Gesichter der Verantwortung - Arvato Systems
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Corporate Responsibility bei Bertelsmann Gesichter der Verantwortung Impressum Herausgeber Bertelsmann SE & Co. KGaA Carl-Bertelsmann-Straße 270 33311 Gütersloh Verantwortlich Marie-Luise Kühn von Burgsdorff, Leiterin Corporate Responsibility & Diversity Management Projektleitung Thomas Hajduk, Manager Corporate Responsibility Gestaltung und Produktion TERRITORY CTR GmbH Bildnachweis Jan Voth (3), Privat (6, 7, 9, 10, 11, 17, 27, 29), Jörg Sänger (6, 19, 20, 21), Thorsten Scherz (6, 7, 13, 14, 15, 31, 33, 34), Frozen pic (6, 25, 26), Getty Images (1, 8, 36, 37, 38), tilman.schenk.tv (6, 23), Dana Zeber-Purcz (17, 23, 29) Rechte Vervielfältigung, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Bertelsmann SE & Co. KGaA. Papier Dieser Bericht wurde klimaneutral auf vollständig FSC-zertifiziertem Papier gedruckt. Kontakt Corporate Responsibility & Diversity Management Tel. +49 (0) 52 41-80-750 21 verantwortung@bertelsmann.de Für Bewerber Recruiting Services createyourowncareer@bertelsmann.de www.createyourowncareer.de ID-Nr. 1980359
2 3 Liebe Leserinnen Die Bertelsmann Essentials und Leser, Unser Ursprung und unsere Gesellschafter mit unseren Ideen für Medien, Dienstleistungen und Bertelsmann wurde 1835 von Carl Bertelsmann gegründet. Das Unternehmen wird bis heute privat geführt, wobei die Bildung begeistern wir unsere Kundinnen und Kun- Mehrheit der Anteile in die gemeinnützige Bertelsmann Stiftung eingebracht wurde. den – weltweit und Tag für Tag. Seit jeher sind die Grundlagen dieser Erfolgsgeschichte von Bertels- Unser Sense of Purpose mann unsere Grundwerte Kreativität und Unterneh- To Empower. To Create. To lnspire. Ermöglichen, Neues schaffen, begeistern – das wollen wir mit unserer Arbeit bei mertum. Sie fußen auf einer partnerschaftlichen Kul- Bertelsmann bewirken. Dieser Unternehmenssinn bietet Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie Führungskräften tur, die allen im Unternehmen den Freiraum bietet, ebenso wie unseren Kunden und Partnern Orientierung. Er dient als Leitlinie für unsere Arbeit als internationales Medien-, sich zu engagieren und die Zukunft unserer Geschäf- Dienstleistungs- und Bildungsunternehmen, mit der wir die Gesellschaft mitgestalten. te mitzugestalten. Unsere Essentials Unsere Unternehmenskultur wird gelebt, weil wir In einer sich immer schneller verändernden, zunehmend digitalen Welt ist die Art und Weise, wie wir arbeiten und Menschen suchen und fördern, die ihre Handlungs- miteinander umgehen, von größter Bedeutung. Unsere zentralen Werte Kreativität & Unternehmertum bestimmen unser spielräume nutzen und dabei in verantwortlicher tägliches Handeln. Durch ihr Zusammenspiel verstärken sie sich gegenseitig und bilden so die Grundpfeiler unserer Weise handeln: Diese Kolleginnen und Kollegen sind Unternehmenskultur, die auf Partizipation und Partnerschaft setzt. neugierig, hinterfragen Bestehendes, erkennen Chancen und setzen diese in die Tat um. Die einen nutzen digitale Angebote zum eigenverantwortlichen Lernen oder engagieren sich für Gleichberechtigung, andere wiederum sind akribisch der Wahrheit auf der Spur, um Falschmeldungen auszuschließen. Dieses vielfältige Engagement macht unsere Unter- nehmenskultur so lebendig. Kreativität Auf den folgenden Seiten stellen wir Ihnen einige Kolleginnen und Kollegen vor. Sie erzählen, was sie bei Bertelsmann und ihre Geschichten stehen bei- spielhaft für das vielfältige Engagement von vielen bewegt und antreibt, Verantwortung zu übernehmen. anderen. Lassen auch Sie sich von diesen Persönlich Kreativität ist das Fundament unseres Erfolgs. Ideen Unternehmerische Freiheit ist die Voraussetzung Sie kommen aus den unterschiedlichsten Bereichen keiten inspirieren! sind unsere Leidenschaft. Wir ermutigen zu freiem dafür, mit Mut, Weitblick und Entschlossenheit Risiken und Funktionen bei Bertelsmann. Gleichwohl verbin- und kritischem Denken. Wir stellen Althergebrachtes einzugehen, Ideen umzusetzen und Verantwortung zu det sie eine Unternehmenskultur, die jeden Einzelnen in Frage und erschließen neue Wege. Wir wissen, übernehmen. Gegenseitiger Respekt und Vertrauen ermutigt sich einzubringen. Diese Kolleginnen und dass auch Fehler Teil des kreativen Prozesses sind. bestimmen das Verhältnis zwischen unseren Mit Kollegen sind einige „Gesichter der Verantwortung“ So schaffen wir die Voraussetzung für Innovationen. arbeitern und zu unseren Geschäftspartnern. Dabei Die Vielfalt und Verschiedenheit von Menschen sind behalten wir das Kundeninteresse fest im Blick. Ihr Immanuel Hermreck entscheidend für Kreativität. Wir fördern den Aus Kooperation macht uns alle stärker. Wir investieren in Personalvorstand von Bertelsmann & tausch unterschiedlicher Meinungen, Kommunikation unsere Mitarbeiter, befähigen sie zu eigenständigen und Zusammenarbeit. unternehmerischen Entscheidungen und bieten ein gerechtes und gesundes Arbeitsumfeld. Wir übernehmen Verantwortung in der Gesellschaft und für unsere Umwelt – mit dem Ziel, eine bessere Zukunft zu gestalten. Unternehmertum Die Originalversion der Bertelsmann Essentials liegt in englischer Sprache vor. Übersetzungen sind in 12 Sprachen verfügbar.
