HERBST 2020 - Diakonie im Kirchenkreis Kleve
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Liebe Leserin, lieber Leser, gerade in schwierigen Zeiten muss sich ren Tagespflegen weiterhin Gemeinschaft unser Auftrag bewähren, „stark für ande- erleben können und wir die pflegenden re“ zu sein. Dabei wurde uns schmerzlich Angehörigen dadurch entlasten. Ich bin bewusst, wie angreifbar uns das Corona- zuversichtlich, dass wir weiterhin Men- Editorial Virus gemacht hat. Plötzlich gab es kein schen in schwierigen Lebenssituationen normales Leben mehr. persönlich beraten können. Wir waren im März schockiert, wie stark Gleichzeitig werden wir manches reflek- das Virus wirkt. Wir wollten es erst nicht tieren und neu sortieren müssen, was in wahrhaben und waren zornig, wie sehr den letzten Wochen und Monaten durch- es unser Leben verändert. Im Sommer einandergeraten ist. haben wir mit uns verhandelt, abgewo- • Welche Grundrechtseinschränkungen gen und ausprobiert, was trotzdem noch sind unter Pandemiebedingungen eigent- möglich ist, wie beispielsweise eine Reise lich vertretbar? Welche Auswirkungen des Ambulant Betreuten Wohnens in die haben sie auf die Schwachen in unserer Elbtalauen mit eigenem Hygienekonzept. Gesellschaft, wie beispielsweise Woh- Viele Personen, Firmen und Organisatio- nungslose? Welche seelischen Schäden nen haben unsere Arbeit mit Geld- und hinterlässt Einsamkeit? Sachspenden unterstützt. Innovative • Wie beantworten wir die Vielzahl von Projekte sind entstanden, wie das Up- ethischen Grenzfragen? Sind Kontakt- cycling-Projekt des Ambulant Betreuten einschränkungen in Senioreneinrichtun- Wohnens, Onlineangebote der Suchthilfe gen wirklich vertretbar? Wer wird zuerst oder der Film zur Mediensucht „Mach das behandelt, wenn die Kapazitäten sinken Ding aus!“ sollten (Stichwort: Triage)? Wer bzw. wel- che Berufsgruppen werden zuerst ge- Diakonie-Geschäftsführer In den Herbstferien stellten wir aufgrund impft? Pfarrer Joachim Wolff rasant steigender Infektionszahlen resig- • Welchen Stellenwert hat die biblische niert fest, dass uns das Virus stärker in Einsicht, dass unser Leben endlich und der Hand hat, als wir es jemals wahrha- begrenzt ist und wir nur klug werden, ben wollten. Seit Anfang November sind wenn wir bedenken, dass wir sterben wir wieder im Lockdown, der uns auch müssen (Psalm 90)? in der Light-Version einiges an Verzicht • War es richtig, im November Kultur und abverlangt. Veranstaltungen wurden und Freizeiteinrichtungen herunterzufahren, werden abgesagt, wie beispielsweise das alle anderen Bereiche des öffentlichen Einführungsseminar für neue Mitarbei- Lebens aber nicht? tende, Treffen werden verschoben oder • Welche „Normalität“ soll nach Corona finden als Videokonferenz statt. Kontakte wieder einkehren? Einfach weitermachen werden vermieden. Wir müssen auf alle wie vor dem 16. März? Oder haben uns Adventsfeiern in Präsenzform verzichten die letzten Monate neue Seiten des (Zu- und auch das beliebte Neujahrsfrühstück sammen-)lebens gezeigt, die zu leben Impressum des Betreuungsvereins wird ausfallen. sich lohnen? (c) 2020 In der Rückschau auf die letzten Mona- Trotz aller Einschränkungen zuversichtlich Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V te erkenne ich beim Abschied von der zu bleiben, ist eine der großartigen Ein- Inhaltlich verantwortlich: Normalität die Phasen wieder, die jedem sichten des 46. Psalms: Geschäftsführer Pfr. Joachim Wolff Trauerprozess innewohnen. Nicht unge- Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. wöhnlich ist dabei, dass diese Phasen bei Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, Brückenstraße 4, 47574 Goch jedem von uns unterschiedlich viel Zeit eine Hilfe in den großen Nöten, benötigen. Befinden sich manche immer die uns getroffen haben. Redaktion, Bilder und Layout: noch in der Phase des Nicht-Wahrha- Darum fürchten wir uns nicht, Stefan Schmelting ben-Wollens und Leugnens, sind andere wenngleich die Welt unterginge. Öffentlichkeitsarbeit schon in späteren Phasen angekom- Diakonie im Kirchenkreis Kleve e.V. men, die die Trauerpsychologie kennt. In beeindruckender Weise erinnert der Brückenstraße 4 Psalm daran, dass auch bei der größten 47574 Goch In einer letzten Phase geht es darum, die anzunehmenden Katastrophe, dem Welt- Telefon: 02823 / 94 44-26 Situation, in der wir uns befinden anzu- untergang, nicht Furcht und Angst unser Auflage: 2.500 Exemplare nehmen, sie zu akzeptieren und mit ihr Leben und Handeln bestimmen soll, son- leben zu lernen. Zugegeben, das ist sehr dern eine von Gott gestärkte Zuversicht. schwer. Es bedarf einer Menge Zuver- Bei ihm sind wir geborgen, im Leben wie Spendenkonto sicht, diese „neue Normalität“ unter den im Sterben. Mit dieser Einsicht versuchen Bedingungen einer Pandemie zu leben. wir als Diakonie „stark für andere“ zu sein, Volksbank an der Niers Ich bin zuversichtlich, dass wir weiterhin furchtlos, zuversichtlich und hoffnungs- Verwendungszweck: viele Begegnungen ermöglichen können, froh. ggf. Diakonie-Arbeitsbereich angeben wenn wir Schutzmaßnahmen und Hygie- IBAN: DE95 3206 1384 0009 9910 18 nekonzepten streng beachten. Ich bin zu- Es grüßt Sie herzlich BIC: GENODED1GDL versichtlich, dass unsere Gäste in unse- Ihr Joachim Wolff
