FÜHRUNGS- UND GENERATIONSWECHSEL IM FAMILIENBETRIEB (SEMINAR NR. 083) - WS 2018/19 - DR. BERND LEMAR

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FÜHRUNGS- UND GENERATIONSWECHSEL IM FAMILIENBETRIEB (SEMINAR NR. 083) - WS 2018/19 - DR. BERND LEMAR
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                 Führungs- und Generationswechsel im
                            Familienbetrieb
                           (Seminar Nr. 083)
                                  *****
                              WS 2018/19
                        Hochschule München
                                  *****
                            Dr. Bernd LeMar

                                                                      © Dr. Bernd LeMar
                             me@lemar.de
                             www.lemar.de

Grafiken/Bilder aus: LeMar, B. Generations- und Führungswechsel
in Familienunternehmen. Springer Verlag (2. Auflage 2015)
FÜHRUNGS- UND GENERATIONSWECHSEL IM FAMILIENBETRIEB (SEMINAR NR. 083) - WS 2018/19 - DR. BERND LEMAR
Spannungsfeld Familien-Unternehmen:            2

        zwei unterschiedliche Systeme

               Familie         Unter-
                               nehmen

Familie                                  Unternehmen
• Liebe                                  • Leistung
• Vertrauen                              • Kontrolle
• Verwandtschaftliche                    • Funktionale
  Beziehungen                               Beziehungen
       Es besteht ein natürliches Spannungsfeld
               mit Risiken und Chancen
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Generationswechsel bedeutet ...                    3

Ältere geben etwas ab, Jüngere nehmen etwas auf

In allen Organisationen:
Königshäuser, Konzerne, politische Organisationen, Vereine ...
und auch im Familien-Unternehmen Weg ...
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Komplexität beim Übergang               4

                                                          © Dr. Bernd LeMar
• 1. Generation: Führung und Eigentum in einer Hand
• In den folgenden Generationen: mehrere Personen
• Quelle von Führungskrisen und Erbstreitigkeiten
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Chancen des Familienunternehmens wirken
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           sich produktiv aus
• Der Zusammenhalt der Familie überträgt sich auf das Unternehmen
  >>> Loyalität bei den Mitarbeitern (Betriebsfamilie)

• In den Außenbeziehungen finden die Systempartner
  (Kunden/Lieferanten u.a.) persönliche Ansprechpartner >>> stärkt
  das Vertrauen
• Schnelle und unbürokratische Entscheidungswege >>> führt zu
  raschen Reaktionen auf notwendige Veränderungen
• Konflikte werden auf Basis guter Beziehungen gelöst
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Unternehmer und Unternehmen                             6

• Die Persönlichkeit des Unternehmers prägt das Gesicht des Unternehmens
• Wechselwirkung von Unternehmen und Persönlichkeit des Unternehmers.
• Je stärker die Identifikation des Seniors mit dem Unternehmen, desto
  schwieriger die Übergabe zur Junioren-Generation
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Organisation geprägt      7

vom Senior

•   Führungsstil

•   Strategie der Firma

•   Art der internen
    Kommunikation

•   Personalbesetzungen
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Konfliktarten (1)                   8

• Generationskonflikte:
  – Eltern und Kinder haben unterschiedliche Werte
    und Ziele
  – Eigentümer und Nachfolger haben unterschiedliche
    Vorstellungen hinsichtlich Erbregelung
  – Führungswechsel ist nicht geregelt

• Geschwisterkonflikte:
  – Mehrere Geschwister beanspruchen die
    Führungsrolle
  – Unklarheit der Kompetenzaufteilung bei Mitarbeit
    mehrerer Geschwister
Konfliktarten (2)         9

• Weitere mögliche Konflikte zwischen ...

