GESCHÄFTSBERICHT 2018 - NEUE AARGAUER BANK - Neue Aargauer Bank AG
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Kurzporträt Josef Meier, Verwaltungsratspräsident (links), und Roland Herrmann, CEO (rechts), Kunsthaus Aarau Die Neue Aargauer Bank AG (NAB) mit Hauptsitz in Aarau ist Am 31. Dezember 2018 wies die NAB eine Bilanzsumme von die führende Regionalbank in ihrem Marktgebiet, das den 23 Milliarden Franken aus, und sie erwirtschaftete im Kanton Aargau und die angrenzenden Gebiete umfasst. Als Geschäftsjahr 2018 einen Reingewinn von 118.9 Millionen regional stark verankerte Bank ist die NAB nahe bei ihren Franken. Die NAB beschäftigte Ende 2018 722 Personen, Kundinnen und Kunden. Jede zweite Aargauerin und jeder was 531 Vollzeitstellen entspricht. Davon sind 42 Lernende, zweite Aargauer unterhält eine NAB Geschäftsbeziehung. welche gemäss Vorgaben mit 50 % eingerechnet sind. Als Universalbank deckt die NAB die Bedürfnisse von Privat- und Firmenkunden ab; vermögende Privatkunden werden ex- klusiv im Private Banking betreut. Jungen Erwachsenen in Ausbildung bietet die NAB ein attraktives Newcomer-Paket an. Bild Titelseite: Linn 3
ST R AT E GI E NAB GESCHÄF TSBER I CHT Die wichtigsten Zahlen des Geschäftsjahres 2018 Veränderung Veränderung Erfolgsrechnung (in Mio. CHF) 2018 2017 absolut in % Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft 319.7 329.4 –9.7 –2.9 % Geschäftsaufwand –169.2 –177.5 8.3 –4.7 % Bruttogewinn 150.5 151.9 −1.4 –0.9 % Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen –3.5 –3.6 0.1 –2.8 % auf Sachanlagen und immateriellen Werten Veränderungen von Rückstellungen und übrigen –1.4 –2.0 0.6 –30.0 % Wertberichtigungen sowie Verluste Geschäftserfolg 145.6 146.3 −0.7 –0.5 % Ausserordentlicher Ertrag 0.0 0.4 –0.4 –100.0 % Ausserordentlicher Aufwand 0.0 0.0 0.0 n.a. Steuern –26.7 –26.9 0.2 −0.7 % Jahresgewinn 118.9 119.8 −0.9 −0.8 % Bilanz (in Mio. CHF) Bilanzsumme 23’042.0 23’076.2 –34.2 –0.1 % Forderungen gegenüber Kunden 731.6 738.2 –6.6 –0.9 % Hypothekarforderungen 18’905.0 18’706.0 199.0 1.1 % Verpflichtungen aus Kundeneinlagen und Kassenobligationen 13’528.0 13’183.5 344.5 2.6 % Eigenkapital 1’532.9 1’481.0 51.9 3.5 % Kennzahlen zu Erfolgsrechnung / Bilanz und Volumen Geschäftsaufwand in % des Erfolges aus dem 52.9 53.9 –1.0 –1.8 % ordentlichen Bankgeschäft (CIR) Bruttogewinn pro Mitarbeitenden (in Tsd. CHF) 291.3 288.1 3.2 1.1 % Eigenkapitalrendite (RoE) in % 7.9 8.3 –0.4 –4.7 % Gesamtkapitalrendite (RoA) in % 0.5 0.5 0.0 3.2 % Kundengelder in % der Kundenausleihungen 68.9 67.8 1.1 1.6 % Netto-Neugeld-Zufluss (NNA) in Mio. CHF 576.7 605.4 –28.7 –4.7 % Kundenvermögen (AuM) in Mio. CHF 17’456.9 18’438.5 –981.6 –5.3 % Kennzahlen Kapital und Liquidität siehe Kapitel 4, «Offenlegung nach Anhang 2 FINMA-RS 2016/1», Seite 62 Mitarbeitende (Vollzeitstellen) Bestand (teilzeitbereinigt) 531.4 544.4 –13.0 davon Lernende (42 Personen zu 50 %) 21.0 21.5 –0.5 Geschäftsstellen 26 26 0 4
Inhaltsverzeichnis 1. Finanzbericht 2018 1.1 Entwicklung der Bank – 8 1.2 Bilanz und Ausserbilanz per 31. Dezember 2018 – 14 1.3 Erfolgsrechnung 2018 – 15 1.4 Verteilung des Bilanzgewinns – 16 1.5 Nachweis des Eigenkapitals – 16 2. Anhang zur Jahresrechnung 2018 2.1 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Personalbestand – 18 2.2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze – 23 2.3 Informationen zu den Bilanzgeschäften – 28 2.4 Informationen zu den Ausserbilanzgeschäften – 36 2.5 Informationen zur Erfolgsrechnung – 36 2.6 Informationen zu den Vergütungen – 38 2.7 Bericht der Revisionsstelle – 40 3. Corporate Governance 3.1 Allgemeines und Kapitalstruktur – 42 3.2 Verwaltungsrat – 44 3.3 Geschäftsleitung – 53 3.4 Beiräte – 55 3.5 Organigramm – 56 3.6 Entschädigungen und Informationen – 58 3.7 Geschäftsstellen und Online Services – 60 4. Kennzahlen Kapital und Liquidität 4.1 Kennzahlen Kapital und Liquidität – 62 5
«Bei den Privat- und Firmen- kunden im Aargau sind wir bei den Ausleihungen und bei den Anlagen strategiekon- form gewachsen. Wir sind stolz, dass die Anlage- beratung der NAB von der BILANZ zum achten Mal in Folge ausgezeichnet wurde. Das hat keine an- dere Bank in der Schweiz geschafft.» CEO Roland Herrmann
1. Finanzbericht 2018 1.1 Entwicklung der Bank – 8 1.2 Bilanz und Ausserbilanz per 31. Dezember 2018 – 14 1.3 Erfolgsrechnung 2018 – 15 1.4 Verteilung des Bilanzgewinns – 16 1.5 Nachweis des Eigenkapitals – 16 Oberflachs
FI NAN Z B E R I CHT 2 0 1 8 NAB GESCHÄF TSBER I CHT 1. 1 Entwicklung der Bank Zahlenangaben Zusammenfassung ches in erstklassigen Schweizer-Franken-Obligationen ge- in CHF, falls nicht anders Die NAB darf 2018 in einem wettbewerbsintensiven Umfeld halten wurde. Der verbleibende Saldo setzt sich aus den Pflicht- angegeben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Die Kunden- lagerwechseln, den ersteigerten Liegenschaften sowie den volumen im Kerngeschäft mit Privat- und Firmenkunden ent- gehaltenen Aktienbeständen zusammen. Die übrigen Aktivpo- wickelten sich strategiekonform. Sowohl die Hypothekarforde- sitionen veränderten sich im Vergleich zum Vorjahr nur gering. rungen wie auch die uns anvertrauten Kundengelder konnten gesteigert werden. Bilanz: Entwicklung der Passiven Die Verpflichtungen aus Kundeneinlagen erhöhten sich Die Erträge aus dem ordentlichen Bankgeschäft erreichten im Berichtsjahr um 379 Mio. (+2.9 %). Ein beachtlicher Teil der das Vorjahresergebnis nicht, und die Geschäftsbereiche konn- anvertrauten Einlagen wurde in die Spar- und Anlageproduk- ten die guten Vorjahresergebnisse nicht ganz wiederholen. te der NAB investiert. Die von den Kunden oft zur Liquiditäts- Der Geschäftsaufwand wurde aufgrund weiterer Effizienzstei- steuerung eingesetzten Kreditorengelder auf Sicht und Zeit gerungen und eines strikten Kostenmanagements gegenüber trugen einen grossen Teil zum Anstieg der Kundeneinlagen dem Vorjahr nochmals deutlich gesenkt. Sowohl der Personal- bei. Die Kassenobligationen werden im aktuellen Zinsum- aufwand wie auch der Sachaufwand haben dazu beigetragen. feld weiterhin nicht nachgefragt. Der Bestand reduzierte sich Der Reingewinn von 118.9 Mio. liegt nur leicht um 0.8 % unter auf neu 38 Mio. dem Vorjahr. Der Bestand der Pfandbriefdarlehen blieb gegenüber dem Bilanz: Entwicklung der Aktiven Vorjahr praktisch gleich (+0.1 Mio.). Die Verpflichtungen aus Die Kundenausleihungen erhöhten sich um 192 Mio. Wertpapierfinanzierungsgeschäften sind abhängig von (+1.0 %). Dazu beigetragen haben die Hypothekarforde- den Finanzanlagen. Durch den Verkauf der Finanzanlagen rungen, welche gegenüber dem Vorjahr um 199 Mio. wurden diese entsprechend zurückgeführt. Durch den höhe- (+1.1 %) auf 18.9 Mrd. gestiegen sind. Massgebend dazu bei- ren Bestand an Kundengeldern konnten die Verpflichtun- getragen hat das Kerngeschäft mit Hypotheken an Privat- gen gegenüber Banken um 184 Mio. reduziert werden. Vor kunden im Kanton Aargau. Die höheren Ausleihungen wider- allem dank dem Anstieg