4 #responsible 5 Kreativität, Unternehmertum und Inhalt die Initiative des Einzelnen Vertrauen, Freiraum und Übernahme von Verantwortung in der Zusammenarbeit prägen das Selbstverständnis von Bertelsmann bis heute. A 3 Vorwort 18 #diversity Immanuel Hermreck, us dem kleinen C. Bertelsmann „stärkste Kraft des Unternehmens“ ausmachte. Hier- Personalvorstand von Bertelsmann Neue Perspektiven eröffnen Verlag für religiöse Schriften, der für seien „Selbstständigkeit und Entscheidungsfreiheit Warum Marcus Koring an der 1835 in Gütersloh gegründet wur- die unerlässlichen Voraussetzungen“. „Bertelsmann Exchange Initiative“ de, ist sieben Generationen später teilgenommen hat ein Global Player geworden. Heute 5 Kreativität, Unternehmertum und Vielfalt – eine Bereicherung für alle umfassen die Geschäftsfelder von Bertelsmann Medien, Dienstleis- Heute wie damals bietet die Initiative des Einzelnen Wofür sich Ingrid Höver im tungen und Bildung. In jeder Phase Bertelsmann seinen Fundamente der Zusammenarbeit Netzwerk „be.queer“ engagiert seiner Entwicklung hat sich das Unternehmen tech- nologischen Neuerungen, sich wandelnden Nutzer- Mitarbeiterinnen und gewohnheiten oder Marktveränderungen gestellt und neue Herausforderungen gemeistert. Ein zent- Mitarbeitern Freiräume 6 Wer wir sind 24 #begreen raler Erfolgsfaktor dieser Geschichte von Kreativität und Unternehmertum ist die partnerschaftliche an und vertraut in ihre Gesichter der Verantwortung Unternehmenskultur: Vertrauen, Freiraum und Kreativität und ihr Grüner Daumen hoch! Übernahme von Verantwortung in der Zusammen- Wie Arjun Sharma sein Team für arbeit prägen das Selbstverständnis von Bertelsmann Unternehmertum. den Umweltschutz begeistert bis heute. 8 Was uns antreibt Umweltengagement in Serie Diese Unternehmenskultur geht zurück auf Reinhard Dieser Anspruch an Partizipation und eine partner- Kolleginnen und Kollegen über Wie sich das „UFA Green Team“ Mohn (1921–2009), der 1947 in fünfter Generation die schaftliche Zusammenarbeit im Unternehmen war Themen, die sie bewegen für nachhaltiges Handeln einsetzt Führung des Familienunternehmens übernahm. Der immer wieder handlungsleitend für Bertelsmann – Nachkriegsgründer schuf die Grundlagen für den und er ist es nach wie vor! Die Menschen in diesem rasanten Aufstieg und die Expansion des Verlagshauses. Magazin sind Botschafterinnen und Botschafter die- Mit seinen Überzeugungen stand Mohn in der ser Unternehmenskultur. Die Geschichten über ihr Tradition seiner Vorfahren und ihrer Fürsorge für die Engagement zeigen beispielhaft, welche Formen die 12 #learning 30 #truth eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Er veranker- „Initiative des Einzelnen“ zu Beginn des 21. Jahrhun- te die Traditionswerte eines partnerschaftlichen Mitei- derts annehmen kann. Die Verantwortungsthemen, Data Science – Lernen für die Detektive auf der Suche nach nanders in der Bertelsmann-Unternehmenskultur. die Bertelsmann und seine Mitarbeiterinnen und Mit- digitale Zukunft Wahrheit arbeiter heute bewegen, haben sich ebenso verändert Was Alexandra Kraft im „Udacity Was das „Verification-Team“ der „Im Mittelpunkt all unserer betrieblichen Überlegun- und weiterentwickelt wie Wirtschaft, Gesellschaft und Data Science Scholarship RTL Group antreibt, Bilder und gen steht der Mensch“ – mit diesen Worten begann das Unternehmen als Ganzes: Bertelsmann ist wachs- Program“ gelernt hat Nachrichten zu überprüfen seine Bertelsmann Grundsatzordnung, welche bereits tumsstärker, digitaler, internationaler und diversifi- 1960 Grundsätze für „die Arbeit und das Zusammen- zierter denn je. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Nachteil Vorurteil Wahr oder unwahr? leben in unserem Betrieb auf der Grundlage von gestalten diesen Wandel und übernehmen an ihrem Warum für Jan Altersten Wie das „Verification-Team“ Gerechtigkeit und gegenseitiger Achtung“ festschrieb. Arbeitsplatz und darüber hinaus Verantwortung. Heu- Fairness so wichtig ist Bilder und Nachrichten überprüft Neben Prinzipien der Unternehmensführung, Auf- te wie damals bietet Bertelsmann ihnen dafür Freiräu- stiegschancen und Gewinnverwendung widmete me an und vertraut in ihre Kreativität und ihr unterneh- er sich auch der „Initiative des Einzelnen“, die er als merisches Handeln. #
#responsible 9 #responsible Mehr als Was treibt Kolleginnen und Kollegen dazu an, nur ein Job verantwortungsvoll zu handeln? Die Motive dafür Für Veronica Valerio ist soziales Engage sind so vielfältig und so individuell wie die Welt ment ein wichtiger Teil ihres beruflichen und privaten Lebens. Als Manager of Cor Olaf Pack, von Bertelsmann. porate Giving kümmert sie sich mit ihren Arvato Supply Chain Solutions, Gütersloh Kolleginnen und Kollegen um die Abwick lung der finanziellen Beiträge und Buch spenden von Penguin Random House US Weg frei für Inklusion an Zwecke, die zu den Markenwerten des „Egal ob mit Rollkoffer, mit Sperrgepäck oder im Roll- Unternehmens passen. „Es ist toll, wohl stuhl – Barrieren braucht kein Mensch“, sagt Olaf Pack, tätige Zwecke unterstützen und unse Leiter der Bauabteilung von Arvato Supply Chain Solutions. ren Gemeinden etwas zurückgeben zu Er engagiert sich beim „Aktionsplan Inklusion“ für die ver- besserte Teilhabe von Menschen mit Behinderung am Ar- können“, sagt sie. Als die Verlagsgruppe beitsleben. „Barrieren früh zu erkennen und zu vermeiden, anlässlich ihres fünften Geburtstags alle kommt allen späteren Nutzerinnen und Nutzern eines Ge- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu bäudes zugute. Ich setze mich für ein vorausschauendes aufrief, Bücher an eine Einrichtung ih Bauen ein, damit niemand unnötig behindert wird.“ rer Wahl zu verschenken, nahm Valerio – ebenso wie tausende Mitarbeitende rund um den Globus – diese Chance begeistert wahr: Ihre Spende ging an „Behind the Book“, eine Organisation, die sich für New Yorker Schülerinnen und Schüler aus ar men Familien engagiert. Insgesamt wur den weltweit übrigens mehr als 72.000 Bücher verschenkt. „Das war eine groß artige Aktion, für die ich gern bei mei nen Kolleginnen und Kollegen geworben habe. Ich bin stolz, dass sich so viele für Philipp Cabron, Arvato Systems, sorgliche Menschen bei Penguin Random Rostock House daran beteiligt haben.“ Müll vermeiden „Unnötige Sachen haben mich schon immer gestört“, sagt Philipp Cabron. Der 26-Jährige macht eine Aus- bildung zum Fachinformatiker für Anwendungsent- wicklung bei Arvato Systems in Rostock und achtet darauf, keinen unnötigen Plastikmüll zu verursachen: Plastiktüten oder Produktverpackungen, die nicht recycelt werden können, verwendet er nicht. „Des- wegen unterstütze ich auch den ‚be green Day‘ bei Bertelsmann – ich freue mich schon darauf, Kolle Veronica Valerio, ginnen und Kollegen für das Thema Plastikmüll zu Penguin Random House, New York sensibilisieren.“
