"Happy Birthday" - Relax Guide

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"Happy Birthday" - Relax Guide
HOTEL BAREISS. DAS RESORT IM SCHWARZWALD.    BAIERSBRONN-MITTELTAL | 2021

  Jahre • seit 19
                    51

»Happy Birthday«                     »Tierische Freude,                    »Der Fang des
    DAS BAREISS WIRD 70!
                                    vierbeinige Freunde«                  Tages« – NEUES AUS DEM
              S.    2                 DER NEUE BAREISS STREICHELZOO         FORELLENHOF BUHLBACH

                                                  S.   8                           S.   17
"Happy Birthday" - Relax Guide
»Ein großes Stück Heimat«
						                                               DAS BAREISS WIRD

In Treue zum Geist der Gründerin:
»Für den Gast gibt es kein Nein«
HERMANN BAREISS ÜBER 70 JAHRE BAREISS

»       Als das Hotel am Gärtenbühl, heute Hermine-Bareiss-Weg, am 1. Mai
        2001 sein 50. Jubiläum feierte, würdigte der damalige baden-württem-
bergische Ministerpräsident Erwin Teufel meine 1996 verstorbene Mutter. Er
stehe, dies wörtlich, ›in Hochachtung‹ vor der Gründerin des Hotels, vor ihrer
persönlichen Größe ebenso wie vor ihrer unternehmerischen Leistung.

20 Jahre später wird das Bareiss 70 Jahre alt. Und in diesem Jubiläumsjahr bin
ich es, der nicht nur in Hochachtung vor seiner Mutter steht. Sondern ich ste-
he in Hochachtung und mit väterlichem Stolz auch vor meinen beiden Söhnen,
Christian und Hannes Bareiss, die dem Geist dieses Unternehmens mit ihren
wunderbaren Familien seinen atmosphärischen Halt und Rahmen geben. Der
ältere, Christian, mit der Empathie seines Verstehens, Wissens und seiner Er-
fahrung davon, was einen Unternehmer und Vater unentwegt umtreibt. Der
jüngere, Hannes, in der Generationsverbundenheit, in der er und seine Frau
Britta das Hotel im Sinne der Gründerin ganz auf der Höhe der Zeit weiterfüh-
ren: ›Für den Gast gibt es kein Nein.‹

Über allem, was mich in Verbindung mit 70 Jahren Hotel Bareiss beschäftigt,
stehen ein klares Bewusstsein und Empfinden von Dankbarkeit. Erfolg, An-
sehen, Wertschätzung, Sympathie, derer sich das Bareiss heute in höchstem
Grade erfreuen darf, verdankt es einzig und allein den Menschen, die das
Bareiss machen und ausmachen: seinen Mitarbeitern und seinen Gästen.

Das Bareiss ist nach Größe, Komfort, Luxus, Angebot und Dienstleistung                Um den Gast dreht sich im Bareiss alles. Und das maximal professionell und
nicht das Ergebnis des einen einzigen ›großen Wurfs‹. Das Bareiss ist ein in          so perfekt wie möglich. Beides aber, ein Höchstmaß an Fachmannschaft und
70 Jahren täglich zusammengesetztes, immer deutlicher, farbiger, harmonischer,        eine, naturgemäß, begrenzte menschenmögliche Vollkommenheit, sind kein
vollständiger werdendes, ein als ›work in progress‹ befindliches Puzzle, dessen       Selbstzweck, um einen Einser zu kassieren, wie in der Schule. Der Klassen-
Bildvorlage und Existenzgrundlage, dessen Unternehmensentwurf und Leit-               beste ist selten beliebt, Makellosigkeit stößt ab, ihre Glätte gibt keinen Halt.
idee immer war und bleibt: Zufriedene und glückliche Mitarbeiter machen               Begabung und Ehrgeiz für Profession und Perfektion aber müssen gehalten
ihre Gäste glücklich und zufrieden. Was im Lauf von 70 Jahren immer etwas             und getragen sein von einer Passion, der Passion, sich damit in den Dienst des
anders und immer auch etwas neuer, oft der Zeit voraus, gelingen konnte. Weil         Gastes zu stellen.
alle im Haus Profis waren und sind: in Können und Kompetenz mit den An-
sprüchen und Erwartungen der Gäste wachsend und gewachsen – und mit                   Im Bareiss haben wir alle dieses, wie Britta und Hannes Bareiss es nennen,
dem Herzen dabei.                                                                     ›Gastgeber-Gen‹. Es liegt uns im Blut. Jedem hier. Seit 70 Jahren. Und alle Gäs-
                                                                                      te aller Generationen bestärken und bekräftigen uns seit 70 Jahren darin, den
Ich hatte, als ich nach viel zu kurzen Wanderjahren mit Anfang 20 ins da-             schönsten Beruf der Welt zu haben – weil es einfach schön ist, für andere da
malige Kurhotel Mitteltal zurückkehrte, gleichwohl sehr klare Vorstellungen           zu sein.
davon, wohin es mit dem Hotel zu gehen hatte. Es ist davon auf den nächsten
Seiten die Rede. Und mir war genauso klar, dass meine Vorstellung von einer           Deswegen: Was wären wir im Bareiss ohne Sie, liebe Gäste? Das Bareiss hat

                                                                                                                  «
gesamtheitlichen Exzellenz nur nach und nach, Schritt für Schritt, und vor            seinen Sinn nur mit Ihnen und für Sie. So soll es sein und bleiben – die min-
allem: mit einem auf die Unternehmensziele ›eingeschworenen‹ Team umzu-               destens nächsten 70 Jahre.
setzen war.

Ausnahmslos jeder, der in diesem Haus gearbeitet hat und heute arbeitet, hat
sich auf je seine Weise voll und ganz damit identifiziert: wo im Unternehmen
er auch steht, beruflich das Beste aus sich herauszuholen und zu machen, ein
Teamplayer zu sein, unsere Gäste zu mögen.

                                                                                                                              70 JAHRE
                                                                                                                          Das ganze Jubiläumsjahr
                                                                                                                              über erwarten Sie
                                                                                                                            besondere Angebote,
                                                                                                                           Events und Aktivitäten:
                                                                                                                             Seien Sie gespannt!

                                                                                  2
"Happy Birthday" - Relax Guide
1951 Eine kleine, bescheidene
                                                                                                                                                                        Pension mit roten Geranien auf den
                                                                                                                                                                        Balkonen – das hatte sich Hermine
                                                                                                                                                                        Bareiss ursprünglich vorgestellt,
                                                                                                                                                                        als sie plante, woraus dann das Kur-
                                                                                                                                                                        hotel Mitteltal wurde. Schuld daran
                                                                                                                                                                        trug der Architekt mit seinem etwas
                                                                                                                                                                        großzügiger ausgefallenen Entwurf.
                                                                                                                                                                        Und Schuld trug vor allem Hermine
                                                                                                                                                                        Bareiss selbst: Sie war eine vorzüg-
                                                                                                                                                                        liche Gastronomin, backte herrliche
                                                                                                                                                                        Kuchen, nach deren Rezepten zum
                                                                                                                                                                        Teil heute noch gebacken wird. Und
                                                                                                                                                                        mit dem expandierenden Erfolg
                                                                                                                                                                        expandierte das Hotel. Der Rest ist
1939 Treulich geführt und würdig geführt: Jakob Bareiss und Hermine                                                                                                     Geschichte.
Bareiss an ihrem Hochzeitstag im April. Auch wenn es die Geschichte mit dem
jungen Paar, wie mit so vielen ihrer Generation, nicht gut gemeint hat, zuletzt
mündete diese Geschichte in ein bis heute fortdauerndes »happy ending« mit
Britta und Hannes Bareiss, die das Haus der Gründerin in der dritten Gene-
ration führen. Die reich bebilderte Hermine Bareiss-Stube und die Förster
Jakob-Stube lassen die Vorfahren und die Anfänge des Hotels unvergessen sein.
                                                                                                                                                                        1968 Zu den Hauptattraktionen
                                                                                                                                                                        des Hotels gehörte nahezu von
                                                                                                                                                                        Anfang an seine Badewelt. 1968

1948       Kaum zu glauben: Auch der »Doyen der Spitzenhotellerie«, als der
                                                                                                                                                                        freilich noch keine Welt, sondern ein
                                                                                                                                                                        Hallenbad, das allerdings, man sieht
Hermann Bareiss heute nicht nur in Deutschland angesehen und hochgeachtet
                                                                                                                                                                        es, nicht irgendein Hallenbad war. Es
ist, war einmal ein Junge von vier Jahren. Und tatsächlich hat auch Hermann
                                                                                                                                                                        ist ein Bad mit geradezu wohnlichem
Bareiss, wie viele kleine und große Jungen, gern mit der Eisenbahn gespielt.
                                                                                                                                                                        Auftritt, mit gefälliger Dekoration der
Da war er sechs, 1950, als er sie geschenkt bekam. 70 Jahre später ist aus einem
                                                                                                                                                                        großen Fenster und ihrem generösen
kleinen Jungen einer der größten Hoteliers geworden.
                                                                                                                                                                        Blick ins Grüne und Freie. Die Treppe
                                                                                                                                                                        vorn im Bild mit ihrem eleganten
                                                                                                                                                                        schmiedeeisernen Gitter führt noch
                                                                                                                                                                        heute hinab zum erfrischenden Nass.