der Kundengelder verbesserte sich spiegeln die Strategie der NAB, die grossen Wert auf eine das Refinanzierungsverhältnis im Kundengeschäft auf 68.9 % nachhaltige Kreditpolitik legt und sich auf die Finanzierung (Vorjahr 67.8 %). von Wohneigentum von Privaten und die Vergabe von Kredi- ten an Firmen im Kanton Aargau fokussiert. Die seit Jahren Das Eigenkapital erhöhte sich um die Einlagen in die Reser- sehr tiefen Wertberichtigungen für Ausfälle (ohne Ausserbi- ven von 53 Mio. aus dem Vorjahresgewinn. Ende 2018 weist lanzgeschäft) reduzierten sich um weitere 1.7 Mio. und die NAB ein Eigenkapital von 1.53 Mrd. (6.7 % der Bilanzsum- entsprechen mit 22.4 Mio. nur 0.11 % (Vorjahr 0.12 %) des Be- me) aus. Mit einer Kernkapitalquote von 16.3 % und einer Total standes. Die privaten Kunden bevorzugen weiterhin Fest- Capital Ratio von 16.3 % übertrifft die NAB die Anforderungen hypotheken und Rollover-Hypotheken (LIBOR). Die variablen der FINMA deutlich. Hypotheken machen mit 244 Mio. noch 1.3 % der Hypothe- karforderungen aus. Entwicklung Neugelder Im Berichtsjahr gelang es der NAB dank ihrer ausgezeichne- Die übrigen Forderungen gegenüber Kunden, welche ten Anlagekompetenz, Netto-Neugelder privater Kunden primär feste Vorschüsse und Kontokorrentkredite für kom- (NNA) von 577 Mio. zu generieren, was beinahe dem Vorjah- merzielle und öffentlich-rechtliche Kunden betreffen, bewe- reswert von 605 Mio. entspricht. Der Rückgang gegenüber gen sich mit 732 Mio. (−0.9 %) auf Vorjahresniveau. Die leichte dem Vorjahr ist auf die Fokussierung auf das Kerngeschäft mit Abnahme der volatilen Kundenforderungen basiert auf der or- Privat- und Firmenkunden im Kanton Aargau und den damit dentlichen Geschäftstätigkeit. Durch das weiterhin tiefe Zins- verbundenen Verzicht der Weiterführung des Geschäfts mit umfeld optimieren kommerzielle und institutionelle Kunden externen Vermögensverwaltern zurückzuführen. Der fast er- ihre Liquidität und damit ihre Kreditbeanspruchungen. reichte Vorjahreswert zeugt von einem anhaltend grossen Kundenvertrauen und ist ein Beweis für die hohe Beratungs- Die Reduktion der Finanzanlagen von 228 Mio. beinhaltet qualität. Insgesamt betreut die NAB 17.5 Mrd. Kundenvermö- vorwiegend den Verkauf des Wertschriftenportefeuilles, wel- gen (AuM). 8
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT F INANZBERIC HT 2018 Bilanzentwicklung und Struktur der Aktiven 2017/2018 Alle Angaben in Mio. CHF und % 2017 2018 23’076.2 (100 %) 23’042.0 (100 %) Hypothekarforderungen 18’706.0 | 81.06 % | 18’905.0 | 82.05 % Flüssige Mittel, Banken 3’118.20 | 13.51 % | 3’140.1 | 13.63 % Forderungen gegenüber Kunden 738.2 | 3.20 % | 731.6 | 3.17 % Handel, Finanzanlagen, Beteiligungen 275.8 | 1.20 % | 47.4 | 0.21 % Übrige Aktiven 238.0 | 1.03 % | 217.9 | 0.94 % Bilanzentwicklung und Struktur der Passiven 2017/2018 Alle Angaben in Mio. CHF und % 2017 Kundeneinlagen 2018 23’076.2 (100 %) 13’110.8 | 56.82 % | 13’490.2 | 58.55 % 23’042.0 (100 %) Anleihen und Pfandbriefdarlehen 4’917.9 | 21.31 % | 4’918.0 | 21.34 % Banken 3’174.6 | 13.76 % | 2’990.2 | 12.98 % Eigenkapital 1’481.0 | 6.42 % | 1’532.9 | 6.66 % Verpflichtungen aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften 243.0 | 1.05 % | 0.0 | 0.00 % Kassenobligationen 72.7 | 0.31 % | 37.8 | 0.16 % Übrige Passiven 76.2 | 0.33 % | 72.9 | 0.31 % 9
FI NAN Z B E R I CHT 2 0 1 8 NAB GESCHÄF TSBER I CHT Erfolgsrechnung Aufwand 2017/2018 Alle Angaben in Mio. CHF und % 2017 2018 Total Aufwand 329.8 Total Aufwand 319.7 Jahresgewinn 119.8 | 36.32 % | 118.9 | 37.19 % Personalaufwand 89.8 | 27.23 % | 89.3 | 27.93 % Sachaufwand 87.7 | 26.59 % | 79.9 | 24.99 % Steuern 26.9 | 8.16 % | 26.7 | 8.35 % Ausserordentlicher Aufwand 0.0 | 0.00 % | 0.0 | 0.00 % Wertberichtigungen, Abschreibungen, Rückstellungen und Verluste 5.6 | 1.70 % | 4.9 | 1.54 % Erfolgsrechnung Ertrag 2017/2018 Alle Angaben in Mio. CHF und % 2017 2018 Total Ertrag 329.8 Total Ertrag 319.7 Nettoerfolg Zinsengeschäft 229.5 | 69.59 % | 226.0 | 70.69 % Erfolg Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 68.4 | 20.74 % | 67.7 | 21.18 % Erfolg Handelsgeschäft 26.2 | 7.94 % | 21.0 | 6.57 % Ausserordentlicher Ertrag 0.4 | 0.12 % | 0.0 | 0.00 % Übriger ordentlicher Erfolg 5.3 | 1.61 % | 5.0 | 1.56 % 10
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT F INANZBERIC HT 2018 Erfolgsrechnung: Zusammenfassung Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft Das Geschäftsjahr 2018 der NAB schliesst erneut mit einem Die unveränderte Zinssituation beeinflusst das Zinsenge- guten Jahresgewinn von 118.9 Mio. Dieser entspricht prak- schäft der NAB auch in der Berichtsperiode. Die NAB verzich- tisch dem Vorjahr und ist 0.9 Mio. oder 0.8 % tiefer. tete wie in den Vorjahren darauf, die Negativzinsen den Privat- und Firmenkunden weiter zu geben. Einzig im Inter- In der Berichtsperiode hat die Schweizerische Nationalbank bankenbereich und bei einzelnen Institutionellen Kunden mit (SNB) an ihrer Negativzinspolitik festgehalten, was das Zin- hoher Liquidität war sie gezwungen, sich dem Marktverhal- sengeschäft weiterhin beeinflusst. Durch die anhaltend tiefe ten anzupassen. Der Zinsertrag sank um 6.5 Mio. und der Zinssituation und den anhaltenden Druck auf die Zinsmargen Zinsaufwand um 9.1 Mio., was zu einem um 2.6 Mio. erhöh- im Neugeschäft und bei Verlängerungen reduzierte sich der tem Bruttozinserfolg führte. Die ausfallrisikobedingten Zinserfolg weiter. Um diesen Rückgang im Aktivgeschäft auf- Wertberichtigungen lagen 2018 netto mit 1.3 Mio. erfreulich zufangen, senkte die NAB, wo noch möglich, ihre Zinsen im tief (Vorjahr Auflösung von 4.8 Mio.). Daraus resultiert ein Passivgeschäft. Durch diese Massnahmen sowie tiefere Refi- um 3.5 Mio. (−1.5 %) geringerer Nettozinserfolg. nanzierungskosten beim Ersatz von verfallenen Pfandbrief- darlehen konnte der Zinsaufwand reduziert werden. Dank ei- Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungs- nem gesunden Kreditportfolio fielen die zu bildenden geschäft litt unter geringen Volumen im Wertschriften- und Netto-Wertberichtigungen gering aus und wirkten sich posi- Anlagegeschäft. Die beliebten MyNAB-Anlagelösungen ver- tiv auf das Ergebnis aus. mochten die Reduktion nicht vollständig zu kompensieren. Die Kommissionen aus dem Wertschriften- und Anlagege- Die Wertschriftenkommissionen reduzierten sich aufgrund schäft reduzierten sich um 1.6 Mio. zum Vorjahr. Mit 3.2 Mio. rückgehender Volumen gegenüber 2017 und konnten durch erhöhten sich die Kreditkommissionen leicht. Die Kommissio- die beliebten MyNAB-Anlagelösungen nicht vollständig auf- nen aus dem übrigen Dienstleistungsgeschäft reduzierten gefangen werden. Der Rückgang im Handelserfolg ist mass- sich um 0.5 Mio. (−2.1 %). Der Kommissionsaufwand konnte geblich auf einen höheren Nettoaufwand aus dem Zinsabsi- gegenüber dem Vorjahr um 1.1 Mio. (−14.1 %) reduziert wer- cherungsgeschäft zurückzuführen. Der Geschäftsaufwand den. Zu diesem besseren Ergebnis hat der Verzicht der