10 #responsible 11 Beim Kochen über den Teller- rand schauen Nadja Hereitani, RTL Group, Köln, und Einmal im Monat wird es wuselig bei Alexandra Harrop, Oliver Fehling: Dann kocht er gemeinsam Bianca Brummel, Gruner + Jahr, Hamburg mit Kindern aus dem Hamburger Stadt- Arvato Supply Chain Solutions, (von links) teil Lokstedt. „Ich möchte ihnen das Gütersloh Kochen mit frischen Zutaten näherbrin- Fitness für Kolleginnen gen. Denn Kinder brauchen gutes Essen, Vertrauen eröffnet neue keine Fertigkost“, sagt der 53-Jährige. Gleichzeitig unterstützt er mit seinem En- Perspektiven gagement die Integration, denn die Kin- und Kollegen der kommen aus allen gesellschaftlichen Schichten und zahlreichen Nationen. Das gemeinsame Kochen ist für sie auch eine „Sich Zeit für andere Menschen zu nehmen Gelegenheit, bei der sie miteinander re- und sie bei ihrer Entwicklung zu begleiten, das den oder spielen können. „Das funktio- ist eine schöne Art, dem Leben etwas zurück niert sehr gut: Jeder hilft jedem, es gab noch nie Streit und alle gehen mit einem „Bewegung hält gesund. Deswegen nehme ich mir neben Familie zugeben“, sagt Nadja Hereitani, Personalleiterin Lächeln nach Hause.“ Die Idee dazu hat- bei Super RTL. Sie nimmt als Mentorin am te Fehling 2009. Die Räume stellt der und Beruf die Zeit, beim Sportprogramm von Bertelsmann Kurse für divisionsübergreifenden Mentoring-Programm Verein „Anstoß e. V.“, die Kosten trug der Verlagshersteller von Gruner + Jahr zu- Kolleginnen und Kollegen zu geben“, sagt Bianca Brummel, Assistentin von Bertelsmann teil: Hier geben erfahrene nächst selbst. Seit 2013 unterstützt das der Personalleitung bei Arvato Supply Chain Solutions. Verlagshaus das Engagement finanziell, Führungskräfte ihr Wissen an Nachwuchskräfte zwei Kolleginnen kochen mittlerweile „So möchte ich sie dabei unterstützen, fit und gesund zu bleiben.“ Wie gut weiter und profitieren im Gegenzug von deren mit. „Ich finde es wichtig, über den Tel- lerrand zu schauen. Zu sehen, dass es Bewegung tun kann, hat sie selbst erfahren: Ein Sportkurs bei Bertelsmann half Kenntnissen. Ihr Mentee ist Alexandra Harrop, Menschen gibt, denen es vielleicht nicht Publishing Manager bei Gruner + Jahr. Schon so gut geht, und danach zu handeln“, ihr dabei, ihre Rückenschmerzen loszuwerden. „Eine schöne Erfahrung, die ich beim ersten Kennenlernen war klar, dass beide erklärt er. „Dann bekommt man so viel auch meinen Kolleginnen und Kollegen ermöglichen möchte!“ zurück … Ein russisches Geschwister- auf einer Wellenlänge liegen. Mehr noch: Sie sind paar war 2009 zum ersten Mal dabei und bereit, neue Perspektiven kennenzulernen und kommt immer noch – obwohl die beiden längst woanders studieren. Mehr Aner- zu vermitteln. Dafür reicht es manchmal schon, kennung kann ich mir nicht wünschen!“ im richtigen Moment die richtige Frage zu stellen und so den entscheidenden Denkanstoß Mit Bildung etwas bewegen zu geben. „Das funktioniert bei uns sehr gut, Um benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine Zukunftsperspekti- ve zu geben, unterstützen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ber- denn wir hatten vom ersten Moment an eine telsmann Brasil verschiedene Bildungsprojekte und Nichtregierungsor- tiefe Vertrauensbasis“, sagt Alexandra Harrop. ganisationen: Unter anderem malen oder lesen sie gemeinsam mit den So übernehmen sie trotz der räumlichen Distanz Kindern und stehen Schülerinnen und Schülern als Mentoren zur Seite. Auch Viviani Miras, Executive Assistant im brasilianischen Corporate zwischen Köln und Hamburg Verantwortung Center, macht hier mit. Sie sucht nach immer neuen Möglichkeiten, zu füreinander. Denn manchmal spielt Harrop den helfen, organisiert die Vor-Ort-Besuche und arbeitet tatkräftig in den Pro- jekten mit. Ihr ist es wichtig, sich zu engagieren: „Wenn jeder von uns Ball zurück und hilft ihrer Mentorin dabei, die etwas von seinem Wissen und von seinen Fähigkeiten mit anderen Men- Viviani Miras, richtige Antwort zu finden. Oliver Fehling, Gruner + Jahr, Hamburg schen teilt, dann können wir wirklich etwas bewegen.“ Bertelsmann Brasil, São Paulo
12 13 #learning Das „Udacity Data Science Scholarship Program“ „Ich habe zum ersten Mal m ithilfe einer Online-Plattform gelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, wie viel ich mit meiner Selbst motivation erreichen kann. Hürden entstehen nur im Kopf.“ Alexandra Kraft, „stern“-Redakteurin, Gruner + Jahr, Hamburg
14 #learning 15 nun kann ich sie auf Basis der Originaldaten noch leich- Keine Angst vor der Zukunft ter als solche identifizieren.“ Denn Hypes entstünden Denn als Wissensvermittlerin trägt sie auch die Verant- Data Science – Lernen oft, wenn nachlässig gearbeitet werde, aber man auf wortung, den Leserinnen und Lesern Daten und Er- die schlagzeilenträchtige Geschichte nicht verzichten kenntnisse anschaulich zu vermitteln – unter Verwen- wolle. Auch Datenlecks wie etwa bei den Panama Pa- dung entsprechender Software wie Excel oder Tableau, pers könne sie nun besser be- und auswerten. „Ich bin deren Anwendung ebenfalls Lerninhalt des Programms für die digitale Zukunft sicher, dass ich jetzt genau weiß, welche Daten ich ge- war. Und wie ließ sich das alles mit Job und Familie un- brauchen und wie ich sie aufbereiten kann.“ ter einen Hut bringen? Relativ entspannt, wie Alexand- ra Kraft glaubwürdig versichert. „Man bekommt das ir- gendwie hin, auch weil man bei inhaltlichen Problemen von Mentoren unterstützt wird.“ Besonders das digitale Daten sind der Treibstoff der digitalen Wirtschaft und unserer Lernen mit vielen Videos und wenig Texten kam Ale Das „Udacity Data xandra Kraft entgegen. „Ich habe das erste Mal mithil- Wissensgesellschaft – und eine echte Herausforderung Science Scholarship fe einer Online-Plattform gelernt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse war, wie viel ich mit meiner Selbstmoti- für Medienmacher. Eine Verantwortung, deren sich „stern“- Program“ vation erreichen kann. Hürden entstehen nur im Kopf.” Die Lerninhalte und -zeiten konnte sie bequem in ihren Redakteurin Alexandra Kraft bewusst ist und der sie sich stellt. Das „Udacity Data Science Scholarship Program“ ist Teil einer Weiterbildungs Tagesablauf integrieren. „Jede Minute zählt. Oft waren initiative von Google, Bertelsmann und es zehn oder zwanzig Minuten, manchmal aber auch G Udacity zur Ausbildung von IT-Exper mehrere Stunden am Stück, wenn wir unsere Projek- tinnen und -Experten. Das Angebot te abliefern mussten.