2014 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - Busforum

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2014 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - Busforum
Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V. // Geschäftsbericht 2014

                               GESCHÄFTSBERICHT 2014
Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V.
2014 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - Busforum
EDITORIAL

     Ein Geschäftsbericht ist immer auch eine Bilanz. Ist 2014 aus Sicht des WBO
     ein gutes oder ein schlechtes Jahr? Gut: „Wir“ sind wieder einmal Weltmeister
     geworden. Der WBO hat dazu leidlich wenig beigetragen. Aber freuen darf man
     sich doch. In der Tarifauseinandersetzung mit ver.di ist es nicht so schlimm ge-
     kommen wie befürchtet. Das ist sicher den streikbetroffenen Unternehmen zu
     verdanken, die hinter dem Verband standen wie eine Eins. Dies verdient Aner-
     kennung – genauso die WBO-Tarifkommission für den unermüdlichen Einsatz.

     Und natürlich: Die Kommunalisierung des § 45a PBefG ist vorerst abgewendet.
     Sicher mit ein Erfolg des oder zumindest für den WBO und seine Mitglieder. Ein
     Erfolg schon deswegen, weil nichts übers Knie gebrochen wurde. Der Kolla-
     teralschaden eines Systemwechsels (nett umschrieben mit „Neugestaltung der
     ÖPNV-Finanzierung“) wäre beträchtlich und im ganzen Ausmaß erst in einigen
     Jahren spürbar. Viele Familienunternehmen würden ohne Not vernichtet. Dass
     das Ganze erst einmal abgeblasen wird, ist ein Zeichen politischer Klugheit, für      Dr. Witgar Weber
     das wir uns bei den Koalitionsfraktionen und der Landesregierung bedanken.         WBO-Geschäftsführer

     Festzuhalten bleibt: 1. Der Beteiligungsprozess zu einer möglichen Nachfol-
     geregelung hat wenig Freude bereitet und viel Zeit gekostet. 2. Der WBO hat
     sich mit seiner entschiedenen Haltung und den eigenen Vorschlägen keine
     Freunde gemacht. Dabei braucht gerade der ländliche Raum mehr Geld, wenn
     die Fahrgastzahlen rückläufig sind und das Mobilitätsangebot im Sinne einer
     Standortsicherung ausgebaut werden soll. Eine Unterstützung von landrät-
     licher Seite wäre gewiss kein Fehler. 3. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das
     Thema kommt wieder auf die Tagesordnung.

     Das muss es auch. Der WBO hat sich stets für eine transparente und zukunfts-
     fähige Neuregelung stark gemacht, die den ländlichen Raum aufwertet. Leider
     sind die Standpunkte unverändert konträr. Für einige ist das künftige Ergebnis
     bereits „gesetzt“. Eine Kommunalisierung mit Zustimmung des privaten Bus-
     gewerbes kann es aber nicht geben.

                                                                                                                                             IMPRESSUM
     Die entscheidende Frage lautet: Welches Gewicht soll unternehmerische Kom-
     petenz im ÖPNV in Zukunft noch haben? Im Zuge des Beteiligungsverfahrens
     ist offensichtlich geworden, dass manche die Ausgestaltung des ÖPNV lieber
     der öffentlichen Verwaltung anvertrauen wollen. Dem wird der WBO solan-
     ge entschieden entgegentreten, als es noch ein Gewerberecht in Gestalt des
     heutigen PBefG gibt.

     Auf dessen Grundlage treten wir für eine neue, natürlich EU-konforme Rege-                                                          WBO
     lung ein, die den Unternehmeranspruch weiterhin sichert. Nur so ist gewähr-                              Verband Baden-Wüttembergischer
     leistet, dass die ÖPNV-Mittel eins zu eins beim Kunden ankommen, weil sie                                       Omnibusunternehmer e.V.
     ungeschmälert in Verkehrsleistungen gehen und nicht für Verwaltungsstellen,                                             Dr. Witgar Weber
     Berater und Rechtsanwälte verwendet werden.
                                                                                                                               Dornierstraße 3
     Mit der Verschiebung der Reform hat die Politik die notwendige Zeit gewon-                                               71034 Böblingen
     nen, um eine Neuregelung zu finden, die auch den privaten Unternehmen,
     dem ländlichen Raum und damit letztlich dem Gesamt-ÖPNV in Baden-Würt-                                   Telefon           07 03 1- 62 3 - 01
     temberg gerecht wird; Zeit auch für eine eventuell erforderliche Notifizierung                           Telefax    07 03 1- 62 3 -115 /-116
     in Brüssel. Wir werden uns unverändert in diesen Prozess einbringen und zu                               E-Mail         info@busforum.de
     einer tragfähigen Lösung beitragen.                                                                      Internet       www.busforum.de
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INHALTSVERZEICHNIS

         Veranstaltungen / Events / Aktionen ...........................................................................................................2

         Aktuelle Fragen ............................................................................................................................................... 14

         Öffentlicher Verkehr ...................................................................................................................................... 24

         Touristik.............................................................................................................................................................. 40

         Arbeit und Soziales ........................................................................................................................................ 46

         Technik / Sicherheit / Umwelt ..................................................................................................................... 50

         Aus- und Weiterbildung ............................................................................................................................... 58

         Dienstleistungen ............................................................................................................................................ 62

         Über uns ............................................................................................................................................................ 68

                       / Kreisobleute................................................................................................................................... 72

                       / Ausschüsse..................................................................................................................................... 74

                       / WBO-Junioren ............................................................................................................................... 77

                       / Nachruf Kurt Will .......................................................................................................................... 78

                       / Gedenktafel ................................................................................................................................... 79

                       / Firmenjubiläen ............................................................................................................................. 80

BILDNACHWEISE
         © 2013 Internationaler Bustourismusverband: Titelbild
         Martin Stollberg: Seite 7 (Foto von Verkehrsminister Hermann auf der i-Mobility)
         Staatsministerium Baden-Württemberg: Seite 10 (Minister Peter Friedrich und Klaus Sedelmeier, WBO)
         © EvoBus GmbH Setra Omnibusse: Seite 18
         © 2014 Daimler AG: Seite 24, 40, 50
         Bürgerbusverein Salach e.V., Fabian Dobeschinsky: Seite 35 (Bild Bürgerbusse)
         Hendrik Soost: Seite 43, 58
         © Picture-Factory – Fotolia.com: Seite 46
         © Volvo Bus Corporation: Seite 47

         Alle weiteren Bilder stammen aus dem Fotoarchiv des WBO.
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Jahrestagung & BUSFORUM 2013, 5. & 6. Dezember 2013

Die Jahrestagung des WBO in der Stuttgarter          Die Pressekonferenz zur Jahreshauptversammlung
Hanns-Martin-Schleyer-Halle mit der Mitglieder-      2013 in der Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-
versammlung, der Fachausstellung BUSFORUM            Halle war von Journalistenseite wie gewohnt gut
und den thematisch breit gefächerten Fachvorträ-     besucht und hochkarätig besetzt. Thematisch warf
gen kam auch in 2013 bei Teilnehmern, Besuchern      die geplante Neuregelung der ÖPNV-Finanzierung
und Ausstellern sehr gut an. Die für die Omnibus-    ihre Schatten voraus, behandelt wurden aber auch
branche bedeutsame Kommunikationsplattform           das Landestariftreue- und Mindestlohngesetz so-
wurde mit Spannung erwartet: Die Neugestaltung       wie die Frage nach Barrierefreiheit im ländlichen
der ÖPNV-Finanzierung, das Tariftreue- und Min-      ÖPNV.
destlohngesetz in Baden-Württemberg und der
boomende Fernbuslinienmarkt wurden teils heiß        Im Rahmen der öffentlichen Vortragsveranstaltung
diskutiert.                                          richtete der bdo-Präsident Wolfang Steinbrück ein
                                                     Grußwort an die Gäste. Im Anschluss daran präsen-
Die Expertendiskussion zur Neugestaltung der         tierte der Verkehrsberater Karlheinz Rößler, wie der
ÖPNV-Finanzierung mit Gerd Hickmann, Ministe-        Bus der Eisenbahn überlegen ist. Außerdem wurde
rium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Würt-       zum zweiten Mal in der Geschichte des WBO ein
temberg, Manfred Hovenjürgen von der Lan-            besonderer Preis verliehen: Staatssekretär Ernst
desgruppe Baden-Württemberg des VDV, Franz           Burgbacher erhielt unter lang anhaltendem Beifall
Schweizer, WBO-Vorstand, Dr. Michael Winnes          aus den Händen des stellvertretenden WBO-Vorsit-
vom Verkehrsverbund Rhein-Neckar und Prof. Dr.       zenden Frank Wiest den „WBO-Award“ für beson-
Holger Zuck, Anwalt aus Stuttgart, zeigte klar die   dere Verdienste um den Tourismus in Deutschland
unterschiedlichen Meinungen der Beteiligten.         und Baden-Württemberg.
Eine Annäherung der kontroversen Standpunkte
war leider nicht zu erkennen, dennoch wurde es       Auf der Fachausstellung BUSFORUM präsentier-
als positiv gewertet, miteinander im Gespräch zu     ten knapp 100 Unternehmen in der Arena der
bleiben. Neben der Diskussionsrunde erwarteten       Schleyer-Halle ein vielfältiges Angebot für die
den Besucher am Donnerstagvormittag noch zwei        Busbranche in den Bereichen Busherstellung,
interessante Vorträge von Dr. Reinhard Schmid        Technik, Dienstleistung und Touristik aus dem In-
zum Thema „Unternehmen in der Krise: Die sieben      und Ausland. Erstmalig waren auch Fernbusun-
Todsünden“ sowie Prof. Dr. Conny Mayer-Bonde         ternehmen vertreten, die interessierten Busun-
zum Thema „Trends im Tourismusmarketing“.            ternehmen das Konzept vorgestellt haben. Wir
                                                     bedanken uns ganz herzlich bei den ausstellen-
In der Mitgliederversammlung am Freitagvor-          den Unternehmen, die maßgeblich zum Gelingen
mittag standen die Wahlen der Referenten für         der Veranstaltung beigetragen haben.
Verbünde/Recht, Touristik, Technik und ÖPNV
an, wobei die Amtsinhaber Franz Schweizer,
Harald Binder, Walter Kappus und Ulrich Rau
jeweils einstimmig im Amt bestätigt wurden.
Der WBO-Vorsitzende Klaus Sedelmeier: „Unser
Verband zeichnet sich seit Jahren durch eine
beständige und verlässliche Arbeit aus. Ich
freue mich daher sehr, dass die diesjährigen
Wahlen eine klare Bestätigung des bislang Ge-
leisteten darstellen. Der Vorstand geht gestärkt
ins neue Jahr und wird auch 2014 die Anliegen
der Omnibusbranche in Politik, Wirtschaft und
Öffentlichkeit vertreten.“
                                                     Staatssekretär Ernst Buurgbacher erhält denn „„WBO-
                                                                                                      O-Aw
                                                                                                        Awarrd“
                                                                                                             d von Frankk Wiest