Wohlfahrtsverbände befragten Landratskandidaten Motto: „der Markt wird es richten“, meinte Alexia Meyer vom Caritasverband Kleve. Das bedeute jedoch, es gäbe nur Ange- bote, die kostentechnisch funktionierten. Im nächsten Themenblock „Kinder und Jugendhilfe“ warb Dirk Wermelskirchen (Caritas Kleve) dafür, Hilfsangebote für Jugendliche im stationären Kontext nicht mit Erreichen des Erwachsenenalters en- den zu lassen. Nicole Saat, AWO-Kreis- verband Kleve, fragte nach einem hoch- sensiblen Thema: Welche Hilfsangebote kann es für sexuell missbrauchte Kinder und Jugendliche im Kreis Kleve geben? Peter Driessen, Guido Winkmann und Silke Gorissen stellten sich den Fragen. Die Betreuung in Kindertagesstätten bis Kevelaer. Mittlerweile ist die Wahl ge- Rechtsanwältin, Winkmann als Landes- in den Abend, kostenlose Betreuung, da- laufen und die Stichwahl brachte das kriminalbeamter. Die Kandidaten im Klos- mit befasste sich das Podium am Ende Endergebnis: Silke Gorissen (CDU) wird tergarten Kevelaer wirkten vorbereitet und des Blocks. als erste Frau im Landratsamt in den antworteten in der Regel ohne auszuwei- kommenden fünf Jahren den Kreis Kleve chen. Der dritte Themenblock widmete sich repräsentieren und die Kreisverwaltung der finanziellen und sozialen Armut leiten. An dieser Stelle einen herzlichen Die Fragen der Wohlfahrtsverbände ziel- von älteren Menschen im Kreis Kleve. Glückwunsch! ten auf Probleme, die ihre Arbeit struk- Scham, Vereinsamung, Quartiersar- turell betreffen. Nach kurzer Vorstel- beit waren Stichpunkte. Zentral bei dem Im Vorfeld hatten die Wohlfahrtverbände lungsrunde stellten die Expertinnen und Thema ist der soziale Wohnungsbau. zu einer online Fragestunde eingeladen, Experten aus den Fachbereichen der Die Kandidaten warben dafür, kreativ zu die auf youtube verfolgt werden konn- Wohlfahrtsverbände ihre Fragen. Im ers- sein und Investoren den sozialen Woh- te. Tobias Budde (WDR) moderierte die ten Themenfeld „Pflege und Gesundheit“ nungsbau schmackhaft zu machen. Runde mit den Kandidaten im Kevelaerer kam die Kommunale Pflege- und Gesund- Menschen die in der Suchthilfe arbeiten, Klostergarten. heitskonferenz zur Sprache, das Problem: brennt ein anderes Thema unter den Nä- „Die Potentiale des Gremiums werden geln: Substitutionsbehandlungen Opioid- Peter Driessen (64) konnte auf seine Er- nicht genutzt“, beklagte Bernd Weßels Abhängiger Menschen im Südkreis Kle- fahrung als parteiloser Bürgermeister in vom Paritätischen. Malcolm Lichtenber- ve werden derzeit von nur einem Arzt in Bedburg-Hau verweisen und überzeugte, ger, Fachbereichsleiter der Pflegerischen Geldern durchgeführt. „Wenn er in Rente wie seine Mitstreiter, mit ruhigen, sachli- Dienste bei der Diakonie, machte den geht, stehen die häufig nicht mobilen, ab- chen Antworten. Silke Gorißen (48) warb virtuellen Pflegestützpunkt im Kreis Kleve hängigen Menschen und damit auch wir für eine Politik ohne Denkverbote. Guido zum Thema. Dessen kostenlose Beratung vor einem sehr großen Problem“, betonte Winkmann (46) bekundete den Willen zu nehmen Bürgerinnen und Bürger kaum in Dirk Boermann, Fachbereichsleiter des pragmatischen Lösungen. Alle drei Kan- Anspruch. „Beratung geht am besten im Ambulant Betreuten Wohnens der Diako- didaten kennen aus unterschiedlichen persönlichen Gespräch, nicht am Tele- nie. Die Kandidaten sahen da die Kassen- Zusammenhängen die Behördenland- fon“, so Lichtenberger. Ein anderes Pfle- ärztliche Vereinigung in der Pflicht und die schaft und -sprache in Deutschland. gethema: Die Pflegebedarfsplanung im Notwendigkeit, neue Ärzte in den Kreis zu Driessen als Bürgermeister, Gorißen als Kreis Kleve geschehe derzeit nach dem locken. Neue Rubrik: Leserbriefe (an: diakonie@diakonie-kkkleve.de) uns Ihre Meinung, Kritik und Lob mitzutei- rer Diakonie teilnehmen kann. Ich wün- len. Dafür müssen Sie nur im Betreff „Le- sche allen Mitarbeiterinnen und Mitar- serbrief Mittendrin“ angeben. Ansonsten beitern viel Kraft für Ihre Aufgaben und bleiben der Brief oder die E-Mail wie ge- ihren Dienst. Gerne erinnere ich mich wohnt vertraulich. Ganz besonders haben an meine Dienstzeit und freue mich auf wir uns über die Rückmeldung der ehe- die nächste Ausgabe von „Mittendrin“. maligen Mitarbeiterin Erika Rauhut (Foto) gefreut, die wir hier als ersten Leserbrief Mit freundlichen Grüßen veröffentlichen dürfen: Erika Rauhut Erika Rauhut Sehr geehrter, lieber Herr Wolff, Erika Rauhut arbeitete für die Diakonie als Goch. Die Diakonie bekommt regelmäßig Bürokraft in Geldern an der Bahnhofstra- Rückmeldungen auf die neuen Ausgaben DANKE möchte ich sagen, dass ich als ße und übernahm dann 1991 den Aufbau der Mittendrin. Gerne möchten wir Ihnen, ehemalige Mitarbeiterin der Diakonie der Personalabteilung des neu gegründe- liebe Leserinnen und Leser, die Möglich- durch die Zeitschrift „Mittendrin“ am ten Diakonievereins mit Sitz in Goch. In keit geben, auch für andere Leser sichtbar Geschehen und der Entwicklung unse- den Ruhestand trat sie am 31.12.2001.
Diakonie mit Tagespflege und „Neuland“ in Kevelaer Mitten in der Kevelaerer Fußgängerzone vernetzen sich Beratungsangebote. Foto vlnr: Patrick Schüngel, Reinhard Fleurkens, Petra van Bergen, Joachim Wolff, Angelika Jacobs, Marika Fleurkens, Karin Dembek, Christoph Bednarek Kevelaer. In der Fußgängerzone entsteht den anzubieten, Gespräche vor Taufen, men für den Beratungsladen gefunden: an der Hauptstraße 26 nach umfangrei- Hochzeiten, Anmeldungen für die Kinder- „Neuland“ soll er heißen. chen Umbauarbeiten eine Tagespflege tagesstätte könnten dort ebenso stattfin- der Diakonie im Kirchenkreis Kleve sowie den, wie spirituelle Angebote. Tagespflege: Förderung und Entlastung der Info- und Beratungsladen „Neuland“. Ihn wollen die Diakonie im Kirchenkreis Beratungsangebote nun zentral Die Tagespflege in Kevelaer wird die vier- Kleve, die Evangelische Kirchengemeinde te Tagespflege der Diakonie im Kirchen- Kevelaer und die Tuwas-Genossenschaft „Die Diakonie bündelt ihr Beratungsange- kreis Kleve sein. Menschen erwartet ein eG Moers gemeinsam nutzen. Voraus- bot, etwa der Suchthilfe, der Wohnungs- liebevoller Umgang, sie nehmen teil an sichtliche Eröffnung ist im Mai 2021. Der losenberatung und des Ambulant Betreu- einem strukturierten Tagesablauf. Das Laden wird montags bis freitags an Vor- ten Wohnens und ist so an zentraler Stelle Angebot der Tagespflege fördert die vor und Nachmittagen geöffnet sein. Außer- für viele Probleme ansprechbar“, so Petra allem dementiell erkrankten Tagespflege- dem sind Öffnungszeiten an den Wochen- van Bergen, Fachbereichsleiterin der So- gäste in ihren Alltagsfähigkeiten und ent- enden bei besonderen Ereignissen in der zialen Dienste. Geplant ist zudem ein of- lastet Angehörige von einer 