“ Die Verbindung zu einer großen vermittelt Kompetenzen für die digitale Online-Community und der rege Austausch mit den an- Arbeitswelt. deren Studierenden machten die fehlende Offlineprä- roße Datenmengen bilden die Basis Udacity ist eine Online-Lernplattform senz mehr als wett. Hinzu kommt für Alexandra Kraft von immer mehr Geschäftsprozessen. zum Karriereeinstieg oder zur Karriere das gute Gefühl, Freundinnen und Freunde in aller Welt Sie richtig zu interpretieren wird für förderung in der Technologiebranche gefunden zu haben. Auch deshalb empfiehlt sie allen und bietet Nanodegree-Programme an, Unternehmen langfristig zum Erfolgs- Interessentinnen und Interessenten: „Schreckt nicht die sich unter anderem auf Berufe in den faktor, für Privatpersonen zunehmend Bereichen Softwareentwicklung, Data vor dem zeitlichen Aufwand zurück!“ # unmöglich. Eine besondere Funktion Science, digitales Marketing und Künstli als Wissensvermittler kommt deshalb Medienschaf- che Intelligenz konzentrieren. fenden sowie Journalistinnen und Journalisten zu. Weitere Informationen zu dem Scholarship Eine Verantwortung, deren sich die „stern“-Redakteurin Program und der Stipendieninitiative sowie Alexandra Kraft bewusst ist. Sie hat deshalb am „Uda- Einfacher Zugriff, eigenverantwortliches Lernen: den vielfältigen Lerninhalten und -forma city Data Science Scholarship Program“ teilgenommen, Alexandra Kraft hat die Vorteile der Udacity-Online-Plattform ten bei Bertelsmann sind auf der Website Alexandra Kraft: schätzen gelernt welches Teil einer Weiterbildungsinitiative von G oogle, der Bertelsmann University zu finden. „Durch das Programm habe Bertelsmann und Udacity ist. In diesem Programm ich interessante Verbindungen beschäftigte sich Kraft intensiv mit der Erhebung, In- →www.bertelsmann-university.com in alle Welt geknüpft“ terpretation und Visualisierung von Daten – mit „Data diese Chance ergreifen würde, auch wenn sie sich Science“, die schon heute als eine der wesentlichen dadurch „aus der Komfortzone“ bewegen musste. Ein Digitalkompetenzen von morgen gilt. bisschen also wie damals, als sie noch während des Studiums der Fächer Germanistik, Politik, Geschichte Raus aus der Komfortzone und Spanisch aus einem Praktikum beim „stern“ her- „Ich bin grundsätzlich total neugierig und brauche aus direkt ins Volontariat einstieg. „Das war auch so ständig neue Herausforderungen“, erzählt Kraft. Dazu eine Chance, zu der man nicht ‚Nein‘ sagt: Der ‚stern‘ zählt das Reisen ebenso wie das Erlernen einer neuen ist halt Champions League.“ Sprache, ganz nebenbei. Diese persönliche Neugier, der Antrieb, ständig zu lernen und stets den eigenen Dort in der Redaktion profitiert nun das gesamte Team Horizont zu erweitern, ist allerdings nur eine Triebfeder von Krafts Kenntnissen. „Die Neugierde bei den Kol- der Redakteurin, die seit mehr als zwanzig Jahren für leginnen und Kollegen ist groß, und wenn es um das den „stern“ aktiv und unterwegs ist, darunter vier Jah- Thema Datenauswertung geht, kann ich mich jetzt bes- re in den USA. Eine weitere ist beruflicher Natur. „Der ser einbringen.“ Besonders für sie als Wissenschafts- Journalismus verändert sich massiv und ich will nicht journalistin – mit dem Schwerpunkt Gesundheit – sind der Dino in der Redaktion sein, an dem die Entwick- das Finden von Themen und das Überprüfen von Nach- lungen vorbeigehen.“ Als sie auf das „Udacity Data richten und Fakten tägliches Brot. „Nehmen wir ein- Science Scholarship Program“ aufmerksam wurde, mal das Thema Internet-Hypes“, erklärt Kraft. „Für uns war Alexandra Kraft deshalb schnell klar, dass sie Geübte ist so etwas sowieso leichter zu erkennen, und
16 #learning 17 Nachteil Vorurteil Unbewusste Tendenzen haben nicht nur persönliche, sondern auch geschäftliche Auswirkungen. J an Altersten legt Wert auf Fairness. Gleiche Chancen für alle liegen ihm besonders am Herzen. Er ist eben Schwede – und bestätigt damit ein Vorurteil. Es sind allerdings die we- #learning niger offensichtlichen Vorurteile und kogniti- ven Muster, denen Jan Altersten als Mensch und Führungskraft den Kampf angesagt hat. „Jeder wird mit etwas Nachdenken an sich selbst sol- Jan Altersten, che unbewussten Tendenzen entdecken“, sagt der Geschäftsführer bei Arvato Financial 44-Jährige. „Ich beispielsweise starte meinen Tag Solutions B2C Finance & Nordic „Lebenslanges Lernen ist für Bertelsmann wichtiger als sehr früh. Aber natürlich leisten andere, die erst um Debt Collection, Stockholm 9.30 Uhr beginnen, ebenfalls hervorragende Arbeit. je zuvor. Innovative Lernformen und digitales Lernen Dessen bin ich mir heute bewusster.“ Er sieht des- halb besonders Führungskräfte in der Verantwortung, Dinge wie Geschlecht, Hautfarbe, Religion und sexu- ermöglichen eine neue Bertelsmann-Lernkultur, die sich die eigenen Einstellungen permanent zu hinterfragen. elle Orientierung im Blick haben, sind wir noch lange Nicht, damit alle Beteiligten bessere Menschen wer- nicht am Ende des Weges angekommen. Wenn wir durch Qualität und Flexibilität auszeichnet. Die Bertelsmann den oder weil solche unbewussten kognitiven Denk- das glauben, belügen wir uns selbst.“ Auch, weil der muster von vornherein schädlich sind: Sie erleichtern Bias „Verzerrungsblindheit“ dafür sorgt, dass man University stellt sicher, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schließlich die Orientierung in der Welt und reduzieren sich selbst für unbeeinflusst hält. Etwas, das auch Jan sowie F ührungskräfte genau die Fähigkeiten erwerben komplexe Informationen. „Man muss sich des Unbe- wussten bewusst werden“, sagt Altersten und weist Altersten kennt. „Natürlich bin ich in mich gegangen – und habe mich für ziemlich frei von solchen Tendenzen können, die sie für ihre Arbeit auch in Zukunft benötigen.“ auf den kritischen Punkt hin. Denn wenn eine unbe- wusste Tendenz (engl. Unconscious Bias) nicht er- gehalten. Aber beim Training wurde ich gezwungen, in die Tiefe zu gehen.“ Und so kommen auch ihm Situa- kannt und nicht ausreichend reflektiert wird, kann dies tionen in den Sinn, die er rückblickend – und mit dem zu Verzerrungen und Fehleinschätzungen führen. Und heutigen Wissen – anders gehandhabt hätte. Steven Moran, damit das Business beeinflussen und schädigen. Chief Learning Officer von Bertelsmann Als Multiplikator trägt Jan Altersten nun die Botschaft „Unbewusste Tendenzen verhindern manchmal, dass in seine Organisation – in einem persönlichen Blog, wir die besten Leute rekrutieren und die objektiv bes- aber auch, indem er Trainings für Leitungsfunktionen ten Entscheidungen für das Geschäft treffen“, sagt unterstützt und die Entwicklung geeigneter Kenn- Altersten. Aus dieser Verantwortung heraus hat er an zahlen in Zusammenarbeit mit HR vorantreibt. Und einem „Unconscious Bias Training“ teilgenommen, durch kleine, alltägliche Dinge: „Ich ersetze das Wort das von der Abteilung Corporate R esponsibility & ‚er‘ immer durch ‚sie‘, etwa wenn wir von Kunden Diversity Management zusammen mit der Bertelsmann oder allgemein von Führungskräften sprechen – aber University entwickelt worden ist. Das Training vermit- ohne viel Aufheben davon zu machen.