                                                                                                                                  3
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       Wintertagung Nassfeld, 26. – 30. Januar 2014

       Vom 26. – 30. Januar 2014 fand die 45. WBO-Win-     Deutschland, konnte in seinen beiden Vorträ-
       tertagung mit 54 Teilnehmern in Kärnten statt.      gen anhand verschiedener Beispiele aus Bran-
       In einem Euro VI Reisebus, einem Travego M aus      denburg Impulse für die Verbindung von Nah-
       dem Hause EvoBus Mercedes-Benz Omnibusse,           verkehr und Tourismus und die Erreichbarkeit
       reisten die Teilnehmer komfortabel und sicher       touristischer Ziele geben.
       nach Nassfeld. Für das leibliche Wohl während
       der Fahrt war dank Paul Senghas und Matthias        In seinem Vortrag widmete sich Alexander Do-
       Ebel und mit tatkräftiger Unterstützung einiger     ckenwadel, Leiter Gebrauchtfahrzeuge Deutsch-
       Mitglieder bestens gesorgt.                         land bei EvoBus, dem Thema Gebrauchtfahr-
                                                           zeuggeschäft. Abschließend präsentierte Ulrike
       Das moderne 4-Sterne-Hotel Falkensteiner            Dziolloß von Österreich Werbung die aktuellen
       Sonnenalpe bot den Teilnehmern auf 1.500 m          Highlights und Kampagnen des Reiselandes
       Höhe – direkt an der Skipiste – einen einzigar-     Österreich.
       tigen Komfort mit großzügigen Zimmern und
       einem schönen Wellnessbereich.                      Zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmer
                                                           ausreichend Zeit für Wintersport (begleitet von
       Nach der Begrüßung durch Hotelchef Dirk Bau-        Skiguides, die die schönsten Pisten des Skige-
       er und Christopher Gruber von der Region Nass-      biets Nassfeld zeigten) und die unterschied-
       feld startete das Tagungsprogramm mit einem         lichsten Freizeitprogramme.
       Vortrag von Joey Kelly. Der Extremsportler zeig-
       te auf spannende und unterhaltsame Weise, wie       Ein Highlight des Freizeitprogramms war die
       er seine scheinbar unmöglichen Ziele erreicht       Schneeschuhwanderung mit Joey Kelly. Bei
       hat. Beim Abendessen konnten die Teilnehmer         Sonnenschein und atemberaubender Sicht leg-
       sich mit Joey Kelly persönlich austauschen.         ten die Teilnehmer 500 Höhenmeter bis zum
                                                           Gipfel zurück! Kulinarisch ging es beim Besuch
       Peter Schumacher, Projektleiter Euro VI bei Evo-    der Biermanufaktur Loncium in Kötschach und
       Bus, erklärte anschaulich, wie „Euro VI im echten   einem Kochkurs unter Leitung von Hotel-Kü-
       Leben“ funktioniert und beantwortete dabei          chenchef Sascha Cyttrich zu. Am letzten Aufent-
       zahlreiche Technikfragen.                           haltstag gab es zum Abschluss noch ein Zipfel-
                                                           bobwettrennen, beim dem die Teilnehmer der
       Beim Vortrag „Wohlfühlfaktor Bus – dem Fahr-        Wintertagung mit viel Spaß und Gaudi einen
       gast Sicherheit geben!“ von Yvonne Hüneburg,        Slalom-Parcours bewältigten.
       stellvertretende WBO-Geschäftsführerin, er-
       fuhren die Teilnehmer viel über das Sicher-         Ein herzliches Dankeschön für die gelungene
       heitsempfinden von Fahrgästen und erhielten         Wintertagung 2014 gilt dem Hauptsponsor
       Anregungen, wie sie den Wohlfühlfaktor in ih-       EvoBus Mercedes-Benz Omnibusse sowie der
       ren Bussen steigern können. Volkmar Wagner,         Region Nassfeld, Österreich Werbung und dem
       Teamleiter ÖPNV & Tourismus bei team red            Hotel Falkensteiner Sonnenalpe.

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Wintertagung in Nassfeld, Kärnten

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       Infoevent Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd, 8. April 2014

       50 Teilnehmer folgten am 8. April 2014 der Ein-
       ladung zum Infoevent der Landesgartenschau in
       Schwäbisch Gmünd.

       Einen sachkundigen Überblick über das Gelände
       und die einzelnen Geländeteile gaben Manfred
       Wenninger sowie Monica Roy-Greve vom Team
       der Landesgartenschau Schwäbisch Gmünd im
       Rahmen einer Präsentation.
                                                            D s La
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                                                                  ndes
                                                                    esga
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                                                                               scha
                                                                                 h ug
                                                                                 haugelelän
                                                                                         ände
                                                                                           de in Sc
                                                                                                 S hw
                                                                                                   hwäb
                                                                                                     äbisisch
                                                                                                           ch Gmü
                                                                                                               münd
                                                                                                                 nd
       Im Anschluss wurden die beiden Geländeteile zu
       Fuß erkundet. Das „Erdenreich“ liegt direkt in der
       historischen Stauferstadt. Den oberen Geländeteil
       „Himmelsgarten“ im Stadtteil Wetzgau erreich-
       ten die Teilnehmer mit einem Bus. Das Weleda
       Erlebniszentrum stellte dort sein Angebot vor.

       Dank dieses Termins konnten die Teilnehmer
       schon vor Beginn der Landesgartenschau Opti-
       mierungsbedarf bei den Aus-, Einstiegs- und Park-    Teililnehmer des
                                                            Te            e Infoeeve
                                                                                  vent
                                                                                    ns
                                                                                    nt
       möglichkeiten anbringen.

       WBO-Junioren zu Gast im Landkreis Heilbronn, 9. April 2014
       Im Frühjahr starteten die Junioren dem Landkreis     Herr Andreas Frenzel, GF der Firma Frenzel GmbH,
       Heilbronn einen Besuch ab.                           nahm sich die Zeit und führte uns durch die Ge-
                                                            schäftsräume, in denen das Unternehmen maß-
       Begonnen hat der Vormittag in Gundelsheim im         geschneiderte Busausstattungen plant und reali-
       Stammhaus der Schokoladenmanufaktur Schell           siert. Im Rahmen der Betriebsführung wurde den
       bei einer Einladung zu Frühstück und anschließen-    Anwesenden schnell klar, dass hier exklusive und
       dem Pralinenseminar „Schokolade und Wein, wel-       anspruchsvolle Kundenlösungen umgesetzt wer-
       ches Herr Eberhard Schell persönlich durchführte.    den, ganz individuell nach Kundenwunsch und
                                                            einzigartig in der Umsetzung.
       Anschließend besuchten wir das Unternehmen
       OVR (Omnibusverkehr Ruoff ) am Standort Neu-         Beeindruckt von diesen Möglichkeiten ließen wir
       enstadt a.K., wo uns der GF Herr Horst Windeisen     den Tag auf Einladung von Müller Reisen in Mas-
       und sein Betriebsleiter Herr Reinhard Mühling in     senbachhausen ausklingen. Nach einer Besichti-
       Empfang nahmen und uns das Thema Echtzei-            gung des großen und modernen Betriebshofge-
       tinformation und Anschlusssicherung im ländli-       ländes erzählte uns Herr Walter Müller von der
       chen Raum am Praxisbeispiel RUBIK anschaulich        Unternehmensgeschichte und von den Heraus-
       erklärten. WBO-Vorstand Andreas Kühner (Fried-       forderungen der Bustouristik, und wie man die-
       rich Gross OHG, Heilbronn) nahm an diesem Pro-       se vor Ort in Massenbachhausen meistert. Zum
       grammpunkt ebenfalls teil und freute sich über       Abschluss wurden wir im Oldtimer des Unterneh-
       die gute Resonanz bei den Junioren.                  mens durch Massenbachhausen chauffiert.

