Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...

 
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Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
27. Sonderpfarrbrief - Sommerzeit

Liebe Leserinnen und Leser,

mit diesem Sommerpfarrbrief
möchten wir uns von Ihnen in
die Sommerpause verabschie­
den. Die Texte der Sonntag­
sevangelien sollen Sie während
dieser Zeit begleiten. Auch fin­
den Sie einige Informationen
aus unserem Gemeindeleben
in dem Heft.
Die Sommerzeit ist die Zeit, in
der viele von uns Erholung su­
chen. In diesem Jahr vermei­
den viele lieber wieder die
großen Reisen in die Ferne,
Corona beginnt uns schon wie­
der stärker einzuschränken. Um
so mehr nutzen wir die Gel­
genheit, Erholung in unserer
eigenen Umgebung zu suchen.
Vielleicht kennen Sie in Ihrer
Nähe eine schöne Sommer­
wiese, auf der Sie sich ganz
absichtslos niederlassen kön­
nen, und vielleicht haben Sie
das Glück und direkt neben Ih­
nen lässt sich auf einer Blüte
ein schöner Schmetterling nie­
der und Sie können seine Leich­
tigkeit und Schönheit einfach
genießen.
Diese Augenblicke können uns
überraschen und sogar neu
beflügeln. So wünschen wir
Ihnen eine schöne Sommer­
zeit, in der Sie viele von diesen
Augenblicken erleben können.

Möge Gott Sie und Ihre Lieben
mit seinem Segen begleiten!
Ihre
Christiane Kreiß und
Pfarrer Matthias Eggers
                                    ©Martin Manigatterer In: Pfarrbriefservice.de
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
17. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor dem Evan­                                   Siebzehnter Sonntag im Jahreskreis
 gelium                                    An diesem und den vier folgenden Sonntagen wird das 6. Kapitel aus Johannes
                                           gelesen: die Brotvermehrung, das Gehen Jesu über den See, die große Rede in Ka­
    Halleluja. Halleluja.                  farnaum und schließlich die Krise bei den Jüngern Jesu. – Die wunderbare Brotver­
    Ein großer Prophet                     mehrung ist, wie die früheren Zeichen, ein Hinweis auf die geheimnisvolle Macht
    wurde unter uns erweckt:               Jesu. Dass sie auch ein Hinweis auf das Geheimnis der Eucharistie ist, wird erst in
    Gott hat sein Volk heimgesucht.        der Rede Jesu in Kafarnaum deutlich ausgesprochen. Die Leute wollen Jesus zum
    Halleluja.                             König machen; aber das Paschafest ist nahe, und Jesus weiß, dass in Jerusalem
                                           eine andere Krone auf ihn wartet.

 ERSTE LESUNG                              Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes
                                                                                   Joh 6, 1–15
    2 Kön 4, 42–44
    In jenen Tagen 42 kam ein Mann         In jener Zeit                                 fünf Gerstenbrote und zwei Fische;
    von Báal-Schalíscha und brachte        1 ging Jesus an das andere Ufer des           doch was ist das für so viele?
    dem Gottesmann Elíscha Brot von        Sees von Galiläa, der auch See von            10 Jesus sagte: Lasst die Leute sich
    Erstlingsfrüchten, zwanzig Gersten­    Tibérias heißt.                               setzen! Es gab dort nämlich viel Gras.
    brote und frische Körner in einem      2 Eine große Menschenmenge folgte             Da setzten sie sich; es waren etwa
    Beutel. Elíscha sagte: Gib es den      ihm, weil sie die Zeichen sahen, die er       fünftausend Männer.
    Leuten zu essen! 43 Doch sein Die­     an den Kranken tat.                           11 Dann nahm Jesus die Brote, sprach
    ner sagte: wie soll ich das hundert    3 Jesus stieg auf den Berg und setzte         das Dankgebet und teilte an die Leu­
    Männern vorsetzen? Elíscha aber        sich dort mit seinen Jüngern nieder.          te aus, so viel sie wollten; ebenso
    sagte: Gib es den Leuten zu essen!     4 Das Pascha, das Fest der Juden, war         machte er es mit den Fischen.
    Denn so spricht der Herr: Man wird     nahe.                                         12 Als die Menge satt geworden war,
    essen und noch übrig lassen. 44        5 Als Jesus aufblickte und sah, dass          sagte er zu seinen Jüngern: Sammelt
    Nun setzte er es ihnen vor; und sie    so viele Menschen zu ihm kamen,               die übrig gebliebenen Brocken, damit
    aßen und ließen noch übrig, wie        fragte er Philíppus: Wo sollen wir            nichts verdirbt!
    der Herr gesagt hatte.                 Brot kaufen, damit diese Leute zu es­         13 Sie sammelten und füllten zwölf
                                           sen haben?                                    Körbe mit den Brocken, die von den
    DIE GESCHICHTE VOM KORN                6 Das sagte er aber nur, um ihn auf           fünf Gerstenbroten nach dem Essen
                                           die Probe zu stellen; denn er selbst          übrig waren.
    Die Geschichte meiner Seele das        wusste, was er tun wollte.                    14 Als die Menschen das Zeichen sa­
    ist die Geschichte vom Korn. Im        7 Philíppus antwortete ihm: Brot für          hen, das er getan hatte, sagten sie:
    Frühling war ich Saat im Winde,        zweihundert Denáre reicht nicht aus,          Das ist wirklich der Prophet, der in
    ich war Blüte, ich war Spiel und       wenn jeder von ihnen auch nur ein             die Welt kommen soll.
    Freude. Damals, o mein Gott, habe      kleines Stück bekommen soll.                  15 Da erkannte Jesus, dass sie kom­
    ich dich geliebt. Im Sommer ist        8 Einer seiner Jünger, Andreas, der           men würden, um ihn in ihre Gewalt
    mein Korn gereift: Ich habe dir ei­    Bruder des Simon Petrus, sagte zu             zu bringen und zum König zu ma­
    nige Werke gegeben. Im Herbst          ihm:                                          chen. Daher zog er sich wieder auf
    habe ich es verloren! Ich habe         9 Hier ist ein kleiner Junge, der hat         den Berg zurück, er allein.
    nichts mehr, was ich Dir geben
    könnte. Ich habe weder Blüte noch
    Korn. Ich bin nicht mehr ich selbst
    noch irgendetwas, was mir gleicht.
    Von Zerbrechen zu Zerbrechen bin
    ich zu Staub geworden. Da bin ich,
    gedroschenes Korn, zerriebenes
    Mehl, da bin ich: Brot, geknetet,
    gebacken, zerbissen, zerkaut, zer­
    stört. Nichts ist von mir geblieben.
    Ich habe Dir nichts zu geben, o
    mein Gott, weder Blüte noch
    Frucht, weder Herz noch Werk;
    nichts mehr als einen gehorsamen
    Bissen trockenen Brotes. Dein
    Brot, wie Du das meinige bist.
    Marie Noel
                                           ©Martha Gahbauer In: Pfarrbriefservice.de
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Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
17. Sonntag im Jahreskreis, 25. Juli 2021

                                    Jesus – das Brot des Lebens
                                          Die Bibel gleicht einem Bilderbuch.
Liebe Leserinnen und Leser,
                                           Dazu griff er wie die anderen Evange­
beim Lesen der heutigen ersten Le­         lien auch auf eine der vielen Brotver­
sung 2 Kön 4 und dem Auszug aus            mehrungsgeschichten aus dem Alten
dem Johannes-Evangelium fiel mir spon­     Testament zurück. Er gestaltet sie um:
tan ein Besuch der Basilika San Fran­      Er vermindert das Angebot an Broten,
cesco in Assisi ein. Dorthin und später    ergänzt es um einige Fische und ver­
nach Rom war die Gruppe der mit mir        größert die Menge der zu speisenden
Kath. Theologie Studierenden gefah­        Menschen um ein Vielfaches. Denn die
ren. Ein Franziskaner erklärte uns die     erwähnten 5000 Männer wurden be­
Inhalte und den Aufbau der Fresken,        gleitet von Frauen und Kindern in un­
die sich in drei Ebenen übereinander       genannter Zahl. Die Vorlage aus dem
im Kirchenschiff bestaunen ließen. Dar­    AT bleibt erkennbar und wird jedoch
gestellt waren Szenen aus dem Leben        klar übertroffen: Jesus stellt den Pro­
des Hl. Franziskus, Jesu Christi und       pheten Elischa deutlich in den Schat­
dem Alten Testament (AT). Das beson­       ten. Damit möchte Johannes seinen
dere dabei waren deren jeweilige Be­       Lesern verdeutlichen, dass der im AT
zugnahme aufeinander und das in ver­       mehrfach verkündete endzeitliche Pro­      ©wikipedia.org
schiedenen Richtungen.                     phet, der Messias, in die Welt gekom­     Für uns heute kann das bedeuten, dass
                                           men ist, um uns nicht nur materiell zu    eine materielle Sättigung allein nicht
Johannes, der in seinem Evangelium         sättigen und am Leben zu erhalten,        ausreicht, um unserem Leben Sinn und
keine Wunder, sondern Zeichen von Je­      sondern uns ein Leben in Fülle zu         Ziel zu geben. Als Beerdigungsleiter
sus abbildet, geht ebenso vor, um Jesu     schenken, wie es sich darstellt in den    unserer Pfarrei mache ich diese Erfah­
besonderes Wesen, das die Welt nicht       12 zurückgehenden und voll gefüllten      rung nicht selten.
oder nur im Ansatz erkannt hatte, zu       Körben.                                   Peter Heldt
erklären.

