Geschäftsbericht 2018 2020 - AWO KREISVERBAND BREISGAU-HOCHSCHWARZWALD UND EMMENDINGEN E.V - awo-bhe.de
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
INHALT 3 Vorwort 24 Barrierefreie Türe in der AWO Seniorenwohn- 5 Kreiskonferenz 2018 anlage Teningen 6 Neuer Geschäfsführer Erfolgreicher Förderantrag bei der DSEE 25 Jahren AWO Seniorenwohnanlage Teningen - gestellt 20 Jahre AWO Ortsverein Teningen 25 Volksbank spendet 25.000 EURO an Pflege- 7 AWO OV Teningen - Fest verankert im heime Gemeindeleben Herzkranker Hochschwarzwälder: eine Ma- 8 Weihnachtspäckleaktionen 2018 schine als Lebensmotor 9 Marie-Juchacz-Begegnungsstätte in Waldkirch 26 Osterblumen als schöne Überraschung eröffnet 27 „Schmetterlinge im Bauch“ 10 Kraftvoll sozial handeln 29 Die Corona-Pandemie hält uns weiterhin auf 11 Jubiläumsjahr 2019 Trab 12 Die AWO Denzlingen ist ein Erfolgsmodell 31 Staufermedaille für den Denzlinger Jochen 13 Bürgertreff Kollnau Himpele 14 In der AWO Seniorenwohnanlage Teningen gibt es 33 Der Kreisverband einen FairTeiler-Kühlschrank 34 Wir begrüßen unsere neuen Mitarbeiterinnen Jochen Himpele - das Gesicht der Denzlinger AWO und Mitarbeiter 15 Sie war das Gesicht des Seniorentreffs Ruhestände 16 Notfalldosen als Nikolausgeschenk 35 Unsere AWO Seniorenwohnanlagen 450 Euro-Stelle für Mensa 38 Jährliche Aktivitäten unserer AWO Senioren- 17 „Musik ist Balsam für unsere Seele“ wohnanlagen 18 Modernisierung der Geschäftsstelle 45 Unsere AWO Ortsvereine 18 Homepage & Social Media 47 Jahresabschlüsse 2018 | 2019 | 2020 19 Eröfnung neue AWO Seniorenwohnanlage in Bad 48 Gewinn- und Verlustrechnung Krozingen 49 Bestätigungsvermerke 2018 | 2019 | 2020 20 AWO Hort in Denzlingen der Wirtschaftsprüfer 21 Bürgerschaftliches Engagement in der AWO Wald- 52 Weitere Zahlen kirch 53 Der AWO-Governance-Kodex 2020: 30 Jahre AWO Hort in Denzlingen 22 Lions Club Emmendingen spendet Firma Otto Männder GmbH spendet 50 Masken- bänder 23 Reingard Stöckle geht nach 25 Jahren als Leiterin der AWO Seniorenwohnanlage Staufen in den Ru- hestand Impressum Arbeiterwohlfahrt (AWO) Kreisverband Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen e. V. Gartenstr. 1 | 79312 Emmendingen www.awo-bhe.de info@awo-bhe.de Verantwortlich Denis Deiser, Geschäftsführer November 2021 Redaktion: Michaela Rehm, Denis Deiser | Satz & Layout: Denis Deiser Titelbilder: Adobe Stock Photo | Druck: schwarz auf weiss, Freiburg
Vorwort Liebe Freundinnen und Freunde, sehr geehrte Damen und Herren, spannende Jahre liegen hinter uns, geprägt durch das große AWO Jubiläumsjahr 2019 und den Beginn der Corona-Pandemie in 2020. Ein roter AWO-Faden war das gemeinsame Erinnern an unsere Gründerin Marie Juchacz, die mit ihren Mitstreiter*innen die AWO aufbaute und deren Überzeugungen bis heute den Wesenskern der AWO prägen. Neben der großen Jubiläumsveranstaltung der beiden AWO Bezirksverbände Baden und Baden-Württemberg am 08.11.2019 in Karslruhe gab es am 19. Oktober 2019 auch eine Jubiläumsfeier des AWO Kreisverbandes. Zahlreiche Aktionen der AWO Ortsvereine rundeten das Jubiläumsjahr ab. Die Jahre 2018 bis 2020 waren geprägt durch eine sehr gute Entwicklung unserer neun Seniorenwohnanlagen und die damit verbundene große Nachfrage nach unseren Einrich- tungen und Angeboten. Im Mai 2020 konnten wir die neunte Seniorenwohnanlage am Bad Krozinger Alamannen- feld 24 + 26 in Betrieb nehmen. Der Einzug gestaltete sich trotz beginnender Coron-Pan- demie relativ gut, nach nicht ganzen 12 Monaten konnten alle 44 Wohnungen vermietet werden. Durch die Auslastung unserer Seniorenwohnanlagen geht auch ein gutes, solides wirt- schaftliches Ergebnis einher. Die Kosten konnten unter Erfüllung der notwendigen In- standhaltungs- und Investitionsaufgaben sicher gedeckt werden. Der Schwerpunkt unserer Arbeit liegt nach wie vor auf dem Konzept „betreutes Wohnen für Senioren“. Neun Häuser stehen unter unserer Regie - mit über 450 Wohnungen im Freiburger Umland und mit insgesamt ca. 3.500 Wohnungen in Baden ist die AWO hier eine feste Größe. Unser Ziel ist es, unser Leistungsspektrum kontinuierlich weiter zu entwickeln und die baulichen und technischen Gegebenheiten an die Bedürfnisse unserer Bewohner anzu- passen. Mit dem Ansteigen des Durchschnittalters der bei uns lebenden Menschen, ändern sich auch die Bedürfnisse. „Mehr Sicherheit“ ist ein Wunsch vieler Bewohner, um auch im hohen Lebensalter noch selbständig wohnen zu können. Diesem Wunsch tragen wir mit einer persönlichen Betreuung, aber auch mit dem Einsatz von technischen Hilfsmitteln Rechnung, wie z.B. dem Hausnotruf. An 24- Stunden am Tag, sowie an 365 Tagen im Jahr Peter Dreßen, ist Hilfe immer nur einen Knopfdruck weit entfernt. Vorsitzender Im Mai 2019 konnte im ehemaligen „AWO-Stüble“ in Kollnau zusammen mit der Stadt Waldkirch ein Bürgertreff eingerichtet werden. Mittels Fördergelder wurde hier ein sog. Quartierstreff initiiert mit dem Ziel, Vereinen und Institutionen einen barrierefreien Raum zur Vefügung zu stellen. Als gesellschaftspolitisch aktiver Verband engagieren wir uns gemäß unseres Leitbildes für Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz. Durch unsere starke Mitglie- derbasis konnten wir unsere Werte stets in die öffentliche Meinungsbildung einbringen. Leider sind unsere Mitgliederzahlen rückläufig – die Stimme der AWO wird leiser. Nur schwer können wir diesen Trend akzeptieren und versuchen, gemeinsam mit unseren Ortsvereinen die Wichtigkeit einer Mitgliedschaft zu betonen – auch vor dem Hintergrund, dass 94% der Bevölkerung die Arbeit der Wohlfahrtsverbände als wichtig bzw. sehr wich- tig erachtet. Es liegt uns am Herzen, uns bei allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und Denis Deiser, ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zu bedanken. Wir sind sehr Stolz auf das gleistete. Geschäftsführer |3
