Gruppenpsychotherapie bei Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter - Krause und ...

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Journal für

 Neurologie, Neurochirurgie
 und Psychiatrie
             www.kup.at/
 JNeurolNeurochirPsychiatr   Zeitschrift für Erkrankungen des Nervensystems

Gruppenpsychotherapie bei
                                                                               Homepage:
Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung
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im Erwachsenenalter                                              JNeurolNeurochirPsychiatr

Philipsen A                                                            Online-Datenbank
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Journal für Neurologie
                                                                      und Stichwortsuche
Neurochirurgie und Psychiatrie
2013; 14 (2), 69-75

                                                                                            Indexed in
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                     www.kup.at/JNeurolNeurochirPsychiatr
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

Gruppenpsychotherapie bei Aufmerksamkeitsdefizit-
   Hyperaktivitätsstörung im Erwachsenenalter
                                                                           A. Philipsen

 Kurzfassung: Die Aufmerksamkeitsdefizit-Hy-            einer alleinigen Medikation überlegen sein kann.    ventions are coping with the core symptoms, as-
 peraktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenen-            Bei Gruppenkonzepten wird von den Teilnehmern       sociated problems, comorbidities, but also prob-
 alter stellt einen Risikofaktor für komorbide psy-     die dabei mögliche gegenseitige Unterstützung       able consequences like low self-esteem and in-
 chische Störungen und negative psychosoziale           als besonders hilfreich erlebt.                     terpersonal problems. Improvements of ADHD
 Konsequenzen dar. Die bisher evaluierten Psy-             Im Folgenden werden die bisher vorliegenden      symptomatology and associated symptoms (eg,
 chotherapiekonzepte zur Behandlung der ADHS            Studienergebnisse untersuchter Gruppenthera-        depression, anxiety) have been reported after
 im Erwachsenenalter basieren auf verhaltens-           pieansätze für Erwachsene mit ADHS zusam-           psychotherapeutic treatment. There is prelimi-
 therapeutischen Ansätzen und zeigen positive           mengefasst sowie der Ablauf und Inhalt eines        nary evidence for a significantly greater benefit
 Effekte. Sowohl kognitiv- als auch dialektisch-        eigenen evaluierten Gruppenkonzepts exempla-        from a combination of medication and psycho-
 behaviorale Therapieansätze wurden angewen-            risch vorgestellt.                                  therapy. The group setting per se and support by
 det. Ziel der verschiedenen Konzepte ist einer-                                                            other participants are regarded as strongly help-
 seits der Umgang der Betroffenen mit der Kern-         Schlüsselwörter: Psychotherapie, Gruppenthe-        ful.
 symptomatik der Erkrankung, andererseits aber          rapie, Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstö-      This manuscript provides an overview of the
 auch mit assoziierten bzw. Rest- und Folgepro-         rung, ADHS, Erwachsenenalter                        treatment approaches and of selected empirical
 blemen (z. B. Komorbiditäten, Selbstwert- und                                                              studies on the effectiveness of psychotherapy in
 interaktionelle Probleme). Von den bisher evalu-                                                           adults with ADHD. Following this, a validated
 ierten Konzepten profitierten sowohl Patienten         Abstract: Group Psychotherapy in Adult              and manualized treatment concept will be de-
 ohne Medikation als auch jene, die nach einer          ADHD Patients. ADHD is a serious risk factor        scribed as an exemplary approach. Finally, the
 ADHS-spezifischen medikamentösen Behand-               for co-occurring psychiatric disorders and nega-    specific requirements of psychotherapy for
 lung noch Restsymptome aufwiesen hinsichtlich          tive psychosocial consequences in adulthood.        ADHD in adults and of further research will be
 der Schwere der ADHS-Symptomatik sowie der             Previous trials on psychotherapeutic concepts       discussed. J Neurol Neurochir Psychiatr
 Ausprägung anderer assoziierter Symptome               for adult ADHD were based on behavioral (cogni-     2013; 14 (2): 69–75.
 (z. B. Depressivität, Angst). Es existieren auch       tive behavioral and dialectical-behavioral) psy-
 erste Hinweise darauf, dass eine Kombinations-         chotherapeutic approaches and showed signifi- Key words: psychotherapy, group therapy,
 behandlung aus Medikation und Psychotherapie           cant effects. Targets of psychotherapeutic inter- ADHD, adults

 Einleitung                                                                       den Leitlinien eine Kombinationsbehandlung aus Medikation
                                                                                   und Psychotherapie empfohlen [1, 3]. Einige Erwachsene mit
Aus der Diagnose einer ADHS im Erwachsenenalter muss
                                                                                   ADHS wünschen zudem keine medikamentöse Behandlung
sich nicht zwangsläufig eine Behandlungsnotwendigkeit ab-
                                                                                   oder suchen nach Behandlungsmöglichkeiten, die über eine
leiten. Die deutschsprachigen Leitlinien [1] empfehlen eine
                                                                                   alleinige Medikation hinausgehen. Im Kindesalter sind neben
Behandlung dann, wenn bei der sicheren klinischen Diagnose
                                                                                   der medikamentösen Behandlung psychotherapeutische In-
einer ADHS entweder starke Beeinträchtigungen in min-
                                                                                   terventionen integraler Bestandteil einer leitliniengerechten
destens einem Lebensbereich oder leichte Beeinträchtigun-
                                                                                   Behandlung und werden, wie die Medikation auch, individu-
gen in mindestens 2 Lebensbereichen bestehen, und wenn
                                                                                   ell auf die Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt.
diese Beeinträchtigungen durch ADHS verursacht sind. Ste-
hen komorbide Störungen (z. B. Depression, Sucht) im Vor-
dergrund, sollten diese zuerst behandelt werden (z. B. anti-                        Entwicklung störungsorientierter
depressive Medikation, Entzug, Entwöhnung). Nach Behand-                             Psychotherapiekonzepte
lung der komorbiden Störung sollte das Ausmaß der Beein-
                                                                                   In früheren Übersichtsarbeiten zur Psychotherapie bei ADHS
trächtigung durch ADHS erneut beurteilt werden.
                                                                                   im Erwachsenenalter wurden verschiedene psychotherapeuti-
                                                                                   sche Interventionen empfohlen, die Behandlungsprogramme
Da im Erwachsenenalter oft nicht die Kernsymptome der
                                                                                   waren jedoch nicht standardisiert und veröffentlichte kontrol-
ADHS, sondern vielmehr die psychosozialen Folgen wie
                                                                                   lierte Untersuchungen zur Wirksamkeit der Konzepte lagen
Arbeitsplatzverlust und Beziehungsabbrüche oder komorbide
                                                                                   bis Ende der 1990er-Jahre nicht vor [4]. Diese meist ver-
Störungen, wie Depression, Angststörungen und (nicht-)
                                                                                   haltenstherapeutisch geprägten allgemeinen Empfehlungen
stoffgebundene Süchte, im Vordergrund stehen [2], wird nach
                                                                                   beinhalteten vor allem psychoedukative Elemente, die Unter-
                                                                                   stützung der Patienten in ihrem Alltag durch Organisations-
                                                                                   hilfen und die Erhöhung der sozialen Kompetenzen. Dabei
Eingelangt am 16. Februar 2011; angenommen nach Revision am 14. Oktober 2011;      gab es auch erste Hinweise auf einen möglichen positiven
Pre-Publishing Online am 13. Dezember 2011                                         Effekt von Gruppentherapien und Selbsthilfegruppen. Einige
Aus der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Frei-
                                                                                   Autoren empfahlen, Partner und Angehörige in die Therapie
burg, Deutschland
Korrespondenzadresse: PD Dr. med. Alexandra Philipsen, Abteilung für Psychia-      einzubeziehen. Auch für Erwachsene mit ADHS und komor-
trie und Psychotherapie, Universitätsklinikum Freiburg, D-79104 Freiburg, Haupt-   bider Sucht wurden ADHS-orientierte psychotherapeutische
straße 5; E-Mail: alexandra.philipsen@uniklinik-freiburg.de                        Strategien vorgeschlagen [5], jedoch bisher nicht evaluiert.

