Hoga aktiv - DEHOGA Berlin

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Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
hoga aktiv
                                                 10 | 2020

                  Das Magazin für Berliner Gastgeber

Editorial:
Was ist das
neue Gemeinsam?
Gibt es in Zukunft noch apaleo:
Live Kommunikation?     Ein komplettes
Das Event der Zukunft   Umdenken kann den
ist virtuell und real   ganzen Betrieb retten
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
Heute nach Italien, morgen nach
   Frankreich und dann nach Panama.
               Berlins Gastronomie macht es möglich.

                                                 n  Si e sic  h  durch
                                       Probier e
                                                ltig e  K u lin arik der
                                      die vielfä                S ie die
                                                  d  t est e  n
#berlinisst                             Stadt un                   reisträger
                                                innen    u n  d  P
   BerlinerMeisterkoeche            Preisträger           e i ste r köche.
                                                   e r M
berliner-meisterkoeche.de              der Berlin
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INHALT

                                                                                                © visitBerlin; Foto: Dirk Mathesius
visitBerlin Convention Partner e.V.

                                                                                                                                                                          © Bernhard Moser
                         6                                                                              14                                                                17

                                      AKTUELL                                                                                              DEHOGA BERLIN-PARTNER
                                      Editorial: Was ist das neue Gemeinsam?                                                          4   SIGNAL DUNA:
                                                                                                                                           Wechselfrist für Kfz-Vericherung                                      18
                                      Gibt es in Zukunft noch Live-Kommunikation? 6
                                                                                                                                           30 Jahre DSH:
                                                                                                                                           Hotels als Berufung                                                   20
                                      WIR IN BERLIN                                                                                        apaleo:
                                                                                                                                           Umdenken kann
                                      Berliner Hoteliers zeigen sich besorgt,                                                              den ganzen Betrieb retten                                             22
                                      aber hoffnungsvoll                                                                              8
                                                                                                                                           OpenTable:
                                      Hickhack um Heizpilze und Zelte                                                                10   Interview mit Daniel Simon                                            24
                                      „TOP-Ausbildungsbetrieb“:                                                                            Hildebrandt & Bartsch:
                                      Erste Berliner Ausbildungsbetriebe                                                                   Wohlbefinden aus der Luft                                             26
                                      erhalten Qualitätssiegel                                                                       12   Nachhaltige Textilbeschaffung                                         27
                                      Fairmas: Zwischenbilanz der Belegungsrate                                                      14
                                      visitBerlin:                                                                                         NEWS                                                                  28
                                      Kampagne sensibilisiert für Corona-Regeln                                                      15
                                      flagship-Auszeichnung
                                      für das Restaurant Christopher's                                                               17   MITGLIEDER
                                                                                                                                           Jubiläen im November, Neue Mitglieder                                 32
                                      SOCIAL MEDIA                                                                                   16   2020 – Year of Imagination34

                                      Impressum
                                      Herausgeber: Hotel- und Gaststättenverband Berlin e. V. (DEHOGA Berlin), Christian Andresen (Präsident), Lutz Freise (Schatzmeister), Thomas Lengfelder (Hauptgeschäftsführer),
                                      Keithstraße 6, 10787 Berlin, Telefon +49 30. 318048-0, Telefax +49 30. 318048-28, info@dehoga-berlin.de, www.dehoga-berlin.de; Redaktion: Peggy Mayer, +49 30. 318048-16,
                                      projekte@dehoga-berlin.de · Verantwortlich für den Inhalt: HOGA Berlin Service GmbH, Thomas Lengfelder (Geschäftsführer)
                                      Verlag und Gesamtherstellung: TMM Magazine GmbH, Franklinstraße 11, 10587 Berlin, www.tmm.de; hogaaktiv@tmm.de, Tel: +49 30. 2359951-71, Fax: +49 30. 2359951-88
                                      Geschäftsführer: Jürgen H. Blunck, Layout: Astrid Güldemann, Titelbild: © pixabay/Alexandra Koch
                                      Erscheinungsweise: 11 Onlineausgaben und 6 Printausgaben. Der Bezugspreis ist im Verbandsbeitrag enthalten. Namentlich gekennzeichnete Artikel sind Ausdruck grundsätzlicher
                                      Meinungsfreiheit; sie geben nicht unbedingt die Auffassung der Redaktion bzw. des Herausgebers oder des Verlages wieder.
                                      Erfüllungsort und Gerichtsstand ist der Sitz des Verlages. Es gilt die Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2020

                                                                                                                                                                                             hoga AKTIV 10 | 2020       3
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
EDITORIAL

                                 Was ist das neue Gemeinsam?

                                                                                                                                                              © The Student Hotel Berlin
                                 Liebe Mitglieder des DEHOGA Berlin,
                                 liebe Leserinnen und Leser,
                                 ziemlich deutlich hat der Herbst an die Tür geklopft und        Namensnachverfolgung
                                 stand dann prompt mitten im Raum. Nun ist sie da, die Jah-
                                 reszeit mit den Farben ringsum, die an Kardamom, Safran,        Beim Bußgeld für Namens-Falschangaben in Restaurants
                                 Chili, Senf, Curry und Kurkuma denken lassen. Ich mag den       waren sich glücklicherweise Bund und Länder einig. Gäste,
                                 Wechsel der Jahreszeiten und freue mich nun auf lange           die falsche Kontaktdaten eintragen, müssen demnach künf-
                                 Spaziergänge, warme Suppen und urgemütliche Abende zu           tig mit einer Strafe rechnen. Für „Helene Fischer“, „Tupac
                                 Hause, an denen man nicht mehr die Befürchtung hat, ir-         Shakur“ und „Thomas Gottschalk“ können Behörden nun
                                 gendetwas in dieser großen Stadt zu verpassen. Und doch         ein Mindestbußgeld von 50 Euro verhängen (in anderen
                                 werden wir alle in diesem Herbst mehr draußen sein als je       Bundesländern sind das deutlich mehr). Aber schon drängt
                                 zuvor, denn unter freiem Himmel sehen Experten ein gerin-       sich die Frage auf, wer das kontrollieren kann und darf?
                                 geres Infektionsrisiko. Also bleiben Stühle und Tische der      Beim „Gastro-Gipfel“ Ende September, an dem Wirt-
                                 Restaurants und Cafés vor der Tür. Spätestens jetzt flammt      schaftssenatorin Pop, die Bezirksbürgermeister sowie
                                 das Thema Heizpilze auf, denn kein Gast möchte zähne-           Christian Andresen und Thomas Lengfelder als Präsident
                                 klappernd essen und trinken. Noch herrscht in Berlin Un-        bzw. Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Berlin, teilnah-
                                 einigkeit in Sachen Heizpilze. Lediglich die Bezirke Charlot-   men, beschlossen die Bezirke verstärkte Kontrollen der
                                 tenburg-Wilmersdorf und Reinickendorf dulden sie. Nach          Ordnungsämter auch mit dem Schwerpunkt Anwesen-
                                                    dem gegenwärtigen Stand sollen in den        heitsdokumentation. Gut so. Schauen wir gespannt auf die
                                                    zehn anderen Stadtbezirken Wärmequel-        Umsetzung.
                                                    len wie Infrarot oder Elektrostrahler er-
                                                    laubt werden. So ein Flickenteppich aus      Einigkeit herrschte beim „Gastro-Gipfel“ zudem bei die-
© pixabay/Harald Landsrath

                                                    unterschiedlichen Bestimmungen in der        sen Aussagen:
                                                    Stadt verkompliziert die schwierige Lage     • Die erteilten Genehmigungen für die Außenflächen
                                                    zusätzlich. Mein Standpunkt: Wir leben          werden bis zum 31. März 2021 verlängert.
                                                    gegenwärtig in einer Ausnahmesituation,      • „Einhausungen“ auf genehmigten Flächen werden
                                                    da gehören Ausnahmen zum Alltag. Ein            geduldet.
                                                    lautes Ja für Heizpilze im Winter 2020/21!   • Bei den Anträgen auf Nutzung der Außenflächen sollen
                                                                                                    schnelle, unkomplizierte Genehmigungsverfahren
                                 Neue Lage – neue Regeln                                            gewährleistet werden.
                                                                                                 Gut ist, dass weitere Gespräche vereinbart wurden.
                                 Nachdem am 6. Oktober die zweite Berliner Corona-               Die Zeit braucht politische Signale und Entscheidungen.
                                 Ampel auf Rot sprang (neben der Zahl an Neuinfektionen
                                 hat auch der sogenannte Reproduktionswert den Grenz-            Feste feiern!
                                 wert überschritten), wurden die Pandemie-Regeln erneut
                                 verschärft. Die nächtliche Sperrstunde gilt überall, wo es      Am ersten Oktober-Wochenende war ich auf dem Schöne-
                                 Alkohol gibt, also auch in den Restaurants und Bars. Das        berger Kürbisfest und auf dem Rummel. Das hat viel Spaß
                                 erschwert die prekäre wirtschaftliche Lage vieler Betriebe      gemacht und zeigte, dass sich die Ideenarbeit um Hygiene-
                                 noch einmal, besonders die der Barbetreiber. Justiz­            konzepte lohnt: Es gab Zugangskontrollen, Laufwege, Ab-
                                 senator Behrendt kündigte hier Hilfe an. Die Corona-Zah-        standsmarkierungen, Regelungen zur Maskenpflicht. Ehr-
                                 len sind gnadenlos. Vorerst gelten die neuen Regeln bis         lich, manchem Fest tut es auch ganz gut, wenn sich nicht
                                 zum 31. Oktober. Wir                                                                    Tausende drängeln. Es war gemüt-
                                 alle gemeinsam haben                                                                    lich und machte Hoffnung, dass
                                 es in der Hand, wie es          Vorerst gelten die neuen Regeln                         wir trotz aller Reglementierungen
                                 danach weitergeht. Was               bis zum 31. Oktober.                               Feste gemeinsam feiern können.
                                 hilft gegen individuel-                                                                 Ein wichtiges Gefühl in Zeiten, in
                                 len Leichtsinn und Igno-             Wir alle gemeinsam                                 denen wir Distanz halten. Ich hof-
                                 ranz? Kontrollen. Sonst                                                                 fe sehr, dass die erprobten Kon-
                                 braucht man auch keine
                                                                     haben es in der Hand,                               zepte auch für die Weihnachts-
                                 Regeln.                           wie es danach weitergeht.                             märkte greifen.

