GESCHICHTE & GESCHICHTEN - Werbung im und für das Rheiderland | Persönlich ...

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GESCHICHTE & GESCHICHTEN - Werbung im und für das Rheiderland | Persönlich ...
NR. 2 · FEBRUAR 2017

                                                                      Lesen
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                                                                     WAH ie
                                                                     Gesc RE
                                                                       hicht
                                                                               en

                                          GESCHICHTE & GESCHICHTEN

           Eine Verlagsbeilage
           der Rheiderland Zeitung
           Ausgabe Februar 2017

           In Zusammenarbeit mit
           Nautic Werbung, Herausge-
           ber des „fehntjer Zeitgeist“
           und „leeraner Zeitgeist“
GESCHICHTE & GESCHICHTEN - Werbung im und für das Rheiderland | Persönlich ...
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
Gehen Sie mit uns auf Schatzsuche, tauchen Sie ein
in die Geschichte des Rheiderlandes und holen Sie
Ihre Erinnerung in die Gegenwart! In der vorliegen-
den Ausgabe des „rheiderländer Zeitgeist“ haben wir
für Sie Beiträge aus der jüngeren und aus der weiter
zurückliegenden Vergangenheit unseres einzigarti-
gen Lebensraums dem Vergessen entrissen. Lesen
Sie ernstes und humorvolles, lassen Sie sich an Hö-
hepunkte der Geschichte des Rheiderlandes erinnern,
erfahren Sie von Freud und Leid. Vielleicht finden Sie
dann in der Geschichte auch Antworten auf Fragen
der Gegenwart.

Wem das Herz beim Anblick der zerstörten Friesen-
brücke blutet und sich das quälend lange Hin und Her
über den Wiederaufbau vergewärtigt, wird staunen,
wie schnell die Brücke nach ihrer Zerstörung gegen
Ende des Zweiten Weltkrieges aufgebaut und in Be-
trieb genommen wurde. Ihre Heimatzeitung hat den
Prozess damals ausführlich begleitet und die Feier-      Ohne Worte! Aus der Rheiderland Zeitung im Jahr 1926.
lichkeiten anlässlich der Wiedereröffnung der Brücke
dokumentiert.
                                                         INHALT
Als historisch herausragende Leistung kann gel-
ten, wie unter Leitung des Lehrers Geerd Müller im            Seefahrt ist Not
Jahr 1976 „aus dem Nichts heraus“ der „Heidjer Kin-           Rheiderländer Kapitäne vor dem Kadi....................................... 3
derchor“ entstand, der bald deutschlandweit bekannt
wurde. Bis zur Auflösung des Chors im Jahr 1993 er-           Von der Wiedergeburt einer Lebensader
freuten im Laufe der Zeit mehr als 100 Kinder und Ju-         Hilkenborg: Aus der Geschichte der Friesenbrücke................. 6
gendliche ein Millionenpublikum.
                                                              Botschafter des Rheiderlandes
Der Blick in die Geschichte von Ditzum führt uns in           Heidjer Kinderchor....................................................................... 9
die Familie Visher, die vom Fischfang lebte. Gretchen
Drewenz, Tochter von Aalrich Visher (Visser), erinnert        Heinrich Roskam
sich an frischen Aal und Stint aus der Ems und an das         Blick auf Weener um 1906.......................................................... 11
Leben in einer Fischerfamilie.
                                                              Amtlich
Der gebürtige Weeneraner Heinrich Roskam erinnert             Vor 200 Jahren..............................................................................14
an die Flutkatastrophe des Jahres 1906, und die Be-
richte über Verhandlungen vor dem Seeamt Emden                Wirbelsturm suchte Wymeer heim
führen uns Schicksale von im Rheiderland beheima-             In einer Sommernacht vor 50 Jahren........................................16
teten Schiffen, ihrer Kapitäne und Besatzungen vor
Augen. Mancher Zeitzeuge wird sich an den orkanar-            Ditzum
tigen Sturm erinnern, der im Jahr 1967 im Raum Wy-            Blick in die Geschichte des Fischerortes.............................. 17
meer Dächer abdeckte und Bäume umknickte.

             Viel Freude beim Lesen.                     IMPRESSUM

                                                         Verlagsbeilage           der Rheiderland Zeitung

                                                         Herausgeber              Verlag H. Risius KG · Risiusstraße 6-10 · Weener
                                                                                  in Zusammenarbeit mit Heinz J. Giermanns und
                                                                                  Nautic Werbung GmbH & KG

                                                         Redaktion                Heinz J. Giermanns · Tel. (04952) 8833
                                                                                  Plümers Kamp 39 · Rhauderfehn

                                                         Gestaltung               Nautic Werbung GmbH & Co. KG
                                                                                  1. Südwieke 286a · 26817 Rhauderfehn

                                                         Anzeigenleitung          Lothar Schoormann

                                                         Druck und
                                                         Anzeigengestaltung H. Risius KG

                                                         Titelfoto                Archiv

                                                         2       rheiderländer ZEITGEIST :: Viel Freude beim Lesen.
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                                                                                                           Die Herausgeber der Zeit-
                                                                                                          schrift „Die Gartenlaube“
                                                                                                          konnten ihre Beiträge im 19.
                                                                                                          Jahrhundert nur mit Zeichnun-
                                                                                                          gen illustrieren, die – wie diese
                                                                                                          aus dem Jahr 1854 – eindrück-
                                                                                                          lich vermittelten, mit welchen
                                                                                                          Gefahren die Segelschifffahrt
                                                                                                          verbunden war.

                                          SEEFAHRT IST NOT
                                        Rheiderländer Kapitäne vor dem Kadi

D
           er Blick in die Zeitungsberichte über die Verhandlungen       Ballons, und es verbreitete die ausströmende Flüssigkeit einen
           vor dem Seeamt lässt erahnen, was die Besatzungen der         solchen Qualm, dass man es im Raume nicht aushalten und da-
           havarierten Schiffe haben durchmachen müssen. Wäh-            her Nachforschungen nach dem Sitze des Lecks nicht anstellen
           rend in der Zeitung jeweils über Einzelschicksale zu lesen    konnte“, heißt es im Zeitungsbericht von 24. Dezember jenes
ist, können diese auch stellvertretend für alle jene Schiffskatastro-    Jahres. Das Wasser im Schiff stieg nach und nach auf drei Fuß,
phen gelesen werden, über die kaum bis nichts bekannt ist, weil sich     die Pumpen wurden „unklar“ (sie vielen aus), der Kapitän ließ
die tausende Unfälle vor der Einführung der Seeamts-Gerichtsbar-         sich eine Weile von einem Schiff begleiten und änderte bald den
keit ereignet haben.                                                     Kurs in Richtung Emsmündung. In den Fluss einzusegeln, wie
                                                                         er das vorhatte, gelang nicht, weil der Wind über Nacht nach
„Gretina“ ging im Schwefeldampf unter                                    Süden gedreht hatte. Inzwischen hatte der Kapitän des Schiffes
 Ende 1879 musste sich ein im Bericht namentlich nicht genann-          „Gesina“ sein Fahrzeug in die Nähe der „Gretina“ gesteuert. Als
 ter aus Jemgum stammender Kapitän für den Verlust seines                das Wasser dort auf 4,5 Fuß gestiegen war, gab es für das Schiff
 Schiffes „Gretina“ vor dem Seeamt in Emden verantworten. Das            keine Rettung mehr. Die vier Mann Besatzung stiegen in ihr
 Schiff war 1857 in Ihlowerfehn gebaut worden und beim „Bu-              Boot und wurden von der Mannschaft der „Gesina“ an Bord ge-
 reau Veritas“ versichert. Wie so oft bei hölzernen Schiffen war         nommen. Das Seeamt sprach den Kapitän von Verschulden frei.
„plötzlich“ ein Leck aufgetreten, dessen Ursache unbekannt war.
 Im Oktober jenes Jahres hatte der Kapitän in Bremen 500 Ballon Verrostete Bolzen führten zum Untergang
 mit Schwefelsäure und sechs Last Ballast geladen, Ziel war der Gut ein Jahr später musste sich auch Kapitän Bültjer aus Jem-
 Hafen von Gothenburg (Göteborg). Als in der Nacht schlechtes gum verantworten. Er hatte ein 18 Jahre altes Schiff gekauft, das
 Wetter aufkam, begann das Chaos. „Gleichzeitig sprangen einige mit 66 Registertonnen vermessen war und zu dessen Betrieb

  Leer, Papenburg, Meppen, Haren, Norden, Cloppenburg, Bad Zwischenahn, Uelzen, Gifhorn, Diepholz, Lengerich, Nordhorn und Dörpen.

                                               Damals wie heute...

                                                                                             Ihr regionales Kaufhaus.
                                                                                                      Seit Generationen.

