Geschäftsbericht 2018 - Stark. Fair. Hanseatisch. Die Sparkasse Bremen AG

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Geschäftsbericht 2018 - Stark. Fair. Hanseatisch. Die Sparkasse Bremen AG
Geschäftsbericht 2018

Die Sparkasse Bremen AG

Stark. Fair. Hanseatisch.
Geschäftsbericht 2018 - Stark. Fair. Hanseatisch. Die Sparkasse Bremen AG
DIE SPARKASSE
BREMEN AG
Geschäftsbericht 2018
Rechtsstellung / Sitz
Die Sparkasse Bremen AG ist eine gemeinwohlorientierte Freie
Sparkasse in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft mit Sitz in
Bremen. Sie ist eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht
Bremen unter der Nummer HRB 21770.

2   DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Inhalt

04   Editorial

06   Organe | Unternehmensbereiche

07   Lagebericht

23   Jahresabschluss

24   Jahresbilanz

26   Gewinn-und-Verlust-Rechnung

27   Anhang

40   Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers

43   Anlage zum Jahresabschluss gemäß § 26a Abs. 1 Satz 2 KWG

44   Bericht des Aufsichtsrates

                                                                Inhalt
Vertrauenswürdiger Finanzpartner
für die Bremerinnen und Bremer
Trotz anhaltender Niedrigzinsphase, weiter steigenden                                 steigern und damit seine Marktführerschaft in der
Regulierungsanforderungen und erhöhtem Wettbe-                                        Region Bremen souverän behaupten. Mit dieser Bilanz
werbsdruck durch reine Online-Banken hat sich das                                     geht die Sparkasse Bremen gestärkt in die Zukunft und
Geschäft der Sparkasse Bremen 2018 positiv entwickelt.                                setzt ihren konsequent auf den Kundennutzen ausge-
Das Kreditinstitut konnte sein Jahresergebnis erneut                                  richteten Veränderungsprozess Schritt für Schritt fort.

Weltwirtschaft: verlangsamtes Wachstumstempo                                          Eurozone: Wirtschaft in schwierigem Fahrwasser
Nachdem die Weltwirtschaft Anfang 2018 auf Hochtouren lief,                           Bereits zu Jahresbeginn verlangsamte sich das Wirtschaftswachs-
­verlor sie im Laufe des Jahres an Fahrt. Sie wuchs um 3,7 % – und                    tum in der Eurozone. Dieser Trend setzte sich ungebremst fort,
 damit unwesentlich mehr als im Vorjahr. Vor allem globale Han-                       sodass die Wirtschaft im Euroraum 2018 um 1,9 % wuchs, das sind
 delsspannungen und die Handelsschranken der USA belasteten                           0,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die niedrigste Wachs-
 den Warenverkehr, sodass er an Zugkraft für die Konjunktur verlor.                   tumsrate unter den vier größten Euro-Mitgliedsstaaten verzeich-
 Zudem strauchelte die Wirtschaft in Schwellenländern wie Argen-                      nete das krisen­  geschüttelte Italien. Hinter den Erwartungen
 tinien, Brasilien und der Türkei. In den USA dagegen hielt die gute                  zurückgeblieben ist auch das Wachstum in Frankreich. Insgesamt
 Konjunktur aufgrund der Steuerreform von US-Präsident Donald                         litt auch in der Eurozone das Exportgeschäft unter der Abschwä-
 Trump an.                                                                            chung des Welthandels und war, beziehungsweise ist, dem Risiko
                                                                                      einer möglichen Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA
                                                                                      sowie eines ­„harten Brexits“ ausgesetzt.

Der Vorstand der Sparkasse Bremen von links nach rechts:
Joachim Döpp, Dr. Heiko Staroßom, der Vorsitzende Dr. Tim Nesemann und Thomas Fürst

4   DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Deutschland: starker Start, langsame Talfahrt                           Die Sparkasse Bremen hat 2018 ihren eingeschlagenen Ver­
                                                                     änderungskurs konsequent fortgesetzt. Mit strategischen Umstel-
Nach einem dynamischen Start ins Jahr 2018, getragen von der         lungen begegnet das Bremer Kreditinstitut proaktiv dem Umbruch
Konsumlust der Verbraucher und den Investitionen vieler Unter-       in der Finanzwelt. Wichtiger Bestandteil dieser Neuausrichtung
nehmen, ließ das Wachstumstempo im zweiten Halbjahr deutlich         ist das Konzept der Stadtteilfilialen. Sie verbinden die On- und Off-
nach. So stieg das reale Bruttoinlandsprodukt 2018 in Deutschland    linewelt der Finanzdienstleistungen und verankern die Sparkasse
um 1,5 %, nach jeweils 2,2 % in den beiden Vorjahren. Hauptgrund     Bremen gleichzeitig noch stärker in der Nachbarschaft. Zudem
für das geringere Wachstum war der Exportrückgang. Aufgrund der      entwickelt sich die Sparkasse Bremen sukzessive zu einem Finanz-
Umstellung auf den neuen Abgas-Prüfstandard WLTP musste die          vermittler weiter. Unabhängig vom eigenen Produktangebot
deutsche Autoindustrie als wirtschaftliches Zugpferd in der zwei-    unterstützt sie die Kunden dabei, die für sie richtige Finanzent-
ten Jahreshälfte vorübergehend Einbußen verbuchen. Auch der          scheidung zu treffen.
Konsum der Privathaushalte ging im dritten Quartal 2018 zurück.         Neben der persönlichen Beratung vor Ort gewinnen Online- und
Am Bau erhöhte sich die Wirtschaftsaktivität, auch die Konsum­       Mobile-Banking-Angebote immer mehr an Bedeutung. So konnte
ausgaben des Staates stiegen an.                                     die Sparkasse Bremen 2018 einen starken Zuwachs bei den abge-
                                                                     schlossenen Online-Banking-Verträgen verzeichnen. Beim Ausbau
Bremen: sinkende Exporte                                             seiner digitalen Services legt das Kreditinstitut stets großes
                                                                     Augenmerk auf Sicherheitsaspekte. 2018 erhielt die Sparkasse
Analog zu der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ver-       Bremen deshalb erneut im Deutschlandtest von „Focus Money“
schlechterte sich auch in Bremen nach einem guten Jahresstart        das Siegel „Sicherste Online-Bank“.
die Geschäftslage im dritten Quartal 2018, insbesondere in der
Industrie. Die Ursachen lagen ähnlich wie deutschlandweit in der     Gemeinwohlorientierung: engagiert für die Region
globalwirtschaftlichen Entwicklung. Der geschwächte Welthandel
wirkte sich unmittelbar auf die exportintensive Wirtschaft Bremens   Tief in der Region verwurzelt, steuert die Sparkasse Bremen in
aus. Eine positive Entwicklung verzeichneten dagegen erneut das      Richtung Zukunft immer mit dem Blick auf die Bedürfnisse der
Baugewerbe sowie die Verkehrs- und Logistikwirtschaft und die        Bremerinnen und Bremer. Auch in Zeiten des Wandels steht sie als
sonstigen Dienstleistungen. Dennoch beklagen viele Unternehmen       zuverlässiger, kompetenter und lokaler Partner an der Seite der
den bereits seit längerer Zeit vorherrschenden Fachkräftemangel.     mittelständischen Unternehmen und Gewerbetreibenden sowie
In einer Umfrage der IHK Bremen gaben etwas mehr als die Hälfte      den Bürgerinnen und Bürgern Bremens.
der Befragten an, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu        Das Engagement der Sparkasse Bremen für die Region drückt
können. Nach Einschätzungen der Unternehmen könnte die Wirt-         sich aber nicht nur in Dienstleistungen aus, sondern vor allem
schaft in Bremen auch 2019 weiter an Fahrt verlieren.                auch in der Gemeinwohlorientierung. Schon die Gründungsväter
                                                                     haben in der Satzung von 1825 festgelegt, dass Überschüsse aus
Sparkasse Bremen: starke Marktstellung gefestigt                     dem Geschäftsbetrieb, die nicht für Rücklagen benötigt werden,
                                                                     für gemeinwohlorientierte Zwecke verwendet werden. So inves-
Für die deutsche Kreditwirtschaft stand das Jahr 2018 im Zeichen     tiert die Sparkasse Bremen jedes Jahr einen bedeutenden Teil
der anhaltenden Niedrigzinsphase, weiterer regulatorischer Anfor-    ihrer Erträge in die Lebensqualität der Menschen vor Ort. Die Kin-
derungen und der rasant voranschreitenden Digitalisierung. Tradi-    der- und Jugendförderung liegt ihr dabei besonders am Herzen.
tionelle Geschäftsmodelle werden zunehmend in Frage gestellt         Im Jahr 2018 hat die Sparkasse Bremen wieder mit rund vier
und Online-Banken erhöhen den Wettbewerbsdruck. In diesem            ­Millionen Euro Projekte und Institutionen in Kunst und Kultur,
anspruchsvollen Umfeld hat die Sparkasse Bremen 2018 erneut           Sport, Bildung und Wissenschaft, Umwelt und im sozialen Bereich
ihre Marktführerschaft im Privatkundengeschäft und in der Mittel-     gefördert.
standsfinanzierung behaupten können. Ihr Kundenkreditgeschäft
konnte sie im Vergleich zum Vorjahr auf 9.280,8 Millionen Euro
ausweiten. Im Firmenkundengeschäft verzeichnete die Sparkasse
Bremen vor allem Zuwächse im gewerblichen Immobilienkreditge-
schäft. Auch im Privatkundengeschäft trieb die ungebremst hohe
Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen das Wachstum an.             Wir danken allen Kunden und Geschäftsfreunden sowie der Finanz-
Ebenso positiv entwickelten sich das Kundeneinlagen- sowie das       holding der Sparkasse in Bremen und deren Mitgliedern für ihre
Kundenwertpapiergeschäft, in dem die Sparkasse Bremen einen          Verbundenheit mit unserem Kreditinstitut und freuen uns auf eine
Zuwachs der verwalteten Wertpapierdepots verbuchen konnte.           weiterhin vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Dr. Tim Nesemann                         Joachim Döpp                         Thomas Fürst                           Dr. Heiko Staroßom

