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Herold der Reforma�on 95. Jahrgang, 1/2020 In dieser Ausgabe: w Die Grenzlinie zwischen Christen und Nicht-Christen w Das Ende des Vermittlerdienstes w Kirche und Staat w Begegnung mit Dr. Lukas w Zeit ist Gnade w Hoffnung – oder der Glaube an ein Wunder w Körper, Seele und Geist gesund erhalten
Herold der Reforma�on 1. Quartal 2020 INHALTSVERZEICHNIS: EDITORIAL ................................................ 3 DAS LEBEN DES CHRISTEN Die Grenzlinie zwischen Christen und Nicht-Christen..................................... 4 Das Ende des Vermi�lerdienstes............. 6 Kirche und Staat......................................... 8 Begegnung mit Dr. Lukas......................... 10 Zeit ist Gnade........................................... 12 Hoffnung – oder der Glaube an ein Wunder.............................................. 14 IMPRESSUM: JUGENDECKE Herausgeber: Gemeinscha� der Siebenten-Tags- Adven�sten Reforma�onsbewegung e. V. Gebete im neuen Jahr............................... 16 Eisenbahnstr. 6 ▪ 65439 Flörsheim/M Tel.: 06145 / 93 277 14 KINDERECKE Internet: www.sta-ref.de E-Mail: sta@sta-ref.de Was wir glauben....................................... 18 Verteilt durch: Rätsel und Lückentext.............................. 19 Wegbereiter-Verlag Eisenbahnstr. 6 ▪ 65439 Flörsheim/M GESUNDHEIT Tel.: 06145 / 93 277 15 Internet: www.wegbereiter-verlag.de Körper, Seele, Geist gesund erhalten........ 20 E-Mail: shop@wegbereiter-verlag.de Verantwortliche Redakteure: AKTUELLES F. Staudinger und M. Ponce Redak�on und Layout: J. Mladenovic Nachrufe ................................................. 23 BEZUG KOSTENLOS! SPENDEN WILLKOMMEN! Aktuelle Bilder......................................... 23 SPENDENKONTEN: Norddt. Vereinigung: Gem. d. STA Ref. Beweg. Konferenztermine 2020 IBAN: DE46 3601 0043 0096 4874 39 BIC: PBNKDEFF • Postbank Essen Frühlingskonferenz der Nord- u. Süddt. Vereinigung Süddt. Vereinigung: Gem. d. STA Ref. Beweg. 15. bis 17. Mai 2020 in Michelsberg, Bad Überkingen IBAN: DE96 6001 0070 0017 5977 02 BIC: PBNKDEFF • Postbank Stu�gart Herbstkonferenz der Nord- u. Süddt. Vereinigung 16. bis 18. Oktober 2020 in Oberbernhards, Fulda Bilder: istockphoto.com S. 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 20, 22.
EDITORIAL Das Jahr ist da von M. Ponce I ch erinnere mich, wie ich als Kind darauf geachtet den und können so der Welt offenbaren, dass Christus habe, was einige Erwachsene über die Zukun� Wirklichkeit ist. und über das Jahr 2000 sagten. Zu jener Zeit und Die Gemeinde Go�es auf Erden wurde mit der erst recht für ein Kind war es schwer vorstellbar, wie die Mission beau�ragt, das Werk des Evangeliums ständig Zukun� aussehen würde. Dieses Jahr ist jedoch gekom- zu erweitern, jeden Winkel der Welt zu erreichen und men, und nun sind 20 weitere Jahre vergangen – wir alle aufrich�gen Seelen, die bereit sind, sich dem Dienst haben die Zukun� erreicht! Chris� zu ergeben, in die Armee Go�es aufzunehmen. Aber wir nennen diese Zukun� „Gegenwart" ... Heu- Jesus sagte auch: „Dabei wird jedermann erkennen, te ist es die „Gegenwart", nicht mehr die „Zukun�". Das dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander alte Jahr 2019 liegt in der Vergangenheit; wir können habt." (Johannes 13, 35.) Nur durch die Verbindung mit nichts an ihm verändern. Sicherlich haben wir in einigen Christus können wir die Kra� und die Führung des Hei- Situa�onen Siege errungen und in anderen Niederlagen ligen Geistes sowie die Hilfe der Engel haben, um diese erli�en. Was auch gewesen war, gehört jetzt der Ver- Mission voranzubringen. gangenheit an. Möge für das Jahr 2020 unser Ziel sein, näher zu Je- Normalerweise grüßen wir zu Beginn des Jahres sus zu kommen, damit wir auch den anderen Gläubigen immer unsere Freunde oder unsere Familien und wün- näher sein können, und dass wir gemeinsam die Bot- schen ihnen alles Gute, gute Gesundheit, viel Glück, scha� vom Kommen Chris� verkünden und eines Tages genügend Arbeit oder vielleicht ein erfolgreiches Stu- gemeinsam sagen dürfen: „Siehe, das ist unser Go�, auf dium. den wir harren, und er wird uns helfen; das ist der Herr Wenn wir zu diesem Anlass die S�mme Jesu hören auf den wir harren, dass wir uns freuen und fröhlich sei- könnten, was würde sie uns sagen? Oder was würde er en in seinem Heil." (Jesaja 25, 9.) uns wünschen? Wir wünschen allen unseren Lesern und ihren Sein großes Verlangen wurde in der Heiligen Schri� Familien ein neues Jahr voller Gnade und Segen, auf niedergeschrieben und war das, was er kurz vor seiner dass wir diese neue Zeit voller Dankbarkeit für das Kreuzigung in folgenden Worten ausdrückte: vollkommene Opfer Jesu Chris� und seine Gerech�g- „Auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in keit zur unserer Erlösung leben können. Mögen wir mir und ich in dir; dass auch sie in uns eins seien, auf alle Gelegenheiten und Mi�el nutzen, um enger mit dass die Welt glaube, du habest mich gesandt.“ (Johannes Jesus Christus verbunden zu sein, und zusammen mit 17, 21.) unseren Geschwistern ein einheitliches Volk bilden zu Die Arbeit, der ganzen Welt das Evangelium zu können, mit dem gemeinsamen Ziel, ein „ewiges Evan- predigen, ist enorm, und wir sollen uns keine Hoffnung gelium zu verkündigen denen, die auf Erden wohnen, machen, diese Mission erfüllen zu können, außer wir und allen Heiden und Geschlechtern und Sprachen sind alle durch die Bande der christlichen Liebe verbun- und Völkern." (Offenbarung 14, 6.) q Herold der Reformation, Quartal 1/2020 3
DAS LEBEN DES CHRISTEN Die Christen und ihr Ursprung Die wich�gste Kom- ponente dieser „neuen“ Die Religion ist das Judentum, welche den Monotheismus verkündete, die Hoffnung auf den Messias, der durch die Schri�en des Alten Testaments Grenzlinie prophezeit worden war. Der Messias, der Gesalbte, sollte in menschlicher Gestalt durch die Jungfrau Maria auf die Erde kom- men. Das Judentum vertrat in dieser Zeit das rigoroseste ethische System; ein Moralkodex, welcher in den Zehn zwischen Geboten erfasst war. Diese deuteten auf die Beziehung zwischen den Men- schen und Go�, aber auch auf die Be- ziehung der Menschen untereinander. Wir wissen aus der Heiligen Schri�, dass Jesus die jüdische Religion nicht widerlegt Christen hat. Seine Botscha�en und sein Leben be- schränkten sich nicht nur auf eine Na�on, obwohl „er kam zu den Seinen“ (Johannes 1, 11), sondern seine Botscha� wendete sich an alle Menschen auf dieser Erde. Der Kernpunkt und der christlichen Lehren ist Jesus, welchen seine Nachfolger „Messias“ (der Gesalbte) nannten und welcher in griechischer Sprache „Christus“ heißt. Seine wahren Nachfolger waren die Jünger, die Apostel und all die, welche Jesus nachfolgten gemäß der Einladung, welche zuerst an die Jünger Nicht-Christen gerichtet wurde und danach an all die, die an ihn glaubten. „Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, ...