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2014 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - Busforum
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

i-Mobility Messe Stuttgart, 10. – 13. April 2014
Vom 10. – 13. April 2014 war der WBO erstmals
auf der Messe i-Mobility am Stand des Landes
Baden-Württemberg „Nachhaltig mobil: Was uns
künftig bewegt“ vertreten.

Gemeinsam mit den Mitausstellern DeinBus, Fahr-
tenfuchs und MeinFernBus informierten wir rund
um das Thema Fernbuslinien. Zudem konnten
die Messebesucher ihr Wissen über die Umwelt-
freundlichkeit, den Komfort und die Services des   Besuch von Verkehrsministe
                                                                           t r Wi
                                                                               Winf
                                                                                 n rriied Heerma
                                                                                              m nn
                                                                                                nn
Verkehrsmittels Bus bei einem Gewinnspiel unter
Beweis stellen.

Auch Verkehrsminister Winfried Hermann be-
suchte unseren Stand und überzeugte sich per-
sönlich vom Komfort des ausgestellten Fern-
busses. Hans-Peter Christoph von Avanti Reisen
bereicherte das Bühnenprogramm mit einem
Vortrag zum Thema „Die Welt ist viel zu schön,
um darüber hinwegzufliegen – der Bus als nach-
haltigstes Verkehrsmittel“.                        WBO-Stand auf der i-Mo
                                                   WB                  Mobi
                                                                         bilility
                                                                               ty

                                                                                                     7
2014 GESCHÄFTSBERICHT - Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer e.V - Busforum
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

       'Peer Visit' von EU-Kommissionsbeamten beim WBO

       Am 22./23. Mai erfolgte auf Einladung des WBO          12-Tage-Regelung und die Beschränkung hin-
       ein Arbeitsbesuch von zwei Mitarbeitern des Re-        sichtlich 15-Stunden-Schichtzeit eingegangen.
       ferats Landverkehr bei vier WBO-Mitgliedsunter-        Bei Hahn wurde offensichtlich, wie schwierig es
       nehmen im Großraum Stuttgart.                          für Busunternehmen sein kann, die Sozialvor-
                                                              schriften mit gewöhnlichen Kundenwünschen in
       Für die EU-Beamten war diese Form von Arbeits-         Einklang zu bringen. Beim RSV lag der Schwer-
       besuch ebenfalls eine Premiere. Frau Ptaszynska,       punkt auf dem 28-Tage-Nachweis für Gelegen-
       die für Sozialvorschriften zuständige Mitarbeite-      heitsfahrten auch in nächster Umgebung von
       rin, zeigte sich offensichtlich negativ überrascht     Unternehmen. Die WBO-Delegation plädierte
       ob des vielfältigen Problemdrucks, den die Sozi-       nachdrücklich auf eine Öffnungsklausel für diese
       alvorschriften in Busunternehmen erzeugen. Auf         Verkehre.
       europäischer Ebene liegt das Initiativrecht für
       rechtliche Veränderungen allein bei der EU-Kom-        Von Seiten des Vorstands nahmen der stellvertre-
       mission; deshalb ist es von entscheidender Bedeu-      tende Vorsitzende Frank Wiest und Touristik-Vor-
       tung, die zuständigen Mitarbeiter für die Belange      stand Harald Binder teil. Unterstützt wurde der
       und Probleme der Busbranche beim Thema Sozi-           WBO von Anja Ludwig vom bdo. Die Geschäfts-
       alvorschriften zu sensibilisieren. Dieser Arbeitsbe-   stelle hatte Verstärkung in den combus-Trainern
       such hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet.       Holger Harders und Gabor Duroska.
       Thema war auch das Problemfeld der europäi-
       schen Kontrollpraxis: Der Arbeitsbesuch verfes-        Zum Abschluss kam es auf dem Stuttgarter
       tigte die bereits bestehende Ansicht der Kommis-       Schlossplatz im Rahmen der Europa-Bustour
       sion, dass die Kontrollbehörden oftmals wenig          zu einem Treffen mit EU-Kommissar Günther
       verhältnismäßig vorgehen. Bei Straßenkontrol-          Oettinger, EP-Vizepräsident Rainer Wieland
       len ist die Unschuldsvermutung vielfach außer          und Staatsminister Peter Friedrich sowie MdEP
       Kraft gesetzt. Verstöße aufgrund von Verdachts-        Evelyne Gebhardt.
       momenten werden als gegeben erachtet. Frau
       Ptaszynska sprach im Zusammenhang mit den              Wir danken allen Beteiligten und vor allem den
       Freibescheinigungen mehrmals von „offensicht-          Unternehmen für ihren Beitrag zu diesem gelun-
       lichem Missbrauch durch die Kontrollbehörden.“         genen Arbeitsbesuch!
       Die Kommission ist keineswegs der Auffassung,
       dass es lückenloser Aufzeichnungen bedarf. Der
       Vorschlag der Kommission im Verfahren der VO
       165/2014 zielte darauf ab, Lücken konsequent als
       Ruhezeit anzusehen. Auf Druck der Kontrollbe-
       hörden verhinderte dies der EU-Rat der Verkehrs-
       minister.

       Die Unternehmensbesuche fanden in englischer
       Sprache statt. Dieser Herausforderung stellten
       sich Kappus Reisen (Leonberg-Warmbronn),
       Schlienz-Tours (Kernen), Omnibus Hahn (Reut-
       lingen) und der Reutlinger Stadtverkehr (RSV).

       Der Schwerpunkt bei Kappus-Reisen lag auf der
       12-Tage-Regelung und den Freibescheinigungen.
       Bei Schlienz-Tours wurde anhand von Beispielen
       aus dem Reise-Katalog auf die Problematik der          v.l.n.
                                                              v.l n.r.r.:: An
                                                                           Anjaja Lud
                                                                                   udwi
                                                                                      wigg (bbdo
                                                                                              do),), Melelan
                                                                                                          anieie Göt
                                                                                                                  ötzz (W
                                                                                                                       (WBO
                                                                                                                         BO),) Birirgi
                                                                                                                                    gitt Leeyh
                                                                                                                                            y r (R
                                                                                                                                                (RSVV),
       Fahrerdisposition bei gemischten Verkehren, der        Ewaa Pt
                                                              Ew     Ptas  aszy
                                                                             zynsnska
                                                                                   ka (EU
                                                                                       EU-p-pol
                                                                                              olicicy-
                                                                                                    y-offi
                                                                                                       office
                                                                                                           cer)r)

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VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

                                                                                                       Geschääftsfführer EErrha
                                                                                                                             h rdd Kieiese
                                                                                                                                        sell (rec
                                                                                                                                               eccht
                                                                                                                                                  h s)) mit Dr. Wititga
                                                                                                                                                                     gar Webeer unnd Ew
                                                                                                                                                                     ga              Ewaa Pt
                                                                                                                                                                                          Ptaaszy
                                                                                                                                                                                               zynska

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               dreass Nägeele (EU-p
                                 -pol
                                   olicicy-
                                         y-offi
                                            o cer), Ewa Pttaszynskaa (EU-policy-
                                                                              y offi
                                                                                 ffice
                                                                                    cer)r,             ( .l.l.n.r.)) And
                                                                                                       (v             n reas Näg   ägeele (EEU-
                                                                                                                                              U polilicyy-offi
                                                                                                                                                         -oofficerr) W
                                                                                                                                                                     Waaltter
                                                                                                                                                                           e Kappu
                                                                                                                                                                                puus (W
                                                                                                                                                                                pus   WBO-V
                                                                                                                                                                                       BO-VVorsts and);; Ew
                                                                                                                                                                                       BO                E a Pt
                                                                                                                                                                                                             Ptaszynss-
Martrtin
Ma    in Bur  urkkart (WBO)), Ma
                              M rk Hog
                                    ogen enmüm ller (RSV))                                             ka (EU-p   -ppol
                                                                                                                     olicicy-
                                                                                                                           y-offi
                                                                                                                              officeer;r Dr. Witgar Weebeber ((WWBOO)..