                                                                                                                          Editorial
Organe
Aufsichtsrat                                                                                         Vorstand
Dipl.-Kfm. Otto Lamotte, Vorsitzender                 Dipl.-Kfm. Ulrich Kurt Emde                    Dr. rer. nat. Tim Nesemann
Geschäftsführender Gesellschafter der                 Steuerberater und Wirtschaftsprüfer            Vorsitzender des Vorstandes
HENRY LAMOTTE OILS GmbH                               Geschäftsführer der Westprüfung Emde
                                                                                                     Joachim Döpp
                                                      GmbH & Co. KG
Dipl.-Kfm. Klaus Ziegler, stv. Vorsitzender
                                                      Partner der Emde & Partner mbB                 Thomas Fürst
Geschäftsführender Gesellschafter der
NordCap GmbH & Co. KG                                 Alexander Künzel                               Dr. rer. pol. Heiko Staroßom

Stefan Bellinger                                      Seniorvorstand der
Geschäftsführender Gesellschafter der                 Bremer ­Heimstiftung
Carbox GmbH & Co. KG                                  Dipl.-Kffr. Janina Marahrens-Hashagen
Mitja Blanke                                          Geschäftsführende Gesellschafterin der
Angestellter der                                      H. Marahrens Schilderwerk, Siebdruckerei,
Die Sparkasse Bremen AG                               Stempel GmbH

Björn Drenkwitz                                       Serap Vogel
Angestellter der                                      Angestellte der
Die Sparkasse Bremen AG                               Die Sparkasse Bremen AG

Unternehmensbereiche
Marktbereich
Direktionen                                           Internationale Firmenkunden                    Private Banking
Michael Feht, Süd und Ost                             Prof. Dr. iur. Christoph Graf von Bernstorff   Dr. Dirk Rollenhagen
Detlef Mehrkens, Mitte und Nord
                                                      Immobiliencenter                               Referat Treasury
Firmenkunden                                          Oliver Buck                                    Matthias Gramb
Heiko Jodeit                                          Nicole Meinke

Servicebereich
Compliance                                            Kundenservice                                  Revision
Kerstin Hainle                                        Janet Wilhelmi                                 Oliver Gose

Gesamtbanksteuerung                                   Organisation                                   Vorstandsstab und Kommunikation
Wolfgang Taden                                        Arne Beckefeld                                 Dr. Birgit Krull

Kreditmanagement                                      Personal
Rainer Büssenschütt                                   Reinhard Lüllmann

6   DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
DIE SPARKASSE
BREMEN AG
Lagebericht
Grundlagen der Sparkasse
Auf Initiative von Bremer Bürgerinnen und Bürgern wurde die             Über Generationen hinweg ist die Sparkasse Bremen als verläss-
Sparkasse Bremen 1825 gegründet. Noch heute gehört die Spar-         licher Partner mit ihren Kunden verbunden und verzichtet dabei
kasse Bremen als freie Sparkasse den Bremerinnen und Bremern.        auf Gewinnmaximierung. Vielmehr investiert sie einen erheblichen
Ihnen verdankt sie ihren Erfolg und ihre Stärke.                     Betrag in die Lebensqualität der Bremerinnen und Bremer – jähr-
  Mit einem Geschäftsvolumen von rund 12 Mrd. EUR und rund           lich rund 4 Mio. EUR für Förderzwecke, vom Kindergarten über den
1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Sparkasse Bremen     Sportverein bis zu kulturellen Veranstaltungen der Stadt. Diese
ein starker Partner des Mittelstands und begleitet unternehmeri-     Gemeinwohlorientierung ist ein unverrückbarer Teil der Geschäfts-
sches Wachstum mit Branchenexpertise und Kompetenz vor Ort.          politik der Sparkasse Bremen.
Ihren Privatkunden bietet die Sparkasse Bremen mehrfach ausge-          Die Nähe zum Kunden, umfassende Beratungsleistungen, die
zeichnete Beratungsleistungen rund ums Sparen und Finanzieren        professionelle Entscheidung vor Ort sowie ein hohes Maß an
sowie zu Vermögensverwaltungs-, Vorsorge- und Immobilienthe-         gesellschaftlicher Verantwortung für die Lebensqualität in der
men. Über 400.000 Privat- und rund 26.000 Firmenkunden schen-        Hansestadt und in der Region gehören damit zum Selbstverständ-
ken der Sparkasse Bremen ihr Vertrauen. Damit hat die Sparkasse      nis der Sparkasse Bremen.
Bremen in der Region Bremen einen Marktanteil von über 40 %.

Nachhaltigkeit in der Sparkasse
Die Sparkasse Bremen hatte sich bereits im Jahr 2015 als eine der    haltigkeit und beinhaltet Beschreibungen und Kennzahlen zu
ersten Sparkassen in Deutschland verpflichtet, den Deutschen         Umwelt-, Sozial- und Arbeitnehmerbelangen sowie zur Achtung
Nachhaltigkeitskodex (DNK) anzuerkennen. In diesem Zusam-            der Menschenrechte und zur Bekämpfung von Korruption und
menhang hat sie 2018 bereits ihren dritten Nachhaltigkeits­bericht   Bestechung. Die Nachhaltigkeitsberichte sind jeweils unter
veröffentlicht – geprüft vom Rat für Nachhaltige Entwicklung und     ­Einhaltung der gesetzlichen Fristen in Form der Entsprechens­
ausgezeichnet mit dem DNK-Signet. Der Nachhaltigkeitsbericht          erklärung auf der Homepage der Sparkasse Bremen unter
orientiert sich an den vom Deutschen Sparkassen- und Giro­            „www.sparkasse-bremen.de/Ihre Sparkasse/Vor Ort - seit 1825/
verband (DSGV) definierten Kategorien und Indikatoren für Nach­       Nachhaltigkeit“ abrufbar.

Die Sparkasse Bremen der Zukunft
Auch das Jahr 2018 stand bei der Sparkasse Bremen im Zeichen         ist, insbesondere den weiteren nachhaltigen Ausbau des digitalen
strategischer und zukunftsweisender Veränderungen. Mit einem         Angebotes sowie die Weiterentwicklung der Sparkasse Bremen zu
langfristig und nachhaltig ausgerichteten umfassenden Maßnah-        einem Finanzvermittler. In diesem Zusammenhang bietet die
menprogramm stellt sich die Sparkasse Bremen auf die geschäfts-      Sparkasse Bremen zunehmend auch unabhängig vom eigenen
                                                                     ­
politischen Herausforderungen der Zukunft aus anhaltender            Produktangebot Beratungsleistungen an, um ihre Kunden dabei
­Niedrigzinsphase, zunehmendem Wettbewerb, steigenden regu-          zu unterstützen, die für sie richtige Finanzentscheidung zu treffen.
 latorischen Anforderungen, fortschreitender Digitalisierung und     Darüber hinaus erfolgt im Rahmen eines umfassenden Filial­
 demografischem Wandel ein. Der konsequent auf den Kundennut-        konzeptes sukzessive die Transformation bestehender Filialen zu
 zen ausgerichtete Veränderungsprozess umfasst neben dem Neu-        Stadtteilfilialen, in denen zukünftig unterschiedlichste Dienst- und
 bau der Hauptstelle der Sparkasse Bremen auf dem Campus der         Beratungsleistungen sowie Mehrwertservices für und aus dem
 Universität Bremen, dessen Fertigstellung für Ende 2020 geplant     Stadtteil angeboten werden.