                                                                                                 1973      Sie hatte allen Grund, stolz zu
                                                                                                strahlen, Hermine Bareiss. Beide großen
                                                                                                     Kinder waren erfolgreiche Hoteliers
                                                                                                       geworden. Tochter Heide mit dem
                                                                                                  Badenweiler Hotel Schwarzmatt. Sohn
                                                                                                  Hermann als Chef und Hausherr ihres
                                                                                                   Kurhotel Mitteltal, das die Gründerin
                                                                                                mit ihrer außerordentlichen Tüchtigkeit
                                                                                                zu einer der führenden Urlaubsadressen
                                                                                                    in Deutschland gemacht hatte. Dafür
                                                                                                     wurde sie, 1973, mit dem Bundesver-
                                                                                                 dienstkreuz ausgezeichnet. Worüber sie
                                                                                                        mit nicht minderem Stolz strahlt.

                                                      DIE GESCHICHTE DES BAREISS BEGINNT 1945. JAKOB BAREISS WURDE IN DEN LETZTEN
                                                      TAGEN DES KRIEGS, MIT SEINEM FAHRER AUF DEM RÜCKZUG BEGRIFFEN, AN DER
                                                      DEUTSCH-POLNISCHEN GRENZE VON PARTISANEN AUS EINEM HINTERHALT ERSCHOSSEN.
                                                      ER WAR FÖRSTER IN MITTELTAL GEWESEN UND HINTERLIESS SEINE FRAU HERMINE UND
                                                      DIE BEIDEN KINDER, HEIDE UND HERMANN.

     Die Situation der jungen Witwe war katastrophal, es                     mitgründend – ihre Frau. Das konnte unter den Um-               1. Mai 1951 das Kurhotel Mitteltal. 70 Jahre später ist es

                                                                                                  70
     galt zu überleben. Die auf einem Bauernhof im schwäbi-                  ständen, wie sie waren, niemand, zumal nicht als Frau,          eines der besten, bis auf den Tag familiär geführten Re-
     schen Leutenbach aufgewachsene, in Mitteltal ortsfrem-                  ohne hart im Nehmen zu sein und mit einem erheblichen           sorts weltweit.
     de 31-Jährige hatte im untergehenden Kriegsdeutschland                  Durchsetzungswillen Pionierarbeit zu leisten: eigen-
     eine dreijährige Tochter und einen einjährigen Sohn zu                  ständig ein Gasthaus zu führen, Gäste willkommen zu             Dass es dazu kam, ist das Lebenswerk von Hermann
     ernähren und zu erziehen. Es war die Zeit, als Frauen                   heißen, sie in der Zeit des Mangels zu bewirten und ih-         Bareiss. Das Werk einer profunden Professionalität,
     ihre Ehemänner noch um Erlaubnis zu bitten hatten, ar-                                        JAHRE
                                                                             nen, als die Städte noch skelettiert waren, ein Dach über       eines eleganten Ehrgeizes und entschlossenen Willens,
     beiten zu dürfen. Es war die Zeit, als Zugereiste auf dem               dem Kopf zu bieten.                                             auf den Gipfel zu wollen und ihn zu erreichen, und eines
     Land misstrauisch beäugt wurden und nicht gelitten wa-                                                                                  Etwas, das einer hat oder nicht – Genie. So der Laudator
     ren. Es war die Zeit, in der Deutschland in Schutt und                  Das war 1947 zuerst im Gasthaus Kranz in Mitteltal,             zum 70. Geburtstag des Seniorchefs.
     Asche lag.                                                              einem Pachtbetrieb. Der Erfordernis nach wirtschaftli-
                                                                             chem Prosperieren einerseits, dem drängenden Wunsch             Als Hermann Bareiss 1966 nach seinen Wanderjahren
     Hermine Bareiss war mit den beiden Kleinen auf sich                     nach Selbstständigkeit andererseits folgend, waren der          nach Mitteltal zurückkehrte, hatte er einiges gesehen
     allein gestellt. Und sie stand – als gelernte Gastrono-                 Mittdreißigerin die Anforderungen und Aufgaben im               und erfahren in der Welt der großen Hotellerie. Er sah
     min im Stuttgarter Restaurant Müller und vor dem                        Kranz bald zu klein. Als kleine Pension mit 25 Betten und       die Sache klar: Um im wachsenden lokalen, regiona-
     Krieg das Düsseldorfer Metzgergeschäft ihres Bruders                    fließend kaltem und warmem Wasser eröffnete sie am              len, nationalen und zunehmend auch internationalen

                                                                                                          3
"Happy Birthday" - Relax Guide
Wettbewerb zu bestehen und sich auf einem immer                  »Bareiss«, voraus. Es liegen Welten zwischen den          wachsenden Ansprüchen einer nunmehr internati-
     dichter besetzten Markt zu behaupten, gab es für                 ersten Bildern vom Kurhotel Mitteltal auf der Win-        onal erfahrenen Klientel, der ein ganzer Globus er-
     das Kurhotel eine einzige Alternative: das Haus in               zigparzelle des Gärtenbühls und der Vogelschau von        reichbar und vergleichbar geworden war, konnte
     Freizeitangebot und Dienstleistung nach Maßgabe                  heute, die ein riesenhaftes Hotelareal überblicken        nicht gerecht werden, wer seiner Zeit nicht voraus
     einer gesamtheitlichen Exzellenz und Einzigartig-                lässt, eine Insel. Und mittendrin das Resort, das         war, wie es das Bareiss oft und oft war und ist.
     keit konsequent nach oben zu führen oder in der                  aussieht, als hätte es immer so ausgesehen und wäre
     Bedeutungslosigkeit immer bedeutungsloser wer-                   immer schon so da gewesen mit seiner Wellness-            1993 war eine Zäsur. Der Brand in der Hotelküche.
     dender Kurhotels zu versinken.                                   landschaft, dem Naturbadeteich, dem Kinderdörfle,         Schuld trug keiner, niemand kam zu Schaden. Die
                                                                      Waldpark, Kinderspielplatz, der E-Bike-Station, dem       Küche, das Restaurant Bareiss, die Kaminstube,
     Bareiss’ klare Sicht der Dinge kann man visio-                   Wildgehege. Mit das Einschüchterndste: Fast alles         ein großer Teil der Hotelrestaurants waren zer-
     när nennen. Es gab Anfang der 70er Jahre keinen                  davon war schon Idee im Kopf und war fix und ferti-       stört, die im Küchentrakt liegenden Zimmer durch
     internationalen Wettbewerb. Kein Dubai, keine                    ger Plan in der Schreibtischschublade des 30-jährigen     Hitze, Qualm und Rauch unbewohnbar geworden.
     Malediven, keine Traumschiffe. Selbst die nahe                   Hermann Bareiss. Darunter, nur zwei Beispiele: ein        Die sogleich einsetzenden Sanierungs- und Reno-
     Côte d’Azur war kein Reiseziel, sie war unerreich-               Hotel-Freibad. Im Bareiss gab es eines der ersten in      vierungsmaßnahmen markieren den atmosphä-
     barer Mythos. Es gab nicht mal Tourismus, es gab                 Deutschland. Appartements und Suiten? Selbst nahe         rischen Wendepunkt im Hotel. Der von Gründer-
     Fremdenverkehr. Gipfel des Luxus war die Pau-                    Freunde hatten Mitleid mit einem für sie spinner-         zeit an gepflegte Landhausstil, dem eine seinerzeit
     schalreise nach Teneriffa. Oder der Urlaub mit der               ten Hermann Bareiss: Wer fragte in den 70er Jahren        beliebt-beliebige, harmlose Biederkeit eigen war,
     Familie im Clubhotel, all inclusive.                             in Deutschland nach Zimmern von über 50 m²? Wer           erfuhr nach und nach eine Wandlung ins Elegan-
                                                                      wollte separiert wohnen und schlafen? Wer brauchte        te, Kultivierte, geschmackvoll Gewählte, getragen
     Einer Entwicklung, die er kommen sah, agierte                    zwei Waschbecken im Bad? Aber wehe, welches Fe-           von einer Eigenartigkeit und Einmaligkeit, die den
     Hermann Bareiss in über 50 Bau- und Erweiterungs-                rienhotel später damit nicht aufwarten konnte! Den        einen und anderen Gast bemerken lässt: Das ist
     abschnitten des Kurhotels Mitteltal, ab 1992 das                 selbstverständlich gewordenen und immer weiter            unverwechselbares Bareiss, Bareiss-Style.

1982      So waren damals die Zeiten: Im blutjungen Feinschmecker-Deutschland hielt nicht
nur die legendäre »nouvelle cuisine« Einzug in den deutschen Restaurants. Sondern wer sie am
Herd umsetzte, posierte auch vor der Kamera gern in der Pose ihres Erfinders, der Koch-Legende
Paul Bocuse, mit verschränkten Armen. So auch der erste Küchenchef des Restaurants Bareiss,
Manfred Schwarz (3. v.l.). Links außen im Bild: Alfred Stalter, der erste Maître des Restaurants,
später als einer der wiederum legendären »Oberkellner des Jahres« ausgezeichnet. Rechts im Bild
Hermine Hartmann, nachmalig die erste Leiterin des Ferienprogramms im Hause.

