Heimische Früchte und wilde Kräuter - Biologische Vielfalt und Ernährung im Kinder-Garten - Kinder ...

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Heimische Früchte und wilde Kräuter - Biologische Vielfalt und Ernährung im Kinder-Garten - Kinder ...
Heimische Früchte und wilde Kräuter

Biologische Vielfalt und Ernährung im Kinder-Garten
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Das Netzwerk

•     Das Ziel: 200 und mehr Botschafter für die Biologische
      Vielfalt im Kinder-Garten zu gewinnen
•     Unser Angebot:
•     Plattform zum Ideenaustausch und Netzwerken
•     Workshops zu den Themen Vielfalt im Garten,
      Naturerfahrung und Ernährung
•     Öffentlichkeitsarbeit (Webseite, Pressearbeit & Co.)
•     Ihr Beitrag: Entdeckergeist und Lust auf Mehr

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Das Netzwerk

•     Ihr Ansprechpartner: Forschungsinstitut für
      Biologischen Landbau e.V. (FiBL) in Frankfurt am Main
•     Projektlaufzeit: 2013 bis 2017
•     Förderung durch: Bundesamt für Naturschutz (BfN) und
      Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und
      Reaktorsicherheit (BMUB)
•     Weitere Informationen: www.kinder-garten.de

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Biologische Vielfalt – Vielfalt des Lebens

• Kennen Sie die Berghexe?
                                             © Geyer & Dolek

• Oder den Geflammten Kardinal?

                                               © Obstarche

                                               © Obstarche

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© BLE, Bonn Foto: Thomas Stephan        © Ewald Fröch-Fotolia.com        © BLE, Bonn Foto: Dominic Menzler

Vielfalt der Gene +                       Vielfalt der Arten +             Vielfalt der Lebensräume
= Biologische Vielfalt

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Biologische Vielfalt in Deutschland
             • 48.000 Tierarten (davon: 33.000 Insektenarten)
             • > 10.300 Pflanzenarten
             • > 14.400 Pilzarten
             • > 690 Biotoptypen
             Vorkommen nur in Deutschland: 53 Tier-, 25 Pflanzen- und 9 Pilzarten
             (z.B. Bayerisches Löffelkraut, Moselappolofalter, Badischer Regenwurm, Elbebiber, Harzer
             Alpenspitzmaus etc.)

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Biologische Vielfalt = Netz des Lebens
• Verschiedene Lebewesen und Lebensräume sind
  miteinander verflochten und hängen voneinander
  ab.
• Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe in dem Netz
  und trägt zu einem Gleichgewicht bei.
• Wir Menschen sind Teil des Netzes!
• Biologische Vielfalt bildet unsere               © doris oberfrank-list-Fotolia.com

  Lebensgrundlagen (Ernährung, saubere Luft +
  Wasser, Gesundheit, Erholung + Inspiration
  u.v.m.).

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Biologische Vielfalt ist bedroht –
weltweit und in Deutschland
• Heute verschwinden Arten 100x schneller als                 © frogmo 9-Fotolia.com
  durch das natürliche Artensterben.
• In Deutschland: 36 % der Tierarten, 27 % der
  Farn- und Blütenpflanzen, und 73 % der
  Lebensräume im Bestand gefährdet.
• Ursachen: Zerstörung und Zerschneidung von
                                                     © BLE, Bonn Foto: Dominic Menzler

  Lebensräumen, intensive Landwirtschaft, Eintrag
  von Schadstoffen, Überfischung, Klimawandel etc.

                                                           © industrieblick-Fotolia.com

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Biologische Vielfalt braucht Schutz

• weil sie Lebensgrundlage für den Menschen ist,
• weil sie uns und zukünftigen Generationen
  Entwicklungschancen bietet,
• nicht zuletzt: um ihrer selbst willen.
                                                   © doris oberfrank-list-Fotolia.com
                                                           © doris oberfrank-list-Fotolia.com

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Nutzen von Biologische Vielfalt: Ernährung
• Wildpflanzen waren die Basis des Überlebens der frühzeitlichen Menschen
• durch Zucht von erlesenen Pflanzen entstanden die Nutzpflanzen der heutigen Zeit
• Immer mehr Technologien ermöglichen eine „Optimierung“ der Pflanzensorten
  und somit ein höhere Erträge.