Wei- konnte trotz substanziellen Investitionen ins Geschäftsstellen- terführung des Geschäfts mit externen Vermögensverwaltern netz und in die Digitalisierung aufgrund von Effizienzsteige- beigetragen. Mit einem Ergebnis von insgesamt 67.7 Mio. rungen und einem strikten Kostenmanagement gegenüber steuerte das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft wei- dem Vorjahr gesenkt werden. Sowohl der Personalaufwand terhin einen wesentlichen Beitrag zum Bruttoertrag bei. wie auch der Sachaufwand haben dazu beigetragen. Der Handelserfolg reduzierte sich um 5.2 Mio. auf 21.0 Mio. Ertrag: Der Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft Dieser Rückgang basiert einerseits auf einem Nettoaufwand lag mit 319.7 Mio. um 2.9 % unter dem Vorjahr. Neben einem aus den Zinsabsicherungsgeschäften von 2.0 Mio. (2017 Net- Rückgang von 3.5 Mio. aus dem Zinsengeschäft reduzierten toertrag von 0.6 Mio.). Andererseits musste eine Forderung sich auch der Kommissionserfolg um 0.7 Mio. und der Han- aus einem bestehenden Konkurs bereinigt werden, indem die delserfolg um 5.2 Mio. Der übrige ordentliche Erfolg lag um Position wertberichtigt wurde. Die Bewertungskorrektur 0.3 Mio. unter Vorjahr. schlägt sich mit einem Aufwand von 1.9 Mio. im Handelser- folg aus Beteiligungstiteln nieder. Der Erfolg aus dem Devi- Aufwand: Der Geschäftsaufwand reduzierte sich um sen- und Notenhandel reduzierte sich gegenüber dem Vor- 8.3 Mio. Dabei verringerte sich sowohl der Personalaufwand jahr um 0.5 Mio. um 0.5 Mio. auf 89.3 Mio. wie auch der Sachaufwand um 7.8 Mio. auf 79.9 Mio. Die Cost-Income Ratio (CIR) verbes- Der Eigenhandel in Wertschriften und die übrigen Handelser- serte sich auf 52.9 % (Vorjahr 53.9 %). träge sind für die NAB von untergeordneter Bedeutung, weil sie sich auf das Kundengeschäft mit Privat- und Firmenkun- Der Steueraufwand ist mit 26.7 Mio. leicht unter dem Vor- den im Aargau fokussiert. jahreswert von 26.9 Mio. Damit partizipieren die Aargauer Gemeinden, der Kanton Aargau und der Bund erneut am er- Der übrige ordentliche Erfolg reduzierte sich leicht um freulichen Ergebnis der NAB. 0.3 Mio. Dabei nahm der Liegenschaftserfolg um 0.1 Mio. 11
FI NAN Z B E R I CHT 2 0 1 8 NAB GESCHÄF TSBER I CHT ab. Die übrigen ordentlichen Ertragspositionen sind von welche zu tieferen Kostenverrechnungen führten. Aufwen- untergeordneter Bedeutung und bewegen sich im erwarte- dungen, die in einem Krisenfall als kritische Dienstleistungen ten Rahmen. einzustufen sind, wurden teilweise in den direkten Sachauf- wand (4.6 Mio.) transferiert. Trotz Reduktion der Kostenbasis investierte die NAB weiter in die Digitalisierung, in den neuen Geschäftsaufwand Marktauftritt #WeLoveAargau und in die Modernisierung ih- Der Geschäftsaufwand konnte im Berichtsjahr aufgrund res Geschäftsstellennetzes. von Effizienzsteigerungen und einem strikten Kostenmana- gement gegenüber dem Vorjahr um 8.3 Mio. gesenkt wer- Die Cost-Income Ratio reduzierte sich aufgrund tieferer den. Sowohl der Personalaufwand wie auch der Sachauf- Kosten und liegt für 2018 bei 52.9 % (Vorjahr 53.9 %). wand haben dazu beigetragen. Der Personalaufwand liegt mit 89.3 Mio. um 0.5 Mio. unter Bruttogewinn und Jahresgewinn Vorjahr. Die Abnahme erklärt sich mit dem etwas tieferen Der Bruttogewinn bewegt sich auf Höhe des Vorjahres und Personalbestand (Vollzeitstellen). liegt bei neu 150.5 Mio. Dies entspricht einer Abnahme von 1.4 Mio. oder 0.9 %. Der Sachaufwand reduzierte sich um 7.8 Mio. auf 79.9 Mio. Dazu beigetragen haben Effizienzsteigerungen im Konzern, Jahresgewinn in Mio. CHF 137.7 128.2 119.8 118.9 112.1 116.4 107.0 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 Steuern in Mio. CHF 2018 26.7 2017 26.9 2016 28.9 2015 31.9 12
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT F INANZBERIC HT 2018 Die Abschreibungen auf dem Anlagevermögen, primär auf dem Hintergrund der Vollbeschäftigung günstig. Da aber der Bankgebäuden und anderen Liegenschaften, ist mit 3.5 Mio. positive Effekt der expansiven Fiskalpolitik im laufenden Jahr (Vorjahr 3.6 Mio.) praktisch unverändert. nachlassen wird, ist mit einer Wachstumsverlangsamung des BIP auf rund 2.5 % zu rechnen. Ausserdem stellen das hohe Die Position Rückstellungen und übrige Wertberichti- Budgetdefizit der USA und die Verschuldung der US-amerika- gungen sowie Verluste von 1.4 Mio. beinhaltet eine weite- nischen Unternehmen eine Herausforderung für die Zukunft re Rückstellung für Risiken im Geschäft mit ausländischen dar. Kunden. Im Weiteren konnte eine bestehende Rückstellung im Zusammenhang mit der Bewertungskorrektur einer For- Eurozone mit gemischten Aussichten derung aufgelöst werden. Zusätzlich wurde für Risiken im Die Länder der Eurozone dürften 2019 mit schwächerem, Zahlungsverkehr eine Rückstellung gebildet. aber positivem Wachstum von rund 1.5 % expandieren. Stüt- zend wirken der solide private Konsum und die leicht expan- Der Gewinn vor Steuern von 145.6 Mio. zieht einen leicht sivere Fiskalpolitik. Es zeigt sich aber eine grössere Heteroge- tieferen Steueraufwand von 26.7 Mio. nach sich. Damit bleibt nität, da vor allem exportorientierte Länder und Branchen die NAB in einem anspruchsvollen Umfeld eine der wichtigs- wie Deutschland beziehungsweise die Automobilindustrie ten Steuerzahlerinnen im Kanton Aargau. den Gegenwind des Handelsdisputs spüren und schwächeln. Ein Risiko ist das mögliche Übergreifen dieser Schwäche auf Der Jahresgewinn beträgt 118.9 Millionen (−0.8 %). die noch solid wachsende Binnennachfrage. Schweiz: Wachstum ohne Inflationsdruck Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die wichtigsten Handelspartner der Schweiz wachsen weiter- Die NAB ist eine 100%ige Tochtergesellschaft der Credit hin, und der Schweizer Franken dürfte stabil bleiben. Dieses Suisse (Schweiz) AG. Obwohl sie nicht mehr an der Schweizer Umfeld wirkt prinzipiell unterstützend für die Exporte. Der pri- Börse SIX Exchange kotiert ist, erfüllt sie mit der Erstellung vate Konsum wird unterstützt von der steigenden Beschäfti- des «Statutarischen Einzelabschlusses True and Fair View» gung. Die Schweiz kann sich aber dem globalen Trend der sowohl die Richtlinien zu den Rechnungslegungsvorschriften Wachstumsverlangsamung nicht entziehen. Das BIP-Wachs- der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (FINMA) als auch tum dürfte deshalb mit 1.7 % tiefer als im Vorjahr ausfallen. die der Schweizer Börse SIX Exchange. Auch dank tieferer Mieten und der gesunkenen Energiepreise dürfte die Inflation mit unter 1 % moderat bleiben. Für die ausführlichen Bilanzierungs- und Bewertungs- grundsätze verweisen wir auf die Seiten 23–27. Gegenüber Währungsausblick: Franken bleibt sicherer Hafen dem Vorjahr wurden die Grundsätze nicht verändert. Die Unterbewertung des Euro spricht für einen moderaten Anstieg gegenüber dem Schweizer Franken. Die Aussicht auf eine weniger expansive Geldpolitik der Europäischen Zentral- Zukunftsaussichten bank (EZB) vor dem Hintergrund eines