Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
127. Jahrgang
                        Heft 1
                                 Sektion Tübingen
                   März 2018     des Deutschen Alpenvereins
www.dav-tuebingen.de
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Liebe Bergfreundinnen, liebe Bergfreunde,
                                                     2018 jährt sich die Erstbesteigung des Mount
                                                     Everest zum 65. Mal. Am 29. Mai 1953 standen
                                                     Edmund Hillary und Tenzing Norgay als erste Men-
                                                     schen auf dem höchsten Berg der Welt. Da ich
                                                     selbst 1992, 1996 und 2001 am Mount Everest
                                                     unterwegs war, möchte ich zu diesem Jahrestag
                                                     ein Resümee über meine eigenen Erfahrungen in
                                                     Bezug auf das Expeditionsbergsteigen ziehen und
                                                     auf die aktuellen Trends im Bergsport eingehen.
                                                     Anfang der 90er-Jahre begann ein regelrechter
                                                     Everest-Rush. Wurden zwischen 1953 und 1984
                                                     insgesamt 177 Besteigungen gezählt, so war-
                                                     en es 1993 erstmals über 100 und zehn Jahre
                                                     später erstmals über 200. Im Jubiläumsjahr 2013 erreichten über 600 Bergsteiger
                                                     den Gipfel. Solch einen Ansturm habe ich zu meiner Zeit weder am Mount Everest
                                                     noch an einem der anderen acht Achttausender, die ich selbst bestiegen habe,
                                                     erlebt. Ganz im Gegenteil, am Hidden Peak waren 1998 nur fünf und am Nanga
                                                     Parbat 1999 nur acht Bergsteiger unterwegs. An allen anderen Achttausendern
Nachrichten der Sektion Tübingen
                                                     waren es maximal 30 Bergsteiger. In der Tat ist der Everest in den letzten 25
des Deutschen Alpenvereins                           Jahren zum „Treffpunkt der modernen Juxgesellschaft“ geworden, wie Reinhold
127. Jg., Heft 1/2018                                Messner, der den Berg vor 40 Jahren zusammen mit Peter Habeler ohne Sauer-
Herausgeber: Sektion Tübingen,                       stoffgerät bezwang, sagt.
1. Vorsitzender: Hans Reibold
BG Hechingen, 1. Vorsitzender: Walter Müller         Kurz vor seinem 75. Geburtstag bezwang Habeler auf der Heckmair-Route die
Geschäftsstelle der Sektion Tübingen
                                                     Eiger-Nordwand. Das hat der Bergsteigerlegende Schlagzeilen eingebracht. Be-
Anschrift (Herausgeber und Redaktion)                sonders in den 1970ern bekam er die zuhauf. Neben der Besteigung des Everest
Kornhausstraße 21, 72070 Tübingen                    auch schon 1975: Messner und Habeler bezwangen den Hidden Peak und somit
Tel.: 07071 23451, Fax: 07071 252295
Geschäftsführer: Matthias Lustig                     den ersten Achttausender im Alpinstil. Nicht ganz im Alpinstil, aber in 31 Stunden
Leiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Morawietz       gelang auch mir die Besteigung des Hidden Peak.
Mitarbeiterin der Geschäftsstelle: Bärbel Frey
E-Mail: info@dav-tuebingen.de                        In der dynamischen Kletterszene ist die Zeit allerdings nicht stehen geblieben und
Internet: www.dav-tuebingen.de                       so ist heutzutage Adam Ondra einer der besten Kletterer überhaupt. Es gibt kaum
Öffnungszeiten:                                       einen Besseren und er ist trotzdem auf dem Boden geblieben. „Wenn ich Ondra
Di/Fr         10:00 – 11:30 Uhr
Di/Do         17:00 – 19:00 Uhr                      klettern sehe, fällt mir echt die Klappe runter“, sagt Habeler über diesen Spitzen-
Sa            11:30 – 13:00 Uhr                      kletterer.
Bibliothek Do 17:00 – 19:00 Uhr
Vereinsheim: Krumme Brücke
                                                     Wie wird sich das Klettern und Bergsteigen in den kommenden Jahren entwickeln?
Kornhausstr. 21, 72070 Tübingen                      Hier ist interessant, was Ueli Steck vor seinem Tod noch geplant hatte. Er wollte
Stammtisch: Mi (ungerade Woche) 20:30 Uhr            ja die Überschreitung Lhotse-Everest machen. So etwas ist die Zukunft. Natürlich
Bankverbindung:                                      werden die Schwierigkeiten auch im Freikletterbereich noch größer werden.
IBAN: DE18 6415 0020 0000 0472 52
BIC: SOLADES1TUB                                     Wohin sich der Alpenverein und die Sektionen mit ihren Angeboten entwickeln,
Redaktion/Layout/Druck:                              kann ich derzeit nicht vorhersagen. Sicher gibt es das Leitbild, in dem die Tätig-
Redaktionsteam:                                      keitsfelder recht gut beschrieben sind, aber die einzelnen Sektionen können häufig
Redaktion@dav-tuebingen.de
Anzeigenleitung: Bärbel Morawietz                    nur einen Teil davon anbieten. Zudem werden die Tätigkeitsfelder, insbesondere im
Herstellung: Druckerei Maier, Rottenburg             alpinen Umfeld, in den Vorschriften über das Bergführerwesen in den Bundeslän-
Erscheinungsweise: vierteljährlich,                  dern von Österreich, in Südtirol und in der Schweiz sehr genau geregelt. Ein Kern-
das Heft 2/2018 erscheint im Juni 2018               satz in dieser Vorschrift ist: „In- und ausländische alpine Vereine dürfen Bergsport-
Redaktionsschluss für Heft 2/2018:
31. März 2018                                        führertätigkeiten ausüben, wenn diese Tätigkeiten ausschließlich für Mitglieder
Bezugspreis: 1 Euro/Ausgabe, im Mitglieds-           und ausschließlich durch Mitglieder des betreffenden Vereines ausgeübt werden
beitrag enthalten.
                                                     und weder den Mitgliedern, die diese Tätigkeiten ausüben, noch dem betreffen-
Manuskripte werden gern entgegengenom-               den Verein ein den Aufwand übersteigendes Entgelt zukommt.“ In der Schweiz ist
men. Mit der Einsendung gibt der Verfasser           zudem eine Bewilligung vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innova-
die Zustimmung zur Veröffentlichung und
zur redaktionellen Bearbeitung. Artikel, die
                                                     tion erforderlich, wenn mehr als zehn Tage pro Jahr geführt wird.
mit Namen gekennzeichnet sind, geben nicht
                                                     Auch die Förderung des Spitzensports in Bezug auf Olympia 2020 und die damit
unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Die Nachrichten und alle darin enthaltenen           verbundene Anpassung der Strukturen im Klettersport stellen eine große Heraus-
Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt.         forderung für den Alpenverein dar. Nach diesem Event muss es mit gleichem
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
schriftlicher Genehmigung durch den Verein.
                                                     Schwung weitergehen und aus diesem Grund ist die Nachwuchsförderung in den
                                                     Sektionen enorm wichtig.
Titelbild: Gipfelbereich des Toulliraju (5.830 m),
Peru. Erläuterungen auf Seite 2.                     Um all die Aufgaben und Anforderungen erfüllen zu können, ist es unvermeidbar,
Bild: Benedikt Saller                                sich sowohl im Ehrenamt als auch bei den hauptberuflichen Stellen in der Sektion
                                                     weiter zu professionalisieren. In welchem Umfang das unsere Sektion betrifft, wird
                                                     eine intensive Diskussion in allen Gremien der Sektion in diesem Jahr zeigen.
                  Id-Nr. 1870555
            www.bvdm-online.de
                                                                                                    Euer Dieter Porsche, 2. Vorsitzender
KLIMAINITIATIVE DRUCK - wir machen mit!
Diese Broschüre wurde CO2 neutral produziert.