                             4   hoga AKTIV 10 | 2020
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
© pixabay/Alexandra Koch
                             Zu den verschärften Regeln im Kampf gegen die Corona-
                             Pandemie gelten auch die Obergrenzen von Personen bei
                             privaten Feiern. Statt bisher 25 sind es nun nur noch 10 –
                                                                                               Regeln kennen, beachten und umsetzen!
                             auch das gilt vorerst bis zum 31. Oktober. Nach Auskunft
                             der Senatsverwaltung gilt diese Höchstgrenze auch für
                             Veranstaltungen (wie z. B. Hochzeits-, Trauer- und Geburts-      Der Weg zurück zu unserer Freiheit
                             tagsfeiern) in der Gastronomie und Hotellerie, mit dem Un-
                             terschied, dass wir Hoteliers und Gastronomen inzwischen         In diesen Zeiten voller Distanz sollten wir die Welt von mor-
                             viele Erfahrungen gesammelt haben, WIE die Regelun-              gen fest im Blick haben: Die Zeiten ohne Corona-Virus, mit
                             gen umgesetzt werden. Jeder Betrieb hat sein Hygiene­            alt-neuer Gemeinsamkeit und Geselligkeit. Hände schütteln
                             konzept. Das ist ein wichtiges und gutes Argument gegen-         und Menschen, die uns nah sind, umarmen. Distanz darf
                             über unseren Gästen: Kommen Sie zu uns, feiern Sie in            nicht zu einem bestimmenden Lebensgefühl werden.
                             unseren Restaurants! Diese neuen Festlegungen betreffen          Zu dieser Zukunftssicherung gehören für mich Ausbildung
                             ausschließlich private Feiern, im klassischen Konferenz-,        und Mitarbeiterentwicklung. Ich bin sehr froh, dass in un-
                             Tagungs- und Seminarbereich sind weiterhin Veranstaltun-         serem Haus zwei Auszubildende am 1. Oktober ihre Leh-
                             gen bis 1.000 Personen im Innenbereich und 5.000 im Frei-        re begannen: ein Koch und eine Hotelfachfrau. Das ist ein
                             en möglich. Selbstverständlich gelten auch dabei die all-        wichtiges Statement. Genauso wesentlich ist die Weiter-
                             gemeinen Abstandsregeln, wobei es nach Auskunft der              entwicklung unserer Mitarbeiter*innen. Wir haben in der
                             Senatsverwaltung jetzt zulässig ist, bis zu sechs Perso-         Vergangenheit so oft geklagt, dass wir keine Zeit für Fort-
                             nen an einem Tisch zu platzieren, ohne dass der Mindest-         bildung haben, weil so viel zu tun ist. Jetzt haben wir diese
                             abstand eingehalten werden muss. Die bisher aus dem              Zeit. Die kann man sehr gut nutzen für Trainings und Wei-
                             Gastro­nomiebereich bekannte Regel wurde somit auf den           terbildungen. Der DEHOGA Berlin bietet auch in dieser Zeit
                             Konferenzbereich übertragen.                                     (Online)- Seminare an.

                             Maskenpflicht                                                    Wie war oder wird Ihr erster Urlaub?

                             Wegen zuletzt stark gestiegener Corona-Infektionszahlen          Mindestens einmal im Jahr sind wir auch Gäste – im ei-
                             gilt in Berlin künftig eine Maskenpflicht in Büro- und Verwal-   genen Urlaub. Der ist in Corona-Zeiten anders. Schicken
                             tungsgebäuden. Wer regt sich darüber eigentlich noch auf?        Sie uns eine E-Mail mit Ihren Urlaubsplänen oder -erlebnis-
                             Wir haben das bei uns im Haus sehr früh eingeführt und           sen. Fotos sind ausdrücklich erwünscht. Wandern in den
                             es ist einfach eine Sache der Akzeptanz und Gewöhnung.           Bergen, faulenzen im Wellnesstempel, klettern in der Sächsi­
                             Mediziner*innen arbeiten stundenlang mit einer Maske vor         schen Schweiz, Kultur in Hamburg, werkeln im Garten …
                             Mund und Nase und jammern auch nicht. Hier ordnet sich           wir freuen uns auf Ihre Post unter: projekte@dehoga-berlin.de,
                             auch die neue Sensibilisierungs-Kampagne der Senatsver-          Stichwort: Gastgeber-Urlaub. Auch Tipps werden gern
                             waltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und visitBerlin     genommen.
                             ein. Wir alle wollen gemeinsam, dass Berlin gut über Herbst      Eine Auswahl aus den Zuschriften werden wir in den nächs-
                             und Winter kommt. Kurz gesagt: Klappe zu – Maske hoch.           ten Ausgaben von hogaAKTIV veröffentlichen.

                                                                                              Fazit:

                                                                                              Wichtig ist, dass wir als Gastgeber die Regelungen im All-
                                                                                              tag beachten und umsetzen. Ja, die verändern sich, da sind
                                                                                              wir gezwungen, am Ball zu bleiben. Aber wer würde von
                                                                                              sich sagen, dass er nicht flexibel ist? Die Mitglieder des
                                                                                              DEHOGA Berlin sind via Homepage des Verbandes, News-
                                                                                              letter und hogaAKTIV stets aktuell und rechtssicher infor-
                                                                                              miert. Bei Akut-Fällen gibt’s auch telefonische Auskunft und
                                                                                              – wenn notwendig – Hilfe. Wir alle arbeiten gemeinsam da-
                                                                                              für, die Ausbreitung des Corona-Virus zu bekämpfen und
                                                                                              unseren Gästen Sicherheit zu garantieren. Bei aller Ange-
                                                                                              spanntheit sollten wir uns die Gemeinsamkeit bewahren
                                                                                              und darauf das erste warme Getränk dieses Herbstes trin-
                                                                                              ken!

                                                                                              Ihr Philip Ibrahim
                                                                                              General Manager im The Student Hotel Berlin
© The Student Hotel Berlin

                                                                                              und Mitglied des Präsidiums des DEHOGA Berlin

                                                                                                                                       hoga AKTIV 10 | 2020    5
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
AKTUELL

                                       Gibt es in Zukunft noch
                          Live Kommunikation?
                                          Das Event der Zukunft ist virtuell und real!

    G
            ecancelte Events und geschlossene Locations –            Professionell und sicher
            wer dieser Tage in der Veranstaltungsbranche
            tätig ist, braucht starke Nerven. Millionen Jobs         „Die Menschen sind verunsichert. Die Infos zu den Ver-
    stehen auf dem Spiel, der sechstgrößte Wirtschaftszweig          ordnungen ändern sich teilweise stündlich und meist sind
    Deutschlands kurz vor dem Zusammenbruch. Wie kämpft              diese seitenlang. Dazu kommt, dass die Zulässigkeiten
    sich eine Branche, deren Grundkonzept die Begegnung ist,         der Bundesländer nicht ganz klar sind und das Beamten-
    aus der Corona-Krise?                                            deutsch“, so Stephan Mahnecke, Vorstand der Party Rent
                                                                     Gruppe & Vorstandsvorsitzender des visitBerlin Conven­
                                                                     tion Partner. Vor allem mit professionellen Hygienekon-
                                                                     zepten will man der Verunsicherung entgegenwirken und
                                                                     das Überleben der Branche sichern. „Wir, als sechstgröß-
                                                                     te Branche in Deutschland, müssen jetzt zusammenhal-
                                                                     ten und unsere Kunden aufklären und abholen. Mit einem
                                                                     Hygiene­rahmenkonzept sind B2B-Events sicher. Jetzt gilt
                                                                     es die Kunden davon zu überzeugen“, betont Mahnecke.