Kreiskonferenz 2018 Am 13. Oktober 2018 fand die letzte treibt erfolgreich eine Schülermen- spielt auch die Technik eine immer Kreiskonferenz der Delegierten statt. sa, Hausaufgabenbegleitung, Flexible größere Rolle. Intelligente Haus- Nachmittagsbetreuung und den Hort notrufsysteme, seniorengerechte Peter Dreßen als Vorsitzender des an den Grundschulen in Denzlingen. Aufzugs-, Tür- und Sprechanlagen AWO Kreisverbandes Breisgau-Hoch- stellen eine Verbesserung der Le- schwarzwald und Emmendingen Seit 1. Juli dieses Jahres ist Denis Dei- bensqualität für die Bewohner dar, e.V. begrüßte die Anwesenden Gäste ser aus Vörstetten neuer Geschäfts- sind aber von außen oftmals nur und Delegierte des Kreisverbandes. führer des AWO Kreisverbandes. auf den zweiten Blick zu erkennen. „Ich habe einen gut aufgestellten Kreis- Auf der Delegiertenversammlung verband von meinem Vorgänger, Sören Im kommenden Jahr wird die des Kreisverbandes Breisgau–Hoch- Funk übernommen. In puncto wirt- AWO 100 Jahre alt. Diverse Aktio- schwarzwald und Emmendingen schaftlicher Lage und selbstverständlich nen z.B. in Bötzingen, Denzlingen der Arbeiterwohlfahrt (AWO) wurde auch, und das ist gar nicht so selbst- und Emmendingen sind geplant. Peter Dreßen von den 30 Stimmbe- verständlich, auch hinsichtlich eines rechtigten Mitgliedern erneut ein- sehr guten Personalstamms. Ich bin stimmig zum Vorsitzenden gewählt. gut aufgenommen worden und fühle Der ehemalige SPD-Bundestags- mich wohl bei der AWO“, sagte Deiser. Wahlen: abgeordnete im Wahlkreis Emmen- Die 8 Wohnanlagen sind erfreulicher- Vorsitzender: dingen-Lahr bleibt damit auch De- weise zu 100 Prozent ausgelastet, wir Peter Dreßen, Emmendingen legierter für den Bundesverband. haben teilweise Wartezeiten von 1 – 3 Jahren. Hier lässt sich gerade auch ein Stellvertretende Vorsitzende: Nicht mehr für den stellvertreten- zukünftig hoher Bedarf an der Lebens- Roswitha Heidmann, Teningen & den Vorsitz kandidierten Kai Kri- form „Seniorenwohnen / betreutes Martin Schamotzki, Waldkirch cheldorff aus Breisach und Waltraud Wohnen“ erkennen. Hier stoßen wir Zähringer aus Winden im Elztal. An mit unseren bestehenden Gebäuden Schriftführer: deren Stelle wurden bei der Kreis- leider an Grenzen, die uns leider keine Manfred Müller, Bötzingen delegiertenversammlung in Em- Chance zu einer Erweiterung bieten. mendingen die bisherigen Beisitzer Beisitzer: Roswitha Heidmann aus Teningen Nichts desto Trotz kündigen sich schon Dietrich Elchlepp, Denzlingen und Martin Schamotzki aus Wald- neue Projekte für die kommenden Karin Binder, Hinterzarten kirch jeweils einstimmig gewählt. Jahre an. „Wir als AWO stehen je- Christoph Greiner, Vörstetten der Kooperation oder Idee zunächst Maria Kaiser, Teningen „Die AWO ist eine ganz wichtige Ein- offen und aufgeschlossen gegen- Elsa Pommeranz, Herbolzheim richtung“, sagt der Emmendinger über und freuen uns auf Dialoge.“ Jolande Trescher, Waldkirch Bundestagsabgeordnete Johannes Ein Thema, das uns dauerhaft be- Fechner (SPD) in seinem Grußwort. schäftigt, ist die Instandhaltung un- Kreisrevisoren: „Es ist großartig, was ihr auf die Bei- serer Wohnanlagen, barrierefreie Matthias Böhme, Breisach & ne stellt.“ Trotz guter Wirtschaftslage Wohnungen müssen das Ziel sein. Rüdiger Hahn, Teningen seien sehr viele Menschen auf Hilfe Nachdem 2017 die Sanierung der angewiesen. Von Höhen und Tiefen Wohnanlage in Teningen abgeschlossen Ehrenvorsitzende: Erika König, sprach auch Peter Dreßen in seinem wurde, steht in absehbarer Zeit auch die Staufen; Geschäftsbericht für die Jahre 2015 Sanierung der Wohnanlage Emmen- bis 2017. „Es ist uns nicht gelungen, dingen an. Immerhin ist das Gebäude Geschäftsführer seit Juli 2018: den Mitgliederabbau zu stoppen.“ auch schon knapp 35 Jahre alt. „Ein Denis Deiser, Vörstetten. Die Zahl der Mitglieder im Kreisver- finanzieller Kraftakt“, sagte Dreßen. band sank in diesem Zeitraum von 812 auf 797. Davon sind mehr als Strukturell müssen vor allem im kom- 500 zwischen 61 und 90 Jahre alt. menden Jahr einige Projekte prio- Er bedauere, dass sich der Orts- risiert angeschoben werden. Es verein Breisach aufgelöst hatte muss dringend die IT Infrastruktur – der bisherige Vorsitzende ver- in der Verwaltung und in den ein- lässt die AWO. Andere Ortsvereine zelnen Wohnanlagen erneuert wer- wie der in Emmendingen hätten den, Stichwort Virtualisierung/Cloud sich stabilisiert, der in Waldkirch und nicht zuletzt der Datenschutz. sei ein „Fels in der Brandung.“ Gerade die Digitalisierung ist nicht mehr weg zu denken und ist heu- Der Essen auf Rädern-Service werde te ein essentieller Bestandteil mo- derzeit von den Ortsvereinen Emmen- derner und funktionierender Unter- dingen und Denzlingen betrieben. nehmen, auch in der Wohlfahrt. Der AWO Ortsverein Denzlingen be- Neben der Investition in Gebäude, |6
GESCHÄFTSBERICHT Neuer Geschäfsführer Zum 01. Juli 2018 ist Denis Deiser der neue Geschäftsführer des AWO Kreisverbandes. Er löste damit Sören Funk als Geschäftsführer ab. Denis Deiser war vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer als Rettungsdienst-Be- rater bei der AOK Baden-Württemberg tätig. Herr Deiser hat langjährige Erfahrun- gen in Hilfsorgansationen, 15 Jahre war er als Rettungsassistent im Rettungsdienst und in der Intergrierter Leitstelle tätig bevor er zum DRK Landesverband Badisches Rotes Kreuz wechselte um dort als Bereichsleiter Hilfsgesellschaften tätig zu sein. Herr Deiser ist Wirtschaftsassistent, Betriebswirt (VWA) und hat einen Bachelor in Sozialmanagement. 25 Jahren AWO Seniorenwohnanlage Teningen - 20 Jahre AWO Ortsverein Teningen Am Montag 19.11.2018 waren die Bewohner/innen der verstehen wir unter einer Seniorenwohnanlage? Es Seniorenwohnanlage „An der Elz“ zur Jubiläumsfeier ein- handelt sich weder um ein Altersheim, noch ein Pfle- geladen. Dies war die zweite Feier zum Doppeljubilä- geheim, sondern um „Betreutes Wohnen“. Es sind um, das die AWO Teningen dieses Jahr begeht: 40 Jahre einzelne altersgerechte Wohnungen für Menschen AWO Ortsverein und 25 Jahre AWO- Seniorenwohnanlage. ohne Pflegebedürftigkeit, die ihren Alltag selbststän- dig gestalten. Sie können aber auch die von den Mit- Der Gemeinschaftsraum war schön geschmückt, auf den arbeiterinnen unterbreiteten Angebote annehmen, Tischen brannten Kerzen. Neben den Bewohnern/innen wie z.B. gemeinsames Mittagessen, Gymnastik, Ge- und Mitarbeiterinnen der Anlage, dem Geschäftsführer dächtnistraining, usw.. Herbert Luckmann dankte den Denis Deisser, dem Vorsitzenden des Kreisverbands Peter drei Betreuerinnen Gerda Reinbold, Sandra Vogel und Dreßen und den Vorstandsmitgliedern des Teninger Orts- Johanna Willaredt, letztere ist seit 17 Jahren Leiterin vereins waren zwei Ehrengäste gekommen, die in der der Wohnanlage. Der Ortsverein unterstützt die Wohn- Anfangszeit der Wohnanlage aktiv waren: Frau Diener anlage und beteiligt sich an kleineren Anschaffungen. hat die Anlage in den ersten Jahren geleitet, was ihr viel Freude gemacht hat, weil sie ihre Ideen umsetzen konn- Nach den Ansprachen von Hermann Jäger, Herbert Luck- te. Alt-Bürgermeister Hermann Jäger hat sich damals zu mann und Peter Dreßen wurden langjährige Bewohne- Beginn seiner Amtszeit für den Bau der Wohnanlage ein- rinnen geehrt. Frau Tislenko wohnt seit Beginn hier, gesetzt und nach einem geeigneten Bauplatz gesucht. konnte aber leider krankheitsbedingt nicht an der Fei- er teilnehmen. Geehrt wurden Frau Reichenbach, Frau Es ist eine schöne Anlage geworden mit 68 Wohnungen, Schindler und Frau Marton, die seit 5 Jahren hier leben. die im vergangenen Jahr gründlich saniert wurde. In sei- ner Rede ging Herbert Luckmann, seit 40 Jahren 1.Vor- Anschließend ging man zum gemütlichen Teil über. Bei sitzender des Teninger Ortsvereins, der Frage nach: Was Wurst- und Käsespezialitäten und Kartoffelsalat sa- |7
