DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...

Die Seite wird erstellt Felix-Stefan Kirsch
 
WEITER LESEN
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
DA S   M AG A Z IN      DES   NAT UR HIS TOR ISC HE N   MUSE U M S   W IE N   HERBST
                                                                                                                                           99
                                                                                                                                         2018

                                                                                    DAS NATUR-
                                                      Albrecht Dürer
                                                     Blaurackenflügel,
                                                     ca. 1500 (or 1512)

                                                                                   HISTORISCHE
BRONZEZEITL SCHLACHT TOLLENSETAL: SCHAUER HALLE

                                                   KRIEG – AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION
                                                   N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE
                                                   SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN-
                                                     DIGE DINOS N HISTORISCHER METEORIT
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
100     EDITORIAL AUS DER GENERALDIREKTION                                                                                                                                                                                                                                                                                         101

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Von Reinhard Golebiowski

                                                                                                                                                                                                                                                                           4.10.2018 – 28.4.2019

                   LIEBE LESERIN,
                   LIEBER LESER!

                   N
                               ach dem heißen Sommer folgt ein span- ber findet auch – vom 8. bis 12. 9. – auf dem Maria-
                               nender Herbst. Noch bis Mitte September Theresien-Platz vor dem NHM Wien ein großes
                               können wir mit der Rosetta-Sonde zum Forschungsfest anlässlich des 50-jährigen Jubiläums
                               Kometen „Tschuri“ reisen und erfahren in des Wissenschaftsfonds FWF (Fonds zur Förderung                                                                                                               Spirale der Gewalt: die „Evolution“ der
                   unserer großen Frühjahrs- und Sommer-Sonderaus- der wissenschaftlichen Forschung), Österreichs zen-                                                                                                                Waffen von der Jungsteinzeit bis zum
                   stellung (einer Kooperation des Naturhistorischen traler Einrichtung zur Förderung der Grundlagenfor-                                                                                                                       Beginn der Eisenzeit
                   Museums Wien mit der Deutschen Agentur für Luft- schung, statt. Auch hier ist das NHM involviert, unter
                   und Raumfahrt) viele spannende Dinge über die            anderem mit einer Freiluftausstellung des europäi-
                   Schweifsterne und was sie uns über unser Sonnensys- schen Hochenergiephysik-Forschungszentrums CERN,
                   tem (und seine Frühgeschichte) verraten. Auch die ös- die in Kooperation mit dem NHM Wien entstanden
                   terreichische Beteiligung an dieser erfolgreichen Son- ist und in weitere europäische Städte reisen soll.
                   de der europäischen Weltraumagentur ESA wird in

                                                                                A
                   der Ausstellung thematisiert. Seit Ende Juni ist im Saal           m 6. Oktober findet nun schon zum 19. Mal
                   50 (2. Stock) eine weitere Sonderausstellung mit dem               die „Lange Nacht der Museen“ statt, und das
                   Titel „Our Place in Space. Astronomie & Kunst im Di-               NHM-Programm bezieht sich auf das Motto
                   alog“ zu sehen. Hier wurden etablierte wie auch jün-               des Hauses: „Dem Reiche der Natur und sei-
                   gere Künstlerinnen und Künstler von den Bildern des ner Erforschung“. Ab Ende November zeigen wir noch
                   berühmten Hubble Space Telescope inspiriert, und im Saal 6 eine künstlerische Intervention des argen-
                   diese Arbeiten werden in Verbindung mit den Hubble- tinischen Duos Faivovich & Goldberg zum Thema Me-
                   Bildern zu sehen sein. Diese Ausstellung, mit reichem teoriten.

                                                                                                                                     A. SCHUMACHER/K. REPP/NHM WIEN, LDA SACHSEN-ANHALT, DIAGNOSTISCHE RADIOLOGIE UNIKLINIKUM HALLE
                   Begleitprogramm, wird bis November 2018 zu sehen            Auch ein weiteres „Jubiläum“ gilt es zu markieren,

                                                                                                                                                                                                                                                 KRIEG
                   sein. Als Nachklang der großen Welt-Astronomie-Ta- nämlich das Ende des Ersten Weltkrieges im Jahr 1918
                   gung der IAU (International Astronomical Union) in – Anlass für das NHM Wien, sich in einer großen Son-
                   Wien Ende August ist ebenfalls noch bis Mitte Sep- derausstellung ab 24. Oktober mit der „Evolution“ des
                   tember eine kleine Fotoausstellung zum Thema Licht- Kriegs aus der Sicht der Anthropologie und Ur- und
                   verschmutzung im Saal 16 zu sehen. Anfang Septem- Frühgeschichte zu beschäftigen. Eines der spektaku-
                                                                            lärsten Objekte dazu wird die riesige Präparation ei-
                                                                            nes Massengrabes aus der Schlacht von Lützen im
                 Modell des Kometen „Tschuri“ in der Ausstellung            Dreißigjährigen Krieg sein. Die Vorarbeiten sind schon
                           „Kometen. Mission Rosetta“                       im Gang. Parallel dazu gibt es zur großen Ausstellung
                                                                            im Haupthaus eine kleinere Ausstellung zum Thema                                                                                                                    Auf den Spuren einer
                                                                            Medizin und Krieg in unserer Zweigstelle, dem „Nar-
                                                                            renturm“, Hort der Pathologisch-anatomischen
                                                                            Sammlung des NHM Wien. Dies auch als Vorge-
                                                                                                                                                                                                                                                     Evolution
                                                                            schmack auf die fast fertige Renovierung des „Nar-
                                                                            renturmes“ und die bereits in Planung befindliche
                                                                                                                                                                                                                                        Ausgrabungen an Schlachtfeldern
                                                                            Neueinrichtung der dortigen Schausammlung, die im
                                                                            Laufe des Jahres 2019 eröffnet werden wird.
                                                                                                                                                                                                                                      machen das Schicksal der seinerzeitigen
                                                                               Wie immer lade ich Sie herzlichst ins Haus am Ring
                                                                            ein, wo es immer etwas Neues zu entdecken gibt.
                                                                                                                                                                                                                                      Soldaten greifbar – und den Schrecken
                                                                                               Christian Köberl, Generaldirektor                                                                                                                   des Krieges.
NHM WIEN

                                                    9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                                                                                          UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
102                AUSSTELLUNG                                                                                                                                                                                                                                    103

                                                                                                        2006, Fundstelle des Massengrabes
                                                                                                            an der Straße nach Lützen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Rahmenprogramm zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                „Krieg – auf den Spuren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                einer Evolution“
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Während der Ausstellung beleuchten Vorträ-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ge hochkarätiger Forscherinnen und For-
                                                                                                                                                                                                                                                                        Freilegung im Labor und Proben-
                                                                                                                                                                                                                                                                       entnahme für forensische Analysen        scher aus dem In- und Ausland die Themen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gewalt und Aggression beim Menschen aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                archäologischer, anthropologischer, evoluti-
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                onsbiologischer, historischer, psychologischer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                und museologischer Sicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                   Wissenschafterinnen und Wissenschafter
                                                                                              Bergung des Mas-                                                                                                                                                                                                  des NHM Wien führen in die Sammlungs-
                                                                                              sengrabes in zwei                                                                                                                                                                                                 und Forschungsbereiche des Museums, spre-
                                                                                               Blöcken auf dem
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                chen über Tiere als Mittel und Zweck in
                                                                                                    ehemaligen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                menschlichen Auseinandersetzungen, die
                                                                                                   Schlachtfeld
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Entwicklung von Waffen von
                                                                                                                                                             1632, erbitterte Kämpfe an der Straße nach Lützen: Hier wurde   Präparierte Hälfte des Massengrabes                                                                der Prähistorie bis zum
                                                                                                                                                                das Massengrab angelegt (Matthäus Merian d. Ä., 1637)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                30-jährigen Krieg, den Ein-