v.l.ln.r:r: WBO
             BO-V
                -Vor
                   orststan
                         and Hara
                               r ldd Bin
                               ra     inde
                                        derr, EP-P-Vi
                                                   Vize Rainer Wiieleand, EU-policy
                                                   Viz                           cy-o
                                                                                   -offi
                                                                                     fficer Ewa
                                                                                             w Ptasz
                                                                                                  s yn
                                                                                                     ynsk
                                                                                                       ska,a, EU-
                                                                                                               U Komm
                                                                                                                   m issar Gü
                                                                                                                           G nt
                                                                                                                             n her Oettinger, EU-policy-ooffi
                                                                                                                                                          fficcerr And
                                                                                                                                                                    ndre
                                                                                                                                                                      reeas Näg
                                                                                                                                                                             ägelelle un
                                                                                                                                                                                      undd
Bade
Ba   denn-WüWürtrtembeergs Staaattsmmin
                                      inisisterr Pete
                                                 Pete
                                                   terr Friedrich.
                                                                h

Ines
Ines Hah
      ahnn (d
           ( riittte von rechts) mit De
                                     D leegaation

Fran
Frankk Wi
       W es
         estt undd Haaraald
                         l Bin
                            inde
                              derr wäähr
                                      h en
                                        endd der WB
                                                 WBO-
                                                   O So
                                                     Sozizalvoorsrsch
                                                                   chhririftftften
                                                                                e -P
                                                                                en-Prä
                                                                                    räse
                                                                                      sent
                                                                                        ntat
                                                                                        nt atio
                                                                                           ationn
                                                                                             io        G bo
                                                                                                       Gaborr Du
                                                                                                              Duro
                                                                                                                r sk
                                                                                                                roskaa errlääutert Ew
                                                                                                                                   Ewa Pt
                                                                                                                                       P aszy
                                                                                                                                           zynns
                                                                                                                                              nska den Ausdruckk

                                                                                                                                                                                                                     9
VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

                   Bus-Tour zur Europa-Wahl, 28. April – 23. Mai 2014

                   Vom 28. April – 23. Mai 2014 fand die Euro-                              Parlament besucht. Das Highlight zum Schluss
                   pa-Bus-Tour statt – das Herzstück der Kampagne                           war der Besuch von Minister Peter Friedrich, EP-Vi-
                   des Staatsministeriums zur Europa-Wahl. Dank                             zepräsident Rainer Wieland und EU-Kommissar
                   der tatkräftigen Unterstützung zahlreicher Mit-                          für Energie Günther Oettinger beim Europaakti-
                   gliedsunternehmen und Partner konnten wir die                            onstag in Stuttgart am 23. Mai 2014.
                   Aktion mit einem „Europawahl-Bus“ als Blickfang
                   unterstützen.                                                            22 Mitglieder stellten für die Tour kostenfrei Fah-
                                                                                            rer, Betankungen und Reinigungen zur Verfü-
                   Der Bus tourte in 19 Tagen durch insgesamt 25                            gung. Das Haus Iveco überließ uns einen nagel-
                   Städte in ganz Baden-Württemberg. Am „Euro-                              neuen Euro 6 Linienbus Crossway LE, der dank der
                   pawahl-Bus“ erwarteten die Besucherinnen und                             Unterstützung von KWS Verkehrsmittelwerbung
                   Besucher in jeder Stadt neben umfangreichem                              im Design der Europa-Wahl-Kampagne erstrahlte!
                   Informationsmaterial ein Europa-Quiz sowie ver-
                   schiedene Kurzfilme. An einigen Orten waren au-                          Der Minister für Bundesrat, Europa und inter-
                   ßerdem die Landeszentrale für politische Bildung                         nationale Angelegenheiten, Peter Friedrich, hat
                   und die Europa-Union mit einer „Bodenzeitung“                            dem WBO-Vorsitzenden Klaus Sedelmeier für
                   vertreten.                                                               das Engagement des Verbandes im Rahmen der
                                                                                            Bus-Tour zur Europa-Wahl gedankt. Durch das
                   Die Tour stieß auf breites öffentliches Interesse                        Engagement aller Beteiligten konnte ein wesent-
                   und wurde auch von vielen Abgeordneten aus                               licher Beitrag zum Gelingen der Europawahlkam-
                   dem Landtag, Bundestag und dem Europäischen                              pagne geleistet werden.

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                                                                                                                   Bus-To
                                                                                                                   Bus-Tour
                                                                                                                         ur 201
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        ak   d r Bus-Tour zur Eurrop
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VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

Mitgliederausschuss-Sitzung bei SETRA in Neu-Ulm, 10. Oktober 2014

Am 10. Oktober fand die diesjährige Mitglieder-
ausschuss-Sitzung in Kombination mit einer Vor-
standssitzung bei SETRA in Neu-Ulm statt. Wäh-
rend der Vorstand tagte, fand eine Werksführung
für die Kreisobleute statt mit anschließendem ge-
meinsamen Mittagessen in der Werkskantine.

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VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

       9. ErlebnisBusReise, 11. September 2014

       Am Donnerstag, 11. September 2014, fand die            Richard Arnold, Oberbürgermeister der Stadt
       9. ErlebnisBusReise statt. Auf Einladung des WBO       Schwäbisch Gmünd, freute sich als Gastgeber
       und seiner Mitglieder sowie der Landesgar-             ganz besonders, die in einem Ehrenamt Tätigen
       tenschau Schwäbisch Gmünd besuchten 1.300              begrüßen zu dürfen: „Die ErlebnisBusReise ist eine
       ehrenamtlich in der Hospizarbeit Tätige aus 53         großartige Sache der Busunternehmer, Menschen
       Einrichtungen in ganz Baden-Württemberg die            gegenüber, die sich für andere engagieren, Ver-
       älteste Stauferstadt, um dort gemeinsam einen          antwortung zu zeigen. Wir freuen uns, Ihnen hier
       erlebnisreichen Tag zu verbringen. Unsere Mit-         und heute einen Glückstag bescheren zu können.”
       glieder stellten für die An- und Rückreise 27 Reise-
       busse mit Fahrer sowie auch Verpflegung an Bord        Klaus Sedelmeier, WBO-Vorsitzender: „Vor acht
       kostenfrei zur Verfügung. Die Landesgartenschau        Jahren haben wir beschlossen, als Verband nicht
       sponserte die Eintrittskarten und fünf Bäckereien      mehr Spenden zu Weihnachten zu machen, son-
       vor Ort verköstigten die Teilnehmer mit Kaffee         dern unsere speziellen Möglichkeiten als Busun-
       und Kuchen.                                            ternehmer für eine Wohltätigkeitsveranstaltung
                                                              zu nutzen: die ErlebnisBusReise. Seither hat sich
       Auch in diesem Jahr begrüßte wieder die Schirm-        diese Veranstaltung alljährlich zu einem Tag der
       herrin, Sozialministerin Katrin Altpeter, MdL,         Freude für viele tausende Menschen entwickelt.
       persönlich alle Teilnehmer und würdigte in ihrer       Gemeinsam mit unseren Partnern machen wir in
       Rede das bürgerschaftliche Engagement der Eh-          diesem Jahr wieder unsere Wertschätzung der eh-
       renamtlichen: „Wie wichtig bürgerschaftliches          renamtlichen Arbeit erlebbar. Unser Dank gilt den
       Engagement in einer älter werdenden Gesell-            Omnibusunternehmern, der Landesgartenschau
       schaft ist, zeigt sich in wohl kaum einem anderen      2014 und natürlich unserem Gastgeber, der Stadt
       Bereich so eindrucksvoll wie in der Hospizarbeit.      Schwäbisch Gmünd.“
       Sterben gehört zum Leben, daran können wir
       nichts ändern. Beeinflussen können wir im besten       Die vielen persönlichen Rückmeldungen der
       Fall, wie Sterbende die ihnen verbleibende Zeit        Teilnehmer vor Ort und im Nachgang der Veran-
       erleben. Ich bin sehr beeindruckt, mit welch ho-       staltung haben gezeigt, dass es uns gemeinsam
       hem persönlichen Einsatz sich viele Bürgerinnen        gelungen ist, mit der ErlebnisBusReise wieder das
       und Bürger in diesem Bereich engagieren. Mir ist       Engagement der Ehrenamtlichen zu würdigen.
       bewusst, welch hohe Anforderungen dieser Ein-          Wir möchten deshalb auch im Namen der Teilneh-
       satz an jeden Einzelnen stellt. Deshalb ist es mir     mer den beteiligten Busunternehmen ein herzli-
       wichtig, dieses Engagement zu würdigen.“               ches Dankeschön aussprechen.

