IDEALE Europäische Psychoanalytische Föderation - Jahrestagung IDÉAux IDEALS Wien 14. bis 17. Juli 2022 - Psychoanalyse Bamberg

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IDEALE Europäische Psychoanalytische Föderation - Jahrestagung IDÉAux IDEALS Wien 14. bis 17. Juli 2022 - Psychoanalyse Bamberg
Europäische
Psychoanalytische
Föderation

35. Jahrestagung

IDEALE
IDÉaux
IDEALS

Wien
14. bis 17. Juli 2022

Hilton Vienna Park
Am Stadtpark 1
1030 Wien
ÖSTERREICH
							                 as of 23/06/2022
Argument zur EPF-Jahrestagung 2022 in Wien
Liebe Kolleginnen und Kollegen,                             des Kindes als Körper-Ich vermittelt, während das Ide-          lassen, dass sie über Entfernung hinweg möglich wäre.       zudividieren, das aus der Asche zweier schrecklicher
                                                            alich ein Körpermodell idealisierter Anderer ist, das das      Analytikerinnen und Analytiker, die lange Zeit an ernster    Weltkriege, die auf europäischem Boden stattgefunden
für die 35. Jahrestagung, die in Wien stattfinden wird,     Ich in eine Spannung bringt. Das Subjekt misst sein Ideal      Kritik an der sogenannten „Fernanalyse“ festgehalten         hatten, wiederauferstanden war.
 dem Geburtsort der Psychoanalyse, haben wir das            nicht an sich selbst, sondern an dem Bild, welches in           hatten und sie als eine Verzerrung von Psychoanalyse
Thema Ideale gewählt. Viele von Ihnen werden sich erin-     seiner Vorstellung für einen Anderen begehrenswert ist.         ablehnten, waren erstmals gezwungen, ihre Patienten         Ein Blick auf unsere zeitgenössische Welt, besonders auf
 nern, dass die EPF die 33. Jahrestagung 2020 in Wien       Dieses Bild ist sein Idealich. Ein Dritter vermittelt also     „aus der Ferne“ zu „sehen“. Viele sträubten sich, aber die   Jugendliche und junge Menschen, zeigt eine Spannung
 abhalten wollte, wir dann aber aufgrund der Pandemie       Anerkennung oder Verweigerung der Anerkennung                  Mehrheit der Analytiker:innen auf der ganzen Welt sahen      und eine Kluft zwischen einer Suche nach Idealen, einem
 gezwungen waren, die Veranstaltung sehr kurzfris-          („der Andere mit großem A“). Wenn das Subjekt sich              sich einer harten Realität gegenüber, als ihre Regierun-    Fehlen von Idealen und einer fundamentalen Abhängig-
tig abzusagen. Das Programm zum Thema Realitäten            mit diesem Anderen und dessen Urteil hinsichtlich des           gen einen Lockdown verhängten und uns die Instruktion       keit von Idealen, die zu Ideologiebildungen beitragen.
 haben wir aber nicht gestrichen und es 2021 gezwun-        Idealichs identifiziert, entsteht das Ichideal. Das Ichideal    gaben, zu Hause zu bleiben. Jede Analytikerin und jeder     Gründen sich Ideologien auf ein Fehlen von Ressourcen
 genermaßen als Online-Tagung durchgeführt. Nun             sorgt für die Regulierung der Beziehung zwischen dem           Analytiker traf die schwierige Entscheidung, entweder        und Gelegenheiten? Es gibt ein starkes Argument, das
 gehen wir nach Wien mit diesem neuen Thema.                Ich und dem Idealich. Und über das vom Anderen stam-            online oder am Telefon zu arbeiten oder Patienten weit-     darauf hindeutet, dass der alarmierende Populismus des
Betrachten wir zunächst kurz die Etymologie des Beg-        mende Ichideal entsteht Symbolisierung. Somit gehört            erhin zu sehen und dabei alle notwendigen Sicherheits-      letzten Jahrzehnts in der westlichen Welt in der Tat mit
 riffes „Ideal“. Jorge Canestri stellte im EPF-Bulletin     das Idealich als Bild zum imaginären Register, während          maßnahmen zu treffen, wie das Tragen einer Maske,           der Schwierigkeit zu tun hat, die Spannungen zwischen
 55/2001 fest, dass der Begriff „Ideal“ zusammen mit        das Ichideal als Ergebnis einer auch sprachlich vermit-        Abstand und offene Fenster.                                  Gefühlen von Sicherheit und Unsicherheit bezüglich der
„Idol“ eine gemeinsame Wurzel im griechischen Wort          telten Identifizierung mit einem bedeutsamen Anderen                                                                        Gültigkeit persönlicher und sozialer Ideale und Ziele zu
„idéa“ hat, was „sehen“ bedeutet. Die wörtliche Bedeu-      dem symbolischen Register angehört (wir verzichten hier        Recht schnell begannen Analytiker:innen, über die neue       ertragen.
tung des griechischen idéa ist „Gestalt, Form, Erschei-     auf die Diskussion des Verhältnisses von Moi und je).          Situation und über die Spannungen zu schreiben, denen
 nung…, und obwohl dieser Terminus in der Philosophie       All diese Differenzierungen haben mit der Frage zu tun,        ihre Tätigkeit dadurch ausgesetzt war. Einige hatten         Die Psychoanalyse ist aber nicht frei davon, ihre eigenen
 bereits von Demokrit in der Bedeutung von ‚Gestalt oder    wie Ideale zur Entstehung und Beibehaltung libidinöser         bereits mit Patienten im Ausland gearbeitet, sodass dies     Ideologien zu kreieren, die ihre Ursache in historischen
 sichtbares Schema‘ benutzt wurde, [folgt] der weitere      und objektgerichteter Ziele dienen können oder wie sie         für sie keine so große Belastung war wie für jene, die       Konflikten darüber haben, wie die ideale Theorie und
Werdegang des Begriffs ganz der Platonischen Phi-           im Interesse von Zielen auf der Ebene der Verteidigung         es nie für möglich gehalten hatten, analytisch online zu     Praxis der Psychoanalyse aussehen. Welches ist der
 losophie, insofern er die Bedeutung eines abstrakten       eines primären Narzissmus bei Individuen und Gruppen           arbeiten ohne die Anwesenheit des Patienten im Raum.         ideale Weg, Psychoanalytiker:innen auszubilden? Wie
Modells und Ideals übernahm, das wir als Vergleichs-        eingesetzt werden können, die potenziell destruktiv sind.      In dieser Zeit mussten sich alle Analytikerinnen und Ana-    beurteilen wir idealerweise die künftige Analytikerin und
 maßstab heranziehen“. Canestris Überlegung legte den                                                                      lytiker insofern auf den Patienten verlassen, als dieser     den künftigen Analytiker und wie evaluieren wir kontinui-
Schwerpunkt auf „die Notwendigkeit eines ständigen          Folgt man der Entwicklung psychoanalytischer Theo-             Verantwortung für die Einhaltung des Settings übernahm,      erlich die werdenden Analytiker:innen? Ist es durch die
 Oszillierens zwischen Sehen und Denken, Form und Vor-      rien zum Thema Ideale seit Freud, können wir feststellen,      und jede Analytiker:in explorierte die Thematik einer        Untersuchung unserer eigenen Trennlinien innerhalb
 stellung, Bild und Abstraktion“, und mit der Hinwendung    dass Übereinstimmung darüber besteht, dass sie die             psychischen Arbeit in der Behandlung eines Patienten,        unserer psychoanalytischen Organisationen möglich,
zu Freuds Der Mann Moses und die monotheistische            Strukturierung des psychischen Lebens fördern, aber            der nicht mit im Raum war. Stellen diese Veränderungen       die Probleme von Vorurteilen anzugehen, die das Herz
Religion zitierte er die wohlbekannte Aussage aus jenem     auch tyrannisch und quälend werden können, während             ein Ideal psychoanalytischer Arbeit infrage?                 der Psychoanalyse zu zerstören drohen? Kann dies eine
Spätwerk zur menschlichen Entdeckung des Geistes            das Fehlen von Idealen zu Gefühlen von Desorientierung,                                                                     Lösung zum Verständnis des Aufkommens des Populis-
zum Kind, das sich von einem Elternteil dem anderen         emotionaler Leere und Hoffnungslosigkeit führen kann.          Wenn wir uns zur Außenwelt wenden: wie wenden wir            mus sein? Wie kann die Psychoanalyse die Krankheiten
zuwendet:                                                                                                                  unsere psychoanalytischen Theorien, die auf der Grund-       unserer gegenwärtigen Welt behandeln?
„Aber diese Wendung von der Mutter zum Vater bezeich-       Für Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker ist ein         lage unserer klinischen Praxis entstehen, dabei an,
 net überdies einen Sieg der Geistigkeit über die Sinn-     optimaler Modus der Ausübung von Psychoanalyse                 andere Arten von Pandemien zu verstehen, beispiels-          Wir freuen uns darauf, Sie nach Wien einzuladen, um
 lichkeit, also einen Kulturfortschritt, denn die Mut-      das, was sich in Sigmund Freuds Praxisraum in Wien             weise das Aufkommen des Populismus auf interna-              diese Fragen und Themen persönlich, wie wir sehr hof-
terschaft ist durch das Zeugnis der Sinne erwiesen,         abspielte. Er entwarf die günstigste Behandlungsform           tionaler Ebene? Bereits vor der Covid-19-Pandemie            fen, auf der 35. Jahreskonferenz der EPF zu diskutieren.
während die Vaterschaft eine Annahme ist, auf einen         für die Hysterie. Obwohl sich sein Setting überwiegend         war die Welt Zeuge von Horrorszenarien aufgrund des
Schluss und auf eine Voraussetzung aufgebaut. Die Par-      beiläufig entwickelte, wurde es schnell zum Standard-          Klimawandels – neben einem englischen Brexit-Plan,           Heribert Blass Präsident
teinahme, die den Denkvorgang über die sinnliche Wah-       verfahren, Psychoanalyse zu praktizieren. Die Struktur         der sich auf die Ideologie gründete, „Kontrolle zurück-      Jan Abram      Vizepräsidentin und Vorsitzende des
 rnehmung erhebt, bewährt sich als ein folgenschwerer       der analytischen Sitzungen und die Art des Zusammen-           zugewinnen“. Und diese „Idealisierung“ menschlicher                         Wissenschaftlichen Komitees
Schritt“ (GW XIV, S. 221ff).                                seins mit dem Patienten wurden zur Methodik: weil sie          Werte erinnert uns an die deutsche Geschichte und            Ewa Glód       Generalsekretärin
                                                            gut funktionierte. Könnten wir zustimmen, dass diese           deren dunkles Kapitel der Vorherrschaft einer Nazi-
Freud hatte den Begriff „Idealich“ 1914 in seiner Schrift   etablierte Art und Weise, klinische psychoanalytische          Ideologie, an der die Gefahr sichtbar wurde, dass Ideal-     Literaturnachweise erhältlich von
Zur Einführung des Narzissmus zum ersten Mal konzep-        Arbeit zu praktizieren, zum Ideal psychoanalytischer           isierung als Abwehr von unvermeidlichen Enttäuschun-         heribert.blass@epf-fep.eu
tualisiert, 1923 dann in Das Ich und das Es, er unter-      Praxis geworden ist?                                           gen in menschlichen Erfahrungen eingesetzt werden
schied aber nicht zwischen Idealich und Ich-Ideal.                                                                         kann. Überidealisierung kann auf diesem Wege leicht
Freuds Nachfolger begannen, bestimmte Unterschei-           Die Pandemie des Jahres 2020 veränderte die Art,               zu einer pervertierten Form der Erschaffung sogen-
dungen vorzuschlagen. Lacan (1966) beispielsweise dif-      wie Analytikerinnen und Analytiker üblicherweise ihre          annter Ideale werden, die zu destruktiven Prozessen
ferenzierte zwischen Ich (Moi), Idealich (Moi idéal) und    Patienten behandeln, radikal und in einer Weise, von der       und Ergebnissen führen. Die Ideologie, in welcher der
Ichideal (Idéal du Moi). Das Ich wird in der Spiegelphase   Freud und die meisten von uns sich nie hätten träumen          Brexit wurzelt, droht, ein vereintes Europa auseinander-