“ So sensibili- telt Strategien zum Umgang mit den eigenen „blin- siert Altersten sein Team, wobei er selbst mit gutem den Flecken“. Altersten versteht nun besser, welche Beispiel vorangehen will. „Es liegt in der Verantwor- Mechanismen seine Entscheidungen beeinflussen. tung jeder einzelnen Führungskraft, die Basis für ein Deshalb kann er das Training mit seinen offenen Dis- Unternehmen zu schaffen, in dem – auch unbewuss- kussionen bis hinein in die eigene Komfortzone nur te – Vorurteile keine Rolle mehr spielen. Nur wenn wir empfehlen. „Mich hat positiv überrascht, wie ehr- eine Atmosphäre schaffen, in der alle ihr Bestes ge- lich auch sensible Punkte angesprochen wurden und ben können, werden wir das volle Potenzial in unseren dass wir uns nicht mit den offensichtlichen Kriterien Teams freisetzen – und dann werden die finanziellen aufgehalten haben.“ Denn eines ist für ihn klar: „Nur Ergebnisse folgen. Ebenso wie unser Beitrag zu einer weil wir bei den Vorurteilen die augenscheinlichen gerechteren und dynamischeren Gesellschaft.“ #
18 19 #diversity Die „Bertelsmann Exchange Initiative“ „Es ist toll, seinen Horizont erweitern zu können. Die ‚Exchange Initiative‘ hat aber nicht nur mir neue Blick- winkel eröffnet – das Know-how, das ich während des Austauschs erwor- ben habe, konnte ich mit zurück in mein Team nehmen.” Marcus Koring, Global Procurement Systems & Processes, Corporate IT, Rheda
20 #diversity 21 Die „Bertels- mann Exchange Ein neues Umfeld IT-Support. Eine klassische Controlling-Aufgabe mit Initiative“ Als er von der „Bertelsmann Exchange Initiative“ hör- te, war für ihn klar: „Die Chance will ich nutzen.“ Dafür vielen Zahlen – genau das Richtige für den Analysten. Seit 2016 bietet die „Bertelsmann Ex- hat er auch ein starkes Motiv: „Ich lerne gern N eues Neues Team, neue Blickwinkel change Initiative“ Mitarbeiterinnen und Mit- kennen und brauche einfach Abwechslung. Dass Die Arbeitszeit in der Hauptstadt bot aber nicht nur arbeitern die Möglichkeit, neue Erfahrungen Bertelsmann seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Routine – ganz im Gegenteil. „Sebastian Hentzschel zu sammeln: Sie können sich bewerben, für die Möglichkeit gibt, vorübergehend in einem anderen und ich hatten im Vorfeld mehrmals miteinander tele- bis zu zwölf Wochen ihren Arbeitsplatz zu Bereich zu arbeiten und den Horizont zu erweitern, foniert. Alles war gut organisiert und die Kolleginnen wechseln und Einblicke in eines der vielen finde ich sehr gut!“ Der gebürtige Bielefelder mag es und Kollegen haben mich sehr nett aufgenommen – anderen Bertelsmann-Unternehmen rund um den Globus zu erhalten. nämlich, hin und wieder die Perspektive zu wechseln. aber das Business-Intelligence-Tool, das sie einsetzen, Das hat er schon während seines Studiums getan, als war für mich neu“, sagt Koring. Auch die Ausrichtung Die Voraussetzungen für die Teilnahme er jeweils für mehrere Monate in nationalen und inter- der Arbeit war eine andere als in seinem Job: „Jede an der „Exchange Initiative“ sind unter nationalen Unternehmen gearbeitet und so Städte wie Bertelsmann-Einheit hat, denke ich, ihren eigenen anderem eine mindestens zweijährige Bremen, Stuttgart und auch Hongkong kennengelernt Charakter. Bei Corporate IT arbeiten wir eher strate- Konzernzugehörigkeit, ein Nutzen für die hat. „Bei diesem Austausch war es mir aber nicht so gisch in einer zentralen Funktion, bei BMG geht es Heimat- und die Gastgesellschaft, die nötigen Sprachkenntnisse und natürlich eine wichtig, ins Ausland zu gehen. Viel entscheidender direkt um das operative Geschäft. Aber wegen der tol- hohe Selbstmotivation für den Blick über war für mich, in einem neuen Umfeld neue Aufgaben len Arbeitsatmosphäre bin ich schnell im neuen Team den Tellerrand. kennenzulernen“, sagt der 37-Jährige. K oring sprach angekommen.“ Auch privat hat er viele neue Eindrü- also mit seinem Vorgesetzten. Dieser gab grünes cke mitgenommen. „Natürlich war ich schon öfter in →www.createyourowncareer.de/karriere Licht und unterstützte ihn dabei, einen passenden Be- Berlin. Aber man lernt eine Stadt ganz anders kennen, →www.bertelsmann.de/diversity reich zu finden. Den gab es im Team von S ebastian wenn man dort lebt und wirklich mittendrin ist. Selbst, Hentzschel, dem IT-Verantwortlichen bei BMG. Koring wenn es nur vorübergehend ist.“ Das ist ein Grund, bewarb sich im Frühling und bekam schnell die Zusage. warum Marcus Koring die Teilnahme an der „Ex Neue Perspektiven eröffnen Dann musste er allerdings noch einiges organisieren: change Initiative“ jeder Kollegin und jedem Kollegen Absprachen mit den Personalabteilungen, Arbeits- empfiehlt. Es gibt aber noch weitere Gründe: „Der übergabe mit seinen Kolleginnen und Kollegen und Austausch hat mir neue Blickwinkel eröffnet. Welche natürlich die Wohnungssuche, die im Prenzlauer Berg Herausforderungen die Kolleginnen und Kollegen im endete. Schließlich fuhr Koring nicht für ein Meeting anderen Bereich haben, welche Tools sie nutzen“, er- nach Berlin, sondern zog für drei Monate um. zählt er, „es war wirklich beeindruckend, zu erleben, Neue Erfahrungen sammeln, wie effizient das BMG-Team arbeitet.“ E Anfang August war es dann so weit: Koring hatte sei- Wissen austauschen, über nen ersten Austauschtag bei BMG. Dort erstellte er im Neues Wissen auch für sein Team Lauf der folgenden Wochen ein Reporting über den Heute profitiert Koring von dem Know-how, das er den Tellerrand blicken – das in spontanes Popkonzert im Großraum- in Berlin über das dort eingesetzte Business-Intelli- büro ist auch in einem Konzern wie gence-Tool gesammelt hat. „Dieses Wissen aus erster ermöglicht die „Bertelsmann Bertelsmann kein Arbeitsalltag. Genau Marcus Koring: Hand ist jetzt für meine Kolleginnen und Kollegen und so einen Moment aber erlebte Marcus mich sehr wertvoll, weil wir immer wieder Tools und Exchange Initiative“: Mit- „Der Austausch hat mir neue Blickwinkel eröffnet.“ Koring, als er für zwölf Wochen seinen Systeme daraufhin bewerten, ob sie gut und nutzbar gewohnten Arbeitsplatz gegen einen bei für den gesamten Konzern sind.