Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM

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Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
CHANGE
                                AUSGABE 01

         Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland

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BÜRO-INVESTMENT               EINZELHANDEL                      WOHNEN
Visionen für München     Retail-Immobilien im Wandel:   Ein Haus auf Glas – das neue
                           Einkaufen mit Wow-Effekt          Glasmacherviertel
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                                       INHALT
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          INTERVIEW                           HOTEL                        WOHNEN
     Beständig in einer Welt            Mit Forward Deals          Ein Haus auf Glas – das neue
          des Wandels!                 Marktchancen sichern!            Glasmacherviertel

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     B Ü R O - I N V E ST M E N T      F A C TS & F I G U R E S    PROPERTY MANAGEMENT
      Visionen für München              Wissenswertes zum            Die Bürgermeisterin vom
                                         Immobilienmarkt              Überseequartier-Nord

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            LO G I ST I K                        16                            26
 Von Brownfields zu blühenden                  BÜRO                   H O LO P O R TAT I O N
        Logistikwiesen                Offen für den Open Space        „Beam me up, Scotty!“

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                                        EINZELHANDEL
                                    Retail-Immobilien im Wandel:
                                     Einkaufen mit Wow-Effekt!
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                                                                                                                    IMPRESSUM
                                                                                                               Herausgeber und Copyright
                                                                                                          BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
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                                                                                                                      Redaktion
                                                                                                                   MENTHAMEDIA AG
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                                                                                                                     Titel-Illustration
                                                                                                                 Anja Stiehler-Patschan /
                                                                                                                 Jutta Fricke Illustrators

                                                                                26                                       Stand
                                                                                                                     September 2018

                                                                                                                         Auflage
                                                                                                                          2.000

                                          BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
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BESTÄNDIG IN EINER
// INTERVIEW //

WELT DES WANDELS!
                Die Geschäftsführer Piotr Bienkowski (CEO), Marcus Zorn
                (Deputy CEO) und Andreas Völker (MD) von BNP Paribas
                Real Estate haben sich zum Auftakt des Magazins „Change“
                Gedanken zur Immobilienwelt von morgen gemacht.

        Ihr neues Magazin heißt „Change“ oder auf Deutsch        unserer Services. Wir müssen zukünftige Entwicklun­
        „Wandel“. Warum?                                         gen antizipieren und uns damit beschäftigen, wie
            [Piotr Bienkowski: „Immobilienberatung für eine      beispielsweise Immobilien in den nächsten zehn Jahren
        Welt im Wandel“ ist nicht nur der Claim unseres Unter­   aussehen müssen und wie sie vermarktet werden kön­
        nehmens, sondern spiegelt eine Einstellung wider, die    nen. Wichtig ist auch die Frage, welche Anforderungen
        unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich leben.   gestellt werden – so ist etwa ein Investor nur dann
        Die Konjunktur und die Branche unterliegen einem         in der Lage, nachhaltig zu investieren, wenn wir die für
        ständigen Wandel. Daraus resultieren neben veränder­     seine Strategien relevanten Einflussfaktoren berück­
        ten Rahmenbedingungen für alle Marktakteure auch         sichtigen.]
        neue Anforderungen an uns als Dienstleister. Treiber
        des Wandels sind die Digitalisierung, die zunehmende     Wie gehen Sie mit dem Thema Digitalisierung im
        Internationalisierung sowie die Professionalisierung     Unternehmen um?
                                                                     [Marcus Zorn: Das Thema Digitalisierung ist ja
                                                                 nicht neu. Die Einflüsse und Möglichkeiten werden nur
                                                                 umfassender und komplexer, und die damit einherge­
                                                                 henden Veränderungen greifen in alle Bereiche hinein.
                                                                 Nehmen wir nur das Thema Informationsmanagement:
  P I OT R B I E N K O W S K I                                   Wir verfügen durch unsere langjährigen Marktakt­ivi­
                                                                 täten über umfangreiches Know-how, hinter dem ein
                                                                 immenses Datenvolumen steht. Unser Ziel muss es also
                                                                 sein, die Auswertung und sinnvolle Verknüpfung dieser
                                                                 Daten voranzutreiben, um sie entsprechend aufbereitet
                                                                 unseren Kunden zur Verfügung stellen zu können. Diese
                                                                 gebündelten Informationen bieten eine gute Grundlage,
                                                                 um bessere und fundiertere Immobilienentscheidungen
                                                                 zu treffen. Ein echter Mehrwert!]

                                                                 Bedeutet die zunehmende Digitalisierung das Ende
                                                                 des People Business in der Immobilienbranche?
                                                                     [Marcus Zorn: Auf keinen Fall. Auch wenn Abläufe
                                                                 immer digitaler werden, wird das professionelle Im­
                                                                 mobiliengeschäft immer ein People Business bleiben.
                                                                 Der persönliche Kontakt und die individuelle Betreu­
                                                                 ung sind essenziell. Die spezifischen Anforderungen
                                                                 an uns steigen je nach Komplexität des Produkts oder
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// Beständig in einer Welt des Wandels! //                                               05

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           MARCUS ZORN

            Höhe des Investitionsvolumens. Hier kommen unsere         Homeoffice ist grundsätzlich auch eine Option und Teil
            Spezialisten aus den verschiedenen Assetklassen ins       der Flexibilisierung, aber ein rein virtueller Austausch
            Spiel. Denn nur durch den intensiven Dialog zwischen      reicht einfach nicht.]
            Kunde und Berater lässt sich das zukünftige Projekt
            unter Berücksichtigung aller Parameter vorausschau­       Ist die Entwicklung in der virtuellen Welt, die
            end planen.]                                              „Holoportation“, dann nicht ein Widerspruch?
                                                                           [Andreas Völker: Nein, sie ist nur eine weitere Mög­
            Wie spiegelt sich Ihre Expertise in der Beratung wider?   lichkeit, die wir nutzen können und die Vorteile bieten
                [Piotr Bienkowski: Wir können zwar nicht in die       kann. Sie wird aber das persönliche Gespräch und den
            Zukunft schauen, aber dank unserer Marktkenntnis          Austausch von Angesicht zu Angesicht nicht ersetzen.
            kennen wir die wichtigen Einflussfaktoren. Durch unsere   Zumindest nicht auf absehbare Zeit.]
            Erfahrung aus 60 Jahren können wir die Veränderung
            von Rahmenbedingungen und die Abhängigkeit von            Was schätzen Kunden vor allem an einer
            verschiedenen Parametern einfach besser bewerten.         Zusammenarbeit?
            Dabei spielen auch unsere vielen langjährigen Mitarbei­        [Marcus Zorn: Wir haben uns über die Jahre
            terinnen und Mitarbeiter eine wichtige Rolle: Sie haben   diversifiziert, bieten unseren Kunden ein breites und
            schon mehrere Immobilienzyklen erlebt und bleiben         tiefes Leistungsspektrum an und lösen mehr als nur
            gelassen, auch wenn es mal stürmisch wird. Und sie        eine Aufgabenstellung. Wir sind für unsere Kunden der
            wissen meist, wie man in den verschiedenen Phasen         Sparringspartner in allen Phasen der Wertschöpfungs­
            reagieren muss. Das schafft Vertrauen.]                   kette. Für die komplexer und vielfältiger gewordenen
                                                                      Fragestellungen brauchen wir daher auch größere und
            Auch ohne Kristallkugel – gewähren Sie uns einen          interdisziplinäre Teams. Dabei ist auch unser besonde­
            Blick in die Zukunft. Wie werden Arbeitswelten zu-        rer Company Spirit – geprägt durch Teamwork, Zusam­
            künftig aussehen? Wird digital normal?                    menhalt und einen respektvollen und freundschaftli­
                [Andreas Völker: Das Büro als physischer Raum         chen Umgang – wichtig. Das hilft uns in einem Umfeld,
            bleibt meiner Meinung nach für die meisten Unter­         das stark von Wachstum und Wandel geprägt wird.]
            nehmen unverzichtbar, auch wenn es zukünftig anders
            aussehen wird – zum Beispiel als Open Space Office.       Piotr Bienkowski fasst zusammen: „Auch, wenn der
            Menschen sind soziale Wesen und brauchen Orte,            Wandel überall sichtbar ist, zu uns gehört und wichtig
            an denen sie sich treffen. Vor allem durch analoge        ist, steht BNP Paribas Real Estate ebenso für Beständig­
            Interaktion im Team entsteht Kreativität, die Kommu­      keit, Verlässlichkeit und Stabilität. Und in dieser
            nikation wird gefördert, und man profitiert von den       Beständigkeit liegt der Schlüssel zu unserem Erfolg.“
            Erfahrungswerten der Kollegen. Das viel besungene

BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
06

                      Es herrscht Flächenknappheit auf dem Büromarkt! Aber Entwick­
                      lungsgrundstücke in besten Lagen der großen Metropolen sind
                      rar. Deshalb richtet sich der Blick auch auf Bestandsgebäude, die
                      für den Markt neu positioniert oder sogar vollständig neu ent­
                      wickelt werden können. Das Beispiel des Correo Quartiers zeigt,
                      wie ein großes Dienstleistungsunternehmen sowohl seine neue
                      Arbeitsplatz- und Standortstrategie erfolgreich umsetzen und
                      zugleich, mit Hilfe von BNP Paribas Real Estate, eine attraktive
                      Immobilie einer neuen Zukunft zugeführt werden konnte.