                                                 © INKA-ev.de - Kulturpflanzenvielfalt

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Unterschied Hybridpflanzen und samenfeste Sorten
1. Hybridpflanzen:
• In der Zucht werden bestimmte Eigenschaften erhalten
   (Größe, Farbe, Form), durch die Inzucht von
   „Elternlinien“.
• Das Saatgut aus Inzuchtlinien wird bewusst mit anderen
   gekreuzt, um Hybridsaatgut zu schaffen.
• Diese Hochleistungspflanzen haben dann ein
   einheitliches Aussehen und die gleichen Eigenschaften,
   oder ergeben komplett neue Pflanzenarten.
• Das Saatgut muss jedes Jahr aufs neue gekauft werden
   (!), Hybridpflanzen sind nur bedingt vermehrungsfähig.             © M. Schuppich Fotolia.com
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• Ein großer Teil der in Deutschland gewerblich genutzten       Brombeeren und Himbeeren.
   2.600 Pflanzensorten sind Hybridzüchtungen.
• Die Geschmacksvielfalt leidet.

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Unterschied Hybridpflanzen und samenfeste Sorten
2. Samenfeste Sorten:
• Die Pflanzen haben eine breite genetische Basis.
    Die Bestäubung erfolgt natürlich (durch Insekten
    oder Wind), und es kann immer wieder neues
    Saatgut gewonnen werden.
• Samenfeste Sorten sind besser auf das
    heimatliche Klima und die Region angepasst. Sie
                                                        © Petrina Engelke moment-newyork.de
    sind daher robust und besitzen kulturelle
    Bedeutung.
• Die Sortenvielfalt von samenfesten Sorten ist
    besonders wertvoll für die zukünftige
    Pflanzenzüchtung.
• Besonders im Öko-Landbau kommen samenfeste
    Sorten zum Einsatz.
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Was erwartet Sie heute Nachmittag?
   •   Was ist Biologische Vielfalt?
   •   Kann man Geschmacks(vielfalt) lernen?
   •   Tolle Knollen und alte Gemüsesorten
   •   Kochen und Verkosten
   •   Anregungen zum Weitermachen

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… und fördern Sie mit der Ernährung alle Sinne

5 klassische Sinne
• Sehen – Wahrnehmung mit den Augen,
• Hören – Wahrnehmung mit den Ohren,
• Riechen – Wahrnehmung über die Nase,
• Schmecken – über Zunge und Mund,               © doris
                                                      ©oberfrank-list-Fotolia.com
                                                                     © Klaus-Peter Wilbois
                                                         doris oberfrank-list-Fotolia.com

• Tasten – über Hände, Füße und Haut
Weitere Sinne
• Sprach- und Wortsinn etc.

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Geschmacksvielfalt

 Kann man Geschmacks(vielfalt) lernen?
  • Die Geschmacksprägung beginnt im Mutterleib,
    etwa ab der 8. Woche.
  • Bei Neugeborenen ist der Geschmackssinn der am
    weitesten entwickelte Sinn.
  • Ist ein Geschmack akzeptiert, kann sich dies auf Präferenzen
    oder die Akzeptanz von neuen Geschmacksrichtungen
    auswirken (flavor-flavor-learning).
  • Häufig müssen Lebensmittel mehrmals ausprobiert werden,
     bis der Geschmack akzeptiert wird und als Genuss empfunden wird.
  • Der stetige Kontakt mit einem Lebensmittel kann Geschmacksvorlieben
    prägen (Mere-Exposure-Effect).

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Geschmacksvielfalt

 … deshalb
 • Machen Sie die Kinder neugierig.
 • Bieten Sie Lebensmittel mehrfach an, vor allem in
   Kombination mit beliebten Geschmäckern
   (flavor-flavor-learning).
 • Zeigen Sie die Sortimentsbreite und -tiefe einzelner
   Produktgruppen.
 • Lassen Sie die Kinder das, was sie schmecken beschreiben.
 • Zeigen Sie, dass die Vielfalt der Lebensmittel gut ist (nicht jeder Apfel schmeckt
   gleich).