    Stephan Mahnecke, Vorstand Partyrent Gruppe
    und Vorstandsvorsitzender visitBerlin Convention Partner e.V .

    Maskenpflicht, Abstandsregeln, Kontaktbeschränkungen –
    nicht nur im Privaten, auch im Beruflichen bringt die Coro-
    na-Pandemie große Herausforderungen mit sich. Während
    Kurz­arbeit, Homeoffice und Zuschüsse in einigen Branchen
    die größten Schäden bis hierher abfangen konnten, sieht es
    für die Veranstaltungswirtschaft noch immer und auf unge-
    wisse Zeit ziemlich düster aus. Wie keine andere Branche
    ist sie auf sozialen Kontakt angewiesen. Die aktuellen Maß-
    nahmen zur Eindämmung von COVID-19 machen ein wirt-
    schaftliches Agieren an vielen Stellen allerdings unmöglich.

       Ohne ein maßgeschneidertes Hilfsprogramm
       der Regierung droht zehntausenden Soloselbst­
       ständigen und klein- sowie mittelständischen
       Unternehmen die baldige Pleite. Damit steht aber
       nicht nur ein wirtschaftlicher Sektor vor dem
       Kollaps, sondern auch ein wichtiger Teil der Kultur.
                                                                     Mitgliedertreffen von visitBerlin Convention Partner e. V. –
                                                                     Vorbereitungen laufen

6   hoga AKTIV 10 | 2020
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
AKTUELL

                                                                                                           visitBerlin Convention Partner e.V.
Mitgliedertreffen von visitBerlin Convention Partner e. V.

In Zusammenarbeit mit dem Berliner Senat, visitBerlin und      Die Krise als Chance
anderen Verbänden hat der visitBerlin Convention Partner
e.V. ein Hygienerahmenkonzept abgestimmt, welches ste-         Ein dauerhafter Verzicht auf den persönlichen Kontakt ist kei-
tig nach den neuesten Bestimmungen aktualisiert wird.          ne Option, der Mensch braucht den „live Moment“. Social
Gemeinsam mit den Mitgliedern des Vereins und anderen          Media-Aktionen, virtuelle Events und Live-Streams helfen
Mitwirkenden erarbeitet der Verband derzeit eine Art "Werk-    und finden Anklang bei Kunden und Publikum. „Aber das
zeugkoffer", um nützliche Tools für die Durchführung von si-   monatelange Zuhausebleiben hat die Menschen hungrig
cheren und hygienekonformen Veranstaltungen zu gewähr-         gemacht nach Live-Momenten. Unsere Kunden wünschen
leisten. Außerdem wurden für öffentliche Events weitere        vermehrt Konzepte, die diese Erfahrung auch jetzt mög-
Lockerungen beschlossen. Mahnecke hierzu: „Auf Privat-         lich machen“, so Kaspar Althaus, CEO aveato Catering &
feiern kommen sich die Menschen viel näher. Man kennt          Schatzmeister visitBerlin Convention Partner, „Daher ist es
sich, hat sich gern, nimmt sich in den Arm. Im beruflichen     keine Frage ob live oder virtuell, sondern welche Kombinati-
Kontext ist man von vornherein eher auf Distanz. Da las-       on der beiden für die einzelnen Events optimal ist!“
sen sich die Maßnahmen wesentlich einfacher umsetzen.“         So ist die Krise auch Chancengeber und Motor für neue, inno-
                                                               vative Ideen. Etablierte Bereiche müssen verlassen und neue
                                                               Wege und Räume erschlossen werden. Auch Mahnecke
                                                               sieht hier großes Entwicklungspotential und verweist auf
                                                               Colja M. Dams, geschäftsführender Gesellschafter der VOK
                                                               DAMS Agentur. Auch dieser sieht die Zukunft in einem
 „Die Menschen sind verunsichert.                              Mix aus virtueller und persönlicher Live-Erfahrung. „Hybrid
  Die Infos zu den Verordnungen                                Events sind Format der Zukunft. Mit einer Kombination von
                                                               live und virtuellen Teilnehmern. „Alt“ und „neu“ werden
   ändern sich teilweise stündlich                             über diesen Weg harmonisch ineinander verschmelzen“,
                                                               erklärt Dams. „Es werden sich offene Hybrid Event-Kon-
  und meist sind diese seitenlang.                             zepte durchsetzen, welche führende Anwendungen inte-
Dazu kommt, dass die Zulässigkeiten                            grieren. Das platte Übersetzen von Live-Formaten in den
                                                               digitalen Raum wird nicht funktionieren. Teilnehmer verglei-
 der Bundesländer nicht ganz klar                              chen nicht live und virtuell – sondern möchten ein Erlebnis
 sind und das Beamtendeutsch …“                                und sind Spannung gewöhnt.“

                            Stephan Mahnecke                     www.convention-partner.com

                                                                                                       hoga AKTIV 10 | 2020                                7
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
WIR IN BERLIN

    Berliner Hoteliers zeigen sich besorgt,
    aber hoffungsvoll
    Der Shutdown und die derzeitige Situation stürzen das Gastgewerbe
    in die tiefste Krise der Nachkriegszeit.

    T
           rotzdem oder gerade deshalb ha-                                Hygienekonzept erarbeitet worden. „So bie-
           ben die meisten Hoteliers in den ver-                          ten wir z. B. einen persönlichen Hygiene­
           gangenen Wochen die Wiedereröff-                               assistenten an, der während Events auf die
    nung gewagt – so wie auch Robert Petrovic,                            Einhaltung aller Auflagen achtet und für die
    General Manager im The Ritz-Carlton, Ber-                             Desinfektion von Arbeitsmaterialien sorgt“,
    lin. „Unser Re-Opening wurde sehr po-                                 erklärt Petrovic. Um gerade jetzt besonde-
    sitiv von unseren Gästen aufgenommen                                  re Anreize zu schaffen, habe das Haus am
    und wir durften direkt nach der Ankündi-                              Potsdamer Platz nicht nur maßgeschneiderte
    gung ein Buchungsplus für die ersten Wo-                              Angebote je nach Zielgruppe aufgelegt, son-
    chen von rund 15 Prozent verzeichnen.                                 dern werde auch die Terrasse den gesamten
    Wir hatten dafür gemeinsam mit der Flying                             Winter öffnen.
    Steps Academy in Berlin ein besonderes
    Video produziert, das offensichtlich den                              Blau und Grün sind gefragt
    Nerv der Zeit getroffen und unseren Gäs-
    ten Lust auf einen Besuch bei uns gemacht                             Eine Maßnahme, die auch Stefan Athmann
    hat“, freut sich Petrovic. Die Belegung sei                           seinen Gästen im Schlosshotel Berlin by
    zwar weit hinter den Vorjahreszahlen zurück,                          Patrick Hellmann in der Brahmsstraße anbie-
    dennoch sei er vorsichtig optimistisch. Ge-                           tet. „Wir werden eine Art Hütte auf der Ter-
    meinsam mit der Firmenzentrale sei in den                             rasse errichten, um eine Alternative zum
    Monaten der Schließung ein umfangreiches                              Res­taurant anbieten zu können“, erklärt der
                                                                          erfahrene Hotelier, der neben dem Haus
                                                                          im Grunewald auch das Hotel Bristol Berlin
                                                 „Unser Re-Opening        am Kurfürstendamm als General Manager
                                                                          leitet und so die Unterschiede zwischen einem
                                                  wurde sehr positiv      Hotel im Grünen und einem in der City kennt.
                                                                          „Ich würde mir von der Politik wünschen,
                                                 von unseren Gästen       allen Gastronomen einen Anreiz wie z. B.
                                                   auf­genommen˝          einen Zuschuss zu geben, einen Außen­
                                                                          bereich zu schaffen, der wintertauglich ist,
                                                                          um sich über die kalte Jahreszeit zu ret-
                                                                          ten“, schlägt er vor. Während das Bristol bei
                                                                          der Belegung noch hinter dem Vorjahr liegt,
                                                                          waren die letzten September-Wochenenden
                                                                          im Schlosshotel fast ausgebucht. „Blau und
                                                                          Grün zieht“ – so der Hotelier und meint damit,
                                                                          dass die exponierte Lage des Hotels am Wald
                                                                          und Wasser gerade jetzt lieber gebucht werde
                                                                          als z. B. das Bristol am Kudamm. Gerade im
                                                                          Letzteren würden die ausländischen Touris-
                                                                          ten sowie die Geschäftsreisenden fehlen. ➝
                                                      © Ricarda Spiegel

                                                                             www.schosshotelberlin.com
                                                                             www.bristolberlin.com
    Robert Petrovic,                                                         www.ritzcarlton.com
    General Manager im The Ritz-Carlton Berlin                               www.regenthotels.com/regent-berlin