                                                      – 2 –                                                                                                                       – 3 –
The EPF Conference in Vienna at a glance

            Friday, July 15, 2022

 08:30-09:00 Opening the Conference                                                                             14:00-16:30 Writing Workshop                         • Forum for the Psychoanalysis of Children
 Heribert Blass (EPF President)                                                                                                                                        Parent Infant Workshop
                                                        • Research into the practice of analytic training
 Renate Kohlheimer (President Vienna Soc)                                                                                                                              The importance of baby observation for the
                                                          versus idealisation of training or devaluation       • Workshop on Writing a psychoanalytic paper
 August Ruhs (President Vienna Assoc)                                                                                                                                  understanding of parent child dynamics:
                                                          of its standards                                       for PSYCHE
 Jan Abram (EPF Vice President and                                                                                                                                     observed reality in infant observation
                                                          Claudia Frank (German Assoc)                           Led by Stefanie Sedlacek (German Soc)
 Chair of the Programme Committee)                                                                                                                                     Uta Zeitzschel (German Assoc)
                                                          Elisabeth Skale (Vienna Soc)                           Johannes Picht (German Assoc)
                                                  ST                                                                                                                   Chair: Beate Schumacher (British Soc)
                                                          Discussant: Patrick Miller (SPRF)                                                               GE
                                                                                                                                                                                                                        EN
                                                          Chair: Eva Öhrner (Swedish Assoc)
                                                                                                          EN                                                         • Forum on Psychoanalytical Ethics
 09:00-10:30 First Plenary on the Main Theme
                                                                                                                                                                       Psychoanalytic ethics, maintaining psychic
                                                        • Meet-the-Societies                                    14:30-16:30 COCAP Panel
• “How could I have been so stupid?” -                                                                                                                                 reality in the intermediate space
                                                          A discussion between psychoanalysts from
  Symbolic Impoverishment and the Question of                                                                  • PLAYFULNESS IN PSYCHOANALYSIS                         Jérôme Glas (Paris Soc)
                                                          different background experience
  Ideals                                                                                                         How experience in child analysis can help to          Chair: Claire-Marine François-Poncet (Paris Soc)
                                                          – Vienna Psychoanalytic Society and Vienna
  Gregorio Kohon (British Soc)                                                                                   understand the adult analytic patient                                                                  EN
                                                          Psychoanalytic Association
  Discussant: Patricia Grieve (Madrid Assoc)                                                                     Christine Anzieu-Premmereur (American Assoc)        • COWAP
                                                          Christine Diercks and Liana Giorgi (Vienna Soc)
  Chair: Renate Kohlheimer (Vienna Soc)                                                                          Stefano Bolognini (Italian Soc)                       Idealization Of Motherhood
                                                          Marianne Scheinost-Reimann and Peter Wuzella
                                                  ST                                                             Maria Teresa Flores (Portuguese Nucleus of            Margarita Cereijido (American Assoc)
                                                          (Vienna Assoc)
                                                          Chair: Klaus Grabska (German Soc)                      Psychoanalysis)                                       Ester Palerm (Spanish Soc)
 11:00-12:30 Post Plenary Discussion Group                                                                EN     Discussants: Nergis Güleç and Funda Akkapulu          Patricia Alkolombre (Argentine Assoc)
                                                                                                                 (Istanbul Soc)                                        Chair/Discussant: Emanuela Quagliata (Italian
 Gregorio Kohon (British Soc)                           • Ad hoc Group on Teleanalysis
                                                                                                                 Chair: Christine Franckx (Belgian Soc)                Soc)
 Chairs: Stefano Bolognini (Italian Soc)                  The ideal of the analytical setting challenged
                                                                                                                                                             EN                                                         EN
         Daniela Luca (Romanian Soc)                      by the virtual and the mediated work
                                                  EN      Effect of the expansion of the analytical space                                                            • IPA subcommittee migration and refugees
                                                          Paule Lurcel (French Assoc)                           15:00-16:30 Parallel Panels on the Main Theme          Cultural counter-transference meeting the ideal of
 11:00-12:30 Parallel Panels on the Main Theme            When distance brings closer...                       • The misrecognition as the Agent of the Ego            psychic universality
                                                          Maggiorino Genta (Swiss Soc)                           Ideal                                                 Saskia von Overbeck Ottino (Swiss Soc)
• “In the presence of the other”, ideal or speci-         The setting and the analyst’s helplessness                                                                   Tuning Psychoanalysis to Migration: ideal and
                                                                                                                 Johannes Döser (German Assoc)
  ficity of the analytic setting?                         Mona Chahoury (Lebanese Assoc)                                                                               conflicts in the experience of the PER group, Italy
                                                                                                                 Franz Oberlehner (Vienna Assoc)
  Marina Perris (British Soc)                             Chair: Martina Burdet (Madrid Assoc)                                                                         Laura Ravaioli (Italian Soc)
                                                                                                                 Chair: Sylvia Zwettler-Otte (Vienna Soc)
  Panos Aloupis (Paris Soc)                                                                               FR                                                           Chair: Gertraud Schlesinger-Kipp (German Assoc)
                                                                                                                                                                ST
  Chair: Patrizia Giampieri-Deutsch (Vienna Soc)        • Forum for the Psychoanalysis of Children                                                                                                                      EN
                                                   ST                                                          • The Shape of Totalitarian Ideals in our Apoca-
                                                          “Cyberspace” in psychoanalysis – on the                lyptic Times and the Missing Debate
• Confusing yourself with your ideal self - the           interplay between virtual and psychic reality                                                               17:00-18:30 Individual Paper Presentation
                                                                                                                 Jonathan Sklar (British Soc)
  vicissitudes of the ego and the ego ideal in an         Majlis Winberg Salomonsson (Swedish Assoc)             Discussant: Tijana Miladinovic (Serbian Soc)
  era of images and photo manipulation                    Chair: Noa Haas (Israel Soc)                           Chair: Sotiris Manolopoulos (Hellenic Soc)
  Charlotta Björklind (Swedish Assoc)                                                                     EN                                                    EN    17:00-18:30 Large Group
  Discussant: Alexander Janssen (Dutch Soc)             • Forum for the Psychoanalysis of Adolescents
  Chair: Louise Lyon (British Soc)                                                                             • Mourning Idealisation is part of emerging from
                                                          The distortion of the Ego ideal in the Oedipal         the climate bubble                                  • Ideals in the Large Group
                                                   EN     crises of adolescents today                                                                                  Consultants: Shmuel Erlich (Israel Soc), Mira
                                                                                                                 Sally Weintrobe (British Soc)
• Scientific ideals in psychoanalysis or                  François Richard (Paris Soc)                                                                                 Erlich-Ginor (Israel Soc), Dorothee von Tippel-
                                                                                                                 Discussant: Delaram Habibi-Kohlen (German
  psychoanalysis as a scientific ideal                    Discussant: Chiara Rosso (Italian Soc)                                                                       skirch-Eissing (German Assoc)
                                                                                                                 Assoc)
  Erik Stänicke (Norwegian Soc)                           Chair: Sara Flanders (British Soc)                                                                                                                             EN
                                                                                                                 Chair: Martine Sandor-Buthaud (Paris Soc)
  Discussant: Henrik Enckell (Finnish Soc)                                                                EN                                                    EN
  Chair: Sara Collins (British Assoc)                   • Ad hoc Group on Acting Out Patients
                                                   EN                                                          • Idéalisation et desidéalisation de la technique      17:30-20:00 Film Presentation
                                                          From Gangs (Ideal Ego) to Groups (Ego Ideal)           psychanalytique de Ferenczi
• From Ideals to Fallen Idols                             Carine Minne (British Soc)                                                                                 • Shirley - Visions of Reality
                                                                                                                 Martin Cabré (Madrid Assoc)                           A Film by Gustav Deutsch (A, 2013, 93 min.)
  Mirror, mirror on the wall, who can you trust of        Chair/Discussant: Massimo De Mari (Italian Soc)        Chair/Discussant: Kathleen Kelley-Lainé (Paris        followed by a discussion with the co-director
  them all?                                                                                               EN     Soc)                                                  Hanna Schimek
  Pina Antinucci (British Soc)                          • IPSO Opening                                                                                          FR     Chair: August Ruhs (Vienna Assoc)
  Ideals and Ego-Ideals:
  From Narcissus to Echo: The Imaginary working           IPSO Paper Presentation                                                                                                                                        EN
  under the mask of the Symbolic                          Sebastian Baryli (Austria WAP)
  Jeanne Wolff-Bernstein (Vienna Assoc)                   Chair: Korinna Fritzemeyer (German Assoc)
  Chair/Discussant: Zoé Andreyev (SPRF)
                                                   EN