                                                                                                                                        1
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Zum Titelbild dieses Heftes:

                                                                                                  Spitzenbergsteiger
                                                                                                  aus der Sektion
                                                                                                  Tübingen auf
                                                                                                  Expedition in Peru
                                                                                                  Finn Koch, Mitglied im DAV-Expedi-
                                                                                                  tionskader, hat im August 2017 mit
                                                                                                  seinem Bergfreund Benedikt Saller
                                                                                                  eine Expedition nach Peru unternom-
                                                                                                  men, die von der Sektion gefördert
                                                                                                  wurde. Dabei haben sie auch die Grat-
                                                                                                  überschreitung des 5.830 m hohen
                                                                                                  Taulliraju bewältigt.
                                                                                                  Das Bild zeigt Finn Koch im Gipfelbe-
                                                                                                  reich.
                                                                                                                                         Hans Reibold

                                                           –                                           –                                ü
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    :   kurzer Arbeitszyklus um Gebäude wetterfest zu machen                                                                      Tü b i n ge

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Tourenberichte
                           GTA – Grande Traversata delle Alpi                        8
                           Auf dem Sentiero Roma                                    10
                           DAV Seniorenwandern                                      17
                           unterwegs mit der Bezirksgruppe Hechingen
                               Auf Hochtour von Hütte zu Hütte im Ötztal            18
                               Klettern im Frankenjura                              19
                               Klettern in Finale/Ligurien                          19
                               Eiskurs und Hochtour im Ötztal                       19
                           Bike & Hike in Südtirol                                  20
                           Hochtour Großer Möseler                                  23
                           Saubere Berge – ein Beitrag zum ungetrübten Naturerlebnis 25
                           Meine erste Mehrseillängen-Tour im Donautal              30
                           Obergabelhorn                                            31
                           Alpiner Basiskurs Bergsteigen                            33
                           Alpiner Basiskurs Eis                                    34
                           „Wie wir genossen das AlpenCrossen”                      36
                           Wettkampfgorillas machen das Franken-Jura unsicher!      39
                           „Berge mit allen Sinnen”                                 41
                           Der Mond ist aufgegangen                                 43
                           Alpiner Aufbaukurs Eis                                   44
                           Sahne-Trails im Vinschgau                                46

                      Interessantes aus Verein und
                      Geschäftsstelle
                           Neues von der Tübinger Hütte                              4
                           Einladung zur Mitgliederversammlung                       6
                           Mit Bus und Bahn in die Berge                             7
                           Neue Ideen – neue Partnerschaften                        14
                           Unsere Sektion auf dem Tübinger Weihnachtsmarkt          16
                           Suchbild Eugen Albrecht                                  22
                           Geburtstage im 1. und 2. Quartal                         24
                           Spender 2017                                             27
                           Wir gedenken unserer Verstorbenen in 2017                28
                           Nachruf Erich Lichtenberger                              28
                           Standort-Bestimmung „Wettkampf-Gorillas”                 29
                           „querbeet” – Infos aus dem Referat „Natur und Umwelt”    48

Bild: DieterPorsche                                                                  3
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Neues von der Tübinger Hütte

Eine Großbaustelle an einem Tübinger Gebäude – und bei der Stadtverwal-
tung liegt kein Bauantrag vor. Das geht ja gar nicht, sollte man denken. Und
doch ist es korrekt, denn für die Baugenehmigung zum Sanierungsprojekt
                                                            der Tübinger Hüt-     sondern auch alle Gipfel am Weg mit-
                                                            te im Garneratal      genommen wurden. Familie Arbogast
                                                            im Montafon ist       ließ sich auch nicht dadurch verdrie-
                                                            die Vorarlberger      ßen, dass man auf diesem Zugangs-
                                                            Bezirkshauptmann-     weg die Tübinger Hütte schon bald
                                                            schaft in Bludenz     im Talschluss liegen sieht, sie aber
zuständig. Diese wurde vom Sanierungsteam der Sektion Tübingen schon              doch erst nach einem mehrstündigen
in der Planungsphase eng eingebunden. Bei der Augenscheinsverhandlung             Marsch erreicht.
vor Ort im Mai 2017 konnten für die unterschiedlichen Vorstellungen der
Baubehörde und der Sektion als Bauherr vernünftige Kompromisse gefunden           Auf der Hütte wurden wir von unse-
werden. Die Baugenehmigung liegt jetzt vor. Und trotzdem war es uns wich-         rem Hüttenpächter omas Amann,
tig, die Tübinger Stadtverwaltung darüber zu informieren, was auf Tübingens       seiner Schwester Birgit, die den lau-
höchster Baustelle konkret geplant ist. Und so kam im August die Erste Bür-       fenden Betrieb leitet, und unserem
germeisterin von Tübingen, Frau Dr. Christine Arbogast, ins Montafon, um die      Geschäftsführer Matthias Kohlenber-
Tübinger Hütte und das aktuelle Sanierungsprojekt kennenzulernen. Zu ihrem        ger (jetzt Matthias Lustig) willkom-
breiten und verantwortungsvollen Aufgabenfeld bei der Stadtverwaltung             men geheißen. Die Gäste konnten von
gehört unter anderem die Leitung des Fachbereichs „Bildung, Betreuung,            der Terrasse aus den herrlichen Rund-
Jugend und Sport”, bei dem es ja einige Berührungspunkte zur DAV Sektion          blick auf die umliegenden Jöcher und
Tübingen gibt, die die Tübinger Hütte als wichtigen überregionalen alpinen        Gipfel und das Garneratal genießen
Stützpunkt an der Grenze zwischen Montafon und Silvretta unterhält.               und staunten über diese imposante
                                                                                  Kulisse. Nach der langen Tour munde-
                                                                                  ten die nicht nur sehr schmackhaften,
                                                                                  sondern auch reichlichen Bergsteiger-
Hoher Besuch auf Tübingens              Am Treffpunkt in Gaschurn begrüß-
                                                                                  portionen bestens. Auch das vegetari-
höchster Baustelle                      te Hans Reibold die „EBM” mit ihrer
                                                                                  sche Angebot wurde gerne angenom-
                                        Familie herzlich. Die Versettla-Bahn
                                                                                  men.
                                        brachte die kleine Gruppe zum Ein-
                                        stieg des Erich-Endriss-Höhenweges.       Da der nächste Tag ebenfalls gutes
                                        Es zeigte sich schnell, dass nicht nur    Wetter versprach, konnte eine größere
                                        unsere Bürgermeisterin, sondern auch      Tour geplant werden. Sehr schnell fiel
                                        ihre Familie bergerfahren und kondi-      die Wahl auf die Westliche Platten-
                                        tionsstark ist und diese anspruchsvolle   spitze, die mit ihren 2.883 m als
                                        Tour nicht nur gut bewältigen konnte,     Hausberg markant ca. 700 Hm über

Dr. Arbogast am Mittelbergjoch          Im Fenggatobel

4
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
der Hütte aufragt. Morgens erläuter-       Jedenfalls zeigte die kleine Gruppe      Einheit mit Hanne Helber auf einer
ten Hans Reibold und Matthias Koh-         Tübinger, nach dem „offiziellen” Ein-      hüttennahen wunderschönen Berg-
lenberger bei einem Rundgang durch         trag von Frau Dr. Arbogast in das        wiese, für die noch vor dem Abendes-
die Tübinger Hütte den Gästen die          Gipfelbuch, keine Eile, wieder von der   sen Zeit war, wurde gerne angenom-
umfassenden Sanierungsmaßnahmen            Plattenspitze abzusteigen. Neben der     men. Sie schaffte wohlige Dehnung
und das geplante Nutzungskonzept.          Aussicht wurde auch das beeindru-        und Entspannung nach zwei kräftigen
Danach wurden Brote für ein ausgie-        ckende Gipfelkreuz bewundert, das        Wandertagen. Nach dem Abendessen
biges Rucksackvesper geschmiert            1979 von Auszubildenden der Firma        wurden fröhlich noch viele Lieder ge-
und los ging´s: Der Weg zum Platten-       Hüller Hille aus Rottenburg erstellt     sungen, begleitet auf der Gitarre von
joch war nicht einfach, da das Geröll      wurde. Dieses Projekt wurde damals       Hans Reibold.
auf dem Plattengletscher ständig in        in einem Super-8-Film dokumentiert,      Für den Abstieg ins Tal am nächsten
Bewegung ist. Dort kamen dann die          der auch heute noch sehenswert ist.      Morgen wurde der Weg durch das
Schweizer Berggipfel ins Visier und –      Aber zurück zu den Gipfelstürmern:       Garneratal und den Fenggatobel ge-
nach kleiner Apfelpause – ging es an       Vor allem der Hunger motivierte dann     wählt. Die strahlende Sonne, die Hei-
die Besteigung der Plattenspitze. Der      zum Abstieg und zu den zurückge-         delbeeren und die leckeren Himbeeren
steile Anstieg war mit sehr konzen-        lassenen Rucksäcken auf dem Plat-        machten den langen Weg zu einer ge-
triertem Gehen in ca. 1,5 Stunden zu       tenjoch. Dem wohlverdienten Vesper       nussvollen Etappe.
erreichen. Der phantastische Aus- und      wurde dann mit bestem Appetit zuge-
                                                                                    Fazit: Es ist doch immer wieder er-
Rundblick entschädigte voll für jeden      sprochen.
                                                                                    staunlich, wie schnell Bergerlebnisse
mühevollen Schritt.                        Auch bei dem weiteren Abstieg zur        eine Gemeinschaft schaffen und so-
Ja, es ist immer wieder ein Erlebnis       Tübinger Hütte wurde wieder ausgie-      gar halboffizielle Termine einen ganz
der besonderen Art, wie diese unge-        big botanisiert, die Geologie und die    anderen Charakter bekommen. Wir
heure Weite, die Freiheit, die ganz        Gletscherkunde nicht vergessen, nach     danken Frau Dr. Arbogast für diesen
andere Sicht der Dinge, uns dem All-       Alpentieren Ausschau gehalten und        Besuch, der das gute Verhältnis zwi-
tag entrückt und Glücksempfindungen         die heitere Gemeinschaft miteinander     schen der Stadtverwaltung und der
schenkt.                                   genossen. Die anschließende Yoga-        Sektion Tübingen widerspiegelt.

