So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria

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So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
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                              J E T U!
                                NE
                                            Das österreichische Fachmedium für Business Travel & MICE
                                            Februar 2016. Ausgabe 01/16
                                            Profi Reisen Verlagsges.m.b.H, A-1030 Wien, Seidlgasse 22 • P.b.b. – Verlagsort: 1030 Wien – 13Z039835 M

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So wird das
Geschäftsreisejahr 2016
Die Renaissance der First Class
Handy-Verbot auf Events?
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So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
Editorial                                Inhalt
                                                    von Wolfgang Tropf,
                                                    Chefredakteur                            Titel..................................................................Seite 4
                                                    Mariella Bleimuth,                       Trends & Prognosen: So wird
                                                    Projektleiterin                          das Geschäftsreisejahr 2016

                                                                                             BRENNPUNKT ..........................................Seite 6
                                                                                             Sicherheit auf Geschäftsreisen:
                                                                                             Die Risiken der Frauen

Man muss nichts falsch gemacht haben,              Das hat zwar Auswirkungen auf den         BUSINESS TRAVEL....................................Seite 8
wenn man auf einer Geschäftsreise zum           gesamten Prozess des Travel Manage-          abta Lounge: Die „Digital Natives“
Opfer von kleineren oder größeren Kri-          ments, eröffnet diesem aber auch neue        übernehmen die Welt
minellen wird. Passieren kann das jedem         Perspektiven. Werden bereits bei der Risi-
– trotz aller Vorsicht. Reduzieren lässt        koanalyse geschlechterspezifische Posi-      flug............................................................... Seite 12
sich das Risiko aber sehr wohl, wenn man        tionen untersucht, kann das beispiels-       Luxus über den Wolken:
die Gefahren kennt und vorbereitet ist. Da      weise für gar nicht so wenige Länder ein     Die große Renaissance der First Class
sind die Geschäftsreisenden selbst gefragt,     ganz neues Gefahrenbild ergeben – und
aber ebenso die Unternehmen, die sie auf        so manche zusätzliche Maßnahme, die          HOTEL............................................................ Seite 16
Reisen schicken. Individuelle Sicherheits-      Frauen hilft, kann für Männer durchaus       Vienna House: Lebensqualität
trainings, fundierte Schutzmaßnahmen            sinnvoll sein.                               und Gastfreundschaft
und ausreichende Informationen vor der             Daher wäre es auch ein Irrtum, in der
Geschäftsreise sollten für jedes Unter-         besonderen Aufmerksamkeit für weibli-        mice. .............................................................. Seite 21
nehmen Pflicht sein, sind es aber leider in     che Geschäftsreisende nur einen zusätz-      IMEX-Studie: Die Trends der
vielen Fällen noch immer nicht.                 lichen Aufwand zu sehen: Wer die ganze       Veranstaltungsbranche 2016
   Noch mehr gilt das, wenn Frauen auf          Problematik mit den Augen einer Frau
Geschäftsreisen entsandt werden: Sie wei-       betrachtet, kann die Sicherheit insgesamt    MICE. .............................................................. Seite 25
sen ein anderes Risikoprofil auf als Männer     verbessern – nicht nur für weibliche Rei-    Meeting-Experten:
und müssen dadurch auch andere Dinge            sende. Weil es bis dorthin noch ein weiter   40% sind für ein Handy-Verbot
berücksichtigen. Denn neben den sexuell         Weg ist, haben wir auf den Seiten 6 und
motivierten Übergriffen gelten Frauen           7 ein paar Tipps versammelt. Sie sind        MICE-DESTINATION............................ Seite 28
auch nach wie vor als „leichte Ziele“, bei      nicht neu und können auch ein spezielles     Flandern: Historisch, modern
denen sich die Kriminellen schnelle Beu-        Training für reisende Mitarbeiterin-         und kulinarisch
te versprechen. Einige Aspekte bedürfen         nen nicht ersetzen. Sie immer wieder in
daher einer gesonderten Betrachtung             Erinnerung zu rufen, kann aber wohl          STÄDTETIPP................................................ Seite 30
durch die Unternehmen, fordern interna-         trotzdem nicht schaden.		               ●    Havanna: Eine Zeitreise
tionale Experten.                                                                            in die Karibik

                                                                                                                                                                              Foto: Fraport AG

PLUS-PUNKT
Sie sehen nicht nur schick aus, sondern
machen ihrem Namen auch alle Ehre: Mit
den neuen „Silent Chairs“ hat der Flughafen
Frankfurt zusätzliche attraktive Rückzugs-
möglichkeiten im Transitbereich geschaffen,
die auch als Vorbild für andere Airports die-
nen sollten. Die Passagiere können in den
modern designten Sitzmöbeln entspannt
auf ihren Weiterflug warten und mit inte-
grierten Lautsprechern ihre eigene Musik
von Smartphone oder Tablet genießen. Wer
arbeiten will, findet integrierte Steckdosen,
USB-Anschluss und einen kleinen Tisch.
Die gewölbte Form der Sitzmöbel soll da-
bei für eine angenehme und ruhige Atmos-
phäre sorgen.

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So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
titel

                        Trends und Prognosen

                        So wird das
                        Geschäftsreisejahr 2016
                        2016 wird das Jahr der Reisenden, da die Unternehmen zunehmend auf neue Technologien setzen, um die
                        Zufriedenheit ihrer Geschäftsreisenden zu steigern. Zu dieser Erkenntnis kommt Carlson Wagonlit Travel (CWT)
                        in seiner neuesten Studie zu den Trends der Geschäftsreisebranche im Jahr 2016.

                                                                                              von Geschäftsreisedienstleistern“, ergänzt David Moran: „Obwohl
Foto: istockphoto.com

                                                                                              technische Entwicklungen eine Rolle spielen, ist auch der mensch-
                                                                                              liche Faktor enorm wichtig. CWT unterstützt deshalb sowohl die
                                                                                              Reisenden mit persönlicher Hilfestellung als auch mit neuen
                                                                                              technischen Lösungen.“

                                                                                              Kaum Preiserhöhungen in Europa
                                                                                              Mit ihren Budgets dürften die Travel Manager im Jahr 2016 jeden-
                                                                                              falls recht gut auskommen, denn der „American Express Global
                                                                                              Business Travel Forecast“ sieht heuer rund um den Globus nur
                                                                                              leichte Preiserhöhungen bei Hotelaufenthalten, Flugreisen und
                                                                                              anderen Transportleistungen – wenn überhaupt. Begründet wird
                                                                                              diese Prognose vor allem mit den niedrigeren Treibstoffpreisen.
                                                                                              Die Weltwirtschaft dürfte sich zwar langsam erholen, die erhöhte
                                                                                              Nachfrage, die damit verbunden ist, sollte aber das wachsende An-
                                                                                              gebot nicht übertreffen.

