Heimische Früchte und wilde Kräuter - Biologische Vielfalt und Ernährung im Kinder-Garten - Kinder ...
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Das Netzwerk • Das Ziel: 200 und mehr Botschafter für die Biologische Vielfalt im Kinder-Garten zu gewinnen • Unser Angebot: • Plattform zum Ideenaustausch und Netzwerken • Workshops zu den Themen Vielfalt im Garten, Naturerfahrung und Ernährung • Öffentlichkeitsarbeit (Webseite, Pressearbeit & Co.) • Ihr Beitrag: Entdeckergeist und Lust auf Mehr 06.04.2016 2
Das Netzwerk • Ihr Ansprechpartner: Forschungsinstitut für Biologischen Landbau e.V. (FiBL) in Frankfurt am Main • Projektlaufzeit: 2013 bis 2017 • Förderung durch: Bundesamt für Naturschutz (BfN) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) • Weitere Informationen: www.kinder-garten.de 06.04.2016 3
Biologische Vielfalt – Vielfalt des Lebens • Kennen Sie die Berghexe? © Geyer & Dolek • Oder den Geflammten Kardinal? © Obstarche © Obstarche 06.04.2016 4
© BLE, Bonn Foto: Thomas Stephan © Ewald Fröch-Fotolia.com © BLE, Bonn Foto: Dominic Menzler Vielfalt der Gene + Vielfalt der Arten + Vielfalt der Lebensräume = Biologische Vielfalt 06.04.2016 5
Biologische Vielfalt in Deutschland • 48.000 Tierarten (davon: 33.000 Insektenarten) • > 10.300 Pflanzenarten • > 14.400 Pilzarten • > 690 Biotoptypen Vorkommen nur in Deutschland: 53 Tier-, 25 Pflanzen- und 9 Pilzarten (z.B. Bayerisches Löffelkraut, Moselappolofalter, Badischer Regenwurm, Elbebiber, Harzer Alpenspitzmaus etc.) 06.04.2016 6
Biologische Vielfalt = Netz des Lebens • Verschiedene Lebewesen und Lebensräume sind miteinander verflochten und hängen voneinander ab. • Jedes Lebewesen hat seine Aufgabe in dem Netz und trägt zu einem Gleichgewicht bei. • Wir Menschen sind Teil des Netzes! • Biologische Vielfalt bildet unsere © doris oberfrank-list-Fotolia.com Lebensgrundlagen (Ernährung, saubere Luft + Wasser, Gesundheit, Erholung + Inspiration u.v.m.). 06.04.2016 7
Biologische Vielfalt ist bedroht – weltweit und in Deutschland • Heute verschwinden Arten 100x schneller als © frogmo 9-Fotolia.com durch das natürliche Artensterben. • In Deutschland: 36 % der Tierarten, 27 % der Farn- und Blütenpflanzen, und 73 % der Lebensräume im Bestand gefährdet. • Ursachen: Zerstörung und Zerschneidung von © BLE, Bonn Foto: Dominic Menzler Lebensräumen, intensive Landwirtschaft, Eintrag von Schadstoffen, Überfischung, Klimawandel etc. © industrieblick-Fotolia.com 06.04.2016 8
Biologische Vielfalt braucht Schutz • weil sie Lebensgrundlage für den Menschen ist, • weil sie uns und zukünftigen Generationen Entwicklungschancen bietet, • nicht zuletzt: um ihrer selbst willen. © doris oberfrank-list-Fotolia.com © doris oberfrank-list-Fotolia.com 06.04.2016 9
Nutzen von Biologische Vielfalt: Ernährung • Wildpflanzen waren die Basis des Überlebens der frühzeitlichen Menschen • durch Zucht von erlesenen Pflanzen entstanden die Nutzpflanzen der heutigen Zeit • Immer mehr Technologien ermöglichen eine „Optimierung“ der Pflanzensorten und somit ein höhere Erträge. © INKA-ev.de - Kulturpflanzenvielfalt 06.04.2016 10