anhaltenden Wirt- Handelsdisput als Risiko für das globale schaftswachstums in der Eurozone dürfte den Euro stärken. Wirtschaftswachstum Dies, da die Schweizerische Nationalbank erst nach der EZB Die NAB erwartet für das Jahr 2019 eine leichte Verlangsa- an der Zinsschraube drehen dürfte, um die Attraktivität des mung des globalen Wirtschaftswachstums, wobei sich die re- Frankens tiefzuhalten. Gleichzeitig bleibt der Franken ein si- gionalen Unterschiede akzentuieren. Die Schwellenländer cherer Hafen. Der US-Dollar dürfte kurzfristig durch den ho- liefern weiterhin den grössten Wachstumsbeitrag, wobei Indi- hen Zinsvorteil unterstützt bleiben, langfristig stellen aber das en in diesem Jahr stärker als China wachsen wird. Belastend hohe Aussenhandels- und das Budgetdefizit ein Risiko dar. für den globalen Handel und das Weltwirtschaftswachstum ist insbesondere der Handelsdisput der USA mit China. US-Wirtschaft mit abgeschwächtem, aber solidem Wachstum Seit zwei Jahren wächst die US-Wirtschaft über ihrem Potenzi- al. Als Folge ist die Inflation auf knapp über 2 Prozent ange- stiegen. Die Aussichten für den privaten Konsum bleiben vor 13
FI NAN Z B E R I CHT 2 0 1 8 NAB GESCHÄF TSBER I CHT 1.2 Bilanz und Ausserbilanz per 31. Dezember 2018 Veränderung Veränderung Aktiven (in Mio. CHF) Seite 2018 2017 absolut in % Flüssige Mittel 3’052.2 3’044.6 7.6 0.2 % Forderungen gegenüber Banken 87.9 73.6 14.3 19.4 % Forderungen aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften 28 0.0 0.0 0.0 n.a. Forderungen gegenüber Kunden 28 731.6 738.2 −6.6 −0.9 % Hypothekarforderungen 28 18’905.0 18’706.0 199.0 1.1 % Handelsgeschäft 29 0.7 0.7 0.0 0.0 % Positive Wiederbeschaffungswerte derivativer Finanzinstrumente 30 30.6 31.9 −1.3 −4.1 % Übrige Finanzinstrumente mit Fair-Value-Bewertung 29 0.0 0.0 0.0 n.a. Finanzanlagen 29 2.7 231.1 −228.4 −98.8 % Aktive Rechnungsabgrenzungen 19.2 29.9 −10.7 −35.8 % Beteiligungen 44.0 44.0 0.0 0.0 % Sachanlagen 81.0 80.7 0.3 0.4 % Immaterielle Werte 0.0 0.0 0.0 n.a. Sonstige Aktiven 31 87.1 95.5 −8.4 −8.8 % Total Aktiven 23’042.0 23’076.2 −34.2 −0.1 % Total nachrangige Forderungen 0.0 0.0 0.0 n.a. davon mit Wandlungspflicht und/oder Forderungsverzicht 0.0 0.0 0.0 n.a. Passiven (in Mio. CHF) Verpflichtungen gegenüber Banken 2’990.2 3’174.6 −184.4 −5.8 % Verpflichtungen aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften 28 0.0 243.0 −243.0 −100.0 % Verpflichtungen aus Kundeneinlagen 13’490.2 13’110.8 379.4 2.9 % Verpflichtungen aus Handelsgeschäften 29 0.0 0.0 0.0 n.a. Negative Wiederbeschaffungswerte derivativer Finanzinstrumente 30 2.6 4.0 −1.4 −35.0 % Verpflichtungen aus übrigen Finanzinstrumenten mit Fair-Value-Bewertung 29 0.0 0.0 0.0 n.a. Kassenobligationen 37.8 72.7 −34.9 −48.0 % Anleihen und Pfandbriefdarlehen 4’918.0 4’917.9 0.1 0.0 % Passive Rechnungsabgrenzungen 54.0 57.9 −3.9 −6.7 % Sonstige Passiven 31 13.0 9.7 3.3 34.0 % Rückstellungen 33 3.3 4.6 −1.3 −28.3 % Reserven für allgemeine Bankrisiken 0.0 0.0 0.0 n.a. Gesellschaftskapital 33 134.1 134.1 0.0 0.0 % Gesetzliche Kapitalreserve 0.0 0.0 0.0 n.a. Gesetzliche Gewinnreserve 210.4 210.4 0.0 0.0 % Freiwillige Gewinnreserven 1’069.3 1’016.3 53.0 5.2 % Gewinnvortrag 0.2 0.4 −0.2 −50.0 % Jahresgewinn 118.9 119.8 –0.9 –0.8 % Total Eigenkapital 16 1’532.9 1’481.0 51.9 3.5 % Total Passiven 23’042.0 23’076.2 −34.2 −0.1 % Total nachrangige Verpflichtungen 0.0 0.0 0.0 n.a. davon mit Wandlungspflicht und/oder Forderungsverzicht 0.0 0.0 0.0 n.a. Ausserbilanzgeschäfte (in Mio. CHF) Eventualverpflichtungen 28 289.7 291.4 −1.7 −0.6 % Unwiderrufliche Zusagen 28 151.6 93.9 57.7 61.4 % Einzahlungs- und Nachschussverpflichtungen 28 48.9 48.9 0.0 0.0 % Verpflichtungskredite 28 0.0 0.0 0.0 n.a. 14
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT F INANZBERIC HT 2018 Erfolgsrechnung 2018 1.3 Veränderung Veränderung Erfolg aus dem Zinsengeschäft (in Mio. CHF) Seite 2018 2017 absolut in % Zins- und Diskontertrag 237.6 244.7 −7.1 −2.9 % Zins- und Dividendenertrag aus Handelsgeschäft 0.1 0.2 −0.1 −50.0 % Zins- und Dividendenertrag aus Finanzanlagen 2.7 2.0 0.7 35.0 % Zinsaufwand −13.1 –22.2 9.1 −41.0 % Bruttoerfolg Zinsengeschäft 227.3 224.7 2.6 1.2 % Veränderungen von ausfallrisikobedingten Wertberichtigungen −1.3 4.8 −6.1 −127.1 % sowie Verluste aus dem Zinsengeschäft Subtotal Nettoerfolg Zinsengeschäft 226.0 229.5 −3.5 −1.5 % Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft Kommissionsertrag Wertschriften- und Anlagegeschäft 47.8 49.4 −1.6 −3.2 % Kommissionsertrag Kreditgeschäft 3.2 2.9 0.3 10.3 % Kommissionsertrag übriges Dienstleistungsgeschäft 23.4 23.9 −0.5 −2.1 % Kommissionsaufwand −6.7 –7.8 1.1 −14.1 % Subtotal Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft 67.7 68.4 −0.7 −1.0 % Erfolg aus dem Handelsgeschäft und der Fair-Value-Option 36 21.0 26.2 −5.2 −19.8 % Übriger ordentlicher Erfolg Erfolg aus Veräusserungen von Finanzanlagen 0.0 0.0 0.0 n.a. Beteiligungsertrag 2.3 2.3 0.0 0.0 % Liegenschaftenerfolg 1.7 1.8 −0.1 −5.6 % Anderer ordentlicher Ertrag 1.1 1.3 −0.2 −15.4 % Anderer ordentlicher Aufwand −0.1 –0.1 0.0 0.0 % Subtotal übriger ordentlicher Erfolg 5.0 5.3 −0.3 −5.7 % Erfolg aus dem ordentlichen Bankgeschäft 319.7 329.4 −9.7 −2.9 % Geschäftsaufwand Personalaufwand 36 −89.3 –89.8 0.5 −0.6 % Sachaufwand 37 −79.9 –87.7 7.8 −8.9 % Subtotal Geschäftsaufwand −169.2 –177.5 8.3 −4.7 % Bruttogewinn 150.5 151.9 −1.4 −0.9 % Wertberichtigungen auf Beteiligungen sowie Abschreibungen auf −3.5 –3.6 0.1 −2.8 % Sachanlagen und immateriellen Werten Veränderungen von Rückstellungen und übrigen 37 −1.4 –2.0 0.6 −30.0 % Wertberichtigungen sowie Verluste Geschäftserfolg 145.6 146.3 −0.7 −0.5 % Ausserordentlicher Ertrag 37 0.0 0.4 −0.4 −100.0 % Ausserordentlicher Aufwand 0.0 0.0 0.0 n.a. Steuern 37 –26.7 –26.9 0.2 −0.7 % Jahresgewinn 118.9 119.8 −0.9 −0.8 % 15
FI NAN Z B E R I CHT 2 0 1 8 NAB GESCHÄF TSBER I CHT 1.4 Verteilung des Bilanzgewinns Antrag über die Verteilung des verfügbaren Bilanzgewinnes an die ordentliche Generalversammlung der Aktionäre vom 23. Mai 2019 Veränderung Veränderung Bilanzgewinn (in Mio. CHF) 2018 2017 absolut in % Jahresgewinn 118.9 119.8 −0.9 −0.8 % Gewinnvortrag des Vorjahres 0.2 0.4 −0.2 −50.0 % Bilanzgewinn zur Verfügung der Generalversammlung 119.1 120.2 −1.1 −0.9 % Ordentliche Gewinnverwendung (in Mio. CHF) Dividendenausschüttung aus dem Bilanzgewinn 67.0 67.0 0.0 0.0 % Zuweisung an freiwillige Gewinnreserve 52.0 53.0 −1.0 −1.9 % Gewinnvortrag auf neue Rechnung 0.1 0.2 −0.1 −50.0 % Bilanzgewinn 119.1 120.2 −1.1 −0.9 % Dividende (in CHF) Ordentliche Dividende je NAB Aktie 25.00 25.00 abzüglich 35 % Verrechnungssteuer 8.75 8.75 Dividende netto 16.25 16.25 Weil die gesetzliche Gewinnreserve mehr als 50 % des Gesellschaftskapitals beträgt, wird auf eine Zuweisung in die gesetzliche Gewinnreserve verzichtet. Aarau, 27. Februar 2019 Namens des Verwaltungsrates Josef Meier Präsident des Verwaltungsrates 1.5 Nachweis des Eigenkapitals Eigenkapital Freiwillige Gesellschafts- Gesetzliche Gesetzliche Gewinnreserven Perioden (in Mio. CHF) kapital Kapitalreserve Gewinnreserve + Gewinnvortrag erfolg Total Eigenkapital am Anfang der Berichtsperiode 134.1 0.0 210.4 1’016.7 119.8 1’481.0 Dividende im Jahr 2018 –67.0 –67.0 Zuweisungen an Reserven im Jahr 2018 0.0 52.8 −52.8 0.0 Jahresgewinn 2018 118.9 118.9 Eigenkapital am Ende der Berichtsperiode 134.1 0.0 210.4 1’069.5 118.9 1’532.9 16