                        D
                                                                                                 Allerdings gilt das nicht für alle Regionen im gleichen Maß: Wäh-
                                   ie Travel Manager haben uns klar und deutlich aufge-       rend in Nordamerika mit günstigeren Marktbedingungen und in
                                   zeigt, dass das Wohlbefinden der Reisenden 2016 eine       Asien mit einem zumindest moderaten Wachstum gerechnet wird,
                        „          zentrale Rolle in den Reiseprogrammen spielen wird“,       dürfte es in Europa „angesichts der zu erwartenden Verwerfungen
                        berichtet David Moran, Executive Vice President von CWT: „Egal        und der labilen Wirtschaftslage“ bei einer weitgehenden Stagnation
                        ob es dabei um ausführliche Informationen zu einem Reiseziel, Hil-    bleiben, heißt es bei American Express Global Business Travel.
                        fe in Notfällen, verschiedene Buchungsoptionen oder persönlichen
                        Service geht – alles sollte ganz auf den Reisenden abgestimmt sein,
                        damit dieser eine reibungslose Geschäftsreise erlebt.“                Preisdruck durch Billigflieger wächst
                           Für die Studie „Travel Trends, Program Priorities: A Traveler-     Blickt man genauer auf den Forecast für Europa, so zeigt sich,
                        Centric 2016“ wurden weltweit mehr als 1.000 Travel Manager           dass die Flugpreise voraussichtlich relativ stabil bleiben. Einzig
                        befragt und darüber hinaus noch Erkenntnisse aus Whitepapern,         für die Premiumtarife wird ein leichter Anstieg prognostiziert.
                        Case Studies und weitere Forschungen einbezogen. Die wichtigsten      Allerdings werden die Low-Cost-Airlines mit ihren neuen und
                        Trends haben wir hier kurz zusammengefasst:                           hocheffizienten Flotten dafür sorgen, dass die großen Netzwerk-
                                                                                              Carrier auf den Kurzstrecken in der Economy Class kaum höhere
                        ●  Sicherheit wird eines der wichtigsten Themen 2016 sein. Insge-     Tarife durchsetzen können – und bei den Langstreckenflügen nach
                        samt rechnen mehr als 80% der befragten Travel Manager damit,         Asien sind es die Fluggesellschaften aus den Golfstaaten, die den
                        dass die Sicherheit einen großen Einfluss auf ihr Reiseprogramm       Preisdruck weiter erhöhen dürften. So werden die Flugtarife im
                        haben wird.                                                           Nahen Osten sogar sinken – bedingt durch eine rapide Kapazitäts-
                        ●  63% der Travel Manager erwarten einen großen Einfluss mobiler      zunahme und die anhaltende Schwäche der ölbasierten Volkswirt-
                        Technologien auf die Planung und Durchführung von Geschäfts-          schaften. Lediglich Premium­Langstreckenflüge sollten von diesem
                        reisen.                                                               Trend ausgenommen bleiben.
                        ●  Die Erhebung von Daten in Bezug auf das Reiseverhalten der            Bei den Hoteltarifen wird in Europa ein mäßiger Anstieg erwar-
                        Reisenden und die Umsetzung des Reiseprogramms wird ebenfalls         tet, der auf eine steigende Nachfrage ohne gleichzeitige Bestandser-
                        von großer Bedeutung sein, meinen 58% der Befragten.                  höhung zurückzuführen ist. Einzig in den größeren Städten könnte
                        ●  Oft genannte Trends sind zudem auch weiterhin die Share Econo-     es zu spürbaren Preiserhöhungen von 1,7 bis 3,3% kommen, da der
                        my, virtuelle Zahlungsmittel und Big Data.                            schwächere Euro den Tourismus befeuert. Bei den Transportleis-
                                                                                              tungen auf der Straße werden der zunehmende Wettbewerb und
                        „Da Unternehmen nach neuen Wegen suchen, um ihren Mit-                der verstärkte Einsatz von kleineren Fahrzeugen mit geringerem
                        arbeitern das Reisen zu erleichtern, wächst auch die Bedeutung        Kraftstoffverbrauch die Basistarife auf relativ geringem Niveau

                        4         www.tma-online.at                                                                                                        01 | 16
So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
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              halten. Kleinere Unternehmen, die nicht in der Position sind, Un-     wird, sodass Corporate Travel Manager weiterhin herausgefordert
              ternehmenstarife auszuhandeln, werden sich aber möglicherweise        sind, aggressive Rabatte auszuhandeln“, heißt es bei American
              doch mit größeren Preisanstiegen konfrontiert sehen. Zudem gehen      Express Global Business Travel.
              die Experten von einem signifikanten Wachstum bei Car-Sharing­
              Diensten aus. Vor allem die großen Mietwagenanbieter werden in
              diesem Bereich weiter investieren.                                    Neue Herausforderungen für Travel Manager
                                                                                    Für die großen Städte in den USA werden höhere Belegungsraten
                                                                                    – insbesondere durch Geschäfts­- und Gruppenreisen – erwartet.
              Amerika: Hotels werden deutlich teurer                                Was neue Hotelbauten betrifft, zeichnet sich bereits jetzt eine gut
              In Nordamerika müssen Geschäftsreisende heuer trotz des wirt-         gefüllte Pipeline ab, aber die Auswirkungen werden voraussicht-
              schaftlichen Aufschwungs und einer zunehmenden Nachfrage nur          lich erst nach 2016 spürbar sein. So ist hier mit Preiserhöhungen
              mit einem minimalen Anstieg der Flugpreise rechnen. Denn in den       von 4,2% bis 6,3% bei Vier- bis Fünf-Sterne-Häusern zu rechnen,
              USA lässt die „Kapazitätsdisziplin“ der Fluggesellschaften immer      während der Preisanstieg in den kleineren Städten gedämpfter aus-
              mehr nach, während die Preissensibilität der Geschäftsreisenden zu-   fallen sollte. In Kanada werden für die verschiedenen Provinzen
              nimmt. Verbunden mit dem erhöhten Wettbewerb und dem Wachs-           unterschiedliche Ergebnisse erwartet, insgesamt wird jedoch ein
              tum der Billigflieger bleibt da den Airlines bei Kurzstreckenflügen   leichter Anstieg des Preisniveaus um 2,5% prognostiziert.
              nur wenig Spielraum für Preiserhöhungen. Auch bei den Langstre-          „Obwohl wir für 2016 weltweit nur einen mäßigen Anstieg der
              ckenflügen werden die Preise voraussichtlich auf relativ niedrigem    Reisekosten erwarten, sehen sich Travel Manager zurzeit mit neu-
              Niveau bleiben – insbesondere auf den Strecken nach Asien und         en Herausforderungen und Innovationen konfrontiert“, lautet die
              Lateinamerika. In Kanada prognostiziert der Forecast sogar einen      Bilanz von Caroline Strachan, Vice President bei Consulting von
              leichten Rückgang der Preise für Kurz-­ und Langstreckenflüge als     American Express Global Business Travel: „Zum einen müssen sie
              Ergebnis des starken Wettbewerbs und des niedrigen Ölpreises, der     sich mit Themen wie Datenerfassung und Compliance auseinan-
              sich weiterhin dämpfend auf die Wirtschaft auswirkt.                  dersetzen, zum anderen dürfen sie neue Faktoren wie den Sharing-
                 Weniger erfreulich sieht es bei den Hotelpreisen aus: Bedingt      Trend und mobile Buchungskanäle nicht aus den Augen verlieren,
              durch eine wachsende Nachfrage und die Zunahme von                    da sich diese auch bei Geschäftsreisenden zunehmender Beliebtheit
              Gruppenreisen werden die Hoteltarife in Nordamerika stark an-         erfreuen. Um in unserem digitalen Zeitalter erfolgreich zu sein,
              ziehen. „Insgesamt ist davon auszugehen, dass sich die aus dem        müssen sich Travel Manager solcher Entwicklungen bewusst sein
              Jahr 2015 bekannte Dynamik der hohen Preise in 2016 fortsetzen        und sich regionsübergreifend dynamisch daran anpassen.“          ●

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                                                                                          Müssen Sie sich auch immer
                                                                                          zerreißen?

                                                                                          Überlassen Sie die Organisation von Geschäftsreisen
                                                                                          einfach Carlson Wagonlit Travel. Als verlässlicher Partner
                                                                                          sorgen wir dafür, dass Ihnen das Reisemanagement im
                                                                                          Handumdrehen gelingt. So haben Sie mehr Zeit für
                                                                                          andere Aufgaben.
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                                                                                          www.carlsonwagonlit.at
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                                      Sicherheit auf Geschäftsreisen