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                                                                                                        rheiderländer ZEITGEIST :: Seefahrt ist Not   3
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eine vierköpfige Besatzung erforderlich war. Der
                                                                                                              Verkäufer hatte versichert, dass das Schiff repa-
                                                                                                               riert und neu verbolzt worden war. Ein Versi-
                                                                                                                cherungsvertreter hatte es für in Ordnung und
                                                                                                                befähigt gefunden, Petroleum zu transportie-
                                                                                                                 ren. Im Hafen von Drammen (Norwegen) hatte
                                                                                                                  das Schiff Bretter geladen, von denen ein Teil
                                                                                                                  auf Deck vertaut worden war. Als am Nach-
                                                                                                                   mittag des folgenden Tages starker Wind aus
                                                                                                                   Südsüdost aufkam, gab es zunächst zwar
                                                                                                                   harte Arbeit aber keine Probleme. Mehre-
                                                                                                                    re Pumpversuche ergaben zunächst, dass
                                                                                                                    kein Wasser im Schiff vorhanden war, was
                                                                                                                     sich gegen 21.00 Uhr änderte. Dann drang
                                                                                                                     plötzlich soviel Wasser ein, dass der Koch
                                                                                                                      und der Bestmann es trotz angestrengten
                                                                                                                      Pumpens nicht außenbords befördern
                                                                                                                       konnten. Sie weckten den Kapitän und
                                                                                                                       den Jungen, und schon drang Wasser in
                                                                                                                        die Kabine ein. Weil das Schiff zu kentern
                                                                                                                        drohte, wurde der Vordermast gekappt
                                                                                                                         und die noch vorhandene Deckslast über
                                                                                                                         Bord geworfen. Das Rettungsboot wur-
                                                                                                                          de losgerissen und stark beschädigt. Als
                                                                                                                          am nächsten Morgen die norwegische
                                                                                                                           Brigg „Alpha“ in Sicht kam, gab man
                                                                                                                           Notsignal, und wenig später wurde die
                                                                                                                            Mannschaft an Bord der genommen.
                                                                                                                            Das stark beschädigte Schiff wurde
                                                                                                                            später in einen Hafen geschleppt und
                                                                                                                             untersucht. Dabei wurde festgestellt,
                                                                                                                        dass einige Planken gesprungen waren,
                                                                                                 weil Bolzen verrostet waren. Der Reichskommissar (eine Art
                                                Die Besatzung                                 Staatsanwalt) nahm dies zum Anlass, dem Kapitän Fahrlässig-
                               gestrandeter Schiffe zu retten, war                             keit vorzuwerfen und den Entzug seines Patents zu fordern.
             dramatisch und forderte Anstrengen, die oft über das                              Das Seeamt folgte der Forderung nicht. Es sah die Ursache des
             Menschenmögliche hinausgingen, wie diese im Jahr                                  Unfalls in der Beschaffenheit des Schiffes und beließ Kapitän
             1867 im Magazin „Die Gartenlaube“ veröffentlichte                                 Bültjer das Patent.
             Zeichnung andeutet.

    Ungünstige Strömung führte zur Kollision
    Im Jahr 1882 führte Kapitän de Jonge aus Weener das 1865 ge-                                oder eine Galiot. Das Schiff war mit dem englischen Schoner
    baute Schiff „Delphin“. Der Schiffstyp ist im Zeitungsbericht                              „Lydia Farwell“ kollidiert. „Der ‚Delphin’ verließt am 15. Mai 1880
    nicht genannt, dass es mit 231,2 Registertonnen vermessen war,                              den Hafen von Bordeaux unter Assistenz eines Lootsen. Am
    spricht für ein großes dreimastiges Schiff, vermutlich eine Brigg                           16. Mai kam man in die Nähe des englischen Schiffes, welches

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4     rheiderländer ZEITGEIST :: Seefahrt ist Not
GESCHICHTE & GESCHICHTEN - Werbung im und für das Rheiderland | Persönlich ...
vor Anker lag und die Weiterfahrt versperrte. Der Lootse be-         weswegen zunächst die Segel gepresst wurden, was dazu führ-
fahl, den Anker fallen zu lassen. Dies geschah sofort; trotzdem      te, dass viel Wasser in das Schiff lief. Man warf einen Teil der für
gerieth der ‚Delphin’ beim Umschwayen mit dem Hinterdeck             Papenburg bestimmten Ladung Holz von Deck, um das Schiff
gegen den Bugspriet des anderen Schiffes. Beide Schiffe erlitten     höher ins Wasser zu bekommen. Der Versuch misslang, obwohl
Beschädigungen; der ‚Delphin’ kehrte behufs Reparatur zurück         die aus fünf Seeleuten bestehende Mannschaft kontinuierlich
und setzte später seine Reise fort. Das Seeamt führte den Unfall     pumpte. Am folgenden Tag wurde die Besatzung von einem Ret-
auf die ungünstigen Stromverhältnisse in der Gironde zurück“,        tungsboot abgeholt; das im Jahr 1859 gebaute und nicht mehr
was bedeutet, dass der Unfall für den Kapitän keine persönli-        klassifizierte mit 129,93 Registertonnen vermessene Schiff zer-
chen Konsequenzen hatte.                                             schlug auf dem Strand. Das Seeamt sprach den Kapitän von Ver-
                                                                     schulden frei.

„Ida“ vor Brasilien im Niedrigwasser                                 Schiff aus Weener havarierte in Brasilien
zerschlagen                                                           Die im Jahren 1868 bis 1870 gebaute und mit 180,30 Register-
Das Schiff „Ida“ wurde 1862 gebaut und war mit 186,84 Regis-          tonnen vermessene Schoonerbrigg und in Weener beheimatete
tertonnen vermessen. Geführt wurde es von Kapitän Oltmanns           „Sara“ wurde von Kapitän Huizinga geführt, der zu einem Viertel
aus Weener. Am 2. März 1883 verließ das Schiff den Hambur-            an dem Schiff beteiligt war. Die Brigg hatte in London eine La-
ger Hafen, wo es mit Stückgütern beladen worden war. Als das          dung Stückgüter aufgenommen, die zum Hafen von Rio Grande
Schiff kurze Zeit in See war, fiel der Koch vom Mast und starb.       do Sul in Brasilien befördert werden sollte. Am 19. August 1882
Der Kapitän dreht um, um in Hamburg einen neuen Koch zu               erreichte das Schiff die Barre vor dem Hafen, in den sie wegen
besorgen und seine Mannschaft zu komplettieren. Einen Monat           des niedrigen Wasserstandes nicht einlaufen konnte. Deshalb
später stach er erneut in See, Ziel war der Hafen von Rio Gran-       musste die Mannschaft mit dem Schiff sechs Wochen, bis zum 10.
de in Brasilien. Am 16 Juni kam der Turm von Rio Grande do Sul        Oktober vor der Küste kreuzen. Dann kam ein Schleppdampfer, um
in Sicht, aber wegen des niedrigen Wasserstandes konnte das           das Schiff in den Hafen zu ziehen. Weil das Wasser plötzlich wieder
Schiff nicht in den Hafen einlaufen. Das Schiff musste kreuzen        fiel, scheiterte der Versuch, die Brigg stieß auf Grund und musste
und Ankern, und zwar bis zum 9. Juli. Zwischenzeitlich musste         frei geschleppt werden. Zuvor hatte die Mannschaft 25 Tons Kohlen
ein Teil der Decksladung über Bord geworfen werden. Da zudem          ins Meer geworfen, um das Schiff zu leichtern. Nachdem es in die
Kohle und Wasser verbraucht worden waren, hatte sich der              See zurückgeschleppt worden war, kam Sturm auf, und die Brigg
Tiefgang des Schiffes verringert. Am 9. Juli wurde dem Kapitän        nahm immer mehr Wasser. Der Kapitän ließ das Schiff in den Aus-
eine Wassertiefe signalisiert, die gerade eben die Einfahrt in den    weichhafen von Desterro manövrieren, um es reparieren zu lassen.
Hafen ermöglichte. Der Kapitän orderte einen Dampfer, um sich         Danach gelang es am 21. Dezember, das Schiff in den Bestimmungs-
einschleppen zu lassen. Dabei geriet das Schiff an Grund, steck-      hafen zu führen. Nach dem Löschen der Ladung stellt sich heraus,
te fest, und der Dampfer musste in den Hafen zurückkehren. „In        dass das Schiff stark reparaturbedürftig war. Darauf wurde das
der Nacht wurde die ‚Ida’ wieder flott, gerieht nunmehr aber          Schiff für „10.000 Milreis“ verkauft. Das Seeamt sah kein Ver-
mit dem in gleicher Lage dort herum schlingernden Hamburger           schulden des Kapitäns für die Beschädigung des Schiffes.
Schiff ‚Tiger’ zu zwei verschiedenen Malen in Kollision, wodurch
beide Schiffe so erheblich beschädigt wurden, dass sie am fol-
genden Tage von ihren Mannschaften verlassen werden muss-            Tod im Meer
ten. Die ‚Ida’ ist vollständig zerschlagen.“ Das Seeamt sprach       Die knapp gefassten Berichte über Verhandlungen vor dem See-
den Kapitän von Verschulden frei.                                    amt bargen immer die größten Katastrophen. Mit Datum vom
                                                                     8. Dezember 1884 war zu lesen, dass die in Weener beheimatete
                                                                     Kuff „Maria Klara“ mit einer Ladung Grubenholz nach Sunder-
Jemgumer Kapitän freigesprochen                                      land unterwegs war, den Bestimmungshafen aber nicht erreicht
Weil er sein Schiff „Catharina“ auf den jütischen Strand gesteu-     hat. Der Schiffskörper sei an der norwegischen Küste angetrie-
ert hatte, musste sich Kapitän Kramer aus Jemgum im Septem-          ben worden, von der dreiköpfigen Mannschaft gebe es keine
ber 1883 vor dem Seeamt verantworten. Auf der Höhe von Bor-          Nachricht, was bedeutet, dass Kapitän Groen und die beiden
kum Riff waren heftiger Sturm und starker Regen aufgekommen,         anderen Seeleute ertrunken sein dürften.