Unterschied Hybridpflanzen und samenfeste Sorten 1. Hybridpflanzen: • In der Zucht werden bestimmte Eigenschaften erhalten (Größe, Farbe, Form), durch die Inzucht von „Elternlinien“. • Das Saatgut aus Inzuchtlinien wird bewusst mit anderen gekreuzt, um Hybridsaatgut zu schaffen. • Diese Hochleistungspflanzen haben dann ein einheitliches Aussehen und die gleichen Eigenschaften, oder ergeben komplett neue Pflanzenarten. • Das Saatgut muss jedes Jahr aufs neue gekauft werden (!), Hybridpflanzen sind nur bedingt vermehrungsfähig. © M. Schuppich Fotolia.com Die Taybeere: eine Kreuzung aus • Ein großer Teil der in Deutschland gewerblich genutzten Brombeeren und Himbeeren. 2.600 Pflanzensorten sind Hybridzüchtungen. • Die Geschmacksvielfalt leidet. 06.04.2016 11
Unterschied Hybridpflanzen und samenfeste Sorten 2. Samenfeste Sorten: • Die Pflanzen haben eine breite genetische Basis. Die Bestäubung erfolgt natürlich (durch Insekten oder Wind), und es kann immer wieder neues Saatgut gewonnen werden. • Samenfeste Sorten sind besser auf das heimatliche Klima und die Region angepasst. Sie © Petrina Engelke moment-newyork.de sind daher robust und besitzen kulturelle Bedeutung. • Die Sortenvielfalt von samenfesten Sorten ist besonders wertvoll für die zukünftige Pflanzenzüchtung. • Besonders im Öko-Landbau kommen samenfeste Sorten zum Einsatz. © Coopzeitung 06.04.2016 12
Was erwartet Sie heute Nachmittag? • Was ist Biologische Vielfalt? • Kann man Geschmacks(vielfalt) lernen? • Tolle Knollen und alte Gemüsesorten • Kochen und Verkosten • Anregungen zum Weitermachen 13
… und fördern Sie mit der Ernährung alle Sinne 5 klassische Sinne • Sehen – Wahrnehmung mit den Augen, • Hören – Wahrnehmung mit den Ohren, • Riechen – Wahrnehmung über die Nase, • Schmecken – über Zunge und Mund, © doris ©oberfrank-list-Fotolia.com © Klaus-Peter Wilbois doris oberfrank-list-Fotolia.com • Tasten – über Hände, Füße und Haut Weitere Sinne • Sprach- und Wortsinn etc. 06.04.2016 14
Geschmacksvielfalt Kann man Geschmacks(vielfalt) lernen? • Die Geschmacksprägung beginnt im Mutterleib, etwa ab der 8. Woche. • Bei Neugeborenen ist der Geschmackssinn der am weitesten entwickelte Sinn. • Ist ein Geschmack akzeptiert, kann sich dies auf Präferenzen oder die Akzeptanz von neuen Geschmacksrichtungen auswirken (flavor-flavor-learning). • Häufig müssen Lebensmittel mehrmals ausprobiert werden, bis der Geschmack akzeptiert wird und als Genuss empfunden wird. • Der stetige Kontakt mit einem Lebensmittel kann Geschmacksvorlieben prägen (Mere-Exposure-Effect). 06.04.2016 15
Geschmacksvielfalt … deshalb • Machen Sie die Kinder neugierig. • Bieten Sie Lebensmittel mehrfach an, vor allem in Kombination mit beliebten Geschmäckern (flavor-flavor-learning). • Zeigen Sie die Sortimentsbreite und -tiefe einzelner Produktgruppen. • Lassen Sie die Kinder das, was sie schmecken beschreiben. • Zeigen Sie, dass die Vielfalt der Lebensmittel gut ist (nicht jeder Apfel schmeckt gleich). 06.04.2016 16
