HAMBURGER PROJEKTE DER STADTENTWICKLUNG 2015-2030 - Hamburg.de
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HAMBURGER PROJEKTE DER STADTENTWICKLUNG 2015–2030 Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Freie und Hansestadt Hamburg 2019 3
VORWORT Liebe Leserinnen und Leser, neue Quartiere und neue Projekte der Stadtentwicklung Wir erhalten und schaffen wichtigen grünen Freiraum. werden im kommenden Jahrzehnt unsere Stadt prägen. Hierzu geben wir der Innenentwicklung den Vorrang. Na- Stadtteile entstehen neu wie Oberbillwerder, der Gras- turlandschaften werden geschützt; wir schaffen in den brook oder die Fischbeker Reethen; andere werden zu neuen Wohnquartieren auch neues Grün, wie zum Bei- Ende gebaut wie die Mitte Altona, das Pergolenviertel spiel beim Inselpark in Wilhelmsburg oder dem Alster- oder die HafenCity. Elbe-Grünzug in St. Georg und Hammerbrook. Es geht um neuen Wohnungsbau, aber auch um neue Wir brauchen innovative neue Arbeitsstätten. Die Ar- Arbeitsstätten wie den Huckepackbahnof, einen neuen beitsstätten der Bewohnerinnen und Bewohner der ein- Wissenschaftsstadtteil in Bahrenfeld, neue Freiräume zelnen Stadtteile planen wir mit, auch solche, die moder- und Parks. Es geht um alle Funktionen, die eine Stadt ne, wissensbasierte Beschäftigung bringen. Auch hierfür ausmachen, und um die gesamte Palette der Infrastruktur, schaffen wir Raum und versuchen – wo immer möglich die eine Stadt lebenswert macht. Hamburg wächst, wir – sparsam mit Grund und Boden umzugehen und Nut- gestalten das Wachstum für eine hohe Lebensqualität in zungen zu mischen oder sogar zu stapeln, wie das ge- unserer Stadt. rade am Neuen Huckepackbahnhof mit dem Neubau des Opernfundus geschehen ist. Das sind unsere Leitideen: Wir brauchen Wohnungsneubau und insbesondere be- Die Broschüre, die Sie in den Händen halten, gibt Ihnen zahlbaren Wohnraum. Das schaffen wir mit unserem um- einen Überblick über die Schwerpunkte der räumlichen fassenden Wohnungsbauprogramm und gemeinsam mit Entwicklung Hamburgs und zeigt Ihnen beispielhaft an unseren Partnern aus der Wohnungswirtschaft im „Bünd- 42 großen Projekten, wie sich die Stadt weiterentwickelt nis für das Wohnen“. Hamburg soll eine Stadt für alle und welche Ziele uns bei der Gestaltung der Stadt leiten. sein, deshalb fördern wir den sozialen Wohnungsbau in allen Teilen der Stadt. So baut allein die städtische SAGA Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! jedes Jahr 2.000 Wohnungen. Die Stadt stellt Grundstü- cke bereit, schafft Planrecht und kümmert sich um die soziale Infrastruktur, die neue Stadtteile und bestehende Dr. Dorothee Stapelfeldt Wohnquartiere erst richtig lebenswert macht. Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen 5
INHALT INHALT PERSPEKTIVEN Übersicht 18 08 MITTE HafenCity 22 20 Neuer Stadtteil Grasbrook Wilhelmsburg Neuer Huckepackbahnhof (Stadtraum Billebogen) 24 26 27 Osterbrookhöfe 28 Kanalstraße/Marckmannstraße 29 Östlicher Siedlungsrand Mümmelmannsberg 30 Neue Gartenstadt Öjendorf 31 Stadtraum Horner Geest 32 Stadteingang Elbbrücken 33 Palomaviertel 34 Sonninpark 35 Östlich Haferblöcken 36 Washingtonhöfe 37 ALTONA Mitte Altona 40 38 Holsten Quartier Diebsteich Deckel A 7 42 43 44 Science City Bahrenfeld 45 Rahmenplan Krankenhausquartier Altona 46 Quartier an der Friedensallee 47 Suurheid 48 EIMSBÜTTEL Quartier Sportplatzring 52 50 Beiersdorf/Unnastraße Hörgensweg Süderfeldpark 54 55 56 6
INHALT NORD Pergolenviertel 60 58 Dieselstraße/Ivensweg Tarpenbeker Ufer 62 63 WANDSBEK Steilshoop Nord 66 64 Jenfelder Au Moosrosenweg Brauhausviertel 67 68 69 Victoria-Minerva-Park 70 BERGEDORF Oberbillwerder 74 72 Schleusengrabenachse/Bergedorf-Südost Mittlerer Landweg 76 77 HARBURG Binnenhafen Harburg 80 78 Vogelkamp Neugraben Fischbeker Heidbrook Fischbeker Reethen 82 83 84 HUB+ Neuland 85 Impressum 86 7
PERSPEKTIVEN PERSPEKTIVEN 1. RAHMENBEDINGUNGEN DER STADTENTWICKLUNG Die Freie und Hansestadt Hamburg erlebt seit der zwei- ten Hälfte der 1980er Jahre ein Einwohnerwachstum, das sich in den letzten Jahren noch verstärkt hat. Derzeit leben in Hamburg gut 1,8 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. 2011 hat Hamburg ein umfassendes Wohnungsbaupro- gramm aufgelegt, in dessen Mittelpunkt die Bauland- mobilisierung für Wohnungsbauvorhaben steht. Kern- ziel des Bündnisses für das Wohnen in Hamburg ist es, Alt trifft neu: Traditionsschiffhafen in der HafenCity Baugenehmigungen für mindestens 10.000 Wohnungen jährlich zu gewährleisten. Die städtische Wohnungsbau- Sportanlagen steht die flächenschonende Innenentwick- gesellschaft SAGA hat sich verpflichtet, mit dem Bau von lung ebenso im Mittelpunkt aller strategischen Überle- 2.000 Wohneinheiten pro Jahr zu beginnen. 30 Prozent gungen der Hamburger Stadtentwicklung wie verantwor- der genehmigten Wohnungen sollen als öffentlich geför- tungsvolles Abwägen von Bedarfen. Die Mischung von derter Mietwohnungsbau realisiert werden. Der Senat hat Wohnen und Arbeiten in Gebäude und Quartier und die hierzu die Förderung ab 2017 auf 3.000 Wohneinheiten Aufwertung der öffentlichen Räume sowie die flächen- pro Jahr erhöht. Auf diesem Wege und durch weitere Ins- schonende Bebauung zählen hier zu den wesentlichen trumente, die die Kosten von Wohnraum reduzieren (z. B. Maßnahmen. modulares Bauen), verfolgt der Senat das Ziel, bezahlba- ren Wohnraum für alle Einkommensgruppen und in allen Stadtentwicklung muss zugleich alle Funktionen im Blick Stadtteilen zu realisieren, auch für Wohnungslose in öf- behalten und Flächen für sie bereitstellen: Die bedarfs- fentlich-rechtlichen Unterkünften. Zudem bedeutet das gerechte Ergänzung der sozialen Infrastruktur und der fortgesetzte Wachstum der Stadt auch einen steigenden Bildungseinrichtungen ist ebenso wichtig für die Verbes- Bedarf an Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten. serung der Lebensqualität wie der Umbau der Stadt im Sinne einer nachhaltigen Mobilität. Die Entwicklung und Um die Balance zwischen baulicher Entwicklung und der der Schutz von Freiräumen sind Teil jeder Quartiersent- Bewahrung Hamburgs als lebenswerter Metropole zu wicklung im Bestand wie am Rand der Stadt und dienen halten, bekennt sich Hamburg zu einer langfristigen und den Zielen der Naherholung ebenso wie der Luftreinhal- ökologischen Stadtentwicklung im Sinne der Vereinba- tung und dem Klimaschutz. Gleichermaßen ist die erhal- rungen zum Vertrag zu Hamburgs Stadtgrün. tenswerte historische und denkmalgeschützte Bausub- stanz