“ (Ma�häus 16, 24 erster Teil.) Auch aus der Heiligen Schri� erfahren wir, dass diese Gruppe der Nachfolger in An�ochia zuerst „Christen“ genannt wurden (Apostelgeschichte 11, 26 letzter Teil). Die Christen, welche Jesus im Laufe der Jahrhunderte nachfolgten, ha�en kein leichtes Leben; im Gegenteil, sie mussten viel Trübsal, Verfolgung und Leiden dulden. Der Herr Jesus sagte ihnen bereits im Voraus: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwun- den.“ (Johannes 16, 33.) von O. Nasui Die Grundlage des Christentums Der Apostel Paulus, einer der treusten und gläubigsten Nachfolger Jesu, definierte die Grundlage des Christentums mit folgenden Worten: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3, 11.) Jesus Christus stellt sich in den Worten an Petrus persönlich als der Fels dar: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht über-wäl�gen.“ (Ma�häus 16, 18.) Wie können wir uns erklären, dass die Gemeinde Chris� trotz der Angriffe des Teufels, um sie zu zerstören, bis zum heu�gen Tag überlebte und bis zum Ende exis�eren wird? Die Antwort ist leicht: Die Gemeinde wurde zuerst auf den Felsen ge- 4 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
baut, welcher Jesus Christus ist; auf nicht wundern, dass immer mehr Herzen spürst. Es ist ein Zustand den Glauben nicht nur an Christus, Christen nach anderen Werten und des Herzens, welcher von deinem sondern auf Jesu Glauben. Die Ge- Idealen streben. Bruder gespürt und in die Tat um- meinde wurde nicht auf Petrus oder gesetzt wird. Wenn dies jedoch eine seinen Glauben gebaut, welcher Was bedeutet es, ein bloße Theorie bleibt, wird nicht in o� menschlich schwankte, sondern authen�scher Christ zu sein? Wahrheit geliebt, sondern es bleibt auf Jesus Christus, den lebendigen eine ausgesprochene Unwahrheit. Felsen. Der Schweizer Theologe Hans Deshalb sagt das Wort Go�es: „Der Küng sagte Folgendes über das Mensch prüfe aber sich selbst.“ (1. Auf der Suche nach einer Christentum: „Christentum exis�ert Korinther 11, 28 erster Teil.) Iden�tät nur dort, wo die Erinnerung Chris� lebendig gehalten wird, sowohl in 2. „Wenn ihr in meinem Wort „So wir denn gö�lichen Ge- der Theorie, als auch in der Praxis!“ bleibt...“ schlechts sind...“ (Apostelgeschichte 17, Die Gemeindeältesten erwähn- 29, erster Teil.) ten in vergangenen Zeiten des Öf- „Da sprach nun Jesus zu den Es gibt eine natürliche, biologi- teren, was es bedeutet ein wahrer Juden, die an ihn glaubten: So ihr sche Tendenz eines jeden mensch- Christ zu sein. Christ zu sein, be- bleiben werdet an meiner Rede, so lichen Wesens, die Gewissheit und deutet: seid ihr meine rechten Jünger.“ (Jo- das Gefühl zu haben, zu jemandem 1. Christus zu gehören (völlig) hannes 8, 31.) Was bedeutet es, in sei- zu gehören. Daher erklärt sich, dass 2. wie Christus sein (seinem nem Wort zu bleiben? Es bedeutet, in vielen Fällen Kinder, welche von Charakter ähnlich sein) das Wort zu erfüllen und zu leben. ihren Eltern verlassen oder adop- 3. mit Christus sein (täglich mit Es bedeutet nicht, es bloß zu lesen �ert wurden, wenn sie wachsen, ihm zu wandeln). oder zu erklären, sondern es jeden immer auf der Suche nach ihrem Ur- Zwei grundlegende Bedingun- Augenblick auszuleben. Die wahren sprung und Iden�tät sind. Warum? gen, welche von Jesus ausgespro- Jünger bekannten ihren Glauben an Weil sie ihre Eltern kennenlernen, chen wurden, waren: Jesus immer durch Wort und Tat. ihre Vergangenheit erfahren und Ihr Leben war ein lebendiges Bei- wissen wollen, woher sie kommen. 1. Liebet euch untereinander! spiel für ihre Nächsten. Obwohl sie Sie sind auf der Suche nach ihrer Menschen mit Sünden und Schwä- eigenen Herkun�. In der heu�gen „Ein neu Gebot gebe ich euch, chen waren, stellten sie Jesus durch Zeit tri� die Tendenz der Suche nach dass ihr euch untereinander liebet, Go�es Gnade und Hilfe mit Ehre der christlichen Iden�tät immer öf- wie ich euch geliebt habe, auf dass auf dieser Erde dar. Solche Christen ter auf, nicht nur bei Jugendlichen, auch ihr einander liebhabet.“ (Johan- (Jünger) ha�e und wird Jesus Chris- sondern auch bei Erwachsenen. nes 13, 34.) Weiter sagt der Apostel Jo- tus bis zum Ende haben. Diese Suche ist mit einem Gefühl hannes in diesem Kontext: „Meine der inneren Leere verbunden, wes- Kindlein, lasst uns nicht lieben mit Aufruf halb die Menschen sich immer nach Worten noch mit der Zunge, son- etwas sehnen, was sie nicht defi- dern mit der Tat und mit der Wahr- Möchtest auch du einer von nieren können. Traurig dabei ist die heit.“ (1. Johannes 3, 18.) Ich glaube, der Jesu Jüngern sein? Möchtest du ihm Tatsache, dass, obwohl sie früher Moment ist gekommen, da wir uns in Wort und Tat folgen und seinem oder später ihre christliche Iden�tät ehrlich fragen sollten, ob die Liebe, Charakter jeden Tag ähnlicher wer- erfahren haben, sie trotzdem zu an- über welche wir so o� und schön den? Das ist deine Herausforderung deren Religionen neigen. Warum ist sprechen und singen, nicht etwa und der Ruf und Willen Go�es für das der Fall? Weil das Christentum bloß auf unseren Zungen ist. Warum dein Leben! Möge der Herr dich und an Substanz und Werten verloren ist es wohl so schwer und selten, mit mich mit seiner Gnade und Liebe er- hat und durch die Vermischung Taten zu lieben? Was bedeutet es, füllen, auf dass wir zusammen den mit säkularen Religionen langsam in Wahrheit zu lieben? Es bedeutet, Namen der Christen mit Würde und auch seine Orien�erung und Iden- dass wenn du jemandem sagst, dass Ehre tragen und authen�sche Jünger �tät verliert. Daher sollten wir uns du ihn liebst, dass du dies in deinem bleiben, bis er wiederkommt! q Herold der Reformation, Quartal 1/2020 5
Das Ende des Vermittlerdienstes von R. Bölöny „Die UN-Vermi�lungsgespräche die nahe Zukun� der Weltgeschich- einer Untersuchungsha� (U-Ha�), zwischen den Konfliktparteien sind te und redet von einem Herrn Jesu welches z. B. ein Oberlandesgericht beendet.“ Ein Satz, den man mit im Himmel, der im Begriff ist, eine anordnen kann. Auf den ersten Blick Sicherheit mal hier und dort in den Aufgabe zu beenden. Eine Aufgabe, lässt sich die Unterbringung in der Nachrichten aufgegriffen hat. In welche er vor 175 Jahren begonnen Untersuchungsha� kaum von der einer Welt, in der es tagtäglich von hat. „Zu der für das Gericht vorher- Stra�a� unterscheiden. In beiden Konflikten nur so wimmelt, gehen gesagten Zeit, mit dem Ablauf der Fällen verbringt der Betroffene 24 derar�ge Nachrichten o� spurlos zweitausenddreihundert Tage im Stunden am Tag hinter Gi�ern, an uns vorbei. Und doch birgt dieser Jahre 1844, begann die Untersu- abgescho�et von der Außenwelt Satz etwas Endgül�ges – ein ent- chung und die Aus�lgung der Sün- und ohne die Möglichkeit, sich frei scheidender Zeitpunkt ist gekom- den.