                                                                                              Wenn Kulturförderung

    Inspirie-                                                                                 großgeschrieben wird.
                                                                                              Kunst und Kultur inspirieren und setzen
                                                                                              schöpferische Kräfte frei, öffnen Geist

    ren ist
                                                                                              und Sinne für Überliefertes und Unge-
                                                                                              wöhnliches. Als größter nichtstaatlicher
                                                                                              Kulturförderer unterstützt die Sparkassen-
                                                                                              Finanzgruppe Projekte in allen Regionen

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FRIESENBRÜCKE

      Z we i    TEIL

                                            VON DER WIEDERGEBURT
                                              EINER LEBENSADER
                                          HiIkenborg: Aus der Geschichte der Friesenbrücke

     B
                 ls zum Inkrafttreten des Besatzungsstatutes am 10. April                  schaffen. Die See- und Binnenschifffahrtsöffnungen wurden bis
                 1949, in dem die künftige Regierungsverantwortlichkeit                    zum Jahre 1946 von Trümmern der Überbauten 5 und 6 voll-
                 in Deutschland geregelt wurde, hatten die Siegermäch-                     ständig geräumt. Der östlich anschließende Stromüberbau 4
                 te des Zweiten Weltkrieges die Entscheidungsgewalt in                     dagegen wurde im Jahr 1947 gehoben und behelfsmäßig instand
     Deutschland. Sie waren vorrangig an solchen Investitionen inter-                      gesetzt, um eine weitere Beschädigung der Stahlteile, vornehm-
     essiert, die dazu beitragen konnten, die Bundesrepublik Deutsch-                      lich durch Eisgang, zu vermeiden. . . Nach vielseitigen Bemü-
     land zu einem Bollwerk gegen den Kommunismus zu machen. Vor                           hungen (unter anderem von Dr. Ailt Fr. Risius, Herausgeber der
     diesem Hintergrund räumten sie dem Wiederaufbau der zerstörten                        Rheiderland Zeitung, heg) gelang es endlich, im Frühjahr 1950
     Brücken weit weg vom „Eisernen Vorhang“ keine Priorität ein. Nach                     Geldmittel für den Wiederaufbau der Friesenbrücke bereitzu-
     der Gründung der Bundesrepublik konnten andere Prioritäten ge-                        stellen. Nun konnte der Bau beginnen.“ Die Rheiderland Zeitung
     setzt werden, der Wiederaufbau der Brücken wurde genehmigt und                        (RZ) begleitete die Arbeiten publizistisch.
     trotz der vergleichsweise beschränkten Mittel schnell umgesetzt.
     In knapp einjähriger Bauzeit wurde die Friesen-
     brücke instand gesetzt, und der Bahnverkehr
     konnte wieder aufgenommen werden.                                                                        Nach der Freigabe der Brücke für den Zug-
                                                                                                              verkehr würdigte der damalige Oberkreisdi-
     Nachdem die Brücke in den letzten Wochen                                                                 rektor Schuster die Bedeutung der Brücke in
     des Zweiten Weltkrieges von sich zurück-                                                                 einem Beitrag, den die OZ im Jahr 1951 unter
     ziehenden deutschen Soldaten gesprengt                                                                   der Überschrift „Ein schönes Beispiel und
     worden war, dauerte es fünf Jahre, bis der                                                               eine große Freude“ veröffentlichte. Darin
     Wiederaufbau in Angriff genommen wurde.                                                                  heißt es: „Die Ems war seit jeher für die in
                                                                              von 0 -10000m“ und mehr
     Als die Brücke wieder hergestellt war, veröf-                                                            ihrem Mündungsgebiet wohnenden Men-
                                                                          für fast jeden Rasen etwas dabei!
     fentlichte die „Ostfriesen-Zeitung“ (OZ) ei-                                                             schen als Schifffahrtsstraße ein verbinden-
     nen Beitrag des Bauassessors Hasskamp aus                                                                der, mit ihrem breiten Strombett aber ein
     Münster, der im Wesentlichen über Details                                                                trennender und hemmender Faktor, bis es
     der Bauarbeiten berichtet. Eingangs heißt                                                                gelang, den Verkehr von Ufer zu Ufer von
     es in seinem Text: „Im Zuge der Kampfhand-                                                               den Naturgewalten unabhängig zu machen,
     lungen des letzten Krieges wurde die Frie-                                                               indem man Brücken über sie schlug. Bis weit
     senbrücke am 16. April1945 gesprengt, und                                                                in die Neuzeit hinein hatten die Fähren den
     zwar so, dass von ihren sieben Überbauten                                                                Verkehrsansprüchen gerecht werden müs-
     sechs auseinander gerissen wurden und in                             Stiga Autoclip Der Perfektoinist    sen. Sie genügten aber nicht mehr, als in
     das Flussbett bzw. auf das Vorland stürzten,                           Sie haben sich für diesen         der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts
     während das westliche Widerlager und die                              Sommer viel vorgenommen?           die Eisenbahn die Lande eroberte, die neue
     beiden anschließenden Pfeiler der Seeschiff-                          Dieser Roboter ist ein echter      Kraft, ‚die keine Menschenhand mehr auf-
                                                                                  Team-Player.
     fahrtsöffnung bis an die Niedrigwasser-Linie                                                             halten konnte’, wie es Friedrich Wilhelm
     zerstört wurden.                                                          Schon ab 1099€                 der IV. von Preußen ausdrückte, die große
        Schon im Sommer 1945 wurde mit der                                                                    Entfernungen zwischen Ländern und Men-
     Räumung des Flussbettes begonnen, um                                  Mühlenstraße 54 26831 Bunde        schen überwinden sollte und deshalb an den
     wieder eine Durchfahrt für die Schifffahrt zu                             Tel. 04953-708538              Stromläufen nicht Halt machen konnte.

 6     rheiderländer ZEITGEIST :: Von der Wiedergeburt einer Lebensader
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1. Nach der Sprengung der Brücke durch deutsche Pioniersoldaten am 16. April 1945 dauerte es sechs Jahre, bis erstmals wieder ein
Zug das stählerne Bauwerk passieren konnte.
2. Regen Anteil nahm die rheiderländer Bevölkerung an der festlichen Wiedereröffnung der Eisenbahnverbindung in die Niederlande.
Hunderte Menschen versammelten sich auf dem Deich, um bei dem historischen Ereignis dabei zu sein.
3. Am 18. Mai 1951 wurde die wiedererrichtete Friesenbrücke erstmals von einem Zug befahren. Auf der Rückfahrt von Bunde nach
Weener ist die Lokomotive rückwärts angekoppelt.
                                                                                               Alle Fotos: sowasdat@rheiderland.de

