The Intercultural Classroom: Von der Theorie in die Praxis - Expertenforum VI Internationale Lehre Bauhaus-Universität Weimar, 12.12.2014
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The Intercultural Classroom: Von der Theorie in die Praxis Strezhnev Pavel/Fotolia Expertenforum VI Internationale Lehre Bauhaus-Universität Weimar, 12.12.2014
Ziel Jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer sollte eine Reihe von Unterrichtskonzepten entwickeln, die a) unterschiedliche studentische Bedürfnisse und Perspektiven anerkennen und berücksichtigen b) das Lernen anstelle von Regeln ins Zentrum der Erfahrung stellen und c) zuverlässig der eigenen Lehre und dem eigenen Fach entsprechen. 2 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Tagesplan 9 – 9.15 Begrüßungskaffee und Kennenlernen 9:15 – 9:30 Begrüßung und Einleitung 9:30 – 10:15 Intercultural Classroom: Kommunikation, Rollen, Weltbürgerschaft 10:15 – 10:30 Kaffee und Austausch 10:30 – 12 Praktische Erfahrungen: Beschwerden von Studierenden 12 – 13 Mittagessen 13 – 13:45 Raum für Austausch in Kleingruppen 13:45 – 14 Kaffeepause 14 – 15 Lösungen im Plenum: Von der Theorie in die Praxis 15 Fazit & Weiteres Vorgehen 3 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Von der Theorie in die Praxis Weltbürger- Werte schaft Bauhaus (Global Weimar Citizenship) Ihre Lehre 4 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Weltbürgerschaft (Global Citizenship) Priorität 3 der Ersten Weltweiten Bildungsinitiative der Vereinten Nationen: Weltbürgerschaft fördern Globale Herausforderungen Globale Lösungen Würde der Mitmenschen Mehr als Lesen, Schreiben, Rechnen – Erziehung muss “Veränderungen bewirken und gemeinsame Werte leben.” “eine aktiven rücksichtsvollen Umgang mit der Welt kultivieren.” “bedeutsam sein für die Beantwortung der großen Fragen des Tages.“ “Denk- und Handlungsweisen der Menschen verändern.” “gerechtere, friedlichere, tolerantere und integrativere Gesellschaften formen.“ “das Verständnis, die Fähigkeiten und die Werte vermitteln, die für ein Zusammenwirken nötig sind.” Quelle: http://www.globaleducationfirst.org/220.htm. Accessed 8.12.2014. 5 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Überwindung von Barrieren zur Weltbürgerschaft Priorität 3 der Ersten Weltweiten Bildungsinitiative der Vereinten Nationen: Weltbürgerschaft fördern • “Bereiten Sie die Studierenden auf das Leben und nicht nur auf die Prüfungen vor“ - lehren Sie Respekt und Verantwortung, relevante Inhalte, „innovatives und mitwirkendes Lehren und Lernen.” • Aktualisieren Sie Lernstoff, der integrative Themen, Sprache und Beispiele verwendet. • Bilden Sie Lehrer in Weltbürgerschaftsthemen aus (Inklusion, positive Unterstützung). • Legen Sie den Schwerpunkt auf Werte wie Frieden, Menschenrechte, Respekt, Diversität, Gerechtigkeit, Umweltpraktiken, Entscheidungsbeteiligung, Gewaltlosigkeit. • Setzen Sie Ziele im Bereich der Fähigkeiten, die für die Zukunft benötigt werden. Quelle: http://www.globaleducationfirst.org/220.htm. Accessed 8.12.2014. 6 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Werte der Bauhaus-Universität Weimar • Humboldtsches Ideal der Einheit von universitärer Forschung und Lehre • Kunst UND Technik • “Eine weltoffene Hochschule” • Eine Universität des »Bauens und Gestaltens« • Humanistische Traditionen Quellen: http://www.uni-weimar.de/de/universitaet/profil/portrait/geschichte/ und http://www.uni-weimar.de/de/universitaet/profil/portrait/. Accessed 8.12.2014. 7 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Werte der Bauhaus-Universität Weimar Experimentier- freudigkeit Internationalität Offenheit Nähe zur industriellen Kreativität Praxis Quelle: http://www.uni-weimar.de/de/universitaet/profil/portrait/. Accessed 8.12.2014. 8 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie zur Praxis 12.12.2014