                                                                                                            J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)      69
       For personal use only. Not to be reproduced without permission of Krause & Pachernegg GmbH.
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

In den vergangenen 10 Jahren ist die Wirksamkeit psychothe-       funktionalen Verhaltensweisen, Grundüberzeugungen und
rapeutischer Interventionen bei Erwachsenen mit ADHS zu-          Annahmen vor allem über die eigene Person, aber auch über
nehmend Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen ge-          andere Menschen. Dadurch kann ein Teufelskreis von Gedan-
worden. Dabei wurden bisher nur verhaltenstherapeutisch           ken und Gefühlen entstehen, der die Motivation der Betroffe-
orientierte Konzepte überprüft.                                   nen beeinträchtigt und viele Betroffene bleiben hinter ihren
                                                                  Möglichkeiten zurück. Dysfunktionale Kognitionen meist aus
 Evaluierte Psychotherapiekonzepte                               dem Bereich des Versagens (z. B. „eigentlich kann ich es, aber
                                                                  ich bin zu faul“, „ich werde es wie immer sowieso nicht schaf-
  (Tab. 1)                                                        fen“), führen nicht selten zu Depressivität, Ängsten und mas-
1999 wurden erste Ergebnisse eines störungsorientierten           siver Unzufriedenheit oder auch Schuldgefühlen. Oft verstär-
Psychoedukationskonzepts vorgelegt [6]. Das 4-wöchige             ken derartige Denkmuster noch die zugrunde liegende ADHS-
Gruppenprogramm beinhaltet Informationen zur Symptoma-            Symptomatik.
tik der ADHS sowie Organisationshilfen. Nach der Teilnahme
ließ sich eine subjektive Verbesserung der ADHS-Symptoma-         Das Ziel kognitiv-behavioraler Verfahren bei ADHS im Er-
tik nachweisen, aber es zeigte sich auch eine negative Auswir-    wachsenenalter ist die Identifikation und Modifikation dys-
kung auf das Selbstwertgefühl. Eine Erklärung könnte in der       funktionaler Kognitionen und Verhaltensweisen sowie die
alleinigen Problemaktualisierung bei fehlender Ressourcen-        Vermittlung eines Bewusstseins über die vorliegenden Anfäl-
aktivierung und Vermittlung von Fertigkeiten liegen. In fol-      ligkeitsfaktoren. In Verhaltensexperimenten und mithilfe von
genden Psychoedukationskonzepten wurden daher auch kon-           alternativen Problemlösestrategien werden in klassischer
krete Fertigkeiten zum Umgang mit der Symptomatik inte-           Weise neue Verhaltensweisen aufgebaut. Die negative Sicht
griert und der zeitliche Rahmen wurde auf 10 Sitzungen aus-       der Zukunft wird gezielt korrigiert, um Hoffnungslosigkeit zu
gedehnt [7].                                                      vermindern und Motivation aufzubauen.

Seit 2002 veröffentlichte prospektive Untersuchungen zeig-        Neben offenen [11, 25, 26] und kontrollierten [12] Studien
ten positive Effekte von kognitiv- und dialektisch-behavio-       zur Wirksamkeit kognitiv-behavioraler Einzeltherapieansätze
ralen Gruppen- und Einzeltherapieansätzen [8–18]. Die Pati-       wurde inzwischen auch KBT in der Gruppe systematisch un-
enten profitierten dabei sowohl hinsichtlich der Schwere der      tersucht [8, 15–17].
ADHS als auch hinsichtlich häufig assoziierter Symptome
wie Depression, Angst, Selbstwertproblematik oder Umgang          Kognitiv-behaviorale Gruppentherapie-
mit Ärger. Weiterhin wurden bisher ein Selbsthilfeprogramm        programme
[19], ein Achtsamkeitsmeditationskonzept in der Gruppe [20]       In enger Anlehnung an das Einzeltherapiekonzept von Safren
und ein metakognitives Gruppentraining [14, 21] evaluiert.        entwarf die Arbeitsgruppe um Bramham am Maudsley Hospi-
Die meisten dieser Ansätze sind modular aufgebaut und rich-       tal in London ein kurzes kognitiv-behaviorales Gruppen-
ten sich auf verschiedene Problembereiche. In der Regel fol-      therapiekonzept [27], das in einer Studie mit 61 stabil phar-
gen einem psychoedukativen Anfangsteil Module u. a. zu den        makologisch eingestellten Teilnehmern im Vergleich zu allei-
Bereichen Selbstbeobachtung, Aufmerksamkeit, Emotions-            niger Fortführung der Medikation evaluiert wurde [8]. Die
regulation, dysfunktionale Kognitionen, Zeitmanagement            psychotherapeutische Behandlung bestand aus 6 Workshops
und Organisation. Im Folgenden werden die evaluierten             an 3 „Therapietagen“ (1 Tag/Monat), die für Gruppen von
Gruppentherapieprogramme näher vorgestellt.                       etwa 10–15 Klienten ausgelegt waren. Nach der Behandlung
                                                                  zeigten sich in der Interventionsgruppe signifikante Verbesse-
 Gruppentherapieprogramme                                        rungen im Bereich Wissen über ADHS, Selbstwert und
                                                                  Selbstwirksamkeit im Vergleich zur Kontrollgruppe. Beide
Interessanterweise liegen für Erwachsene mit ADHS inzwi-          Gruppen zeigten Verbesserungen der Symptome Ängstlich-
schen mehr evaluierte Gruppentherapieprogramme als Ein-           keit und Depression. Analog zu anderen Untersuchungen [10,
zeltherapiekonzepte vor. Alle untersuchten Gruppenprogram-        22] wurde von den Gruppenteilnehmern der gegenseitige Er-
me sind sehr strukturiert und zeigten positive Effekte. Die       fahrungsaustausch als sehr hilfreich eingeschätzt. Die Inhalte
Evaluationen durch die Teilnehmer ergaben einen subjektiv         des Programms sind inzwischen als Arbeitsbuch in englischer
sehr hohen Nutzen durch den in der Gruppe ermöglichten ge-        und deutscher Sprache für die Anwendung im Einzelsetting
genseitigen Austausch [8, 10, 21, 22].                            erhältlich [28, 29].