  ST = simultaneously translated     EN = Panel in English   FR = Panel in French    GE = Panel in German
                                                                                                                                                                 – 5 –
The EPF Conference in Vienna at a glance

         Saturday, July 16, 2022

 09:00-10:30 Second Plenary on the Main Theme                                                                  • Overrated ideals: what the analyst is allowed          17:00-18:30 Large Group
                                                                                                                 to say and what not
• “I feel very strange and forever strange in this     • Ideals, Ethics, and beyond                                                                                  • Ideals in the Large Group
                                                                                                                 Thomas Jung (Vienna Assoc)
  world...” (Susan Taubes)                               Johannes Picht (German Assoc)                                                                                 Consultants: Shmuel Erlich (Israel Soc), Mira
                                                                                                                 Discussant: Eva Schmid-Gloor (Swiss Soc)
  Depression - an illnes of ideals and trauma            Sylvia Zwettler-Otte (Vienna Soc)                                                                             Erlich-Ginor (Israel Soc), Dorothee von Tippel-
                                                                                                                 Chair: Tomas Kajokas (Vilnius Soc)
  Marianne Leuzinger-Bohleber (German Assoc)             Chair: Shmuel Erlich (Israel Soc)                                                                             skirch-Eissing (German Assoc)
                                                                                                                                                                EN
  Discussant: Bernard Reith (Swiss Soc)                                                                   EN                                                                                                             EN
  Chair: Siri Gullestad (Norwegian Soc)                                                                        • Ideals and Hypermodernity
                                                ST                                                               Martina Burdet (Madrid Assoc)
                                                       • Ad hoc Group Psychoanalysis in Literature -                                                                    17:00-18:30 EPF / IPA Working Party Committee
                                                                                                                 Chair/Discussant: Katy Bogliatto (Belgian Soc)
                                                         Literature in Psychoanalysis
                                                                                                                                                                FR   • (WPC): Joint Panel on Working Parties
 11:00-12:30 Post Plenary Discussion Group               Destruction, survival and ideals:
                                                         The relation of Eros and Thanatos in                  • Zombies in between analyst, child and                 Who talks to whom? Unconscious working
 Marianne Leuzinger-Bohleber (German Assoc)                                                                      parents: healthy ideals or negative idealisa-
                                                         Boccaccio’s Decameron                                                                                         processes in the ‘Free clinical groups’ devel-
 Chair: Stefano Bolognini (Italian Soc)                                                                          tion?
                                                         Marinella Linardos (Italian Assoc)                                                                            oped by Wolfgang Loch
        Daniela Luca (Romanian Soc)                                                                              Nergis Güleç (Istanbul Assoc)
                                                         Pınar Limnili Özeren (Istanbul Assoc)                                                                         Claudia Thußbas, (German Assoc)
                                                  EN                                                             Elena Molinari (Italian Soc)
                                                         Discussant: Rotraut De Clerck (German Assoc)
                                                                                                                 Chair: Line Stänicke (Norwegian Soc)                  Transformation and Interpretation: The Three
                                                         Chair: Johannes Döser (German Assoc)
 11:00-12:30 Parallel Panels on the Main Theme                                                            EN                                                    EN     Level Model
                                                                                                               • Forum on Psychoanalysis, Migration and cul-           Margaret Ann Fitzpatrick Hanly, (Canadian Soc)
• Idealized Eros and Deidealized Life Drive
                                                                                                                 tural Identities                                      Chairs: Jan Abram (EPF Vice-President),
  Bernard Chervet (Paris Soc)                           14:00-16:30 Writing Workshops
                                                                                                                 Ideals, cultural differences and trans-               Bernard Reith(Chair´of the IPA WPC)
  Discussant: Sarantis Thanopulos (Italian Soc)
                                                       • Workshop on Writing a psychoanalytic paper              generational fractures                                                                               EN
  Chair: Sølvi Kristiansen (Norwegian Soc)
                                                         for the International Journal of Psychoanalysis         Virginia De Micco (Italian Soc)
                                                  ST
                                                         Led by Rachel Blass (Israel Soc)                        Discussant: Saskia von Overbeck Ottino (Swiss       • Forum on Aging
• Ideal, ideologies: from Intrapsychic to                Chair: Francis Grier (British Soc)                      Soc)                                                  Aging as an essential Topic of Psycho-
  Social manifestations                                                                              EN          Chair: Sevil Kural (Istanbul Assoc)                   analytic Processes, Psychoanalytic Training
  Telma Barros Cavalcanti (Brazilian Soc)                                                                                                                       EN     and further Education
  Silvia Elena Leguizamón (Argentine Assoc)
                                                                                                               • Forum on Psychoanalysis and Language                  Christiane Schrader (German Assoc)
  Chair: Jani Santamaría Linares (Mexican Assoc)
                                                        14:30-16:30 Round Table Discussion                       „On Narcissism: An Introduction“                      Audrey Kavka (American Assoc)
                                                EN
                                                                                                                 The Standard Edition of the Complete                  Chair: Martin Teising (German Assoc)
• An ideal psychoanalytic institution?                 • The significance of ideals in psychoanalysis,           Psychological Works of Sigmund Freud,                                                            EN
  Serge Frisch (Belgian Soc)                             neighbouring sciences and art                           Volume XIX, (1914-1916), 67-102
  Gabriele Junkers (German Assoc)                        Marianne Leuzinger-Bohleber (German Assoc)              Christoph E. Walker (German Assoc)
  Harriet Wolfe (American Assoc)                         Thomas Macho (Philosopher, Vienna)                      Udo Hock (German Assoc)
  Discussant: John Churcher (British Soc)                Johann August Schülein (Sociologist, Vienna)
  Chair: Majlis Winberg Salomonsson (Swedish             Michael Loebenstein (Writer and Curator, Vienna)
                                                                                                                                                                EN              Sunday, July 17, 2022
                                                                                                               • Forum on Institutional Matters (IMG)
  Assoc)                                                 Chair: Heribert Blass (German Assoc)
                                                                                                                 Rebirth of psychoanalytic organizations. Ideal
                                                EN                                                     EN                                                               09:30-11:30 Third Plenary on the Main Theme
                                                                                                                 and Reality then and now
• L’ascétisme est le serf de l’idéal                                                                             Gabor Szonyi (Hungarian Soc)
  Jérôme Glas (Paris Soc)                               15:00-16:30 Parallel Panels on the Main Theme                                                                • The transmission of psychoanalysis: an ideal
                                                                                                                 Christine Diercks (Vienna Soc)                        object and its risks
  Discussant: Piotr Krzakowski (Warsaw Soc)                                                                      Chair: Maggiorino Genta (Swiss Soc)
  Chair: Jeanne Wolff-Bernstein (Vienna Assoc)         • Realities in psychoanalytic clinics - internal                                                                Paola Marion (Italian Soc)
                                                         and external                                                                                           EN
                                                FR                                                                                                                     L’Idéal, raison de vivre, de mourir parfois, de
                                                         Genevieve Welsh (Centre Kestemberg, Paris)            • COWAP
                                                                                                                                                                       tuer souvent
                                                         (Louise Hird (Winn Clinic Sydney))                      On a new reality for women, motherhood                Denys Ribas (Paris Soc)
                                                         Discussants: Tjark Kunstreich (Vienna Soc)              without pregnancy, adoption, surrogate                Chair: August Ruhs (Vienna Assoc)
                                                         Mayssa El Husseini (Centre Kestemberg, Paris)           mother                                                                                               ST
                                                         Chair: Mette Møller (Copenhagen Soc)                    Which kind of challenge for feminity and
                                                                                                     EN          maternal preoccupation?                                11:30-12:00 Closing Ceremony
                                                       • Maria Lassnig: Painting internal and external           Christine Anzieu-Premmereur (American Assoc)
                                                         reality and feeling of the body                         Lesley Caldwell (British Soc)
                                                         Rotraut De Clerck (German Assoc)                        Harriet Wolfe (American Assoc)
                                                         Discussant: Patrick Miller (Paris Soc)                  Chair: Cristina Saottini (Italian Soc)
                                                         Chair: Svetlozar Vassilev (Bulgarian Soc)                                                              EN
                                                                                                     EN
                                                                                                                17:00-18:30 Individual Paper Presentation

