Impulsstarke Vielfalt - Brotspezialitäten: MARKANT Handels- und Industriewaren ...
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08/2018 Das crossmediale Magazin für die MARKANT Gruppe Brotspezialitäten: ab Seite 29 Impulsstarke Vielfalt ST R AT EG I E & SO R TIM ENT & LÖSUNGSA NSÄT ZE M A R K EN FÖ R D ER UNG MARKANT Mitgliederkongress: Obst & Gemüse – Smoothies: Digitalität und Humanität Abverkaufsstarke Früchtchen
NEU im Kühlregal reichweitenstarke TV Kampagne 45 % 41 % Hauptsache Hauptsache bewusst lecker tives Produktkonzept Einzigartiges und innova der „Weißen Linie“. für frischen Umsatz in
EDITO R I A L Willkommen Neues Denken, neue Chancen MARKANT Mitgliederkongress. Der digitale Transformationsprozess ist bereits weit fortgeschritten – und er verlangt seinen Tribut. So werden gan- ze Geschäftsmodelle und Geschäftsprozesse angepasst oder gar infrage gestellt. Private Lebensbereiche und Verhaltensmuster verändern sich mit rasanter Geschwindigkeit. Die Grenzen der Interaktion zwischen Mensch und Technik verschwimmen immer mehr. Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fragen: Wo liegen die Grenzen und wo bleibt der Mensch im Digitalisierungshype? Unter dem Thema «Digitalität und Humanität» ist die MARKANT auf ihrem Mitgliederkongress diesen Fragen nachgegangen. ROSSMANN. Nachhaltiges Wirtschaften ist fester Bestandteil der Unter- nehmenskultur vieler MARKANT Partner. So auch bei ROSSMANN. Erst- Franz-Friedrich Müller mals veröffentlicht das Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht – und Geschäftsführer MARKANT AG beweist damit eindrucksvoll, dass nachhaltiges Handeln und ökonomischer Erfolg nicht im Widerspruch stehen, sondern sich vielmehr wechselseitig bedingen. Das MARKANT Magazin berichtet. 2. MARKANT Verpackungskongress. Am 1. Januar 2019 tritt in Deutschland das neue Verpackungsgesetz in Kraft. Oberstes Ziel des Ge- setzes ist die Erhöhung der Recyclingquoten. Für Industrie und Handel hat dies bedeutsame Folgen. Die Zeit läuft, um bis zum Stichtag rechtskon- forme Lösungen zu finden und zu realisieren. Deshalb hat die MARKANT für ihre Industrie- und Handelspartner erneut einen Verpackungskongress organisiert und über die Herausforderungen sowie Lösungsansätze infor- miert. Die Resonanz auf die Veranstaltung mit dem zeitaktuellen Thema war entsprechend gross, mehr als 250 Fach- und Führungskräfte nahmen daran teil – auch darüber berichtet das MARKANT Magazin. Markus Tkotz Geschäftsführer MARKANT AG Franz-Friedrich Müller Markus Tkotz 3
INH A LT MARKANT Magazin 08/2018 9 22 46 ST R AT EG I E & SO R TIM ENT & LÖSUNGSA NSÄT ZE M A R K EN FÖ R D ER UNG RUB R IK EN 09 MARKANTES: Mitgliederkongress 33 Brot und Backwaren: Spezialitäten 3 Editorial Warum der Mensch beim digitalen Wie sich mit einem ländertypischen Dreh 6 News Wandel im Mittelpunkt stehen sollte das Brotregal in Szene setzen lässt 28 Marktforschung 22 MARKANT Partner: ROSSMANN 38 Molkereiprodukte: Milchprodukte 29 Aktionstimer Wie der MARKANT Partner nachhaltiges Warum die Hersteller mit Hochdruck Handeln erfolgreich umsetzt an neuen Konzepten feilen 48 Neue Produkte mit «Produkt des Monats» 24 Serie: Blockchain Teil 2 41 Special: Oktoberfest Welche Chancen die Technologie im Welche bayerischen Schmankerl zur 52 Verkaufsförderung digitalen Tauschhandel bietet Oktoberfestzeit nicht fehlen sollten 54 Impressum/Ausblick 26 Neues Verpackungsgesetz: Fakten 44 Tiefkühlkost: Kochideen Was mit den Gesetzesänderungen auf Was nötig ist, um für mehr Inspiration Industrie und Handel zukommt in der TK-Abteilung zu sorgen 46 Obst und Gemüse: Smoothies Wie der Handel mit frischen Ideen den Erfolg der Kategorie steigern kann W EB - MULTICHANNEL QR-Code: Über den QR-Code TIPP Das MARK ANT Magazin erhalten Sie zusätzliche Informa- tionen zu unseren Artikeln. bietet Ihnen crossmediale Mehrwerte im Internet. Zur Web-Symbol: Mehr Informatio- Orientierung dienen die nen zum Thema finden Sie unter: beiden Symbole rechts: www.markant-magazin.com. 4
Qualität ist das beste Rezept. Neu: Pizza mit Grillgemüse! Pizza mit Grillgemüse – das klingt nach einer raf- finierten Kombination und verdient deshalb auch einen besonderen Namen: Pizza Tradizionale Verdure Grigliate. Einmal mehr begeistert Pizza Tradizionale die Verbraucher mit hochwertigen Zutaten wie in der italienischen Pizza-Küche. Ein Genuss, der zudem voll im Trend zu ve- getarischen Produkten liegt. Also, nutzen Sie die steigende Umsatz-Entwicklung* nach dem Pizza Tradizionale Relaunch 2016 und setzen Sie auch in Zukunft weiter auf Wachstum: mit Pizza Tradizionale Verdure Grigliate! - Massive TV-Unterstützung ab August - Vielfältige Online-Aktivitäten *Quelle: Nielsen Market Track, LEH+DM, Umsatz 2017 vs. 2016
N E WS MARKANT NEWSTICKER SPAR SCHWEIZ ++ TEGUT: ZEIGT FLAGGE IN WEIMAR Engagiert sich für Tierwohl tegut hat in Weimar in der SPAR/TopCC will Fleisch aus Schweizer alle paar Monate in den SPAR-Märkten denkmalgeschützten Obus- Herkunft mit kontrolliertem Tierwohl an- angeboten. TopCC ermöglicht damit auch Halle einen neuen Markt bieten. Das Unternehmen engagiert sich der Gastronomie, ihren Gästen Schweizer eröffnet. Das Gebäude wur- daher bei ausgewählten Tierschutzpro- Freiland-Schweinefleisch anzubieten. Der de grundsaniert, um einen modernen Anbau erweitert jekten wie etwa der Alpschweinehaltung, Schweizer Tierschutz STS begrüsst die und nennt sich nun Markt- der Weidemast von Rindern und der Frei- Freilandhaltung, weil sie den Bedürfnissen halle Weimar. tegut bietet land-Schweinemast. Verschiedene Fleisch- der Tiere entgegenkomme. Er ist über- dort auf 1700 Quadratme- stücke vom Freilandschwein werden das zeugt, dass naturnahe Haltungsformen in tern Verkaufsfläche rund ganze Jahr in allen TopCC-Märkten und der Schweiz Zukunft haben. 