzise Ausführung        dem Bau von zentralen und geregelten Abluft- und Ozonver-         Übersicht der Leitungsbaumaßnahmen 2016                         Mosbach und Rehberg bei Walldürn wurde Mitte der 1960er
der Arbeiten und der Einsatz neuer Beschichtungsmaterialien     nichtungssystemen an den Zwischenbehältern können wei-                                                                            Jahre als Stahlleitung errichtet. Sie dient heute zur Versor-
brachte das gesamte Aggregat mit 87,2 % wieder auf das          tere Verbesserungen beim Arbeitsschutz erzielt werden. Diese      Kategorie       Anzahl Maßnahmen         Gesamtlänge (km)       gung des Nordens von Baden-Württemberg mit durch-
Wirkungsgradniveau des Auslieferungszustandes.                  Maßnahmen sind auch Voraussetzung um die Zwischenbe-                                                                              schnittlich 210 l/s Trinkwasser. Die Leit- und Fernwirktechnik
                                                                hälter flexibler zu bewirtschaften. Ein flexiblerer Einsatz der   Umlegungen                         4                     0,4    dieses Abschnittes stützt sich auf ca. 5.408 Prozesssignale
Revision Ersatzstromanlage Ost Sipplinger Berg                  Rohwasserpumpen zur Ausnutzung günstiger Preise am                                                                                was etwa 17 % des gesamten Signalumfangs des Verteilbe-
                                                                Strommarkt wird dadurch möglich.                                  Erneuerungen                       5                    14,1    triebs entspricht. Aufgrund der Anfälligkeit des alten Kup-
Nach der Inbetriebnahme der dritten Ersatzstromanlage                                                                               - Leitungen                      3                     3,4    ferkabels steht die Erneuerung auf einer Gesamtlänge von
(ESTA) im Sommer 2015 stehen der Bodensee-Wasserversor-         Durch eine gasdichte Trennung der Wasserkammern in den                                               2                    10,7    ca. 30 Kilometer an, die in drei Bauabschnitte gegliedert ist.
                                                                                                                                    - Steuerkabel
gung 15,3 MW Notstrom-Leistung in den Förder- und Auf-          ozonbelasteten Zwischenbehältern sind Arbeiten in einer                                                                           2016 wurden im zweiten Bauabschnitt rund 10 Kilometer Ka-
bereitungsanlagen zur Verfügung. Mit dem zusätzlichen           Kammer möglich, während die andere Kammer in Betrieb                                                 0                       0    belschutzrohre verlegt. Der Einzug der Kabel und die Inbe-
                                                                                                                                  Neuanschlüsse
dritten Aggregat wurde es jetzt möglich, die beiden vorhan-     bleibt. Dies schafft die Voraussetzungen zur Sanierung der                                                                        triebnahme erfolgen sukzessive.
denen Generatorsätze nach dreißig Jahren Betriebszeit im        Zwischenbehälter im Rahmen des unternehmensweiten Be-
Werk des Herstellers MTU in Friedrichshafen einer General-      hältersanierungsprogramms.                                                                                                        Behältersanierungsprogramm
überholung zu unterziehen. Ziel war eine verbesserte Verbren-                                                                     Erneuerung der Nebenleitung Kämpfelbach
nung mit geringeren Abgaswerten und besserem Wirkungs-          Als Resultat aufwendiger Simulationsberechnungen wurde                                                                            In den Jahren 2005 bis 2007 wurden umfangreiche Bausub-
grad. Mit der Wiederinbetriebnahme wurde die Vorausset-         eine Leitwand in die Kammer West des Zwischenbehälters            Die ca. 13 Kilometer lange Nebenleitung Kämpfelbach mit         stanzuntersuchungen an allen Behälteranlagen der Boden-
zung geschaffen, die ESTA West überholen zu lassen. Die bei-    West eingebaut. Dadurch konnte die Kurzschlussströmung            einem Innendurchmesser DN 250/DN 300 wird in mehreren           see-Wasserversorgung durchgeführt. Der Zustand der Ge-
den verbleibenden Aggregate dienen während der Revision         zwischen Behälterzulauf und -auslauf gestoppt werden. Das         Abschnitten erneuert. Ursache sind einerseits Leckagen in-      samtanlage, speziell der Wasserkammern, wurde dabei auf-
als Rückfallebene. Nach Abschluss aller Revisionen ist damit    Wasser verweilt nun im Schnitt eine halbe Stunde länger im        folge Außenkorrosion als auch ein auffällig hoher Eintrag von   genommen und ausgewertet. Auf dieser Basis erfolgten eine
bei einem großflächigen Stromausfall die Trinkwasserversor-     Behälter, was die Wirkung des Ozons verbessert. Als Neben-        Korrosionsprodukten. Über diese Nebenleitung werden meh-        Dringlichkeitsbeurteilung der Behälter und eine zeitliche Ein-
gung mit über 75 % der mittleren Wasserabgabe gesichert.        effekt gelangt weniger Ozon zum Auslauf des Behälters, was        rere Verbandsmitglieder mit einer gezeichneten Beteiligungs-    ordnung in das Behältersanierungsprogramm.
                                                                wiederum eine mögliche Gefährdung von Mitarbeitern ver-           quote von insgesamt 79 l/s im Raum Pforzheim versorgt.
Optimierung der Ozonanlagen                                     ringert. Der Einbau weiterer Leitwände ist geplant.                                                                               Von 2007 bis 2016 wurden an zwölf Standorten Sanierungs-
                                                                                                                                  Der 2016 erneuerte Abschnitt war rund 2.500 m lang. Analog      maßnahmen durchgeführt bzw. sind aktuell noch in der Aus-
Die Trinkwasseraufbereitung mit Hilfe von Ozon, einem hoch-     Erneuerung der Glasfassade                                        zum Jahr 2015 wurde eine geschweißte Stahlleitung DN 300        führung. Hierfür wurden bisher ca. 12,3 Mio. EUR investiert.
aktiven Sauerstoff, bildet gemeinsam mit der Sandschnellfil-    vor der Hauptwarte Sipplinger Berg                                mit Zementmörtelauskleidung verlegt. Dabei wurden auch
tration den Kern der Wasseraufbereitung im Wasserwerk                                                                             die Abzweigschächte für Ispringen, Neulingen-Göbrichen          Bei einer Sanierung werden nicht nur die Wasserkammern
Sipplinger Berg. Seit Inbetriebnahme in den 1970er Jahren       Das Gebäude der Hauptwarte auf dem Sipplinger Berg ist mit        und Ölbronn-Dürrn ertüchtigt.                                   mit einer neuen, für Trinkwasser geeigneten Beschichtung