8   DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Wirtschaftsbericht
Nachdem die Weltwirtschaft Anfang 2018 auf Hochtouren lief, ver-       Abgas-Prüfstandard WLTP musste die deutsche Autoindustrie als
lor sie im Laufe des Jahres an Fahrt. Sie wuchs um 3,7 % – und         wirtschaftliches Zugpferd in der zweiten Jahreshälfte vorüberge-
damit unwesentlich mehr als im Vorjahr. Vor allem globale Han-         hend Einbußen verbuchen. Auch der Konsum der Privathaushalte
delsspannungen und die Handelsschranken der USA belasteten             ging im dritten Quartal 2018 zurück. Am Bau erhöhte sich die
den Warenverkehr, sodass er an Zugkraft für die Konjunktur verlor.     Wirtschaftsaktivität, auch die Konsumausgaben des Staates
Zudem strauchelte die Wirtschaft in Schwellenländern wie Argenti-      ­stiegen an.
nien, Brasilien und der Türkei. So lagen 2018 die Industriestaaten         Analog zu der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland ver-
beim Bruttoinlandsprodukt pro Kopf deutlich vor den Schwellen-          schlechterte sich auch in Bremen nach einem guten Jahresstart die
ländern. In den USA dagegen hielt die gute Konjunktur aufgrund          Geschäftslage im dritten Quartal 2018, insbesondere in der Indus-
der Steuerreform von US-Präsident Donald Trump an.                      trie. Die Ursachen lagen ähnlich wie deutschlandweit in der global-
   In der Eurozone verlangsamte sich das Wirtschaftswachstum            wirtschaftlichen Entwicklung. Der geschwächte Welthandel wirkte
bereits zu Jahresbeginn. Dieser Trend setzte sich ungebremst fort,      sich unmittelbar auf die exportintensive Wirtschaft Bremens aus.
sodass die Wirtschaft im Euroraum 2018 um 1,9 % wuchs, das sind         Eine positive Entwicklung verzeichneten dagegen erneut das Bau-
0,6 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr. Die niedrigste Wachs-         gewerbe sowie die Verkehrs- und Logistikwirtschaft und die sons-
tumsrate unter den vier größten Euro-Mitgliedsstaaten verzeich-         tigen Dienstleistungen. Dennoch beklagen viele Unternehmen den
nete das krisengeschüttelte Italien. Hinter den Erwartungen             bereits seit längerer Zeit vorherrschenden Fachkräftemangel. In
zurückgeblieben ist auch das Wachstum in Frankreich. Insgesamt          einer Umfrage der IHK Bremen gaben etwas mehr als die Hälfte der
litt auch in der Eurozone das Exportgeschäft unter der Abschwä-         Befragten an, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu kön-
chung des Welthandels und war, beziehungsweise ist, dem Risiko          nen. Nach Einschätzungen der Unternehmen könnte die Wirtschaft
einer möglichen Verschärfung des Handelskonflikts mit den USA           in Bremen auch 2019 weiter an Fahrt verlieren.
sowie eines „harten Brexits“ ausgesetzt.                                   Für die deutsche Kreditwirtschaft stand auch das Jahr 2018 im
   Nach einem dynamischen Start ins Jahr 2018, getragen von der         Zeichen der anhaltenden Niedrigzinsphase, weiterer regulatori-
Konsumlust der Verbraucher und den Investitionen vieler Unter-          scher Anforderungen und der rasant voranschreitenden Digitali-
nehmen, ließ das Wachstumstempo in Deutschland im zweiten               sierung. Traditionelle Geschäftsmodelle werden zunehmend in-
Halbjahr deutlich nach. So stieg das reale Bruttoinlandsprodukt         frage gestellt und Online-Banken erhöhen den Wettbewerbsdruck.
2018 in Deutschland um 1,5 %, nach jeweils 2,2 % in den beiden          Vor dem Hintergrund dieser anspruchsvollen Rahmenbedingun-
Vorjahren. Hauptgrund für das geringere Wachstum war der                gen hat sich die Entwicklung der deutschen Kreditwirtschaft im
Exportrückgang. Aufgrund der Umstellung auf den neuen                   vergangenen Jahr insgesamt weiter als stabil erwiesen.

Geschäftsentwicklung
Geschäftsverlauf / Entwicklung 2018
Im Jahr 2018 konnte die Sparkasse Bremen erneut eine positive             Die Entwicklung an den Aktien- und Rentenmärkten war im Jahr
Geschäftsentwicklung verzeichnen und damit ihre Position als Markt-    2018 – insbesondere im ersten Halbjahr – von beachtlichen Volati-
führer in der Region Bremen behaupten. Der Geschäftsverlauf im         litäten und Schwankungsbreiten geprägt. Im Zusammenhang mit
Berichtsjahr stärkt erneut die gute und solide Ausgangsbasis für die   der in den Vorjahren zur Risikoreduktion sowie stärkeren Fokussie-
weitere Entwicklung der Sparkasse Bremen in einem anspruchsvollen      rung auf das Kundengeschäft erfolgten Rückführung von Aktien-
Umfeld.                                                                beständen und Spezial- und Publikumsfondsanlagen und in Fort-
   Das Kundenkreditgeschäft konnte die Sparkasse Bremen im Ver-        führung der damit verbundenen Neuausrichtung der Eigenanlagen
gleich zum Vorjahr stichtagsbezogen erneut um 163,8 Mio. EUR auf       hat die Sparkasse Bremen im Jahr 2018 ihre Investitionen im fest-
9.280,8 Mio. EUR steigern. Im Kreditgeschäft mit Privatkunden ver-     verzinslichen Bereich ausgeweitet. Dabei erfolgte der Aufbau im
lief die Geschäftsentwicklung leicht unter den Erwartungen, aber im    Wesentlichen mit dem Ziel der Erfüllung zukünftiger regulatori-
Vorjahresvergleich erneut positiv: Haupttreiber des Wachstums war      scher Vorgaben.
dabei auch im Berichtsjahr – ungeachtet erhöhter rechtlicher Vor-         Den schwierigen Rahmenbedingungen aufgrund der anhalten-
gaben durch die Wohnungsbaukreditrichtlinie – die kontinuierlich       den Niedrigzinsphase und den damit verbundenen Ertragsbelas-
hohe Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen, die zu spürbaren         tungen stand auch im vergangenen Geschäftsjahr eine positive,
Zuwächsen im Neugeschäft und damit erneut zu einer Ausweitung          wenn auch im Jahresverlauf abgeschwächte gesamtwirtschaftliche
der Bestände führte. Trotz des weiter zunehmenden Wettbewerbs          Entwicklung gegenüber. Der Risikovorsorgebedarf im Kreditbe-
verlief die Entwicklung im Firmenkundengeschäft im Vorjahresver-       reich konnte vor diesem Hintergrund im Vergleich zur Planung
gleich ebenfalls positiv und leicht über den Erwartungen. Die Spar-    deutlich reduziert werden und liegt damit insgesamt auch deutlich
kasse Bremen verzeichnete insbesondere im gewerblichen Immo-           unter Vorjahresniveau. Im Wertpapierbereich führten die Zinsent-
bilienkreditgeschäft Bestandszuwächse und konnte damit auch            wicklungen zu einem im Vergleich zum Vorjahr und entgegen der
unter den anspruchsvollen Rahmenbedingungen ihre Position als          Planung höheren Bewertungsbedarf.
wichtigster Mittelstandsfinanzierer in Bremen erneut bestätigen.

