Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Immanuel Kant - Bayreuther Kulturbrief
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Anzeige PIONTEKS PRÄLUDIUM Und neues Leben... A ls heuer der Bayerische Verwaltungsgericht einen Eilantrag der Initiative Aufstehen für die Kunst, der bedeutende Musikfestivals, Musiker und Schauspieler angehören, auf Gleichstellung der Künstler mit den In meiner Praxis biete ich Ihnen ganzheitliche Baumarkt- und Nagelstudiofachleuten mit schwachen Physiotherapie in behaglicher Atmosphäre. Argumenten schroff ablehnte, war klar, dass das Be- Für weitere Information und zur Vereinbarung kenntnis, wie es in der Bayerischen Verfassung fixiert eines Termins freue ich mich über Ihren Anruf: wurde (Bayern ist ein Kulturstaat: so steht es da geschrie- 0921 - 1633906 ben), das Papier nicht wert ist, auf dem es gedruckt Qualifikationen: wird. Soll man diesen Tort, der der Kulturszene durch Zertifizierte Schmerzphysiotherapeutin | ein oberflächliches und leicht anfechtbares Urteil ange- Manuelle Therapie (auch CMD) | Lymphdrainage | tan wurde, ewig im Gedächtnis behalten? Ja – aber im Massagen | Sportphysiotherapie | Med. Trainings- Moment, da sich dank der fallenden Zahlen der Wind therapie | PNF | Kinesiotaping | Craniosacrale Therapie | Viscerale Osteopathie gedreht hat und die verfassungsrechtlich theoretisch garantierte Ausübung kultureller Praktiken schon im Juni ins Werk gesetzt werden konnte, ist die Stimmung gut. Nicht allein, dass es wieder erlaubt ist, sich in den vielzitierten Biergärten zu treffen – neues Leben blüht, um‘s mal pathetisch auszudrücken, aus den Ruinen, die wir in den letzten Monaten mit unserer Kultur- zeitschrift ein wenig zu begrünen halfen. Wenn wir Anke Märtin also wieder ins Theater, in die Oper, ins Konzert und Röthstraße 10 in die Lesung gehen, ist‘s kein Privileg, sondern ein 95488 Eckersdorf Menschenrecht – ungeachtet der Tatsache, dass viele Tel. 0921 - 16 33 90 6 andere Länder mit ganz anderen Problemen zu kämp- Termine nach Vereinbarung fen haben als jene, in denen Musik- und Opernfesti- vals die Regel, nicht die Ausnahme sind. Wenn wir also das Glück haben, eine Karte für den neuen Fliegenden Holländer zu ergattern oder einen Tschechow-Theater- abend in der Studiobühne zu besuchen, sollten wir uns schlicht und einfach freuen – und wenn wir vielleicht Lust haben, das alles nicht so gut zu finden, zeigt‘s nur, dass es uns richtig gut geht. Ihr Frank Piontek
VIELEN DANK! DER KULTURBRIEF Wir danken unseren Mäzenen für Ihr Feuilleton und Termine Engagement. Durch Sie wird der für Bayreuth und Umgebung Kulturbrief erst möglich. Bayreuth leuchtet Kulturtermine UNTERNEHMEN Humboldt in Oberfranken Einschließlich Sonderaus- stellungen Alexander von Humboldt Kulturforum Schloss Goldkronach e.V. Botanik Uraltes Knabberzeug Hinter den Freundeskreis Studiobühne Bayreuth e.V. Bombastisches Obst Kulissen Kunstverein Bayreuth e.V. Vom Zeichnen Richard Fricke Auschnitte aus der Zeichen- Steingraeber & Söhne lehre von John Ruskin Das alte Buch Kanzlei Treibert Théophile Duvernet: Das neue Album La Vie de Voltaire PRIVATPERSONEN Marlis Petersen Angelika Beck ... war hier Bildende Kunst Heinrich Schütz Irmintraut Jasorka Lucie Kazda Dieter Schweingel Das neue Buch Marc Aurel Sissy Thammer Selbstbetrachtungen Comédie Française Astrid Böhmer - Toni Schug Kulturvereine Nais vom Heiner vorgestellt Dageng und dafier Philharmonischer Chor Bayreuth Aus Bayreuths Stadtkultur Küchen TITELILLUSTRATION Der oberfränkische Genius Süßkartoffeln mit Ahorn- Senf-Dressing Matthias Ose: An einem Sonntagnachmittag am Ein Haiku Röhrensee, wie Seurat ihn erlebte. Murakami Kijō Geschichten aus dem Frei nach Georges Seurat, 1859 – 1891, “Ein Sonntag- Bibliotheken Wald nachmittag auf der Insel Le Grande Jatte”, 1884 – 1886, Die Birkenbücherei Der Meilerwichtel Art Institute of Chicago.
Anzeige KULTURTERMINE 01.07.2021 Klavierwelt Bayreuth Führung durch Manufaktur und Museum 16.00 Uhr ↸ Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 Junge Meisterpianisten der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin „An den Scheide- 19.30 Uhr Vorverkauf ↸ Kammermusiksaal Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 wegen des Lebens Klassiklounge mit dem Kaiser Quartett (Musica Bayreuth) Funk, jiddische Folkmusic, Pop, Hip-Hop u.a. stehen keine Weg- 19.30 Uhr ↸ Brausaal im Liebesbier weiser.“ Märchen für die Seele Romantische Märchen-Führung durch den Schlosspark für Erwachsene 20.00 Uhr Charlie Chaplin ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk 02.07.2021 Tag der Franken 2021 Mundart mit Hannelore Steinhäuser und Reinhold Hartmann 17.00 Uhr bis 18:30 Uhr ↸ Glenk-Garten, Eichelweg 12 03.07.2021 Siegfried Wagner und Clement Harris Eine musikgeschichtliche Entdeckungsreise 11.00 Uhr und 14.00 Uhr ↸ Sitzungssaal im Kunstmuseum Bayreuth Matineen zur Festspielzeit 2021 Orgel: Sebastian Ruf 12.30 - 12:30 Uhr ↸ Schlosskirche Bayreuth Musikalische Spazierfahrt nach Kulmbach Musica Bayreuth 13.30 Uhr Die Termine liegen in der Verantwortung der Veranstalter. Der Kulturbrief ist von der Haftung ausgeschlossen.