   –   Familienstämmen
   –   Konflikte mit Angeheirateten
   –   Familienmanagern und Mitarbeitern
   –   Eigentümern und Fremdmanagern
Konfliktthema: Loslassen des Seniors              10
        Fehlende Perspektive nach dem Ausscheiden

                                                               © Dr. Bernd LeMar
• Fokus auf das Unternehmen verdrängt die rechtzeitige Frage
  des Seniors: „Was mache ich danach?“
• Verlust der Unternehmerrolle kommt einem Identitätsverlust
  gleich
Konfliktthema: Erben                     11

• Suche nach zahlenmässig gerechter Verteilung
• Hinter einer gefühlten “Zahlen-Ungerechtigkeit” stehen Themen
  wie Anerkennung und Wertschätzung
                             Folie 11
Konfliktthema: Übergabe der Führung                  12

                                                                 © Dr. Bernd LeMar
• Es fehlen Kriterien der Nachfolge und darüber wird
  unzureichend kommuniziert
• Der Auswahlprozess verläuft nach subjektiven und situativen
  Gesichtspunkten
Üblicher Umgang mit Konflikten (1)
                                                13
    Scheinharmonie – Konflikte nicht ansprechen

                                                                  © Dr. Bernd LeMar
• Harmoniestreben innerhalb der Familie ist verständlich, führt
  jedoch zu Unklarheiten
• Statt Scheinharmonie, ehrlicher kommunizieren
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Beispiel-Thema für eine Präsentation:

 Bedeutung der Kommunikation im
       Familienunternmen
Kommunikation als Schlüssel                15
                 für Lösungen

• Ausgewogenheit von Inhalts- und Beziehungsaspekt
• Sachthemen des Unternehmens dürfen nicht die Beziehungen
  in der Familie dominieren
Üblicher Umgang mit Konflikten                       16
                    Pochen auf rationale Ebene

                                  Fakten/Daten wie:

         rationale Ebene             - Umsatzzahlen
denken
                    analysieren      - Strategie-Diskussionen
                                     - Organisation

                                  Gefühle bleiben in der
    emotionale Ebene              Kommunikation ausgeklammert
spüren
                                  Senior:   Wie geht es mit dem
                   fühlen                   Ausscheiden?

                                  Junior:   Wie geht es mit der
                                            grossen Verantwortung?
17
   Unausgesprochene Gedanken vom Senior

• Kann ich den Verlust von Ansehen
  und Status akzeptieren?

• Kann ich meinem Sohn/Tochter
die Führung anvertrauen?

• Was sind meine Interessen und
  Ziele im neuen Lebensabschnitt?
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   Unausgesprochene Gedanken vom Junior

• Bin ich der Aufgabe
  gewachsen?

• Lässt mein Vater/Mutter
 tatsächlich los?

• Wem aus der Mannschaft
  meiner Eltern kann ich vertrauen?
Wirkungen des familiären Faktors                           19
       Das Klima in der Unternehmerfamilie ist entscheidend

Herzlichkeit zahlt sich aus ...

•   Verbundenheit
•   Vertrauen
•   gemeinsame Begeisterung        Fehlende Herzenskraft kostet ...

                                   •   nicht selten das Unternehmen
                                   •   das Glück der Familie
Krise als Chance                               20

     ■   Bisherige Wege sind zu Ende
     Heilsamer Zwang, die Suche nach
     neuen Lösungen aufzunehmen

     ■Nachteile des Bisherigen
     werden offenkundig
     Konflikt bricht bisheriges destruktives
     Schutzverhalten auf, emotionale
     Öffnung erweitert den Horizont

     ■ Gemeinsame Herausforderung
     erkennen
     Alternativen können sich entwickeln
Häufiger Umgang mit Konflikten       21
                  Viel Reden, wenig zuhören

                         Slide 31

                                                       © Dr. Bernd LeMar
•   Aufeinander einreden und Recht haben wollen
•   Wenig zuhören und kaum Fragen stellen
•   Es wird nicht das Wesentliche besprochen
•   Die Gefühlsebene bleibt verdrängt
Methode: Aktives Zuhören                             22

• vorurteilsfrei verstehen, was der Sprechende meint
• Bestätigen, was gehört wurde
• Paraphrasieren, d.h. das Gehörte mit eigenen Worten wiedergeben
• das eigene Redebedürfnis bemerken und kontrollieren
• freundliche Aufmerksamkeit, auch bei
 unterschiedlicher Meinung
• Blickkontakt halten
• Nachfragen stellen
23
             1. Übung: aktives Zuhören
3 Personen bilden eine Gruppe