24-Stunden Stadt geplant. fener Treff, um Menschen digitale Medien Betreuung. Weitere Information, Beratung zugänglich zu machen. Pflegeberatung und Anmeldung bei Angelika Jacobs, Ta- Gute Zusammenarbeit mit den Investoren und Pflegekurse der Ambulanten Pflege gespflegeverbundleitung. Auch Bewer- ergänzen das Angebot. Alle Angebote bungen für das neue Team sind bereits Die Investoren Reinhard und Marika sind niedrigschwellig konzipiert, die Zu- möglich unter bewerbung@diakonie- Fleurkens hatten die Diakonie gefragt, ob gänge zu Beratungsladen und Tagespfle- kkkleve.de sie sich eine Nutzung des Gebäudes vor- ge sind barrierefrei und ebenerdig. stellen können. „Wir haben ja bereits beim Kontakt/Anmeldungen Haus der Diakonie in Geldern gut mit der TUWAS ergänzt das Angebot Angelika Jacobs Diakonie kooperiert“, begründen sie ihren Tagespflegeverbundleitung Entschluss. Im September hingen die Plä- Die Tuwas-Genossenschaft ist eine Orga- Brückenstraße 4, 47574 Goch ne, wie die Innenräume später aussehen nisation im Verbund der Diakonie Rhein- jacobs@diakonie-kkkleve.de sollen, noch an der kahlen Wand. Bau- land-Westfalen-Lippe. Sie bietet antike Mobil: 0152 / 29 43 70 63 ingenieur Patrick Schüngel verantwortet Möbel und Kleinutensilien an, die im La- die Planung. Zur Fußgängerzone hin zieht den direkt erworben werden können. Dazu der Beratungsladen „Neuland“ ein. Der gehören auch Teile einer Textilkollektion, Zugang zur Tagespflege erfolgt rückseitig Upcycling-Unikate von besonderer Qua- von der Museumsseite aus (Adresse: Am lität. „Wir möchten in Kevelaer über das Museum 4). Sortiment der Kaufhäuser in Moers infor- mieren und zum Angebot von Haushalts- Von dem Gesamt-Konzept ließen sich Auflösungen und Sozialumzügen bera- die Diakonie, die Tuwas-Genossenschaft ten“, so Tuwas-Betriebsleiter Christoph NEULA ND und die Ev. Kirchengemeinde Kevelaer Bednarek. Möglich sind auch Beratungen überzeugen. „Wir liegen mit Kirche und zur beruflichen Entwicklung „BBE“ und Gemeindebüro im Norden Kevelaers eher Fachberatung zur Anerkennung auslän- dezentral“, so Pfarrerin Karin Dembek. discher Berufsqualifikationen. Inzwischen Sie kann sich vorstellen, dort Sprechstun- hat die Projektplanungsgruppe einen Na-
Tagespflege am Ostwall: Entlastung und eine verlässliche Struktur für alle Gäste genießen durch Hygienekonzept und Antigentestungen größtmöglichen Schutz. Menschen. Ihr Mann starb bereits früh. Die beiden Söhne, die Schwiegertochter und die Enkel schauen, dass der 81-Jäh- rigen nichts fehlt. An anderen Tagen der Woche geht die Alleinstehende handar- beiten und töpfern. Bis „Corona“ kam, sang sie im Kirchenchor die Altstimme mit. „Einer meiner Söhne sagte mir ir- gendwann, ich müsse mir eine Beschäf- tigung suchen.“ Heute ist sie froh, ihre Interessen mit anderen ausüben zu kön- nen. An der Tagespflege schätzt sie die Beschäftigung, Gespräche, Rätsel, Spiele wie Stadt-Land-Fluss. „Hier wird der Kopf noch gebraucht“, findet sie. Auf die Pfle- gefachkräfte lässt sie nichts kommen: Für die Arbeit müsse man geboren sein und das seien hier alle, sagt Wilma Martens. Egidius Thönes schätzt die Unterstützung. Kurz vor dem Mittagessen gehen An- Wilma Martens schätzt den Kontakt. nemarie Basso aus Aldekerk und Franz Geldern. Es ist kurz nach 10 Uhr, in der Tetzlaff aus Kapellen auf die Terrasse der nun nicht mehr. Wenn er kurz im Betrieb Diakonie-Tagespflege am Ostwall startet Tagespflege. Sie nehmen regelmäßig Har- vorbeischaut, am Computer sitzt oder nach dem Frühstück die Zeitungsrunde. ke und Besen in die Hand und schauen in Essen kocht, hätte sie keine Ansprache. Eine Mitarbeiterin liest die Neuigkeiten der Bepflanzung nach dem Rechten. „Die Tagespflege ist für mich als Angehö- des Tages vor: Gottschalk macht wieder rigen sehr wohltuend“, meint Thönes und Shows, die Verteidigungsministerin war Egidius Thönes ist dann schon zuhause. auch für seine Frau: „Hier ist ein Lachen in Uedem. Berichte vom Sport, Golf ist Er braucht diese Pausen. Von der De- im Haus.“ darunter. „Das ist eher was für reiche- menz seiner Frau, die auf einmal nicht re Menschen“, werden die Nachrichten mehr seine Frau war. „Wenn ich bis mit- Wie für viele Ehepartner bleibt es für kommentiert. Der erste Kevelaerer Abitur- tags im Garten gearbeitet habe und kam ihn ein „Abgeben“. Die Tagespflege gibt jahrgang 1960 hat ein Nachtreffen organi- wieder rein, war da plötzlich kein Mittag- beiden eine verlässliche Struktur. Am siert. Zwei Bilder illustrieren damals und essen mehr gekocht wie sonst“. Trotz der Nachmittag weiß sie, dass ihr Mann sie heute. Das Bild vom Abschlusstag wurde wachsenden Demenz haben sie noch ein nach dem Kaffeetrinken wieder abholen in schwarz/weiß aufgenommen, das Bild paar Jahre gut zusammen verbringen kommt. „Dafür habe ich ihr vor über 50 vom Nachtreffen ist in Farbe. „Dadurch können. Dieses Zusammenleben geht Jahren mein Ja-Wort gegeben.“ sehen die Menschen heute fast jünger aus als damals“, wird gescherzt. Am Tisch sitzen auch Egidius und Mar- garet Thönes aus Wachtendonk. Jeden Tag bringt der 77-Jährige seine an De- menz erkrankte Frau in die Tagespflege – seit der Eröffnung vor einem Jahr. „Sie fand vor der Haustür stehend nicht mehr den richtigen Schlüssel am Bund“, erin- nert sich der Bankkaufmann. Vor 12 Jah- ren merkte die heute 82-Jährige selbst, dass mit ihr etwas nicht stimmt. „Bei mir im Kopf wird es schlechter sagte sie“, berichtet der Eigentümer der Metzgerei Thönes. Für beide ein Schock, an den sich Egidius Thönes schlecht gewöhnen konnte. „Wir haben damals gemeinsam entschieden, es nicht geheim zu halten, sondern auch im Bekannten- und Freun- deskreis zu erzählen“, sagt er. Obwohl die Demenz sich zum Glück nur lang- sam entwickelte, sind sie alle Optionen des weiteren Lebens durchgegangen. Wilma Martens kommt einmal in der Wo- che zur Tagespflege. Die Kapellenerin und ehemalige Verkäuferin in einem Lebens- mittelgeschäft braucht den Kontakt zu Einige der Diakonie-Tagespflegegäste sind gerne im Garten aktiv .