“ – Der große Kampf, S. 485. zu bewegen. Hä�linge haben die men. Waren die Vermi�lungsver- Christus begann seine Aufgabe Möglichkeit, Briefe zu bekommen suche erfolgreich? Folgt Krieg oder als Vermi�ler im Untersuchungs- und die Besuchszeiten zur Kontakt- Frieden? Welche Konsequenzen gericht am 22. Oktober 1844 und pflege zu nutzen. Im Detail gibt es treten ein? All diese Fragen beschäf- vermi�elt seitdem für alle Men- jedoch erhebliche Unterschiede. In �gen mich jedoch nicht wirklich. schen, die sich im Krisengebiet Stra�a� befindet sich, wer rechts- Vielmehr aber die Menschen in den befinden. Er vermi�elt nicht für die krä�ig wegen der Begehung einer Krisengebieten, die mit Sicherheit Nachrichtenleser in ihren sicheren Stra�at durch ein Gericht verurteilt die Verhandlungen gebannt bis an Ländern, denn diese brauchen kei- worden ist. Wer sich hingegen in deren Ende verfolgt haben. nen Vermi�ler. Es gibt jedoch ein U-Ha� befindet, wurde noch nicht Dieser Ar�kel soll aber keine po- Volk, welches sich bewusst ist, in verurteilt. Die Untersuchungsha� li�sche Ausarbeitung werden, denn welcher Krisenlage es sich befin- soll keine vorweggenommene Stra- ein viel bedeutenderer Vermi�ler- det, und sich erwartungsvoll und fe darstellen. Es gilt die Unschulds- dienst naht sich seinem Ende, und voller Vertrauen an den Vermi�ler vermutung. dieser steht nicht unter der Leitung wendet: „So werden auch an dem „Da ist nicht, der gerecht sei, der Vereinigten Na�onen, auch nicht großen Tag der Endversöhnung und auch nicht einer.“ (Römer 3, 10.) Die- unter einer anderen humanitären des Untersuchungsgerichts nur die ser und viele andere Bibelstellen Organisa�on. Und auch hier wird es Fälle des bekennenden Volkes Got- belegen, dass wir Menschen, alle zwei Typen von Lesern geben: Die tes in Betracht gezogen. Das Gericht 7,6 Milliarden aktuell Lebenden, Leser, die über eine Vermi�lungs- über die Go�losen ist eine beson- und auch alle, die vor uns waren, arbeit in einem weit en�ernten dere, von diesem getrennte, später schuldig sind. Schuldig vor dem Ge- Krisengebiet lesen, und diejenigen, sta�indende Maßnahme.“ – Der große setz, verurteilt zur Verbüßung der die bewusst sind, dass ihr eigenes Kampf, S. 480. einzigen Strafe für die Sünde: „Denn Schicksal – ja, ihr Leben – von die- Dieses „Volk Go�es“ will der der Tod ist der Sünde Sold.“ (Römer 6, sem Vermi�lerdienst abhängt. „späteren Maßnahme“, dem Gericht 23.) Dieses Urteil wird beim Gericht „Die Prüfungszeit ist beendet, entkommen und sitzt deswegen lie- gesprochen, bei der „später sta�in- Christus hört mit seiner Vermi�lung ber im Untersuchungsgericht. denden Maßnahme“. Beim Untersu- im Himmel auf. Diese Zeit bricht Um den Unterschied dieser chungsgericht gilt, ähnlich wie in der schließlich plötzlich über alle her- beiden Gerichte zu verdeutlichen, U-Ha�, die Unschuldsvermutung. ein.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 191. vergleichen wir es doch einmal mit Doch was bringt mir dieses Unter- Diese Aussage bezieht sich auf dem Unterschied einer Stra�a� und suchungsgericht, wenn ich weiß, 6 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
dass ich am Ende ja doch schuldig Diese Erfahrung brauchen wir, den Gnadenstuhl des himmlischen bin? Wenn 100 % der Menschheit bevor das Untersuchungsgericht Heiligtums zu verlassen. Er will schuldig sind, wieso sollte bei mir endet, bevor Jesus sein Amt als die Kleider der Rache anlegen und eine Unschuld vermutet werden? Vermi�ler niederlegt, bevor der seinen Zorn in Gerichten auf dieje- Wir sitzen alle 24 Stunden jeden Hohepriester aus dem Tempel zum nigen ausgießen, die das gö�liche Tag hinter Gi�ern, gefangen von wartenden Volk zurückkehrt. Licht unbeachtet gelassen haben.“ Versuchungen, Charakterfehlern, „Sehr ernst sind die mit dem – Zeugnisse, Band 5, S. 218. egois�schen Handlungen, lieblo- Schlusswerk der Versöhnung zu- „Ich sah, dass die vier Engel sen Worten, gefangen in unserem sammenhängenden Vorgänge, fol- die vier Winde halten, bis Jesus eigenen Ich. Abgescho�et von den genschwer die damit verbundenen sein Werk im Heiligtum getan hat, unsichtbaren Welten, auf einem Tatsachen. … ‚Sehet zu, wachet und und dann werden die sieben letz- Planeten sitzend, welcher dem Un- betet; denn ihr wisset nicht, wann ten Plagen kommen. Diese Plagen tergang geweiht ist. Einige haben es es Zeit ist.‘ (Markus 13, 33.)“ – Der große empören die Go�losen gegen die sich jedoch gemütlich gemacht in Kampf, S. 490. Gerechten, denn sie denken, dass ihren Zellen, versuchen, Geschä�e „Zur selben Zeit wird der große wir die Gerichte Go�es über sie zu machen, damit sie ihr Leben im Fürst Michael, der für die Kinder gebracht haben und dass, wenn sie „Loch“ genießen und in der Zeit, die deines Volkes steht, sich aufma- uns aus dem Wege schaffen könn- ihnen bleibt, Spaß haben zu können. chen. Denn es wird eine solche ten, die Plagen au�ören würden.“ Es gibt jedoch ein Volk, welches die trübselige Zeit sein, wie sie nicht – Frühe Schri�en, S. 27. Hoffnung auf die Freiheit nicht auf- gewesen ist, seitdem Leute gewe- „Die Plagen, die über Ägypten gegeben hat. Es nutzt jede Gelegen- sen sind bis auf diese Zeit.“ (Daniel kamen, als Go� dabei war, Israel zu heit, Briefe von „draußen“ zu lesen 12, 1 erster Teil). Das Ende des Unter- befreien, ähnelten in ihrem Charak- und die Besuchszeiten zur Kontakt- suchungsgerichts ist das Ende des ter den Gerichten, von denen die pflege zu verwenden, mit anderen Vermi�lerdienstes Jesu – es ist das Welt unmi�elbar vor der endgül- Worten: Sie studieren die Bibel und Ende der Gnadenzeit. Es ist die Zeit, �gen Befreiung des Volkes Go�es gehen ins Gebet. Sie vertrauen ih- in welcher man nichts mehr ändern heimgesucht wird, nur dass diese rem Anwalt, denn dessen Vater, hat kann. „Wer böse ist, der sei ferner- Gerichte noch schrecklicher und ihn, „…der von keiner Sünde wusste, hin böse ... aber wer fromm ist, der umfassender sind.“ – Der große Kampf, für uns zur Sünde gemacht, auf dass sei fernerhin fromm.“ (Offenbarung S. 628. wir würden in ihm die Gerech�gkeit, 22, 11.) Zu dieser Zeit hat jeder von „So wie in Ägypten alle ver- die vor Go� gilt.“ (2. Korinther 5, 21.) uns seine Chance(n) gehabt, jeder schont wurden, welche die Tür- Er, der „keine Sünde getan hat“ stand vor der Entscheidung – und pfosten mit dem Blut des Lammes (1. Petrus 2, 22), ist der einzig Unschul- hat gewählt. Jesu letzte Aufgabe bestrichen ha�en, so wird Go�es dige in diesem Untersuchungsge- als Hohepriester wird es sein, den Volk auch in den letzten Tagen richt. Und doch ist das einzige Blut, Befehl zu erteilen, die Frommen unter Seinem Schutz stehen. Die welches in diesem Gericht fließt, zu versiegeln. „Zur selben Zeit wird Namenschristen, die unvorbereitet das Seine, denn er hat „unsre Sün- dein Volk erre�et werden, alle, die in den letzten schrecklichen Kampf den selbst hinaufgetragen … an im Buch geschrieben stehen.