zu beachten: Räume für kulturelle Nutzung, für Kunst und Kulturschaffende sowie für Kreativwirtschaft 2. SCHWERPUNKTE UND STRATEGIEN stellen wesentliche Motoren für die Entwicklung städti- DER STADTENTWICKLUNG scher Lebensqualität dar. Nicht zuletzt benötigt die Stadt Flächen für Arbeits- und Ausbildungsstätten sowie die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert erfordert eine kon- ergänzende Verkehrsinfrastruktur. Vielfach lassen sich tinuierliche Anpassung der Stadt an neue Bedarfe und hier durch innovative Lösungen flächenschonendere Nut- Herausforderungen, die die Bewohnerinnen und Bewoh- zungsstrukturen (z. B. Stapelung, Überbauung) finden. ner sowie die Wirtschaft an sie stellen. Trotz des Einwoh- nerwachstums und des steigenden Bedarfs an Flächen für das Wohnen, Arbeitsstätten, die soziale Infrastruk- Gemäß Hamburger Klimaplan (Drs. 21/2521) verfolgt tur, kulturelle Angebote sowie attraktive Freiräume und der Senat das Ziel, die CO2-Emissionen in Hamburg bis 8
PERSPEKTIVEN Auf grünen Wegen durch die Stadt Landschaftsachsen, Grüne Ringe, Parkanlagen Gesamtstädtisch bedeutsame Grünverbindungen Fachkarte Grün Vernetzen 9
PERSPEKTIVEN 2030 gegenüber 1990 um 50 Prozent zu reduzieren. Ein enz über das Instrument der Energiefachpläne stärker im weiteres Leitziel ist die Entwicklung Hamburgs zu einer Bauleitplanverfahren verankert werden. klimagerechten und an den Klimawandel angepassten Schließlich sind alle Maßnahmen und städtebaulichen Stadt, was sich in der Stadt- und Quartiersentwicklung Projekte noch stärker an den Zielen der Barrierefreiheit niederschlägt, unter anderem indem die Stadt wider- zu orientieren. standsfähiger gegen Klimaereignisse wie Starkregen oder zunehmende Trockenheit werden muss. Vor allem bedarf die Stadtentwicklung im 21. Jahrhundert mehr denn je des integrierten Blicks auf alle Funktionen und Um die Klimaziele zu erreichen, ist zudem eine Energie- Teilräume sowie der Akzeptanz durch die Bewohnerschaft! und Ressourcenwende erforderlich. Der Ausbau erneuer- barer Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden sowie von betrieblichen Produktionspro- 2.1 INNENENTWICKLUNG – „MEHR zessen genießen dabei oberste Priorität. STADT IN DER STADT“ Insbesondere in neuen Quartieren bietet sich die Chance, Das aktuelle Leitbild „Grüne, gerechte und wachsende die Aspekte Klimaschutz und Anpassung an den Klima- Stadt am Wasser – Perspektiven der Stadtentwicklung wandel von Anfang an in der Planung zu berücksichtigen. für Hamburg“ vom Mai 2014 beschreibt die räumlichen Konkret werden in den Quartieren ein hoher energetischer Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung. Im Mit- Gebäudeeffizienzstandard, eine intelligente Energiever- telpunkt steht die seit langem verfolgte Strategie der sorgung mit erneuerbaren Energien, ein klimagerechtes Innenentwicklung „Mehr Stadt in der Stadt“, die das Ein- Mobilitätskonzept, ein modernes Abfall- und Abwasser- wohnerwachstum vorrangig in die bestehenden Quar- management und eine klimaangepasste Freiflächenge- tiere lenken will, um dort zu mehr Lebensqualität und staltung in den Planungen angestrebt. Dies bezieht auch Urbanität beizutragen. Als besonderer Handlungsraum die Vorsorge für Flächen mit ein, die für wasserwirt- mit einer Vielzahl von Entwicklungspotenzialen wird die schaftliche Belange (Binnenhochwasser/Überflutung) in Urbanisierungszone dargestellt, die sich ringförmig um den Quartieren vorzuhalten sind, um Sachgüter und Men- die Innere Stadt legt. Hier sind die großen Stadtent- schen zu schützen. Für größere Neubauvorhaben soll die wicklungsgebiete und Wohnungsbaustandorte zu fin- Thematik Energieversorgung und Gebäudeenergieeffizi- den, wie etwa die Mitte Altona (Projekt-Nr. 15) oder das Beispiel für eine effiziente Flächennutzung: der Harburger Binnenhafen 10
PERSPEKTIVEN Schwerpunkte der städtebaulichen Entwicklung in Hamburg City–Hafencity Hafengebiet mit Güterumschlag Urbanisierungszone mit Potenzial „Mehr Stadt in der Stadt“ Entwicklungsraum „Sprung über die Elbe“ Innere Stadt Äußere Stadt Landschaftsachsen Grüne Ringe Leitplan zur Stadtentwicklung Hamburg 2030 11
PERSPEKTIVEN Pergolenviertel (Projekt-Nr. 27). Der Wohnungsbau pro- fitiert hier von einer sehr guten Infrastrukturausstattung und innerstädtischen Flächenpotenzialen, die noch entwi- ckelt werden können, während die Freiräume in der Stadt erhalten bleiben und weiter aufgewertet werden. Das Ziel einer effizienten Flächennutzung gilt nicht nur im Woh- nungsbau, sondern auch bei Arbeitsstätten, bei Anlagen der sozialen Infrastruktur sowie bei Bildungs- und Versor- gungseinrichtungen. Beispielhaft sind hier etwa der Har- burger Binnenhafen (Projekt-Nr. 38) oder das Quartier an der Friedensallee (Projekt-Nr. 21) zu nennen, in denen es gelingt, bestehende Gewerbestandorte zu bewahren, neue Unternehmen anzusiedeln und zugleich innovativen Wohnungsbau zu schaffen. Hierfür sind ressourcenscho- Mitte Altona: neues Quartier auf ehemaligem Eisenbahnareal nende, kompaktere Bautypologien erforderlich. Auch die Gewerbeflächenkonzepte der Bezirksämter sehen einen zentralen Entwicklungsschwerpunkt in der Verdichtung und Effizienzsteigerung der bestehenden gewerblichen Strukturen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Stapelung gewerblicher Nutzungen am Neuen Huckepackbahnhof (Projekt-Nr. 4). Die Mischung des Wohnungsbaus mit anderen Nutzungen, insbesondere im Erdgeschoss, ist genauso ein Ziel wie die Überbauung von Einzelhandelsnutzungen und wohnver- träglichem Gewerbe mit mehrgeschossigem Wohnungs- bau oder sozialer Bildungs- oder Freizeitinfrastruktur. Die Konversion, also die erneute Nutzung vormals an- Wohnen und Erholung: Das bietet das Wohngebiet an der Süderfeldstraße derweitig genutzter Flächen für neue Funktionen und Einrichtungen, hat in Hamburg eine lange Tradition: Seit die zu einer Qualitätssteigerung beitragen können. Diese dem Jahr 2000 sind insgesamt rund 500 Hektar Brach- Siedlungen machen einen wesentlichen Teil der Stadt im flächen einer neuen Nutzung zugeführt worden. Die Eigentum großer Bestandshalter aus (SAGA, Genossen- Flächenneuinanspruchnahme konnte dadurch begrenzt schaften, Bauvereine usw.). Die Aufwertung der Sied- werden. Bekannte Beispiele für Konversionsprojekte sind lungen und punktuelle Neubauten für unterschiedliche die HafenCity (zuvor Hafengebiet; Projekt-Nr. 1), die Mit- Nutzungen (Wohnen, Gemeinschaftsräume, Versorgung, te Altona (vormals Bahnareal; Projekt-Nr. 15) oder das Sozialeinrichtungen