                                                                                                                   1984 Tatsächlich, auch Hannes Bareiss war mal vier Jahre alt.
                                                                                                                   Man sieht ihn hier als kleinen Steppke zwischen Mama Ute und
                                                                                                                   Papa Hermann, neben dem wiederum Bruder Christian, zarte sechs
                                                                                                                   Jährchen jung, in die Linse blinzelt, unter beifälligem Lächeln von
                                                                                                                   Oma Hermine, damals rüstige 71 Jahre alt und im Hotel aktiv als
                                                                                                                   Herrin des Lädles.

                                                                                                         1996 Es war, wenn man so will, die erste kulinarische Talkshow
                                                                                                         in Deutschland, noch bevor das Fernsehen sie vermeintlich erfand: die
                                                                                                         »Mitteltaler Tafelrunde«. 1983 als lebhafte Diskussion zwischen »Profis
                                                                                                         der Feder und Profis der Küche« zur Lage der gastronomischen Nation
                                                                                                         zum ersten Mal über die Bühne gehend, haben sich über 20 Jahre hinweg
                                                                                                         die europäischen Größen der Sterne-Kochkunst eingefunden. Und auch
                                                                                                         die Politik hat gelegentlich ein Wörtchen mitgesprochen. Unvergesse-
                                                                                                         nes Highlight: Der Schlagabtausch zwischen Lothar Späth und Joschka
                                                                                                         Fischer, moderiert vom sichtlich gutgelaunten Vincent Klink (Wielands-
                                                                                                         höhe, Stuttgart) und Hausherrn Hermann Bareiss.

                                                                                                    4
"Happy Birthday" - Relax Guide
I
      n seinen 70 Jahren wurde das Bareiss größer, schö-                                                                                   Sie tun es mit größtmöglicher Professionalität. Sie tun es
      ner, luxuriöser. Wobei, der Luxus nimmt keinem                                                                                       mit der Passion des Gastgebers. Anders gesprochen, sie
                                                                                        JUBILÄUMSWOCHEN
      den Atem vor Ehrfurcht und Staunen. Er ist kein                                                                                      sind »mit dem Herzen dabei«, was sich nicht nur die Aus-
      eitler Luxus und keine kalte Pracht. Er spricht die                           13.06.–20.06. & 21.11.–28.11.2021                      zubildenden des ersten Lehrjahres an ihr Revers heften,
Sinne an und das Gemüt. Ein sinnlicher und gemütlicher                                                                                     sondern was alle prägt und leitet, die das Bareiss zum
                                                                                Sieben Tage im Zeichen unserer 70 Jahre, mit
Luxus, der das ganze Bareiss bestimmt. Was so nun nicht                                                                                    Bareiss machen. Nicht zuletzt die Familie.
                                                                                 Jubiläums-Champagner zur Begrüßung und
restlos richtig gesagt ist.                                                         besonderen persönlichen Begegnungen
                                                                                   mit der Familie – vom Abendessen über                   Alle drei Bareiss, Senior Hermann, und, seit über zehn
Der eigentliche Luxus, nennen wir ihn ruhig den wah-                             einen exklusiven Überraschungsmoment bis                  Jahren nun schon, Sohn Hannes und seine Frau Britta,
ren, sind seine Menschen, die Mitarbeiter, die Bareis-                          zum Abschluss-Apéro. Stoßen Sie mit uns an!                haben es oft gesagt: Was wären wir ohne unsere Gäste?
sianer. Ihre Natürlichkeit und ihre Liebenswürdigkeit                                                                                      Alles, was wir tun, tun wir ja für sie. Wohl wahr. Aber
bestimmen die Temperatur von Gastlichkeit, die dem                                                                                         zum 70. des Hauses darf man auch mal umgekehrt
Haus seit den Gründungstagen seine Wärme gibt. Der                                                                                         fragen: Was wäre für uns Gäste das Bareiss ohne die
Gast erlebt im Urlaub, was im Alltag draußen geringer                                                                                      Familie und ihre Bareissianer? Ein Hotel, ein schönes
zu werden scheint: Höflichkeit, Rücksichtnahme, Ent-                                                                                       und sehr gutes. Davon gibt es einige. Aber es gibt nicht
gegenkommen, Aufmerksamkeit, Zuverlässigkeit, ein                                          JUBILÄUMSMENÜ                                   viele, von denen wir sagen: Du bist uns ein Stück Heimat
offenes Ohr, ein offenes Herz. Dem Motto folgend, das                                                                                      geworden. Und genau das, liebes Bareiss, sagen wir dir
Hermine Bareiss sich und den ersten Mitarbeitern über                              Schlemmen wie in alten Zeiten – mit den                 zu deinem 70. und danken dir dafür, dass du es uns bist
ihre Gastfreundschaft setzte: »Für den Gast gibt es kein                         beliebtesten Speisen aus allen Jahrzehnten,               und gibst: ein großes Stück Heimat!
Nein«. Es hat bis heute Gültigkeit: Für ihre Gäste tun die                        veredelt mit besten Erinnerungen und ge-
Bareissianer alles.                                                               spickt mit köstlichen Anekdoten. Nehmen
                                                                                Sie Platz, lassen Sie Traditionen aufleben und
                                                                                 den Gaumen genussvoll auf eine Reise in die
                                                                                             Vergangenheit gehen.

        2009        Neben der Büste von Hermine Bareiss in der Hotelhalle haben der Senior
                                                                                                                                                                         2015 Britta und Hannes Bareiss
                                                                                                                                                                         im Glück: der 18. Juli, Hochzeitstag.
        und der Junior des Hauses nicht nur Platz vor der Kamera, sondern so symbolisch wie
                                                                                                                                                                         Das Glück dauert an. Sowohl für die
        sinnfällig auch Stellung dazu bezogen, fest zum Gründergeist der Gründerin zu stehen:
                                                                                                                                                                         beiden und ihre Kinder, den vierbeinigen
        »Für den Gast gibt es kein Nein.« Mit noch nicht 30 Jahren trat Hannes Bareiss 2009
                                                                                                                                                                         Hausgenossen Quastl nicht zu vergessen.
        der Geschäftsleitung des Bareiss bei.
                                                                                                                                                                         Als auch für die Gäste, für die das Paar
                                                                                                                                                                         fortdauerndes Urlaubsglück bedeutet:
                                                                                                                                                                         In der dritten Generation führen sie das
                                                                                                                                                                         Bareiss weiter, eines der ganz wenigen
                                                                                                                                                                         5*-Superior-Hotels in Europa, dessen
                                                                                                                                                                         Geschicke und Geschichte noch privat
                                                                                                                                                                         und von der Inhaberfamilie gelenkt
                                                                                                                                                                         werden.

        2016       Die Bareissianer sind für ihre Gäste nicht nur mit dem Herzen dabei, sie sind        2017     Es waren die Idee und Initiative von Hannes Bareiss: Der Erwerb des
        es auch mit erheblichem Fachverstand und maximal professionell. Ihr Handwerk haben              100-jährigen Forellenhofs Buhlbach, aus dem die Familie mitten im paradiesschö-
        sie alle von der Pike auf gelernt oder absolvieren gerade ihre Ausbildung. Und alle,            nen Landschaftsschutzgebiet Buhlbach ein Kleinod originaler Schwarzwaldarchi-
        ausnahmslos, besuchen regelmäßig die Bareiss Akademie, wo über 200 Schulungen                   tektur und eine erste Adresse regionaler Kulinarik geschaffen hat. Ein Coup größt-
        im Jahr für die ständige Fort- und Weiterbildung sorgen.                                        möglicher Nachhaltigkeit: die hauseigene Forellenzucht, deren Forellen auf dem
                                                                                                        kürzesten Wege fangfrisch in die Restaurants des Hotels und der beiden anderen
                                                                                                        Outlets gelangen, der Wanderhütte Sattelei und des historischen Morlokhofs.

                                                                                                    5
"Happy Birthday" - Relax Guide
Das Interview
                BRITTA UND HANNES BAREISS ÜBER EIN SO BEWEGENDES WIE BEWEGTES JAHR,
           PERSÖNLICHE HERZENSANGELEGENHEITEN, ERFREULICHE NEUIGKEITEN UND GUTE GRÜNDE,
                                POSITIV IN RICHTUNG 2021 ZU SCHAUEN.