“ (Daniel gehen, werden in ihrer Verzweiflung seinem Leibe auf das Holz…“ (1. Petrus 12,1. letzter Teil) ihre Sünden in Worten brennender 2, 24). Das ist der Vermi�lerdienst, „Ich sah vier Engel, die ein Werk Angst bekennen. … Sie beklagen die welchen Christus für uns, für mich, auf der Erde zu tun ha�en und im Folgen der Übertretung, nicht aber geleistet hat, und immer noch leis- Begriff waren, es auszuführen. Je- ihre Schuld. Sie fühlen keine wah- tet. Und nur so kann ich dieses Un- sus war mit priesterlichen Gewän- re Reue, keinen Abscheu vor dem tersuchungsgericht als Unschuldiger dern bekleidet. Er blickte in Mitleid Übel.“ – Der große Kampf, S. 621. verlassen, wenn ich wirklich glaube, auf die ‚Übrigen”, erhob dann seine Was wir nicht getan haben, dass Jesus wegen MEINER Schuld, Hand und rief mit einer S�mme solange Jesus unser Hohepriester MEINER Charakterfehler, wegen des �efsten Erbarmens: ‚Mein Blut, war, werden wir nicht tun können, MEINES Stolzes sterben musste, Vater, mein Blut, mein Blut, mein wenn er unser Richter sein wird. damit ich leben kann. Nur wenn Blut!‘ … Hierauf sah ich einen Engel Wir können uns auf seine Worte ich das wirklich bekenne, kann ich mit einem Au�rag von Jesus schnell verlassen: „Ja, ich komme bald!“ wirklich bereuen. Und nur wenn zu den vier Engeln fliegen, die ein (Offenbarung 22, 20 erster Teil). Begegnen ich wirklich bereue, werde ich mei- Werk auf der Erde zu tun ha�en. Er wir ihm also jetzt in aller Demut nen Stolz in den Staub werfen, was schwang etwas in seiner Hand auf und Dankbarkeit, damit er unseren nichts anderes bedeutet, als dass und ab und rief mit lauter S�mme: Glauben stärkt, dass dieser stand- ich sterbe, damit Jesus in mir leben ‚Haltet! Haltet! Haltet! Haltet, bis ha� bleibt, wenn die Zeiten sich kann – der Einzige, der nicht sün- die Knechte Go�es versiegelt sind ändern werden. Dann werden wir digt, mit anderen Worten: der einzig an ihren S�rnen!‘“ – Frühe Schri�en, auch zu denen gehören, die frohen Gerechte. Das ist die Gerech�gkeit S. 26. Herzens ihm schon heute antworten durch den Glauben, welches sich in Danach überschlagen sich die können: „Amen, komm, Herr Jesus!“ den Werken zeigt. Ereignisse. „Jesus ist im Begriff, (Offenbarung 22, 20 letzter Teil.) q Herold der Reformation, Quartal 1/2020 7
von A. Semencuk KIRCHE UND STAAT A n den Geschichten im Abraham Lincoln, der 16. Präsident reichen Menschen. Der Wohlstand Alten Testament kann der Vereinigten Staaten von Ameri- war mehr oder weniger gleichmäßig man leicht erkennen, ka, sagte: „Willst du den Charakter verteilt. dass im Volk Israel die religiöse Füh- eines Menschen erkennen, so gib Doch das Volk Israel wünschte rung von der poli�schen Führung ihm Macht.“ Je mehr Macht eine sich einen König. Sie wollten den getrennt war. Schon damals waren einzelne Person hat, umso grö- anderen Völkern ähnlich sein. Auch die Kirche und der Staat vonein- ßer die Gefahr, dass diese Macht wenn Go� dies nicht guthieß, ließ ander getrennt. Ich denke, dass missbraucht wird. Go� kennt diese er das Volk diese Entscheidung ha�e einen bes�mmten Grund. Der Schwäche des Menschen, deswegen treffen. Die Folge war, dass die Is- bri�sche Historiker Lord Acton sag- war es auch nicht sein Wille, dass raeliten viele Vorteile verloren, das te: „Macht korrumpiert, absolute das Volk Israel einen König hat. Das faire System abgescha� und durch Macht korrumpiert absolut.“ An den Richter- bzw. Propheten-System war eine Monarchie ersetzt wurde. Jetzt Geschichten des Alten Testaments ein faires System mit dezentralisier- musste das Volk für den Palast und erkennt man, dass die Mehrheit ter Macht. Das bedeutet: Die Macht das Königshaus au�ommen, das der Könige von Israel nicht mit der lag nicht bei einer Person, sondern bedeutet: Hohe Steuern mussten Macht und der damit eingehenden war unter den Richtern aufgeteilt. gezahlt werden, und nun hing ihr Verantwortung umzugehen wusste. Durch das Richtersystem war das Schicksal vom Wohlwollen des Kö- Allzu o� wurden die Könige über- Volk gut vor dem Abfall von Go� nigs ab. Es dauerte nicht lange, bis heblich und stolz, und in ihrem und den damit einhergehenden ihnen die Folgen ihrer Entscheidung Machtwahn trennten sie sich von Folgen geschützt. Außerdem war es bewusst wurden. Doch dann gab Go�. Wenige Könige bekehrten sich ein soziales System – es gab keine es keinen Weg zurück. Der erste – viele blieben bei ihrer Einstellung. extrem armen und keine extrem König, anfangs Go� treu, fiel schon 8 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
bald von Go� ab. Der zweite König dir keine Ehre sein vor Go� dem falls die staatliche mit der kirchli- missbrauchte ebenfalls seine Macht Herrn. Aber Usia ward zornig und chen Macht. In beiden Fällen, bei um seinen Gelüsten nachzugehen. ha�e ein Rauchfass in der Hand. Isebel und bei Kaiser Konstan�n, Ansta� sich um Staatsangelegenhei- Und da er mit den Priestern zürnte, war brutale religiöse Verfolgung die ten zu kümmern, folgte der König fuhr der Aussatz aus an seiner S�rn Folge. seiner Leidenscha�. Die Folge: ein vor den Priestern im Hause des Ellen White beschreibt dies wie Aufstand im Volk, Aufruhr und ein Herrn, vor dem Räucheraltar.“ (2. folgt: „Als ihre Unternehmungen ge- Bürgerkrieg mit vielen Toten. Der Chronik 26, 17-19.) gen Elia erfolglos blieben, beschloss dri�e König fiel wie der erste König König Usia mischte sich in reli- Isebel, aus Rache alle Propheten von Go� ab, besteuerte das Volk giöse Angelegenheiten ein, und die Go�es in Israel umbringen zu lassen. sehr hoch und führte Götzendienst Konsequenzen seiner Handlung lie- Kein einziger sollte mit dem Leben ein. Auch wenn der zweite und der ßen nicht lange auf sich warten. Der davonkommen. Außer sich vor Wut dri�e König sich bekehrten, so ha�e Staat darf sich nicht in kirchliche An- machte die Frau ihre Absicht wahr das Volk dennoch die Konsequenzen gelegenheiten einmischen. Wie ist und ließ unter den Knechten Go�es der Fehlentscheidungen der Könige es, wenn sich die Kirche in staatliche ein Blutbad anrichten.