                                      Die Risiken der Frauen
                                      und ihre Folgen
                                      Frauen auf Geschäftsreisen weisen ein anderes Risikoprofil auf als Männer und müssen dadurch andere Dinge
                                      berücksichtigen. Damit stehen auch die Unternehmen in der Pflicht, denn neben einer verantwortungsvollen
                                      Eigeninitiative sind auch fundierte Schutzmaßnahmen zwingend erforderlich.
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                                      D         ie Zahl der Frauen, die geschäftlich ins Ausland reisen,
                                                wächst von Jahr zu Jahr. Eine Analyse von International
                                                SOS zeigt, dass 2015 bei geschäftlichen Auslandsreisen
                                      von Frauen ein Anstieg von 13% gegenüber dem Vorjahreszeitraum
                                      zu verzeichnen war. Noch liegt der Frauenanteil zwar „nur“ bei
                                                                                                             her auch einer gesonderten Betrachtung, die im gesamten Manage-
                                                                                                             mentprozess berücksichtigt werden muss“, fordert Aurore Chatard,
                                                                                                             Regional Security Manager bei International SOS und Control
                                                                                                             Risks: „Um ihre allgemeine Fürsorgepflicht zu erfüllen, sind die
                                                                                                             Unternehmen und deren Sicherheitsverantwortliche verpflichtet,
                                      etwa 30%, Experten prognostizieren aber bis zum Jahr 2020 einen        angemessene Lösungen zu entwickeln“.
                                      Anteil von bis zu 40 Prozent oder noch mehr.
                                         Zudem reisen Frauen auch immer häufiger in gefährliche Regio-
                                      nen, wie der TravelTracker von International SOS ermittelt hat: Fast   Neues Gefahrenbild für bestimmte Länder
                                      30% der von ihnen angesteuerten Reisen gingen 2015 in Zielgebiete      Damit ergeben sich allerdings Auswirkungen auf den gesam-
                                      mit „mittleren“, „hohen“ oder sogar „extremen“ Reiserisiken. Dabei     ten Prozess des Travel Security Managements, weiß Chatard. So
                                      ist die Zahl der weiblichen Geschäftsreisenden, die Regionen mit       müssen bereits bei der Risikoanalyse geschlechterspezifische Posi-
                                      einem „hohen“ oder „extremen“ Reiserisiko besuchten, gegenüber         tionen untersucht werden, was für einige Länder ein ganz neues
                                      dem Vorjahr um gleich 24% gestiegen.                                   Gefahrenbild ergeben kann. Das gilt nicht nur für den indischen
                                                                                                             Subkontinent, sondern auch für zahlreiche muslimische Länder,
                                                                                                             insbesondere im Maghreb und im Nahen Osten.
                                      Frauen gelten oft als „leichte Ziele“                                     Die darauf basierenden Schutzmaßnahmen betreffen alle
                                      Doch prinzipiell braucht es gar kein bekanntes Risikogebiet: Die       Phasen einer Geschäftsreise. So ist ein spezielles Training für rei-
                                      Gefahren, denen sich reisende Geschäftsfrauen ausgesetzt sehen,        sende Mitarbeiterinnen in jedem Fall sinnvoll. Denn während
                                      sind überall zu finden. Dass weibliche Reisende neben sexuell          personelle oder technische Maßnahmen nur allzu schnell an ihre
                                      motivierten Übergriffen auch häufiger das Ziel von anderen kri-        Grenzen stoßen, hat das persönliche Verhalten großes Potenzial.
                                      minellen Handlungen werden als Männer, ist jedenfalls statistisch      Dabei müssen zentrale Fragen beantwortet werden: Wie kann ich
                                      belegt – vom klassischen Handtaschendiebstahl bis zum Raubüber-        mich vor sexuellen Belästigungen schützen? Wie sollte ich mich
                                      fall oder gar einer Entführung. Denn noch immer gelten Frauen als      kleiden, um Schwierigkeiten zu vermeiden? Welche kulturellen
                                      „leichte Ziele“, die den Tätern schnelle Beute versprechen.            und rechtlichen Regeln muss ich als Frau beachten? Grundsätzlich
                                         Weibliche Geschäftsreisende haben also in Sachen Sicherheit an-     sollte es das Ziel sein, sich so unauffällig wie möglich zu verhalten
                                      dere Bedürfnisse als ihre männlichen Kollegen – und der Sicher-        und kein attraktives Ziel darzustellen. Diese Devise hat einen Na-
                                      heitsaspekt auf Reisen spielt für sie verständlicherweise auch eine    men: „Low Profile“. Wer sich daran hält, kann das Risiko auf Reisen
                                      andere Rolle, da abhängig vom Reiseland und der Tageszeit auch         mit einfachen Mitteln deutlich reduzieren. Das gilt für weibliche
                                      besondere Risiken entstehen können. „Einige Aspekte bedürfen da-       und männliche Geschäftsreisende gleichermaßen.

                                      6         www.tma-online.at                                                                                                          01 | 16
So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
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Mit der Krawatte gegen Kriminelle                                      Egencia: Tipps für Frauen auf Geschäftsreisen
Geschlechterspezifische Risiken stellen aber auch zusätzliche
Anforderungen an die Planungsphase. So sollte die Notwendig-       Allgemeine Hinweise zur Planung der Reise:
keit eines separaten Fahrdienstes geprüft werden. Eine sichere     ● Wählen Sie ein größeres Hotel mit hohem Sicherheitsstandard
Alternative können etwa Taxis sein, die sich auf die Beförde-      in zentraler Lage – mindestens in der Kategorie der guten Mittel-
rung weiblicher Gäste spezialisiert haben. Auch die Auswahl        klasse.
des Hotels muss besonderen Sicherheitsansprüchen genügen.          ● Verzichten Sie auf das Tragen von teuren Uhren und Schmuck

Einige Hotelketten bieten bereits spezielle Zimmer für Frau-       sowie auffälliger Kleidung.
en an, die auf die konkreten Bedürfnisse weiblicher Reisender      ● Bringen Sie Ihre Privatadresse an Ihrem Gepäck möglichst

zugeschnitten sind. Zudem sollte nie auf den vollständigen         unauffällig an, sodass diese nicht so leicht gelesen werden kann.
Namen gebucht werden – die Angabe des Unternehmens muss            ● Tragen Sie eine möglichst eng am Körper anliegende (Hand-)

genügen. Gleiches gilt für die Beschriftung von Gepäckstücken      Tasche, um so Diebstähle zu vermeiden.
– ganz im Sinne der „Low Profile“-Strategie.
   Auch allgemeine Verhaltensregeln sind wichtig. So sollte frau
nur in Gruppen ausgehen und niemals allein. Auch sollten das       Besondere Hinweise zum Ablauf der Reise:
Verhalten und die Absichten des Gegenübers stets hinterfragt       ● Suchen Sie sich möglichst Nonstop-Flüge bzw. entsprechende

werden – selbst gegenüber fremden Frauen, da auch diese in         Zugverbindungen.
kriminelle Machenschaften involviert sein können. Zudem            ● Suchen Sie sich Ihre Sitzplatzreihe sorgfältig aus. Ein Platz neben

helfen zahlreiche Tricks und Kniffe, um sich für potenziel-        oder in der Nähe des Notausstiegs ist ideal.
le Täter unattraktiv zu machen: Neben der Krawatte auf dem         ● Buchen Sie bei einem Mietwagen idealerweise ein Navigations-

Bett und dem Rasierer auf der Waschablage können Betroffe-         system dazu, sodass Sie nie einen Stadtplan oder eine Karte mit
ne durch zahlreiche weitere Schummeleien die Anwesenheit           Routenmarkierung offen im Auto liegen lassen müssen.
eines männlichen Kollegen suggerieren. Das schreckt Krimi-         ● Wenn Sie einen fremden Flughafen verlassen, benutzen Sie den

nelle effektiv ab. Bei Reisen in besonders kritische Regionen      Shuttle Ihres Hotels oder ein zertifiziertes Taxi.
kann trotzdem eine männliche Reisebegleitung unumgänglich          ● Steigen Sie in einem Taxi stets hinten ein und lassen Sie das

sein, um sich im Hotel und in der Öffentlichkeit unbehelligt       Gepäck sicher im Kofferraum verstauen.
bewegen zu können und so den Erfolg der Geschäftsreise nicht
unnötig zu gefährden.
                                                                   Besondere Hinweise zur Ankunft im Hotel:
                                                                   ● Nehmen Sie die Notausgänge zur Kenntnis.
Mit den Augen einer Frau betrachtet                                ● Stecken Sie eine Visitenkarte des Hotels in Ihre Brieftasche,
„Frauen auf Reisen weisen ein anderes Risikoprofil auf als         damit Sie Namen und Adresse bei sich tragen.
Männer und müssen dadurch andere Dinge berücksichti-               ● Stellen Sie stets sicher, dass Ihre Zimmertür in der Nacht ver-

gen. Wer Frauen auf Geschäftsreisen schickt, sollte sich des       schlossen ist, und legen Sie Ihre wichtigen Dokumente griffbereit
besonderen Sicherheitsbedürfnisses bewusst sein“, fasst Au-        neben das Bett.
rore Chatard zusammen. Daraus auf Nachteile zu schließen,          ● Vergewissern Sie sich, ob eventuell vorhandene Türen zu den

wäre aber ein Irrtum, wie sie betont: „Wer die Reisesicherheit     Nachbarzimmern verschlossen sind.
mit den Augen einer Frau betrachtet, eröffnet dem Travel           ● Stellen Sie sicher, dass das Telefon in Ihrem Zimmer funktio-

