Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg

Die Seite wird erstellt Svenja-Meike Niemann
 
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Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
Hamburger Abendblatt

Museumswelt
Herbst
       2021                     Hamburg

                  Neuland
                   Ein Streifzug durch Hamburgs
                   Museen und Ausstellungshäuser
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
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                                                                                                                                                                                                                                                                                          2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Inhalt

                                                                                                                                                                                                                                     Reportage:                                          Interview:                                  Blick in die Sammlung:
                                                                                                                                                                                                                                     Einiges ist neu im                                  Kuratorin Diana Lange erzählt die           Am Museum für Kunst und Gewerbe
                                                                                                                                                                                                                                     Komponistenquartier. Juliane                        Hintergründe einer Schau über               Hamburg soll das Projekt „Neo
                                                                                                                                                                                                                                     Wandel erläutert renovierte und                     kolorierte Landkarten Ostasiens im          Collections“ für mehr Nutzbarkeit der
                                                                                                                                                                                                                                     umgestaltete Bereiche.                              Museum am Rothenbaum.                       Sammlung sorgen.
                                                                                                                                                                                                                                     Seite 8                                             Seite 10                                    Seite 11

                                                                                                                                                                                                                                     Titelthema

                                                                                                                                                                                                                                     Pioniergeist sorgt
                                                                                                                                                                                                                                                                       Spielfeld

                                                                                                                                                                                                                                                                       Am Bucerius Kunst
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Impressum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Die Museumswelt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Liebe Leserinnen
                                                                                                                                                                                                                                     für Fortschritt in
                                                                                                                                                                                                                                     Gesellschaft und
                                                                                                                                                                                                                                                                       Forum entdecken
                                                                                                                                                                                                                                                                       Kinder die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hamburg wird von den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       in der Museumswelt            und Leser,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hamburg GbR
                                                                                                                                                                                                                                     Kunst. In aktuellen               Schönheit der                   vertretenen Museen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       herausgegeben und
                                                                                                                                                                                                                                     Ausstellungen lässt               Industrialisierung              erscheint als Beilage                             in Hamburgs Museen und Ausstel-
                                                                                                                                                                                                                                     sich Neuland                      Seite 18                        vierteljährlich im
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         lungshäuser blickt man zuversicht-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hamburger Abendblatt.
                                                                                                                                                                                                                                     betreten                                                                                                            lich auf den kommenden Herbst.
                                                                                                                                                                                                                                     Seite 4–8                                                         Redaktion:
                                                                                                                                                                                                                                                                       Ausflug                         Annette Stiekele.                                 Nachdem zahlreiche Ausstellun-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       (verantwortlich),                                 gen glücklicherweise verlängert
                                                                                                                                                                                                                                                                       Museen in                       Falk Schreiber                                    werden konnten, da sie pandemie-
                                                                                                                                                                                                                                     Porträt                           Rosengarten,                    Layout:                                           bedingt in diesem Jahr bislang nur
                                                                                                                                                                                                                                     Wie Sandra Pisot                  Itzehoe und                     Andreas Weigand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         wenige Zuschauer fanden, wagen
                                                                                                                                                                                                                                     bei den Alten                     Schwerin zeigen                 Titelbild:                    viele Häuser den großen Aufschlag mit spektakulären
                                                                                                                                                                                                                                     Meistern in der                   sehenswerte                     Tom Sachs: „Landing

     In welchem familiären                                                                                                                                                                                                                                                                             Excursion Module (LEM)“,      neuen Schauen.
                                                                                                                                                                                                                                     Hamburger                         Ausstellungen                   2007, Space Program: Mars -   Ein wenig fühlt es sich tatsächlich an wie ein Neustart.
                                                                                                                                                                                                                                     Kunsthalle ihre                   Seite 19                        Park Avenue Armory, New       Aufbruchstimmung ist überall zu spüren. Auch in der
                                                                                                                                                                                                                                     Berufung fand                                                     York, 2012, zu sehen in der

Verhältnis stand Max Halberstadt                                                                                                                                                                                                     Seite 9
                                                                                                                                                                                                                                                                       Gestern & Heute

                                                                                                                                                                                                                                                                       Am Altonaer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Halle für aktuelle Kunst/
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Deichtorhallen Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Verlag: Zeitungsgruppe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Museumswelt gibt es eine Veränderung. Im Titelessay
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     werden Sie erstmals von dem Bargheer Museum lesen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     das in unmittelbarer Nachbarschaft zum Ernst Bar-

       zu Sigmund Freud?                                                                                                                                                                                                             Panorama I                        Museum werden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Hamburg GmbH,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Großer Burstah 18–32,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     lach Haus und zum Jenisch Haus mit kleinen feinen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Ausstellungen – nicht nur zum Expressionisten Edu-
                                                                                                                                                                     Fotos: Gunter Glücklich, Marcelo Hernandez, (2), Mark Sandten
                                                                                                                                                                                                                                     Die wichtigsten                   125 Jahre                       20445 Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Tel. 040/55 44-71 031         ard Bargheer – von sich reden macht. Hier ist mit Sönt-
                                                                                                                                                                                                                                     Ausstellungen des                 Hamburger                                                     ke Campen ein junger Künstler zu entdecken, der die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Regionale Vermarktung:
                                                                                                                                                                                                                                     Herbstes                          Filmschaffen                    FUNKE MediaSales              Malerei aus dem Geist des Zufalls neu erfindet.
    Die Antwort auf diese Frage ist im Museum für Hamburgische Geschichte zu erfahren.
    Bis zum 3. Januar 2022 ist hier die Ausstellung „Der Fotograf Max Halberstadt“ zu sehen. Sie
                                                                                                                                                                                                                                     Seite 12–15                       erkundet                        Hamburg,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Das ist aber nur ein Beispiel für viele Neustarts. So hat
                                                                                                                                                                                                                                                                       Seite 20                        Ulf Kowitz,
    widmet sich einem der bekanntesten Porträtfotografen Hamburgs. Max Halberstadt (1882–1940)                                                                                                                                                                                                         Dennis Rößler                 das Komponistenquartier die zurückliegende Ruhe-
    richtete 1907 ein „Atelier für künstlerische Photographie“ an der Bleichenbrücke 1 in der                                                                                                                                                                                                          Tel. 040/35 10 11
    Hamburger Innenstadt ein und machte sich schnell einen Namen mit Porträts etwa von                                                                                                                                               Panorama II                                                                                     phase für ausgiebige Renovierungen genutzt. All das
                                                                                                   Postkarten oder Mails mit der Lösung bitte
    Sigmund Freud, aber auch mit Dokumentationen jüdischen Lebens und mit Innenansichten                                                                                                                                                                                                               Druck: Axel Springer          und vor allem wieder viele anregende und spannende
    vornehmer Villen. Die nationalsozialistische Gewaltherrschaft zwang ihn zur Emigration nach
                                                                                                           bis zum 30. September an:
                                                                                                                                                                                                                                     Die wichtigsten                                                   Offsetdruckerei               neue Ausstellungen gilt es in diesem Herbst zu entde-
    Südafrika.                                                                                             Museumsdienst Hamburg                                                                                                     Veranstaltungen                                                   Ahrensburg GmbH &
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     cken.
    Welche familiäre Beziehung verband Max Halberstadt mit dem Begründer der Psychoanalyse?
                                                                                                             Glacischaussee 2-4
                                                                                                               20359 Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                     des Herbstes                                                      Co KG, Kornkamp 11,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       22926 Ahrensburg
                                                                                                                                                                                                                                     Seite 16–17
    Wenn Sie die Antwort wissen, schreiben Sie uns. Unter den richtigen Einsendern verlosen die        info@museumsdienst-hamburg.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Die nächste Museumswelt
    Museen eine Museumswelt-Jahreskarte. Sie berechtigt den Inhaber und eine Begleitperson zum           Kennwort: Quiz Museumswelt
    freien Eintritt in alle Häuser.                                                                                                                                                                                                                                                                    erscheint am
                                                                                                                                                Foto: Privatbesitz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                       30. November 2021.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Informationen über
                                                                                                   Auflösung aus dem letzten Heft:                                                                                                                                                                     die Veranstaltungen
                                                                                                   Die Fotokünstlerin Katharina Sieverding                                                                                                                                                             der Hamburger Museen
                                                                                                   studierte in der Bildhauerei-Klasse von                                                                                                                                                             als Videotext bei
                                                                                                   Joseph Beuys an der Kunstakademie                                                                                                                                                                   Hamburg 1,                                           Annette Stiekele
                                                                                                   Düsseldorf.                                                                                                                                                                                         TEXT ab Seite 400                                   Redaktionsleitung
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
4                                                                                                                                                                                                                                                                   5
Emil Nolde: „Vor Sonnenaufgang“, 1901, zu sehen im Bucerius Kunst Forum                                                                                                                                                                                                                                                                Das Gemälde „Joseph Beuys“ (2018) von Söntke Campen ist aktuell im Bargheer Museum zu entdecken.

                                                                                                                                                              Die Neue Burg, Hamburg, im 11. Jahrhundert, ist Thema im Archäologischen Museum Hamburg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Archäologisches Museum Hamburg,
                                                                              Foto: Fotowerkstatt Elke Walford, Dirk Dunkelberg, Nolde Stiftung Seebüll

                                                                                                                                                                                                                                                                                          illustration: Roland Warzecha
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Otto Dix: „Römerin“, 1962,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wird im Ernst Barlach Haus präsentiert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Sammlung ernst-Joachim Sorst, Hannover, VG Bild-Kunst, Bonn 2021,
                                                                                                                                                                            Burgen in Hamburg —
                                                                                                                                                                              eine Spurensuche

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Söntke Campen
                                                                                                                                                                               2 5 . 1 1 . 2 0 2 0 b i s 1 7. 4 . 2 0 2 2
                                                                                                                                                                                    Archäologisches Museum Hamburg
                                                                                                                                                                                              www.amh.de

              Nolde und der Norden                                                                                                                                                                                                     Plakat der Reederei Hamburg Süd im
                                                                                                                                                                                                                                       Internationalen Maritimen Museum Hamburg                                                           Söntke Campen. Prinzip Zufall. Malerei 2018—2021
                 16.10.2021 bis 23.1.2022
                           Bucerius Kunst Forum                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Bis 10.10.
                         www.buceriuskunstforum.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Werner Herling
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bargheer Museum, Jenischpark
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.bargheer-museum.de

            Close-up. Hamburger
         Film- und Kinogeschichten                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Titelthema                                                                                                                                Vo n D i x b i s P i c a s s o .