“ Und noch etwas hat- arbeiterinnen und Mitar- BMG in Berlin tauschte: „Die kanadische te Marcus Koring für seine Kolleginnen und Kollegen Musikerin Elise LeGrow besuchte das Team und sang im Rückreisegepäck: ein großes Dankeschön für ihre beiter können bis zu drei in der Mittagspause für uns – direkt neben meinem Unterstützung. Er konnte nämlich nur einen Teil sei- Schreibtisch“, erzählt er. ner normalen Arbeit von Berlin aus erledigen, den Rest Monate in einem anderen übernahm das Team in Rheda. „Es musste natürlich si- Koring ist Datenexperte. Am Standort in Rheda arbei- chergestellt sein, dass meine regelmäßigen Aufgaben Unternehmensbereich ar- tet er bei Corporate IT in der Procurement-Abteilung, weiterlaufen. Ohne die Kolleginnen und Kollegen wäre die IT-Rahmenverträge für den gesamten Konzern ver- das nicht möglich gewesen. Es ist keinesfalls selbstver- beiten. Marcus Koring hat handelt. Er durchforstet die IT-Landschaft auf der Su- ständlich, dass sie sich kurzfristig neue und vor allem che nach Möglichkeiten, Kosten zu sparen. Außerdem zusätzliche Aufgaben angeeignet haben.“ Aber da sei- diese Möglichkeit genutzt ist er für Sourcing Analytics zuständig. Er sammelt ne Kolleginnen und Kollegen wussten, dass das ganze und analysiert Unmengen von Daten, um Möglichkei- Team von Korings neuem Know-how profitieren wird, und dabei viel gelernt. ten für Prozessoptimierungen zu finden und zu prüfen. unterstützten sie ihn und seinen Austausch tatkräftig. #
22 #diversity 23 #diversity „Wir wollen Diversity auf allen Ebenen und in jeder Hinsicht. Ich wünsche mir, dass sich die Vielfalt der Geschäfte Vielfalt – eine Ingrid Höver, Bereicherung für alle Projektmanagerin, von Bertelsmann in der Vielfalt der Kolleginnen und Kollegen Arvato-Systems, Köln spiegelt, die sie verantworten.“ Thomas Rabe, Ein Arbeitsumfeld, in dem jede und jeder willkommen ist – Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann, Chief Executive Officer der RTL Group dafür engagiert sich Ingrid Höver mit dem Netzwerk „be.queer“. Was treibt sie an? Und warum ist Vielfalt für Unternehmen so „Wir freuen uns über Bewerbungen von Menschen, die zur wichtig? Vielfalt unseres Unternehmens beitragen. Es sind Frau Höver, Sie sind Kernmitglied von Was haben Sie mit „be.queer“ bereits bewirkt? die unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven unserer „be.queer“. Was hat Sie motiviert? Ich lebe in einer sogenannten Regenbogenfamilie und Wir haben geschafft, das Thema LGBTIQ innerhalb nur kurzer Zeit nach vorn zu bringen, und merken, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Bertelsmann kreativer habe mit meiner Frau einen gemeinsamen Sohn. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie anstrengend es sein wie positiv es aufgenommen wird. Ein Highlight in diesem Jahr ist, dass wir unsere Kampagne erstmals und innovativer machen.“ kann, wenn man nicht offen über sein Privatleben spre- öffentlich präsentieren und unsere Message unter chen kann. Durch meinen familiären Background kann anderem auf dem CSD prominent vertreten. Was ich ich mich in einige Themen sehr gut hineinversetzen und ganz unabhängig von unserer Arbeit als Highlight Immanuel Hermreck, meine Erfahrungen und Hilfestellungen weitergeben. betonen möchte, ist der offizielle Beschluss zum drit- Personalvorstand von Bertelsmann ten Geschlecht. Wie setzen Sie sich für Vielfalt ein? Gelebte Vielfalt bedeutet ja auch, dass sich alle Was ist daran so wichtig? Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Führungskräfte, Aufgrund meiner Erfahrung weiß ich, dass die per- Kundinnen und Kunden sowie Geschäftspartnerinnen sönliche Auseinandersetzung mit der eigenen sexu- und Geschäftspartner unabhängig von ihrer sexuellen ellen Orientierung sehr viel Kraft kostet. Deswegen Orientierung oder Identität willkommen fühlen. Um ist es ein echter Fortschritt, wenn man Menschen genau diese Vielfalt zu fördern, gibt es das nicht dazu zwingt, sich mit etwas zu beschreiben, „be.queer“-Netzwerk, das im Mai 2017 als erste mit dem sie sich nicht identifizieren können, und sie bereichsübergreifende Mitarbeiterinitiative bei Bertels- nicht weiter in innere Konflikte treibt. Arvato Systems mann gegründet wurde. Ziel ist es, einen Dialog zum hat die Ergänzung der dritten Geschlechtsoption als Thema L GBTIQ im Konzern anzustoßen, zu sensibili- eines der ersten Unternehmen in Deutschland mit in sieren, Unsicherheiten und Vorurteile abzubauen und die Stellenanzeigen aufgenommen, noch bevor es auf beiden Seiten Ängste zu nehmen. gesetzlich verpflichtend wurde. Das freut mich wirk- lich sehr! Wie wollen Sie diese Ziele erreichen? Die Aktivitäten werden von einem Kernteam aus Inwieweit profitiert ein Unternehmen generell derzeit 20 Mitgliedern organisiert. Es gibt regelmäßig von Vielfalt? Meetings und Workshops, bei denen wir wichtige The- Viele Untersuchungen belegen, dass eine LGBTIQ- men besprechen und Kommunikationspakete erarbeiten, freundliche Unternehmenskultur als Indikator für zum Beispiel Informationsflyer oder wie in diesem Jahr eine insgesamt offene Unternehmenskultur g esehen Werbemittel für den Christopher Street Day (CSD). Wir wird. Wenn Vielfalt gelebt wird, spricht das für einen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner stehen dabei wertschätzenden Umgang miteinander. Und ein in einem engen Austausch mit den Kolleginnen und Kol- wertschätzendes Arbeitsumfeld trägt zur Mitarbeiter legen aus den Personalabteilungen, dem Betriebsrat und zufriedenheit, -bindung und -stärkung bei. In der dem Betriebssozialdienst. Und selbstverständlich sind wir Summe machen die Aktivitäten des „be.queer“-Netz- für alle Kolleginnen und Kollegen da, die Fragen haben. werks auch den Arbeitgeber attraktiver. #
24 25 #begreen Die „be green Day“-Kampagne „Der Smog und der Müll in Neu-Delhi sind Alarmzeichen. Daher nehme ich jede Chance wahr, einen aktiven Beitrag zum Natur- und Klimaschutz zu leisten.“ Arjun Sharma, Human Resources Manager, Penguin Random House India, Neu-Delhi