KULTURTERMINE KULTURTERMINE KULTURTERMINE Immer dieses Theater! (Studiobühne) 07.07.2021 Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 20.00 Uhr Vernissage: „Hokuspokus...Hexenschuss“ ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Sonderausstellung der Musikwerkstatt Siegburg 18:00 04.07.2021 ↸ Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 Konzert: Engelbert Humperdinck und seine Welten Kaffee: Wo er wächst und wie er angebaut wird Ji-Eun Noh - Cello, Judith Oppel - Violine, Christian Ubber Führung 19.30 Uhr Vorverkauf 10.00 Uhr ↸ Kammermusiksaal Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 ↸ Ökologisch-Botanischer Garten Ausstellung Kaffee: Kenias Segen oder Fluch? Immer dieses Theater! (Studiobühne) Midissage - Im Gespräch mit der Ausstellerin Julia Marx Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 11.30 Uhr 20.00 Uhr ↸ Ökologisch-Botanischer Garten ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Das Märchen vom Fischer und seiner Frau (Studiobühne) 08.07.2021 Kinderstück von Dominik Kern nach den Brüdern Grimm 17.00 Uhr Die Wagners und Clement Harris ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Hommage mit Rezitation Hoffnungsvolle Klangperspektiven Live 18.30 Uhr Vorverkauf Kammerorchester des Polizeiorchester Bayern ↸ Steingraber Kammermusiksaal 19.00 Uhr Vorverkauf Das Meerweib ruft ↸ Stadtkirche Heilig Dreifaltigkeit Abendliche Märchen-Führung durch den Schlosspark Der Legationsrat. Jean Paul & die Rollwenzelin (Studiobühne) 20.00 Uhr (für Frauen) Theaterstück von Eberhard Wagner frei nach Jean Paul ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk 20.00 Uhr Pastorelle en Musique (Musica Bayreuth) ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Szenische Oper von Georg Philipp Telemann 19:30 - 22:00 06.07.2021 ↸ Markgräfliches Opernhaus O du mein Froschkönig 9.07.2021 Literarische Märchen-Führung durch den Schlosspark 20.00 Uhr Pastorelle en Musique (Musica Bayreuth) ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk Szenische Oper von Georg Philipp Telemann Einfach stark: Heldinnen der Romanliteratur 19:30 - 22:00 Literaturgespräch für Erwachsene ↸ Markgräfliches Opernhaus 14.30 Uhr ↸ RW21 Stadtbibliothek Bayreuth 10.07.2021 Magst du Erbsen und Linsen? Kinderführung zu Hülsen- Matineen zur Festspielzeit 2021 früchten Orgel: Kasimir Sydow (Wien) Anmeldung unter 0921/ 552961, www.obg.uni-bayreuth.de. 12.30 - 12:30 Uhr 16.00 Uhr ↸ Schlosskirche Bayreuth ↸ Ökologisch-Botanischer Garten
Anzeige KULTURTERMINE Klassik meets Hollywood - Elena Gurevich Musica Bayreuth 18.00 Uhr und 20.00 Uhr ↸ Broadway-Kino im Cineplex Unterwegs mit H. C. Andersen Literarische Märchen-Führung durch den Schlosspark 20.00 Uhr (für Erwachsene) ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk 11.07.2021 71. Bayreuther Kunstausstellung: Vernissage Gruppenausstellung zeitgenössischer Künster*innen aus Bayreuth, Franken, Restbayern und darüber hinaus 10.00 Uhr ↸ Neues Schloss der Eremitage Bayreuth Drachen-Märchen Märchen-Führung ab 5 Jahren durch den Schlosspark 15.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk Immer dieses Theater! (Studiobühne) Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 20.00 Uhr ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage 13.07.2021 Die Schmetterlingsfrauen Asiatische Märchen für Erwachsene im Schlosspark 20.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk 14.07.2021 Der Kuss der Rosenfrau Romantische Rosenmärchen im Pfarrgarten 19.00 Uhr ↸ Pfarrgarten der Friedenskirche, Friedenstraße 1 Kaffee, Cola & Kakao: Pflanzen stimulieren Führung im Ökologisch-Botanischen Garten 19.00 Uhr ↸ Pfarrgarten der Friedenskirche, Friedenstraße 1 Bitte beachten Sie: Präsenztermine können kurzfristig ausfallen.
Drachen-Märchen KULTURTERMINE KULTURTERMINE Märchen-Führung ab 5 Jahren durch den Schlosspark 15.00 Uhr Immer dieses Theater! (Studiobühne) ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 20.00 Uhr Niedecken liest & singt Bob Dylan ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Der BAP-Frontmann mit seinem besonderen Soloprogramm 18.00 Uhr Vorverkauf 16.07.2021 ↸ Schöner Hof der Plassenburg, Kulmbach Aschenputtel trifft Cendrillon Immer dieses Theater! (Studiobühne) Cinderella-Märchen-Führung für Frauen im Schlosspark Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 20.00 Uhr 20.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Immer dieses Theater! (Studiobühne) Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 19.07.2021 20.00 Uhr 1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage 4 Aufführungen: Puppentheater „bubales“, Berlin. 17.07.2021 9.00 Uhr Nur Nach Voranmeldung --> Kulturamt Bayreuth ↸ Das Zentrum, Äußere Badstr. 7 a Matineen zur Festspielzeit 2021 Orgel: Johannes Lamprecht (München) 20.07.2021 12.30 - 12:30 Uhr ↸ Schlosskirche Bayreuth Die Sternstunde des Josef Bieder - Komödie Liebeserklärung an das Theater Flieg, Holländer, Flieg! Frei nach Richard Wagner 18.00 Uhr Vorverkauf Theaterstück der Studiobühne ↸ Heckentheater in der Wilhelminenaue 20.00 Uhr Vorverkauf ↸ Steingraeber Hoftheater, Friedrichstraße 2 Der Zauber der Sterne Romantische Nachtführung durch den Schlosspark 18.07.2021 21.30 Uhr für Erwachsene ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk Der fliehende Hollaender - Chansonkunst Friedrich Hollaender - unvergessen und hochaktuell 22.07.2021 18.00 Uhr Vorverkauf ↸ Heckentheater Wilhelminenaue Von Hoi-Männla & Holz-Fraala 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland Humorvolle Sagen-Führung durch den Schlosspark KINO SPEZIAL Kiss me kosher (D/Israel 2020, 106 Min.) 20.00 Uhr für Erwachsene 11.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk ↸ Kunstmuseum/Historischer Sitzungssaal, Maximilianstraße 33 Erotische Märchen 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland Mondschein-Führung durch den Schlosspark KINO SPEZIAL Titos Brille (D 2014, 94 Min.) 21.30 Uhr für Erwachsene 14.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk ↸ Kunstmuseum/Historischer Sitzungssaal, Maximilianstraße 33 Jüdisches Leben in Stadt- und Landkreis Bayreuth Zipfelkäfer und Flockenblume: Wir erforschen die Wiese! Vortrag von Prof. Dr. Günter Dippold Kinderführung im ÖBG Anmeldung: 0921/ 55296, internet 19.00 Uhr 18.00 Uhr ↸ Heckentheater, Wilhelmineaue ↸ Ökologisch-Botanischer Garten, Universität Bayreuth