Das Jahr 2020 hat die Welt                                                                                                                selbst oft mit unseren Mädels mit
und uns alle vor unerwartete                                                                                                              dem E-Bike unterwegs und haben
Herausforderungen gestellt.                                                                                                              dabei für uns vieles neu entdeckt. Da
Wie haben Sie den Moment und                                                                                                            waren wir schon absolut privilegiert
die Zeit des Lockdowns erlebt                                                                                                         und das Wetter hat auch fantastisch
und wie hat sich das Bareiss ohne                                                                                                    mitgespielt.
Gäste angefühlt?                                                                                                                   B. B.: Andere Länder hatten ja die totale
                                                                                                                                Ausgangssperre, wir konnten uns frei bewe-
Hannes Bareiss: Es hat sich ja bereits kurz                                                                                   gen – und das haben alle intensiv genutzt, alle
nach dem Jahreswechsel abgezeichnet, dass da                                                                               hat es in die Natur gezogen. Der Fahrradladen hier
etwas auf uns zukommen wird. Es war nur noch                                                                            am Ort, der war blitzschnell ausverkauft, der Markt
nicht so klar, wie es konkret aussehen wird. Dann war                                                                 war plötzlich wie leergefegt. Die Leute sind in diesem
irgendwann absehbar, es wird einen Lockdown geben,                                                                    Jahr wirklich auf das Rad gekommen. Weil jetzt jeder
der auch vor dem Hoteltourismus keinen Halt macht,                                                                    entdeckt hat, wie herrlich man die Landschaft auf diese
nur wussten wir nie, wann genau er kommt. Und für          Freude war ganz offenbar groß und es hat uns sehr gut-     Art erkunden kann.
uns war die Frage, wie sollen wir umgehen mit dieser       getan, in dieser Zeit einen solchen Zuspruch und diese     H. B.: Deshalb haben wir unser Angebot an Fahrrä-
Situation? Wie sollen wir einkaufen; vielleicht noch mit   Anerkennung zu erfahren. Unsere Gäste haben wirk-          dern und E-Bikes vergrößert und mit dem »Bareiss
Planungshorizont über das Wochenende? Was sollen           lich komplett hinter uns gestanden.                        Aktiv« eine professionelle Umgebung geschaffen da-
wir machen? Die Entscheidung kam dann über Nacht:                                                                     für. Wir hatten das ohnehin vor, aber jetzt war es genau
Ab 18. März gehen die Lichter hier erst einmal aus …                                                                  zum richtigen Zeitpunkt da. An manchen Tagen hätten
Britta Bareiss: Die Meldung hat uns am Morgen er-          Wie haben Sie diese Wochen für sich als                    wir jedes E-Bike zwei bis drei Mal vergeben können.
reicht und wir haben damit vor der Aufgabe gestanden,      Familie erlebt?
das gesamte Hotel runterzufahren von jetzt auf gleich,
das war keine Kleinigkeit. Mit Blick auf die vollen        B. B.: So eine intensive Zeit mit der Familie hatten wir   Sie hatten keinerlei Planungssicherheit,
Kühlhäuser war schnell entschieden: Jeder nimmt ein        eigentlich noch nie, es gab ja keine Termine und auch      wie haben Sie beruflich die Prioritäten gesetzt?
paar gesunde Sachen mit nach Hause. Das war unser          keine Verabredungen mehr. Man war auf einmal sehr
kleines Abschiedsgeschenk für die Mitarbeiter, auf         viel freier unterwegs, man hat ja praktisch keine Uhr      H. B.: Für uns war immer klar, es gibt nur einen Weg –
vorerst ungewisse Zeit.                                    mehr gebraucht. Ging es mal länger, hat das ja nichts      der geht nach vorne und heißt: Weitermachen! Wie soll-
H. B.: Wir haben eigentlich an einem Tag alles »win-       gemacht, man war ja nur unter sich.                        te es auch anders sein. Alles auf null setzen, das geht
terfest« gemacht und alle Mitarbeiter bis auf Weiteres     H. B.: Wir hatten natürlich deutlich weniger operative     für ein Haus unserer Größe einfach nicht. Also haben
nach Hause geschickt, das war ein kurzer Beschluss         Präsenszeit, ich war jeden Abend daheim. Wir mussten       wir begonnen, uns auf die Zeit nach Corona vorzube-
der Familie. Einige Monate zuvor, da war das Haus          alles selbst machen und auch selbst kochen, was wir        reiten, haben im Altbau die eine und andere Sanierung
geschlossen, aber wir hatten 200 Handwerker da. Jetzt      durchaus können und sehr gerne tun, nur bleibt dafür       vorgenommen, die bei laufendem Betrieb schwierig
war plötzlich alles still, es war wie in einem Geister-    gemeinhin meist wenig Raum. Insofern haben wir die-        gewesen wäre, und haben uns auf einige Herzenspro-
haus.                                                      se Wochen intensiv für die Familie genutzt. Die Kinder     jekte konzentriert. Das war zum Beispiel unser neuer
                                                           hatten ja keinen Kindergarten und haben es sichtlich       Streichelzoo …
                                                           genossen, dass wir beide gemeinsam viel mit ihnen un-      B. B.: Der Streichelzoo war schon länger im Gespräch
Was haben Sie unternommen, um mit den                      ternommen haben.                                           und in diesem Jahr haben wir gesagt, komme was wolle,
Gästen in Verbindung zu bleiben?                                                                                      das ziehen wir jetzt durch. Wir sind gestartet mit zwei
                                                                                                                      Classic Ponys und fünf kleinen Westafrikanischen
H. B.: Wir waren über all die Zeit in Kontakt und          Sie hatten also Gelegenheit, die Freizeitqualität          Zwergziegen, die sind aus dem Karlsruher Zoo zu uns
haben geschrieben, so wie wir es eigentlich auch           der Region in eigener Sache zu testen?                     gekommen. Die beiden Ponys sind Schwestern, 9 und
sonst immer machen. Dann stand das Osterfest                                                                          11 Jahre alt. Sie haben ein absolut ausgeglichenes Tem-
vor der Türe. Das ist immer ein besonderes Fest im         (Beide lachen)                                             perament, das war uns wichtig, und sie fühlen sich
Bareiss und es sind viele Stammgäste da. Also haben        H. B.: Das kann man natürlich auch so sehen und ohne       rundum wohl bei uns.
wir einen schönen Osterbrief verfasst und unsere Häs-      Frage: Die Natur und die touristische Infrastruktur        H. B.: Was mal kein Wunder ist, sie haben auf einem
chen für die Kinder einfach verschickt.                    sind einfach großartig hier bei uns, selbst wenn das       der schönsten Grundstücke in Mitteltal ein ganz wun-
B. B.: Wir haben unglaublich viele Rückmeldungen be-       gastronomische Angebot gerade nicht verfügbar war.         derbares neues Zuhause bekommen (lacht).
kommen und einige haben sogar Bilder geschickt. Die        Es ging ja mehr um die Freizeit im Freien. Wir waren

                                                                                   6
"Happy Birthday" - Relax Guide
Welche Momente waren darüber hinaus                          lität zu verlieren. Alles, was wir machen, muss zu uns     Leistung meiner Großmutter nicht zu vergessen, aber
wesentlich und weichenstellend für Sie?                      passen, sonst funktioniert das nicht.                      das ist ja eine Geschichte für sich. Mein Vater hat im-
                                                                                                                        mer das Händchen gehabt, in Dinge zu investieren,
H. B.: Ganz klar, die Wiederaufnahme des Hotelbe-                                                                       von denen die Gäste noch gar nicht geahnt haben, dass
triebs Anfang Juni und zuvor der erfolgreiche Ab-                                                                       sie bald fester und liebgewonnener Bestandteil ihres
schluss der Baustelle. Das hat uns alle miteinander              »Ein Haus wie unser                                    Urlaubs sein werden. Er hat immer den Mut gehabt,
gefordert und dauerte länger, als uns lieb war. Aber                                                                    Entscheidungen zu treffen – und es ist konsequent auf-
jetzt ist alles fertig und es ist an der Zeit, die Früchte      Bareiss ist einfach nie                                 wärts gegangen. Das Bareiss hat sich mit seinem Pub-
zu ernten.                                                                                                              likum entwickelt, bis heute haben wir Gäste bei uns,
B. B.: Ja, das ist vielleicht eine der wichtigsten Nach-      fertig, es kommt jedes Jahr                               die noch Erinnerungen an meine Großmutter haben.
richten für unsere Gäste. Wir sind wirklich parat für                                                                   B. B.: Das sind übrigens gar nicht so wenige. Ich liebe
die neue Saison, es gibt kein Staubaufwirbeln und kein              etwas Neues auf                                     es, wenn unsere Gäste Geschichten von früher erzäh-
Hintergrundrauschen mehr, die gewohnte Idylle ist                                                                       len, von Hermine Bareiss oder auch von Christian und
wiederhergestellt.                                                den Wunschzettel.«                                    Hannes Bareiss in Kinderschuhen. Darin zeigt sich für
                                                                                                                        mich, wie stark und wie emotional die Verbundenheit
                                                                                                                        mit uns als Familie ist.
Was geht Ihnen im Hinblick auf das kommende
Jubiläumjahr spontan durch den Kopf ?
                                                             Wenn Sie eine Rede auf Hermann Bareiss halten              Zum guten Schluss in ganz persönlicher Sache –
H. B.: Ich habe in 2019 ganz still und leise mein 10-Jäh-    müssten, was wäre der erste Gedanke?                       wer möchte?
riges hier gefeiert, ich bin 2009 in die Geschäftsleitung
eingetreten und es ist rückblickend unglaublich, was         B. B.: Es ist ganz einfach bewundernswert, mein            H. B.: Da halte ich mich jetzt nicht zurück, privat freu-
wir in dieser Zeit alles bewegt haben und wie schnell        Schwiegervater ist jetzt 76 Jahre alt und seine Lei-       en wir uns riesig auf unseren weiteren Familienzu-
sich unser Bareiss verändert hat. Wir haben nicht nur        denschaft und die Liebe zum Hotel haben an keinem          wachs und es wird für uns das schönste Geschenk des
verschönert und renoviert, wir haben so vieles neu an-       Tag nachgelassen, ihm entgeht nichts, er nimmt jedes       neuen Jahres sein. Es dauert ja noch ein wenig, bis es
gestoßen. Ein Haus wie das Bareiss ist einfach nie fer-      kleinste Detail wahr und engagiert sich mit vollem Her-    so weit ist, aber alle werdenden Eltern wissen das: Es
tig, es kommt jedes Jahr etwas Neues auf den Wunsch-         zen. Hermann Bareiss sagt immer »An erster Stelle kommt    ist eine spannende gemeinsame Reise und es erfüllt
zettel.                                                      die Familie – und dann das Hotel«, das Bareiss ist sein    uns mit größtem Glück.
B. B.: Wir haben erst kürzlich zusammengesessen und          Leben und sein Lebenswerk.                                 B. B.: Was hätte ich dem noch hinzuzufügen? Unsere
gemeinsam zurückgeschaut. Vor zehn Jahren gab es             H. B.: Das ist beides sehr eng miteinander verwoben,       Mädels sind schon ganz aufgeregt, der Großpapa ist
so vieles noch gar nicht, was für uns mittlerweile wie       ein großer Teil unseres Lebens findet ja unmittelbar       aus dem Häuschen und ich denke manchmal einfach
selbstverständlich ist. Der Waldpark, wie er sich heute      hier im Hotel statt. Was mich immer am meisten fas-        nur – du meine Güte, wie schön, dass es so ist, und wir
zeigt, das Kinderdörfle und der Kinderspielplatz, die        ziniert hat, ist die Konstanz. Andere sind da schon mal    es alle so gut miteinander haben. Was könnte man sich
Saunawelt und der Ruheraum, das ist alles nach und           müde geworden, hatten wechselnde Lebensphasen              Größeres wünschen? Lassen wir das neue Jahr mal
nach realisiert worden. Die Wanderhütte Sattelei war         oder es kam die Lust auf ein Projekt, in dem sich völlig   kommen, es kündigt sich mit vielen positiven Vorzei-
nur halb so groß und der Forellenhof Buhlbach, der           frei von vorhandener Substanz alles neu denken lässt.      chen an.
war noch nicht einmal Zukunftsmusik.                         Mein Vater ist immer volles Risiko und vollen Einsatz
                                                             gegangen, er hätte es schon auch etwas anders machen
                                                             oder sich mehr Zeit für das Private nehmen können.
Die Ansprüche sind gewachsen und die                         Aber das Hotel hat ihn immer am meisten mit Genug-
Digitalisierung hat manches beschleunigt …                   tuung und Freude erfüllt.