Panorama von der Plattenspitze

Der aktuelle Stand der Sanierungs-
maßnahmen
Das mehrjährige Projekt wurde im un-
terwegs Nr. 2 vom Juni 2017 ausführ-
lich beschrieben. Der Sanierungsbe-
darf wird inzwischen – 37 Jahre nach
der letzten Erweiterung – allgemein
anerkannt. Mit dem Projekt sollen fol-
gende Kernziele erreicht werden:
– Die Bausubstanz soll gesichert und
  der Brandschutz verbessert werden,
  der Charakter als alpine Berghütte
  aber erhalten bleiben.
– Das besondere urige Flair der Tübinger
  Hütte als Ruheinsel in der Silvretta
  soll bewahrt werden. Entsprechend
  dem Motto des 125-jährigen Jubi-
  läums „Menschen und Berge begeg-
                                                                                                  Eingangsbereich beim Umbau

                                                                                                                         5
                                                                                                                        13
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Architekt Ernst Pfeifer beim Planen           Terrassenbereich im Umbau

                                            Die für den Sommer 2017 geplanten             für den Sommer 2018 zu vergeben.
                                            Baumaßnahmen konnten alle im ge-              Für die kurze mögliche Bauzeit soll
                                            planten Kostenrahmen durchgeführt             alles gut vorbereitet sein. Das Sa-
                                            werden: Verlegung des Eingangs,               nierungsteam der Sektion und unser
                                            Einrichtung eines Gruppenraumes,              Architekt Ernst Pfeifer aus Gaschurn
                                            Ausbau des Dachspitzlagers, Umbau             arbeiten hier sehr gut zusammen. Im
                                            und Vergrößerung der Trockenräume             Bauabschnitt 2019 soll dann der letz-
Dachspitzlager nach Ausbau                  und Abriss der sanitären Anlagen. Die         te dicke Brocken, die Abwasserreini-
                                            Neuinstallation des Sanitärbereichs           gungsanlage, erneuert werden.
    nen sich”, soll die Hütte der Ort für   soll am Anfang der diesjährigen Sai-
                                                                                          Ich danke dem gesamten Sanierungs-
    diese Begegnungen sein.                 son erfolgen. Dazu hoffen wir, dass
                                                                                          team für die engagierte und kreative
                                            die Schneelage einen frühen Baustart
– Die Tübinger Hütte ist der Stütz-                                                       Zusammenarbeit und allen Helfern,
                                            zulässt; ebenso wie für den Umbau
  punkt der Sektion für alpine sport-                                                     die bisher schon mit angepackt ha-
                                            der Küche und die vielen weiteren er-
  liche Betätigungen. Die Attraktivität                                                   ben. Wir freuen uns über jede weitere
                                            gänzenden Maßnahmen. Wenn alles
  der Hütte und das Marketing sollen                                                      Unterstützung durch Muskelkraft und
                                            planmäßig läuft, wird der Sommerbe-
  verbessert werden, um die Besu-                                                         Spenden.
                                            trieb durch die Bauarbeiten kaum ein-
  cherzahlen zu erhöhen.                                                                                         Hans Reibold,
                                            geschränkt werden. Viele Planungs-
                                                                                                                1. Vorsitzender
– Natur- und Umweltverträglichkeit          termine waren in den letzten Wochen
  sollen verbessert werden. Das DAV-        notwendig, um die letzten Details ab-                                       Bilder:
  Umweltgütesiegel wird angestrebt.         zustimmen und die weiteren Aufträge               Hans Reibold und Matthias Lustig

                                            Herzliche Einladung zur Mitgliederversammlung
                                            der DAV Sektion Tübingen
                                                                                               Donners
                                                                                                       ta
                                                                                               19.00 U g, 03. Mai 2018
                                                                                                       hr
                                                                                              Tübinge
                                                                                                      rF
                                            Tagesordnungspunkte:                              Kelterns euerwehrhaus
                                                                                                      traße
                                                                              1. Begrüßung
                                                                              2. Geschäftsberichte
                                                                              3. Jahresrechnung 2017
                                                                              4. Sanierung Tübinger Hütte
                                                                              5. Entlastung des Sektionsvorstands
                                                                              6. Voranschlag 2018
                                                                              7. Anträge
                                                                              8. Verschiedenes

                                            Anträge sind bis zum 19.04.2018 schriftlich an die Geschäftsstelle zu
                                            richten.
                                                                                       Hans Reibold, 1. Vorsitzender

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Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
Touren-Tipps
   Mit Bus und Bahn in die Berge von Mitgliedern
                              für Mitglieder

                                                                                                Bild: Rhätische Bahn

Indian Summer in Südtirol –
Auf dem Keschtnweg von Brixen nach Bozen (60 km)
Übernachtung:                                              Hauptstraße (B12) südlich laufen, dann rechts unter
Hotels, Pensionen oder Höfe                                der Autobahn durch zum Campingplatz Vahrner See.
                                                           Dort kann die Tour begonnen werden.
Tour:
In vier Etappen kann man an den Sonnenhängen des           Karte:
Eisacktals von Brixen bis Bozen wandern. Der Keschtn-      Kompass-Karte Nr. 696 (Keschtnweg/Sentiero del
weg (Kescht = Kastanie) führt über schöne Wander-          Castagno)
wege und Pfade, immer mit Blick ins Eisacktal und ab
                                                           Internet:
Lengstein in die Dolomiten.
                                                           http://www.suedtirol.com/herbst/keschtnweg
Anreise: Tübingen – Brixen (Vahrn)                         Alle Unterkünfte entlang des Keschtnwegs
Mit dem Fernbus (ab 30 €) um 7:25 Uhr ab Tübingen          http://www.eisacktal.com/smartedit/documents/
über München nach Brixen (Vahrn). Ankunft 14:25 Uhr        download/keschtnweg_2016_de.pdf
an der Info/Mautstelle Brixen/Pustertal.
                                                                                Text und Bild: Sabine Gottwald
Rückreise: Bozen – Tübingen
Mit dem Fernbus (ab 30 €) um 8:35 Uhr von Bozen
(Hotel Alpi am Bahnhof) über München nach Tübingen.
Ankunft 18:15 Uhr in Tübingen.
(Reiseverbindung Herbst 2016)
Tipp:                                                      Wer hat vergleich-
Die Wanderung lohnt sich besonders im Herbst zur           bare Erfahrungen, die
Laubfärbung. Die Etappen können ganz individuell län-      gerne weitergegeben
ger oder auch kürzer geplant werden.                       werden?
Wir haben die Tour Anfang November 2016 gemacht            Tourenvorschläge
und sind in Brixen an der Info/Mautstelle Brixen/Pus-      mit Bahn und Bus von
tertal gestartet. Von der Bushaltestelle ca. 1 km an der   Mitgliedern an ag.bunt@dav-tuebingen.de

                                                                                       www.felsland.de

felsland
 BewegteFreizeit
       Ein starkes Team für
       .Jugend- und Familienfreizeiten
       .Kletterkurse und Trainings
       .Wintersport und Touren

Kletterfreizeiten für Kids Pfingst- & Sommerferien

Familiencamp Donautal 30. 07. - 03. 08.