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Foto: Internationales Maritimes Museum Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Sammlung
                  8 . 1 2 . 2 0 2 1 b i s 1 8 . 7. 2 0 2 2
                              Altonaer Museum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ernst-Joa chim Sorst

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wer Neuland
                                www.shmh.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     2 6.9. 2 0 2 1 b i s 3 0. 1 . 2 0 2 2
Szene aus dem Dreh von „Soul Kitchen“ mit Regisseur Fatih Akin, ausgestellt im Altonaer Museum                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Ernst Barlach Haus, Jenischpark
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              www.barlach-haus.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            betritt,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            braucht Mut
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            zum Risiko,                                                          Tom Sachs:

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            ob in der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 „Sam’s Suit“, 2019,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 ist Teil einer
                                                                                                                                                                                                                                             Hamburg Süd –                                                                                                                                                       spektakulären
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Ausstellungs-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 installation
                                                                                                                                                                                                                                            150 Jahre auf den
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Historie oder
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 in der Halle für
                                                                                                                                                                                          Foto: corazón international, Gordon Timpen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 aktuelle Kunst der
                                                                                                                                                                                                                                               We l t m e e r e n                                                                                                                                                Deichtorhallen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            To m S a c h s .

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Foto: Genevieve Hanson, Tom Sachs
                                                                                                                                                                                                                                            4 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 1 1 .9. 2 0 2 2
                                                                                                                                                                                                                                           Internationales Maritimes Museum Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            in der Kunst.                                                                                                                                                 Space Program:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Rare Earths
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Doch
                                                                                                                                                                                                                                                      www.imm-hamburg.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          (Seltene Erden)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Pioniergeist                                                                                                                                                         1 9.9. 2 0 2 1 b i s
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    1 0.4 . 2 02 2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            lohnt sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Halle für aktuelle Kunst/
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Deichtorhallen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                www.deichtorhallen.de
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
6                                                                                                                                                                                                                                                                                          7

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von
Arbeit von Nick Ash, zu sehen im Kunstverein in Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Annette Stiekele

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       hne Wagemut, Risikofreude und Pionierdenken gibt es                                    such der Weltausstellung 1900. Ab sofort erkundete er
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       keinen Fortschritt. Weder im Leben noch in der Kunst.                                  die skandinavische Kunst in Kopenhagen. Die maleri-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Und gerade jetzt, so scheint es, brauchen wir davon                                    sche Seite des wegen seiner späteren Nähe zum Natio-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       mehr denn je. Um die Welt neu zu denken – auch um das                                  nalsozialismus kontroversen Künstlers ist anhand sei-
                                                                                                                                                    Janosch: „Günter Kastenfrosch und die Tigerente“ ist Teil der
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Überleben der Menschheit zu sichern.                                                   nes Frühwerks in der großen Ausstellung „Nolde und
                                                                                                                                                    großen Retrospektive zu Ehren des Illustrators im Museum für                                                                                                                       Am deutlichsten zeigt sich der Wille zum Neuland na-                                   der Norden“ im Bucerius Kunst Forum zu bewundern.
                                                                                                                                                    Kunst und Gewerbe Hamburg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               türlich in der Seefahrt. Die Reederei Hamburg Süd zum Beispiel ist ständig auf                                 Neben 80 zwischen 1900 und 1902 entstandenen Wer-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               den Meeren des Globus unterwegs. Die große Schau „Hamburg Süd – 150 Jahre                                      ken Noldes sind auch Arbeiten von Vilhelm Hammers-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               auf den Weltmeeren“ im Internationalen Maritimen Museum Hamburg spie-                                          hoi oder Laurits Andersen Ring zu sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               gelt die Historie der Erfolgsreederei von ihrer Gründung 1871 bis heute. In ihrer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Geschichte hat die zweitgrößte Reederei eine Menge erfahren, darunter zwei                                                           nbekanntes Terrain betritt die

                                                                                                                                                                                                                              Foto: Janosch film & medien AG, Berlin
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Totalverluste ihrer Flotte in den beiden Weltkriegen und eine Auswande-                                                              Hamburger Kunsthalle. „Toyen“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               rungswelle nach Südamerika. In den vergangenen 20 Jahren stieg die Hamburg                                                           präsentiert die erste Einzelaus-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Süd zu einer der zehn größten Containerreedereien der Welt auf. Die Ausstel-                                                         stellung der einflussreichsten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               lung bildet diese eindrucksvolle Unternehmensgeschichte ab.                                                                          tschechischen Künstlerin des 20.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Von der See zur Stadthistorie. Neue Erkenntnisse über die mittelalterlichen                                                          Jahrhunderts in Deutschland.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Befestigungsanlagen in Hamburg zeugen von einem beachtlichen Willen zur                                                              Toyen, bürgerlich Marie Cermi-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Innovation. Das Archäologische Museum Hamburg begibt sich mit „Burgen                                                                nova (geb. 1902 in Prag, gestor-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               in Hamburg – eine Spurensuche“ tief in die Vergangenheit Hamburgs. Ausgra-                                                           ben 1980 in Paris), zählte zur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               bungsergebnisse an der Neuen Burg kommen dabei zum Tragen. Sie künden                                                                tschechischen Avantgarde zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               vom Leben im Mittelalter, als die Burgen wichtige Warenumschlagplätze zwi-                                     einer Zeit, als die Kunstszene eindeutig männlich do-
                                                                                                        Foto: Nick Ash , Ciourtesy of Simon Denny                                                                                                                                                              schen Nord- und Mitteleuropa bildeten und aufwendig geschützte Orte von                                        miniert war. Unter der deutschen Besatzungszeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Herzögen und Kirchenfürsten darstellten. Die Schau widmet sich den Jahr-                                       schuf Toyen hintergründige Arbeiten, die sich elegant
                                                                                                                                                                      Janosch. L ebenskunst                                                                                                                    hunderten nach der Hammaburg, dem 11. und 12. Jahrhundert und dem Über-                                        zwischen Malerei und Collage, Poesie und Illusion be-
                                                                                                                                                                         3.10.2021 bis 20.3.2022                                                                                                               gang zur Neuen Burg, die im Auftrag des Billungsherzogs Bernhard II. von 1021                                  wegen und in einer Verbindung aus Natur- und Traum-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               an zur größten Burganlage Norddeutschlands aufgebaut wurde. Zahlreiche                                         symbolik von Versuchungen, Abgründen und fantasti-
                                                                                                                                                                          Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                                                                  www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Originalfunde und archäologische Ausgrabungen sind dabei zu sehen.                                             schen Welten erzählen. Eklektizistisch, aber auf neue
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Wer Neuland betreten will, braucht erst einmal vor allem eine gute Orientie-                                   und aufregende Weise zelebriert der junge Absolvent
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               rung. Auch heute tragen dazu entscheidend exakt produzierte Landkarten bei.                                    der Hochschule für Angewandte Künste Hamburg,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Besonders aufschlussreich sind dabei Landkarten des 15. bis 20. Jahrhunderts                                   Söntke Campen, die Malerei. Campen, Jahrgang 1991,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               aus Europa und Ostasien. Sie sind im Museum am Rothenbaum. Kulturen und                                        nutzt Quellen wie persönliche Fotos, etwa den Inhalt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Künste der Welt in der Schau „Farbe trifft Landkarte“ zu sehen. Mithilfe mo-                                   eines Fundkoffers, aber auch die Kunsthistorie, um
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               derner materialtechnischer Untersuchungen konnten die dank ihrer Mehrfar-                                      mit den Mitteln der Malerei nach Formen der De-
                                                                                                                                                            Toyen: „Le Paravent (Der Wandschirm)“, 1966, ausgestellt in der
                                                                                                                                                            Hamburger Kunsthalle                                                                                                                               bigkeit faszinierenden Objekte entschlüsselt werden. Denn sie künden nicht                                     konstruktion zu suchen. Am Ende kreiert er daraus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               nur von geografischem Wissen, sondern enthalten auch Botschaften und Welt-                                     sehr expressive Malerei. Das Bargheer Museum hat
               Proof of Stake –                                                                                                                                                                                                                                                                                anschauungen.                                                                                                  diesen erstaunlichen jungen Künstler entdeckt und
     Te c h n o ­l o g i s c h e B e h a u p t u n g e n                                                                                                                                                                                                                                                       Deutlich jüngeren Datums ist der Beginn des Hamburger Filmschaffens. Vor                                       widmet ihm als Nachwuchsstipendiaten der hauseige-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               125 Jahren trat der Film seinen Siegeszug um den Globus an. Und hat seitdem                                    nen Stiftung mit „Prinzip Zufall“ eine erste große Ein-
                           4 .9. b i s 14 . 1 1 .                                                                                                                                                                                                                                                              auch in Hamburg eine wichtige Heimat. Die Ausstellung „Close-up. Hamburger              Fa r b e t r i f f t   zelschau. Campen folgt, etwa in seinen „Blumen des
                           Kunstverein in Hamburg                                                                                                                                                                                                                                                              Film- und Kinogeschichten“ im Altonaer Museum reflektiert den Aufstieg                   Landkarte             Zufalls“ (2020), einer Kunst, die nicht Absicht sein
                            www.kunstverein.de                                                                                                                                                                                                                                                                 Hamburgs zu einer Film- und Kino-Metropole. Gerade der Hamburger Film be-                                      will, sondern auf Intuition basiert. Wenige Meter ent-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               trat ab den 1980er-Jahren Neuland, weil er auf besondere Weise in der diversen          Bis 30.1.2022          fernt feiert die Schau „Von Dix bis Picasso“ Pioniere
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Stadtgesellschaft verankert ist. Neben allerlei Filmausschnitten und Objekten                                  der Kunst der 1910er- bis 1960er-Jahre, deren Arbei-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Museum am Rothenbaum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               wie Kostümen, Requisiten, Plakaten und Drehbüchern wird die Kulisse von Fa-             www.markk-hamburg.de   ten der Hannoveraner Unternehmer Ernst-Joachim
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               tih Akins Verfilmung des Heinz-Strunk-Romans „Der Goldene Handschuh“                                           Sorst zusammentrug. Darunter sind Figuren, Porträts
Vor 40 Jahren öffnete die erste Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Neuengamme.                                                                                                                                                                                                                                 (2019) als begehbare Rauminszenierung ausgestellt.                                                             und Landschaften von den Brücke-Expressionisten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff, französische
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ut und Beharrlichkeit besaßen auch die Begrün-                                  Moderne mit Marc Chagall und Pablo Picasso und