18 500 Produkte für den täglichen Bedarf. Das Bio- Angebot umfasst rund 2800 Artikel von verschiedenen Anbauverbänden. REAL ++ NAH & FRISCH: ÖFFNET Reduziert Zucker, Salz und Fett NEU IN EBERSDORF Nachdem im vergangenen Nachdem das SB-Warenhausunterneh- «real BIO» sowie einige Eigenprodukti- Sommer der Lebensmit- men real im Jahr 2015 das Ziel ausgege- onen reformuliert. Dabei konnten in vie- telmarkt in der Gemeinde ben hatte, den Anteil von Zucker, Salz len Produkten mehr als 20 Prozent Zucker, Ebersdorf geschlossen und Fett in seinen eigenen Produkten Salz oder Fett eingespart und somit auch hatte, steht der Bevölkerung in den folgenden Jahren zu verringern, der Gesamt-Kaloriengehalt gesenkt wer- jetzt wieder ein moderner Nah&Frisch-Markt zur Ver- wurde jetzt eine erste Bilanz gezogen. Bis den. Bei der Überarbeitung der Rezepturen fügung. Neben einem um- heute wurden mehr als 150 Artikel der lag ein besonderer Fokus auf typischen fangreichen Sortiment bietet real-Marken «TiP», «real QUALITY» und Kinder-Produkten. er auch zahlreiche Extras wie die eigene Backstation, einen Platten- und Brötchen- service, Geschenkkörbe, MPREIS EUROGAST eine Kaffee-Ecke sowie lokale Schmankerl. Die Fläche wird vom KASTNER- Schafft regionale Werte Wächst online stark Standort Jennersdorf aus Das Tiroler Familienunternehmen MPREIS Seit einem Jahr ist der neue beliefert und betreut. wurde für seine Bemühungen um verant- Eurogast Webshop aktiv und ent- wortungsvolles regionales Wirtschaften wickelt sich dynamisch. Knapp mit dem TRIGOS 2018 ausgezeichnet. Der 35 Prozent der Gastronomiekun- TRIGOS ist Österreichs Auszeichnung für den bestellen nun per Internet, Corporate Social Responsibility (CSR). die Zahl der Aufträge stieg um Bewertet werden die unternehmerische 15 Prozent. Der Web-Shop zählt Verantwortung im Kerngeschäft, die In- rund 10 000 aktive Kunden, die novationskraft, Wirkung und Zukunftsfä- in Spitzenzeiten 850 Bestel- MULTICH A NN EL higkeit der jeweiligen Projekte. MPREIS lungen pro Tag aufgeben. Das News gewann den TRIGOS mit dem Nahver- Sortiment umfasst etwa 150 000 sorger-Projekt «miniM». Laut Jury leistet P rodukte. Der On l i ne-Store Weitere Informatio- es einen messbaren positiven Beitrag zur arbeitet mit 360-Grad-Ansichten, nen zu den News und ausführliche Nahversorgung in Kleinstgemeinden und generiert bei der Artikelsuche Meldungen finden wirkt damit dem Trend der Konzentration Vorschläge und kann nach meh- Sie online unter und Abwanderung der Nahversorgung in reren Bestellungen diese bereits markant-magazin.com/news ländlichen Gemeinden entgegen. präzisieren. 6
www.markant-magazin.com Das MARKANT Magazin 08/2018 Das crossmediale Magazin für die MAR KANT Gruppe Brotspezialitä te Impulsstarke n: ab Seite 29 Vielfalt ST R AT EG I E & LÖ SU NG SA SO R TIM EN T NS ÄT ZE & MARKANT Mitg M A R K EN FÖ Digitalität und liederkongress: RD ER UN G Humanität Obst & Gemüse – Smoothies: Abverkaufsstark e Früchtchen Der ideale Platz für gezielte Kommunikation: Das MARKANT Magazin ist das crossmediale und markenfördernde Magazin für Handelsunternehmen. Es greift aktuelle Themen auf, stellt sie anschaulich dar, liefert den Lesern praxisnahe Lösungsansätze und Entscheidungshilfen für die tägliche, strategische und operative Arbeit. Dabei nutzt der Titel die crossmedialen Möglichkeiten und fördert erfolgreiche Marken. Das MARKANT Magazin erscheint in der DACH-Region und erreicht dort die Mitgliedsunternehmen und deren Entscheider. Kontakt: Sevda Srna, Tel.: 07225 916-278 Björn Kleffner, Tel.: 07225 916-272 E-Mail: srna@medialog.de E-Mail: kleffner@medialog.de
N E WS FMCG NEWSTICKER HANDEL SCHWEIZ KONSUM-TREND ++ DR. OETKER: WACHSTUM ANGEPEILT Umsätze steigen Starke Nachfrage Der Konzern erzielte 2017 Die Umsätze des Schweizer Detailhandels auf Ba- nach Avocados einen Umsatz in Höhe von sis des GfK Markt Monitors erreichten im ersten 11,6 Milliarden Euro und Quartal 2018 ein Plus von 1,6 Prozent. Die Oster- In Europa steigt der Verzehr lag damit um 0,9 Prozent woche fiel 2018 vollständig in den März und be- von Avocados rasa nt a n. unter dem Vorjahreswert (11,7 Mrd. Euro). Bereinigt scherte so dem Lebensmittelmarkt im März ein Deutschland gehört dabei zu um den fehlenden Monat Umsatzplus von vier Prozent gegenüber dem ers- den Märkten mit dem stärks- Dezember im Bereich der ten Quartal des Vorjahres. ten Wachstum. Lag der Absatz Schifffahrt, wuchs der Erlös laut der World Avocado Or- bei Oetker um 4,6 Prozent. ganization (WAO) 2013 noch Durch den Verkauf von Hamburg Süd für 3,7 Mil- bei 26 Millionen Kilogramm, ÖSTERREICH liarden Euro im Dezember waren es 2017 über 57 Mil- lionen Kilogramm. Das ent- 2017 habe sich die Liquidi- tät zur strategischen Wei- Nachhaltigkeit hoch im Kurs spricht einem Wachstum von terentwicklung der Gruppe Für die Mehrheit der Österreicher ist das Engage- über 135 Prozent. Die meisten erheblich verbessert. Oetker ment von Unternehmen für den Schutz der Um- Früchte stammen aus Peru hat angekündigt, nicht nur in den klassischen Katego- welt sowie nachhaltiges Handeln sehr bis sogar (16,6 Mio. kg) oder aus Chile rien neue Wege gehen zu äusserst wichtig (76 %). Das ist das Ergebnis einer (14,4 Mio. kg). Inzwischen wollen, sondern entlang der Studie von GfK Austria. Gleichzeitig achten viele kommen aber auch immer Consumer Journey gänzlich der Verbraucher selbst beim Einkauf auf nachhal- mehr Avocados aus Spanien neue Lösungen zu planen. tiges Verhalten wie etwa keine Lebensmittel zu nach Deutschland. Spani- ++ SCHWARZWALDMILCH: verschwenden. Die wichtigsten Umweltschutz- en, der einzige europäische SATTES UMSATZPLUS massnahmen der Österreicher sind laut GfK die Avocado-Produzent, expor- Das Unternehmen hat 2017 Trennung von Müll, das Recyceln von Ver- tierte im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 9,8 Pro- packungen und Mehrwegflaschen sowie die Ver- 11,1 Millionen Kilogramm in zent auf 179 Millionen Euro meidung von Verpackungsmüll aus Plastik. die Bundesrepublik. ausgebaut. Die positive Entwicklung setzt sich 2018 fort. In den ersten fünf Mo- naten wurde eine Umsatz- steigerung von über zehn Prozent erzielt. Dazu bei- GLOBALE STUDIE getragen haben die beiden Marken «Schwarzwaldmilch KI – kein Ersatz für persönliche Beratung Bio» und «LAC lactosefrei». Weiterhin plant die Gruppe Für Verbraucher in Deutschland und der kennt (52 %). Dennoch läuft K I der den Bau einer Käsemanu- Welt ist Künstliche Intelligenz (KI) bei menschlichen Interaktion nicht den Rang faktur. Der Standort hierfür Beratung und Kauf eine willkommene ab. So bevorzugen es 47 Prozent der Ver- ist noch nicht geklärt. Unterstützung. 