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GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
versehen, sondern auch die hydraulischen Einrichtungen der    gonnen. Trotz zusätzlichen Aufwands infolge verschärfter
     Rohrkeller, wie Armaturen erneuert, neue Be- und Entlüf-      Brandschutzbestimmungen konnte die Ausführung der bau-
     tungsanlagen installiert, die Durchströmungssituation ver-    lichen Maßnahmen im April 2016 abgeschlossen werden.
     bessert und die Außenabdichtung der Behälterdecken erneu-
     ert. Alle notwendigen Erhaltungsmaßnahmen an Nebenge-         Bei der Systemkonfiguration des Leitsystems wurde seitens
     bäuden und Außenanlagen werden ebenfalls durchgeführt.        des Lieferanten vorgeschlagen, die ohnehin geplante Weiter-
     Zusätzlich wird, wo konstruktiv möglich, das Behältervolu-    entwicklung entsprechender Funktionen vorzuziehen und
     men durch einen Umbau des Übereiches erhöht.                  den nächsten Releasewechsel einzuleiten. Darüber hinaus
                                                                   wird eine zusätzliche Anpassung des Datenmodells nach Vor-
     Am Hochbehälter Zepfenhan wurde im Zuge der Sanierung         gabe der Bodensee-Wasserversorgung umgesetzt. Dadurch
     durch eine Erhöhung des Übereiches das Behältervolumen        konnten substanzielle Verbesserungen für die künftige Be-
     um 1.250 m³ vergrößert. Die Gesamtmaßnahme wird noch bis      dienung sowie eine vereinfachte Systempflege erreicht wer-
     ins Jahr 2018 fortgesetzt. Am Hochbehälter Liptingen er-      den.
     folgte der 1. Bauabschnitt für Außenabdichtung und Däm-
     mung der Behälterdecke über den Wasserkammern 1 und 3.        Zur Sicherstellung der Funktionen wurde in einem mehrwö-
     Insgesamt wurden bisher ca. 5.500 m² abgedichtet. Der         chigen Testbetrieb ausgewählter Anlagen die Grundfunktio-
     2. Bauabschnitt soll 2017 folgen. Für den Hochbehälter        nen detailliert geprüft und im Dauerbetrieb weiter sukzessive
     Wimsheim haben die Sanierungsarbeiten in den Wasserkam-       optimiert. Diese erfolgreiche Prüfung bildet die Vorausset-
     mern 1 und 2 im November 2016 begonnen. Am Zwischen-          zung für den Einstieg in den Umschluss der Fernwirkanlagen
     behälter West Sipplinger Berg erfolgte eine Fugenabdichtung   auf das neue Prozessleitsystem, dessen Beginn für April 2017
     und Beschichtung der Trennwände und Brüstungen.               geplant ist.

     Für 2017 sind bereits Maßnahmen an fünf Behälterstandor-      Der Umschluss wird nacheinander für jeden der zwölf Ser-
     ten in Planung. Insgesamt sind in den nächsten 20 Jahren      verstandorte und jede der rund 350 Fernwirkstationen erfol-
     Sanierungsmaßnahmen an 18 weiteren Behälterbauwerken          gen. Für die Maßnahmen wird ein Zeitraum von 16 Monaten
     vorgesehen. Das Investitionsvolumen dafür beläuft sich auf    benötigt. Die besondere Herausforderung besteht darin, dass
     ca. 60 Millionen Euro.                                        die Umschlussarbeiten im laufenden Betrieb sowie in Abstim-
                                                                   mung mit notwendigen Umbaumaßnahmen der hydrau-
     Schaltwarte Stuttgart                                         lischen und elektrischen Anlagen abgewickelt werden müs-
                                                                   sen. Mit Abschluss der Erneuerung ist die Leittechnik der Bo-
     Infolge des Alters des Leitsystems in der Zentralen Schalt-   densee-Wasserversorgung wieder auf dem aktuellen und
     warte Stuttgart war die Erneuerung des Prozessleitsystems     zukunftssicheren Niveau.
     unausweichlich. Zudem hat der Hersteller des alten Leitsys-
     tems die Produktion und Ersatzteilversorgung der zugrunde-    Neubau des Betriebsgebäudes
     liegenden Rechnerkomponenten inzwischen aufgegeben. Die       der Betriebsstelle Sternenfels-Stromberg
     Beschaffung und Installation eines konsequent dezentral
     aufgebauten Prozessleitsystems und die Montage der zwölf      Die Schließung des Standortes Sinsheim im Jahr 2015 und
     redundanten Serverpaare wurde an zwölf mit Ersatzstrom-       die erforderliche Unterbringung von zusätzlich rund 13 Mit-
     anlagen ausgerüsteten Standorten im Oktober 2015 abge-        arbeitern an der Betriebsstelle Sternenfels-Stromberg erfor-
     schlossen.                                                    derten den Bau eines neuen Betriebsgebäudes. Die Bauge-
                                                                   nehmigung für das neue Gebäude mit einer Nutzfläche von
     Parallel dazu mussten die baulichen Maßnahmen zur Anpas-      600 m² mit primärer Büronutzung, Sozial- und Betriebsräu-
     sung der Arbeitsplätze und der Raumklimatisierung an die      men wurde im Februar 2016 erteilt.
     aktuellen baulichen und ergonomischen Standards geplant       Baubeginn war Sommer 2016, im September 2017 wird das
     werden. Im Herbst 2015 wurde mit den Umbauarbeiten be-        Gebäude bezugsfertig sein. Die Planung und Konzeption des