    Person A                                        Person B
Rolle als Sprecher                             Rolle als Zuhörer
spricht über das Thema                         setzt Methode
(ca. 5min)                                     “aktives Zuhören” ein
                          Person C

              Beobachter-Rolle
              Beobachtet Person B, macht Notizen, um dann
              Person B Feedback geben zu können (ca. 5min)
      Thema für den jeweiligen Sprecher ist:
      Was ist mein Interesse zum Thema “Familienbetrieb”?
      ■   Person A, B und C wechseln die Rollen
      ■   3 Durchgänge je 10 Min
Lernen und Erinnern                             24

Lerneffekte

                                           Lernen bedeutet:
                                           „step out of your
                                           comfort zone“

         Nur hören oder       hören und          machen / tun (100%)
         nur sehen (25%)     sehen (50%)
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             Leistungsnachweis durch zwei Aufgaben

1. Präsentation zum Thema Familienunternehmen - 50 %
2. Seminararbeit - 50 %
    Zu 1:
    Präsentation - Zeitrahmen 20 Min
    -10 Min: Vorstellung des Themas, mit Illustrationen, Video-clips ...
    -5 Min: Partner- und/oder Gruppenarbeit mit Handout
    -5 Min: Moderation der Abschluss-Diskussion
    Die Partner- und/oder Gruppenarbeit soll das Thema erlebbar machen;
    es geht also nicht nur um eine kognitive Ebene, sondern das Thema soll
    für jeden nachvollziehbar werden, auch praktisch und emotional
    Zu 2:
    Seminararbeit – ca. 10 – 12 Seiten – zum Thema der Präsentation
    Anmerkung:
    Kontinuierliche Teilnahme ist bei diesem Konzept eine Voraussetzung, da für die
    Gruppenarbeit jeweils alle dies mittragen. Wir sind zwar keine „Familien-
    Gemeinschaft“, aber eine „Projekt-Gemeinschaft“
Übung 1 am 17.10.18                            26
                Wiederholung der Folien
                 Familienunternehmen

- Unterschied erleben von „nur sehen/hören“ zum „machen/ tun“
- Jeder trägt 2 Folien vor
- kleine Vorübung für die Präsentation
Übung 2 am 17.10.18      27

           Themensuche für Präsentation

Ganz bewusst subjektiv:

- Was interessiert mich am Thema
“Familienbetrieb”?
Setting (Methode Speed Dating)                                           28

- 2 Personen sitzen sich jeweils gegenüber
- Alle Personen mit Blick auf Pinnwand stellen die Frage: „Was interessiert Dich
    am Thema “Familienbetrieb”? und hören zu
- Wenn der Sprechende aufhört, die gleiche Frage noch einmal stellen
- Stuhlwechsel /Reihenwechsel nach 3 Min im Uhrzeigersinn
- Am Ende der Übung jeder für sich 5 Min notieren, was für ihn/sie das Ergebnis ist
Themenblock
Was führt zu Konflikten?
       (17.10.18)
Gründerphase:                       30
    produktives Zusammenwirken der Systeme

                                    Unter-

                                                          © Dr. Bernd LeMar
                Familie             nehmen

• Die Familie prägt das Unternehmen
• Familie ist Motor und Treibstoff für Entwicklung
• Ziele: Lebensgrundlage der Familie, Wachstum des
  Unternehmens
Verwicklungen in der 2. und 3. Generation               31

   In vielen Familienunternehmen bildet sich ein bestimmtes
   Denk- und Verhaltensmuster aus:

   - Das Wohl des Unternehmens soll an erster Stelle stehen

                                                                   © Dr. Bernd LeMar
   - Firma geht vor Familie
   - Oberste Priorität hat das Unternehmen