                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Musée d’Art Moderne / Paris Musées, VG Bild-Kunst Bonn, 2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              der der KZ-Gedenkstätte Neuengamme. 40 Jah-                                     Neue Sachlichkeit von Otto Dix.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              re hat es nach Kriegsende gedauert, bis die Stadt                               Ins Ungewohnte, Fremdartige, Abenteuerliche zog es
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hamburg sich dazu durchrang, am Ort des ehe-                                    den Illustrator Janosch. Millionen Kinder in aller Welt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              maligen Konzentrationslagers eine Stätte der                                    lieben seine lebensnahen Figuren wie den kleinen Bä-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Information, einen Gedenk- und Erinnerungs-                                     ren oder den kleinen Tiger. In seinen Werken zeigt Ja-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              ort zu schaffen. Der Senat setzte 1979 den Be-                                  nosch, der am 11. März 2021 90 Jahre alt wurde, stets
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              schluss um, in Neuengamme, nahe dem bereits                                     eine Welt, in der Grausamkeit und Zärtlichkeit neben-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              1965 eröffneten Mahnmal, ein Dokumenten-                                        einanderliegen. Zentrale Rolle spielt der Sehnsuchts-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              haus für Ausstellungen zu errichten. Ein Schritt                                ort Panama, der ja irgendwie auch für den Mut steht,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               nach vorne für die Erinnerungskultur, deren Bedeutung nicht hoch genug zu                                      seine Träume zu leben – und Neuland zu betreten. Auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               schätzen ist, je weniger Zeitzeugen es noch gibt.                                                              berührende Weise erzählt davon die Schau „Janosch.
                                                                                 Foto: Andreas Laible

                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Die Sehnsucht, neue Pfade zu beschreiten, treibt naturgemäß viele Kunst-                                       Lebenskunst“ im Museum für Kunst und Gewerbe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               schaffende um. Den US-amerikanischen Künstler Tom Sachs zog es gar in die                                      Hamburg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Weiten des Weltalls. In seiner Schau „Space Program. Rare Earths (Seltene Er-                                  Von postmodernen Verbindungen zwischen Kunst
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               den)“ wird er im Haus für aktuelle Kunst der Deichtorhallen Hamburg auf eine                                   und Technik erzählt die Ausstellung „Proof of Stake
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               interstellare Mission einladen. Auf 3000 Quadratmetern kreiert er eine inter-                                  – Technologische Behauptungen“ im Kunstverein in
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               aktive Space-Landschaft, die den hellsten und erdnächsten Asteroiden Vesta                                     Hamburg. Die Gruppenausstellung widmet sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               verkörpert, auf der seltene Erden abgebaut werden. Besucher werden dabei                                       „technologischen“ Prozessen und Objekten und ihrer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               nicht nur mit einem galaktischen Neuland konfrontiert, sondern auch mit Fra-                                   Beziehung zur Welt. Längst sind es digitale Medien,
     KZ- Gedenkstätte Neuengamme                                                                                                                                                      To y e n                                                                                                                 gen zum Umgang mit den begrenzten Ressourcen des Planeten Erde.                                                die diese Beziehung begründen und wichtige ökono-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Der nordische Künstler Emil Nolde wuchs im deutsch-dänischen Grenzgebiet                                       mische, soziale und kulturelle Prozesse beschreiben.
                              dauerhaft                                                                                                                                2 4 .9. 2 0 2 1 b i s 1 3 . 2 . 2 0 2 2                                                                                                 als Sohn einer Bauernfamilie auf. Die Kunstkarriere war da alles andere als vor-                               Die von dem Künstler Simon Denny initiierte Schau
                      KZ-Gedenkstätte Neuengamme                                                                                                                               Hamburger Kunsthalle                                                                                                            gezeichnet. Nolde lernte Holzbildhauerei und Zeichnen in Flensburg. Zur Ini-                                   vereint Arbeiten unter anderen von Isa Genzken, Mike
                    www.kz-gedenkstaette-neuengamme.de                                                                                                                       www.hamburger-kunsthalle.de                                                                                                       tialzündung wurde für den Studenten an der Pariser Académie Julian der Be-                                     Kelley und Timur Si-Qin.
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
8                                                                                                                                                                                                                                9
                                                                Juliane Wandel, Geschäftsführerin des Komponistenquartiers, in der neu eingerichteten Gartenlaube des                                                                                                                             Kuratorin Sandra Pisot in der Sammlung „Alte Meister“ der Hamburger Kunsthalle vor dem Bild „Der Siruplecker“
                                                                Museumsensembles                                                                                                                                                                                                                  von Jan Havicksz Steen

                 Reportage                                                                                                                                                                                                                             Porträt

                                      Von
                                 Annette Stiekele
                                                                                                                                                                                                                                   Alte Meister
                        ei vielen Privatleuten hat ja die
                        Corona-Pandemie eine regel-
                        rechte Renovierungswelle los-
                                                                                                                                                                                                                                       zum
                        getreten. Auch das Komponis-
                        tenquartier hat die Zeit der
                        Lockdown-Stille nicht unge-
                                                                                                                                                                                                                                    Sprechen
nutzt verstreichen lassen. Und manch größere, aber
auch kleinere Details in der ständigen Sammlung des
– bis auf das separate Brahms-Museum – zusammen-
                                                                                                                                                                                                                                     bringen

                                                                                                                                                                                                        Foto:; Marcelo Hernandez
hängenden Museumsensembles verändert, verbes-
sert und neu gestaltet.
Nicht ohne Stolz führen Geschäftsführerin Juliane
Wandel und ihr Museumstechniker Neil Saad nun                                                                                                                                                                                                                             Von
durch die Räume, in denen jeder der mit Hamburg eng                                                                                                                                                                                                                  Annette Stiekele
verbundenen Komponisten Georg Philipp Telemann,
Carl Philipp Emanuel Bach, Johann Adolf Hasse, Fan-
ny und Felix Mendelssohn sowie Gustav Mahler einen                                                                                                                                                                                                           ie jüngste Kuratorin der Ham-              Zur Person:
individuell gestalteten Bereich hat. Auf diese Art ent-                                                                                                                                                                                                      burger Kunsthalle ist ausge-               Sandra Pisot, 1974 in

                                                                      Ein neu gestaltetes
steht eine schillernde Collage der Musikstadt Ham-                                                                                                                                                                                                           rechnet für die sogenannte                 Augsburg geboren,
burg vom Beginn des 18. Jahrhunderts bis 1900.                                                                                                                                                                                                               Alte­Kunst zuständig, also für             studierte Kunstgeschichte,
Die Veränderungen beginnen bereits im Eingangs­-                                                                                                                                                                                                             die Sammlung der Alten Meis-               Klassische Archäologie und

                                                                     Kaleidoskop der Musik
bereich. Statt auf einen Schrank mit Kopfhörern blickt                                                                                                                                                                                                       ter. Doch wer Sandra Pisot be-             Neuere und Neueste
der Besucher nun auf eine Tapete, die den Innenraum                                                                                                                                                                                gegnet, traut ihr sofort zu, alle – auch jüngere – Alters-           Geschichte in Augsburg
von St. Michaelis zeigt. „Eigentlich erfüllen wir damit                                                                                                                                                                            gruppen mitzunehmen auf der Reise in die Vergangen-                  und Parma, anschließend
den Gedanken des Gründungskonzeptes. Der Besu-                                                                                                                                                                                     heit, die zugleich durchaus eine in die Gegenwart sein               Promotion in Stuttgart.
cher wird gleich hineingezogen in die Kirchenmusik“,                                                                                                                                                                               kann. Pisot ist eloquent, zugewandt und äußerst posi-                2010 bis 2012 volontierte
erläutert Juliane Wandel. Die Kopfhörer sind nun in          schmückte, für andere Möbel recycelt. „Es hat am En-                                 Textvitrine eingebaut. Der Gustav Mahler gewidmete                               tiv in ihrer Suche nach immer neuen Zugängen für Be-                 sie an den Staatlichen
unauffälligen Truhen verborgen. Spezielle UV-Reini-          de alles geklappt, doch es war streckenweise müh-                                    Raum glänzt mit neuem dunklen Mobiliar. Ein Hand-                                sucher. „Ich habe mich schon immer für die Renais-                   Kunstsammlungen
gungsgeräte und Apparate für die Luftreinigung sor-          sam“, räumt Juliane Wandel ein.                                                      apparat mit Werken von Goethe, Schiller, Rückert und                             sance und Barock begeistert, weil mich bislang keine                 Dresden, 2013/14 war sie
gen für Hygiene und Sicherheit. Wandel nennt Saad            Der Ideenreichtum zahlt sich nun aus. Die Audio-Sta-                                 Rilke lädt die Besucher dazu ein, die literarischen Ein-                         Kunst emotional so berührt hat“, sagt Sandra Pisot.                  wissenschaftliche Mit-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        arbeiterin am Bucerius