                                                                                                                       Lagebericht
Ungeachtet der anhaltend niedrigen Zinsen entwickelte sich das         Im Zinsüberschuss als weiterhin wichtigste Ertragskompo-
Kundeneinlagengeschäft der Sparkasse Bremen im vergangenen             nente verzeichnete die Sparkasse Bremen trotz des Niedrigzins-
Geschäftsjahr wiederum erfolgreich und oberhalb der Erwartun-          niveaus im Vergleich zum Vorjahr eine stabile Entwicklung. In
gen. Der Bestand an Kundeneinlagen konnte im Vorjahresvergleich        diesem Zusammenhang konnten die positiven Bestandsentwick-
erneut ausgebaut werden. Auch im Jahr 2018 verzichtete die Spar-       lungen im Kundengeschäft die anhaltend niedrigen Zinsen im
kasse Bremen dabei trotz der mit den niedrigen Marktzinsen ver-        Aktiv- und Passivgeschäft nahezu kompensieren. Der Provisions-
bundenen Ertragsbelastungen auf die Weitergabe von Negativzin-         überschuss entwickelte sich hingegen besser als geplant und
sen an Privatkunden.                                                   erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr, insbesondere als Folge
  Auch im Kundenwertpapiergeschäft verzeichnete die Spar-              positiver Entwicklungen im Giroverkehr und im Wertpapierge-
kasse Bremen im Jahr 2018 eine positive Entwicklung und erneut         schäft.
einen Zuwachs bei der Anzahl der verwalteten Wertpapierdepots.           Der Aufwandsbereich ist im Berichtsjahr durch eine im Ver-
Getragen wird diese Steigerung insbesondere durch die positive         gleich zum Vorjahr rückläufige und insgesamt im Rahmen der
Entwicklung der Vermögensverwaltung „BremenKapital“.                   Planung liegende Entwicklung gekennzeichnet. Während sich der
  Die Filialen der Sparkasse Bremen bleiben auch vor dem Hinter-       Sachaufwand insbesondere aufgrund höherer Investitionen in
grund der fortschreitenden Digitalisierung und der demografischen      die digitale Transformation im Vergleich zum Vorjahr erhöhte,
Veränderungen in der Bevölkerung weiterhin wichtigster Anlauf-         reduzierte sich wie erwartet der Personalaufwand im Wesentli-
punkt. Gleichzeitig hat im vergangenen Geschäftsjahr auch bei der      chen als Folge des rückläufigen Personalbestandes gegenüber
Sparkasse Bremen der Stellenwert und die Weiterentwicklung des         dem Vorjahr.
umfassenden Online- und Mobile-Banking-Angebotes weiter an               Insgesamt erzielte die Sparkasse Bremen auf der Basis der vor-
Bedeutung gewonnen. Die Sparkasse Bremen konnte einen starken          genannten Entwicklungen im Geschäftsjahr 2018 mit 37,0 Mio.
Zuwachs bei den abgeschlossenen Online-Banking-Verträgen ver-          EUR einen im Vorjahresvergleich erneut gestiegenen und über
zeichnen und damit die gesetzten Ziele erneut übertreffen.             den Erwartungen liegenden Jahresüberschuss.

Personal- und Sozialbereich
Der Personalbestand der Sparkasse Bremen reduzierte sich im Vor-       maßnahmen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf dem
jahresvergleich in der Stichtagsbetrachtung vorrangig durch Vor-       Zukunftsthema Digitalisierung. Darüber hinaus wurden im Hin-
ruhestandsvereinbarungen und Renteneintritte auf 1.250 Mitar-          blick auf die zukünftige Filialstruktur, insbesondere vor dem Hin-
beiterinnen und Mitarbeiter (-5,2 % gegenüber dem Vorjahr).            tergrund des Stadtteilfilialkonzeptes und der damit verbundenen
Umgerechnet auf Vollzeitkräfte entspricht dies 1.086 Mitarbeite-       neuen Anforderungen zur Sicherstellung der Beratungsqualität
rinnen und Mitarbeiter. Der überwiegende Teil der Beschäftigten        weitere gezielte Qualifizierungsmaßnahmen zur Beratungsquali-
(rund 67 %) arbeitet in der Beratung der Kunden. Insgesamt arbei-      tät im Privat- und Firmenkundengeschäft durchgeführt. Um
ten 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Teilzeit (ca. 40 % der     zukünftig in einer zunehmend digitalen Welt noch schneller und
Beschäftigten).                                                        flexibler auf sich verändernde Kundenwünsche und -anforderun-
   Mit 86 Auszubildenden (Vorjahr: 93) und einer Ausbildungs-          gen reagieren zu können, hat die Sparkasse Bremen im Berichts-
quote von 7,0 % der bankspezifisch Beschäftigten leistet die Spar-     jahr darüber hinaus begonnen, ihre Mitarbeiterinnen und Mitar-
kasse Bremen einen erheblichen Beitrag zur Schaffung von Ausbil-       beiter im Rahmen eines nachhaltigen Prozesses auf eine agilere
dungsplätzen in Bremen.                                                Arbeitswelt vorzubereiten.
   Die Sparkasse Bremen strebt für ihre Kunden die höchstmögli-           Zusätzlich unterstützt die Sparkasse Bremen ihre Mitarbeiterin-
che Beratungsqualität an und orientiert sich dabei an deren Zielen     nen und Mitarbeiter auch bei der nebenberuflichen Weiterbildung.
und Wünschen. Zur Erfüllung dieses Anspruches und zur langfristi-      Im Rahmen der seit mehreren Jahren etablierten und bedarfsge-
gen Sicherstellung der hohen Beratungskompetenz investiert die         recht ausgerichteten „Förderpolicy“ erfolgt in Förderkonferenzen
Sparkasse Bremen kontinuierlich in die Aus- und Weiterbildung          gezielt die Auswahl von Talenten und Potenzialträgern für die Teil-
ihrer Mitarbeitenden, sowohl in der Kundenberatung als auch in         nahme an gezielten Lehr- und Studiengängen.
den Stabs- und Servicebereichen. Das Ausbildungs- und Weiterbil-          Im Zusammenhang mit der Förderung der Vereinbarkeit von
dungsangebot in Form von betriebsinternen und externen Semi-           Beruf und Familie investiert die Sparkasse Bremen nachhaltig
naren stellt sicher, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese   insbesondere in die Bereiche Kinderbetreuung, Unterstützung
Erwartungen erfüllen. Der hohe Qualifikationsgrad spiegelt sich im     pflegender Angehöriger, Teilzeitmodelle, Gesundheitsmanage-
Ausbildungsstand wider: Über 78 % der Mitarbeitenden verfügen          ment sowie in eine Vielzahl betrieblicher Sozialleistungen. Für
über den Abschluss als Bankkauffrau bzw. Bankkaufmann oder             ihre familien- und lebensphasenbewusste Personalpolitik wurde
über eine weitergehende Qualifikation als Sparkassen-/Bankfach-        die Sparkasse Bremen bereits mehrfach mit dem Zertifikat zum
wirt, Sparkassenbetriebswirt (grad.) oder Bankbetriebswirt. Darü-      „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet und hat im Berichtsjahr
ber hinaus haben über 10 % der Beschäftigten den Abschluss             aufgrund des anhaltend hohen Niveaus ein Dauerzertifikat erhal-
einer Fachhochschule oder Universität.                                 ten.
   Vor dem Hintergrund der zügig fortschreitenden Digitalisierung         Diese Investitionen tragen zur Attraktivität der Sparkasse Bre-
und der daraus resultierenden umfassenden und nachhaltigen             men als Arbeitgeber bei und sind deshalb auch immer wieder ein
Veränderungen in den Arbeitsprozessen lag auch im vergangenen          Schlüssel für die guten Ergebnisse im Rahmen des bundesweiten
Geschäftsjahr ein wesentlicher Schwerpunkt der Qualifizierungs-        Wettbewerbs von „Great Place to Work“, einer Umfrage, die bei den

10 DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern jährlich auf starke Akzeptanz         Die Zielgröße für den Frauenanteil im Aufsichtsrat gemäß
stößt. Im Berichtsjahr gaben 85 % der Mitarbeiterinnen und Mit­      § 111 Abs. 5 AktG beträgt 22 %. Die Zielgröße ist seit dem 30. März
arbeiter an, dass die Sparkasse Bremen alles in allem ein sehr       2017 erreicht. Die Zielgröße für den Frauenanteil im Vorstand
guter Arbeitgeber sei. Mit einem Trust Index von 78 % und einer      gemäß § 111 Abs. 5 AktG beträgt 25 % mit einer Umsetzung bis
hervorragenden externen Beurteilung der sozialen Nebenleistun-       zum 31. Dezember 2020. Für die beiden Führungsebenen unter-
gen, der gemeinnützigen Aktivitäten und anderer Aspekte gehörte      halb des Vorstandes wurden gemäß § 76 Abs. 4 AktG Zielgrößen
die Sparkasse Bremen damit im Berichtsjahr erneut zu den besten      von 20 % mit einer Umsetzung bis zum 30. Juni 2017 sowie 25 %
Arbeitgebern Deutschlands.                                           mit einer Umsetzung bis zum 31. Dezember 2019 festgelegt. Für
                                                                     die erste Führungsebene (direkt Berichtende) unterhalb des Vor-
Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB                    standes ist mit derzeit 27 % bereits die Zielgröße für Ende 2019
                                                                     erreicht. Bei der zweiten Führungsebene konnte der Frauenanteil
Die Sparkasse Bremen gibt nachfolgende Erklärung zur Unterneh-       zwar erneut gesteigert werden (von 14 % auf 18 %), die Zielgröße
mensführung gemäß § 289f HGB ab:                                     von 20 % jedoch noch nicht vollumfänglich erreicht werden.
   Der Aufsichtsrat und der Vorstand der Sparkasse Bremen haben      Ursächlich hierfür ist im Wesentlichen, dass im Rahmen bestehen-
im Geschäftsjahr 2015 Zielgrößen für den Frauenanteil und Zielter-   der Vorruhestandsregelungen auch mehrere weibliche Führungs-
mine für deren Erreichung im Aufsichtsrat und Vorstand sowie in      kräfte ein Vorruhestandsangebot angenommen haben und eine
den beiden Führungsebenen unterhalb des Vorstandes gemäß             Nachbesetzung mit Frauen im Rahmen bestehender Sozialplan­
§ 76 Abs. 4 und § 111 Abs. 5 AktG festgelegt.                        regelungen nicht möglich war.