GESCHÄFTSBERICHT ßen die Bewohner/innen noch lan- Vorstandsmitgliedern des Teninger stützt die Wohnanlage und beteiligt ge fröhlich zusammen. Man konnte Ortsvereins waren zwei Ehrengäste sich an kleineren Anschaffungen. spüren, dass die Stimmung im Haus gekommen, die in der Anfangszeit Nach den Ansprachen von Hermann ausgesprochen gut ist. Man fin- der Wohnanlage aktiv waren: Frau Jäger, Herbert Luckmann und Peter det Kontakt zu Gleichgesinnten und Diener hat die Anlage in den ersten Dreßen wurden langjährige Bewoh- auch die gemäßigten Mieten sind ein Jahren geleitet, was ihr viel Freu- nerinnen geehrt. Frau Tislenko wohnt Grund, hier einzuziehen. Man freu- de gemacht hat, weil sie ihre Ideen seit Beginn hier, konnte aber leider te sich auf den geplanten Ausflug. umsetzen konnte. Alt-Bürgermeister krankheitsbedingt nicht an der Fei- Hermann Jäger hat sich damals zu er teilnehmen. Geehrt wurden Frau Anlässlich des Jubiläums wurde eine Beginn seiner Amtszeit für den Bau Reichenbach, Frau Schindler und Frau Festschrift erstellt, die in den Tenin- der Wohnanlage eingesetzt und nach Marton, die seit 5 Jahren hier leben. ger Rathäusern ausliegt und auch bei einem geeigneten Bauplatz gesucht. den Mitarbeiterinnen der Wohnanla- Anschließend ging man zum gemüt- ge erhältlich ist. Vielleicht lässt sich ja Es ist eine schöne Anlage geworden lichen Teil über. Bei Wurst- und Kä- der eine oder andere dadurch inspi- mit 68 Wohnungen, die im vergan- sespezialitäten und Kartoffelsalat sa- rieren, entweder selbst aktiv zu wer- genen Jahr gründlich saniert wurde. ßen die Bewohner/innen noch lange den und sich im Ortsverein für Senio- In seiner Rede ging Herbert Luck- fröhlich zusammen. Man konnte ren/Bedürftige aus Ganz-Teningen zu mann, seit 40 Jahren 1.Vorsitzender spüren, dass die Stimmung im Haus engagieren, oder sich zu entscheiden, des Teninger Ortsvereins, der Frage ausgesprochen gut ist. Man fin- beizeiten in die Anlage einzuziehen, nach: Was verstehen wir unter einer det Kontakt zu Gleichgesinnten und um hier den Lebensabend angenehm Seniorenwohnanlage? Es handelt auch die gemäßigten Mieten sind ein zu gestalten. Am Montag 19.11.2018 sich weder um ein Altersheim, noch Grund, hier einzuziehen. Man freu- waren die Bewohner/innen der Se- ein Pflegeheim, sondern um „Be- te sich auf den geplanten Ausflug. niorenwohnanlage „An der Elz“ zur treutes Wohnen“. Es sind einzel- Jubiläumsfeier eingeladen. Dies war ne altersgerechte Wohnungen für Anlässlich des Jubiläums wurde eine die zweite Feier zum Doppeljubiläum, Menschen ohne Pflegebedürftigkeit, Festschrift erstellt, die in den Tenin- das die AWO Teningen dieses Jahr be- die ihren Alltag selbstständig gestal- ger Rathäusern ausliegt und auch geht: 40 Jahre AWO Ortsverein und ten. Sie können aber auch die von bei den Mitarbeiterinnen der Wohn- 25 Jahre AWO- Seniorenwohnanlage. den Mitarbeiterinnen unterbreite- anlage erhältlich ist. Vielleicht lässt ten Angebote annehmen, wie z.B. sich ja der eine oder andere dadurch Der Gemeinschaftsraum war schön gemeinsames Mittagessen, Gym- inspirieren, entweder selbst aktiv zu geschmückt, auf den Tischen brann- nastik, Gedächtnistraining, usw.. werden und sich im Ortsverein für ten Kerzen. Neben den Bewohnern/ Herbert Luckmann dankte den drei Senioren/Bedürftige aus Ganz-Te- innen und Mitarbeiterinnen der Betreuerinnen Gerda Reinbold, San- ningen zu engagieren, oder sich zu Anlage, dem Geschäftsführer De- dra Vogel und Johanna Willaredt, entscheiden, beizeiten in die An- nis Deiser, dem Vorsitzenden des letztere ist seit 17 Jahren Leiterin der lage einzuziehen, um hier den Le- Kreisverbands Peter Dreßen und den Wohnanlage. Der Ortsverein unter- bensabend angenehm zu gestalten. AWO OV Teningen - Fest verankert im Gemeindeleben Auf 40 Jahre kann der AWO-Ortsverein auf die Betreuung der älteren Mitbür- Teningen mittlerweile zurückblicken. ger konzentriert. Über die Jahre seien Da gleichzeitig das Seniorenwohn- zahlreiche Unternehmungen ange- heim „Elzblick“ sein 25-jähriges Be- boten worden, und je nach Zuspruch stehen feiert, wurde am vergangenen und Kapazitäten der ehrenamtlichen Freitagnachmittag zu einer kleinen Helfer auch verändert worden. Leider Feierstunde in die Aula der Wohn- habe im Laufe der Jahre das Engage- anlage an der Rheinstraße geladen. ment der Bürger nachgelassen. „Die Vorstand Herbert Luckmann gab zu- Bereitschaft der jüngeren Genera- nächst einen Rückblick auf die zu- tion ist nicht spürbar vorhanden, rückliegenden Jahre sowie die Grün- Mitglied in sozialen Einrichtungen dung des Ortsvereins. Da im Jahr 1978 zu werden“, stellte Luckmann fest. bereits über 100 Teninger Bürger Mitglied der AWO, aber eben im Orts- Im Sommer 1993 konnte dann das verein Emmendingen gewesen seien, Großprojekt „Seniorenwohnanlage“ habe es mehr als nahe gelegen, einen bezogen werden. Eine der Mieterin- eigenen Ortsverein zu gründen. Die nen der ersten Stunde wohne noch Aktivitäten hätten sich von Anfang an heute hier, freute sich Luckmann. |8
GESCHÄFTSBERICHT Wichtig sei, dass die Bewohner ihr Leben hier individuell und selbst- ständig führen könnten. Ob die An- gebote der Mitarbeiterinnen ange- nommen würden, sei völlig freiwillig. Zusätzlich böte die Wohnanlage aber auch die notwendige Sicherheit und Unterstützung, wo benötigt. Landrat Hanno Hurth lobte in sei- Die Jubilare des AWO Ortsvereins Teningen nen Grußworten die „Pionierarbeit“ im Kreis. Inzwischen gebe es zwar zahlreiche vergleichbare Einrichtun- gen im Kreis, aber zu wenig ausgebil- detes Personal dafür. Hurth warb für bei der Unterbringung der Betroffenen des jüngsten Großbrandes. Für diese eine, „auf jeden Fall stärkere finan- konnte Hagenacker auch eine Spende der AWO über 1.000 Euro entgegennehmen. zi- elle Anerkennung“ in den Pfle- gebe- rufen. Bürgermeister Heinz- Im Rahmen der Feierstunde konnten geehrt werden: Für 25 Mitglied- Rudolf Hagenacker bescheinigte der schaft: Lydia Götz, Werner Kunkler, Anna Schleer. Mitglied seit 30 Jahren AWO „ein integraler Bestandteil des sind: Regine Brillemann, Marie Hess, Roswitha Heidemann, Hermann Jä- Gemeindelebens“ zu sein und „aus ger, Karlernst Lauffer, Emilie Sergienko und Horst Ulrich. Gründungsmit- Teningen nicht mehr wegzudenken“. glieder, also seit 40 Jahren dabei sind: Marion Bölling, Lothar Fritsch, Insbesondere dankte der Bürger- Herbert Hess, Giesela Ramadan