• Die Bedürfnisse und Interessen der Familienmitglieder werden
  zurückgestellt
• Grundsatz: Die Familie ist für das Unternehmen da
• Festschreibung dieses Grundsatzes in Leitbildern und
  Familienverfassungen
Ursache vielfältiger Konflikte und Krisen            32
       Dominanz des Unternehmens über die Familie

          Familie           Unternehmen

                                                                © Dr. Bernd LeMar
• Kennzeichen: auf Seite „Familie“ kaum Regelungen (wie
  Familienverfassung, Eigentümer-Strategie, Erbverträge,
  Nachfolgekriterien u.a.)
• Beziehungen werden zum Wohle des U. „geopfert“
• Familie hat keine Konflikt-Lösungs-Kompetenzen
Fehlender Einbezug
    bedeutsamer Personen
Beispiel: Ehefrau des Gründers
 bzw. Mutter des Nachfolgers

              • Die Mutter des Nachfolgers
                hat einen großen Einfluss

              • In vielen Familien fühlt sie sich
                für die “Kinder” verantwortlich

              • Ihr Einfluss ist oft informell und
               indirekt
Aussparung unbewusster Gefühle:
               Analogie: Eisberg-Modell

eher                              rationale-verbale Ebene
bewusst

eher                          seelische-psychologische Ebene
unbewusst

    •     1/7 sind sichtbar
    •     die in Sprache formulierten Sachthemen sind die Spitze des Eisbergs
    •     6/7 unter Wasser bestimmen das Verhalten des Eisbergs
    •                                   34
          Dies sind Ängste, Wünsche, Gefühle, Tabus usw.
Latente Konflikte erkennen und anerkennen            35

 -   Latente Konflikte (schwelende Konflikte) sind
     starke Stressfaktoren

 -   Durch das Vermeiden eines Konfliktes bleibt
     der Stress bestehen

                                                          © Dr. Bernd LeMar
 -   Aus einem latenten Konflikt bewusst einen
     offenen Konflikt schaffen - durch das
     Ansprechen

 -   Nur offene Konflikte können gelöst werden

 -   Wird ein Konflikt bearbeitet und gelöst, kann
     sich Wohlbefinden, Harmonie und Gesundheit
     einstellen
Die früh verinnerlichte Nachfolge              36

                                                                   © Dr. Bernd LeMar
•   Gegensteuern wäre:
•   Ausbildung nicht nur auf das Unternehmen ausgerichtet
•   Die eigene persönliche Entwicklung in Freiheit belassen
•   Keinen zu frühen Druck hinsichtlich Führungsübernahme
Konflikt erkennen:                   37
               Die zu späte Nachfolgeregelung

                                                              © Dr. Bernd LeMar
• Rechtzeitige und klare Regelungen vornehmen
• Damit Erbstreitigkeiten und Führungskrisen vermeiden
Themenblock
Konflikt-Lösungen
   (24.10.2018)
Konflikt-Klärung: Initiative ergreifen                        39

Initiative
zur
Kommunikation
                          Kommunikation                    Klärung

•   Oft ist unklar: Wer sollte die Initiative ergreifen?
•   Die Initiative ist der Start zur Kommunikation
•   Sprachlosigkeit ist oft ein Problem, weniger die Gesprächsführung

Die Initiative ist der erste Schritt zur Konfliktklärung
und führt zu den gewünschten Zielen
Lösungsansatz: Nachfolge-Kriterien                               40

                entwickeln

 Objektive Kriterien wie ...         Subjektive Kriterien wie ...
- Ausbildung/Studienabschluß          - Persönlichkeit und Auftreten
- Führungserfahrung in fremden        - Kommunikationsfähigkeiten
  Unternehmen                         - Belastbarkeit
- Auslandaufenthalt
- Branchenkenntnisse

             Eine individuelle Gewichtung der Kriterien
             gilt es in der Unternehmerfamilie zu erarbeiten
Kraft der Krise nutzen                       41

■   Konflikt ist ein Aufruf für einen Schritt nach vorwärts

■   Konflikt heißt nicht, etwas falsch gemacht zu haben
    oder gescheitert zu sein – er gehört zum Leben