Security Management eine gänzlich neue Perspektive und             niert.
kann so die Sicherheit insgesamt verbessern – nicht nur für
weibliche Reisende“.
   Allerdings scheint es dorthin noch ein weiter Weg zu sein.      Was Sie auSSerdem
„Obwohl Frauen Geschäftsreisen sowohl häufiger als auch zu         unterwegs beachten sollten:
weiter entfernten Zielen unternehmen, führen viele Organisa-       ● Hinterlassen Sie eine Notiz für Ihre Sekretärin oder Kollegin

tionen nur zögerlich Richtlinien und Programme ein, um mit         mit Informationen, wohin Sie gehen und mit wem Sie sich tref-
den speziellen Anforderungen der sich wandelnden Beleg-            fen sowie mit der Zeit Ihres Aufbruchs und der voraussichtlichen
schaft Schritt zu halten“, kritisiert Chatard, sieht das Problem   Rückkehr.
dabei aber nicht nur geschlechterspezifisch: „Im Rahmen eines      ● Wenn Sie nachts unterwegs sind, gehen Sie stets mit der Menge

Reiserisikomanagement-Programms sollten alle Mitarbeiter           und verhalten Sie sich so, als wären Sie ein Teil dieser.
vor dem Reiseantritt entsprechende Informationen und ein           ● Tragen Sie Ihre wichtigsten Unterlagen stets eng am Körper.

persönliches Sicherheitstraining erhalten – unabhängig von         ● Legen Sie sich eine kleine, leuchtstarke Taschenlampe zu, die Sie

ihrem Geschlecht“.                                                 stets in Ihrer Handtasche und nachts neben sich aufbewahren.
   Doch genau das passiert noch immer viel zu selten. So           ● Schützen Sie Ihre Identität, indem Sie Ihre Kreditkartennummer

stellte die vor kurzem veröffentlichte Benchmark-Studie „Policy    niemals telefonisch übermitteln, wenn andere Sie hören können.
in Practice 2015: Business Travelers“ des Forum for Expatriate     ● Lassen Sie in Bars und Restaurants Ihr Getränk nie unbeauf-

Management (FEM) fest, dass mehr als die Hälfte der befrag-        sichtigt.
ten Organisationen ihren Geschäftsreisenden überhaupt kein         ● Informieren Sie sich vor dem Verlassen des Hotels über den

persönliches Sicherheitstraining anbieten. International SOS       Zeitpunkt der Dämmerung. Ein eben noch geschäftiger Markt
und Control Risks haben deshalb ihr eLearing-Portfolio auch        kann nach Einbruch der Dunkelheit schnell eine dunkle, verlassene
um ein neues Modul erweitert: Ein eLearning-Kurs für die           Straße werden.
Sicherheit von Frauen auf Reisen bietet ab sofort Informatio-      ● Sollte irgendwo ein Zwischenfall geschehen, verlassen Sie so

nen über die häufigsten Gefahren sowie Strategien zur Risiko-      schnell wie möglich den Ort des Geschehens.
prävention mit praktischen Tipps und leicht umzusetzenden
Empfehlungen – zu finden auf www.internationalsos.com. ●

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business

              abta Business Travel Lounge

              Die „Digital Natives“
              übernehmen die Welt
              Dem Thema „Zurück in die Zukunft“ war die letzte abta Business Travel Lounge des vergangenen Jahres gewid-
              met. Das Headquarter der A1 Telekom Austria bot dabei den idealen Rahmen, um die neuesten Technologien im
              Bereich der Videokonferenzen in mehreren Schauräumen live kennen zu lernen.
Fotos: abta

                  Die Vortragenden Peter Köppl und Andreas Reiter mit                 Im Headquarter der A1 Telekom Austria wurden die neuesten
                  „Gastgeber“ Markus Grasel und abta-Präsident Hanno Kirsch           Technologien im Bereich der Videokonferenzen vorgestellt

              G          eorg Pinsolitsch von A1 Telekom lieferte dazu in seinem
                         Referat „Videokonferenz oder Flug?“ die passende Dis-
                         kussionsgrundlage, während Andreas Reiter, Chef des
              ZTB-Zukunftsbüros, die vielen anwesenden Travel Manager mit ei-
              nem Ausblick auf die Lebenswelt der „Digital Natives“, die spätestens
                                                                                      living“. Der Zugang zu Produkten („access economy“) wird wichtiger
                                                                                      als das Besitzen, das Teilen von Ideen, Meinungen und Dingen („sha-
                                                                                      ring economy“) zum vorherrschenden Kennzeichen. Die Grenzen
                                                                                      zwischen Arbeit und Freizeit lösen sich auf („hybrid living“), die Ar-
                                                                                      beit selbst wird zeit- und ortlos. Es entstehen neue Mischformen aus
              ab 2020 die weltweit dominierende Generation darstellen, fesselte.      Lebens- und Arbeitskonzepten. Aus dem Internet wird das „Ever-
              Sein Schluss: Der Reisende von morgen wird sich an neuen Vorstel-       net“, der digitale Nomade wird zur Leitfigur des 21. Jahrhunderts.
              lungen orientieren, was auch die Business Travel Manager vor neue       Künftige Arbeitsbiographien weisen viele Bruchlinien auf, der Trend
              Herausforderungen stellt. Dritter Referent des Abends war Peter         zum späteren Ruhestand wird wichtig für das Travel Management.
              Köppl, Mastermind in Sachen „Power Lobbying“, der aufzeigte, wie
              man mit professioneller Public Affairs – also der „Außenpolitik ei-
              nes Unternehmens“ – zu mehr Geschäftserfolgen kommt. Nach der           Die „digitalen Sozialisten“ teilen gerne
              Begrüßung durch Wilhelm Kroneisl, A1 Telekom Bereichsleiter Fa-         Nach den Worten Reiters sind die Angehörigen der „Generation
              cility & Ressource Management, und abta-Präsident Hanno Kirsch          Y“ – ein weiterer, gern gebrauchter Begriff – so etwas wie „digi-
              führte Markus Grasel, Head of Travelmanagement bei A1, souverän         tale Sozialisten“, die Produkte, Informationen und Erfahrungen
              durch den wie immer spannenden Vortragsabend.                           teilen. Sie haben das Ideal eines ausbalancierten Lebens („work-
                                                                                      life-blending“) und verfolgen „sanfte Karrieren“. Das Kurzfristige
                                                                                      und Provisorische wird zur bestimmenden Konstante. Die Orga-
              Die „Millennials“ übernehmen das Steuer                                 nisation der Arbeitswelten verlangt von den Unternehmen hohe
              2025 sind die „Digital Natives“ in der Überzahl und die „Millennials“   Agilität, mit entsprechenden Auswirkungen auf das Business Travel
              der Geburtsjahrgänge 1980 bis 1997 übernehmen das Steuer. Doch          Management. An die Stelle des Kollektivs tritt das (virtuelle) „Kon-
              wie immer die Bezeichnungen für die Angehörigen der Generation,         nektiv“, wofür Videokonferenzen ein gutes Beispiel sind. „Aber das
              die als erste im Netz sozialisiert wurde, lauten mögen: Tatsache ist,   Technische muss im Hintergrund laufen. Das wirklich Entschei-
              dass sich durch ihre veränderte Lebenseinstellung auch das Business     dende passiert im persönlichen Kontakt“, unterstreicht Reiter. „So-
              Travel Management gehörig verändern wird. Einen Vorgeschmack            cial Travel & Resonanz“ gewinnen an Bedeutung, die Erlebnistiefe
              darauf gab Andreas Reiter in seinem Referat „Business Traveller         wird zum neuen Statussymbol. „Es geht um kleine persönliche Er-
              2025 - Wie sieht der Geschäftsreisende von morgen aus?“ Eines der       fahrungen abseits des Mainstreams, die wichtig werden“, glaubt der
              Kennzeichen der neuen Generation ist demnach der Trend zu „smart        Zukunftsforscher. Schlagworte dafür sind „live like a local“, „easy