2. Anhang zur Jahresrechnung 2.1 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Personalbestand – 18 2.2 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze – 23 2.3 Informationen zu den Bilanzgeschäften – 28 2.4 Informationen zu den Ausserbilanzgeschäften – 36 2.5 Informationen zur Erfolgsrechnung – 36 2.6 Informationen zu den Vergütungen – 38 2.7 Bericht der Revisionsstelle – 40 Linn
AN H AN G Z U R JA HR E SR ECHNU NG NAB GESCHÄF TSBER I CHT 2.1 Erläuterungen zur Geschäftstätigkeit und zum Personalbestand Allgemeines von Wertschriftentransaktionen, die Depotverwaltung und die Die NEUE AARGAUER BANK AG (NAB) ist ein Unternehmen der Vermögensverwaltung. Credit Suisse Group AG. Sie ist eine Universalbank und hatte Ende Berichtsjahr 26 Geschäftsstellen im Kanton Aargau. Die Ausserdem werden verschiedene andere Dienstleistungen, NAB beschäftigte Ende 2018 722 Personen (Vorjahr 725). Dies wie z. B. die Kontoführung und der Zahlungsverkehr, gegen entspricht 531 Vollzeitstellen (Vorjahr 544). Davon sind 42 Ler- Verrechnung von Kommissionen und Gebühren angeboten. nende, welche gemäss Vorgaben mit 50 %, also 21, eingerech- net sind. Alle Personen sind in der Schweiz angestellt. Im Jah- resdurchschnitt, berechnet auf Quartalsbasis, arbeiteten im Handelsgeschäft Berichtsjahr 542.6 Vollzeitstellen (Vorjahr 539.6) bei der NAB. Die NAB betreibt das Handelsgeschäft vor allem im Auftrag ihrer Kundinnen und Kunden als Kommissionärin bzw. Die wesentlichen Geschäftstätigkeiten sind nachfolgend kurz auf gedeckter Basis. Das Eigengeschäft spielt eine unterge- erläutert. Darüber hinaus betreibt die NAB keine Aktivitäten, ordnete Rolle. Der Handelserfolg stammt zum grössten die ihre Risiko- und Ertragslage wesentlich beeinflussen. Teil aus dem Devisengeschäft mit Kunden. Durch die Behandlung der derivativen Finanzinstrumente Bilanzgeschäft nach US-GAAP ¹ wird der Handelserfolg auch durch die Den grössten Teil des Ertrags erzielt die NAB im Bilanz Entwicklung und Verbuchung der derivativen Instrumente geschäft, d. h. mit der Vergabe von Krediten an Kunden und zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken beeinflusst. der Hereinnahme von Kundengeldern. Der Zinserfolg trug 2018 70.7 % zum Gesamtertrag aus dem ordentlichen Bank- Die Handelsabteilung ist federführend bei der Emission von geschäft bei. Schuldtiteln der NAB. Dazu gehören hauptsächlich Kassen obligationen und vereinzelt strukturierte Produkte. Die Aktiven bestehen zu 85.2 % aus Ausleihungen an Kunden, von denen wiederum 96.5 % hypothekarisch gedeckt sind. Die Bank hält für Liquiditätszwecke bei der SNB direkte Gut- Geschäftspolitik beim Einsatz derivativer haben. Das Wertschriftenportefeuille, das ausschliesslich in Finanzinstrumente erstklassigen Schweizer-Franken-Obligationen angelegt war, Die derivativen Finanzinstrumente, die die NAB hält, resultieren wurde 2018 vorzeitig verkauft. aus Kundengeschäften, Nostro-Handelspositionen oder Absicherungsgeschäften. Kundenaufträge werden im Allge- Die Kundengelder machten per Ende des abgelaufenen meinen auf gedeckter Basis durchgeführt, beziehungs- Geschäftsjahres 58.7 % der Passiven aus. 21.3 % der Aktiven weise die NAB tritt als Kommissionärin auf. wurden durch Darlehen der Pfandbriefbank refinanziert, 13 % über Drittbanken (vorwiegend über Gesellschaften der Die NAB setzt derivative Finanzinstrumente vor allem zur Credit Suisse Group) und 6.7 % mit Eigenkapital. Absicherung von Marktrisiken auf Handelspositionen und zur Steuerung der Zinsänderungsrisiken im Bilanzgeschäft ein. Die Verbuchung von derivativen Finanzinstrumenten erfolgt Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft nach US-GAAP-Vorschriften. Deshalb werden nur nachweis- Neben dem Zinsgeschäft bildet das Kommissions- und lich effiziente Mikro-Hedges als Absicherungsgeschäfte im Dienstleistungsgeschäft einen wichtigen Geschäftsbereich der Zinserfolg und alle anderen Positionen aus dem Asset- und Bank. Im Kreditgeschäft werden die meisten Dienstleistun- Liability-Management im Handelsgeschäft verbucht. gen durch den Zinssatz abgegolten, sodass die Kommissionen aus dem Kreditgeschäft von untergeordneter Bedeutung sind. Im Wertschriften- und Anlagegeschäft, das für die NAB eine grosse Bedeutung hat, werden die meisten Dienstleistun- gen mittels Kommissionen verrechnet. Die NAB offeriert ein breites Dienstleistungsangebot im Wertschriften- und Anlage geschäft. Die wesentlichen Tätigkeiten sind die Ausführung ¹ Generally Accepted Accounting Principles der USA. 18
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT ANHANG ZU R JAHRES REC HNU NG Risikomanagement · Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken Unter dem Begriff Risikomanagement wird ein strukturierter · Marktrisiken Prozess subsumiert, der die Identifikation, die Bewertung, · operationelle Risiken die Überwachung, die Steuerung und die Berichterstattung beinhaltet. Zentrales Element des Risikomanagements ist Ausgeklammert aus diesem Risikokontrollprozess bleiben auf- eine umfassende und transparente Offenlegung der Risiken grund ihrer besonderen Stellung die strategischen Risiken gegenüber der Geschäftsleitung, dem Verwaltungsrat und und die Reputationsrisiken. Die Überwachung und Steuerung den Aufsichtsbehörden. Das Risikomanagement der NAB ist dieser beiden Risiken fällt in den Zuständigkeitsbereich der unabhängig von den Frontabteilungen und stellt damit die Geschäftsleitung. Integrität des Risiko- und Kontrollprozesses sicher. Die Gesamtverantwortung für das Risikomanagement liegt Kreditrisiken beim Verwaltungsrat, der unter anderem jährlich die Risiko- Das gewichtigste Risiko der NAB ist das Kreditrisiko, d. h. das grundsätze, die Risikopolitik und die Risikolimiten genehmigt. Verlustrisiko infolge von Zahlungsunfähigkeit oder Zahlungs- Die operative Verantwortung für die Umsetzung trägt die unwilligkeit eines Schuldners oder einer Gegenpartei. Dies Geschäftsleitung. kann für die NAB zum teilweisen oder völligen Verlust des Kreditbetrages führen. Die Überwachung und Steuerung der einzelnen Risikokatego- rien erfolgt durch das «Risk Management Committee» (RMC). Innerhalb des Risk Management Committee «Kreditrisiken» Sämtliche quantifizierbaren Risiken werden durch Risiko- werden die Kreditpolitik und die Kreditrichtlinien für die NAB limiten begrenzt und deren Einhaltung im Rahmen des ordent- festgelegt. Überdies wird die Risikosituation auf Stufe des ge- lichen Risikokontrollprozesses überwacht. Ebenso grossen samten Kreditportfolios analysiert, und allfällige Massnah- Wert