Vor hundert Jahren - 1851 – begann man das bis dahin nur durch nördlichsten Ost-West-Verbindung zwischen Deutschland und
wenige Straßen mit den Nachbargebieten verbundene Ostfries- den Niederlanden wachsende Bedeutung erhalten. …
land, dessen Moore im Osten und Westen schwer überwind-
bare Grenzen gebildet hatten, von Süden her durch den Bau Als dann nach dem ersten Weltkriege der Straßenverkehr wieder
der Eisenbahnstrecke Münster-Papen-                                                  erheblich an Bedeutung gewann, konn-
burg-Leer zu erschließen. Aber noch 25                                               te die Fähre bei Leerort dem Verkehrs-
Jahre mussten vergehen, bis man auch                                                 bedürfnis nicht mehr genügen, der Bau
der Notwendigkeit Rechnung trug, eine                                                einer Straßenbrücke wurde erforderlich.
Verbindung zwischen den Hansestädten              „Lange Zeit musste                … Welchen Wert diese Verbindungen für
und den Niederlanden über Ostfries-              der Post-, Personen-                die Bewohner des alten Kreises Weener
land zu schaffen, bis man die Strecke                                                hatten, kam der Bevölkerung mit er-
Bremen-Leer-Weener-Groningen zu bau-               und Güterverkehr                  schreckender Klarheit zum Bewusstsein,
en begann. Damals entstand die erste              über einen Umweg                   als beide Brücken in den letzten Tagen
Friesenbrücke, die 50 Jahre dem Verkehr                                              des Krieges sinnlos zerstört wurden. …
diente und 1926 durch eine neue, dem
                                                  von 123 Kilometern                 Lange Zeit musste der Post-, Personen-
stärker gewordenen Verkehr entspre-               durch das Emsland                  und Güterverkehr über einen Umweg
chend ersetzt wurde. Auch sie blieb                                                  von 123 Kilometern durch das Emsland
noch eine Reihe von Jahren die einzige
                                                  bewältigt werden.“                 bewältigt werden. … Die Stadtverwal-
direkte Verkehrsverbindung zwischen                                                  tung Weener und der rührige Verkehrs-
dem Rheiderland und dem übrigen                                                      verein dieser Stadt, selbstverständlich
Ostfriesland und hatte bei der großen                                                von vornherein auch die Kreisverwal-
Wichtigkeit des Eisenbahn-, Personen- und Frachtverkehrs so- tung, haben mit aller Kraft darauf hingewirkt, dass schon bald
wohl für das umliegende Land wie auch für die näheren und nach dem Zusammenbruch über den Aufbau der Brücken ver-
ferneren Nachbarn große Bedeutung. Insbesondere die Stadt handelt wurde. … Während es dann aber verhältnismäßig bald
Weener hat durch die Eisenbahnbrücke als Verkehrsplatz an der gelang, auch die Zustimmung der Militärregierung zu dem

                                                                      Adler-Apotheke     A.V.B. Timmermann seit 1783

                                    Abendsonne                                           Inhaber Alexander Schmiedl e.K.
                                    Mühlenstraße 4                                       Blinke 2 - 26831 Bunde
                                    26826 Weener                                         Tel. 0 49 53 - 3 09
                                    (0 49 51) 1 42 57                                    Fax 0 49 53 - 91 00 07
                                                                           ... sich gut beraten besser fühlen.

                                                                                 rheiderländer ZEITGEIST :: Von der Wiedergeburt einer Lebensader   7
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Bau der Straßenbrücke zu erhalten, stießen die Pläne bei der
                    Emsbrücke immer wieder auf den Widerspruch der britischen
                    Militärregierung. … Als es dem damaligen Landrat schließlich
                    im August 1947 gelungen war, die Zustimmung der Militärregie-
                    rung zum Aufbau der Friesenbrücke… zu erlangen, wurde diese
                    Genehmigung von der endgültig zuständigen britischen Instanz
                    in Frankfurt wenige Wochen später widerrufen, weil die Frie-
                    senbrücke – ‚lediglich lokalen Interessen diene, welche durch
                    Straßen und Fähren besser wahrgenommen werden könnten’.
                       Es ist mit Bestimmtheit anzunehmen, dass diese Auffassung
                    damals auch von der niederländischen Regierung geteilt wur-
                    de, während die Wirtschaftskreise in den an uns angrenzenden
                    holländischen Gebietsteilen schon frühzeitig die Wiederherstel-
                    lung der Eisenbahnverbindung gefordert haben.
                       Wie auf vielen anderen Gebieten, so haben sich auch hier
                    die Verhältnisse und Anschauungen schnell und nachhaltig ge-
                    ändert. Durch das Besatzungsstatut gelangte die Entscheidung
                    über den Bau der Brücke wieder in die Hand deutscher Behörden.
                                         Unsere Eisenbahnverwaltung hatte sich von
                                            vornherein mit allem Nachdruck und
                                              großzügiger Bewilligung von Mitteln
                                               für den Bau der Eisenbahnbrücke ein-
                                                  gesetzt. … So gelang es auch Ende
                                                   1949, die nach der Währungsum-
                                                   stellung verständlichen Schwie-
                                                  rigkeiten auszuschalten und die
                                                 Zusage zum Bau der Friesenbrücke
                                                zu erhalten. Heute wird sie dem frei-
                                               en Verkehr übergeben; ein schönes
                                                                   Beispiel für den
                                                                   Wiederaufbau
                                                                   unserer        Wirt-
                                                                    schaft und unse-
                                 In der nächsten Ausgabe           res Verkehrs, eine
                                 des „rheiderländer Zeit-           große Freude für
                                 geist“ vollziehen wir den         unsern Kreis und                                                                                                                                                       Im Namen des Verkehrsvereins Rheiderland verlas der RZ-
                                 Bau der Friesenbrücke              eine Genugtuung                                                                                                                                                       Verleger Dr. Ailt Fr. Risius anlässlich der Eröffnung des
                                 anhand der Berichterstat-          für all diejenigen,                                                                                                                                                   Eisenbahnverkehrs über die Friesenbrücke eine an die
                                 tung in der RZ nach.               die in unserer                                                                                                                                                        Reichsbahndirektion Münster gerichtete Dankadresse.
                                                                   Mitte und in den
                                                                   zentralen Verwal-                                                                                                                                                      Titelfoto:
                                                                    tungen für dieses                                                                                                                                                     Von freudigem Staunen begleitet, dampfte die Lokomotive am 18.

hheenn uunndd B a d m ö b e l
                                                                   Werk gearbeitet                                                                                                                                                        Mai 1951 über die neue alte Friesenbrücke.

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                                                                   haben.“

                                                  von Luxus bis Standard
                       Kü ch en un d Ba dm öb el                    Bei uns ist Ihre Immobilie
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                                                                   Wir suchen dringend
                                                                                                                                                                                                                                               Einfamilienhäuser, Bungalows und
                                                                                                           Professionelle                                                                                                                        Resthöfe in allen Preisklassen!
                                                                                              Beratung • Planung • Montage
                                                                                                                                                                                                                                                          Bitte alles anbieten!
                                                                   K
                                                                   Professionelle
                                                                     ÜCHEN
                                                                                      Bunde West 18

                                                                   Professionelle
                                                                                                                                                                                                                                                              VOSSE
                                                                                        26831 Bunde
                                                                   W  OHNHAUS
                                                                   B UNDE
                                                             Beratung  •• Planung  •• Montage
                                                                                +49 49 53/92 39 14-0
                                                             Beratung     Planung info@kwbunde.de
                                                                                        Montage

                                               K
                                                                                       ... weil gut noch besser geht!                           www.kwbunde.de

                                                                                                                                                                                                                                                              IMMOBILIEN
                                                                                                                                                                        Bunde West 18
                                                 WeilÜCHEN
                                                     Gutes noch besser geht
                                                                                                                                                                         26831 Bunde
                                               WOHNHAUS
                                                         Küchen und Badmöbel von KWB: Das passt!
                      him BUNDE. Was macht eine per-    KüchenWohnhausBunde (KWB)             der Planung worauf es ankommt      oder muss es einer mit mehreren

                                                                                                                                                                                                                                                26831 Bunde - Telefon 0 49 53 / 92 29 11
                      fekte Küche aus? Hochwertige      im Gewerbegebiet Bunde-West           und legen größten Wert auf eine    Einschüben sein. So können Sie
                      Geräte? Ansprechendes Design?     werden Ihre Küchenträume Re-          wirklich umfassende persön-        sich sicher sein, dass Ihre neue

                                               B UNDE
                      Oder Funktionalität? Am besten    alität. Denn hier gibt es nicht nur   liche Beratung. So bekommen        Küche von Anfang an genau die
                      doch alles in einem und das
                      noch punktgenau auf das eigene
                                                        eine riesige Auswahl an Küchen
                                                        von Luxus bis Standard für jeden
                                                                                              Sie nicht nur eine Küche, die
                                                                                              optimal in ihr Haus, sondern                       +49 49
                                                                                                                                                 +49  49 53/92
                                                                                                                                                         53/92 39
                                                                                                                                                               39 14-0
                                                                                                                                 Richtige ist. Das gilt übrigens
                                                                                                                                 auch für das Bad. Denn bei
                                                                                                                                                                  14-0                                                                                  www.vosse-immo.de
                                                 UNDE
                      Zuhause zugeschnitten… und        Anspruch, sondern auch eine           auch zu Ihnen passt. Das fängt     KWB gibt es jetzt neben über 40

                                                                                                                                                     info@kwbunde.de
                      zwar nicht nur was die Maße       wirklich kompetente Beratung.         zum Beispiel bei der Frage an      Musterküchen auch eine riesige

                                                                                                                                                     info@kwbunde.de                                                                              Nl: Leer - Ruhrgebiet - Baden-
                      angeht, sondern auch passend      Jan Groen und Andreas Klahsen         - wie viele Personen sich täg-     Auswahl an Badmöbel…natür-
                                                                                                                                                                                                  t: Jan Groen (rechts) und Andreas
                      zu der alltäglichen Nutzung und   sind nämlich Küchen-Profis mit        lich in der Küche wohlfühlen       lich ebenfalls mit individueller   Küchen sind ihre Leidenschaf
                                                                                                                                                                                                           Hier gibt es von Luxus bis
                                                                                                                                                                    Klahsen vom KüchenWohnhausBunde.