63 Prozent von ihnen braucher insgesamt, künstliche w ie schätzen die ständige Verfügbarkeit. menschliche Intelligenz beim Kauf teurer 38 Prozent der deutschen beziehungsweise Produkte hinzuziehen zu können. Dies MULTICH A NN EL 45 Prozent der globalen Kunden haben zeigt die Studie «The Secret to a Winning News bereits von schnelleren Lösungen durch KI Experience with Artificial Intelligence: profitiert, insgesamt jeweils 29 Prozent Add Human Intelligence» von Capgemini, Weitere Informatio- Vorteile durch personalisierte Leistungen ein Beratungs- und IT-Dienstleistungsun- nen zu den News und ausführliche erlebt. Insgesamt bewertet es die Mehrheit ternehmen. Für die Studie wurden rund Meldungen finden positiv, wenn KI über eine menschliche 10 000 Verbraucher und 500 Führungs- Sie online unter Stimme und intelligentes Verhalten ver- personen in Unternehmen aus zehn Län- markant-magazin.com/news fügt (jeweils 62 %) sowie Emotionen er- dern befragt. 8
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress DIGITALITÄT UND HUMANITÄT MARKANT Mitgliederkongress Auf den folgenden Seiten berichten wir über den MARKANT Mitgliederkongress zum Thema «Digitalität und Humanität». Experten aus Politik, Wirtschaft und Wissen- schaft lieferten hierzu unterschiedliche Denkanstösse und Erkenntnisse.
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress Die Interaktion zwischen Mensch und Technik nimmt weiter zu. Wo aber bleibt der Mensch in diesem Digitalisierungshype? Unter dem Thema «Digitalität und Humanitität» ist die MARKANT auf dem Mitgliederkongress am 7. und 8. Juni in München dieser Frage nachgegangen. Digitalität und Humanität S taffless Store, Technik unter der Die Resonanz auf die Veranstaltung Haut in Form von Mikrochips mit mit dem zeitaktuellen Thema war gross, den wichtigsten Gesundheitsdaten, mehr als 240 Führungskräfte der Han- autonomes Fahren und Produkte aus dem delspartner aus Deutschland, Österreich 4-D-Drucker – das ist ein Auszug der di- und der Schweiz nahmen daran teil. Der MULTICH A NN EL gitalen Trends der Zukunft. Trends, die Bayerische Hof in München wurde dabei MARKANT Mitgliederkongress Unternehmen wie die Gesellschaft glei- zu einer Plattform für Zukunftsvisionen, Weitere Informa- chermassen verändern werden. tionen und Bilder zum Kongress fin- In diesem Kontext stellen sich die Fragen, wann und ob der Mensch Gefragt: Neue Leistungen den Sie online unter im digitalen Wandel seine Menschlichkeit Szenarien und Chancen des digitalen (Webcode: 4637) verlieren wird beziehungsweise wann die Wandels. www.markant-magazin.com Maschinen das Kommando übernehmen Um den Transformationsprozess er- werden. Diese Fragen standen auch beim folgreich bestreiten zu können, bedürfe es MARKANT Mitgliederkongress im Fokus allerdings einiger Rahmenbedingungen. und wurden von verschiedenen Experten Agilität und Flexibilität seien hierbei die kontrovers diskutiert. Stichwörter. «Für uns heisst das, aktiv 10
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress ong gress e ss STATEMENTS Die Erfolgsfaktoren der MARKANT im digitalen Transformationsprozess Franz-Friedrich Müller, Geschäftsführer MARKANT AG «Nur im Dialog mit unseren Partnern können wir uns austauschen, welche Prozesse gefragt, um sich mit diesem Thema zu wir gemeinsam angehen. beschäftigen. Permanente Veränderung, Diese Antwort kann uns kein zunehmend verschwimmende Grenzen Algorithmus liefern. Unsere Kommunikationskultur und unser der Interaktion zwischen Mensch und gesellschaftliches Wertesystem, Technik – drohen die Unternehmens- das sich über viele Jahrhunderte werte hierbei unter die digitalen Räder zu entwickelt hat, dürfen nicht ein- fach aus wirtschaftlicher kommen? Dazu erklärte Müller: «Letzt- oder technischer Begeisterung und initiativ zu sein – eine Basis dar- lich leben wir und unsere Partner mit den vernichtet werden.» zustellen, damit Sie die notwendigen Themen Verlässlichkeit, Wertschätzung Veränderungen durchführen können», und Kontinuität. Nicht wir sind entschei- sagte Franz-Friedrich Müller, Geschäfts- dend, entscheidend ist der Erfolg unserer Markus Tkotz, führer der MARKANT AG. Weiter fügte Partner.» Daher seien Algorithmen ge- Geschäftsführer MARKANT AG er hinzu: «Wir brauchen den Transfor- fragt, die Freiräume für neues Denken «Wir glauben stark mationsprozess, um unsere neuen Leis- und neue Chancen schaffen, allerdings daran, dass durch tungen zum Nutzen unserer Partner zu müsse der Mensch weiter im Mittelpunkt die neuen The- men des digitalen generieren.» Allerdings bedeute Digita- stehen. Ferner bekomme das Thema Wandels und natürlich durch lisierung auch permanente Veränderung «Vertraulichkeit von Daten» in diesem die intensive Zusammenar- – und dies funktioniere nur gemeinsam Kontext eine neue Bedeutung. Sie seien beit mit den Handelspartnern mehr Arbeitsplätze geschaffen zwar das Gold der Neuzeit, aber als dass durch eine mögliche Gefordert: Weiterbildung es gebe Grenzen, die nicht über- Automatisierung Arbeitsplätze schritten werden dürften. «Für uns verschwinden werden. Ich sehe mit dem Menschen. «Wir müssen lernen, hat