■   ein ungelöster Konflikt führt in eine Krise

■   Krise im Duden: „Höhe- und Wendepunkt einer
    gefährlichen Entwicklung“

■   Krise: Gelegenheit zur Entscheidung

■   Krise wird nur zur Chance, wenn eine Entscheidung
    getroffen wird
Lösungsansatz: Vertrauen aufbauen                    42

• Vertrauen basiert auf faktischer (Know-how, Zuverlässigkeit)
  und emotionaler Kompetenz (Empathie)
• Vertrauen als Brücke zwischen den Generationen
• Vertrauen ist Grundlage für erfolgreiche Zusammenarbeit
Vertrauensbildende Maßnahmen                   43

• Was fördert das Vertrauen?
      . Kommunikationsverhalten (Zuhörfähigkeit)
      . Offenheit für die Sichtweisen anderer
      . Sich die gemeinsamen Erfolge vor Augen führen
      . die Stärken stärken
      . Unterstützungsangebote machen
      . aufeinander zugehen

• Vertrauen wird nicht „gewusst“ sondern „gefühlt“
44

                              Skript 2. Teil
                  Führungs- und Generationswechsel im
                             Familienbetrieb
                            (Seminar Nr. 083)

                                        WS 2018/19
                                    Hochschule München
                                            *****

                                                                       © Dr. Bernd LeMar
                                      Dr. Bernd LeMar
                                       me@lemar.de
                                       www.lemar.de

Grafiken/Bilder aus: LeMar, B. Generations- und Führungswechsel
in Familienunternehmen. Springer Verlag (2. Auflage 2015)
Start-Übung am 31.10.18

Skript 1. Teil durchgehen mit
folgender Methode:

3er Gruppe bilden:

- Jede Gruppe stellt 2 Fragen zu
  allen bisherigen gezeigten Folien

- Antworten von LeMar und
  Diskussion
46
             Leistungsnachweis durch zwei Aufgaben

1. Präsentation zum Thema Familienunternehmen - 50 %
2. Seminararbeit - 50 %

    Zu 1:
    Präsentation - Zeitrahmen 20 Min
    -10 Min: Vorstellung des Themas, mit Illustrationen, Video-clips ...
    -5 Min: Partner- und/oder Gruppenarbeit mit Handout
    -5 Min: Moderation der Abschluss-Diskussion
    Die Partner- und/oder Gruppenarbeit soll das Thema erlebbar machen;
    es geht also nicht nur um eine kognitive Ebene, sondern das Thema soll
    für jeden nachvollziehbar werden, auch praktisch und emotional
Partnercoaching – Themenfindung für
              Präsentation:
Vertiefung der Themen in 2er Gesprächen

 ...
Themen Präs.

                           Themen Präs.
...

      ...
Themen Präs.

...
Themen Präs.

...
Anwärm-Übung am 7.11.18
Welche Familien-Betriebe kennen Sie, in
denen der Familien-Name vorkommt?

Jeder schreibt 2 Namen an die Tafel und sagt dazu ein paar
Sätze, woher er/sie diese kennt und was Sie machen und
was Ihnen aufgefallen ist.

Allerdings nicht allgemein bekannte wie
- Miele
- Krupp oder
- Bahlsen,
sondern Familien-Betriebe, die sie kennen,
Also
- Elektromüller aus ....
- Bäckerei Huber in ...
Ergebnisse der Hausaufgabe am 14.11.18
  Welche Familien-Betriebe finden Sie, in
  denen der Familien-Name mit dem
  Produkt irgendwie verknüpft wird.
  Also

  Buchhandel Buch
  Molkerei Maier
  Reisebüro Himmelhoch
  Busreisen Fernblick

  Aber auch so:
         - Pumpen-Fritz

  Was bedeutet
  „Nomen est Omen“?