                                                                                                16.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                fluss von Kriegen auf das
                                                                                                                  November 1632 bei Lützen nahe Leip-          menschlich? Seit wann gibt es organisierte Kriege mit         kann diesen 47 Namenlosen zumindest eine persönliche                                               Forschungs- und Sammelin-
                                                                                                                  zig – Schauplatz einer Schlacht von his-     eigens für diesen Zweck entwickelten Waffen? Seit wann        Biografie wiedergeben. Die Söldner stammten aus allen                                              teresse der Anthropologie
                                                                                                                  torischer Tragweite im 30-jährigen           führen Eliten Massen von anonymen Soldaten in Schlach-        Gegenden Mitteleuropas, einige aus Skandinavien. Sie                                               des NHM Wien, die Proble-
                                                                                                                  Krieg. Ein schwedisches Heer von Kö-         ten?                                                          litten in ihrer Kindheit und Jugend an Hunger und

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                 LDA SACHSEN-ANHALT/J. LIPTAK, LDA SACHSEN-ANHALT/K. BENTELE, LDA SACHSEN-ANHALT/DIAGNOSTISCHE RADIOLOGIE UNIKLINIKUM HALLE
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                matik des Ausstellens von
                                                                                                nig Gustav II. Adolf steht kaiserlichen Truppen unter             Archäologische Befunde können menschliche Schick-          Krankheiten, später an Zahnausfall, Parasiten und Sy-                                              Krieg bis hin zu einer litera-
                                                                                                dem Feldherrn Albrecht von Wallenstein gegenüber. Im           sale widerspiegeln. Anthropologisch untersuchte Skelett-      philis. Sie überlebten Knochenbrüche und Kriegsverlet-                                             risch poetischen Auseinan-
                                                                                                Morgennebel warten über 30.000 Menschen auf den An-            funde aus dem Weinviertel belegen, dass bereits vor 7.000     zungen, bis sie in der Schlacht meist durch Kopfschüsse                                            dersetzung mit der Ausstel-
                                                                                                griffsbefehl. Bei Einbruch der Nacht werden mehr als           Jahren erste kriegerische Auseinandersetzungen statt-         getötet wurden, der Jüngste im Alter von 15 bis 17 Jah-                                            lung.
                                                                                                6.000 Tote ausgeplündert auf dem Schlachtfeld liegen,          fanden – jungsteinzeitliche Kämpfe um Ressourcen. Eine        ren, der Älteste mit 45 Jahren. Die Verletzungen lassen                                                Am 27. November 2018 er-
                                                                                                nach einer Schlacht ohne eindeutigen Sieger. Im Schutz         entscheidende Veränderung in der „Evolution des Krie-         darauf schließen, dass überwiegend Fußsoldaten, von                                                öffnet das NHM Wien eine
                                                                                                des Straßengrabens erwarten kaiserliche Musketiere den         ges“ dokumentieren die 3.200 Jahre alten bronzezeitli-        Reitern überrannt, in das Grab geworfen wurden.           Einschuss am Hin-                        Friedens-Galerie, in der Foto-
LDA SACHSEN-ANHALT/GEO-METRIKOPTER MAGDEBURG, LDA SACHSEN-ANHALT/K. BENTELE, HGM WIEN

                                                                                                Angriff der Schweden. Hier finden später die erbittert-        chen Funde aus dem Tollense-Tal in Norddeutschland.                                                                     terkopf, die Kugel       grafien von Kindern gezeigt werden, die ihre
                                                                                                sten Gefechte mit den größten Verlusten auf engstem            Pfeile, Lanzen und Schwerter, mit denen mehr als 1.000        Aus dem Blickwinkel der Verlierer                         prallte im Schädel       Fotoarbeiten für den Children Peace Award
                                                                                                Raum statt.                                                    Männer um eine Brücke kämpften, waren nicht mehr              Moderne Schlachtfeldarchäologie soll Licht in die Ge-     gegen das Stirn-         2018 der Alfred-Fried-Stiftung eingereicht
                                                                                                   Genau neben dieser Landstraße entdecken 374 Jahre           bäuerliche Werkzeuge wie in der Jungsteinzeit, sondern        schichte bringen, die meist von den Siegern geschrieben   bein.                    haben. Die Galerie dient auch als Friedens-
                                                                                                später Archäologen ein Massengrab mit 47 getöteten Sol-        Waffen aus Metall, die ausschließlich zum Töten herge-        wird. Sie kann Schicksale dokumentieren und alte Lehr-                             Werkstatt, in der Workshops für Schulen und
                                                                                                daten. 2006 vom Landesamt für Denkmalpflege und Ar-            stellt wurden.                                                meinungen revidieren, von der Antike bis in die Gegen-                             Erwachsene stattfinden werden. Das Angebot
                                                                                                chäologie Sachsen-Anhalt in einem Block geborgen, gibt                                                                       wart.                                                                              reicht von einem CSI-Labor, in dem man die
                                                                                                es eine Momentaufnahme des Grauens.                            Spirale der Gewalt                                               Ergänzend berichten aktuelle Ausgrabungen der AS-                               Methoden der forensischen Anthropologie
                                                                                                                                                               Seit der Bronzezeit dreht sich die Spirale der Gewalt im-     FINAG nahe Wien bei Deutsch Wagram auf dem                                         kennenlernen kann, bis zu einer Schreib-
                                                                                                Mahnmal des Krieges                                            mer weiter. Der Fortschritt der Waffentechnologie be-         Schlachtfeld von 1809 von den dramatischen Abnüt-                                  werkstatt, in der der Frage nachgegangen
                                                                                                Dieses Mahnmal des Krieges ist das Kernstück der Aus-          dingt steigende Opferzahlen. Mit den Römern kommen            zungserscheinungen bei Soldaten der napoleonischen                                 wird, wie man Frieden beschreiben kann und
                                                                                                stellung „Krieg – Auf den Spuren einer Evolution“ im           gedrillte Armeen an die Donau. Berufsheere in Legions-        Armee durch lange Märsche.                                                         wie eine Gesellschaft des Friedens aussehen
                                                                                                NHM Wien. Die Ausstellung, eine Kooperation mit dem            lagern mit standardisierter Bewaffnung, auf Militärstra-         Am Ende der Ausstellung zitieren Objekte der Patho-                             könnte? In einem Buch werden all diese Uto-
                                                                                                Landesmuseum für Vorgeschichte Halle/Saale, ist ein Bei-       ßen schnell einsatzbereit, machen Rom lange Zeit unbe-        logisch-anatomischen Sammlung das Trauma Erster                                    pien gesammelt und am Ende der Ausstellung
                                                                                                trag zum Europäischen Kulturerbejahr 2018 (100. Jah-           siegbar. 1.000 Jahre später werden Feuerwaffen und Söld-      Weltkrieg und leiten über zu „Medizin im Ersten Welt-                              dem Bundespräsidenten übergeben.
                                                                                                restag des Endes des Ersten Weltkrieges sowie 400. Jah-        nertruppen die Ritterheere des Mittelalters ablösen.          krieg“, einer Ausstellung im sogenannten Narrenturm                                   Für Schulgruppen werden Führungen und
                                                                                                restag des Beginns des Dreißigjährigen Krieges). Sie be-          Das Massengrab an der Straße nach Lützen steht in          (Spitalgasse 2, 1090 Wien), einer Außenstelle des NHM                              Workshops mit CSI-Labor und Friedenswerk-
                                                                                                gibt sich auf eine archäologische Spurensuche und geht         der Ausstellung stellvertretend für die namenlosen To-        Wien. Hier wird über Verwundungen, Wiederherstel-                                  statt angeboten.
                                                                                                Fragen nach wie etwa: Seit wann gibt es Krieg in der           ten der Geschichte bis heute. Die forensische Untersu-        lungschirurgie und Prothetik sowie über Lorenz Böhler,                                Siehe auch Veranstaltungen in dieser Aus-
                                                                                                Menschheitsgeschichte? Ist Krieg unausweichlich, weil          chung der Skelette mit modernsten Analysemethoden             den Pionier der Unfallchirurgie, berichtet.                                        gabe und http://www.nhm-wien.ac.at/krieg