                                                                                                                       7
Sektion Tübingen des Deutschen Alpenvereins - Jahrgang Heft 1 März 2018
GTA – Grande Traversata delle Alpi
Etappe 4 und 5
Wie komme ich auf die Idee, mich auf              Und so sind wir – Erich, Oli, Chris,
eine zweiwöchige Fernwanderung                    Eva, Elfriede, Hans, Achim, Peter –
einzulassen, die mit einer Menge                  im Aostatal gestartet, haben die
unnötiger Erschwernisse aufwartet?                ersten Anstiege eher mühsam bei
Weite Anreise. Übernachtung fast im-              schwüler Hitze absolviert. Mit etwas
mer im Tal, also jeden Tag die Höhen-             mehr Höhe, den ersten Eindrücken
meter rauf und runter erneut machen.              von der Bergwelt und den herzlichen
Einfachste Unterkünfte, oft in Dop-               Bewohnern, hat sich dann schnell die
pelstockbetten auf engstem Raum.                  notwendige Freude und Neugier ein-
Kaum Einkaufsmöglichkeiten für                    gestellt, die uns auch für lange Etap-
Proviant. Immerhin gibt es eine sehr              pen die Motivation geliefert hat. Und
ursprüngliche, historisch interessante            da gab es einiges zu entdecken, zu
Bergregion zu erkunden. Und das ge-               erleben und zu begreifen.
paart mit der italienischen Lebensart,            Die GTA wurde angelegt, um in der
die sich außer in der wunderbaren                 von Entvölkerung gezeichneten Re-        Historische Weganlage bei Usseglio
Gastfreundlichkeit vor allem in kuli-             gion einen sanften Tourismus zu
narischen Highlights äußert. Und dies             installieren, der für die verbliebene    wenigen Ausnahmen nichts mehr was
nicht etwa in Sterne-Restaurants,                 Bevölkerung eine Verdienstmöglich-       bewohnbar ist, keine Alm und keine
ich meine damit eher die im Piemont               keit bietet. Dazu wurden alte Wege       Berghütte, wie man es sonst aus den
übliche feine Kost auch in einfachsten            wieder begehbar gemacht, die in          Alpen kennt. Die vorhandene Infra-
Unterkünften. Ein Abendessen in der               früheren Zeiten als Muliwege oder als    struktur der lokalen Bevölkerung zu
Unterkunft beinhaltet immer drei bis              Fußwege für Lastenträger angelegt        stärken oder wiederzubeleben hatte
fünf Gänge. Also Grund genug für                  wurden. Die Tagesziele enden des-        Priorität. Für uns war dies die Chance,
sechs Interessierte, sich anzumelden              halb auch fast immer im Tal. In den      die ganze Vielfalt der Region zu er-
und sich darauf einzulassen!                      oberen Regionen trifft man mit ganz       leben.

Blick vom Colle della Crocetta hinüber zum Nationalpark Gran Paradiso

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Morgens begann der Anstieg meist              machen, dass er diese in das Menu mit      So oder so ähnlich verliefen die Tage,
durch steile Bergwälder unterschiedli-        einbaut. Hier zeigte sich immer wieder,    jeder mit eigenen Eindrücken und
chen Charakters, vorbei an den typi-          dass Italienischkenntnisse sehr hilf-      Überraschungen. Jede Etappe anders,
schen Steinhäusern und Weilern, die           reich sind. In den abgelegenen Tälern      jeder Zielort mit eigenem Charakter,
selten noch bewohnt und zum großen            wird oft nur Italienisch gesprochen.       immer anderen aber immer herzlichen
Teil dem Verfall preisgegeben sind.           Die Menschen dort wissen aber, was         Menschen. Eindrücklich war vor allem
Hier wurde sichtbar, wie große, ur-           hungrige Wanderer glücklich macht,         die Abgeschiedenheit der Region von
sprünglich bewirtschaftete Gebiete            und so brauchte es keine großen Dis-       der geschäftigen, schnelllebigen Welt.
inzwischen verbuscht oder bewaldet            kussionen. Entsprechend verliefen die      Und die Einfachheit. Da wurde uns
sind. Viele Gehöfte beziehungsweise           Abende mit Vorspeisen vom Feinsten,        allen deutlich vor Augen geführt, wie
deren Reste stehen heute mitten im            leckere Pasta, lokale Spezialitäten wie    wenig man braucht, um sich wohl zu
Wald. Die frühere Bewirtschaftung ist         zum Beispiel Eselsgulasch und dann         fühlen.
anhand der noch vorhandenen Stütz-            kam meist Käse, gefolgt von Süßem.         Schön waren auch die Begegnungen
mauern und Terrassierungen erkenn-            Meine Frage, warum ich mich auf so-        mit anderen GTA-Wanderern, die man
bar. Oberhalb der Baumgrenze ka-              was einlasse, wurde damit täglich neu      dann meist abends in der nächsten
men wir durch Almgelände auf dem              beantwortet!                               Unterkunft wiedertraf. Viele Wanderer
Kühe, ab und zu Schafe, Ziegen oder
Pferde gehalten werden. Und dann
immer wieder der Blick in die Ferne:
im Westen der Alpenhauptkamm nir-
gends unter 3.000 m mit seinen ver-
gletscherten Gipfeln an der italie-
nisch/französischen Grenze, im Osten
der Blick in die tiefen Täler, die sich zur
nahen Poebene (Turin auf 240 m) öff-
nen.
Nach genüsslicher Rast am höchsten
Punkt der Etappe stand dann wieder
der Abstieg ins Tal an, gespannt auf
das nächste Etappenziel. Die posta

                                                                                         Etappenunterkunft im Santuario di Prascondu

                                                                                         waren jetzt im Spätsommer allerdings
                                                                                         nicht unterwegs, die Etappenunter-
                                                                                         künfte haben ja auch nur wenig Kapa-
                                                                                         zität, oft nur acht bis zehn Betten.
                                                                                         Ganz herzlichen Dank an Erich und
                                                                                         Oli, die uns in diese Welt geführt ha-
                                                                                         ben. Wir sind mit einer Menge an
                                                                                         Eindrücken und guten Erfahrungen
                                                                                         heimgekommen!
                                                                                                  Text und Bilder: Peter Brauchle

                                                Touren-Kurzbeschreibung

                                                Leitung       Erich Talmon-Gros, Oliver Prochazka-Speidel
Das Geisterdorf Cappelle bei Noasca
                                                Gebiet        Grajische Alpen, Piemont, Italien
tappas boten allerhand Überraschun-             Anreise       Flixbus / Zug (Flixbus war billig / Zug war zuverlässig und bequemer)
gen: vom alten Schulhaus über Klos-             Start         Quincinetto im Aostatal
teranlage bis Restaurant mit ma-                Ziel          Susa, Hauptort des Susatales
rodem Charme oder Haus am See mit               Auf/ab        11.000 Hm
esoterischem Touch – jeden Abend
                                                Info          www.gtaweb.de
anders. Die Aussicht auf ein baldiges
                                                Führer        Werner Bätzing, GTA Grande Traversata delle Alpi, Teil 1, Rotpunkt-
Tagesziel war auch die Zeit für Chris                         verlag
und Oli, neben dem Weg nach Pilzen                            Ergänzend: Rother Wanderführer, Kürschner/Haas, GTA Grande
Ausschau zu halten. Im Tal hieß es                            Traversata delle Alpi
dann, dem Koch auf Italienisch klar zu