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VERANSTALTUNGEN / EVENTS /AKTIONEN

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AKTUELLE FRAGEN

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AKTUELLE FRAGEN

ÖPNV-Finanzreform

Ausgangslage der ÖPNV-Finanzierung                      Im laufenden Prozess wurde bei der Simulation
Die Ausgleichsleistungen für die Rabattierung von       der verschiedenen Modelle und der vorliegenden
Fahrkarten für den Ausbildungsverkehr nach § 45a        Datenbasis zunehmend deutlich, dass eine Re-
PBefG werden in Baden-Württemberg seit 2006             form unter Beibehaltung desselben Finanzvolu-
pauschaliert an die Verkehrsunternehmen ausbe-          mens fast unmöglich scheint, da dies zu enormen
zahlt. Marktentwicklungen werden im bestehen-           Verwerfungen führen würde.
den Ausgleichssystem mit wirklichkeitsfremden
Pauschalansätzen kaum mehr abgebildet.                  Das MVI-Modell, ein sogenanntes modifiziertes
                                                        Aufgabenträgermodell, wurde bei der Bewertung
Die ÖPNV-Finanzierungsreform geht auf die Koali-        als „klarer Sieger“ im Vergleich zu den anderen
tionsvereinbarung von GRÜNEN und SPD zurück.            Modellen hervorgehoben und sollte als einziger
Dort heißt es: „Wir wollen mehr Transparenz, Effizi-    Vorschlag im Frühjahr 2014 in das Kabinett einge-
enz und Rechtssicherheit bei den bislang zersplitter-   bracht werden. An der Umsetzung zum 1. Januar
ten Fördermitteln für Busse und Bahnen erreichen“.      2015 hielt das MVI unverändert fest.

Die Überlegungen beschränken sich aber lediglich        Im Ergebnis würde die Kommunalisierung der
auf die Ausgleichsleistungen nach § 45a PBefG in        Mittel einen Systemwechsel im ÖPNV in Ba-
Höhe von rund 200 Mio. €. Diese stehen nach gel-        den-Württemberg herbeiführen. Die Verantwor-
tendem Recht den Verkehrsunternehmen zu. Zu-            tung für den ÖPNV würde endgültig in öffentliche
sammen mit den Mitteln nach § 18 FAG in Höhe von        Hände gelegt. Bislang eigenwirtschaftliche Ver-
190 Mio. € (sie gehen schon heute an die Stadt- und     kehre stünden auf einen Schlag vor dem Aus: Ver-
Landkreise) bilden sie eine wesentliche Säule der       gabeverfahren wären flächendeckend im Land
ÖPNV-Finanzierung, insbesondere in der Fläche.          die Regel.

                                                        Der WBO führte zahlreiche politische Gespräche
Beteiligungsprozess zur ÖPNV-Finanzierungsreform        mit den Landtagsfraktionen, um die Position des
Die Landesregierung, die mit einer „Politik des Ge-     mittelständischen Omnibusgewerbes und die
hörtwerdens“ wirbt, hat die zukünftige Neugestal-       Tragweite der geplanten Umsetzung des MVI-Mo-
tung der ÖPNV-Finanzierung in einem moderierten         dells zu verdeutlichen. Sowohl die WBO-Jahresta-
Beteiligungsprozess seit April 2013 mit den verschie-   gung wurde als Diskussionsplattform mit einem
denen Akteuren ausgiebig erörtert und diskutiert.       Expertengespräch zu diesem wichtigen Thema
Vier Modelle standen im Fokus der Diskussionen:         genutzt (mehr auf Seite 3) als auch der ÖPNV-Kon-
                                                        gress mit einer Podiumsrunde mit Landtags-Ab-
/ landesweite allgemeine Vorschrift (WBO): Er-          geordneten (mehr auf Seite 36).
   halt des Unternehmeranspruchs, Stärkung des
   ländlichen Raums
/ 45a modifiziert (VDV): Erhalt des Unternehme-         Öffentlichkeitswirksame Aktionen
   ranspruchs, Fortschreibung des § 45a PBefG           Mit einer Aktion vor dem Landtag, in dem im
   mit neuen Sollkosten und Abbildung der De-           Frühjahr ein Kongress der GRÜNEN tagte, machte
   mografieeffekte                                      der WBO mit einem Informationsstand und Flyern
/ Kommunalisierungsmodell (Aufgabenträger):             auf die Befürchtungen der Busunternehmen auf-
   einfache Übertragung der Mittel an die Aufga-        merksam.
   benträger
/ Kommunalisierungsmodell modifiziert (MVI):            Trotz der vielen Argumente des WBO und seinen
   Übertragung der Mittel an die Aufgabenträger,        Mitgliedsunternehmen, die gegen das Reform-
   Anreizkomponenten, Definition mittelstands-          vorhaben sprachen und kritischen Stimmen aus
   freundlicher Leitplanken, freiwillige Selbstver-     den weiteren Fraktionen hielt das MVI weiter an
   pflichtung der Aufgabenträger                        der geplanten Umsetzung fest. Eine organisierte

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AKTUELLE FRAGEN

      Sternfahrt in die Landeshauptstadt Stuttgart mit       die laufende Legislaturperiode „ausgesetzt“. Von
      Busunternehmen aus dem ganzen Land sollte der          der Ankündigung der Sternfahrt und der Bereit-
      Debatte noch einmal Nachdruck verleihen, insbe-        schaft der Busunternehmen unseren Standpunkt
      sondere in der öffentlichen Wahrnehmung.               noch einmal zu bekräftigen, ist sicherlich ein wich-
                                                             tiges Signal ausgegangen. Die Pauschalierung wird
      Der zeitliche Druck wurde schließlich von politi-      um weitere zwei Jahre verlängert, unter der Vor-
      scher Seite herausgenommen und die Reform für          aussetzung, dass bis dahin eine neue Lösung steht.

      Minister Winfried Hermann beim WBO, 6. Oktober 2014
      Rund 70 Teilnehmer aus Mitgliedsunternehmen            Verband und seinen Mitgliedsunternehmen. Er
      kamen am Montag, 6. Oktober, nach Böblingen,           habe den WBO schon immer nicht nur als reinen
      um mit Winfried Hermann, Minister für Verkehr          Interessensverband wahrgenommen, sondern
      und Infrastruktur des Landes Baden-Württem-            auch als innovativen Impulsgeber für die Branche.
      berg, zu sprechen. Zentrales Thema des Abends          Er warb erneut für das MVI-Modell, das aus allen
      war das von ihm angestoßene Reformvorhaben             Modellen das Beste zusammengeführt habe und
      zur sog. Neugestaltung der ÖPNV-Finanzierung,          mit der Verständigung auf „mittelständische Leit-
      das zuletzt für die laufende Legislaturperiode aus-    planken“ ein faires Angebot an die Busunterneh-
      gesetzt wurde. Ein Grund dafür war die ablehnen-       men sei. Der Vorschlag des WBO hätte zu politisch
      de Haltung des WBO gegenüber der angedachten           nicht vertretbaren Verwerfungen zwischen städ-
      Kommunalisierung der Mittel und einem damit            tischem Bereich und ländlichen Raum geführt. Er
      einhergehenden Systemwechsel im ÖPNV in Ba-            räumte ein, dass die ÖPNV-Finanzreform nur ge-
      den-Württemberg.                                       lingen kann, wenn mehr Geld im Spiel ist. Daran
                                                             habe es gefehlt.
      WBO-Vorsitzender Klaus Sedelmeier hieß den Gast
      im WBO-Haus herzlich willkommen: „Sie lösen da-        Hermann gab zu erkennen, dass von der ange-
      mit Ihr Versprechen ein: Ich komme zu Euch!“ Er        kündigten Sternfahrt des WBO ein wichtiges Sig-
      hob hervor, der Verband und die Unternehmer            nal ausgegangen sei. Deshalb habe man von dem
      seien offen für Innovationen: „Aber ein Bus, des-      Vorhaben aktuell Abstand genommen. Aufge-
      sen Fahrer und dessen Betriebskosten nicht nach-       schoben sei aber nicht aufgehoben: Die Pauscha-
      haltig finanziert sind, fährt nicht. Ohne Bus – kein   lierung kann aus seiner Sicht nur zeitlich begrenzt
      ÖPNV in Stadt und Land.“ Die Politik müsse immer       fortgeführt werden. Nach den Landtagswahlen
      beides im Auge haben: die Zukunft des ÖPNV in          müsse das Thema sofort wieder auf die Tagesord-
      einem sich verändernden Umfeld und die Zukunft         nung. Hermann ließ keinen Zweifel daran, wie das
      der privaten Omnibusunternehmen im Land, ih-           Ergebnis lauten muss: Am Ende steht für ihn nur
      rer Familien und Mitarbeiter.                          die Kommunalisierung des 45a.

      Minister Hermann betonte in seinem Vortrag die         In der sehr regen, teilweise emotionalen Diskussi-
      Wichtigkeit des Dialogs zwischen dem Land, dem         on wurden die Problempunkte deutlich:

16
AKTUELLE FRAGEN

/ Ein Kernproblem ist die unterschiedliche Ent-
  wicklung zwischen Stadt und Land. Im städti-
  schen Raum wachsen die Fahrgastzahlen und
  Kapazitätsgrenzen werden erreicht. Demge-
  genüber schrumpfen die Fahrgastzahlen im
  ländlichen Raum, insbesondere bei den Schü-
  lerverkehren. Auf der anderen Seite soll aber
  ein umfängliches Verkehrsangebot geschaffen
  werden, um den ÖPNV für den Fahrgast über-
  haupt attraktiv zu machen. Eine Kommunali-
  sierung der Mittel löst dieses Problem nicht. Im   v.l.n.r.: ElElma
                                                                   marr Stteieinb
                                                                               nbac
                                                                                 ache
                                                                                 acheer,r Minnisteer W
                                                                                                     Wiinf
                                                                                                        nfried
                                                                                                            edd Hermannn, WB
                                                                                                                          W O-Vo
                                                                                                                              Vorsrssititze
                                                                                                                                         zend
                                                                                                                                           nder
                                                                                                                                             e Klaaus
                                                                                                                                                   u Seddele me
                                                                                                                                                             m ieier,r
                                                     Gerd Hicckm  k annn
  Gegenteil: Die Befürchtungen der Unterneh-
  men sind groß, dass das Geld dann in anderen
  Bereichen des ÖPNV landet. Eine freiwillige
  Selbstverpflichtung der Aufgabenträger zur
  Sicherung des Mittelstands erscheint dabei
  wenig hilfreich. Derzeit kommen die 45a-Mit-
  tel direkt beim Unternehmen an und somit
  auch beim Fahrgast, ohne dass die öffentlichen
  Kassen zusätzlich belastet werden – so soll es
  nach der Meinung der Zuhörer auch bleiben.