8   hoga AKTIV 10 | 2020
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
WIR IN BERLIN

                                                                                          20 Prozent. Da ist noch deutlich Luft nach oben,
                                                                                          aber für den Start sind wir schon mal ganz zu-
                                                                                          frieden“, erklärt Geißelmann. Sein Hygiene
                                                                                          konzept sei unaufgeregt erlebbar. „Angefan-
                                                                                          gen beim Doorman, der die Koffer in Emp-
                                                                                          fang nimmt, bis hin zum Room Service, der
                                                                                          auf Wunsch Speisen auf die Zimmer bringt.
                                                                                          Durch die Zusammenarbeit mit branchenfüh-
                                                                                          renden Experten wie Cleveland Clinic sowie da-
                                                                                          raus entwickelten Servicemaßnahmen können
                                                                                          wir den erforderlichen Schutz bieten; das ver-
                                                                                          sprechen wir mit unserem Clean Promise Sie-
                                                                                          gel“, erläutert Geißelmann. Um nicht nur Be-
                                                                                          sucher, sondern auch Berliner anzusprechen,
                                                                                          bietet er seit Anfang Oktober im Restaurant
                                                                                          „Charlotte & Fritz“ jeden Sonntag einen soge-
                                                                                          nannten „Sunday Family Lunch“ an. Außerdem
                                                                                          gibt es die „Personal Havens“: kunstvoll ge-
                                                 © privat

                                                                                          staltete Packages, die inspirierende und intime
Stefan Athmann,                                                                           Momente für die Gäste des Hotels kreieren wie
Schlosshotel Berlin by Patrick Hellmann                                                   die „Dichter Lounge“ oder das Cham­pagner-
                                                                                          Tasting mit dem Sommelier des Hauses.

                                                                                          Wie auch die meisten der anderen Hoteliers
„Ich würde mir von der Politik wünschen,                                                  legt Claus Geißelmann den derzeitigen Fokus
allen Gastronomen einen Anreiz wie z. B.                                                  auf den nationalen und lokalen Markt. Aus die-
                                                                                          sem Grunde bieten auch viele Berliner Hotels
 einen Zuschuss zu geben, einen Außen­                                                    in dem „Erlebe Deine Stadt!“ Herbstspecial
                                                                                          von visitBerlin den ganzen Oktober attraktive
bereich zu schaffen, der wintertauglich ist,                                              Packages für Berliner an.
um sich über die kalte Jahreszeit zu retten“                                                                       von Martina Reckermann

Der Spa-Bereich sei hier auch noch geschlos-
sen, weil der wirtschaftliche Nutzen zu gering
sei – so Athmann. Für das Schlosshotel prak-
tiziert der 49-Jährige ein besonderes Hygiene-
Konzept. „Wir vergeben time slots. So hat
jedes Zimmer die Möglichkeit, für anderthalb
Stunden den gesamten Spa alleine zu nutzen,
was sehr gut ankommt.“

Hygienekonzept
ist unaufgeregt erlebbar
Auch in der früheren Wirkungsstätte Athmanns,
dem Regent Berlin, in dem seit Juni 2019
Claus Geißelmann die Geschicke des Hau-
ses an der Charlottenstraße in Mitte leitet,
                                                                                                                                             © Regent Berlin

werden seit Mitte September wieder Gäs-
te empfangen. „Wir sind wirklich sehr glück-
lich darüber, dass wir das Haus wieder öffnen
konnten. Die Mitarbeiter*innen haben darauf                 Claus Geißelmann, Regent Berlin
gewartet, aber auch unsere Stammgäste
haben immer wieder nachgefragt, wann
sie bei uns buchen können. Wir haben seit
                                                              „Wir sind wirklich sehr glücklich darüber,
Mitte September eine Belegung von über                        dass wir das Haus wieder öffnen konnten."

                                                                                                                    hoga AKTIV 10 | 2020                       9
Hoga aktiv - DEHOGA Berlin
WIR IN BERLIN

     Hickhack um Heizpilze und Zelte

     D
             er prächtige Altweibersommer kam Berlins Gast-        Uneinheitliche Regelungen
             wirten und Hoteliers nach dem pandemiebedingten
             Spätstart gerade recht. Die lange Outdoor-Saison      Während in Reinickendorf und Charlottenburg-Wilmersdorf
     sorgte endlich für Umsatz. Dennoch: der Herbst ist gekom-     mit ca. 2.500 Lokalen der Einsatz dieser Geräte von den
     men und gibt der Branche berechtigten Anlass zur Sorge.       Behörden gestattet wurde, hagelte es harsche Kritik aus
                                                                   den von Grünen Politikern regierten Stadtbezirken wie
     Wenn im Außenbereich die Freisitze wegbrechen und zeit-       Friedrichshain-Kreuzberg und Mitte. „Jedes Gramm Koh-
     gleich im Gastraum nur ein reduziertes Platzangebot zur       lenstoffdioxid, was zusätzlich in die Luft gepustet wird,
     Verfügung steht, fürchten viele Betreiber um ihre Existenz.   bringt uns näher an den Rand der Katastrophe“, argu-
     Die Lage ist prekär. Vier von fünf Betrieben haben Kurz­      mentierte Monika Hermann, Stadtbezirksbürgermeisterin
     arbeit angemeldet, jedes dritte Unternehmen muss Entlas-      von Friedrichhain-Kreuzberg, gegenüber der Tageszeitung
     sungen vornehmen und jede zweite fürchtet die Insolvenz.      „Morgenpost“. Auch ihr Amtskollege aus Mitte, Stephan
     Angesichts dieser angespannten Lage hatte der DEHOGA-         von Dassel, lehnte die Heizpilze strikt ab. Er favorisierte mo-
     Bundesbranchenverband bereits im August für ein zeitwei-      derne Lüftungsgeräte in Restaurants und Bars. Wirtschafts­
     ses Comeback der Heizpilze plädiert.                          senatorin Ramona Pop, äußerte sich diesbezüglich differen-
                                                                   zierter. Gastbetriebene Heizpilze lehnte sie zwar ebenfalls
                                                                   ab, verwies jedoch auf elektrische Geräte mit Ökostrom
     Der Herbst hat begonnen. Berlins Gastronomen hoffen mittels   oder Infrarotwärme.
     „Wärmequellen“ auf eine Verlängerung der Outdoor-Saison.

                                                                                                                                     © Marion Schlag

10   hoga AKTIV 10 | 2020
WIR IN BERLIN

                                                                                           Ärger mit Behörden

                                                                                           Eine weitere und vor allem umweltfreundliche Alternative
                                                                                           wäre zudem, dass das am Spreeufer angemietete Areal
                                                                                           mit einem hochwertigen Zeltaufbau und Glasfenstern zu
                                                                                           überdachen. Die Gäste wären vor Kälte geschützt und der
                                                                                           notwendige Luftaustausch zwecks Aerosolreduzierung könn-
                                                                                           te schnell vonstattengehen. Das Mieten eines solchen Zel-
                                                                                           tes bis zum kommenden Frühjahr würde etwa 30.000 Euro
                                                                                           kosten. Eine hohe Investition, die Gastronom Brinkmann
                                                                                           aber zwecks Arbeitsplatzerhalt seiner 60 Mitarbeiter*innen
                                                                                           ins Auge gefasst hat. Doch auch hier blockte die Behör-
                                                                                           de und lehnte den Antrag ab. Die Begründung: Die „Ein-
                                                                                           hausung“ (so im Amtsdeutsch) von Schankgärten würde
                                                                                           die Optik des Straßenbildes belasten und denkmalschutz-
                                                                                           rechtliche Belange berühren. „Es ist ein Unding“, ärgerte
                                                                                           sich der Wirt. „Geschätzt jeder dritte Gastro-Betrieb in der
                                                                                           Stadt ist durch die Corona-Krise in seiner Existenz bedroht.
© Marion Schlag

                                                                                             „Wir kämpfen um unsere Existenz
                                                                                                und wir sind einfallsreich“
                  StäV-Gastronom Jörn Peter Brinkmann (l.) und DEHOGA Berlin-
                  Hauptgeschäftsführer Thomas Lengfelder testeten den neuen, mit Pellets                 StäV-Gastronom Jörn Peter Brinkmann
                  beheizbaren Terrassenstrahler.