Flieg, Holländer, Flieg! Frei nach Richard Wagner 23 .07.2021 Theaterstück der Studiobühne Sommerleseclub 20.00 Uhr Vorverkauf „Lesen was geht“ ↸ Steingraeber Hoftheater, Friedrichstraße 2 10.00 ↸ RW21 Stadtbibliothek Bayreuth, KULTURTERMINE 26.07.2021 Flieg, Holländer, Flieg! Frei nach Richard Wagner Werkeinführungen Hans Martin Gräbner Theaterstück der Studiobühne Die Meistersinger von Nürnberg, 20.00 Uhr Vorverkauf 11.00 Uhr ↸ Steingraeber Hoftheater, Friedrichstraße 2 ↸ Steingraeber Kammermusiksaal Paraphrase zu „Tristan und Isolde“ für Streichsextett 24.07.2021 Wahnfried-Konzerte zur Festspielzeit 2021 Matineen zur Festspielzeit 2021 19.00 Uhr bis 21.00 Vorverkauf Orgel: David Kiefer (Toulouse) ↸ Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried 12.30 - 12:30 Uhr 27.07.2021 ↸ Schlosskirche Bayreuth Höchste Zeit - Vier Heldinnen im Hochzeitsrausch Der Heiratsantrag / Der Bär Eine Revue von von Blomberg / Gerlitz / Wolff Zwei Scherze in einem Akt von Anton Tschechow 18.00 Uhr Vorverkauf 20.00 Uhr ↸ Heckentheater in der Wilhelminenaue ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Alte Liebe rostet nicht 25.07.2021 Märchenführung für Paare durch den Schlosspark 20.00 Uhr Vorverkauf Cord Garben und Justus Zeyen ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk „Siegfried“ und „Götterdämmerung“ für zwei Klaviere Werkeinführungen Hans Martin Gräbner 11.00 Uhr Vorverkauf Tannhäuser ↸ Kammermusiksaal Steingraeber-Haus, Friedrichstraße 2 11.00 Uhr Werkeinführungen Hans Martin Gräbner ↸ Steingraeber Kammermusiksaal Der Fliegende Holländer 11.00 Uhr 28.07.2021 ↸ Steingraeber Kammermusiksaal Galina Vracheva - Klaviermusik der Belle Epoque Joseph Haydn: Kleine Orgelsolomesse Werke von Humperdinck, Liszt, Verdi „Heiliges Amt“ gestaltet vom Schlosskirchenchor, Orgel: David 19.30 Uhr Vorverkauf Kiefer ↸ Kammermusiksaal Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 11.00 Uhr Kaffee, Kardamom & Muckefuck ↸ Schlosskirche Bayreuth Pflanzen rund ums Kaffeetrinken Drachen-Märchen 17.30 Uhr Vorverkauf Märchen-Führung ab 5 Jahren durch den Schlosspark ↸ Ökologisch-Botanischer Garten 15.00 Uhr Paraphrase zu „Tristan und Isolde“ für Streichsextett ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk Wahnfried-Konzerte zur Festspielzeit 2021 Das Märchen vom Fischer und seiner Frau (Studiobühne) 20.00 Uhr bis 22.00 Vorverkauf Kinderstück von Dominik Kern nach den Brüdern Grimm ↸ Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried 17.00 Uhr Der Heiratsantrag / Der Bär ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Zwei Scherze in einem Akt von Anton Tschechow 20.00 Uhr ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage
Anzeige 29.07.2021 Werkeinführungen Hans Martin Gräbner Die Walküre 11.00 Uhr ↸ Steingraeber Kammermusiksaal Klazz Brothers & Cuba Percussion Musica Bayreuth 18:00 - 19:00 und 20.30 - 21.30 Uhr ↸ Seebühne in der Wilhelminenaue Flieg, Holländer, Flieg! Frei nach Richard Wagner Theaterstück der Studiobühne 20.00 Uhr Vorverkauf ↸ Steingraeber Hoftheater, Friedrichstraße 2 Bruder Wolf Märchenführung für Erwachsene durch den Schlosspark 20.00 Uhr ↸ Eremitage Bayreuth, Start am Parkplatz-Kiosk 30.07.2021 Orient Express für Violine, Klarinette und Klavier Martina Trumpp, Jorge M. Uribe und Bohumir Stehlik 19.30 Uhr Ausstellung: ↸ Steingraeber Kammermusiksaal Komische Käuze - Fahrende Fische Romantischer Abend für Sopran, Klarinette und Klavier mit Hans Martin Gräbner, Gesche Geier, Michael Wolf, 19.00 - 21.00 Uhr Vorverkauf Surreales Träumen des Violinisten Juraj ↸ Richard Wagner Museum – Haus Wahnfried Cizmarovic in Skizzen, Zeichnungen und Flieg, Holländer, Flieg! Frei nach Richard Wagner Bildern Theaterstück der Studiobühne 20.00 Uhr Vorverkauf ↸ Steingraeber Hoftheater, Friedrichstraße 2 Juraj Cizmarovic, Geigenvirtuose und Konzertmeister der Bayreuther Festspiele, kaufte sich vor ein paar Jahren bei Der Heiratsantrag / Der Bär Rewe in Bayreuth ein Skizzenbuch, um nach den Vorstel- Zwei Scherze in einem Akt von Anton Tschechow lungen glücklich und zufrieden zuhause zu malen. „Ich 20.00 Uhr versuche niemals, zwei Dinge zu machen die sich gleichen. ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage Mit der Malerei ist es wie mit der Geige, die linke Hand mach etwas anderes als die rechte, aber beide Hände 31.07.2021 harmonieren. Öffnungszeiten: Di-Do 11.00-14.00 / Fr-So 11.00-17.00 - Vernissage am 23. Juli um 18.00 Uhr. Info Tag des guten Lebens Bayreuth 2021 und Anmeldung unter fahrendefische@stj-kultur.de Straßenfest der Initiativen 13.30 Uhr ORT: BEGINN: ENDE ↸ Gelände beim Rathaus II im Kreuzviertel RW 11 23.07.2021 20.08.2021 RIchard Wagner Immer dieses Theater! (Studiobühne) Straße 11 Bunter Abend mit Szenen von Shakespeare, Goethe, u.a. 20.00 Uhr ↸ Bühne am Wasserturm / Eremitage
SONDERAUSSTELLUNGEN DAS NEUE BUCH 71. Bayreuther Kunstausstellung Kunst und Park 11. Juli - 22. August 2021. Mo. bis So. 10-18 Uhr ↸ Neues Schloss der Eremitage Farbenfroh Farbenfroh können wir immer sein, das hebt die Stimmung, denkt sich Angelika Schneider ↸ Glenkpassage im Juli 2021. Faszinierende Kristallwelt - Calcite aus der Sammlung Weißnegger Urwelt-Museum Oberfranken ↸ Kanzleistrasse 1 Rosalie und wagner. licht – mythos – material Richard-Wagner-Museum ↸ Richard-Wagner-Str. 48 Komische Käuze - Fahrende Fische Surreales Träumen des Violinisten Juraj Cizmarovic in Skizzen, Zeichnungen und Bildern 23. Juli bis 20. August ↸ Richard-Wagner-Str. 11 Hokuspokus...Hexenschuss“ Sonderausstellung der Musikwerkstatt Siegburg 7. Juli- 31. August ↸ Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 Franken : 16 positionen : konkret Comédie Française – Konkrete Malerei aus Franken Reisen ins Vorzimmer der Macht 14. Mai - 17. Juli 2021 C ↸ Kunsthaus Rehau / Eugen-Gomringer-Platz 1 / 95111 Rehau omics oder, wie sie inzwischen auch heißen, graphic Siegfried Wagner: Der Friedensengel novels sind eine in der intellektuellen Leserschaft Siegfried Wagners op. 10 völlig unterschätze literarische Gattung und ja, sie soll- 23. Juli - 31. August Einführungsvortrag 23.7. 18.00 Uhr ten inzwischen zum Kanon gehören. Die meisten ken- ↸ Steingraeber Haus, Friedrichstraße 2 nen natürlich Asterix und Tintin und jeder, der noch 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland ein wenig Kindheit in sich trägt, liest ab und zu mal ein Ausstellung Jüdisches Bayreuth lustiges Taschenbuch. Die Comics des französischen 23. Juli - 29. August Autoren Mathieu Sapin heben sich aus der Masse her- ↸ Altes Schloss, Maximilianstraße 6 vor. Der Zeichenstil mag nicht sonderlich elaboriert Kunstverein erscheinen, inhaltlich handelt es sich um Meisterwer- 105. Kabinettausstellung: Cornelia Morsch ke. Vor zwei Jahren erschein ein Comic über Gerard ↸ Altes Rathaus, Maximilianstr. 3 Depardieu und ich wage es zu behaupten: Es gibt