/ Die Unternehmen entwickeln mit Ihrer jahr-
  zehntelangen Erfahrung und Ortskenntnis            M ni
                                                     Ministstter
                                                              e Winnfrieed He
                                                                           Herm
                                                                              maannn be
                                                                                     beii seeiinnem
                                                                                                  m Vorrtrag
                                                                                                        trragg
  marktgerechte Verkehrsangebote. Diese Kom-
  petenz soll Ihnen nun abgesprochen werden?
  Wo sieht die Landesregierung diese unterneh-
  merische Kompetenz in Zukunft, wenn der Auf-
  gabenträger das Verkehrsangebot bestimmt?
  Die Unternehmen haben keine Angst vor Wett-
  bewerb, solange es dabei gerecht zugeht. Die
  Ausschreibungspraxis einzelner Landkreise
  zeigt aber ein anderes Bild: „Der Billigste ge-
  winnt“. Ob Tariflöhne bezahlt werden, ist dabei
  scheinbar nebensächlich. Diese Entwicklung
  kann nicht im Sinne der Landesregierung sein.      Rege
                                                     Reg Beteiligungg der
                                                       ge              e Teieiln
                                                                              lneh
                                                                              lneehhme
                                                                                    merr

Das Ringen um die zukünftige ÖPNV-Finanzie-
rung wird weitergehen. Der WBO und seine Mit-
gliedsunternehmen werden sich daran unverän-
dert mit Nachdruck beteiligen. Wir bedanken uns
bei den Teilnehmern für die wertvollen Beiträge,
die für eine notwendige Diskussion gesorgt ha-
ben.

Weitere Themen des Abends waren die Zukunft
der Infrastrukturfinanzierung, die Busförderung,
die geplanten Expressbusse in der Region Stutt-      Gesc
                                                     Geschä
                                                       sch ftftsfsfsfüh
                                                         hä          ühhre
                                                                        r r Dr
                                                                            D . Wi
                                                                                W tg
                                                                                  tgar
                                                                                    arr Web
                                                                                         e eerr beddannkt sicichh be
                                                                                                                  beii Mi
                                                                                                                       Mini
                                                                                                                         n stster
                                                                                                                               er Win
                                                                                                                                   infrfrriei d He
                                                                                                                                                Herm
                                                                                                                                                  rm
                                                                                                                                                   man
                                                                                                                                                    annn füür se
                                                                                                                                                              s inn Kom
                                                                                                                                                                     o me
                                                                                                                                                                       men
gart und der neue Fernlinienverkehr.

                                                                                                                                                                         17
AKTUELLE FRAGEN

      Barrierefreiheit

      Eine gleichberechtigte und gleichwertige Teilha-         Ein gemeinsames Positionspapier des bdo und
      be von Menschen mit Behinderung an allen Berei-          seiner Landesverbände soll nun an die Bundes-
      chen des öffentlichen Lebens ist seit langem ein         regierung herangetragen werden mit der Bitte,
      politisches Ziel. Ein wichtiges Element der Teilha-      einen runden Tisch mit Vertretern aller Akteure
      be ist die Mobilität. Die Schaffung einer barriere-      einzuberufen, um das komplexe Thema nochmals
      freien Mobilität stellt die unterschiedlichen Akteu-     auf Bundesebene zu diskutieren. Ziel muss sein:
      re wie Land, Kommunen, Verkehrsunternehmen,              Barrierefreie Lösungen, die praktikabel, aber auch
      Fahrpersonal, Bushersteller und Hersteller von           wirtschaftlich vertretbar sind.
      Mobilitätshilfen vor große Herausforderungen.
      Alle Bereiche müssen aufeinander abgestimmt
      sein, um einen problemlosen Zugang sowie eine
      sichere Beförderung zu gewährleisten.

      Mit der PBefG-Novellierung wurden (zeitliche) Vor-
      gaben zur Barrierefreiheit konkret gesetzlich fixiert.
      Bei dieser Entscheidung wurden die Folgewirkun-
      gen scheinbar nicht ansatzweise untersucht und ab-
      geschätzt. Finanzierung und praktische Umsetzung
      sind derzeit völlig unklar. Der Bund sieht sich (noch)
      nicht in der Finanzierungsverantwortung. Unter-          B icck au
                                                               Bl     a f de
                                                                          denn Ro
                                                                               Rollllsts uh
                                                                                         uhlp
                                                                                           lplatz
                                                                                               tz im
                                                                                                   m Se
                                                                                                     Setrta S 55116 HDD der
                                                                                                                         e Com
                                                                                                                            omfo
                                                                                                                              fortrtCl
                                                                                                                                    Clas
                                                                                                                                      asss 50
                                                                                                                                           5000
      scheiden muss man die zeitlichen Umsetzungszie-
      le, die für den öffentlichen Personennahverkehr
      (ÖPNV) und den Fernlinienverkehr vom Gesetzge-
      ber festgelegt wurden, deshalb werden nachfol-
      gend auch beide Bereiche getrennt dargestellt.

      Fernlinienverkehr nach § 42a PBefG
      Die Ausrüstung mit zwei Rollstuhlplätzen in neu
      zugelassenen Kraftomnibussen muss ab dem
      1. Januar 2016, in allen Kraftomnibussen ab dem          In den Dop
                                                                       oppe
                                                                         pelslsto
                                                                               tock
                                                                                 ckbu
                                                                                   buss S 43
                                                                                          4311 DT gelelan
                                                                                                       ange
                                                                                                         geen Ro
                                                                                                              Rollllststuh
                                                                                                                        uhlflfah
                                                                                                                              ahre
                                                                                                                                rerr üb
                                                                                                                                     über
                                                                                                                                       er ein
                                                                                                                                           inee Kl
                                                                                                                                                Klap
                                                                                                                                                  appr
                                                                                                                                                    pram
                                                                                                                                                      am
                                                                                                                                                       mpee
      1. Januar 2020 erfolgen (§ 42b i. V. m. § 62 Abs. 3).

      Es gibt viele ungeklärte Fragen, wie den Zugang
      in das Fahrzeug, die Beschaffenheit und Siche-
      rung der Rollstühle im Fahrzeug, die Hilfeleistung       ÖPNV nach §§ 42 und 43 PBefG
      durch Begleitpersonen und Fahrpersonal sowie
      die Haftung im Schadenfall.                              „Der Nahverkehrsplan hat die Belange in ihrer
                                                               Mobilität oder sensorisch eingeschränkten Men-
      Der Bundesverband Deutscher Omnibusunter-                schen mit dem Ziel zu berücksichtigen, für die
      nehmer (bdo) sowie Vertreter von Fernbusun-              Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs
      ternehmen und Busherstellern wirkten in einer            bis zum 01. Januar 2022 eine vollständige Barrie-
      Steuerungsgruppe mit, die zum Ziel hatte, ein Las-       refreiheit zu erreichen“ so lautet modifizierte Ge-
      tenheft für einen barrierefreien Fernbus gemein-         setzestext (§ 8 Abs. 3 S. 3 PBefG).
      sam mit Behindertenvertretern zu erarbeiten. Eine
      Verabschiedung des Lastenheftes ist aufgrund der         Um eine vollständige Barrierefreiheit herzustellen,
      vielen ungeklärten Fragen zuletzt nicht erfolgt.         muss die gesamte Wegekette betrachtet werden.