 Kognitiv-behaviorale Therapie (KBT)                             Auch in Finnland wurde unlängst der Effekt einer solchen
                                                                  kognitiv-behavioralen Gruppentherapie über 10 wöchentli-
In vielen Fällen verläuft bei von ADHS betroffenen Men-           che Sitzungen in einer offenen und einer kleinen kontrollier-
schen die Lerngeschichte ungünstig. Die vorhandenen Ein-          ten Studie (n = 29) untersucht [16, 17, 30]. Interessanterweise
schränkungen im Bereich der Aufmerksamkeitsleistung und           wurde KBT mit einem neuropsychologischen Computer-
Konzentration sowie ein oftmals durch die Hyperaktivität und      training (CT) für die exekutiven Funktionen, Aufmerksamkeit
Impulsivität, aber auch durch die Ablenkbarkeit beeinträch-       und Arbeitsgedächtnis sowie mit einer Kontrollgruppe vergli-
tigtes Interaktionsverhalten im Kindesalter führen nicht selten   chen. Im Vergleich zum reinen CT zeigte sich die kognitiv-
zu Ablehnung der Betroffenen durch die Peer Group [23, 24]        behaviorale Gruppentherapie als tendenziell besser im Hin-
und wichtige Bezugspersonen. Wiederholt erlebte negative          blick auf die Reduktion der ADHS-Symptome (gemessen mit
Rückmeldungen begünstigen die Herausbildung von dys-              der Brown-Skala [31]) und häufig assoziierten ADHS-Symp-

70   J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)
Tabelle 1: Evaluierte Gruppentherapiekonzepte für Erwachsene mit ADHS

                                            Autoren         Verfahren         Design            n    Med.   Dauer/Anzahl      Angabe zur   n mit         Outcome-Kriterien                Effektstärke      Stärken (+) und
                                                                                                            Sitzungen         ADHS-        komorbider                                                       Schwächen (–)
                                                                                                                              Diagnose     Störung
                                            Wiggins et      Psychoedukation   Kontrolliert      17   ?      4 wöchentliche    ?            ?             Wiggins Adult ADHD               1,6               + Strukturiert
                                            al., 1999 [6]                     (Warteliste)                  Sitzungen                                    Checklist*                       Subskala          – Messinstrument
                                                                                                                                                                                          Desorganisation   nicht validiert
                                                                                                                                                                                                            – Keine Angabe zu
                                                                                                                                                                                                            Diagnostik und
                                                                                                                                                                                                            komorbiden
                                                                                                                                                                                                            Störungen
                                            Bramham         KBT               Kontrolliert      61   59     3 Monate, 3       Fraglich     ?             Akzeptanz, Selbstwert und        Keine             + Innovatives
                                            et al., 2008                      (Warteliste mit               1-tägige          Valide                     -wirksamkeit, HADS               Aussage           Konzept mit
                                            [8]                               Medikation)                   Workshops                                                                     möglich           Workshoptagen
                                                                                                            mit je                                                                                          – Keine Angabe,
                                                                                                            2 Sitzungen                                                                                     welche FG zur
                                                                                                                                                                                                            ADHS-Dx ange-
                                                                                                                                                                                                            wendet wurden
                                                                                                                                                                                                            – Keine Aussage
                                                                                                                                                                                                            zur Wirksamkeit
                                            Hesslinger      DBT-basiert       Kontrolliert      15   3      13 wöchentliche   Valide       7             ADHS-CL, BDI, SCL-16, VAS,       Keine             + Innovatives
                                            et al., 2002                      (Warteliste)                  Sitzungen                                    Akzeptanz                        Aussage           Konzept
                                            [9]                                                                                                          Neuropsychologische Testung      möglich           – Kontrollgruppe
                                                                                                                                                         (u. a. Stroop-Test, Digit Span                     nicht evaluiert (n =
                                                                                                                                                         Test, d2)                                          7), da 4/7 Drop-
                                                                                                                                                                                                            out
                                            Philipsen       DBT-basiert       Offen,            72   48     13 wöchentliche   Valide       59            ADHS-CL, BDI, SCL-16, VAS,       0,91              + Multizentrisch
                                            et al., 2007                      multizentrisch                Sitzungen                                    Akzeptanz, Anwendbarkeit                           + Große Fallzahl
                                            [10]                                                                                                                                                            – Nicht kontrolliert
                                            Solanto         Metakognitives    Offen             38   26     8 oder 12         Valide       Mindestens    CAARS-SL (Subskala Unauf-        Signifikante      +/– Fokussierung
                                            et al., 2008    Training                                        wöchentliche                   22 (unklare   merksamkeit), BADDS, Reduk-      Reduktion         auf wenige Berei-
                                            [14]                                                            Sitzungen                      Angabe)       tion                             der Unaufmerk-    che (Zeitmanage-
                                                                                                                                                                                          samkeit           ment und Organi-
                                                                                                                                                                                          (0,6)             sation)
                                            Stevenson       KBT +             Randomisiert,     43   23     8 wöchentliche    Valide       ?             ADHS-CL, STAXI, Selbstwert-      1,4               + Individuelles
                                            et al., 2002    individuelles     kontrolliert                  Sitzungen                                    skala (Davidson & Lang),                           Telefoncoaching
                                            [15]            Coaching                                                                                     Organisationsfähigkeiten,                          + Katamnese
                                                                                                                                                         Katamnese nach 2 und
                                                                                                                                                         12 Monaten
                                            Virta et al.,   KBT               Offen             29   19     10–11 wöchent-    Valide       9             ADHS-CL, BADDS, SCL-90,          Keine             + Erhebung der
                                            2008 [16]                                                       liche Sitzungen                              BDI                              signifikante      Symptomatik
                                                                                                                                                                                          Reduktion         3 Monate vor und
                                                                                                                                                                                           im ADHS-CL       zu Beginn der
                                                                                                                                                                                                            Therapie
                                            Virta et al.,   KBT vs.          Randomisiert,      29   17     10 wöchentliche   Valide       14            BADDS, ASRS, SCL-90, BDI,        CBT vs.           + Katamnese
                                            2010 [17]       Computertraining kontrolliert +                 KBT-Sitzungen,                               Q-LES-Q, CGI, neuropsycho-       CT: 0,15          + Kontrolle zu CT
                                            Salakari        vs. Kontrollen   Follow-up                      20 CT-Sitzungen                              logische Testung (u. a. CPT,     CBT vs.           – Zu kleine Fallzahl
                                            et al., 2010                                                                                                 Stroop-Test)                     Kontrolle:        – KBT-Konzept
                                            [30]                                                                                                                                          0,29               wenig innovativ
                                            Zylowska        Achtsamkeit       Offen             32   19     8 wöchentliche    Valide       28            ADHS-CL, BDI, BAI, neuro-        0,80              + Adaptation von
                                            et al., 2008                                                    Sitzungen                                    psychologische Testung (u. a.                      MBSR auf ADHS