BILDENDE KUNST keine andere Möglichkeit, dieser faszinierenden Per- son so nahe zu kommen. Mit viel Witz und Charme, aber auch mit sehr ernstem Unterton, nähert sich Sa- pin diesem Original an und macht ihn dem Leser zum Vertrauten. In seinem neuen Comic geht es um das Verhältnis von Künstlern zur Macht und die stete Ge- fahr sich von ihr vereinnahmen oder sogar korrumpie- ren zu lassen. Ein spannendes Thema, das vor einiger Zeit im Buch „Literarische Vignetten“ von Enzenzber- ger klug und facettenreich behandelt wurde. Im Comic versucht der Zeichner, Filmemacher und Journalist Sa- pin einen Zugang zu Macron zu finden und erkennt dabei in seinem Verhalten frappierende Ähnlichkeiten zu dem großen Dramatiker und Chronisten Ludwig XIV, Jean Racine, dessen Lebensgeschichte er deshalb umfangreich beschreibt. Das macht er so spannend, Im Schutzbunker der Kunst - und frei: Lucie Kazda dass die eigentliche Rahmenhandlung an Reiz verliert. E Und doch ist es faszinierend, wie schnell die Macht und ingeschlossen fühlt sie sich nicht. Im Gegenteil: in Ausstrahlung Macrons den Autor einlullt und wie her- einer ehemaligen Bundeswehrkaserne im Industriege- ausfordernd es ist, sich diesem Einfluss zu widersetzen. lände im Atelier arbeitend, hat Lucie Kazda einen Raum Zum Schluss gelingt es, und was bleibt, ist ein schaler gefunden, der ihr die nötige Ruhe gibt, um ihre Visionen Nachgeschmack. Hinter den Kulissen der Macht sieht und Ideen zu verwirklichen. Das Gebäude liegt zwischen es nämlich erbärmlich aus. Ein heilsames Buch. brandneu bebautem Kulturgelände und älteren Häusern, hat zwar nicht ganz das ideale Licht, aber ist gut zum Ar- Benjamin Breuer beiten. „Farbe – Licht“, so steht‘s geschrieben auf der gro- ßen Schreibtafel, die mit ihren Stichworten den Kosmos beschreiben, den die Bilder Lucie Kazdas spannungsvoll umkreisen. Dass William Turner, der frühmoderne Ma- gier des gemalten Lichts, ihr größter Hausheiliger in Sa- chen Malerei ist, muss nicht verwundern. Lucie Kazda, Jahrgang 1974, wuchs bei Prag auf, lebt nun aber schon längere Zeit in Deutschland als in ih- HAIKU rer alten Heimat. „Wo möchte ich hin?“ Diese Frage Die Schmetterlinge, bleibt die Kernfrage aller, ihrer Kunst, Corona hat auch sie neu justiert. Hat die Pandemie auch auf ihre Als sie sich heimlich trafen, Kunst eingewirkt? Wüsste man es nicht, würde man es nicht vermuten. Malt sie heute einen Himmel, „als So kühl und höflich etwas Universelles, Globales“, wie sie schreibt, so ver- Murakami Kijō (1870 - 1938) weist er auf das einzige, was in den Zeiten der Grenz-
Anzeige schließungen, die sie von ihrer tschechischen Familie trennte, noch allen gehörte und gemeinsam war: der Blick nach oben, in die Freiheit der Lüfte, „grenzenlos, endlos, zeitlos, selbstlos, ruhelos und ziellos“. „Ausbli- Kultursommer 2021 cke“ hat sie schon vorher gemalt, Einblicke in Welten, die – bei genauerem Hinschauen – an reale Landschaf- Herzliche Einladung zu: ten erinnern, aber dem Betrachter alle Freiheit lassen, ins Innere zu blicken. Sie sagt, dass es „Dinge gibt, die Bayreuther Kulturgespräch unsichtbar sind – und die nur für Manche sichtbar“ wären. Ich denke: Nur malen muss man sie können: wie Lucie Kazda. Nein, die Bilder sind nicht gegen- mit der Präsentation des Kinderbuch-Projektes ständlich, meint sie, am Anfang steht eine Idee, die „Der kleine Alexander von Humboldt – von den Farben oder der Farbe ausgelöst wird, sie lasse Alles ist mit allem verbunden“ „es“ in konzentrierter Intuition geschehen, dieses die Farben-zum-Leuchten-bringen, am Ende entsteht im mit Dorothee von Humboldt, einer Nachfahrin geglückten Fall ein „Ausschnitt aus einem Ganzen“. Sie Wilhelm von Humboldts, dem Musikproduzenten ist nicht unzufrieden mit dem, was und wie sie malt, Michael Grimm, einem Nachfahren der Gebrüder aber die Pandemie gab auch ihr die Gelegenheit, buch- Grimm, dem Zeichner und Illustrator Markus Feist sowie der Illustratorin Melanie Welk. stäblich auszumisten. Selbstkritisch mit der Malerin von 2010, die sie nicht mehr ist, verwarf sie manch altes Gemälde, begann sie, über die Fehler der Vergan- am Freitag, 30. Juli 2021 um 19.00 Uhr genheit, die damals keine waren, nachzudenken, um es in der Turnhalle der Alexander von besser, also auf dem Stand von heute zu machen. Doch Humboldt-Realschule Bayreuth egal, wie man sich verändert: „Man malt, was man ist“ An der Bürgerreuth 14, 95445 Bayreuth – im glutroten, an den Rändern sich ausfransenden Ball, in der sommergelben Zweiteilung einer Ebene, die von schattierten Wolken (wenn wir denn den Farb- auftrag so nennen wollen) überlastet werden, in einem Weißblau, an dessen Rand es zu brennen scheint. Sie kennt und kann das Verschwommene, die Mattheit in- nerhalb der kantigen Flächen, den Impressionismus im Kubismus. Grenzenlos: das ist der erste „los“-Begriff auf der Tafel, der eine Direktive der vergangenen, der Die Veranstaltung findet unter Einhaltung aller Corona- gegenwärtigen und zukünftigen Arbeit zu sein scheint. bedingten Vorgaben statt. Teilnahme nur nach „Grenzenlos. Das ist die Haltung, die ich zu Kunst und telefonischer Anmeldung unter: 09241 / 48 58 59 2 Malerei habe. Grenzenlos ist die Natur in der ich bin.“ www.humboldt-kulturforum.de Kunst, die den Namen verdient, zeichnet sich dadurch aus, dass man sich nicht an ihr sattsehen kann. Kazdas
v WAR HIER: HEINRICH SCHÜTZ Werke sind Bilder für die Nähe (feinste Reliefs sind kein Zufall) und für die Ferne. Manch Bild verändert schon seinen Charakter, indem man es (scheinbar) auf den Kopf stellt; werden sie gehängt, muss, so die Male- rin, sie selbst die Verantwortung für die letzte stimmige Positionierung des Bildes im Raum übernehmen. Im Atelier hängen ausschließlich rechteckige Bilder, weil D das Quadrat in den letzten Jahren zur leitenden Form, er große Musiker, der bedeutendste deutsche Kom- auch zur Herausforderung wurde. Das Wichtigste gilt ponist vor Bach, war einmal in Bayreuth: am 15. auch hier: je diffuser das Licht des Ateliers ist, desto August 1619, aus Anlass der Orgelweihe in der Bay- besser. Denn dann muss sie das Licht der Farbfläche reuther Stadtkirche. Schütz war damals noch nicht der aus der Dunkelheit heraus arbeiten – umso mehr wür- bekannte Graubart, wie ihn das bekannte späte Porträt den die Licht-Bilder (die auch dunkel sein können) überliefert. Er war 34 Jahre alt und zwei Jahre zuvor dann in der Ausstellung wirken. Sie stehen ja wieder Hofkapellmeister in Dresden geworden. Markgraf an: die große Ausstellung des Bayreuther Kunstvereins Christian erklärte den Tag zu einem Festtag und lud in der Eremitage, auf der sie im letzten Sommer den nicht nur die Fürsten der zeitgenössischen Musik, auch Kunstpreis verliehen bekam, eine Schau in der renom- einige politische Fürsten ein. Unter ihnen ragt der aus mierten Villa Dessauer in Bamberg, der Kunstmesse Gera angereiste Heinrich Posthumus Reuß heraus, weil Coburg und in Wiesbaden. er so eng mit Schütz verbunden war. Schütz hat, 16 Man malt, was man ist. Lucie Kazda macht, bei aller Jahre nach dem Bayreuther Besuch, ein herausragen- Selbstkritik und zurückhaltenden Selbstbeschreibung, des Denkmal für ihn errichten lassen: die Musikali- keinen sprach- oder ortlosen Eindruck: und dies wohl schen Exequien. Nach der Prüfung, dem Vorspiel, der auch, weil ihre Bildwelten, die zwischen Einfall, gedul- Demonstration der Orgel (und der Künste der versam- digem Weiter- und Überarbeiten und sauberem Hand- melten Orgelmeister) beging man ein Fest, das im Al- Werk entstehen, auch auf die glücklichen Betrachter ten Schloss stattfand – hier präsentierte sich Schütz mit ihren Eindruck machen. Farblos – fühllos – herzlos: den Komponisten Samuel Scheidt und Michael Prae- genau so wirken die Innen- und Außenansichten Lucie torius an anderen Instrumenten. Was die Orgelprobe Kazdas nicht. „Ich bin der Malerei verfallen“, sagte sie selbst betrifft, so ist die genaue Rolle Schützens ebenso 2020. Draußen ist hellster Sommer, die Sonne gleist, wenig bekannt wie die seiner Kollegen, da ein Gutach- in ihren Bildern hat Lucie Kazda einiges davon und ten auch von ihm nicht überliefert wurde. Nebenbei das genaue Gegenteil zugleich eingefangen: mit einer erfährt man, dass Schütz in Bayreuth eine Verwandte durchaus nicht geheimen Sehnsucht nach dem Ande- zu sitzen hatte: seine Kusine Justina, die mit Bartho- ren, das gelegentlich, doch allein in der Kunst, festge- lomäus Rosinus verheiratet war, seines Zeichens bran- halten werden kann. denburgischer Küchenmeister. Dies wird der Grund gewesen sein, warum Schütz mit seinem Vater Chris- Frank Piontek toph anreiste. Eine echte Schützin in Bayreuth, das ist nicht viel, sollte aber als Merkwürdigkeit mit Stolz in der Stadtchronik vermerkt werden. Frank Piontek