Kundenbeziehungen
Die Sparkasse Bremen konnte im Jahr 2018 ihre Position als klarer    ten und liegt weiterhin unangefochten an der Spitze der bremi-
Marktführer im Privatkundengeschäft in der Region Bremen erneut      schen Kreditinstitute.
bestätigen. Auch im Firmenkundengeschäft weist sie wiederholt           Eines der Differenzierungsmerkmale der Sparkasse Bremen ist
eine hohe Marktstellung aus und bleibt damit die Nummer 1 in der     – zusätzlich zur guten Erreichbarkeit vor Ort – insbesondere die in
Mittelstandsfinanzierung.                                            diesem Zusammenhang nachhaltig gute Beratungskompetenz.
  Indikator dafür ist der jährlich ermittelte Kundenpräferenz-       Diese wird der Sparkasse Bremen seit mehreren Jahren regelmä-
wert. Dieser gibt die Position der Sparkasse Bremen – auf Basis      ßig bestätigt, insbesondere durch die Zertifizierung im Rahmen
des aktuellen Leistungsportfolios – im Vergleich zum Wettbe-         des regelmäßig durchgeführten Audits des TÜV Rheinland.
werb wieder und wird durch eine repräsentative Befragung der            Der Sparkasse Bremen als regionales Institut, welches alle Ent-
Bremer Bevölkerung ermittelt. Insbesondere im wettbewerbsin-         scheidungen hier vor Ort trifft, sind eine klare Kundenorientierung
tensiven und von zunehmender Digitalisierung geprägten Pri-          und nachhaltige Werte wie Verlässlichkeit, eine hohe Beratungs-
vatkundengeschäft weist die Sparkasse Bremen auf Basis der im        qualität und exzellenter Service primäre Anliegen. Die Vermeidung
Jahr 2018 durchgeführten Befragung mit einem erneut gestie-          von langen Entscheidungswegen erhöht die Zufriedenheit der
genen Präferenzwert von 59 % eine sehr starke Marktstellung          Kunden, die darauf setzen, bei ihren Anliegen kompetent, schnell
auf. Im ebenfalls von zunehmendem Wettbewerb gekennzeich-            und zuverlässig unterstützt zu werden. Diese Werte werden auch in
neten Firmenkundengeschäft konnte die Sparkasse Bremen ihre          Zukunft das Handeln der Sparkasse Bremen bestimmen, ergänzt
bereits in den Vorjahren überaus starke Marktstellung mit            um den Anspruch, auch in einer zunehmend digitalisierten Welt
einem leicht verringerten Präferenzwert von 57 % nahezu hal-         erster Ansprechpartner für den Kunden zu bleiben.

                                                                                                                     Lagebericht
Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Vor dem Hintergrund der Herausforderungen im anhaltenden Nied-        bewerbsfähigkeit ergriffen. Diese Maßnahmen wirkten auch im
rigzinsumfeld und den daraus resultierenden langfristigen wirt-       Berichtsjahr und führten trotz gestiegener Investitionen im Zusam-
schaftlichen und bilanziellen Belastungen hatte die Sparkasse Bre-    menhang mit der strategischen Ausrichtung der Sparkasse Bremen
men bereits in den Vorjahren zusätzlich zu den Handlungsfeldern       zu einer positiven Auswirkung auf die Vermögens-, Finanz- und
zur strategischen Ausrichtung weitere Maßnahmen zur langfristigen     Ertragslage.
Erhaltung von Substanz und dauerhafter Leistungs- und Wett-

Vermögenslage

Entwicklung ausgewählter Bilanzpositionen:
                                                                                   Bestand in Mio. €                          Veränderung
                                                                     31.12.2018          31.12.2017            absolut               in %
Geschäftsvolumen                                                       11.901,3            11.586,3             315,0               2,7 %
Forderungen an Kunden                                                   9.280,8             9.117,0             163,8               1,8 %
   darunter:
   Grundpfandrechtlich gesichert                                        3.941,1              3.991,2             −50,1             −1,3 %
   Kommunalkredite                                                        316,8                327,3             −10,5             −3,2 %
Forderungen an Kreditinstitute                                           324,8                379,1             −54,3             −14,3 %
Wertpapiervermögen                                                      1.219,4               946,4             273,0              28,8 %
Beteiligungen und Anteile an verbundenen Unternehmen                     199,4                185,3              14,1               7,6 %
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden                                      8.502,1             8.146,2             355,9               4,4 %
   darunter:
   Spareinlagen                                                         2.929,4              3.012,9             −83,5             −2,8 %
   Schuldverschreibungen                                                  207,6                207,8              −0,2             −0,1 %
   Täglich fällige Einlagen                                             4.984,6              4.523,1             461,5             10,2 %
   Befristete Einlagen                                                    380,5                402,4             −21,9             −5,4 %
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten                            1.941,1             1.944,7              −3,6              −0,2 %
Rückstellungen                                                           100,7                103,7              −3,0              −2,9 %
Eventualverbindlichkeiten                                                376,4                412,0             −35,6              −8,6 %
Eigenkapital                                                             813,4                800,2              13,2               1,6 %

Die Sparkasse Bremen konnte im Berichtsjahr stichtagsbezogen          461,5 Mio. EUR. Diese im Jahresverlauf stetige Bestandsentwick-
erneut ein Wachstum im Kundenkreditgeschäft verzeichnen. Insbe-       lung im Einlagengeschäft ist wie in den Vorjahren im Wesentlichen
sondere das Privatkundengeschäft mit einer weiterhin hohen Nach-      Folge einer grundsätzlichen Zurückhaltung gegenüber langfristig
frage nach Immobilienfinanzierungen blieb zwar insgesamt leicht       ausgerichteten Anlageformen aufgrund des anhaltend niedrigen
unter den Erwartungen, war aber erneut der Haupttreiber dieser        Zinsniveaus.
positiven Entwicklung. Neben der anhaltend hohen Nachfrage nach         Im Bereich der Eigenanlage in Wertpapieren lag der Fokus im
Wohneigentum ist diese positive Entwicklung nicht zuletzt auch        Berichtsjahr auf der Sicherstellung ausreichender Liquidität
Ergebnis einer ausgeprägten Marktexpertise sowie des starken          zur Einhaltung zukünftiger regulatorischer Vorgaben. In diesem
Netzwerks mit der Tochtergesellschaft Sparkasse Bremen Immobi-        Zusammenhang ist die Erhöhung des Wertpapiervermögens auf
lien GmbH. Im Firmenkundengeschäft verzeichnete die Sparkasse         einen Bestandsaufbau im Rentenportfolio zurückzuführen.
Bremen mit einem moderaten Wachstum im Vergleich zum Vorjahr            Der Anteilsbesitz der Sparkasse Bremen an Beteiligungen und
ebenfalls eine positive und leicht über den Erwartungen liegende      Anteile an verbundenen Unternehmen erhöhte sich im Vorjahresver-
Entwicklung. Positiv entwickelte sich in diesem Bereich insbeson-     gleich um 14,1 Mio. EUR. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen
dere das gewerbliche Immobilienkreditgeschäft. Insgesamt ist das      aus der Gründung der Sparkassen Campus Bremen GmbH & Co. KG
Kreditgeschäft mit Firmenkunden weiterhin gekennzeichnet durch        als Objekt- bzw. Projektgesellschaft für den Neubau der Hauptstelle
eine zurückhaltende Kreditnachfrage aufgrund der weiter guten         der Sparkasse Bremen. Insgesamt verteilt sich der Anteilsbesitz
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und der vorhandenen hohen          der Sparkasse Bremen auf 41 Unternehmen.
Liquiditätsausstattung im Unternehmenssektor.                           Zum Abschlussstichtag betrug das Kernkapital der Sparkasse
   Bei den Kundenverbindlichkeiten setzten sich im Berichtsjahr       Bremen 915,8 Mio. EUR. Dies entspricht einer Kernkapitalquote
die positiven Bestandsentwicklungen fort. Ungeachtet der anhal-       von 12,0 %. Die Eigenmittel beliefen sich auf 1.043,6 Mio. EUR. Die
tend schwierigen Rahmenbedingungen konnte die Sparkasse Bre-          daraus abgeleitete Gesamtkapitalquote als Verhältnis der Eigen-
men im Jahr 2018 insbesondere im Privatkunden-, aber auch im          mittel zu den gewichteten Risikoaktiva betrug 13,6 %. Unter
Firmenkundenbereich eine erfolgreiche, die Erwartungen deutlich       Berücksichtigung der Gewinnzuführung 2018 und der erfolgten
übertreffende Entwicklung verzeichnen. Während sich im Wesent-        Vorsorgereservenbildung ergeben sich eine Kernkapitalquote von
lichen die Bestände an Spareinlagen und befristeten Einlagen im       12,4 % und eine Gesamtkapitalquote von 14,1 %. Insgesamt bildet
Vorjahresvergleich reduzierten, erhöhte sich der Ausweis an täg-      die Eigenkapitalausstattung somit eine angemessene Ausgangs-
lich fälligen Einlagen im Vergleich zum Vorjahr erneut deutlich um    basis für die weitere Geschäftsentwicklung.