J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)
                                            [20]                                                                                                         Stroop-Test, Digit Span-Test)                      + Neuropsycho-
                                                                                                                                                                                                            logische Testung
                                                                                                                                                                                                                                   Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

71
                                                                                                                                                                                                            – Unkontrolliert
                                                                                                                                                                                                                   Fortsetzung 
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tomen (gemessen mit der SCL-16 [9]). Aufgrund der geringen

                                                                                                                                                                      Conners Adult Rating Scale (Selbsteinschätzung); CAARS-O: Conners Adult Rating Scale (Fremdeinschätzung); CT: Computertraining; DBT: dialektisch-behaviorale Therapie; Dx: Diagnostik; FG: Fragebogen;
                                                                                                                                                                      ? = keine Angabe im Manuskript; ADHS-CL: ADHS-Checkliste; BADDS: Brown Attention Deficit Disorder Scale – Adult Version; BDI: Beck Depressions-Inventar; BAI: Beck Angst-Inventar; CAARS-S:

                                                                                                                                                                      HADS: Hospital Anxiety and Depression Scale; KBT: kognitiv-behaviorale Therapie; MBSR: Mindfulness-based Stress Reduction; „ON TOP“: On Time Management, Organization and Planning Scale;
                                                                                                                                                                      SCL-16: 16 ADHS-relevante Fragen des SCL-90-R (Symptom-Checkliste); STAXI: State-Trait Anger Expression Inventory; VAS: Visuelle Analogskala; valide Dx: valide Diagnostik (validierte Fragebögen
                                                                                                           Diskussionsgruppe

                                                                                                           Diskussionsgruppe
                                                                                      Stärken (+) und
                                                                                      Schwächen (–)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Fallzahl und anderer konfundierender Variablen (10 Sitzun-

                                                                                                           Moderatoren und

                                                                                                           Anwendung des
                                                                                                           + Transnationale
                                                                                                           Kompetenz und
                                                                                                           + Kontrolle von
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               gen KBT vs. 20 Sitzungen CT) ist die Interpretierbarkeit der

                                                                                                           + Analyse von

                                                                                                           DBT-basierten
                                                                                                           + Vergleich zu

                                                                                                           + Vergleich zu
                                                                                                           Mediatoren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Studienergebnisse allerdings eingeschränkt.

                                                                                                           Konzeptes
                                                                                                           Adhärenz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kognitives „Remediationsprogramm“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Von einer australischen Arbeitgruppe um Stevenson wurde
                                                                                      Effektstärke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               bereits 2002 ein symptomorientiertes, 8-wöchiges manuali-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               siertes Gruppentherapieprogramm basierend auf den Prinzi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               pien der KBT und des Coachings vorgelegt, das insbesondere
                                                                                                           1,57

                                                                                                                                       0,57

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               auf die Verbesserung der Organisationsfähigkeiten, den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Umgang mit Impulsivität und Ärger sowie die Erhöhung des
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Selbstwertgefühls abzielte [15]. Als Ansprechpartner zwi-
                                                                                                                                       ADHD-CL, BDI, BAI, subjekti-
                                                                                                           Unaufmerksamkeit), BADDS,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               schen den strukturierten Sitzungen wurden Studenten oder
                                                                                                                                       ver Stress, Schlaf, Sheehan-
                                                                                                           ADHD-CL (Unaufmerksam-

                                                                                                           BDI, Selbstwert, CAARS-O
                                                                                                           keit), CAARS-S (Subskala

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               von den Patienten ausgewählte unterstützende Personen ein-
                                                                                      Outcome-Kriterien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               gesetzt, die im Rahmen eines Telefonkontaktes zwischen den
                                                                                                                                       Behinderungsskala

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Sitzungen Fragen zu Hausaufgaben mit den Patienten klären
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               konnten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               In einer randomisierten kontrollierten Studie mit insgesamt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               43 Teilnehmern, von denen ca. 50 % stabil pharmakologisch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               eingestellt waren, wurde die Wirksamkeit des Programms un-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tersucht. Unmittelbar nach Beendigung des Programms zeig-
                                                                                      komorbider

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               te sich bei den 22 Patienten, die am Gruppenprogramm teilge-
                                                                                                           Mindestens
                                                                                                           47 (unklare

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               nommen hatten, im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifi-
                                                                                      Störung

                                                                                                           Angabe)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               kante Verbesserung aller untersuchten Symptome (Schwere
                                                                                      n mit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               der ADHS, Organisationsfähigkeiten, Selbstwert, Ausmaß
                                                                                                                                       37

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               von und Umgang mit Ärger). Die Verbesserungen in den Be-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               reichen Schwere der ADHS, Organisationsfähigkeiten und
                                                                                      Angabe zur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Selbstwert waren auch im Langzeitverlauf nach 2 und 12
                                                                                      Diagnose

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Monaten stabil.
                                                                                      ADHS-

                                                                                                           Valide

                                                                                                                                       Valide

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Metakognitives Training
Tabelle 1 (Fortsetzung): Evaluierte Gruppentherapiekonzepte für Erwachsene mit ADHS

                                                                                                                                                                      Angabe der Effektstärke bezieht sich auf das erstgenannte primäre Outcome-Kriterium.
                                                                                      Dauer/Anzahl

                                                                                                           12 wöchentliche

                                                                                                                                       14 wöchentliche

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Neben den klassischen kognitiv-behavioralen Therapieele-
                                                                                      Sitzungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               menten beinhaltet das 2008 vorgelegte und 2010 evaluierte
                                                                                                                                       Sitzungen
                                                                                                           Sitzungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               metakognitive Gruppentraining die Zielsetzung, die exekuti-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               ven Funktionen und das Selbstmanagement zu verbessern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und damit funktionalere Verhaltensweisen aufbauen und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               automatisieren zu können [14, 21]. Dabei wird besonders viel
                                                                                      Med.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wert auf das Zeitmanagement und die Alttagsstrukturie-
                                                                                                           49