  ST = simultaneously translated    EN = Panel in English   FR = Panel in French    GE = Panel in German
                                                                                                                                                                – 7 –
Diskussionsgruppe im Anschluss an die Plenumsveranstaltung                                                                                           Einzel-Vorträge
                        Freitag 11:00-12:30 Uhr und Samstag 11:00-12:30 Uhr                                                               Freitag 17:00-18:30 Uhr und Samstag 17:00-18:30 Uhr

   Im Anschluss an die Plenumsveranstaltungen             fano Bolognini (Italienische Gesellschaft) und Dan-       Dieser Teil der Tagung ist dazu gedacht, den Mit-        dem folgende Kriterien angesetzt werden: Qual-
findet eine Diskussionsgruppe statt. Sinn dieser          iela Luca (Rumänische Gesellschaft), die auch für      gliedern der EPF-Gesellschaften (einschließlich der         ität der Argumentation und Übereinstimmung mit
Gruppe ist das Angebot einer Möglichkeit, das             die Übersetzung zwischen Englisch, Deutsch und         Analytiker:innen in Ausbildung) die Möglichkeit zu          dem Tagungsthema. Die Peer-Review wurde von
Thema der Plenumssitzungen zu vertiefen, aber in          Französisch sorgen werden.                             geben, sich stärker in die wissenschaftliche Arbeit         dem Komitee organisiert, dass das Programm der
einem kleineren Rahmen. Bei beiden Gelegenheiten                                                                 der EPF einzubringen, ihre klinischen Arbeiten und          vorigen Tagung erstellt hatte. Die für 2020 geplanten
werden die Redner und Diskutanten der Plenumssit-         Diese Gruppe ist offen und es gibt keine Voranmel-     Forschungsprojekte vorzustellen und mit Kolle-              Vorträge werden 2022 in Wien nachträglich gehalten.
zungen anwesend sein: am Freitag Gregorio Kohon           dung. Kandidaten sind herzlich willkommen.             gen zu diskutieren. Auch Kleingruppen können ihre
(Britische Gesellschaft) und am Samstag Marianne                                                                 Arbeit präsentieren. Alle Vorschläge für Präsenta-          Die Liste der Einzelvorträge (individual papers) ist
Leuzinger-Bohleber (DPV). Moderatoren sind Ste-                                                                  tionen werden einem Peer-Review unterzogen, bei             auf der EPF-Website (klick) verfügbar.

                       Eine Veranstaltung im Großgruppen-Format                                                           Forum zur Spezifität der psychoanalytischen Behandlung heute
                     Freitag 17:00-18:30 Uhr und Samstag 17:00-18:30 Uhr                                                               Mittwoch 15:00-19:00 Uhr und Donnerstag 9:00-18:45 Uhr
    Berater/innen: Shmuel Erlich, Mira Erlich-Ginor und Dorothee von Tippelskirch-Eissing                                                              Vorsitz: Fabienne Fillon

                            Ideale, Idole und Ideologie in der Großgruppe
                                                                                                                     Die klinischen Gruppen bestehen aus 12 bis 15 Ana-      beruhen, damit die interanalytische Arbeit gefördert
   Als Einzelanalytiker leiten und formen unsere          die Rolle der Psychoanalyse und der analytischen       lytikern aus unterschiedlichen analytischen Kulturen,       wird, die eine Diffraktion der Übertragung des Patienten
Werte und Ideale unser Urteilsvermögen, unser Ver-        Gemeinschaft sein?                                     die eineinhalb Tage am selben klinischen Material arbe-     und des analytischen Paares hervorbringt. Gegen Ende
halten, unsere theoretischen und klinischen Inter-                                                               iten, und zwar an drei aufeinanderfolgenden Sitzungen       der Arbeit, üblicherweise beim letzten Treffen, spricht
ventionen. Verlassen wir jedoch unseren persönli-         Die hier angebotene Großgruppe bietet Gelegenheit,     einer derzeit laufenden analytischen Behandlung, die        der vorstellende Analytiker über seine Reaktionen auf
chen Raum und schließen uns unseren Gesellschaf-          diese Trends in ihrer Bewegung zu erforschen. Sie      vom Analytiker oder der Analytikerin selbst vorges-         den von ihm beobachteten Prozess in der Gruppe.
ten und Instituten an oder beteiligen uns als Bürger      wird von drei Analytikern moderiert: Shmuel Erlich,    tellt werden. Der Analytiker liest das Sitzungsmaterial     Dieser Schritt ermöglicht es der Gruppe, den Modera-
an politischen Debatten und Kontroversen, sehen           Mira Erlich-Ginor und Dorothee von Tippelskirch-       vor, ohne irgendwelche Hinweise auf die Biografie des       toren und dem Vortragenden, die Validität der interana-
wir uns schnell in Gruppen eingetaucht und verloren,      Eissing.                                               Patienten zu geben oder zu sagen, an welchem Punkt          lytischen Gruppenarbeit hinsichtlich der Identifizierung
seien sie nun klein oder groß. Können und schaffen                                                               seiner Analyse der Patient steht. Nach Präsentation der     der Spezifität jeder psychoanalytischen Behandlung zu
wir es unter diesen Umständen, an unseren Idealen         Diese Großgruppe (die auf Englisch stattfindet) wird   ersten Sitzung schweigt der Analytiker und antwortet        bewerten.
festzuhalten? Oder verwandeln sich diese Ideale in        sich zweimal treffen, am Freitag und am Samstag.       nicht auf die von den Gruppenmitgliedern aufgewor-
Ideologien, die unter dem Einfluss von Anführern          Sie ist offen für alle Tagungsteilnehmer, auch für     fenen Fragen. Die Grundregel, die auf die Gruppe ange-      In Wien wird es vier Gruppen geben (eine Franzö-
und Idolen stehen und zu Kämpfen und Spaltungen           Gäste. Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.       wandt wird, ist die Gleiche, die auch für die Behandlung    sischsprachige und drei Englischsprachige), von denen
führen?                                                                                                          des Patienten in der Analyse gilt, nämlich die, anhand      voraussichtlich eine oder zwei ausschließlich für Kan-
                                                                                                                 des Materials frei zu assoziieren. Die Gruppe „konstrui-    didaten/IPSO-Mitglieder offen sein wird. Die anderen
Die derzeitige brutale Verwüstung der Ukraine durch                                                              ert“ auf diese Weise den Patienten. Im Lauf dieser Arbeit   Gruppen sind für Mitglieder und Kandidaten.
Russland und der Strom von Millionen von Flüchtlin-                                                              hören die beiden Moderatoren die Assoziationen der
gen ist ein gnadenloser Kampf zwischen Demokratie                                                                Gruppe und fungieren als Vermittler.                        Bitte beachten Sie, dass die klinischen Gruppen am
und Diktatur, zwischen liberaler und autoritärer Ide-                                                                                                                        Mittwoch von 15:00 bis 19:00 Uhr und am Donnerstag
ologie, zwischen diesen und innerhalb dieser Länder,                                                             Der Grundgedanke hierzu ist, dass jeder Teilnehmer die      von 9:00 bis 18:45 Uhr stattfinden. Wer daran teilne-
aber auch darüber hinaus. Er wirkt sich nicht nur auf                                                            unbewussten Abkömmlinge artikuliert, die auf seinen         hmen möchte, sollte an allen Sitzungen seiner Gruppe
diese beiden Nationen, sondern auch auf Europa und                                                               eigenen bewussten und unbewussten Grundannahmen             teilnehmen.
potenziell auf die internationale Gemeinschaft und
das Leben auf der ganzen Welt aus. Die Geschichte                                                                  Alle Analytiker, die sich für die Tagung angemeldet haben, sind teilnahmeberechtigt. Kandidaten können sich für
ist voll von Kriegen, die durch religiöse, rassistische                                                            die IPSO-Gruppe bewerben, die in das IPSO-Programm integriert ist, oder für eine Gruppe, die Mitglieder und
oder nationalistische Ideologien ausgelöst wurden,                                                                 Kandidaten aufnimmt.
und durch das Böse und die Verwüstung, die sie mit                                                                 Für diese Gruppen ist eine Voranmeldung erforderlich. Bitte geben Sie die von Ihnen gewählte Sprache an
                                                                                                                   und melden Sie sich online an. Analytiker in Ausbildung müssen angeben, ob sie an einer Gruppe nur für Kan-
sich bringen. Was könnte unter diesen Umständen
                                                                                                                   didaten oder an einer Gruppe mit Kandidaten und Mitgliedern teilnehmen möchten. Die Anmeldung wird vom
                                                                                                                   Vorsitzenden oder vom Sekretariat bestätigt werden.