                      VISIONEN FÜR MÜNCHEN
                       / / B Ü R O - I N V E ST M E N T / /

                                                   D
                                                              Das zwischen Bayer-, Paul-     aufhin einen strukturierten Verkaufsprozess
                                                              Heyse- und Schwanthaler­       durch, der auf reges Interesse stieß, denn:
                                                              straße gelegene Büro- und      Gerade, weil die Rückmietlaufzeit kurz war,
                                                              Geschäftshausensemble mit      sahen Investoren interessante Chancen,
                                                rund 50.000 m² wurde 1992 eigens für         den Standort in absehbarer Zeit neu zu
                                                die Postbank errichtet. Derzeit nutzt das    entwickeln und moderne Flächenangebote
                                                Unternehmen einen Großteil der Flächen       in einem sehr dynamischen Marktumfeld
                                                noch immer selbst, wird jedoch im Rah­       schaffen zu können. CREDIT SUISSE ASSET
                                                men einer bundesweit neuen Standort­         MANAGEMENT Global Real Estate setzte
                                                strategie die Räumlichkeiten aufgeben und    sich im Wettbewerb durch und erwarb im
                                                2019 innerhalb Münchens umziehen. Das        Februar 2018 das Correo Quartier. Derzeit
                                                Objektensemble wurde daher nicht mehr        werden mögliche Varianten der zukünftigen
                                                benötigt und sollte verkauft werden. Dafür   Nutzung des Grundstücks geprüft und mit
                                                beauftragte die Postbank BNP Paribas Real    der Stadt abgestimmt.
                                                Estate. Der Immobilienberater führte dar­

       BERND OLETZKY
     Bereichsleiter CREM,
           Postbank

„Unser Münchener Standort ist ein wichtiger und sehr großer Baustein
in unserer sensiblen Dienst­leistungskette und genießt allein deshalb schon
große Aufmerksamkeit. Er steht aber zugleich für einen herausragenden
Veränderungserfolg, weil wir hier unsere Standort- und Arbeitsplatzstrategie
in passender neuer Lage in München umsetzen können. Das ist bei der
anhaltenden Flächenknappheit keine Selbstverständlichkeit. Den Verkauf
und die neue Anmietung exakt zeitgleich und sehr kurzfristig zu erreichen,
war ein riesiger Erfolg für uns.“
Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
// Visionen für München //                                                                                        07

   PRÄGNANT UND
       ZENTRAL:
   das Correo Quartier
  direkt am Münchener
      Hauptbahnhof

    WEGWEISEND:
    Die Neugestaltung
des 50.000-m²-Komplexes
kann das gesamte Viertel
        verändern.

                                                                                                                 „Für uns ist das Münchener Projekt eines der derzeit
                                                                                                                 größten Vorhaben in Deutschland. Die Marktentwick-
                                                                                                                 lung in Deutschland ist positiv, insbesondere in der
                                                                                                                 Innenstadt von München. Das Correo Areal direkt am
                                                                                                                 Hauptbahnhof in Verbindung mit der Dimension des
                                                                                                                 Objekts bietet dementsprechend enormes Potenzial
                                                                                                                 für unsere Anleger.“
                                                              Fotos: CREDIT SUISSE ASSET MANAGEMENT Immobilien
                                                              Kapitalanlagegesellschaft mbH

                                                                                                                             KARL-JOSEF SCHNEIDERS
                                                                                                                             Head EMEA, CREDIT SUISSE
                                                                                                                      ASSET MANAGEMENT Global Real Estate

BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
A N G E S PA N N T E S I T U AT I O N
    A M LO G I S T I K M A R K T :
   Der Online-Handel forciert
      die Flächenknappheit.
Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
09

                                     VON BROWNFIELDS ZU
                                                                                  / / LO G I ST I K / /

                                  BLÜHENDEN LOGISTIKWIESEN
                                     Interview mit Christopher Raabe, Geschäftsführer & Head of
                                    Industrial Services & Investment bei BNP Paribas Real Estate,
                                       über das große Potenzial der Revitalisierung von Brach-
                                      und ehemaligen Industrieflächen für den engen Markt der
                                                          Logistikimmobilien.

                                  Herr Raabe, der Wettbewerb bedeutender Logistik-
                                  unternehmen um die besten Standorte in den
                                  Metropolregionen fordert moderne Lösungen. Wo
                                  stehen wir gerade?
                                       [Christopher Raabe: Der Bereich Logistikimmo-
                                  bilien befindet sich tatsächlich in einer angespannten
                                  Situation. Insbesondere der Online-Handel forciert
                                  die Flächenknappheit. In den Ballungszentren, wo der
                                  Bedarf von Logistikriesen wie Amazon besonders hoch
                                  ist, sind Logistikflächen extrem knapp. Die City-Logistik
                                  spielt dabei eine wesentliche Rolle. Besonders in
                                  München, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und Berlin
                                  wird die Luft dünn. Verfügbare freie Grundstücke sind
                                  kaum vorhanden. Deshalb müssen wir für Investoren
                                  und Logistiker Alternativen suchen.]

                                  Wie wollen Sie Platz schaffen, wo keiner mehr
                                  vorhanden ist?
                                      [Christopher Raabe: Unser Augenmerk liegt auf
                                  den sogenannten Brownfields. Dabei handelt es sich
                                  um Brachflächen, die früher für industrielle oder
                                  gewerbliche Zwecke verwendet wurden. Der Boden
                                  kann durch historische Nutzungen verunreinigt sein,
                                  hat aber das Potenzial, wiederverwendet zu werden,                      „Durch E-Commerce dürfte
Foto: Shutterstock.com /Muuraha

                                  sobald er professionell aufbereitet und gereinigt
                                  wurde. Auf diese Weise entsteht tatsächlich Platz,                      sich das Paketvolumen
                                  wo früher keiner war. Alte Bestandsliegenschaften in
                                  exzellenten Lagen der Ballungsgebiete helfen uns
                                                                                                          bis 2025 auf 5 Milliarden
                                  von BNP Paribas Real Estate, in logistisch attraktiven                  Sendungen verdoppeln.“
                                  Lagen die aktuell enorme Nachfrage von Mietern
                                  und Eigennutzern zumindest teilweise zu decken.]

    BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
Das Magazin von BNP Paribas Real Estate Deutschland - 22 WOHNEN - BNP Paribas REIM
10

                                                      „Logistikkunden möchten ihre
                                                      Immobilien am liebsten schon
                                                      gestern bezogen haben.“