Pflegeausbildung bei der Diakonie Junge Menschen interessieren sich für die Pflege - der Freiwilligendienst half bei der Entscheidung. Lerngruppe wurde. Im Lockdown haben wir uns dann eben online auf das Examen vorbereitet. Während der drei Jahre hatte ich auch eine Phase, in der ich mich ge- fragt habe, ob das alles noch das Richtige für mich ist, doch im Nachhinein bin ich nun sehr zufrieden. Wie lief die Prüfung? Bammel hatte ich schon, die Prüfung habe ich dann aber ganz gut gemeistert. Neben 4 mündlichen und 3 schriftlichen Prüfungsteilen mussten wir eine 60-mi- nütige Pflegesituation darstellen. Dazu gehört die Pflegeplanung und die Umset- zung. Der Prüfer agiert, als ob man ihn einarbeitet. Und dann kam der erste Arbeitstag... Ja ich habe mich den Pflegebedürftigen erstmal vorgestellt, schließlich steht man in deren Schlafzimmer! Was gefällt Ihnen nun an Ihrem Job? Am liebsten mag ich die Frühschicht, da Vom Freiwilligendienst über die Ausbildung zur Pflegefachkraft: Hannes Karbach. ist man eben auch früh am Tag mit der Arbeit fertig. So lange man keine Dop- Goch. Fünf Tage nach Ausbildungsende so lange es geht, in den eigenen vier pelschicht hat. Das kann schon mal vor- zur Pflegefachkraft konnte Hannes Kar- Wänden zu bleiben. Es ist also eine sehr kommen, wenn Kolleg*innen ausfallen. bach seine erste Tour fahren. Seinen Weg sinnvolle und dankbare Tätigkeit. Ansonsten finde ich gut, dass ich eigen- vom Bundesfreiwilligendienst bis dahin ständig arbeiten kann, auch wenn es schildert der 24-Jährige aus Kleve-Kellen Was änderte sich mit Beginn der Ausbil- mehr Verantwortung mit sich bringt. Pau- im Interview mit Stefan Schmelting. dung nach dem Freiwilligendienst? sen oder auch die Autofahrt zwischen den Kundenbesuchen nutze ich, um die ge- Herr Karbach, wie kam es zur Entschei- Die Ausbildung dauert drei Jahre, für mich leistete Arbeit zu reflektieren und zu ent- dung, die Ausbildung zur Pflegefach- endete sie darum im Oktober 2020. Ne- spannen. Ich wurde gut im Team aufge- kraft anzugehen? ben dem schulischen Lernen darf man nommen, wobei ich viele der Kolleg*innen immer mehr mit den Menschen arbei- ja schon aus dem Freiwilligendienst kann- Bereits vorher habe ich ja im Bundesfrei- ten. Zuvor konnte ich maximal eine Tour te. Wir helfen uns untereinander, bei der willigendienst bei der Diakonie in der So- mitfahren, ohne jedoch Pflegetätigkeiten Übergabe ist immer Zeit für ein kurzes zialstation mitgearbeitet und erste Einbli- auszuführen. Gespräch. Ganz lustig ist, dass ich nun cke bekommen. selbst Auszubildende mitnehmen kann Was sind weitere Inhalte der Ausbil- auf meiner Tour. Mir gefällt, dass wir ein Wie waren diese ersten Einblicke? dung? sehr junges Team sind. Zumindest nicht so, dass ich mir direkt Wir haben im Klassenverband viel über Vielen Dank und alles Gute! die Ausbildung hätte vorstellen können. verschiedene Krankheitsbilder gelernt, Was mich im ersten Moment etwas abge- die Medikamentengabe gehört dazu, Interesse an der Pflegeausbildung? schreckt hat war, dass man sehr unmit- wie kann ich Menschen lagern, welche Ausbildungsbeauftragte telbar in die Intimsphäre von Menschen Techniken gibt es, was ist rückenscho- Carmen Henning-Hirschfeld eindringt. Ich bekam sehr Persönliches nend. Soziale Fähigkeiten, die richtige Telefon: 02823 / 93 02-0 mit und wurde mit den Krankheiten und Ansprache beispielsweise von Menschen bewerbung@diakonie-kkkleve.de teilweise Schicksalen der Menschen kon- mit Demenz waren Teil der Ausbildung. frontiert. Das war am Anfang für mich als Sprich die Frage, wie kann ich mit Men- junger Mensch sehr ungewohnt. Es gibt schen sprechen, ohne dass sie sich an- Situationen, in denen man emotional gegriffen fühlen. überfordert sein kann. Wo fand die Ausbidung statt? Das änderte sich dann jedoch? Im Ev. Fachseminar für Altenpflege in Ja. Ich gewöhnte mich mehr daran und Xanten. Wir waren mit 22 Schüler*innen habe gesehen, dass insbesondere die in einer Klasse. Praktisch war eine Fahr- ambulante Pflege Menschen ermöglicht, gemeinschaft, die gleichgzeitig meine
Ausbildung und Freiwilligendienst in der Diakonie - wann, wie, wo? Einfach informieren und bewerben! nären Pflege, in der Pflege von Kindern, von Menschen mit Behinderung und von älteren Menschen. Ausbildungsbeginn: Frühjahr und Herbst eines jeden Jahres. Ebenso sucht die Diakonie in den Be- reichen Pflegerische Dienste, Ambulant Betreutes Wohnen und den Sozialen Diensten Menschen im Freiwilligendienst. Wer sich für einen bestimmten Be- reich interessiert, kann auch erst Kon- takt mit dem Fachbereich aufnehmen. Bewerbungen sind jederzeit mög- Ein Beruf bei der Diakonie - für Menschen die mit Menschen arbeiten wollen. lich: bewerbung@diakonie-kkkleve.de Goch. Pflege – ein Beruf mit Zu- derung von Menschen die Beratung Weitere Informationen zum FSJ/BFD fin- kunft, abwechslungsreich und span- der Kunden und ihrer Angehörigen. dest du hier: www.diakonie-rwl.de/frei- nend. Er beinhaltet neben der Einsatzmöglichkeiten nach der Ausbil- willigendienste, unter Telefon: 02823 / 93 Pflege und ressourcenorientierter För- dung sind in der ambulanten und statio- 02-0 und auf www.diakonie-kkkleve.de 400 Euro-Spende für Nähprojekt Geldern. Alle zwei Wochen treffen sich Nutzerinnen und Nutzer des Betreuten Wohnens zum Nähen. Denn was kaputt gegangen ist, muss nicht weggeworfen werden. BeWo-Mitarbeiterin Corina Bey- er und Ergänzungskraft Lia Wolfers (Foto rechts) zeigen, wie es geht. Das Projekt überzeugte auch die SanktMartinus Stif- tung in Geldern, sie unterstützte mit 400 Euro das Nachhaltigkeitsprojekt. 5.000 Euro-Spende von #WekickCorona Geldern/Berlin. Ganz herzlich Danke! sagt das Ambulant Betreute Wohnen der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. #Wekick- Corona spendete 5.000 Euro. Bereits ei- nen Monat, nachdem BeWo-Mitarbeiter Yannick Gorthmanns den Antrag gestellt hatte, kam die gute Nachricht. Von #We kickCorona“ hörte Gorthmanns in den Medien. Die Initiative ist eine Idee der Bundesliga-Fußballer Joshua Kimmich Sie freuten sich über ein leckeres Frühstück: Nutzer des Ambulant Betreuten Wohnens. und Leon Goretzka (FC Bayern Mün- chen). Sie haben weitere Spielerinnen chen Teilhabe und Mobilität aufzufangen. verbunden als vorher, so Boermann. und Spieler anderer Clubs und Sportar- Zu Beginn der Pandemie konnten not- ten, Musiker und Politiker gefunden, die wendige Fahrten zu Behandlungen und Die Frühstücksgruppe am Ostwall ist ei- in den #WekickCorona-Topf eingezahlt Krankenhäusern von der Diakonie nicht nes der Angebote. Am Dienstag freuten haben. Auf der Internetseite heißt es: „Zu- durchgeführt werden. Die Kosten für die sich die Anwesenden über die Blätterteig- sammen wollen wir mit #WeKickCorona Taxiunternehmen, die die Fahrten über- Thunfisch-Brötchen, die Theo Gasthuys denen helfen, die anderen helfen, und nommen haben, sind solche Mehrkosten. für sie zubereitete. Die Gruppe dient dem unseren Beitrag dazu leisten, dass unsere Austausch von BeWo-Nutzern unterei- Gesellschaft auch nach der Krise so viel- Viele geplante Gruppenaktivitäten muss- nander, sie gibt es schon seit rund zehn fältig und stark ist, wie vorher.“ ten abgesagt werden. Sie werden jetzt Jahren. Gasthuys wird von Lia Wolfers bei teilweise individuell oder in kleineren der Betreuung der Frühstücksgruppe un- „Wir freuen uns über das Geld, sagt Dirk Gruppen unter Berücksichtigung der Hy- terstützt. Durch die Abstandsbestimmun- Boermann, Fachbereichsleiter des Am- gienekonzepte nachgeholt. Aber diese gen im Hygienekonzept dürfen allerdings bulant Betreuten Wohnens. Das Geld hilft veränderten Angebote seien immer mit maximal acht BeWo-Nutzer nach vorheri- Mehrkosten durch „Corona“ in den Berei- mehr (Personal-)Aufwand und Kosten ger Anmeldung daran teilnehmen.