usw.) bieten die Chance, ergänzende Quartier Tarpenbeker Ufer in Groß Borstel (ursprünglich Funktionen zu schaffen und das traditionelle Wohnungs- Güterbahnhof Lokstedt; Projekt-Nr. 29). Mit dem neuen angebot in der Stadt durch innovative städtebauliche Lö- Stadtteil Grasbrook (Projekt-Nr. 2) wird derzeit ein weite- sungen zu ergänzen. Die „Washingtonhöfe“ (Projekt-Nr. res urbanes Quartier mit Wohn- und Gewerbenutzungen 14) sind ein gutes Beispiel für die Erneuerung und Ergän- in unmittelbarer Nähe zum Hafen realisiert. zung eines der großen vom Backstein geprägten Quartie- re in Hamburg. Es zeigt, wie sich typische Strukturen aus Zu Beginn des Jahres 2019 sind Wohnungsbauflächenpo- den 1930er Jahren baulich neu interpretieren lassen, um tenziale in einem Umfang von rund 86.000 Wohnungen eine zeitgemäße, gute Wohnqualität zu erzeugen. als Innenentwicklungspotenziale in Hamburg identifiziert worden (nur größere Projekte mit mehr als 20 Wohnein- Die angestrebte Innenentwicklung soll immer mit der heiten). Darüber hinaus ergeben sich weitere kleinteilige Schaffung neuer oder der Aufwertung bestehender Wohnungsbaupotenziale, etwa in Baulücken. Freiräume einhergehen. Dabei stehen besonders jene Stadträume im Fokus, die mit Freiräumen unterversorgt Die Siedlungen der 1950er, 1960er und 1970er Jahre bil- sind (prioritäre Handlungsräume nach Freiraumbedarfs- den einen weiteren Fokus der aktuellen Stadtentwicklung analyse 2012) oder in denen das grüne Netz mit seiner in Hamburg. Auch hier finden sich Potenziale zur Ergän- Vielfalt an Grünverbindungen sowie kleinen- und großen zung mit neuen Nutzungen und für den Wohnungsneubau, Parkanlagen weiterentwickelt werden kann. Bild links: Von Backstein geprägt: das Quartier Washingtonhöfe 13
PERSPEKTIVEN Oberbillwerder: ein Beispiel für Stadterweiterung 2.2 MEHR STADT AN NEUEN ORTEN 2.3 INTEGRIERTE QUARTIERS- ENTWICKLUNG Angesichts des erforderlichen Wohnungsbaus hat sich der Senat entschieden, punktuell auch Stadterweiterung Ziel der Senatspolitik ist, dass Hamburg eine Stadt für zu betreiben, um zusätzliche Wohnungsangebote machen alle sein soll. Chancen und Möglichkeiten für Bewohne- zu können. Die Zielbotschaft lautet hier „Mehr Stadt an rinnen und Bewohner aller Einkommensgruppen sollen neuen Orten“ und verweist darauf, dass diese Stadterwei- gewährleistet werden. Dabei sind die Themen Wohnungs- terungen nicht als Großwohnsiedlungen „auf der grünen versorgung und Freiraumentwicklung zwei wesentliche Wiese“ konzipiert werden, sondern als Erweiterungen an Aspekte, die die Lebensqualität einer Stadt bestimmen. Standorten mit sehr guter Infrastrukturausstattung (An- Das Angebot an zukunftsorientierten Arbeitsplätzen ge- schluss an einen leistungsfähigen Öffentlichen Personen- hört ebenso dazu wie die Ausstattung der Stadt und ihrer nahverkehr, Versorgung, soziale Infrastruktur, Orte der Stadtteile mit guten Infrastrukturangeboten wie Schulen, Kultur) und Bezug zu den sie umgebenden Stadtteilen. Ein Sportanlagen, Einzelhandelsversorgung, öffentlichem verdichteter Wohnungsbau in Kombination mit attrakti- Nahverkehr, Freiraum und sozialer Teilhabe. Die Stadt- ven Arbeitsstätten ist das Ziel. Zu diesen „neuen Orten“ quartiere spielen dabei eine besondere Rolle. Quartiere zählen die Gartenstadt Öjendorf (Projekt-Nr. 8), Ober- mit besonderem Erneuerungsbedarf werden im Rahmen- billwerder (Projekt-Nr. 35) und das Quartier Fischbeker programm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) fest- Reethen (Projekt-Nr. 41) mit zusammen rund 20.000 neu- gelegt, um dort eine städtebauliche Aufwertung, eine en Wohnungen und zahlreichen neuen Arbeitsplätzen. Verbesserung der sozialen Infrastruktur und eine soziale Stabilisierung zu erreichen. Hamburgs räumlich größtes RISE-Gebiet ist der „Entwicklungsraum Billstedt-Horn“. Der „Stadtraum Horner Geest“ (Projekt-Nr. 9) ist Teil die- ses RISE-Gebietes. Das Thema Barrierefreiheit ist insbe- sondere in den Stadtquartieren und bei Mobilitätsange- boten mitzudenken. 14
PERSPEKTIVEN 2.4 „FLÜCHTLINGSUNTERKÜNFTE MIT wird dort mit dem Innovationspark Harburg und dem DER PERSPEKTIVE WOHNEN“ Hamburg Innovation Port die Voraussetzung zur Ansied- lung zahlreicher Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung Seit 2017 hat der Senat mit dem Programm „Flüchtlings- geschaffen. Aktuell steht durch die fast abgeschlossene unterkünfte mit der Perspektive Wohnen“ Unterkünfte Verlegung der B75 die Entwicklung der Wilhelmsburger für die nach Hamburg geflüchteten Menschen errichtet. Mitte im Vordergrund. Als Projektentwicklerin fungiert Dabei sind Unterkünfte mit dem qualitativ hochwertigem hier die IBA GmbH. Für den Bereich Billebogen wurde Standard des öffentlich geförderten Wohnungsbaus ent- die Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH (BBEG) als standen, mehr und schneller als in anderen deutschen städtische Entwicklungsgesellschaft gegründet. Großstädten. Nach Auslaufen der Nutzung als Flücht- lingsunterkünfte nach spätestens 15 Jahren können rund Mit dem Senatskonzept „Stromaufwärts an Elbe und Bille 2.110 Wohneinheiten den Hamburger Mieterinnen und – Wohnen und urbane Produktion in HamburgOst“ be- Mietern über den regulären Wohnungsmarkt angeboten nennt der Senat die Entwicklungsdynamik im Hamburger werden, der Großteil davon in Form von Sozialwohnungen. Osten explizit als einen Schwerpunkt der zukünftigen Damit leistet die zweite Phase des Programms einen er- Stadtentwicklung. Die Quartiere in den östlichen Stadt- heblichen Beitrag zur Wohnraumversorgung von Hambur- teilen des Bezirks Hamburg-Mitte bieten große Entwick- ger Haushalten mit niedrigeren und mittleren Einkommen. lungspotenziale für neue Stadtqualitäten im Sinne des Ziels „Mehr Stadt in der Stadt“, für neuen und bezahl- Bis Anfang 2019 sind von den zwölf geplanten Stand- baren Wohnraum, für moderne Industrie- und Gewerbe- orten zehn fertiggestellt worden, die zurzeit rund 6.000 strukturen, für zukunftsfähige Arbeitsplätze, für Kunst Unterbringungsplätze für Geflüchtete anbieten. Bis zum und Kreativschaffende und für gemischt genutzte Vorha- Jahr 2020 werden durch das Senatsprogramm insgesamt ben, für die Entwicklung der erforderlichen Infrastruktur rund 3.600 Wohnungen bereitgestellt. Die Einzelvorha- sowie für die Entwicklung attraktiver Wasserlagen und ben sind in der Mehrheit der Fälle Teil größerer Stadtent- Freiräume. Entsprechend sind die Kernziele des Konzepts: wicklungsprojekte geworden und fügen sich in den um- – mehr Wohnungen und neue Stadtqualitäten zu schaffen, gebenden Stadtraum ein. Bekannte Beispielprojekte sind – moderne Industrie- und Gewerbestrukturen und damit etwa am Hörgensweg in Eidelstedt (Projekt-Nr. 25), der Arbeitswelten für die Zukunft zu entwickeln sowie Standort am Mittleren Landweg in Bergedorf (Projekt-Nr. – die attraktiven Wasserlagen und Grünräume aufzu- 37) oder die Bebauung Östlich Haferblöcken in Billstedt werten, zugänglicher zu machen und zu verbinden. (Projekt-Nr. 13). 