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GESCHÄFTS-BERICHT 2016 - Bodensee Wasserversorgung
neuen Gebäudes war Teil des generellen Erneuerungskonzep-       In den zurückliegenden Jahren wurde ein digitaler Arbeits-
tes aller Betriebsstellen.                                      ablauf für die Vorbereitung und Übergabe von Geoinforma-
                                                                                                                                 Dienstleistungen                                                   Energiebericht
                                                                tionen (Leitungen und Bauteilen) in das hydraulische
Das neue Gebäude wird in Ortbetonbauweise auf dem Ge-           Berechnungsprogramm und die dortige Weiterverarbeitung           Die Bodensee-Wasserversorgung steht den Verbandsmitglie-           Die Bodensee-Wasserversorgung betreibt seit 2013 ein zer-
lände der bestehenden Betriebsstelle Sternenfels-Stromberg      entwickelt.                                                      dern mit ihrer jahrelangen Erfahrung in wasserwirtschaftli-        tifiziertes Energiemanagementsystem gemäß der DIN 50001.
ausgeführt. Hierzu wurde eine Erweiterung des bestehenden                                                                        chen Themen, ihrer Leistungsfähigkeit und der hohen Fach-          Ein erfolgreiches Energiemanagementsystem trägt wesent-
Grundstücksnutzungsvertrages mit dem Forst Baden-Würt-          Die Betriebsmitarbeiter der Bodensee-Wasserversorgung            kompetenz ihrer Mitarbeiter zur Seite. Die nachstehende            lich dazu bei, die Energieeffizienz zu verbessern und Energie-
temberg abgeschlossen.                                          wurden 2016 flächendeckend mit geeigneten Tablets ausge-         Übersicht zeigt die Orte, an denen die Bodensee-Wasserver-         einsparpotentiale aufzuzeigen. Zudem werden durch ein
                                                                stattet, die die benötigten digitalen Informationen enthalten.   sorgung für ihre Mitglieder verschiedene Dienstleistungen          Energiemanagementsystem gemäß der DIN 50001 die recht-
Lagerplatz für Schnellkupplungsrohre                            Dazu gehören das mobile Geoinformationssystem, Über-             übernommen hat. Es handelt sich dabei überwiegend um               lichen Anforderungen, welche sich aus dem Energiedienst-
                                                                sichtslängsschnitte für die Leitungsbefüllung und -entlee-       Dienstleistungen in Form von Betriebsführungen, Betriebs-          leistungsgesetz ergeben, erfüllt. Dies bildet eine Grundvor-
Um die für das Land Baden-Württemberg verwalteten               rung, gesonderte Übersichtskarten im Maßstab 1:25.000 und        leitungen und Laboranalytik.                                       aussetzung für eine Reduzierung bei der Stromsteuer, welche
Schnellkupplungsrohre für Katastrophen- und Notfallein-         weitere Informationen für die tägliche Arbeit.                                                                                      2016 über zwei Mio. EUR betrug.
sätze sicher und geschützt zu lagern, wurden für die Be-
triebsstelle Ottmarsheim geeignete Transportcontainer be-       Im Jahr 2016 wurde intensiv an der Kopplung des Prozesses                                                                           Nachdem in den vergangen zwei Jahren lediglich Überprü-
                                                                                                                                    Labordienstleistungen
schafft und aufgestellt. Diese Maßnahme wurde vom Bun-          der Dokumentation der nachrichtentechnischen Anlagen und                                                                            fungsaudits erfolgten, stand in 2016 die Rezertifizierung des
desamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe und         Kabelwege gearbeitet. Auch die Leitungsauskunft an Planer,          Dienstleistungen                                                Audits an. Dieses wurde erfolgreich ohne Beanstandungen
                                                                                                                                    allgemein
vom Land Baden-Württemberg gefördert.                           Baufirmen oder Träger öffentlicher Belange erfolgt mittler-                                                                         durch einen externen Auditor durchgeführt und gilt bis Sep-
                                                                weile weitestgehend digital.                                                                                                        tember 2019.
Erneuerung Elektrotechnik Verteilbetrieb
                                                                                                                                                                                                    Energieverbrauchskennzahlen
                                                                                                                                                                              Heilbronn
Zur Instandhaltung und Erneuerung der Elektroanlagen im
Verteilbetrieb folgt die Bodensee-Wasserversorgung seit Jah-                                                                                                                                        Im vergangenen Geschäftsjahr 2016 betrug der Gesamtener-
ren einem langfristig angelegten Erneuerungskonzept. Da an                                                                                                                                          gieverbrauch der Bodensee-Wasserversorgung 165,1 GWh.
vielen Standorten für Elektroanlagen ungünstige und feuchte                                                                                        Pforzheim                 Stuttgart              Hierbei entfielen 96,8 % auf den Stromverbrauch. Die we-
Umgebungsbedingungen herrschen, leiden die Elektroanlagen                                                                                                                                           sentlichste Kenngröße der Bodensee-Wasserversorgung hin-
und müssen entsprechend häufiger geprüft werden. Alters-                                                                                                                                            sichtlich einer effizienten Energienutzung ist der spezifische