legt die NAB auf die Überwachung und Steuerung der men werden eingeleitet. Die Ausfallwahrscheinlichkeit jedes operationellen Risiken. Kunden und jedes Kredites wird mit einem von der Credit Suisse AG entwickelten und statistisch abgestützten Verfah- ren beurteilt. Ein Ratingklassen-System ermöglicht die Seg- Risikobewirtschaftung und Risikoüberwachung mentierung der einzelnen Kreditnehmer. Risiken sind unseren Geschäftsaktivitäten inhärent und lassen sich deshalb nicht vollständig ausschliessen. Die NAB ist be- Die Risikokosten für die Preisgestaltung beruhen auf den er- strebt, die Risiken im Rahmen der festgelegten Limiten trans- mittelten individuellen Kreditrisiken. Die Kreditrisiken der parent und zeitgerecht zu bewirtschaften. einzelnen Gegenparteien werden durch Limiten und risikoge- rechte Belehnungsrichtlinien begrenzt. Durch eine seriöse Risikobewirtschaftung und eine unab hängige Risikoüberwachung will die NAB Risikokonzen- Zum weitaus grössten Teil bestehen die Kreditausleihungen trationen vermeiden. Ausserdem durchläuft jede neue Ge- der NAB aus Hypothekarforderungen gegenüber Privat schäftsaktivität vor ihrer Einführung einen strukturierten kunden. Bei den belehnten Liegenschaften handelt es sich Abnahmeprozess. Damit soll garantiert werden, dass vorwiegend um Wohnobjekte im Kanton Aargau. Nur ein · strukturelle oder technische Gegebenheiten die Abwicklung geringer Prozentsatz der Kundenausleihungen wird auf unge- der neuen Geschäftsaktivität nicht verunmöglichen deckter Basis gewährt. · die mit der neuen Geschäftsaktivität verbundenen Risiken und deren Auswirkungen vor der Einführung überprüft Der Abhängigkeit von der Wirtschaftsentwicklung des Kantons werden Aargau steht der Vorteil der guten Kunden- und Ortskennt- · die Abläufe zur Abwicklung, Abbildung und Verbuchung der nisse gegenüber. Kreditspezialisten im Kreditmanagement neuen Geschäftsaktivität entsprechend angepasst werden. überwachen laufend die eingegangenen Kreditrisiken und stellen somit sicher, dass eine sich abzeichnende Veränderung Die NAB unterscheidet vier Risikokategorien, die einem unab- der Bonität frühzeitig erkannt wird. Ein abgestuftes Kompe- hängigen Risikokontrollprozess unterliegen: tenzsystem und regelmässige Kontrollen stellen eine risiko · Kreditrisiken orientierte und weisungskonforme Bewilligung und Abwick- 19
AN H AN G Z U R JA HR E SR ECHNU NG NAB GESCHÄF TSBER I CHT Gipf-Oberfrick lung der Kreditgeschäfte sicher. Besondere Risiken – wie bei- Die Analyse und die Steuerung der Risiken erfolgen auf der spielsweise Risikokonzentrationen bei einzelnen Gegenpar Basis der erwarteten Zinserträge und -aufwendungen sowie teien, Gegenparteigruppen oder Branchen – werden den zu- der Kapitalfälligkeiten (Cashflows). Es werden sogenannte ständigen Organen laufend berichtet. Die NAB bildet ange- Gap-, Sensitivitäts- und Simulationsanalysen eingesetzt. Diese messene Wertberichtigungen, um den erkannten und laten- entsprechen den branchenüblichen Methoden und den ten Risiken Rechnung zu tragen. Standards der Credit Suisse Group AG Gruppe. Bevorzugtes Instrument zur Risikobewirtschaftung sind Zinsswaps, für Auslandengagements und -verpflichtungen sind bei der NAB die ein liquider und flexibler Markt besteht. Zur Aufteilung der von untergeordneter Bedeutung. Ertrags- und der Risikoverantwortung zwischen Kundenver- antwortlichen und Tresorerie wird die Marktzinsmethode ein- gesetzt. Jedes Geschäft weist neben den Kundenkonditionen Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken auch einen internen Verrechnungssatz auf. Bei Sicht- und Kün- Die Verantwortung für die Überwachung und Steuerung der digungsgeldern erfolgt die Risiko- und Preismodellierung Zinsänderungs- und Liquiditätsrisiken aus dem Bilanz- und durch Replikationsportfolios (mathematisch-statistisches Ver- Ausserbilanzgeschäft ist beim Risk Management Committee fahren). Um die Liquidität der Bank sicherzustellen, überwacht «Marktrisiken» angesiedelt. Die Tresorerie ist für die zen- die Tresorerie laufend alle Zahlungsein- und -ausgänge. Zu- trale Bewirtschaftung der Zinsänderungs- und Liquiditäts sätzlich müssen stets die regulatorischen Liquiditätsvorschrif- risiken zuständig. ten der FINMA eingehalten werden. 20
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT ANHANG ZU R JAHRES REC HNU NG Marktrisiken im Handel Datenbank und wertet diese Verlustinformationen periodisch Die Teilnehmer des Risk Management Committee «Markt- aus. Gemeinsamkeiten zwischen den einzelnen Verlust- risiken» befassen sich neben dem Bilanzstrukturmanagement fällen können auf Schwächen im Ablauf- und Kontrollprozess auch mit der Steuerung und Überwachung der Risiken im hinweisen. Im Risk Management Committee «Operationelle Handelsbuch (Währungen, Edelmetalle, Aktien, Zinsen). Die Risiken» werden die Methoden und Massnahmen zur Identi operative Bewirtschaftung der Risiken erfolgt durch die fikation, Bewertung und Beurteilung von operationellen Handelsabteilung. Die Handelsaktivitäten sind primär auf die Risiken festgelegt und allfällige risikomindernde Massnah- Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet. Eigenpositionen, men definiert. die über die betrieblich notwendigen Bestände hinausgehen, werden nur im Rahmen von klaren Anlagestrategien einge- Interne Weisungen regeln die internen Prozesse, Kontrollen gangen und laufend überwacht. Die Risiken werden durch Vo- und Aufsichtsmassnahmen und tragen damit zur Minderung lumen- und Value-at-Risk-Limiten begrenzt. Die Methoden der operationellen Risiken bei. Die Einhaltung der internen entsprechen der Credit Suisse Group AG Gruppe.² Weisungen wird durch Kontrollen in den Abläufen und der Organisation sichergestellt und durch zahlreiche Führungs- kontrollen überwacht. Diese Führungskontrollen sind ein inte- Operationelle Risiken graler Bestandteil des bankinternen Kontrollsystems. Zusätz- Bei operationellen Risiken handelt es sich um Risiken aus Er- lich erfolgen stichprobenweise Prüfungen auf Einhaltung von eignissen, welche die Geschäftsprozesse einer Bank von innen Weisungen und Vorschriften durch Compliance und Risk oder von aussen stören, schädigen oder missbrauchen. Sol- Controlling. che Ereignisse können zum Beispiel durch den Ausfall oder die Fehlfunktion von technischen Systemen, durch bewusstes Bedeutsam sind auch die rechtlichen Risiken. Diese ergeben oder unbewusstes menschliches Fehlverhalten oder durch sich bei der Missachtung von Sorgfaltspflichten bei Bank äussere Einflüsse wie Katastrophen ausgelöst werden. geschäften. Das rechtliche Risiko kann sich zum Beispiel darin äussern, dass eine Gegenpartei ihrer Zahlungsverpflichtung Ebenso zählen Compliance- und Rechtsrisiken zu den opera oder anderen vertraglichen Verpflichtungen mangels Durch- tionellen Risiken. Operationelle Risiken betreffen alle Bereiche setzbarkeit des Vertrages nicht nachkommen muss oder der Bank und lassen sich im Rahmen der ordentlichen Ge- dass Schadenersatzforderungen gegen