                                           Ausmalbild für Kinder

                                                                                                                              3
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
18. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor dem                                        Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis
 Evangelium                                Die wunderbare Brotvermehrung war ein Zeichen. Die Menschen aber, die Jesus
                                           nachliefen, hatten vom wirklichen Sinn des Wunders nicht viel begriffen. Sie woll­
    Halleluja. Halleluja.                  ten satt werden; weiter dachten sie nicht. Jesus weist sie und uns auf die größere
    Nicht nur vom Brot lebt der Men­       Gabe hin: Er selbst ist die Gabe Gottes für das Leben der Welt. Dieses Brot kann
    sch,                                   man auf keine Weise verdienen, man kann es nur als Gabe Gottes empfangen,
    sondern von jedem Wort                 wenn man sich glaubend der Wirklichkeit Gottes öffnet.
    aus Gottes Mund.
    Halleluja.

 Zweite Lesung                             Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
 Eph 4, 17.20–24                                                                Joh 6, 24–35

    Schwestern und Brüder!                 In jener Zeit,                                       28 Da fragten sie ihn: Was müssen
    17 Das also sage ich und beschwö­      24 als die Leute sahen, dass weder                   wir tun, um die Werke Gottes zu voll­
    re euch im Herrn: Lebt nicht mehr      Jesus noch seine Jünger am Ufer des                  bringen?
    wie die Heiden in ihrem nichtigen      Sees von Galiläa waren, stiegen sie in               29Jesus antwortete ihnen: Das ist das
    Denken!                                die Boote, fuhren nach Kafárnaum                     Werk Gottes, dass ihr an den glaubt,
    20 Ihr habt Christus nicht so ken­     und suchten Jesus.                                   den er gesandt hat.
    nengelernt.                            25 Als sie ihn am anderen Ufer des                   30 Sie sagten zu ihm: Welches Zei­
    21 Ihr habt doch von ihm gehört        Sees fanden, fragten sie ihn: Rabbi,                 chen tust du denn, damit wir es se­
    und seid unterrichtet worden, wie      wann bist du hierhergekommen?                        hen und dir glauben? Was für ein
    es Wahrheit ist in Jesus.              26 Jesus antwortete ihnen: Amen,                     Werk tust du?
    22 Legt den alten Menschen des         amen, ich sage euch: Ihr sucht mich                  31 Unsere Väter haben das Manna in
    früheren Lebenswandels ab, der         nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt,                der Wüste gegessen, wie es in der
    sich in den Begierden des Trugs        sondern weil ihr von den Broten ge­                  Schrift heißt: Brot vom Himmel gab
    zugrunde richtet,                      gessen habt und satt geworden seid.                  er ihnen zu essen.
    23 und lasst euch erneuern durch       27 Müht euch nicht ab für die Speise,                32 Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen,
    den Geist in eurem Denken!             die verdirbt, sondern für die Speise,                ich sage euch: Nicht Mose hat euch
    24 Zieht den neuen Menschen an,        die für das ewige Leben bleibt und                   das Brot vom Himmel gegeben, son­
    der nach dem Bild Gottes geschaf­      die der Menschensohn euch geben                      dern mein Vater gibt euch das wahre
    fen ist in wahrer Gerechtigkeit und    wird! Denn ihn hat Gott, der Vater, mit              Brot vom Himmel.
    Heiligkeit!                            seinem Siegel beglaubigt.                            33 Denn das Brot, das Gott gibt,
                                                                                                                      kommt vom Him­
                                                                                                                      mel herab und
                                                                                                                      gibt der Welt das
                                                                                                                      Leben.
    FÜR DEN TAG UND DIE WOCHE                                                                                         34 Da baten sie
                                                                                                                      ihn: Herr, gib uns
    Du hast deine Wohnung unter uns                                                                                   immer dieses
    genommen Gott, und überall, wo                                                                                    Brot!
    Menschen leben, bist du zugegen;                                                                                  35 Jesus antwor­
    an deiner Gnade klammern wir                                                                                      tete ihnen: Ich
    uns an. Lass uns also deine Gegen­                                                                                bin das Brot des
    wart ehren und wecke in uns die                                                                                   Lebens; wer zu
    Weisheit und Kraft, einander auf­                                                                                 mir kommt, wird
    zubauen zu einer Stadt auf Erden,                                                                                 nie mehr hun­
    zum Leib Christi, zu einer Welt, die                                                                              gern, und wer
    bewohnbar ist heute und für im­                                                                                   an mich glaubt,
    mer. (Huub Oosterhuis)                                                                                            wird nie mehr
                                           Brot des Lebens
                                           ©congerdesign / Pixabay.com - Lizenz, in Pfarrbriefservice.de              Durst haben.

 ZUM EVANGELIUM                            schen zu sein. Der moderne Mensch              damit zufrieden, dass er „noch“ lebt;
                                           ist noch lange nicht der neue Men­             er weiß, dass er „schon“ lebt: das
 Die Werbung sagt uns jeden Tag,           sch, wie Gott ihn haben will. Der              ewige Leben hat schon begonnen.
 was wir alles kaufen müssen, um           neue Mensch lässt sich weder auf               (Aus dem Schott, Messbuch)
 modern zu sein. Sie sagt uns aber         das Diesseits einschränken noch auf
 nicht, was wir brauchen, um Men­          das Jenseits vertrösten. Er ist nicht

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Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
Achtzehnter Sonntag im Jahreskreis, 1. August 2021

                                                   Brot des Lebens
Liebe Leser*innen,                            sie satt macht. Und das geben die Leu­
                                              te ganz offen zu. Doch Jesus spricht
am Beginn der Erzählung dieses Sonn­          von einem anderen Brot, das eine an­
tags steht für mich eine Enttäuschungs­       dere Art von Hunger stillt.
geschichte. Und eine Suche. Sie be­
ginnt mit der Geschichte, die unserer         In diesem Gespräch scheint mir eines
Erzählung vorausgeht und die wir uns          wichtig: Wenn Jesus vom „wahren Brot
nochmal vor Augen rufen müssen, um            vom Himmel“ spricht, geht es ihm mei­
die Motivation der Menschen in der            ner Meinung nach nicht um eine Ab­
ersten Zeile des Textes zu verstehen.         wertung des physischen Hungers. Dass
Es ist die Geschichte der wundersa­           wir als heutige Leser*innen diese Erzäh­
men Brotvermehrung. Der fünf Brote            lung beinahe unweigerlich so lesen,
und zwei Fische, die ausgereicht ha­          hat für mich mit der Abwertung alles
ben, eine Menge von weit über 5.000           Körperlichen in unserem westlichen
Menschen zu speisen. „Als sie aber satt       Kulturkreis zu tun. Ein solches Denken
waren...“ (Joh 6,12). Diese Worte hat         war Jesus fremd. Als Jude ist er viel­        Grafik: P. Heldt
Johannes nicht einfach so dahinge­            mehr in der hebräischen Kultur ver­
sagt. Hinter ihnen steckt eine scho­          wurzelt, die den Menschen viel stärker        Auch über den Tod hinaus. Es geht Je­
nungslose Realität: Die meisten Men­          in seiner Ganzheit sieht. Jesus erkennt       sus um diesen Rest eines Hungers, den
schen in Israel zur Zeit Jesu waren           den körperlichen Hunger an. Die Heili­        wir Menschen einander nie ganz stil­
arm. So arm, dass sie einen Hunger            ge Schrift benennt ganz konkret, dass         len können. Der als innere Zerrissen­
kannten, der wehtut und der kaum              er den Menschen echtes Brot zu essen          heit bleibt und auf den verweist, der
Raum lässt für andere Gedanken.Es             gegeben hat. Er steht dafür ein, dass         „das Brot des Lebens“ ist. Dafür muss
scheint mir daher völlig verständlich,        Gott will, dass es uns Menschen an            Jesus den körperlichen Hunger nicht
dass die Menschen Jesus, der ihnen            nichts mangelt – nicht materiell und          abwerten. Im Gegenteil. Er bleibt ein
bei Johannes – anders als in den an­          nicht geistig.                                Skandalon, dem wir als Weltgemein­
deren Evangelien – bei der Brotver­                                                         schaft und als Christ*innen in der
mehrung selbst die Speisen reicht,            Wenn aber der körperliche Hunger ge­          Nachfolge Jesu begegnen müssen. Er
nicht gehen lassen wollen. Sie suchen         stillt ist, gibt es noch einen anderen        ist eingeschlossen in dem Durst nach
ihn. Sie setzen ihm förmlich nach. Im         Hunger und Durst. Den Durst nach Ge­          Gerechtigkeit, von dem Jesus spricht.
Boot. Ich stelle mir ihre Erleichterung       rechtigkeit beispielsweise. Der Durst,
vor, als sie ihn endlich am anderen           der die gerade gespeiste Menge die            Erst wenn ich beides sehe, erahne ich
Ufer des Sees gefunden haben.                 ungerechten Strukturen erkennen lässt,        die Bedeutung des „Brot des Lebens“,
                                              infolgedessen sie arm sind. Der Hun­          das den Bauch füllt und die Seele
Und dann entspinnt sich zwischen ih­          ger nach Angenommensein, nach An­             nährt.
nen ein Gespräch, das nicht leicht zu         sehen, nach Liebe. Nach Liebe, die
greifen ist. Jesus konfrontiert sie da­       letzten Endes so stark ist, dass sie will,    Linda Menniger
mit, dass sie nur jemanden suchen, der        dass das, was man liebt, leben soll.

                                              Aus zwei mach eins
                                              Welche zusammengesetz­
                                              ten Wörter findet ihr in
                                              den neun Feldern?

                                              Pst - eins verrate ich euch
                                              :-)

                                              Bild 2:

                                              Bücher und ein Wurm???
                                              BÜCHERWURM!