                  Da die Unterstützung der Politik begrenzt ist, bedarf es des             Die Berliner Politik, die stets verspricht, die Gastrono-
                  Einfallsreichtums der Lokalbetreiber, um individuelle Lösun-             men in der aktuellen Situation zu unterstützen, zeigt in der
                  gen für ihre Location über den Herbst und Winter zu finden.              Praxis kein Verständnis für unsere Notlage.“ Jörn Peter
                  Jörn Peter Brinkmann, Geschäftsführender Gesellschafter                  Brinkmann will gegen die Entscheidung klagen. Der
                  des Kultlokals „Ständige Vertretung“, kurz StäV genannt,                 DEHOGA Berlin sagte Unterstützung zu. Hauptgeschäfts-
                  hat in diesem Sinne gehandelt. Weil in den Innenstadt­                   führer Thomas Lengfelder verwies auf den von Wirtschafts-
                  bezirken bereits seit 2009 Heizstrahler komplett verboten                senatorin Ramona Pop einberufenen Gastro-Gipfel vom
                  sind, kaufte er im Baumarkt sechs gasbetriebene Geräte für               29. September 2010 mit Branchevertretern, Bezirksbürger-
                  den Außenbereich. Richtig teuer sind die dazu gehörigen                  meistern, Bezirksstadträten sowie den Geschäftsführern
                  Gasflaschen von 30 Euro pro Stück, die lediglich für einen               von IHK, visitBerlin und DEHOGA Berlin. Danach wurde
                  Tag reichen. Auf der Suche nach einer umweltfreund­lichen                Einigkeit u. a. dahingehend erzielt, dass „Einhausungen“
                  Alternative wurde Brinkmann aber fündig und schaffte zu-                 auf genehmigten Flächen geduldet werden. Beim The-
                  sätzlich drei CO2-neutrale Terrassen-Strahler mit kosten-                ma Außenflächen stimmte die Runde unter Beachtung der
                  günstiger Pellet-Feuerung zum Grundpreis von 2.500 Euro                  Brandschutzregeln für „Wärmequellen“. Eine Formulierung
                  je Gerät an. Ein optischer Eye-Catcher ist die große Glas-               mit diversen Interpretationsmöglichkeiten je nach Stadt-
                  röhre, in der sich in kürzester Zeit eine dekorative Flamme              bezirk. Der Branchenverband plädierte berlinweit für unbü-
                  entwickelt und behagliche Wärme mit bis zu drei Metern                   rokratische, finanziell stemmbare und vor allem schnelle
                  Heizleistung spendet. „Wir kämpfen um unsere Existenz                    Entscheidungen im Interesse der etwa 19.000 Gastrono-
                  und wir sind einfallsreich“, kommentierte der rührige StäV-              miebetriebe. Für die hat sich seit der kürzlich eingeführten
                  Chef seinen Einsatz. Allerdings steckt er in der Zwickmüh-               Sperrstunde zwischen 23.00 Uhr bis 6.00 Uhr die Situation
                  le, denn er weiß noch nicht ganz genau, ob die behördliche               noch einmal dramatisch verschärft. Außerdem ist der ableh-
                  Genehmigung zur Geräteaufstellung überhaupt kommt. An-                   nende Behördenbescheid gegenüber dem StäV angesichts
                  dererseits muss er den Platzverlust ausgleichen, schließ-                bereits bestehender „Einhausungen“ von Schankgärten
                  lich müssen, bedingt durch die Abstandsregelungen, die In-               direkt am Alexanderplatz und damit ebenfalls im Bezirk Mitte
                  nenplätze halbiert werden.                                               gelegen, nicht nachvollziehbar.
                                                                                                                                          von Marion Schlag

                                                                                                                                    hoga AKTIV 10 | 2020      11
WIR IN BERLIN

     Ausbildungsqualität auch in Zukunft wichtig
                       Erste Berliner Ausbildungsbetriebe erhalten Qualitätssiegel
                                                 „TOP-Ausbildungsbetrieb“

     A
            usbildung ist in der aktuellen Situation kein leichtes   Alle TOP-Ausbildungsbetriebe verpflichten sich zur Einhal-
            Unterfangen. Und auch wenn nicht absehbar ist, wie       tung der dazugehörigen zwölf Leitsätze für eine Ausbildung
            die meisten der Betriebe durch diese schwierigen         mit hoher Qualität. Dazu zählen u.a. Kriterien wie eine an-
     Zeiten kommen, eins ist sicher, irgendwann geht es wei-         gemessene Einarbeitungszeit, die Betreuung durch einen
     ter und dann wird das Thema Fachkräftesicherung vielleicht      „Paten“ sowie eine Ausbildung auf fachlich wie mensch-
     noch wichtiger sein als zuvor.                                  lich hohem Niveau. Ein besonderes Augenmerk legt das
                                                                     neue Gütesiegel auf Wertschätzung, gegenseitigen Res-
     Eine gute Ausbildungsqualität kann einen positiven Beitrag      pekt und eine offene Gesprächskultur.
     dazu leisten, den Fachkräftenachwuchs von morgen zu si-         Das Feedback der Auszubildenden zur Einhaltung der Leit-
     chern. Das haben insbesondere die Betriebe erkannt, die         sätze im Ausbildungsbetrieb ist das Kernelement im Zer-
     sich auf den Weg gemacht haben, sich mit dem neuen              tifizierungsprozess des neuen DEHOGA-Siegels. Mit der
     DEHOGA Qualitätssiegel zertifizieren zu lassen. In Berlin       Zertifizierung erhalten Betriebe zudem u.a. Zugriff auf ein
     sind es mit Stand September 2020 insgesamt 21 Betrie-           Auswertungstool und eine Best Practice Datenbank, die bei
     be, die mit dem Siegel verbundenen Kriterien erfüllt haben      der Qualitätssicherung unterstützen sollen. Zudem kann die
     (bundesweit ca. 180 – weitere 100 befinden sich im Zertifi-     Zertifizierung beim jeweiligen Ausbildungsmarketing der
     zierungsprozess)                                                Betriebe hilfreich sein.

                                                                             Wir gratulieren allen Betrieben zu dieser Aus-
                 Berliner TOP-Ausbildungsbetriebe (A-Z)                      zeichnung und wünschen weiterhin viel Erfolg!
                         25hours Hotel Bikini Berlin
                     Albrechtshof Hotel Betriebs GmbH                        In den nächsten Ausgaben werden wir Betriebe
                                  centrovital                                und ihre Auszubildenden vorstellen, die das Siegel
                                                                             „TOP-Ausbildungsbetrieb“ erhalten haben.
                             Citylight Hotel GmbH
                                 Hilton Berlin
                  Holiday Inn Berlin Centre Alexanderplatz                   Das Siegel TOP-Ausbildungsbetrieb
                              Hotel am Steinplatz                            Die bundeseinheit-
                              Hotel Berlin, Berlin                           liche Auszeichnung
                                                                             wurde aus den ver-
                              Hotel Bristol Berlin
                                                                             schiedenen regionalen
                            ibis Berlin Hauptbahnhof                         Qualitäts­initiativen he-
            Mercure Hotel & Residenz Berlin Checkpoint Charlie               raus entwickelt. Dem
                                                                             Startschuss zu TOP-
                         Mercure Hotel MOA Berlin                            Ausbildungsbetrieb
                        Mövenpick Hotels Dtl. GmbH                           ist ein intensiver Ent-
                                                                             wicklungsprozess vor-
                    NH Collection Berlin Friedrichstrasse                    ausgegangen, getragen
                        Novotel Berlin Am Tiergarten                         durch die 17 DEHOGA-Landesverbände und kon-

                                                                                                        Wer, w
                                                                             tinuierlich begleitet durch einen Beirat.
      Novotel Suites, Ibis und Ibis Budget Berlin City Potsdamer Platz
                                                                             Informationen, Leitsätze und Teilnahmebedingun-
                  PACE Paparazzi Catering & Event GmbH                       gen zur Zertifizierung TOP-Ausbildungsbetrieb
                        Pullman Berlin Schweizerhof                          stehen auf der Homepage www.topausbildung.de
                                                                             bereit. Bewerbern, die sich für einen der sechs
                   Sheraton Berlin Grand Hotel Esplanade                     Ausbildungsberufe im Gastgewerbe interessieren,
                       Sofitel Berlin Kurfürstendamm                         bietet das neue Onlineportal eine wertvolle Orien-
                                                                             tierungshilfe bei der Suche nach Betrieben mit ho-
                            THE MANDALA HOTEL
                                                                             her Ausbildungsqualität.
                                                                                                                        HEN
                                                                                                        „...DENN WIR STE
                                                                                                                        ZUB
                                                                                                        VON UNSEREN A
12   hoga AKTIV 10 | 2020
Wer, wenn n i c h t w ir ?
                                          G–
             S TEH EN FÜ  R TOP-AUSBILDUN
„...DENN WIR            SE LBST BESTÄTIGT
           E N A ZU BIS
VON UNSER

So geht Azubi-Marketing heute.
                                                                                   e n S  i e m   i  t !
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WIR IN BERLIN

                 Zwischenbilanz der Belegungsrate
                 im Corona-Jahr 2020
                 Ein Einblick abseits vom Mittelwert –
                 wer führt, wer ist Schlusslicht?