                                                    – 8 –                                                                                                              – 9 –
Forum zu Haydée Faimbergs Methode des „Hörens auf das Hören“
     Forum zur Erkundung von Prozess und Praxis der Ausbildung (ETPP)
            Mittwoch 16:00-18:00 Uhr, Donnerstag 9:00-13:00 Uhr und 14:00-17:30 Uhr                                                       Mittwoch 17:15-20:15 Uhr und Donnerstag 9:00-12:00 Uhr
                                   Vorsitz: Françoise Labbé                                                                                oder Donnerstag 13:00-16:00 Uhr und 16:30-19:30 Uhr
                                                                                                                                                         Vorsitz: Haydée Faimberg

   In diesem Forum sind Ausbildungsanalytiker und         Ein Ausbildungs- und Kontrollanalytiker wird vor            Das „Hören auf das Hören“ ist keine Methode             Bibliografische Referenzen:
Supervisoren aus allen europäischen psychoana-            einer kleinen Gruppe von Kollegen Supervisionsma-        (die Methode ist die der Psychoanalyse, d. h. die
lytischen Gesellschaften, die an dem Thema inter-         terial präsentieren, wobei sich die Kollegen auf das     gleichschwebende Aufmerksamkeit und die freie              Zum klinischen Grundkonzept: Listening to Listening
essiert sind, dazu eingeladen, einen Blick auf Analy-     implizite Ausbildungsmodell des Vortragenden sowie       Assoziation), sondern ein klinisches Konzept, das          and Misunderstanding and Psychic Truths. Kapitel 7
tiker in Ausbildung und insbesondere in Supervision       auf den Einfluss der Institution konzentrieren sollen.   zu einem gegebenen Zeitpunkt darauf abzielt, auf           und 8 in Haydée Faimberg: The Telescoping of Gen-
zu werfen.                                                Dies gibt dem Vortragenden Gelegenheit, über seine       unterschiedliche Weise die Fähigkeit des Analytik-         erations: Listening to the Narcissistic Links between
                                                          Ideen zusammen mit Kollegen zu reflektieren, insbe-      ers zu erweitern, das psychische Funktionieren des         Generations. Routledge, 2005.
In Vorstellung und Diskussion wollen wir dem gesa-        sondere im Hinblick auf den institutionellen Kontext.    Patienten zu hören. Auf einer anderen Ebene wurde
mten Ausbildungsweg nachgehen und sowohl die              Es wird zwei Kleingruppen geben (auf Englisch), jede     dieses klinische Konzept verwendet, um eine Meth-          Zur Methode: Haydee Faimberg (2019): Basic the-
Stärken als auch die Schwächen der vorgestellten          Gruppe wird von einem Mitglied der Kerngruppe            ode zur Erörterung von klinischem Material in Grup-        oretical assumptions underpinning Faimberg’s
Kandidaten in verschiedenen Stadien ihrer Ausbil-         des EPFP geleitet. Teilnahmevoraussetzung ist die        pen zu konstruieren.                                       method: “Listening to listening”, The International
dung erkunden, wohl wissend, dass diese auch von          Präsenz bei allen drei Sitzungen.                                                                                   Journal of Psychoanalysis, 100:3, 447-462
den Stärken und Schwächen ihrer jeweiligen Institu-                                                                Wir schaffen gemeinsam eine Sprache, mit der wir
tion abhängen.                                                                                                     die Unterschiede diskutieren und die Arbeit des            Gruppe 1 (auf Französisch)
                                                                                                                   Analytikers, der Material vorstellt, verstehen kön-        Mittwoch 17:15-20:15 Uhr und
Jede psychoanalytische Supervision ist in eine Insti-                                                              nen. Wir möchten die Vorstellung überwinden, dass          Donnerstag 9:00-12:00 Uhr
tution eingebettet. Es stellt sich also die Frage, ob                                                              wir die Arbeit eines Kollegen einfach deshalb akzep-
und inwieweit die Fortschritte der Kandidaten, ihre                                                                tieren, weil er „so wie ich“ arbeitet. Klinisches Mate-    Gruppe 2 (auf Englisch)
Stärken und Schwächen, mit spezifischen institu-                                                                   rial wird oft ausgehend von einer entsprechend aus-        Donnerstag 13:00-16:00 Uhr und 16:30-19:30 Uhr
tionellen Einflüssen zusammenhängen.                                                                               gewählten impliziten Grundannahme gehört (die als
                                                                                                                   solche erkannt wird oder nicht). Eines unserer Ziele       Beide Gruppen werden von Dieter Bürgin geleitet,
Deshalb interessiert sich dieses Forum besonders                                                                   ist es, uns im Hören so zu schulen, dass wir nicht nur     die englischsprachige Gruppe zusammen mit Lesley
für die Bedeutung der Struktur und Kultur des Insti-                                                               die klinischen Hypothesen erkennen, auf die sich der       Caldwell.
tuts, in dem die Supervision stattfindet. Sowohl die                                                               vortragende Analytiker stützt, sondern auch unsere
Struktur als auch die Kultur werden wesentlich von                                                                 eigenen Hypothesen. Wir versuchen zu verstehen,
dem spezifischen Ausbildungsmodell beeinflusst,                                                                    aus welcher Theorie heraus wir dem vortragenden
das dem jeweiligen Institut eigen ist, weshalb die                                                                 Analytiker zuhören, aber auch zu erkennen, aus
Präsentation von Supervisionsmaterial mit der fol-                                                                 welcher Theorie heraus der vortragende Analytiker
genden Frage verbunden wird: In welcher Interak-                                                                   seinem Patienten zuhört und etwas deutet oder nicht.
tion stehen Ausbildungsmodelle und Supervision                                                                     Wir erforschen, wie sich die theoretischen Annah-
und wie fördert oder behindert die Institution den                                                                 men eines jeden Teilnehmers auf die Diskussion
Fortschritt der Kandidaten?                                                                                        selbst auswirken. Indem wir „darauf hören, wie jeder
                                                                                                                   Teilnehmer jeden anderen hört“, können die Quellen
                                                                                                                   von Missverständnissen (als wertvolles Werkzeug)
                                                                                                                   zutage treten, und wir können damit beginnen, die
                                                                                                                   Grundannahmen eines jeden Teilnehmers zu erken-
                                                                                                                   nen (die gerade die Ursache des Missverständnisses
                                                                                                                   sein können).

  Wenn Sie teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte zusammen mit Ihrer Anmeldung zur Tagung bis spätestens          Die Gruppen sind in der Regel schnell ausgebucht. Es ist volle Anwesenheit in der jeweiligen Gruppe erforderlich.
  zum 28. Mai 2022 online an.                                                                                        Die Gruppen sind Mitgliedern der EPF, der IPV und des EPI einschließlich Gästen vorbehalten.
  Alle Ausbildungsanalytiker und Supervisoren der EPF und IPV sind teilnahmeberechtigt (keine Analytiker in Aus-     Für Analytiker in Ausbildung ist am Mittwochnachmittag von 14:00-17:00 Uhr eine spezielle Sitzung vorgesehen
  bildung).                                                                                                          (auf Englisch). Wenn Sie an dieser Gruppe teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte online dazu an.

                                                    – 10 –                                                                                                              – 11 –
Forum zu Psychoanalyse, Migration und kulturellen Identitäten                                                                              Forum zu kollektiven Traumata
            Donnerstag 9:00-12:00 Uhr, 17:00-19:30 Uhr und Samstag 15:00-16:30 Uhr                                                                        Donnerstag 9:30-13:30 Uhr
                             Vorsitz: Saskia von Overbeck Ottino                                                                                        Vorsitz: Eva Weill, Anna Ferruta

                   Workshop in englischer Sprache: Ideale, Verrat und Verlassen                                                              Kollektive Traumata und ihre Spuren in der Analyse