                                              Juchuuu!
 ©Bild: Michael Bogedain In: Pfarrbriefser­                                     Bild: Daria Broda, www.knollmaennchen.de
 vice.de                                                                        In: Pfarrbriefservice.de

                                                                                                                                    5
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
19. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor dem                                         Neunzehnter Sonntag im Jahreskreis
 Evangelium                                 „Wer dieses Brot isst, wird nicht sterben; er wird in Ewigkeit leben.“ Damit hat Jesus
                                            den leiblichen Tod nicht abgeschafft, im Gegenteil, er nimmt ihn ernst. Biologisch
    Halleluja. Halleluja.                   hat der Mensch, als dieser Mensch, keine Zukunft. Aber der Mensch, den Gott ange­
    Ich bin das lebendige Brot,             sprochen hat und dessen Leben eins geworden ist mit dem Leben des menschge­
    das vom Himmel gekommen ist.            wordenen Gottessohnes, der ist in das Leben eingetreten, das für immer bleibt.
    Wer dieses Brot isst,
    wird in Ewigkeit leben.                 Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
    Halleluja.                                                                     Joh 6, 41–51
                                            In jener Zeit                                     kommen.
 Erste Lesung                               41 murrten die Juden gegen Jesus,                 46 Niemand hat den Vater gesehen
                                            weil er gesagt hatte: Ich bin das Brot,           außer dem, der von Gott ist; nur er
 1 Kön 19, 4–8                              das vom Himmel herabgekommen                      hat den Vater gesehen.
    In jenen Tagen                          ist.                                              47 Amen, amen, ich sage euch: Wer
    4 ging Elíja eine Tagereise weit in     42 Und sie sagten: Ist das nicht Jesus,           glaubt, hat das ewige Leben.
    die Wüste hinein. Dort setzte er        der Sohn Josefs, dessen Vater und                 48 Ich bin das Brot des Lebens.
    sich unter einen Ginsterstrauch         Mutter wir kennen? Wie kann er jetzt              49 Eure Väter haben in der Wüste das
    und wünschte sich den Tod. Er sag­      sagen: Ich bin vom Himmel herabge­                Manna gegessenund sind gestorben.
    te: Nun ist es genug, Herr. Nimm        kommen?                                           50 So aber ist es mit dem Brot, das
    mein Leben; denn ich bin nicht          43 Jesus sagte zu ihnen: Murrt nicht!             vom Himmel herabkommt: Wenn je­
    besser als meine Väter.                 44 Niemand kann zu mir kommen,                    mand davon isst, wird er nicht ster­
    5 Dann legte er sich unter den          wenn nicht der Vater, der mich ge­                ben.
    Ginsterstrauch und schlief ein. Doch    sandt hat, ihn zieht; und ich werde               51 Ich bin das lebendige Brot, das
    ein Engel rührte ihn an und sprach:     ihn auferwecken am Jüngsten Tag.                  vom Himmel herabgekommen ist. Wer
    Steh auf und iss!                       45 Bei den Propheten steht geschrie­              von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit
    6 Als er um sich blickte, sah er ne­    ben: Und alle werden Schüler Gottes               leben. Das Brot, das ich geben werde,
    ben seinem Kopf Brot, das in glühen­    sein. Jeder, der auf den Vater hört und           ist mein Fleisch für das Leben der
    der Asche gebacken war, und einen       seine Lehre annimmt, wird zu mir                  Welt.
    Krug mit Wasser. Er aß und trank
    und legte sich wieder hin.
    7 Doch der Engel des Herrn kam
    zum zweiten Mal, rührte ihn an
    und sprach: Steh auf und iss! Sonst
    ist der Weg zu weit für dich.
    8 Da stand er auf, aß und trank
    und wanderte, durch diese Speise
    gestärkt, vierzig Tage und vierzig
    Nächte bis zum Gottesberg Horeb.

 ©congerdesign / Pixabay.com - Lizenz, in   Brot vom Himmel
 Pfarrbriefservice.de                       ©Gaertringen / cc0-gemeinfrei / Quelle: pixabay.com

 PSALM 34, 2–3.4–5.6–7.8–9                  4 Preist mit mir die Größe des                   hörte ihn * und half ihm aus all sei­
                                            Herrn, * lasst uns gemeinsam seinen              nen Nöten. – (Kv)
 Kv Kostet und seht, wie gut der Herr       Namen erheben!                                   8 Der Engel des Herrn umschirmt,
 ist!                                       5 Ich suchte den Herrn und er gab                die ihn fürchten, * und er befreit sie.
 2 Ich will den Herrn allezeit prei­        mir Antwort, * er hat mich all meinen            9 Kostet und seht, wie gut der Herr
 sen; * immer sei sein Lob in meinem        Ängsten entrissen. – (Kv)                        ist! * Selig der Mensch, der zu ihm
 Mund.                                      6 Die auf ihn blickten, werden strah­            sich flüchtet! – Kv
 3 Meine Seele rühme sich des Herrn; *      len, * nie soll ihr Angesicht vor
 die Armen sollen es hören und sich         Scham erröten.
 freuen. – (Kv)                             7 Da rief ein Armer und der Herr er­
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Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
19. Sonntag im Jahreskreis, 8. August 2021

                                   Steh auf und iss! - Ermutigung
                                       Den Seinen gibt es der Herr im Schlaf
Liebe Leser*innen,                         iss! Sonst ist der Weg zu weit für dich."   ner Tiefe eine bemerkenswert authen­
                                           Was mir an dieser Botschaft gefällt ist     tische Hinwendung an den Schöpfer
eine bemerkenswerte Erzählung über         die Tatsache, dass man die Aussage in       des Lebens. Was können wir tun? Wir
den großen Propheten Elia sieht die        ihrem Inhalt von einer reinen Vernunf­      könnten vor dem Einschlafen einfach
Leseordnung für diesen Sonntag vor.        terkenntnis gar nicht unterscheiden         erschütternd ehrlich uns Gott anver­
Elia, der erfolgsverwöhnte Prophet kommt   kann. Es macht schlicht und ergreifend      trauen! Nicht einfach fromme Hülsen
an seine innere Grenze. Es sind die        Sinn, mitten in der Wüste aufzustehen,      wiederholen, sondern mit Gott ehrlich
Drohungen der Königin Isebel, die ihm      zu essen und zu trinken und einfach         sein. Ich denke, das ist eine angemes­
das Leben schwer machen und ihn            weiterzugehen. Wenn große Prophe­           sene Form, wie wir dem Grund und der
weglaufen lassen. Die Angst vor Ver­       ten schon an den Rand der Lebens­           Quelle unseres Seins begegnen soll­
folgung treibt ihn in die Wüste. Dabei     sattheit gelangen, dann sollten auch        ten. "In deine Hände lege ich mein Le­
ist er doch der große und mutige Pro­      wir uns nicht wundern, wenn in unse­        ben" sind auch die Worte des alten Si­
phet. Jetzt hat er keine innere Kraft      rem Leben uns Situationen begegnen,         meon im Tempel und am Ende des Le­
mehr und geht in die Knie. Der Le­         die uns einfach zuviel sind und uns         bens macht sich am Kreuz auch Jesus
benswille kommt an ein Ende und Elia       überfordern. Der Schlaf könnte auch         diese Worte zu eigen.
schläft unter einem Ginsterstrauch         für uns zu einem Ort der Gnade wer­
ein. Der Ginsterstrauch ist ein Pflanze,   den. Zweimal begegnet ihm im Schlaf         Also nicht vergessen! Vor dem Ein­
die auf kargem Boden gedeiht und           der Engel und rührt ihn an.                 schlafen schonungslos ehrlich mit Gott
mitunter wunderschön blüht. In der                                                     Tacheles reden und das eigen Leben in
Traumdeutung steht somit der Ginster       Der Schlüssel liegt für mich darin,         seine Hände legen. Das ist die beste
für Freiheit, Entschlusskraft und Zu­      dass sich Elia in einem authentischem       Voraussetzung, dass uns Gott im Schlaf
versicht. Und tatsächlich, zweimal be­     Gebet vor dem Einschlafen an Gott           mit Erkenntnissen der Vernunft an­
gegnet Elia im Traum ein Engel und         wendet: "Nun ist es genug, Herr. Nimm       rührt.
spricht ihm Mut zu. Insbesondere die       mein Leben; denn ich bin nicht besser
zweite Botschaft des Engels ist in ihrer   als meine Väter." Ein erschütterndes        Ihr Matthias Eggers
Klarheit eindringlich: "Steh auf und       Gebet. Es ist aber auch zugleich in sei­