                                                                                                                                       9
Auf dem Sentiero Roma
Packen wir’s? Wir wussten nicht so       Wie auf allen Hütten genossen wir          Für den Weiterweg zum Rifugio Allievi
genau, was uns erwartet, als wir         das abwechslungsreiche dreigängige         hatten wir drei Pässe mit teils sehr
(Karl, Eva, Elisabeth, Inge, Franz und   Halbpensionsmenü, während das Früh-        steilen und ausgesetzten Passagen
Daniel) am Sonntag früh losfuhren        stück doch fast immer sehr spärlich        zu überwinden sowie dazwischen
Richtung Novate Mezzola nördlich         ausfiel. Italien eben. Manche hatten        jede Menge verblocktes Gelände. Bei
des Comer Sees. Staufrei kamen           sich darauf eingestellt und ein gan-       großer Gastfreundlichkeit und bestem
wir um die Mittagszeit an und frisch     zes Vollkornbrot dabei, andere ver-        Essen konnten wir uns dann entspan-
gestärkt vom mitgebrachten Kuchen        brachten ein Fastenwoche.                  nen.
ließen wir aufgrund der guten Wetter-
                                         Am Montag kam für uns die erste ech-       Die Königsetappe, der anspruchsvoll-
prognose gleich die meisten Regen-
                                         te Herausforderung: der lange klet-        ste Teil der Tour, stand am Mittwoch
hosen und Handschuhe im Bus. Dass
                                         tersteigähnliche Übergang über den         an. Noch vor dem Frühstück stieg der
wir fast alle unsere Stöcke mitnah-
                                         Passo del Barbacan. Bei der wohlver-       Nebel aus dem Tal auf, und wir star-
men erwies sich im Rückblick als über-
                                         dienten Mittagspause machten uns           teten bei Nieselregen. Die Luft hatte
flüssig: im größtenteils verblockten
                                         einige Schafe vehement das Essen           abgekühlt, die rutschigen Steine und
Gelände waren sie ebenso hinderlich
                                         streitig und ließen uns vorzeitig wie-     die Nebelschwaden erschwerten den
wie an den vielen meist mit Ketten ge-
                                         der aufbrechen, und zügig ging’s zum       Aufstieg zum Passo Val Torrone, der
sicherten klettersteigähnlichen Über-
                                         Rifugio Gianetti, ideal gelegen als        Weiterweg war nicht immer leicht zu
gängen. Hier war der Einsatz beider
                                         Ausgangspunkt für Klettertouren u.a.       finden. Wir querten das erste Schnee-
Hände und das Ausbalancieren beim
                                         zum Pizzo Badile und daher überfüllt       feld mit Gletscherrest und kletterten
Springen von Block zu Block gefragt.
                                         mit redseligen, teils erst mitten in der   über eine mit Ketten gesicherte Steil-
Nach schweißtreibendem Aufstieg          Nacht einlaufenden Italienern.             stufe zum Passo Cameraccio, der uns
durch sonnendurchflutete Felswände                                                   bei aufgerissener Wolkendecke und
über 2000 Treppenstufen freuten                                                     starkem Wind mit einem grandiosen
wir uns über eine kurze Trinkpause in                                               Ausblick auf den Monte Disgracia
Codera. Der restliche Aufstieg über                                                 begrüßte. Weiter über immer größer
Schotterpisten, immer wieder entge-                                                 werdende Blöcke belohnten wir uns
genkommenden Mopeds und Quads                                                       auf dem Bivaco Kima mit Espresso
ausweichend, war mühsam, und wir                                                    und Tee aus selbst gesammelten
waren alle erleichtert, als wir gegen                                               Kräutern, bevor wir den letzten Auf-
18 Uhr nach 1.300 m Aufstieg am                                                     stieg zur Bocchetta Roma, dem na-
Rifugio Brasca ankamen, einer sehr                                                  mensgebenden Pass, in Angriff nah-
einfachen, aber schön gelegenen Hüt-                                                men. Zuvor half uns Karl mit seinem
te, auf der zwei spielende Hunde für                                                mitgenommenen Seil über die letzten
Überraschungen sorgten.                                                             Meter eines vereisten Schneefeldes.

10
Nach einer wenig erholsamen Nacht                                  Von der in jeder Hinsicht angeneh-
(die Betten glichen Hängematten)                                   men Hütte Palu ging es am nächsten
auf dem Rifugio Ponti brachen wir                                  Morgen auf kurzem Weg zur Seilbahn
bei wolkenlosem Himmel zur letzten                                 nach Chiesa, die Rückfahrt mit Bus,
Etappe des Sentiero Roma auf. Über                                 Zug und unserem Bus zog sich bis
den Passo di Cima Rossa zum Rifugio                                22 Uhr hin, als wir endlich wieder in
Bosio – Luxus pur: ein Zimmer für uns                              Tübingen waren. Müde, aber erfüllt
mit „Dachterrasse”, Blick auf das idyl-                            von wunderschönen Eindrücken.
lische Val Airale mit Badestellen im
                                                                                                  Text: Inge Belzner
mäandernden Bach und nach Abzug
                                                                                              Bilder: Karl Leonhardt
der Tagestouristen Ruhe und kuli-
narische Highlights.
Die eingeplanten zwei Puffertage
nutzten wir, um zwei Etappen auf
der Alta Via del Valmalenco zu ge-
hen. Abstieg über Almen, grüne Mat-
ten und dichte Wälder nach Chiesa
in Valmalenco, von Chiareggio zum
freundlichen Rifugio Longoni, vorbei
an rauschenden Wasserfällen, die zwi-
schen riesigen Felsblöcken zu Tale
stürzten: ein Panorama wie in Nor-
wegen. Wir hatten Glück, die an-
gekündigte Gewitterfront zog in der
Nacht durch und der Samstag begann
trocken. Deshalb wagten wir den
(rucksackfreien) Aufstieg zum Sasso
Nero, von wo wir trotz dichter Be-
wölkung und Nebelschwaden einen
Blick auf zwei der berühmten Bernina-
gletscher erhaschen konnten.

                                                                                                                           Mit Direktbank und
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www.B12-tuebingen.de

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Öffnungszeiten
 Montag               09:30 – 23:00 Uhr
 Dienstag             09:30 – 23:00 Uhr
 Mittwoch             08:30 – 23:00 Uhr
 Donnerstag           12:30 – 23:00 Uhr
 Freitag              09:30 – 23:00 Uhr
 Samstag              10:00 – 22:00 Uhr
 Sonn- und Feiertag   10:00 – 21:30 Uhr
Kursprogramm
               Bouldern im B12                              Gemeinsam als Familie Bouldern                                              Bouldern
               Einstieg/Grundkurs                           und Klettern im B12 Eltern-Kind Kurs                                        Fortgeschrittenenkurs
               Der Kurs richtet sich an Erwachsene und      Im Kurs erfahren Eltern und ihre Kinder die Basics für das                  Du bewegst Dich im weißen Parcours oder
               Jugendliche ab 14 J.                         Bouldern und Seilklettern im B12.                                           kletterst im 5./6. Grad? Du möchtest gerne die
                                                                                                                                        blauen Boulder klettern oder den 7. Grad, aber
               Dauer: 2 Stunden                             Dauer: 2 Termine à 2 Std. (max. 1 Kind/Erw.)
                                                                                                                                        dir fehlt die richtige Bewegungstechnik, dann
               Preis: 20,00 € zzgl. Eintritt                Preis: Erw.: 50,00 € / Kind: 15,00 €
BOULDERN

                                                                                                                                        bist du hier genau richtig!
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                                                                                                                                        Teilnehmerzahl: 4 bis max. 6 Personen
               Boulderführerschein                                                                                                      Preis:          DAV-Mitglieder 70,00 €
               für Kinder von 11 bis 14 Jahren                                                                                                          Nichtmitglieder 80,00 €
                                                                                                                                                        zzgl. Eintritt
               Das Angebot richtet sich an motivierte Kinder ab 11 Jahren, welche
               das B12 regelmässig alleine zum Bouldern nutzen möchten und die in
               der Lage sind, Gefahren in einer Boulderhalle richtig einzuschätzen.
               Dauer: 2 Termine à 2 Std.
               Preis: 45,00 €

                Seilklettern "Toprope"                                                                   „Update Sicherungstechnik“
                Einstieg/Grundkurs                                                                       Individualkurs
                Der Einstiegs-/Grundkurs "Toprope" richtet sich an                                       =Wie funktionieren die neuen Sicherungsgeräte?
                Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren.                                                 =!#3.533$'+&'2'&+'/5/)$'#%*4'47'2&'/
                                                                                                         =4+..4.'+//04'/3+4:4.'+/524
                Ziel:  Erwerb DAV Zertifikat „Toprope“
                                                                                                         Der Kurs vermittelt den aktuellen Stand der Sicherungsmethoden
                Dauer: 3 Termine à 2 Std.                                                                in der Kletterhalle!
                Preis: DAV-Mitglieder 60,00 € / Nichtmitglieder 70,00 € zzgl. Eintritt
KLETTERN

                                                                                                         Voraussetzung: Sicherungsgrundkenntnisse
                                                                                                         Inhalt:         Anseilmethoden (Achter/Bulin),
               Seilklettern „Vorstieg“                                                                                   Sichern mit aktuellen Sicherungsgeräten.
               Fortgeschrittenenkurs                                                                     Dauer:          1,5 Stunden

               Für fortgeschrittene Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren (Topropesicherung            Teilnehmer: bis zu 2 Personen
               sollte beherrscht werden, z.B. DAV Zertifikat „Toprope“ sowie sicheres Klettern im         Preis:          50,00 € für max. 2 Personen
               5. Grad)                                                                                                  inkl. Eintritt
               Inhalt: Klettern im Vorstieg, sicheres Sichern im Vorstieg, Verhalten beim Sturz,
                       erweiterte Klettertechnik.
               Ziel:  Erwerb DAV Zertifikat „Vorstieg“
               Dauer: 3 Termine à 2 Std.
               Preis: DAV-Mitglieder 60,00 € / Nichtmitglieder 70,00 € zzgl. Eintritt

                 Expertentraining mit                                                                             Klettersteigtraining
                 „Shorty“ Tauporn Spezialkurs
                                                                                                   SONSTIGES