die Bank erhoben schäftstätigkeit nicht vollständig vermeiden. Die Ursachen und werden. Folgen von operationellen Verlusten sind äusserst vielschich- tig. Dies macht die Identifikation, Beurteilung, Quantifizierung Das rechtliche Umfeld, in welchem sich die Bank bewegt, und Steuerung dieser Risikokategorie besonders schwierig. nimmt laufend an Komplexität zu und birgt deshalb gewisse Der Fokus liegt daher nicht so sehr auf der Quantifizierung die- Prozessrisiken. Für gewisse bestehende oder vergangene ser Risikogruppe, sondern auf der Erkennung, der Überwa- Geschäftsbeziehungen können sich je nach Entwicklung der chung und der Begrenzung. Die NAB versucht, auf qualitativer Rechtsprechung oder Anwendung der Rechtsprechung Basis und unter Verwendung verschiedener Kennzahlen neue Forderungen gegenüber der Bank oder rechtliche Ver- sowie periodisch durchgeführter Expertenbefragungen das fahren entwickeln, zum Beispiel in steuerlichen Belangen. Eintreten grösserer Verlustfälle zu verhindern. Legal & Compliance überwacht diese Entwicklungen laufend. Bei Ereignissen mit bedeutenden operationellen Risiken Um die rechtlichen Risiken zu minimieren, verwendet die NAB werden die Ursachen dieser Risiken und mögliche Implikatio- angemessene vertragliche Dokumentationen wie standar nen für die NAB analysiert, im Bedarfsfall Abläufe und Kon disierte Rahmenverträge und individuelle Transaktionsbestä- trollprozesse adäquat angepasst, unabhängig davon, ob sie tigungen. Zudem wird die rechtsgültige Unterzeichnung einen direkten finanziellen Verlust bewirken oder nicht. der Dokumente durch genau definierte Abläufe sichergestellt. Soweit nötig und angebracht, werden Rückstellungen für Den rechtlichen Risiken wird auch mit gezielten Kontrollen operationelle Risiken gebildet. der Geschäftsabläufe sowie dem Erlass von Vorschriften für bestimmte Geschäftsarten begegnet. Zusätzlich erfasst die NAB im Verbund mit der Credit Suisse Group AG Gruppe sämtliche operationellen Verluste in einer ² Für ausführliche Informationen über die Methoden und Modelle im Risikomanagement des Konzerns sei auf die umfangreiche Dokumentation im Geschäfts- bericht der Credit Suisse Group AG verwiesen. 21
AN H AN G Z U R JA HR E SR ECHNU NG NAB GESCHÄF TSBER I CHT Durch eine in jeder Hinsicht einwandfreie Geschäftstätigkeit Risikotragfähigkeit der NAB sollen die Compliance-Risiken minimiert werden. Das Eingehen von Risiken ist untrennbar mit der Banktätigkeit Damit dies erreicht werden kann, werden alle Bankmitarbeiten- verbunden. Um die langfristige Sicherheit der Bank nicht zu den bezüglich der Einhaltung der u mfangreichen gesetzli- beeinträchtigen, müssen den Gesamtbankrisiken ausreichen- chen, standesrechtlichen und internen Vorschriften sowie des de Reserven gegenüberstehen. ethisch und moralisch einwandfreien Verhaltens laufend beraten und unterstützt. Die NAB definiert und überwacht die Für erkannte konkrete Einzelrisiken bildet die NAB genügend dazu erforderlichen Abläufe, insbesondere zur Einhaltung Wertberichtigungen und Rückstellungen. Im Kreditgeschäft der Sorgfaltspflicht der NAB und zur Verhinderung der Geld- wird zudem eine Rückstellung für latente Risiken gebildet. Zu- wäscherei und Terrorismusfinanzierung. Durch umfassen- sätzlich dient das Eigenkapital zur Absorption allfälliger de periodische Ausbildung und Beratung aller Mitarbeitenden, unerwarteter Verluste. Langfristig ist eine ausreichende Aus- aber auch durch regelmässige Kontrollen anhand eines risiko- stattung mit Eigenkapital von grosser Bedeutung, weil dies orientierten Tätigkeitsplans auf Gesamtbankebene will die nicht nur potenzielle Verluste ausgleichen kann, sondern auch NAB erhöhte Gefahren frühzeitig erkennen und Gesetzesver- vertrauensbildend auf Anleger wirkt. stösse verhindern. Damit soll der gute Ruf der NAB in der Öffentlichkeit gewahrt bleiben. Deshalb gibt es gesetzliche Mindestvorschriften, die die NAB wie alle Banken jederzeit erfüllen muss. Darüber hinaus wird das Eigenkapital der NAB im Hinblick auf die effektiven Auslagerung von Geschäftsbereichen Risiken analysiert, um auch betriebswirtschaftlich eine an (Outsourcing) gemessene Risikovorsorge sicherzustellen. Als ein Unternehmen der Credit Suisse Group AG kann die NAB von Verbundvorteilen profitieren, weshalb einige Dienstleistungen an andere Gruppengesellschaften (Credit Suisse (Schweiz) AG resp. Credit Suisse AG sowie Credit Suisse Service AG) ausgelagert wurden. Konkret betrifft dies vor allem Auslagerungen in den Berei- chen Wertschriftenhandel und -verwaltung, Zahlungsverkehr, Kreditabwicklung, Informatik, Risikomodellierung, Marktrisi- komessung oder Rechnungswesen/Finanzbuchhaltung. Wei- ter sind vereinzelte Aktivitäten an spezialisierte Schweizer Drittparteien in den Bereichen IT oder Kommunikation ausge- lagert. Sämtliche abgeschlossenen Verträge stellen sicher, dass die rechtlichen Anforderungen der FINMA in Bezug auf Geschäfts- und Bankgeheimnis, Datensicherheit und Kunden- information vollumfänglich eingehalten werden. 22
NA B GE SCHÄF TSBER I CHT ANHANG ZU R JAHRES REC HNU NG Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze 2.2 Allgemeine Grundsätze Bilanzierung nach dem Abschluss- / Die Rechnung der NAB wird in Übereinstimmung mit den im Erfüllungsdatum-Prinzip Bundesgesetz und in der Verordnung über die Banken und Wertschriftenkassageschäfte auf eigene Rechnung und für Sparkassen enthaltenen Rechnungslegungsvorschriften sowie Kunden werden grundsätzlich am Abschlusstag verbucht. Ab- mit den Richtlinien der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht geschlossene Devisen-, Geldmarkt- und Edelmetallgeschäfte (Rundschreiben 2015/1 Rechnungslegung Banken) erstellt. werden am Erfüllungsdatum (Valutadatum) bilanzwirksam. Bis zum Erfüllungsdatum werden Devisen- und Edelmetall- Die NAB erstellt dabei einen «Statutarischen Einzelabschluss geschäfte zu ihrem Wiederbeschaffungswert bilanziert. True and Fair View» gemäss Rz 9 des FINMA-Rundschreibens 2015/1. Flüssige Mittel, Forderungen und Verpflichtungen gegenüber Banken Fremdwährungsumrechnung Flüssige Mittel und Forderungen und Verpflichtungen gegen- Aktiven, Verbindlichkeiten und Ausserbilanzgeschäfte in über Banken werden zum Nominalwert ausgewiesen. Fremdwährungen werden zu den am Jahresende geltenden Devisenkursen umgerechnet. Die aus der Bewertung resul tierenden Kurserfolge (Gewinne und Verluste) werden erfolgs- Forderungen und Verpflichtungen wirksam verbucht. Erträge und Aufwendungen werden zu aus Wertpapierfinanzierungsgeschäften den massgebenden Tageskursen umgerechnet. Repurchase- und Reverse-Repurchase-Geschäfte (Repo-Geschäfte) Die NAB kauft Wertschriften mit einer Verkaufsverpflichtung Umrechnungskurse und verkauft Wertschriften mit einer Rückkaufsverpflich- Ende Durchschnittskurse tung, wobei es sich grundsätzlich um gleichartige Titel han- 2018 2017 2018 2017 delt. Da bei diesen Geschäften in der Regel kein eigentlicher 1 US$ / 1 CHF 0.9863 0.9771 0.9769 0.9799 Verkauf