                                           Ausmalbild für Kinder

                                                                                                                                7
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
20. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor                                                        Sonntag im Jahreskreis
 dem Evangelium                             In der Art zu sprechen offenbart sich der Mensch. Die Sprache Jesu ist einfach und
                                            klar. Was er sagt, ist die Wahrheit. Er allein kann sagen: „Ich bin die Wahrheit.“ Er
    Halleluja. Halleluja.                   allein ist das Licht der Welt, und er ist das Brot des Lebens. Nur wer ihn selbst an­
    Wer mein Fleisch isst                   nimmt, versteht seine Wahrheit.
    und mein Blut trinkt,
    der bleibt in mir
    und ich bleibe in ihm.                  Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes
    Halleluja.                                                                Joh 6, 51–58
                                            In jener Zeit sprach Jesus zu der Men­      in ihm.
                                            ge:                                         57 Wie mich der lebendige Vater ge­
                                            51 Ich bin das lebendige Brot, das          sandt hat und wie ich durch den Va­
                                            vom Himmel herabgekommen ist. Wer           ter lebe, so wird jeder, der mich isst,
                                            von diesem Brot isst, wird in Ewigkeit      durch mich leben.
                                            leben. Das Brot, das ich geben werde,       58 Dies ist das Brot, das vom Himmel
                                            ist mein Fleisch für das Leben der          herabgekommen ist. Es ist nicht wie
                                            Welt.                                       das Brot, das die Väter gegessen ha­
                                            52 Da stritten sich die Juden und sag­      ben, sie sind gestorben. Wer aber die­
                                            ten: Wie kann er uns sein Fleisch zu        ses Brot isst, wird leben in Ewigkeit.
©congerdesign / Pixabay.com - Lizenz, in:
Pfarrbriefservice.de                        essen geben?
                                            53 Jesus sagte zu
                                            ihnen: Amen, amen,
 Erste Lesung                               ich sage euch: Wenn
 Spr 9, 1–6                                 ihr das Fleisch des
                                            Menschensohnes n­
    1 Die Weisheit hat ihr Haus ge­         icht esst und sein
    baut, ihre sieben Säulen behauen.       Blut nicht trinkt, habt
    2 Sie hat ihr Vieh geschlachtet, ih­    ihr das Leben nicht
    ren Wein gemischt und schon ih­         in euch.
    ren Tisch gedeckt.                      54 Wer mein Fleisch
    3 Sie hat ihre Mägde ausgesandt         isst und mein Blut
    und lädt ein auf der Höhe der           trinkt, hat das ewige
    Stadtburg:                              Leben und ich wer­
    4 Wer unerfahren ist, kehre hier        de ihn auferwecken
    ein. Zum Unwissenden sagt sie:          am Jüngsten Tag.
    5 Kommt, esst von meinem Mahl           55 Denn mein Fleisch
    und trinkt vom Wein, den ich            ist wahrhaft eine S­
    mischte!                                peise und mein Blut
    6 Lasst ab von der Torheit, dann        ist wahrhaft ein Trank.
    bleibt ihr am Leben und geht auf        56 Wer mein Fleisch
    dem Weg der Einsicht!                   isst und mein Blut
                                            trinkt, der bleibt in
                                            mir und ich bleibe ©privat

 GL Nr. 470
 1 Wenn das Brot, das wir teilen, als       lindern zur Freude wird, dann hat          5 Wenn das Leid, das wir tragen, den
 Rose blüht und das Wort, das wir           Gott unter uns ...                         Weg uns weist, und der Tod, den wir
 sprechen, als Lied erklingt,                                                          sterben, vom Leben singt, dann hat
 dann hat Gott unter uns schon sein         3 Wenn die Hand, die wir halten, uns       Gott unter uns schon sein Haus ge­
 Haus gebaut, dann wohnt er schon in        selber hält, und das Kleid, das wir        baut, dann wohnt er schon in unserer
 unserer Welt. Ja, dann schauen wir         schenken, auch uns bedeckt, dann           Welt. Ja, dann schauen wir heut schon
 heut schon sein Angesicht in der Lie­      hat Gott unter uns ...                     sein Angesicht in der Liebe, die alles
 be, die alles umfängt, in der Liebe, die                                              umfängt, in der Liebe, die alles um­
 alles umfängt                              4 Wenn der Trost, den wir geben uns        fängt
                                            weiterträgt, und der Schmerz, den
 2 Wenn das Leid jedes Armen und            wir teilen zur Hoffnung wird, dann
 Christus zeigt, und die Not die wir        hat Gott unter uns ...
8
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
20. Sonntag im Jahreskreis, 15. August 2021

                                     "Ich bin das lebendige Brot"
Im heutigen Evangelium frönt der           sonderen spirituellen Ü­
Evangelist Johannes wieder seiner Nei­     bungen oder spekta­
gung zu Wortspielen. Das ist für ihn       kuläre Aktionen, son­
keine Frage des Humors, sondern der        dern einzig den Chris­
scharfsinnigen Unterscheidung. Denn        tus, das menschgewor­
dass ein und derselbe Begriff zwei         dene Wort Gottes, die
ganz verschiedene Bedeutungen hat,         Frohe Botschaft in Men­
für die Juden die alltägliche und für      schengestalt. Denn un­
Jesus eine theologische, zeigt beson­      ser Glaube beruht ein­
ders deutlich auf, worum es im Glau­       zig auf dem Hören die­
ben geht.                                  ser Botschaft. Dass wir
Hier geht es um den Begriff Brot.          Gemeinschaft mit Gott
Wenn sich Jesus als das lebendige          zu haben, müssen wir
Brot bezeichnet, will er erst mal auf­     uns jeden Tag neu sa­
                                                                                     geliums Eucharistie, denn wie könnten
greifen, dass es ums Weiterleben geht.     gen lassen. Dass wir in einer Liebe ge­
                                                                                     wir schöner unserer Freude und Dank­
Denn Brot als Grundnahrungsmittel          borgen sind, die jedes irdische Maß
                                                                                     barkeit für Gottes bedingungslose Lie­
hält den Menschen am Leben. Aber           sprengt, können wir uns nicht ausden­
                                                                                     be Ausdruck verleihen als mit einem
Brot ist tot. Und der Mensch kann so       ken; das müssen wir mit offenen Oh­
                                                                                     Festmahl? Dazu auf allerhöchste Ein­
viel davon essen wie er will, er stirbt    ren und Herzen hören. Dass wir ewi­
                                                                                     ladung?
am Ende trotzdem.                          ges Leben haben, das jeden Tod über­
                                           dauert, muss uns erst durch Christus
                                                                                     Diakon Dr. Andreas Bell
Im Wortspiel nennt sich Christus des­      offenbart werden. Außerhalb der Fro­
                                                                                     (https://www.erzbistum-koeln.de/seelsor­
halb das lebendige Brot. In Jesu theo­     hen Botschaft von Gottes grenzenloser
                                                                                     ge_und_glaube/ehe_und_familie/fami­
logischer Sprache verdeutlicht dieser      Liebe wartet nur der Tod.
                                                                                     lie_und_kinder/glauben_leben/familien­
Begriff, dass auch der Glaube Nahrung
                                                                                     liturgie/ausmalbilder_und_textseiten/le­
braucht, um weiterzuleben. Die Ernährung   Deswegen feiern wir im Sonntagsgot­
                                                                                     sejahr_b/20_so.html)
des Glaubens braucht aber keine be­        tesdienst nach dem Hören des Evan­

                    Ausmalbild für Kinder

                                                                                      ©Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de
                                                                                                                                  9
Sonderpfarrbrief - Sommerzeit - Kath. Pfarrei St. Petrus ...
21. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor dem                                Einundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
 Evangelium                               Die Rede Jesu über das lebendige Brot, das er der Welt geben will, ist für die Jünger
                                          eine Offenbarung und zugleich eine Glaubensprobe. Sie müssen sich entscheiden.
 Halleluja. Halleluja.                    Jesus gibt den Jüngern und uns zu verstehen, dass Menschwerdung, Kreuzesopfer
 Deine Worte, Herr,                       und Himmelfahrt (Verherrlichung) die drei Stationen des einen Christusgeheimnis­
 sind Geist und Leben.                    ses sind und dass im „Brot des Lebens“ der ganze Christus gegenwärtig ist: seine
 Du hast Worte                            Menschheit, sein Opfer, seine göttliche Herrlichkeit.
 des ewigen Lebens.
 Halleluja.

 ERSTE LESUNG, Jos 24                              Aus dem heiligen Evangelium nach
 In jenen Tagen versammelte Jósua                                                  Joh 6, 60–69
 alle Stämme Israels in Sichem; er
 rief die Ältesten Israels, seine Ober­   In jener Zeit                                   den Menschensohn aufsteigen seht,
 häupter, Richter und Aufsichtsleute      60 sagten viele der Jünger Jesu, die            dorthin, wo er vorher war?
 zusammen und sie traten vor Gott         ihm zuhörten: Diese Rede ist hart.              63 Der Geist ist es, der lebendig
 hin. Jósua sagte zum ganzen Volk:        Wer kann sie hören?                             macht; das Fleisch nützt nichts. Die
 Wenn es euch nicht gefällt, dem          61 Jesus erkannte, dass seine Jünger            Worte, die ich zu euch gesprochen
 Herrn zu dienen, dann entscheidet        darüber murrten, und fragte sie: Dar­           habe, sind Geist und sind Leben.
 euch heute, wem ihr dienen wollt:        an nehmt ihr Anstoß?                            64 Aber es gibt unter euch einige, die
 den Göttern, denen eure Väter jen­       62 Was werdet ihr sagen, wenn ihr               nicht glauben. Jesus wusste nämlich
 seits des Stroms dienten, oder den                                                       von Anfang an, welche es waren, die
 Göttern der Amoríter, in deren Land                                                      nicht glaubten, und wer ihn auslie­
 ihr wohnt. Ich aber und mein Haus,                                                       fern würde.
 wir wollen dem Herrn dienen. Das                                                         65 Und er sagte: Deshalb habe ich zu
 Volk antwortete: Das sei uns fern,                                                       euch gesagt: Niemand kann zu mir
 dass wir den Herrn verlassen und                                                         kommen, wenn es ihm nicht vom Va­
 anderen Göttern dienen. Denn der                                                         ter gegeben ist.
 Herr, unser Gott, war es, der uns                                                        66 Daraufhin zogen sich viele seiner
 und unsere Väter aus dem Skla­                                                           Jünger zurück und gingen nicht mehr
 venhaus Ägypten herausgeführt hat                                                        mit ihm umher.
 und der vor unseren Augen alle die                                                       67 Da fragte Jesus die Zwölf: Wollt
 großen Wunder getan hat. Er hat                                                          auch ihr weggehen?
 uns beschützt auf dem ganzen                                                             68 Simon Petrus antwortete ihm:
 Weg, den wir gegangen sind, und                                                          Herr, zu wem sollen wir gehen? Du
 unter allen Völkern, durch deren                                                         hast Worte des ewigen Lebens.
 Gebiet wir gezogen sind. Auch wir                                                        69 Wir sind zum Glauben gekommen
 wollen dem Herrn dienen; denn er                                                         und haben erkannt: Du bist der Heili­
 ist unser Gott.                          Vertäut                                         ge Gottes.
                                          ©Hans Glößner In: Pfarrbriefservice.de