                                                                                                                max. 3 Personen
                                                                                                                Preis: 40,00 € / Stunde
SPEZIALKURSE

                 Der ehemaligen Weltcup Teilnehmer und Vizeweltmeister „Shorty“ Tauporn
                 bietet exklusiv für das B12 Trainingsseminare und Workshops rund ums
                 Bouldern und Seilklettern an.
                 Die einzelnen Themen und Termine findet
                 ihr auf www.b12-tuebingen.de
                 Teilnehmerzahl: 4 bis max. 6 Personen
                 Dauer/Preis:    Abhängig vom Kursinhalt

                                                                                                                                                         n.de
                                                                                                                                   1 2 - T u  ebinge
                                                                                                                               .b                        48 96 30
                                                                                                             d In fos: www                 Te l. 07071/9
                                                                                                         e un                     e od e r
                                                                                                   Termin        b12-tue
                                                                                                                         bingen.d
                                                                                                                       rse@         edarf vo   iB
                                                                                                                                                      estellt!
                                                                                                                                               n uns g rden!
                                                                                                                                                      e        w
                                                                                                               ung: ku                  wird be ns ausgeliehen
                                                                                                    Anmeld                      gsgerät
                                                                                                                 u n d S icherun e können bei u
                                                                                                             urt               urs
                                                                                                     Kletterg huhe für die K
                                                                                                              c
                                                                                                     Kletters
Neue Ideen – neue Partnerschaften

Im Rahmen ihres breiten Aufgaben-
feldes hat die Sektion bei den zahl-
reichen Kontakten mit Firmen be-                                                 Gemeinsam
reits verschiedene Werbeverträge.
Um diese wirtschaftlichen Möglich-
keiten zu optimieren, wurde Heike
                                                                                 Berge erleben!
Schmid als neue Ansprechpartnerin
                                                                                 Wir unterstützen die Sektion Tübingen
im DAV-Team mit dem ema Spon-                                                            des Deutschen Alpenvereins
soring beauftragt. Sie hat schon lang-
jährige Erfahrung auf diesem Gebiet
und entwickelt Konzepte, wie Spon-
soring auch Vereinen einen Mehr-
wert bringt. Wie können zwischen
Unternehmen und der Sektion gute
und effektive Partnerschaften ent-
stehen? In enger Abstimmung mit
                                                                                             www.dav-tuebingen.de
Matthias Lustig, Geschäftsführer,
und dem Vorstand der Sektion hat          forderungen und Vorstellungen an
sie in den vergangenen Monaten ein        Sponsoring hat. Diese Individuali-
neues Werbe- und Sponsoringkon-           tät drückt sich in unterschiedlichen
zept entwickelt, über das wir hier kurz   „Sponsoring-Paketen“ aus, die dann
berichten wollen.                         persönlich besprochen und angepasst
                                          werden können.
Was wünschen sich die Tübinger
                                          Ihre Ansprechpartner
Unternehmen?
                                          in der Geschäftsstelle:
Um das herauszufinden, wurden Un-
ternehmen aus Tübingen direkt be-
fragt. Wichtig ist es den Befragten,
einen tatsächlichen Mehrwert beim
Sponsoring-Engagement zu erken-
nen. Insbesondere sollte die Partner-
schaft auf folgende Ziele eingehen:                                                                  Matthias Lustig
Ŀ   Kundenbindung                                                                                   Geschäftsführer
                                                                                    matthias.lustig@dav-tuebingen.de
Ŀ   Neukundengewinnung
Ŀ   Bekanntheitsgrad steigern und
     Imagepflege                           Heike Schmid
                                          Marketing
Weiterhin bestätigte die Umfrage,         marketing@dav-tuebingen.de
dass jedes Unternehmen eigene An-         0176 668 337 74

 DAV Sektion Tübingen – die angebotenen Sponsoring-Pakete:
 „Jugendförderer”                    „Gipfelstürmer”                              „Seilschaft”

 Ŀ Titel: Offizieller Förderer              Ŀ Leistungen Paket                    Ŀ Leistungen Paket
 Ŀ Vorteilsaktionen für Kunden und           „Jugendförderer”                       „Gipfelstürmer”
    Mitarbeiter                               + Logopräsenz                          + Banner im B12
 Ŀ Namentliche Erwähnung im                  + Homepage                             + ein Newsbeitrag (Homepage
    Vereinsheft                               + Printmedien                            und Facebook)
                                              + Partnerübersicht                     + Präsentationsstand/Vortrag
 Ŀ Förderung aller Vereinsaktivi-
                                              + Auslage von Flyern                   + Einladung zu Partnertreffen
    täten der Jugend
                                              + Begrüßung auf Homepage und           + eine Aktion nach Absprache
 Ŀ Guthaben für Kunden oder
                                                Vereinsheft                          + 10% Rabatt auf Anzeige
    Mitarbeiter

14
Was sagen die Gesprächspartner
zum Ergebnis?
In einem ersten Schritt wurde das
Konzept im Dezember nun also den
ersten Unternehmen vorgestellt und
                                                                           Reusch
die neu gestaltete Sponsorenmappe
präsentiert.                                                               Raumausstattung GmbH
Das Feedback zeigt, dass sich die Be-                                      Unter dem Holz 27
mühungen im vergangenen Jahr ge-                                           72072 Tübingen
lohnt haben. So äußerte sich bspw.
der Geschäftsführer von Friedrich
                                                                           Telefon (0 70 71) 3 19 13
Schmid Holzbau, omas Federsel,                                            Telefax (0 70 71) 7 87 70
der die beiden vergangenen Jahre mit                                       info@reusch-tuebingen.de
seinen Leuten auf der Tübinger Hütte
                                                                           www.reusch-tuebingen.de
aktiv war und auch für den kommen-
den Bauabschnitt 2018 wieder fest
eingeplant ist:
„Es ist interessant, bei der Erstellung

                                          Wer checkt, kann sparen!
eines solchen Konzepts mitwirken zu
dürfen und hat mir Spaß gemacht.
Durch persönliche Gespräche und in-
dividuell wählbare Leistungen kann
ich das raussuchen, was für unseren
                                          Jetzt Heizkosten drastisch senken –
Betrieb am besten passt.“                 mit dem Gebäude-Energie-Spar-Check
Das Sponsoring Team freut sich auf
die weiteren Gespräche in 2018 und
hält Euch weiterhin auf dem Laufen-
den.

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                                          lich zu allen Modernisierungsoptionen und dem umfassenden
                                          Angebot an Viessmann Heizsystemen.

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Unsere Sektion auf dem Tübinger Weihnachts-
markt – eine gelungene Aktion!
Auf dem Tübinger Weihnachtsmarkt         worden war, schnellte der Verkauf ras-
2017 waren wir mit einem Stand           ant in die Höhe, und die letzte Schicht
direkt vor unserer Geschäftsstelle       am Samstagabend kam dadurch
vertreten.                               ganz schön ins Rödeln. Am Sonntag
Das Angebot bestand aus Glühwein         musste sogar nochmals Glühwein
und alkoholfreiem Punsch, Honig aus      nachgeliefert werden, vielen Dank
Tübingen und Käse von der Alpe Gar-      dem Weinhaus Schmid!
nera aus dem Montafon, den direkten      In den ruhigeren Schichten gab es
Nachbarn unserer Tübinger Hütte.         sehr viele Gespräche, unser Stand und
Die Marktbesucher konnten sich bei       unsere Sektion stießen auf großes In-
uns außerdem über unsere Sektion         teresse. Die einzigartige Kombination
mit ihrem vielfältigen Angebot und       von Käse, Honig und Glühwein kam
über den Stand der Baumaßnahmen          beim Publikum sehr gut an.
auf der Tübinger Hütte informieren.      Es war außerdem ein sehr schöner
Der Erlös soll „Tübingens höchster       Treffpunkt für alle Vereinsmitglieder,
Baustelle“, also der Tübinger Hütte      viele kamen und hatten einen netten
zugutekommen.                            Plausch miteinander bei einer Tasse
Unser neu gestaltetes Schaufenster       unseres guten Glühweines vom Win-
bot dabei die perfekte Kulisse für       zer. So erzählte ein älteres Mitglied
unseren Weihnachtsmarktstand, das        lebhaft, wie er in den siebziger Jahren
beleuchtete Bild vom Weissmies-          das Gipfelkreuz auf der westlichen
Südostgrat zog sehr viele Leute an       Plattenspitze montiert hat und das
und bot die Basis für viele Gespräche,   als Arbeitszeit von seinem Chef an-
daher an dieser Stelle auch herzlichen   gerechnet bekam. Alles musste zu
Dank für diese tolle Umsetzung!          Fuß hinaufgetragen werden.
Mit insgesamt 30 sehr engagierten        Also, alles in allem war das Ganze
und hochmotivierten Helferinnen und      eine runde Sache, und alle Helfer und
Helfern, von denen auch einige meh-      Helferinnen wollen auch im nächsten
rere Schichten am Stand geholfen         Jahr wieder dabei sein!
haben, waren wir drei Tage in vollem     Somit möchte ich mich im Namen der
Einsatz und hatten zusammen einen        Sektion nochmals herzlich bei allen
riesen Spaß!                             bedanken, die mich so tatkräftig und
Der Stand lebte von der guten Stim-      kreativ unterstützt haben.
mung und den tollen Ideen, die z.T.
                                         Vielen Dank auch an alle, die uns mit
auch noch kurzfristig umgesetzt wur-
                                         dem Kauf unserer angebotenen Wa-
den. So boten wir unseren Glühwein
                                         ren unterstützt haben und mit ihren
aus vorgewärmten Tassen an, was
                                         Gesprächen zu der tollen Stimmung
von den Kunden begeistert angenom-
                                         beigetragen haben.
men wurde. Nachdem ein neues,
weithin sichtbares Schild gebastelt                            Text: Bärbel Frey
und am Dach des Standes angebracht        Bilder: Bärbel Frey und Hans Reibold