26 www.bertelsmann.de/verantwortung #begreen 27 Umweltverschmutzung macht Arjun Sharma betrof- in den Gesprächen im Kollegenkreis, die Sensibilität fen: „Das sind Alarmzeichen. Ich nehme jede Chance ist gewachsen. Jeder will mehr Verantwortung über- wahr, einen aktiven Beitrag zum Natur- und Klima- nehmen und macht sich Gedanken, wie wir P enguin schutz zu leisten.“ Random House gemeinsam umweltfreundlicher gestalten können“, erzählt Sharma. So wurden in den Kreative Ideen für den Weltumwelttag Büros bereits alle Plastikflaschen entfernt und gegen Mit großer Begeisterung unterstützte Sharma daher Penguin-gebrandete Glasflaschen ausgetauscht. Bei im Sommer in seiner Firma den Weltumwelttag, der Buchproduktion wird nun FSC-zertifiziertes Papier motivierte seine Kolleginnen und Kollegen, sich aktiv eingesetzt. „Diese Maßnahmen zeigen, dass das an den Aktionen der „be green Day“-Kampagne von Engagement für die Umwelt bei uns gestiegen ist, und Bertelsmann zu beteiligen. „Einige waren zunächst wir werden dadurch auch zu einem attraktiven Arbeit- skeptisch, sagten, sie hätten dafür keine Zeit“, erzählt geber, besonders für Millennials.“ Vielleicht sind die er. „Doch dann änderte sich plötzlich ihre Einstellung, auch davon begeistert, wie Sharma täglich zum Verlag denn jedem Einzelnen wurde bewusst: Wenn alle fährt: Der Berufspendler hat mit drei weiteren Kollegin- einen kleinen Teil beitragen, kann das Ganze große nen und Kollegen einen Car Pool gebildet, um Geld zu Auswirkungen haben.“ So entstanden viele kreative sparen und die Luft weniger zu verschmutzen. Verant- Ideen, die am „be green Day“ umgesetzt wurden – wortung für Natur und Umwelt beginnt eben mit klei- von einer Papierkleid-Installation, die aus nicht mehr nen Schritten. # benutzten Büchern gebaut wurde und heute im Forum des Verlags steht, bis zu einem Vortrag der Umweltaktivistin Prerna Singh Bindra. „Meine Lieblingsprojekte waren ‚Die blühenden Tage- bücher‘ und ‚Die Pflanze an deinem Arbeitsplatz‘“, Grüner Daumen hoch! erzählt Sharma. Wie bitte, blühende Tagebücher? Ja, die gibt es. Jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter am indischen Standort von Penguin Random House besitzt heute ein Notizbuch, das in einen Topf Erde ein- gepflanzt wird, sobald es vollgeschrieben ist. Wenn das spezielle Papier zerfällt, setzt es Samen frei, aus denen später Blumen sprießen. Und bei dem Projekt Die „be green Umweltschutz beginnt mit „Die Pflanze an deinem Arbeitsplatz“ übernehmen Mit- arbeiterinnen und Mitarbeiter die Patenschaft für eine Day“-Kampagne kleinen Schritten. Doch wie Pflanze. „Diese zwei Projekte gefallen mir besonders, weil sie das Bewusstsein für Nachhaltigkeit, Wieder- In vielen Teilen der Bertelsmann-Welt begeistert man ein komplet- verwertung und den kostbaren Rohstoff Wasser im Alltag schärfen“, erzählt der Personalmanager, der in tes Team dafür? Das weiß und über den ganzen Globus verteilt organisieren Bertelsmann-Mitarbei- seinem Büro zwei Geigenfeigen betreut und davon terinnen und -Mitarbeiter ihren „be immer wieder seiner F amilie erzählt: „Meine Mut- green Day“, um sich für den Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Die in HR-Manager Arjun Sharma ter findet das so toll, dass sie inzwischen selbst zwei Patenschaften übernommen hat.“ Indien vertretenen Unternehmensbe- reiche von Bertelsmann nahmen den von Penguin Random House Die Sensibilität ist gewachsen India in Neu-Delhi. Weltumwelttag zum Anlass, um mit A zahlreichen Initiativen einen Beitrag zu Nicht nur im Privatleben des Personalers hat sich das Natur- und Klimaschutz zu leisten. Mit Bewusstsein für Natur und Umwelt verändert, son- mehr als 20 verschiedenen Aktivitäten dern auch an seinem Arbeitsplatz. „Man merkt das bot der „be green Day“ den Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern vielfältige n seine Kindheit erinnert sich Arjun Möglichkeiten, sich für den Erhalt Sharma gern: „Ich bin in einer Region natürlicher Ressourcen einzusetzen mit viel Grün aufgewachsen. Dort sowie Energieverbrauch und Müll- ↖ war die Luft noch frisch und klar.“ produktion im eigenen Umfeld zu Der HR-Manager Arjun Sharma Heute lebt der 30-jährige Human motivierte seine Kolleginnen und reduzieren. So lernten sie, dass auch scheinbar kleine Maßnahmen etwas Resources Manager von Penguin Kollegen, sich aktiv an der „be green bewirken. Random House India in der indi- Day“-Kampagne zu beteiligen schen Hauptstadt Neu-Delhi. Hier dringt an vielen → →www.bertelsmann.de/umwelt Tagen die Sonne kaum durch den Smog. Schätzungs- Die Papierkleid-Installation, weise 17.000 Tonnen Müll produzieren die 15 Millio- die aus nicht mehr benutzten nen Einwohner von Neu-Delhi – täglich! Die steigende Büchern gebaut wurde
28 #begreen 29 Umweltengagement in Serie Katja Bäuerle, Producerin bei UFA Serial Drama, Potsdam Vor und hinter der Kamera setzt sich das „UFA Green Team“ für nachhaltiges Handeln ein – freiwillig und aus Überzeugung. #begreen Teammitglied und Producerin Katja Bäuerle über die Arbeit des Teams. E „Bertelsmann engagiert sich in Sachen Umwelt- und s gibt Themen, bei denen versteht Katja -Autos umgestellt, Studiobeleuchtungen wurden E Klimaschutz. Das zeigt sich immer wieder auch an den Bäuerle keinen Spaß: Plastikmüll etwa, auf LED-Technik umgerüstet und in den Büroge- der durch Einwegbecher bei Dreharbei- bäuden werden immer mehr Wasseraufbereitungs- vielfältigen Initiativen unserer Kolleginnen und ten verursacht wird. „Allein bei ‚Gute Zei- anlagen installiert – die Liste der Maßnahmen ist ten, schlechte Zeiten‘ haben wir früher lang. Das Team ist zwar klein, aber bestens vernetzt, Kollegen in den Unternehmensbereichen weltweit.“ jeden Monat bis zu 4.000 Becher wegge- weil die Mitglieder in verschiedenen Bereichen des worfen“, erzählt die gebürtige Berlinerin, Unternehmens arbeiten. Immanuel Hermreck, die bei UFA Serial Drama langlaufende Fernsehserien Personalvorstand von Bertelsmann betreut. Daher engagiert sie sich mit drei weiteren Kol- Das „UFA Green Team“ sorgt aber nicht nur hinter den leginnen und Kollegen im „UFA Green Team“, das sie Kulissen für Veränderungen. „Die Produkte unserer 2014 mitgegründet hat. Arbeit werden jeden Tag von Millionen Menschen ge- sehen. Das nutzen wir, um ohne erhobenen Zeige „Ausgemusterte Notebooks und Smartphones sind Als Producerin kennt Bäuerle den Alltag bei Dreharbei- finger Beispiele für ein umweltbewusstes Handeln zu ten und weiß aus Erfahrung: Tägliche Serien eignen sich zeigen“, sagt Katja Bäuerle. So hat zum Beispiel die kein Elektroschrott. Durch unsere Kooperation mit AfB besonders gut dazu, Verbesserungen auszuprobieren Bäckerei in „Unter uns“ Brötchentüten abgeschafft und anschließend auf weitere Produktionen zu übertra- und durch Stoffbeutel ersetzt. Am meisten freut sich Social & Green IT bekommt ausgediente Hardware ein gen. So setzte sich das „UFA Green Team“ dafür ein, Bäuerle aber, wenn die Arbeit des „UFA Green Team“ Einwegbehälter von den Drehorten zu verbannen. andere UFA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter dazu zweites Leben. Das schont wertvolle Ressourcen und Mittlerweile benutzen die Teams der TV-Dauerbrenner motiviert, selbst aktiv zu werden. Denn das Team will sichert Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.“ „Unter uns“, „Alles, was zählt“ und „Gute Zeichen, schlechte Zeiten“ mit Namen gravierte wiederverwend- zeigen, dass es gar nicht so schwierig ist, nachhaltiger zu leben. „Wir sind ja auch keine Umweltprofis. Aber bare Kaffeebecher und Edelstahlflaschen für Getränke. ein bisschen nachdenken und dann bewusster handeln Matthias Moeller, Gäste sowie Komparsinnen und Komparsen können kann jeder und wir sind überzeugt, dass auch viele Chief Executive Officer von Arvato Systems, sich am Drehort Bambusbecher ausleihen. kleine Schritte addiert einen relevanten Impact haben Chief Information Officer von Bertelsmann können. Darüber hinaus engagieren wir uns in einem Das ist nur einer der Erfolge des Teams. Weitere bundesweiten Netzwerk der Filmbranche, in dem es sind: Drehbücher werden nur noch auf Wunsch aus- um die größeren, langfristigeren Themen wie Zertifizie- gedruckt, die Firmenwagenflotte wird teilweise auf rung und Green-Consulting-Ausbildung geht.“ #