 Aus Liebe                                 GL Nr. 378
 Dass wir dich doch als das sehen
 möchten, was du bist und warst            1. Brot, das die Hoffnung nährt,
 und bis zu deiner Wiederkunft sein        Freude, die der Trauer wehrt - Lied,
 wirst: als das Zeichen des Ärgernis­      das die Welt umkreist, das die Welt
 ses und den Gegenstand des Glau­          umkreist. - Wolke, die die Feinde
 bens, als den geringen Menschen           stört, Ohr, das von Rettung hört -
 und doch den Retter und Erlöser           Lied, das die Welt umkreist, das die
 des Menschengeschlechts, der aus          Welt umkreist.
 Liebe zur Erde kam, um die Verlo­                                                       ©Christiane Raabe In: Pfarrbriefservice.de

 renen zu suchen, um zu leiden und         2. Wort, das das Schweigen bricht,
 zu sterben, und der du doch beküm­        Trank, der die Brände löscht - Lied,           3. Kraft, die die Lahmen stützt, Hand,
 mert wiederholen musstest: Selig,         das die Welt umkreist, das die Welt            die die Schwachen schützt – Lied,
 wer an mir nicht Ärgernis nimmt.          umkreist. - Regen, der die Wüsten              das die Welt umkreist, das die Welt
 Dass wir dich so sehen möchten            tränkt, Kind, das die Großen lenkt –           umkreist. - Brot, das sich selbst ver­
 und dass wir uns dann nicht an dir        Lied, das die Welt umkreist, das die           teilt, Hilfe, die zu Hilfe eilt – Lied,
 ärgern möchten. (Søren Kierkegaard)       Welt umkreist.                                 das die Welt umkreist, das die Welt
                                                                                          umkreist.

10
21. Sonntag im Jahreskreis, 22.08.2020

                                "Herr, zu wem sollen wir gehen?"
Liebe Geschwister im Glauben,              vom ewigen Leben. Zum anderen leis­
                                           tet er sich mit der Aufforderung sein
ja, er muss schon eine wahrhaft cha­       Blut zu trinken einen unerhörten Af­
rismatische Erscheinung gewesen sein,      front gegen den Glauben des Juden­
dieser Jesus. Er zieht lehrend und hei­    tums, denn hier darf Fleisch nur ge­
lend durch das kleine Land Israel. Sei­    gessen werden, wenn das Tier ausge­
ne Wundertaten sprechen sich herum         blutet ist (koscher), Blut gilt als unrein.
wie Lauffeuer, die Neugierigen und         Für heutige gut katholisch Sozialisier­
Begeisterten werden immer mehr, sei­       te sind dies vertraute Worte und Glau­
ne Jüngerschar immer größer. Die Er­       benssätze, wenig provokativ. Nur von
wartungen an ihn auch – ist er doch        den Kommunionkindern wird manch­
                                                                                         ©Thomas Ascher, pixelio.de
bestimmt der erwartete Messias, der        mal die Frage gestellt, ob wir wirklich
Erlöser, der mit Feuer und Schwert ein     Jesu Fleisch essen sollen.                    ewigen Lebens.“ Seine engsten Ver­
Groß-Israel errichtet. Doch irgendwann                                                   trauten zumindest haben ihn wohl er­
kippt die Situation; es beginnt mit ei­    Jesus wendet sich an seine Kritiker. Es       kannt, fühlen sich ihm tief verbunden.
nem Murren, es gipfelt in empörtem         klingt fast etwas spöttisch, wenn er          Ich bin manchmal ein wenig neidisch
Protest: „Was er sagt, ist unerträglich,   fragt: „Daran nehmt ihr Anstoß? Was           auf die Jünger, darauf, dass sie Jesus
wer kann das anhören?“ heißt es nun.       werdet ihr sagen, wenn ihr den Men­           pur erleben durften und so nah stan­
Im Evangelium des letzten Sonntags         schensohn hinaufsteigen seht …. ?“ Er         den. Ohne 2000 Jahre Kirchenge­
wurde der Grundstein gelegt für diese      weicht nicht zurück oder aus, mildert         schichte mit ihren Irrungen und Wir­
Enttäuschung vieler, die mit ihm her­      seine Worte nicht ab, wirbt nicht für         rungen, menschlichem Versagen und
umgezogen sind. Es waren seine Worte       Verständnis, ja er setzt seine ungeheu­       Größenwahn, Benachteiligung und Büro­
„Ich bin das Brot des Lebens. Wer mein     erlichen Aussagen sogar noch fort. Die        kratie. Vor einigen Tagen „durfte“ ich
Fleisch isst und mein Blut trinkt ge­      Zeit der Entscheidung ist gekommen,           eine ausgesprochen nicht-kirchliche
langt zum ewigen Leben“. Und er be­        sie haben sich in ihm und seiner Be­          Beerdigung miterleben – und bin seit­
hauptet, dass er, das Brot des Lebens,     deutung getäuscht, viele ziehen sich          dem wieder bewusster glücklich über
vom Himmel gekommen ist, wobei             zurück und verlassen Jesus. Und Jesus         die „Worte des ewigen Lebens“, die uns
doch jeder weiß, wer seine Eltern sind.    fragt den engsten Jüngerkreis, die 12:        geschenkt und eine direkte Brücke zu
Zum einen redet er, statt seine Feinde     „Wollt auch ihr weggehen?“ Simon Pe­          IHM sind.
mit Macht und Gewalt zu bekämpfen,         trus antwortet für alle: „Herr, zu wem        Dietlinde Schulze
von Leiden, von Hingabe, von Liebe,        sollen wir gehen? Du hast Worte des

                                           Ausmalbild für Kinder

                                                                                                                             11
22. Sonntag im Jahreskreis

 Ruf vor dem                                 Zweiundzwanzigster Sonntag im Jahreskreis
 Evangelium                                 Für das Judentum in der Zeit Jesu spielte die Frage nach Rein und Unrein eine
                                            große Rolle. Nach Meinung der Pharisäer sollten alle die Reinheitsvorschriften
 Halleluja. Halleluja.                      einhalten, die ursprünglich nur für die Priester galten. Damit ergibt sich aber auch
 Durch das Wort der Wahrheit hat            die Frage nach dem Verhältnis zwischen dem Gebot Gottes und den Vorschriften
 uns der Vater das Leben geschenkt          der Menschen („Überlieferung der Alten“). Jesus stellt sich in die Reihe der Prophe­
 und uns zu Erstlingen                      ten, die nach dem eigentlichen Gotteswillen fragen. Gott aber fragt nach dem
 seiner Schöpfung gemacht.                  Herzen des Menschen, nicht nach seinem äußeren Tun.
 Halleluja.

 Zweite Lesung                                Aus dem heiligen Evangelium nach Markus
 Jak 1, 17–18.21b–22.27                                                Mk 7, 1–8.14–15.21–23
                                            In jener Zeit
 Meine geliebten Schwestern und             1 versammelten sich die Pharisäer
 Brüder!                                    und einige Schriftgelehrte, die aus
 17 Jede gute Gabe und jedes voll­          Jerusalem gekommen waren, bei Je­
 kommene Geschenk kommt von                 sus.
 oben herab, vom Vater der Gestir­          2 Sie sahen, dass einige seiner Jünger
 ne, bei dem es keine Veränderung           ihr Brot mit unreinen, das heißt mit
 oder Verfinsterung gibt.                   ungewaschenen Händen aßen.
 18 Aus freiem Willen hat er uns            3 Die Pharisäer essen nämlich wie
 durch das Wort der Wahrheit gebo­          alle Juden nur, wenn sie vorher mit
 ren, damit wir eine Erstlingsfrucht        einer Handvoll Wasser die Hände ge­
 seiner Schöpfung seien.                    waschen haben; so halten sie an der
 21b Nehmt in Sanftmut das Wort             Überlieferung der Alten fest.
 an, das in euch eingepflanzt wor­          4 Auch wenn sie vom Markt kommen,
 den ist und die Macht hat, euch zu         essen sie nicht, ohne sich vorher zu
 retten!                                    waschen. Noch viele andere überlie­
 22 Werdet aber Täter des Wortes            ferte Vorschriften halten sie ein, wie      ©Ursula Graber In: Pfarrbriefservice.de
 und nicht nur Hörer, sonst betrügt         das Abspülen von Bechern, Krügen
 ihr euch selbst!                           und Kesseln.
 27 Ein reiner und makelloser Got­          5 Die Pharisäer und die Schriftge­
 tesdienst ist es vor Gott, dem Vater:      lehrten fragten ihn also: Warum hal­
 für Waisen und Witwen in ihrer Not         ten sich deine Jünger nicht an die
 zu sorgen und sich unbefleckt von          Überlieferung der Alten, sondern es­
 der Welt zu bewahren.                      sen ihr Brot mit unreinen Händen?
                                            6 Er antwortete ihnen: Der Prophet
                                            Jesája hatte Recht mit dem, was er
                                            über euch Heuchler sagte, wie ge­
                                            schrieben steht: Dieses Volk ehrt
                                            mich mit den Lippen, sein Herz aber
                                            ist weit weg von mir.
                                            7 Vergeblich verehren sie mich; was
                                            sie lehren, sind Satzungen von Men­
                                            schen.
                                            8 Ihr gebt Gottes Gebot preis und
                                            haltet euch an die Überlieferung der
                                            Menschen.
                                            14 Dann rief Jesus die Leute wieder
                                            zu sich und sagte: Hört mir alle zu         ©Yohanes Vianey Lein In: Pfarrbriefservice.de
                                            und begreift, was ich sage!                Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,
                                            15 Nichts, was von außen in den            22 Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hin­
                                            Menschen hineinkommt, kann ihn             terlist, Ausschweifung, Neid, Läste­
                                            unrein machen, sondern was aus dem         rung, Hochmut und Unvernunft.
                                            Menschen herauskommt, das macht            23 All dieses Böse kommt von innen
                                            ihn unrein.                                und macht den Menschen unrein.
                                            21 Denn von innen, aus dem Herzen
©Peter Weidemann In: Pfarrbriefservice.de   der Menschen, kommen die bösen
12
22. Sonntag im Jahreskreis, 29.08.2020