18
AKTUELLE FRAGEN

Dazu gehören – neben dem Fahrzeug – die Infra-                Umgang mit Fahrgästen mit einer Behinderung
struktur der Haltestellen und Bahnhöfe sowie der
Weg dorthin. Darüber hinaus müssen die unter-                 Neben dem Personenbeförderungsgesetz enthal-
schiedlichen Anforderungen städtischer Bereiche               ten die Fahrgastrechte im Kraftomnibusverkehr,
und ländlicher Räume in die zukünftige Ausge-                 die am 1. März 2013 in Kraft getreten sind, konkre-
staltung einbezogen werden. Die größte Heraus-                te Vorgaben zur Barrierefreiheit, insbesondere zu
forderung ist die Finanzierung: Das Deutsche Ins-             Instruktionen und Schulungsmaßnahmen für Mit-
titut für Urbanistik hat den Investitionsbedarf von           arbeiter im Umgang mit mobilitätseingeschränk-
Städten und Gemeinden der vorhandenen Infra-                  ten Menschen.
struktur in Bezug auf den altersgerechten Umbau
untersucht. Bei Bushaltestellen gibt es ein deut-             Unterschieden wird zwischen Service- und Fahr-
liches Stadt-Land-Gefälle beim Ausbauzustand.                 personal: Mitarbeiter (inklusive Fahrpersonal) sol-
In Mittel- und Großstädten sind Haltestellen bis              len a) für Behindertenfragen sensibilisiert und b)
zu ca. 80 % barrierefrei (d.h. auf Niederflurbusse            im Bereich der Hilfeleistung für behinderte Men-
mit einem sog. Hochbord abgestimmt), in Klein-                schen geschult oder instruiert werden (exklusive
städten zu ca. 60 % und in ländlichen Gemeinden               Fahrpersonal).
zu knapp 40 % (was außerhalb der Gemeinden
der Fall ist, wurde gar nicht betrachtet). Die An-            Als Hilfestellung und zur Anweisung der Mitar-
passung aller Haltestellen auf Niederflur würde               beiter hat der WBO gemeinsam mit einem Be-
Investitionen in Höhe von 6 Mrd. € bis 2030 er-               ratungsunternehmen, das eng mit Menschen
fordern (Berechnung von 2011). Das ist zwar eine              zusammenarbeitet, die mobilitätseingeschränkt
bundesweite Betrachtung, verdeutlicht aber die                sind, Merkblätter mit „Regeln für den richtigen
Situation der Kommunen, dem Anspruch einer                    Umgang mit Fahrgästen / Kunden mit einer Be-
„vollständigen“ Barrierefreiheit im ÖPNV gerecht              hinderung“ erarbeiten lassen.
zu werden, ohne den Bezug zur Wirtschaftlichkeit
zu verlieren.                                                 Diese Instruktionen können optimal für Schu-
                                                              lungen verwendet werden, um für den Umgang
Baden-Württemberg plant mit der Novellierung                  mit behinderten Menschen zu sensibilisieren und
des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgeset-                 richten sich an folgende Mitarbeiter
zes die Förderung von Maßnahmen zur Umsetzung
von Barrierefreiheit. In welcher Höhe Fördermittel            / das Fahrpersonal und Begleitpersonen, die un-
für solche Maßnahmen zur Verfügung stehen wer-                  mittelbar vor Ort Hilfe leisten und
den, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht be-               / an alle Mitarbeiter, die unmittelbar mit den Fahr-
antwortet werden.                                               gästen oder deren Belangen in Kontakt kommen
                                                                (z. B. persönliche oder telefonische Beratung).
Barrierefreiheit im ÖPNV war auch Gegenstand
der WBO/VDV-Veranstaltungsreihe EINBLICKE                     Dem Fahrpersonal wurde eine Übergangsfrist
(Seite 21).                                                   von fünf Jahren eingeräumt; die Sensibilisierung
                                                              für Behindertenfragen muss also ab 1. März 2018
Der WBO wird das Thema weiterhin eng begleiten                erfolgen und nachgewiesen werden. Diese Über-
und sich für praktikable Maßnahmen einsetzen,                 gangsregelung ermöglicht die Integration der
die Barrierefreiheit herstellen, aber auch die Ver-           Schulungsinhalte in die Berufskraftfahrerquali-
hältnismäßigkeit im Blick haben.                              fikation. Wir empfehlen, im Sinne behinderter
                                                              Menschen und der Mitarbeiter, die Schulungen
                                                              frühzeitig anzugehen.

                                                              Informationen zum Inhalt und Ablauf einer Schu-
                                                              lung finden Sie nachfolgend.

B isspiiel für ein
Be              inee Ha
                     Haltltes
                           este
                             tellllee im län
                                          ändl
                                            dliciche
                                            dlicche
                                                  henn Ra
                                                       R um

                                                                                                                     19
AKTUELLE FRAGEN

       Merkblätter

      Seminar zum richtigen Umgang mit mobilitätseingeschränkten Fahrgästen
      Ein neu entwickeltes Kombi-Seminar der combus       Zur Sensibilisierung für diese Fahrgastgruppe
      hatte erstmalig den Umgang mit mobilitätseinge-     gehört auch die Selbsterfahrung. Die Teilnehmer
      schränkten Fahrgästen zum Inhalt.                   probierten den Ein- und Ausstieg in einem manu-
      Im einführenden theoretischen Teil wurden die       ellen Rollstuhl selbst aus und verspürten die alltäg-
      Teilnehmer ganz allgemein für körperliche und       lichen Hindernisse für Rollstuhlfahrer am eigenen
      sensorische Behinderungen sensibilisiert. Darü-     Leib. Dies löste immer wieder Aha-Effekte“ aus.
      ber hinaus wurden Möglichkeiten der Kommu-
      nikation und der sorgfältige Umgang mit Mobili-     Dabei war die Übungs-Haltestelle weitestgehend
      tätshilfen, die in der Praxis zum Einsatz kommen,   barrierefrei gestaltet und die Steigung der Rampe
      thematisiert und aufgezeigt.                        also so gering, dass das Einfahren vorwärts mög-
                                                          lich ist, ohne dass der Teilnehmer im Rollstuhl
      Anschließend wurden im praktischen Teil mit ei-     nach hinten kippt.
      nem Linienbus an einer Haltestelle konkrete Si-
      tuationen beim Ein- und Ausstieg nachgespielt       Der zweite Themenblock des Seminars bestand
      und typische Gefahrenquellen identifiziert. Das     darin, das Verhalten bei Pannen und Notfällen
      erste Foto zeigt eine solche Gefahrenquelle beim    praxisnah zu üben. Einfache Störungen am Bus,
      Einstieg mit einem Rollator. Je größer der Spalt    ein Unfall mit Sachschaden bis hin zur Rauchent-
      zwischen Bus und Bordstein ist desto größer die     wicklung im Bus wurden simuliert und das Verhal-
      Gefahr, dass sich ein Vorderrad verkeilt.           ten in Rollenspielen trainiert.

20
AKTUELLE FRAGEN

Veranstaltung VDV/WBO-EINBLICKE:
„Barrierefreiheit im ÖPNV“, 8. MAi 2014

In der Reihe „EINBLICKE“ fand am 8. Mai die mitt-      barrierefrei gelten. Im Gegensatz dazu beträgt der
lerweile sechste gemeinsame Infoveranstaltung          NF-Anteil bei Bussen 40 Prozent. Auch in einem
von WBO und VDV-Landesgruppe statt. Das The-           Erfüllungsszenario von 25 Prozent (entspricht
ma war die „Barrierefreiheit im ÖPNV“ mit Schwer-      „nur“ 425 Haltestellen) müssen die 62 Städte und-
punkt auf die damit verbundenen Finanzierungs-         Gemeinden im bodo immer noch ca. 30 Mio. € bis
fragen.                                                2022 aufbringen.

Die wichtigsten Erkenntnisse der Veranstaltung         Christian Höglmeier, Technischer Geschäftsführer
kurz zusammengefasst:                                  AVG/KVB Karlsruhe, gab Einblicke hinsichtlich Bar-
                                                       rierefreiheit der Stadtbahn Karlsruhe. Der Investi-
/ Die in der PBefG-Novelle festgelegte „vollstän-      tionsbedarf bis 2022 in neue barrierefreie Fahr-
  dige Barrierefreiheit bis 2022“ stellt eine riesi-   zeuge beträgt ca. 350 Mio. €, bei den Haltestellen
  ge Herausforderung dar, vor allem hinsichtlich       ca. 150 Mio. €.
  der Haltestellen. Der Bund hat „bestellt“, die
  Kommunen als Baulastträger sollen zahlen.            An der anschließenden Diskussionsrunde, mo-
                                                       deriert von Ulrich Weber, VDV Landesgruppe,
/ Die Festlegung des Landes bei der Busförderung       nahmen teil: Gerd Weimer, Beauftragter der Lan-
  auf NF-Busse dient dazu, fahrzeugseitig die          desregierung für die Belange von Menschen mit
  Barrierefreiheit sicherzustellen. In Konsequenz      Behinderungen, Dr. Susanne Stock, Städtetag Ba-
  daraus wird sich in der Schülerbeförderung           den-Württemberg und Dr. Andreas Honikel-Gün-
  mittelfristig die „Sitzplatzdiskussion“ mit Eltern   ther, Referatsleiter ÖPNV im Ministerium für Ver-
  und deren Vertretern nochmals verschärfen.           kehr und Infrastruktur Baden-Württemberg (MVI).
                                                       Gerd Weimer sprach von einer „Herkulesaufgabe“
                                                       und brachte eine Zielvereinbarung aller Betei-
Zu den Beiträgen der Referenten im Einzelnen:          ligten ins Spiel. Dr. Honikel-Günther bejahte auf
                                                       Nachfrage, dass es betriebswirtschaftlich sinnvoll
Prof. Dr. Christofer Lenz, Rechtsanwalt in Stutt-      sein könne, Hochboden-Fahrzeuge anzuschaffen,
gart, vermittelte die rechtlichen Grundlagen.          betonte aber, dass eine Förderung des Landes
Sein Fazit: Die vollständige Barrierefreiheit muss     beim Einsatz im ÖPNV nur für dann einzubauende
durch Anpassungen im Nahverkehrsplan recht-            Hublifte in Frage kommen könne.
lich gestaltet werden, ebenso die notwendigen
Ausnahmen. Der WBO teilt allerdings nicht seine
Auffassung, dass Rampen oder Hublifte nicht als
barrierefrei gelten können.