   Die Adoleszenz ist eine Zeit der Aufregung und         oder mit denen man sich streiten kann, auf soziale           Wir haben diese Arbeit unter Berücksichtigung der     kann, gibt es unserer Auffassung nach zunächst
Turbulenzen, in der sich wichtige Aspekte der Iden-       Gruppen, die kulturelle Normen widerspiegeln - ist
tität festigen, einschließlich des Sinns für Konti-       in diesem Prozess von zentraler Bedeutung. Fehlt          Texte Freuds begonnen, die sich mit der Verbindung       eine Latenzzeit, die die Art und Weise der Über-
nuität/Kohärenz des Selbst und seiner Ideale und          diese Toleranz, kann es zu einem Gefühl des Ver-          zwischen Individuum, Kultur und Geschichte befas-        tragung von Erfahrungen von einer Generation auf
Aspirationen. Toleranz seitens der Familie und des        raten- und Verlassenwerdens kommen und zu                 sen. „Massenpsychologie und Ich-Analyse“ kann            die nächste bestimmt. Wesen und Funktion dieser
sozialen Umfelds, die auf Empathie für die Kämpfe         einem Verlust des Vertrauens in die Vorstellung, in       zwar als die wichtigste Arbeit zu diesem Thema           Latenzzeit und die die sie begleitenden psychologis-
der Jugendlichen beruht, schafft einen Raum, in           dieser Gemeinschaft eine Zukunft zu haben. Zur            angesehen werden kann, aber unsere Überlegungen          chen Prozesse müssen beschrieben und erforscht
dem sie unterschiedliche Positionen erproben kön-         Einleitung der Diskussion wird ein klinischer Fall vor-
nen, die extrem und polarisiert sein können, da die       gestellt.
                                                                                                                    stützen sich auch stark auf psychoanalytische Ber-       werden.
Jugendlichen auf der Suche nach Idealen sind, die                                                                   ichte von Kollegen, auf Schriften von Überlebenden       Wir denken, dass die Auseinandersetzung mit einer
sie als authentisch empfinden und für die es sich         Vortragende: Sevi Kural (Psike Istanbul)                  oder ihren Nachkommen sowie auf die Forschung            komplexeren Verknotung zwischen Individuum und
zu kämpfen lohne. Die Möglichkeit, gelegentlich auf                    Fakhry Davids (Britische Gesellschaft)       in den Bereichen Zeitgeschichte, politische Anthro-      Kultur einen anderen Verständnismodus erfordert.
die sicheren Beziehungen des Elternhauses und der         Vorsitz:     Levas Kovarskis (Finnische Gesellschaft)     pologie, Literatur etc.
erweiterten Gemeinschaft zurückgreifen zu können
                                                                                                                                                                             Die gegenwärtige Situation, die die Völker der Erde
– auf Gleichaltrige, die man nachahmen, bewundern
                                                                                                                    Von Anfang an bestand Freuds Hypothese darin,            durch eine globale Pandemie scheinbar vereint, hat
      Workshop in französischer Sprache: Dissonanzen zwischen Idealen und Symbolen                                  die Kultur und das Kollektiv im Zentrum der Psy-         zugleich zu einer Explosion von Konflikten zwischen
                                                                                                                    che anzusiedeln, die somit Spuren der Erfahrungen        ethnischen Gruppen geführt, und der Rassismus
   Als Psychoanalytiker teilen wir das gemeinsame         zu lesen. Der Beiklang, dass die Diskriminierung, der     unserer Vorfahren trägt.                                 samt seiner mörderischen Gewalt ist wieder aufg-
Ideal, dass wir uns unserer eigenen Vorurteile und        Muslime im Jahr 2019 ausgesetzt sind, der Juden-
                                                                                                                                                                             etaucht. Wir stehen vor dem tiefen Bedürfnis nach
unseres inneren Rassismus bewusst sein sollten.           verfolgung während des Zweiten Weltkriegs ähnelt,
Als Bürger teilen wir vielleicht ein Ideal von Zusam-     hat in Frankreich leidenschaftliche Reaktionen her-       Hinsichtlich dieser Frage haben uns die Beiträge         Zugehörigkeit zu etwas Gemeinsamen und dem
menleben und Hybridisierung. Können wir dies aber         vorgerufen. Die „Zweckentfremdung“ des gelben             von Kollegen im Rahmen unserer Seminare und des          gnadenlosen Kampf dagegen.
als selbstverständlich betrachten? Manchmal sind          Sterns wurde als skandalös empfunden. Es wurde            vorangegangenen EPF-Forums dazu geführt, das
wir von einigen unserer Reaktionen überrascht, die        aber auch als eine Möglichkeit gesehen, das unsi-         Konzept einer Verflechtung des Individuellen und         Während des Forums im Jahr 2022 werden wir über
unsere idealistische Sicht auf uns selbst in Frage        chtbare Leid der Muslime auszudrücken. Wie betra-
                                                                                                                    des Kollektiven im Rahmen der Kur zu entwickeln,         die klinischen Erfahrungen einiger unserer Kollegen
stellen, oder von Angriffen auf historische Symbole.      chten wir dieses Bild, und wie können wir unsere
In diesem Workshop werden wir mit einem Bild arbe-        Reaktionen und die der Gesellschaft als Ganzes            und zwar nicht lediglich in Form einer Dualität und      nachdenken, die die Konflikte nach dem Zweiten
iten, das für eine Anti-Islamophobie-Demonstration        analysieren?                                              einer sich gegenseitig ausschließenden Dichotomie,       Weltkrieg in Europa aus der Ich-Perspektive erlebt
gezeichnet wurde, die 2019 in Paris stattfand. Die                                                                  sondern in Form von komplexeren Verknüpfungen.           haben und erleben, aber auch über die trauma-
Zeichnung zeigt ein junges Mädchen, das auf der           Vortragende: Geneviève Welsh (Paris Soc)                                                                           tischen Spuren in früheren Generationen und solche
Brust einen gelben fünfzackigen Stern und einen
                                                          Diskutantin: Fabienne Fillon (Paris Soc)                  Kollektive Traumata waren seit den beiden Weltkrie-      aufgrund der interethnischen Zerstörungen der letz-
Halbmond trägt. Auf dem Stern ist das Wort „Muslim“
                                                          Vorsitz: Saskia von Overbeck Ottino (Swiss Soc)           gen eine Herausforderung für die Psychoanalyse.          ten Zeit. Frühere und gegenwärtige Traumata sind
                                                                                                                    Wir müssen die Konzeptualisierung der Destruktiv-        in komplexen Verarbeitungsprozessen auf individu-
 Wenn Sie an einem der Workshops des Vorkongresses am Donnerstag teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte
 online an. Dieser Workshop ist auf 40 Plätze begrenzt und steht Mitgliedern und Kandidaten der IPV/EPF offen.      ität im Individuum und in der Gesellschaft, in der       eller wie kollektiver Ebene miteinander verwoben.
                                                                                                                    inneren wie in der äußeren Welt überdenken.              Anhand der kürzlichen Veröffentlichung der Texte
                              Panel zum Hauptthema (Samstagnachmittag)                                              Für unsere Zivilisation ist der Holocaust ein paradig-   des 81. Kongresses der Psychoanalytiker französis-
                    Ideale, kulturelle Unterschiede und transgenerationelle Brüche                                  matisches Ereignis für jede Situation geworden, in       cher Sprache vom Mai 2021 werden wir versuchen,
                                                                                                                    der der Mensch durch eine organisierte kollektive        das Thema „Raum, Plätze, Einschreibungen des
   Unterschiedliche Kulturen können unterschiedli-        Das Panel wird diese Frage anhand der klinischen
                                                                                                                    Macht vernichtet wird.                                   Psychischen“ im Hinblick auf die Verknotung von
che „Ideale“ hervorheben, welche dann einen Platz         Vorstellung eines jugendlichen Migranten unter-
in unserer individuellen und Gruppen-Identität ein-       suchen, der zwischen zwei ganz unterschiedlichen                                                                   Kollektivem und Individuellem zu explorieren.
nehmen, die Aspekte unseres Narzissmus sind (Ich-         Arten von kulturellen Idealen hin- und hergerissen        Können wir mit Blick auf die Massenverbrechen
Ideal und Idealich). Freud (1914) sieht diese Aspekte     ist, was in ihm einen schmerzhaften „Krieg“ auslöst.      des 20. Jahrhunderts vielleicht zeitgemäße Änder-        Die Sitzung findet unter dem Vorsitz von Eva Weil
der Identität als „narzisstischen Gewinn“, der sow-       Dies eröffnet die Diskussion über die Ausbildung          ungen an der Traumatheorie vornehmen? Bevor ein          (SPP) und Anna Ferruta (Italienische Gesellschaft)
ohl transgenerationeller wie kultureller Natur ist. Sie   des idealen Selbstbildes in Verbindung mit dem            historisches Ereignis kollektiv verarbeitet werden       auf Englisch statt.
etablieren im Selbstverständnis jedes Einzelnen die       geliebten Bild, das durch den Blick der Mutter ver-
Ideale, die in unserer Kultur wichtig sind, und lief-     mittelt wird, und mit den kulturellen Idealen, die von
ern dadurch Verbindungen, die sowohl kultureller          Seiten der Gruppe als Voraussetzung für gegenseit-
wie emotionaler und auch intergenerationeller Natur       ige Anerkennung und Identifikation projiziert werden.
sind - sie fördern die kulturelle Kontinuität zwischen
den Generationen. Aber was passiert unter Bedin-          Vortragende: Virginia de Micco
gungen, in denen es zu einer kulturellen Diskontinu-                   (Italienische Gesellschaft)                    Wenn Sie an dieser Gruppe teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte online an.
ität kommt, wie dies bei der Migration der Fall ist?      Diskutantin: Saskia von Overbeck Ottino                     Klinische Fälle sind willkommen.
                                                                       (Schweizerische Gesellschaft)                  Für Mitglieder und Kandidaten der EPF und der IPV.
                                                          Vorsitz:     Sevil Kural (Psike Istanbul)

                                                    – 12 –                                                                                                             – 13 –
Forum Kinderanalyse                                                                                                   Forum Jugendlichen-Psychoanalyse
                      Donnerstag ganztägig, Freitag 11:00-12:30 und 15:00-16:30 Uhr                                                                        Donnerstag 10:30-13:15 und 14:30-17:00, Freitag 11:00h-12:30 Uhr
                               Vorsitz: Jean-Louis Fouassier, Noa Haas                                                                                               Vorsitz: Sara Flanders und Patricia Grieve