12 DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Finanzlage
Die bereits in den Vorjahren komfortable Liquiditätslage konnte                      Die Summe aus Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute
die Sparkasse Bremen auch im Geschäftsjahr 2018 bewusst auf-                       sowie Schuldverschreibungen und anderen festverzinslichen Wert-
rechterhalten.                                                                     papieren betrug zum Abschlussstichtag 1,8 Mrd. EUR.
  Im Rahmen der Liquiditätsplanung und -steuerung sowie zur                          Die Sparkasse Bremen bedient sich zur Refinanzierung und zur
Einhaltung der aufsichtsrechtlichen Anforderungen überwacht                        Steuerung der Liquidität – neben dem Geschäft mit Spareinlagen –
und steuert die Sparkasse Bremen die Einhaltung der Liquidity                      primär der Instrumente des Geldmarktes sowie der Emission von
Coverage Ratio (LCR), deren Wert im Berichtsjahr im Jahresdurch-                   Inhaberschuldverschreibungen, Schuldscheindarlehen sowie
schnitt jederzeit komfortabel über dem aufsichtsrechtlichen                        Pfandbriefen.
Schwellenwert lag.                                                                   Mit dieser komfortablen Liquiditätslage sowie den umfassenden
  Durch das laufende Guthaben bei der Deutschen Bundesbank                         Maßnahmen zum Management und zur Steuerung der Liquidität
hat die Sparkasse Bremen die Mindestreservevorschriften im                         stellt die Sparkasse Bremen auch künftig die Zahlungsbereitschaft
Berichtsjahr durchgängig erfüllt.                                                  und die Erfüllung der gesetzlichen Anforderungen sicher.

Ertragslage
Anhaltend niedrige Marktzinsen, damit einhergehender Wettbe-                       erwartet erforderlicher Bewertungsaufwand im Kreditbereich
werbsdruck sowie weiter zunehmende Regulierungsanforderun-                         konnten insgesamt die Entwicklungen im Zinsergebnis und im
gen haben auch im Jahr 2018 die Ertragslage der Sparkasse Bre-                     Sonstigen betrieblichen Ergebnis kompensieren und führten ins-
men geprägt. Ein erneut gestiegener Provisionsüberschuss, leicht                   gesamt zu einer positiven Ergebnisentwicklung.
rückläufige Verwaltungsaufwendungen sowie ein geringer als

Entwicklung ausgewählter GuV-Positionen:
                                                                                                        in Mio. €                            Veränderung
                                                                                        2018               2017            absolut                    in %
Zinsüberschuss 1                                                                        183,2              184,5              −1,3                  −0,7 %
Provisionsüberschuss                                                                     63,9               61,2               2,7                   4,4 %
Verwaltungsaufwand                                                                      172,9              175,7              −2,8                  −1,6 %
      Personalaufwand                                                                    92,6               98,1              −5,5                  −5,6 %
      Sachaufwand 2                                                                      80,3               77,6               2,7                   3,5%
Nettoergebnis des Handelsbestands                                                        −0,3                0,2              −0,5            > −100,0 %
Sonstige betriebliche Erträge und Aufwendungen                                            8,1                9,9              −1,8                 −18,2 %
Ergebnis vor Bewertung                                                                   82,0               80,1               1,9                  2,4 %
Bewertungsergebnis 3                                                                    −23,5              −26,8               3,3                  12,3 %
Verlustübernahme Beteiligungen                                                            0,0                0,0                −                    0,0 %
Ergebnis nach Bewertung                                                                  58,5               53,3               5,2                  9,8 %
Außerordentliches Ergebnis                                                                  −                  −                −                       −
Gewinnabhängige Steuern 4                                                               −21,0              −18,7              −2,3                 –12,3 %
Sonstige Steuern                                                                         −0,5               −0,6               0,1                  16,7 %
Jahresergebnis                                                                           37,0               34,0               3,0                  8,8 %
Dividende                                                                                10,8               10,8                −                    0,0 %
Rücklagenzuführung                                                                       26,2               23,2               3,0                  12,9 %
1
    einschließlich GuV-Positionen 3 und 4        3
                                                     einschließlich Veränderungen der Vorsorgereserve
2
    einschließlich Abschreibungen                4
                                                     einschließlich latente Steuern

Auf Basis der grundsätzlich planmäßigen Geschäftsentwicklung ent-                    Positiv und erneut besser als geplant verlief die Entwicklung im
wickelte sich der Zinsüberschuss im Berichtsjahr trotz der anhaltend               Provisionsgeschäft. Mit einem Provisionsüberschuss von 63,9 Mio.
niedrigen Marktzinsen und des damit weiterhin geringen Hand-                       EUR konnte das Vorjahresergebnis um 2,7 Mio. EUR übertroffen
lungsspielraumes bei der Konditionsgestaltung stabil. Während sich                 werden. Treiber des Wachstums im Provisionsgeschäft waren auch
die in den Zinsüberschuss einfließenden Erträge um 1,3 Mio. EUR auf                im Berichtsjahr insbesondere der Giroverkehr aufgrund der erfolg-
287,2 Mio. EUR verringerten, verzeichnete die Sparkasse Bremen mit                 ten Umstellung der Kontomodelle für Privat- und Firmenkunden
104,0 Mio. EUR einen Zinsaufwand nahezu auf Vorjahresniveau. Das                   sowie das Wertpapiergeschäft. Hier führte die anhaltend positive
Zinsergebnis liegt damit moderat unter den Erwartungen.                            Entwicklung des hauseigenen Produktes „BremenKapital“ erneut
  Entsprechend den Vorgaben des IDW RS BFA 3 n. F. hat die Spar-                   zu einem Wachstum der Wertpapiererträge. Unter den Erwartun-
kasse Bremen die verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen                          gen verlief dagegen im Wesentlichen die Entwicklung im Bauspar-
Geschäfte des Bankbuches durchgeführt und mit einem positiven                      und Versicherungsgeschäft.
Ergebnis die Werthaltigkeit ihres Bankbuches festgestellt.