                                                                                                                                          in
bedingt wurden auch mehrere Ersatzstromanlagen erneuert.                                                                                                                                            Nettostromverbrauch bezogen auf die Wasserabgabe an die

                                                                                                                                       Rhe
                                                                                                                                                                    Neck
                                                                                                                                                                        ar   Reutlingen
                                                                                                                                                                                                    Verbandsmitglieder. Der Nettostromverbrauch ist definiert als
Geoinformationssystem – Grundlage                                                                                                                                                     u
                                                                                                                                                                                                    die gemessene elektrische Arbeit der einzelnen Verbraucher
                                                                                                                                                                                  Dona
für die Digitalisierung von Prozessen                                                                                                                                                               abzüglich der eingespeisten elektrischen Energie der Ener-
                                                                                                                                                       Tuttlingen                                   gierückgewinnungsanlagen. Im Jahr 2015 wurden insgesamt
Das Geoinformationssystem der Bodensee-Wasserversorgung                                                                                                                                             23,0 GWh rückgewonnen, wobei 16,3 GWh auf verbandsei-
ist seit vielen Jahren erfolgreich im Einsatz. Neben der kon-                                                                                                                                       gene Anlagen und 6,7 GWh auf Anlagen der Verbandsmit-
tinuierlichen Dokumentation und Auswertung der Anlagen                                                                                                                            Friedrichshafen   glieder entfielen. Bei einer Wasserabgabe im Jahr 2016 von
und Leitungen im Geoinformationssystem ist die unterneh-                                                                                                                                            130,7 Mio. m³ entspricht dies einem spezifischen Energieauf-
mensweite Integration von Informationen und Systemen                                                                                                                                                wand von 1,047 kWh/m³.
eine weitere wichtige Aufgabe.
                                                                                                                                                                                                    Um das selbst gesteckte Ziel zu erreichen, den spezifischen
                                                                                                                                                                                                    Nettostrombedarf auf unter 1 kWh/m³ Trinkwasserabgabe zu
                                                                                                                                                                                                    senken, bedarf es somit noch weiterer Anstrengungen.