                                                                           geht!t!
                      den ganz persönlichen Bedürf-     Leidenschaft… haben bereits           sollen oder wie oft der Backofen   Planung und Beratung. Denn
                                                                                                                                                                                                          Ausstellungsküchen.

                                                              noch bes
                                                 ... weil gut noch      er geh
                                                                   bessser                                                                            www.kwbunde.de
                                                                                                                                                                    Standard übrigens auch viele günstige

                                                                                                                                                                                                                                                  Würtemberg - Groningen (NL)
                      nissen. Von so etwas kann man     selbst als Küchenmonteure ge-         wirklich gebraucht wird? Reicht    Küche und Bad von KWB: Das                                                              Foto: Himstedt

                                                ... weil gut                                                                                         www.kwbunde.de
                      nur träumen? Von wegen! Beim      arbeitet, wissen also schon bei       da vielleicht ein Kompaktherd      passt!

  Weil Gutes
  Weil Gutes noch
             noch besser
                  besser geht
                         geht
      8    Küchen und  Badmöbel von KWB: Das passt!
                   rheiderländer ZEITGEIST :: Von der Wiedergeburt einer Lebensader
           Küchen und Badmöbel der
                               von    KWB: Das passt!
ne per-   KüchenWohnhausBunde (KWB)Planung worauf es ankommt                                                                      oder muss es einer mit mehreren
wertige
ne per-   im Gewerbegebiet Bunde-West
          KüchenWohnhausBunde   (KWB)                      undPlanung
                                                           der legen größten
                                                                       woraufWert auf eine
                                                                             es ankommt                                          Einschüben
                                                                                                                                 oder muss es sein.
                                                                                                                                              einer So
                                                                                                                                                    mitkönnen Sie
                                                                                                                                                        mehreren
 esign?   werden Ihre Küchenträume Re-                      wirklich              umfassende                  persön-             sich sicher sein, dass Ihre neue
GESCHICHTE & GESCHICHTEN - Werbung im und für das Rheiderland | Persönlich ...
BOTSCHAFTER DES RHEIDERLANDES
                                                    Der Heidjer Kinderchor

W
             eener/Stapelmoorer-                                                                     Der ehemalige Lehrer, Gründer
             heide. (Fast) am An-                                                                   und Leiter des „Heidjer Kinderchors“,
             fang war ein Kirchen-                                                                  Geerd Müller blättert und liest in
             kampf in Burlage, der                                                                  Erinnerungen. Foto: Giermanns
letztlich die Voraussetzung schuf,
dass Jahre später nach und nach                                                                      sich ein Vertrauensverhältnis, das
mehr als hundert Kinder aus dem                                                                      die Basis für Größeres war, ohne
Rheiderland bundesweit bekannt                                                                       dass zunächst jemand an ein irgend-
wurden, Mädchen zumeist, die                                                                         wie geartetes außerschulisches En-
heute Mütter und teils schon Groß-                                                                   gagement dachte.
mütter sind und ihren Kindern und                                                                        Der Lehrer hatte inzwischen ge-
Enkeln von ihren Erlebnissen mit                                                                     heiratet, und seine Frau gebar die
dem „Heidjer Kinderchor“ erzäh-                                                                     Töchter Silke und Wiebke, und deren
len können. Geerd Müller heißt der                                                                  „musikalische Vorbildung“, scheint
Mann, der das zwischen 1976 und                                                                      indirekt bereits an deren Wiege be-
1993 möglich machte, nachdem                                                                         gonnen zu haben. „Ich habe ihnen
er eher zufällig und nicht geplant                                                                   abends vorgelesen, und meine Frau
Hauptlehrer an der Schule in Sta-                                                                    hat ihnen zunächst vor- und später
pelmoorerheide geworden war.                                                                         mit ihnen alle gängigen Volkslieder
                                                                                                     gesungen.“ Deshalb musste der Leh-
„Als ich nach Stapelmoorerheide                                                                      rer seine Mädchen auch nicht lange
 kam, waren die Schülertoiletten verschlossen, der Spielplatz lag       bitten, als er vom Leiter des damals noch existenten Akkorde-
 an der Straße, mit Hecke und Zaun abgesperrt und man sagte             onorchesters gefragt wurde, ob er nicht einige Kinder in der
 mir, dass die Schüler Äste von den Bäumen rissen“. Ab sofort           Schule habe, die zur Akkordeonmusik singen wollten. Silke, die
 war nichts mehr verschlossen, Hecke und Zaun wurden ent-               älteste, war damals schon eine der Akkordeonspielerinnen, so
 fernt und eine Heidepflanze ersetzt, die die Schüler aus der Hei-      dass es für sie kaum eine Umstellung bedeutete, jetzt auch mit
 de geholt hatten und selbst einpflanzten. Den Spielplatz ließ er       anderen Kindern zu singen. Man probte, spielte Akkordeon und
 nach hinten verlegen und baute teils in Eigenleistung und vom          sang, dann löste sich das Akkordeonorchester auf, die singen-
 Hausmeister unterstützt zum Turngarten um, in dem sich die             den Kinder blieben, und der „Heidjer Kinderchor Weener“ war
 Kinder an allerlei originellen Spiel“geräten“ austoben konnten.        gegründet.
 Den Lehrergarten, der früher für die Versorgung der Lehrerfa-              Sie hatten sich zusammengefunden, ohne zu ahnen, wie
 milie wichtig gewesen sein mochte, halbierte er und wies je-           begehrt sie bald sein würden. Wie war das möglich? Sie wa-
 dem Mädchen und Jungen eine Parzelle zu, in der sie „am Tag            ren weder überdurchschnittlich musikalisch, noch gab es eine
 des Baumes“ ihre persönlichen Setzlinge pflanzten. „Jetzt wur-         Tradition des Chorgesangs von Kindern in Stapelmoorerheide
 de nichts mehr zerstört, jeder achtete auf seine Bäumchen, und         oder eine besondere musikalische Förderung. „Es gab Chöre,
 es wurden keine Äste mehr von den Bäumen gerissen.“                    die größere gesangliche Qualität hatten als wir, beispielsweise
     Dies alles und vielleicht weitere Maßnahmen ließ die Kin-          konnten wir mit dem Chor der Leeraner Gymnasien nicht mit-
 der eine neue Lernatmosphäre empfinden, die sie zwar nicht             halten“, sagt Müller, „aber wir waren natürlich, deshalb waren
 von den üblichen schulischen Verpflichtungen entband, aber sie         wir beliebt, selbst dort, wo man uns nicht verstand, weil wir
 spürten, dass sie vom Lehrer gemocht wurden; es entwickelte            nur plattdeutsche Lieder sangen. Wir sangen keine falsche Note,
                                                                        was man von vielen anderen Chören nicht sagen kann.“ Eben
                                                                        weil sie ausschließlich plattdeutsch sangen, hatten sie so etwas

                  Baarrtzz                                              wie ein Alleinstellungsmerkmal.
                                                                            Von 1976 bis 1993 war der „Heidjer Kinderchor“ ein Begriff
                                                                        im Rheiderland, dann war er Geschichte. Mehr als 100 Kinder
                                                                        hatten im Laufe der Jahre zigtausende Menschen mit ihrem Ge-
                                                                        sang erfreut, und manchmal mögen ihnen vielleicht sogar Mil-
                                                                        lionen zugehört haben, wenn ihre Lieder im Rundfunk gespielt
                                                                        wurden oder wenn ihre Auftritte im Fernsehen übertragen wur-
                                                                        den. Weil aus Kindern Jugendliche werden, deren Sinn nach der

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                                                                        Konfirmation nicht mehr unbedingt nach singen in einem Kin-
                                                                        derchor steht, schieden immer wieder Sängerinnen und Sänger

         richtig
                                                                        aus, die nach und nach zu Stützen des Gesangs des Kinderchors
                                                                        geworden waren. Dafür mussten immer wieder junge Kinder
  tAltbausanierungJN     tNeubautenUmbauten                      an den Chor herangeführt werden, was einerseits stetig neue
  *OOFOVOE"V•FOCFSFJDI JN*OOFOVOE"V•FOCFSFJDI                  Anforderungen an den Chorleiter stellte. Erleichtert wurde ihm
                                                                        dies durch den Erfolg und die überregionale Anerkennung, die
                                                                        der Chor bald genoss, was es für viele Kinder, auch aus den
                0CFSøFUNFSTUSBt26844 Jemgum
                                                                        Nachbarorten, erstrebenswert machte, dabei zu sein.
           5FMt'BY
           5F
 XXXKKPIBOOFTCBBSU[EFt&.BJMUJTDIMFSFJ!  !KKPIBOOFTCBBSU[EF       Sucht man im Archiv der Rheiderland Zeitung (RZ) nach In-
                                                                        formationen über den Chor, dann zeigt die Suchmaschine 266