              8           www.tma-online.at                                                                                                         01 | 16
So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
business

going“ und die neue Achtsamkeit, die „wellbeing“ und „work-
                                                                      DAMIT SICH
life-blending“ noch vor den beruflichen Erfolg stellt.
                                                                      GESCHÄFTSREISEN
Lobbying – immer eine Gratwanderung                                   FÜR SIE AUSZAHLEN.
Die Versuche, die Welt der Politik in die Welt der Wirtschaft um-
zusetzen (und umgekehrt), enden regelmäßig im Desaster. Es be-
darf daher des professionellen Lobbyings. „Es gilt, sich möglichst    9. – 11. März 2016
früh am wirtschaftlichen Entscheidungsprozess zu beteiligen.
Sonst ist es zu spät“, erklärte Peter Köppl, Kommunikations- und      itb-kongress.de / businesstravel
Politikwissenschaftler sowie Vorstand des Lobbying-Verbandes,
die Aufgaben seines Berufsstandes, die „immer eine Gratwande-
rung“ beinhalten würden. Letztlich, so Köppl, gehe es beim Lob-
bying um die Verbesserung des wirtschaftlichen Klimas durch
Beeinflussung von Politik, Verwaltung, Meinungsbildnern und
Öffentlichkeit sowie um die Begrenzung negativer Auswirkun-
gen der Aktivitäten von Politik und Verwaltung: „Ein guter Lob-
byist ist stets Teil der Lösung, nie Teil des Problems“.

Persönlicher Kontakt ist nicht zu ersetzen
Videokonferenzen oder Flug? Beides hat seine Berechtigung,
stellte Georg Pinsolitsch von A1 fest. Mit der heute zur Verfügung
stehenden Technologie samt großen und kostengünstigen Dis-
plays und leistungsfähigen Datenleitungen können langwierige
Dienstreisen wirksam reduziert werden. Vorteil für das Unter-
nehmen: Einsparung von Reisekosten und höhere Produktivität
des Mitarbeiters. Durch die ständig steigende Vernetzung und
das globale Unterwegssein nimmt die Nutzung von Videokon-
ferenzen stetig zu. Video als Service wächst jährlich um 39,7%,
wobei allerdings 80% der Videokonferenzen für interne Zwecke
– also innerhalb eines Konzerns – genutzt werden. Der persönli-
che Kontakt kann dadurch jedenfalls nicht ersetzt, sondern nur
ergänzt werden. Sinnvoll, so Pinsolitsch, sind Lösungen „1 zu X
Teilnehmern“, wenn auf einer Seite mehrere Personen an der
Videokonferenz teilnehmen. Dann ist man mit dem Thema viel
schneller durch, die Ersparnis und der Nutzen sind noch größer.
Für das Anmieten stehen verschiedene Modelle bereit, Punkt zu
Punkt-Kommunikation ist ab 130 EUR monatlich zu haben. Die
Livedemos der verschiedenen Videokonferenz-Systeme in den
Schauräumen des A1 Gebäudes – von Tandberg über Microsofts
„Skype for Business“ bis zu Cisco und Telepresence – stießen bei
den Travel Experten auf reges Interesse. Besonders beeindruck-
te dabei der futuristische Telepresence-Raum. Mit Telepresence
bietet A1 eine Live-Videoübertragung in hoher Auflösung an,           ITB Business Travel Days
wodurch die Gesprächspartner einander in gestochen scharfer
Qualität sehen.                                                       „Mensch versus Maschine“ und „Digitalisierung im Mobility
                                              Dr. Elisabeth Zöckl ●   Manager“ sind die Fokusthemen der Business Travel Days 2016,
                                                                      die Event und Travel Managern jährlich im Rahmen des ITB
                                                                      Kongresses topaktuelles Wissen vermitteln.

                                                                      Einzelheiten zum Programm und zum Business Travel Days
                                                                      Reisespecial gibt es unter www.itb-kongress.de/businesstravel

                                                                      .E×YHDKKDRÄ/@QSMDQK@MCÄ
                                                                         (3!Ä!DQKHMÄ

  Die Livedemos der verschiedenen Videokonferenz-Systeme
  stießen bei den Travel Managern auf reges Interesse

01 | 16
So wird das Geschäftsreisejahr 2016 - Die Renaissance der First Class - travel management austria
business

                   ITB Business Travel Days 2016

                   Digitalisierung und
                   Gamification-Tools
                   Die „ITB Business Travel Days“ bieten auch heuer wieder allen, die im Geschäftsreisemarkt tätig sind, eine
                   optimale Plattform für Networking und Weiterbildung. Sie finden von 9. bis 11. März 2016 im Rahmen der ITB
                   Berlin statt. Für Travel Manager und Event Planer gibt‘s dazu ein Reisespecial.

                                                                                           ten honoriert. Verbleibt durch den effizienten Umgang mit Fahrzeug
Foto: ITB Berlin

                                                                                           und Alternativen ein Restbetrag, so kann dieser für eine definierte
                                                                                           Auswahl an Leistungen aus dem Compensation & Benefits-Angebot
                                                                                           genutzt oder für ausgesuchte, private Zwecke ausgegeben werden.
                                                                                           Ferner wird der Frage nachgegangen, ob sich die Rendite von Ge-
                                                                                           schäftsreisen berechnen lässt. Erste Untersuchungen in Zusammen-
                                                                                           arbeit mit namhaften Unternehmen sind vielversprechend.

                                                                                           Aufenthalte im Ausland und Gamification-Tools
                                                                                           Bei einem Workshop zum Thema „Gut geplant, sicher entsandt
                                                                                           – Mitarbeiterentsendungen ins Ausland richtig planen“ spricht
                                                                                           Anne-Katrin Schulz, Leiterin Unternehmenskommunikation und
                                                                                           Marketing beim Bund der Auslands-Erwerbstätigen (BDAE). Die
                                                                                           Steuerung des Online-Buchungsverhaltens von Geschäftsreisenden
                                                                                           durch Gamification-Tools ist Thema der MICE-Workshops am 11.
                     Referat bei den „ITB Business Travel Days 2015“                       März. Außerdem werden hier Veranstaltungsrichtlinien und MICE
                                                                                           Buchungsportale unter die Lupe genommen.