2.5 FOKUSRÄUME DER STADTENTWICKLUNG In drei Teilräumen der Stadt wird sich Hamburg im Laufe der nächsten Dekaden besonders stark verändern. Hier- bei handelt es sich um die Fokusräume der Stadtentwick- lung, die sich südlich, östlich und nordwestlich an die Innere Stadt anschließen. Durch eine Vielzahl von Maß- nahmen und Einzelprojekten finden in diesen Teilräumen integrierte Ansätze zum Stadtumbau und zur Förderung der Entwicklungsdynamik statt. In zwei der Fokusräume – „Sprung über die Elbe“ (2004) und „Stromaufwärts an Elbe und Bille“ (2014) – beschreiben Senatskonzepte die städtebaulichen Ziele der zukünftigen Entwicklung. Das Quartier Mittlerer Landweg im Stadtteil Billwerder Mit dem Konzept „Sprung über die Elbe“ nimmt Hamburg die zentral gelegenen Stadtteile auf der Elbinsel (Wil- Im Fokusraum „Hamburger Westen“ sind es mehrere helmsburg, die Veddel und den Harburger Binnenhafen) in Stadtentwicklungsprojekte wie die Überdeckelung der den Fokus der Stadtentwicklung. Dabei spielen der Woh- A 7 mit dem Wohnungsbau am Volkspark (Projekt-Nr. 18) nungsbau, aber auch die Ergänzung von Versorgungsan- sowie das Vorhaben der Science City Bahrenfeld (Pro- geboten und Sozialeinrichtungen sowie öffentliche Räume jekt-Nr. 19), die die Eckpunkte der teilräumlichen Ent- und innovative Kulturangebote eine zentrale Rolle. Zudem wicklung bilden. Die Stadtentwicklung zielt hier darauf 15
PERSPEKTIVEN Lebendiges Quartier mit Wasserbezug: das Spreehafenviertel ab, im Hamburger Westen einen Innovationsstadtteil zu net. Neben den Fokusräumen, in denen sich eine Reihe realisieren, in dem sich wissenschaftliche Einrichtungen größerer und kleinerer Stadtentwicklungspotenziale in mit innovativen und technologieaffinen Arbeitsstätten, der bestehenden Stadtstruktur konzentrieren, und den neues Wohnen, der Freiraum des Altonaer Volksparks drei großen Stadtentwicklungsgebieten „Mehr Stadt an und eine moderne Infrastruktur miteinander verbinden. neuen Orten“ finden sich auch in anderen Bereichen der Die weitgehende Überdeckelung der A 7 schafft Raum für Stadt große Stadtentwicklungsvorhaben – meist dort, wo Grünverbindungen und überwindet stadträumliche Zäsu- durch die Aufgabe vorheriger Nutzungen (z. B. Gewer- ren, die mit dem Bau der A 7 ab 1971 einhergingen. be, Hafen- oder Bahnverkehr) große Flächen verfügbar werden. Zudem werden durch die effizientere räumliche Attraktive öffentliche Räume in den Quartieren sind von Neuorganisation von Flächennutzungen neue Potenziale entscheidender Bedeutung für die Verbesserung der Le- erschlossen, wie etwa im Falle des Projekts am Sport- bensqualität in der Stadt, bilden sie doch vielfach die Zen- platzring in Stellingen (Projekt-Nr. 23) oder in der Die- tren der Kommunikation, Versorgung und lokalen Identi- selstraße/Ivensweg (Projekt-Nr. 28). Projekte wie der tät. So wird auch ein wachsender Fokus auf die Räume Innovationspark Bergedorf (Projekt-Nr. 36), das Projekt entlang der Magistralen gerichtet. Sie sind als künftige 42 HUB+ Neuland oder das interkommunale Gewerbege- Entwicklungsflächen für die Stadt und die neue Qualität biet Victoria-Minerva-Park (Projekt-Nr. 34) zeigen zudem, des öffentlichen Raumes gleichermaßen von Bedeutung. dass es mit innovativen Konzepten zu Freiraumentwick- Mit dem internationalen Bauforum 2019 zu den Magis- lung, Städtebau und Energieversorgung gelingen kann, tralen wird die Stadt sich dieser Entwicklungsaufgabe eine ressourcenschonende Stadtentwicklung mit der stellen. Schaffung von Gewerbeflächen zu verbinden. Die folgenden Projektsteckbriefe beschreiben den Stand 3. STRATEGISCHE PROJEKTE von insgesamt 42 ausgewählten Stadtentwicklungspro- DER STADTENTWICKLUNG jekten in ihrer Entwicklung. Kriterien der Auswahl waren ihre Größe, ihre Ausstrahlung über den Standort hinaus Die Hamburger Stadtentwicklung ist von einer Vielzahl oder ihre Beispielhaftigkeit für die Ziele der Hamburger von Projekten in allen Teilräumen der Stadt gekennzeich- Stadtentwicklung in allen Funktionsbereichen. Bild rechts: die Science City Bahrenfeld als Ort der Wissensproduktion 16
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ÜBERSICHT ÜBERSICHT 18
ÜBERSICHT 1 HafenCity 2 Neuer Stadtteil Grasbrook 3 Wilhelmsburg 4 Neuer Huckepackbahnhof (Stadtraum Billebogen) 5 Osterbrookhöfe 6 Kanalstraße/Marckmannstraße 7 Östlicher Siedlungsrand Mümmelmannsberg 8 Neue Gartenstadt Öjendorf 9 Stadtraum Horner Geest 10 Stadteingang Elbbrücken 11 Palomaviertel 12 Sonninpark 13 Östlich Haferblöcken 14 Washingtonhöfe 15 Mitte Altona 16 Holsten Quartier 17 Diebsteich 18 Deckel A 7 19 Science City Bahrenfeld 20 Rahmenplan Krankenhausquartier Altona 21 Quartier an der Friedensallee 22 Suurheid 23 Quartier Sportplatzring 24 Beiersdorf/Unnastraße 25 Hörgensweg 26 Süderfeldpark 27 Pergolenviertel 28 Dieselstraße/Ivensweg 29 Tarpenbeker Ufer 30 Steilshoop Nord 31 Jenfelder Au 32 Moosrosenweg 33 Brauhausviertel 34 Victoria-Minerva-Park 35 Oberbillwerder 36 Schleusengrabenachse/Bergedorf-Südost 37 Mittlerer Landweg 38 Binnenhafen Harburg 39 Vogelkamp Neugraben 40 Fischbeker Heidbrook 41 Fischbeker Reethen 42 HUB+ Neuland 19
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HAFENCITY NEUER STADTTEIL GRASBROOK WILHELMSBURG NEUER HUCKEPACKBAHN- HOF (STADTRAUM BILLEBOGEN) OSTERBROOKHÖFE MITTE KANALSTRASSE/ MARCKMANNSTRASSE ÖSTLICHER SIEDLUNGSRAND MÜMMELMANNSBERG NEUE GARTENSTADT ÖJENDORF STADTRAUM HORNER GEEST STADTEINGANG ELBBRÜCKEN PALOMAVIERTEL SONNINPARK HAMBURG ÖSTLICH HAFERBLÖCKEN WASHINGTONHÖFE 21