Bernd Kugel, Reutlinger Stadtverkehr, machte an-
schaulich, wie Busunternehmen vorbildlich mit
dem Thema umgehen können (spezielle Fahrer-
schulungen, Orientierungssysteme, Mobilitätsbe-
gleitung, Runde Tische usw.).

Stephan Ehrmann, WBO-Mitglied aus Bad
Wurzach, stellte mit Jürgen Löffler, bodo-Ge-
schäftsführer, exemplarisch die Situation im länd-
lichen Raum dar. Im Bereich des bodo können bis-
lang weniger als ein Prozent der Haltestellen als

                                                                                                             21
AKTUELLE FRAGEN

      Tarifverhandlungen 2014

      Nachdem der Lohntarifvertrag am 31.03.2014           Der Lohnabschluss stellt sich im Einzelnen wie
      auslief und der Manteltarifvertrag von Verdi zum     folgt dar:
      30.06.2014 gekündigt wurde, standen in diesem
      Jahr beide Tarifwerke zur Verhandlung an.            Lohnabschluss:

      Aufgrund überzogener Wünsche und geschür-             Die Löhne erhöhen sich
      ten falschen Erwartungen auf Verdi-Seite (Verdi         zum 01.04.2014 um 2 %
      trat mit dem Ziel an den Abschluss TVÖD noch zu         zum 01.03.2015 um 2 %
      übertreffen), war ein für beide Seiten akzeptables      zum 01.01.2016 um 1,9 %
      Ergebnis zunächst nicht in Sicht. So verliefen die
      Verhandlungen dann auch äußerst zäh und zogen         Laufzeit LTV:
      sich über mehrere Monate.                               30 Monate, Zeitraum 01.04.14 – 30.09.16

      Insgesamt 4 Streiktage mussten Mitgliedsbetrie-
      be vor der Sommerpause verzeichnen.

      Am 10.09.2014 konnte der WBO in der 4. Verhand-      Im Mantelbereich gibt es folgende Veränderun-
      lungsrunde dann doch noch einen Tarifabschluss       gen:
      mit Verdi – kurz vor dem Ende der Sommerferien
      – erzielen.                                          Mantelbereich:

      Fazit:                                                § 12.1.a MTV (Entgeltfortzahlung):
      Der Abschluss kann sich sehen lassen. Die lange         Basis ist der zum Abrechnungszeitpunkt
      Laufzeit schafft Planungssicherheit in den Betrie-      geltende Stundenlohn
      ben und die einzelnen Stufen sind moderat.
                                                            § 9.1 MTV:
      Ein Erfolg für den Verband ist sicherlich, dass es      Mehrarbeit (Berechnung Überstundenzu-
      Verdi nicht gelungen ist, mit diesem Abschluss die      schlag): Künftig auch Berücksichtigung von
      Spanne zwischen dem Tarifniveau des WBO und             Krankheits- und Urlaubstagen
      dem TV-N weiter zu verringern. Dahinter steckt
      die Verdi-Idee, in der Zukunft nur noch einen Ta-     § 15.2 MTV:
      rifvertrag im Busbereich in Baden-Württemberg           Ergänzung hinsichtlich der Berufskraftfah-
      zu haben, und zwar auf TV-N-Niveau. Dies konnte         rerqualifikation
      in dieser Tarifrunde abgewendet werden.
                                                            § 19.3 MTV:
      Was dieser Tarifabschluss nicht leisten kann:           Jahressonderzahlung
      Er ändert nichts an dem sehr hohen Tarifniveau,         ab 2014: 1.216 €
      das sich in den letzten Jahrzehnten dorthin ent-        ab 2015: 1.316 €
      wickelt hat, wo wir uns heute befinden. Tariflöh-
      ne, die im Schnitt 3 Euro über dem Tarifniveau in     Laufzeit MTV: 31.12.2018
      Bayern liegen, sind für viele Betriebe, vor allem     (Ausnahmsweise kann § 19.3 MTV bereits zum
      außerhalb der Ballungszentren, eine echte Her-        31.12.2016 gekündigt werden.
      ausforderung. Dies gilt es langfristig anzugehen,
      bei jeder Verhandlung Stück für Stück.

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AKTUELLE FRAGEN

Tariftreue – Quo vadis?

Im vergangenen Jahr ist das Landestariftreue-            / Günstige Eingaben bei Vergabeverfahren wer-
und Mindestlohngesetz (LTMG) Baden-Württem-                den nicht auf die Einhaltung von Mindestlohn
berg in Kraft getreten. Es beruht auf dem Gesetz           bzw. Tariftreue überprüft, solange das Unter-
gegen Wettbewerbsbeschränkungen und soll                   nehmen die Verpflichtungserklärung zum LTMG
Verzerrungen im Wettbewerb um öffentliche                  unterschreibt.
Aufträge entgegenwirken, die durch den Einsatz           / Die Unternehmen haben Schwierigkeiten, die
von Niedriglohnkräften entstehen. Zugleich sol-            Lohnkosten für bis zu 10 Jahre zu kalkulieren.
len die Belastungen für die sozialen Sicherungs-
systeme gemindert werden. Die Verwaltungsvor-            Unverändert verbleibt der Eindruck, dass die
schrift zu den sog. repräsentativen Tarifverträgen       öffentliche Hand ausschließlich den Preis im Blick
wurde erst Ende November 2013 veröffentlicht.            hat. Ein Angebotsvergleich hinsichtlich der Lohn-
Seither sind die Bestimmungen vollumfänglich             kosten findet oft nicht statt bzw. hat keine Konse-
einzuhalten.                                             quenzen.

Zusammengefasst bedeutet das für den                     Was tun?
öffentlichen Personenverkehr:                            Als WBO werden wir auch künftige Vergaben
Jeder Unternehmer, der sich an Vergaben von              genau beobachten und die Beachtung des LTMG
Busverkehren in Baden-Württemberg beteili-               von allen Beteiligten einfordern. Bitte unter-
gen möchte, ist gesetzlich verpflichtet, bestimm-        stützen Sie uns hierbei im eigenen Interesse.
te Tarifverträge einzuhalten und hierüber eine
Tariftreueerklärung abzugeben. Darin wird er-
klärt, dass er für den betreffenden Verkehr den          Wissenswertes zum LTMG
Mitarbeitern entweder das nach dem WBO-Tarif-
werk oder nach dem Tarifvertrag für die kommu-           / Das Gesetz gilt für alle öffentlichen Aufträ-
nalen Nahverkehrsbetriebe (BzTV-N) vorgesehene             ge im ÖPNV: Dies sind insbesondere öffent-
Entgelt bezahlt.                                           liche Dienstleistungsaufträge im Sinne der
Falls ein Tarifvertrag im Einzelfall nicht einschlägig     VO 1370/2007 (Ausschreibungen, Direktver-
ist (so etwa bei den sog. Behindertenverkehren),           gaben...)
muss auf jeden Fall ein Mindestentgelt gezahlt           / Das Gesetz gilt auch für freigestellte Verkehrs-
werden (derzeit 8,50 € / Stunde brutto plus Zu-            leistungen mit KOM (nicht mit PKW)
schläge).                                                / Das Gesetz gilt nicht für eigenwirtschaftliche
                                                           Verkehre
                                                         / Die Tariftreueregelung gilt als Sonderregelung
 Das LTMG gilt für alle Anbieter, unabhängig               für den Verkehrssektor
 von einer Mitgliedschaft im WBO /VDV.                   / Einschlägig für Verkehrsleistungen in Baden-
                                                           Württemberg
                                                         / Ab geschätztem Auftragswert von 20.000 €
                                                           ohne MwSt.
Folgende Entwicklungen beobachten wir seither:           / Sie gilt auch für Nachunternehmen (Subunter-
                                                           nehmen und Verleihunternehmen)
/ In manchen Landkreisen haben die Aufgaben-             / Umfasst sind alle Vergabeverfahren, die nach
   träger schnell noch vor Ende November 2013              dem 27.11.2013 eingeleitet worden sind.
   Vergabeverfahren eingeleitet, um möglichst            / Die Tariftreueerklärung muss bei Angebots-
   geringe Zuschüsse zahlen zu müssen.                     abgabe abgegeben werden.
/ Einige Vergabestellen ignorieren das LTMG
   auch noch Mitte 2014 komplett bzw. verwei-
   sen im Busverkehr nur auf die Einhaltung des
   Mindestlohnes.

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