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Foto: Michael Rauhe
und sich selbst humorvoll „die zwei von der Baustel-         tionen sind gewartet, die Inhalte teilweise überarbei-                               flüsse Mahlers zu erkunden. Da Mahler auch ein pas-                              Das schlägt sich früh in ihrer Biografie nieder. Die
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kunst Forum. Seit Februar
le“, denn um all die Pläne umzusetzen, musste biswei-        tet. Einige Tapeten haben neue Schriften erhalten.                                   sionierter Radfahrer war, lehnt hier seit der Gründung                           kurzzeitige Erwägung einer Laufbahn als Sportjour-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        2014 leitet sie die Samm-
len improvisiert werden. Handwerker arbeiteten auf           Eine Büste von C.P.E. Bach thront nun auf einem So-                                  ein Fahrradmodell aus der Zeit. Schließlich ist auch                             nalistin schlug sie schnell aus. Stattdessen Studium
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        lung „Alte Meister“ an der
mehreren Baustellen parallel und waren teilweise gar         ckel unter einer Acrylhaube. „Wir wollen ja Musik­-                                  der hintere Bereich nun mit einer neuen Tapete und                               der Kunstgeschichte, Nebenfächer Geschichte und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hamburger Kunsthalle.
nicht verfügbar, die Baumärkte geschlossen. Da war           geschichte neu erzählen und aus den einzelnen Erzäh-                                 einer schönen neuen Schrankvitrine aufgewertet.                                  Klassische Archäologie. „Dieses Zusammenspiel aus
Erfindungsreichtum gefragt. Der handwerklich ge-             lungen ein Kaleidoskop schaffen“, so Juliane Wandel.                                 Auch das bauliche Zitat von Mahlers Komponierhäus-                               mythologischen, biblischen und historischen Hinter-
schickte gelernte Goldschmied Neil Saad reiste ein-          Im Bereich zu Fanny und Felix Mendelssohn ist die                                    chen, seinem Rückzugsort zum Komponieren in der                                  gründen hat mich immer fasziniert“, so Pisot. Mehre-
mal sogar zu geöffneten Baumärkten nach Schleswig-           Gartenlaube neu geschmückt. Ein Nachbarraum                                          Sommerfrische, wurde mit neuen Inhalten bestückt                                 re Italien-Reisen bestärkten ihren Berufswunsch.
Holstein. Ein andermal wurde kurzerhand ein großer           präsentiert­sich gänzlich neu gestaltet, eine Wand ist                               und erstrahlt in neuem Licht.                                                    In einen aktuellen Kontext stellt sie nun die kommende             Klasse Gesellschaft.                                   für sie die vielfach gestellte Besucherfrage: „Was sagt
Schreibtisch aus Eichenholz, der zuvor den Eingang           hervorgeholt, frei liegende Rohre verkleidet, eine                                   Überhaupt gehört eine Verfeinerung des Lichtkon-                                 Ausstellung „Klasse Gesellschaft. Alltag im Blick der nie-                                                                mir Alte Kunst heute noch?“ Einerseits benötige man
                                                                                                                                                  zeptes zu den eher unauffälligen, aber wirksamen                                 derländischen Meister. Mit Lars Eidinger und Stefan                     Alltag im Blick                                   Vorwissen, um Werke Alter Meister zu entschlüsseln,

Auch die Wand zu Fanny und Felix Mendelssohn im Museumsensemble des Komponistenquartiers erstrahlt für Besucher in
                                                                                                                                                  Neuerungen in den Ausstellungsräumen.                                            Marx.“ Die Schau wird hochkarätige Werke der holländi-        n i e d e r l ä n d i s c h e r M e i s t e r.              gleichzeitig sieht Sandra Pisot die Themen keineswegs
                                                                                                                                                  Die Wirkung des Lichts nutzten auch die Theater-                                 schen und flämischen Genremalerei des 17. Jahrhun-                                                                        weit entfernt von unserer heutigen Lebenswirklichkeit.
neuem Glanz.
                                                                                                                                                  macher des 18. Jahrhunderts, wie das beliebte Opern-                             derts enthalten, Schwerpunkt des Sammlungsbereiches                  Mit Lars Eidinger                                    „Die Bilder der Bauern sind nicht realistisch gemeint. Es
                                                                                                                                                  modell zeigt. Erste neugierige Touristen und auch                                „Alte Meister“ der Kunsthalle. Darunter finden sich All-              und Stefan Marx                                     sind Inszenierungen. Es sagt etwas über die Gesellschaft
                                                                                                                                                  Einheimische streifen bereits wieder durch die Räu-                              tagsszenen eleganter Bürgerhäuser etwa von Pieter de                                                                      aus, wenn sich im 17. Jahrhundert wohlhabende Bürger
                                                                                                                                                  me. Bleibt die Hoffnung, dass bald auch das internatio-                          Hooch genauso wie ironische Beobachtungen zügello-                   2 6 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 2 7. 3 . 2 0 2 2           Bilder von feiernden, zügellosen Bauern an die Wand
                                                                                                                                                  nale Musikpublikum wieder anreisen kann, darunter                                sen Treibens im bäuerlichen Milieu von Jan Steen oder                        Hamburger Kunsthalle                         hängen. Darin steckt ein gewisser Voyeurismus, ein Er-
                                                                                                                                                  so manches Orchester auf Hamburg-Besuch. Und wie                                 David Teniers.                                                             www.hamburger-kunsthalle.de                    heben über die einfache Landbevölkerung“, so Pisot.
                                                                                                                                                  vor Beginn der Pandemie anerkennende Worte im                                    Hinzukommen ergänzend Foto- und Videoarbeiten von                                                                         Dieser sei uns auch heute in TV-Sendungen wie ‚Bauer
                                                                                                                                                  prall gefüllten Gästebuch hinterlässt.                                           Lars Eidinger, vielen vor allem als Schauspielstar – zu-                                                                  sucht Frau‘ keineswegs fremd.
                                                                                                                                                                                                                                   letzt als „Jedermann“ in Salzburg zu erleben – bekannt.                                                                   Hier bringt Pisot die aktuelle Klassismus-Diskussion
                                                                                                                                                                                                                                   „Ich bin immer an gegensätzlichen Positionen interes-                                                                     mit ins Spiel, die die Schau ebenfalls mit Lars Eidin-
                                                                                                                                                                                                                                   siert und möchte thematische Ausstellungen schaffen“,                                                                     gers Kunst verbindet. In einer seiner Arbeiten blickt
                                                                                                                        Foto: Marcelo Hernandez

                                                                                                                                                                                                                                   erzählt Pisot. Die Wahl der Genredarstellungen stand         beschäftigte Eidinger erklärte sich sofort zur Teilnahme     ein Paar in das Schaufenster eines Juweliers, während
                                                                                                                                                                                                                                   schon frühzeitig fest, weil sich vor allem die ausgelasse-   bereit. Er habe – nicht zuletzt als sehr respektvoller       daneben ein Bettler um Almosen bittet. „Seine Bilder
                                                                                                                                                        Komponistenquartier                                                        nen Feste der Bauern großer Beliebtheit unter den Besu-      Shakespeare-Darsteller – auch eine Affinität zu Alten        sind teilweise vergnüglich, aber auch tiefgründig be-
                                                                                                                                                         Museumsensemble                                                           chern erfreuen. „Mir fiel auf, dass Lars Eidingers Szenen    Meistern, so Pisot.                                          rührend. Sie haben etwas Skurriles, aber auch etwas
                                                                                                                                                                                                                                   einerseits Momentaufnahmen sind, aber zugleich auch          Ergänzt wird die Zusammenschau durch Schriftbilder           Poetisches­“, findet Sandra Pisot. Nach dem Ausstel-
                                                                                                                                                                      dauerhaft                                                    Blicke auf die Gesellschaft.“ Ein gemeinsames Ausstel-       des zeitgenössischen Künstlers Stefan Marx, der die Al-      lungskonzept der Kuratorin wird die Reise in die Ver-
                                                                                                                                                                www.komponistenquartier.de                                         lungsprojekt konnte sie sich bald gut vorstellen. Der viel   ten Meister „zum Sprechen bringt“. Hinter allem steht        gangenheit ganz nah an der Gegenwart bleiben.
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
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                                                               Diana Lange mit der Karte der koreanischen Provinz
                                                               Hwanghae aus dem späten 18. Jahrhundert
                                                                                                                                                                                                                                                                       Blick in die Sammlung

                                                                                                                                                                                                                                      Das O steht für Offenheit
                                                                                                                                                                                                                                               Von
                                                                                                                                          Zur Person:                                                                                     Falk Schreiber            seits aber auch die Daten, die mit einem Exponat mit-          gen, aus denen sich Strategien ableiten lassen. „Wir
                 Interview                                                                                                                Diana Lange studierte
                                                                                                                                          Sinologie,
                                                                                                                                                                                                                                                                    geliefert werden. Wichtig dabei: Was ist für die Nutzer        haben unterschiedliche Leute befragt, die unsere
                                                                                                                                                                                                                                                                    relevant? Und wer sind diese Nutzer überhaupt? Fra-            Sammlung nutzen“, erzählt Projektkoordinatorin
                                                                                                                                          Zentralasienwissenschaften                                                            äuser wie das Museum für            gen, die aktuell in Bremen, Stockholm und Hamburg              Marleen Grasse. „Wir hatten unter anderem eine Au-
                                                                                                                                          und BWL an der Universität                                                            Kunst und Gewerbe Ham-              erörtert werden.                                               torin da, die einen Roman geschrieben hat, in dem Ob-
                                                                                                                                          Leipzig, promovierte 2008                                                             burg (MK&G) sind zu Recht           Bislang bewegt sich die Online-Präsentation von                jekte aus dem MK&G vorkommen. Zwei Lehrerinnen,
                                                                                                                                          an der Humboldt-                                                                      stolz auf ihre Sammlungen.          Sammlungen noch tief im Fachdiskurs. Auch das                  für die auch die medienpädagogische Perspektive re-
                                                                                                                                          Universität zu Berlin und                                                             Das Prinzip Sammlung lässt          möchte Schmidt ändern: „Was digital präsentiert                levant ist. Eine Illustratorin, die Spiele entwickelt mit
                                     Von
                                Annette Stiekele
                                                                                                                                          habilitierte sich 2018 in                                                             sich so beschreiben: Das Mu-        wird, ist häufig von Fachleuten für Fachleute“, meint          Objekten, die man online findet. Und einen Street Ar-
                                                                                                                                          Paris. Seit Oktober 2018 ist                                seum sammelt Objekte, um sie für die Gesellschaft zu          Schmidt. „Uns ist es aber wichtig, dass man kein Fach-         tist, der Schablonen aus unseren Objekten fertigt.“
                                                                                                                                          sie wissenschaftliche
                                                                                                                                                                                                      erforschen und zu bewahren. Mit ihrer Hilfe wird Wis-         mann sein muss, nicht die genauen Suchbegriffe ken-            Auffallend: Das sind Leute, die nicht nur die Samm-
                                                                                                                                          Mitarbeiterin im Museum
                     andkarten geben Orientierung, er-                                                                                                                                                sen angeeignet und vermittelt. Der Blick in die Samm-         nen muss, um eine Sammlung zu entdecken.“ Erfolgs-             lung anschauen, sondern auch aktiv mit ihr arbeiten
                                                                                                                                          am Rothenbaum.
                     zählen über die Zeit, in der sie ent-                                                                                                                                            lung ist verbunden mit einem Gang an den konkreten            autorin Berit Glanz etwa recherchierte für ihren viel          wollen. Zentral für ein anwendungsorientiertes Haus
                     standen sind – und sagen etwas                                                                                                                                                   Ort Museum. Was spätestens durch die Corona-Pan-              gelobten Roman „Pixeltänzer“ online in der Samm-               wie das MK&G.
                     über das Weltbild aus. Die Sinolo-                                                                                                                                               demie und die Schließung der Museen im Zuge des               lung des Hauses und beschrieb dabei die Maskenfigur            Was daraus werden wird? Das ist noch nicht klar, eine
                     gin Diana Lange hat am Museum                                                                                       Was wissen Sie über die Anfertigung der Karten? War das      Lockdowns an seine Grenzen kam.                               Toboggan von Lavinia Schulz und Walter Holdt. Ein              herausfordernde Situation, wenn man üblicherweise
                     am Rothenbaum – Kulturen und                                                                                        ein Kunsthandwerk?                                           Das MK&G ist schon länger dabei, seine Sammlungen             Aspekt von „Neo Collections“ soll sein, andere Pers-           am Ende eines Projekts ein Produkt erwartet. „Neo
Künste der Welt (MARKK) die Ausstellung „Farbe trifft                                                                                    Wir wissen im Vergleich zu Europa relativ wenig über         konsequent digital zugänglich zu machen. Neu ist hin-         pektiven auf die Sammlungen zu eröffnen, die Deu-              Collections“ könnte zum Beispiel eine App werden,
Landkarte“ kuratiert, die auf Basis eines dreijährigen                                                                                   die Koloristen. Ein Teil der Karten wurde von Künstlern      gegen das Projekt „Neo Collections“, das die Samm-            tungshoheit ans Publikum abzugeben.                            eine Website, etwas ganz Neues – die Bedürfnisse der
Forschungsprojektes der Frage nachgeht, wie und wa-                                                                                      und Malern angefertigt, weshalb die gleichen Farben          lung ganz neu denken will, finanziert von der Kultur-         Endgültige Antworten, wie das gehen soll, will                 verschiedenen Nutzergruppen sind einfach sehr
rum Landkarten in Europa und Ostasien aus dem 15. bis                                                                                    verwendet wurden wie auf Gemälden. In Japan haben            stiftung des Bundes im Programm Kultur Digital und            Schmidt noch nicht geben. Aber erste Fragestellun-             unterschiedlich. Und auch die beteiligten Museen
ins 20. Jahrhundert koloriert wurden.                                                                                                    gebildete Frauen in ihrer Freizeit Karten koloriert.         als Kooperation zwischen MK&G, dem Schwedischen                                                                              unterscheiden sich radikal, ein ethnografisches Haus
                                                                                                                                                                                                      Nationalmuseum Stockholm sowie dem Übersee-Mu-                                                                               in Bremen arbeitet anders als ein auf Kunst konzen­-