BEZIRK HAMBURG-MITTE 1 HAFENCITY Die HafenCity ist das spektakulärste Hamburger Stadt- Kommerzielles Zentrum der HafenCity ist das „Übersee- entwicklungsprojekt – schon allein wegen ihrer Größe quartier“. Dessen nördlicher Teil ist seit 2012 mit Hotels, von über 157 Hektar, aber auch weil sie die Hamburger zahlreichen Geschäften und Dienstleistungseinrichtun- City bis unmittelbar an die Elbe erweitert. Die HafenCity gen sowie Wohnungen realisiert worden. Zurzeit ist das nutzt die Lage am Wasser optimal aus und fügt viele südliche Überseequartier in Bau, unter anderem mit dem Nutzungen – Arbeiten, Wohnen, Kultur, Freizeit, Touris- Kreuzfahrtterminal an der Elbe. Bis 2022 entstehen dort mus und Einzelhandel – in einem lebenswerten und ur- außerdem rund 200 Geschäfte, Gastronomie, drei Hotels, banen Stadtteil zusammen. Entertainment, Büros und rund 600 Wohnungen. Östlich des Überseequartiers hat 2014 die neu gegründete Ha- Das Stadtentwicklungsprojekt HafenCity wird seit 2001 fenCity Universität (HCU) mit rund 2.500 Studierenden in mehreren Einzelschritten, Quartier für Quartier, reali- ihr Gebäude unmittelbar am Elbufer bezogen. siert. 68 Projekte sind bereits fertiggestellt, weitere 71 im Bau oder in der Planung. Etwa 3.000 Wohnungen wurden Zudem wurden zwei größere qualitativ hochwertige errichtet, 730 Unternehmen sind heute hier angesiedelt. Grünräume in der HafenCity geschaffen: der Lohsepark Bei Fertigstellung der gesamten HafenCity spätestens (2016) und der Baakenpark (2018). Die Quartiere in der 2030 sollen hier 7.000 Menschen wohnen und 45.000 Umgebung richten sich mit frei finanzierten Wohnungen, Menschen arbeiten. Zuständig ist die stadteigene Pro- gefördertem Wohnungsbau und Baugemeinschaften so- jektentwicklungsgesellschaft HafenCity Hamburg GmbH. wie Schulen, Kindergärten und Einzelhandel an breite Schichten der Bevölkerung. NUTZUNGEN Wohnen, Bildungs- und soziale Einrichtungen, Arbeitsstätten, Gastronomie, Dienstleistung, Einzelhandel, Kultureinrichtungen, Freizeiteinrichtun- gen, Parkanlagen, Plätze und Promenaden LAGE zwischen Norderelbe und City, Baumwall und Elbbrücken Der Grasbrookspielplatz vor dem Unileverhaus GRÖSSE 157 ha Als erstes Viertel wurde 2009 ganz im Westen der Hafen- City das Quartier „Am Sandtorkai/Dalmannkai“ weitge- WOHNEINHEITEN hend fertig gestellt. Als Schlusspunkt wurde dort 2017 7.000 die Elbphilharmonie eröffnet. Seither wächst die Hafen- (ca. 2.000 gefördert) City immer weiter nach Osten und hat 2019 mit der Er- ARBEITSPLÄTZE öffnung der S- und U-Bahnstation bereits die Elbbrücken 45.000 am östlichen Ende des Gebiets erreicht. Dort wird voraus- sichtlich ab 2021 der 245 Meter hohe Elbtower errich- ENTWICKLUNGSZEITRAUM tet, der die Skyline der Stadt und diesen Ort nachhaltig 2000–2025/30 prägen wird. BESONDERE EINRICHTUNGEN Elbphilharmonie, HafenCity Universität, HamburgCruise Center ENTWICKLUNGSTRÄGER 22 HafenCity Hamburg GmbH
Im Baakenhafen entstehen zahlreiche Wohnungen, Arbeitsplätze und Freiräume 23
Blick über die Elbe auf den Entwicklungsraum Grasbrook
BEZIRK HAMBURG-MITTE 2 NEUER STADTTEIL GRASBROOK Der städtebauliche Entwicklungsraum Grasbrook liegt gegenüber der östlichen HafenCity, südlich der Elbe. Dieser neue Stadtteil wird in den kommenden Jahrzehn- ten eine zentrale Rolle in der Hamburger Stadtentwick- lung einnehmen. Er setzt die Entwicklung der innerstädt- ischen HafenCity auf der Südseite der Norderelbe fort. Die Entwicklung dieses neuen Stadtteils soll in koopera- tiven und experimentellen Formen der Stadtentwicklung erfolgen. Grasbrook schlägt eine Brücke von der Inneren Stadt nach Süden auf die Elbinseln und soll die funktio- nale Entwicklung der Veddel unterstützen, unter anderem durch eine neue U-Bahn-Station Grasbrook, neue Fahr- radverbindungen sowie Grün- und Erholungsflächen. Der neue Stadtteil Grasbrook schlägt eine Brücke nach Süden Der Grasbrook wird voraussichtlich drei Quartiere umfas- sen: Auf den Flächen des heutigen Überseezentrums im Moldauhafen- und im Freihafenelbquartier ist künftig eine gemischte Nutzung aus Wohnen und Büros geplant. Rund um den Saalehafen und südlich des Moldauhafens werden ausschließlich hafenverträgliche gewerbliche Nutzungen, Büros, Forschungsstätten und Labore angesiedelt. Ne- NUTZUNGEN ben diesen Nutzungen sind auch Einkaufsmöglichkeiten Arbeitsplätze, Wohnen, Bildungs- und Sozial- für den alltäglichen Bedarf, eine Grundschule, Sportmög- Einrichtungen, Gastronomie, Dienstleistung, Einzel- lichkeiten und Kitas geplant. Außerdem soll das Deutsche handel, Kultureinrichtungen, Freizeiteinrichtungen, Parkanlagen, Plätze und Promenaden Hafenmuseum auf dem Grasbrook untergebracht werden. Darüber hinaus werden öffentlich zugängliche, direkt am LAGE Wasser gelegene Grünbereiche geschaffen. nordwestlich der Veddel Auf dem Grasbrook sollen erfolgreiche Entwicklungsstra- GRÖSSE tegien der HafenCity aufgegriffen und weiterentwickelt 45 ha (Landfläche), 65 ha insgesamt werden, wie z. B. das Warften-Konzept als Hochwasser- WOHNEINHEITEN schutz, höchste Nachhaltigkeitsstandards bei Gebäuden 3.000 (ca. 1.000 gefördert) und eine ressourcenschonende Energieversorgung. ARBEITSPLÄTZE Im September 2019 startete ein Wettbewerblicher Dia- 16.000 log für Städtebau und Freiraum, in dem unter anderem die Ergebnisse der umfassenden Bürgerbeteiligung ein- ENTWICKLUNGSZEITRAUM 2018–2040 geflossen sind, die vor der Wettbewerbsausschreibung stattfand. BESONDERE EINRICHTUNGEN Deutsches Hafenmuseum, großzügige Grünanlagen an Elbe und Hafenbecken ENTWICKLUNGSTRÄGER HafenCity Hamburg GmbH 25
BEZIRK HAMBURG-MITTE NUTZUNGEN Wohnen, Arbeitsstätten, Bildungseinrichtung (eine Schule mit ergänzenden Angeboten), Sportflächen, Parkanlagen, Kleingärten 3 LAGE WILHELMSBURG Stadtteil auf der Elbinsel GRÖSSE 110 ha WOHNEINHEITEN Seit 2013 hat die Internationale Bauausstellung (IBA) rund 5.500 eine positive städtebauliche Entwicklung auf der Wil- (ca. ein Drittel öffentlich gefördert) helmsburger Elbinsel in Gang gesetzt. Daran knüpfen ARBEITSPLÄTZE zahlreiche aktuelle Projekte an. Wichtigster Baustein ist noch nicht bezifferbar die laufende Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße – sie schafft Platz für rund 5.500 Wohnungen und sorgt ENTWICKLUNGSZEITRAUM dafür, dass die geteilte Insel zusammenwächst. 2013–2032 An die Entwicklungen, die mit der IBA begonnen wurden, BESONDERE EINRICHTUNGEN Schule mit ergänzenden Angeboten, knüpft das Rahmenkonzept „Hamburgs Sprung über die zwei Sportzentren Elbe – Zukunftsbild 2013+“ an und zeigt weitere Ent- wicklungspotenziale auf der Elbinsel auf. Ein besonderer ENTWICKLUNGSTRÄGER Schwerpunkt liegt auf der Realisierung größerer Woh- IBA Hamburg GmbH nungsbauprojekte. Vor allem links und rechts der bis- herigen Wilhelmsburger Reichsstraße sollen lebendige und urbane Quartiere mit einer vielfältigen Nutzungsmi- schung aus Wohnen, Gewerbe, Bildung, Sport und Frei- Die Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße Ende zeitnutzungen entstehen. 2019 ermöglicht das Zusammenwachsen bisher getrenn- ter Stadtteile. Die dort geplanten rund 5.500 Wohnungen leisten einen bedeutenden Beitrag zum Wohnungsbau- programm des Senats. Ab 2021 soll der Bau beginnen. Ein weiteres künftig geplantes Wohnquartier, das „Neue Korallusviertel“, befindet sich östlich des Bahnkorri- dors. Es soll Platz für rund 470 Wohnungen, vorwie- gend Drei-Zimmerwohnungen und eine Kindertagesstätte, bieten. Wohnen auf der Fläche der ehemaligen Wilhelmsburger Reichsstraße Hierzu wurde die IBA Hamburg GmbH als städtische Pro- jektentwicklerin 2013 beauftragt. Dabei wurden Bürgerin- nen und Bürger intensiv in die Planungen miteinbezogen. Inwiefern Industrie und neue Wohnflächen miteinander Städtebauliche Entwicklung auf der Elbinsel vereinbart werden können, ist zum Teil noch zu klären. Nachdem auf Grundlage von städtebaulichen Wettbewer- ben sogenannte Funktionspläne erstellt wurden, konnte die Erarbeitung von Bebauungsplänen beginnen. 26