                           Vorkongress zur Kinderanalyse (Donnerstag den ganzen Tag)                                                                                                Adoleszenz und Ideal
   Wie in den vergangenen Jahren ermöglicht diese Veranstaltung eine Vertiefung klinischer Erfahrung für Kinderanalytiker,                   Zur Adoleszenz assoziiert man oft einen Ideal-        den Übergang in die Erwachsenenposition. Das
aber auch für Analytiker, die die Anfänge des erwachsenen psychischen Funktionierens erforschen wollen. Ausführliches
                                                                                                                                          ismus, der mit dem Ehrgeiz zusammenhängt, es             ist die Idealvorstellung. Als Analytiker wissen wir
Sitzungsmaterial wird kleinen Gruppen vorgetragen und mithilfe der Methode des „Gedankenwebens“ erörtert, die deshalb
gewählt wurde, weil sie Offenheit für unbewusste Prozesse fördert und gleichzeitig dabei hilft, Neigungen in Richtung Kritik              besser zu machen als die Erwachsenen, deren Welt         jedoch, dass diese Arbeit schmerzhaft und oft von
                                                          ABSAGE
und Supervision einzudämmen. Wer mit diesem Ansatz nicht vertraut ist, möge lesen: Norman J. und Salomonsson B.                           die Jugendlichen ererben. Wir wissen heute, wie          unüberwindbarem Hass erfüllt sein kann, der in man-
(2005), „Weaving thoughts: A method for presenting and                                                                                    Florence Guignard in ihrer Rede im Rahmen des            chen Fällen bis zu einer Weigerung gehen kann, sich
commenting on psychoanalytic case material in a peer            Für dieses Forum ist Voranmeldung erforderlich. Wenn                      Forums Jugendlichen-Psychoanalyse der EPF im             dieser Aufgabe zu stellen, d.h. zu einer Ablehnung
group“, Int J Psycho-Anal, 86, S. 1281-1298. [“The Weaving      Sie daran teilnehmen oder einen Fall in einer der Klein-                  letzten Jahr betonte, dass die heutigen Jugendli-        der Realität der körperlichen Veränderungen sowie
of Thoughts”: A method for presenting and commenting            gruppen vorstellen möchten, schreiben Sie bitte an Elena                  chen mit einer sehr komplexen und beschädigten           der Objekte, von denen man sich in der Adoleszenz
psychoanalytic clinical material in a peer group, in            Fieschi-Viscardi unter der Adresse: efieschi@gmail.com
International Psychoanalytic Year, No. 4, 2006, pp. 141-159]
                                                                                                                                          Welt konfrontiert sind, die ihre Hoffnung in Frages-     eigentlich trennen soll.
                                                                                                                                          tellt, ob sie die Macht haben, sie zum Besseren hin
                         Parallel-Panel zum Hauptthema (Freitagmorgen)                                                                    anzupassen und zu verändern, also einen Beitrag zu       Der Konflikt mit dem neuen sexuellen Körper geht
       Majlis Winberg Salomonsson (Schwedische Gesellschaft) hält einen Vortrag zum Thema                                                 einer Welt zu leisten, in der es sich leben lässt. Wir   zuweilen mit der Idealisierung eines anderen Körpers
„Cyberspace“ in der Psychoanalyse – zum Wechselspiel zwischen virtueller und psychischer Realität                                         sind dankbar für ihr Engagement in Fragen des Kli-       einher, eines asexuellen oder andersgeschlechtli-
                                                                                                                                          mawandels, für jenen jugendlichen Elan, der sogar        chen Körpers. Heutzutage wird die Komplexität der
   Die Kommunikation über das Inter-          Wir müssen erforschen, was die Nut-            John war einer dieser Jungen, als er         den eigenen Eifer idealisiert und darauf abzielt, die    Integration der Sexualität durch eine neue Prolif-
net hält auf vielfältige Weise Einzug in      zung des Internets für unsere innere           zum ersten Mal in meine Praxis kam.
unsere analytische Arbeit. Viele Theo-        Welt bedeutet. Jugendliche nutzen das          Er war in seiner Welt am Computer            Realität, die ihr Erbe ist, zu verbessern. Und wir       eration von Geschlechtsidentitäten verdinglicht. Der
retiker betonen, wie wichtig es sei,          Internet auf vielfältige Weise, dabei gibt     vollkommen gefangen. Es brauchte             bedauern, dass die Welt, die sie ererben, zu einem       sich über die Zeit hinziehende Integrationsprozess
sich mit den virtuellen Szenarien zu          es auch einen Unterschied zwischen             mehrere Jahre analytischer Arbeit, um        Gefühl der Hilflosigkeit führt, das die Beziehung zur    kann durch verfrühte Konversionen, durch vorzeitige
beschäftigen, die uns unsere Patienten        Jungen und Mädchen. Während Mäd-               eine Vorstellung davon zu bekommen,          Realität in Frage stellt und die grundlegende Auf-       Verhärtungen unterbrochen werden, wobei die Kul-
präsentieren, wodurch diese „unbel-           chen häufiger über soziale Netzwerke           was diese Cyberwelt, diese virtuelle
ebten Objekte“ zum Leben erweckt              kommunizieren, besetzen Jungen
                                                                                                                                          gabe der Adoleszenz verfärbt, und zwar die Inte-         tur mit der Befreiung von bedrückenden normativen
                                                                                             Realität, für ihn bedeutete. Erst dann
würden. Es kommt darauf an, dass sie          häufiger Computerspiele, die es ihnen          war es ihm möglich, nach draußen zu          gration des geschlechtsreifen Körpers (Laufer und        Idealen manchmal auch einer verwirrenden Omnipo-
in Emotionen umgewandelt werden               ermöglichen, mit anderen zu spielen,           gehen und mit anderen Jugendlichen           Laufer).                                                 tenzvorstellung Vorschub leistet. In der Adoleszenz
und keine psychischen Elemente                aber auch allein zu bleiben und zu             im wirklichen Leben zu kommunizieren.                                                                 wurden schon von jeher ideale Vorbilder, kulturelle
bleiben, die lediglich evakuiert oder         spielen.                                                                                    Über viele Jahr - spätestens seit Anna Freud - wurde     Ideale, Helden und Heldinnen kultiviert - oder Grup-
ausagiert werden. Mit anderen Worten:                                                        Diskutant: Noa Haas (Israelische Gesell.)
                                                                                                                                          die Flucht in die Idealisierung als eine weit verbre-    penidentifikationen, also Identitäten, die von einer
                                                                                                                                          itete adaptive oder pathologische adoleszente            Clique oder Gruppe geteilt wurden. Die Spannung
                    Workshop zur Eltern-Kind-Beziehung (Freitagnachmittag)                                                                Abwehr angesehen, die Teil des Versuchs sei, der         zwischen Ideal und Wirklichkeit, die wohl eine leb-
   Uta Zeitzschel (DPG) hält einen Vortrag über Die Bedeutung der Säuglingsbeobachtung für den                                            schwierigen Aufgabe der Jugend zu entkommen,             enslange Aufgabe ist, ist in der heutigen komplexen
Zugang zum Verständnis der Eltern-Kind-Dynamik: die durch Säuglingsbeobachtung erfasste Realität                                          sich an die realen Veränderungen anzupassen, die         Welt besonders komplex und belastet das Projekt
                                                                                                                                          in der Pubertät auf körperlicher Ebene stattfin-         des einzelnen Jugendlichen, aber auch das der
    Die Säuglingsbeobachtung, eine von        zierung erhalten sie Zugang zu den frühen      entstehen aus den ersten Interaktionen
Esther Bick 1948 an der Londoner Tavis-       Erfahrungen des Babys, zu seiner sen-          zwischen dem Baby und seinen primären        den. Mit der Inbesitznahme des neuen sexuellen           Älteren und sicherlich auch das der Psychoana-
tock-Klinik entwickelte Methode, ist mit      sorisch dominierten Wahrnehmungswelt           Objekten reifere Kommunikationskanäle?       Körpers geht der Verzicht auf die Abhängigkeit von       lytiker.
ihrem aus „Lernen aus Erfahrung“ (Bion,       und zur unbewussten Kommunikation              Kann sich das ursprüngliche Gefühl, eins     beschützenden und versorgenden Erwachsenen
1962) entwickelten Ansatz von großem          mit seinen primären Objekten. Zustände         zu sein, hin zu einem Raum für zwei, einem   einher. Freud sah darin die schmerzhafteste emo-
Nutzen für das Verständnis der Eltern-        großer emotionaler Verstörung und Desin-       Raum für drei entwickeln? Können Mut-        tionale Aufgabe. Die trauernde Aufgabe der Abhän-        Programmstruktur:
Kind-Dynamik. Sie vermittelt eine unmit-      tegration können erlebt werden, wenn das       ter und Vater den Kampf ihres Babys um       gigkeitsbeziehungen zu den Erwachsenen bedeu-
telbare Anschauung von der existenziellen     Holding durch das primäre Objekt versagt       Autonomie fördern?
Abhängigkeit des Babys und den frühesten      und das Baby frühen Ängsten ausgesetzt         Ich werde in diesem Panel detaillierte
                                                                                                                                          tet den Verlust dieser idealisierten, allmächtigen       Am Donnerstagmorgen ist ein klinischer Workshop
Beziehungen zu seinen Primärobjekten,         ist. Wie können wir diese Erfahrungen des      Auszüge aus meiner Praxis der Säug-          Erwachsenen, die seit der frühen Kindheit in der         vorgesehen.
die sich über Introjektions- und Projek-      Babys verstehen? Was projiziert es in das      lingsbeobachtung als Grundlage für eine      psychischen Ökonomie präsent waren. Je länger der
tionsprozesse weiterentwickeln. Die Teil-     Innere der Mutter? Nimmt die Mutter diese      Diskussion dieser und anderer Fragen         Jugendliche auf eine idealisierte Allmacht aus der       Am Donnerstagnachmittag gibt es ein Theorie-Panel
nehmer beobachten das Baby von Geburt         Projektionen auf oder verschließt sie sich?    zur Eltern-Säuglings-Dynamik vortragen.      Kindheit fixiert geblieben war und je weniger eine       mit Diskussion, am Freitagmorgen hält François
an jede Woche eine Stunde lang bei seinen     Was versteht sie von den Signalen, die sie     Auch auf die die Kontroverse zwischen        Desillusionierung gegenüber dieser Allmacht verar-       Richard (Pariser Gesellschaft) einen Vortrag zum
Interaktionen mit der Mutter, dem Vater       vor dem Hintergrund ihrer eigenen Verfas-      Befürwortern und Gegnern der Methode
                                                                                                                                          beitet wurde, desto schmerzhafter und verwirrender       Tagungsthema.
und den Geschwistern. Gleichzeitig richten    sung und Geschichte empfängt? Und was          der Säuglingsbeobachtung werde ich
die Beobachter ihre Aufmerksamkeit auf        projiziert die Mutter ihrerseits in ihr Baby   eingehen.                                    sind die Grenzen, auf die der Jugendliche in seiner
die Prozesse, die in ihnen selbst ablaufen,   hinein? Ist sie überwältigend oder intrusiv?   Moderatorin: Beate Schumacher (Britische     Weiterentwicklung stößt.                                 Alle, die am Thema Jugend interessiert sind, sind
auch auf ihre Tagträume. Per Identifi-        Wie und über welche Sinnesmodalitäten          Gesellschaft)                                                                                         herzlich willkommen.
                                                                                                                                          Ein funktionierendes Ideal-Ich und eine Identifi-
  Wenn Sie bei einem der künftigen Workshops zur Kinder-             Teilnehmen können alle angemeldeten                                  zierung mit einem wohlwollenden und geliebten
  analyse oder zur Eltern-Kind-Beziehung etwas vortragen                                                                                  erwachsenen Vorbild, einem weiblichen und männli-          Bitte melden Sie sich online an, wenn Sie an den für
                                                                     Tagungsteilnehmer.
  möchten, schreiben Sie bitte an Jean-Louis Fouassier:                                                                                   chen, mütterlichen und väterlichen, unterstützen die       Donnerstag vorgesehenen klinischen Workshop teil-
  jean-louis.fouassier@wanadoo.fr.                                                                                                                                                                   nehmen möchten.
                                                                                                                                          individualisierende Trennungsarbeit und erleichtern