und Hermann Luckmann. Die beiden meister für die unbürokratische Hilfe Letztgenannten erhielten noch einen Ehrenpreis, für 40 Vorstandsjahre. Weihnachtspäckleaktionen 2018 Bescherung für 1.697 Senioren Erfolgreiche Aktion „Weihnachten mit Herz“ Vor Kurzem hat die große Verpackungs- aktion für „Weihnachten mit Herz“ mit rund 120 Helfer stattgefunden. Diese große Zahl an Freiwilligen war auch erfor- derlich, da die Anzahl der Päckchen im Vergleich zum Vorjahr wieder gestiegen ist. Ende Novem- ber riefen die AWO Freiburg zusammen mit der Spar- kasse Freiburg-Nördlicher Breisgau und der AWO Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen bei der gemeinsamen Weihnachtspäckchen-Akti- on erneut und damit zum achten Mal in Folge die Bevölkerung in der Region dazu auf, ein Päckchen oder Geld für bedürftige Senioren zu spenden. Dank der großen Unterstützung aus der Bevölke- rung konnten 1.697 alten Menschen in Senioren- wohnanlagen, Pflegeheimen der AWO-Freiburg und Personen, die von Sozialen Diensten der AWO betreut werden, zu Weihnachten ein Päckchen Übergabe eines „Weihnachtspäckles“ geschenkt werden. Päckchen gehen auch an Se- niorenwohnanlagen der AWO Breisgau-Hoch- besucht werden. Aufgrund der großen Zahl an Päckchen können schwarzwald und Emmendingen und an alte auch die Tafel Bad Krozingen/Staufen und die Freiburger Tafel Menschen, die von den AWO-Ortsvereinen Denz- Päckchen dieser Aktion an Rentner, die Kun- lingen, Emmendingen und Waldkirch betreut bzw. den der Tafel sind, weiterverschenken. |9
GESCHÄFTSBERICHT Marie-Juchacz-Begegnungsstätte in Waldkirch eröffnet Aus Anlass des Gründungsjubiläums der Arbeiter- wohlfahrt trägt das Waldkircher AWO-Stüble jetzt den Namen von Marie Juchacz, die diese Organisa- tion vor 100 Jahren ins Leben rief und außerdem als Abgeordnete der Weimarer Nationalversamm- lung kurz nach Einführung des Frauenwahlrechts die erste Rede einer Frau vor diesem Gremium hielt. Würdiger Rahmen für die Namensgebung war ein Neu- jahrsempfang der Waldkircher Arbeiterwohlfahrt. Der Ortsvereinsvorsitzende Klaus Laxander konnte dazu un- ter den Mitgliedern die Ehrenvorsitzende Lina Specker sowie aus der Politik die Landtagsabgeordneten Sabine Wölfle (SPD) und Alexander Schoch (Grüne), Oberbür- germeister Roman Götzmann und mehrere Gemeinde- Oberbürgermeister Roman Götzmann (2.v.r.) enthüllt zusammen räte begrüßen und ihnen allen beste Wünsche für 2019, mit dem AWO-Ortsvereinsvorsitzenden Klaus Laxander die Tafel, unter anderem „inneren und weltlichen Frieden“ aus- die aus dem AWO-Stüble im Bürgerhaus die Marie-Juchacz-Begeg- sprechen. Die Namensgebung für das AWO-Stüble sei nungsstätte macht. Sabine Wölfle links, Alexander Schoch rechts. dem Vorstand ein Herzensanliegen und bot Anlass, ein noch vielfältigeres Jahresprogramm aufzustellen, wie es statt und Marie Juchacz war eine der 37 Frauen, die in schon sonst besteht. Ziel sei, die AWO damit zu stärken die Weimarer Nationalversammlung gewählt wurde. Es und noch mehr im Gemeinwesen zu verankern – sowie war dann auch Marie Juchacz, die am 19. Februar 1919 Mitstreiter zu gewinnen für die vielfältige soziale und die erste Rede als gewählte Parlamentarierin halten gesellige Arbeit des Vereins. Dieser lädt nicht nur regel- durfte. Am 13. Dezember 1919 gründete sie den Haupt- mäßig zu Seniorennachmittagen und anderen Treffen ausschuss für Arbeiterwohlfahrt in der SPD, den Vorläu- ins AWO-Stüble im Bürgerhaus an der Schlettstadtal- fer der heutigen AWO. „Marie Juchacz wollte keine Al- lee ein, sondern organisiert auch hauswirtschaftliche mosen für die Menschen, sondern helfende Solidarität. Hilfen, Hol- und Bringdienste, Begleitung zum Arzt, Genau dies isst bis heute das Fundament der AWO. Wer die Besuche gegen die Vereinsamung, Grabpflege, Sozial- Leitsätze und das Leitbild der AWO liest, findet hier genau das rechtsberatung und mehr. Ein richtiger Renner ist in- Denken und Wirken von Marie Juchacz bis heute wieder.“ zwischen auch das Repair-Café. Neu in diesem Jahr ist Wölfle wünschte der Waldkircher AWO, „dass mit dem neu- das Weiberkino an jedem letzten Donnerstag im Monat. en Namen die historische Verbundenheit mit ihrer Gründe- rin im Geiste von Solidarität, Menschlichkeit und Fürsorge Die Festrede zur Umbenennung des AWO-Stü- Früchte trägt und die wundervolle Arbeit und das Engage- bles in Marie-Juchacz-Begegnungsstät- ment der AWO Waldkirch damit gestärkt wird und hier wei- te hielt die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle. terhin viel Gutes für die Menschen bewirkt werden kann.“ In Berlin lebte Marie Juchacz gemeinsam mit ihrer Alexander Schoch gratulierte dem Ortsverein zur Umbe- Schwester von dem Geld, welches beide mit Nähen in nennung persönlich, der Bundestagsabgeordnete Johan- Heimarbeit verdienten. 1908 trat Juchacz der SPD und nes Fechner (SPD) ließ Grüße ausrichten, verbunden mit engagierte sich dort für Bildung und Frauen. Regel- den Dank an alle haupt- und ehrenamtlich Engagier- mäßig ging sie auf Vortragsreisen, wurde schließlich ten. Oberbürgermeister Roman Götzmann eröffnete sei- Frauensekretärin im Parteivorstand (als Nachfolgerin ne Worte mit einem Zitat aus der „Internationale“: „Es von Clara Zetkin) und übernahm die Redaktionslei- rettet uns kein höh’res Wesen...“: Mit der Gründung tung der Frauenzeitung „Die Gleichheit“. In Köln war von Selbsthilfeorganisationen hätten Arbeiter ihr Schick- sie während des Ersten Weltkriegs unter anderem für sal selbst in die Hand genommen. Heute sei die AWO die Verteilung rationierter Lebensmittel zuständig. Als in Deutschland ein moderner Sozialverband, der zu- Mitbegründerin der Nationalen Frauengemeinschaft gleich ein großer Arbeitgeber mit 212 000 Angestellten kämpfte sie für die Einführung des Frauenwahlrechts und entsprechenden Strukturen sowie ein Verein mit 66 und gegen die Not der Frauen. „Gemeinsam richtete 000 ehrenamtlichen Aktiven ist. Für das Engagement für man Kindergärten, Flüchtlingsquartiere, Hauspflege für die Menschlichkeit dankte er im Namen der Stadtver- Kranke und Invalide sowie Anstalten für Armenpflegen waltung und des Gemeinderates und auch persönlich. und Kriegsfürsorge ein“, berichtete Sabine Wölfle. „Da- mit aber nicht genug. Dank Marie Juchacz gab es bald Nach der Enthüllung der Gedenktafel am Bürger- Suppenküchen, Nähstuben und Heimarbeitsplätze.“ Sie haus wurde mit Sekt angestoßen und eine leckere Tor- sei eine starke Frau gewesen, „die nicht nur hinschau- te angeschnitten, die Patissier Armand Maier eben- te, sondern helfen und Missstände beseitigen wollte“. so wie herzhafte Häppchen aufwendig gestaltet hatte. Am 12. November 1918 wurde es endlich Gesetz, dass Frauen wählen durften und gewählt werden konn- ten. Die erste Wahl fand dann am 19. Januar 1919 | 10