die Vertraulichkeit von Daten höchste den digitalen Wandel daher als echte Chance für den Handel. In mit Veränderung umzugehen. Dafür Priorität», sagte Tkotz. Solche Ansprü- diesem Zusammenhang werden braucht es Offenheit und Freude auf das che gelte es, in die Unternehmens- und Bildung und Weiterbildung mit Neue, so Markus Tkotz, Geschäftsfüh- Privatssphäre zu übertragen. So blieben Sicherheit wichtige Schlüssel- faktoren werden.» rer der MARKANT AG. Dass Fortschritt die Grundwerte stabil und andere Werte Arbeitslosigkeit bedeute, sei ein Mythos. würden wichtiger – wie etwa das Recht Durch den digitalen Wandel entstün- auf den Schutz vor Verfolgbarkeit im In- den mehr Jobs als durch die Automati- ternet oder das Recht auf ausgewogene sierung verschwänden. «Der Handel mit Information. «Ich möchte nicht, dass ich der grössten Beschäftigungszahl kann auf einer Plattform Nachrichten vorgefer- diesen Transformationsprozess erfolg- tigt bekomme und mein Mindset, meine reich begleiten und für die Politik posi- Unabhängigkeit verliere.» Abschliessend tiv gestalten», führte Tkotz aus. Bildung fügte Tkotz hinzu: «Im Digitalisierungs- und Weiterbildung seien dabei einer der prozess dürfe Ethik nicht als Bremsklotz Schlüsselfaktoren. Auch Neugierde und gegenüber der Fortschrittswirklichkeit die Bereitschaft der Mitarbeiter seien verstanden werden.» 11
Die Determinanten der digitalen Transformation Inwieweit ist der digitale Wandel in eine Digitalisierung, die in den Kernen Der erste Tag des MARKANT Deutschland schon fortgeschritten? der Produktivitäts-Entwicklung wirkt, in Mitgliederkongresses startete mit einer Talkrunde, die unter Kollmann: Wir haben das Thema Digita- Deutschland gute Chancen hat. dem Thema «Die Determi- lisierung und die damit einhergehende Fratzscher: Also ich glaube, der Zug ist nanten der Gesellschaft im Veränderung sowie Innovativität ver- noch lange nicht abgefahren. Allerdings Zeitalter der Digitalisierung» schlafen. Die grosse Chance liegt jetzt im müssen wir Europa stärken, das ist der stand. In diesem Kontext diskutierten Experten aus Poli- B2B-Bereich und in der Frage, wie die Schlüssel. Wenn man über Digitalisie- tik, Wirtschaft und Wissenschaft Handelsplattformen der Zukunft rund rung oder Märkte spricht, können Unter- über die Rahmenbedingungen um diese B2B-Themen aussehen werden. nehmen nur dann erfolgreich sein, wenn des digitalen Wandels für Wirtschaft und Gesellschaft, Nida-Rümelin: Deutschland hat zweifellos sie einen grossen Markt haben. Deshalb beleuchteten die Entwicklung ein paar Chancen verpasst. Berühmtes- sehe ich Europa als eine riesige Stärke und gaben Hinweise auf nötige tes Beispiel ist die MP3-Technologie. Wir und Voraussetzung dafür, dass die Digi- Änderungen für die Zukunft. Ein Ergebnis: Um den digitalen haben mit einer im internationalen Ver- talisierung erfolgreich gestaltet wird. Wandel erfolgreich bestreiten gleich qualifi zierten Facharbeiterschaft, zu können, brauche es nicht einer mittelständischen Industrie, die Die Digitalisierung bietet Chancen. nur algorithmische Prozesse. stark technisch orientiert ist, und dem Wo liegen aber die Herausforderungen Vielmehr würden kognitive, emo- tionale und soziale Kompetenzen Phänomen der Hidden Champions gu- für Gesellschaft und Staat? zunehmend wichtig. te Voraussetzungen, um aufzuholen. Leberecht: Wir müssen die digitale Trans- Daher kann ich mir gut vorstellen, dass formation als eine humane, als eine emo- 12
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress ong gress e ss DIE TEILNEHMER DER TALKRUNDE Prof. Dr. Tobias Kollmann zählt laut Brandwatch zu den Top 10 der einflussreichsten Twitter-Autoren rund um das Thema «Digitale Transformation» und «Digital Leadership». Er ist Inhaber des Lehrstuhls für E-Business und E-Entrepreneurship an der Universität Duisburg-Essen und seit 2013 Vorsitzender des Beirats «Junge Digitale Wirt- schaft» im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi). Ferner gehört er als Mitgründer von AutoScout24 zu den Pionieren der deutschen Internet-Gründerszene und der elektronischen Marktplätze. tionale Transformation begreifen. Vor dies, dass wir über unsere Daten nur we- dem Hintergrund von Künstlicher Intel- nig Kontrolle haben. Wir müssen diese Prof. Dr. Marcel ligenz steht unser Menschsein auf dem Eigentumsrechte korrigieren, sodass die Fratzscher gehört Spiel. Was bedeutet es noch, Mensch zu Menschen wieder mehr Eigenverant- zu den erfolgreichs- sein im Zeitalter der Maschinen? Wir ha- wortung erhalten. Die Balance zwischen ten Ökonomen der jüngeren Generati- ben gedacht, dass wir uns verwirklichen Markt und Staat hinzubekommen, ist on und ist Präsident können, und stellen jetzt fest, dass unse- allerdings schwierig, da der Markt immer des Deutschen re Identität zu einem Datensatz repliziert agiler ist als der Staat. Dieser muss also Instituts für Wirt- wird und die digitalen Plattformen bei so gestärkt werden, dass er die Interessen schaftsforschung (DIW Berlin). Ferner lehrt er als Professor für uns schon im Schlafzimmer sind. aller Menschen vertreten kann. Makroökonomie und Finanzen Fratzscher: Was wir Ökonomen bei In- Braml: Der Staat darf nicht die Wirtschaft an der Humboldt-Universität zu novationen immer schon beobachtet ha- kontrollieren. Dieses Experiment haben Berlin und ist Vorsitzender der Expertenkommission der Bun- ben, ist, dass Monopole entstehen. Damit wir durch. Wenn sich aber der Staat voll- desregierung zur «Stärkung von werden auch Eigentumsrechte verändert. ständig zurückzieht, dann vermachtet die Investitionen in Deutschland». Im Kontext der Digitalisierung bedeutet Wirtschaft. Das passiert gerade in Ameri- ›› Expertenrunde Die Teilnehmer der Talk- runde zusammen mit der Geschäftsführung der MARKANT AG. Die hochkarätigen Exper- ten diskutierten in Mün- chen über die Determinan- ten der Digitalisierung und lieferten aus einem breiten Spektrum unterschiedlicher Disziplinen verschiedene Denkanstösse. 13