                                                                                                                    Foto: Mark Sandten
Hamburger Abendblatt: Was fasziniert Sie am Thema                                                                                        Wie entsteht die Festlegung auf eine Farbe, und welche Ma-   seum Bremen angelegt. „Die Idee hinter ,Neo Collecti-                                                                        triertes Haus in Stockholm. Allen gemein aber: die
ostasiatische Karten?                                                                                                                    terialien werden dabei verwendet?                            ons‘ hat sich über Jahre entwickelt“, beschreibt Antje                                                                       Nachnutzbarkeit. Strategien, dass man die Sammlun-
Diana Lange: Ich bin ausgebildet in Sinologie und Tibe-
tologie. Vor diesem Forschungsprojekt habe ich mich
                                                                                                                                         Es kommen vor allem Farbstoffe, die lokal verfügbar
                                                                                                                                         sind, etwa Pflanzenstoffe wie Indigo, zum Einsatz. Es
                                                                                                                                                                                                      Schmidt, Leiterin digitale Strategie am Haus. „Wir wa-
                                                                                                                                                                                                      ren museumsübergreifend im Austausch zur Frage,
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Neo Collections                                   gen nicht nur sieht, sondern auch für die eigene Arbeit
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   verwendet. „Dass andere damit was machen können,
mit tibetischen Karten beschäftigt und bin im An-                                                                                        gab aber auch einen Austausch über die Länder hinweg.        wie ein Objekt aussehen muss, wenn man es digital re-                                Bis 2023                                ist ein wichtiger Aspekt für uns“, meint Grasse. „Das
schluss auf ostasiatische Karten gestoßen. Was mich                                                                                      Das im 18. Jahrhundert entwickelte Berliner Blau haben       präsentiert. Was sind die Ausgangsvoraussetzungen,                                                                           ,O‘ in ,Neo Collections‘ steht für ,Offenheit‘.“ Die neu-
                                                                                                                                                                                                                                                                              Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
daran fasziniert, ist die Farbenfreude und Präzision,                                                                                    wir auf zahlreichen koreanischen und chinesischen            damit das dann jemand nachnutzen kann?“ Das be-                                 www.mkg-hamburg.de                           en Perspektiven, die Grasse und Schmidt suchen, sol-

                                                                    Was
mit der sie gezeichnet sind. Die Kombination aus visuel-                                                                                 Karten gefunden. Farbstoffe aus mineralischen Pig-           trifft einerseits rechtliche Fragestellungen, anderer-                     www.medium.com/neocollections                     len durch die Nutzer gestaltet werden.
ler Repräsentation von kultureller und administrativer                                                                                   menten, wie Azurit, Zinnober oder Auripigment konn-
Landschaft und physischer Welt.                                                                                                          ten wir ebenfalls auf vielen Karten nachweisen.

Wir kennen ja europäische Landkarten in Erdtönen mit ein-
gezeichneten Städten, Straßen und Wegen. Welche Bedeu-
tung haben kolorierte Landkarten im ostasiatischen Raum?
                                                                 Farben auf                                                              Welche Karten sind in der Ausstellung „Farbe trifft Land-
                                                                                                                                         karte“ zu sehen?
                                                                                                                                         Die meisten Karten aus den Beständen des MARKK
                                                                                                                                                                                                      Antje Schmidt (vorne), Projektleitung, und Marleen Grasse (hinten), Projektkoordinatorin „Neo Collections“, in der Sammlung des Museums für Kunst und Gewerbe Hamburg mit den
                                                                                                                                                                                                      Masken­figuren des Tänzerpaares Lavinia Schulz und Walter Holdt

In ostasiatischen Karten sind die Wasserflächen in der
Regel voll koloriert, die Landflächen unkoloriert, mit
Ausnahme der topografischen Bergketten. Bei topo-
                                                                   Karten                                                                stammen von dem Geologen und Mineralogen Carl
                                                                                                                                         Christian Gottsche (1855–1909), der Ende des 19. Jahr-
                                                                                                                                         hunderts mehrere Forschungsaufenthalte in Korea und
grafischen Elementen orientiert sich die Farbe oft am
natürlichen Erscheinungsbild: Berge sind grün, Was-
ser ist blau. Eine Ausnahme bildet der Gelbe Fluss,
der häufig mit der ,sprechenden Farbe‘ gelb koloriert
                                                                  erzählen                                                               Japan absolviert hat. Darunter sind handgezeichnete
                                                                                                                                         koreanische Karten. Hinzukommt eine japanische Kar-
                                                                                                                                         te, ein Wandschirm aus dem 17. Jahrhundert Außerdem
                                                                                                                                         einige Karten aus China. Bei zwei dieser Karten ist die
wurde. Hinzukommt eine abstrakte Kolorierung, die                                                                                        Provenienz nicht geklärt; sie könnten aus dem Kaiser-
den Schlüssel bildet für bestimmte administrative            zeichnet. Zwischen den Ländern gibt es Gemeinsamkei-                        palast in Peking geplündert worden sein. Neben ostasia-
Funktionen, also Symbole wie Kreise, Ovale, Vierecke,        ten und Unterschiede. Die besondere Betonung von                            tischen Karten aus den Beständen des MARKK werden
Dreiecke. Die können koloriert und unkoloriert sein          Bergketten ist für koreanische Karten typisch. Der Ah-                      viele europäische Karten aus dem Hanseatischen Wirt-
und Schriftzeichen innerhalb oder außerhalb des Sym-         nenberg Paektusan an der Grenze zwischen Nordkorea                          schaftsarchiv in der Ausstellung zu sehen sein.
bols erhalten. Die Codes haben sich in China, Korea          und China gilt als Quelle aller Energie. Diese Bergketten
und Japan unterschiedlich entwickelt.                        dürfen auf Karten nicht unterbrochen werden, sonst                          Was erzählen diese Karten über unterschiedliche
                                                             wird der Fluss dieser kosmischen Energie gestoppt.                          Weltbilder?
Wie haben Sie die Farbcodes entschlüsselt?                   Handgezeichnete, sehr bildliche Karten, die an Land-                        Ich kämpfe seit Jahren gegen das Vorurteil an, dass die-
Ostasiatische Karten sind nicht immer nach Norden            schaftsgemälde erinnern, haben lange parallel existiert                     se Karten nicht präzise seien, weil man sie nicht mit wis-
wie bei uns, sondern häufig nach Osten ausgerichtet.         neben topografischen, abstrakten Karten. Erst im                            senschaftlichen Methoden produziert habe. Die Euro-
Die aus der chinesischen Philosophie stammende Fünf-         19. Jahrhundert hat sich die Kartografie in Ostasien der                    päer aber haben es beispielsweise nicht geschafft, hoch-
Elemente-Lehre ordnet den Himmelsrichtungen feste            europä­ischen angenähert und Faktoren wie die Erd-                          wertige Farbdrucke zu produzieren, bis die Lithografie
Farben zu, die sie lesbar machen. Schwieriger zu lesen       krümmung verstärkt mit einbezogen.                                          erfunden wurde. In Japan hat man schon im 18. Jahrhun-
sind Manuskriptkarten, zu denen Kartenmacher oder                                                                                        dert aufgehört, Karten mit der Hand zu kolorieren, weil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Foto: Marcelo Hernandez
Koloristen keine Farblegende hinterlassen haben. Die-                                                                                    der Farbholzschnitt auf einem hohen Niveau ausge-
se sind sowieso eher selten zu finden.                                                                                                   führt wurde. Das wird häufig ignoriert. Ich hoffe, dass
                                                                 Fa r b e t r i f f t L a n d k a r t e                                  die Ausstellung zeigt, dass es ganz unterschiedliche Re-
Welche Bedeutungen haben Farben und Farbcodes im Kon-                         Bis 30.1.2022                                              präsentationen von Räumen auf Karten gibt. An ausge-
text Chinas, Koreas und Japans ?                                                                                                         wählten Karten zeigt sich etwa das für Ostasien typi-
                                                                            Museum am Rothenbaum.
Rot wird häufig angewandt, um Straßen zu kolorieren,                       Kulturen und Künste der Welt                                  sche sinozentrische Weltbild, bei dem China das Zen­-
aber auch Städte werden oft als rote Punkte gekenn-                          www.markk-hamburg.de                                        trum darstellt und Europa nur am Rand liegt.
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
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                                                Ausstellungen                                                                                                                                                                                                                                                   Ausstellungen
                                                                                                            Raffael.                                                                          Werkmeisters Welt. Ein Künstler                                            Steppen & Seidenstraßen                                                              Heimaten                                                           Die Sprache der Mode
       Unsere Auswahl                                                                                  Wirkung eines Genies                                                                       und seine Sammlung                                                                 B i s 7. 1 1 .                                                        B i s 9. 1 . 2 0 2 2                                                        Bis 31.10.2022
                                                                                                                 Bis 3.10.                                                                                     Bis 18.10.                                          Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64                                   Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg                                         Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                             www.markk-hamburg.de                                                  Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de                                            Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                   Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                                         Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50
                                                                                                        www.hamburger-kunsthalle.de                                                                             www.shmh.de                                        Die Schau beleuchtet die Seidenstraßen in Historie                       Die Ausstellung will keine allgemeingültige Defini-                          Die Schau zeigt attraktive zeitgenössische Neu-
                                                                                                                                                                                                                                                                   und Gegenwart. Die legendären Handelsstraßen,                            tion vorgeben, vielmehr offen, partizipativ und                              erwerbungen der Sammlung Mode und Textil,
                                                                                               Die Werke des Künstlers Raffael (1483–1520) setz-                                              Der Altonaer Grafiker Wolfgang Werkmeister war                       deren Hauptroute den Mittelmeerraum auf dem                              vieldeutig Denkanstöße bieten, was Heimaten sind                             darunter Entwürfe etablierter Designerinnen und
                                                                                               ten für Jahrhunderte Maßstäbe in der europä­-                                                  auch ein engagierter Sammler. Anlässlich seines                      Landweg über Zentralasien mit Ostasien verband,                          oder sein könnten. Die 150 Exponate reichen von                              Designer wie Walter Van Beirendonck, Coco Cha-
                                                                                               ischen Kunst. Anhand von 200 Druckgrafiken,                                                    80. Geburtstages präsentiert die Schau seine