“ – Propheten und zu tragen. All dies wollte Go� ver- Angelegenheiten einmischt? Könige, S. 87. hindern. Hä�e das Volk Israel Go� Interessant ist auch die Tatsa- Religiöse Macht führt zwangs- geglaubt und das System beibehal- che, dass einige Könige eine sehr läufig zur Verfolgung Andersdenken- ten, welches Go� eingeführt ha�e, enge Beziehung zu Go� ha�en, der und religiöser Minderheiten. so wäre ihnen allen viel Leid erspart wie z. B. König David, der nicht nur Umso besorgniserregender ist geblieben König, sondern auch gleichzei�g ein der heu�ge Wandel in der Poli�k. Israel ha�e einen König. Doch Prophet war. Waren also in König US-Präsident Donald Trump no- ha�e der König absolute Macht? David der Staat und die Kirche ver- minierte in seiner Amtszeit zwei Go� trennte strikt den Staat von eint? Nein. Obwohl David auch die Richter: Neil Gorsuch und Bre� der Kirche. So ha�e der König die prophe�sche Gabe erhielt, machte Kavanaugh. Beide Richter gehören poli�sche Vollmacht. Jedoch dur�e er sich nicht zum Priester oder zu dem religiösen konserva�ven er sich nicht in religiöse Angelegen- Propheten. Er mischte sich nicht in Flügel. William Barr, welcher von heiten einmischen. Nicht alle Könige religiöse Angelegenheiten ein und Donald Trump zum Jus�zminister hielten sich an diese Regeln. Vom schrieb den Priestern nicht ihren nominiert und vom Senat bestä�gt König Usia berichtet die Bibel: Dienst vor. Obwohl er selbst ein wurde, möchte Berichten zufolge „Und machte zu Jerusalem Prophet war, hörte er auf Unterwei- „Go�es Gesetz nach Amerika brin- kunstvolle Geschütze, die auf den sungen der Propheten Samuel und gen“. Auch er gehört zum extrem Türmen und Ecken sein sollten, zu Nathan. konserva�ven und religiösen Flügel schießen mit Pfeilen und großen Zur Zeit Elias waren in Israel der der US-Poli�k. Donald Trumps Be- Steinen. Und sein Name kam weit Staat und die Kirche vereint. Über ratungskomitee besteht unter an- aus, darum dass ihm wunderbar König Ahab schreibt Ellen White: derem auch aus religiösen Führern. geholfen ward, bis er mäch�g ward. „Er heiratete eine Frau, die sich dem Dies sind nur wenige Beispiele der Und da er mäch�g geworden war, Götzenkult ergeben ha�e. Isebel jetzigen Geschehnisse in der US- überhob sich sein Herz zu seinem ha�e mehr Einfluss auf den König amerikanischen Poli�k. Verderben; denn er vergriff sich an als Go�. Sie verführte ihn und mit dem Herrn, seinem Go�, und ging in ihm das Volk zum Götzendienst.“ Sollten diese Ereignisse den Tempel des Herrn, zu räuchern – Christus ist Sieger, S. 156. unsere Besorgnis erregen? auf dem Räucheraltar.“ (2. Chronik 26, „Also war niemand, der sich 15. 16.) sogar verkau� hä�e, übel zu tun Die Geschichte lehrt: Wenn Re- Der König war ein erfolgreicher vor dem Herrn, wie Ahab; denn sein ligion Einfluss auf den Staat ausübt, Staatsmann und Stratege. Sein Weib Isebel überredete ihn also.“ (1. dann ist die Verfolgung Andersden- Erfolg ließ ihn vermessen werden. Könige 21, 25.) kender und Andersgläubiger nur Er griff in religiöse Angelegenhei- Isebel war nicht nur Königin. Sie eine Frage der Zeit. ten ein und tat Dinge, die nur dem war auch gleichzei�g die Tochter „Weil wir das Vergangene nicht Priester zustanden. Eth-Baals und das religiöse Ober- durchschauen, gestalten wir unsere „Aber Asarja, der Priester, ging haupt. Isebel gewann immer mehr Zukun� weiter so gefährlich dilet- ihm nach und achtzig Priester des Einfluss auf Ahab, bis sie eines Tages tan�sch in der Gegenwart.“ (Christa Herrn mit ihm, ansehnliche Leute, mehr Macht inneha�e als der König Schyboll) und standen wider Usia, den König, selbst. Die Kirche gewann langsam Was können wir tun? Warten und sprachen zu ihm: Es gebührt dir, immer mehr Einfluss und Macht, so- und zusehen? Usia, nicht, zu räuchern dem Herrn, dass die Macht der Kirche die Macht „Unerschrocken werden von sondern den Priestern, Aarons Kin- des Staates übers�eg. Go� berufene Männer die Verei- dern, die zu räuchern geheiligt sind. So ist auch der „Mensch der nigung der Kirche mit der Welt öf- Gehe heraus aus dem Heiligtum; Sünde“, das Paps�um, entstanden. fentlich brandmarken.“ – Propheten und denn du vergreifst dich, und es wird Kaiser Konstan�n vermischte eben- Könige, S. 131. q Herold der Reformation, Quartal 1/2020 9
Begegnung von F. Schwarz mit Dr. Lukas W er war eigentlich Lukas? kursierten schri�liche und mündliche zugsweise verwendet. Es gibt unsach- Lukas, „der geliebte Überlieferungen durch Geschwister, liche Kri�ker, die Schwester White Arzt“, war ein Reisebe- die als Augenzeugen dabei gewesen deshalb absprechen wollen, dass sie gleiter, enger Mitarbeiter und wahrer waren und Jesus gehört und gesehen eine inspirierte Prophe�n sei. Solchen Freund des Apostel Paulus. Selbst ha�en. Diese Berichte wurden über- Kri�kern sind die ersten Verse des ein so großer Apostel wie Paulus hat liefert – Lukas schreibt von vielen, die Lukasevangeliums sehr zu empfehlen, seine Missionsarbeit nicht alleine aus- diese Berichte gegeben haben – und in denen am Beispiel des Lukas sehr geübt, sondern ha�e immer Begleiter nun von Lukas gesammelt. Er benutz- deutlich zum Ausdruck kommt, dass und war auf zahlreiche Mitarbeiter te sie also als Quellen. Lukas kann als der Heilige Geist eben auch bei der angewiesen. Wir kennen Timotheus echter Forscher und Geschichtswis- Verwendung von Quellen leiten und und Titus und viele andere. In der senscha�ler beschrieben werden. führen und ein inspiriertes Buch ent- Gemeinde und in der Arbeit für das Er tat dies alles neben seinem Beruf stehen lassen kann. Reich Go�es sind wir alle keine Einzel- als Arzt. Was tat er genau? Die Bibel- Bei seinen Recherchen hat der kämpfer. Im Neuen Testament lesen verse sagen aus, dass er die Berichte Heilige Geist den Lukas eine ganze wir, wie die Brüder zusammengear- sammelte, erforschte und dabei sehr Reihe von Begebenheiten und Gleich- beitet und sich gegensei�g begleitet, sorgfäl�g vorging. Bes�mmt ist er viel nissen Jesu finden lassen, von denen unterstützt und ermu�gt haben. Von gereist und hat überall Menschen die anderen Evangelien nicht berich- Lukas, dem Mitarbeiter des Paulus, aufgesucht und sozusagen interviewt, ten, sondern nur Lukas. Dazu gehören sind im Neuen Testament zwei Schrif- die als Augenzeugen etwas von Je- die Berichte vom 12-jährigen Jesus im ten bekannt, die das sogenannte sus zu berichten wussten. Als Lukas Tempel, die Emmausjünger, der Schä- Doppelwerk des Lukas bilden und eng dann das ganze Material zusammen cher am Kreuz, Zachäus, der verlore- zusammengehören: Das Evangelium ha�e, fing aber die Hauptarbeit für nen Sohn, der reiche Kornbauer, der nach Lukas und die Apostelgeschichte ihn erst an. Die Bibel sagt, dass Lukas reiche Mann und der arme Lazarus des Lukas. Beide Werke entstanden alles nun in eine gute und sinnvolle und der barmherzige Samariter sowie wohl in Rom zu Beginn der 60-er Jahre Ordnung brachte und aufschrieb. vieles andere, was wir nur im Lukase- während der ersten Gefangenscha� Diese ganze sorgfäl�ge Arbeit des vangelium haben. des Apostels Paulus. Mit dieser ersten Erkundens, Ordnens und Schreibens Gefangenscha� in Rom endet dann kann Lukas nicht in wenigen Wochen Was ist das Besondere am die Apostelgeschichte. Paulus war oder Monaten bewäl�gt haben – so Lukas-Evangelium? zweimal in Rom gefangen. Von der etwas dauert Jahre. Es ist interessant, ersten Gefangenscha� berichtet die wie viel Interesse und Liebe Lukas in Wir haben ja nach Go�es Willen Apostelgeschichte. Anschließend kam seine Arbeit inves�erte, weil ihm der aus bes�mmten Gründen nicht nur