                   M
                                                                                              Wissenstransfer und Networking in angenehmer Lounge-Atmo-
                                  it praxisorientierten Workshops und topaktuellem         sphäre findet im „Home of Business Travel by ITB & VDR“ statt.
                                  Wissen über Methoden und Strategien können sich bei      Der exklusive Treffpunkt bietet Travel- und Event-Managern,
                                  dem dreitägigen Branchentreff sowohl Berufsanfänger      Nachwuchskräften, Einkäufern und Office Professionals aus aller
                   als auch erfahrene Travel Manager aus erster Hand informieren und       Welt die Gelegenheit, sich über Angebote und Lösungen für ein
                   fortbilden. So stehen etwa Vorträge zum Thema „Digitalisierung im       professionelles Management vor, während und nach der Geschäfts-
                   Mobility Management – eine lohnende Verbindung?“ im Mittelpunkt         reise zu informieren. Ebenso können neue Geschäftskontakte gene-
                   des „Business Travel Corporate Day“ am 10. März 2016. Im Einzel-        riert und bestehende Partnerschaften vertieft werden.
                   nen geht es dabei um die Frage „Adapt or die – was bedeutet die
                   Digitalisierung konkret für das Travel und Event Management?“ und
                   um Power-Apps, die direkt in die Unternehmenssoftware eingebun-         Attraktives Reise-Special für Travel Manager
                   den sind. Es wird erörtert, ob Innovationen wirklich neue Erfolgsfak-   Wenn gewünscht, erhalten die Besucher der „ITB Business Travel
                   toren für erfolgreiches Arbeiten sind, oder die Akteure womöglich in    Days“ ein Teilnehmerzertifikat. Die Teilnahme an allen Vorträgen
                   eine Technologiefalle laufen. Eine weitere Diskussionsrunde beschäf-    und Workshops ist dabei im Fachbesucherticket der ITB Berlin
                   tigt sich mit dem Thema „Sparen am Limit bei Geschäftsreisen und        und im Ausstellerausweis inkludiert. Zudem hat die ITB Berlin für
                   Meetings – Gibt es noch Potenziale oder ist alles ausgereizt?“ Dabei    Travel Manager und Event Planer ein Reisespecial mit mehreren,
                   zeigen Experten auf, welche Spielräume es dafür noch gibt, welche       exklusiven Leistungen geschnürt.
                   Ziele realistisch sind und wann Sparen kontraproduktiv wird. Au-           Im Paket enthalten sind unter anderem die Übernachtung im Es-
                   ßerdem wird der Frage nachgegangen, ob strategisches Travel- und        trel Hotel Berlin, ein Ticket für „Stars in Concert“, eine Bahnfahrt
                   Event-Management im Rückbau-Modus ist.                                  in der 1. Klasse sowie die Teilnahme am Seminarangebot der „ITB
                                                                                           Business Travel Days“. Das Reisespecial ist auf zwei Mitarbeiter pro
                                                                                           Firma begrenzt und ab sofort auf www.itb-kongress.de buchbar, wo
                   Mobilitätskonzept für gröSStmögliche Freiheit                           auch mehr Informationen zu finden sind. Die ITB Berlin 2016 fin-
                   Michael Müller, Senior Director und Head of Mobility & Facilities       det von Mittwoch bis Sonntag, 9. bis 13. März, statt. Von Mittwoch
                   bei Daiichi Sankyo Europe, stellt in seinem Vortrag „Mobilitätsstra-    bis Freitag ist die ITB Berlin für Fachbesucher geöffnet. Parallel zur
                   tegie 2020“ ein Best Practice-Beispiel vor. Der weltweit aufgestellte   Messe läuft der „ITB Berlin Kongress“ von Mittwoch bis Samstag. Er
                   Pharmakonzern hat ein Mobilitätskonzept erarbeitet, das den Mit-        ist weltweit der größte Fachkongress der Branche. 2015 verzeichnete
                   arbeitern größtmögliche Freiheit bei der Wahl ihrer Verkehrsmittel      die ITB Berlin 10.096 Aussteller aus 186 Ländern und rund 175.000
                   lässt sowie gleichzeitig nachhaltiges und gesundes Mobilitätsverhal-    Besucher – darunter 115.000 Fachbesucher.		                          ●

                   10         www.tma-online.at                                                                                                          01 | 16
business

                                                                                                                       DRV-Studie

                                  Geschäftsreisende zahlen
                                gerne mit dem Smartphone
Die deutschen Geschäftsreisenden wünschen sich den Durchbruch von Mobile Payment: Jeder Zweite nutzt
heute schon auf Reisen mobile Bezahlmöglichkeiten – und weitere 39% können sich vorstellen, das ebenfalls zu
tun. Besonders groß ist die Akzeptanz bei Vielreisenden.

L      aut der Studie „Chefsache Business Travel 2016“ von Tra-

                                                                                                                                              Foto: Visa
       vel Management Companies im Deutschen ReiseVerband
       (DRV) stellen 85% der Unternehmen ihren Mitarbeitern für
Geschäftsreisen ein mobiles Endgerät zur Verfügung und 60% der
Befragten nutzen Apps. Dabei wird neben der Navigation, mobilen
Bahntickets und Bordkarten auch Mobile Payment auf Reisen im-
mer beliebter. Besonders groß ist die Akzeptanz für die neue Form
des Bezahlens bei Vielreisenden: Bereits acht von zehn Fach- und
Führungskräften greifen beim Bezahlen bevorzugt zum Handy –
wann immer es angeboten wird. „Alles, was den Alltag unterwegs
erleichtert, ist den Geschäftsreisenden willkommen. Daher kommt
die große Aufgeschlossenheit gegenüber dem Bezahlen per Smart-
phone“, erklärt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses
Business Travel im DRV. Die mobile Bezahltechnik auf Firmenkre-
ditkarten und Smartphones bietet dank NFC-Chip noch weitere
Vorteile. Der Reisende kann zum Beispiel mögliches Übergepäck
beim Flughafen-Check-in so bezahlen, dass es automatisch dem
gebuchten Flug zugeordnet wird. In seiner Reisekostenabrechnung         Für das richtige Vorgehen bieten Geschäftsreisebüros umfassende
ist dann alles schon erfasst, ohne dass er später noch einzelne Quit-   Beratungsunterstützung“, so Vorndran: „Sie können zudem unter-
tungen mühsam zuordnen muss.                                            stützen, die Payment-Apps mit weiteren IT-Systemen und Daten-
                                                                        quellen zu verknüpfen – beispielsweise mit Profildatenbanken und
                                                                        Auswertungstools“.
Transparenz im Travel Management                                          Die Travel Manager im Unternehmen profitieren ebenfalls durch
Unternehmen können ihre Mitarbeiter beim Thema Mobile Pay-              mehr Effizienz und Transparenz, denn die Reisekostendaten liegen
ment auf Reisen aktiv unterstützen. Das beginnt damit, Geräte mit       zentral und medienbruchfrei vor. Gleichzeitig lassen sich Compli-
NFC-Chip und vorinstallierten Bezahl-Apps bereitzustellen. Wich-        ance-Vorgaben besser erfüllen. „Ist Mobile Payment in das Reise-
tig ist natürlich der sicherere Umgang mit mobilen Bezahl-Lösun-        management integriert, kann direkt beim Bezahlvorgang angezeigt
gen. „Die Nutzung von Mobile Payment auf Geschäftsreisen sollte         werden, ob eine Transaktion den Reiserichtlinien des Unter-
klar in den Reiserichtlinien definiert und erklärt werden.              nehmens entspricht“, betont Vorndran.		                        ●

HRS-Analyse: So war das Geschäftsreisejahr 2015
Berlin bleibt die Nummer 1 der deutschen Geschäftsreiseziele. Zu        2014 (49% bzw. 41%). Mit Blick auf die Vorausbuchungsfrist teilen
diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Hotelportals HRS,             sich die Geschäftsreisenden in vier Gruppen auf: 23% gehören zu
das die Buchungen von Geschäftsreisenden aus aller Welt in deut-        den spontanen Buchern, die ihren Hotelaufenthalt meist über das
schen Hotels im Jahr 2015 analysiert hat. Dicht dahinter folgen         Smartphone noch für den selben oder die beiden darauffolgenden
München, Hamburg, Frankfurt und Köln. 80% der Geschäftsrei-             Tage fixieren. 32% buchen zwischen drei und zehn Tagen eher mit-
senden blieben dabei bis zu drei Nächte im Hotel, 15% buchen vier       telfristig im Voraus. 23% planen Geschäftsreisen längerfristig und
bis fünf Nächte im Hotel und immerhin noch 5% sechs Nächte und          suchen das passende Hotel zwischen 11 und 27 Tagen vor der An-
länger. Vielleicht noch interessanter: 90% der geschäftlich Reisen-     reise. Noch weiter im Voraus buchen 22%. HRS weist in diesem
den buchten im Jahr 2015 ihre Hotelübernachtung in Drei- oder           Zusammenhang auf seinen Business Tarif hin, der eine kostenlose
Vier-Sterne-Hotels, wobei sich 50% für ein Hotel mit drei Sternen       Stornierung bis 18 Uhr am Anreisetag ermöglicht. So könnten Ge-
und 40% für die nächst höhere Kategorie mit vier Sternen ent-           schäftsreisende ihren Hotelaufenthalt flexibel an die entsprechende
schieden. Beide Anteile sind damit nahezu gleich hoch wie im Jahr       Terminlage anpassen, heißt es.