Biologische Vielfalt – Kartoffeln • Die Kartoffel ist ein Nachtschattengewächs und mit Auberginen, Paprika und Tomaten verwandt. • Sie gehört zur den landwirtschaftlichen Kulturen und nicht zu den Gemüsen. • Das Bundessortenamt beschreibt 120 Kartoffelsorten. Weltweit gibt es ca. 5.000 Sorten. • Im ökologischen Anbau ist eine Vielzahl alter Kartoffelsorten erhältlich, insbesondere samenfeste Sorten. • Frühreife Sorten werden schon im Juni geerntet, spätere bis Oktober, auf jeden Fall vor dem ersten Frost. 06.04.2016 17
Biologische Vielfalt – Kartoffeln Inhaltsstoffe pro 100g Hauptnährstoffe • Kalorien 70 kcal, Kohlenhydrate 14,80 g • Eiweiß 2 g und Fett 0,10 g Vitamine und Mineralstoffe • Eine gekochte Kartoffel ohne Schale enthält 6 mg Vitamin C (zum Vergleich eine ungeschälte Ofenkartoffel enthält 14 mg), Kalium 443 mg, • Eine mittelgroße gekochte und geschälte Kartoffel (180 g) enthält ca. 10 mg, d.h. etwa ein Achtel des Tagesbedarfs eines Erwachsenen. 06.04.2016 18
Biologische Vielfalt – Kartoffeln Vorkeimen und Aussäen • Im Herbst von der Ernte ein paar mittelgroße, makellose Kartoffeln auswählen. • Kühl lagern (dunkler Keller). • Im Frühling, vier Wochen vor dem Auspflanzen vorkeimen. • Die Kartoffel in eine Kiste legen. Sie brauchen Tageslicht und ca. 10-15 °C (kein Sonnenlicht, da sie sonst grün werden). Bei Dunkelheit und zu hohen Temperaturen werden die Keime zu lang. • Die Kiste tagsüber ins Freie stellen, damit die sich an die Außentemperaturen gewöhnen. • Später (April) in die Erde gesetzt, wachsen Wurzeln und grüne Blätter. Foto: Thomas Stephan, BLE 06.04.2016 19
Biologische Vielfalt – Pastinake • Die Pastinake gehört botanisch zur Familie der Doldenblütler und ist ein Knollengemüse. • Bis Mitte des 18. Jahrhunderts war es das wichtigste Gemüse in Deutschland. Von ihrem Platz verdrängt wurde sie von Kartoffeln und Möhren. • Das Fleisch der Pastinake ist weiß, gelb bis bräunlich. Der Geschmack ist nussig-süß. • Die Pastinake ist reich an Vitamin C und Kalium. • Sie kann wie ein Karottengemüse zubereitet werden. Sie eignet sich frittiert, als Chips, als Püree, Suppe, Saucengrundlage. © Coopzeitung 06.04.2016 20
Biologische Vielfalt – Rote Bete • Die Rote Bete gehört zur Familie der Gänsefußgewächse und zählt zum Wurzelgemüse und Knollengemüse. • Es existieren eine Reihe unterschiedlicher Sorten, die je nach Sorte kugel- bis kegelförmige oder abgeflachte Rüben ausbilden. • Rote Bete ist reich an Vitaminen, Mineralien sowie Spurenelementen wie Kalium, Magnesium, Eisen, Kupfer und Mangan. • Leider ist die Rote Rübe auch ein Nitratspeicher. Der Nitratgehalt der Rübe unterscheidet sich je nach Anbaumethode. Beim biologischen Anbau ist er demnach niedriger als beim konventionellen Anbau. © Coopzeitung 06.04.2016 21
Biologische Vielfalt – Steckrübe • Die Steckrübe ist eine alte Kulturpflanze, die zur Familie der Kreuzblütler und den Wurzelgemüsen gehört. • Die Blätter der Steckrübe sind immer blaugrün und damit ein deutliches Unterscheidungsmerkmal zur Speiserübe, die immer grasgrüne bis dunkelgrüne Blätter ausbildet. • Die Steckrübe zählt zu den kalorienärmsten Wurzelgemüsesorten. Sie ist zudem reich an Vitamin C und verschiedenen Mineralstoffen, wie Calcium. © Coopzeitung 22 06.04.2016