                                                                                                                                 9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                                 UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
104                     ZOOLOGIE                                                                                                                                                                                                                  105

                   Von Helmut Sattmann

         Unter Maria
         Theresias
                                                                                                                          D
                                                                                                        Harald Bruckner                ie Wissenschafter des Naturhistorischen Mu- wachsartigem Staub überzogen sind. Die Larven leben
                                                                                                        im Insektennetz                seums Wien forschten und forschen in den an Bäumen und Sträuchern und ernähren sich von

         Fittichen
         Unmittelbar vor dem NHM Wien
                                                                                                                                       fernsten Winkeln der Welt. Eine dieser For- Kleinst-Insekten. Sie besitzen röhrenartige Mundwerk-
                                                                                                                                       scherinnen ist die Entomologin Ulrike As- zeuge mit Giftkanälen, mit denen sie ihre Beute zuerst
                                                                                                                           pöck, die „ihre“ Netzflügler schon auf allen Kontinen- betäuben und dann aussaugen. Eine der gefundenen
                                                                                                                           ten gesucht, gefunden und wissenschaftlich analysiert seltenen Arten ist Aleuropteryx juniperi, zu erwarten
         leben seltene und spannende                                                                                       hat. Die Netzflüglerartigen umfassen drei Ordnungen ist außerdem noch die nach dem Kinderarzt und Ento-
         Insekten-Arten.                                                                                                   der Insekten, die meist durchsichtige, dachartig gefal- mologen Franz Löw benannte Aleuropteryx loewii, der
                                                                                                                           tete Flügel mit deutlicher und netzartiger Aderung auf- dem NHM Wien sehr verbunden und hier als Volontär
                                                                                                                           weisen. Auffällig und auch manchen Laien bekannt sind tätig war. Er hatte Larven dieser Art in seinem Wiener
                                                                          Ulrike Aspöck bei der Frei-                      die grünen Florfliegen, die im Winter häufig auch in Garten entdeckt. Es war wohl sein Bruder Paul, der sie
           Weibchen der
                                                                          landarbeit vor dem NHM                           Häusern zu finden sind. Auffällig sind auch die libel- zu Imagines heranzog. Aufgrund anatomischer Beson-
           Kamelhalsfliege
           Venustoraphidia
                                                                          Wien                                             lengroßen Ameisenjungfern, deren Larven Ameisen in derheiten schlug Löw die Errichtung einer neuen Gat-
           nigricollis                                                                                                     Falltrichtern erbeuten, und die Kamelhalsfliegen, die tung vor. Die Art wurde schließlich vom tschechischen
                                                                                                                           durch ihr halsartig verlängertes erstes Brustsegment Insektenforscher František Klapálek 1894 beschrieben
                                                                                                                           hervorstechen. Die meisten Netzflügel-                                     und nach dem Entdecker benannt.
                                                                                                                           artigen sind allerdings klein, unauffällig                                     Die „Grüne Florfliege“ heißt wissen-
                                                                                                                          – und viele sind auch sehr selten.                                          schaftlich Chrysoperla carnea, was auf
                                                                                                                              Nun begab es sich vor einigen Jahren,                                   die Tatsache hinweist, dass manche Tie-
                                                                                                                           dass jemand im Gebäude des NHM am                                          re während der Winterruhe eine
                                                                                                                           Wiener Burgring eine lebende Kamel-                                        fleischartige Farbe annehmen. Wenn sie
                                                                                                                           halsfliege fand, die sich als seltene, auf                                 im Frühjahr aktiv werden, ergrünen sie
                                                                                                                           Laub- und Nadel-Bäumen vorkommende                                         wieder. Andere hingegen bleiben ganz-
                                                                                                                          Art entpuppte. Man fragte sich, wo die        Staubhaft: Coniopteryx pyg-   jährig grün. Das hat den Verdacht ge-
                                                                                                                           wohl herkam: vom Winde verweht oder          maea an einer Kiefernnadel    nährt, dass es sich hier um zwei oder
                                                                                                                           doch eine Citybewohnerin? Naheliegend                                      mehr Arten handelt. Dass dem so ist, ha-
                                                                                                                           war, in der Umgebung des Museums nachzusuchen.              ben Forscher anhand der unterschiedlichen „Balzge-
                                Kryptisch: Die grünen Florfliegen                                                             So kam es, dass man an manchen schönen Tagen sänge“ bestätigt. Dabei kommunizieren die Partner
                                                                                                                           Frau Professor Dr. Ulrike Aspöck und Dr. Susanne Ran- durch Vibrationen, die mit dem Hinterleib erzeugt wer-
                                                                                                                           dolf – sehr zum Erstaunen der Touristen – um das den. Die (für unser Ohr unhörbaren) Frequenzen neh-
                                                                                                                           Denkmal der „Kaiserin“ Maria Theresia vor dem Mu- men die Tiere über ein „subgenuales“ (lat. unter dem
                                                                                                                           seum herumstreifen sehen kann, bewaffnet mit großen Knie befindliches) Organ wahr. Die Blätter, auf denen
                                                                                                                           Insektennetzen. Die seltene Kamelhalsfliege aus der sie sitzen, dienen als Tonüberträger. Morphologische
                                                                                                                           Gattung Venustoraphidia wurde an den Kiefern wieder- und molekulargenetische Untersuchungen bestätigen
                                                                                                                           gefunden, nebst einer zweiten Art aus dieser Gruppe         die Aufsplittung in mehrere „kryptische Arten“.
                                                                                                                           mit dem klingenden Namen Puncha ratzeburgi. Erstbe-
                                                                                                                           schrieben wurde Letztere 1876 von Friedrich Brauer,        Genetische Untersuchungen