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                 Luxus über den Wolken

                 Die große Renaissance
                 der First Class
                 Während es in der Economy Class immer unbequemer wird, schaut die Welt weiter vorne im Flieger ganz anders
                 aus: Die großen Airlines haben in den letzten Jahren massiv in ihre First Class investiert und tun dies auch
                 weiterhin – von Emirates bis Singapore Airlines und von Lufthansa bis Air France.
Foto: Emirates

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                   First-Class-Dusche im Airbus 380 von Emirates                         „The Residence“ im Airbus A380 von Etihad

                 N           ach der letzten Finanzkrise im Jahr 2009 schien es fast
                             schon, als würde die große Zeit der First Class zu Ende
                             gehen. Nicht zuletzt demonstrierten Airlines wie Tur-
                 kish, KLM oder Austrian, dass man auf die „First“ auch problemlos
                 verzichten kann. Doch inzwischen erlebt das Reisen erster Klasse
                                                                                         eigenem Bad und Schlafzimmer samt Doppelbett ein einzigartiges
                                                                                         Privatjet-Feeling – persönlicher Butler inklusive.
                                                                                           Bezahlt wird nicht pro Passagier, sondern für die komplette Suite,
                                                                                         die man allein oder zu zweit nutzen kann. Zwischen London und
                                                                                         Abu Dhabi werden dafür oneway stolze 17.200 Euro fällig – und
                 sogar eine Renaissance. Laut einer Studie der Beratungsfirma OAG        trotzdem sind die „Residences“ laut Etihad auf den meisten Flügen
                 für die „Financial Times“ ist die Zahl der verkauften First-Class-      ausgebucht. Seit 1. Dezember 2015 fliegt „The Residence“ im Airbus
                 Sitze von 2009 bis 2014 um nicht weniger als 34% auf insgesamt          A380 auch in knapp 15 Stunden nonstop von Abu Dhabi nach New
                 86,1 Millionen Passagiere gestiegen.                                    York. Hier zahlt man für die Suite umgerechnet rund 28.500 Euro
                    Den höchsten Anstieg bei den Premiumtickets gab es zuletzt in        oneway – oder 57.000 Euro hin und retour. Das wäre dann wohl der
                 Asien und im Mittleren Osten – und die Entwicklung auf diesen           teuerste Nonstop-Linienflug der Welt.
                 Märkten ist es auch, die klar für den Erhalt der First Class spricht.
                 Zumindest auf häufig frequentierten Strecken. Vor allem in China
                 steckt laut Analysten gewaltiges Potenzial. Zudem schafft die erste     Emirates arbeitet an neuer First Class
                 Klasse nicht nur weitere Anreize für Vielflieger, die bei den meis-     Dass Emirates da nicht ewig tatenlos zuschauen wird, war von
                 ten Fluggesellschaften rund die Hälfte des Umsatzes bestreiten: Das     Anfang an klar. Dem Online-Portal „Arabian Business“ verriet
                 Image einer Airline wird durch eine luxuriöse First Class auch in       Sheikh Majid Al Mualla, Divisional Senior Vice President Com-
                 der Wahrnehmung aller anderen Reisenden ordentlich aufpoliert.          mercial Operations, kürzlich, dass Emirates schon bald eine neue
                                                                                         First Class vorstellen werde. Das Projekt befinde sich kurz vor dem
                                                                                         Abschluss und solle „die Privatsphäre für die Passagiere an Bord
                 „The Residence“ als MaSS aller Dinge                                    aller Boeing 777 und Airbus A380 auf ein neues Niveau heben“ –
                 Getrieben wird die Entwicklung aber vor allem von den Flug-             vergleichbar mit den Kabinen von luxuriösen Zugreisen. Statt der
                 gesellschaften aus den Golfstaaten. Sie zwangen auch andere             jetzt angebotenen Schiebetüren zum Gang denkt man bei Emirates
                 Airlines wie Lufthansa, Air France oder British Airways, viele          offenbar an geschlossene Räume, will dabei aber nicht mit Etihad
                 Millionen in teure Relaunches zu investieren, die aber anderer-         verglichen werden: Die Ticketpreise sollen laut Al Mualla auch in
                 seits auch notwendig waren, um angesichts der immer besse-              der neuen First Class nicht höher sein als jetzt.
                 ren Business Class den höheren Preis der First zu rechtfertigen.           Lufthansa hat ihre Hausaufgaben hingegen schon gemacht
                 Das Maß aller Dinge ist dabei Etihad mit „The Residence“. Die           und ist seit September 2015 nur noch mit der neuen First Class
                 Drei-Zimmer-Suite im Airbus A380 vermittelt mit Wohnzimmer,             unterwegs, die in 76 der 106 Langstreckenflugzeuge der Airline

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                           angeboten wird. Die insgesamt 600 Sitze lassen sich zu einem            Kaviar, Hummer und Champagner
                           Bett mit einer Länge von 2,07 Metern und einer Breite von               Dass sich der Wettbewerb in der First Class nicht nur auf die
                           80 Zentimetern ausfahren – Wohlfühlmatratze und klimaregulie-           „Hardware“ konzentriert, sondern auch bei der „Software“ fort-
                           rende Bettdecke inklusive.                                              setzt, versteht sich von selbst. Kein Detail bleibt da unbeachtet.
                                                                                                   So setzen beispielsweise Lufthansa und Emirates bei den Amenity-
                                                                                                   Kits an Bord auf die italienische Luxusmarke Bulgari, während
                           Lufthansa: Die leiseste First Class der Welt                            sich die Premium-Passagiere von Qatar Airways über exklusive
                           Eine Weltneuheit ist nach Lufthansa-Angaben das Luftbefeuch-            Kits von Giorgio Armani sowie über Schlafanzüge mit dazu pas-
                           tungssystem, das die Luftfeuchtigkeit in der First Class von den        senden Slippern des italienischen Modehauses Missoni freuen
                           bisher üblichen 5% auf bis zu 25% erhöht – und weil zum Komfort         dürfen. Beim Catering werden Kaviar, Hummer, Champagner und
                           auch Ruhe gehört, wurde die Kabine mit schallisolierenden Trenn-        erlesene Weine aufgefahren – und natürlich können die Passagiere
                           wänden, Teppichen mit Trittschallschutz und einer speziellen Au-        dann dinieren, wenn sie es wünschen, und genießen dabei Menüs
                           ßenhautdämmung versehen, was in Summe für die „leiseste First           berühmter Chefköche.
                           Class der Welt“ sorgen soll. Das alles wurde von Skytrax mittler-          Nicht zuletzt setzt sich der Luxus auch am Boden fort: Bei Luft-
                           weile auch mit fünf Sternen belohnt, der Titel „Beste First Class der   hansa beispielsweise wird der First-Class-Passagier nach der Lan-
                           Welt“ ging 2015 aber trotzdem an Emirates.                              dung an vielen Flughäfen weltweit von einem Personal Assistant
                              Auch SWISS hat mit der ersten von insgesamt neun bestellten          empfangen und zur Gepäckausgabe begleitet. Steigt der Passagier
                           Boeing 777-300ER soeben eine neue First Class eingeführt, die sich      um, erhält er vom Assistenten alle Informationen über das An-
                           künftig fünf Skytrax-Sterne verdienen könnte. Die acht Sitze lassen     schluss-Gate und die Lounges – und muss aufgrund von Flugän-
                           sich unkompliziert in eine Privatsuite verwandeln, die über den in-     derungen vorab etwas organisiert werden, ist das bereits erledigt,
                           dustrieweit größten Bildschirm mit 32 Zoll verfügt. Dazu kommen         wenn sich der Fluggast noch über den Wolken befindet.
                           elektrisch verstellbare Jalousien und eigene Garderoben.