  Jeder 3 Namen
Ergebnisse der Hausaufgabe am 14.11.18
Frage der persönlichen Identität                           54
            im Familien-Unternehmen:
     Wenn Name/Bezeichnung von Familie und Unternehmen gleich ist

                  Familie                Unter-
                                         nehmen

                                                       Unternehmens-
                                                          Name
Familien-Name
• Wer bin ich als Individuum?
• Risiko einer zu intensiven Identifikation mit einer „Sache“
• „Nomen est Omen“
Konfliktlösung                 55

• Wodurch geschieht die Lösung durch Konflikte?
• Was ist die Grundmethode für Konfliktlösung
Konfliktlösung durch Kommunikation             56

• Kommunikative Kompetenzen
• Bewusster Einsatz von Inhalts- und Beziehungsaspekt
Wahrnehmungsmodell                                     57

• Das Vier-Ohren-Modell
                                   (nach Schulz von Thun)

     Selbstoffenbarung        Sachinhalt
     Was ist denn das für     Wie ist der Sachinhalt
     einer?                   zu verstehen?

                                                            © Dr. Bernd LeMar
     Was ist mit ihm?

     Beziehung                Appell
     Wie redet der            Was soll ich denken,
     eigentlich mit mir?      tun, fühlen aufgrund
     Wen glaubt er vor sich   der Mitteilung?
     zu haben?
Ausgangspunkt für Konflikt            58

                       ■
                       unterschiedliche
                       Meinungen und
                       Sichtweisen

                       ■   ...
Konfliktklärung durch Meta-Kommunikation

Sich von der
inhaltlichen Ebene
lösen können

Die eigene
Befindlichkeit
ansprechen, die mit
dem Thema und/oder
der Person zu tun
haben
Ergebnis guter Konfliktkultur:                  60
               Klare Ziele und klare Vision

•   Die Vision schließt emotionale Aspekte mit ein
•   Gute Kommunikation aller ermöglicht die Ausrichtung auf
    klare Ziele und bringt die nötige
                                   60 Geschlossenheit
Anstatt Du-Botschaften besser Ich-Botschaften                         61

Beispiele für konfliktbringende Du-Botschaften
1. Du hältst Dich nicht an unsere Abmachung!
2. Du denkst immer nur an Deine Interessen!
3. Ziehe doch die Dinge nicht dauernd ins Lächerliche!
4. Du siehst das zu negativ!
5. Du erkennst den Ernst der Sache nicht!

Beispiele für Ich-Botschaften
1a. Unsere Abmachung habe ich anders aufgefaßt und ich fühle mich
    alleingelassen.
2a. Meine Interessen empfinde ich als zu wenig gewürdigt.
3a. Ich habe das Gefühl, die Dinge werden nicht ernst genommen.
4a. Ich möchte nicht nur Probleme besprechen, die mcih belasten, sondern
    auch Lösungen.
5a. Mich beunruhigt der Ernst der Sache.
Hausarbeit:                                62
                          Ich-Botschaften
1. Schritt: jeder für sich - 10 Min.
- Stellen Sie sich einen bestimmten GesprächspartnerIN vor, mit dem Sie
gerade einen Meinungsunterschied/Stress/Konflikt haben.
- Was sind Ihre Aussagen in Form von Vorwurf, Anklage, was nervt sie, wenn
Sie an ihn/ihr denken. Bitte formulieren Sie Ich-Botschaften
 (3 Sätze aufschreiben)
Beispiel:
1. Du denkst immer nur an Deine Interessen!
2. ...
3. . ...
Partnerarbeit:
          Wandlung von Du-Botschaften zu Ich-                         63

                     Botschaften
1. Schritt: jeder für sich - 10 Min.
- Stellen Sie sich einen bestimmten GesprächspartnerIN vor, mit dem Sie
gerade einen Meinungsunterschied/Stress/Konflikt haben.
- Was sind Ihre Aussagen in Form von Vorwurf, Anklage, was nervt sie, wenn
Sie an ihn/ihr denken. Bitte formulieren Sie Du-Botschaften
 (2 Sätze aufschreiben)
Beispiel:
1. Du denkst immer nur an Deine Interessen!
2. ...
Nach der Hausarbeit:                                64
                        Ich-Botschaften
2. Schritt:
2 Personen gehen zusammen, Partnerarbeit
Bitte wandeln Sie gemeinsam die mitgebrachten Du-Botschaften in
Ich-Botschaften um.