GESCHÄFTSBERICHT Kraftvoll sozial handeln Viele Gratulanten sprachen beim AWO-Sommerfest. Im Bild von links: Johannes Fechner, Roman Götzmann, Michael Stoltenburg, Sabine Wölfle, Wilfried Pfeiffer, der AWO-Ortsvereinsvorsitzende Klaus Laxander und Peter Weiß. In der Bildmitte ein Foto der Verbandsgründerin Marie Juchacz. Arbeiterwohlfahrt Waldkirch feiert das 100-jährige Bestehen der Selbsthilfeorganisation Im Dezember 1919, gut ein Jahr nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und in einer Zeit großen sozialen Elends, gründete Marie Juchacz die AWO als Hauptausschuss für Arbeterwohlfahrt in der SPD. Das war jetzt Anlass für ein AWO-Fest in der Allee. Von einer Selbsthilfeorganisation der Arbeiterschaft entwickelte sich die AWO zu einer Hilfsorganisation für alle Bedürftigen. Sie setzte sich von Anfang an für eine sozial gerechte Gesellschaft ein, in der Hilfesuchende kei- ne Bittsteller, sondern Bürger mit Rechtsansprüchen sind. Heute ist die AWO einer der großen deutschen Wohl- fahrtsverbände und dabei parteipolitisch und konfessionell unabhängig. Mit ihren Angeboten möchte sie Hilfe zur Selbsthilfe leisten. Obwohl inzwischen viele soziale Fortschritte erreicht wurden, sei die AWO heute genau so nötig wie eh und je das war der einstimmige Tenor der Redebeiträge bei der Festveranstaltung in der Schlettstadtallee. Für das Bündnis Halt!Zusammen und die Waldkircher SPD sprach deren Vorsitzender Michael Stoltenburg. Auf der Grundlage einer klaren sozialpolitischen Kursbestimmung wolle die SPD die Zusammenarbeit mit der AWO stärken und ausbauen. Humanität dürfe auch vor Geflüchteten nicht haltmachen, weshalb er sich freue, dass die AWO ak- tiver Teil des Waldkircher Bündnisses Halt!Zusammen ist. Oberbürgermeister Roman Götzmann gratulier- te im Namen der Stadt und hob besonders hervor, dass der Verband ein unverzichtbarer Ort der Gemein- schaft sei. Der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß (CDU) sprach das Thema Pflege an und forderte eine gerechte Entlohnung der Pflegekräfte. Sein Kollege Johannes Fechner (SPD) ermunterte den Verband, das kons- truktive und kritische, immer mit hoher Kompetenz verbundene Gespräch mit der Politik aufrechtzuerhalten. Die Landtagsabgeordnete Sabine Wölfle (SPD) erinnerte an die sozialpolitische Rolle der AWO in Waldkirch, wo der Ver- band die erste örtliche Ganztageskinderstätte „Windmühle“ einrichtete. Ursula Querfurth sprach für den Stadtsenioren- rat. Sie wolle keinen Rückblick, sondern einen Vorausblick auf die nächsten 100 Jahre AWO wagen. Dann werde es unter anderem hoffentlich viel mehr Seniorenwohngemeinschaften als heute geben und die Wohnungen auch bezahlbar sein. Hauptredner der Veranstaltung war Wilfried Pfeiffer, der Vorsitzende des AWO-Bezirksverbands Baden. Er würdigte die Lebensleistung der Verbandsgründerin Marie Juchacz (1879-1956), die 1919 als erste Frau eine Rede in der Wei- marer Nationalversammlung hielt und den Verband in der Weimarer Zeit erfolgreich führte und ausbau- te. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme musste sie emigrieren, kehrte aber 1949 aus den USA nach Deutschland zurück und wurde später Ehrenvorsitzende der AWO. 1945 hatte sie die „Arbeiterwohl- fahrt USA – Hilfe für die Opfer des Nationalsozialismus“ gegründet, die nach Ende des Krieges mit Care-Paket- sendungen nach Deutschland Hilfe leistete. Von den vielen heutigen Aktivitäten und Einrichtungen der AWO hob Pfeiffer als ein Leuchtturmprojekt die Nachsorgeeinrichtung für krebskranke Kinder und Jugendliche „Ka- tharinenhöhe“ bei Furtwangen hervor. Die Einrichtung habe eine lange Vorgeschichte, denn die Arbeiterwohl- fahrt richtete nach dem Ersten Weltkrieg dort das erste Kindererholungszentrum unter ärztlicher Leitung ein. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung in der Schlettstadtallee vom Ensemble Rosentrio mit Eva Meyer, Ella Friedrich und Julius Mahni unter der Leitung von Katja Schill-Mahni sowie der Percussion-Gruppe der Musikschule Waldkirch unter Leitung von Victoria Ifrim. Nachmittags gab es ein großes Kinder- und Familienprogramm mit Verklei- dung, Schminken, Spielen und Mitmach- Liedern. Abends spielten dann die „Bächlesörfer“ aus Freiburg zum Tanz auf. (Quelle: BZ v. 23.07.2019) | 11
GESCHÄFTSBERICHT Jubiläumsjahr 2019 Am 13. Dezember 1919 wur- de die geversicherung relativiert worden, Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Deutsch- merkte Seeh kritisch an. 40 Prozent land gegründet. Kurz nach Ende des aller deutschen Pflegeplätze befän- Ersten Weltkriegs, als es in der Weima- den sich in der Hand großer auslän- rer Republik unzählige Invalide, Ver- discher Unternehmen. „Senioren- letzte und traumatisierte Heimkehrer, wohnanlagen sind heute eine gute Witwen und Waisen gab. Seither sind Kapitalanlage und die soziale Arbeit hundert Jahre vergangen und die Zeiten haben sich grundlegend geändert, doch befindet sich im Spannungsfeld der die sozialen Leistungen und Dienste, die Ökonomie“, stellte der Experte fest. der Spitzenverband der Freien Wohl- Nichtsdestotrotz seien die sozialen fahrtspflege erbringt, sind auch heute Leistungen der AWO auch in heutiger nach wie vor unverzichtbar. Der 100. Zeit nötiger denn je, wenn auch die AWO-Geburtstag wurde vom AWO-Kreis- Herausforderungen mittlerweile ganz verband Breisgau-Hochschwarzwald andere seien, ging Seeh kurz auf die und Emmendingen in Zusammenar- festgeschriebenen Grundwerte So- beit mit dem Ortsverein Emmendingen lidarität, Toleranz, Freiheit, Gleich- in der Elzhalle gebührend gefeiert. heit und Gerechtigkeit ein. „Chan- AWO-Gründerin Marie Juchacz (1879 bis cengleichheit ist am Wichtigsten. In 1956), die zu den ersten Frauen in der Zeiten von nationalsozialistischen Nationalversammlung gehörte, versuch- Tönen müssen wir auch heute noch te mit ihrer Initiative vor allem die Not für die Werte der Demokratie kämp- der Menschen, die durch den Weltkrieg geschädigt waren, zu lindern, indem fen“, so der Festredner. Die AWO sei sie Nähstuben, Mittagstische, Werkstät- weit mehr als ein Sozial- und Wohl- ten zur Selbsthilfe und Beratungsstellen fahrtsverband, sondern die größte einrichtete. Später entwickelte sich die Helferorganisation bundesweit mit AWO zu einer Selbsthilfeorganisation für 135.000 ehrenamtlichen Helfern. alle sozial bedürftigen Menschen. Die historische Rede der SPD-Abgeordneten SPD-Landtagsabgeordnete Sabi- am 19. Februar 1919 im Reichstag ist bis ne Wölfle überbrachte die Jubilä- heute unvergessen. Sie wurde von Ana ums-Glückwünsche auch im Namen Agatiev vom AWO-Ortsverein Denzlin- ihrer anwesenden