Kreativ am Werk: Ambulant Betreutes Wohnen Upcycling statt Neuanschaffung Kleve. Ein neuer Hingucker im Gemein- schaftsraum des Ambulant Betreuten Wohnens (BeWo) an der Stechbahn: BeWo-Nutzer*innen sowie Diakonie-Mit- arbeitende gestalteten gebrauchte Kom- moden nach eigenen Ideen neu. Ihre leuchtenden Farben hellen die Stim- mung auf. Das Motto lautete: Umweltbe- wusstes Denken! „Aufwerten ist preis- werter als neu anschaffen und wir leisten damit einen Beitrag zur Schonung der Umwelt“, sagt Monika Köster, stellvertre- tende Fachbereichsleiterin über das Pro- BeWo-Nutzer*innen selbst sagen zu den treuten wieder zu sehen“, und: „Endlich jekt. Projekten: „Mir fällt nicht die Decke auf mal wieder etwas tun, mir ist oft so lang- den Kopf.“ „Ich bin froh, die anderen Be- weilig und ich habe keine Ideen.“ Bei diesem und anderen Projekten geht es den Beteiligten darum, durch kreative Ideen Geld und Material für Neuanschaf- fungen einzusparen. Sprich: ausgedien- ten Möbelstücken wird wieder Leben eingehaucht und Unikate entstehen. „Wir nutzen dazu Farben, die sonst austrock- nen könnten, Möbel die vielleicht auf dem Wertstoffhof landen würden“, so Köster. Zweiter gewünschter Effekt ist, dass die Gruppenangebote Menschen zusam- menbringen und so Vereinsamung und sozialem Rückzug vorbeugen. Positive Aktivitäten und Gemeinschaftserleben helfen in der Corona-Pandemie. Auch die Mit neuer Farbe wird so manches gebrauchte Stück wieder schön. Gesünder, nachhaltiger und günstig: Mit vorhandenen Ressourcen arbeiten BeWo-Gruppenangebote wecken Lust an Alternativen. Kleve. Welche Ideen und Möglichkeiten gibt es für jeden Einzelnen, um nachhaltig zu handeln, zu leben und zu wirtschaften? Das fragten sich auch Mitarbeitende des Ambulant Betreuten Wohnens (BeWo) in Kleve. Sie haben mit den Klienten zu- sammen drei neue Gruppenangebote geschaffen. Deren Ziel für die Mitarbei- tenden: „Wir möchten bei den BeWo-Nut- zerinnen und Nutzern das Bewusstsein wecken für nachhaltiges und verantwor- tungsvolles Handeln in möglichst vielen Malerarbeiten im Diakoniegarten – die BeWo Nutzer*innen waren mit Freude dabei. Lebensbereichen.“ gemeinsam originell verarbeitet. Teilneh- Lösung. Sie flicken, tauschen, nähen an mende tragen durch mitgebrachte Zuta- oder um oder finden für die Kleidung eine „Viele Klienten haben enormen Respekt ten zum Ergebnis bei. „Wir beschäftigen neue Funktion. Ungeliebte Kleidung muss vor dem Thema Nachhaltigkeit. Einerseits uns mit Alternativen zu Fertiggerichten darum nicht entsorgt werden, im Gegen- ist den meisten klar, dass sich etwas än- und Fast-Food, die ohne große Mühe teil: Sie kann sich zum Lieblingsoutfit ent- dern muss, andererseits haben viele keine und Aufwand zubereitet werden können“, wickeln. Lust, sich von alten Gewohnheiten loszu- skizziert Monika Köster Inhalte des Ange- lösen“, sind die ersten Beobachtungen. bots. Gleichzeitig sollen sie passend für „Urban Gardening“ – der Diakonie-Garten „Wichtig ist uns, ein Bewusstsein dafür den kleinen Geldbeutel sein und natürlich an der Stechbahn wird „essbar“. Klienten schaffen, dass jeder aktiv auch mit klei- lecker schmecken. Selbstständigkeit und und BeWo-Mitarbeitende bepflanzten alte nen Dingen im Alltag etwas zum Schutz Eigenverantwortung im hauswirtschaftli- Tröge mit Kräutern und Pflücksalat, mit unserer Umwelt tun kann“, sagt Moni- chen Bereich werden zusätzlich gefördert. Kürbis und Zucchini. Nun kann immer aus ka Köster, stv. Fachbereichsleiterin des dem Garten geerntet werden. Pflege und BeWo im Nordkreis Kleve. „In unserem `Nähcafe für Kreative´ geht Ernte übernehmen freiwillige Helfer*innen. es vor allem um Stoffverwertung getra- Ausgediente Paletten und Blechdosen Gutes Essen hält Leib und Seele zusam- gener Kleidung“, berichtet Köster weiter. haben die BeWo-Nutzer*innen geschlif- men. In der Kochgruppe werden einfache Die auch `Re-Design-Group´ genannten fen, angestrichen und zu kleinen Kräuter- und gesunde Rezepte vorgestellt und Mitstreiterinnen finden fast immer eine Blumengärten umfunktioniert.
Studienreise des Betreuten Wohnens in die Elbtal-Auen Mit Hygienekonzept und begrenzter Teilnehmerzahl unterwegs DDR mit Andersdenkenden umgegangen ist.“, so Pletzer weiter. Der Arbeitsalltag in der DDR war Thema einer Besichtigung des ehemaligen VEB-Nähmaschinen- werks sowie des historischen Lokschup- pens. Eine Floßfahrt auf der Elbe brachte Entspannung, sogar drei Seeadler wur- den gesichtet. Begeistert war die Gruppe vom „grünen Band“. So wird der Streifen Natur genannt, in dem sich die Natur, früher bewacht von wenigen Grenzsoldaten, frei entwickeln und erhalten konnte. Mittlerweile sind die Elbtalauen von der UNESCO ausgezeich- net zum „Biosphärenreservat Flussland- schaft Elbe.“ Startpunkt morgens und Zielpunkt Die schöne Natur der Elbtalauen genoßen die Teilnehmenden auch auf einer Flussfahrt. abends war das Landhaus Lenzener Elb- Geldern. Wer reist hat auch etwas zu be- Marschhufendorf Konau, das bis 1989 talaue. „Das untereinander Helfen klappte richten. In diesen Genuss kamen zehn gesperrtes Grenzgebiet war. „Mich freute wunderbar und mit dem Haus hatten wir Nutzerinnen und Nutzer des Ambulant einfach die Neugier der Gruppe bei die- wirklich Glück“, fand Pletzer. Betreuten Wohnens (BeWo) während ei- sen Themen“, sagt BeWo-Mitarbeiter Ul- ner Bildungsreise im September. rich Pletzer. Er hat die Reise vorbereitet und geleitet. Die deutsch-deutsche Ge- Kontakt Fünf Tage lang bewegte sich die Gruppe schichte und der Alltag der Menschen zu Dirk Boermann in der schönen Natur der Elbtalauen. Ne- DDR-Zeiten wurde bei einem Besuch der Fachbereichsleitung ben der malerischen Landschaft sind die Ausstellung „Grenzgänge“ deutlich. „Eini- Ambulant Betreutes Wohnen Elbtalauen auch historisch interessant. ge aus der Gruppe zeigten sich durchaus Telefon: 02831 / 91 30-850 Die Gruppe besuchte unter anderem das angerührt von den Erzählungen, wie die boermann@diakonie-kkkleve.de Zieloffene Suchtarbeit Trainerschein für Angebote zur Suchtmittelreduktion Boermann, Fachbereichsleiter des Am- programm, bei entsprechender Nachfra- bulant Betreuten Wohnens. „Das BeWo ge auch als Gruppenprogramm. Es gebe kümmert sich um Menschen mit Behin- jedoch auch einige Menschen, so Boer- derung und um Menschen, die in größe- mann, für die eine vollständige Abstinenz ren sozialen Schwierigkeiten stecken“, (noch) nicht das vorrangige Ziel sei. Diese so Boermann. Suchtproblematiken seien Menschen seien trotzdem veränderungs- die Ursache vieler dieser Schwierigkei- bereit und wünschten eine Begleitung ten. Die BeWo-Mitarbeitenden begleiten bei der Reduktion ihres Konsums. Mit BeWo Nutzerinnen und Nutzer im Alltag schwindender Abhängigkeit können im und ermöglichen (wieder) eigenständiges Alltag neue Ziele erreicht werden. Wohnen. Um dies künftig noch besser und ge- Boermann berichtet weiter, dass es im zielter begleiten zu können, erhalten die BeWo in den vergangenen Jahren oftmals Mitarbeitenden in dieser Trainer*innen- gelungen sei, Nutzerinnen und Nutzer des Schulung die Kompetenz, ambulante BeWo beim Erreichen ihrer Abstinenz zu Gruppen- und Einzelprogramme durch- begleiten. Die enge Begleitung durch führen zu können. In Ihnen geht es etwa BeWo-Mitarbeitende erreichte auch Men- um die Kontrolle des Trinkverhaltens, die schen, die eine Reduktion ihres Kon- Einschränkung des Konsums illegaler sums bisher nicht geschafft hatten. Das Suchtmittel sowie um das Thema Woh- Geldern. Zehn Diakonie-Mitarbeitende Vertrauen, das den Bezugsbetreuerinnen nungslosigkeit in Kombination mit einer des Ambulant Betreuten Wohnens (BeWo) und Bezugsbetreuern entgegengebracht Alkoholabhängigkeit. Das sind große Zie- und zwei Mitarbeitende der Suchtbera- wird, könne sich positiv auf die Bereit- le für Menschen, die in einer Abhängigkeit tung wurden in einer diakonieinternen schaft auswirken, an den Reduktions- stecken. Mit Hilfe der Programme sollen Schulung zu Trainer*innen für Programme programmen teilzunehmen, erhofft sich sie unter anderem erkennen lernen, in zur Reduktion von Suchtmittelkonsum Boermann. welchen Situationen das Rückfall-Risiko ausgebildet. Zieloffen bedeutet hier: „Das am größten ist. Auch der Umgang mit Ziel Abstinenz ist kein absolutes, auch Auch im Rahmen der Diakonie-Sucht- Ausrutschern wird thematisiert und die jede Reduktion des Konsums ist für die beratung werden diese Programme ab Frage, wie Konsumenten Freizeit genie- Menschen und uns ein Erfolg“, erklärt Dirk Januar angeboten – zunächst als Einzel- ßen können, auch ohne Suchtmittel.