                                                                                                   Arrivals Lounge mit Herrenfriseur
                           Qatar Airways hält nichts von der „First“                               First-Class-Lounges mit Spa und A-la-Carte-Restaurant gehören
                           Generell hat die Renaissance der First Class viel mit dem Airbus        ohnedies bei allen großen Airlines zum Standard. Erst jüngst hat
                           A380 zu tun. Erst der riesige Rumpf des größten Passagierflugzeugs      Etihad eine neue Lounge am Flughafen in Abu Dhabi angekün-
                           der Welt bot den Airlines den nötigen Raum für neue Konzepte            digt, die alles, was es bisher gab, in den Schatten stellen soll. Noch
                           und machte so den Weg für den neuen Luxus über den Wolken               setzt hier aber Lufthansa die Maßstäbe: Der eigene Terminal für
                           frei. Singapore Airlines war dabei die erste Fluglinie, die mit ab-     die First-Class-Gäste in Frankfurt samt Limousinen-Service direkt
                           trennbaren Kabinen für maximale Privatsphäre neue Maßstäbe              zum Flugzeug erntet bei allen Umfragen unter den Vielfliegern im-
                           setzte. Andere nutzten den Platz wiederum, um Bars für die First        mer noch höchste Bewertungen und wurde von Skytrax erst 2015
                           und Business Class einzurichten, in denen die Passagiere gemütlich      wieder zur „World’s Best First Class Airline Lounge“ gekürt.
                           Cocktails schlürfen können, und Emirates baute in der First Class         Dafür punktet Etihad Airways seit etwa eineinhalb Jahren mit
                           sogar die ersten Duschen im Linienverkehr ein.                          einer Arrivals Lounge am Abu Dhabi International Airport. Gäs-
                              Einzig Qatar Airways geht einen anderen Weg: Mit Ausnah-             te der First und Business Class finden hier unter anderem zehn
                           me des Airbus A380 hat die Fluggesellschaft aus Doha die First          Duschen vor, mit denen sie sich vor dem Verlassen des Flug-
                           Class aus ihren Flugzeugen entfernt und setzt dafür ganz auf            hafens noch einmal erfrischen können. Darüber hinaus wird
                           eine Business Class, die nicht weniger Komfort liefert, aber deut-      während dieser Zeit die Kleidung der Gäste – beispielsweise An-
                           lich günstiger sein soll. Derzeit arbeitet man in Doha am Launch        züge oder Kleider – kostenlos vom hauseigenen Service aufgebü-
                           eines neuen Konzepts mit einer Art „Doppelbett“ zum Busi-               gelt und steht innerhalb von zehn Minuten wieder zur Verfügung.
                           ness-Tarif, das wahrscheinlich noch im Jahr 2016 an den Start           In der Lounge wird auch das innovative „SHAVE by Etihad
                           gehen wird. Laut CEO Akbar Al Baker soll es ein „in unserer             Airways“-Konzept angeboten: Die (männlichen) Gäste erhalten
                           Branche unerreichtes Produkt“ werden, das eine First Class              auf Wunsch kostenlos eine erfrischende Nassrasur durch einen
                           überflüssig mache.                                                      voll ausgebildeten Herrenfriseur.			                                  ●
Foto: Singapore Airlines

                                                                                                                                                                             Foto: Lufthansa

                             First Class bei Singapore Airlines                                    First Class Terminal der Lufthansa in Frankfurt

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 kurz notiert                                  SWISS
 Österreichs Flughäfen
 – Graz, Innsbruck, Klagenfurt, Linz, Salz-
 burg und Wien – haben im Jahr 2015 mehr
                                               Erste Boeing 777 und
                                               drei neue Lounges
 als 27,3 Millionen Passagiere abgefertigt.
 Das entspricht einem Zuwachs von 1,3%
 gegenüber dem Vorjahr. Die Zahl der Flug-
 bewegungen entwickelte sich dabei mit
 285.976 Starts und Landungen (-0,2%)
 relativ stabil, während das Höchstabflug-
 gewicht um 0,6% auf 9,9 Millionen Tonnen
 zulegte. Auch das Frachtaufkommen stieg:      SWISS hat das erste von neun bestellten Flugzeugen vom Typ Boeing
 339.756 Tonnen bedeuten ein Plus von          777-300ER erhalten. Gleichzeitig wurde je eine neue First Class,
 1,8%. Fünf der sechs Flughäfen konnten        Business Class und Senator Lounge am Flughafen Zürich eröffnet.
 Steigerungen bei den Passagierzahlen ver-
 buchen. Einzig in Linz gab es mit 529.785
 Passagieren ein Minus – und das fiel mit

                                                                                                                                            Foto: SWISS
 5,6% gleich recht deutlich aus. Die größten
 Zuwächse schaffte Graz: 963.396 Fluggäs-
 te bedeuteten ein Plus von stolzen 7,35%.

 EVA Air
 bietet den exklusiven Limousinen-Ser-
 vice in Wien künftig für alle Passagiere
 der Business Class an. Bisher waren die
 kostenlosen Chauffeur-Transfers zum
 und vom Flughafen nur in den teureren
 Buchungsklassen J und C inkludiert. Un-
 verändert bleibt das Gebiet, das bedient
 wird: Es umfasst das Wiener Stadtgebiet
 und alle Orte innerhalb von 40 Kilometern
 rund um den Flughafen. Der Chauffeur
 holt den Passagier rechtzeitig vor dem Ab-      First Class in der neuen Boeing 777-300ER von SWISS
 flug von seiner Firmen- oder Geschäftsad-

                                               D
 resse oder auch von der privaten Wohnad-
 resse ab. Der Kooperationspartner Airport                ie Schweizer Fluglinie wählte       neuen Boeing 777-300ER wartet SWISS
 Driver setzt dabei geräumige Mercedes                    die Boeing 777-300ER als Er-        auch mit einem neuartigen Lounge-
 E-Klasse oder Mercedes Vito Limousinen                   satz für die alternden Airbus       Konzept auf: Im Terminal E am Flugha-
 ein. Die genauen Abholzeiten vereinbart       A340 und wird sie ab dem Sommerflug-           fen Zürich wurden eine First Class, eine
 der Fluggast mit den Mitarbeitern des EVA     plan zunächst auf den Strecken nach            Business Class und eine Senator Lounge
 Air Service Centers.                          Hongkong, Bangkok, Los Angeles, San            eröffnet. Sie haben eine Gesamtfläche
                                               Francisco, Sao Paulo und Tel Aviv einset-      von mehr als 3.300 Quadratmetern und
 Der City Airport Train (CAT)                  zen. Das jüngste und gleichzeitig größte       sind in unmittelbarer Nähe zu den Ab-
 ermöglicht allen Passagieren mit entwer-      Mitglied der Flotte verfügt in der SWISS-      fluggates der Langstreckenflüge angesie-
 tetem CAT-Ticket einen ermäßigten Zu-         Konfiguration über 340 Sitzplätze – acht       delt. Neben abgetrennten Bereichen zum
 gang in die vier Lounges des Wiener Flug-     in der First Class, 62 in der Business Class   Arbeiten und Ruhezonen mit speziellen
 hafens. Das neue Angebot kann ab sofort       und 270 in der Economy Class. Das voll-        Relax-Liegen verfügen sie auch über
 um 24,50 statt 29,50 Euro in Anspruch         ständig überarbeitete Kabineninterieur         Front-Cooking-Zonen, in denen Köche
 genommen werden. In den Lounges – der         des neuen Flaggschiffs soll in allen drei      ausgewählte Speisen frisch vor den Au-
 JET Lounge, der AIR Lounge und den SKY        Reiseklassen „höchsten Ansprüchen an           gen der Passagiere zubereiten.
 Lounges – stehen neben einem hochwerti-       Komfort und Ästhetik gerecht“ werden,             Zudem können die Gäste auf der Ter-
 gen Speisen- und Getränkeangebot von Do       betont man bei SWISS.                          rasse den Flugzeugen beim Starten und
 & Co auch kostenloses WLAN, ein breites         Darüber hinaus kommen die Passa-             Landen zusehen und dabei das Schweizer
 Sortiment an Zeitungen und Magazinen          giere an Bord der Boeing 777-300ER             Alpenpanorama genießen. In der Sena-
 sowie Relax- und Massagesessel zur Ver-       erstmals in den Genuss von drahtlosem          tor Lounge befindet sich eine exklusive
 fügung. „Vor allem für Business-Reisende      Internet. Zur Wahl stehen drei Daten-          Whisky-Bar mit mehr als 120 Whisky-
 ist die Komfortzone am Flughafen inter-       pakete von 9 bis 39 CHF – umgerechnet          Sorten und im À-la-carte-Restaurant in
 essant. Letzte Telefonate können in Ruhe      zwischen 8,50 und 35,50 EUR. Kunden            der First Class Lounge entfällt die Selbst-
 erledigt werden, während man die Zeit bis     der First Class erhalten einen kostenlo-       bedienung: Unabhängig von der Tages-
 zum Abflug in entspannter Atmosphäre          sen Voucher über 50 MB. Im Rahmen              zeit kann aus einem vielseitigen Ange-
 überbrückt“, sagen die CAT-Geschäftsfüh-      einer einjährigen Testphase wird auch          bot gewählt werden. Im Winter werden
 rer Michael Forstner und Michael Zach.        Roaming-Telefonie samt SMS und Da-             zusätzlich schmackhaftes Fondue und
                                               ten angeboten. Rechtzeitig zum Start der       Raclette angeboten.		                     ●

14         www.tma-online.at                                                                                                     01 | 16
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