aus buchhalterischer Sicht stattfindet, werden sie als 1 EUR / 1 CHF 1.1287 1.1679 1.1508 1.1158 Finanzierungsgeschäft behandelt. Wertschriften, die mit einer Rückkaufsverpflichtung verkauft wurden, bleiben weiter- hin bilanziert. Die Erlöse aus dem Verkauf dieser Wertschrif- Verrechnung ten werden als Verbindlichkeit bilanziert. Wertschriften, die mit Mit Ausnahme der nachfolgenden Fälle erfolgt grundsätzlich einer Vereinbarung zum Verkauf erworben wurden, werden keine Verrechnung. als durch Wertschriften gedeckte Darlehen erfasst. Forderun- · Forderungen und Verbindlichkeiten werden verrechnet, gen und Verpflichtungen werden nach der Accrual-Methode, wenn alle der folgenden Bedingungen erfüllt sind: Die For- Handelsbestände zum Fair Value bewertet. Transaktionen, bei derungen und Verbindlichkeiten erwachsen aus gleich denen die wirtschaftliche Kontrolle über die übertragenen artigen Geschäften mit derselben Gegenpartei, mit gleicher Wertschriften aufgegeben wird, werden als Kauf beziehungs- oder früherer Fälligkeit der Forderung und in derselben weise Verkauf und gleichzeitig als Verkauf beziehungsweise Währung und können zu keinem Gegenparteirisiko führen. Kauf auf Termin ausgewiesen. · Delkredere-Wertberichtigungen inklusive Rückstellungen für latente Kreditrisiken werden mit den entsprechenden Akti- Darlehensgeschäfte mit Wertschriften ven verrechnet. (Securities Lending and Borrowing) · Positive und negative Wiederbeschaffungswerte inklusive Geborgte und ausgeliehene Wertschriften mit Bardeckung entsprechender Cash Collaterals der Derivatkontrakte mit werden in Höhe der geleisteten beziehungsweise erhaltenen der gleichen Gegenpartei werden verrechnet, sofern bila Bardeckungen in der Bilanz ausgewiesen. Ausgeliehene terale Vereinbarungen vorliegen, die rechtlich anerkannt und Wertschriften oder solche, die als Sicherheit für geborgte Wert- durchsetzbar sind. schriften gestellt werden, werden weiterhin in der Bilanz zu · Bestände an eigenen Schuldtiteln werden mit den entspre- ihrem Buchwert geführt, sofern nach wie vor die wirtschaftli- chenden Passivpositionen verrechnet. che Kontrolle über die übertragenen Wertschriften besteht. Geborgte Wertschriften oder solche, die als Sicherheit für aus- 23
AN H AN G Z U R JA HR E SR ECHNU NG NAB GESCHÄF TSBER I CHT geliehene Wertschriften erhalten werden, werden nur dann der Kreditvereinbarung ganz oder teilweise uneinbringlich in der Bilanz ausgewiesen, wenn eine wirtschaftliche Kontrolle sind. In diesen Fällen bildet sie eine Wertberichtigung. Auslei- über die übertragenen Wertschriften besteht. Erträge oder hungen werden spätestens dann als notleidend eingestuft, Aufwendungen im Zusammenhang mit diesen Darlehensge- wenn die vertraglich festgesetzten Zahlungen auf den Kapi- schäften (sogenannte «Lending Fees») werden im Bankge- talbetrag und/oder die Zinsen 90 Tage oder länger ausste- schäft als Zinsertrag respektive als Zinsaufwand ausgewiesen. hend sind. Die NAB belastet den Kunden weiterhin mit Zinsen zum Zweck der Einbringung, der entsprechende Zinsertrag wird jedoch zurückgestellt. Ausleihungen (Forderungen gegenüber Kunden und Hypothekarforderungen) Im Zeitpunkt der Einstufung als notleidend wird ausserdem Ausleihungen werden bei der erstmaligen Erfassung zu ihren eine Wertberichtigung in Höhe aller belasteten, aber noch Kosten bewertet, welche bei gewährten Darlehen und Vor- nicht bezahlten Zinsen gebildet. Zu diesem Zeitpunkt und schüssen normalerweise dem Kapitalbetrag entsprechen. danach periodisch wird der verbleibende Kapitalbetrag auf Zinserträge werden periodengerecht abgegrenzt. seine Einbringlichkeit hin überprüft. Eine Wertberichtigung wird gebildet, wenn der netto wiedereinbringbare Wert Wertberichtigungen decken einerseits latente im Kreditport unter den verbleibenden Kapitalbetrag fällt. folio enthaltene Ausfallrisiken, andererseits Ausfallrisiken auf einzelnen spezifisch identifizierten Kreditengagements. Eine Ausleihung kann auch auf einen zinslosen Status zurück- Verschiedene Faktoren (inklusive Volatilität der Ausfallwahr- gestuft werden, wenn die Einbringlichkeit der Zinsen derart scheinlichkeiten, Änderung in Ratings und Verlustausmass) zweifelhaft ist, dass deren Abgrenzung als nicht mehr sinnvoll können die Schätzungen der möglichen Kreditverluste be- erachtet wird. Zu diesem Zeitpunkt und danach periodisch einflussen. Die Wertberichtigungen für latente Kreditverluste wird der verbleibende Kapitalbetrag auf seine Einbringlichkeit beziehen sich auf alle Forderungen, die einzeln nicht als ge- hin überprüft, und gegebenenfalls werden zusätzliche Rück- fährdet eingestuft werden, bei welchen aber auf Portfoliobasis stellungen gebildet. Eine Ausbuchung erfolgt im Allgemeinen latente Ausfallrisiken vorhanden sind. Die Bestimmung der bei Vorliegen eines Rechtstitels, welcher den Abschluss des latenten Ausfallrisiken bei Ausleihungen an Privatkunden er- Konkursverfahrens bestätigt. folgt durch die Anwendung von historischen, an die gegen- wärtige Wirtschaftslage angepassten Verlusterfahrungen. Bei Eine wertbeeinträchtigte Forderung kann im Allgemeinen kommerziellen Ausleihungen werden die latenten Kredit wieder als vollwertig eingestuft werden, wenn die ausstehen- verluste aufgrund von Gegenparteien-, Industrie- und Länder den Kapitalbeträge und Zinsen wieder fristgerecht gemäss ratings berechnet. den Bestimmungen der Kreditvereinbarung bedient und be- stimmte weitere Bonitäts-Leistungskriterien erfüllt werden. Wertberichtigungen für bilanzierte Ausleihungen werden direkt mit den entsprechenden Bilanzpositionen verrechnet. Die Grundsätze und Verfahren zur Bewertung und Verwaltung Latente Ausfallrisiken von kreditbezogenen Ausserbilanz von Sicherheiten stützen sich auf die rechtlichen Unterlagen, geschäften werden aufgrund von historischen Verlust- und die mit unseren Gegenparteien vereinbart wurden, und eine Wiedereinbringungserfahrungen ermittelt und unter «Wert- intern unabhängige Funktion, die die Sicherheiten bewirt- berichtigungen und Rückstellungen» auf der Passivseite aus- schaftet. Die Bewertung von Immobilien zur Beurteilung von gewiesen. Grundpfanddeckungen orientiert sich an der Nutzung der Objekte und der Objektarten und erfolgt zum Zeitpunkt der Die NAB bildet spezifische Wertberichtigungen für wertbeein- Kreditbewilligung und danach in regelmässigen Abständen trächtigte Ausleihungen auf der Grundlage regelmässiger gemäss unseren internen Richtlinien und Kontrollen. und ausführlicher Analysen der einzelnen Kreditengagements unter Berücksichtigung der Gegenparteirisiken und der vor- Bei Krediten, welche durch marktfähige Wertpapiere be- handenen Deckungen. Die NAB betrachtet eine Ausleihung als sichert sind, werden die Sicherheiten täglich «mark to market» wertbeeinträchtigt, wenn es aufgrund der vorliegenden In bewertet und überwacht. formationen und Ereignisse wahrscheinlich ist, dass der Kapi- talbetrag und/oder die Zinsen gemäss den Bestimmungen 24
Sie können auch lesen