BAYREUTH LEUCHTET IN NAHER ZUKUNFT In naher Zukunft Geotour Humboldt in Oberfranken O ldtimer-Freunde sollten sich schon einmal den 5. September notieren. Denn an diesem Tag wird auf D ass der geniale Naturforscher Alexander von Hum- boldt wesentliche Jahre lang in der von den Preußen regierten ehemaligen Markgrafschaft Bayreuth lebte und dem Volksfestplatz der Bayreuther Classic Grand Prix über die Autobühne gehen: mit schönen Kisten bis zum Baujahr 1991 – benzinpolitisch vielleicht etwas arbeitete, hat sich inzwischen auch in Bayreuth herum- unkorrekt, aber sehr ästhetisch. Im Zentrum wird es gesprochen. Seit Neuestem erinnert eine schön gestaltete am 10. September weitergehen: zuerst mit der Co- Tafel der von den nationalen Geoparks Bayern-Böhmen median-Wuchtbrumme Daphne de Luxe, dann am und Schieferland erstellten Geotour Humboldt in Ober- 11. September mit der Punkrockgruppe Superskank, franken an die Jahre 1792-96, in denen er im Oberberg- schliesslich eine Woche später mit Mirja Regensburg, departement zu tun hatte. Man findet die erste drei- dem selbsternannten „Multifunktionswerkzeug unter sprachige (dt., engl., tschechisch) Bayreuther Tafel über Humboldt und die Verwaltung am ehemaligem Dienstsitz den weiblichen Comedians“ – Titel: Im nächsten Le- des Oberbergmeisters, der sich im Alten Schloss befand. ben werd ich Mann! Wer zwischendurch noch Lust hat, Die zweite Bayreuther Tafel – auf dem Gelände des Öko- fährt am 12. September zur Reihe Kultur am Putzen- logisch-Botanischen Gartens – thematisiert Humboldts stein, wo sich die Gruppe Dreyklang aus Thurnau fleis- wichtige Beiträge zur Ökologie. sig durch die Rockgeschichte covern wird. Anzeige Industrie- und Glasmuseum Fichtelgebirge e.V. Kleines Museum sucht Vorstands- mitglied für Kulturbetrieb. Telefon: 09276-787
Anzeige KULTURVEREINE Philharmonischer Chor Bayreuth A ls er den 65. Geburtstag feierte, stand Beethovens 9. auf dem Programm. An Werke ähnlichen Kalibers wird man bald wieder denken können. Zeit genug, sich in Sachen Philharmonischer Chor Bayreuth e.V. an eine lange Aufführungstradition zu erinnern, denn gegründet wurde der Verein bereits 1946. Schon Ende des 19. Jahrhunderts hatte es hier eine ähnliche Formation gegeben, denn ein erster Bay- reuther Chorverein wurde bereits 1890 von Wagners Chorassistenten Julius Kniese ins Leben gerufen. 1946 Klavierwelt Bayreuth trafen sich die Chormusikfreunde von Neuem, nun Einzelhandel | Manufaktur | Museum | Kulturzentrum geleitet von Erich Bohner, dem Dirigenten des kurz- zeitig bestehenden Bayreuther Symphonie-Orchesters. Es begann sinnvollerweise mit dem „Wach auf“-Chor Sonderangebote aus den Meistersingern und wurde bald weitergeführt 18. Bayreuther Neu und gebraucht, alle mit Brahms‘ Deutschem Requiem und Haydns Orato- Klavierfestival Preisklassen, rium Die Jahreszeiten, das zu einem Lieblingsstück des z.B. Rönisch 115 5.950 € 18 Konzerte und mehr! Chors werden sollte. Hatte man sich 1890 mit dem Bayreuther Musikverein vereinigt, so verband sich der Sommerprogramm Öffnungs- zeiten Chor nach dem Krieg bis heute mit den Hofer Sym- bei Steingraeber Mo-Fr 10-18 h phonikern, inzwischen das Bayreuther Gastorchester. Sa 10-14 h Die Aufführungsorte waren damals das Festspielhaus, in dem schon 1948 die 9. erklang, und die Stadtkir- che. Gilt es große Werke der Chorliteratur aufzufüh- klavierwelt-bayreuth.de ren, fahren die Hofer nach Bayreuth, um mit dem Philharmonischen Chor gemeinsam aufzutreten. An
AUS BAYREUTHS KÜCHEN Instrumentalisten herrscht also kein Mangel, aber an Männerstimmen. Schon in den 40ern konnte man Süßkartoffeln mit Ahorn-Senf-Dressing, dazu kriegsbedingt über die Abwesenheit der Herren klagen; gegrillte Hähnchenkeulen. auch heute besteht ein Problem der Chor-Akquise dar- in, attraktive Männerstimmen zu gewinnen. Nach Erich Bohner, dem schon damals Helmut Dot- zauer assistierte, der den Chor dann über 40 Jahre lang, von 1961 bis 2003, leiten sollte, stand Kurt Overhoff als Chefdirigent am Pult: ein ausgezeichneter Musiker, dem nur drei Jahre Arbeit mit dem Chor vergönnt waren, bevor er 1952 aus politischen Gründen (man hielt ihn aufgrund seines pazifistischen Engagements für „links“) entlassen wurde. Der Nachfolger Robert Spilling erweiterte das Repertoire um bedeutende Stü- cke und ließ den Chor im Opernhaus, bei Gastspielen der Fränkischen Festwoche und im Festspielhaus, wo D ie Süßkartoffeln 20 Minuten in kochendem Salzwas- ser garen, dann kalt abschrecken. Pistazienkerne grob hacken, Frühlingszwiebeln in feine Ringe schnei- einzelne Sänger den Sonderchor bereicherten, auftre- den und mit etwas Koriander und den gehackten Pista- ten. Nach seinem plötzlichen Tod übernahm Helmut Dotzauer den Stab: ein höchst renommierter Musi- zien mischen. Den Ahornsirup mit Senf und Olivenöl ker, der 1965 das Stadthallen-Debüt mit Bruckners zu einem sämigen Dressing verquirlen. Die Süßkar- f-Moll-Messe realisierte. toffeln längs halbieren und mit der Schnittfläche nach Man könnte noch viel über die Aufwertung des inter- unten auf den Grillrost legen. Bei mittlerer Hitze 5-10 nationalen Repertoires durch die letzten künstlerischen Minuten grillen, bis die Süßkartoffeln warm und leicht Leiter sagen. Belassen wir‘s dabei, dass „klassisches“ gebräunt sind. Dann die Kartoffelhälften auf Tellern Chorsingen für Körper und Seele ungemein berei- anrichten, leicht salzen und mit jeweils zwei Esslöffeln chernd sein kann, doch die Mitgliederwerbung und Ahorndressing beträufeln. Den Koriander-Pistazienmix Verjüngung des Chors wird niemals ein Ende haben. darauf verteilen. Und nun zu unserem Hähnchen: Keu- Junge Leute werden besonders gern gesehen: „Es er- len in Brühe 15 Minuten köcheln, herausnehmen und wartet Euch“, heißt es auf der Homepage, „ein schöner abkühlen lassen. Knoblauchzehen pressen, mit Paprika- Konzertchor. Zweimal im Jahr (Frühjahr/Herbst) brin- pulver scharf und edelsüß, mit gemahlenem Kreuzküm- gen wir mit den Hofer Symphonikern große klassische mel und mit einem Esslöffel Limettensaft, etwas Honig Chorwerke namhafter Komponisten auf die Bühne.“ und einem Esslöffel Öl verrühren. Das Hähnchenfleisch Die Belohnung liegt nicht allein im oft begeisterten damit bestreichen und 1 Stunde marinieren. Die Hähn- Applaus, aber wer ihn hört, weiß, dass es sich wieder chen werden 10 Minuten knusprig braun gegrillt (öfters einmal gelohnt hat, mit einem Chor aufgetreten zu wenden und mit Öl einstreichen), dazu passen auf dem sein, der zu den ganz wenigen gehört, der die großen, Rost kurz angeröstete Limettenhälften. Ich runde mei- orchesterbegleiteten Chorwerke in Bayreuth aufzufüh- ne Sommermenüs gerne mit einem leckeren Fruchteis ren vermag. aus meiner Lieblingseisdiele in Bayreuth ab. Frank Piontek Sissy Thammer