                                     Reinheit versus Lebensnähe
Die Perikope des heutigen Sonntags         den und Heiden de facto aufgelöst, die    Bekämpfung der Katharer, gegen de­
ist leider durch die Entnahme einiger      äußerlich gerade in den Speisegebo­       ren verkündete und im Gegensatz zu
Verse nicht mehr in ihrem inneren Zu­      ten greifbar war. Das prominenteste       Rom und Avignon gelebte Reinheit
sammenhang erkennbar. Deutlich wird        Opfer unter den ersten und zumeist ja     kirchliche Truppen in speziellen Kreuz­
dies am Sprung von den zunächst auf­       auch noch jüdischen Christen war          zügen rigoros und brutal zu Felde zo­
getretenen Pharisäern und Schriftge­       nämlich Petrus geworden. So überlie­      gen.
lehrten als Gegenüber Jesu hin zum         fert Paulus in Gal 2,11-21 einen
gemeinen Volk und schließlich den          frühen Konflikt um die jüdischen Spei­    Reinheit des Volkes spielt auch in heu­
Jüngern Jesu. Vers 3 und 4 lassen zu­      sevorschriften zwischen heidenchrist­     tigen politischen Auseinandersetzun­
dem erkennen, dass Markus sich an          lichen und judenchristlichen Gruppie­     gen noch eine zentrale Rolle. Und das,
Heidenchristen wendet, die die Rein­       rungen. In Antiochia meidet Petrus        als ob es eine NS-Politik mit ähnlichen
heitsvorschriften und deren Umset­         nämlich – anders als zuvor – nach der     Zielen nie gegeben hätte.
zung nicht kennen bzw. verstehen, so­      Ankunft von koscheren Judenchristen       Im wieder eröffneten Dokumentations­
dass er denkt sie erklären zu müssen.      die Tischgemeinschaft mit Heiden. Pau­    zentrum der Gedenkstätte in der JVA
Der Verdacht liegt deshalb nahe, dass      lus stellt ihn daraufhin öffentlich zur   Wolfenbüttel kann Letzteres nachdenk­
es sich beim vorgestellten Streitge­       Rede und unterstreicht, dass der Mensch   lich betrachtet werden.
spräch nicht um eins von Jesus und         nicht durch „Werke des Gesetzes“, son­
seinen zeitgenössischen Schriftgelehr­     dern durch „den Glauben an Jesus          Peter Heldt
ten handelt, sondern um ein Problem        Christus“ gerecht werde. Damit werden
der jungen Christengemeinde mit ih­        die Parallele zum Markustext und­
ren jüdischen und eben auch nichtjü­       dessen redaktionelle Absicht deutlich.
dischen Mitgliedern, wie wir es aus
den Paulusbriefen kennen. Wer näm­         Reinheit spielt seitdem in verschiede­
lich als gesetzestreuer Jude das Haus      nen Varianten eine m. E. tragische Rol­
eines Heiden betrat, der nicht koscher     le nicht nur in der christlichen Kir­
lebte, und dort mit ihm aß, galt fürder­   chengeschichte und treibt nicht nur
hin als unrein.                            dort hoch widersprüchliche Blüten. So
                                           führten Kämpfe zwischen den antiken
Nach Markus hat Jesus allerdings alle      theologischen Strömungen der Arianer
                                                                                      Denkmal für getötete Katharer.
Speisen für rein erklärt und so die In­    und Alexandriner zu blutigen Ausein­       ©wiki/File:Montségur_Monolit.jpg
group-Outgroup-Grenze zwischen Ju­         andersetzung ebenso wie die spätere

                                           Ausmalbild für Kinder

                                                                                                                          13
Spirituelles Leben

                                                      Erstkommunion
                                                               Iris Allershausen kön­
                                                               nen nun unsere Erst­
                                                               kommunionkinder zwi­
                                                               schen dem 18. Juli und
                                                               dem 19. September in
                                                               drei Gruppen ihre Erst­
                                                               kommunion feiern.

                                                                  Die erste Gruppe hatte
                                                                  also bereits auf der Wie­
                                                                                                 Kerzen und Hände der Erstkommunionkinder
                                                                  se von St. Ansgar bei
                                                                  schönem Sonntagswet­
 Pfarrer Eggers teilt die Kommunion an die Kinder aus.
                                                                  ter ihr
                                                    großes Fest. Im Mittel­
Die Vorbereitung der Erstkommunion
                                                    punkt der Katechese
war in diesem Jahr überhaupt nicht
                                                    standen Weizen und ein
einfach. Nicht nur die Pandemie er­
                                                    kleines Lamm. Erstkom­
schwerte die Treffen, auch Dietlinde
                                                    munionkinder, Eltern und
Schulze, die die Vorbereitung haupt­
                                                    Katecheten lasen die
sächlich organisiert, war wegen eines
                                                    Fürbitten und zuletzt
Sturzes auf die Schulter lange Zeit
                                                    gab es für die Kinder
ausgefallen. Doch sie arbeitete trotz­
                                                    eine Überraschung und
dem im Hintergrund weiter und dank
                                                    die Grüße aus der Pfar­
des ehrenamtlichen Einsatzes von
                                                    rei.                       Die Erstkommunionkinder tragen die Fürbitten vor.

 Unsere
 Kommunionkinder
 feiern ihre Erstkommunion
       am 18. Juli 2021

       Nadia Bastek
       Lelaina Bonath                                 am 5. September 2021                        am 19. September 2021
       Lena Gründel
       Aleira Grzonka                                 Alina Dick Anwander                         Lennox Bujok
       Leni Katsagiorgis                              Melina Gent                                 Juliane Fehn
       Victoria Kiszczak                              Henri Holleschovsky                         Luke Haycock
       Emely Maier                                    Karsten Makuth                              Amelie Isensee
       Sarah Quigley                                  Ava Schönbrodt                              Ines Rodriguez-Candela Estalote
       Isabel Richter                                 Hermine Schulz                              Karol Sabien
       Jonas Strauß                                   Niklas Volkmar                              Pola Schick
       Clara Sutter                                   Marek Wiesner                               Jakob Soyka
       Frieda Ukena                                                                               Estela Tetau
       Leonel Viscarra Hoffmann                                                                   Gina Watzlawik
       Tabea Werner                                                                               Noah Janis Wojtala

 Gebet der
 Kommunionkinder
 Jesus, du bist mein Freund, Bruder und Herr. Heute bist du im Brot zu mir ge­
 kommen. Darüber freue ich mich und dafür danke ich dir. Du willst das Lebens­
 brot für alle sein, die an dich glauben und dir vertrauen. Bleibe mit mir verbun­
 den und stärke mich heute und alle Tage meines Lebens.
 Amen.

14
Spirituelles Leben

                                         Firmung in der Hauptkirche BMV
                              Bischof Heiner Wilmer spendete das Sakrament der Firmung
Am Samstag, 17. Juli , gab es ein be­           und seiner Kirchengemeinde sehr
sonderes Zeichen der Ökumene. Bi­               dankbar für die Gastfreundschaft.
schof Heiner aus Hildesheim spende­
te in der evangelischen Hauptkirche             Der Bischof predigte über das Wach­
BMV 27 Jugendlichen das Sakrament               sen des Menschen und machte den
der Firmung. Es war wahrscheinlich              Jugendlichen viel Mut. Die Jugendli­
das erste Mal in der Geschichte der             chen begrüßten den Bischof und ge­
Hauptkirche, dass in ihr ein katholi­           stalteten zusammen mit den Kate­
scher Bischof eine Heilige Messe ge­            cheten die Kyrierufe und die Fürbit­
feiert hat. Grund dafür war, dass die           ten. Musikalisch wurde die Firmung
Hauptkirche erheblich mehr Gottes­              von Martin Pfeiffer und einer kleinen
dienstbesuchern Platz bietet als die            Gruppe aus dem Kirchenchor beglei­
St.-Petrus-Kirche. Diese war nun zu             tet, die coranagerecht in der Apsis
klein, weil die Jugendlichen mit ihren          platziert wurde.
Familien das Fest begehen wollten               Am Ende des Gottesdienstes gab es
und aufgrund der Corona-Regeln auch             ein Grußwort von Ursula Bilitewski
Abstände einzuhalten waren. Des­                an die Gefirmten und den Dank an        Die Firmbewerber tragen die Fürbitten vor.
halb sind wir Propst Schultz-Seitz              die Katecheten und den Bischof.         ©Wolfgang Rassl