H. B.: Auch das ist eine Tatsache; das Tempo nimmt
allgemein stetig zu und der Wettbewerbsdruck steigt  –       Der Erfolg bestätig ihn wie auch Sie beide auf
durch die Digitalisierung und Social Media. Unsere           Ihrem Kurs …
Gäste kennen das Angebot und bewegen sich in aller
Welt. Wir sind gefordert, fortlaufend mit Neuem zu           H. B: Mein Vater hat dieses Hotel in seinem Wesen
überraschen und uns den veränderlichen Bedürfnis-            geprägt und sich über all die Jahre seinen hohen An-
sen anzupassen, ohne an Attraktivität und Individua-         spruch bewahrt, da habe ich große Hochachtung. Die

                                                                                         7
"Happy Birthday" - Relax Guide
STREICHEL

                                                      ZOO

                                        Tierische Freude,
                                       vierbeinige Freunde
                                                      DER NEUE BAREISS STREICHELZOO

Der Waldpark ist um eine weitere Attraktion reicher    Es war ja eigentlich lange schon beschlossene Sache,     Der zentrale Gedanke bei diesem Projekt war immer,
geworden: Im August haben die beiden Classic           so ein Streichelzoo, der würde doch richtig gut zu un-   unsere Gäste in Kontakt mit den Tieren zu bringen.
Ponys Bibiana und Bea sowie fünf Westafrikanische      serem Bareiss passen – doch alles braucht seine Zeit     Groß und Klein über die Beobachtung auf die Ferne
Zwergziegen die neu erstellten Stallungen nebst        und muss zunächst einmal in Gedanken reifen. Und         hinaus auch die Möglichkeit zu geben, ihnen näher
großzügigen Weideflächen bezogen. Sie fühlen sich      wie immer bei echten Herzenssachen gibt es da beson-     zu kommen und zu spüren, wie sie auf uns Menschen
mittlerweile sichtlich wohl und sind eine echte        ders vieles zu be- und überdenken. Welche Tiere sind     reagieren. Das ist nicht nur für Kinder eine wertvolle
Bereicherung, nicht nur für unsere kleinen Gäste.      am besten geeignet? Was brauchen die für ein Gehege      Erfahrung, auch die Erwachsenen können dabei noch
                                                       und was für einen Unterstand? Wie sieht es aus mit       eine ganze Menge lernen. Neben Verantwortung und
                                                       Futter und Pflege – und: Wer übernimmt die Betreu-       Achtsamkeit dem Lebewesen gegenüber geht es dabei
                                                       ung und das Misten? In diesem Sommer haben Britta        auch um das eigene Selbstvertrauen und das Gefühl
                                                       und Hannes Bareiss sich dieses Vorhaben zur Chef-        der Sicherheit. Die Tiere spiegeln uns in ihrem Verhal-
                                                       sache, Nägel mit Köpfen und viele spannende Erfah-       ten wider, was wir ihnen vermitteln, wie sie uns wahr-
                                                       rungen gemacht.                                          nehmen und ob sie sich wohlfühlen mit uns. Sind wir
                E
       IKANISCH
WESTAFR ZIEGE
   ZWERG

           FAMILIE
          Hornträger                                                                                         FAMILIEN-
            G R Ö SS E                                                                                     ERLEBNISTAGE
                 e ca. 30–50 cm
   Schulterhöh                                                                                              20.05.–06.06. &
            GEWICHT                                                                                        26.09.–24.10.2021
             18–25 kg
              ALTER
            15–20 Jahre
             NAHRUNG          mereien,
              ter, Triebe, Sä
 Gräser, Kräu         en, Pil ze
        Moose, Rind
                       NG
           VERBREITU tsavanne
    Westafrika, in Feuch
                    bieten
         und Waldge
                          ZUNG
          FORTPFLAN
                          onate;
           Tragzeit: 5 M
                         s 3 Junge
         Jungtiere: 1 bi

                      DEUT SC
                     CLASSIC HES
                            P ONY
                           FAMILIE
                           Huftiere
                          G R Ö SS E
                    Stockmaß
                               107–112 cm
                         GEWICHT
                         150–275 kg
                         ALTER
                      30–40 Jah
                                  re
                     NAHRUN
                 Heu, Gras        G
                           ,   Kräuter
                 VERBREIT
                               UNG
                    Deutschla
                                nd
                     FARBEN
             alle, meis
                        t Füchse m
               hellem La              it
                           n gh a a r
               LEBENSRAU
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                                                                               8
"Happy Birthday" - Relax Guide
NICO GAISER                                                          JANA KOBLITZ
  Nico Gaiser hat reichlich Erfahrung mit Tieren, hatte                     Jana Koblitz ist Leiterin des Bareiss Kinderprogramms
selbst auch schon Ziegen und besitzt ein Pferd. Er ist hier               und geht in diesem Rahmen zweimal die Woche, dienstags
in Mitteltal zuhause und kommt jeden Morgen und jeden                      und donnerstags, mit den Kindern zu unseren Ponys und
Abend, um im Streichelzoo nach dem Rechten zu schauen.                    auf Spaziergänge und Ausritte hinaus. Sie ist Jugendwartin
Er schickt die Ponys und Ziegen in der Früh auf die Weide                      im Schwarzwälder Reiterverein Freudenstadt e. V.
 und holt sie, wenn es an der Zeit ist, zurück in den Stall.                  und selbst stolze Pferdebesitzerin. Von ihr erfahren
                                                                                                                                                                                                oos im Bareiss
Er spricht auf seine Weise mit ihnen und verantwortet die                  Interessierte aus kundiger Quelle, was die Vierbeiner gern
                                                                                                                                                                  de r N  äh  e des Streichelz                 insel am
                                                                                                                                                       Ga  nz in                          gestörten Ruhe
 tägliche liebevolle Betreuung, das Füttern und Misten.                         haben und wie sie richtig gute Freunde werden.
                                                                                                                                                    al dp ar k, in de  r Idylle einer un          Li eb  lin gs platz der
                                                                                                                                                   W                             ch der erklär te
      Außerdem begleitet er uns auf Ponyausflügen.                                                                                                                  fin  de t si                                   lich mit
                                                                                                                                                   Naturteic  h, be                          , die uns al hr ljä
                                                                            »Der Umgang mit Ponys oder Pferden beeinflusst Kinder                        e Oc hs en be  in  aus Frankreich            t.
                                                                                                                                                  Famili                                  n besuch
                                                                                                                                                                     drei Generatione
    »Ich bin mit Tieren aufgewachsen und seit Kindesbeinen mit                 enorm und sie können so vieles dabei lernen. Neben
  ihnen vertraut, ich liebe es, ihnen zuzusehen und immer wieder           Selbstvertrauen, Geduld und Aufmerksamkeit geht es dabei
  auch zu spüren, wie sehr sie in ihren Reaktionen auf unsere Be-           auch darum, Verantwortung für die Tiere, sich selbst und
findlichkeiten eingehen. Fühlen sie sich wohl, suchen sie die Nähe,                         andere zu übernehmen.«
 gefällt es ihnen nicht, ziehen sie sich von selbst zurück. Das ist ein
  natürliches und gesundes Verhalten – auch für den Menschen.«