                                                                                                                                     Lagebericht
Eine wie erwartet rückläufige Entwicklung verzeichnete die Spar-        Die Cost Income Ratio, die als Kennziffer aus den Ertragsgrößen
kasse Bremen im Berichtsjahr Im Personalaufwand. Dieser redu-           und dem Verwaltungsaufwand – jeweils bereinigt um einmalige
zierte sich im Vorjahresvergleich deutlich um 5,5 Mio. EUR. Ursäch-     Ergebniseffekte – ermittelt wird, verbesserte sich im Vorjahresver-
lich für diese Entwicklung sind im Wesentlichen die in den              gleich um 1,0 Prozentpunkte auf 69,2 % und bestätigt damit die
Vorjahren umfangreich abgeschlossenen Vorruhestandsvereinba-            Erwartungen.
rungen, die sukzessive zu einem geringeren Personalbestand und             Bei weiterhin guter konjunktureller Entwicklung und einem
somit zu Entlastungen bei Löhnen und Gehältern führen.                  somit entgegen der Erwartung rückläufigen Risikovorsorgebedarf
   Die Sachaufwendungen erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr          im Kreditbereich war das Bewertungsergebnis im Wertpapierbe-
um 2,7 Mio. EUR und liegen damit auch über dem geplanten Wert.          reich geprägt durch im Vergleich zur Planung höhere Abschreibun-
Diese Kostensteigerungen resultieren im Wesentlichen aus umfas-         gen aufgrund vorübergehender zinsbedingter Wertminderungen.
senden strategischen Investitionsmaßnahmen insbesondere im              Das Bewertungsergebnis enthält auch im Berichtsjahr Zuführungs-
Zusammenhang mit der digitalen Transformation der Sparkasse             beträge in den Sonderposten für allgemeine Bankrisiken nach
Bremen.                                                                 § 340g HGB.
   Ursächlich für das im Vorjahresvergleich um 1,8 Mio. EUR redu-          Der Jahresüberschuss erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr
zierte, aber weiterhin deutlich positive und oberhalb der Erwartungen   um 3,0 Mio. EUR auf 37,0 Mio. EUR und liegt damit auch über dem
liegende Sonstige betriebliche Ergebnis sind im Wesentlichen rück-      für das Geschäftsjahr 2018 prognostizierten Wert. Die aus der Ent-
läufige Verwaltungskostenerstattungen für frühere Jahre, verrin-        wicklung der Ertragslage abgeleitete bilanzielle Eigenkapitalrenta-
gerte Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie positive       bilität vor Steuern beträgt für das Berichtsjahr 7,5 % (Vorjahr:
Vorjahreseffekte im Zusammenhang mit Immobilienveräußerungen            6,9 %). Die Kapitalrendite gemäß § 26a Abs. 1 Satz 4 KWG als
im Rahmen der begonnenen Neuausrichtung der Filialstruktur.             ­Quotient aus Jahresergebnis und Bilanzsumme beträgt 0,32 %.

Gesamtaussage zur wirtschaftlichen Entwicklung
Vor dem Hintergrund der nachhaltig anspruchsvollen Rahmenbe-            schaftliche Entwicklung. Bei geordneten Finanz- und Vermögens-
dingungen verzeichnete die Sparkasse Bremen in der Gesamt-              verhältnissen verfügt die Sparkasse Bremen über eine zufrieden-
betrachtung des vergangenen Geschäftsjahres eine positive wirt-         stellende Ertragslage.

14 DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
Risikobericht
Unternehmensstrategie und Geschäftstätigkeit der Sparkasse           Erfüllung der bankaufsichtsrechtlichen Anforderungen sicherzu-
Bremen sind unabdingbar mit dem bewussten Eingehen von Risi-         stellen.
ken verbunden. Eine nachhaltig erfolgreiche Umsetzung der              Das Risikomanagementsystem der Sparkasse Bremen regelt
Unternehmensstrategie setzt daher ein erfolgreiches Risikoma-        den aufbau- und ablauforganisatorischen Rahmen zur Steuerung
nagement voraus. Die bewusste Übernahme von Risiken und              und Überwachung von Risiken. Es erfüllt die organi­satorischen
deren Beherrschung wirkt sich somit unmittelbar auf den Erfolg       Anforderungen des § 25a KWG und ist wesentlicher Bestandteil
aus und ist eine Voraussetzung zur Erzielung einer angemesse-        der Gesamt­bank­steuerung, in die auch die ausgelagerten Berei-
nen Rendite.                                                         che einbezogen sind. Das implementierte Risikomanagement-
   Risiken ergeben sich aus unerwarteten nachteiligen bzw. nega-     system erfüllt darüber hinaus die Vorschrift des § 91 Abs. 2 AktG,
tiven Entwicklungen für die Vermögens-, Finanz- und Ertrags-         wonach der Vorstand geeignete Maßnahmen zu treffen und ins-
lage. Die Risikoübernahme und -steuerung dient somit der lang­       besondere ein Überwachungssystem einzu­richten hat, damit Ent-
fristigen Sicherung des Unternehmens und erfolgt daher               wicklungen, die den Fort­bestand der Sparkasse Bremen gefähr-
grundsätzlich unter Beachtung folgender Aspekte: Es muss auf         den, früh er­kannt werden. Das Überwachungssystem im Sinne
der einen Seite für die Übernahme der Risiken ausreichendes          des § 91 Abs. 2 AktG ist auf die Früherkennung bestands­
Risikodeckungskapital vorhanden und auf der anderen Seite ein        gefährdender Entwickl­ungen und damit auf einen wichtigen Teil-
angemessener Ertrag zu erwarten sein. Darüber hinaus ist die         aspekt des Risiko­manage­ments ausgerichtet.

Risikomanagement
Ziel des Risikomanagements                                           Ausschuss Gesamtbanksteuerung, der die Risiken steuert und Ent-
                                                                     scheidungen für grundsätzliche Vorgaben zur Strategie, zur Risiko-
Die grundsätzliche Zielsetzung des Risikomanagements ist die         deckungsmasse und zu den Risikolimits auf Basis der Ergebnisse
laufende Sicherstellung der Tragfähigkeit der eingegangenen Risi-    aus dem Ausschuss Treasury und dem Ausschuss Kreditrisikosteu-
ken. Das Risikomanagement der Sparkasse Bremen ist integraler        erung vorbereitet.
Bestandteil der strategischen und operativen Gesamtbanksteue-           In Übereinstimmung mit den gesetzlichen Anforderungen hat
rung. Die aus dem Geschäftsmodell der Sparkasse Bremen resul-        der Aufsichtsrat der Sparkasse Bremen einen Kredit- und Risiko-
tierenden Aktivitäten erfordern die Fähigkeit zur Identifizierung,   ausschuss, einen Personalausschuss sowie einen Prüfungsaus-
Messung, Beurteilung, Steuerung und Überwachung sowie die            schuss bestimmt. Dem Personalausschuss obliegen die Aufgaben
Kommunikation der Risiken. Dabei ist die adäquate Unterlegung        eines Nominierungs- und Vergütungskontrollausschusses, dem
der Risiken mit Eigenkapital notwendige Bedingung für die            Prüfungsausschuss unter anderem die Aufgaben und Befugnisse
Geschäftstätigkeit der Bank. Der Risikomanagement­    ansatz der     eines Überwachungsausschusses im Sinne des KWG.
Sparkasse Bremen orientiert sich daher an den Erfordernissen des        Die Sparkasse Bremen hat eine Risikocontrolling-Funktion ein-
Geschäftsmodells.                                                    gerichtet, die aufbauorganisatorisch von den Bereichen getrennt
   Um diese Grundsätze sicherzustellen, hat der Gesamtvorstand       ist, die für die Initiierung bzw. den Abschluss von Geschäften
für die Übernahme und den Umgang mit Risiken eine Risikostra-        zuständig sind. Die Risikocontrolling-Funktion hat dabei insbe-
tegie für die wesentlichen Risiken festgelegt. Sie wird einmal       sondere die Aufgabe, die Geschäftsleitung in allen risikopoliti-
jährlich überprüft und mit dem Aufsichtsrat erörtert. Die Risi-      schen Fragen, insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung
kostrategie ist Bestandteil der Unternehmensstrategie und            der Risikostrategie sowie bei der Ausgestaltung des Systems zur
umfasst die wesentlichen risikotragenden Geschäftsaktivitäten,       Begrenzung der Risiken bzw. der Risikosteuerungs- und -cont-
die Ziele der Risikosteuerung einschließlich der Vorgaben zur        rollingprozesse zu unterstützen. Sie stellt die laufende Überwa-
Akzeptanz und Vermeidung von Risiken sowie die Maßnahmen             chung der Risikosituation des Instituts, der Risikotragfähigkeit
zur Zielerreichung. Zu Einzelheiten im Zusammenhang mit den          und der Einhaltung der eingerichteten Risikolimits ein­schließ­lich
im Rahmen der Maßnahmen zur Zielerreichung eingegangenen             der regelmäßigen Berichterstattung an den Vorstand sicher und
Sicherungsbeziehungen verweisen wir auf die entsprechenden           verantwortet die Prozesse zur unverzüglichen internen Weiter-
Darstellungen im Anhang des Jahresabschlusses.                       gabe von unter Risikogesichtspunkten wesentlichen Informatio-
   Durch standardisierte Anpassungsprozesse wird sichergestellt,     nen.
dass vor der Aufnahme von Geschäftsaktivitäten in neuen Produk-         Die Risikomanagementprozesse werden in der Sparkasse Bre-
ten und Vertriebswegen oder auf neuen Märkten sowie bei wesent-      men durch das Controlling bzw. die Einheit Kreditmanagement
lichen Veränderungen der Aufbau- und Ablauforganisation oder         verantwortet, die beide dem Überwachungsvorstand unterstehen.
der IT-Systeme die organisatorischen und technischen Rahmenbe-       Ihnen obliegt die Methodenverantwortung für alle risikorelevanten
dingungen sowie die Auswirkungen der Aktivitäten auf das Risiko-     Themen, die Risikoüber­wachung sowie das Berichtswesen.
profil analysiert und bewertet werden.                                  Die Umsetzung der Anforderungen aus der im Oktober 2017
                                                                     veröffentlichten fünften Novelle der Mindestanforderungen an
Zuständigkeiten                                                      das Risikomanagement (MaRisk) wurde, begleitet durch die Com-
                                                                     pliance-Funktion der Sparkasse Bremen, bis zum 31. Oktober
Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die laufende          2018 im Rahmen der aufsichtsseitig gegebenen Fristen abge-
Überwachung aller Risiken. Unterstützt wird er dabei durch den       schlossen.