                                                                                                                                       35

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               rung gelegt. In einer offenen Anwendungsbeobachtung an 38
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               größtenteils bereits medizierten Teilnehmern konnten nach
                                                                                                           88

                                                                                                                                       51
                                                                                      n

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               der Teilnahme an dem 8- bzw. 12-wöchigen Konzept signi-
                                                                                                                                       kontrolliert vs.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               fikante Verbesserungen nach Selbsteinschätzung in den Be-
                                                                                                           Randomisiert,

                                                                                                                                       Randomisiert,

                                                                                                                                       Diskussions-

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               reichen Unaufmerksamkeit, Motivation, Zeitmanagement
                                                                                                           kontrolliert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               und Alltagsorganisation gezeigt werden. Im Bereich Hyper-
                                                                                      Design

                                                                                                                                       gruppe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               aktivität/Impulsivität fanden sich keine Veränderungen [14].

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Daraufhin wurde die Wirksamkeit des metakognitiven Grup-
                                                                                                           Metakognitives

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               penkonzepts in einer kontrollierten Studie mit einer rein sup-
                                                                                      Verfahren

                                                                                                                                       DBT-basiert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               portiven Gruppentherapie verglichen (n = 88) [21]. Die unter-
                                                                                                           Training vs.
                                                                                                           supportive

                                                                                                                                                                      und klinisches Interview)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               suchte Studienpopulation bestand hauptsächlich aus Frauen
                                                                                                           Gruppe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               (71 % metakognitive Gruppe, 61 % Kontrollgruppe) mit vor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               rangig unaufmerksamem Subtyp (69 % metakognitive Grup-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               pe, 65 % Kontrollgruppe) und vergleichsweise hohem IQ (IQ
                                                                                                           et al., 2010

                                                                                                                                       et al., 2011

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               119 metakognitive Gruppe, IQ 114 Kontrollgruppe).
                                                                                                                                       Hirvikoski
                                                                                      Autoren

                                                                                                           Solanto

                                                                                                                                       [22]
                                                                                                           [21]

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Die Ergebnisse zeigen eindrücklich, dass ein strukturiertes
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Gruppenprogramm wie das metakognitive Training einer rein

       72                                                                                         J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

supportiven Gruppe in der Reduktion der ADHS und assozi-        zungen und regelmäßiger täglicher Praxis. Interessanterweise
ierter Symptome (Zeitmanagement, Selbstwert, Depressivi-        fanden sich auch neuropsychologisch Verbesserungen der
tät) signifikant überlegen ist [21] und die Gruppensituation    Aufmerksamkeitskontrolle. Kontrollierte Studien fehlen je-
alleine nicht für einen besseren Umgang mit der ADHS-Symp-      doch bislang.
tomatik ausreicht.
                                                                 Inhalt und Ablauf einer Gruppentherapie
 Das Freiburger Konzept: Ein strukturier-                        am Beispiel des DBT-basierten Freiburger