  angespannt oder ängstlich, unkonzentriert oder abge-                    sie ruft, kommen sie blitzschnell aus ihrem Versteck          man kaum wieder raus … Und so sind Bibiana und Bea
  lenkt, Tiere haben äußerst feine Sensoren und spüren                    und eines der Weibchen ist unterdessen richtig frech.         zu uns gekommen. Die beiden Stuten sind Geschwister,
  dies sofort – wir können ihnen nichts vormachen. Das                    Die geht schon mal über den Zaun und auf Wander-              11 und 9 Jahre alt, und wir hätten es nicht besser treffen
  macht jede Begegnung mit ihnen so spannend und                          schaft, schaut sich ein wenig um, hüpft dann aber             können: Sie sind sehr gut ausgebildet, sogar im Kut-
  abwechslungsreich.                                                      auch von allein wieder zu den anderen zurück.                 schenfahren trainiert und haben bereits einige Preise
                                                                                                                                        gewonnen. Auf sie ist wirklich Verlass, doch ungeachtet
  Unsere fünf Westafrikanischen Zwergziegen sind aus                      Bei unseren Ponys war es die sprichwörtliche Liebe            dessen liegt uns selbstverständlich eine professionelle
  dem Karlsruher Zoo zu uns gekommen. Wir hatten                          auf den ersten Blick. Unsere Juniorchefs haben mit            Betreuung am Herzen und die Kinder werden mit ihnen
  uns dies allerdings ein wenig einfacher vorgestellt –                   Hanna und Heidi einen ganzen Nachmittag bei ei-               auf keinen Fall sich selbst überlassen.
  wer hätte gedacht, dass es ein so großes Interesse an                   nem international anerkannten Pferdeosteopathen im
  kleinen Ziegen gibt. Als wir das erste Mal die Direk-                   Murgtal verbracht. Stefan Stammer hat zwei Classic-           Seit September ist unser Streichelzoo fester Bestand-
  torin anriefen, konnte sie uns zunächst nichts ver-                     Pony-Hengste und diese Rasse war auch von Inter-              teil des Ferienprogramms und es macht allen einen
  sprechen und lediglich auf die Warteliste setzen. Aber                  esse für uns. Man war sich auf Anhieb sympathisch,            riesigen Spaß. Die Kinder dürfen die Ponys streicheln
  wir hatten Glück, kurze Zeit darauf hat man uns zwei                    das Wetter war schön, die Ponys waren ganz lieb, die          und striegeln, auf Spaziergängen führen und reiten,
  Ziegenweibchen und einen kastrierten Bock zugesagt,                     Mädels begeistert: ein perfekter Familientag.                 beim Misten und Einstreuen helfen oder auch ein-
  etwas später kamen noch zwei junge Damen hinzu,                                                                                       fach nur mit ihnen sein. Mit Jana Koblitz, der Leiterin
  weil ein anderer Interessent abgesprungen war. An-                      Classic Ponys sind ganz geduldige, umgängliche Ge-            unseres Kinderprogramms, haben wir die ideale Be-
  fangs waren sie alle noch ein wenig schüchtern. Da                      fährten, sie haben ein ausgeglichenes Temperament             setzung dafür gefunden. Sie kann in dieser Funktion
  der Streichelzoo in Karlsruhe in diesem Jahr nicht wie                  und sind sehr aufmerksam. Das war für uns natürlich           zwei Leidenschaften verbinden; für die passionierte
  gewohnt geöffnet hatte, waren unsere neuen Freunde                      sehr wichtig, eine Rasse zu finden, deren Charakterei-        Amazone fließen Beruf und Hobby in dieser Funkti-
  den Umgang mit Menschen noch nicht gewohnt. Das                         genschaften dem Verhalten und der Erwartung von               on nahtlos zusammen. Kleine Pferdenärrinnen und
  hat sich allerdings schnell gelegt, unser Betreuer Nico                 Kindern entspricht. Herr Stammer hat den Kontakt zu           -narren sind bei ihr folglich in den allerbesten Händen
  Gaiser hat dies mit seiner liebevollen, geduldigen und                  seinem Züchter vermittelt und es wurde ein ganz unver-        und dürfen alles fragen. Damit sie eine bleibende Er-
  einfühlsamen Art in kürzester Zeit erfolgreich ge-                      bindlicher Termin ausgemacht. Vermutlich wissen Sie,          fahrung und viele schöne Erinnerungen an die Ferien
  meistert und es ging gar nicht lang, bis ihm alle fünfe                 wie es ist, wenn man Hundewelpen oder Katzenkinder            nach Hause mitnehmen können und ihren Freunden
  buchstäblich aus der Hand gefressen haben. Wenn er                      anschauen geht. Aus einer solchen Geschichte kommt            eine Menge zu erzählen haben.

                                                                                                      9
"Happy Birthday" - Relax Guide
»Wir kommen seit Jahrzehnten in dieses wunder-
schöne Hotel. Es ist für uns beinahe wie ein zweites
   Zuhause geworden.« DREI GENERATIONEN AUS TÜBINGEN

                                                              »Wir kommen an und tauchen ab
                                                          in eine andere Welt.« EHEPAAR AUS DEM SAARLAND

              Für Gäste ab
            10 Aufenthalten:
               JUBILAR-
               WOCHEN
             21.02.–28.02. &
            18.04.–25.04.2021

                                                           »Wir fanden es sehr beeindruckend,
                                                             wie Sie und Ihre Mitarbeiter die
                                                           Corona-Situation zu unserem Wohle
                                                            gemeistert haben.« ERSTGÄSTE AUS NEUSS

                                                                 Special
                                                             GEBURTSTAGS-
                                                                PÄCKLE
                                                                31.01.–10.02.,
                                                               21.02.–28.03.,
                                                               06.06.–27.06.,
                                                              31.10.–24.11.2021

   »Mit der herzlichen Gastfreundschaft machen           »Wir sind seit über 25 Jahren Bareissianer
  Sie Ihr schönes Hotel zu einem besonderen Ort.«         und süchtig nach diesem phantastischen
                    FAMILIE AUS SAARBRÜCKEN                  Haus.« LANGJÄHRIGE STAMMGÄSTE AUS BERLIN

                                                    10
»Es war uns eine sehr große Freude, Ihre Gäste
  zu sein. Sie haben ein wunderschönes Hotel,
großartige Gastronomie und Spaß für die ganze
   Familie geboten.« ERSTGÄSTE AUS NORDDEUTSCHLAND
                                                                     »Es sind die vielen kleinen Aufmerksamkeiten,
                                                                           die für uns den Luxus ausmachen.«
                                                                                           STAMMGÄSTE AUS DEM BREISGAU

                                         WINTERWALD
                                       28.11.2021–06.01.2022

                                         CHRISTKINDL-
                                            MARKT
                                          28.11.–24.12.2021

        »Das Haus ist wirklich in jeder
  Beziehung empfehlenswert.« PAAR AUS DER SCHWEIZ

    »Sie haben eine wunderbare Wohlfühloase
     geschaffen mit herrlichen kleineren und
       größeren Oasen für Geselligkeit und                          »Unsere Ansprüche waren hoch. Und wir wurden
          Rückzug.« ERSTGAST-PAAR AUS BRETTEN                               nicht, absolut nicht enttäuscht.«
                                                                                            WIEDERKEHRER AUS BIBLIS

                                                                       KOCHKURSE
                                                                      mit Küchendirektor
                                                                      Oliver Steffensky
                                                                        18.04.–22.04.,
                                                                       05.09.–09.09. &
                                                                       07.11.–11.11.2021
                                 Lust auf Entspannung
                                 pur? Dann buchen Sie
                                  unser Arrangement
                                  »WELLNESS
                               VON KOPF BIS FUSS«
                                  mit 4 ausgewählten
                                Verwöhnbehandlungen.