                                                                                                                                                                                                                                                        NHM WIEN/HARALD BRUCKNER (4), NHM WIEN/ KURT KRACHER (5)
                                                                                                                           einem berühmten Entomologen des damaligen Natur- Beim Sammeln der interessanten Netzflügler vom Ma-
                                                                                                                           historischen Hofmuseums. Er hatte die Art in Nieder- ria-Theresien-Platz werden Ulrike Aspöck und Susanne
                                                                                                                           österreich entdeckt. Hätte er die Kamelhalsfliegen da- Randolf von Harald Bruckner und Eva Hitzinger unter-
                                                                                                                           mals auch schon am heutigen Burgring finden können? stützt. Belegexemplare kommen in die wissenschaftli-
                                                                                                                           Vielleicht. Das Glacis war einerseits parkartig mit Bäu- che Sammlung des NHM Wien. Sie sind Grundlage für
                                                                                                                           men und Sträuchern bepflanzt, andererseits wohl auch anatomische, morphologische und genetische Studien.
                                                                                                                           dominiert von der riesigen Baustelle der Museen.            Genetische Daten finden Eingang in die Datenbank der
                                                                                                                                                                                       Initiative „Austrian Barcode of Life“ (ABOL), deren Ziel
      Eva Hitzinger bei der
      Statue der Kaiserin
                                                                                                                          Eine oder zwei Arten?                                        die Erstellung einer Referenzdatenbank aller in Öster-
                                                                                                                          Außer den Kamelhalsfliegen fanden sich in den Netzen reich vorkommender Tiere und Pflanzen ist. Die Netz-
                                                                                                                           noch Staubhafte und Florfliegen. Staubhafte sind we- flügler unter Maria Theresias Fittichen sind somit auch
                                                                                                                           nige Millimeter winzige Netzflügler, deren Flügel mit Teil einer wichtigen globalen Biodiversitätsinitiative.
                                         Weibchen der Kamelhalsfliege       Susanne Randolf, Leiterin der
                                              Puncha ratzeburgi         Neuropterensammlung des NHM Wien

                                                                                                                                                                                          UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
106               EXPEDITION                                                                                                                                                                                                                                       107

               Von Pauline Oberender

                        21 Tage unter der Erde
         Eine Expedition in die Snezhnaya-Höhle in Georgien, eine der tiefsten Höhlen der Erde

      D
                  as Illyuzia-Mezhennogo-Snez-                                  kierungsversuche bekannt. Wie sich das
                  hnaya-Höhlensystem befindet                                   Abflusssystem jedoch bei Hochwässern
                  sich im westlichen Kaukasus in                                ändert, bedarf weiterer Untersuchungen.
                 Abchasien, einer autonomen                                         Die Erforschung einer so tiefen Höhle
      Provinz Georgiens. Es ist über 32 Kilome-                                 erfordert eine präzise Planung und eine
      ter lang und mit 1.753 Metern Tiefe die                                   aufwendige Logistik. Alles muss bruch-
      vierttiefste Höhle weltweit. Es handelt        Schon der Einstieg in die  und wasserfest verpackt werden, da man
      sich um eine Karsthöhle, die durch che-         Snezhnaya-Höhle lässt     auf dem Weg in die Tiefe einem Höhlen-
      mische Lösung (Korrosion) und Erosion           erahnen, wie riesig das   fluss folgt und an einigen Stellen schwim-
      in jura- und kreidezeitlichen Kalk- und System im Untergrund ist. men muss. An der Expedition nahmen 15
      Dolomitgesteinen sowie Brekzien entstanden ist.              Personen teil. Eine Woche lang wurde das Material auf
         Neben bis zu 270 Meter tiefen Schächten prägen gro- dem Rücken von Pferden und Menschen 1.000 Höhen-
      ße Hallen die Snezhnaya (Schneehöhle). Mehrere Ge- meter in das Basislager und von dort weiter zum Ein-
      rinne, die teilweise Flusscharakter aufweisen, bilden stieg getragen. Der Abstieg durch die Snezhnaya dien-
      bis zu 45 Meter tiefe Wasserfallstufen. Folgt man dem te nicht nur dem Materialtransport, sondern wurde
      Höhlenfluss Guzhva, erreicht man den tiefsten bekann- auch genutzt, um die Expeditionsmitglieder mit dem
      ten Punkt der Höhle in der Thronnyi Chamber, einer komplexen Höhlensystem und seiner Hydrologie ver-
      390 mal 190 mal 40 Meter großen Halle. Die Snezhnaya traut zu machen.
      wurde 1971 von Höhlenforschern des Moskauer Uni-
      versitätsvereins entdeckt. Der namensgebende Schnee-         Widrige Bedingungen
      kegel in 200 Metern Tiefe hat eine Fläche von rund 5.000 Nach fünf Tagen wurde das Banka-Biwak in 1.200 Me-
      Quadratmetern. Seit einigen Jahren gehen Schnee und tern Tiefe erreicht. Hier trennte sich die Gruppe: Fünf
      Eisbildungen in der Höhle zurück. An der Erforschung Höhlenforscher stiegen aus und vier warteten auf eine                                                                               Der Schneekegel in der Bolshoj-Halle (2014)
      sind neben russischen Höhlenvereinen immer wieder weitere Gruppe mit dem Tauchmaterial. Regenbedingt
      internationale Höhlenforscherinnen und -forscher be- stieg das Wasser in der Höhle, und das Tauchteam kam
      teiligt. Im Winter 2017/2018 nahm die Autorin – eine erst mit viertägiger Verspätung. Die nächsten zwei Tage
      Mitarbeiterin des NHM Wien – 25 Tage an einer von konnte wie geplant geforscht werden, doch dann stieg
      Andrey Shuvalov organisierten Expedition teil.               der Spiegel des Novoy-Flusses dramatisch an, und das
                                                                   Biwak in der Penelope-Halle wurde aufgegeben, um in
      Noch sind Teile unerforscht                                  höhere Etagen aufzusteigen. Der Umzug mit dem ge-         Abseilen in einem 160 Meter   Der Guzhva-Fluss muss an einigen           Höhlenforscher im Biwak in der
      Ziel der Expedition waren die Fortsetzungen des Höh- samten Material in 48 Schleifsäcken benötigte 35 Stun-                   tiefen Schacht         Stellen durchschwommen werden.           Penelope-Halle in 1.700 Metern Tiefe
      lenverlaufs hinter der Penelope-Halle in 1.700 Metern den durchgehende Arbeit.
      Tiefe. Dort war im Jahr 2014 an Guram‘s See umgedreht           Durch den wetterbedingten Verlust von sechs Tagen
      worden. Taucher sollten nun den Siphon durchtauchen wurden nicht alle Ziele erreicht. Das Durchtauchen von
      und das dahinterliegende Neuland dokumentieren. Wei- Guram’s See gelang allerdings: Die dahinterliegenden
      ters galt es, enge Passagen mit Luftzug – ein Zeichen großräumigen Passagen brechen in Schächte ab, die wei-
      für dahinterliegende große Räume – zu erweitern. Da- ter in die Tiefe führen. Insgesamt wurden 600 Meter

                                                                                                                                                                                                                                             ANDREY SHUVALOV (6)
      rüber hinaus sollte wissenschaftlichen Fragestellungen, bereits bekannter Passagen nachvermessen und rund
      wie jener der unterirdischen Entwässerung des Khips- 200 Meter Neuland dokumentiert. Nach 21 Tagen stie-
      tinsky-Massivs, nachgegangen werden. Wo die unterir- gen die letzten ForscherInnen einigermaßen erschöpft,
      dischen Flüsse austreten, ist durch frühere Farb-Mar- aber glücklich aus der Höhle aus.