  tes Gruppenfertigkeitenprogramm auf                             Gruppenkonzepts
  dialektisch-behavioraler Grundlage                            Bei der Durchführung der Gruppe ist es sinnvoll, die einzel-
Das seit Ende der 1990er-Jahre in Freiburg entwickelte          nen Gruppensitzungen in 2 Abschnitte zu gliedern. Im ersten
Gruppentherapieprogramm verbindet Psychoedukation mit           Abschnitt erfolgt nach einer kurzen Achtsamkeitsübung (2–5
kognitiv-behavioralen Interventionen und basiert aufgrund       Min.) und Klärung aktueller Anliegen die Besprechung der
überlappender klinischer Symptomatik der adulten ADHS           Hausaufgaben. Im zweiten Abschnitt der Sitzung werden
und der Borderline-Persönlichkeitsstörung [32, 33] auf Ele-     dann wiederum nach einer kurzen Achtsamkeitsübung die
menten der dialektisch-behavioralen Therapie (DBT) [34]. In     jeweils neuen Inhalte vermittelt. Etwa nach der Hälfte der Zeit
einer Pilotstudie [9] sowie einer offenen Multicenter-Studie    empfiehlt sich eine 15–20-minütige Pause. Die Teilnehmer
mit 72 Teilnehmern [10] ließen sich positive Effekte auf die    sollen bei Bedarf darauf hingewiesen werden, in der Pause
ADHS-Symptomatik und das Allgemeinbefinden sowie eine           Strategien anzuwenden (z. B. Achtsamkeitsübungen), die die
gute Anwendbarkeit des Gruppenprogramms im klinischen           Konzentrationsfähigkeit wiederherstellen. In den Sitzungen
Alltag nachweisen. Inzwischen wurden die Wirksamkeit und        bearbeitete Inhalte sollten auch in Form schriftlicher Materia-
Akzeptanz des Programms im Vergleich zu einer unstruk-          lien verfügbar sein, um eine Nachbereitung zu ermöglichen.
turierten Diskussionsgruppe von Kollegen aus Schweden un-       Es ist hilfreich, wenn 2 Therapeuten für die Durchführung der
tersucht (n = 51) [22]. Interessanterweise fand das Gruppen-    Gruppe zur Verfügung stehen, um die dialektische Balance
setting per se in beiden Gruppen hohe Akzeptanz und alle        sowohl in Haltung als auch Wahl der Strategien herstellen und
Teilnehmer fühlten sich am Ende der Behandlung ungeachtet       halten zu können. Die Gruppen sind grundsätzlich aber auch
der Zuteilung insgesamt besser. Einen signifikanten positiven   mit einem Therapeuten durchführbar. In Tabelle 2 sind die
Einfluss auf das Ausmaß der ADHS-Symptomatik hatte je-          Inhalte der einzelnen Sitzungen dargestellt.
doch nur das strukturierte DBT-basierte Gruppenkonzept.
                                                                 Welche Psychotherapiekonzepte sind bei
Als wesentliches Ziel dieser DBT-basierten Gruppentherapie
                                                                  adulter ADHS nicht wirksam?
wurde formuliert, „ADHS zu kontrollieren, statt von ADHS
kontrolliert zu werden“. Für die Durchführung der Gruppen-      Bisher wurden nur verhaltenstherapeutische und achtsam-
therapie können verschiedene Module (Stressregulation,          keitsbasierte Konzepte bei ADHS im Erwachsenenalter wis-
Kontrolle der Impulsivität, Emotionsregulation, Verhaltens-     senschaftlich untersucht. Inwieweit Konzepte anderer The-
analysen, Komorbiditäten u. a.) und entsprechende schriftli-    rapieschulen von Nutzen sind, kann gegenwärtig nicht suffi-
che Arbeitsmaterialien ausgewählt werden, die in einem Ar-      zient beantwortet werden. Unter Berücksichtigung der aktuel-
beitsbuch veröffentlicht wurden [35, 36]. Das Vorgehen ist      len Datenlage und der eigenen klinischen Erfahrung lässt sich
strukturiert und umfasst mindestens 13 wöchentliche Sitzun-     festhalten, dass ein strukturiertes, störungsorientiertes thera-
gen von je 2 Stunden Dauer für 6–10 Teilnehmer. Schriftliche    peutisches Vorgehen mit klaren Zielen und transparenten
Hausaufgaben und kontinuierliche Achtsamkeitsübungen            Therapieinhalten bei erwachsenen Patienten mit ADHS in
sind wesentliche Bestandteile der Behandlung. Anhand der        Studien wirksam und im klinischen Alltag sinnvoll ist.
Haltung der DBT, die Wert auf eine dialektische Balance zwi-
schen Akzeptanz und Veränderung legt und Techniken zum           Ausblick
Validieren und Commitment-Strategien beinhaltet, gelingt es,
die fragile Motivation der Gruppenteilnehmer zur Verände-       Das Freiburger Konzept wird gegenwärtig mit Unterstützung
rung immer wieder neu zu verstärken. Ziel ist es, nach Ab-      des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)
schluss der Behandlung die Gruppe als Selbsthilfegruppe in      seit 2007 an 7 Universitätskliniken in einer ersten rando-
das Eigenmanagement überzuführen und – wenn von den             misierten, kontrollierten doppelblinden Multicenter-Studie
Teilnehmern gewünscht und möglich – punktuell weitere In-       im Vergleich zu „clinical management“ jeweils in Kombinati-
formation und/oder Unterstützung anzubieten.                    on mit Methylphenidat oder Placebo weiter untersucht. Es
                                                                wurden inzwischen 433 Patienten eingeschlossen. Entspre-
 Achtsamkeitsmeditationskonzept                                chend Tabelle 2 finden in den ersten 12 Wochen wöchentli-
                                                                che, in den verbleibenden 9 Monaten zur Erhaltungstherapie
Die Annahme, dass Achtsamkeit bei der Behandlung von            4-wöchentliche 2-stündige Gruppensitzungen statt. Bei der
ADHS hilfreich zu sein scheint, konnte eindrücklich anhand      Planung der monatlichen Sitzungen wurden die Ergebnisse
einer offenen Anwendungsbeobachtung zu einem 8-wöchi-           der Vorläuferstudien berücksichtigt, in denen die Teilnehmer
gen Achtsamkeitsmeditationkurs nach Jon Kabbat-Zinn un-         die Inhalte Achtsamkeit, Verhaltensanalyse und Emotions-
terstützt werden [20]. Sowohl Jugendliche als auch Erwachse-    regulation als besonders hilfreich für die Verbesserung ihres
ne mit ADHS profitierten hinsichtlich der Schwere der ADHS,     Befindens eingeschätzt hatten [10]. Begleitend sind 3 Einzel-
Depressivität und Impulskontrolle von den 2,5-stündigen Sit-    psychotherapiesitzungen möglich. Die Studie wird voraus-