Bischof Willmer spendet das Sakrament der Firmung                   Auszug
©Wolfgang Rassl                                                     ©Wolfgang Rassl

                                                                  Die Neugefirmten 2021
                                                      Bianca Calis                            Victor Lindhof
                                                      Iva Cicin-Sain                          Lisa Ludew
                                                      Lotta Cukrowski                         Nico Ludew
                                                      Cäsalie Edle von Braunmühl              Marvin Otto
                                                      Elisa Fleischer                         Julius Pape
                                                      Marcel Golkowski                        Rebecca Pischke
                                                      Noah Groß                               Patrick Rajfura
                                                      Taro Ben Hoffmann                       Myriam Rassl
                                                      Mateusz Konieczny                       Adrian Rau
                                                      Mike Konstanciak                        Zoë Schaßan
                                                      Jan Konstanciak                         Finn Torkler
                                                      Jannis Kornhaß                          Julian Weber-Wellegehausen
                                                      Joleen Kornhaß
                                                      Bennet Köstler
Der Bischof predigte über das Wachsen.                Lotte Liersch
©Wolfgang Rassl
                                                                                                                                     15
Spirituelles Leben

  Das Sakrament der                               Durch die Taufe in die
  Ehe spendeten sich                       Gemeinschaft der Kirche aufgenommen

                                           Leonie Calis
                                           am 10. April
                                           Marie und Henri Reynders
                                           am 18. April
                                           Kilian Neuhaus
                                           am 8. Mai
                                           Mathilda Weiler
                                           am 12. Juni
                                           Jasper David Scheer am 10. Juli
              Dawid und
                                           Clara Kurhofer am 11. Juli
     Lisa-Marie Ryborz, geb. Göbel
              am 3. Juni.

                                                                             ©Christa Vogel

                         In die Ewigkeit                                                  Antiphon
                         gerufen wurden:                                        Zum Paradies mögen Engel
                                                                                     euch geleiten

                                      Mai 2021
                                      07. 05. Kurt Garre (* 1943)
                                      07. 05. Eva Maria Pohl (* 1938)
                                      09. 05. Barbara Chromik (* 1941)
                                      15. 05. Michela Barnstorf (*1950)
                                      16. 05. Wolfgang Kulitza (* 1947)
                                      24. 05. Gerda Mendau (*1928)
                                      26. 05. Magarete Gröger (*1937)
                                      26.05. Kreszentia Munding (*1930)
                                      28.05. Ida Worofka (*1927)
                                      29. 05. Rainer Kerger (* 1951)

                                      Juni 2021
                                      02.06. Krystyna Beck (*1944)
                                      05.06. Hildegard Stützer (*1940)
                                      17.06. Stefanie Pfeiffer (*1933)
                                                                              Engel aus St. Petrus
© Matthias Eggers
                                      17.06. Cäcilie Höhn (*1923)
                                      17.06. Manfred Seifert (*1945)
                                      18.06. Hans Höhn (*1938)               Zum Paradies mögen Engel euch
März 2021                             19.06. Eva Maria Gote (*1932)          geleiten,
19. 03. Helmut Pink (*1935)           21.06. Georg Grosser (*1929)           die heiligen Märtyrer euch be­
                                      21.06. Joachim Obalski (*1938)         grüßen
April 2021                            25.06. Gisela Gelhard (*1936)          und euch führen in die heilige
          Maria Wagner (*1925)        26.06. Gerda Küster (*1950)            Stadt Jerusalem.Die Chöre der En­
04.04. Adele Lachmann (*1936)         28.06. Gian-Luca Behnke (*2000)        gel mögen
15. 04. Maria Zajac (* 1950)                                                 euch empfangen,
19. 04. Lidia Sciaccanoce (*1964)                                            und durch Christus, der für
19. 04. Irmgard Prisett (* 1936)      Juli 2021                              euch gestorben,
20. 04. Marianne Grunenberg (*1937)   04.07. Elfriede Kloska (*1940)         soll ewiges Leben euch erfreuen.

16
Hospizverein

                                      Der Hospizverein Wolfenbüttel
                                       Jeder Mensch ist uns wichtig
                                                                                            sich dort mit ihren Trauerbegleitern
                                                                                            treffen können; die Treffen der Eh­
                                                                                            renamtlichen sollen dort stattfin­
                                                                                            den, ebenso wie Fortbildungen, und
                                                                                            auch Platz für Vorträge im kleineren
                                                                                            Rahmen wird geboten. Unsere Bi­
                                                                                            bliothek wird ihren Platz finden und
                                                                                            auch die Bücher, die wir im Kontext
                                                                                            „Hospiz macht Schule“ an Kindergär­
                                                                                            ten und Schulen ausleihen.
                                                                                            Selbstverständlich wird von dort aus
                                                                                            auch die uns am Herzen liegende
                                                                                            ambulante Sterbebegleitung koordi­
                                                                                            niert.
                                                                                            Ein offenes Haus stellen wir uns vor,
                                                                                            in das die Zugehörigen gern kom­
Das zukünftige Hospizzentrum Wolfenbüttel (2023). Es entsteht aus dem Gutshaus Wendessen.   men, so schwer es sein mag. Aber
                                                                                            wie schön wäre es auch, wenn Bür­
Wir sind für die Bürgerinnen und                Hospizbegleitung.                           gerinnen und Bürger aus Stadt und
Bürger in Stadt und Landkreis Wolfen­           Immer wieder müssen wir aber auch           Landkreis kämen, um den Gästen im
büttel da!                                      miterleben, dass die von uns beglei­        Haus vorzulesen oder sie durch den
Wir: das sind derzeit 40 Ehrenamtli­            teten Menschen dann doch nicht zu           schönen Gutspark zu begleiten. Es
che und 4 Hauptamtliche des Hos­                Hause sterben können. So verbrin­           kann sich so viel Gutes entwickeln,
pizvereins Wolfenbüttel e.V. Gern stel­         gen sie ihre letzte Lebensphase in          wenn viele mitmachen!
len wir Ihnen den Verein und unser              den Hospizhäusern in Braunschweig           Abgesehen von persönlichen Enga­
im Entstehen befindliches Bürger­               oder Salzgitter. Schöne Häuser mit          gement, benötigen wir jedoch auch
projekt vor.                                    liebevoll agierenden Pflegekräften,         finanzielle Unterstützung. Schon jetzt
Derzeit haben wir schöne, helle Büros           für Zugehörige aber nicht immer gut         dürfen wir uns über Spendeneingän­
in den Räumen der Evangelischen­                erreichbar. Selbstverständlich beglei­      ge von Privatpersonen freuen. Selbst­
ErwachsenenBildung in der Diet­                 ten wir Ehrenamtlichen auch dort            verständlich haben wir uns an über­
rich-Bonhoeffer-Str.1A – eine gute              weiter. Aber natürlich war immer die        regional bekannte Stiftungen und
Adresse. Hier arbeitet eine Bürokauf­           Vorstellung im Hinterkopf: wie schön        Institutionen gewandt. Bei allen bis­
frau, ein Begriff, der in diesem Fall           wäre es doch, wenn wir das in               her getätigten Überlegungen steht
aber nicht reicht, denn sie ist weit            Wolfenbüttel hätten. Der Gedanke            immer im Vordergrund, dass wir ein
mehr: ein empathischer Mensch mit               war fern jeder Realität.                    Projekt für die hiesige Bevölkerung
offenen Ohren für alle Anrufer und              Bis ein Ehepaar aus Wolfenbüttel an         planen. So ist unser großer Wunsch,
Besucher. Auch unsere Koordinato­               uns herantrat und uns einen finanzi­        aus den Reihen der in Stadt und
rinnen haben hier ihren Arbeits­                ellen Grundstock anbot, der Wün­            Landkreis Wolfenbüttel ansässigen
platz – sie sind es, die es immer wie­          sche wahr werden lässt. Dazu kam            Einrichtungen und Unternehmen nicht
der schaffen, gute Verbindungen zu              die Unterstützung der Stadt Wolfen­         nur mit Wohlwollen, sondern auch
knüpfen. Zum Beispiel wenn Zu­                  büttel, dank derer das ehemalige            mit finanzieller Hilfe bedacht zu
gehörige anrufen, die tief verzwei­             Gutshaus in Wolfenbüttel-Wendes­            werden. Unser Vorhaben steht auf
felt sind, weil ein geliebter Mensch            sen im Erbbaurecht genutzt werden           einem sehr soliden finanziellen Fun­
eine tragische Diagnose hat und sie             kann. Nun ist der Hospizverein Wolfen­      dament. Dennoch gibt es Finanzie­
Unterstützung brauchen. Immer wie­              büttel e.V. also auf dem Weg, alles         rungslücken.
der gelingt es unseren Koordinato­              unter einem Dach zusammenzuführen.
rinnen, genau die richtige Begleite­            Der Bauantrag ist eingereicht, und          Wir danken Ihnen für die Zeit, die Sie
rin oder den richtigen Begleiter in             wir hoffen, im ersten Halbjahr 2023         sich für unser Anliegen genommen
diese Familie zu schicken. Und das              umziehen zu können. Bis dahin ist es        haben, und freuen uns sehr auf Ihre
ist es, was das Herz des Hospizver­             noch ein langer Weg, und wie allen          Unterstützung.
eins Wolfenbüttel ausmacht: die Be­             Bauherren kann uns auch noch manch          Hospizverein
gleitung sterbenskranker Menschen               Unerwünschtes dazwischenkommen.
und / oder deren Zugehöriger, dort              Aber dann wird das HospizZentrum            Bankverbindung:
wo sie leben. Das kann ein Senioren­            Wolfenbüttel Raum für ein stationäres       DE 90 2709 2555 5017 9527 00
wohnheim sein oder das Kranken­                 und ein teilstationäres Hospiz bie­
haus und beschreibt die ambulante               ten. Trauernde Menschen werden