                 D
                          er Informationswert eines Durchschnittes ist natur-
                          gemäß eingeschränkt. Bestes Beispiel waren die
                          deutlichen Unterschiede bei der Belegungsrate und
                 Preisentwicklung in den Sommermonaten, die die getrenn-                                                    Gästestruktur direkt sichtbar
                 te Auswertung der Ferienhotellerie und der Stadthotellerie                                                 in der Hotelperformance
                 sichtbar machte.
                 Die folgende Auswertung bezieht sich ausdrücklich auf den                                                  Reine Messestädte hatten es mit Corona mehr als schwer.
                 Zeitraum vom 1. Januar bis zum 30. September – inklusive                                                   Durch Absagen, Verschiebungen und jetzt den Digitalisie-
                 der Wochen mit dem Vermietungsverbot an Touristen.                                                         rungskonzepten blieb der Messegast den Hotels fern. Das
                 Schließlich belastet der Totalausfall erheblich die Jahres­                                                Gleiche galt für Konferenzen. Der negative Effekt auf die
                 bilanz und wie viele Hotelbetriebe durch den coronabeding-                                                 Leistungsbilanz zeigt sich deutlich bei der Segmentierung
                 ten Umsatzrückgang von einer drohenden Insolvenz be-                                                       der Benchmarkdaten deutschlandweit in Hotels „ohne Kon-
                 droht sein werden, wagt noch keiner zu schätzen.                                                           ferenzraum“, „weniger als 6“ und „mehr als 6“. Die Kom-
                 Durch die auflaufende Betrachtung zum 30. Septem-                                                          bination mit den zusätzlich fehlenden ausländischen Tou-
                 ber glätten sich zwar saisonale Unterschiede, doch sicht-                                                  risten schiebt München auf den letzten Platz im Ranking.
                 bar bleibt das Trennende – je nach gewählter Segmentie-                                                    Berlin liegt irgendwo dazwischen mit 39,5 % Belegung
                 rung mal stärker, mal weniger stark, aber immer deutlich                                                   (– 51,0 %), 87,60 € ADR (– 12,3 %) sowie 34,60 € RevPar
                 wie die Grafik zeigt. Die Besonderheit für Berlin und Ham-                                                 (– 57,1 %).
                 burg – beide Städte gehen zweimal ins Rennen: Beim Ran-                                                    Die Entwicklung der B- und C-Destinationen verhielt sich
                 king der A-Destinationen sowie beim Ranking der Bundes-                                                    analog. Wer eine diverse Gästestruktur hatte, der kam bes-
                 länder. Im Ranking der Bundesländer, erhielt die Hauptstadt                                                ser zurecht. Auf den preissensiblen privat Reisenden war
                 als Schlusslicht die rote Laterne. Tatsächlich ist Schleswig-                                              am ehesten Verlass. Eine Umstand, den vermutlich Nürn-
                 Holstein jedoch „nur“ führend beim geringsten negativen                                                    berg als eine der Top deutschen Messestädte vor zu gro-
                 Wachstum der Belegung – Mecklenburg-Vorpommern ge-                                                         ßen negativen Bewegungen beim ADR-Wachstum (– 1,7 %)
                 bührt der 1. Platz beim Ranking bei der absoluten Bele-                                                    bewahrte. Zum Vergleich, Hannover gab um – 16,9 % bei
                 gungsrate (58,4 %) sowie bei der Wachstumsrate der Zim-                                                    der Zimmerrrate nach.
                 merpreise (+ 17,0 %), gefolgt von Brandenburg (+ 10,8 %                                                                                                                     der
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                 ADR) und Schleswig-Holstein (+ 5,2 % ADR).                                                                                             1. & le                              VJ
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                 in %                                                                                                                                   Bele

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                          –44,6                  –18,5         –51,0    –42,8           –53,3         –34,5        –47,6           –25,4           –53,8             –43,9        –48,1               –41,9         –48,0

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                                                                                                                                                                                               u
                                                                                                                                                                                                                    OCC
      Bundesland                                 A-Dest.                    B-Dest.                     C-Dest.                    Kategorie                    Konferenzräume
                                                                                                                                                                                                                    Jan–Sep 2020

                 DEHOGA Berlin angeschlos­sene Unternehmen können sich immer tagesaktuelle Auswertungen von der Verbands-Website downloaden:
                 www.dehoga-berlin.de/brancheninfos/daten-fakten/fairmas-cityreport/
                 Fairmas GmbH, EUREF-Campus 13, 10829 Berlin, Tel: 030. 322940520, Fax: 030. 322940521 office@fairmas.com  www.fairmas.com

          14     hoga AKTIV 10 | 2020
WIR IN BERLIN

Kampagne sensibilisiert für Corona-Regeln
Plakate und Anzeigen sollen Berliner*innen und ihre Gäste
für Hygienemaßnahmen gewinnen

S
      teigende Infketionszahlen durch angemessenes Ver-        Die Kampagne startete Mitte September zunächst auf digita-
      halten verringern. So lautet das Ziel der aktuell lau-   len Werbetafeln, unter anderem an der Warschauer Straße,
      fenden Sensibilisierungskampagne für die Corona-Re-      am Rosen­t­haler Platz, am Hackeschen Markt, am Alexan-
geln. Nach einem Sommer mit vergleichsweise niedrigen          derplatz und an der Kastanien­allee. Inzwischen wurde die
Infektionszahlen hat sich die Dynamik in den letzten Wo-       Kommunikation schrittweise auf Online-Anzeigen und Soci-
chen erneut beschleunigt. Um die Ausbreitung des Corona-       al-Media-Aktivitäten ausgeweitet. Geplant ist außerdem, mit
Virus möglichst wieder einzuschränken, hat die Senatsver-      Promotern an ausgewählten Orten vertreten zu sein, um für
waltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam         die Regeln zu sensibilisieren. Für Gastronomen produzier-
mit dem DEHOGA Berlin und visitBerlin Mitte September          te Werbemittel wie Bierdeckel können als kostenloses Star-
eine neue Kampagne ins Leben gerufen. Alle Berliner*innen      ter-Kit über die Webseite about.visitBerlin.de bestellt werden.
und Besucher*innen sollen dafür sensibilisiert werden,         Auf der Webseite stehen ebenfalls die Kampagnen-Motive
Berlin als sichere Destination zu erhalten auch im eigenen     kostenfrei zum Download zur Verfügung. Zusätzlich wer-
Interesse.                                                     den die zentralen Akteure gemeinsam mit den entsprechen-
                                                               den Branchenvertretern direkt und persönlich angesprochen.
„Maske auf. Sonst Lokal zu“ – so lautet einer der gewollt      So soll weiterhin die Gesundheit aller Berliner*innnen und
frechen Sprüche der Kampagne. Statt auf erhobenen Zeige­       Besucher*innen geschützt werden.
finger setzen die Plakate und Motive auf trockenen Humor
und die bekannte „Berliner Schnauze“. Der Ansatz hinter
der berlinweiten Kampagne: nur gemeinsam kann das In-
fektionsgeschehen eingeschränkt und damit das vielfältige        about.visitberlin.de
Angebot der Stadt erhalten werden.

(v.l.n.r.) Burkhard Kieker, Ramona Pop
und Christian Andresen

                                                                                                                                      © visitBerlin; Foto: Dirk Mathesius

                                                                                                       hoga AKTIV 10 | 2020      15
#socialmedia

                                                                               The Cube am Hauptbahnhof. Könnte auch
                                                                               ein Hotel sein. Zumindest ein Anziehungs-
                                                                                      punkt aus Glas und Spiegel.

          Berliner Kampagne…

                               Christian Andresen mal mit dem
                                 Roller unterwegs. Nachhaltig,
                               keine nervige Parkplatzsuche und
                                    zudem viel schneller …

                                                                  Die Ausgaben der hogaAKTIV stehen auch online
                                                                        auf dehoga-berlin.de zur Verfügung
     dehoga_berlin – werde Follower!