Auftrag der Bauhaus-Universität Weimar Wir begreifen es als eine Aufgabe, auf den jeweiligen Gebieten der Wissenschaft und der Kunst an der Konzeption, Konstruktion und Gestaltung gegenwärtiger und zukünftiger Lebensräume mitzuarbeiten – analytisch, kreativ und innovationsfreudig. In allen wissenschaftlichen Bereichen spielt, wie auch in der künstlerischen Entwicklung, die Praxisnähe eine große Rolle. Prüfaufträge, Gutachtertätigkeit und Produktentwicklung sind bei Bauingenieuren ebenso wichtig wie bei Medienentwicklern oder Designern. Quellen: http://www.uni-weimar.de/de/universitaet/profil/portrait/. Accessed 8.12.2014. 9 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Die große Frage Wie bekommt man praktische Erfahrung und Forschung sowie Werte basierend auf Umweltschutz, Diversität, Offenheit, Toleranz, Menschenwürde, Kreativität und die Integration von Kunst, Technik und Wissenschaft, alles zusammengepackt in einen Unterrichtsraum voller junger Menschen, die eine Vielzahl sich überschneidender Eigenarten mitbringen? StudioAraminta/Fotolia 10 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Auf welche Weise tun Sie das jetzt schon? 1. Schreiben Sie auf, was Sie zur Zeit tun, um internationalen Studierenden zu helfen, effektiver zu lernen. Nutzen Sie Überschriften für Kategorien. 2. Vergleichen Sie jeweils zu dritt Ihre Listen. • Haben Sie ähnliche Überschriften verwendet? • Was war ähnlich und was war unterschiedlich in Ihren Listen? • Gibt es Ideen, die Sie gerne übernehmen würden? • Fehlten bestimmte Punkte auf allen Listen? Okea/Fotolia 11 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Verschiedene Anteile interkultureller Kommunikation Gedanken – Stereotypen, Vermütungen Empfindungen, Gefühlen – Angst, Wut, Freude Nonverbale Kommunikation – Lächeln, Stirnrunzeln, Geste Verbale Kommunikation – was ich sage Schriftliche Kommunikation – was ich schreibe iQoncept/Fotolia 12 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Diskutieren Sie: Was sind einige der größten Herausforderungen des Intercultural Classroom? Carola Schubbel/Fotolia 13 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Sender-Empfänger-Thematik Nicht Versandt erhalten Anders Versandt erhalten als beabsichtigt Nicht Gefolgert versandt Erhalten wie Versandt beabsichtigt 14 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Mögliche Reaktionen auf Fehlkommunikation, Sender und Empfänger Ärger Unbehagen Verurteilung Vermutungen Vermeidung Unsicherheit 15 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Beispiel 1: Unterschiedliche Bedeutungen für die gleichen Dinge in Europa / Nordamerika und Asien / Mittlerer Osten Europa & Nordamerika Asien und / oder Mittlerer Osten Augenkontakt Ehrlichkeit, Respekt, Klarheit Respektlosigkeit Daumen hoch “Gut!” Grobheit Hand erhoben “Stopp!” Redeerlaubnis Stille (Unbehagen) jemand sollte Nur unterbrochen, wenn es etwas sagen etwas Wichtiges zu sagen gibt Unempfindlichkeit Desinteressse Ehrerbietung, ungewohnte Umgebung Vermessenheit Ehrgeiz Große Unsicherheit oder Mangel an Respekt 16 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Beispiel 2: Unterschiedliche Bedeutungen für dieselbe Gestik in Europa und Äthiopien Geste Europa Äthiopien Finger über die Kehle Das war’s, oder: Ich bin in Ich liebe dich ziehen Schwierigkeiten Ein Finger an den Lippen “Sei leise” “Sei leise” für Kinder Vier Finger an den Lippen “Sei leise” für Erwachsene Den Zeigefinger hin und “Nein” für Kinder “Nein” für Kinder und her bewegen Erwachsene 17 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Ansichten zu Erziehung in verschiedenen Kulturen Russland Erziehung ist Licht, ihr Fehlen ist Dunkelheit China Wissen ist ein Schatz. Erziehung ist Kultivierung. Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 18 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Wählen Sie Worte sorgfältig Vietnam Denke sieben mal nach, bevor du redest. Worte kosten kein Geld, nutze sie gut, um anderen zu gefallen. China Rede nicht, es sei denn, du kannst die Stille verbessern. Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 19 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Ansichten zum Fragenstellen in verschiedenen Kulturen Dänemark Wer sich schämt zu fragen, schämt sich zu lernen. Japan Einmal fragen ist einmal Schande, nicht zu fragen ist Schande fürs ganze Leben. Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 20 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Lernen ist ein langfristiger schwieriger Prozess China Nach der Lektüre von zehntausend Büchern wird dein Schreiben von Inspiration geleitet sein. Wenn du hart genug daran arbeitest, kannst du eine Eisenstange in eine Nadel schleifen. Lernen ist wie segeln gegen den Strom; nicht vorankommen bedeutet zurückfallen. (Lernen ist) wie sein Haar an der Decke aufhängen und sein Bein durchbohren. Lehrer öffnen die Tür, aber du musst selber hindurchgehen. Saudi-Arabien Sorgfalt ist ein großartiger Lehrer. Japan Lernen ist wie eine Schubkarre den Hügel hoch schieben. Prüfung ist wie eine Schlacht im Krieg. sellingpix/Fotolia Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 21 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Ansichten zu Lernen als Prozess China Lehren ist wie Jadeschnitzen. Lernen ist Polieren (durch den Lehrer poliert werden). Lernen ist Imitieren. Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 22 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Lernen als Akt des Wiederholens China Ein Buch einhundertmal Lesen befähigt dich dazu, es von selbst zu verstehen. Lernen ist Imitieren. Lernen ist Polieren (durch den Lehrer poliert werden). Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 23 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Lernen als Akt des Respekts, der Bescheidenheit Japan Folge deinem Lehrer 7 Schritte hinter ihm, so dass du nicht auf seinen Schatten trittst. China Ein einziges Gespräch am Tisch mit einem weisen Mann ist soviel Wert wie einen Monat lang Bücher studieren. Russland Die Eier lehren nicht die Henne. (der sorgfältige Schüler sollte sich seinem Lehrer unterordnen) Quelle: http://staffcentral.brighton.ac.uk/clt/international/2Metaphors.html. Accessed 8.12.2014. Übersetzung: L. Breuer-Glasner. 24 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Ansichten über Lehrer Japan • Der Lehrer ist eine Nadel, und die Schüler sind der Faden, der zu der Nadel gehört. • Der Lehrer ist ein Vater. • Dem Lehrer solltest du folgen. • Besser als 1000 Tage sorgfältiges Studieren ist ein einziger Tag mit einem großartigen Lehrer. • Die Bindung zwischen Lehrer und Schüler dauert fort von der früheren Welt in eine andere Welt durch die hiesige Welt; aber die Sorge zwischen einem Elternteil und dem Kind währt nur in dieser Welt. Schluss: Folge dem Meister, imitiere den Meister, suche Unabhängigkeit erst nach Jahren der Übung 25 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Intersectionality, oder: niemand gehört nur in eine Kategorie Kultureller Religion Hintergrund Ethnische Alter Herkunft Sexuelle Erfahrung und Orientation Qualifikationen Linkshänder Gender Person oder Rechtshänder etc. 26 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Praktische Erfahrungen: Beschwerden von Studierenden sellingpix/Fotolia 27 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Raum für Austausch Pei Ling Hoo/Fotolia Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014 28
Von der Theorie in die Praxis: Lösungen im Plenum tavi/Fotolia Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014 29
10 Dinge, die Sie tun können 1. Seien Sie deutlich und beständig im Schreiben, Reden, Online, in Ihrem Lehrstoff. 2. Erklären Sie klar und deutlich, wie der Lernprozess gemessen wird, was erwartet wird. Geben Sie Beispiele und Vorbilder. 3. Leben Sie die Verhaltensweisen vor, das Sie erwarten (Pünktlichkeit, Kommunikationsstil – kein Facebook, Nachname oder Vorname, usw.). 4. Nutzen Sie Bilder, Symbole, Diagramme und erklären Sie deren Bedeutung. Führen Sie häufiger vor statt zu beschreiben. 5. Bieten Sie zu Beginn der Semesters mehr Unterstützung an und erklären Sie, dass sie im Laufe des Semesters mehr und mehr Eigenständigkeit erwarten. 6. Geben Sie den Studierenden früh die Möglichkeit zu Sprechstundenterminen (fordern Sie dies) für Unterstützung und Feedback. 7. Bestimmen Sie einen Kommilitonen oder eine Kommilitonin zum Mentor/ Mentorin oder „Buddy“. 8. Erlauben Sie den Studierenden anfangs, Themen für Gruppendiskussionen im Vorhinein zu vorzubereiten. 9. Vermeiden Sie Stereotype: jede/r Studierende ist einzigartig. 30 Hofmeister: Intercultural Classroom – Von der Theorie in die Praxis 12.12.2014
Soziologie mit dem Schwerpunkt Arbeitssoziologie Prof. Heather Hofmeister Ph.D. Phone +49 (0)69-798-36509 E-Mail h.hofmeister@soz.uni-frankfurt.de
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