DIE TEILNEHMER ›› ka. Das halte ich für sehr gefährlich. Die DER TALKRUNDE Amerikaner haben gemerkt, dass da ei- nige Wenige zu viel Macht haben. Diese Cherno bestimmen die Regeln nach ihrem Gusto. Jobatey, Journalist und Wie kann eine Lösung bei dieser Mixtur Moderator, führte aus Staat und Gesellschaft aussehen? durch den Leberecht: Wir brauchen eine Rehumani- Mitglieder- sierung angesichts von Künstlicher Intel- kongress ligenz und Automatisierung. Hierfür gibt der MARKANT in München. Seit 2013 ist er Herausgeber es drei Akteure. Der Staat kann Politik der deutschen «HuffPost». machen wie etwa die Einführung eines Zudem ist er seit 2013 als bedingungslosen Grundeinkommens. Der Gesellschaftsreporter für das «ZDF-Morgenmagazin» tätig, zweite Akteur sind Organisationen und zuvor war er 20 Jahre lang als Unternehmen als die einzig verbleibenden Moderator der «Frühstücksdi- Sinnstifter unserer Zeit. Diese müssen sich rektor von Deutschland» beim «ZDF-Morgenmagazin». überlegen, wie Effektivität gelingen kann im Zeitalter der Digitalisierung. Der dritte der nicht von oben nach unten oktro- Bereich ist das Selbst. Hier stellt sich die yiert werden kann. Ferner müssen wir Prof. Dr. Dr. Frage, was Identität bedeutet. Im Kontext die Rahmenbedingungen verbessern und h. c. Julian der Digitalisierung geht es hierbei um das ein Aufbruchsignal senden, sodass diese Nida-Rümelin Thema der Datensouveränität und damit Blockade durchbrochen wird. gehört zu den renom- um die Fragestellungen ‹Haben wir die Kollmann: Wir brauchen künftig einen miertesten Hoheit über unsere Daten?› ‹Haben wir Dreiklang von Kompetenzen. Das ist ne- Philosophen in das Recht, mehr zu sein als nur eine sin- ben der fachlichen und sozialen Kompe- Deutschland guläre Identität?› tenz auch eine Digitalkompetenz. Diese und ist ein gefragter Kommenta- tor zu ethischen, politischen und Nida-Rümelin: Auch ich plädiere für einen müssen wir im Rahmen des gesellschaft- zeitgenössischen Themen. Er ist digitalen Humanismus und damit für lichen Wandels verankern. Und wir müs- Leiter des Lehrstuhls für Philo- den Einsatz der Digi- sophie und politische Theorie an der LMU München. Ferner leitet er seit 2017 den Bereich «Kul- talisierung für öko- nomische, soziale und Elementar: Kapital für Innovation tur» im «Zentrum Digitalisierung. kulturelle Zwecke – allerdings ohne die sen die nächste Generation neugierig Bayern» (ZD.B). Nida-Rümelin war Kulturstaatsminister im ers- begleitenden gegenwärtigen Ideologien. halten, sie experimentierfreudig machen ten Kabinett Schröder. Fratzscher: Meine grösste Sorge ist, dass und sie gezielt drauf ansetzen, mit Verän- viele Menschen heute den digitalen derungen zu spielen. Wandel nicht als etwas Positives wahr- nehmen. Sie verstehen ihn sogar als eine Wie müssten die Rahmenbedingungen Bedrohung. Diese Widerstände sind ein dazu aussehen? Resultat von Globalisierung in diesem Kollmann: Wenn wir wissen, dass Innova- technologischen Wandel. Wir müssen tionen im Rahmen der Digitalisierung Ka- uns viel mehr auf die Menschen konzen- pital benötigen, damit sie entstehen, dann trieren, die nicht davon profitieren. Sie müssen wir die Rahmenbedingungen so mitzunehmen, sehe ich in den nächsten gestalten, dass dieses Kapital auch da ist. Jahren als eine riesige Herausforderung. Elementare Veränderungen sind hier aber nur möglich, wenn wir insbesondere das Was sind denn nun die «Kickstarter» für private Kapital mobilisieren und dafür eine erfolgreiche Digitalisierung? beispielsweise das Enterprise Investment Nida-Rümelin: Es ist ein Prozess, an dem Scheme aus Grossbritannien überneh- alle gleichermassen beteiligt sind, und men, bei dem die Investments aus dem 14
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress Was sind die Erfolgsfaktoren DIE TEILNEHMER des digitalen Wandels? DER TALKRUNDE Kollmann: Ich glaube, dass die Digitalisie- rung uns tatsächlich weiterbringen wird, Dr. Josef Braml wenn wir wissen werden und auch lernen ist der USA-Exper- können zu wissen, wie sie funktioniert. te der Deutschen Gesellschaft für Fratzscher: Ich berufe mich auf einen So- Auswärtige Politik ziologen, der gesagt hat, der Erfolg einer (DGAP) – einem Gesellschaft – wirtschaftlich und sozial – der weltweit re- nommiertesten hängt von drei T’s ab: Technologie, Talente Think Tanks. Seit 2006 ist er und Toleranz. Ich glaube, bei Techno- bei der Deutschen Gesellschaft logie sind wir in Deutschland ziemlich für Auswärtige Politik als wis- gut. Bei Talente müssten wir noch mehr senschaftlicher Mitarbeiter des Programms «USA/Transatlan- tun. Im Kontext der Toleranz ist das The- tische Beziehungen» tätig und ma Migration und offene Gesellschaft Leiter sowie Herausgeber des der Schlüssel, der bestimmen wird, wie Jahrbuchs Internationale Politik (DGAP). Braml ist zudem ehe- wir in Deutschland in den kommenden maliger Consultant der Weltbank privaten Sektor in innovative Start-ups Jahren weiterkommen werden. und legislativer Berater im direkt von der Steuer absetzbar sind. Nida-Rümelin: Ich bin überzeugt, dass US-Abgeordnetenhaus. Braml: Ich glaube, die Investition in Hirn- Deutschland gute Voraussetzungen mit- schmalz ist nach wie vor die lohnens- bringt. Ich könnte mir vorstellen, dass werteste. Daher müssen wir Freiräume sich die hohe Produktivität hierzulan- Tim Leberecht gilt als scharfsin- schaffen für Such- und Entdeckungsver- de durch die Digitalisierung nochmal niger Vordenker fahren. Liberale Gesellschaften zeichnen verbessern wird. Es wird vielleicht auch für einen neuen sich dadurch aus, dass sie Individuen da- nicht überraschen, dass es viele Men- Humanismus in Wirtschaft und Ge- rin unterstützen, Neues zu erdenken und schen gibt, auch in den