                                                              – 14 –                                                                                                                         – 15 –
Forum zum Thema Altern                                                                                        Forum „Freie klinische Gruppen“ (FCG)
           Donnerstag 10:00-15:00 Uhr und Samstag 11:00-12:30 Uhr NEU: 17:00-18:30                                                                        Donnerstag 13:00-17:00 Uhr
                                 Vorsitz: Christiane Schrader                                                                       Vorsitz: Claudia Thußbas, Ko-Vorsitz: Dorothee von Tippelskirch-Eissing

                                        Workshop zum Thema Altern
                                               (Donnerstagmorgen)
         Realitäten des Alterns als Thema analytischer Ausbildung und Weiterbildung

   Aufgrund des demografischen Wandels steigt die           Zur Vorbereitung dieses Forums möchten wir gerne               Diese Methode zur Untersuchung klinischen                Die Eingangsdarstellung des klinischen Materi-
Zahl der älteren Menschen. Diese Lebensphase, die           wissen, ob es in Ihren Arbeitsgruppen, Instituten           Materials wurde von Wolfgang Loch aus Tübingen              als endet genau vor der ersten Intervention oder
heute oft ein Drittel der Lebenszeit ausmacht, geht         und Gesellschaften derzeit Kurse oder Seminare              entwickelt. Er charakterisierte den Austausch über          Deutung. Erst wenn die Gruppe eine oder mehrere
mit zahlreichen Veränderungen, Herausforderungen,           gibt, die sich mit der analytischen Praxis für ältere       klinisches Material in Gruppen durch den Vergleich          Deutungsoptionen erarbeitet hat, enthüllt der Vor-
Konflikten und Verlusten einher, die zu psychischen         und alte Patienten befassen, und wenn ja, welche.           mit dem Modell des Prismen-Effekts: Der Lichtstrahl,        tragende den Rest des Sitzungsmaterials. Informa-
Krisen, Symptomen oder Erkrankungen führen kön-             Und wir hoffen, dass Sie sich für unsere Anregun-           der durch ein Prisma geleitet wird, offenbart bis dato      tionen zur Diagnose, zur Biographie des Patienten,
nen. Da die Skepsis gegenüber den Möglichkeiten             gen interessieren, die auf diesem Forum ausführlich         unsichtbare Anteile und macht sie wahrnehmbar. In           zum Verlauf der Analyse, zu Stundenzahl und Fre-
der Psychoanalyse für ältere Menschen abgenom-              vorgestellt und diskutiert werden sollen.                   gleichem Sinne soll die Gruppendiskussion bislang           quenz werden erst vor der abschließenden Diskus-
men hat und neue Generationen von Patienten                                                                             unausgesprochene und unbewusste Komponenten                 sion offengelegt.
älter werden, suchen immer mehr Alte und Ältere                                                                         des Patienten ans Licht bringen, den Patienten
Hilfe bei uns. Insbesondere die älteren Analytiker,                                                                     in seinen verschiedenen Aspekten und Nuancen                In Wien werden die freien klinischen Gruppen aus
die aufgrund ihrer eigenen Erfahrung ein stärkeres                                                                      sichtbar machen und so ein tieferes Verständnis der         zwei Moderatoren, einem Vortragenden und maxi-
Interesse an dieser Lebensphase haben, nehmen                                                                           psychoanalytischen Arbeit ermöglichen.                      mal 15 Teilnehmern bestehen. Das klinische Material
immer mehr ältere oder alte Patienten in psychoana-                                                                                                                                 kann aus psychoanalytischen Sitzungen in unter-
lytische Behandlung, aber auch jüngere Analytiker                                                                       Diese als diskursorientierte verstandene analytische        schiedlichen Settings stammen. Die Teilnehmer
erhalten Anfragen dieser Art. In Anbetracht dieser                                                                      Methode zielt auf das wechselseitige Verständnis            werden aus verschiedenen europäischen Gesells-
Veränderungen schlagen wir vor, die hierzu erforder-                                                                    zwischen Subjekten und ist deshalb besonders gut            chaften kommen.
lichen Kenntnisse in die analytische Ausbildung und                                                                     dafür geeignet, ein klinisches Verständnis zwischen
Weiterbildung aufzunehmen, in denen ihnen bisher                                                                        unterschiedlichen psychoanalytischen Schulen                Moderatoren werden sein: Henrik Enckell (Finnische
kaum Platz eingeräumt wurde. Wir würden mit Ihnen                                                                       und Traditionen möglich zu machen. Die Gruppe ist           Gesellschaft), Maria Teresa Flores (Portugiesische
daher gerne die wichtigsten Aspekte der Kur mit                                                                         nicht nur an einem analytischen Prozess interessiert,       Study Group), Patrick Miller (SPRF), Claudia Thuss-
älteren Patienten erörtern sowie den Entwurf eines                                                                      sondern vor allem daran, zu Deutungsmöglichkeiten           bas (DPV), Dorothee von Tippelskirch-Eissing (DPV)
Curriculums für die analytische Ausbildung und für                                                                      zu kommen. Der Gruppenprozess wird dazu verwen-             und Marja Wille-Buurman (Niederländische Gesells-
die Weiterbildung von bereits ausgebildeten Kol-                                                                        det, das klinische Material zu verstehen.                   chaft)
leginnen und Kollegen.

                                                                                                                        Literatur:
                                                                                                                        • Dorothee von Tippelskirch Eissing (2019). Erfahrungen mit “Deutsch-Sein” als Anders-Sein in zwei Inter-
                                                                                                                           nationalen Group Relations-Konferenzen in Israel in den Jahren 2006 und 2007. Jahrbuch der Psycho-
                                                                                                                           analyse. Bd 77, 33-60.
                                                                                                                        • Wegner, P. und Thußbas, C. (2018). Feinkörnige Strömungen seelischer Substanzen in der psychoana-
                                                                                                                           lytischen Situation (Teil 2). In: Jahrbuch der Psychoanalyse. Band 77, 97-122

                                                                                                                         Teilnehmen können IPV-Mitglieder und Kandidaten. Kolleginnen und Kollegen, die teilnehmen möchten, werden
                                                                                                                         gebeten, sich bis zum 12. Juni 2022 online anzumelden. Wer klinisches Material vorstellen will, sollte sich bis zum
                                                                                                                         gleichen Datum per Mail an Claudia Thussbas wenden (claudia.thussbas@t-online.de).
 Voranmeldung ist erforderlich. Bitte melden Sie sich online an.
 Offen für Mitglieder, insbesondere für diejenigen, die in der Aus- und Weiterbildung tätig sind, und für Kandidaten.

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