                                       9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
108                ZOOLOGIE                                                                                                                                                                                                        109

              Von Anne-Sarah Ganske
                und Nesrine A kkari
                     Text Name
                    Fotos   Name

                                                          An der Schwelle
      H                                                   zur Kunst
                 undertfüßer (Chilopoda) sind                                                                                                                                        sehr häufig anzutreffen ist. Neben dem Ge-
                 faszinierende bodenbewohnen-                                                                                                                                        meinen Steinläufer werden noch ungefähr
                 de Kreaturen mit einem großen            Wie wissenschaftliche Bildgebung                                                                                           500 weitere Arten zur selben Gattung Lit-
                 Appetit auf andere wirbellose                                                                                                                                       hobius gezählt. Um die Verwandtschafts-
      Lebewesen (Invertebraten), wie etwa Glie-           versteckte Schönheiten offenbart.                                                                                          verhältnisse dieser Vielzahl von Arten zu
      derfüßer (Arthropoda) oder Regenwürmer                                                                                                                                         erklären, haben wir die Mundwerkzeuge
      (Lumbricidae). Größere tropische Vertreter                                                                                                                                     von bisher 37 Arten nach Unterschieden
      der Hundertfüßer, zum Beispiel Scolopen-                                                                                                                                       und Gemeinsamkeiten untersucht. Die
      dra gigantea aus Venezuela, jagen auch klei-                                                                                                                                   Größe der untersuchten Strukturen vari-
      nere Säugetiere wie Mäuse und sogar Fle-                                                                                                                                       iert dabei zwischen einem Millimeter und
      dermäuse. Die aktive Ergreifung und Läh-                                                                                                                                       600 Mikrometern, wozu wir für erste
      mung ihrer Beute ist durch kräftige                                                                                                                                            Übersichtsaufnahmen ein Lichtmikroskop
      Giftklauen und spezialisierte Mundwerk-                                                                                                                                        verwenden. Für detailliertere Informatio-
      zeuge möglich. Im Gegensatz zu Tausend-                                                                                                                                        nen der Strukturoberflächen benötigen wir
      füßern (Doppelfüßer), wo man bei keiner                                                                                                                                        allerdings ein Rasterelektronenmikroskop
      Art 1.000 Beine zählen kann, besitzen Hun-                                                                                                                                     und mit Hilfe der Mikrocomputertomogra-
      dertfüßer zwischen 15 und 191 Beinpaare.                                                                                                                                       fie erschließt sich für uns dann auch noch
                                                                                                                                                                                     die natürliche Lage der Strukturen in den
      Verwandtschafts-                                                                                                                                                               Köpfen der untersuchten Arten.
      beziehungen
         Hundertfüßer sind sehr divers in ihrem                                                                                                                                      Mundwerkzeuge im Fokus
      äußeren Erscheinungsbild und weisen un-                                                                                                                                        Die Aufnahmen, die am Rasterelektronen-
      terschiedliche morpholo-                                                                                                                                                       mikroskop in den Zentralen Forschungs-
      gische Merkmale auf.                                                                                                                                                           laboratorien am NHM Wien entstanden,
      Die wohl bekanntesten                                                                                                                                                          liefern uns nicht nur wichtige Informatio-
      Hundertfüßergruppen                                                                                                                                                            nen, um der Lösung unserer Frage näher-
      sind die Riesenläuferar-                                                                                                                                                       zukommen. Viele Bilder zeigen erstaunli-
      tigen, Steinläuferartigen                                                                                                                                                      che und ästhetisch schöne Oberflächen-
      und Spinnenläuferarti-                                                                                                                                                         strukturen, die an abstrakte Kunstwerke
      gen, wobei von letzteren                                                                                                                                                       erinnern und auch tatsächlich Inspiratio-
      die in Österreich vor-                                                                                                                                                         nen für künstlerische Verarbeitung bieten

                                                                                                                                                           NHM WIEN/GANSKE, AKKARI
      kommende Art Scutigera                                                                                                                                                         könnten. Diese Bilder, die für rein wissen-
      coleoptrata auch häufig                                                                                                                                                        schaftliche Zwecke aufgenommen wurden,
      in Häusern gefunden                                                                                                                                                            können diese Zielsetzung übertreffen. Was
      wird. Aufgrund ihrer                                                                                                                                                           sie vermitteln, ist schwer in Worte zu fas-
      hervorragend ausgepräg-                                                                                                                                                        sen, kann aber künstlerisch interpretiert
      ten Fähigkeit, sich aus-                                                                                                                                                       werden. Für biologische Laien mag die Er-
      zubreiten,     besiedeln                                                                                   oder Funden von Geophilus hadesi, die 2015                          kenntnis, dass es sich hier um elektronen-
      Hundertfüßer feuchte                                                                    Dieses Projekt     im Lukina jama – Trojama Höhlensystem                               mikroskopische Aufnahmen der Mund-
      Wälder, aber auch offene                                                                wird gefördert     in Kroatien in einer Tiefe von minus 1100                           werkzeuge eines Hundertfüßers handelt,
      sowie trockene Standor-                                                                 durch das Euro-    Metern entdeckt wurden – an der Erstbe-                             jedenfalls überraschend sein.
      te und können sich an                                                                   pean Union’s       schreibung war die Zweitautorin wesent-                                Obwohl uns Wissenschaftern nicht im-
      verschiedene Biotope an-                                                                Horizon 2020 re-   lich beteiligt (https://zookeys.pensoft.net/                        mer klar ist, welche Funktion diese Struk-
      passen. Auch extreme                                                                    search and inno-   article/5527/).                                                     turen haben und von welchem evolutionä-
      Habitate werden aufge-                                                                  vation rogramme       Die Ordnung der Steinläuferartigen um-                           ren Nutzen sie für den Organismus sind,
      sucht, mit Nachweisen                                                                   unter dem Marie    fasst ungefähr 1.200 beschriebene Arten                             steht die Beobachtung und Beschreibung
      der Gattung Lithobius in                                                                Sklodowska-Curie   weltweit. Der bekannteste Vertreter ist der                         an erster Stelle. Daraufhin können dann
      bis zu 5200 Metern Höhe                                                                 grant agreement    Gemeine Steinläufer (Lithobius forficatus),                         physiologische Experimente durchgeführt
      im Nordwest-Himalaya                                                                    No. 642241.        welcher auch in Europa und Österreich                               werden, um die Funktion zu verstehen.

                                      9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                        UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
110                 AKTIONSTAG                                                                                                                                                                                                                            111

                                                          Von Agnes M air (NHM Wien) und
                                                       K arin Hirschberger (PAPPERLAPAPP)

                                                                                                                                                                                              Struthisaurus austriacus aus dem Saurier-ABC

                                                     M
                                                                     useen bieten mit ihrer Vielzahl an Objek-                                                                    Hinblick auf sprachbewusste Vermittlung umgestaltet        seine Runden im Museum. Eines Nachts trifft er auf
                                                                     ten und ihrer Erfahrung in Hinblick auf                                                                      und neue Angebote konzipiert. In diesem Rahmen ent-        Mina, die kleine Nachwuchs-Dinosaurierforscherin, die
                                                                     Vermittlung und Kommunikation beson-                                                                         stand auch die Kooperation mit PAPPERLAPAPP.               mit ihren Freunden und Freundinnen eine abenteuer-
                                                                     ders gute Voraussetzungen für das ge-                                                                                                                                   liche Nacht im Museum verbringt.
                                                      meinsame lustvolle Nutzen und Aneignen von Sprache.                                                                         Das Museum als Sprachpartner                                  Von Ursula Göhlich, Wirbeltier-Paläontologin am
                                                      2017 starteten die Österreichische Galerie Belvedere und                                                                    PAPPERLAPAPP ist eine zweisprachige Bilderbuchzeit-        NHM Wien, flossen viele Fachinformationen zu Lebens-
                                                      das NHM Wien in Kooperation mit dem Museumsbund                                                                             schrift für Kinder ab fünf Jahren. Sie erreicht über       weise und Lebensraum des einzigen österreichischen
                                                      Österreich die Initiative „Das Museum als Sprachpart-
                                                      ner“. Ziel ist es, das umfangreiche Angebot der öster-        Ein Saurier, der                                              Kindergärten und Schulen viele Haushalte in Wien und
                                                                                                                                                                                  ganz Österreich. Sie erscheint vier Mal im Jahr zu wech-
                                                                                                                                                                                                                                             Dinosauriers in die Geschichte mit ein. Die Illustratio-
                                                                                                                                                                                                                                             nen von Christoph Abbrederis begleiten die Geschichte