BEZIRK HAMBURG-MITTE 4 NEUER HUCKEPACKBAHNHOF (STADTRAUM BILLEBOGEN) Arbeitsstätten organisiert werden können. Gestaltete Freiräume sowie kleinräumliche Infrastrukturangebote (z. B. Kindergärten in gewerbenaher Lage, ein Hotel und Gastronomie) schaffen urbane Atmosphäre. Ähnlich wie die Lagerhäuser in der Speicherstadt, die von einem tiefer liegenden Fleet und von der Straße aus zu- gänglich sind, wird hier ein Geschoss mit Raumhöhen von 4,80 bis 8 Metern konzipiert, das von einer tiefer liegen- den Anlieferstraße ebenso zugänglich ist wie von einem höher liegenden „Gewerbeboulevard“. Die Nutzung der Gebäude bleibt – mit Blick auf die Anlieferlogistik ebenso wie für die Aufnahme größerer Produktions- und Werkan- lagen – langfristig flexibel und schafft damit eine nach- haltige Entwicklungsperspektive. Die Neuordnung schafft so zudem wertvolle Wege- und Das Projekt Huckepack-Bahnhof: gestapelte Nutzungen Grünvernetzungen. So leistet die Entwicklung des Quar- tiers zwischen dem Hochwasserbassin am Berliner Tor Das Stadtentwicklungsprojekt „Neuer Huckepackbahn- und dem Elbpark am Entenwerder auch einen wesent- hof“ ist Bestandteil der Entwicklung des Stadtraums lichen Beitrag zur Vervollständigung des Alster-Bille- Billebogen. Auf elf Hektar zwischen HafenCity und Ro- Elbe-Grünzugs. thenburgsort entsteht Raum für urbane Produktion und Gewerbe. Einen Auftakt zur Entwicklung des Quartiers bilden die neuen Opernwerkstätten, die 2018 – aus Barmbek hier- Seit 2014 ist die Billebogen Entwicklungsgesellschaft her verlagert – ihren Betrieb aufnahmen. (BBEG) eine Tochter der HafenCity Hamburg GmbH und mit der städtebaulichen Entwicklung des gesamte Stadt- raums Billebogen bis nach Billbrook betraut. Dazu gehört als erstes Projekt die Entwicklung des früheren Güter- bahnhofs. NUTZUNGEN Arbeitsstätte, Dienstleistungen, soziale Einrichtungen (z. B. Kita), Hotel, Gastronomie Zwischen der HafenCity im Westen und Hamburgs zweit- größtem Industriegebiet Billbrook im Osten entsteht hier LAGE ein zentraler Entwicklungsraum für urbane Produktion Stadtteil Rothenburgsort, zwischen Bill- horner Brückenstraße und Billstraße und Gewerbe im 21. Jahrhundert. Im westlichen Teil des Areals sind Mischnutzungen (u. a. Hotel) vorgesehen, GRÖSSE dominieren wird aber der Raum für neue gewerbliche 11 ha Nutzungen aus den Bereichen Handwerk, Forschung und WOHNEINHEITEN Entwicklung sowie Startups. keine Das Projekt entsteht auf einer früheren Bahnbrache ARBEITSPLÄTZE von rund 11 Hektar Fläche zwischen der Billhorner Brü- 2.500–3.000 ckenstraße und dem S-Bahnhof Rothenburgsort. Das ENTWICKLUNGSZEITRAUM Projekt zeigt, wie an einem innenstadtnahen Standort seit 2015 auf begrenzter Fläche durch eine Stapelung von Nutzun- gen für Produktion, Forschung und Entwicklung moderne BESONDERE EINRICHTUNGEN Opernfundus und Opernwerkstätten ENTWICKLUNGSTRÄGER BBEG, FHH, Private 27
BEZIRK HAMBURG-MITTE 5 OSTERBROOKHÖFE Ebenfalls eine Kita oder ein Jugendclub sollen integriert werden. Entlang der Kanalufer werden Parkanlagen auf einer Fläche von insgesamt rund 1,5 Hektar entstehen. Außerdem ist dort ein 4.000 Quadratmeter großer Spiel- platz vorgesehen. Im Sommer 2019 wurde das Bebauungsplanverfahren eingeleitet. Neben Wohngebäuden soll hier unter anderem ein Quartiersbad entstehen Die Fläche des neuen Quartiers „Osterbrookhöfe“ mit circa 820 Wohnungen liegt im Süden Hamms, im Oster- brookviertel. Vor allem die unmittelbare Lage am Was- Zwischen Mittelkanal, Rückerskanal und Südkanal: die Osterbrookhöfe ser, mit dem Mittelkanal im Norden, den Rückerskanal im Osten und den Südkanal, machen seinen Reiz aus. Auf den heutigen Sport- und Kleingartenflächen westlich des Rückerskanals wird sich das Wohnquartier entwi- NUTZUNGEN ckeln. Dieses soll überwiegend aus siebengeschossigen Wohnen, soziale Einrichtungen (u. a. Kita), Wohnungsbauten bestehen und sich so in die Struktur kleinflächhiger Einzelhandel/Gastronomie, des Osterbrookviertels und die angrenzenden Hansater- Parkanlage, Freizeiteinrichtungen, Sportflächen rassen einfügen. Eine Mischung aus Eigentumswohnun- LAGE gen sowie freifinanzierten, preisgedämpften und geför- Stadtteil Hamm, zwischen Wendenstraße, derten Mietwohnungen ist hier geplant. Südkanal und Diagonalstraße GRÖSSE Von diesem Vorhaben soll die Wohnungsbebauung mit 4,3 ha dem westlich anschließenden Gewerbegebiet ermöglicht werden, ohne die ansässigen Betriebe einschränken zu WOHNEINHEITEN müssen. Auch Flächen östlich des Rückerskanals werden ca. 820 (rund 10 % gefördert, 50 % preisgedämpft) neu geordnet: Die Entwicklung eines Sportparks mit zwei Sportplätzen und einem Quartiersbad sowie eine Opti- ARBEITSPLÄTZE mierung der Kleingärten sollen attraktive Freizeitangebo- noch nicht bezifferbar te bieten. ENTWICKLUNGSZEITRAUM seit 2018 BESONDERE EINRICHTUNGEN Sportplatz, Hallenbad mit Kinderwasserspielplatz ENTWICKLUNGSTRÄGER 28 SAGA, Private