HINTER DEN KULISSEN werden, ohne das es Wagner merkt. 6 — 81/2 Scenen- Richard Fricke probe 2. und 5. Scene Rheingold mit Orchester und Eindrücke und Erlebtes in Bayreuth - 8. Juni 1876 Dekoration, aber immer noch ohne Requisiten. Wieder dieselben Unterbrechungen, dasselbe Einspringen und U m 11 Uhr waren die Sänger und Sängerinnen der zweiten Scene von „Rheingold“ zu Wagner beschie- den, um Stellungen, Gesten usw. festzustellen. Es geht Ändern der Scene. Es ist wahrlich zum Verzweifeln. Der Auftritt und Abgang der Turner* wird jedesmal mit Ak- klamation begrüßt und die ganze Scene ist so einfach. ihm hier, wie bei Unger*, sie werden nicht mutig, denn — Die Verwandlungen zwischen den Szenen mit Hilfe heute will er es so und morgen wieder anders. Es ist von Dämpfen geht gut, aber die Verwandlungen und geradezu unmöglich, die Scene in ihren Wechselungen das Verschwinden des Alberich durch Dämpfe und festzustellen. er unterbricht fortwährend und verlangt Versenkungen lassen noch zu wünschen übrig. Unser höchst komische Sachen, wenn die Darsteller (die doch guter Hill* hat viel zu leiden. Die Musiker beklagen nicht das erste Mal auf der Bühne stehen) geradezu ver- sich, daß die Dämpfe durch die Verbindungswand des wirren. Er verlangt z.B. von den beiden Riesen, daß sie Podiums in den hinteren Orchesterraum schlagen, und bei ihrem Auftritt über die bergigen Erhöhungen in ei- daß deshalb die Harfen nicht Stimmung halten kön- ner besonderen Gangart erscheinen sollen. Er machte nen. Außerdem beklagen sie sich über Zugluft, es sei es ihnen so seltsam komisch vor, daß ich einsprang und kaum auszuhalten. Wagner läßt nachsehen, geht selbst ihm (heimlich) sagte: „Meister, das geht so nicht, daß mit, kommt wieder und ruft zum Orchester: „Ich habe ist unnatürlich, ich will ihnen zeigen, wie ich es mir die Oper komponiert und nun soll ich auch noch die gedacht habe“ (schwerfälligen Gang nach dem Motiv). Fenster zumachen.“ „Ganz gut, ganz gut,“ sagte Wagner, „mein Schritt taug- te nichts.“ Ebenso wollte er von Eilers (Fasolt) wieder Auszug aus: „Bayreuth vor dreissig Jahren“. Aus dem Tagebuch von ganz unnatürliche Gesten, die ich korrigieren mußte. Richard Fricke (1818-1903). Richard Fricke wurde, wie R. Wag- Nachmittag ging ich zu Eilers und brachte ihm die fünf ner, in Leipzig geboren und war herzoglicher Ballettmeister am Takte bei; ich und er haben mächtig geschwitzt bei Hoftheater Dessau. 1872 besuchte Wagner in Dessau Vorstellungen von „Orpheus und Eurydike“ und „Der fliegende Holländer“. Er diesem Kunstleistung. Bei all diesen Arrangierproben war von der Arbeit Frickes so angetan, daß er ihn ab 1875 nicht nur wird es mir allerdings Angst um Wagners Gesundheit. als Choreograph für die Szenen von Rheintöchtern und Nibelungen Er springt zwischen die Singenden, stellt sich neben sie engagierte, sondern als „ wirklich plastischen Choreographen, der und macht die Gesten vor. Sein lebhaftes Temperament meine Wünsche den Darstellern durch das Beispiel der Ausführung läßt ihn vergessen, was er gestern bezüglich der Scenen, zu verdeutlichen weiß…ich gebrauche keinen Regisseur…Sie müs- die Stellung, des Wechsels der Stellung gesagt und an- sen mir Alles sein!“. Wagner führte zwar in allen Belangen seines geordnet hat. Und kommt nun der eine oder andere ‚Ringes‘ Regie, doch die in über zwanzig Jahren im ‚Kopftheater‘ und sagt: „Lieber Meister, gestern bestimmten Sie so entwickelte szenische Ausführung auf der Bühne war schwer mit der und so“, so kommt er dann gleich mit heftigen Worten; Realität gestandener Sänger übereinander zu bringen. Fricke wurde „ Nein, nein, ich will es heute so haben.“ Und morgen ein unersetzlicher Mitarbeiter, der auch 1882 beim „Parsifal“ mit von der Partie war. * Unger war Darsteller des „Froh“; Hill der des sagt er: „sie können es doch so lassen.“ (Wenn mir sol- „Alberich“; 25 Bayreuther Turner waren die Darsteller der „Nibe- ches, als Schauspieler oder Sänger, von einem Regisseur lungen“. geschähe? - Ich glaube ich würde….) Trotzdem hoffe Textauswahl: Stephan Jöris ich, daß es mir gelingen soll, der Sache noch Herr zu
DAS NEUE ALBUM wie Unterschätzten: Bruno Walter (die Kompositionen des Dirigenten werden kaum gespielt), Clara Schumann, Sigurd von Koch, Richard Rossler… Was aber alle und alles eint, ist der Ton: diese sanfte wie eindringliche Stimme mit der Vorliebe für das Stille, mit der die Schönheit der Gattung Romantischer / Spätro- mantischer Liedgesang, die in letzter Zeit nicht gerade die populärste war, eine weniger irdische als himmlische Wie- Marlis Petersen: Dimensionen – Mensch & Lied derauferstehung erlebt. Wer‘s nicht glaubt, sollte sich den als herb verschrienen Max Reger, den schillernden Zem- D ass zwei Wagner-Lieder – Stehe still und Träume aus den Wesendonck-Liedern – dabei sind, ist schön, aber nicht das Wichtigste. Denn die Sängerin Marlis Petersen linsky oder einfach nur die Mondnacht anhören. Zwi- schen Schumanns Himmel und Erde und Matthias Clau- dius‘ Abendlied öffnet sich in gut vier Stunden eine innere hat mit ihrer vier Silberscheiben umfassenden Edition eine Welt, deren Musik schier bezwingend ist. Das Abendlied Box hergestellt, die ihresgleichen sucht, weil sie nicht nur stimmt Marlis Petersen schließlich a capella an, bevor sie äußerlich, sondern auch innerlich liebevoll gemacht wur- dem schlicht-schönen Volkslied, zusammen mit ihrem Pi- de: wie eine dramaturgische Laubsägearbeit. Welt, An- anisten Stephan Matthias Lademann, ein paar Jazz-Töne derswelt, Innenwelt, Neue Welt – so lauten die Titel die- abgewinnt, die auch richtig sind, denn das Projekt endet ser Trilogie mit anschließendem Epilog, die nicht weniger in einer Gegenwart, die immerwährende Zukunft sein als 77 Lieder enthält. Das Programm ist klar: von Aussen könnte, wenn denn alles glückt mit der „neuen Welt“. geht der Weg nach Drüben, dann nach Innen, von da aus Aufgenommen wurde die letzte CD übrigens im Septem- in eine utopisch erträumte, bessere Zukunft. Marlis Pe- ber 2020. Man hört‘s – und man ist nicht verstimmt, weil tersen, gesegnet mit einem zauberhaft leuchtenden, nie- hier alles stimmt: „Und lass uns ruhig schlafen / und uns- mals aufgeregten, immer unangestrengten Sopran, dem ren kranken Nachbarn auch!