Paulus aber noch einmal wieder frei. Glaube so wich�g war und er dies an- ein Evangelium, sondern vier, weil Nach einigen weiteren Reisen wurde deren weitergeben wollte. Es war sein jedes Evangelium das Leben Jesu von Paulus in Troas zum zweiten Mal ge- Lebensinhalt. Es ist auch interessant, einer speziellen Seite her sieht und fangen genommen, wieder nach Rom dass Lukas im Gegensatz zu anderen beleuchtet. Lukas scheint durch die gebracht, ins Gefängnis geworfen und Evangelisten kein Augenzeuge Jesu Berichte der erwähnten Gleichnisse unter dem Kaiser Nero ermordet. war. Wir sehen, wie der Heilige Geist ein besonderes Interesse zu haben, Wie hat nun Lukas sein Werk ge- auch die sorgfäl�ge Arbeit des Sam- reichere Geschwister in der Gemeinde schrieben? Wir lesen die ersten Verse melns und Forschens die biblischen zu ermu�gen, ihr Geld für gute Zwe- des Lukasevangeliums. „Sintemal Schri�en inspiriert hat. Go� sprach cke und für die Armen einzusetzen. sich‘s viele unterwunden haben, Be- zu den Schreibern der Bibel nicht nur Der Umgang mit Besitz ist im Lukase- richt zu geben von den Geschichten, durch Visionen oder Träume, sondern vangelium o� das Thema. Vielleicht so unter uns ergangen sind, wie uns der Geist wirkte bei Lukas auch in der war auch der „hochedle Theophilus“, das gegeben haben, die es von Anfang scheinbar ganz normalen Arbeit des dem das Evangelium gewidmet ist, ein selbst gesehen und Diener des Worts Forschens, Lesens und Schreibens. reiches Gemeindeglied. Außerdem gewesen sind: habe ich‘s auch für gut So begegnet uns Go� auch in unse- stellt Lukas besonders die Bedeutung angesehen, nachdem ich‘s alles von rem Leben. Es müssen nicht immer von gläubigen Frauen in der Nachfolge Anbeginn mit Fleiß erkundet habe, Wunder oder übernatürliche Ereig- Jesu heraus. „Und es begab sich dar- dass ich‘s dir, mein guter Theophilus, nisse sein, in denen wir Erfahrungen nach, dass er reiste durch Städte und in Ordnung schriebe, auf dass du ge- mit Go� machen, sondern auch im Dörfer und predigte und verkündigte wissen Grund erfahrest der Lehre, in ganz Alltäglichen begegnen uns die das Evangelium vom Reich Go�es; welcher du unterrichtet bist.“ (Lukas 1, Führung Go�es und der Einfluss des und die zwölf mit ihm, dazu etliche 1-4.) Diese Verse sind sehr inhaltsreich. Heiligen Geistes. Weiber, die er gesund ha�e gemacht Zunächst erfahren wir, dass eine Reihe Auch Ellen White hat für ihre von den bösen Geistern und Krank- von Berichten über Jesus in den Ge- Bücher manchmal Quellen, andere heiten, nämlich Maria, die da Magda- meinden vorhanden waren. Sicherlich Bücher von anderen Autoren, aus- lena heißt, von welcher waren sieben 10 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
Teufel ausgefahren, und Johanna, das aller Welt lebten. „Die aber zerstreut der von Kaiser Nero den Christen in Weib Chusas, des Pflegers des Hero- waren in der Trübsal, so sich über Ste- die Schuhe geschoben wurde und zu des, und Susanna und viele andere, phanus erhob, gingen umher bis gen einer furchtbaren Verfolgung führte, die ihm Handreichung taten von ihrer Phönizien und Zypern und An�ochien ha�e Paulus Rom erfreulicherweise Habe.“ (Lukas 8, 1-3.) Als Arzt beschreibt und redeten das Wort zu niemand bereits verlassen. Um 66 wurde Pau- er genau die Behandlung des barm- denn allein zu den Juden. Es waren lus in Troas wieder festgenommen herzigen Samariters. Als Arzt gibt er aber etliche unter ihnen, Männer von und musste seinen Mantel und seine übrigens im Unterschied zu Ma�hä- Zypern und Kyrene, die kamen gen Bücher zurücklassen. Er war von dem us und Markus als einziger die Seite An�ochien und redeten auch zu den bösen Schmied Alexander verraten (rechts!) der verdorrten Hand des Griechen und predigten das Evange- worden. „Den Mantel, den ich zu Geheilten in der Synagoge am Sabbat lium vom Herrn Jesus. Und die Hand Troas ließ bei Karpus, bringe mit, an. „Es geschah aber an einem andern des Herrn war mit ihnen, und eine wenn du kommst, und die Bücher, Sabbat, dass er ging in die Schule und große Zahl ward gläubig und bekehrte sonderlich die Pergamente. Alexan- lehrte. Und da war ein Mensch, des sich zu dem Herrn. Es kam aber diese der, der Schmied, hat mir viel Böses rechte Hand war verdorrt.“ (Lukas 6, Rede von ihnen vor die Ohren der Ge- bewiesen; der Herr bezahle ihm nach 6.) Als Arzt beschreibt er sehr genau meinde zu Jerusalem; und sie sandten seinen Werken.“ (2. Timotheus 4, 13. 14.) und interessiert viele Heilungen Jesu Barnabas, dass er hinginge bis gen Aus seiner zweiten Gefangenscha� und erweist sich als einfühlsam und An�ochien. Dieser, da er hingekom- schreibt Paulus seinen letzten Brief, menschenfreundlich. Darüber hinaus men war und sah die Gnade Go�es, den zweiten Timotheusbrief. Er nennt hat Lukas ein sehr großes Interesse an ward er froh und ermahnte sie alle, wieder den Namen des Lukas. „Lukas der Weltgeschichte. Er schreibt immer dass sie mit festem Herzen an dem allein ist bei mir.“ (2. Timotheus 4, 11; ers- wieder sehr präzise, zu welcher Zeit Herrn bleiben wollten. Denn er war ter Teil.) Lukas hielt dem Apostel Paulus und in welcher Situa�on des Römi- ein frommer Mann, voll Heiligen Geis- bis zuletzt die Treue. Ein Gegenbei- schen Reiches die Ereignisse gesche- tes und Glaubens. Und es ward ein spiel ist Demas, der offenbar den hen sind. (siehe dazu Lukas 3, 1; 1, 5; 2, 1; großes Volk dem Herrn zugetan. Bar- Glauben aufgab und nach Austri� aus Apostelgeschichte 11, 28; 18, 2.) Überhaupt nabas aber zog aus gen Tarsus, Saulus der Gemeinde wieder ein weltliches möchte Lukas seinen Lesern in den wieder zu suchen; und da er ihn fand, Leben in Thessaloniki begann. „Denn Gemeinden der damaligen Zeit zei- führte er ihn gen An�ochien. Und sie Demas hat mich verlassen und hat gen, dass die Botscha� Jesu nicht nur blieben bei der Gemeinde ein ganzes diese Welt lieb gewonnen und ist gen für die Juden und in Paläs�na wich�g Jahr und lehrten viel Volks; daher die Thessalonich gezogen, Kreszens nach war, sondern ihren Weg in das große Jünger am ersten zu An�ochien Chris- Gala�en, Titus nach Dalma�en.“ (2. römische Reich gefunden hat. So füh- ten genannt wurden.