16
DAV
Seniorenwandern
Zwölfmal im Jahr lädt der DAV Sektion Tübingen – auch
über die örtliche Presse – zum Seniorenwandern am zwei-
ten Donnerstag eines jeden Monats ein. Nach wie vor
finden die Wanderungen in die nähere Umgebung regen
Zuspruch. Organisatorisch sind die Wanderungen aber kein
Selbstläufer. Den aktiven Wanderfreundinnen gelingt es
immer wieder, zusätzliche Teilnehmer zu finden, die Wan-
derungen ausarbeiten, vorwandern und führen. Ihnen allen
gebührt Dank.

Die Juliwanderung mit dem Ziel Wei-
tenburg soll exemplarisch für die Wan-
deraktivitäten der Senioren beschrie-
ben werden.
Mit dem Zug geht es von Tübingen
nach Bieringen, wo sich beim hohen
Zugausstieg die wahrscheinlich größ-
te Herausforderung für die 25 Wan-
derfreunde stellte.
Bei angenehmen Sommertempera-
turen führt der Weg durch die Talaue
des Neckars zum ersten Haltepunkt,
dem steinernen Geschichtsgarten in
Bieringen.
Acht ehemalige Grenzsteine geben
ein beredtes Zeugnis von der Vielfalt
des ritterschaftlichen Bieringen, das
heute mit seinen rund 650 Einwoh-
nern ein Teilort Rottenburgs ist.          frischung auf der Restaurant-Terrasse    bei kühlen Getränken und einer reich-
                                           der Weitenburg mit lohnender Aus-        haltigen Speisekarte Gelegenheit, die
Nach Verlassen der geschlossenen
                                           sicht doch erwartungsvoll zurückge-      erlebte Wanderung Revue passieren
Ortschaft mündet der bislang befes-
                                           legt werden.                             zu lassen.
tigte Weg in einen grasbewachsenen
Pfad, der durch ein verwunschenes          Die spannende Historie der Weiten-       Zur Bushaltestelle Sulzau sind es nur
Gartengebiet an den waldbestande-          burg reicht vom mittelalterlichen Le-    wenige Meter über die Straße, denn
nen Steilhang des Neckars führt. Auf       hen über Raubritter bis zur heutigen     für die Rückreise müssen wir bis Rot-
jetzt geschottertem Weg geht es ste-       Nutzung durch Hotellerie und Gastro-     tenburg den Bus nehmen, da es von
tig ansteigend zur Weitenburg. Der         nomie. Als weit sichtbare Landmarke      Sulzau keine direkte Bahnanbindung
Abzweig zur Ruine Siegburg bietet          mit dem auffälligen Turm im Tudorstil     nach Tübingen gibt, obwohl von 1862
sich als Verschnaufpause an.               und dessen gotischen Fenstern, der       bis 1864 Sulzau zwei Jahre lang Ar-
                                           Plattform, den Zinnen, thront sie hoch   beiter beherbergte, die einen 493 m
Von der ehemaligen Burganlage, die
                                           über dem Neckartal. Schloss Lichten-     langen Bahntunnel durch den Gleit-
im 11. Jahrhundert gebaut wurde und
                                           stein und Burg Hohenzollern lassen       hang des Neckars trieben. Jene Jah-
nach einem Bruderzwist der Herren
                                           grüßen.                                  re sollen in dem heute beschaulichen
von Siegburg gleich wieder verfiel,
                                                                                    Sulzau eine wilde Zeit gewesen sein.
sind nur noch ein Mauerrest und der        Mit dem Portal des Quirin von Hön-
                                                                                    Übertretungen der Polizeistunde mit
Burggraben erhalten. Man glaubt,           stett beherbergt das Schloss am öst-
                                                                                    ausgedehnten Wirtshausbesuchen wa-
dass Steine der Burg zum Bau des           lichen Seitenflügel ein frühbarockes
                                                                                    ren an der Tagesordnung. Auch die
nahe gelegenen Schlosses Weiten-           Tor, über dessen Giebel die Initialen
                                                                                    Zahl der „ledigen Geburten“ soll be-
burg verwendet wurden.                     seines Bauherrn kunstvoll eingearbei-
                                                                                    trächtlich gewesen sein.
                                           tet sind.
Der weitere rund zwei Kilometer lan-
                                                                                    Von Rottenburg bringt uns die Kultur-
ge, auch relativ steile Anstieg zur Wei-   Der etwa zwei Kilometer lange „Ab-
                                                                                    bahn nach Tübingen zurück.
tenburg findet auf schattigem Wege          stieg“ endet in Sulzau im Clubrestau-
statt, sodass die etwa 200 Hm von          rant des Golfclubs. „Genuss am Fluss“                           Hans Vöhringer
der Talsohle des Neckars bis zur Er-       bietet auf der sommerlichen Terrasse                   Bilder: Kathrin Boehme

                                                                                                                      17
mit der Bezirksgruppe
                                                                                   Hechingen

     Auf Hochtour
     von Hütte zu Hütte
     im Ötztal

Mit der DAV Bezirksgruppe Hechingen     Spektakulär, auf einem Felsriegel über    Am nächsten Tag war der Abmarsch
ging es Anfang August für fünf Tage     dem Gepatschferner, oberhalb des          um 4:30 Uhr.
erneut auf Hochtouren ins Ötztal.       Gletscherbruches liegt diese wildro-      Über den großen Vernagtferner ging
                                        mantische Hütte auf 2.731 m.              es zum Nordgrat der Petersenspit-
Die Anreise führte über das Pitztal,
                                        Empfangen wurden wir von zwei             ze auf 3.484 m. Danach gelangten wir
von wo aus die sechs Bergsteiger von
                                        Journalisten des bayrischen Rund-         über den Taschachferner zu unserem
Mittelberg in zweieinhalb Stunden
                                        funks, die unter anderem auch die         großen Ziel, Tirols höchstem Berg,
zum Ziel unserer ersten Übernach-
                                        Filmbeiträge für die Fernsehsendung       der 3.770 m hoch gelegen Wildspitze.
tung, dem Taschachhaus, aufstie-
                                        „bergauf-bergab” machen.                  Umgeben von den eindrucksvollsten
gen.
                                        Die Journalisten stellten sich der Auf-   Gipfeln genossen wir bei strahlendem
Der Wetterbericht sagte gutes Wet-      gabe, die Hütte für eine gewisse Zeit     Sonnenschein die herrliche Aussicht.
ter voraus. So ging es am nächsten      allein zu bewirten und einen Beitrag      Ziemlich steil ging dann der Abstieg
Tag um 4:45 Uhr mit unserem Hoch-       über die Bergsteiger zu machen, die       zum Taschachferner, wo unser Ziel,
tourenleiter Gerhard Huber los.         in dieser ursprünglichen Hütte über       wie am ersten Tag, das Taschach-
                                        ihre Gletschertouren zu berichten         haus war.
Wir wanderten über die hintere Öl-
grubenspitze. Dann zum Wannetjoch       wussten.                                  Am letzten Tag machen wir uns auf
über den Wannetferner über unweg-       Am dritten Tag ging es dann etwas         den Abstieg ins Pitztal und schwärm-
sames Gelände zum Vernagtferner.        gemütlicher über den großen Ver-          ten während der Rückfahrt nach
Das Ziel des Tages, die Rauhekopf-      nagtferner am Brandenburger Haus          Hechingen von diesen eindrucksvollen
hütte, erreichten wir gegen Spätnach-   vorbei auf den Fluchtkogel und über       Touren bei herrlichem Bergwetter.
mittag.                                 den Gletscher zur Vernagthütte.                    Text und Bild: Angela Stöck