                                                               11
PATISSIER
                                                                            DES
                                                                          JAHRES
                                                                           2021

          Der Star in der Küche ist das
           Produkt. Gastronomie ist
               Mannschaftsspiel.
                               CLAUS-PETER LUMPP ÜBER SEIN KOCHEN, SEIN TEAM UND SEINE GÄSTE

2007 wurden Sie und Ihr Team mit dem 3. Michelin-             ehre und Auszeichnung. Vielen wird das erst zuteil, wenn      Rücksicht nehmen. Und natürlich gibt es auch ein vege-
Stern ausgezeichnet. Schmeckt der 3. Stern seither            ihre Moderne von heute die Klassik von morgen geworden        tarisches Menü.
anders?                                                       ist. Was aber ist für uns Köche, die wir ja in erster Linie
Er schmeckt besser. Den 3. Stern zu »erkochen«, daran ha-     Handwerker sind, Klassik? Es ist die Vorrangstellung          Sie sind seit bald 40 Jahren Voll-Profi am Herd,
ben wir alle gearbeitet, geschliffen und gefeilt: das Team,   des erstklassigen, erkennbaren Produkts, geboten in ei-       handwerklich absolut souverän. Wie erleben und
die Familie Bareiss, ich selbst. Das war uns quasi eine       nem klaren Geschmacksbild. So hat es Jahrhundertkoch          beschreiben Sie, in groben Zügen, die Küchenentwick-
»Pflicht«: Zum Gesamtanspruch an Exzellenz, wie ihn das       Eckart Witzigmann gesagt: »Der Star in der Küche ist          lung und das Ernährungsverhalten in dieser Zeit?
ganze Bareiss hat, gehört einfach ein 3*-Restaurant. Der      das Produkt!« Was das Ausstatterische angeht: Es dürfte,      Sie selbst sagen es: Das eine ist das Handwerk, und ich
3. Stern kam. Und aus der Pflicht wurde die Kür, in der wir   nicht nur in Deutschland, nicht mehr viele Restaurants        ergänze: das andere die Präsentation. Egal, ob Sie ein
heute mit Sportsgeist, Gelassenheit und Selbstvertrauen       mit einer vergleichbaren Tafelkultur geben.                   Buch digital lesen oder gedruckt – einen klassischen, ro-
unser Bestes geben. Zum größten Genuss und Vergnügen                                                                        mantischen, expressionistischen, sachlichen, erzähleri-
unserer Gäste.                                                Veganer, Vegetarier, Flexitarier – hat das höchst             schen oder welchen Text auch immer halten das Abc und
                                                              unterschiedlich und höchst individuell gewordene              die Grammatik zusammen, unabhängig von Epoche, Stil
Man etikettiert Sie gern als einen der letzten Klassiker,     Essverhalten Folgen oder Einfluss auf Ihr Kochen?             und Inhalt. Dieses »Abc« und diese »Grammatik« haben
der der französischen Grande Cuisine huldigt.                 Danach fragen unsere Gäste nicht, und sie kommen auch         auch wir Köche. Es hat sich daran für den Klassik-Freund
Das Restaurant Bareiss sei die letzte Hochburg,               nicht deswegen. Sie möchten im Restaurant Bareiss nicht       nichts geändert. Wer beides aus dem Effeff beherrscht, hat
auch ausstatterisch, der Grande Opéra Culinaire.              wie zu Hause privat oder wie in einem Spezialitätenres-       die Souveränität und Freiheit, zu je seiner Zeit damit zu
Wie finden Sie das?                                           taurant vegan essen. Sie freuen sich auf die Küche des Re-    machen, was seine Kreativität, seine Phantasie, sein Ein-
Hervorragend! Wem wird zu Lebzeiten attestiert, zu den        staurants Bareiss. Wobei sich von selbst versteht, dass wir   fallsreichtum hergeben. Das ist dann seine persönliche
Klassikern gehören zu dürfen? Das ist doch eine Riesen-       auf angesagte gesundheitsbedingte Unverträglichkeiten         Handschrift, sein eigener Stil.

                                                                                       12
SIE DIE
                                                                                                                                                               ERLEBEN                    IK
                                                                                                                                                             U L IN A R IS C H E K L A SS
                                                                                                                                                           K                           UMPP
                                                                                                                                                            O N C L A U S-PETER L
                                                                                                                                                          V                               S
                                                                                                                                                                            N UNSERE
                                                                                                                                                              IM RAHME                   S«
                                                                                                                                                                           T-SPECIAL
                                                                                                                                                             »GOURME
                                                                                                                                                                                 ERER
                                                                                                                                                                  ODER UNS
                                                                                                                                                                              OMISCHEN
                                                                                                                                                               » GA S T R O N
                                                                                                                                                                                     .
                                                                                                                                                                      TRILOGIE«

Sie sind überzeugter, bekennender und praktizierender        40 Jahre, das ist eine lange Zeit. Wie geht man da der         da zu sein, so, wie es der Gast sich wünscht – das ist die
Teamplayer …                                                 Routine aus dem Weg?                                           Essenz eines jeden Service. Wir sind keine Koalitionäre.
Damit ist alles gesagt. Klar, das Orchester braucht seinen   Es gibt keine Routine. Man wächst tagtäglich mit dem,          Wir sind ein Team. Und auf das bin ich mächtig stolz.
Dirigenten, die Brigade in der Küche ihren Chef. Aber der    was man tut. Da baut sich in 40 Jahren eine riesige Er-
beste Chef ist nichts ohne sein Team. Es kommt immer zu-     fahrung auf. Die ist aber keine Routine, die ist ein Schatz.   Nach dem Menü, mittags wie abends, gehen Sie,
erst das Team. Gastronomie ist Mannschaftsspiel.             Wir wechseln jeden Monat das Menü. Es wechseln die             die aktuelle Corona-Zeit ausgenommen, immer ins
                                                             Jahreszeiten, denen die Produkte in unseren Menüs fol-         Restaurant und begrüßen jeden Gast an jedem Tisch.
Imo Klausmann, Ihr Küchenchef, und Stefan Leitner,           gen. Es wechseln, naturgemäß, ab und zu die Mitarbeiter.       Wie erleben Sie uns Gäste?
der Patissier, haben in Ihrem Team eine besondere            Und immer gilt es, in allen Monaten aller Jahreszeiten die     Das Serviceteam hat ja den großen Vorzug, unseren Gäs-
Verantwortung. Nach außen treten sie kaum in Er-             Ideen aller zusammenzuführen, ihre Ideen einzubinden           ten in die Augen schauen und sie ein bisschen kennenler-
scheinung. Das macht uns auf die beiden neugierig.           und bei jedem Service mittags wie abends jeden Gast mit        nen zu können. Das möchte ich natürlich auch: Ich möchte
In seinem Fach macht Stefan Leitner niemand was vor.         jedem einzelnen Gang zu beglücken und zu begeistern.           gern wissen, wer der Gast ist, für den wir kochen dürfen.
Der Gault Millau hat ihn vor wenigen Jahren nicht zu-        Routine? Keine Spur davon.                                     Ich möchte ihn verstehen und würde gern erfahren, ob
fällig als »Patissier des Jahres« ausgezeichnet – eine                                                                      wir erfüllen konnten, was er sich vorgestellt hat. Und die
Ehre, die ihm erst kürzlich erneut zuteil wurde, dieses      Wie sieht’s aus mit dem Nachwuchs?                             aller-allermeisten Male blicke ich in zufriedene Gesichter
Mal durch den Großen Guide. Fürs Restaurant Bareiss          Wir haben gerade von den Ansprüchen und Herausfor-             und erlebe beglückte Gäste. Das macht uns selber glück-
ist er das seit 20 Jahren, Tag für Tag, Service für Ser-     derungen jedes Tages gesprochen, denen wir uns profes-         lich. Dafür sind wir den Gästen dankbar. Jeden Tag und
vice. Er ist ein konsequenter Arbeiter, ungemein kre-        sionell und, um es noch mal zu sagen, mit Sportsgeist stel-    jeden Service aufs Neue.
ativ, ein perfekter Organisator. Fürs Restaurant, fürs       len. Wir spielen, wie das ganze Bareiss, in der Champions
Unternehmen und für den Gast gibt er alles. Er ist fürs      League. Da will nicht jeder spielen, da kann auch nicht je-    Wir haben uns noch gar nicht nach Ihrer Familie
Finale verantwortlich, für den Tusch und für den Nach-       der spielen. Das ist normal. Und normal ist auch, dass Ta-     erkundigt – wie geht’s Ihnen allen?
klang: Die »Sitting Ovations« der Gäste sind ihm sicher.     lente, dass Fleiß, Können und Ehrgeiz für die Spitze eher      Danke, danke! Sehr, sehr gut! Das Wichtigste: Wir sind
Imo Klausmann, er ist meine rechte und meine linke           rar sind. Aber die, die kommen, die wollen da rauf. Mehr       alle gesund. Und nochmal das Wichtigste: Wir haben Zeit
Hand. Nein, Imo Klausmann ist meine zwei rechten             zu können, als man vorher konnte, daran arbeiten wir           füreinander, wir haben Zeit miteinander. Es kann schöner
Hände, ein fabelhafter Manager und Logistiker – im           alle. Was da für Potenziale sind, das sehen wir an unse-       nicht sein für uns.
Wortsinn: Er macht alles. Er ist ein Teamplayer. Und         ren Azubis. Den Besten, wenn sie dafür »brennen«, geben
kochen kann er auch. Und wie! Stefan Leitner und Imo         wir die Möglichkeit, sich in der Küche und im Service des      Auf welche Frage, die Ihnen noch nie gestellt wurde,
Klausmann – große Kollegen, großartige Partner!              Restaurants Bareiss zu beweisen. Ich sage Ihnen, da geht       wollten Sie schon immer eine Antwort geben?
                                                             einem das Herz auf.                                            Recht so, recht so … diese Frage gibt es nicht. Ich liebe kla-
Von Ihren Wanderjahren abgesehen, kochen Sie seit                                                                           re Verhältnisse. Wenn einen der Schuh drückt, dann raus
fast 40 Jahren im Bareiss. Was sagt uns das?                 Wenn es um koalitionäre Gewichtungen geht,                     mit der Sprache. Unausgesprochenes tut nicht gut, das
Zunächst: Ich fühle mich wohl in dieser Region, in mei-      sortieren Politiker gern nach Koch und Kellner …               gärt. Ich bin da sehr direkt, womit ich nicht brutal mei-
nem privaten Umfeld. Ich bin zufrieden hier, deswegen        Wenn eine Band die Arena rocken will und der Ton fällt         ne. Und wenn ich merke, es ist der andere, der etwas nicht
hatte ich nie das Bedürfnis nach einem Ortswechsel. Und      aus, na, gute Nacht. Wir können hinten kochen wie die          über die Lippen bringt, dann frage ich oder baue eine Brü-
dann: Hermann Bareiss. Er war von Anfang an, und ist es      Weltmeister, wenn niemand serviert, was dann. Dabei            cke. Was ja immer gilt: zugänglich sein, Zugang zu den
bis heute, ein Mentor und Partner, wie ich ihn mir anders    geht es aber am wenigsten um das bloße Tellertragen.           Herzen gewinnen, einfach, weil man sein Gegenüber re-
nicht vorstellen kann und wünschen würde. Er war und         Es geht, von größter Professionalität sekundiert, um           spektiert, gern hat – anders könnte ich für unsere Gäste
ist der Motor des Erfolgs, mit unglaublicher Hartnäckig-     Herzlichkeit, Liebenswürdigkeit, Entgegenkommen, Em-           nicht kochen, anders könnte ich mit diesem großartigen
keit und schier grenzenlosem Vertrauen. Wir haben uns        pathie, Augen und Ohren dafür zu haben, was der Gast           Team nicht arbeiten.
beide, wie wir sind, »ausgehalten«. Und daraus sind ein      möchte. Ein Gespür dafür zu entwickeln, was er für seine
Respekt und eine Hochschätzung in Augenhöhe erwach-          Zufriedenheit und sein Glück braucht, außer einen Teller
sen, ohne die es das Restaurant Bareiss nicht gäbe, wie es   vorgesetzt zu bekommen. Die Gesten des Willkommens
heute ist.                                                   und das Gefühl zu vermitteln, ganz und gern für den Gast