BEZIRK HAMBURG-MITTE 6 KANALSTRASSE/ MARCKMANNSTRASSE In Rothenburgsort, unmittelbar südlich der Bahngleise, soll ein attraktives, gemischt genutztes Quartier mit dem Schwerpunkt auf Wohnen entstehen. Das Areal wird im Osten durch die Köhnestraße und im Süden durch die Marckmannstraße begrenzt. Durch eine Verlagerung gewerblicher Betriebe wurde die Fläche für eine neue Nutzung freigegeben. Die künftige siebengeschossige Riegelbebauung an den Bahngleisen soll zugleich als Lärmschutz für die sich dahinter an- schließende Wohnbebauung dienen. Die am Standort weiterbestehenden Betriebe werden im Rahmen der städtebaulichen Neuordnung gesichert. Wohnen und Gewerbe sollen in einer verträglichen Nach- barschaft nebeneinander existieren können. Nach einem städtebaulichen Realisierungswettbewerb mit hochbaulichem Ideenanteil im Jahr 2016 wurde das Ein Quartier für Wohnen und Gewerbe entsteht in Rothenburgsort Bebauungskonzept kontinuierlich überarbeitet und 2017 das Bebauungsplanverfahren Rothenburgsort 16 ein- geleitet. Die Entwicklung steht im Zusammenhang mit der Quartiersplanung südlich der Marckmannstraße als „Neues Mischquartier Billhorner Röhrendamm/Billhorner Kanalstraße“. NUTZUNGEN Wohnen, Dienstleistung, Arbeitsstätten (u. a. Gewerbehof) LAGE Stadtteil Rothenburgsort, beiderseits der Billhorner Landstraße, östlich des Billhorner Deichs GRÖSSE 2,6 ha WOHNEINHEITEN ca. 1.000 (ca. 15 % öffentlich gefördert) ARBEITSPLÄTZE noch nicht bezifferbar ENTWICKLUNGSZEITRAUM seit 2016 BESONDERE EINRICHTUNGEN Studierendenwohnen, Kitas ENTWICKLUNGSTRÄGER Private 29
BEZIRK HAMBURG-MITTE 7 ÖSTLICHER SIEDLUNGSRAND MÜMMELMANNSBERG Zukünftiges Wohnen am grünen Stadtrand Auf einer Fläche am östlichen Rand der Siedlung Müm- Das städtebauliche Konzept sieht eine maximal vier- melmannsberg im Stadtteil Billstedt soll ein Wohngebiet geschossige Wohnbebauung vor, die zum Siedlungsrand mit rund 500 Wohnungen entstehen, das die Großwohn- mit zwei bis drei Geschossen niedriger wird. Vorrangig siedlung baulich abrundet. soll eine Stadt- und Reihenhaus-Bebauung mit unter- schiedlichen Wohnformen und Bautypologien entstehen. Der Geschosswohnungsbau wird eine untergeordnete Rolle spielen. Geplant sind eigentumsorientierter Woh- nungsbau sowie anteilig öffentlich geförderter und frei NUTZUNGEN finanzierter Mietwohnungsbau. Wohnen Der grüne Stadtrand mit dem bereits vorhandenen An- LAGE Stadtteil Billstedt, östlich an die schluss durch die U-Bahnlinie U2 bietet ein attraktives bestehende Siedlung Mümmelmannsberg Wohnumfeld für unterschiedliche Wohn- und Bauformen. anschließend Das Entwicklungsgebiet liegt im Fördergebiet der Inte- GRÖSSE grierten Stadtteilentwicklung (RISE) Billstedt-Horn so- ca. 10 ha wie zum Teil im Sanierungsgebiet „Billstedt S3 Mümmel- mannsberg“. Der Bau des neuen Quartiers soll im Ein- WOHNEINHEITEN klang mit den Zielen der Gebietsentwicklung erfolgen. ca. 500 ARBEITSPLÄTZE Die Freie und Hansestadt Hamburg und die Entwicklungs- keine gesellschaft haben 2017 in einem „Letter of Intent“ eine kooperative Planung im Sinne des Bündnisses für die ENTWICKLUNGSZEITRAUM Quartiere vereinbart. Im nächsten Schritt soll ein städte- noch nicht absehbar baulich-freiraumplanerisches Gutachterverfahren durch- BESONDERE EINRICHTUNGEN geführt werden. noch keine Angaben möglich ENTWICKLUNGSTRÄGER 30 Privat, SAGA
BEZIRK HAMBURG-MITTE 8 NEUE GARTENSTADT ÖJENDORF Die „Gartenstadt des 21. Jahrhunderts“ soll Grünverbindungen stärken und Freiräume aufwerten Im Entwicklungsprogramm „Stromaufwärts an Elbe und Bille – Hamburger Osten“ wird auf einem Areal nördlich der Glinder Straße ein neues Wohnquartier als „Garten- stadt des 21. Jahrhunderts“ entwickelt. Die Zielsetzung des Senatskonzepts „Stromaufwärts an Elbe und Bille – Hamburger Osten“ ist es, nördlich der Glinder Straße ein neues Wohnquartier im Sinne einer Gartenstadt des 21. Jahrhunderts zu entwickeln und die Grünverbindungen zum Öjendorfer Park zu stärken so- NUTZUNGEN wie Freiräume aufzuwerten. Die Wohngebiete in Öjendorf Wohnen, Landschaftsachse Horner Geest sollen besser als bisher mit dem Öjendorfer Park ver- knüpft werden. Ein zeitgemäßes Wohnangebot soll viel- LAGE Stadtteil Billstedt, nördlich der Glinderstraße fältige Bewohnergruppen ansprechen. Die für die Woh- nungsbauentwicklung vorgesehenen Flächen sind heute GRÖSSE Grünflächen, beziehungsweise werden landwirtschaftlich noch nicht absehbar genutzt. WOHNEINHEITEN noch nicht absehbar ARBEITSPLÄTZE noch nicht absehbar ENTWICKLUNGSZEITRAUM noch nicht absehbar BESONDERE EINRICHTUNGEN noch nicht absehbar ENTWICKLUNGSTRÄGER SAGA, private Wohnungsunternehmen 31
BEZIRK HAMBURG-MITTE NUTZUNGEN 9 Wohnen, Arbeitsstätte, soziale Ein- richtungen, Grün- und Freiräume STADTRAUM LAGE Stadtteile Horn, Billstedt, HORNER GEEST beiderseits der Manshardtstraße GRÖSSE ca. 300 ha gesamter Stadtraum Rund sieben Kilometer Luftlinie von der Innenstadt ent- WOHNEINHEITEN fernt, zwischen Horner Rennbahn und dem Öjendorfer rund 3.100 Park, befindet sich der Stadtraum Horner Geest. Dieser soll bis 2030 mit rund 3.100 neuen Wohnungen weiter- ENTWICKLUNGSZEITRAUM entwickelt werden. sukzessiv bis 2030 BESONDERE EINRICHTUNGEN In der Horner Geest leben rund 19.000 Menschen in rund geplante Verlängerung U4 8.200 Wohnungen. Ein Großteil der Wohnungen auf der Horner Geest gehören der SAGA und Genossenschaften. ENTWICKLUNGSTRÄGER In diesem Stadtraum zwischen der Horner Rennbahn und Bezirksamt, BSW, SAGA, Private dem Öjendorfer Park – mit einem heute vergleichsweise günstigen Wohnungsangebot in grünem Umfeld – besteht ein Wohnungsbaupotenzial von rund 3.100 Neubauwoh- nungen bis 2030. Das Potenzial kann durch eine Weiter- Wichtige Eckpunkte für den Entwicklungsprozess: entwicklung der Wohnungsbestände aus den 1950er und – Der Stadtraum Horner Geest soll auch in Zukunft be- 1960er Jahren sowie ergänzende Neubauten auf Sport- zahlbar bleiben. Der Wohnungsneubau soll in einem flächen östlich der Horner Rennbahn aktiviert werden. ausgewogenen Wohnungsmix mit Angeboten für Fa- Die vorhandene Bebauung bietet die Chance, neue Wohn- milien und Single-Haushalte, für ältere Menschen, für belange zu ergänzen und städtebauliche Strukturen mit Studierende und Auszubildende entstehen. hohen Wohnqualitäten zu entwickeln. – Schon heute bietet der Stadtteil ein umfassendes Bil- dungsangebot. Die soziale und die Bildungsinfrastruk- Das Wohnungsbaupotenzial soll im Rahmen eines inte- tur sollen mit der Entwicklung des Wohnungsbaus grierten Entwicklungsprozesses unter Einbeziehung der auch in Zukunft bedarfsgerecht angepasst werden. Bewohnerinnen und Bewohner, der Wohnungsunterneh- – Der Stadtraum Horner Geest bleibt grün – denn die men und privater Eigentümer mit Blick auf die Perspekti- bestehenden Freiräume werden aufgewertet und ve 2030 aktiviert und umgesetzt werden. Hierfür soll ein durch grüne Wegeverbindungen besser vernetzt. Wei- „Zukunftsbild 2030“ entwickelt werden. tere Abschnitte der Landschaftsachse Horner Geest werden seit 2018 umgesetzt. Der Stadtraum Horner Geest rückt näher an das Zentrum Hamburgs. Mit der geplanten Verlängerung der U-Bahn- Line U4 auf die Horner Geest werden die Bewohnerinnen und Bewohner voraussichtlich ab Mitte der 2020er Jahre schneller und direkter per Schnellbahn mit der Innenstadt verbunden sein. Der Stadtraum liegt im Fördergebiet der Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE) Billstedt-Horn und soll im Einklang mit den Zielen der Gebietsentwicklung gestaltet werden. Innenstadtnah und trotzdem grün: der Stadtraum Horner Geest 32