Bundes- und gen bei der Jubiläumsfeier vorgetragen. Landtagskollegen, MdB Peter Weiß Nach der Machtübernahme von Adolf (CDU), MdB Johannes Fechner (SPD) Hitler wurde die AWO aufgelöst und und MdL Alexander Schoch (Grü- verboten, nachdem der vorherige Ver- such der Nazis, den Wohlfahrtsverband ne). „Die Arbeiterwohlfahrt ist heu- gleichzuschalten, gescheitert ist. Eini- te nicht mehr wegzudenken. Sie ist ge Mitglieder arbeiteten illegal weiter. sehr breit aufgestellt und bei allen Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde wichtigen gesellschaftlichen The- die AWO 1946 in Hannover als partei- men, sprich Migration, Gleichstellung politisch und konfessionell unabhän- oder Seniorenpolitik mit dabei und gige Hilfsorganisation neu gegründet. leistet unverzichtbare Arbeit“, lob- te die Sozialdemokratin das gro- ße Festredner Hansjörg Seeh, Ehren- ehrenamtliche Engagement, ohne vorsitzender des AWO-Bezirksver das die AWO nicht bestehen könne. ands Baden und ehemaliger Sozial- bürgermeister von Freiburg, ein ech- tes AWO-Urgestein (57 Jahre Mitglied) und maßgeblich am Zustandekom- men der AWO-Seniorenwohnanlage in Emmendingen beteiligt, blickte zurück. „Die 80er-Jahre waren die Zeit der Seniorenwohnanlagen. Zu- Impressionen der Jubiläums Ver- erst war man in Emmendingen al- anstaltung des AWO Kreisverbandes lerdings sehr skeptisch“, erinnerte sich der 82-jährige Träger des Bun- desverdienstkreuzes erster Klasse. Inzwischen sei das Subsidiaritäts- prinzip allerdings durch die Pfle- | 12
GESCHÄFTSBERICHT Die AWO Denzlingen ist ein Erfolgsmodell Bericht aus Von Haus zu Haus vom 19.09.2019 Keine Frage, der agile und vor 67. neben Gastgeber Detlef Behnke auch Mittagessen. Darüber hinaus lie- Jahren gegründete AWO-Ortsverein Hansjörg Seeh (Vorsitzender AWO- fert die AWO Denzlingen „Essen auf Denzlingen mit seinen etwa 150 Mit- Kreisverband Freiburg, Ehrenvorsit- Rä- dern“ aus. Über 21 000 warme gliedern, rund 20 Hauptamtlichen zender AWO-Bezirksverband Baden, Mahl- zeiten werden mit Hilfe von und den rund 50 Ehrenamtlichen ge- ehemaliger Sozialbürgermeister von drei „Bufdis“ jährlich ausgeliefert. hört zu Vorzeige ortsvereinen im ge- Freiburg), Peter Dreßen (AWO-Vor- Nach dem schwungvollen Abschluss samten Breisgau. Am letzten Freitag sitzender Kreisver- band Emmen- durch den Vocanell-Chor blieb noch und Samstag wurde das 100-jährige dingen, früher SPD- MdB und „Vater genügend Zeit für persönliche Ge- AWO-Bestehen in Deutschland mit der Emmendinger Tafel“) sowie als spräche und den Ausstellungsbesuch. zwei Veranstaltungen groß gefeiert. „Überraschungsgast“ Jochen Himpe- Auch MdB Dr. Johannes Fechner (SPD) Am Freitagabend war im „Rocca- le als „Gesicht der Denzlinger AWO“. hatte sich mittlerweile unter die Ju- Saal“ alles angerichtet für einen Ihm zu Ehren wurde sogar eine eige- biläumsgäste gemischt. Das AWO-Te- feierlichen Jubiläumsabend. Um- ne Broschüre mit dessen Werdegang am um Vorsitzenden Detlef Behn- rahmt vom glanzvollen Denzlinger sowie der Geschichte der AWO-Denz- ke konnten am Ende ein rund- um Vocanell-Chor (u.a. „Europa-Hym- lingen erstellt und an diesem Abend positives Fazit ziehen, verbunden mit ne“ und „Geburtstagsständchen“) verteilt. „Kein anderer als Jochen dem Dank an alle beteiligten Orga- sowie Luisa Hermes und Hartmut Himpele hat die AWO Denzlingen in nisatoren, Helfer und Unterstützer. Bodenstein („Denzlinger Lieder“) er- den letzten Jahrzehnten so geprägt Offene Schülermensa lebten die etwa 100 Besucher einen wie der langjährige Vorsitzende und Am Samstagvormittag folgte dann kurzweiligen, spannenden und ab- Vater der AWO-Mensa, Jochen Him- noch ein interessanter und recht gut wechslungsreichen Abend. Flankiert pele“, so Behnke, Seeh und Dreßen besuchter „Tag der offenen Tür“ in wurde die Veranstaltung bei Speis unisono. Alle vier „AWO-Urgesteine“ der Schülermensa im Bil- dungszen- und Trank mit einer Ausstellung über ließen noch einmal die wechselvol- trum mit jeder Menge In formationen, die soziale Arbeit und Geschich- le Geschichte der AWO bundesweit leckerem (kostenlosem) Essen sowie te der AWO deutschlandweit sowie so- wie in Denzlingen mit einigen einer umfangrei- chen AWO-Ausstel- über den AWO-Ortsverein Denzlingen. Anek- doten angereichert Revue lung mit einzelnen Schautafeln. Sa- Mutige AWO-Gründerin passieren, wagten einen Blick in die bine Katzenwadel, Manuela Wucherer Zu Beginn verlas Vorstandsmitglied Gegenwart und in die Zukunft und und Jochen Himpele sowie das gesam- Ana Agatiev Auszüge aus der Origi- brachen gemeinsam eine Lanze für te Mensa-Team waren wieder einmal nalrede von AWO-Gründerin Marie das Ehrenamt und die Menschlich- mit vollem Herzblut bei der Sache. Juchacz. Sie sprach vor 100 Jahren keit. In Anbetracht von vielfältigen als erste Frau in einem deutschen Herausforderungen (u.a. Altersarmut, Parlament. Wahrlich eine bemer- Wohnungsnot, Fachkräftemangel, kenswerte Frau, Visionärin und en- Klimawandel, demografischer Wan- gagierte SPD-Politikerin mit Mut, del, Einsamkeit im Alter, Flüchtlings- Rückgrat und Beharrlichkeit. Nach ströme) sei die segensreiche Arbeit der kurzen Begrüßung verbunden der AWO auch heuer mehr denn je mit vielfältigen Dankesworten durch wichtig und unverzichtbar, so das den Denzlinger AWO-Vorsitzenden einhellige Fazit der Expertenrunde. Detlef Behnke, würdigte Bürgermeis- Über 21.000 warme Mahlzeiten im Jahr ter Markus Hollemann vor allem das Christel Bohlen (Schulleiterin des herausragende Engagement der AWO Erasmus-Gymnasiums) meldete sich Sofa-Gespräch mit Hansjörg Seeh, Peter Denzlingen mit AWO-Schülermen- spontan zu Wort, „rettete“ damit die Dreßen, Detlef Behnke sa, flexibler Nachmittagsbetreuung „Frauenquote“ auf der Bühne und am Bildungszentrum, „Essen auf würdigte ebenso die großen Ver- Rädern“, Lernbegleitung sowie der dienste von Jochen Himpele gera- bestens etablierten neuen Geschäfts- de in Bezug auf die AWO-Mensa mit stelle in der Stuttgarter Straße und der flexiblen Nachmittagsbetreuung sprach von einem „Erfolgsmodell“ am Bildungszentrum (Leitung: Her- und einem „Leuchtturmprojekt“. mann Eppler). Im AWO-Hort und in „AWO-Urgesteine“ und der Nachmittagsbetreuung kümmern ein Überraschungsgast sich vierzehn Erzieherinnen und Er- Vier „AWO-Urgesteine“ nahmen an- zieher gegenwärtig um 128 Grund- schließend auf dem „roten AWO- Sofa“ schulkinder und in der Schulmensa zum launigen „Sofa-Gespräch“ Platz. werden derzeit 135 Schüler versorgt. WZO-Redakteur Detlef Berger fun- Kinder aus Familien mit geringem Frauenpower: Ana Agatiev verlas die gierte als Moderator und interviewte Einkommen oder ohne Erwerbsein- Rede von AWO Gründerin Marie Juchacz im lockeren Plausch und in-formativ kommen erhalten ein reduziertes | 13