                                                                                             rheiderländer ZEITGEIST :: Botschafter des Rheiderlandes   9
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Treffer an, darunter umfangreiche Artikel und viele, die auf
                                                                        herausragende Ereignisse hinweisen. Ein Beleg für die Unter-
                                                                        stützung, die der Chor in seiner Heimat genoss, lieferte ein RZ-
                                                                        Bericht aus dem Jahr 1977, demzufolge der Chor vom Heimat-
                                                                        verein „stilechte Holzschuhe“ geschenkt bekam. In jenem Jahr
                                                                        war zu lesen, dass die Kinder inzwischen so große Fortschrit-
                                                                        te gemacht hätten, dass sie sich „an die Öffentlichkeit wagen“
                                                                        könnten. Noch hielt sich die Bekanntheit des Chors in Grenzen.
                                                                        Zum Ziel des Chores sagte dessen Leiter Geerd Müller damals,
                                                                        sei nicht die „Konzertreife“ sondern das Zusammenkommen
                                                                        und das gemeinsame Singen. Dazu steuerte er auch selbst ge-
                                                                        textete Lieder bei, die von seiner damals zehnjährigen Tochter
                                                                        vertont wurden. „Der Chor singt frisch, fröhlich und hell“, war
                                                                        damals zu lesen, und: „Der Chor tritt in einheitlicher Tracht auf,
                                                                        die die Schneiderinnen – die Mütter der Kinder – dem ostfriesi-
                                                                        schen Vorbild nachempfunden haben: Schwarzer Manchester-
     Silke Müller, Tochter des Chorleiters, begleitete die jungen       Stoff, rot abgesetzt.“
     Sängerinnen und Sänger auf dem Akkordeon; zudem schrieb sie            Im Dezember des Folgejahres deutete sich an, dass der Chor
     die Noten für manches Lied, das ihr Vater getextet hatte.          inzwischen über die Grenzen Ostfrieslands hinaus bekannt war:
                                                                       „Heidjer Kinderchor singt bald vor dem Kölner Dom“, war da-
                                                                        mals zu lesen. Im Mai 1979 warben die jungen Sängerinnen und
                                                                        Sänger im Düsseldorfer Kaufhaus Horten für die Stadt Weener
                                                                        und für das Rheiderland.
                                                                            Am 1. und 2. Mai 1981 feierte der Chor sein fünfjähriges Be-
                                                                        stehen und stellt aus diesem Anlass seine erst Langspielplatte
                                                                        vor. In dem damals veröffentlichten RZ-Bericht heißt es: „Mitt-
                                                                        lerweile hat der Kinderchor nicht nur in Ostfriesland, sondern
                                                                        in Köln bei den Butenostfriesen, in Düsseldorf, in der Lünebur-
                                                                        ger Heide und im benachbarten Holland gesungen. Höhepunkt
                                                                        war der erste Fernsehauftritt im Frühjahr 1980 in der ‚Aktuellen
                                                                        Schaubude Hamburg’. Am 4. September 1981 erfuhren die RZ-
                                                                        Leser, dass der Heidjer Kinderchor am darauf folgenden Sonntag
                                                                        auf der Funkausstellung in Berlin singen und das Zweite Deut-
                                                                        sche Fernsehen den Auftritt übertragen werde.
                                                                            Im Jahr 1983 stand der nächste Höhepunkt an. Aus mehr als
                                                                        400 Einsendungen waren die Heidjer einer von 29 Kinderchören,
                                                                        die sich – per eingesandtes Tonband – für die Zwischenrunde
                                                                        eines bundesweiten Wettbewerbs für Kinderchöre qualifizier-
     Auch im Radio waren jungen Sängerinnen zu hören; die               ten. Per Postkarte bestimmten die NDR-Hörer den Heidjer Kin-
     Aufnahme deutet an, dass viele Schülergenerationen Spaß am         derchor als einen von acht Teilnehmern an der Endausscheidung.
     Chorgesang hatten.                                                 Mit einem Durchschnittsalter von elf Jahren war der Chor aus
                                                                        dem Rheiderland in Saarbrücken mit Abstand der jüngste. Zwi-
                                                                        schen den „Laien-Chören“ traten „Profis“ wie die „Regensbur-
                                                                        ger Domspatzen“ auf; dieser Chor wurde damals von Dr. Georg
                                                                        Ratzinger, Bruder des spätern Papstes geleitet. „Dr. Ratzinger
                                                                        kam nach der Veranstaltung auf mich zu, klopfte mir auf die
                                                                        Schulter und sagte: ‚Das habt ihr toll gemacht’.“, erinnert sich
                                                                        der ehemalige Chorleiter. (Nach Erkenntnissen aus dem Jahr
                                                                       2016 wurden junge Sänger der „Domspatzen“ über Jahrzehnte
                                                                        sexuell missbraucht und misshandelt, auch während der 30 Jah-
                                                                        re, die der Chor von Dr. Georg Ratzinger geleitet wurde.)
                                                                            Am Heiligen Abend des Jahres 1986 waren die jungen Sänge-
                                                                        rinnen aus dem Rheiderland erneut im Fernsehen zu sehen und
                                                                        zu hören; zehn Monate später stellten sie eine Musikkassette
                                                                        mit neu eingespielten Liedern vor, eine weitere Schallplatte war
                                                                        in Vorbereitung. Es folgten viele weitere Auftritte, und als sich
                                                                        die Sängerinnen und Sänger im Jahr 1992 beim Weihnachtsmann
                                                                        musikalisch bedankten, war in der RZ zu lesen, dass der Heidjer
                                                                        Kinderchor bis dahin 200 Mal aufgetreten war. „Dann war die
                                                                        Luft raus“, sagt Geerd Müller, und im Jahr 1993 wurde der Chor
                                                                        aufgelöst.
                                                                        Zur Goldenen Hochzeit von Renate und Geerd Müller schenkten
                                                                        die Sängerinnen dem Paar ein Album, dass an jene Zeit erinnert,
     Entspannt genießen einige der kleinen Sänger und der Chorleiter in der die heutigen Mütter und Großmütter dank seiner und
     die Kamin-Atmosphäre, später zierte das Motiv eine der             dank ihrer unverzichtbaren Arbeit im Hintergrund auf die große
     Schallplatten, die der Chor herausbrachte.                         Bühne traten und unvergessliche Erlebnisse hatten, von denen
                                                Fotos: Sammlung Müller sie noch ihren Urenkeln erzählen werden.

10    rheiderländer ZEITGEIST :: Botschafter des Rheiderlandes
Z wei       TEIL

                                                                                                                                   Während dieser Sturmflut
                                                                                                                                  brach auch der Deich
                                                                                                                                  der Ems, und weite Teile
                                                                                                                                  des Hinterlandes wurden
                                                                                                                                  überschwemmt.
                                                                                                                                  Foto: Sammlung Andreeßen

                                                            HEINRICH ROSKAM
                                                                         Blick auf Weener um 1906

     I
                n der ersten Folge der zweiteiligen „Er-                                                          aber noch nicht so hoch auf, wie die nächste
                innerung an meine Jugendzeit“ blickten                                                            in der folgenden Nacht. Sonderbar war es aber,
                der spätere Landwirt, Deichrichter, Hei-                                                          dass die Nachmittagsflut nur gering durch die
                matforscher und Gründer des Heimat-                                                               Ebbe beeinflusst wurde. Das Wasser fiel nur so-
      vereins Overledingerland, Heinrich Roskam in die                                                            weit, dass der Bürgersteig frei wurde. Als dann
      Wirtschaftsgeschichte des damaligen „Flecken“                                                               die Flut wieder einsetzte und der Wind sich
      Weener und auf die Sturmflut im Jahr 1901. Jetzt                                                            wieder verstärkte, stieg das Wasser so mächtig
      erinnert er sich an die Überschwemmungskatast-                                                              und ungewohnt schnell, dass der Nachtwäch-
      rophe des Jahres 1906. An die Sturmflut des Jahres                                                          ter, der selbst am Hafen wohnte, seinen Notruf
      1901 hatte der damals knapp vierjährige Heinrich                                                            ‚Hochwater’ nicht mehr überall vor allen Häu-
      Roskam kaum Erinnerungen, aber:                                                                             sern anbringen konnte.