Diakonie sorgt sich um Wohnungslose Auch die Mittelschicht bleibt nicht verschont. kommen bei Freunden, Bekannten oder Familienangehörigen) lässt sich nicht ge- nau beziffern. Denn erfasst werden nur die Personen, die bei den Kommunen in ihrer sozialen Not um Unterbringung bitten. In der Regel werden sie von den Ordnungs- ämtern der jeweiligen Kommune in Not- unterkünften untergebracht. Ebenso nicht erfasst werden Personen, die gänzlich ohne Unterschlupfmöglichkeiten draußen „Platte machen“. Menschen in diesen Notsituationen benötigen eine Beratung und Begleitung durch Fachberatungsstel- len, die ihnen bei der Bewältigung vielfäl- tiger Schwierigkeiten helfen. Nicht alle Menschen haben ein Zuhause, in dem sie zu anderen Menschen Abstand einhalten können. Menschen haben derzeit auf dem sozi- alen Wohnungsmarkt nur wenig Chan- Geldern/Kleve. Zum „Tag der Wohnungs- sigkeit ist nach wie vor mehrheitlich ein cen, schnell eine adäquate Wohnung zu losen“ am 11. September machte die soziales und wirtschaftliches Problem von bekommen. Darum hat die Diakonie im Diakonie im Kirchenkreis Kleve auf woh- Männern, der Anteil der Frauen ist jedoch Kirchenkreis Kleve selbst fünf Apparte- nungslose Menschen im Kreis aufmerk- über die Jahre kontinuierlich gestiegen. ments und 23 Wohnungen, wovon vier als sam. Die Diakonie befürchtet, dass die Die Bundesarbeitsgemeinschaft Woh- Wohngemeinschaft, angemietet. Die Dia- Zahl Wohnungsloser aufgrund der Coro- nungslosenhilfe e.V. berichtet von 44.000 konie gibt darin 37 Männern und Frauen na-Pandemie in diesem Herbst weiter an- Klientinnen und Klienten, die ihr 2018 von ein Dach über dem Kopf. steigen wird. Je länger die Corona-Krise verbandlichen Einrichtungen und Diens- dauere, desto mehr Menschen könnten ten anonymisiert gemeldet wurden. „Das An die Kommunen und den Kreis Kleve mit der Zahlung der Miete Probleme be- Risiko, sein Zuhause zu verlieren, gilt appelliert die Diakonie, angesichts der kommen. mittlerweile auch für die sogenannte Mit- bevorstehenden kalten Jahreszeit ausrei- telschicht“, ist die Erfahrung der Diakonie chend Räumlichkeiten für von Obdachlo- In der Fachberatungsstelle für Woh- Rheinland-Westfalen-Lippe. Dramatisch sigkeit bedrohte Menschen einzurichten. nungslose (FBS) des Kreises Kleve sind auch das Ergebnis einer aktuellen Woh- Bei zu wenigen oder zu kleinen Notunter- alleinstehende (59 Prozent) und allein- nungsnotfallstatistik des Landes NRW: künften könnten diese zu Infektions-Hot- erziehende Personen (14 Prozent) zu- Demnach ist die Zahl der wohnungslosen spots werden. Platz in den Unterkünften sammengefasst die deutlich größte Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren, ist dringend nötig, um die Einhaltung von Gruppe unter den Besucher*innen der die in Mehrpersonenhaushalten leben, im Abstands- und Hygieneregeln zu ermög- Fachberatungsstelle. Laut Jahresbericht vergangenen Jahr um 10,4 Prozent ge- lichen. 2019 kontaktierten 454 Personen die stiegen. Mitarbeiter*innen der Fachberatungsstelle Kontakt an den beiden Standorten Geldern (Haus Wohnungslosigkeit hat meist eine Vorge- Soziale Dienste der Diakonie, Ostwall 20) und Kleve (Ca- schichte, die mit den Lebensumständen Wohnungslosenberatung ritasverband, Hoffmannallee 66a-68). 56 oder in der Person liegenden Gründen zu- Rainer Blix, Ostwall 20, 47608 Geldern Prozent der Ratsuchenden verfügten über sammenhängen. Der Anteil sogenannter Telefon: 02831 / 91 30-840 keinen eigenen Wohnraum. Wohnungslo- „verdeckter Wohnungslosigkeit“ (Unter- blix@diakonie-kkkleve.de gen, damit „face-to-face“-Kontakte mit Spende der Fußball- Hilfesuchenden möglich werden konnten. Nationalmannschaft Mit dem Spendengeld konnte leerste- hender Wohnraum angemietet und mehr Geldern/Berlin. Die Wohnungslosenbe- Platz zur Einhaltung der Abstandsregeln ratung der Diakonie im Kirchenkreis Kle- geschaffen werden. Darüber hinaus dient ve freut sich über 2.500 Euro, gespendet ein Teil der Spende dazu, Hilfeangebote von der Fußball-Nationalmannschaft der digital auszubauen und durch Fort- und Herren. Mit einem Spendenbetrag von Weiterbildung, Informationsmaterial, Pub- insgesamt 400.000 Euro unterstützen die likationen abzusichern. Innerhalb kürzes- Spieler Corona-Hilfen für wohnungslose ter Zeit gingen bei der BAG Wohnungs- Menschen. Die Spendenaktion wird von Bereits im Juni dieses Jahres hatten die losenhilfe (BAG-W) aus dem gesamten der DFB-Stiftung Egidius Braun und dem Spieler bundesweit 250.000 Euro gespen- Bundesgebiet über 120 Anträge auf Un- Förderverein der Wohnungslosenhilfe in det. Die Spende war sehr willkommen, um terstützung ein. Und schnell war klar: Der Deutschland e.V. umgesetzt. „Wir bedan- hilfesuchende Menschen direkt mit dem Bedarf der Wohnungsnotfallhilfen vor Ort ken uns für die Spende, die wir bedarfs- Nötigsten wie Nahrung, Kleidung, Bar- überschreitet die gespendete Summe. gerecht an die Hilfesuchenden weiterge- geld, Mundschutz, Handhygiene, Handy, Kurz entschlossen entschieden die Spie- ben. So können wir individuellen Notlagen Handykarten zu unterstützen. Gefördert ler die Spendensumme auf 400.000 Euro schnell entgegensteuern“, freut sich Petra wurden Maßnahmen und Anschaffungen zu erhöhen. Wichtig war den Spielern, van Bergen, Fachbereichsleiterin der So- zum Infektionsschutz der Hilfesuchenden dass mit dem Geld schnell und unbüro- zialen Dienste. und der Mitarbeitenden in Hilfeeinrichtun- kratisch geholfen werden kann.