USA, die durch- sellschaft vor dem zu entwickeln. Innovative Ideen entste- aus Sorge haben vor dieser Konkurrenz Hintergrund von hen nicht im Eiltempo. aus Deutschland. Digitalisierung, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz. Er Fratzscher: Mein Vorschlag ist es, die Braml: Trump sieht Europa, Deutschland ist Gründer und CEO von «The Menschen mithilfe eines Lebenschancen- als Rivalen. Ich glaube, da müssen wir Business Romantic Society», kredits zu befähigen. Im Rahmen dieses jetzt eine Antwort fi nden. Aus dem Osten einem Berater-Netzwerk für Modells würde jeder 21-Jährige ein Kon- ist es ähnlich bedrohlich und wir haben strategische Transformationen und Gestaltung von menschli- to mit etwa 30 000 Euro darauf erhalten. auch in Europa selber Nationalismen, die cheren Unternehmenskulturen. Diese Summe kann für die berufliche wieder ihre böse Fratze zeigen. Ich glau- Von 2011 bis 2016 war er Mit- Fortbildung genutzt werden. Wir müssen be, wenn es uns jetzt nicht gelingt, diesen glied des «Values Council» des Weltwirtschaftsforums und ist Geburtsfehler der Union, derzeit Mitglied der Europe Relevant: Talent, Wissen, Mut der Wirtschaftsunion zu beheben, dass wir keine «Policy Group» des Forums. Menschen eine Chance geben, sich be- politische Union haben, dann werden wir rufl ich fortzubilden. Wir müssen sie dazu es nicht mehr schaffen. Ich glaube, diese ermutigen, auch Risiken einzugehen, wie Krise zwingt uns zum Umdenken. etwa sich im digitalen Bereich selbststän- Leberecht: Wir müssen aufbrechen und dig zu machen. Auch das Sozialsystem darüber nachdenken, wie wir in Zukunft muss so gestaltet werden, dass es Men- leben wollen – und zwar nicht im Sinne schen Chancen ermöglicht und sie nicht von Infrastrukturen und digitalisierten nur getrieben werden von Digitalisierung Industrien. Nein, wir müssen darüber und vom technologischen Wandel. Ihnen nachdenken, was es bedeutet, digital muss ermöglicht werden, ihr Leben aktiv Wert zu schaffen, digital zu leben und gestalten zu können. digital fair zu sein. 15
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress Im Spannungsfeld von Mensch und Maschine oboter fahren unseren Einkauf Entwicklungen, die fest etablierte Ar- Am zweiten Tag des MARKANT Mitgliederkongresses stand der erste Teil unter dem Motto «Der Mensch im Spannungs- R nach Hause. Am Point of Sale ar- beiten Maschinen. Alles ist ver- netzt. Die Verbraucher drucken sich Pasta beitsplätze, Erfindungen und Firmen obsolet werden lassen. Wie schnell diese Entwicklung nun verlaufen wird, zeigt feld von Digitalisierung mit Sosse am Drucker aus. Das Internet Müller anhand einer Kurve auf, die seit und Menschlichkeit». Dabei wird zum Outernet, es tritt aus den Ge- 2016 exponentiell verläuft. «In den kom- entwarf Trendscout Nils Müller ein mögliches Zukunftsszenario räten heraus und dreidimensional hinein menden Jahren wird es 70 Prozent Wan- mit Pasta aus dem Drucker, in unsere Umgebung. – Das ist die Welt del pro Jahr geben», prognostiziert er. Robotern in Menschengestalt 2028, wie Trendscout Nils Müller sie be- Doch wo bleibt der Mensch unter und dreidimensionalem Internet. Management-Coach Nicole schreibt. Auf eine Zeitreise in die Zukunft dem Druck des Digitalisierungshypes? Brandes und Wirtschaftsphilo- nimmt er das Publikum mit, stellt aber Management-Coach Nicole Brandes und soph Anders Indset beleuchte- auch gegenwärtige Entwicklungen vor, Wirtschaftsphilosoph Anders Indset ten anschliessend die daraus resultierenden Anforderungen etwa die Empfangsdame der Nanyang sind sich einig, dass es nur gemeinsam an Führungskräfte, mögliche Technological University in Singapur – geht und nur mithilfe von Kommuni- Folgen für die globale Gesell- ein Roboter, der einem Menschen optisch kation: zwischen Führungskräften und schaft und potenzielle Wege, sehr ähnelt. Müller zufolge wird es ihn ab Mitarbeitern, Frauen und Männern, Ge- den Wandel mitzugestalten. dem Jahr 2019 zu kaufen geben. nerationen, Völkern. Die Pflege von Be- Im Zusammenhang mit solchen In- ziehungen werde immer kostbarer. «Denn novationen spricht er von «Disruption», sie sind es, die wir niemals digitalisieren 16
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress ong gress e ss STATEMENTS Nils Müller, Gründer und CEO von TrendONE, Marktführer für Trendforschung «Trends frühzeitig erkennen und darauf reagieren, darum geht´s. Denn Innovationen führen häufig zu Disruption, wie zum Beispiel der 40-Tonnen- Truck von Tesla, oder auch ‹beenest›, die Blockchain, die bald ‹airbnb› ablösen könnte.» Nicole Brandes, Internationaler Management- Coach und Partnerin des Zukunftsinstituts können», betont Brandes. Sie ermutigt die Eine Gesellschaft, die aus vielen orien- «Wir brauchen rund 240 geladenen Führungskräfte und tierungslosen Individuen besteht – die- mehr denn je starke Führungskräfte, die nicht nur das MARKANT Management dazu, sich ses Bild der Gegenwart zeichnet Anders digital aufrüsten, sondern auch weiterzuentwickeln, um diesen und an- Indset zu Beginn seines Vortrags. Und menschlich. Denn je mehr Di- deren Anforderungen gewachsen zu sein. in eben diese Gesellschaft dringe derzeit gitales in unser Leben dringt, desto grösser ist die Sehnsucht Hierfür gibt sie ihnen einen Kompass an nach und nach die Digitalisierung ein. nach dem Echten, Lebendigen, die Hand. Eine Art Instrument, das ver- «Technologie ist die Antwort, aber was Menschlichen.» schiedene Rollen «des Leaders» aufzeigt, war noch mal die Frage?», will der Philo- die er je nach Bedarf ausspielen kann: soph angesichts dieser Situation wissen. die des Thinkers, Lovers, Anders Indset, Dreamers und Fighters. Was den Manager als Den Wandel aktiv mitgestalten Wirtschafts- philosoph und Sparringpartner «Thinker» angeht, appelliert sie, überholte Er erklärt: «Es ist wichtig, sich nicht der von CEOs sowie