“ (Apostelgeschichte Timotheus 4, 10.) ren sein Evangelium und seine Apos- 11, 19-26.) Lukas soll nach Berichten aus Wer war also Lukas, der geliebte telgeschichte vom Tempel in Jerusa- der Zeit des frühen Christentums aus syrisch-griechische Arzt? Was können lem am Anfang des Lukasevangeliums einer vornehmen heidenchristlichen wir aus dem Lukasevangelium, der bis in das Herz und das Machtzentrum Familie stammen. Apostelgeschichte und den Paulus- des Imperiums, die Weltstadt Rom In der Apostelgeschichte 16, 10 briefen über ihn als Persönlichkeit he- am Ende der Apostelgeschichte. Hier taucht auf einmal das Wörtchen „wir“ rauslesen? Ein Bruder, der sich nicht in endet die Geschichte wie mit einem auf. Man findet es in den folgenden den Vordergrund drängte und wenig Paukenschlag: „ungehindert“. Trotz Versen mehrfach, dann wieder in oder nichts von sich selbst berichtet. seiner Gefangenscha�, die zuletzt Apostelgeschichte 20, 5 und 27, 1. Ein sorgfäl�ger und präzise arbeiten- nur noch in einer Art Hausarrest be- Hieran zeigt sich, dass Lukas strecken- der Forscher und Schreiber, der sich stand, predigt Paulus schließlich in weise und zeitweise mit Paulus gereist mit höchstem Interesse und privatem der Hauptstadt der damaligen Welt, ist. Er war bei Paulus in Rom während Einsatz um die Geschichte Jesu und wo der Kaiser von Rom residierte, das der ersten Gefangenscha�. Aus dieser seiner Gemeinde bemüht. Ein treuer, Evangelium von Jesus Christus in aller Gefangenscha� sendet Paulus durch zuverlässiger Freund im Hintergrund, Freimut ungehindert. „Paulus aber seinen Mitarbeiter Tychikus vier der bei Paulus bleibt. Ein Mann mit blieb zwei Jahre in seinem eigenen Briefe an die Gemeinden: Epheser, Verantwortungsbewusstsein, wie man Gedinge und nahm auf alle, die zu ihm Philipper, Kolosser und Philemon. Bildung und Besitz rich�g für das kamen, predigte das Reich Go�es und Mit diesen vier Briefen im Gepäck hat Werk Go�es einsetzt. Ein warmher- lehrte von dem Herrn Jesus mit aller sich der treue Bruder Tychikus aus ziger, einfühlsamer Berichtersta�er Freudigkeit unverboten.“ (Apostelge- Rom zu den Gemeinden in Kleinasien, über die Armen, die Kranken und die schichte 28, 30. 31.) Welch ein Triumph der heu�gen Türkei, aufgemacht. In Frauen in der Umgebung Jesu. Nach der Führung Go�es! diesen Briefen wird Lukas als der ge- der frühchristlichen Überlieferung soll Noch einmal gefragt: Wer war liebte Arzt in den Grüßen des Paulus er später Vorsteher der Gemeinden in nun Lukas? Höchstwahrscheinlich war erwähnt. „Es grüßt euch Lukas, der Griechenland gewesen sein, so wie er ein gebildeter Grieche aus Syrien, Arzt, der Geliebte, und Demas“ (Ko- Timotheus in Kleinasien und Titus aus der großen Stadt An�ochia, der losser 4, 14) und Philemon 24: „Markus, auf Kreta. Als Leiter der griechischen dri�größten Stadt der Welt damals, Aristarchus, Demas, Lukas, meine Ge- Gemeinden – heute würden wir ihn nach Rom und Alexandria, von wo hilfen“. Einen Blick können wir dabei vielleicht als Unionsvorsteher oder aus Paulus zu seinen Missionsreisen auch auf einen gewissen Demas wer- Regionalsekretär bezeichnen – soll er au�rach, wo eine große interna�o- fen, der in diesen Briefen ebenfalls in Griechenland das hohe Alter von 89 nale christliche Gemeinde entstand, Grüße ausrichtet. Anschließend kam Jahren erreicht haben. zu der Paulus berufen wurde, wo die Paulus noch einmal frei und bereiste Ich freue mich darauf. im Reich Gemeindeglieder zuerst „Christen“ unter anderem Kreta. Als im Jahre 64 Go�es einmal meinem lieben Kolle- genannt wurden und Menschen aus der große Brand in Rom ausbrach, gen Lukas begegnen zu dürfen! q Herold der Reformation, Quartal 1/2020 11
Zeit ist Gnade! DIE WICHTIGSTEN Liebe, Respekt, DINGE, DIE DU Ehrlichkeit und JEMANDEM Zeit. SCHENKEN KANNST, SIND: (Quelle: VISUALSTATEMENTS.NET) von Manuela Keymer S chon o� wurde über die- Die heu�ge Gesellscha� ist ge- einen wunderbaren, schützenden ses Thema geschrieben, prägt von Hek�k, Leistungsdruck, un- Schirm um dich und ru� dir leise zu: disku�ert und gespro- au�örlichem Fortschri�, permanen- „Komm zu mir, ich gebe dir das, chen. Doch trotzdem bi�e ich euch, ter Informa�onsüberflutung usw. Die was deine Seele wirklich braucht.“ ein paar Minuten eurer kostbaren Menschen sind 24 Stunden, 7 Tage Doch durch die Sünde sind un- Zeit diesen beiden Seiten zu wid- die Woche „on“. Immer erreichbar sere Augen schwach geworden. Wir men. Die nachfolgenden Worte sind und ständig „up to date“. Wann soll können nicht mehr rich�g sehen nicht von mir. Ich ha�e sie von einer da der Mensch abschalten und zur und erkennen den Unterschied zwi- Freundin geschickt bekommen, Ruhe kommen? Ich rede nicht von schen rich�g und falsch, zwischen welche sie auch nur weitergeleitet einer 15-minü�gen Pause, nein! Ich Wahrheit und Lüge kaum noch. Da- hat. Es ist so treffend geschrieben, rede von echter, erfüllter Ruhe. rum jagen wir permanent irdischen dass ich sie euch nicht vorenthalten Nun, aus dem Wort Go�es Dingen und Zielen hinterher, ohne möchte. wissen wir, dass es einen bösen Ge- wirklich zu wissen, wohin das führt. Nehmt euch doch bi�e die Zeit genspieler – Satan – gibt. Und dieser Viele Menschen tun, bewusst oder und lest es euch mit Gebet durch. Gegenspieler ist äußerst intelligent unbewusst, Satans Willen – sind „Life is peaceful when you rest und hinterlis�g. Wenn er vor dir aber überzeugt davon, dass sie auf on the promises of God‘s Word.“ steht, lächelt er dich an – und wenn dem rich�gen Kurs sind. Traurig! Heißt übersetzt: er hinter dir steht, rammt er dir sein Genau aus dieser Spirale möch- „Das Leben ist voller Frieden, Messer in den Rücken. Das ist seine te uns Jesus rausholen. Die Bibel wenn du in den Verheißungen des Art und Natur. Er hat es gescha�, sagt, dass der Herr ein Zufluchtsort Wortes Go�es ruhst.“ eine Gesellscha� zu formen, die ist. Was bedeutet das? Und Salomo schreibt in Sprüche sich immer mehr auf der Jagd befin- Nun, stell dir vor, du wirst ver- 3, 5-6: det. Auf der Jagd nach dem großen folgt und irrst Stunden, Tage, Wo- „Verlass dich auf den Herrn von Lebensglück. Die Menschen sind chen in der Wildnis umher ... und ganzem Herzen und verlass dich rastlos und gierig geworden. Jeder plötzlich siehst du eine Burg. Deine nicht auf deinen Verstand; sondern schaut auf sich, um seine „Schäf- Verfolger sind dir auf den Fersen ... gedenke an ihn in allen deinen We- chen“ ins Trockene zu bringen. Ich, und kurz bevor sie dich schnappen, gen, so wird er dich recht führen.“ mir, meins…! öffnet sich das Burgtor für dich. Du In einer Welt wie der heu�gen Und was tut Satan? Er sorgt rennst rein, und es schließt sich fällt es mir manchmal sehr schwer, dafür, dass der Mensch niemals zu- sofort wieder hinter dir. Endlich in mir vorzustellen, dass es tatsächlich frieden ist, indem er ihn permanent Sicherheit! Es ist vorbei! Dort be- noch Momente der S�lle und Ruhe mit Problemen, Nöten und Kummer kommst du erst einmal etwas War- gibt. Momente, in denen ein Mensch bombardiert. mes zu essen, kannst dich waschen noch au�anken und zur absoluten Genau hier streckt Jesus dir und danach zwei Tage durchschla- Ruhe kommen kann. Momente in seine Hand entgegen. Er will dich fen. Was für ein wunderbares Ge- denen er komple� abschalten und aus diesem Strudel, der Spirale des fühl! Freunde, das ist Go�! Er schaut sich völlig entspannt zurücklehnen Bösen herausziehen. Mit seinen zu, wie du dein Leben lang auf der kann. Fast unvorstellbar! unzähligen Verheißungen spannt er Flucht bist, wie Satan dich von einer 12 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