Mach das Ding aus! Film thematisiert Mediensucht und fragte junge Menschen, ihre Eltern und Experten. Markus Groenheim, Mitarbeiter im Amt für Arbeit und Soziales der Stadt: „Corona legt ein Brennglas auch auf die Thematik des Mediengebrauchs. Darum ist der Film gut, er zeigt worum es geht und dass es hier in Geldern vor Ort Hilfen gibt.“ „Men- schen haben unterschiedlichen Bera- tungsbedarf“, ist die Erfahrung von Bera- terin Melanie Seier. „Manche kommen nur mit einer Frage, andere kommen zu vier bis acht Besuchen, je nachdem, welche Thematiken die Menschen mitbringen.“ „Der Film zeigt auf sympathische Wei- se, wo es Probleme geben kann“, fin- det Diakonie-Geschäftsführer Joachim Wolff. „Doch wenn ich ohne Handy nicht Während des Drehs ein Foto: „Zoff“ zwischen Mutter und Sohn um die Konsole. mehr sein kann und ständig daran den- ke, dann ist es zu viel“, findet die junge Geldern. Der Film der Diakonie im Kir- konieberater Tim Rambach. Sie können Generation im Film. Auch eine Regel wird chenkreis Kleve sorgt für Gesprächsstoff selber Regeln einhalten. „Es ist für mich verraten: Mit 14 Jahren sind 140 Minuten zwischen den Generationen. Zumindest zudem eine Frage des Respekts“, meint frei verfügbare Medienzeit am Tag oder wünschen sich das die Macher und Ma- eine Mutter. Sie möchte zum Beispiel 14 Stunden pro Woche unbedenklich. cherinnen des Films, die Mitarbeitenden nicht, dass ihr Gesprächspartner ständig der Diakonie-Suchtvorbeugung. Der Film mit dem Handy beschäftigt ist. Kinder und „Mach das Ding aus!“ und andere Filme befragt junge Menschen, die Elterngene- Eltern nerven sich manchmal gegenseitig, der Diakonie im Kirchenkreis Kleve sind ration und Experten zum Thema Handy, zeigen die Antworten im Film. Die einen im Youtube-Kanal der Diakonie abrufbar. Tablet und Co. Nicht nur in Corona-Zeiten werden gerade in einer wichtigen Runde sind sie häufig Grund für familiäre Konflik- gestört, die andern müssen mehrmals Kontakt te. Besonders dann, wenn der Sohn zulan- rufen, bis sie vielleicht eine Antwort be- Soziale Dienste ge an der Konsole „zockt“ und die Toch- kommen. Fachbereichsleitung Petra van Bergen ter ihr Handy nicht aus der Hand geben Ostwall 20, 47608 Geldern kann. Aber was können die Eltern tun? Die Stadt Geldern finanzierte einen Teil Telefon: 02831 / 91 30-840 „Auch selbst ein Vorbild sein“, sagt Dia- der Kosten des Films aus Landesmitteln. vanbergen@diakonie-kkkleve.de Mit dm-Einkauf Projekte der Suchthilfe unterstützt Erster Aktionstag der Supermarkt-Kette würdigt engagierte Menschen. Suchtberatungsstellen Gesamtspendensumme ein Projekt aus Kreis Kleve. Am 4. November 2020 fand seiner direkten Nachbarschaft. Der dm- erstmals der bundesweite Aktionstag Markt gab Erlöse des Spendentags an Suchtberatung unter dem Motto „Kom- die Sozialen Dienste der Diakonie im Kir- munal wertvoll“ statt. Der Caritasverband chenkreis Kleve weiter, insgesamt 672,78 Kleve und Mitarbeitende der Diakonie- Euro. Diese verwendet das Geld für Suchtberatung führten persönliche Ge- Projekte mit Kindern aus suchtbelaste- spräche am Telefon. ten Familien. Petra van Bergen, Fachbe- reichsleiterin der Sozialen Dienste bei der Im Vorfeld des Tages hatten die beiden Diakonie sagt „herzlichen Dank“ dafür. Im Wohlfahrtsverbände einen Brief an die dm-Markt informierte eine Wand über die Kreistagsmitglieder, die Kreisverwaltung Angebote der Sozialen Dienste, Flyer la- und die Landrätin geschickt. In ihm for- gen zum Mitnehmen bereit. dern sie eine zukunftssichernde Finan- zierung der Suchtberatungsstellen. „Die Petra van Bergen und Joachim Wolff bei „Insbesondere das soziale und kulturel- Suchtberatung hilft nachweislich, die der Spendenübergabe le Leben in den Gemeinden, im Rahmen Chronifizierung und Folgekosten von Ab- von Projekten und in Vereinen ist in den hängigkeitserkrankungen zu verringern“, Geldern. Am 28. September, konnten vergangenen Monaten zum Erliegen ge- sagt Diakonie-Suchtberaterin Petra van Kunden im dm-Markt Geldern mit ihrem kommen. Sie sind daher mehr denn je auf Bergen. „`Kommunal wertvoll´ sind wir Einkauf Herz zeigen: Alle dm-Märkte in Spenden angewiesen. Es entspricht un- jedoch vor allem für die Hilfesuchenden Deutschland und der Onlineshop dm.de serer Unternehmenskultur und unserem und Angehörigen, denen wir wieder eine spendeten fünf Prozent des Tagesum- Selbstverständnis bei dm, dass wir diese Lebensperspektive geben können“, so satzes an Projekte aus den Bereichen gemeinnützigen Vereine und Projekte im die Suchtberaterin und Fachbereichslei- Soziales, Bildung oder Kultur. Das Be- Umfeld unserer dm-Märkte jetzt fördern“, terin der Sozialen Dienste. Auch bei eini- sondere: Jeder der mehr als 2.000 Märk- erklärte Christoph Werner, Vorsitzender gen Politiker*innen konnte der Aktionstag te unterstützte mit seinem Anteil an der der dm-Geschäftsführung. Interesse wecken.