                                                      Foto: Marcelo Hernandez
                                                                                                                                                                                                                                                                   ist von Mythen umrankt. Film- und Fotoaufnah-                            antiken Keramiken über Grafik, Film, Fotografie,                             nel, Jean-Charles de Castelbajac, Jean-Paul Gaul-
                                                                                               Zeichnungen, Gemälden, Fotografien und Büchern                                                 umfangreiche Kunstsammlung mit Gemälden und                          men, Dokumente und Objekte zeigen einzigartiges                          Mode bis zur Browser-App.                                                    tier, Tom Ford und Karl Lagerfeld.
                                                                                               erschließt sich die epochale Bedeutung dieses                                                  Grafiken aus dem 17. Jahrhundert bis heute.                          Kunsthandwerk und geben Einblicke in heutige
                                                                                               Künstlers.
                                                                                                                                                                                                                                                                   Lebenswelten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Farbe trifft Landkarte                                                      Hey Hamburg, kennst du
                                                                                                           Söntke Campen.                                                                                                                                                                                                                                 Bis 30.1.2022                                                           Duala Manga Bell?
         Komponistenquartier                                                                                Prinzip Zufall                                                                                                                                                                                                                  Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64                                                Bis 31.12.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      www.markk-hamburg.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
                 Dauerhaft                                                                                      Bis 10.10.                                                                                                                                                                                                                  Landkarten des 15. bis 20. Jahrhunderts aus Europa                                      www.markk-hamburg.de

                                                                                                                                                                                                                                             Foto: Andreas Stirl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und Ostasien stehen im Mittelpunkt der Schau.
    Komponistenquartier, Museumsensemble                                                          Bargheer Museum, Hochrad 75, Jenischpark                                                                                                                                                                                                                                                                               Die Ausstellung greift die Themen Rassismus,
   Peterstr. 28–39, www.komponistenquartier.de                                                           www.bargheer-museum.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ihre teils besondere Farbgebung konnte mithilfe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Kolonialismus und Erinnerungskultur insbesonde-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            moderner materialtechnischer Untersuchungen
Ausstellungen zu den Komponisten Georg Philipp                                                 Der junge Maler Söntke Campen fertigt eindring­-                                                                                                                                                                                                                                                                          re für junge Menschen und Familien auf. Anhand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            entschlüsselt werden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Foto: ina Schuldt
Telemann, Carl Philipp Emanuel Bach, Johann                                                    liche großformatige Malereien, in denen sich                                                                                                                                                                                                                                                                              der Lebensgeschichte der kamerunischen Königs­-
Adolf Hasse, Fanny und Felix Mendelssohn, Johan-                                               figürliche­ Andeutungen mit diffusen Flächen und                                                                                                                                                                                                                                                                          familie Duala Manga Bell erzählt die Schau von den
nes Brahms und Gustav Mahler beleuchten das                                                    Formen verbinden. Campen ist diesjähriger                                                                                                                                                                                                                                                                                 Auswirkungen des Kolonialismus auf die individu-
Musikleben Hamburgs vom Beginn des 18. Jahr-                                                   Stipendiat­ ­der Eduard Bargheer Stiftung zur                                                      Schönheit der Form. Die                                                                                                                         Made in China! Porzellan                                               elle Biografie.
hunderts bis 1900.                                                                             Förderung­junger Künstler.                                                                     Designerin Christa Petroff-Bohne
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Bis 22.3.2022
                                                                                                                                                                                                               Bis 24.10.                                             Erinnerungsmosaik – Zur
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg                                       Ausgezeichnet: Künstlerinnen
     Spechte am Meisenknödel
                                                                                                                                                                                                  Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                     Wahrnehmung und Erzählung                                                     Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                                                                                    Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de                                                                                                                                                                                              des Inventars
                                                                                                                                                                                                                                                                           von Geschichte
                                                                                                                                                   Synagoge, mit Bleistift koloriert, Foto:

                                                                                                                                                                                              Die Entwürfe der Gestalterin Christa Petroff-Boh-                                                                                             Porzellan aus China steht für eine 3000 Jahre wäh-
                  B i s 1 2 .9.                                                                                                                                                                                                                                                                                                             rende Erfolgsgeschichte. Die Schau gibt mit 180                                          B i s a u f We i t e r e s
                                                                                                                                                   Archäologisches Museum Hamburg

                                                                                                                                                                                              ne (Foto aus der Kunsthochschule Berlin-Weißen-
                                                                                                                                                                                              see, 1970er-Jahre) brachten in den 1950er- und
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bis 15.11.                                              Exponaten – Geschirr, Figuren sowie kaiserlichem
        Ernst Barlach Haus, Jenischpark                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
                                                                                                                                                                                              1960er-Jahren eine sachlich-elegante Produkt­-                             Museum für Hamburgische Geschichte                                 Porzellan – Einblicke in technische und künstleri-
    Baron-Voght-Str. 50a, www.barlach-haus.de                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       www.markk-hamburg.de
                                                                                                                                                                                              ästhetik in die Alltagskultur der damaligen Deut-                             Holstenwall 24, www.shmh.de                                     sche Entwicklungen der Ming- (1368–1644) und
Die Bildhauereiklasse der Hamburger Künstlerin                                                                                                                                                schen Demokratischen Republik (DDR).                                                                                                          Qing- Dynastie­(1644–1911).                                                  Ohne die Zeichnerinnen, die von 1907 an im
                                                                                                                                                                                                                                                                   In ihren Arbeiten nimmt die Hamburger Künstle-
Elisabeth Wagner an der Muthesius Kunsthoch-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Museum am Rothenbaum tätig waren, gäbe es heu-
                                                                                                                                                                                                                                                                   rin Dagmar Nettelmann Schuldt Bezug zu den
schule Kiel hat im Ernst Barlach Haus im Jenisch-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        te die teils farbig aquarellierten Inventarkarten
                                                                                                                                                                                                                                                                   Exponaten der Sammlung. Anhand von Gemälden,
park einen anregenden Parcours gestaltet, der das                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        nicht. Sie dokumentieren die Sammlungsbestände,
                                                                                                                                                                                                                                                                   280 bemalten Fliesenfragmenten sowie Skulptu-
weite Feld heutiger Bildhauerei von der Zement-
skulptur bis zu Audiotapes abdeckt.
                                                                                                                                                                                                   Serena Ferrario. Where the                                      ren aus Fassadenfragmenten mit Gips befragt sie
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         erzählen aber auch die Lebensgeschichten dieser
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         fast vergessenen Künstlerinnen.
                                                                                                                                                                                                                                                                   die Mechanismen von Wahrnehmung und Erinne-
                                                                                                                                                                                                         Drawings live                                             rung. Ihre Objekte findet sie insbesondere in
                                                                                                       Orte jüdischen Lebens                                                                                   Bis 24.10.                                          Schuttschichten des Elbufers.