BEZIRK HAMBURG-MITTE 10 STADTEINGANG ELBBRÜCKEN Der neue Stadtteil Grasbrook soll dabei einbezogen wer- den, um Impulse für den dort anstehenden städtebau- lichen Wettbewerb setzen zu können. Trotz der heute vielen heterogenen Räume am Stadteingang Elbbrücken soll sich aus der Summe der Teile ein harmonisches Bild ergeben. Hamburgs neuer Stadteingang neben Elbbrücken und Wasserflächen Als wichtiger Stadteingang wird für die Elbbrücken eine prägnante räumliche Vision entwickelt. Der neue Stadt- teil Grasbrook und das Potenzial der Wasserflächen sol- len als prägende Impulse eine große Rolle im städtebau- lichen Wettbewerb einnehmen. Für den Stadteingang Elbbrücken soll eine prägnante räumliche Vision entwickelt werden – die als Richtschnur für die künftige Entwicklung fungiert. Die Vision soll Aus- sagen zu Nutzungen, Höhe der Gebäude, Verteilung der Baumassen sowie zum Charakter der Wasser- und Land- schaftsräume treffen. Eine prägnante Vision gegenüber vom neuen Stadtteil Grasbrook Die vielen Wasserflächen sollen integriert, in das Be- wusstsein gerückt und erlebbarer werden. Für den Rad- und Fußverkehr sollen die Grünachsen und Freiräume in einem schlüssigen Konzept verknüpft und aufgewer- tet werden. Dies erfolgt bereits unter Beteiligung der NUTZUNGEN gewerblich-industriellen Anlieger. Dienstleistung, Arbeitsstätte, Kultur- und Freizeiteinrichtungen, Parkanlagen, Wohnen Der Planungsbereich liegt im Fördergebiet „Veddel“ der LAGE Integrierten Stadtteilentwicklung (RISE). Mit dem Ziel, Stadtteile Veddel, Rothenburgsort die Veddel städtebaulich aufzuwerten und als sozial sta- GRÖSSE bilen Stadtteil zu entwickeln, erarbeitet der Bezirk Ham- 65 ha burg-Mitte aktuell ein Integriertes Entwicklungskonzept, das den nördlichen Bereich der Veddel einschließt. Das WOHNEINHEITEN noch nicht bezifferbar Quartier soll im Einklang mit den Zielen der Gebiets- entwicklung umgestaltet werden. ARBEITSPLÄTZE noch nicht bezifferbar ENTWICKLUNGSZEITRAUM 2018–2030 BESONDERE EINRICHTUNGEN noch keine Angabe möglich ENTWICKLUNGSTRÄGER BBEG, HCH, Private 33
BEZIRK HAMBURG-MITTE NUTZUNGEN 11 Wohnen, Arbeitsstätte, Hotel, Einzelhandel, Gastronomie PALOMAVIERTEL LAGE Stadtteil St. Pauli, südseite Spielbudenplatz Das künftige Palomaviertel liegt zwischen dem Spielbu- GRÖSSE 0,6 ha denplatz und der Kastanienallee im Stadtteil St. Pauli, am Eingang zum Vergnügungsviertel Reeperbahn. Nach WOHNEINHEITEN dem Abriss der baufälligen Bestandsgebäude im Jahr ca. 200 2014 soll auf dem Areal künftig wieder überwiegend (ca. 55 % öffentlich gefördert) Wohnen und „St.-Pauli-affines“ Gewerbe entstehen. ARBEITSPLÄTZE noch nicht bezifferbar Das mit umfassender Bürgerbeteiligung entwickelte und in einem Wettbewerb ausgestaltete Konzept sieht eine ENTWICKLUNGSZEITRAUM ortstypische kleinteilige 1- bis 14-geschossige Bebauung seit 2014 mit verschiedensten Nutzungen vor. Neben einem vielfäl- BESONDERE EINRICHTUNGEN tigen Wohnungsmix und Gewerbe sind ein Hotel sowie öffentliche Terrasse Gastronomie- und Einzelhandel im Erdgeschoss am Spiel- budenplatz vorgesehen. ENTWICKLUNGSTRÄGER Privat Über eine Quartiersgasse kann der Block zwischen Spiel- budenplatz und Kastanienallee durchquert werden und so ein spannendes Nebeneinander von öffentlichen, halböf- fentlichen und privaten Freiräumen entstehen lassen. Die- se werden durch öffentlich zugängliche Dächer ergänzt. In Verbindung mit einem hohen Anteil an gefördertem Wohnungsbau soll dadurch auch eine soziale Integration gewährleistet werden. Die hohe Bebauungsdichte, die Vielzahl an Nutzungen, die vielfältige Erscheinung, der hohe Anteil geförderter Wohnungen und die räumliche Öffnung des Blocks zeich- nen das neue Viertel aus – das sich so nahtlos in den Stadtteil St. Pauli einfügt. Das Palomaviertel befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Spielbudenplatz Im Umfeld befinden sich umfangreiche Nahversorgungs- möglichkeiten, Schulen und Kitas. Die U-Bahn-Stationen St. Pauli und Landungsbrücken und die S-Bahn-Station Reeperbahn liegen in fußläufiger Entfernung. Ortstypische Mischung: Wohnen, Gastronomie und Einzelhandel 34
NUTZUNGEN Wohnen, Einzelhandel, soziale 12 Einrichtung (Kita), Parkanlage SONNINPARK LAGE Stadtteil Hammerbrook, zwischen Sonninstraße, Nagelsweg, Nordkanalstraße und Mittelkanal Am Rande des Bürostandortes City-Süd in Hammer- GRÖSSE brook entstand das Wohnquartier „SonninPark“ mit 2,7 ha rund 750 Mietwohnungen, davon ein Drittel öffentlich gefördert. Das Projekt ist Teil des Wandels von Ham- WOHNEINHEITEN 750 merbrook hin zu einem stärker durchmischten Stadtteil. (ca. 30 % öffentlich gefördert) Auf dem ehemaligen „Sharp“-Grundstück zwischen ARBEITSPLÄTZE Sonninstraße, Nagelsweg und Mittelkanal wurde seit noch nicht beziffert 2017 das Wohnquartier „SonninPark“ errichtet. Das ENTWICKLUNGSZEITRAUM städtebauliche Konzept sieht überwiegend Wohnen vor, 2016–2020 ergänzt um Einzelhandel in Teilen der Erdgeschosse, eine Kindertagesstätte sowie einen 12.000 Quadratmeter BESONDERE EINRICHTUNGEN großen öffentlich nutzbaren Park im Innenhof der Gebäu- keine de – der mit dem Mittelkanal wertvolle Naherholungsflä- chen für den hochverdichteten Stadtteil darstellt. ENTWICKLUNGSTRÄGER Private Der Park wird 2020 gestaltet und der Öffentlichkeit über- geben. Ein erster Bauabschnitt des Quartiers wurde Ende 2018 bezogen. Im zweiten Bauabschnitt werden die Kita und Einzelhandel integriert. Die acht- bis zehngeschossigen Bauten soll das westli- che Hammerbrook zu einem lebendigen innenstadtnahen Stadtteil weiterentwickeln. Es entstehen öffentlich geför- derte und frei finanzierte Mietwohnungen für verschiede- ne Haushalte und Zielgruppen. In unmittelbarer Nachbarschaft sind in jüngster Vergan- genheit weitere Wohngebäude gebaut worden oder gera- de im Bau. Insgesamt sind so in acht Jahren etwa 3.000 Wohnungen in Innenstadtnähe entstanden. So soll das westliche Hammerbrook zu einem lebendigen und durch- mischten Stadtteil werden. Der Park im Innenhof des Gebäudekomplexes umfasst 12.000 m² Rund um den SonninPark entstehen zahlreiche neue Wohnflächen 35
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