GESCHÄFTSBERICHT Bürgertreff Kollnau Der neue Quartierstreff in der Hilda- straße in Kollnau stieß am „Tag der offenen Tür“ auf großes Interesse. Unzählige Vereinsvertreter und Bür- ger drängten in das Gebäude, um die Nut- zungsmöglichkeiten ken- nenzulernen. Sämtliche Besucher waren positiv über- rascht und be- teiligten sich rege an der Ideen- findung, welche Angebote das Ge- bäude attraktiver machen können. Beim Bürgerbeteiligungsworkshop „Gut älter werden“ hatte sich her- auskristallisiert, dass es im Ortsteil Kollnau mit 5500 Einwohnern nur wenige Möglichkeiten gibt, wo sich Vereine treffen und Menschen be- gegnen können. Das Gebäude in der Hildastraße 4a in Kollnau wurde bis- her von der AWO Kollnau verwaltet. Neben der AWO nutzten fünf weitere Vereine das Gebäude als Vereinsheim. Das Gebäude bot sich zur Aufwertung zum Quartierstreff an. Jetzt wurde das inzwischen barrierefrei zugängliche Gebäude der Öffentlichkeit vorgestellt. Von dem Besucheransturm am Tag der offenen Tür wurde die Stadtverwal- tung regelrecht überrannt. Ununter- rierefrei zugänglich ist, eine barriere- Veranstaltungen gebucht werden. brochen drängten sich in den Gängen freie Toilette gibt es noch nicht. Hier An konkreten Angeboten sind bis und Räumen die Besucher, tauschten soll erst der Bedarf ermittelt werden, jetzt schon Spielenachmittage für Se- sich an den Tischen bei Kaffee, Ku- „aber wir sind gewillt zu investieren“, nioren sowie für Kinder und Senio- chen und Herzhaftem aus und ent- betonte der Oberbürgermeister. Im ren geplant, eine Sprechstunde vom wickelten im Gespräch mit ande- Quartierstreff soll es auch Raum fürs Behinderten-Beirat sowie Senioren- ren Besuchern Ideen, was im neuen Ehrenamt geben, ergänzte Kempf, so gymnastik. Privatpersonen haben an- Quartierstreff an Angeboten noch könnten hier beispielsweise privater geboten, einen Mama-Treff oder eine fehlt und wie der Quartierstreff in Zu- Musikunterricht angeboten werden, Krabbelgruppe zu leiten, Mama-Fit- kunft heißen könnte. Die bereitge- Sitztanz für Senioren oder eine Krab- Kurse, andere Bewegungsangebote stellten Dialogstellwände zum Anpin- bel-Gruppe für die Jüngsten. Einige und Hausaufgabenhilfe anzubieten. nen der Ideen füllten sich sukzessive. Räume sind schon ganz oder zeit- Oberbürgermeister Roman Götzmann weise belegt: So gibt es einen Be- Begleitet wird der Aufbau des Quar- war überrascht, wie groß die Räume ratungsraum mit zwei öffentlich zu- tierstreffs von Thomas Uhlendahl in dem Gebäude sind. Das Gebäude gänglichen Computern, die von der vom Büro für Mediation, Modera- sei bisher etwas versteckt und un- Computertruhe gewartet werden. Im tion, Coaching und Training, der be- bekannt gewesen, meinte Götzmann. Beratungsraum bieten der Kinder- reits den Prozess „Gut älter werden“ Um hier einen Quartierstreff einrich- schutzbund Waldkirch und die Cari- in Waldkirch moderiert hatte. Der ten zu können, haben Dezernatslei- tas Sprechstunden an. Eventuell soll Quartierstreff sei ein niederschwel- terin Ilka Kern und Abteilungsleiterin hier auch der Pflegestützpunkt eine liges Angebot für Begegnungen. Jana Kempf vom Dezernat Kultur- Anlaufstelle erhalten. Der Männer- Bildung-Soziales Fördermittel auf- gesangsverein Eintracht Kollnau be- getan. Von diesen Fördermitteln soll legt einen Raum für sich, indem sich unter anderem eine 450-Euro-Kraft aber auch der Stadtseniorenrat trifft. bezahlt werden, die den Quartiers- Sobald das Quartierssekretariat be- treff verwaltet. Bis die Stelle besetzt setzt ist, soll in dem größten Raum ist, ist Juliane Hehn vom Dezernat ein offenes Café eingerichtet wer- Kultur-Bildung-Soziales, Ansprech- den, mit Tageszeitungen und offe- person für alle Fragen und Belange. nem Bücherregal. Die Räume können Auch wenn das Gebäude bereits bar- von Vereinen und Privatpersonen für | 14
GESCHÄFTSBERICHT In der AWO Seniorenwohnanlage Teningen gibt es einen FairTeiler-Kühlschrank Wer Lebensmittel übrig hat, weil er zum Beispiel wegfährt, kann sie künf- tig der Allgemeinheit spenden. In der AWO Seniorenwohnanlage Tenin- gen gibt es jetzt einen öffentlichen FairTeiler-Kühlschrank. Er steht im Eingangsbereich der Wohnanlage. Die Idee dazu stamm von Katrin Un- ger, seit 2019 Stellvertretende Vorsitzende des AWO Ortsverein Teningen. Sie und Sponsorin Nathalie Sautter haben den Kühlschrank ermöglicht. Das Konzept ist einfach aber effektiv: Wer übers Wochenende weg ist, Reste von einer Feier hat oder in den Urlaub fährt und noch überschüssige Le- bensmittel zu Hause hat, kann dies für andere zur Verfügung stellen. Und wer Lebensmittel benötigt, bedient sich - kostenlos. Der Kühlschrank sei nicht ausschließlich für Bedürftige, sondern für alle. Nicht nur Lebensmit- tel, die gekühlt werden müssen, können gespendet werden, sondern auch andere Produkte wie Beispielsweise Nudeln oder Backzutaten. Sie kön- nen neben dem Kühlschrank auf eine m kleinen Tische abgelegt werden. Jochen Himpele - das Gesicht der Denzlinger AWO welche sozialen und erzieherischen zept: Mittagstisch, Hausaufgaben- Bedingungen für das Gemeinwahl hilfe, Freizeitbetreuung). Während in Denzlingen damit erreicht wur- der Dienst Essen auf Rädern ein- den, das wird immer mit dem Na- geführt wird, muss der Mobi- men Jochen Himpele verbunden sein. le Soziale Hilfsdienst 1990 wegen 1987 wird Jochen Himpele zum Vorsit- erheblicher finanzieller Schwierig- zenden der AWO Denzlingen gewählt. keiten leider eingestellt werden, Damit beginnt eine neue Ära des Ver- Für Jochen Himpele und die Denz- eins. Die Vereinsstruktur, Ziele und linger AWO ist es 1991 so- Aufgaben des Vereins wurden grund- weit: Der Hort wird anerkannt legend reorganisiert. So wurde der Ver- als „AWO-Hort an der Schule. ein von einer Gruppe sozial engagier- Jochen Himpele geht im November ter Bürger/innen zu einem wichtigen 1991 für elf Jahre erst als Aufbau- sozialen Dienstleister in Denzlingen. helfer und später als Kämmerer zur Der Ortsverein übernimmt die Gemeinde Arnsdorf nach Sachsen. neu eröffnete Cafeteria im Se- Von 1993 bis 2002 übernimmt Ro- niorenzentrum in eigener Regie. switha Hilden die Führung des Ver- Die 1990er Jahren bis heu- eins. Sie betreibt als Gemeinderätin te – vor allem durch die Ini- energisch den Neubau eines Hor- Kein anderer hat die AWO Denzlin- tiativen von Jochen Himpele tes, der dann 2001 eröffnet wird. gen in den letzten Jahrzehnten (!) Aus bescheidenen Anfängen ei- Jochen Himpele bleibt mit dem Orts- so geprägt wie Jochen Himpele. Für ner Hausaufgabenbetreuung in verein immer in Verbindung und viele Denzlingerinnen und Denz- der Geschäftsstelle der AWO ent- übernimmt nach seiner Rückkehr linger