      Besser erinnere ich mich an die Flut in der                                                                 In unserem Hause waren drei Türen und zwei
      Nacht vom 12. auf den 13. März 1906, die von                                                                Fenster zu ‚schütten’. Mit den Türen wurden
      niederländischen Wissenschaftlern später                                    Heinrich Roskam, Landwirt,      mein Großvater und ich, weil wir uns ange-
      mit einem Seebeben und dem Erdbeben von                                     Bürgerwissenschaftler und       kleidet schlafen gelegt hatten, noch halbwegs
      San Franzisko in Verbindung gebracht wurde.                                 Deichrichter, wuchs bis zum     fertig. Wir hatten aber keine Zeit mehr, die
      Schon am Nachmittag des 12. März mussten                                    15. Lebensjahr in Weener auf.   Ritzen mit Pottklei (Ton) zu verschmieren, wie
      wir die Schütten einsetzen. Diese Flut stieg                                Foto: Sammlung Andreeßen        das sonst üblich war, und die Fensterschütten

                                                                                                                        Altenzentrum
                                                                                                                     Rheiderland gGmbH
. Gebäude. Gebäude und Inventar
             und Inventar
         . Bausparen
                                            . Hinterbliebenenvorsorge
                                       . Hinterbliebenenvorsorge
                                            . Gesundheitsvorsorge
                                                                                                          DDas Haus im Rheiderland:
. Bausparen                            . Gesundheitsvorsorge                                                      • vollstationäre Pflege
         .. Altersvorsorge                  .. Kfz und Mofa
. Altersvorsorge
            Gebäude und Inventar       . Kfz und
                                               Hinterbliebenenvorsorge
                                                   Mofa
         .. Bausparen
            Absicherung der Arbeitskraft.   .. Gesundheitsvorsorge
                                               Rechtsschutz                                             • Kurzzeitpflege • Verhinderungspflege
. Absicherung     der Arbeitskraft        Rechtsschutz
         . Altersvorsorge                       . Kfz und Mofa
         . Absicherung der Arbeitskraft         . Rechtsschutz                                          • Betreutes Wohnen • Altenwohnungen
                                                                    Starke
                                                                 Stark
                                                                            Mark .
                                                                                 e Sta                             • Wohnen mit Service
                        Hilde van Hoorn                               e Ma              rke P
                                                                                             artner.
                Hilde van Hoorn
                      Bauspar- und                                  Stark
                                                                            rke. S
                                                                          e Ma
                                                                                   tarke
                                                                                           Partn
                                                                                                                 • Senioren-Servicebüro
                        Finanzierungsfachfrau                                                    er.
                Bauspar-Finanzierungsfachfrau
                                                                               rke. S
                           und van Hoorn
                         Hilde
                         Geschäftsstellenleiterin
                                                                                      tarke
                                                                                            Partn
                                                                                                  er.           • Catering & Mittagstisch
                Finanzierungsfachfrau
                         Bauspar- und
                         Kirchring 4 . 26831 Bunde
                         Finanzierungsfachfrau
                Geschäftsstellenleiterin                                                                      • Internet-Café für Senioren
                         Telefon: 04953 919010 . Telefax: 04953 919012
                         Geschäftsstellenleiterin
                Kirchring 4 . 26831     Bunde
                                   4 . 26831. Bunde
                Telefon: Kirchring
                          04953 919010         Telefax:
                                                   .    04953 919012
                        Telefon: 04953 919010 Telefax: 04953 919012                                          Mühlenstraße 10 a • 26826 Weener
                                                                                                                 Telefon: 0 49 51 / 91 09 - 0

                                                                                                                               rheiderländer ZEITGEIST :: Heinrich Roskam   11
einzusetzen. Dieses hatte dann später, als die Flut höher stieg,
     zur Folge, dass wir mit langen Stangen von der Etage aus die
     Fenster beobachten mussten, damit nicht Treibholz die Fens-
     ter zertrümmerte. Das salzige Wasser drang durch die un-
     verschmierten Türschütten und Fensterritzen ins Innere des
     Hauses. Meine Mutter war damit beschäftigt, an Matten und
     Teppiche zu retten, was noch zu retten war. Unser Keller stand
     bald voll Wasser. Wir schlugen die Kellerfenster ein, um zu ver-
     hindern, dass der darüber liegende Fußboden auftrieb. Um fest-
     zustellen, wo das viele Wasser, das durch die Hintertür wieder
     abfloss, herkäme, öffnete ich die Haustür und erschrak, als mir
     das Wasser mit großem Schwall entgegenschlug. Das Wasser
     ging schon über die Schütten.

     Das war die höchste Alarmstufe! Das hatten wir noch nicht
     erlebt. Wir befürchteten das Schlimmste, als unverhofft und
     plötzlich Ebbe eintrat. Mein Großvater sagte erleichtert. ‚Nu is
     de Diek brooken!’ Als es am anderen Morgen hell wurde und
     sich das Wasser wieder verlaufen hatte, ging ich auf Erkundung
     aus. In der Schule waren die Kinder vom Hafen nach solchen
     durchwachten Nächten entschuldigt.
                                                                     Diese Aufnahme entstand vermutlich am 13. März 1906 im
     Die Bürgersteige und Straßen beiderseits des Hafens waren mit Hafen von Weener, nachdem das Wasser wegen mehrerer
     einer hohen Schlammasse und mit Treibholz bedeckt. Ganze Deichbrüche unerwartet schnell zurückgewichen war. Fotos (2):
     Schnittholzstapel, der damals noch gut funktionierenden Säge- sowas@rheiderland.de
     rei von Penon, waren vom Stapelplatz fortgetrieben. Der Deich
     an der Hafeneinfahrt wies an der Nordseite elf Deichbrüche und ausgebaut werden. Dazu fehlten die Voraussetzungen, weil im-
     Kappenstürze auf. Überall war ‚Land unter’. Das einige Jahre mer noch das Siel der Weener-Stapelmoorer Sielacht vorhanden
     vorher gebaute ‚Bollwerk’, als Außenha-                                             ist. So war es Weener bis heute verwehrt,
     fen für Weener gedacht, hatte sich zum                                              gleich Leer und Papenburg, einen tide-
     Teil aus seinen Verankerungen gerissen                                              freien Hafen zu schaffen. Das Leben We-
     und war die Ursache eines gefährlichen            Das war die höchste               eners pulst nicht mehr am Hafen. Die Zeit
     Deichbruchs im Emsdeich. Auch hier,                                                 der Torfschiffe ist vorbei.
     also im Süden des Hafens, war alles Land        Alarmstufe! Das hatten
     unabsehbar und hoch überschwemmt.                wir noch nicht erlebt.             In der nächsten Ausgabe dieses Magazins
     Wohl wegen der Breite des Deichbruches                                              beleuchten wir die Flutkatastrophe des
     hatte sich ein Kolk gebildet, aber der Sand         Wir befürchteten                Jahres 1906 aus der Perspektive des Archivs
     lag meterhoch über den Wiesen und Wei-            das Schlimmste, als               der Rheiderland Zeitung.
     den hinter dem Deich.
                                                    unverhofft und plötzlich
     Trotz seiner Unrentabilität wurde das vor-          Ebbe eintrat                        IN DER RHEIDERLAND ZEITUNG WAR
     hin benannte Bollwerk wieder erneuert.                                                  ÜBER DIESE KATASTROPHE UNTER ANDE-
     Wohl schon vorgeplant, wurden die Ems-                                                  REM ZU LESEN:
     deiche erhöht und die jetzt (im Jahr 1970,
     Red.) noch vorhandene Schutzschleuse gebaut. Fortan brauch-        Die Sturmflut, die uns die Nacht zum Dienstag gebracht hat,
     ten die Hafenbewohner von Weener nicht mehr auf die Sturm-         wird in unserem Flecken noch lange das wichtigste Gesprächs-
     tiden zu achten. Es kehrte Sicherheit ein. Die Schutzschleuse      thema bilden; die Schrecken dieser grausigen Stunden wer-
     konnte aber damals wie heute nicht zu einer Kesselschleuse         den von den zunächst Beteiligten wohl Zeit ihres Lebens nicht

      MÖBELLHAUS
      MÖBELLHAUS                                                               Unsere Leistungen
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                                                                                                            und Team
                                                                                                          Landschaftspolder 5
                                                                                                             26831 Bunde
                                                                          AMBULANTER                   Telefon: (0 49 59) 91 57 60
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12    rheiderländer ZEITGEIST :: Heinrich Roskam
durchgeführt worden ist, ist diese Wendung zum Schlechteren
                                                                 festzustellen. Der verkürzte und begradigte Flusslauf beschleu-
                                                                 nigt den Abfluss des Wassers hierher. Das wird in noch stärke-
                                                                 rem Maß der Fall sein, wenn erst der Deichdurchstich bei Mark
                                                                 erfolgt ist, der in den nächsten Tagen geschehen soll. Ein weite-
                                                                 rer beachtenswerter Umstand ist die Eindeichung der Stadt Leer
                                                                 im Anschluss an ihre Hafenbauten. Diese Deiche haben sich aufs
                                                                 Beste bewährt, und Leer ist diesmal vor großem Schaden be-
                                                                 wahrt geblieben. Früher bildete das dortige Gelände ein weites
                                                                 Becken, dass einen großen Teil der auf fließenden Flutmassen
                                                                 aufnahm.