                                                                                     J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)   73
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

 Tabelle 2: Inhalt und Ablauf der Sitzungen im Freiburger Konzept       sichtlich im August 2011 abgeschlossen sein und dann Aussa-
                                                                        gen zur Wirksamkeit eines Gruppenprogramms im Vergleich
 12-wöchige intensive Therapiephase                                     zu Medikation und deren Kombination sowie Prädiktoren der
 1.   Vorstellung, Vereinbarungen, Klärung                              Therapieresponse erlauben und damit einen Beitrag zur diffe-
      Vorstellung der Teilnehmer, Terminabsprachen, Schweigepflicht,    renziellen Indikationsstellung bei ADHS im Erwachsenen-
      Entschuldigung bei Fehlterminen, Nüchternheit als Vorausset-      alter leisten.
      zung zur Teilnahme, Symptomatik und Diagnostik bei ADHS,
      Allgemeine Zieldefinition: „ADHS zu kontrollieren, statt von
      ADHS kontrolliert zu werden.“
                                                                           Relevanz für die Praxis
 2. Neurobiologie, Achtsamkeit I
    Information über Neurobiologie bei ADHS. Einführung:                  Alle bisher wissenschaftlich evaluierten Gruppentherapie-
    Zen-buddhistisches Achtsamkeitstraining nach M. Linehan:
    – 3 „Was-Fertigkeiten“: Wahrnehmen, Beschreiben und Teil-
                                                                          ansätze erbrachten signifikante Verbesserungen hinsicht-
       nehmen                                                             lich der ADHS- und anderer häufig assoziierter Symptome
    – 3 „Wie-Fertigkeiten“: Nicht wertend, fokussiert und effektiv        (z. B. Depressivität, Selbstwert). In der täglichen Praxis
 3. Achtsamkeit II                                                        scheint ein Gruppenkonzept für Erwachsene mit ADHS gut
    Achtsamkeitsübungen trainieren und in den Alltag integrieren          anwendbar und wirksam zu sein. Begleitend sollte bei Be-
    lernen.
                                                                          darf die Möglichkeit zu Einzeltherapie- und/oder An-
 4. Chaos und Kontrolle
    Definition: „Chaos ist, wenn ADHS mich kontrolliert. Kontrolle
                                                                          gehörigengesprächen gegeben sein. Patienten, bei denen
    ist, wenn ich ADHS kontrolliere.“ Zeitplanung, Organisations-         die Teilnahme an einer Gruppe gegenwärtig nicht möglich
    planung.                                                              oder ungünstig erscheint (z. B. schwere soziale Phobie,
 5. Verhaltensanalyse I                                                   schwere komorbide Persönlichkeitsstörung), sollten aus
    Konzept: „Problemverhalten ist Verhalten, das ich ändern will“;       klinischer Sicht im Rahmen eines kognitiv-behavioralen
    Teilnehmer erlernen Verhaltensanalysen: Beschreibung des
    Problemverhaltens im Detail, typische Situationen, vorausge-          Einzelsettings behandelt werden, bei dem die inhaltlichen
    hende Bedingungen, kurz- und langfristige Konsequenzen, al-           Schwerpunkte individuell an die Bedürfnisse und komor-
    ternative Problemlösestrategien, vorbeugende Maßnahmen,               biden Störungen angepasst werden können. Zu bearbeiten-
    Wiedergutmachung.
                                                                          de Themen und Copingstrategien können aus den Grup-
 6. Verhaltensanalyse II
    Ziel: Verhaltensanalysen in Eigenregie durchführen.
                                                                          penprogrammen übernommen werden und sich an verfüg-
                                                                          bare Manuale anlehnen.
 7.   Gefühlsregulation
      Einführung in Theorie der Gefühle.
      Übungen zur Emotionswahrnehmung und -regulation, häufigs-
      tes Problem bei ADHS: Kontrolle von Wut und Ärger.
                                                                         Interessenkonflikt
 8. Depression, Medikamente bei ADHS                                    Reisesponsoring durch Eli Lilly und Janssen-Cilag; Vortrags-
    Depression als häufige Komorbidität bei ADHS, Information           honorare von Eli Lilly, Medice, Janssen-Cilag und Novartis;
    über Symptome und Behandlungsmöglichkeiten bei Depres-              Beratertätigkeit für Janssen-Cilag, Eli Lilly, Medice, Novartis
    sion, Information über medikamentöse Behandlungsmög-
    lichkeiten bei ADHS, Wirkungen und Nebenwirkungen, Erfah-           und Shire; Prüfarzttätigkeit im Rahmen klinischer Studien für
    rungsaustausch.                                                     Janssen-Cilag, Eli Lilly, Medice und Novartis.
 9. Impulskontrolle
    Verhaltensanalysen bezüglich Impulskontrollstörungen, kurz-         Autorin von Büchern oder Buchbeiträgen (Verlage: Dansk
    und langfristige Konsequenzen von Impulsivität, typische Si-
    tuationen, zielorientiertes Verhalten erlernen, „was macht die      Psykologisk Forlag, Elsevier, Hogrefe, Karger, Schattauer,
    Zündschnur länger?“                                                 Springer und Thieme). Dozententätigkeit an mehreren verhal-
 10. Stressmanagement                                                   tenstherapeutischen Ausbildungsinstituten.
     Zusammenhang von desorganisiertem Verhalten mit subjekti-
     vem Erleben von Stress, „Jonglieren mit zu vielen Bällen gleich-
     zeitig“, Stress-Leistungs-Kurve, ressourcenorientiertes Stress-
     management, Sport.
                                                                                                                            6. Wiggins D, Singh K, Getz HG, et al. Effects
 11. Sucht                                                              Literatur:                                          of a brief group intervention for adults with at-
                                                                        1. Ebert D, Krause J, Roth-Sackenheim C. ADHD
     Süchtiges Verhalten als häufige Komorbidität bei ADHS/Sub-         in adulthood – guidelines based on expert con-
                                                                                                                            tention deficit/hyperactivity disorder. J Ment
     stanzen (Sex, Sport, Internet, Hochrisikoverhalten etc.), kurz-                                                        Health Couns 1999; 21: 82–92.
                                                                        sensus with DGPPN support. Nervenarzt 2003;
     und langfristige Konsequenzen, Indikationen für Alternativ-        74: 939–46.                                         7. D’Amelio R, Retz W, Philipsen A, et al. Psy-
     verhalten bzw. „Entzug oder Entwöhnung“?                                                                               choedukation und Coaching ADHS im Erwach-
                                                                        2. Rösler M, Philipsen A. ADHS im Erwachse-
                                                                                                                            senenalter. Manual zur Leitung von Patienten-
                                                                        nenalter. In: Voderholzer U, Hohagen F (Hrsg).
 12. Beziehungen, Selbstachtung                                         Therapie psychischer Erkrankungen – State of
                                                                                                                            und Angehörigengruppen. Urban & Fischer,
     Folgen von ADHS für Biographie, Beziehungen und Selbstver-                                                             München, 2008.
                                                                        the Art. Urban & Fischer, München, 2010; 325–
     trauen, Vorteile durch ADHS gegenüber Menschen ohne ADHS.          39.                                                 8. Bramham J, Young S, Bickerdike A, et al.
                                                                                                                            Evaluation of group cognitive behavioral therapy
 13. Rückmeldung                                                        3. National Collaborating Centre for Mental
                                                                                                                            for adults with ADHD. J Atten Disord 2008; 12:
                                                                        Health. Attention deficit hyperactivity disorder.
     Rückmeldung, Ausblick, Weiterbehandlung, Netzwerke, Über-          Diagnosis and management of ADHD in children,
                                                                                                                            434–41.
     führung in eine Selbsthilfegruppe.                                 young people and adults. Full Guideline. Clinical   9. Hesslinger B, Tebartz van Elst L, Nyberg E, et
                                                                        Guideline 72. NICE, 2009. http://guidance.nice.     al. Psychotherapy of attention deficit hyperac-
                                                                        org.uk/CG72                                         tivity disorder in adults – a pilot study using a
 Ggf. 9-monatige Erhaltungstherapie                                                                                         structured skills training program. Eur Arch Psy-
                                                                        4. Bemporad JR. Aspects of psychotherapy with
                                                                                                                            chiatry Clin Neurosci 2002; 252: 177–84.
                                                                        adults with attention deficit disorder. In: Was-
 Weitere Sitzungen (13–22)                                              serstein J, Wolf LE, LeFever FF (eds). Adult At-    10. Philipsen A, Richter H, Peters J, et al. Struc-
    Vierwöchentliche Erhaltungstherapie über die Dauer von wei-         tention Deficit Disorder – Brain Mechanisms         tured group psychotherapy in adults with atten-
    teren 9 Monaten mit den obligaten Inhalten: Achtsamkeit,            And Life Outcomes. The New York Academy of          tion deficit hyperactivity disorder: results of an
                                                                        Sciences, New York, 2001; 302–9.                    open multicenter study. J Nerv Ment Dis 2007;
    „Chaos und Kontrolle“, Verhaltensanalyse, Stressmanagement                                                              195: 1013–9.
    sowie weitere, individuell festzulegende Inhalte der vorange-       5. Aviram RB, Rhum M, Levin FR. Psychotherapy
                                                                        of adults with comorbid attention-deficit/hyper-    11. Rostain AL, Ramsay JR. A combined treat-
    gangenen Sitzungen                                                  activity disorder and psychoactive substance        ment approach for adults with ADHD – results
      Sitzung 22: siehe Sitzung 13                                      use disorder. J Psychother Pract Res 2001; 10:      of an open study of 43 patients. J Atten Disord
                                                                        179–86.                                             2006; 10: 150–9.