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Unternehmenskommunikation

Eigenversorgungskonzept                                        Pumpen des Förder- und Aufbereitungsbetriebs. Die Erkennt-     Im Zuge der Implementierung des neuen Corporate Design           Bei neun ein- und mehrtägigen Veranstaltungen unterstützte
                                                               nisse aus dem Forschungsprojekt sollen im Jahr 2017 in die     wurden weitere Publikationen der Bodensee-Wasserversor-          die Abteilung Unternehmenskommunikation Verbandsmit-
Eine wesentliche Maßnahme, welche 2016 im Rahmen des           Ausschreibung der Stromlieferverträge integriert werden, so    gung auf das neue Erscheinungsbild umgestellt.                   glieder durch Wasserausschank aus dem Trinkwasserwagen.
Energiemanagements realisiert wurde, war die Umsetzung         dass ab 2018 ein Lastmanagement möglich ist.                                                                                    Wie schon in den vergangenen Jahren präsentierte sich das
einer Eigenversorgung durch die Turbinen. Da an einem                                                                         Im Juli 2016 konnte die Geschäftsleitung zusammen mit dem        Unternehmen mit einem neu konzipierten Stand auf der
Großteil der Turbinenstandorte der Stromverbrauch vor Ort      Forschungsvorhaben „Seezeichen“ –                              Bau- und Vergabeausschuss im Seepumpwerk Süßenmühle              Messe „Familie und Heim“ in Stuttgart.
deutlich geringer als die Erzeugung ist, wurden die über-      Zuflüsse und Grundwasser im Bodensee                           das Lagergebäude und den Rastplatz für Radler einweihen.
schüssigen Strommengen in der Vergangenheit ins Netz ein-                                                                     Die lokale Presse berichtete über die Veranstaltung. Im Au-      Die 109. Ausgabe des Kundenmagazins „Kristallklar“ widmete
gespeist und an den örtlichen Energieversorger verkauft. In    Der Bodensee erhält sein Wasser aus dem Rhein und anderen      gust 2016 fand auf der Betriebsstelle Stromberg-Sternenfels      sich der Region Neckar-Alb.
2016 ist es jedoch gelungen die Energierückgewinnungsan-       Zuflüssen, die ihn durchfließen. Ob und in welchem Umfang      der Spatenstich für das neue Betriebsgebäude statt. Zu den
lagen in den Stromliefervertrag für das Seepumpwerk, dem       auch Grundwasser in den Bodensee gelangt, ist bisher weit-     Gästen zählten neben der örtlichen Presse, zahlreiche Vertre-
Hauptenergieverbraucher der Bodensee-Wasserversorgung,         gehend unbekannt. Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen am      ter der Verbandsmitglieder aus dem Umfeld der Betriebs-
zu integrieren, so dass nun die gesamten rückgewonnenen        Grund des Bodensees jedoch Strukturen, die auf Grundwas-       stelle.
Strommengen zur Versorgung des Seepumpwerks verwendet          serquellen hindeuten.
werden. Hierdurch reduziert sich der Fremdstrombezug und                                                                      Jedes Jahr im Juli lädt das Land Baden-Württemberg in seine
die Energiekosten können gesenkt werden. Des Weiteren ist      Ziel von „Seezeichen“ ist es u. a. zu untersuchen, ob und in   Landesvertretung in Berlin zur „Stallwächterparty“ ein. Die
hierdurch die Grundvoraussetzung für die EEG-Umlagebe-         welchen Mengen Grundwasser in den See strömt. Auch             Bodensee-Wasserversorgung hatte mit Unterstützung der In-
freiung auf rückgewonnen Strom geschaffen, die von der Bo-     Transport- und Mischungsprozesse von im Grundwasser ge-        ternationalen Bodenseekonferenz die Ehre, dort ihr Trinkwas-
densee-Wasserversorgung aktuell geprüft wird.                  lösten Stoffen sowie die Ausbreitung und Verteilung von        ser aus Flaschen an die Gäste auszuschenken.
                                                               Wasserinhaltsstoffen, die durch oberflächliche Einträge und
Forschungsvorhaben „EnWasser“ – Erschließung eines             über Flusswasserfahnen in den See gelangen, werden in die-     Pressemitteilungen über die Themen des Jahres wie die Er-
Lastmanagementpotentials in der Wasserversorgung               sem Vorhaben untersucht. Aufgabe der Bodensee-Wasserver-       gebnisse der Verbandsversammlung oder die oben genannten
zur Integration erneuerbarer Energie                           sorgung ist die Ermittlung von ausgewählten Wasserinhalts-     Aktivitäten fanden Niederschlag in der Presse. Zwei Fernseh-
                                                               stoffen und grundwassertypischen Elementen.                    beiträge wurden unter Mitwirkung der Bodensee-Wasserver-
Die Bodensee-Wasserversorgung hat gemeinsam mit dem                                                                           sorgung über das Trinkwasser aus dem Bodensee und die
Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtech-     Das Projekt „Seezeichen“ ist ein Verbundprojekt in der BMBF-   Aufgaben des Unternehmens produziert und von den öffent-
nik (IWES), dem Institut für Strömungsmechanik und hydrau-     Fördermaßnahme „Regionales Wasserressourcen-Manage-            lich-rechtlichen Fernsehanstalten gesendet. Das FWU Institut
lische Strömungsmaschinen (IHS) der Universität Stuttgart      ment für den nachhaltigen Gewässerschutz in Deutschland“       für Film und Bild erstellte in den Anlagen in Sipplingen einen
und dem Beratungsunternehmen Capgemini Consulting im           (ReWaM).                                                       Film über Trinkwassergewinnung und Trinkwasserversorgung
Rahmen des Projektes „EnWasser“ erforscht, wie ein Lastma-                                                                    für Schule und Unterricht.
nagement erschlossen werden kann und ob der Zubau von
weiteren Wasserspeichern auf dem Sipplinger Berg einen                                                                        Der Besucherdienst konnte im Jahr 2016 rund 15.000 Besu-
energiewirtschaftlichen Nutzen generiert. Gefördert wurde                                                                     cher begrüßen, darunter viele Studenten aus dem In- und
das dreijährige Projekt, welches Mitte 2017 endet, durch das                                                                  Ausland, Vertreter anderer Wasserversorgungsunternehmen
BMBF im Rahmen der ERWAS-Fördermaßnahme.                                                                                      sowie internationale Fachgruppen. Mehrere offizielle Dele-
Zentraler Bestandteil des Forschungsvorhabens war die Ent-                                                                    gationen von Verbandsmitgliedern waren als Gäste der Ge-
wicklung eines Softwaretools zur Einsatzoptimierung der                                                                       schäftsleitung im Wasserwerk Sipplingen. Das verbesserte
                                                                                                                              Angebot an Führungen für Feriengäste am Bodensee in den
                                                                                                                              Pfingst- und Sommerferien fand starken Anklang, alle Füh-
                                                                                                                              rungen waren ausgebucht.