16   hoga AKTIV 10 | 2020
WIR IN BERLIN

                     Restaurant Christopher‘s erhält
                            flagship-Plakette

A
        m 1. September erhielten Christoph Kümper und                     Küchenstile wie dem Deutschen, Portugiesischen, Spani-
        David Monnie, die beiden Betreiber des Fine-                      schen, Japanischen bis hin zum Marokkanischen. All die-
        Dining-Restaurants „Christopher‘s“ in der Charlot-                se Aromen bringt der begabte Koch, der zuvor Erfahrun-
tenburger Mommsenstraße lang erwarteten und ersehnten                     gen bei Dieter Müller, Nils Henkel, Daniel Boulud und André
Besuch: Bernhard Moser, Leiter der Fachgruppe flagship des                Chiang sammeln konnte. Natürlich wird die Übergabe auch
DEHOGA Berlin war zu Besuch, um die begehrte Plakette                     lukullisch gefeiert: bei wachsweichem Ei in Backkartof-
für „Leading Restaurants of Berlin – certificate of excel-                fel in vegetabil schmeckender Frankfurter Sauce, heraus­
lence“ zu überreichen. Die Aufnahme in die Gruppe ist ge-                 ragendem geräucherten Aal mit knackigen Birnenstückchen
bunden an Bewertungen der wichtigsten Restaurant-                         und knackigen Bohnen und Tomatensalat mit Pfirsich, Yuzu
guides, so benötigt man zusätzlich zur Mitgliedschaft im                  und Olivenöl, bei frischem, mit Parmesan überbackenem
DEHOGA Berlin entweder 1 Stern im Guide Michelin,                         Kabeljau in einem Waldpilzsud nehmen wir erfreut zur Kennt-
15 Punkte im Gault&Millau oder mindestens 3 F im Fein-                    nis, dass Berlin mittlerweile in der Weltspitze der gastro­
schmecker.                                                                nomisch wichtigen Großstädte angekommen ist.
„Das Christopher’s gehört schon lange zu den ganz ex-                     Auch der Bezirksbürgermeister von Charlottenburg-
zellenten Adressen Charlottenburgs, ich freue mich sehr,                  Wilmersdorf Reinhard Naumann freut sich über die DEHOGA
dass nun auch diese Perle ihre herausragende Stellung mit                 Berlin-Auszeichnung: „Charlottenburg wird immer mehr zum
der flagship-Plakette nach außen kommunizieren kann.                      kulinarischen Hotspot Berlins. Dass das Christopher’s nun bei
Denn flagship-Gastronomen zählen zu den innovativsten                     uns ist, ist ein weiteres Indiz dafür. Ich freue mich sehr über
Fine-Dining-Restaurantbetreibern Berlins“,  freut sich                    diese Entwicklung!“, verrät er uns im persön­lichen Gespräch.
Bernhard Moser. Kümpers Gerichte passen extrem gut zu                                                                 von Bernhard Moser
Berlin, bedient er sich doch auf wunderbare Weise trendiger                   www.christophers.online

                                                                                                                                            © Bernhard Moser

Christopher Kümper und Bernhard Moser (Festivalleiter eat! Berlin & Unterstützer des DEHOGA Berlin)

                                                                                                                  hoga AKTIV 10 | 2020                         17
DEHOGA BERLIN-PARTNER

     Kfz-Versicherung: Wechselfrist naht
     SIGNAL IDUNA erneut fairster Kfz-Versicherer

     D
             er Herbst naht und damit auch das
             Fristende für alle, die zum 1. Janu-
             ar 2021 ihre Kraftfahrtversicherung
     wechseln möchten. Darauf weist die SIGNAL
     IDUNA hin, gerade von FOCUS MONEY zum
     neunten Mal in Folge mit dem Titel „Fairster
     Kfz-Versicherer“ ausgezeichnet.

                                                    „Ihre KFZ-Versicherung
                                                       einfach wechseln –
                                                  das war noch nie so einfach”

     Für die Autoversicherung wurden die Produkt-
     Linien Basis und Premium entwickelt. Für zu-
     sätzliche Flexibilität in der Gestaltung des ge-
     wünschten Versicherungsschutzes sorgen
     wählbare Bausteine.

     Basis bietet einen im Marktvergleich günsti-
     gen Grundschutz gemäß den Empfehlungen
     der Verbraucherorganisationen. Premium ist
     auf eine besonders leistungsstarke Absiche-
     rung ausgelegt. Highlights des Premium-An-
     gebotes sind z. B. die auf 24 Monate verlän-
     gerte Neu- und Kaufwert-entschädigung, die
     Absicherung von Eigenschäden bis zu einer
     Höhe von 50.000 Euro sowie ein umfassen-             Weitere Infos
     des Absicherungspaket für Fahrzeuge mit
     E-Kennzeichen.                                     über alle SIGNAL IDUNA Geschäftsstellen und Vertretungen
                                                        oder unter    www.signal-iduna.de/autoversicherung-wechseln
     Achtung: Die Kündigung eines Altvertra-
     ges muss bis spätestens zum 30. November
     beim Versicherer eingetroffen sein, damit ein
     Wechsel zum Jahresbeginn 2021 wirksam
     werden kann.

18   hoga AKTIV 10 | 2020
IM
                                                      KÜHLHAUS
                                                      BERLIN
                                                      KUNST
                                                      HANDWERK
                                                      DESIGN

                                                      SONDERAUSSTELLUNGEN
                                                      HAWK-GESTALTUNG UND
                                                      HAUS BRANDENBURG

                                                   12.—15.
                                               NOVEMBER
Gestaltung: www.grossstadtzoo.de
Objekt + Foto: Birgit Borstelmann

                                                    2020
                                    WWW.ZEUGHAUSMESSE.DE
DEHOGA BERLIN-PARTNER

     Hotels als Berufung
     30 Jahre Hotelerfahrung im Innenausbau

     D
             ie Firma DSH GmbH wurde 1990 von Dr. Dietmar           Als langjähriger Partner des DEHOGA Berlin konnte die Firma
             Dressler gegründet und ist seit nahezu 30 Jahren       so in der Hauptstadt viele Spuren hinterlassen, so im The
             auf den gehobenen Hotelinnenausbau spezialisiert.      Westin Grand Berlin, Hilton Berlin, Pullman Schweizer-
                                                                    hof Berlin, Hotel am Steinplatz Autograph Collection, KPM
     Die langjährige Hotelerfahrung stellt sicher, dass sowohl      Hotel Berlin, The Ritz-Carlton Hotel Berlin, Sofitel Gendar-
     die Wünsche der Gäste, als auch die Anforderungen der          menmarkt und Sofitel Kurfürstendamm.
     Hotellerie Berücksichtigung finden. Durch die Übernahme        Durch die Erfahrung im hochwertigen Hotel­innenausbau ist
     von Geschäftsanteilen und den Eintritt in die Geschäfts­       die Firma auch im größeren Umfang für Boardinghauspro-
     führung durch die Töchter des Gründers, wurde die Grundla-     jekte sowie gehobene Eigentumswohnungen beauftragt
     ge für die zukünftige erfolgreiche Firmenentwicklung gelegt.   worden.

     Das Fundament der Firmen-
     tätigkeit bilden die Entwürfe
     renommierter Hotelarchitek-
     ten, sowie eigene Konzep-
     te mit innovativen Lösun-
     gen. Besondere Beachtung
     findet die Einhaltung des
     vorgegebenen Zeit- und
     Budget­rahmens. Hierdurch
     hat sich die Firma über Jah-
     re hinweg einen Namen so-
     wohl in der Kettenhotellerie
     als auch bei den Privathotels
     gemacht. Dieses wird auch
     ermöglicht durch eigene
     Produktionskapazitäten in
     der Metall-, Glas- und Holz-
     bearbeitung.
     Mitte der neunziger Jahre
     wurde die Tätigkeit zu-
     nehmend internationali-
     siert und Projekte in Frank-
     reich, Benelux, Schweden,
     Däne­mark und der Schweiz
     realisiert. Als Generalunter-
     nehmer wurde das Waldorf
     Astoria Trianon Palace Ver-
     sailles erfolgreich saniert.

       www.dsh-hotelprojects.com

20   hoga AKTIV 10 | 2020
DEHOGA BERLIN-PARTNER

          hoga AKTIV 10 | 2020   21
DEHOGA BERLIN-PARTNER

                Ein komplettes Umdenken
                kann den ganzen Betrieb retten
                apaleo-Gründer Uli Pillau über die langanhaltende Talsohle bei den Buchungs-
                anfragen und wie Hotels in Zukunft trotzdem Gewinne erwirtschaften können.

                Herr Pillau, es gibt aktuell täglich neue Entwicklungen         meisten fallen einfach weg. Auch Geschäftsreisen werden
                in der Corona-Krise und Änderungen, nach denen sich             zukünftig sicherlich nicht mehr im gleichen Rahmen statt-
                Hotel und Gastronomie richten müssen. Wie sehen Sie die         finden, da viele Firmen vermehrt auf Online-Meetings set-
                momentane Lage?                                                 zen. In anderen Marktbereichen gibt es ähnliche Entwick-
                Uli Pillau: Die Unsicherheit für die Hoteliers in Deutsch-      lungen.
                land, in Europa und auch weltweit ist sicherlich gerade das
                Schlimmste. Dass zum Beispiel TUI auf Grund der Reise-          Und wie wirkt sich das auf den gesamten Markt aus?
                warnung der deutschen Bundesregierung kurzfristig alle          Es gibt sicher einige Hotels, die auf Grund ihres Produktes
                Mallorca und Spanienreisen umbuchen oder absagen muss-          oder ihrer Lage gut aufgestellt sind. Auch in den großen
                te, solche Ereignissen kommen plötzlich und unerwartet.         Weltstädten wird die Belegung irgendwann wieder akzep-
                Niemand ist dagegen gefeit in der momentanen Situation.         table Höhen erreichen. Doch die überwiegende Anzahl
                                                                                           von Hotels wird kämpfen müssen. Vielen bleibt
                                                                                           nur, ihr Geschäftsmodell wirklich drastisch zu
                                                                                           verändern. Die Alternative ist die Schließung
                                                                                           des Betriebs oder der Verkauf. In den Nachrich-
                                                                                           ten liest man fast täglich über Insolvenzen in
                                                                                           der Hotel- und Gastronomiebranche.