                                                                                                             in Harburg                                                                          Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                                                                                                                                                                           Erste Dinge.
                                                      Hans Baluschek: „Arbeiterinnen“, 1900,
                                                      Foto: Stiftung STadtmuseum Berlin

                                                                                                                                                                                                      www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Rückblick für Ausblick
                                                                                                                B i s 1 7. 1 0 .                                                                                                                                                  Out of Space

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lynn Chadwick: „Begegnung IX“,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      1958, Foto: Estate of Lynn Chad-
                                                                                                                                                                                              Die diesjährige Preisträgerin des renommierten
                                                                                                    Stadtmuseum Harburg, Museumsplatz 2                                                       Horst-Janssen-Grafikpreises schafft in ihrer Aus-                                                                                                                                                                                      B i s a u f We i t e r e s
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bis 28.11.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      wick, Christoph Irrgang
                                                                                                               www.amh.de                                                                     stellung im Harzen-Kabinett eine raumgreifende                                                                                                                                                                             Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
                                                                                               Die Schau spürt der jüdischen Kultur in Harburg                                                multimediale Installation, in deren Mittelpunkt                          Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                                                                                                    www.markk-hamburg.de
                                                                                               nach, die 1610 mit einem Schutzbrief für Juden                                                 ihre grafischen Arbeiten, Collagen und Filme ste-                             www.hamburger-kunsthalle.de
                                                                                                                                                                                              hen.                                                                                                                                                                                                                       Frühe Exponate in der ethnografischen Sammlung
                                                                                               begann. Sie zeigt erstmals Fragmente der Harbur-                                                                                                                    In der Schau zur Definition des Raumes treten                                                                                                         datieren bis in das Jahr 1867. Die Ausstellung setzt
                                                                                               ger Thora, die in der Pogromnacht der National­-                                                                                                                    Positionen der Minimal Art und der Konzeptkunst                                                                                                       sich kritisch mit kolonialer Vergangenheit und
                                                                                               sozialisten 1938 beschädigt wurde und zunächst                                                                                                                      in einen Dialog mit Arbeiten zeitgenössischer                                                                                                         musealen Praktiken auseinander.
                                                                                               verschwand.                                                                                                                                                         Künstlerinnen und Künstler. Im Mittelpunkt steht
                                                                                                                                                                                                   Aby Warburg: Bilderatlas                                        die performative Arbeit „Untitled“ (1968) des
 Moderne Zeiten. Industrie im                                                                                                                                                                      Mnemosyne. Das Original                                         Minimalisten Robert Morris.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     Von Mischwesen,
Blick von Malerei und Fotografie                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Uri Korea – Ruhe in
                                                                                                          Gladiatoren –                                                                                        Bis 31.10.                                                                                                                         Skulptur in der Moderne
                  B i s 2 6.9.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Beschleunigung
        Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12
                                                                                                      Helden des Kolosseums                                                                    Sammlung Falckenberg/Deichtorhallen Hamburg
                                                                                                                                                                                                   Phoenixhallen, Wilstorfer Str. 71/Tor 2                           Der Fotograf Max Halberstadt                                                          B i s 3 1 . 7. 2 0 2 2
           www.buceriuskunstforum.de                                                                                                                                                                  www.sammlung-falckenberg.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                     B i s a u f We i t e r e s
                                                                                                                B i s 1 7. 1 0 .                                                                                                                                                                                                                Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                                                                                                                                              Die Schau zeigt die letzte dokumentierte Version
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bis 3.1.2022                                                       www.hamburger-kunsthalle.de                                         Museum am Rothenbaum, Rothenbaumchaussee 64
Das Spannungsverhältnis zwischen Mensch und
                                                                                                       Archäologisches Museum Hamburg                                                                                                                                    Museum für Hamburgische Geschichte                                                                                                                         www.markk-hamburg.de
Technik vom Beginn der Industrialisierung um                                                                                                                                                  von Aby Warburgs Gesamtkunstwerk „Bilderatlas                                                                                                 Im Mittelpunkt stehen Prozesse der Transforma-
                                                                                                         Museumsplatz 2, www.amh.de                                                                                                                                         Holstenwall 24, www.shmh.de
1900 bis heute, von der Romantik bis zur zeitgenös-                                                                                                                                           Mnemosyne“ aus dem Herbst 1929. Auf 63 schwar-                                                                                                tion des Natürlichen durch historische und politi-                           Anhand von Leihgaben und Sammlungsstücken
sischen Fotografie, steht im Zentrum der Schau. Zu                                             Die legendären Arenakämpfe im alten Rom faszi-                                                 zen Tafeln kombinierte Warburg fotografische                         Der Porträtfotograf Max Halberstadt (1882–1940)                          sche Umbrüche in den 1940er- und 1950er-Jahren,                              erzählt die Schau von Südkorea, einem von Tradi-
sehen sind rund 20 Gemälde und etwa 180 Fotogra-                                               nieren bis heute. Anhand von Fundstücken und                                                   Reproduktionen von Kunstwerken aus dem Nahen                         wurde in den 1920er-Jahren unter anderem mit                             die zu skulpturalen „Mischwesen“ führen. Gezeigt                             tion, Popkultur und Hochtechnologie gleicherma-
fien unter anderem von Adolph von Menzel, Albert                                               Rekonstruktionen erzählt die Schau vom Leben                                                   Osten, der europäischen Antike und der Renais-                       legendären Aufnahmen seines Schwiegervaters                              werden rund 25 Werke internationaler Bildhauer                               ßen geprägten Land. Sie vermittelt interessante
Renger-Patzsch, August Sander, Hilla und Bernd                                                 der Gladiatoren, dem Kampf auf Leben und Tod                                                   sance mit zeitgenössischen Zeitungsausschnitten                      Sigmund Freud berühmt. Er fertigte auch Architek-                        aus eigenem Bestand, unter ihnen Germaine                                    Einblicke in die Ess- und Wohnkultur, den Lebens-
Becher und Thomas Struth.                                                                      und der Bedeutung von Tapferkeit und Tugend.                                                   und Werbeanzeigen.                                                   turaufnahmen an.                                                         Richier, Henry Moore und Ursula Querner.                                     alltag und das Bildungswesen.
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
14                                                                                                                                                                                                                                                                                               15

                                                 Ausstellungen                                                                                                                                                                                                                                                              Ausstellungen
                                                                                                                                                         Jack Davison/Omer Fast/                                                                                             „Meistens grundiere ich mit                                                   Hamburg Süd – 150 Jahre                                                                                                                Gesamtkunstwerke. Architektur
  Kommende Ausstellungen                                                                                                                                      Frida Orupabo                                                                                                   Kreide ...“ – Emil Noldes                                                      auf den Weltmeeren                                                                                                                    von Arne Jacobsen und Otto
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Maltechnik                                                                                                                                                                                                       Weitling in Deutschland

                                                                                                             Foto: Ballinstadt Auswanderermuseum
                                                                                                                                                         3 0.9. 2 0 2 1 b i s 2 3 . 1 . 2 0 2 2                                                                                                                                                              4 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 1 1 .9. 2 0 2 2
                                                                                                                                                       PHOXXI. Haus der Photographie temporär/                                                                                 1 6.1 0. 2 02 1 b i s 1 8.4 . 2 02 2                                      Internationales Maritimes Museum Hamburg                                                                                                      14 .1 1 . 2 02 1 b i s 1 8.4 . 2 02 2
                                                                                                                                                               Deichtorhallen Hamburg                                                                                                                                                                        Koreastraße 1, www.imm-hamburg.de
       Schlepper – Kraftpakete                                                                                                                         Deichtorstraße 1-2, www.deichtorhallen.de                                                                             Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.hamburger-kunsthalle.de                                         Anhand von Gemälden, Fotos, Schiffsmodellen,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   www.shmh.de
              in Aktion                                                                                                                            Gruppenausstellung mit fotografischen Werken
                                                                                                                                                                                                                                                                         Die Schau zeigt die Ergebnisse wissenschaftlicher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Artefakten und Dokumenten zeigt die Ausstellung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 Die Architekten Arne Jacobsen und Otto Weitling
                                                                                                                                                   von Frida Orupabo, Jack Davison, Omer Fast, die in                                                                                                                                                 die bewegte Geschichte der zweitgrößten deut-
              1 .9. b i s 3 1 . 1 0.                                                                                                                                                                                                                                     Untersuchungen sowohl der Arbeitsweise wie der                                                                                                                                                                          sind vor allem für ihr Produktdesign bekannt. Die-
                                                                                                                                                   ihren Arbeiten zu den Themen Rassismus, Sexis-                                                                                                                                                     schen Reederei, der Hamburg Süd, von ihrer Grün-
                                                                                                                                                                                                                                                                         Materialien von rund 45 Gemälden des expressio-                                                                                                                                                                         se Schau rückt ihre herausragende Bedeutung für
   Hafenmuseum Hamburg, Australiastraße 50a                                                                                                        mus und Wahrheit in den Bildern sozialer Medien                                                                                                                                                    dung 1871 bis heute. Sie begann ihre Aktivitäten
                                                                                                                                                                                                                                                                         nistischen Malers Emil Nolde (1867–1956).                                                                                                                                                                               die Nachkriegsmoderne anhand von Modellen, Plä-
               www.shmh.de                                                                                                                         Bezug nehmen.                                                                                                                                                                                      zur Zeit der Auswanderungswelle aus Europa und
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 nen, Skizzen, Projektbeschreibungen sowie Video-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      bediente die Südatlantik-Route. Im Fracht- und
Präsentation zur Geschichte der Schlepp-Reede-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   clips ins Bewusstsein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Passagierverkehr setzte sie weltweit Maßstäbe.
reien an der Unterelbe von Hamburg bis nach Cux-
haven. Text-Bild-Tafeln und großformatige Foto-                                                                                                                                                                                                                                    Die Wunderkammer
grafien dokumentieren unter anderem außerge-           BallinStadt – Hamburger Hafen                                                                       Janosch. Lebenskunst
                                                                                                                                                                                                                                                                                2 1 . 1 0 . b i s a u f We i t e r e s
wöhnliche Bergungen von Frachtschiffen in der
Elbmündung und von historischen Schiffen in Eng-
                                                        deutsch-jüdischer Geschichte                                                                     3.10.2021 bis 20.3.2022                                                                                                Altonaer Museum, Museumstraße 23
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                MK&G Messe
land und vor den Falklandinseln. Zu sehen sind                     1 8 .9. b i s 3 0. 1 2 .                                                            Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg                                                                                               www.shmh.de                                                                                                                                                                                                           24. bis 28.11.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Jan Lenica: Ausstellungsplakat „Plakat Film“, 1981, MK&G, VG Bild-Kunst, Bonn 2021,
außerdem Bestandteile einer Bergungsausrüstung        BallinStadt Auswanderermuseum, Veddeler Bogen 2                                                    Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de                                                                               Das oberste Stockwerk des Altonaer Museums                                                                                                                                                                                  Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
und Zeitzeugenberichte eines Wracktauchers.                          www.ballinstadt.de                                                                                                                                                                                  wird dauerhaft zur Wunderkammer, die zum Spie-                                                                                                                                                                                Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                                   Am 11. März 2021 beging der weltbekannte Illustra-
                                                      Die Sonderausstellung beleuchtet das dunkle Kapi-                                            tor Janosch seinen 90. Geburtstag. Anlass für eine                                                                    len und Staunen einlädt. Kinder können hier                                                                                                                                                                             Die etablierte MK&G Messe stellt sich neu auf als
                                                      tel jüdischer Flucht vor Pogromen in der Geschich-                                           große Ausstellung, in der Lebenskunst und kreati-                                                                     malen, schreiben und experimentieren.                                                                                                                                                                                   Plattform für Internationales Kunsthandwerk in
                                                      te. Zwischen 1880 und 1914 begaben sich von den                                              ves Schaffen verschmelzen.                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nordeuropa – mit einer spannenden Mischung aus
 Proof of Stake – Technologische                      Auswandererhallen aus mehr als zwei Millionen                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              klassischen und experimentellen Positionen.
          Behauptungen                                Jüdinnen und Juden aus Ost- und Mittel­europa auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                   Eduard Bargheer.
                                                      die Fahrt in die USA.
                                                                                                                                                                                                                                                                                 Der Maler als Zeichner