                                                                                                                    viele Sprachen
                                                      reichischen Museen zum Thema Sprache, Spracherwerb                                                                          selnden Themen, jeweils in Deutsch sowie in einer in       und zeigen das Museum als Schauplatz für außerge-
                                                      und Sprachförderung gebündelt auf der Website www.                                                                          Österreich und Deutschland stark vertretenen Migra-        wöhnliche Erlebnisse. Das Heft mit Struthis Abenteu-
                                                      sprachpartner.at darzustellen, aber auch den Austausch                                                                      tionssprache. Derzeit gibt es die Hefte in neun Sprach-    ern ist ab Oktober im Museumsshop erhältlich.
                                                      von Know-how und Erfahrungen zwischen den Muse-
                                                      en zu verstärken.
                                                         Sprache als Chance und nicht als Hindernis zu be-
                                                                                                                    spricht                                                       Kombinationen.
                                                                                                                                                                                     Die Herbst-Ausgabe bringt das NHM Wien zu den
                                                                                                                                                                                  Familien: Die Kinderbuchautorin Melanie Laibl hat für
                                                                                                                                                                                                                                                Das NHM Wien bietet Programme für Kindergärten
                                                                                                                                                                                                                                             und Schulen an, bei denen sich die Kinder mit Struthi
                                                                                                                                                                                                                                             aus dem PAPPERLAPAPP-Heft auf eine Saurier-Sprach-
                                                      greifen, ist eine wesentliche Zielsetzung der museums-
                                                                                                                    Die Kooperation des NHM Wien mit                              ihre Geschichte „Mina im Museum“ den Struthiosau-          Entdeckungsreise durch das Museum machen. Zum
                                                      pädagogischen Arbeit im NHM Wien. Seit dem Start              PAPPERLAPAPP, einer mehrsprachigen                            rus austriacus als Hauptfigur gewählt. Jede Nacht klet-    Start für diese Programme gibt es einen großen Sauri-
                                                      der Sprachpartner-Initiative werden Programme in              Bilderbuchzeitschrift, erweckt ein Saurier                    tert der kleine Stachelsaurier aus der Vitrine und dreht   er-Aktionstag für Familien.
                                                                                                                    skelett zum Leben: Struthisoaurus austria-
                                              Modell und Original-Stachel des Struhtiosaurus austriacus                                                                                                                       Am Saurier-Aktionstag tritt der freilaufende Saurier des NHM Wiens auf.
                                                                                                                    cus erzählt die Geschichte seiner Freund-
                                                                                                                    schaft mit Mina, der Nachwuchs-Dinosau-
                                                                                                                    rierforscherin, in neun Sprachen.

                                                                                                                    Saurier-Aktionstag am
                                                                                                                    30. September im NHM Wien
                                                                                                                    Was macht Struthi, der kleine Stachelsaurier, wenn es
                                                                                                                    Nacht wird? Das und viel Interessantes über die Welt der
                                                                                                                    großen und kleinen Dinos erfahren Familien beim Saurier-
                                                                                                                    tag. Im Bilderbuch-Kino wird die Kinderbuchautorin Mela-
                                                                                                                    nie Laibl ihre Geschichte „Mina im Museum“ präsentieren.
                                                                                                                    Anschließend können Familien bei der Dino-Forschungs-
                                                                                                                    tour den Sauriern aus der Geschichte wiederbegegnen. Le-
                                                                                                                    se-Inseln bieten Platz zum Schmökern in neun Sprachen
                                                                                                                    (Albanisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch,
NHM WIEN (2), PAPPERLAPAPP/BARBARA DZIADOSZ

                                                                                                                    Deutsch, Farsi, Polnisch, Rumänisch, Tschetschenisch,
                                                                                                                    Türkisch). Beim Workshop „Schnipp-Schnapp“ mit Katrin
                                                                                                                    Smejkal, Art Director bei PAPPERLAPAPP, können die Kin-
                                                                                                                    der ihre Ideen zu weiteren Dino-Helden-Geschichten er-
                                                                                                                    zählen und ein kleines Buch gestalten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              KURT KRACHER/NHM WIEN
                                                                                                                       Saurier-Aktionstag: 4 Euro pro Person, ab 5 Jahren, kei-
                                                                                                                    ne Anmeldung erforderlich
                                                                                                                       Workshop „Schnipp-Schnapp“: ab 7 Jahren, begrenzte
                                                                                                                    Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich (01/52177-335, an-
                                                                                                                    meldung@nhm-wien.ac.at)

                                                                                        9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                                               UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
112                  AUSSTELLUNG                                                                                                                                                                                                                        113

                                           Von Christian Köberl                                                                                                                                                                     Von Iris Feichtinger

                                Ein historischer
                                Meteoritenfund als                                                                                                                                                                 Und der Haifisch