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Die Beschaffenheit des Bodenseewassers an den Entnahme-
Laborbetrieb und Wasserbeschaffenheit                                                                                               stellen ist für die Trinkwasserversorgung entscheidend. Die
                                                                                                                                    Entnahme der Bodensee-Wasserversorgung befindet sich in
Bereits seit dem Jahr 2014 werden Überlegungen zur Erneue-       Magnesium, Natrium, Hydrogencarbonat, Sulfat, Chlorid) auf.        einer Tiefe von 60 m und etwa 10 m über Grund. Die Was-
rung des Betriebs- und Forschungslabors der Bodensee-Was-        Mit einer Gesamthärte von 1,61 Millimol Calciumcarbonat je         serqualität wird daher sowohl von oberflächen- als auch von
serversorgung angestellt und in den Gremien beraten. Derzeit     Liter (entspr. ehemals 9,0° deutscher Härte dH) ist es gemäß       sedimentnahen Strömungs-/Mischungsverhältnissen und
sind die Teilbereiche des Labors an zwei Standorten angesie-     Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vom 01.02.2007 dem               biologisch/physikalisch/chemischen Wechselwirkungen ge-
delt. Die Teilbereiche Chemische Analytik sowie Verfahrens-      Härtebereich “mittel“ zuzuordnen. Zudem ist der Nitratwert         prägt. Unter der Annahme, dass der bereits sicht- und spür-
technik und Gewässerschutz sind im Seelabor, dem ältesten        von ca. 4,2 mg/L vergleichsweise gering. Die Konzentrationen       bare Klimawandel zu einer weiteren Erwärmung des Wassers
Gebäude der Bodensee-Wasserversorgung aus dem Jahr               von Schwermetallen oder anthropogenen organischen Spu-             führt und die Anreicherung des Tiefenwassers mit Sauerstoff
1955, untergebracht. Dieses Gebäude ist nicht nur umfassend      renstoffen (z. B. Pestizide, Arzneimittel, Industriechemikalien)   verstärkt negativ beeinflusst wird, sind daher alle Maßnah-
sanierungsbedürftig, sondern für die Mitarbeiter auch nur        liegen – wenn überhaupt nachweisbar – im Submikrogramm-            men, die zu einer Erhöhung der Phosphatkonzentration füh-
über eine Unterführung oder einen gefährlichen Bahnüber-         bereich bzw. Nanogramm-Bereich pro Liter. Insgesamt zeigen         ren, abzulehnen. Das Ziel muss ein naturnaher Phosphat-
gang zu erreichen. Räumlicher Optimierungsbedarf besteht         die mehr als 110.000 im Jahre 2016 im Labor der Bodensee-          gehalt im Wasser des Bodensee sein.
auch im Teilbereich Mikrobiologie, welcher auf dem Sipplin-      Wasserversorgung durchgeführten Einzelanalysen, dass alle
ger Berg beheimatet ist. Der Verwaltungsrat hat in seiner Sit-   rechtlichen Anforderungen der aktuell gültigen Trinkwasser-        Der Einsatz von Fischgehegen im Bodensee führt aus Sicht
zung am 28.06.2016 nach eingehender Beratung die Ge-             verordnung 2001 in der Fassung vom 10.03.2016 in mikro-            der Bodensee-Wasserversorgung zu einem standortgebun-
schäftsleitung u. a. beauftragt, die Planungen zur Realisie-     biologischer, physikalisch/chemischer und radiologischer Hin-      denen, punktuellen Direkteintrag von unerwünschten Stoffen
rung eines gemeinsamen Laborstandorts weiter fortzuführen        sicht stets eingehalten werden.                                    und deren Auswirkungen. Diese stehen den Schutzzielen
und Planungsmittel für den Wirtschaftsplan 2017 vorzuse-                                                                            einer zukunftsorientierten Trinkwasserversorgung entgegen.
hen.                                                             Phosphatmanagement und Aquakultur im Bodensee                      Bei einer geplanten Jahresproduktion von 500 bis 600 t/a Fel-
                                                                                                                                    chen sind – zumindest lokal – unerwünschte Belastungen der
Neben seiner Bedeutung als Ökosystem spielt der Bodensee         Die Regierungschefs der Internationalen Bodenseekonferenz          Wasserbeschaffenheit mit partikulären, organischen Inhalts-
vor allem im Zusammenhang mit der Trinkwasserversorgung          (IBK) haben vor dem Hintergrund der Bedeutung des Boden-           stoffen und Mikroorganismen nicht auszuschließen. Die Ein-
eine herausragende Rolle: er ist einer der größten Trinkwas-     sees als intaktem Ökosystem und als Trinkwasserressource           richtung und der Betrieb von Aquakulturen ist nicht mit den
serspeicher Europas. Bereits 1894/1895 wurden von den            sowie einer nachhaltigen Berufsfischerei ein Dialogforum           allgemein anerkannten Leitgedanken zum Schutz der aqua-
Städten Romanshorn und Stadt St. Gallen die ersten Seewas-       „See und Fisch“ initiiert, um die Ursachen der Ertragseinbrü-      tischen Systeme vor kritischen Belastungen vereinbar. Dem-
serwerke in Betrieb genommen. Heute werden von den ins-          che der Berufsfischerei in den vergangenen Jahren zu er-           entsprechend ist es weder fachlich noch argumentativ dar-
gesamt 16 kommunalen Wasserversorgungsunternehmen                gründen und die bestehenden unterschiedlichen Auffas-              stellbar, dass in der Nähe zu Entnahmebereichen der Trink-
und einem privatwirtschaftlich geführten Unternehmen dem         sungen zu versachlichen und gegenseitiges Verständnis für          wassergewinnung Fischzuchtanlagen aufgebaut werden sol-
See jährlich etwa 170 -180 Mio. m³ Wasser in Tiefen zwi-         die jeweiligen Anliegen der Beteiligten zu schaffen. Ziel ist      len.
schen 40 und 60 m entnommen, davon etwa 130 Mio. m³              die Entwicklung von Handlungsoptionen. Die Bodensee-Was-
durch den Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung. Ins-           serversorgung hat sowohl zum Phosphatmanagement als
gesamt werden über fünf Millionen Menschen in den Kanto-         auch zu den geplanten Aquakulturen ihren Standpunkt deut-
nen Thurgau und St. Gallen sowie in Baden-Württemberg            lich zum Ausdruck gebracht.
und Bayern mit Trinkwasser aus dem Bodensee versorgt.