Biologische Vielfalt – Kohlrabi • Die Knolle wächst oberirdisch, es gibt sie in weiß oder blau/lila. In Deutschland sind 30 weiße und 14 blaue Kohlrabisorten verbreitet. • Kohlrabi enthält viel Vitamin C, Niacin (Vitamin B3), Calcium, Kalium und Magnesium. • Kohlrabi wird ab Mai geerntet. • Die Blätter können als Blattgemüse verarbeitet werden. © Coopzeitung 06.04.2016 23
Biologische Vielfalt – Erdbeere • Die Erdbeere ist eine mehrjährige Pflanze, die zur Familie der Rosengewächse und Sammelnussfrüchte gehört. Die eigentliche Frucht sind die kleinen gelben Nüsschen außen. • Erdbeeren enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe und haben sehr wenige Kalorien. Sie sind eisenreich und ein Folsäurelieferant. • Erdbeeren werden von Mai bis Juli geerntet. • Man unterscheidet rund 100 Sorten. Es gibt frühe Sorten, späte aber auch Nostalgiesorten, wie Mieze Schindler. © Coopzeitung 06.04.2016 24
Biologische Vielfalt – Rhabarber • Rhabarber ist ein Stielgemüse, das ursprünglich aus China kommt. Dort werden Essenzen aus den Wurzeln gewonnen, die zur Darmreinigung eingesetzt werden. • Er braucht viel Sonne und einen nährstoffreichen, lehmig-sandigen Boden. • Man kann ihn zu Süßspeisen, Kompott oder Kuchen verarbeiten. • Die Ernte beginnt im April und endet am 24. Juni. Danach steigt der Gehalt an Oxalsäure an, welche gesundheitsschädlich wirken kann. • Aufgrund des hohen Oxalsäuregehalts sollte Rhabarber nicht roh verzehrt werden und auch nicht täglich. © Coopzeitung 06.04.2016 25
Biologische Vielfalt – Essbare Blüten • Es gibt eine Vielzahl essbarer Blüten, die z. B. Salate oder Desserts verfeinern. • Essbar sind z.B.: Gänseblümchen, Borretsch, Zucchini, Veilchen aber auch Korbblütlern, wie Ringelblume, oder Chrysantheme. Hier nimmt man nur die zarten äußeren Blütenblätter. • Rezept Blütenzucker: 60 g frische Blüten, wie Rosen oder Veilchen in ein Musselinsäckchen geben und dieses in ein Tongefäß legen. 200 g Puderzucker zu- geben und an einem warmen Ort zwei Wochen stehen lassen. Der Zucker (nicht die Blüten) haben jetzt das volle Aroma. © Coopzeitung 06.04.2016 26
Was kann ich noch tun, um Biologische Vielfalt zu erhalten? • Nutzen Sie die Vielfalt, die Ihre Region bietet. www.dein-bauernladen.de www.bioland.de oder www.demeter.de 06.04.2016 27
Was kann ich noch tun, um Biologische Vielfalt zu erhalten? • Richten Sie Ihren Speiseplan saisonal aus. • Jede Jahreszeit bietet eine Vielfalt an Produkten • Das hat der Frühling zu bieten: • Gemüse: Chicorée, Chinakohl, Rote Bete; ab Mai: Gurken, Kohlrabi, Mangold, Porree, Radieschen, Rhabarber, Spargel, Spinat, Spitzkohl • Salate: Feldsalat, Kopfsalat, Lollo Rosso, Rucola, Plücksalate • Obst: Erdbeeren; ab Juni: Heidelbeeren, Himbeeren, Kirschen, Johannisbeeren, Stachelbeeren 06.04.2016 28
Wann hat was Saison? 06.04.2016 29
Wann hat was Saison? 06.04.2016 30
Vielen Dank und bleiben Sie vielfältig! 31
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