Denkmuster zu prüfen. Dennoch dürfe ei- Evolution der Technologie hinzugeben.» von Politikern ne Führungsspitze nicht zu lange mit sich Indset reflektiert, was die Entwicklung «Wir haben mehr Wissen, aber beschäftigt sein. «Setzen Sie den Fokus aus uns zu machen droht: möglicherwei- weniger Verstand. Wir haben radikal da, wo Sie besser werden wollen.» se willenlose Wesen, die aufgehört haben, mehr Bildung und Abschlüsse, Beim Rollenbild des Fighters gelte es, die zu denken und von Maschinen durch das aber weniger Sinn. Wir haben mehr Experten, aber weniger Angst auf dem Weg zum Ziel zu über- Leben geschoben werden. In diesem Kon- Lösungen und Antworten auf winden. «Gehen Sie trotzdem!», ermu- text resümiert er: «Wir müssen uns zu ei- die zunehmende Komplexität tigt sie. Unter dem Schlagwort «Lover» ner Verstandes-Gesellschaft entwickeln.» unserer Gesellschaft, die uns ständig verunsichert. Wir haben kommt sie darauf zurück, wie wichtig es Im Gegensatz zu Nils Müller stellt Indset eine Maschine geschaffen, die ist, Beziehungen zu pflegen. Hierbei sei den Wandel nicht als etwas Schnelles dar: alles kann und alles hat, und es notwendig, Kunden sowie Mitarbeiter «Er geschieht täglich, im Kleinen, und Sie zweifelsohne wird sie viele un- dazu zu bringen, dass sie folgen wollten – sind die Gestalter», richtet er sich an das serer Probleme auch lösen, aber dazu fehlt uns ein Kompass.» nicht müssten. Die Rolle des «Dreamers» Publikum. Denn letzten Endes, so kom- beschreibt Brandes als eine, zu der es ge- men er als auch Brandes zu dem Schluss, höre, nicht nur Visionen zu haben, son- machten Maschinen und Wirtschaft oh- dern diese auch vermitteln zu können. ne den Menschen keinen Sinn. 17
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress Der optimierte Mensch und die Menschlichkeit öher, schneller, weiter – hat sich Visionär selbst hat keine Scheu, mit den Unter dem Titel «Der opti- mierte Mensch – Chancen und Grenzen» stand am zweiten Tag der zweite Teil H der Mensch bisher durch Sport, le- benslanges Lernen, medizinische Eingriffe und Therapien optimiert, wird reiskorngrossen Mikrochip-Implantaten zu experimentieren, die er auf Wunsch auch seinen Kunden einsetzt. Unbedenk- des MARKANT Mitglieder- ihm das in der Zukunft durch die Digita- lich seien sie, versichert er und zitiert kongresses. Dabei sprach Bio- hacker Dr. Patrick Kramer über lisierung des eigenen Körpers zusätzlich einen Notfallmediziner, der die neuen technologische Entwicklungen gelingen. «Technik und Mensch ver- Möglichkeiten aus einer ganz anderen und Möglichkeiten, die sprich- schmelzen mehr und mehr», prophezeit Perspektive sieht: «Wir könnten bis zu wörtlich unter die Haut gehen Biohacker Dr. Patrick Kramer. Er skiz- 20 Prozent mehr Leben retten, wenn die – im menschlichen Körper ein- gesetzte Mikrochips, die unser ziert was passiert, wenn Technik unter Patienten ein Mikrochip-Implantat hät- Leben einfacher und sicherer ge- die Haut geht, der Mensch zum Cyborg ten, auf dem die lebenswichtigsten medi- stalten und im Notfall dem Arzt wird. Kramer selbst trägt Implantate, zinischen Infos hinterlegt sind.» Das gibt lebenswichtige Informationen über uns geben können. Vor dem unter anderem, um ohne herkömm- zu denken. Mutet Kramers «schlüssellose Hintergrund dieses Szenarios liche Schlüssel durch Türen zu gelangen. Lebensweise» wie eine nette technische befasste sich Prof. Dr. Rüdiger Was vielen noch suspekt ist, relativiert Spielerei an, zeigt er mit diesem Beispiel Safranski wiederum mit dem As- pekt der Menschlichkeit und wie er: «Ohrringe, Piercings, Spiralen, Herz- Möglichkeiten auf, die das Leben verlän- ihre Zukunftsaussichten sind. schrittmacher, künstliche Hüftgelenke gern können. Unweigerlich, so Kramer, – schon lange tragen die Menschen kör- werde die Reise hingehen zum «augmen- perfremde Teile unter der Haut.» Der ted human», zum erweiterten Menschen, 18
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress ong gress e ss STATEMENTS Dr. Patrick Kramer, Biohacker, Gründer und Ge- schäftsführer von Digiwell – Upgra- ding Humans «Die digitale Trans- formation macht auch vor dem Menschen selbst nicht Halt. Technik wird kleiner, leistungs- fähiger und biokompatibel. Technik unter der Haut gibt dem Menschen ‹digitale Fähigkeiten›, ohne dabei auf Smartphones angewiesen zu sein.» Prof. Dr. Rüdiger Safranski, Philosoph und Schriftsteller der – mithilfe künstlicher Bausteine – in eine andere Beweglichkeit geben als die «Weder Anpassung noch Unterwerfung Zukunft «intensiver leben» werde. durch Algorithmen und Logik automati- unter das selbst Vor dem Hintergrund derartiger Zu- sierten Verfahren der Künstlichen Intel- geschaffene Produkt sind ge- kunftsaussichten für die Menschheit ligenz.» Zweitens charakterisiere sich der fordert: Wir müssen Herr der befasst sich Prof. Dr. Rüdiger Safranski menschliche Geist durch sein Vermögen, Maschine bleiben. Das kann uns nur gelingen, wenn wir weiterhin wiederum mit dem Aspekt der Mensch- sich selbst wahrzunehmen und zu rela- begreifen, was der menschliche lichkeit und wie es um ihre Zukunftsaus- tivieren. Der Philosoph nennt dies «Be- Geist ist – im Kontrast zur sichten eigentlich steht. Zunächst einmal wusstsein des Bewusstseins.» Als dritten maschinellen Intelligenz. Die Frage, die sich daraus ergibt, macht der Philosoph Hoffnung: «Der Aspekt nennt Safranski die Fantasiebega- lautet dann: Wenn sich ein Teil Mensch wird niemals seine Menschlich- bung: «Unser Geist ist eine unerschöpf- der Intelligenz in den Maschinen keit verlieren.» Es sei aber zu befürchten, liche Quelle von Fiktionen, die besonders auslagern und automatisieren lässt – was bleibt dann unablös- dass wichtige Aspekte bar mit dem menschlichen Geist des Menschseins ver- loren gingen, wie et- Länger leben mithilfe von Technik verbunden und lässt sich eben nicht in