Neben den quantitativen Aspekten ist das Bodenseewasser
auch aus qualitativer Hinsicht bestens zur Trinkwassergewin-
nung geeignet. Das aus dem Hypolimnion gewonnene und
zu Trinkwasser aufbereitete Wasser weist neben einer gleich-
bleibend niedrigen Temperatur von ca. 5 °C einen ausgewo-
genen Gehalt an ionogenen Inhaltsstoffen (z. B. Calcium,

22                                                                                                                                                                                                  Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   23
Trinkwasseranalyse 2016

24                        Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016   25
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 2
Jahresmittelwerte 2016
                                                                                                              Parameter                          Einheit     Messwert                    Grenzwert                  Prüfverfahren
                                                                                                                                                                                    TrinkkwV 2001

                                                                                                              Antimon                              mg/L        0,00013                       0,0050          EN ISO 17294-2 (E 29)
Beschaffenheit des abgegebenen Trinkwassers aus dem Bodensee
                                                                                                              Arsen                                mg/L        0,00072                        0,010          EN ISO 17294-2 (E 29)
gemäß Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001), in der Fassung vom 10.03.2016
                                                                                                              Benzo-(a)-pyren                      mg/L    < 0,0000025                    0,000010                DIN 38407 (F 39)
Jahresmittelwerte 2016 des Trinkwassers nach Abschluss der Aufbereitung
                                                                                                              Blei                                 mg/L       < 0,0005                        0,010          EN ISO 17294-2 (E 29)
am Ausgang des Wasserwerks Sipplinger Berg
                                                                                                              Cadmium                              mg/L      < 0,00005                       0,0030          EN ISO 17294-2 (E 29)
                                                                                                              Epichlorhydrin*)                     mg/L           n.d.                      0,00010
Mikrobiologische Parameter, Anlage 1 - Teil 1                                                                 Kupfer                               mg/L        0,00056                          2,0          EN ISO 17294-2 (E 29)
                                                                                                              Nickel                               mg/L        0,00045                        0,020          EN ISO 17294-2 (E 29)
Parameter                                   Einheit   Messwert       Grenzwert               Prüfverfahren    Nitrit                               mg/L        < 0,005                         0,50            DIN EN 26777 (D 10)
                                                                   TrinkV 2001
                                                                                                              Polyzyklische aromatische
Escherichia coli (E.coli)             Anzahl/100 mL        n.n.              0     DIN EN ISO 9308-1 (K 12)   Kohlenwasserstoffe                   mg/L           n.n.                      0,00010                DIN 38407 (F 39)
Enterokokken                          Anzahl/100 mL        n.n.              0     DIN EN ISO 7899-2 (K 15)      Benzo-(b)-fluoranthen             mg/L      < 0,00001
                                                                                                                 Benzo-(k)-fluoranthen             mg/L      < 0,00001
                                                                                                                 Benzo-(ghi)-perylen               mg/L      < 0,00001
Chemische Parameter, Anlage 2 - Teil 1                                                                           Indeno-(1,2,3-cd)-pyren           mg/L      < 0,00001
                                                                                                              Trihalogenmethane **)                mg/L           n.n.                        0,050          DIN EN ISO 10301 (F 4)
Parameter                                   Einheit   Messwert        Grenzwert              Prüfverfahren       Trichlormethan                    mg/L        < 0,001
                                                                  TrinkwV 2001
                                                                                                                 Bromdichlormethan                 mg/L        < 0,001
Acrylamid*)                                   mg/L         n.d.         0,00010                                  Dibromchlormethan                 mg/L        < 0,001
Benzol                                        mg/L    < 0,00025          0,0010             DIN 38407 (F 9)      Tribrommethan                     mg/L        < 0,001
Bor                                           mg/L        0,013             1,0       EN ISO 17294-2 (E 29)   Vinylchlorid*)                       mg/L           n.d.                     0,00050
Bromat                                        mg/L       0,0022           0,010     DIN EN ISO 15061 (D 34)
Chrom, gesamt                                 mg/L     < 0,0005           0,050       EN ISO 17294-2 (E 29)
Cyanid, gesamt                                mg/L      < 0,002           0,050    DIN EN ISO 14403-2 (D 3)
1,2-Dichlorethan                              mg/L     < 0,0003          0,0030      DIN EN ISO 10301 (F 4)
Fluorid                                       mg/L         0,08             1,5   DIN EN ISO 10304-1 (D 20)
Nitrat                                        mg/L          4,2             50    DIN EN ISO 10304-1 (D 20)
Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe und
                                              mg/L    < 0,00005         0,00010                PV OAn-022
Biozidprodukte, neues Prüfverfahren
Pflanzenschutzmittel-Wirkstoffe
                                              mg/L         n.n.        0,00050
und Biozidprodukte insgesamt
Quecksilber                                   mg/L    < 0,00005          0,0010     DIN EN ISO 17852 (E 35)
Selen                                         mg/L      < 0,001           0,010       EN ISO 17294-2 (E 29)
Tetrachlorethen und Trichlorethen             mg/L          n.n           0,010      DIN EN ISO 10301 (F 4)
Uran                                          mg/L       0,0011           0,010       EN ISO 17294-2 (E 29)

26                                                                                                                                                                       Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016      27
Indikatorparameter, Anlage 3                                                                                                   Zu untersuchende Parameter gemäß Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vom 29.04.2007

Parameter                                     Einheit   Messwert        Grenzwert/Anforderung                 Prüfverfahren    Parameter                                 Einheit                              Messwert                       Grenzwert                 Prüfverfahren
                                                                                 TrinkwV 2001                                                                                                                                           TrinkkwV 2001

Aluminium                                       mg/L      < 0,010                         0,200        EN ISO 17294-2 (E 29)   Calciumcarbonat                           mmol/L                                     1,61                                              DIN 38409 (H 6)
Ammonium                                        mg/L                                       0,50              DIN 38406 (E 5)   (Gesamthärte)                               °dH                                       9,0                                            DIN 38406 (E 3-3)
                                                          < 0,010
Chlorid                                         mg/L           7,5                          250    DIN EN ISO 10304-1 (D 20)   Härtebereich                                                                       mittel