                                                                           Wie ist denn der zeitliche Aspekt bei den
                                                                           Anforderungen?
                                                                               [Christopher Raabe: Eine Besonderheit des Logistik-
                                                                           markts ist seine Geschwindigkeit. Der Kunde sieht den
                                                                           aktuellen Bedarf, ruft an und möchte seine Immobilie
                                                                           am liebsten schon gestern bezogen haben. So kommt
                                                                           es, dass wir in diesem Bereich vermehrt das speku­
                                                                           lative Bauen, salopp ausgedrückt den „Spec-Bau“,
                                                                           finden. In der heutigen Zeit sind spekulative Bauten
     LIEFERWEGE DER ZUKUNFT:                                               häufig vor Fertigstellung vermietet.]
           Bald schon könnten
        Drohnen und Roboter diese                                          Wie lange dauert ein solches Projekt?
             LKWs ersetzen.                                                    [Christopher Raabe: Das lässt sich so pauschal
                                                                           nicht sagen. Manchmal hängt es an der Baugeneh-
                                                                           migung, dann wieder an bestimmten Auflagen, die sich
                                                                           auch kurz vor Toresschluss noch ändern können. So
                                                                           können sich große Projekte über einen längeren Zeit­
                  Welche Kriterien berücksichtigen Sie bei der Auswahl     raum hinziehen. Im Fall des ehemaligen Kraftwerks
                  der Flächen?                                             Knepper (siehe Seite 11, Anmerkung der Redaktion)
                      [Christopher Raabe: Die Lage ist nach wie vor ein    kommen wir trotz der Komplexität vergleichsweise
                  entscheidendes Kriterium. Das ist im Logistikmarkt       schnell voran. Wir erhielten Ende 2017 das Mandat
                  nicht anders als in anderen Assetklassen. Ein gelun­     und dürfen voraussichtlich 2020 schon die ersten
                  genes Beispiel für Revitalisierung ist das ehemalige     Mieter erwarten.]
                  Gelände von Colgate / Palmolive in Hamburg. Grund­
                  stück und Gebäude des Werksgeländes waren nach           Wie verhält sich das mit den Kosten?
                  der Stilllegung schwer mit Seifen- und Laugenrück­           [Christopher Raabe: Die Kosten sind von Projekt
                  ständen kontaminiert. Die notwendige Bodensanierung      zu Projekt unterschiedlich. Da kann eine Bodensanie­
                  war recht kostenintensiv. Aber der Standortvorteil und   rung die Kosten wesentlich erhöhen. Dennoch ist der
                  die Größe des Grundstücks waren sehr gut und haben       Preis, den Sie aktuell für Logistikflächen in Top-Lagen
                  den Kostenaufwand gerechtfertigt. Der Gabelstapler­      erzielen, so attraktiv, dass sich viele Sanierungsmaß­
                  hersteller STILL hat sich langfristig an den Standort    nahmen rechnen. Limitierende Faktoren sind eher
                  gebunden und sein Zentrallager dort errichten lassen.]   bei den Dienstleistern aus der Baubranche zu suchen.
                                                                           Der Markt wird im Wesentlichen von vier großen
                  Ein komplexer Prozess! Welche Rolle spielt Ihr           Unternehmen bestimmt, deren Kapazitäten begrenzt
                  Unternehmen dabei?                                       sind. Außerdem werden bei der Instandsetzung von
                      [Christopher Raabe: Wir verstehen uns in erster      Brownfields häufig Spezialisten benötigt. Ein Kampf­
                  Linie als Dienstleister und beraten Verkäufer und        mittelräumdienst lässt sich leider nicht so schnell
                  Käufer beziehungsweise Vermieter und Mieter. Das         finden wie der Schlüsseldienst um die Ecke.]
                  Thema ist vielschichtig. Im Fokus stehen für uns die
                  Bedürfnisse der Kunden. Plant der Kunde zum Beispiel     Wie beständig ist der Markt?
                  einen 100.000 m² großen Standort, lässt sich nicht           [Christopher Raabe: Der Markt ist eng, bietet
                  einfach ein Gebäudekörper in entsprechender Größe        aber vermehrt Chancen, wenn zukünftig Alternativen
                  aufstellen. Dazu sind 180.000–200.000 m² Grund­          wie die Revitalisierung von Brownfields mit in Erwä-
                  stücksfläche notwendig. Das ist nicht jedem Kunden       gung gezogen werden. Dies gilt für Unternehmer
                  gleich bewusst. Der direkte Austausch ist also enorm     wie Investoren gleichermaßen. Unser vielschichtiger
                  wichtig, und unser weitreichendes Netzwerk national      Beratungsansatz hilft, neue Potenziale und Synergien
                  wie international hilft dabei, den Kunden optimal zu     zu identifizieren.]
                  beraten und die richtige Lösung zu finden.]
// Von Brownfields zu blühenden Logistikwiesen //                  11

                                                                                   BEST PRACTICE
                                                                                   Christoper Raabe aus der Praxis: „Der Ver­                               ABBRUCH,
                                                                                                                                                          der erste Schritt
                                                                                   kauf des ehemaligen Kraftwerks Knepper bei                         in der Prozesskette der
                                                                                   Dortmund ist ein interessantes Beispiel für die                         Revitalisierung
                                                                                   Chancen im Bereich Logistik. Ein komplexes
                                                                                   Projekt, bei dem wir mit der Beratung und Ver­
                                                                                   marktung aktiv waren und sind. Wir haben den
                                                                                   Alteigentümer Uniper beim Verkauf begleitet
                                                                                   und sind aktuell vom Neueigentümer mit der
                                                                                   Vermarktung des Areals betraut worden. Eine
                                                                                   sehr große Gewerbefläche von mehr als einer

                                                                                                                                            59
                                                                                   halben Million Quadratmeter wird bis 2021
                                                                                   entstehen. Aber nicht nur die schiere Größe des
                                                                                   Projekts macht Knepper besonders. Auch die
                                                                                   spezielle Gebäudestruktur eines ehemaligen
                                                                                   Kraftwerks sowie die Bodenbeschaffenheit mit
                                                                                   den alten Kohleschächten stellt die Projekt­
                                                                                   leitung des Käufers Hagedorn – ein absoluter
                                                                                   Spezialist im Bereich Sanierung – vor große
                                                                                   Herausforderungen.

                                                                                                                                                           Hektar
                                                                                                                                                      große Kraftwerksbrache
                                                                                                                                                      mit 750.000 Kubikmetern
                                                                                                                                                      umbautem Raum
Fotos: Shutterstock.com / Petinov Sergey Mihilovich, Hagedorn Unternehmensgruppe

                                                                                           DER 210 M HOHE
                                                                                             SCHORNSTEIN
                                                                                        mit der grünen Spitze wird
                                                                                         wohl gesprengt werden.

            BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
12

MIT FORWARD DEALS
// HOTEL //

MARKTCHANCEN SICHERN!
     Der Markt für Hotelimmobilien ist umkämpft wie kaum ein
     anderer. Durch den Wettbewerb um Immobilien und Renditen
     werden Investoren deshalb risikofreudiger und wagen sich
     zur Optimierung des Portfolios an alternative Transaktions-
     strukturen heran.

                                                        G
                                                                   „Gekauft wie gesehen“ – dieser Satz gilt
                                                                   nicht mehr! Zumindest nicht in der stark
                                                                   umkämpften Hotelbranche. Stattdessen
                                                                   entscheiden sich Investoren mittlerweile
                                                       immer häufiger dafür, Objekte zu erwerben, die sich
                                                       noch in der Projektphase befinden. Bei diesen so-
                                                       genannten Forward Deals erwirbt der Investor die
                                                       Immobilie bereits in der Bauphase oder noch vor Bau­
                                                       beginn. Die Nachfrage ist enorm!

                                                          RASANTE WACHSTUMSRATEN
                                                       „Im Jahr 2014 lag der Anteil an Forward Deals ledig­
                                                       lich bei 5 % und ist über die letzten drei Jahre rasant
                                                       gestiegen. Im Jahr 2017 wurden 26 % der Hoteltrans­
                                                       aktionen mit Forward Deals realisiert“, analysiert
                                                       Alexander Trobitz, Head of Hotel Services, den Markt.
                                                       Grund für den Anstieg um knapp eine Milliarde Euro sei
                                                       die hohe Anzahl an Hotelprojekten in der Pipeline und
                                                       die Knappheit der Bestandsobjekte.

                                                          ZU RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN
                                                       Für Investoren bieten sich zwei Möglichkeiten der Finan­
                                                       zierung: Zunächst einmal mithilfe des Forward Purchase.
                                                       Dabei verpflichtet sich der Investor bereits heute, die
                         ALEXANDER TROBITZ,
                          Head of Hotel-Services,
                                                       Immobilie nach Fertigstellung, das heißt auf Termin,
                          weiß, erst der Dreiklang     zu einem heute vereinbarten Preis zu kaufen. Oder per
                         aus Standort, Konzept und     Forward Funding: Hier finanziert der Investor den Bau,
                        Betreiber gibt den perfekten   bezahlt aber in vom Baufortschritt abhängigen Raten.
                                Stategic Fit.              Beim vorzeitigen Erwerb ist der Investor dem Risiko
                                                       einer Zinserhöhung ausgesetzt, sodass der Kauf mögli­
                                                       cherweise nicht mehr als bestes Investment zum jewei­
// Mit Forward Deals Marktchancen sichern! //                                            13

                                       ENTWICKLUNG HOTEL FORWARD DEALS
                                       Das rasante Wachstum in den letzten drei Jahren lässt
                                       den Markt für Forward Deals auf über eine Milliarde Euro
                                       im Jahr 2017 steigen. Tendenz: weiterhin freundlich!