                                                                                               I                                                     H                                                             der hat Zähne ...
                                                                                                     n den letzten zwölf Jahren hat das in Buenos                aizähne gibt es wegen des perma-
                                Ausgangspunkt                                                        Aires (Argentinien) ansässige Künstlerduo
                                                                                                     Faivovich & Goldberg (Guillermo Faivovich,
                                                                                                                                                                 nenten Zahnwechsels der Tiere an
                                                                                                                                                                 manchen Orten beinahe wie Sand                       Man kann zwar viele fossile
                                einer Kunstausstellung                                               geb. 1977, und Nicolás Goldberg, geb. 1978)
                                                                                                an einem Forschungsvorhaben gearbeitet, das
                                                                                                                                                                 am Meer. Selten sind hingegen gan-
                                                                                                                                                     ze oder teilweise erhaltene Skelette, wie man es
                                                                                                                                                                                                                  Haizähne finden, aber nur ganz
                                                                                                sich mit den kulturellen Auswirkungen der Cam-       sonst von anderen fossilen Wirbeltieren kennt.                   selten Skelette: Über einen
                                                                                                po del Cielo-Meteoriten befasst, die vor etwa 4000   Das liegt an der Mineralisation: Haie wie auch              besonderen Fund aus Österreich.
                                                                                               Jahren in den abgelegenen Ebenen der Chaco-Re-        Rochen zählen zu den Knorpelfischen, die im
                                                                      Cielo in der NHM-         gion im Norden Argentiniens einschlugen. Eine        Gegensatz zu uns Menschen kein Kalziumphos-
                                                                      Sammlung – ein            dieser Eisenmassen, bekannt als Mesón de Fierro      phat als Knochensubstanz besitzen, sondern,
                                                                      Überrest der lang        – der erste Meteorit, über den aus Amerika be-        wie der Name andeutet, ihr Skelett aus Knorpel     Gmunden (Oberösterreich) zur Identifizierung
                                                                      gesuchten Masse?          richtet wurde –, wurde 1576 von spanischen Kon-      aufbauen. Die Zähne dieser Räuber bestehen je-     ans NHM Wien gebracht und erfreut sich hier
                                                                                                quistadoren erwähnt, die von Angehörigen indi-       doch aus Fluorapatit, welcher beinahe dieselben    im Haus wegen des speziellen und durchaus un-
                                                                                                gener Stämme zum Einschlagsort geführt wor-          Eigenschaften aufweist wie der Hydroxylapatit      typischen Erhaltungszustandes besonderen In-
                                                                                                den waren. Der ungefähr 15 Tonnen schwere            in Knochen und Zahnschmelz des Menschen            teresses: Das eigentliche Skelett wurde durch
                                                                                                Meteorit wurde in den folgenden 200 Jahren im-       und dadurch beste Voraussetzungen für eine Er-     Lösungsvorgänge, hervorgerufen durch enorme
                                                                                                mer wieder aufgesucht und verschwand dann auf        haltung besitzt.                                   Drücke und Temperaturen im Erdinneren, auf-
                                                                                                mysteriöse Weise. Damit wurde Mesón de Fierro                                                           gelöst; zurückgeblieben sind lediglich die Hohl-
                                                                                                zum Mythos und zum Zielobjekt von Abenteu-           Den Haien auf der Spur                             räume der einzelnen Skelettelemente. Für eine
                                                                                                rern aller Art; er war Anlass für patriotische Ta-   Erste Haie streiften bereits vor 400 Millionen     nähere Beschreibung des Tieres wurden die
                                                                      Eine Kombination          ten, private Unternehmungen, Grenzstreitigkei-       Jahren durch den Ozean des Erdaltertums. Auf-      Hohlräume abgegossen, um das Aussehen des
                                                                      von mehreren Mete-        ten und für einen gesetzlich festgelegten Preis;     grund der Häufigkeit und der guten Erhaltungs-     originalen Skeletts zu rekonstruieren. Anhand
                                                                      oritensuch-Expediti-      er wurde als Museumswunder deklariert und            fähigkeit von Haizähnen werden diese von Pa-       des Körperbaus und der Zahnform konnte die-
                                                                      onen aus dem 18.          fungierte nicht zuletzt als Auslöser für Expedi-     läontologen zur Artenbestimmung herangezo-         ses besondere Exemplar den Sandtigerhaien
                                                                      Jahrhundert in Form       tionen, die versuchten, den legendären Meteori-      gen, durch Vergleiche mit heute lebenden Arten     (Carcharias) zugeordnet werden, deren heute le-
                                                                      einer Schatzkarte.        ten zu finden – mit gemischten Ergebnissen, aber     können evolutionäre Trends und Spezialisierun-     bende Verwandte in tropischen bis subtropi-
                                                                                                ohne einen physischen Hinweis auf seine Existenz     gen bestimmter Gruppen belegt werden.              schen Küstengewässern bis in Wassertiefen von
                                                                                                zu erbringen (obwohl natürlich andere Massen                                                            bis zu 190 Metern anzutreffen sind. Das tropi-
                                                                                                des „Campo“ sehr wohl existieren).                   Der besondere österreichische Hai                  sche Klima in der Kreidezeit mit vielen Flach-
                                                                                                   Seit ihrer ersten Exkursion nach Campo del        Die marine Vergangenheit Österreichs ist bes-      wasserbereichen war daher der ideale Lebens-
NHM WIEN (2)

                                                                                                Cielo im Jahr 2006 widmeten sich Faivovich und       tens erforscht – und somit auch das Vorkommen      raum für diese Haie.
                                                                                                Goldberg der Suche nach dieser vermissten Mas-       der Haie. Es gibt jedoch kaum bekannte Funde
                                                                      Das Künstlerduo           se. Als die Künstler erkannten, dass sie am Ein-     von ganzen Skeletten. Ein Fossil eines kleinen
                                                                      Fai­vovich & Gold-        schlagsort nicht unbedingt fündig werden wür-        Hais wurde aus dem Kammerhof Museum
                                                                      berg                      den, setzten sie ihre Bemühungen an anderer
                                                                                                Stelle fort: Sie stellten umfangreiche Nachfor-
                                                                                                                                                     Der Sandtigerhai misst 38 Zentimeter
                                                                                                schungen in Bibliotheken, Archiven und Samm-
                                                                                                                                                     und lebte in der späten Kreidezeit (vor 89
                                                                                                lungen auf der ganzen Welt an, auf der Suche         bis 66 Millionen Jahren).
FAIVOVICH & GOLDBERG

                                                                                                nach Hinweisen und Spuren in Verbindung mit
                                                                                                der Geschichte des mythischen Meteoriten. 2017
                                                                                                entdeckten sie nach jahrelangen unzähligen
                                                                                               Abenteuern und Reisen schließlich in der Mete-
                                                                                                oriten-Sammlung des NHM Wien ein 19-Gramm-
                             Faivovich & Goldberg: Auf der Suche nach Mesón de Fierro           Fragment, das sie nach seiner Beschaffenheit
                             21. November 2018 – 11. März 2019                                  ziemlich überzeugend mit Mesón de Fierro in

                                                                                                                                                                                                                                                           PATRICK KÖPPL (2)
                             Eine Installation/Intervention im Saal 6 des Naturhistorischen     Verbindung bringen konnten. Im Kontext dieser
                             Museums Wien.                                                      Entdeckung wird die Ausstellung als Plattform
                             Finissage and Buchpräsentation:                                    für das rätselhafte erdgebundene Leben des
                             11. März 2019, 17.00 Uhr                                           Mesón de Fierro dienen.

                                                                   9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN                                                                                                            UNIVERSUMMAGAZIN 9 | 2018
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
114              VERANSTALTUNGEN

                   Lange Nacht der Museen am NHM Wien: „Dem
                   Reiche der Natur und seiner Erforschung“
                   • Sa., 6. Oktober, 18.00 bis 1.00 Uhr                                                                     NHM Wien Kids & Co ab 6 Jahren:
                                                                                                                             Tiere auf Reisen
                   Der Widmung des NHM Wien folgend, dreht sich                                                              • Sa., 22. und 29. September, 14.00 Uhr
                   alles um die Erforschung der Natur. Waren es im 19.                                                       • So., 23. September, 14.00 Uhr
                   Jh. Forschungsexpeditionen, so sind es heute mo-
                   derne Methoden der DNA-Analyse und die Meteori-                                                           NHM Wien Thema: „Das, was uns
                   tenforschung, die uns neue Erkenntnisse bringen.                                                          auszeichnet, ist die Vielfalt“

                                                                                                              NHM WIEN (2)
                   Das NHM bietet ein reichhaltiges Programm für                                                             Wie sich eine der kürzesten, aber um-
                   Jung und Alt mit Kinderprogramm, Mikrotheater,                                                            fassendsten Definitionen der Institu-
                   Digitalem Planetarium und Führungen aufs Dach.                                                            tion Museum in der Schausammlung
                   www.nhm-wien.ac.at                                                                                        des NHM Wien widerspiegelt.
                                                                                                                             Brigitta Schmid, Abteilung Ausstel-
                                                                                                                             lung & Bildung, NHM Wien
                   Krieg – auf den Spuren                            NHM Wien Digitales Planetarium
                                                                     Spielplan: www.nhm-wien.ac.at/ver-
                                                                                                                             • Sonntag, 23. September, 15.30 Uhr