74    J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)
Gruppenpsychotherapie bei ADHS im Erwachsenenalter

12. Safren SA, Otto MW, Sprich S, et al. Cogni-     21. Solanto MV, Marks DJ, Wasserstein J, et           31. Brown TE. Brown Attention-Deficit Disorder    34. Linehan MM. Dialectical behavior therapy
tive-behavioral therapy for ADHD in medica-         al. Efficacy of meta-cognitive therapy of adult       Scales for Adolescents and Adults. Manual.        for treatment of borderline personality disor-
tion-treated adults with continued symptoms.        ADHD. Am J Psychiatry 2010; 167: 958–68.              The Psychological Corporation, San Antonio,       der: implications for the treatment of substance
Behav Res Ther 2005; 43: 831–42.                                                                          1996.                                             abuse. NIDA Res Monogr 1993; 137: 201–16.
                                                    22. Hirvikoski T, Waaler E, Alfredsson J, et al.
13. Safren SA, Sprich S, Mimiaga MJ, et al.         Reduced ADHD symptoms in adults with ADHD             32. Philipsen A. Differential diagnosis and       35. Hesslinger B, Philipsen A, Richter H. Psy-
Cognitive behavioral therapy vs relaxation with     after structured skills training group: results       comorbidity of attention-deficit/hyperactivity    chotherapie der ADHS im Erwachsenenalter.
educational support for medication-treated          from a randomized controlled trial. Behav Res         disorder (ADHD) and borderline personality dis-   Ein Arbeitsbuch. Hogrefe-Verlag, Göttingen,
adults with ADHD and persistent symptoms: a         Ther 2011; 49: 175–85.                                order (BPD) in adults. Eur Arch Psychiatry Clin   2004.
randomized controlled trial. JAMA 2010; 304:                                                              Neurosci 2006; 256: i42–i46.                      36. Hesslinger B, Philipsen A, Richter H. Psyko-
                                                    23. Canu WH, Newman ML, Morrow TL, et al.
875–80.                                             Social appraisal of adult ADHD: stigma and in-        33. Philipsen A, Feige B, Hesslinger B, et al.    terapi för vuxna med ADHD – en arbetsbok.
14. Solanto MV, Marks DJ, Mitchell KJ, et al.       fluences of the beholder’s big five personality       Borderline typical symptoms in adult patients     Swedish version by Hirvikovski T, Pihlgren C,
Development of a new psychosocial treatment         traits. J Atten Disord 2008; 11: 700–10.              with attention deficit/hyperactivity disorder.    Waaler E, Larsson M, Alfredsson J. Hogrefe-
for adult ADHD. J Atten Disord 2008; 11: 728–                                                             Atten Defic Hyperact Disord 2009; 1: 11–8.        Verlag, Stockholm, 2010.
                                                    24. Nijmeijer JS, Minderaa RB, Buitelaar JK, et
36.                                                 al. Attention-deficit/hyperactivity disorder and
15. Stevenson CS, Whitmont S, Bornholt L, et        social dysfunctioning. Clin Psychol Rev 2008; 28:
al. A cognitive remediation programme for           692–708.                                                PD Dr. med. Alexandra Philipsen
adults with Attention Deficit Hyperactivity Dis-    25. Wilens TE, McDermott SP, Biederman J, et
order. Aust N Z J Psychiatry 2002; 36: 610–6.       al. Cognitive therapy in the treatment of adults
                                                                                                            Fachärztin für Psychiatrie und Psychothera-
16. Virta M, Vedenpää A, Grönroos N, et al.         with ADHD: A systematic chart review of 26              pie, Supervisorin für Verhaltenstherapie und
Adults with ADHD benefit from cognitive-be-         cases. J Cogn Psychother 1999; 13: 215–26.              Dialektisch-Behaviorale Therapie (DDBT),
haviorally oriented group rehabilitation: a study   26. McDermott SP. Cognitive therapy in adults           Dozentin an mehreren Ausbildungsinstitu-
of 29 participants. J Atten Disord 2008; 12: 218–   with attention deficit/hyperactivity disorder. In:
26.                                                                                                         ten für Verhaltenstherapie. 2006–2010 Lehr-
                                                    Brown T (ed). Attention Deficit Disorders and
17. Virta M, Salakari A, Antila M, et al. Short     Comorbidities in Children, Adolescents, and             beauftragte für das Fach Psychiatrie und
cognitive behavioural therapy and cognitive         Adults. American Psychiatric Press, Washington,         Psychotherapie. Fachgutachterin und Prüferin.
training for adults with ADHD – a randomized        DC, 2000; 569–606.                                      Geschäftsführende Oberärztin der Abteilung
controlled pilot study. Neuropsychiatr Dis Treat    27. Young S, Bramham J. ADHD in adults: A               für Psychiatrie und Psychiatrie des Universi-
2010; 6: 443–53.                                    psychological guide to practice. Wiley, Chichester,
                                                    2007.
                                                                                                            tätsklinikums Freiburg, Oberärztin der Sta-
18. Weiss M, Hechtman L. A randomized double-
blind trial of paroxetine and/or dextroampheta-     28. Safren SA, Perlman CA, Sprich S, et al.
                                                                                                            tion für Borderline-Störungen und Krisen-
mine and problem-focused therapy for attention-     Mastering your adult ADHD. A cognitive-behav-           intervention sowie der ADHS-Ambulanz, Leiterin der AG Borderline und
deficit/hyperactivity disorder in adults. J Clin    ioral treatment program. Oxford University Press,       AG ADHS im Erwachsenenalter.
Psychiatry 2006; 67: 611–9.                         New York, 2005.
                                                                                                            Forschungsschwerpunkte: Entwicklung und Evaluation neuer Psychothe-
19. Stevenson CS, Stevenson RJ, Whitmont S.         29. Safren SA, Perlman CA, Sprich S, et al. KVT
A self-directed psychosocial intervention with      der ADHS des Erwachsenenalters. Deutsche                rapieverfahren („Freiburger Konzept“ bei ADHS im Erwachsenenalter,
minimal therapist contact for adults with atten-    Bearbeitung von E. Sobanski, M. Schumacher-             BMBF-gefördert, 01GV0606, 01GV0605), Neurobiologie der Emotions-
tion deficit hyperactivity disorder. Clin Psychol   Stien und B. Alm. Medizinisch Wissenschaftli-           regulation und Impulskontrolle am Beispiel der Borderline-Störung und
Psychother 2003; 10: 93–101.                        che Verlagsgesellschaft, Berlin, 2009.
                                                                                                            ADHS im Erwachsenenalter, klinisch-pharmakologische Studien (z. B.
20. Zylowska L, Ackerman DL, Yang MH, et al.        30. Salakari A, Virta M, Grönroos N, et al. Cog-
Mindfulness meditation training in adults and       nitive-behaviorally-oriented group rehabilita-
                                                                                                            Wirksamkeit von Oxytocin zur Verbesserung der sozialen Kognition), epi-
adolescents with ADHD: a feasibility study.         tion of adults with ADHD: results of a 6-month          demiologische Untersuchungen und Komorbiditätsforschung.
J Atten Disord 2008; 11: 737–46.                    follow-up. J Atten Disord 2010; 13: 516–23.

                                                                                                                                            J NEUROL NEUROCHIR PSYCHIATR 2013; 14 (2)                   75
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