                                       30 %

                                       25 %

                                       20 %

                                       15 %

                                       10 %

                                       5%

                                                  2014             2015                2016     2017    1. Hj. 2018

                                       © BNP Paribas Real Estate GmbH, 30. Juni 2018

                                                      ligen Zeitpunkt gesehen werden kann. „Der Erwerb auf
                                                      Termin kann bei dem anhaltend niedrigen Zins­niveau
                                                      der vergangenen Jahre noch sinnvoll erscheinen. Doch
                                                      schon kleine Zinsänderungen können den Preisvorteil
                                                      aus dem Forward Deal zunichte machen“, erläutert
                                                      Trobitz. Um die Risiken abzufedern, bedarf es profes­
                                                      sionellen Know-hows: Bauverzögerungen, Probleme
                                                      mit dem Projektentwickler bis hin zur Insolvenz oder
                                                      Schwierigkeiten bei Mietverträgen machen Forward
                                                      Deals zu einer komplexen Investitionsentscheidung.
                                                      „Zudem wird es bei einem Horizont von mehr als einem                WER MISCHT MIT?
                                                      Jahr schwierig, Prognosen für den jeweiligen Markt              Projektentwickler in dieser Branche schätzen die Finan-
                                                      und die Profitabilität des Hotels abzugeben“, ergänzt           zierung durch ein Forward Funding, bei dem End­
                                                      Trobitz als Branchenkenner und Mitglied des renom­              investoren wie z. B. Patrizia oder Real I.S. den Kaufpreis
                                                      mierten Fachverbands Royal Institution of Chartered             abhängig vom Baufortschritt zahlen. „Beliebt als Pächter
                                                      Surveyors (RICS).                                               sind Hotelketten mit bester Bonität wie etwa Motel One
                                                                                                                      oder die Deutsche Hospitality (vormals Steigenberger
                                                            ENDITECHANCEN AM OBEREN
                                                           R                                                          Hotel Group). Im Gegenzug ist ein großer institutio­
                                                           ENDE DER SKALA                                             neller Investor immer auch eine Auszeichnung für den
                                                      Warum kann der Erwerb einer Projektentwicklung                  Hotelier“, zeigt Trobitz das Zusammenspiel aus Angebot
                                                      dennoch sinnvoll sein? Zunächst einmal lassen sich              und Nachfrage auf. Aber auch Newcomer haben derzeit
                                                      hier höhere Renditen als beim Kauf von Bestands-                gute Karten. Die Hotelkette Ruby ging vor fünf Jahren
                                                      objekten realisieren. „Wir sprechen in diesem speziellen        an den Start und expandiert kontinuierlich. Namhafte
                                                      Bereich von einem Renditeaufschlag von etwa 25-50               Family Offices gaben dem Betreiber Vertrauensvor­
Foto: iStock.com / stelioskyriakides

                                                      Basispunkten on top zu den circa 5 %, die sich im Markt         schuss und investierten frühzeitig.
                                                      mit Hotelimmobilien verdienen lassen. Die Nische                    Alexander Trobitz ist sich sicher: „Wichtig ist, bei
                                                      dieser Assetklasse generiert also Renditen am oberen            einem Forward Deal gut beraten zu sein – intern wie
                                                      Ende der Skala“, rechnet Trobitz vor. Aber nicht nur die        extern“. Am Ende des Tages müssen alle Parameter
                                                      Rendite sei ausschlaggebend. Vielmehr steige aufgrund           stimmen. Erst der Dreiklang aus Standort, Konzept und
                                                      der eklatanten Angebotsknappheit die Risikobereit­              Betreiber gibt den perfekten Stategic Fit.
                                                      schaft vieler Investoren.

     BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
FACTS & FIGURES
14

                                                // WISSENSWERTES //

HOTEL                                                       Entwicklung Bettenangebot und Übernachtungen
                                                            2010 = 100
                                                            150 %
                                                                                                                               147
Tourismus-Boom in Deutschland
Um den durch den Städtetourismus gestützten                 140 %
Nachfrageanstieg bei den Übernachtungsmöglichkeiten                               Übernachtungen
                                                                                      A-Standorte
bedienen zu können, wurden die Bettenkapazitäten an         130 %                                                             130
den wichtigsten deutschen Hotelstandorten teilweise
deutlich erweitert. Dabei brachten zahlreiche neue          120 %
Hotelkonzepte mit hohem Design-Anspruch frischen                                                                 Bettenangebot
                                                                                                                 A-Standorte
Wind in die deutsche Hotellerie-Landschaft. Dies            110 %
hat zur Folge, dass zwischen 2010 und 2017 auch
die Auslastung der Hotels und die Zimmerraten im            100 %
Durchschnitt spürbar angestiegen sind.                              2010   2011    2012     2013     2014    2015    2016     2017

EINZELHANDEL                                               BÜRO
Von L’Osteria bis Coffee Fellows:                           Coworking expandiert in den Big Six*
Systemgastronomen auf Expansionskurs                        Die Arbeits- und Bürowelt ist im Wandel. Coworking
Expandierende Food-Konzepte füllen nicht                    erfüllt den Bedarf an Flexibilität, den Austausch, die
nur die Leerstände in den A-Lagen, sondern                  Vernetzung sowie die Zusammenarbeit mit anderen.
erhöhen auch die Passantenfrequenzen.                       Außerdem befinden sich die modernen Coworking-

                                                                                                   186.000 m²
                                                            Flächen oft in erstklassigen Stadtteilen und sind
Registrierte Vermietungen / Eröffnungen in Citylagen        angesagt wie nie zuvor.

                              te
                            Pk
                         %-                                                                        Bürofläche mieteten Coworking-
                    +8

                                                                                                   6%
                                                                                                   Space-Anbieter 2017 an.

         11 %                19 %
                                                                                                   des Flächenumsatzes entfielen
                                                                                                   im ersten Halbjahr 2018 auf diese
                                                                                                   Branche.
             2013                Q2 2018

                                                        *Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München
// Facts & Figures //                                                15

                                   4 Mio. m2
                                                                                                                        LOGISTIK
                                                                                                          71 %
                                                                                      64 %                              Hohe Umsätze auch außerhalb
                                   3 Mio. m2
                                                  57 %                                                                  der Big Six*
                                                                                                                        Standorte außerhalb der Big Six leisten
                                   2 Mio. m2                                                                            mit ihrem dynamischen Marktgesche­
                                                                                                                        hen einen wesentlichen Beitrag zu den
                                   1 Mio. m2                                                                            hohen Logistik-Flächenumsätzen in
                                                                                                                        Deutschland. Ein Grund hierfür ist die
                                                                                                                        dort bessere Grundstücksverfügbar­
                                                 2013        2014       2015         2016       2017   1. Hj. 2018
                                                                                                                        keit mit geringeren Preisen als an den
                                     Logistik-Flächenumsatz außerhalb der Big Six      Anteil am Gesamtumsatz           Top-Standorten.

                                   WOHNEN

                                                                                                                 12 %
                                   Lebensweisen und Wohnbedürfnisse im Wandel
                                   Der Bedarf an modernen Wohnobjekten ist groß, und so
                                   setzen Anleger vermehrt auf Projektentwicklungen. Durch
                                   Sonderwohnformen wie Mikroapartments, Studenten-
                                   oder Seniorenwohnungen wird den sich wandelnden
                                   Wohnbedürfnissen Rechnung getragen. Besondere                                                      Anteil der Sonderformen
                                   Wohnformen werden immer beliebter, sodass Bauvor­                                                  an Wohn-Investments
                                   haben in diesem Bereich zuletzt 28 % der Investitionen                                             im ersten Halbjahr 2018
                                   in Projektentwicklungen ausmachten.

                                   +170 %                                                                                 BÜRO-INVESTMENT
                                                                               +99 %                   MÜNCHEN
                                                                                                                          Capital Values steigen
                                                                                                                          Die Capital Values für Premium-
                                          BERLIN
                                                                                                                          Büroimmobilien haben in den
                                                                                                                          deutschen Metropolen aufgrund
                                                                                                                          von Mietwachstum und Preissteige­

                                                                               2010
                                                                                                                          rungen in der Vergangenheit
                                                                                                                          deutlich angezogen – vor allem in

                                                                               2017
                                                                               bis                                        Berlin!

                                   +82 %
                                                                                                                                   WEITERE INFOS FINDEN SIE AUF
                                                                                                                              WWW.REALESTATE.BNPPARIBAS.DE/RESEARCH
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                                                                                                                     +88 %
                                                                                                        HAMBURG
                                                         FRANKFURT

     BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
16

                                                              40 %  mehr Mitarbeiterzufriedenheit
                                                                    durch moderne, offen

OFFEN FÜR DEN
                                                                    gestaltete Bürowelten*

                                                               M
// BÜRO //

OPEN SPACE
                                                                             Mit komplexen Aufgabenstel­
                                                                             lungen kann Petra Storek gut
                                                                             umgehen, denn ihr Job ist es,
                                                                             Kunden umfassend bei der
                                                              Büroplanung und Umsetzung zu betreuen.
                                                              Das reicht von der Bedarfs­ermittlung, über
                                                              die Planungsleistung und Projektorganisa­
                                                              tion bis hin zum Umzugsmanagement.
                                                                  Gerade befindet sich ein Projekt für eine
                                                              Tochter der Gruppe im Finish. BNP ­Paribas
Die Telefone klingeln permanent. In Petra                     Factor bezieht neue Räumlichkeiten in

Storeks Büro ist es immer dringend. Mal ist                   Düsseldorf, mit deren Suche das dortige
                                                              Office Advisory-Team von BNP Paribas Real
es der Bauleiter, der noch technische Fragen                  Estate beauftragt worden war. Dabei wurde
                                                              Project Solutions frühzeitig in den Prozess
hat, mal das italienische Designstudio, das                   eingebunden, um gemeinsam mit Factor
wegen der Sommerferien verspätet liefern                      das Bürokonzept zu entwickeln, welches
                                                              Grundlage für die Flächensuche war.
wird. Dennoch gelingt es der Leiterin des                         Statt kleiner Bürozellen sollten offene

Project Solutions­Bereichs, Ruhe zu bewahren                  Arbeitsplätze geplant werden. Ein Trend,
                                                              der in den letzten drei bis fünf Jahren ver­
und alle Deadlines zu halten.                                 stärkt aufgekommen ist. Das Großraumbüro

*Quelle: Studien der IREBS Regensburg und von Towers Watson
// Offen für den Open Space //                                                           17

  erlebt ein Comeback als Open Space-Büro.
  Das ist nicht nur ein anderer Name, son­
  dern ein ganz anderes Konzept. Open
  Space bedeutet, dass der neue Großraum
  durchdachter und lebenswerter ist als die
  alte graue Einöde von möglichst vielen
  Schreibtischen auf wenig Raum. „Meist
  wird es auch nicht das „Google Office“,
  das in aller Munde ist, sondern ein Kombi-
                                                                                                                     PETRA STOREK
  oder Gruppen­büro. Die neue Raumsituation
  muss zum Unternehmen passen“, erklärt                                                                        Head of Project Solutions
  Petra Storek.