                   einer Evolution“                                  anstaltungsprogramm                                     NHM Wien Vortrag: Die wunderbare
                                                                                                                             Welt der Säugetiere
                   NHM Wien Vortrag: Helden, Fürsten                 NHM Wien Über den Dächern Wiens                         Frank Zachos, Säugetiersammlung,
                   und Armeen. Wie in der Bronzezeit aus             Ein kulturhistorischer Spaziergang                      NHM Wien, Christoph Grottentaler
                   Kriegern Soldaten wurden.                         durch das Museum bis auf die Dach-                      • Mittwoch, 26. September, 18.30 Uhr
                   Harald Meller, Landesamt für Denkmal-             terrasse mit fantastischem Wienblick
                   pflege und Archäologie Sachsen-Anhalt,            • jeden Mittwoch, 18.30 Uhr deutsch                     NHM Wien Kids & Co ab 6 Jahren:
                   Landesmuseum für Vorgeschichte Halle,             • jeden Freitag, Samstag und Sonntag,                   Aktionstag SAURIER
                   Deutschland                                       15 Uhr englisch, 16 Uhr deutsch                         Was macht Struthi, der kleine Stachel-
                   • Mittwoch, 24. Oktober, 18.30 Uhr                                                                        saurier aus dem NHM Wien, wenn es
                                                                     NHM Wien Kids & Co ab 6 Jahren:                         Nacht wird? Das und viel mehr über
                   NHM Wien Vortrag: Das Schlachtfeld                Mammut und Mammutjäger                                  die Welt der Dinos erfährt die ganze
                   von Deutsch Wagram – Eine archäolo-               • Sa., 8. und 15. September, 14.00 Uhr                  Familie am Saurier-Aktionstag.
                   gische Untersuchung                               • So., 9. und 16. September, 14.00 Uhr                  • Sonntag, 30. September, 14.00 Uhr
                   Alexander Stagl und Slawomir Konik,
                   Novetus GmbH – Archäologie und                    Perspektivenwechsel: Wissenschaft                       NHM Wien Thema: Hallstatt,
                   Architektur                                       über Kunst/Kunst über Wissenschaft                      Kuffern, Roseldorf – Eisenzeit in
                   • Mittwoch, 7. November, 18.30 Uhr                Es diskutieren die Astronomin und                       Österreich
                                                                     Erfinderin der „Our Place in Space“-                    Österreichische Fundorte haben unser
                   NHM Wien Thema: Poetische Führung                 Ausstellungen Antonella Nota, die                       Bild der Eisenzeit mitbestimmt. Die
                   Die Dynamik der „Spirale der Gewalt“              Art&Science-Künstlerinnen Aoife van                     schönsten Funde werden vorgestellt.
                   wird in poetischen Texten thematisiert            Linden Tol sowie Daniela Brill Estra-                   Barbara Hirsch, Abteilung Ausstel-
                   und anhand ausgewählter Objekte                   da, Anna Lerchbaumer und Eleni                          lung & Bildung, NHM Wien
                   beispielhaft veranschaulicht.                     Boutsika-Palles, deren Arbeiten in der                  • Sonntag, 30. September, 15.30 Uhr
                   Brigitta Schmid, Abteilung Ausstellung            Ausstellung vertreten sind, und der
                   & Bildung, NHM Wien                               Astronom Luca Fossati. Moderation:                      NHM Wien Kids & Co ab 3 Jahren:
                   • Sonntag, 28. Oktober, 15.30 Uhr                 Klaus Speidel (in englischer Sprache)                   Mammut und Mammutjäger
                                                                     • Mittwoch, 12. September, 18.30 Uhr                    • Sonntag, 30. September, 16.00 Uhr
                   NHM Wien Hinter den Kulissen: Wege
                   aus dem Anthropologischen Depot                   NHM Wien Mikrotheater: Aus der                          NHM Wien Darkside: Ein Streifzug
                   Welchen Einfluss hatten Kriege auf das            Wunderwelt der Insekten                                 durch das nächtliche Museum, unter-
                   Forschungs- und Sammelinteresse der               • Samstag, 15., 22. und 29. September,                  malt vom Ruf des Käuzchens.
                   Anthropologen des Naturhistorischen               13.30, 14.30 Uhr                                        Karten nur im Vorverkauf: € 22,–
                   Museums? Das Depot erweist sich nicht             • Sonntag, 16., 23. und 30. September,                  • Freitag, 5. Oktober, 22.00 Uhr
                   nur als Aufbewahrungsort, sondern als             13.30, 14.30 und 16.30 Uhr
                   ein Ort, wo Geschichten gesucht und                                                                       NHM Wien Vortrag: Fangmaske, Sper-
                   aufgegriffen werden und eine Aus-                 NHM Wien Thema: Beuteltiere sind                        mienkonkurrenz und Wasserrechts-
                   einandersetzung stattfindet.                      anders!                                                 gesetz: Libellen – ihre Biologie und
                   Margit Berner, Anthropologische                   Katharina Stefke, Säugetiersamm-                        Bedeutung in der Gewässerbewertung
                   Abteilung, NHM Wien                               lung, NHM Wien                                          Andreas Chovanec, BMLFUW
                   • Sonntag, 4. November, 11.00 Uhr                 • Sonntag, 16. September, 15.30 Uhr                     Veranstaltung der Freunde des NHM
                                                                                                                             Wien, dem NHM Wien und der Austri-
                   NHM Wien Thema: Vom Überfall zum                  NHM Wien Vortrag: POZUZO –                              an Barcode of Life Initiative
                   Schlachtfeld                                      Auswanderer aus Tirol am Rande                          • Mittwoch, 10. Oktober, 18.30 Uhr
                   Gesellschaftliche und kulturelle Verän-           Amazoniens in Peru
                   derungen zeigen sich auch in der Art              Wilfried Schabus, Sprach- und Kul-                      NHM Wien Vortrag: Great White
                   und Weise, wie Krieg geführt wird.                turforscher am Phonogrammarchiv                         Mystery
                   Die Führung stellt Taktik, Waffen und             der ÖAW sowie Honorarprofessor für                      Mauricio Hoyos Padilla verbringt seit
                   soziale Zusammenhänge im Wandel                   Germanistische Sprachwissenschaft                       2005 mehrere Wochen im Jahr auf
                   der Zeiten vor.                                   an der Universität Wien. Veranstal-                     Guadalupe und widmet sich der
                   Barbara Hirsch, Abteilung Ausstellung             tung der Freunde des Naturhistori-                      Erforschung der Weißen Haie (in
                   & Bildung, NHM Wien                               schen Museums und des NHM Wien                          englischer Sprache).
                   • Sonntag, 4. November, 15.30 Uhr                 • Mittwoch, 19. September, 18.30 Uhr                    • Sonntag, 14. Oktober, 16.00 Uhr
Impressum

                    Medieninhaber: LW Werbe- und Verlags GmbH, Unternehmensbereich LW Media, 3500 Krems, Ringstraße 44/1 und 1060 Wien,
                    Linke Wienzeile 40/22, Österreich. Herausgeber und Geschäftsführer: Erwin Goldfuss. Chefredakteur: DI Martin Kugler.
                    Redaktionsteam Naturhistorisches Museum: Dr. Reinhard Golebiowski, Mag. Irina Kubadinow, Dr. Helmut Sattmann,
                    Dr. Herbert Summesberger, Mag. Gertrude Zulka-Schaller. Artdirektion: Erich Schillinger.
                    Das Naturhistorische erscheint vierteljährlich als Beilage zum Universum Magazin.

                  „Das Naturhistorische” ist eine entgeltliche Einschaltung in Form einer Medienkooperation mit dem Naturhistorischen Museum.
                                                   Die redaktionelle Verantwortung liegt beim Universum Magazin.
                                                             9 | 2018 UNIVERSUMMAGAZIN
DAS NATUR-HISTORISCHE - KRIEG - AUF DEN SPUREN EINER EVOLUTION N INSEKTEN IN WIEN N EXPEDITION IN EINE SCHNEEHÖHLE N HUNDERTFÜSSER N LEBEN- DIGE ...
Sie können auch lesen