3. Schritt: Partnerwechsel
- Einer liest langsam seine 1. Du-Botschaft vor ... und der Hörer/IN spürt,
   wie diese auf sie/ihn wirkt und was es in einem als Reaktion auslöst, dann
   liest einer langsam seine entsprechende Du-Botschaft vor, und der
   Hörer/IN spürt, wie diese wiederum auf sie/ihn wirkt und was es auslöst.
Austausch, was der Unterschied ist.

Weiter so, alle Sätze/Aussagen durchgehen
Thema Geld (1)                    65

Familie        Unter-
               nehmen

                        Unternehmen
                        • Ökonomie
                        • Anteile halten
                        • Erben
Thema Geld (2)
• Über Geld spricht man nicht – fast ein
  Tabu

• Wenig Transparenz den Mitarbeitern und
  Lieferanten gegenüber

• Oft ein Jammern auf hohen Niveau
Aussprüche wie „Es könnte könnte besser
sein“

• Sollten gute Gewinne gemacht worden
  sein, wird das nicht kommuniziert, es
  könnte Begehrlichkeiten wecken im
  Umfeld
Erben … geben und nehmen                      67

                                                                  © Dr. Bernd LeMar
•   1. Generation: Führung und Eigentum in einer Hand
•   In den folgenden Generationen: mehrere Personen involviert
•   Familie wächst in der Regel schneller als die Firma
•   Quelle von Führungskrisen und Erbstreitigkeiten
Erbregelung: So war es früher                                              68

                                                                                © Dr. Bernd LeMar
    ■   Vater auf der Suche nach der gerechten Lösung
    ■   Die anderen wurden nicht zu Beteiligten gemacht
    ■   Die Eltern übernahmen alleine die Verantwortung für die Regelung
Methode: Familien-Workshops

                               1. Zusammenkommen aller
                                  betroffenen Familienmitglieder
                               2. Gemeinsames Bearbeiten
                                  anstehender Fragen
                               3. Was sind die Interessen und
                                  Begabungen der einzelnen
                                  Familienmitglieder?
                               4. Wie sieht die Vermögens-
                                  planung, Erbregelung und
                                  Altersvorsorge aus?

  ■   Die Bearbeitung aller Aspekte sichert das Unternehmen
  ■   Der systemische Ansatz
Termin 19.12.

- Script 2. Teil auf der Homepage
- www.lemar.de ab 27.12.2018

- Seminararbeit
Abgabe bis 15.1.2019
10-12 Seiten, mit Bilder, Grafiken aus der
Präsentation

- Noch ein paar Folien

- Gemeinsamer Weihnachtsferien-Ausklang
  bei einem Cafee
Was ist die REALE Tätigkeit eines Moderators?
 (Also nicht was Sie denken, was ideal wäre)

     - Brainstorming
     -   Methode, alle bitte vor der Tafel stellen und die Begriffe an Tafel schreiben
72

        Kommunikation = Reden und Zuhören

    •    Kommunikation aus dem Latein:
    teilen, mitteilen, teilnehmen lassen, gemeinsam machen,
    vereinigen

    •    Im Allgemeinen ist das Verhältnis von Redebedürfnis
         und Zuhörbedürfnis 70:30. Selten findet ein Dialog
         von 50% Reden und 50% Zuhören statt

    •    Wenn jeder zu Wort kommen möchte, würde dies
         folgende Verteilung von Redezeit bedeuten:

    •    Beispiel: 6 Personen im Zeitraum 60 Min
               - im Durchschnitt für jeden 10 Min Redezeit
               - im Durchschnitt für jeden 50 Min Zuhörzeit
■   Extreme pragmatische Lösung: Redezeitbeschränkung wie im Bundestag
73