“ In der Tat: Marlis Petersen es auf Wortgenauigkeit wie auf die Schönheit der Linien hat mit ihrem ungewöhnlichen und bewegenden Projekt ankommt, hat zusammen mit ihren kongenialen Beglei- Dimensionen erschlossen: Dimensionen des Kunstlieds tern Stephan Matthias Lademann und Camillo Radicke – und Dimensionen seines Sinns, der weit über die Kon- (im Konzerthaus Blaibach und im Lisztzentrum Raiding zertsäle hinauszugehen vermag. an einem Bayreuther Steingraeber-Konzertflügel sitzend) tief hinein in die Schatztruhe des nicht allein deutschen Dimensionen. Mensch & Lied. 4 CDs. Label: Solo Musica. Liedguts gegriffen. Raritäten von Schumann, Schubert und Brahms dominieren die Welt, die Anderswelt schaut Frank Piontek mit Grieg, Sinding und Stenhammar nach Norden, die Innenwelt erweitert das Spektrum um die Franzosen Fau- ré, Hahn und Duparc (und Liszt), und in der Neuen Welt vernehmen wir Hanns Eislers kämpferische Töne, auch Mahler, Strauss und Hugo Wolf – aber auch (er ist, nur zu verständlich, ein Liebling der Sängerin) Hans Som- mer. Sie hat überhaupt ein Faible für die Unbekannten
DAS ALTE BUCH Théophile Duvernet: La Vie de Voltaire A uch er war in Bayreuth, und zwar 1743: François-Marie Arouet d.J., genannt Voltaire. Schwer umstritten zu seinen Lebzeiten, starb er 1778 im biblischen Alter von 84 Jahren. Acht Jahre später sollte eine erste Lebensgeschichte herauskommen, ver- fasst von einem Mann, der den Vorzug hatte, ihn zu kennen. Der Abbé Theophile Imarigeon Duvernet hät- te sein Vie de Voltaire vielleicht schon zu Lebzeiten des berühmten Philosophen, Erzählers (der Roman Candi- de blieb auch außerhalb des französischen Sprachraums unsterblich), Dramatikers und Kirchenkritikers veröf- fentlicht, wäre der Porträtierte dem Projekt einer Bio- graphie gegenüber aufgeschlossener gewesen. Wer war dieser Duvernet? Geboren 1720 oder 1734, gehörte er zum Kreis der Enzyklopädisten, also der Männer der französischen Aufklärung. Kein Wunder, dass er mehrmals in die Bastille wanderte. Er starb 1796, nachdem er 1786 die Biographie und neben ei- nigen anderen Werken noch weitere Bücher zu Voltaire veröffentlicht hatte: 1773 die Reflexions critiques et po- litiques sur la tragédie au sujet des Loix de Minos, 1781 einige Briefe an Monsieur l‘Abbé Moussinot, seinen Schatzmeister, geschrieben von 1736 bis 1742, während seines Ruhestandes in Cirey mit Madame la Marquise Du Châtelet, mit einigen Details über sein Vermögen, über seine Vorteile, seine Studien, seine Streitigkeiten mit Des- fontaines etc. Seine Voltaire-Biographie ist nicht nur interessant, weil es die erste war. Sie hat ihren Wert auch aufgrund ihrer politischen Absicht, denn Duver- net wusste, welche Bedeutung der Autor der Lettres Philosophiques und der Anwalt der Verfolgten hatte: als Mitlebender hat er Voltaires Verdienste im Kampf um die Menschenrechte und die Religionsfreiheit so- wie sein Engagement gegen die Missgriffe der Justiz in den Zeiten der Inquisition ganz anders einzuschätzen gewusst als viele nachfolgende Autoren.
Anzeige So also erschien die Biographie posthum: ein relativ schmales, doch – bezogen auf Leben und Werk – ergie- biges Opus mit 32 ausführlichen Anmerkungen und Ergänzungen. Denn Duvernet beschrieb nicht allein Voltaires Vita, sondern verband sie mit Analysen eini- ger wichtiger Werke – etwas, was beispielsweise Jean Orieux, der Voltaire 1966 eine 950 Seiten starke Bio- graphie gewidmet hat, nicht vermochte. Im selbstbe- wussten Satz des 19jährigen, den er angeblich seinem Vater entgegenschleuderte, als der ihn drängte, einen sog. anständigen Beruf zu ergreifen - Ich will keinen an- deren als den des Literaten (homme des lettres) – steht al- les geschrieben: mag der Satz auch erfunden sein. Das Motto des Buchs, entnommen der Tragédie Les Drui- des, gibt auch die Richtung der Vita an: L‘exemple d‘un grand homme est un flambeau sacré / Que le ciel bienfai- sant en cette nuit profonde, / Allume quelquefois pour le bonheur du monde - Das Beispiel eines großen Mannes ist eine heilige Fackel, / Die der wohltätige Himmel in dieser tiefen Nacht, / Manchmal für das Glück der Welt erhellt. Dieser Mann, dürr wie ein Satyr, lächelt uns in Monsi- eur Demautorts Titelkupfer nach Maurice Quentin de la Tours Gemälde freundlich entgegen: der Autor des unsterblichen Candide, von dem Duvernet sagte, dass er „heiterer, abwechslungsreicher, sogar moralischer und von besserem Ton“ sei als Don Quijote. Womit er möglicherweise recht hatte. Theophile Imarigeon Duvernet: La Vie de Voltaire. 1787. 268 Seiten, mit einem Titelkupfer (Voltaire-Porträt) und einer Miniatur auf der Titelseite. Zeitgenössisch gebun- den, vergoldeter Rücken mit vergoldetem Rückenschild. Kontakt: Freundeskreis der Studiobühne Preis auf Anfrage. Bayreuth e.V. c/o Studiobühne Bayreuth, Rontgenstr. 2, 95447 Bayreuth Telefon: (0921) 76 436-0 | Fax: -22 Frank Piontek freundeskreis@studiobuehne-bayreuth.de www.studiobuehne-bayreuth.de/freundeskreis Konto VR-Bank Bayreuth IBAN: DE 37 7739 0000 0005 0848 65
AUS DEM FICHTELGEBIRGE einfache Beobachtungen während des Bierbrauens und der Branntweinherstellung. Nebenher lieh er sich la- teinische Lehrbücher vom Weißdorfer Pfarrer David Weiß aus, die er mithilfe eines alten Löffels, einiger Fettabfälle und zusammengedrehter Fäden, die er als Stich von C.A.Schwerdgeburth. Dochte benutzte, in aller Heimlichkeit studierte. Der Vater nämlich hatte sich, trotz der Einwände seiner Wikimedia-Commons Gattin, gegen den Wunsch des Sohnes ausgesprochen und ihm verboten, sich mit derlei Firlefanz zu befassen, den er zur Ausübung des für ihn vorbestimmten Be- rufes niemals brauchen würde. Letzten Endes jedoch konnte ihn die Familie überzeugen, seinem Sohn we- Der oberfränkische Genius nigstens den Schulbesuch bei Pfarrer Weiß zu ermögli- chen und tatsächlich trat Johann Wolfgang kurze Zeit A ls am 13. Dezember des Jahres 1780 Johann Adam Döbereiner, Kutscher in den Diensten der Herren von Lindenfels in Hof, seinen Sohn Johann Wolfgang später, im Alter von vierzehn Jahren, eine Lehrstelle beim Münchberger Apotheker Christian Ernst Lotz an. Nach der dreijährigen Ausbildungszeit und einigen in den Armen hielt, ahnte er sicher noch nicht, welch Studien an verschiedenen Universitäten, darunter auch einen Genius er großziehen würde. Auch heute noch in Straßburg, wo er die fehlende Schulbildung nach- ist sein Name nicht sonderlich bekannt, doch legte holen konnte, kehrte er mit 22 Jahren zu Apotheker Döbereiner mit seinen Forschungen und Erfindungen Lotz zurück und arbeitete fortan als Provisor in sei- den Grundstein für eines der am meisten benutzten nem Laden. Da ihm die Regierung die Eröffnung einer Werkzeuge überhaupt: Das Feuerzeug. eigenen Apotheke versagte und er zum Ankauf einer Bereits wenige Monate nach der Geburt des Sohnes bereits bestehenden keine Geldmittel hatte, verzog er zog die Familie auf das Schloß Bug, das sich seiner- nach Gefrees, wo er eine „Drogen- und Landesproduk- zeit ebenfalls im Besitz des