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Biologische Vielfalt – Kartoffeln

• Die Kartoffel ist ein Nachtschattengewächs und
  mit Auberginen, Paprika und Tomaten verwandt.
• Sie gehört zur den landwirtschaftlichen Kulturen
  und nicht zu den Gemüsen.
• Das Bundessortenamt beschreibt 120
  Kartoffelsorten. Weltweit gibt es ca. 5.000
  Sorten.
• Im ökologischen Anbau ist eine Vielzahl alter
  Kartoffelsorten erhältlich, insbesondere
  samenfeste Sorten.
• Frühreife Sorten werden schon im Juni geerntet,
  spätere bis Oktober, auf jeden Fall vor dem
  ersten Frost.

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Biologische Vielfalt – Kartoffeln

 Inhaltsstoffe pro 100g
 Hauptnährstoffe
 • Kalorien 70 kcal, Kohlenhydrate 14,80 g
 • Eiweiß 2 g und Fett 0,10 g

 Vitamine und Mineralstoffe
 • Eine gekochte Kartoffel ohne Schale enthält 6 mg
     Vitamin C (zum Vergleich eine ungeschälte
     Ofenkartoffel enthält 14 mg), Kalium 443 mg,
 • Eine mittelgroße gekochte und geschälte Kartoffel
     (180 g) enthält ca. 10 mg, d.h. etwa ein Achtel des
     Tagesbedarfs eines Erwachsenen.

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Biologische Vielfalt – Kartoffeln
Vorkeimen und Aussäen
• Im Herbst von der Ernte ein paar mittelgroße, makellose Kartoffeln auswählen.
• Kühl lagern (dunkler Keller).
• Im Frühling, vier Wochen vor dem Auspflanzen vorkeimen.
• Die Kartoffel in eine Kiste legen. Sie brauchen Tageslicht und ca. 10-15 °C (kein
  Sonnenlicht, da sie sonst grün werden). Bei Dunkelheit und zu hohen Temperaturen
  werden die Keime zu lang.
• Die Kiste tagsüber ins Freie stellen, damit die sich
  an die Außentemperaturen gewöhnen.
• Später (April) in die Erde gesetzt, wachsen
  Wurzeln und grüne Blätter.

                                                     Foto: Thomas Stephan, BLE

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Biologische Vielfalt – Pastinake

• Die Pastinake gehört botanisch zur Familie der
  Doldenblütler und ist ein Knollengemüse.
• Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war es das wichtigste
  Gemüse in Deutschland. Von ihrem Platz verdrängt
  wurde sie von Kartoffeln und Möhren.
• Das Fleisch der Pastinake ist weiß, gelb bis
  bräunlich. Der Geschmack ist nussig-süß.
• Die Pastinake ist reich an Vitamin C und Kalium.
• Sie kann wie ein Karottengemüse zubereitet
  werden. Sie eignet sich frittiert, als Chips, als Püree,
  Suppe, Saucengrundlage.

                                                             © Coopzeitung

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Biologische Vielfalt – Rote Bete

• Die Rote Bete gehört zur Familie der
  Gänsefußgewächse und zählt zum Wurzelgemüse
  und Knollengemüse.
• Es existieren eine Reihe unterschiedlicher Sorten,
  die je nach Sorte kugel- bis kegelförmige oder
  abgeflachte Rüben ausbilden.
• Rote Bete ist reich an Vitaminen, Mineralien sowie
  Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Eisen,
  Kupfer und Mangan.
• Leider ist die Rote Rübe auch ein Nitratspeicher.
  Der Nitratgehalt der Rübe unterscheidet sich je nach
  Anbaumethode. Beim biologischen Anbau ist er
  demnach niedriger als beim konventionellen Anbau.
                                                         © Coopzeitung

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Biologische Vielfalt – Steckrübe

• Die Steckrübe ist eine alte Kulturpflanze, die zur Familie der Kreuzblütler
  und den Wurzelgemüsen gehört.
• Die Blätter der Steckrübe sind immer blaugrün und damit ein deutliches
  Unterscheidungsmerkmal zur Speiserübe, die immer grasgrüne bis
  dunkelgrüne Blätter ausbildet.
• Die Steckrübe zählt zu den kalorienärmsten
  Wurzelgemüsesorten.
  Sie ist zudem reich an Vitamin C und
  verschiedenen Mineralstoffen, wie Calcium.