                                                                                          Kann man hier generalisierte Aussagen treffen?
                                                                                          Das ist so natürlich nicht möglich. 5-Sterne-Häu-
                                                                                          ser haben andere Voraussetzungen als Budget
                                                                                          Hotels. Motel One wird in 2020 voraussichtlich
                                                                                          einen Verlust von 80 Millionen Euro machen.
                                                                                          Laut dem Gründer Dieter Müller erlebt die Grup-
                                                                                          pe so etwas zum ersten Mal. Doch es gibt et-
                                                                                          was, das allen gemein ist: Ingo Peters, Direktor
                                                                                          des Vier Jahreszeiten Hotels in Hamburg, sag-
                                                                                          te kürzlich in einem Interview, dass die deutlich
                                                                                          niedrigere Belegung, sie dazu zwingt, komplett
                                                                                          umzudenken. Eine Belegung wie in diesem Jahr
     © apaleo

                   Uli Pillau                                                             ist für die meisten Häuser einfach nicht mehr
                                                                                          kostendeckend. Allgemein sagt man, dass je
                                                                                          nach Hotelart ein Minimum von ungefähr 60 bis
                Welche Veränderungen sehen Sie mittel- und langfristig          65 Prozent Belegung nötig ist, um zumindest die Kosten
                bei der Buchungsnachfrage?                                      zu erwirtschaften. Erst danach macht man Gewinne. Die
                Viele Märkte werden lange brauchen, um wieder zu dem            größten Kostentreiber sind die Pacht und natürlich die Per-
                Status von vor der Krise zu kommen. Und manche Seg-             sonalkosten.
                mente werden das wahrscheinlich nie wieder erreichen.
                Hoteliers bleibt nichts anderes übrig, als jetzt radikal neue   Wie lange wird dieser Trend voraussichtlich anhalten?
                Wege zu gehen. Der gesamte Event- und Konferenzmarkt,           Das ist sehr schwer vorauszusagen. Viele auf den Hotel-
                auf den sich viele Hotels vor allem in den Städten konzen-      markt spezialisierte Analysefirmen prognostizieren aber,
                trieren, wird in der Zukunft sicher anders aussehen. Sehr       dass für 2020 und die Folgejahre an den meisten Orten und
                viele Messe- und Veranstaltungsfirmen erfinden sich ge-         Städten noch mit Belegungen deutlich unter 50 Prozent ge-
                rade neu. Großveranstaltungen wie Konzerte oder Sporte-         rechnet werden muss, oft sogar eher in die Richtung 30– 40
                vents werden aus Sicherheitserwägungen auf einige Zeit          Prozent. Dass viele Betriebe dadurch gezwungen sein wer-
                nicht mehr so stattfinden können wie wir es kannten, die        den zu schließen, das tut mir in der Seele weh. Ich bin seit

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DEHOGA BERLIN-PARTNER

weit über 30 Jahren in der Hotelbranche, habe eine Ausbil-        Welchen positiven Ausblick können Sie uns bieten?
dung und die Hotelschule absolviert, arbeite seit langer Zeit     Da ich selbst als Hotelier gearbeitet habe, fühle ich mit der
eng auf der Softwareseite weltweit mit Ketten und Hotels          ganzen Industrie. Ich bin aber auch ein großer Optimist und
zusammen und zähle etliche Hoteliers zu meinen Freunden.          sehe positiv in die Zukunft. Eine solche riesige Krise birgt
Was gerade passiert, ist mit nichts zu vergleichen, was wir       immer auch große Chancen, wenn man sich auf die neu-
bisher kannten.                                                   en Gegebenheiten einlässt. Um uns herum verändert sich
                                                                  gerade alles in einer viel höheren Geschwindigkeit als bis-
Welche Alternative empfehlen Sie,                                 her gewohnt. Die Schwachstellen in den Industrien sind so
wenn man eine Schließung noch umgehen kann?                       sichtbar wie nie. Mit neuen Situationen, schnell lernen um-
Es gibt in einer Reihe von Ländern innovative Vorreiter für       zugehen, das kennen wir aus der Software-Entwicklung
neue Hotelmodelle, die andere Wege gehen, oft durch Leute         sehr gut. Wir erfinden uns in unseren Start-up Firmen tag-
und Konzepte getrieben, die bereits in anderen Industrien         täglich neu. Deshalb kennen wir auch die Wege, die die Ho-
erfolgreich waren. Sie setzen zum Beispiel auf voll automa-       tellerie in die Zukunft bringen kann.
tisierte Hotels, die mit wenigen oder keinen Mitarbeitern
vor Ort auskommen können. Solche Hotels arbeiten bereits
mit Belegungen von 20, 30 oder 40 Prozent durchaus profi-
tabel und produzieren deutliche Gewinne.

Gibt es Hotelketten in Deutschland,                                 Uli Pillau ist Unternehmer und Angel Investor. Er ist
die das bereits für sich nutzen?                                    Gründer von apaleo, einem in München ansässigen
Hier kennen wir Limehome, Stayery oder Cosy, die auch               Start-up-Unternehmen, das eine Cloud-Plattform der
unsere Kunden sind. Sie haben bereits bei ihrem Aufbau die          nächsten Generation für die Hotellerie entwickelt. Zu-
komplette Riege an veralteten Legacy-Technologien igno­             vor war Uli am Aufbau mehrerer sehr erfolgreicher
riert und setzen auf moderne Cloud-Plattformen, die ihre            Softwareunternehmen im Hotel- und Reisebereich be-
Konzepte auch wirklich unterstützen.                                teiligt, u.a. Fidelio Software, heute das weltweit füh-
                                                                    rende Property Management System für Hotelketten
Für neue Hotelgruppen und Hotels scheint das schlüssig.             und Hotels. Anschließend leitete er IDeaS, ein Unter-
Aber was hilft den bestehenden Hotelbetrieben,                      nehmen, das die erste wissenschaftliche Revenue Ma-
die aktuell in Schwierigkeiten sind?                                nagement Software für die Hotellerie anbietet, die sich
Je länger man mit seinem Betrieb erfolgreich gearbeitet             schnell zum Standard Yield & RMS System für Hotel-
hat, desto schwieriger ist es, seine Arbeitsweise zu ändern.        ketten und Hotels auf der ganzen Welt entwickelte.
Für ein traditionelles Hotel ist ein komplettes Umdenken si-
cher ein schmerzhafter Prozess. Doch als Alternative zur            Über apaleo GmbH
Schließung oder zum Verkauf für die meisten der einzige             apaleo ist die offene Software-Plattform für die Hotel-
Weg.                                                                lerie, die es jedem Betrieb ermöglicht, sich einen indi-
                                                                    viduellen Technologie-Stack mit Property Management
Was genau schlagen Sie vor?                                         und integrierten Zahlungssystemen sowie kostenlo-
Ein erster Schritt könnte sein, sämtliche F&B-Outlets und           ser Integration von Drittanbieter-Applikationen und In-
Restaurants zu schließen oder an dritte Betreiber zu geben.         house-Lösungen zusammenzustellen. Basierend auf
Außerdem alle alten Technologie-Systeme mit hohen War-              der Infrastruktur von apaleo kann jedes Hotel das idea-
tungs- oder Vertragskosten sofort zu kündigen und abzu-             le Gästeerlebnis und die optimale Mitarbeitererfahrung
schalten. Das alles jedoch nicht willkürlich und aktionistisch,     verwirklichen. Erfahren Sie mehr unter
sondern mit einem Plan, ein neues Produkt für einen verän-
derten Markt zu schaffen und neue Zielgruppen anzuspre-                 www.apaleo.com/de
chen. Freigewordene, vorhandene Räumlichkeiten kann man                info@apaleo.comapaleo.com/de
neu definieren und wichtige Bausteine, die man für den Be-
trieb noch benötigt – wie das Housekeeping – outsourcen.
Das alles mit dem Ziel im Kopf: Wie kann ich mein Hotel
mit einer fortlaufenden Belegung von unter 40 Prozent mit
Gewinn betreiben? Aus meiner Erfahrung heraus besteht
der einzig mögliche Schlüssel in der Automatisierung über
Technologie. Das erfolgreiche Hotel der Zukunft wird ein
von Technologie getriebenes Hotel sein. Es wird nicht je-
dem leicht fallen, sein Hotelkonzept, das über Jahrzehnte
hinweg so gut funktioniert hat, hinter sich zu lassen in allen
Bereichen komplett neu zu denken. Doch dieser Weg kann
den ganzen Betrieb retten.

                                                                                                         hoga AKTIV 10 | 2020     23
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