18
Klettern                                  mit über 5000 Kletterrouten zwischen
                                          Pottenstein und Doos unterwegs. Es
im Frankenjura                            wurden Touren an der Jubiläumswand,
                                          dem Frankenzirkus, der Aufseßtaler
Klettersportler der Bezirksgruppe He-
                                          Südwand, der Sonnwendwand und an
chingen waren vier Tage in dem wohl
                                          der Tücherfelders Campingplatzwand
größten Klettergebiet Deutschlands
                                          bis an die körperlichen Grenzen ge-
                                          klettert.
                                                  Text und Bild: Gerhard Huber

                                          Klettern
                                          in Finale/Ligurien
                                          Klettersportler der Bezirksgruppe He-
                                          chingen besuchten eines der Top-Klet-
                                          tergebiete in Europa im italienischen
                                                                                   „Highlight“ in einer der Klettertouren
                                          Finale/Ligurien.
                                                                                   der seltenen europäischen Hornotter
                                          Neun Tage Klettern im rauen Mittel-      zu begegnen, die es dann vorzog,
                                          meerkalk, wo jeder der Teilnehmer        sich in ihre Höhle zurückzuziehen.
                                          bald an seine persönlichen Kletter-
                                                                                   Jeder Klettertag wurde ausgiebig ita-
                                          grenzen kam. Am Fels sind nicht nur
                                                                                   lienisch mit Espresso, Gelato, Pizza,
                                          Kletterer zu finden, sondern auch
                                                                                   Pasta, Vino und Grappa beendet.
                                          Skorpione, Schlangen und Hornissen.
                                          So war es für einen der Teilnehmer ein           Text und Bild: Gerhard Huber

Eiskurs und Hochtour im Ötztal
Früh am Sonntagmorgen startete die        auf einer Hochtour in die Praxis um-     mit wundervollen Ausblicken ging es
sechsköpfige Gruppe Richtung Südti-        setzen konnten. Über unwegsames          auf dem Normalweg zurück über das
rol. Am Reschen vorbei fuhren wir ins     Gelände, über Moränen und dann am        Hintereisjoch und von dort über den
Langtauferer Tal bis hinauf nach Me-      Gletscher mit anstrengender Spurar-      Langtauferer Ferner.
lag, von wo wir zur Weißkugelhütte,       beit durch den weichen und teilweise     Mit wunderschönen Eindrücken, viel
unserer Unterkunft für die nächsten       sehr tiefen Schnee, ging es auf den      Gelerntem und nach anstrengenden
Tage, wanderten.                          äußeren Bärenbartkogel auf 3.423 m,      Touren ging es am späten Nachmit-
Nach dem Zimmerbezug ging es mit          wo wir das Gipfelglück bei herrlichem    tag zurück nach Hechingen.
unserem Hochtourenleiter Gerhard          Sonnenschein genossen. Da hatten
                                                                                   Fazit unserer Bergsteiger: Lieber Ger-
Huber auch schon Richtung Gletscher,      wir am Abend unser 3-Gänge-Menü,
                                                                                   hard, wir freuen uns auf die nächste
um mit Steigeisen und Pickel die rich-    zubereitet von unserem Koch auf der
                                                                                   Hochtour mit dir.
tige Technik in unterschiedlichem Ge-     Hütte, mehr als verdient.
                                                                                             Text und Bild: Angela Stöck
lände zu erlernen.                        Am nächsten Tag ging es Richtung
Ausruhen auf der Hütte war aber           Weißseespitze, an dem die Sonne das
noch nicht angesagt. Mit ausführli-       Eis am Gletscher buchstäblich zum
cher eorie und Praxis erfuhren wir       Schmelzen brachte und wir dann bei
an den folgenden Abenden noch viel        der Rückkehr zur Weißkugelhütte den
über Karte und Orientierung sowie         großen Durst stillen konnten.
über Wetterkunde.
                                          Am letzten Tag starteten wir um 4:30
Am nächsten Morgen ging es dann           Uhr zu unserem großen Ziel des Eiskur-
wieder Richtung Gletscher, wo wir das     ses, der 3.768 m hoch gelegenen Weiß-
Gehen in einer Seilschaft, die Fixseil-   kugel. Unser Aufstieg ging vom Weiß-
technik und die Spaltenbergung aus-       kugeljoch über den Ostpfeiler, wo wir
giebig übten.                             bereits am frühen Morgen den Gipfel
Bald aufstehen hieß es am dritten         erreichten. Nach einer Stunde Rast
Tag, an dem wir dann unser Erlerntes      bei Traumwetter und guter Fernsicht

                                                                                                                      19
Bike & Hike in Südtirol

Sonne, Trails, Natur. Das erwarteten      5 km an den Kalterer See zum Start-      auf eine sehr aggressive Karbonar-
wir fünf für die nächsten sechs Touren-   punkt. Die Wanderung führte durch        bzw. Zornnatter gestoßen sind. Nach-
tage. An einem frühen Sonntagmor-         die Rastenbachklamm, ein eindrucks-      dem sie dann endlich den Pfad für uns
gen im Mai 2017 wurden die Räder          volles Naturdenkmal mit Wasserfällen     freigegeben hatte und sich auf den
auf den DAV-Anhänger gepackt, und         und Wasserbecken, mit efeubewach-        nächsten überhängenden Baum hoch-
schon ging es los nach Auer beim Kal-     senen Bäumen und einer urwaldähnli-      schlängelte, waren wir heilfroh, als
terer See.                                chen Vegetation. Weiter ging es durch    wir den Naturpfad hinter uns lassen
Dort angekommen, fuhren wir auf           alte Kiefern- und Kastanienwälder, mit   konnten (14 km, 700 Hm).
einer kleinen Bike-Eingewöhnungs-         einer Cappuccino-Pause in Söll und
                                                                                   Die Bike-Königstour auf das Trudner
tour Richtung Bozen und dann mit          auf dem Naturlehrpfad um den Söller
                                                                                   Horn begann mit einer angenehmen
mäßiger Steigung nach Eppan, um auf       Berg.
                                                                                   Steigung auf der ehemaligen Fleims-
teilweise wurzeligen und schmalen         Die submediterranen Wälder mit Flaum-    tal-Bahntrasse, durch Tunnels, dichten
Waldwegen die Montiggler Seen zu          eichen, Mannaeschen und Hopfen-          Laubwald, über schöne bunte Wie-
erreichen. Über leichte Trails durchs     buchen begeisterten uns ebenso wie       sen und mit herrlichem Blick auf die
Frühlingstal zeigte sich schon bald       die schmalen Pfade mit den überhän-      Texelgruppe. Die ersten 17 km und
Kaltern und der Kalterer See. Um den      genden efeubewachsenen Bäumen.           950 Hm ging es mit leichter Steigung
See herum und durch Apfelplanta-          Interessante Informationen lieferten     auf der im Jahr 1916 von russischen
gen kamen wir zurück zum Hotel, wo        die Schautafeln über die Tier- und       Kriegsgefangenen erbauten Strecke
schon das Abendessen auf uns war-         Pflanzenwelt. Informationen zu den        nach Truden.
tete.                                     dort lebenden Schlangen waren zwar
                                                                                   Irgendwann folgte dann auch die am
Am zweiten Tag war Wandern ange-          interessant, aber nicht so wichtig –
                                                                                   Vorabend angekündigte „Rampe“ von
sagt. Mit dem Rad ging es die ersten      dachten wir, bis wir dann kurz darauf
                                                                                   6 km mit teilweise 15% Steigung über
                                                                                   die letzten 700 Hm. Hier zeigte sich
                                                                                   die unterschiedliche Kondition der Teil-
                                                                                   nehmer: der eine radelte entspannt,
                                                                                   während ein anderer die noch fahren-
                                                                                   den Radler schiebend überholte.
                                                                                   Auf der Hornalm wurden dann Hunger
                                                                                   und Durst gestillt und die tolle Aus-
                                                                                   sicht auf Rosengarten und Latemar
                                                                                   genossen.
                                                                                   Noch ein kurzer Anstieg durch den
                                                                                   Wald, und schon waren wir auf der an-
                                                                                   deren Seite mit Blick auf Königsspit-
Eine der schönen Cappucino-Pausen

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