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06.04.2016
Biologische Vielfalt – Kohlrabi

• Die Knolle wächst oberirdisch, es gibt sie in
  weiß oder blau/lila. In Deutschland sind 30
  weiße und 14 blaue Kohlrabisorten verbreitet.
• Kohlrabi enthält viel Vitamin C,
  Niacin (Vitamin B3), Calcium, Kalium
  und Magnesium.
• Kohlrabi wird ab Mai geerntet.
• Die Blätter können als Blattgemüse
  verarbeitet werden.

                                                  © Coopzeitung

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Biologische Vielfalt – Erdbeere

• Die Erdbeere ist eine mehrjährige Pflanze, die zur
  Familie der Rosengewächse und Sammelnussfrüchte
  gehört. Die eigentliche Frucht sind die kleinen gelben
  Nüsschen außen.
• Erdbeeren enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe
  und haben sehr wenige Kalorien. Sie sind eisenreich
  und ein Folsäurelieferant.
• Erdbeeren werden von Mai bis Juli geerntet.
• Man unterscheidet rund 100 Sorten. Es gibt frühe
  Sorten, späte aber auch Nostalgiesorten, wie Mieze
  Schindler.

                                                           © Coopzeitung

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Biologische Vielfalt – Rhabarber

• Rhabarber ist ein Stielgemüse, das ursprünglich aus
  China kommt. Dort werden Essenzen aus den Wurzeln
  gewonnen, die zur Darmreinigung eingesetzt werden.
• Er braucht viel Sonne und einen nährstoffreichen,
  lehmig-sandigen Boden.
• Man kann ihn zu Süßspeisen, Kompott oder Kuchen
  verarbeiten.
• Die Ernte beginnt im April und endet am 24. Juni.
  Danach steigt der Gehalt an Oxalsäure an, welche
  gesundheitsschädlich wirken kann.
• Aufgrund des hohen Oxalsäuregehalts sollte
  Rhabarber nicht roh verzehrt werden und auch nicht
  täglich.
                                                        © Coopzeitung

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Biologische Vielfalt – Essbare Blüten

• Es gibt eine Vielzahl essbarer Blüten, die z. B. Salate
   oder Desserts verfeinern.
• Essbar sind z.B.: Gänseblümchen, Borretsch, Zucchini,
  Veilchen aber auch Korbblütlern, wie Ringelblume,
  oder Chrysantheme. Hier nimmt man nur die zarten
  äußeren Blütenblätter.
• Rezept Blütenzucker: 60 g frische Blüten, wie Rosen
  oder Veilchen in ein Musselinsäckchen geben und
  dieses in ein Tongefäß legen. 200 g Puderzucker zu-
  geben und an einem warmen Ort zwei Wochen stehen
  lassen. Der Zucker (nicht die Blüten) haben jetzt das
  volle Aroma.

                                                            © Coopzeitung

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Was kann ich noch tun, um Biologische Vielfalt zu erhalten?
     • Nutzen Sie die Vielfalt, die Ihre Region bietet.

               www.dein-bauernladen.de                www.bioland.de oder www.demeter.de

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Was kann ich noch tun, um Biologische Vielfalt zu erhalten?
             • Richten Sie Ihren Speiseplan saisonal aus.
             • Jede Jahreszeit bietet eine Vielfalt an Produkten
             • Das hat der Frühling zu bieten:
                 • Gemüse: Chicorée, Chinakohl, Rote Bete; ab Mai: Gurken, Kohlrabi,
                   Mangold, Porree, Radieschen, Rhabarber, Spargel, Spinat, Spitzkohl
                 • Salate: Feldsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Rucola, Plücksalate
                 • Obst: Erdbeeren; ab Juni: Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen,
                   Johannisbeeren, Stachelbeeren

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Wann hat was Saison?

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Wann hat was Saison?

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Vielen Dank und bleiben Sie vielfältig!

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