      OFFICE DER ZUKUNFT
      Die Vorteile der neuen Arbeitswelten
  liegen auf der Hand – die Kommunikation
  wird verbessert, Synergien ergeben sich
  schneller, alles wird transparenter. Auch
  ein weiterer Aspekt findet verstärkt Berück­
  sichtigung: Unternehmen auf der Suche
  nach jungen Talenten müssen in vielerlei
  Hinsicht punkten. Das Gehalt ist nur ein
  Aspekt, heute kommt auch noch ein moder­
  ner Arbeitsplatz hinzu. „Um Young Talents
  einen ansprechenden Arbeitsplatz zu bie­
  ten, muss auch schon mal ein Fatboy als
  Rückzugsort zur Verfügung stehen“, zeich­
  net Storek das Office-Bild der Zukunft.
      Beim neuen BNP Paribas Factor-Büro
  zieht sich ein Konzept, das auf den vier
  Unternehmenswerten basiert, durch alle
                                                                                         G U T E O F F I C E - LÖ S U N G E N
  Bereiche. „Durch ihr starkes Farbkonzept                                                     BIETEN BEIDES:
  unterscheiden sich die Bereiche ebenso                                                 transparenten Arbeitsplatz und
  wie im Mobiliar, allen gemein ist aber, dass                                              partiellen Rückzugsraum
  sie das Unternehmen und dessen Kultur
  widerspiegeln“, erläutert die Expertin die
  kreative Leistung des Teams.
      Zwei Faktoren sind enorm wichtig bei       gleichzeitig persönliche Grenzen akzeptie­      schen Eigentümer und zukünftigem Mieter
  offenen Raumkonzepten: Die Akustik und         ren und Rückzugsmöglichkeiten schaffen“,        und kann gut 70 % der Fragen des Eigen­
  die Einsehbarkeit. Die komplette akustische    erklärt sie. Diese werden immer wichtiger       tümers in der Planungs- und Bauphase
  Abschirmung ist dabei nicht gewünscht; ein     in der Open-Space-Welt. „Der klassische         beantworten, ohne den Mieter gefragt zu
  akustisches Grundrauschen, da sind sich        Meeting-Raum – vor allem für die interne        haben. Das liegt vor allem auch an ihrer
  die Profis einig, ist ideal. „Zehn Stimmen     Kommunikation – ist tot“, bringt es Petra       langjährigen Erfahrung und der konstrukti­
  machen ein gutes Grundrauschen aus, eine       Storek auf den Punkt. Alternativen gibt es      ven Zusammenarbeit mit allen am Projekt
  einzelne Stimme macht Sie wahnsinnig“,         viele: vom soliden Holztisch mitten im Büro,    Beteiligten, wie etwa Planern und Bau-
  sagt Storek. Interessant wird es beim The­     der mit einem Vorhang abgeschirmt werden        unternehmern.
  ma Frequenzen: Nicht die schrillen Töne,       kann, bis hin zu schicken High-Back-Sofas,          Wie sieht für Petra Storek der ideale
  sondern vor allem die tiefen Männerstim­       wie man sie aus Hotellobbies kennt.             Kunde aus? „Es ist immer eine Freude, mit
  men müssen ausgeblendet werden, um ein                                                         Kunden zusammenzuarbeiten, die offen sind
  angenehmes akustisches Raumklima zu er­           KNOW-HOW BIS INS DETAIL                      für Innovation. Sie sollten schöne Materi­
  zeugen. Der Faktor Einsehbarkeit unterliegt        Kunden schätzen an der Expertin neben       alien lieben wie ich, entscheidungsfreudig,
  der Abwägung von transparentem Arbeits­        ihrer Kompetenz auch die Detailkenntnis,        mutig und letztlich bitte nicht beratungs­
  platz und partiellem Rückzugsraum. „Unter­     das Kostenbewusstsein sowie das Verhand­        resistent sein.“
  nehmen sollten also Einsehbarkeit zu­lassen,   lungsgeschick. Sie agiert als Mittlerin zwi­

BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
18

         		 RETAIL-IMMOBILIEN
// EINZELHANDEL //

           				 IM WANDEL :
         		 EINKAUFEN
         			MIT WOW-EFFEKT!
// Retail-Immobilien im Wandel //                                             19

                                        Zum Gespräch am Runden Tisch trafen sich die
                                        Retail-Experten von BNP Paribas Real Estate,
                                        Christoph Scharf, Jonathan A. Calverley, Jens Wehmhöner
                                        und Christoph Scheuermann, mit ihren Kunden
                                        Manuel Behr von der Aachener Grundvermögen
                                        und Heiko Gentner von Levi Strauss & Co.
                                                                                                                                               CHRISTOPH SCHARF
                                        Herr Scharf, bitte zeichnen Sie uns ein Bild   erhöhen die Frequenz auf der Hauptstraße.              Head of Retail Services
                                        von der aktuellen Situation am Markt für       Ebenso gehen Händler neue Wege.]
                                        Einzelhandelsimmobilien.                            [Heiko Gentner: Beispielweise Tommy
                                             [Christoph Scharf: Der Markt bei den      Hilfiger, die nun in ihrem Store in Düssel­
                                        Retailern und Eigentümern ist geprägt von      dorf eine Kaffeebar selbst betreiben oder
                                        Unsicherheit. Einerseits sind Frequenzen       Arket, der High-End-Ableger der H&M-
                                        und Umsätze rückläufig. Andererseits waren     Gruppe. Levi Strauss & Co. als Mieter sucht
                                        Eigentümer in der Vergangenheit verwöhnt.      ebendiese hohe Frequenz. Der Kunde will
                                        Sie müssen sich nun mit kürzeren Vertrags­     in 1A-Lagen shoppen, und wir müssen das
                                        laufzeiten, reduzierten Mieten und sogar       Erlebnis drumherum schaffen. Gastronomie
                                        Standortschließungen, sprich Kündigungen,      kann da unter anderem ein Mittel sein.]
                                        auseinandersetzen. Von einer Krise zu spre­
                                        chen, wäre aber zu viel. Vielmehr bieten       Gastronomie war bislang noch kein fester
                                        sich durch flexible Mietvertragslaufzeiten     Pfeiler bei Einzelhandelsimmobilien,
                                        auch Chancen für neue kreative Konzepte,       richtig?
                                        wie etwa Pop-up-Stores, die erst online            [Christoph Scheuermann: Wenn ich
                                        vertreten waren und nun den Weg ins            das durch die Investment-Brille betrachte,            JONATHAN A. CALVERLEY
                                        Offline wagen. Diese können temporär           tun sich Eigentümer wie Investoren noch            Director National Retail Advisory
                                        einen Leerstand auffangen und schaffen         schwer mit dem Bereich Gastronomie. Ein
                                        entweder durch ihre kurze Präsenz oder         größerer Gastro-Anteil geht meist zu Las­