                                                                                                                     Lagebericht
Risikoreporting                                                       Kapitalbedarf über einen Zeitraum von drei Jahren, auch unter
                                                                      Berücksichtigung adverser Szenarien, geplant wird. Monatliche
Kernelemente der Risikoberichterstattung sind der vierteljährliche    Simulationsrechnungen des kurz- und mittelfristigen Kapitalbe-
Kreditrisikobericht sowie der Risikobericht. Abhängig von der         darfs ergänzen diesen Prozess und stellen eine kontinuierliche
Dynamik einzelner Risikoarten und zugeschnitten auf die unter-        Überwachung und Steuerung der Eigenmittelausstattung sicher.
schiedlichen Adressaten wird im Risikobericht täglich sowie in sei-     Maßstab für die Ermittlung einer auch zukünftig angemessenen
ner vierteljährlichen Gesamtfassung über die Entwicklung aller        Kapitalausstattung im Rahmen des Kapitalplanungsprozesses ist
wesentlichen Risiken an den Gesamtvorstand bzw. die zuständi-         dabei die Einhaltung der über die Mindestkapitalanforderung hin-
gen Ausschüsse berichtet. Darüber hinaus erfolgt monatlich die        ausgehenden höheren Eigenmittel-Zielkennziffer („Pillar 2-Gui-
Berichterstattung über die Entwicklung des Marktpreis- und Liqui-     dance“) der deutschen Bankenaufsicht zuzüglich eines durch die
ditätsrisikos. In der Risikoberichterstattung werden steuerungsre-    Sparkasse Bremen festgelegten Management-Puffers.
levante Aussagen zur Entwicklung der zur Verfügung stehenden            Verantwortlich für die Sicherstellung einer unter Berücksichti-
Risikodeckungspotenziale und deren Auslastung durch Risiken,          gung aufsichtsrechtlicher und interner Zielgrößen ausreichenden
zur Entwicklung des Kreditportfolios sowie zum Umfang und zur         Eigenmittelausstattung der Sparkasse Bremen ist der Ausschuss
Entwicklung der Risikovorsorge zusammengefasst. Dies ermög-           Gesamtbanksteuerung.
licht eine frühzeitige Risikoerkennung und -steuerung und unter-
stützt die Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen in den Unter-
nehmensbereichen.                                                     Risikocontrolling
   Im Rahmen der Berichterstattung informiert die Sparkasse Bre-
men auf Grundlage von Schwellenwertbetrachtungen frühzeitig           Die Sparkasse Bremen unterscheidet im Risikomanagement ver-
über unerwartete Entwicklungen. Die Basis hierfür bildet ein          schiedene Arten von wesentlichen Risiken aus der bankbetrieb-
gemäß MaRisk für alle wesentlichen Risikoarten sowie risikoarten-     lichen und unternehmerischen Tätigkeit. Diese umfassen das
übergreifend eingerichtetes Frühwarnsystem.                           Adressenausfallrisiko (enthält auch das Beteiligungsrisiko), das
   Das Risikotragfähigkeitskonzept zur regelmäßigen Überwa-           Marktpreisrisiko (enthält auch das Zinsänderungsrisiko und das
chung von Risikodeckungspotenzial und Risikoengagement                Credit-Spread-Risiko), das Liquiditätsrisiko und das operationelle
gewährleistet auf Basis eines ökonomischen Steuerungskreises          Risiko.
(Gone-Concern-Sicht) als führenden Steuerungsansatz, dass die
Risikotragfähigkeit zu jeder Zeit gegeben ist. Die Limitierung der
Risiken ist am ökonomischen Risikodeckungspotenzial ausgerich-        Aufteilung der Risiken
tet. Dazu wird das über alle Risikoarten ermittelte Gesamtrisiko                                                       31.12.2018               31.12.2017

regelmäßig dem zur Verfügung stehenden Risikodeckungspoten-           Risikoart                            Risiko in       Anteil   Risiko in       Anteil
                                                                                                           Mio. EUR         in %    Mio. EUR         in %
zial gegenübergestellt. Das Gesamtrisiko stellt die innerhalb eines
                                                                      Adressenausfallrisiko                   119,3         35 %       113,1         40 %
Jahres aggregierten, unerwarteten Verluste dar, die mit einer         (inkl. Beteiligungsrisiko)
Wahrscheinlichkeit von 99,9 % nicht überschritten werden. Bei der     Marktpreisrisiko                        145,7         43 %       118,9         42 %
Aggregation der unterschiedlichen Risikoarten werden risikomin-       Liquiditätsrisiko                        27,4          8%          3,1          1%
dernde Diversifikationseffekte nicht berücksichtigt. Das Risikode-    Operationelle und sonstige Risiken       47,0         14 %        48,3         17 %
ckungspotenzial ermittelt die Sparkasse Bremen nach Maßgabe
der im Jahr 2018 durch die deutsche Bankenaufsicht neu gefass-
ten Leitlinien zur Beurteilung bankinterner Risikotragfähigkeits-        Eine Bestandsaufnahme aktuell bestehender Risiken sowie
konzepte auf Basis des aufsichtsrechtlichen Kernkapitals zuzüg-       potenzieller Risiken aus künftigen Entwicklungen, die bestandsge-
lich ungebundener Vorsorgereserven gemäß § 340f HGB sowie des         fährdend sein könnten, erfolgt im Rahmen einer jährlichen Risi-
zum jeweiligen Stichtag realisierten Ergebnisses. Bestehende öko-     koinventur und wird durch regelmäßige Analysen von Stresstests
nomische Lasten führen zu einer Reduzierung des Risikodeckungs-       begleitet.
potenzials. Auf die Anrechnung ökonomischer Reserven wird hin-           Die angewandten Risikoquantifizierungsverfahren werden jähr-
gegen im Sinne einer konservativen Betrachtung verzichtet.            lich im Rahmen des Validierungsprozesses der Methoden und Ver-
   Die regelmäßige Risikomessung wird um die laufende und             fahren analysiert. Dabei werden Möglichkeiten und Grenzen der
anlassbezogene Analyse einzelner Stresstests, inverser Stress-        eingesetzten Risikomodelle analysiert sowie die Angemessenheit
tests, Szenarien und Konzentrationsrisiken ergänzt, die eine bes-     der eingesetzten Methoden und Verfahren überprüft und bewertet.
sere Einschätzung der denkbaren Auswirkungen von seltenen,               Neben der turnusmäßigen Überprüfung der Limits werden
aber potenziell schwerwiegenden Ereignissen für die Sparkasse         ergänzende Analysen ausgewählter Portfolien und Positionen
Bremen ermöglichen. Mithilfe dieser Stresstests kann damit auf        durch anlassbezogene Stresstests durchgeführt. Bei identifizierten
Gesamtbank- und Teilportfolioebene bereits frühzeitig die Not-        Handlungsnotwendigkeiten werden darauf aufbauend entspre-
wendigkeit zur Ableitung von Steuerungsmaßnahmen identifiziert        chende Handlungsstrategien festgelegt.
werden.                                                                  Darüber hinaus werden auch die Identifizierung und Steuerung
   Der ökonomische Steuerungskreis wird durch einen GuV-orien-        von Risikokonzentrationen in den Risikomanagementprozess und
tierten Steuerungskreis ergänzt, der auf die laufende Einhaltung      das Risikoreporting einbezogen.
der aufsichtsrechtlichen Mindestkapitalanforderungen als strenge         Die Risikotragfähigkeit war im Jahr 2018 in beiden Steuerungs-
Nebenbedingung zur ökonomischen Perspektive, auch in einem            kreisen zu jeder Zeit gegeben, was auch die Ergebnisse zu einzel-
Risikoszenario, abstellt.                                             nen Stresstests auf Gesamtbankebene einschließt. Auch die regu-
   Ergänzend zur Überwachung der Risikotragfähigkeit verfügt die      latorischen Anforderungen an die Risikotragfähigkeit wurden zu
Sparkasse Bremen über einen Kapitalplanungsprozess, in dem der        keinem Zeitpunkt unterschritten.

16 DIE SPARKASSE BREMEN AG | GESCHÄFTSBERICHT 2018
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