30 31 #truth User-Generated-Content-Verification bei der RTL Group „Es ist unser journalistischer Anspruch, die Wahrheit herauszufinden.” Andreas Greuel, Fachgruppenleiter Verifizierung von infoNetwork, Köln
32 #truth 33 Robert Clausen, Florian Gerick, Andreas Greuel, Sergej Maier, Stephan Große und Marco Flick (von links) gehören zum „User-Generated- Content-Verification-Team“ der RTL Group Detektive auf der Suche nach Wahrheit Wie wird man Mitglied Sie suchen akribisch nach Hinweisen, um zu prüfen, im Team? Als das „Verification-Team“ 2016 ins ob Bilder und Nachrichten echt und wahr sind. Was treibt Behauptungen die Öffentlichkeit in die Irre führen. Da- Leben gerufen wurde, meldeten sich zunächst nur Mitarbeiterinnen und für gibt es Gründe: „Das Senden von emotionsgeladenen Producer, Redakteure und Reporter im „User-Generated- Behauptungen wird auf Facebook, Twitter & Co. heute so Mitarbeiter aus den verschiedenen Abteilungen der Mediengruppe RTL einfach gemacht, dass Zweifel an ihrer Echtheit zunächst Content-Verification-Team“ der RTL Group dazu an? Deutschland am Standort Köln. Dann gar nicht bestehen“, erzählt Andreas Greuel, der das entstand die Idee, Kolleginnen und „Verification-Team“ leitet. Die Folgen sind tägliche Desin- Kollegen der gesamten RTL Group für den Verifizierungsprozess zu gewin- formationen wie Falschmeldungen, Fehler oder Lügen – D nen und zu schulen. Heute besucht kurz: Fake News. Diesen Begriff mag Greuel, der haupt- Fachgruppenleiter Andreas Greuel die beruflich Fachgruppenleiter Verifizierung bei infoNetwork anderen Standorte der RTL Group, um ist, aber nicht: „Wenn eine Behauptung nachweislich Interessierte in eintägigen Workshops falsch ist, sollte man sie schon als das bezeichnen, was zu trainieren. Danach werden die internationalen Kursteilnehmerinnen er 22. Juli 2016 in München: Im Olym- Heute besteht das virtuelle Team aus 75 freiwilligen sie ist, nämlich eine Fälschung, eine Manipulation oder und -teilnehmer in das wachsende pia-Einkaufszentrum läuft ein 18-jähriger Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus dem gesamten ein Irrtum.“ virtuelle Team aufgenommen und Schüler Amok, tötet neun Menschen und Netzwerk der RTL Group. Hauptberuflich sind sie Pro- per Mail über Verifizierungsaufgaben verletzt fünf weitere schwer. Schnell kur- ducer, Redakteure, Netzreporter oder Mediendokumen- Keine Fehler sind die beste Werbung benachrichtigt. sieren im Internet Bilder und Videos, die tare wie Sergej Maier, dem das Faktenchecken mit vielen Fakt ist: Die Zahl der Anfragen vonseiten der Redaktio- angeblich die Opfer und den mutmaß- digitalen Tools „einfach Spaß macht, weil man tief in ein nen aus der gesamten RTL Group an das „Verification- lichen Attentäter zeigen. Ein Nachrichtenredakteur von Thema eintauchen kann“. Genau dies gefällt auch dem Team“ steigt. Auch deshalb ist das Gruner + Jahr Maga- RTL Television prüft den von Usern generierten Content Producer Robert C lausen: „Man sucht immer wie ein zin „stern“ als Kooperationspartner mit an Bord. Rund was angefragt wird.“ Das kann ein Video sein, das an- und kontrolliert deren Primärquellen. Das Resultat: Zwei Detektiv nach Fakten.“ Der Content Manager Juri Bie- 25 Redakteure, vornehmlich aus dem Onlinebereich, geblich thailändische Taucher zeigt, die Kinder aus einer Drittel der Bilder zeigen gar nicht das Münchner Ein- kehör, der im New Yorker Büro der Mediengruppe RTL unterstützen seit Sommer 2017 aktiv die Recherchen Höhle retten. Tatsächlich sind es französische Taucher kaufszentrum, sondern Shopping Malls in England oder Deutschland arbeitet, nennt noch andere Gründe: „Ich und helfen, die angefragten Inhalte gründlich und zuver- beim Training. Das können ein angebliches Bekenner- Südafrika. Und der erste Schnappschuss vom vermeint- habe mir neue Kompetenzen aufgebaut, neue Tools ken- lässig zu prüfen. Die gewonnenen Erkenntnisse gibt das schreiben, eine Bombenexplosion vor der amerikani- lichen Attentäter? Der zeigt den YouTube-Comedian Sam nengelernt und dadurch neues Wissen gesammelt, das Hamburger Medium dann an die Leserinnen und Leser schen Botschaft in Peking, aber auch aufgespritzte Lip- Hyde, aber nicht den Münchner Täter. ist eine tolle Erfahrung.“ Seinen Kölner Kollegen Stephan weiter. „Dass wir Rechercheverläufe und -ergebnisse pen einer Prominenten sein. Große treibt noch etwas anderes an: „Recherchieren transparent weitergeben, stößt durchweg auf positive Wahre Fakten schaffen Vertrauen ist mein Steckenpferd.“ Und Florian Gerick bringt auf Resonanz und festigt das Vertrauen in unsere tägliche Stellt beispielsweise die Redaktion von „Punkt 12“ Dieser Faktencheck eines Mitarbeiters aus eigenem An- den Punkt, was wohl alle im Team denken: „Es ist mein Arbeit“, erzählt Moritz Dickentmann, SEO-Redakteur bei eine Anfrage, wird diese per Mail an das komplet- trieb ist die Geburtsstunde des „User-Generated-Content- journalistischer Anspruch, wahr und ehrlich zu berichten. stern.de. „Bisher lagen wir mit unseren Einschätzungen te „Verification-Team“ weitergeleitet und von einem Verification-Teams“ („Verification-Team“). Zunächst sind Nur so schafft man Vertrauen.“ Doch die Wahrheit wird immer richtig. Dass wir keine Fehler machen, ist für uns Mitglied bearbeitet, das zeitliche Kapazitäten hat es zehn Männer und Frauen, die sich 2016 für die Idee in der digitalen Welt häufig leichtfertig aufs Spiel gesetzt. die beste Werbung“, sagt Greuel. Zwischen 500 und oder sich besonders für das Thema interessiert. Beim begeistern, die Echtheit von Bildern und Nachrichten aus Jeder kann heute mit seinem Smartphone Fotos oder 600 Anfragen hat das Team in den vergangenen zwei- ehemaligen Tennisreporter Florian Gerick ist das der den sozialen Netzwerken zu prüfen und zu verifizieren. Videos über das Internet verbreiten – und mit falschen einhalb Jahren bearbeitet. „Im Prinzip prüfen wir alles, Sport, beim Russisch sprechenden Sergej Maier sind
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