                                                                                             13
HERZKAMMER                                                                                                 Womit ein Drittes weniger in den Blick als vielmehr
                                                                                                                      zur Sprache kommt im Gespräch mit Hannes Bareiss,
                                                                                                                      dem Initiator und Bauherrn dieses ganzen großen

          UND MASCHINEN-                                                                                              Projekts, darin begleitet von der Erfahrung des Seni-
                                                                                                                      ors Hermann Bareiss. Technik und Technologie der
                                                                                                                      neuen Küche, sagt er, haben eine dienende Funktion.

               RAUM
                                                                                                                      Die komplexen Vorbereitungs- und Produktions-
                                                                                                                      prozesse – von der Anlieferung über die Lagerung
                                                                                                                      bis zur Zubereitung – sind maximal produktgerecht.
                                                                                                                      Die Qualitätskontrolle durch die Köche, wenn Ware

    DIE NEUE KÜCHE IM BAREISS.
                                                                                                                      kommt, ist penibel. Die Lagerung jedes Produkts ist,
                                                                                                                      zu seiner Qualitätssicherung und -erhaltung, in ei-
                                                                                                                      nem »Feinst-Tuning« computergesteuert und kont-

     HIER IST ALLES MÖGLICH.                                                                                          rolliert. Wobei es nicht nur darum geht, dass nichts
                                                                                                                      verdirbt. Vor allem die strikten und detaillierten Hy-
                                                                                                                      gienevorschriften nach HACCP werden in ihrer Um-
                                                                                                                      setzung minutiös befolgt und entsprechend dokumen-
                                                                                                                      tiert. Mitarbeitern wie Gästen ist eine größtmögliche
                                                                                                                      Sicherheit des Produkts und seiner Qualität garan-

K
                                                                                                                      tiert. Und im Bareiss war Qualität noch nie Zufall oder
          ochen ist erst einmal Handwerk, keine          Herd ist, wie ganz früher, mit runden Platten und un-        Glückssache, sondern bestimmt vom Selbstanspruch
          Kunst. Kunst ist ja auch erst mal Handwerk.    ten drunter wird’s von warm bis heiß. In der 120 m²          des Hauses an eine professionell erarbeitete und er-
          Wenn’s einer beherrscht und ein Tupferl        großen Küche, in der sich auch ein Dutzend Köche             brachte Exzellenz.
          Talent dazukommt, kann es Kunst werden.        nicht auf die Füße tritt, sind es hochintelligente, sprich
Wie beim Kochen. Kann einer kochen, dann macht der       hochdifferenziert programmierte Großgerätschaf-              Nicht nur fürs (noch) bessere, (noch) gesündere Ko-
Begabte wohl auch eine Kunst daraus. Im Bareiss sieht    ten, die jedes Lebensmittel und jede Grundrezeptur           chen-Können wurde die auf Zukunft angelegte Küche
es der Gast an den raffiniert und elegant arrangierten   im individuell gewünschten Prozess produktperfekt            entwickelt und gebaut. Sie ist auch eine Geste der Ehr-
Gerichten auf dem Teller, am, kleines Beispiel, aroma-   und bedarfs- wie nährwertgerecht auf den Garpunkt            erbietung für die Mitarbeiter und deren Wertschät-
tischen Gel-Tupferl, das den sensorischen Kick gibt,     bringen: von der feinen Barbarie-Entenbrust, die ga-         zung. Unsere Mitarbeiter, wieder Hannes Bareiss,
oder am hauchdünnen, knackig-krossen Chip vom            rantiert zartrosa »Sous-vide« gegart wird, über eine         verbringen mehr Zeit im Bareiss als in der Familie.
Bauernbrot, das den weichen Lachs als komplementäre      literweise angesetzte Basisbrühe, die Suppen und             Da müssen die Rahmenbedingungen stimmen. Wie ja
Textur sekundiert. Und dass sie in der Küche sowieso     Saucen ihre aromatische Grundlage gibt, bis hin zum          auch für unsere Gäste. Sie geben uns das Wertvolls-
ihr Handwerk beherrschen, das kleine und große Ein-      butterzart geschmorten Mittelblatt vom Kalb oder ei-         te, ihre Freizeit. Daraus versuchen wir Gastgeber das
maleins des Kochen-Könnens im Schlaf draufhaben,         nem goldgelb-flauschigen Kaiserschmarrn.                     Beste zu machen. Unsere Mitarbeiter geben auch ihr
das bekommt er Gericht für Gericht zu schmecken.                                                                      Wertvollstes, ihre Fachmannschaft und ihre Arbeits-
                                                         Dies einmal der erste Blick. In den zweiten Blick fällt      zeit. Und auch daraus machen wir das Beste, indem
Das Atelier des Künstlers ist keine Galerie, die Küche   Wilhelm Himmler, langjähriger Küchenchef und                 wir moderne und zeitgemäße Arbeitsplätze schaffen
des Kochs kein Set für eine TV-Show. Es sind Werk-       sympathischer Alleskönner, sein Handwerk aus dem             und die Arbeitsprozesse so organisieren, dass die Ar-
stätten. Was im Bareiss im Lauf von fünf Jahren er-      Effeff beherrschend, ein Qualitätsgarant erster Güte,        beitszeiten mit einem geregelten Familienleben und
dacht, geplant, gebaut und nun fertiggestellt wurde,     der weiß, wie es um die Grundqualität bestellt sein          geregelter Freizeit kompatibel sind. Oliver Ruthardt,
der dreigeschossige Neubau mit seinem Herz- und          muss. Er steht an einer der mehreren Arbeitsflächen          der hochverdiente Küchendirektor des Hauses, be-
Kernstück, die neue Produktionsküche, das ist Werk-      und zupft Kräuter. Das sagt zweierlei. Keine Technolo-       gnadeter Logistiker und souveräner Dirigent der Ho-
statt vom Allermodernsten und Allerfeinsten für die,     gie ersetzt die Menschen, die sie mit Fachverstand be-       telgastronomie, ist über diese letzte Bemerkung zum
alles in allem, 49 beschäftigten Köche, die ihr Hand-    herrschen und sich ihrer bedienen. Und keine Technik         Gespräch gestoßen, sagt nichts und bestätigt mit ent-
werk hier zu voller Kunst entfalten.                     ersetzt die respektvolle Sensibilität des Kochs im Um-       schiedenem Nicken des Kopfes: Die neue Küche tut
                                                         gang mit den Mitteln zum Leben, mit den Produkten,           allen in aller Hinsicht sehr gut.
Was heißt modern? Auf den ersten Blick führen Tech-      die dem Gast nicht nur schmecken, sondern ihn auch
nik und Technologie die Regie am Herd. Der aber kein     ernähren sollen. Wie gesagt: Mittel zum Leben.

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