Suchtprophylaxe am Lise-Meitner-Gymnasium Trotz Corona andere Gefahren nicht vernachlässigen. Menschen, die Schlimmes erlebt haben, erkranken an Sucht.“ Neu in diesem Schuljahr war ein zusätz- licher Präventionstag für den neunten Jahrgang. Unter dem Motto „Stark statt breit“ informierte Suchtberaterin Melanie Seier über Cannabis. Gerade im grenzna- hen Geldern kommen Jugendliche schon früh in Kontakt mit dieser Droge, die zu Unrecht oft verharmlost wird. Mit Infokar- ten und Rätseln aus dem Methodenkoffer der Cannabisprävention NRW konnten die Schüler und Schülerinnen ihr Wissen über die Gefahren des Kiffens überprüfen. Nicht nur Max aus der 9a zeigte sich po- sitiv überrascht: „Ich hätte nicht gedacht, wie komplex das Thema ist und wie viel Suchtberaterin Petra van Bergen: Suchtvorbeugung ist regelmäßiger Bestandteil im Schulalltag. man noch lernen kann.“ Geldern. Auch wenn der Schulalltag mo- Thema ist, mit dem viele zu kämpfen ha- Insgesamt gaben die Acht- und Neunt- mentan überschattet ist von Corona und ben, darüber waren sich alle einig. „Ich klässler am Ende des Tages einen „Dau- den Auswirkungen auf den Unterricht, will ja dazu gehören und bin schnell ver- men hoch“ für die Arbeit der Drogenbe- sollten andere Gefahren für Heranwach- unsichert, wenn ich eine andere Meinung raterinnen. „Es war interessant und hat sende nicht aus dem Blickfeld geraten. habe“, formulierte eine Schülerin. Aber interessiert“, fasste ein Schüler zusam- Suchtprophylaxe ist zum Beispiel seit nicht allen Kindern war klar, wie wichtig es men. Jahren ein fester Bestandteil der Gesund- heitserziehung am Lise-Meitner-Gymna- sium. Dabei geht es nicht nur um klassi- sche Betäubungsmittel sondern auch um den Umgang mit dem Smartphone oder mit Videospielen. Anders als in den Jahren zuvor fand das Angebot durch die Fachstelle für Sucht- vorbeugung im neuen Schuljahr jedoch nicht in der Klasse 7, sondern in den 8. Klassen statt. Begründet ist dies durch „Corona“. Das Projekt, das sonst 2-tägig stattfindet, wurde aufgrund des Lock- downs ins nächste Schuljahr verschoben und auf vier Unterrichtsstunden gekürzt. Zeichnet sich das Programm sonst durch Suchtberaterin Melanie Seier informierte Schülerinnen und Schüler in Geldern . wechselnde Sitzordnungen und viel Be- wegung im Raum aus, musste nun auch ist, sich in der Schule wohl zu fühlen, um Text und Fotos: ein Konzept mit festen Gruppentischen weniger anfällig für Sucht zu sein. Nach https://lise-meitner-geldern.de/ her, das die besonderen Hygieneanfor- dem Erfinden fiktiver Suchtbiografien derungen für die Schulen beachtet. „Un- hatten viele eine neue Sicht auf das The- Elternabende mit Mitarbeitenden der terricht mit Maske ist an sich schon eine ma. „Sucht kann wahrscheinlich jeden Suchtberatung konnten im November Herausforderung. Das Angebot unter von uns treffen“, resümierte ein Schüler. nicht in Präsenzform stattfinden. Diese Beachtung der Hygienevorgaben neu zu „Nicht nur obdachlose Menschen oder werden als Onlineangebot durchgeführt. gestalten, war eine weitere“, so Petra van Bergen von der Diakonie im Kirchenkreis Kleve. Die grundsätzliche Herangehensweise ist jedoch geblieben: Die Jugendlichen konnten sich in einem geschützten Rah- men ohne Lehrer mit verschiedenen Fra- gestellungen zur Entstehung von Sucht auseinandersetzen und dabei auch ihre eigenen Erfahrungen einbringen. Mit viel Engagement berichteten sie über ihre Klassengemeinschaften und persönliche Beobachtungen. Dass Gruppendruck ein Sucht kann jeden treffen - ein Resümee der Schülerinnen und Schüler.
Erstes Netzwerktreffen „Fitkids“ Betreuungsverein Kinder aus suchtbelasteten Familien leiden mit. verschiebt Angebote Goch. Der nächste kostenlose Infoabend zu den Themen Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung wird voraussichtlich erst wieder am 4. Februar 2021 stattfin- den. Eine telefonische Anmeldung ist auf- grund der begrenzten Platzzahl unbedingt erforderlich: Telefon: 02823 / 93 02-0. Das Grundlagenseminar „Gut Betreut!“ konnte aufgrund der Kontaktbeschrän- kungen nicht wie geplant stattfinden und wurde auf 2021 verschoben. Kinder aus suchtbelasteten Familien sind häufig sich allein überlassen. Neujahrsfrühstück Geldern. Mehr als 3 Millionen Kinder und der Abhängigkeit können sich in fehlender Coronabedingt abgesagt Jugendliche wachsen in Deutschland in Zuwendung, mangelnder Erziehung, we- Goch. Wie die Corona-Lage Anfang Ja- suchtbelasteten Familien auf. Dazu fand nig Geld, fehlender Alltagsgestaltung und nuar aussehen wird, kann jetzt im Herbst ein erstes Netzwerktreffen in Geldern mit leider auch in Aggressivität gegenüber keiner vorhersagen. Dass Corona ver- Trägern der Jugendhilfe und ambulanter den Kindern äußern. schwunden sein wird, ist unwahrschein- Hilfen, wie der Suchtberatung der Diako- lich. Darum hat sich der Betreuungsverein nie im Kirchenkreis Kleve statt. Im Rahmen von „FitKids“ entsteht ein schweren Herzens entschlossen, das be- offenes, niedrigschwelliges Angebot, liebte Neujahrsfrühstück im Januar 2021 Etwas jedes 7. Kind wächst in Deutsch- um mit den entsprechenden Familien in ausfallen zu lassen. „Wir werden unsere land mit einem Elternteil auf, dessen Kontakt zu treten. „Den Eltern wird Be- Mitglieder in einem gesonderten Brief in- Alkoholkonsum problematisch ist oder ratung angeboten, außerdem soll es al- formieren“, sagt Helma Bertgen. Sie ist bei dem bereits eine Abhängigkeit vor- tersgerechte Aktionen für die Kinder und zusammen mit Stefanie Krettek und Chri- liegt. Ungefähr 60.000 Opiatabhängige in Jugendlichen geben“, hieß es nach dem stof Sieben für die „Querschnittsarbeit“ Deutschland sind Eltern. ersten Netzwerktreffen. „Es ist gut, dass verantwortlich. Sie sind Ansprechpartner wir uns als Diakonie und im Netzwerk für die im Verein organisierten ehrenamtli- „Wir als Suchthilfe der Diakonie mit dem Thema annehmen“, so van Bergen. chen Betreuerinnen und Betreuer. Suchtberatung und Suchtvorbeugung Der Bedarf an Angeboten für diese Ziel- widmen uns mit dem Konzept „FitKids“ gruppe sei hoch. Das „Netzwerk FitKids“ Kontakt Kindern und Jugendlichen suchtkranker erhofft sich durch die Vernetzung ein brei- Betreuungsverein Eltern“, erklärt Petra van Bergen, Fach- tes Unterstützungsangebot und kurze Brückenstraße 4, 47574 Goch bereichsleiterin der Sozialen Dienste. Der Wege. Alle Beteiligten hoffen nun, dass Helma Bertgen, Stefanie Krettek, Blick auf die Kinder und Jugendlichen zei- Familien sich auf das Unterstützungssys- Christof Sieben ge, dass auch sie ebenfalls unter der Ab- tem einlassen und so Verantwortung für Telefon: 02823 / 93 02-0 hängigkeit der Eltern leiden. Denn Folgen ihre Kinder übernehmen. info@diakonie-kkkleve.de Diakonie-Sammlung: „Du für den Nächsten“ Adventssammlung vom 21. November bis 12. Dezember 2020 Die vergangenen Monate haben uns vor Annemarie H. lebt im Pflegeheim. Auf- große Herausforderungen gestellt – mehr grund der Kontaktbeschränkungen dür- denn je wurde uns gezeigt, wie wichtig fen Familie und Freunde sie leider nicht es ist, für unsere Nächsten da zu sein. besuchen. Pflegerin Sabine steht ihr je- Durch Kontaktbeschränkung oder auch doch tatkräftig zur Seite. Mit ihrer Hilfe Kontaktverbot hatten es jedoch diejeni- kann Annemarie via Videochat Kontakt zu gen unter uns schwer, die ohnehin schon ihren Lieben aufnehmen. zu den Schwächeren gehören. Die Diako- nie ist trotz der schwierigen Lage für ihre Ralf S. lebt allein. Mit seinen 70 Jahren Nächsten da. und seiner Herzkrankheit gehört er zur Risikogruppe. Dank der Corona-Nach- Hartmut L. ist obdachlos. Durch Corona barschaftshilfe muss er seine sichere ist die Inanspruchnahme einer Notunter- Wohnung nicht verlassen. Er bekommt kunft, wo er zudem Essen und Trinken seine Lebensmittel und sogar seine Me- bekommen kann, nahezu unmöglich. dikamente nach Hause geliefert. Dank des Angebots der Diakonie für woh- nungslose Menschen „Essen unter freiem Das sind nur drei Beispiele von Angebo- Himmel“, hatte er die Möglichkeit, unter ten und Projekten, wo die Diakonie für Einhaltung der Abstandsregeln eine Mahl- andere da ist. Mit Ihrer Spende bei der zeit sowie Getränke zu erhalten. Diakoniesammlung unterstützen sie uns.
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