                    Moderation unterstützt die
                         Zielerreichung

                      Initiative         Kommunikation

                                                                                        © Dr. Bernd LeMar
                         Moderation der Kommunikation

•   Viele gehen mehr oder weniger unbewusst davon aus, der oder die andere wäre
    zuständig für die Initiative zur Kommunikation
•   „Moderation“ meint überwiegend: Redebedürftige in der Redezeit einschränken
•   Viele Betroffene haben „inneren Druck“, der sich in „äußeren Ausdruck“ zeigt
Literaturverzeichnis

Schweisfurth KL (2014) Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst. Oekom, München

Simon FB (2011) Die Familie des Familienunternehmens:
          Ein System zwischen Gefühl und Geschäft. Carl-Auer, Heidelberg

Homolka E (2013) Firma geht vor...Familie geht vor... – Vdm, Saarbrücken

Kluth O (2011) Unternehmensnachfolge im Familienunternehmen:
           Psychologische Aspekte der Nachfolgeregelung. Diplomica Verlag, Hamburg

LeMar B (2001. 2. Aufl.) Menschliche Kommunikation im Medienzeitalter
          Springer-Verlag, Heidelberg

LeMar B (2007) in: NEXXT: Unternehmensnachfolge. Die optimale Planung.
          Hrsg: Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi)

LeMar, B (2014, 2. Aufl.) Generations- und Führungswechsel im Familienunternehmen,
           Springer Verlag

LeMar B (2018) Interview: Idealerweise sollte ein Unternehmer ...,
in: Koeberle-Schmid A (2018, 3. Aufl.) Family Business Governance. Erich Schmidt Verlag Berlin
Alle Präsentationen.
083 Kursbeschreibung

Führungs- und Generationenwechsel im Familienbetrieb LeMar, Bernd
Rund 70% aller Unternehmen sind Familienbetriebe, d.h. sie befinden sich im Eigentum von Familien oder die Eigentümer haben maßgeblichen
Einfluss auf die Unternehmensstrategie. In einem Familienbetrieb kommen zwei sehr unterschiedliche Systeme zusammen: zum einen die Familie als
Lebensgemeinschaft und zum anderen das Unternehmen als Arbeitsgemeinschaft. Damit gehen wirtschaftliche als auch familiär- menschliche
Aspekte eine enge Verbindung ein, zu denen steuerliche und juristische Themen hinzukommen. Mit Aufzählung der verschiedenen Wissensgebiete
wird deutlich, dass das Seminar im Sinne einer interdisziplinären Veranstaltung verschiedene Themengebiete wie Organisation, BWL und Soziologie
berührt. Als Schwerpunkt werden im Kontext des Generationswechsels die zwischenmenschlichen Themen behandelt, zu denen die Psychologie
bedeutsame Aspekte beitragen kann.

Lernziele und Kompetenzen:
Die Verbindung der beiden Systeme Familie und Betrieb birgt vielfältige Chancen und Risiken, die in diesem Seminar näher untersucht werden. Für
das Verständnis eines Familienbetriebes sind Kenntnisse hinsichtlich systemischer Denkweise unerlässlich. Es geht darum zu erkennen, wie wichtig
kommunikative Kompetenzen sind. Es gilt, die Besonderheiten eines Familienbetriebes kennenzulernen. Für Studierende, die später einmal mit dieser
Organisationsform zu tun haben werden, in welcher Position und Rolle auch immer, wird es von großem Nutzen sein, sich darauf vorzubereiten.

Methode: :

Das Seminar ist entsprechend der Thematik interaktiv angelegt. Zunächst werden bei den ersten zwei Terminen Grundlageninformationen durch den
Dozenten vermittelt, die mit Übungen vertieft werden. In den Folgeterminen geben die Studierenden Präsentationen, die zu Partner- und
Teamarbeiten führen.
Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, allerdings eine regelmäßige aktive Teilnahme. Literatur zur Einstimmung: LeMar, B: Generations-
und Führungswechsel im Familienunternehmen, Springer Verlag, 2. Auflage 2014. Ein Skript wird zur Verfügung gestellt. Leistungsnachweis: 50%
Präsentation eines frei gewählten Themas, 50% Seminararbeit zum Präsentationsthema am Ende des Semesters.
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