                                                                                                                                      „Neue Gastro-
                                        eine tolle Präsentation einen Kaufanreiz.      ten von Textilmietern, was investorenseitig
                                        Nichtsdestotrotz, wir müssen uns auf Leer­     immer eher kritisch gesehen wird. Das
                                        stände – auch in den A-Lagen – einstellen.     liegt daran, dass führende Textiler oftmals
                                        Mieter auf gleichem Mietniveau zu finden,
                                        ist eine Herausforderung. Da braucht es
                                                                                       eine höhere Bonität und längere Verträge
                                                                                       versprechen, was auch für die Banken           Konzepte werden
                                        neue Mietvertragskonzepte, damit Mieter
                                        und Eigentümer auch zukünftig zusam­
                                                                                       wichtige Aspekte sind. Gastro-Mieter
                                                                                       dagegen haben meist keine lange Historie       Innenstädte deutlich
                                                                                                                                      beleben.“
                                        menkommen. Ein Modell aus der jüngsten         und allgemein kürzere Vertragslaufzeiten.
                                        Vergangenheit sieht beispielsweise vor, eine   Ebenso wird die Entwicklung, niedrigere
                                        niedrigere Fixmiete zu zahlen. Der Vermie­     Festmieten mit Umsatzmietanteilen
                                                                                                                                           Jonathan A. Calverley
                                        ter erhält aber ein Top-up, wenn der Mieter    zu kombinieren – ein Modell, das mein
                                        bestimmte Umsatz- oder Profitabilitäts­        Kollege Christoph Scharf eingangs bereits
                                        grenzen erreicht hat. Damit verschiebt sich    angesprochen hat – noch nicht so von
                                        die operative Verantwortung auch etwas         Investoren akzeptiert]
                                        mehr in Richtung Eigentümer.]
                                                                                       Wie sehen Sie diese Situation als Investor,
                                        Stichwort neue Konzepte, welche Trends         Herr Behr?
                                        sehen Sie?                                          [Manuel Behr: Der strukturelle Wandel
                                            [Jonathan Calverley: Die Gastronomie       verändert das Kaufverhalten. Und der gute
                                        hat unheimlich aufgeholt. Ein wichtiger        alte Ausverkauf ist einem ständigen Sale
Foto: Shutterstock.com / jeafish Ping

                                        Faktor, um Innenstädte wieder zu beleben.      gewichen, der keine Verkaufsanreize mehr
                                        Qualitativ hochwertige Restaurants füllen      bietet. Außer dem Preis. Und der alleine
                                        nicht nur die Leerstände in den A-Lagen,       zieht nicht. Und hilft keiner Seite. Es müs­
                                        die Betreiber sind auch in der Lage, relativ   sen andere Anreize, echte Wow-Erlebnisse                  HEIKO GENTNER
                                        hohe Mieten zu zahlen. Expandierende           für den Kunden, geschaffen werden. Falsch          Franchise & Expansion Director
                                        Food-Konzepte, die jeder in der Groß­          ist der permanente und rigorose Abgesang         Central Europe at Levi Strauss & Co.
                                        stadt kennt, wie Five Guys oder L’Osteria,     auf den stationären Einzelhandel.                             (Mieter)

     BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
20

 CHRISTOPH SCHEUERMANN MRICS
         Director National Retail
               Investment

                                      Es ist richtig, dass sich viele Geschäfts­    Erlebnis, aufgrund dessen der Kunde dann
                                      modelle und Marken neu erfinden müssen.       im Internet kauft. In der Summe generiert
                                      Doch viele sind da auch schon dabei.]         das Unternehmen einen Umsatz. Der End­

„Der Abgesang auf                          [Heiko Gentner: Auch die Brands müs­
                                      sen sich neu erfinden, wenn sie zukünftig
                                                                                    verbraucher sollte überall Zugang zu den
                                                                                    Produkten haben, die ihn interessieren und

den stationären
                                      erfolgreich sein wollen. Und sich die Frage   die er kaufen möchte.]
                                      stellen: Was geht beispielsweise über
                                      die integrierte Kaffeebar und den Einkauf     Und wie geht man dann damit um?

Handel ist falsch.“                   an sich hinaus? Die Erlebnisse in einem
                                      Store müssen in den Vordergrund gerückt
                                                                                    Können Sie diese Online-Erträge dann
                                                                                    auch Offline zuweisen?
         Manuel Behr                  werden. Einkaufserlebnis, Attraktion und          [Heiko Gentner: Das ist aktuell leider
                                      Haptik sind unheimlich wichtig. Denn was      noch schlecht messbar, aber sicherlich
                                      ich erleben und anfassen kann, bleibt mir     ein Thema der Zukunft und kaufmännisch
                                      im Gedächtnis.                                hochinteressant. Aber ich betone es noch­
                                           Ein Beispiel aus meiner Praxis: In       mals: Unterm Strich geht es darum, den
                                      Stores in Key Cities mit über 250 m² wer­     Umsatz zu generieren – egal ob im Store
                                      den Customization Areas mit Tailor Shops,     oder im Internet.]
                                      Print Bars oder Stickmaschinen platziert,
                                      in denen man sich Jacken und Hosen            Sind denn die rückläufigen Frequenzen
                                      direkt individuell ändern beziehungswei­      und Mieten ein rein deutsches Thema?
                                      se besticken oder T-Shirts gestalten und           [Jens Wehmhöner: Nein, es ist kein
                                      bedrucken lassen kann. Personalisierte        rein deutsches Thema. Leerstände und
             MANUEL BEHR              Produkte, beispielsweise mit den eigenen      sinkende Frequenzen beobachten wir auch
 Head of Leasing, Aachener Grund-     Initialien, werden immer wichtiger. Nach      in anderen Ländern. In London werden Sie
     vermögen (Eigentümervertreter)   dem Motto „Stay & Play“ versuchen wir,        genauso Leerstände in der Bond Street
                                      die Verweildauer zu verlängern und den        wie auf der Düsseldorfer Königsallee finden.
                                      Kunden die Marke spüren zu lassen. Den­       Die Frage ist, wie man dem begegnet: Eine
                                      noch muss die Marke authentisch bleiben.      Antwort ist die Vermietung an spannende
                                      Wir möchten unsere Wurzeln zeigen.            Pop-up-Stores, erfolgreiche Gastro-Kon­
                                      Beispielsweise, indem wir einen Teil der      zepte oder alternative Nutzungen durch
                                      Verkaufsfläche abgetrennt, mit Näh­           Markenstores.
                                      maschinen bestückt und für den Kunden              Was das Food-Segment betrifft, sind
                                      sichtbar, als „Denim Atelier“ eingerichtet    uns Städte wie London weit voraus. Die
                                      haben, das quasi als kreative Werkstatt       Filialisierungsquote in der Gastronomie
                                      genutzt werden kann.]                         ist dort um ein Vielfaches höher als in
                                                                                    Deutschland. Mieter in diesem Segment
                                      Und diese Maßnahme bringt die Kunden          haben inzwischen einen festen Stellen­
                                      tatsächlich an die Kassen des stationären     wert. Diese notwendige Entwicklung in
       JENS WEHMHÖNER MRICS           Handels?                                      Richtung Professionalisierung kommt nun
             Senior Director              [Heiko Gentner: Es ist eine strategi­     auch in Deutschland.
          Pan-European Retail         sche Frage, wie ein Brand sich aufstellen          In den Metropolen sehen wir eine
                                      möchte. Ich persönlich glaube an die          Zunahme an Imagestores, wie Samsung auf
                                      Omni-Channel-Idee. Es gibt kein Online        den Champs Élysées oder IKEA in diversen
                                      ohne Offline. Wir schaffen im Store ein       Städten, aber auch von Showrooms für
// Retail-Immobilien im Wandel //                                        21

                                             S TAT I O N Ä R E
                                        EINKAUFSERLEBNISSE
                                          werden online geteilt.

                                                                                                           DIE ZUKUNFT DES SCHAUFENSTERS
                                                                                                            ist interaktiv – mit Touch-Elementen oder
                                                                                                                          Gesture-Control.

                                  Automarken, die die positive Werbewirk­
                                  samkeit und Strahlkraft der Standorte
                                                                                      SIMONE SCHELSKY FRICS
                                  nutzen. Dies ist ein europäischer Trend.]

                                                                                      MIETPREISSTRUKTUR ENTSCHEIDET!
                                                                                      Head of Retail Valuation, Director International Valuation
                                  Neue Konzepte braucht das Land also.                BNP Paribas Real Estate Consult GmbH
                                  Aber wer fühlt sich dazu berufen,
                                  diese zu entwickeln? Die Eigentümer,
                                  die Einzelhändler?
                                       [Jonathan A. Calverley: Aus Sicht des          Die zunehmende Marktdynamik ist auch für die Mietpreis­
                                  Handels: Die Digitalisierung dient nicht
                                                                                      struktur und damit für die Bewertung von Handelsimmobilien
                                  dem Selbstzweck, sondern trägt dem
                                  Kundenbedürfnis Rechnung. Wenn Kunden
                                                                                      relevant. Während bei einer klassischen Flächennutzung der
                                  also Offline erleben und Online kaufen              Umsatz leichter zuzuordnen ist, wird es bei den mittlerweile
                                  wollen, so muss man dem nachgehen. Die              allgegenwärtigen Multi-Channel-Konzepten komplexer. Der
                                  „first mover“, die dieses Kundenbedürfnis           Point-of-Sale ist heute nicht mehr klar definierbar und sollte
                                  adäquat bedienen, werden sich etablieren.           in der Mietvertragsgestaltung möglichst weit gefasst werden,
                                       Aus Sicht der Vermietung: Nur mit
                                                                                      um den einer Ladenfläche zuzuordnenden Online-Umsatz
                                  einer gemeinsamen Anstrengung von Händ­
                                  lern und Eigentümern lassen sich neue
                                                                                      für die Berechnung der Umsatzmiete ausreichend zu erfassen.
                                  Konzepte entwickeln. Man muss im Dialog             Alternative Modelle, wie eine zeitlich flexible Miete, eine
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                                  bleiben. Gute Verhandlungsergebnisse sind           Frequenzmiete anstatt der Umsatzmiete oder die Kombination
                                  das Resultat von reflektierten Perspektiv­          aus niedriger Fixmiete mit Preisanteilen am Online-Verkauf
                                  wechseln und zeitgemäßer Anpassung                  einer Marke, optimieren den Cashflow des Vermieters und sind
                                  an Marktanforderungen, hier spreche ich
                                                                                      bei der Finanzierung und möglichen Exit-Szenarien von Vorteil.
                                  explizit von beiden Seiten.]

    BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
22

EIN HAUS AUF GLAS –
// WOHNEN //

DAS NEUE GLASMACHERVIERTEL
Vor 150 Jahren begann im Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim
die Industriegeschichte der modernen Glasproduktion.
Jetzt wird auf dem Areal der Wandel hin zur modernen

  A
Urbanität vollzogen.

             Auf dem Gebiet, wo einst die
             größte Flaschenhütte der Welt
                                                 sener Strukturen entstehen.
                                                 Das erfordert Umsicht, Weit­     „Dem alten               die passende Vision“, analy­
                                                                                                           siert Christoph Meszelinsky,
             stand, die dem Stadtteil sei­
             nen Namen gab, ist mit einer
                                                 blick und ein ausgeprägtes
                                                 Fingerspitzengefühl“, erläu­
                                                                                  Arbeiterbezirk           Co-Head Residential Invest­
                                                                                                           ment bei BNP Paribas Real
riesigen Fläche von 20 Hektar das größte         tert Udo Cordts-Sanzenba­        hat nur die              Estate, die Situation, in der
Entwicklungsareal für Wohnungsbau in
Düsseldorf entstanden. Eine enorme Ver­
                                                 cher, Co-Head Residential
                                                 Investment bei BNP Paribas       Initialzündung           sich das Viertel befand. „In
                                                                                                           der Fachsprache nennt man
antwortung für alle beteiligten Unterneh­
men. „Der Entwickler und spätere Verkäu­
                                                 Real Estate, das Projekt, das
                                                 unter dem Namen „Glasma­
                                                                                  gefehlt.“                das wohl städtebauliche Kor­
                                                                                                           rektur, was nun passiert.“ Das
fer, die PATRIZIA Immobilien AG, ist nicht mit   cherviertel“ präsentiert wird.                            Viertel, in dem die Rentner­
der Brechstange vorgegangen. Denn statt                                                                    dichte hoch ist, soll eine Ver­
eines Retortenstadtteils sollte von Anfang           MOBIL UND GRÜN                           jüngung erfahren, urbanes Leben mit Kitas
an moderner Wohnraum innerhalb gewach­           Mobilität ist ein Muss und beim größten      und Grundschulen bieten und eine Aufwer­
                                                 Wohnprojekt Düsseldorfs selbstverständ­      tung durch Einzelhandel und Gastronomie
                                                 lich gewährleistet: Der S-Bahn-Anschluss,    erhalten. 1.400 Wohnungen sind geplant.
                                                 auf den man in Neubaugebieten auf der        Nur auf den ersten Blick ein gewaltiges
                                                 grünen Wiese jahrelang warten muss, ist      Volumen, denn die Nachfrage nach Wohn­
                                                 bereits vorhanden. Von hier erreicht man     raum in Düsseldorf ist noch viel höher.
                                                 in nur sechs Minuten den Düsseldorfer
                                                 Hauptbahnhof. Zentral und grün – zwei           GROSSE PROJEKTE VERLANGEN NACH
                                                 Begriffe, die für zukünftige Anwohner ei­       GROSSEN GESTALTUNGSPLÄNEN
                                                 nen besonderen Reiz im Hinblick auf die      Der europaweit tätige Investment Mana­
                                                 Lebensqualität ausüben. Beides hat das       ger PATRIZIA hat diesen Bedarf aufgrund
                                                 Glasmacherviertel zu bieten. Das Viertel     seiner langjährigen Expertise gleich richtig
                                                 ist durchzogen von Parks und Grünanlagen.    eingeschätzt. Nach dem Erwerb des Areals
                                                 Nach den Plänen der Stadt­entwickler wer­    folgten eine sechsjährige Bodensanierung
                                                 den es sogar noch mehr Grünflächen. Die      und die Bauvorbereitung. Dann die Pla­
                                                 Freilegung des Flusses Düssel steht ebenso   nung: „Durch die schiere Größe des Areals
                                                 auf dem Projektplan wie der Düsselpark als   sahen wir ein enormes Gestaltungspotenzi­
                                                 identitätsstiftendes Element.                al für den zukünftigen Eigentümer“, erläu­
                                                                                              tert Tim Schmidt, Regional Director bei der
                                                      ER FUNKE, DER DAS LEUCHTEN
                                                     D                                        BNP Paribas Real Estate Consult GmbH.
                                                     ENTFACHT                                 „Das Besondere daran war die vertrauens­
                                                 „Dem alten Arbeiterbezirk rund um das        volle Zusammenarbeit zwischen uns als
         M E H R L E B E N S Q U A L I TÄT :
          Parks, Grünanlagen und die             Wahrzeichen ‚Gerrix’, einem markanten        Auftraggeber und den Kollegen von BNP
         freigelegte Düssel bereichern           denk­malgeschützten Glasturm, hat nur die    Paribas Real Estate“, ergänzt Fabian Roth
                  das Viertel.                   Initialzündung gefehlt. Und PATRIZIA hatte   von PATRIZIA Immobilien die sechsmona­
// Ein Haus auf Glas – das neue Glasmacherviertel //                                              23

                                                    DÜSSELDORFS
                                              GRÖSSTES WOHNPROJEKT:
                                                 das 20-Hektar-Areal auf
                                             dem Weg zur modernen Urbanität

                       tige Projektarbeit. Die gut eingespielten      Schmidt auf den Punkt. „Weder die Stadt        Vorarbeit geleistet hätte. Und: Wir können
                       Teams Residential Investment und Invest­       noch der aktuelle Verkäufer würden einen       auf einem stabilen Masterplan aufbauen,
                       ment Consulting arbeiteten bei dem kom­        solchen Investor gutheißen.“                   der nur an kleinen Stellen verbessert wer­
                       plexen Verkaufsprozess interdisziplinär und                                                   den soll.“
                       schufen so einen echten Mehrwert für ihren        DIE NEUEN IM GLASMACHERVIERTEL                  Eine schöne Entwicklung, bei dem
                       Kunden.                                        Den Zuschlag bekam schlussendlich eine         nicht nur die Kunden von BNP Paribas Real
                           Als das Areal nach intensiver Vorberei­    Firma, die heute unter Adler Real Estate be­   Estate, sondern auch die Stadt Düsseldorf
                       tung auf den Markt kam, war die Nachfrage –    kannt ist und in Berlin sitzt. Ulrich Tappe,   als Gewinner hervorgehen. „Und am Ende
                       wie erwartet – extrem hoch, und etliche        der nun als neuer Verantwortlicher die Ge­     steht mehr Lebensqualität für alle im neu­
                       Bieter stiegen in das Verfahren ein. Berück­   schicke des Glasmacherviertels lenkt und       en Quartier. So sieht ein perfektes Projekt
Fotos: Brack Capital

                       sichtigt wurden neben dem Kaufpreis auch       kein Unbekannter in der Düsseldorfer Bau­      aus“, fasst Udo Cordts-Sanzenbacher das
                       die Reputation und der Track Record der        branche ist, findet lobende Worte für den      „gläserne“ Projekt, das dennoch auf solider
                       Bieter. „Die Angst vor Grundstückshändlern     Verkäufer. „Wir hätten das Gelände nicht       Basis steht, zusammen.
                       am Wohnungsmarkt ist groß“, bringt es Tim      gekauft, wenn PATRIZIA nicht so exzellente

   BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
24

                    DIE BÜRGERMEISTERIN
                                              // PROPERTY MANAGEMENT //

                   VOM ÜBERSEEQUARTIER*
        Die HafenCity hat europaweit Modellcharakter. Mit beeindruckenden
          Fakten: Der einst unansehnliche Hafenrand erweitert Hamburgs

 B
           Innenstadt um 40 Prozent und glänzt mit der Elbphilharmonie.