                                                                                                                                                                                                   Werner Büttner: „Rosenscharmützel“, 2007, VG Bild-Kunst, Bonn 2021,
              4 .9. b i s 14 . 1 1 .                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Burgen in Hamburg –
      Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23                                                                                                                                                                                                                                   24.10.2021 bis 1.5.2022                                                                                                                                                                                                     eine Spurensuche
               www.kunstverein.de                         Tom Sachs. Space Program:                                                                                                                                                                                          Bargheer Museum, Hochrad 75, Jenischpark
Die unter anderem vom Künstler Simon Denny ini-           Rare Earths (Seltene Erden)                                                                                                                                                                                               www.bargheer-museum.de                                                                                                                                                                                             2 5 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 1 7. 4 . 2 0 2 2
tiierte Gruppenausstellung reflektiert – flankiert                                                                                                                                                                                                                       In dieser Präsentation wird die wechselseitige,                                                                                                                                                                                 Archäologisches Museum Hamburg
von einem Symposium, einem Bildungsprojekt und               1 9.9. 2 0 2 1 b i s 1 0.4 . 2 0 2 2                                                                                                                                                                        spannungsreiche Beziehung von Malerei und                                                                                                                                                                                         Museumsplatz 2, www.amh.de
einer Publikation – Legitimations­prozesse in der      Halle für aktuelle Kunst/Deichtorhallen Hamburg                                                                                                                                                                   Zeichnung im Werk des Expressionisten Eduard                                                                                                                                                                            Die Sonderausstellung nimmt die mittelalterlichen
Technologie und wie diese mit den Themen Eigen-           Deichtorstraße 1–2, www.deichtorhallen.de                                                                                                                                                                      Bargheer (1901–1979) sichtbar. Erstmals wird der                                                                                                                                                                        Befestigungsanlagen in Hamburg in den Fokus und
tümerschaft und Macht interagieren. Zu sehen          Auf 3000 Quadratmetern inszeniert der US-Künst-                                                                                                                                                                    Künstler auch als begnadeter Illustrator von Wer-                                                                                                                                                                       offenbart neue Ausgrabungsergebnisse an der Neu-
sind u.a. Arbeiten von Isa Genzken, Karamia Müller    ler Tom Sachs (geb. 1966) eine interaktive Space-                                                                                                                                                                  ken der Weltliteratur vorgestellt.                                                                                                                                                                                      en Burg, die als größte Burganlage Norddeutsch-
und Timur Si-Qin.                                     Landschaft mit neuen und bereits gefertigten                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               lands im 11. Jahrhundert galt.
                                                      Skulpturen. Besucher können dabei Teil eines
                                                      Space-Mission-Teams werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Impressionismus. Deutsch-

                                                                                                                                                                                                   Foto: Egbert Hane
                  Magazine                                                                                                                                                                                                                                                    französische Begegnungen                                                      Poster und Papierkram.                                                                                                                 Klasse Gesellschaft. Alltag im
                                                                           Toyen                                                                                                                                                                                                                                                                           Ein Glossar des Sammelns                                                                                                               Blick niederländischer Meister.
              4 .9. b i s 14 . 1 1 .                                                                                                                                                                                                                                          2 9. 1 0. 2 0 2 1 b i s 3 1 . 1 2 . 2 0 2 3
                                                                                                                                                                                                                                                                             Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             5.11.2021 bis 6.3.2022                                                                                                                      Mit Lars Eidinger
      Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23                2 4 .9. 2 0 2 1 b i s 1 3 . 2 . 2 0 2 2
               www.kunstverein.de
                                                          Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                                            Werner Büttner.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.hamburger-kunsthalle.de                                             Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         und Stefan Marx
Eine Ausstellung und Veranstaltungsreihe, die sich             www.hamburger-kunsthalle.de                                                                                                                                                                               Bedeutende Werke des Impressionismus aus der
mit der Vielfalt der heutigen Publikationsformen      Die bedeutendste tschechische Künstlerin des 20.
                                                                                                                                                              Last Lecture Show                                                                                          Sammlung, u. a. von Edouard Manet oder Auguste                               Anhand von Schlagwörtern geht die Schau der Fra-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2 6 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 2 7. 3 . 2 0 2 2
befasst – vom traditionellen Print- bis zum Online-                                                                                                                                                                                                                      Renoir stehen hier neben Arbeiten deutscher Impres-                          ge nach, wie eigentlich eine Sammlung entsteht.
                                                      Jahrhunderts Toyen (Marie Čermínová, 1902–                                                         15.10.2021 bis 16.1.2022                                                                                        sionisten wie Lovis Corinth und Max Slevogt.                                 Zugleich liefert sie einen Rückblick auf 150 Jahre                                                                                             Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
Medium. Das Publizieren nimmt eine zentrale           1980) hatte eine einzigartige Stellung in der tsche-                                             Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5                                                                                                                                                      Geschichte der Sammlung Grafik und Plakate. Zu                                                                                                      www.hamburger-kunsthalle.de
Position in Kultur und künstlerischer Praxis ein.     chischen Avantgarde. Die erste Einzelausstellung                                                      www.hamburger-kunsthalle.de                                                                                                                                                               sehen sind u.a. Filmplakate, Beispiele der Jugend-
Zudem wird die Idee eines „Magazins“ in Zeit und      in Deutschland zeigt mit 300 Exponaten die Band-                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           Diese Schau stellt die holländische und flämische
Raum der Ausstellung erweitert.                                                                                                                    Diese große Einzelausstellung zeigt einen Quer-                                                                                                                                                    stil-Sammlung, und politische Grafik.                                                                                                      Malerei des 17. Jahrhunderts den Arbeiten der bei-
                                                      breite ihres innovativen Schaffens.
                                                                                                                                                   schnitt des Schaffens von Werner Büttner (geb.                                                                                                                                                                                                                                                                                                den zeitgenössischen Künstler Lars Eidinger und
                                                                                                                                                   1954) anhand von Ölgemälden und Collagen von                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Stefan Marx gegenüber und zeigt überraschende

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               Foto: Carsten Neff /
                                                                                                                                                   den frühen 1980er-Jahren bis in die Gegenwart.                                                                                                                                                                                                                                                                                                Parallelen zur heutigen Gesellschaft auf.
             Hildegard Heise                                                                                                                                                                                                                                                                                                                             Von Menzel bis Monet. Die
                                                                Von Dix bis Picasso

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               NEWS & ART
      1 7. 9 . 2 0 2 1 b i s 2 0 . 3 . 2 0 2 2                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Hamburger Sammlung Wolffson
                                                                  Die Sammlung                                                                             Nolde und der Norden                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Close-up. Hamburger
     Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
                                                                Ernst-Joachim Sorst                                                                                                                                                                                                                                                                         1 2 . 1 1 . 2 0 2 1 b i s 2 7. 2 . 2 0 2 2
       Steintorplatz, www.mkg-hamburg.de
                                                                                                                                                        16.10.2021 bis 23.1.2022                                                                                                            Konflikte                                                                                                                                                                                                 Film- und Kinogeschichten
Die Fotografin Hildegard Heise (1897–1979) huldig-          2 6.9. 2 0 2 1 b i s 3 0. 1 . 2 0 2 2                                                                                                                                                                                                                                                         Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5
te in ihren Fotografien einem neusachlichen Stil,                                                                                                         Bucerius Kunst Forum, Alter Wall 12
                                                                                                                                                                                                                                                                                3.11.2021 bis 8.5.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               www.hamburger-kunsthalle.de                                                                                                             8 . 1 2 . 2 0 2 1 b i s 1 8 . 7. 2 0 2 2
                                                              Ernst Barlach Haus, Jenischpark                                                                www.buceriuskunstforum.de
der sich auf Strukturen und Formen ihrer Sujets                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Zahlreiche Werke des Hamburgers Albert Martin                                                                                                     Altonaer Museum, Museumstraße 23
                                                          Baron-Voght-Str. 50a, www.barlach-haus.de                                                                                                                                                                              Museum der Arbeit, Wiesendamm 3
fokussierte. Außerdem porträtierte sie bildende                                                                                                    Das Frühwerk des wegen seiner späteren national-                                                                                                                                                   Wolffson (1847–1913) mussten im Nationalsozialis-                                                                                                           www.shmh.de
                                                                                                                                                                                                                                                                                         www.shmh.de
Künstler wie Oskar Kokoschka und Karl Schmidt-        Der Hannoveraner Unternehmer Ernst-Joachim                                                   sozialistischen Überzeugung umstrittenen Malers                                                                                                                                                    mus veräußert werden, darunter Zeichnungen von
Rottluff. Die Fotografin der Avantgarde drohte        Sorst trug rund 60 druckgrafische Werke aus den                                              Emil Nolde (1867–1956) steht erstmals im Zentrum                                                                      Die Schau hinterfragt die gesellschaftliche Bedeu-                           Adolf Menzel (1815–1905). Sechs von ihnen gelang-                                                                                          Die große Sonderausstellung spiegelt 125 Jahre
nach 1945 in Vergessenheit zu geraten. Rund 160       1910er- bis 1960er-Jahren zusammen – von Erich                                               dieser Schau. Die rund 80 zwischen 1900 und 1902                                                                      tung von Konflikten (Foto: Kunstaktion 1000                                  ten wieder in Familienbesitz und sind nun neben                                                                                            Hamburger Filmgeschichte und legt einen Fokus
Exponate präsentieren nun einen umfassenden           Heckel und Karl Schmidt-Rottluff über Marc Cha-                                              entstandenen Werke zeigen Interieurs und Land-                                                                        Gestalten) und erforscht Lösungsstrategien. Nicht                            Werken u. a. von Anton Melbye und Fritz von Uhde                                                                                           auf die 1980er-Jahre, als der Film zunehmend die
Überblick über ihr Werk.                              gall und Pablo Picasso bis zu Otto Dix.                                                      schaften.                                                                                                             jedes Thema ist eines Konfliktes wert.                                       in der Hamburger Kunsthalle zu sehen.                                                                                                      Migrationsgeschichte thematisierte.
Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg Museumswelt Herbst 2021 - Neuland - Museumsdienst Hamburg
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