Arbeitgebers, der Herren tenhandlung“ gründete. von Lindenfels, befand und wo der Vater eine Stelle Nach der Hochzeit mit der ebenfalls aus Münchberg als Knecht antrat. Aufgrund seiner regen Tüchtig- und stammenden Clara Henriette Knab am 24. April 1803 Strebsamkeit jedoch brachte er es schon bald zum und der Geburt seiner beiden Kinder Wilhelmine Lud- Gutsverwalter und konnte seinen Sohn in die Dorf- wika Johanna und Daniel Friedrich Markward Theo- schule schicken, wo sich ihm ein erstes Mal, wenn- dor in den Jahren 1804 und 1806 jedoch stand seine gleich auch in nur sehr geringem Maße, die Welt der wirtschaftliche Existenz auf tönernen Füßen: Die Ge- Wissenschaft öffnete. Dieser Blick auf ein Paradies, das freeser mieden den leicht verschrobenen Mann, dessen ihm, aufgrund des trotz allem niederen Standes der El- Experimente langsam die Neugier der akademischen tern, auf ewig verwehrt zu bleiben drohte, ließ in ihm Schichten des Landes erweckten. Als es schließlich gar den Wunsch nach einer Karriere als Apotheker aufkei- zu einem Rechtsstreit kam, floh Döbereiner aus Ge- men, der ihn dazu veranlasste, sich alsbald mit ersten frees und ließ sich wiederum in Münchberg nieder, ehe chemischen Versuchen zu befassen. Darunter jedoch es sie sich in Bayreuth niederließ, wo Johann Wolfgang sind keine Experimente zu verstehen, sondern vielmehr für einige Jahre eine Stelle als Leiter der Brauerei des
Gutes St. Johannes annahm, den er im Zuge eines Be- Kohlebasis. Mehr oder weniger nebenher publizierte sitzerwechsels allerdings recht schnell verlor. er in unzähligen Fachzeitschriften und Monographien Die Situation, in der sich die um einen weiteren Sohn einige Auszüge aus seinen breiten Forschungsfeldern. angewachsene Familie nun befand, drohte bereits voll- Während dieser ganzen Zeit blieb er Jena, trotz verlo- ends in die Armut abzugleiten, als Döbereiner durch ckender Angebote anderer Universitäten und selbst des den Zuspruch des Herausgebers des „Neuen allgemei- Zaren von Russland, treu ergeben und fand schließlich nen Journals der Chemie“, das bereits einige Aufsätze Aufnahme in den Kreis der „Großen von Weimar“. veröffentlicht hatte, A.F. Gehlen, eine Anstellung als Am Ende eines arbeits- und strebsamen Lebens, zahl- außerordentlicher Professor der Chemie, Pharmazie reicher Erfindungen und grundlegender Experimente, und Technologie an der Universität Jena angeboten be- war es die Wissenschaft selbst, die Döbereiner den Tod kam, die er sofort annahm. brachte: Vermutlich aufgrund der Eigenheit, chemi- Schnell machte er, dessen gesamtes Wissen sich aus ei- sche Stoffe durch das Kosten mit der Zunge zu identifi- genen Versuchen abgeleitet hatte, sich immer belieb- zieren, zog er sich schließlich Speiseröhrenkrebs zu und ter bei seinen Studenten, denen er mittels ausgefeilter verstarb am 24. März 1849 nach einer langen Zeit der Experimente selbst die noch so komplizierten Zusam- Schmerzen und des Leids. Bis heute jedoch gilt er als menhänge erklärte. In den folgenden Jahren, in denen einer der wichtigsten Chemiker Deutschlands und in selbst Johann Wolfgang von Goethe zu seinen engsten zahlreichen Städten, die allein seine kurze Anwesenheit Freunden zählte und er die Einrichtung einer eigenen genießen konnten, als Ehrenbürger. Pharmakologischen Anstalt in Jena durchsetzen konn- te, gelangen Döbereiner mehr und mehr Erfindungen, Adrian Roßner die vor allem die Chemie revolutionierten: So war er es, der als erster die chemischen Elemente in ein Triadensystem einordnete und damit den Grund- Anzeige stock für eben jenes Periodensystem legte, das noch heute im Chemieunterricht Verwendung findet. Bereits 1816 stellte er aus Kohle und Wasser ein sogenanntes „Lichtgas“ her und erfand eine Methode der Schnelles- sigfabrikation. Durch seine Anstellung als Berater des Königs in Sachsen zum Wohle des Reiches und die enge Freundschaft mit Goethe kam Döbereiner schließlich auch in den Genuss, die russische Erbprinzessin Maria Paulowna kennenzulernen, die ihn für seine folgenden Versuche das nötige Platin verschaffte. Mithilfe dieses rosalie und seltenen Stoffes gelang ihm 1823 die Erfindung einer wagner licht – mythos – material Zündmaschine, die die Grundlage für das noch heute gebräuchliche Feuerzeug darstellte. Ebenso lieferte er den Mechanismus zum Fernzünden der teilweise bis in www.wagnermuseum.de Foto: Wolf-Dieter Gericke das 20. Jahrhundert hinein gebräuchlichen Gaslampen und baute den deutschlandweit ersten Katalysator auf
SELBSTBETRACHTUNGEN NAIS VOM HEINER Aus dem ersten Buch Marc Aurels Dageng und dafier M ein Großvater Verus gab mir das Beispiel der Milde und Gelassenheit. Meinem Vater rühmte man nach, er habe einen echt W erd in Bareid, des soochi laut wo mol a nais Haus gebaut onspruchsvoll, obber a schlicht männlichen und dabei bescheidenen Charakter besessen, dann fängtsa oo, die olde Gschicht. worin ich ihm nachahmte. Meine Mutter war mir durch ihre Frömmigkeit und Worum steht etz do a Haus Wohltätigkeit ein Vorbild; ich bestrebte mich, ihr gleich- und wie schaut des denn bloß aus zukommen und das Böse weder zu tun noch auch nur zu denken und wie sie einfach und mäßig zu leben, weit du des bassd doch, soochi fei entfernt von dem gewöhnlichen Luxus der Großen. in die Gengd do gornet nei. Meinem Urgroßvater, nach dessen Willen ich die öffent- lichen Schulen nicht besuchen sollte, verdanke ich es, daß Und außerdem muss iech betona, ich zu Hause den Unterricht tüchtiger Lehrer genoß, und wer soll in denn Haus denn wohna ich erkannte, daß man hierin nicht genug tun könne. des werd gwieß recht daier saa Von meinem Erzieher lernte ich, in den Zirkusspielen als Bareider soochi naa. weder für die Grünen noch für die Blauen, in den Gladi- atorengefechten weder für die Rundschilde noch für die A andera schreit unterdessn Langschilde Partei zu nehmen, wohl aber Anstrengungen zu ertragen, mit wenigem zufrieden zu sein, selbst die hod die Stodt die Lait vergessn Hand ans Werk zu legen, mich nicht in die Angelegenhei- wo a scheena Wohnung sung ten anderer zu mischen und unzugänglich für Angeberei do komma fei bloß nuch flung. zu sein. Diognetus flößte mir Haß gegen alle nichtigen Befürch- Es lieng an Haufn Bauplätz rum, tungen ein und Ungläubigkeit gegenüber den Gauklern, bloß die in der Stodt sinn dumm Beschwörern, Wahrsagern und dergleichen, hielt mich nirgends, wo ma aa bloß schaut von der Wachtelpflege und ähnlichem Aberglauben zu- rück und lehrte mich das freie Wort dulden und mich werd wohl irgendwos gebaut. ganz der Philosophie ergeben. Er ließ mich erst den Bac- chius, dann den Tandasis und Marcianus hören, unter- So is des wohl alla Dooch, wies mich, als Knabe Dialoge zu schreiben, und bewirk- aans motzt immer, keine Frooch te es, daß ich kein anderes Nachtlager als ein Bretterbett erst amol so richtich schreia und eine Tierhaut begehrte und was sonst zur Lebensart der griechischen Philosophen gehört. umso schenner is des Freia.
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