Sache zur anderen „peitscht“, wie Alles was nö�g ist, ist, von Her- tung, sich darin zu schulen, gegen du dich im Leben abplagst und keine zen JA zu sagen und einzutreten. den Strom zu schwimmen. Leider Ruhe und Kra� mehr hast. Da öffnet Der Herr helfe uns dabei! bleibt auch uns nicht mehr allzu ER dir sein Tor. Er bietet dir etwas Na, zu viel versprochen, oder hat viel Zeit und Gelegenheit, unseren an, was du dein ganzes Leben noch es euch auch berührt? Nun solltet Charakter und unser Vertrauen auf nie gehabt hast. Bei ihm zu wohnen, ihr versuchen dies mit Go�es Hilfe Go� zu stärken. in seiner Gegenwart zu ruhen. Dort, in eurem Leben umzusetzen und es „Darum, wie der Heilige Geist wo du alles hast, was du zum Leben nicht nur beim Lesen zu belassen. spricht: „Darum, wie der heilige brauchst – denn er hat verheißen, Wir sollten mehr Vertrauen in Geist spricht: ‚Heute, so ihr hören für dich zu sorgen. Möchtest du unseren Herrn Jesus Christus setzen werdet seine S�mme, so verstocket dieses Angebot nicht annehmen? als in uns selbst oder in irgendje- eure Herzen nicht, wie geschah Jage nicht weiter nach nutzlosen, mand anderen oder irgendetwas in der Verbi�erung am Tage der irdischen Dingen, sondern trachte anderes. Versuchung in der Wüste...‘“ (Heb- ZUERST nach Go�es Reich! Dann Wir dürfen uns nicht vom heu- räer 3, 7. 8) „Aber der Herr hil� den wird er sich um dich kümmern, das �gen Zeitgeist mitreißen lassen. Gerechten; der ist ihre Stärke in der hat er verheißen! Jeder steht in eigener Verantwor- Not.“ (Psalm 37, 39.) q Im Folgenden noch ein Gedicht zum Nachdenken für euch. Es ist von einem Bruder unserer Gemeinde persönlich verfasst worden: Die Sünde hinterlässt Spuren im Gewissen. Wie kann man ihre Folgen so leicht vermissen? Das Gewissen ist an und für sich ein Phänomen, einprogrammiert ins menschliche Gen. Auch die Juristen geraten in Verlegenheit, sofort bei der Frage: Was ist Gerechtigkeit? Durch den Wirrwarr von Gesetzen und Paragrafen ist wahre Gerechtigkeitserklärung kaum zu schaffen. Nach eigenem Geist ist so was nicht zu verstehen, also: Wie kann das Gewissen von sich aus entstehen? Warum wird man bei solchen Fragen stumm, und man guckt peinlich wie bekloppt und dumm? Die Naturgesetze haben nur eine Sprache, Ist das nicht eine erstaunliche Tatsache? Sind die sittlichen Gesetze genauso vollkommen? Wo ist die Deutung?, fragt man sich benommen. Haben sie auch den gleichen Stifter und Urheber? Ja, das ist Gott, der Schöpfer und Gesetzgeber! Seine Liebe in Christus der Gerechtigkeit Erfüllung ist gleichzeitig der Sünde größte Enthüllung. Christus war der Sünde überhaupt kein Knecht, allein an ihm erkennt man, was bedeutet Recht. Die an ihn glauben werden sicherlich belohnt mit der neuen Erde, auf der Gerechtigkeit wohnt. Es ist so toll, auf Christus unverwandt zu gucken, nur durch ihn kann man die Sorgen überbrücken. Seine Verheißung ist zuverlässig und vollkommen, die aufrichtigen Menschen haben dies vernommen. Die Verstorbenen in Christus sind nicht verloren, weil sie in ihm geboren sind und zu ihm gehören. Er ist auferstanden! Sie werden auferstehen! Seine Worte zeigen, das wird bald geschehen. Die Liebe Gottes ist Leben und kann nicht sterben, warum soll man sie verleugnen statt zu erben? Herold der Reformation, Quartal 1/2020 13
Hoffnung von M. Siwy-Ponce oder der Glaube an ein Wunder I n den 90-Jahren, kam aus der ten Auto rausgeschni�en und weite- �sche Proben gemacht, und alle Ukraine ein hilfesuchender re 40 Minuten darum gekämp� hat- Mediziner waren sich einig, dass sie Bruder zu uns in das Gemein- te, ihn wiederzubeleben, lag er im ihre Schwangerscha� unterbrechen dehaus nach Ho�eim. Sein Name Koma. Seiner Mu�er wurde gesagt, solle. Wie sollte sie aber ihr Baby war Michail. Als Jugendlicher war dass es für ihn keine Chance gebe töten? Gemeinsam mit ihrem Mann er in einen schweren Verkehrsunfall und er nie aus dem Koma erwachen hat sie sich entschieden, auf den verwickelt und war seitdem quer- werde. Die linke Häl�e von Ludwigs Herrn zu hoffen (Psalm 50, 15) und das schni�sgelähmt. Mit der Zeit führte Gehirn war 40 Minuten lang nicht Baby zur Welt zu bringen. Sie baten die Lähmung zu einem schweren mit Sauerstoff versorgt worden, und um Gebete, und alle Geschwister, Decubitus am Gesäß. Seine Wunden die Großhirnrinde auf dieser Seite die sie und ihre Sorgen kannten, verursachten ihm große Probleme, war tot gewesen. Die Mu�er hoff- beteten mit ihnen und für sie. Die und er lebte in ständiger Gefahr, te jedoch auf ein Wunder. In den Zeit ging vorbei, und 2018 brachte eine Infek�on oder sogar Blutver- langen sechs Monaten des Komas sie ihren Erstgeborenen zur Welt. gi�ung zu bekommen. Als die Lage wurde sie viermal mit folgenden Jan ist jetzt knapp zwei Jahre alt, kri�sch wurde, setzte er sich in sein Worten zu seinem Krankenbe� ge- kerngesund und erfüllt seine Eltern an seine speziellen Bedürfnisse rufen: „Kommen Sie schnell! Es geht und alle diejenigen, die für ihn ge- angepasstes Auto und fuhr über zu Ende!“ Sie gab jedoch nicht auf. betet haben, mit großer Dankbar- 2000 km quer durch Europa, um in Nach einem halben Jahr begann das keit und Freude. In Römer 5, 4 und Deutschland Hilfe zu suchen. Zwar Erwachen, und nach 18 Monaten 5 lesen wir, dass „Erfahrung … bringt ho�e er, dass man ihm vielleicht kam er endgül�g nach Hause. Heute Hoffnung; Hoffnung aber lässt nicht seine Mobilität zurückgeben würde, ist Ludwig fast wieder völlig gesund, zuschanden werden.“ doch die Priorität war, die großen und, was bereits vor dem Unfall sein Was verbindet die drei so unter- Decubituswunden zu heilen. Nach Wunsch war, er arbeitet als Assis- schiedlichen Erfahrungen? Welche mehreren Opera�onen, einer Trans- tenztanzlehrer in einer Tanzschule. ist die Macht, die einen gelähmten planta�on des eigenen Muskel- und Ende 2017 bat uns Tania, eine Mann dazu bringt, eine 2000 km lan- Hautgewebes und nach viel liebe- Gemeindeschwester und Freundin ge Fahrt zu machen, um nach Hilfe voller Pflege ging er nach Hause aus Spanien, um Gebete. Sie er- zu suchen? Welche Macht lässt eine ohne Wunden und dankbar, dass er wartete ihr erstes Baby, und nach Mu�er gegen alle Beweise der Ärzte die erho�e Hilfe fand. den Kontrolluntersuchungen wurde handeln und tun, was in ihrer Macht Es war der 25. März 2012, als der ihr gesagt, dass ihr Kind schwer steht, um ihren Sohn aus dem Koma 19-jährige Ludwig in seinem Golf mit krank sei. Es wurden viele Unter- aufzuwecken und vom Tod ins Leben einem Lastwagen zusammenprallte. suchungen durchgeführt, mehrere zurückzuholen? Welche Macht lässt Nachdem man ihn aus dem verbeul- Fachärzte zurate gezogen, gene- eine junge Frau sich wider alle medi- 14 Herold der Reformation, Quartal 1/2020
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