Clostridium perfringens
einschl. Sporen                      Anzahl/100 mL            n.n.                            0       TrinkwV 2001, Anlage 5

Coliforme Bakterien                  Anzahl/100 mL            n.n.                            0     DIN EN ISO 9308-1 (K 15)
Eisen                                           mg/L       0,0085                         0,200        EN ISO 17294-2 (E 29)
                                                                                                            DIN 38406 (E32)    Sonstige Parameter
Färbung (SAK436 nm )                             1/m       < 0,02                            0,5       DIN EN ISO 7887 (C 1)
                                                                                                                               Parameter                                 Einheit                              Messwert                       Grenzwert                 Prüfverfahren
Geruch                                           TON    1 bei 25°C                    3 bei 25°C           DIN EN 1622 (B 3)
                                                                                                                                                                                                                                           TrinkV 2001
Geschmack                                                  neutral          Für den Verbraucher                    DEV B1/2
                                                                           annehmbar und ohne                                  Barium                                       mg/L                                   0,026                                        EN ISO 17294-2 (E 29)
                                                                          anormale Veränderung
                                                                                                                               Basekapazität bis pH 8,2                  mmol/L                                    0,054                                              DIN 38409 (H 7)
Koloniezahl bei 22°C                       Anzahl/mL          n.n.                     20/mL**)       TrinkwV 1990, Anlage 1
                                                                                                                               Calcium                                      mg/L                                      48                                       DIN EN ISO 7980 (E 3a)
Koloniezahl bei 36°C                       Anzahl/mL          n.n.                    100/mL**)       TrinkwV 1990, Anlage 1
                                                                                                                               Kalium                                       mg/L                                     1,4                                             DIN 38406 (E 13)
Elektrische Leitfähigkeit                      µS/cm          335                 2.790 bei 25°C          DIN EN 27888 (C 8)
                                                                                                                               Kobalt                                       mg/L                               < 0,0005                                         EN ISO 17294-2 (E 29)
Mangan                                          mg/L     < 0,0005                          0,05        EN ISO 17294-2 (E 29)
                                                                                                                               Lithium                                      mg/L                                 0,0023                                         EN ISO 17294-2 (E 29)
Natrium                                         mg/L           5,4                          200             DIN 38406 (E 14)
                                                                                                                               Magnesium                                    mg/L                                     8,1                                       DIN EN ISO 7980 (E 3a)
Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC)          mg/L           1,0    ohne anormale Veränderung            DIN EN 1484 (H 3)
                                                                                                                               Molybdän                                     mg/L                                 0,0018                                         EN ISO 17294-2 (E 29)
Sulfat                                          mg/L            34                          240    DIN EN ISO 10304-1 (D 20)
                                                                                                                               Phosphat-Phosphor                            mg/L                                < 0,003                                        DIN EN ISO 6878 (D 11)
Trübung                                          NTU       < 0,05                            1,0           DIN EN 7027 (C 2)
                                                                                                                               Rubidium                                     mg/L                                  0,0011                                        EN ISO 17294-2 (E 29)
Wasserstoffionen-Konzentration           pH-Einheiten    8,02 / 9°C              ≥ 6,5 und ≤ 9,5             DIN 38404 (C 5)
                                                                                                                               SAK 254nm                                     1/m                                    1,16                                        DIN EN ISO 7887 (C 1)
Calcitlösekapazität                       mg/L CaCO3          -3,4                            5             DIN 38404 (C 10)
                                                                                                                               Säurekapazität bis pH 4,3                 mmol/L                                     2,58
                                                                                                                                                                                                                                                                      DIN 38409 (H 7)
                                                                                                                               Carbonathärte                               °dH                                      7,22
                                                                                                                               Sauerstoff                                   mg/L                                   16,94                                         DIN EN 25813 (G 21)
                                                                                                                               Silicium                                     mg/L                                     1,5                                        EN ISO 17294-2 (E 29)
Radioaktive Parameter, Anlage 3a                                                                                               Strontium                                    mg/L                                    0,46                                        EN ISO 17294-2 (E 29)

Parameter                                     Einheit   Messwert        Grenzwert/Anforderung                 Prüfverfahren
                                                                                 TrinkwV 2001

Radon-222                                        Bq/L        < 0,3                          100      KIT H-Rn-222 TWASS-01     Legende
Tritium                                          Bq/L          n.d.                         100
                                                                                                                               n.n. = nicht nachweisbar      *) Der Grenzwert bezieht sich auf die Restmonomerkonzentration im Wasser, berechnet auf Grund der
Gesamtrichtdosis***)                        mSv/Jahr           n.d.                          0,1                               n.b. = nicht bestimmbar          maximalen Freisetzung nach den Spezifikationen des entsprechenden Polymers und der angewandten Polymerdosis
Gesamt-Alpha-Aktivität***)                       Bq/L       0,037                          0,05             KIT MB SUM 003     n.d. = nicht durchgefü hrt   **) unmittelbar nach Abschluss der Aufbereitung im desinfizierten Wasser
                                                                                                                                                             ***) Untersuchung im Rahmen des vereinfachten Screenings auf radioaktive Parameter im Trinkwasser.
                                                                                                                                                                  Der Parameterwert für die Richtdosis gilt ohne weitere nuklidspezifische Untersuchungen ebenfalls als eingehalten,
                                                                                                                                                                  wenn die Gesamt-Alpha-Aktivitätskonzentration gleich oder weniger als 0,05 Bq/L beträgt.

28                                                                                                                                                                                                                         Bodensee-Wasserversorgung · Geschäftsbericht 2016       29
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