                                                               Im Folgenden geht der Redakteur auf die weiteren bevorstehen-
                                                               den Maßnahmen zur Begradigung und Vertiefung der Ems und
                                                               das damit weiter steigende Gefährdungspotenzial für Weener
                                                               und das Rheiderland hin. Zwar begrüße man alle Maßnahmen,
                                                               die dazu führen, dass die Häfen von Leer und Weener von im-
                                                               mer größeren Schiffen angelaufen werden könnten, aber es sei
                                                               dringend geboten, für Schutzmaßnahmen zu sorgen. Das zer-
                                                               störte Bollwerk müsse erneuert werden, vor allem sei es gebo-
 In diesem Haus am Hafen von Weener mit der Nummer 21         ten, die bereits zugesagte Schutzschleuse zu bauen. Außerdem
kämpften der Großvater und sein Enkel Heinrich Roskam in der   müssten die Menschen von der Regierung entschädigt werden,
Nacht vom 12. auf den 13. März 1906 gegen das Hochwasser.      die durch die Sturmflut Schaden erlitten hatten. „Einige Fami-
                                                               lien – im Ganzen 50 Personen – mussten ihre zerstörten oder
                                                               verwüsteten Wohnstätten verlassen und sich ein Quartier im
                                                               Armenhause oder in den von Privatleuten zur Verfügung gestell-
vergessen werden. Nach den nunmehr vorliegenden Nachrich- ten Räumlichkeiten einweisen lassen. So mussten allein drei Fa-
ten über die durch das Unwetter verursachten Verheerungen milien in einem kleinen Häuschen an der Burgstraße unterge-
hat unser Kreis wieder am meisten gelitten. Wie hoch diesmal bracht werden.“
der Wasserstand gewesen ist, ersieht man aus folgendem: Bis
zu der großen Flut vom 28. Januar 1901 war die vom 31. Janu-
ar 1877 die höchst bekannte. Bei ihr war der Wasserstand 4,11

                                                                                Diakoniestation
Meter über Flutnull, gleich 2,77 Meter über gewöhnliches Hoch-
wasser; am 28. Januar 1901 wurden 4,25 Meter über Normalnull
gemessen, gleich 2,91 Meter über den gewöhnlich Höchstwas-
serstand, und bei der letzten Flut in der vorvergangenen Nacht                  Weener e. V.
stieg das Wasser auf 4,38 Meter über Normalnull, gleich 3,04
Meter über den gewöhnlichen Höchstwasserstand.

Seit der Erbauung der Emsbrücke sind unterhalb derselben drei-
mal größere Deichdurchbrüche erfolgt, während die Deiche
oberhalb der Brücke standhielten. Diese verschiedenen Tatsa-
chen beweisen, dass die Wassermassen, die durch die Fluten
heran gewälzt werden, immer umfangreicher und darum un-
serem Flecken und den an der Ems liegenden Plätzen unseres        Häuslicher Pflege-                Tagespflege
Kreises immer gefährlicher werden. Was ist die Ursache hier-      dienst                            Öffnungszeiten:
für? Seitdem die Kanalisation der Ems von Meppen abwärts          • Grundpflege                      Mo.- Fr. 8.00 - 17.00 Uhr
                                                                  • Behandlungspflege               • Betreuung, Aktivierung

  69 Jahre                                                        • Verhinderungspflege             • gemeinsames Singen,

             eh a u s im R h ei d er la n d !                     • Betreuung/ Hauswirtschafts-
                                                                                                      kommunizieren

           d
   Ihr Mo ten Marken                                                hilfe
                                                                  • Mahlzeitendienst
                                                                                                • Versorgung und Pflege
                                                                                                • gemeinsame Mahlzeiten
 Das Haus der g
                    u
                        mit der groß
                                          en Auswahl              • Altenwohnungen                  • Spaziergänge und Ruhe-
                                                                                                      oasen in unserem schönen
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                                                                   info@diakoniestation-weener.de
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                                       erheide
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                                         - 28 83
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                                                                                                rheiderländer ZEITGEIST :: Heinrich Roskam   13
1817

         Wa$ vor 200 Jahren im Rheiderland amtlich war
     T    ODESFÄLLE
          Am 27. Dezember 1816 starb in Heinitzpolder die neunjähri-               J
                                                                            emgum, 21. Januar 1817:
                                                                            „Gerichtliche Vorladung. Der Tagelöhner Siemon Areis in
     ge Gesine Agena; der vierjährige Siben Muntiga verschied am 2. Jemgum hat sich vor beinahe acht Jahren verheirathet, jedoch
     Januar 1817 in Ferstenborgum.                                     solche vor sieben Jahren wieder verlassen und bis jetzt von sei-
                                                                       nem Aufenthalte keine Nachricht gegeben, auch für den Un-

     H    ALTE                                                         terhalt seiner Ehefrau nicht weiter gesorgt. Da nun nach dem
          Im Januar 1817 wurde berichte, dass im Dezember des Vor- Antrage der Ehefrau Greetje Harms und der wegen böslicher
     jahres sieben Schiffe in Halte festgemacht hatten. Sie kamen Verlassung angestellten Ehescheidungs-Klage, die öffentliche
     aus Amsterdam, Bremen und Hamburg und brachten Eisen, Vorladung des Siemon Aries erkannt worden; so wird solcher
     Gerste, Wein, „Blätter- und Stengel Tokack“, Theer, Thran und hierdurch öffentlich vorgeladen, sich spätestens innerhalb drei
     Oel. In den Frühjahrsmonaten erhöhte sich die Zahl der ein- und Monaten und zwar termino den 30. April, Vormittags 10 Uhr,
     auslaufenden Schiffe auf das Drei- bis Vierfache, in Halte wie in coram Deputato, "Herrn Assessor Kempe hieselbst zu melden
     Weener.                                                           und die wider ihn gestellte Klage zu beantworten, unter der
                                                                       Warnung: das sonst obige Thatsachen . . . für eingestanden er-

     W      EENER                                                      achtet, darnach die Ehe mit Greetje Harms durch richterlichen
            Reger Betrieb herrschte zur selben Zeit im Hafen von We- Ausspruch getrennt und er, der Siemon Aries, für den schuldi-
     ener. Acht Schiffe liefen ein, sie kamen aus Bordeaux, Amster- gen Theil erkläret werden solle.“
     dam, Bremen und Hamburg und brachten Wein, Pflaumen Thee
     und Stückgüter. Noch reger war der Schiffsverkehr ab Weener.
     28 Schiffe verließen im Dezember 1816 den Hafen Leer teils in                 H
                                                                            atzumer-Fehn: Am 14. August 1810
                                                                            war in Hatzumer Fehn der Landwirt Ollig Peters Krommin-
     Richtung Nordsee, teils ins Landesinnere. Meist transportierten ga verstorben. Sieben Jahre später wurde über dessen Nachlass
     sie Hafer, Gerste oder Weizen; auf einer Reise nach Haselünne der Konkurs eröffnet.
     hatte Kapitän Schepers (Papenburg) außer Hafer auch Käse und
     Butter geladen. Andere Schiffe fuhren flussaufwärts nach Gre-
     ven (/ Schiffe), Rheine, Haselünne und Lingen. Andere Kapitäne
     steuerten ihre Schiffe nach London oder Amsterdam.
                                                                                   W
                                                                              eener, 31. Januar 1817: „Nach dem vom hiesigen wohllöb-
                                                                              lichen Landgerichte am 17ten dieses erlassenen Commis-
                                                                       sario, sollen die von dem hieselbst heimlich entwichenen jüdi-
                                                                       schen Kaufmann Isaac Abraham Weinberg zurückgebliebenen

     H    ATZUM                                                        Güter, bestehend in verschiedenen Meubeln und Hausgeräthen,
          war zur selben Zeit „Zolldistrikt“. Hier wurden fünf Schiffe Leinwand und Betten, Kleidungsstücken u.s.w. … bei dessen Be-
     registriert. Unter anderem eines aus Hamburg, das Thee und hausung öffentlich verkauft werden.“
     Talg nach Papenburg brachte, eines transportierte Holz aus
     Norwegen nach Papenburg, aber auch der Kapitän, der Weizen
     von Ditzum nach Leer brachte, musste seine Ware verzollen.                    B
                                                                             onderhammrich, 19. Februar 1817 . „Die Vormünder über
                                                                             weiland Eheleute Philippus Lubbers und Greete Harms zu
                                                                       Bonderhammrich, minorenne Erben, sind . . . Willens, ihre Cu-

     B     UNDE                                                        randen Mobilien, als: Tische, Spiegel, Stühle, Kupfer, Messing,
           Im November 1816 war der Gastwirt Willm Harms Swalve, Zinn, Eisen, Kisten, Kasten, Bettzeug; sodann Wagen, Egge,
     und für Januar 1817 wurden die potenziellen Erben zwecks Rege- Pflug, eine groß und eine kleine Looike, zwei Pferde, fünf Kühe,
     lung der Ansprüche vor das Landgericht Weener geladen.            und was mehr zum Vorschein kommen wird . . . verkaufen zu
                                                                       lassen.“

             
                                                                                                          Ihr Partner in
                                              
                                              

               Wir suchen dringend Einfamilienhäuser
                             zum Verkauf im Rheiderland.
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                                            Westerstr. 18, 26826 Weener
         
         
                                                                                                      Tel.: 0 49 53 - 81 10
         
         
         

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         www.reisebuero-rheiderland.de • Tel.: (0 49 51) 91 060

14    rheiderländer ZEITGEIST :: Was vor 200 Jahren im Rheiderland amtlich war
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