ist er im sozialen, politischen wickelte sich in Zusammenarbeit aus Sachsen erneut den Vorsitz. und menschlichen Bereich der kom- mit der Hauptschule am Ort eine Nun beginnt die finanzielle Konso- petente Ansprechpartner, der enga- Schülerbetreuung mit Mittagstisch. lidierung des Ortsvereins und neue giert, uneigennützig und verläss- 1989 nimmt dieser Hort an der Schu- Arbeitsfelder werden angedacht. Die lich da ist, wenn er gebraucht wird. le probeweise seinen Betrieb auf. AWO will vom Grundgedanken her Die soziale Entwicklung und somit Daraus entwickelten sich wei- die bestehende Seniorenarbeit wei- auch die Attraktivität der Gemein- tere Hilfen für Kinder und Ju- terführen, eine Zukunft sieht man de Denzlingen sind vielfach mit dem gendliche im Schulalter wie die nur in einer Vernetzung am Ort mit Namen Jochen Himpele verbunden. Hausaufgabenhilfe und die Indivi- anderen Angeboten, insbesondere Der Neubau der Schülermensa im duelle Lernbegleitung sowie eine sollte es eine funktionierende Fami- Bildungszentrum Denzlingen und individuelle Förderung von Kindern. lienunterstützung geben. So nimmt der AWO-Schülerhort an der Stutt- 1990 entstehen drei Gruppen im 2003 die Schülermensa in beschei- garter Straße - dass diese Gebäude AWO-Schülerhort mit Essensange- denem Rahmen ihre Arbeit auf. 2006 geschaffen wurden und vor allem bot Schülerhilfe (dreiteiliges Kon- wird die provisorische Schülermensa | 15
GESCHÄFTSBERICHT im Bildungszentrum eröffnet. Die Arbeit der Mensa fin- lef Behnke wurde neuer Vorsitzender der AWO det in der Bevölkerung große Zustimmung. Die Finan- Denzlingen. Die AWO-Schülermensa wird weiter- zierung von Mittagessen für Kinder aus wirtschaftlichen hin erfolgreich betreut von Vorstandsmitglied Jochen schwachen Familien durch Spenden ist beeindruckend Himpele in enger Zusammenarbeit mit Sabine Kat- hoch. 2012 baute die Gemeinde die Schulmensa komplett zenwadel, die die Schülermensa hauptamtlich lei- neu aus. Täglich werden hier bis 280 Essen in freier Aus- tet und es schafft mit den über 30 Ehrenamtlichen, wahl ausgegeben. Etwa 30 Ehrenamtliche arbeiten hier dass täglich bis zu 280 Essen an die Schülerinnen und unter der Leitung einer hauptamtlichen Mensaleiterin. Schüler des Bildungszentrums ausgegeben werden. Der Ortsverein engagiert sich maßgeblich auch so- Jochen Himpele selbst hat zu seinem ehrenamtlichen zialpolitisch in verschiedenen Arbeitskreisen Engagement Resümee gezogen :“Mir ist es wichtig, dass Unter der Leitung des AWO – Vorsitzenden Jochen Himpele in der Gesellschaft Gruppierungen vorhanden sind, die und Herrn Professor Veith wurde der Arbeitskreis „Soziales die Bedürfnisse der Mitbürgerinnen und Mitbürger se- und Bildung“ ins Leben gerufen. Sowohl das Kreisjugend- hen und Unterstützung über die staatlichen Hilfen hi- amt, die Schulen, die beiden Kinderheime in Denzlingen als naus geben können. So können für die Zukunft neue auch Vereine mit Schwerpunkt Jugendarbeit sind Mitglied Strukturen entwickelt werden, die für die Bürgerinnen dieses Arbeitskreises, so dass das Kennenlernen, erzieheri- und Bürger in Denzlingen im Laufe der Zeit notwen- sche Fragen, Erfahrungsaustausch und Bildungsthemen im dig werden. Auch politische Perspektiven und Visio- familien- und sozialpolitischen Bereich Hauptanliegen sind. nen sollen dabei in der Öffentlichkeit Gehör finden.“ Auch die Anliegen der Senioren, die im Arbeitskreis „Äl- Für diese politischen Perspektiven und Visio- terwerden in Denzlingen“ gebündelt vorgetragen wer- nen, die durch Handeln aktiv in die Realität um- den, verfolgt die AWO mit großem Interesse. Der Ortsver- gesetzt werden konnten, steht die AWO Denzlin- ein wirkt verantwortlich in der Initiative „Wie wollen wir gen vor allen durch Jochen Himpele, eben dem in Zukunft in Denzlingen leben“ - Aktiv im Alter – mit. Gesicht der Denzlinger AWO wie kein anderer. 2014 trat Jochen Himpele ins zweite Glied zurück – Det- Sie war das Gesicht des Seniorentreffs Marlies Büchele wurde feierlich ver- am Mittwoch, immer wieder unter abschiedet – Nachfolger noch gesucht anderer Leitung und mit anderem Team. Eine ehrenamtliche Nachfol- Immer mittwochs um 14 Uhr treffen gerin zu finden ist schwierig, zur Zeit sich zahlreiche Frauen und Män- gibt es noch keinen Ersatz, so dass das ner im AWO Seniorentreff am Stadt- Weiterbestehen des Senioren- treffs garten (AWO-Seniorenwohnanlage, unklar ist. In dieser Woche fin- det Gartenstraße 1) zum gemütlichen noch ein zusätzlicher Ausflug in den Beisammensein, zum Plaudern, Sin- Europapark statt, für das Neue Jahr gen, zu Kaffee und Kuchen. Es wird wird nach einer Lösung gesucht. Ins- Marlies Büchele (links) zusammen mit vorgelesen, es gibt immer wieder gesamt acht Jahre hat Marlies Büche- ihrem Team Ingrid Breithaupt, Hel- einmal Vorträge zu Betreuung und le den Seniorentreff in der Be- geg- ga Hauser, Doris Bürklin. Rechts Förderung im Alter, ein- mal im Mo- nungsstätte geleitet, sie kommt aus AWO Geschäftsführer Denis Deiser nat findet ein Ausflug statt, ins El- Teningen, wo sie bei einem DRK- Ter- sass, die Ortenau oder zum Titisee. min angesprochen worden war: „Ich „Marlies Büchele war das Gesicht un- war schon in Rente und hatte noch seres Seniorentreffs“, so Denis Deiser, einen Paketjob, den ich aufgab. Ich dazu. „Durch Mund-zu-Mund- Pro- Geschäftsführer des AWO Kreisver- habe es gern gemacht, mit Herz- blut, paganda hat sich herumgesprochen, bands, der am vergangenen Mittwoch wir haben viel gesungen, im Internet dass sich hier die Senioren treffen - es Blumensträuße an Marlies Büchele fand ich Geschichten zum Vorlesen“. wäre schön, wenn sich bald jemand und ihr ehrenamtliches Team (Ingrid findet, Marlies Büchele hatte sich Breithaupt, Helga Hauser, Doris Bürk- Vielleicht kommt doch noch je- gut dahintergeklemmt und im- mer lin) überreichte (unter dem Beifall der mand und tritt in ihre Fußstapfen, wieder ein Gedicht vorgetra- gen“, etwa vierzig anwesenden Senioren) damit diese schöne Einrichtung wei- so eine Besucherin aus Frei- amt. und ein Kuvert zum offiziellen Ab- terbesteht. Nicht nur Bewohner neh- Auch Peter Dreßen, der Kreisvorsitzen- schied mitbrachte: „Sie hören ge- men teil (rund 60 wohnen im Haus, de der AWO, kam später dazu, um mit sundheitsbedingt zum Ende des Jah- Einzelne und Ehepaare, die sich selbst einem Glas Sekt auf die Verabschie- res auf, wir bedauern das alle sehr.“ versorgen und bei Bedarf von drei dung, die gute Arbeit, die Beliebtheit Seit 1985, seit es die Wohnanlage Mitarbeiterinnen unterstützt wer- und Gesundheit von Marlies Büchele gibt, gibt es auch den Seniorentreff den), viele kommen von außer- halb und dem ganzen Team anzustoßen. | 16
Sie können auch lesen