            Beispielhaft ist etwa das         beinhaltet eine Mischung aus Wohnen,          Facetten abspielt. Der klassische Wochen­
            Überseequartier, ein mehrere      Arbeiten, Handel, Gastronomie und Hotels.     markt ist hier ebenso zu finden wie Food
            hunderttausend Quadratme­         Auf über 110.000 m² treffen sich im Herz­     Truck und Comedy Festivals, Open Art auf
            ter umfassendes Areal in der      stück der HafenCity Bewohner, Nachbarn        dem Boulevard mit einzigartigen Fotoaus­
HafenCity. Im nördlichen Überseequartier      und Touristen, um sich besonders an den       stellungen oder Floh- und Weihnachts­
hat eine Frau das Sagen: Dr. Claudia Weise,   abwechslungsreichen Events zu erfreuen.       märkte mit Eislaufbahn. Das Quartier lebt!
gerne bezeichnet als „Bürgermeisterin“        Der südliche Teil, der viele internationale       Und die Chefin sorgt dafür, dass alles
eines der ehrgeizigsten und größten           Einzelhandelsketten anziehen wird, soll       weiterläuft! Vergleichbar mit einer Bürger­
Entwicklungsprojekte Deutschlands. Seit       2021 fertiggestellt werden.                   meisterin managt sie die öffentlichen Flä­
über zwölf Jahren und durch alle Projekt­         Das Überseequartier ist ein privates      chen, die Außenraumgestaltung, Sicherheit
phasen zeichnet Dr. Weise als Quartiers­      Gelände, das öffentlich zugänglich ist. Es    und Ordnung, das Standortmarketing, alle
managerin für das ganze bisher gebaute        gibt einen zentralen Marktplatz, wo sich      Events und nicht zuletzt auch die Technik.
Viertel verantwortlich. Der nördliche Teil    – anders als bei vergleichbaren Reißbrett­    „Das kann ganz handfest werden. Die
wurde bereits 2010 fertiggestellt und         projekten – urbanes Leben in all seinen       Löschanlage für unsere rund 1.160 Tief­

                                                                                                      WOHNEN MIT CHARME:
                                                                                                      Neue Wohneinheiten gepaart
                                                                                                       mit alter Hafenarchitektur

*Nord
// Die Bürgermeisterin vom Überseequartier* //                                                   25

                      DAS QUARTIER LEBT!
                     Festivals und Events sorgen
                     für hohe Besucherfrequenz.                                                                       DR. CLAUDIA WEISE
                                                                                                                          Head of Centre &
                                                                                                                       Quarter Management,
                                                                                                                      BNP Paribas Real Estate

                                                                                         110.000 m²
                                                                                                                    Property Management GmbH

                                                                                                   Mit

                                                                                                      das Herzstück der HafenCity

  garagenplätze sowie alle gesprinklerten          gebend sind insbesondere die Event- und         benötigen Sie etwa 6.000 Bewohner. Aktuell
  Retail-Flächen im Quartier werden aus            Viertel-Qualitäten. Hier treffen sich Jung      lebt hier gerade einmal die Hälfte – und
  einem einzigen Tank bedient, und der sollte      und Alt in der Bar um die Ecke oder auf dem     wir haben drei Friseure in der HafenCity“,
  im Fall der Fälle funktionieren“, zeigt Weise    Marktplatz. Auch Weise kann sich durch­         rechnet sie vor. Aber sämtliche Büro- und
  fachkundig auf. In jeder einzelnen Pro­          aus vorstellen, im Alter hier zu leben. Noch    Wohnungsflächen sind quasi voll belegt, die
  jektphase des Überseequartiers, von der          allerdings, so gibt sie zu, sei aber der Weg    Hotels ausgebucht, und die abwechslungs­
  Entwicklung über den Bau und die Vermie­         zu ihren geliebten Pferden im Hamburger         reiche Gastronomie wird gut angenommen.
  tung bis hin zum Property Management, war        Westen zu weit.                                      Die zukünftigen Entwicklungen bis zur
  die Expertin von BNP Paribas Real Estate              Das Areal profitiert davon, ein Bestand­   Fertigstellung des gesamten Übersee­quar­
  Property Management eine feste Kon-              teil der HafenCity zu sein und umgekehrt.       tiers und der HafenCity werden mit Freude
  stante. „Die Aufgaben ändern sich. Heute bin     „Ohne die Schlagworte HafenCity und Elb­        erwartet, und alle Projektbeteiligten arbei­
  ich häufig auch Mediatorin etwa zwischen         philharmonie wäre es deutlich schwerer          ten an einer erfolgreichen Weiterentwick­
  Einzelhändlern und Gastronomen, die eine         für uns, Marketing für das Quartier zu ma­      lung mit. Der Charme des Überseequartiers
  hohe Frequenz von Passanten brauchen,            chen“, erläutert die Quartiersmanagerin         besteht bei allen Herausforderungen für
  und den Anwohnern, die gerade in Bezug           ihren Auftrag, das Viertel auch in den          Claudia Weise aber in der Vielfalt der enga­
  auf Events nochmals besonders abgeholt           Medien gut zu positionieren. Eigentümer,        gierten Menschen, die diesen neuen Stadt­
  werden müssen. Unser Weihnachtsmarkt             die Werbegemeinschaft der gewerblichen          teil prägen und zum Wohlfühlen einladen.
  ist toll, für die Büromieter wegen der Musik-    Mieter sowie das Quartiersmanagement            „Arbeit mit Perspektive, sichtbare Ergebnis­
  berieselung aber eher ablenkend“, berich­        mit Fachleuten aus dem Marketing- und           se, ein spannendes Umfeld und vor allem
  tet Weise mit einem Augenzwinkern.               PR-Bereich arbeiten Hand in Hand, um das        besondere Menschen, die mich umgeben
                                                   Quartier optimal zu positionieren.              – was will man mehr, hier kann man blei­
      URBANES LEBEN IM QUARTIER                                                                    ben …“, so Claudia Weise.
      Inzwischen habe das Überseequartier-             NOCH POTENZIAL
  Nord ein eigenes Gesicht. Die Pioniere               „Unsere Aufgabe muss es sein, den
  der HafenCity haben gezeigt, wie mit viel        Norden des Quartiers zu stärken, bis der
                                                                                                           WEITERE INFOS FINDEN SIE AUF
                                                                                                           WWW.UEBERSEEQUARTIER.DE
  Engagement, Lebensfreude und Stärke ein          Süden fertiggestellt ist.“ Der Einzelhandel
  neuer, noch wachsender Stadtteil zum Ort         birgt viel Potenzial, und Weise kennt de­
  mit Dorfcharakter wurde, der jeden auf­          ren Belange nur zu gut. „Für die Auslas­
  nimmt und mitmachen lässt. Ausschlag­            tung eines Friseurgeschäfts beispielsweise

BNP Paribas Real Estate Deutschland Magazin 01
26                                                           // Holoportation //

                                                                                                           IMMOBILIENERLEBNIS DER
                                                                                                                 BESONDEREN ART:
                                                                                                           Berater und Kundin „besichtigen“
                                                                                                           gemeinsamen per Holoportation
                                                                                                              ein neues Objekt in London.

„BEAM ME UP, SCOTTY!“

  V
         Holoportation: mit Lichtgeschwindigkeit
         ins neue Beratungszeitalter

             Vom Beamen, womit Scott,             fach von der modernen Holografie-Techno­
             der Chefingenieur der Fernseh­       logie. Die digitalen „Besichtigungstermine“
             serie Raumschiff Enterprise          haben Echtheitscharakter, sparen Zeit und
             einst sein Publikum faszinierte,     ermöglichen sofortige Entscheidungen –
ist der jüngste Coup von BNP Paribas Real         ohne vor Ort sein zu müssen.
Estate nur wenige Schritte entfernt: Holo­             Bahnbrechend für den Immobiliensek­
portation. Die stylische Virtual-Reality-Aus­     tor: Nutzer können sich nicht mehr nur se­
rüstung, die man sonst eher von Games             hen, sondern auch miteinander interagieren.
Conventions kennt, findet plötzlich ihren         Architekturpläne gemeinsam bearbeiten?

                                                                                                        HOLOPORTATION LIVE!
Einsatz bei der Betreuung viel beschäftigter      Kein Problem mit einer Echtzeitanwendung.
und weltweit agierender Kunden.                   Der Grad an Interaktion übertrifft alles, was
    Mit der Holoportation kann etwa ein In­       man von Remote-Meetings bislang kennt.
vestor in Singapur virtuell mit einem Berater     Die innovative Technologie ist das Ergebnis     Einfach QR-Code scannen und die
                                                                                                                                              Fotos: MikeChevreuil

in Frankfurt Immobilien in ganz Europa be­        einer Zusammenarbeit mit dem Start-up           Holoportation Experience erleben!
sichtigen. Klingt wie Science Fiction, ist aber   Mimesys und der weltweit führenden Pre­
jetzt schon Realität. Durch die realitätsnahe     mium-Virtual-Reality-Plattform HTC VIVE™.
Auflösung profitiert der Kunde gleich mehr­       So geht Zukunft!
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