                                                                                                                                17
Pfarreisynode

      Pfarreisynode
 Am Samstag, 12. Juni, fand die
 zweite Pfarreisynode in unserer
 Pfarrei statt, die in diesem Jahr aus
 bekannten Gründen online durch­
 geführt wurde. 35 Teilnehmer hat­
 ten sich angemeldet, die in wech­
 selnder Zusammensetzung etwa 3
 Stunden zusammensaßen.
 Die Pfarreisynode ist das Gremium
 in unserer Pfarrei, in dem zum Aus­
 druck kommt, dass möglichst viele
 die Geschicke der Pfarrei mitbe­
 stimmen sollen. Deshalb gehören
 zu ihr alle Gremienmitglieder, Ver­
 treter der Gruppen, einzelne Pfar­
 reimitglieder und das pastorale
 Team.
 Da es für den Pfarreirat wichtig
 war, dass überhaupt ein größeres
 Gesprächsforum entsteht, war die­
 se zweite Synode offener als noch
 die erste, die 2019 in der Harztor­
 wallschule stattfand. Zunächst gab
 es einen kurzen Rückblick auf die
 Zeit nach der ersten Synode. Dann
 konnten sich die Teilnehmer 6 ver­
 schiedenen Gruppen mit unter­
 schiedlichen Themen zuordnen. Die
 Ergebnisse dieser Untergruppen ha­
 ben die Moderatoren der Gruppe
 für den Sommerpfarrbrief zusam­
 mengefasst.

                                            1. Spirituelle Formen und Gottesdienste
                                         In der Gruppe herrschte Einigkeit,       tont wurde. Es sollte nach Wegen
                                         dass Alternativen zu den traditio­       gesucht werden, die Akzeptanz die­
                                         nellen Eucharistiefeiern benötigt wer­   ser Feiern zu erhöhen.
                                         den. Einiges gab es in der Vergan­       Online-Gottesdienstformate haben sich
                                         genheit auch schon, wie zum Bei­         dagegen erst jetzt etabliert, als kei­
                                         spiel regelmäßige Wort-Gottes-Fei­       ne Präsenzgottesdienste gefeiert wer­
                                         ern an Sonntagen, die in St. Ansgar      den konnten. Sie bieten für manche,
                                         besonders für Kinder und ihre Fami­      die sonst nicht zur Kirche kommen
 Aus dem Schlussgebet:
                                         lien gestaltet werden, oder Gebets-      würden, die Möglichkeit der Teil­
 Ich träume von einer Kirche,
                                         oder Andachtsformen, wie das Her­        nahme am Gottesdienst, sind aller­
 die nicht ihre Macht ausspielt,
                                         zensgebet oder die eucharistische        dings mit einem hohen technischen
 in der Männer und Frauen gleichbe­
                                         Anbetung.                                Aufwand verbunden, und häufig ha­
 rechtigt sind,...
                                         Es wurde allgemein bedauert, dass        ben die Teilnehmenden mit techni­
 Ich träume von einer Kirche,
                                         es aktuell noch viele Gemeindemit­       schen Problemen zu kämpfen. Dar­
 die lebenswert ist,
                                         glieder gibt, die sich auf diese Got­    unter leidet dann das Erleben einer
 die Heimat gibt,
                                         tesdienstformen nicht einlassen, ver­    spirituellen Atmosphäre.
 die Begegnung wagt,
                                         mutlich weil in der Vergangenheit
 Ich träume von einer Kirche ...
                                         die unersetzliche Bedeutung der
                                         Eucharistiefeier so besonders be­

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Pfarreisynode

                   2. Kirchensanierung/                                              5. Kinder und
                  Zeichen der Erneuerung                                          Jugendliche und ihr
Es ging um grundsätzliche Fragen          le allgemeine Zustimmung. Strittig       Platz in der Pfarrei
der Renovierung. Insbesondere wur­        war die Frage, in welcher Form der
de der Taufbrunnen angesichts der         Tabernakel in den Raum der Stille       In der Gruppe wurde fand zunächst
Kosten eingehend diskutiert. Bei der      aufgenommen werden soll. Gerade         ein Austausch über die für Jugend­
Abwägung zwischen den Kosten und          der Kranz wird als sehr schön emp­      liche und Kinder schwierige Zeit
dem sichtbaren Zeichen für die Tauf­      funden. Dagegen steht die Position,     der Pandemie statt.
würde kamen die Teilnehmer zu un­         dass es genügt, wenn das Schränk­
terschiedlichen Ergebnissen. Dage­        chen des jetzigen Tabernakels in        Positiv hervorgehoben wurde die
gen fanden die Umgestaltung des           eine Nische in die Wand eingefügt       Messe nur für Messdiener im Cari­
Altarraumes und der Raum der Stil­        wir.                                    tas-Garten und die neu gefunde­
                                                                                  nen digitalen Zugänge untereinan­
                                                                                  der. Diese können auch gerade be­
                                                                                  sonders barrierefrei sein.
         4. Informationswege in der Pfarrei
In dieser Gruppe betrachteten wir         des Wegfalls der Gottesdienste an­      Ebenso wurden neue Ideen ge­
die Kommunikationswege der Pfar­          zusprechen. Kritisiert wurde die Kom­   nannt wie zum Beispiel „Frage­
rei aus unterschiedlichen Sichtwei­       munikation zwischen Gremien und         stunde im Garten“, Werbefilme „Kir­
sen: Die, die Informationen weiter­       Gemeindemitgliedern.                    che entdecken“ und Online-Aus­
geben und die, die Informationen          Aus dem Gespräch ergaben sich Ide­      tauschrunden.
erhalten möchten, fragen, fordern,        en, mit denen sich die Kirchorts­
philosophieren miteinander.               rats-Mitglieder in der nächsten Zeit
Hervorgehoben wurde zum einen             beschäftigen. Eine von vielen Ideen,
der Sonderpfarrbrief. Lob gab es für      nämlich die eines „schwarzen Bretts“,
die Gestaltung der Kirchen zu den         wird am Kirchort St. Petrus umge­
Hochfesten, um die Menschen trotz         setzt.

   3. Austausch über aktuelle Diskussionen                                            6. Zukünftige
Hier sollte Raum sein für einen Aus­                                                 Pfarreiaufgaben
tausch über aktuelle Kontroversen         Die starre, oft uneinsichtige Haltung
innerhalb der katholischen Kirche         vieler Bischöfe führe bei vielen zu     Es gab zwei wesentliche Themen­
in Deutschland und der Weltkirche,        Frustration und dem Gefühl der          felder: Der Blick auf die Kinder und
etwa zur Missbrauchs-Aufklärung, Rol­     Ohnmacht. Das führte zu der Über­       Jugend sowie das Bild, das unsere
le der Frau (Stichwort: Maria 2.0),       legung, welche Wege das Kirchen­        Kirche im Allgemeinen und die
Pflichtzölibat und Segnung von Ho­        volk gehen könne, um den Druck auf      Pfarrei selbst nach außen abgibt.
mosexuellen.                              „die da oben“ zu erhöhen. Ein Vor­      Die Außenwirkung beschäftigte die
                                          schlag war das „Zudrehen des Geld­      Gruppe besonders intensiv, weil in
Es zeigte sich schnell, dass ähnliche     hahns“, also Kirchgeld an die Ge­       letzter Zeit viel Negatives in der
Einschätzungen vorherrschten: Alle        meinde zahlen und nicht mehr per        Öffentlichkeit rund um die katholi­
sechs Teilnehmer waren sich einig         Kirchensteuer. Ein Vorgehen, das für    sche Kirche berichtet wird. Man
in ihrem Ärger über die aktuellen         den einzelnen zur Folge hätte, dass     sollte versuchen, das Gute, auch
Erkenntnisse. Gleichzeitig wurde be­      er nicht mehr Mitglied der katholi­     gerade hier vor Ort (z. B. Taschen­
tont, dass das Problem nicht in un­       schen Kirche wäre. Der Kirchen­         aktion, offenes Café u. ä.) genauso
serer Kirchengemeinde und ihrer           austritt ist aber derzeit für nieman­   in die Öffentlichkeit zu bringen,
Leitung liege, sondern auf höherer        den in der Gruppe eine Option.          bei allen aktuellen Schwierigkei­
Ebene. Die jüngsten Ereignisse, etwa      Grundsätzlich war man sich auch         ten. Es sind gerade auch die klei­
die Verweigerung der Segnung von          darin einig, nur innerhalb der Kirche   neren Dinge, die ein positives Bild
Homosexuellen, hätten auch bei en­        etwas bewirken zu können.               vermitteln können. Es sollte stär­
gagierten Gemeindemitgliedern et­                                                 ker öffentlich gezeigt werden, WAS
was verändert. Deutlich wurde ein         Diese Diskussion wollen einige Teil­    und WOFÜR alles in unserer Pfar­
großer Vertrauensverlust in die Führung   nehmer nach der Synode in einer         rei ganz konkret gearbeitet wird.
der deutschen katholischen Kirche.        eigenen Gesprächsgruppe weiter­         Insgesamt wurde sich mehr Mut
Bezogen auf die Missbrauchsfälle          führen.                                 gewünscht, neue Wege insbeson­
wurde eine externe Untersuchung                                                   dere in der Kommunikation und
gefordert.                                                                        „Werbung“, auszuprobieren.

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