einer noch so intelli- wa die Freiheit. Vor diesem Hintergrund dann, wenn sie von mehreren geteilt genten Maschine verbauen?» warnt Safranski davor, vor der Künst- werden, unser wirkliches Leben bestim- lichen Intelligenz (KI) in Demutsstarre zu men.» Viertens sei der menschliche Geist verfallen. Im Gegenteil: «Je intelligenter geprägt durch eine moralische Dimensi- die Maschinen werden, desto grösser on. Anders als ein fest programmiertes wird die Herausforderung, im Kontrast System entscheide er jeden Schritt neu – zur maschinellen Intelligenz zu begrei- nach bestimmten Regeln wie Zweckmäs- fen, was wir menschlichen Geist nennen sigkeit oder eben auch Moral. und was unlösbar mit ihm verbunden Damit der menschliche Geist immer ist und niemals in einer Maschine ver- die Oberhand über die Maschine haben baut werden kann.» Safranski macht auf wird, resümiert Safranski zum Ende sei- vier Aspekte aufmerksam, die mit dem nes Vortrages: «Es bleibt nur der Geist menschlichen Geist unlösbar verbunden der Demokratie: Die digitale Revolution sind: «Zum einem ist der menschliche muss unter die demokratische Kontrolle Geist in Gefühle eingebettet, die ihm gezwungen werden.» 19
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress Digitaler Wandel – Fluch und Segen zugleich er entscheidet am Ende des Ta- wie Hitler, Stalin oder Pol Pot. Die Frage Der dritte Teil des zweiten Kon- gresstages stand unter dem Thema «Die totale Vernetzung – ein Segen für die Mensch- heit?». Dabei erläuterte Prof. W ges und vor allem was? Wer wird den Computer kontrol- lieren und wer die Kontrolleure?» – sei dementsprechend, wie wir unsere Ge- sellschaften organisieren, damit Freiheit und Sicherheit ausgewogen miteinander Dr. Holger H. Mey, Experte für Mit diesen Fragen beschäftigt sich Prof. im Einklang stehen können. «Und in die- sicherheitspolitische Herausfor- Dr. Holger H. Mey. Der Experte für si- sem Kontext muss auch Gerechtigkeit ge- derungen, die Notwendigkeit, cherheitspolitische Herausforderungen lebt, geschützt und durchgesetzt werden», die digitalen Systeme unter Kontrolle zu halten. Prof. Dr. betont: «Auch im Zeitalter der Digitali- betont Mey. Um dies im Zeitalter der Digi- David Richard Precht referierte sierung müssen bestimmte Regeln ein- talisierung zu gewährleisten, müsse man über Chancen der Digitalisierung gehalten werden, sodass sich nicht die alle Institutionen der Gesellschaft über- für die Menschheit, aber auch Rücksichtslosigkeit Einzelner durchsetzt prüfen und sie neu aufstellen. welche Aufgabenstellungen damit verbunden sind. Eine und sich die Gemeinschaft unterwerfen Mit den Chancen für die Humani- Gesellschaft, in die zwar die Di- muss.» Die Gefahr, wenn nur einige We- tät im digitalen Transformationsprozess gitalität Einzug hält, in der aber nige alles kontrollierten, sieht er in der beschäftigt sich Prof. Dr. David Richard Altbewährtes nicht verdrängt wird – dieses Bild zeigte der Unberechenbarkeit des Menschen: «Nie- Precht. «Dadurch, dass wir in Zukunft ehemalige Benediktiner-Mönch mals wurde Unmenschlicheres ange- weniger arbeiten und vor allem weniger Anselm Bilgri im letzten Vortrag richtet als durch den Menschen selbst», Schwerstarbeiten verrichten müssen, er- des MARKANT Mitglieder- erinnert er und nennt in diesem Zusam- halten wir ganz neue Möglichkeiten», kongresses auf. menhang Diktatoren aus der Geschichte erklärt der Philosoph. So könne mehr 20
M A R K A NT ES MARKANT Mitgliederkongress ong gress e ss STATEMENTS Prof. Dr. Holger H. Mey, Experte für zu- künftige sicher- heitspolitische Herausforde- rungen und deren Folgerungen für die Industrie «Die Frage ist, wer den Computer kontrolliert und wer die Kontrolleure. Auch muss man einen Konsens finden über die Werte, deren Einhaltung überwacht wird.» Prof. Dr. Richard David Precht, Philosoph, Publizist, Autor «Vor der industriel- len Revolution ha- Freizeit zu einer Weiterentwicklung der sieht durch E-Mobilität und den Vermitt- ben die Menschen Humanität führen – wenn jeder sie da- ler von Mitfahrgelegenheiten «Uber». 82 Stunden in der zu nutze, sich um seine Tugenden zu Natürlich dürfe sie nicht nur an alten Er- Woche Schwerstarbeit ver- richtet. Das Wort ‹Freizeit› gab kümmern. Die Befürchtung, der Mensch folgen festhalten. Vielmehr solle sie die- es nicht. Durch den digitalen sehe ohne Arbeit keinen Sinn mehr im se weiterführen und weiterentwickeln. Wandel werden viele Menschen Leben, teilt er allerdings nicht. Dennoch «Motoren werden wir immer brauchen, gar nicht mehr arbeiten. Das schafft viel Zeit, sich um seine ist sich Precht bewusst, dass es noch aber E-Mobilität ist die Zukunft.» Tugenden zu kümmern, was viele Herausforderungen auf dem Weg Doch nicht nur bei der Industrie sieht eine Chance für die Humanität hin zu einer digitalen und gleichzeitig Bilgri den Trend hin zum Hybriden, son- darstellt.» sozialen Gesellschaft zu bewältigen gibt. dern auch in Bezug auf die Gesellschaft «Wir werden diskutieren müssen, wie – als Gegentrend, als Reaktion auf die Anselm Bilgri, viel Fortschritt wir eigent- ehemaliger lich wollen, und wir werden die sozialen Sicherungssys- In Zukunft zählt das Hybride Benediktiner und Cellerar der Abtei teme komplett umstellen müssen; als Digitalität. Dementsprechend setze man St. Bonifaz «Wir sind als Stichwort sei hier das bedingungslose neuerdings wieder verstärkt auf «Ding- Menschen analoge Grundeinkommen genannt.» liches». «Etwa werden jetzt Lichtschalter Wesen, zu viel Zur Gelassenheit trotz des Wandels designt, die ‹klick› machen», nennt Bil- Virtualität macht uns krank. Deswegen geht der Trend hin ermutigt wiederum der ehemalige Bene- gri ein Beispiel, «regionale Lebensmittel zum ‹Real-Digitalen›. Das heisst, diktiner-Mönch Anselm Bilgri. Generell, stehen hoch im Kurs, Holz ebenfalls und die digitale und dingliche Welt so fi ndet er, werde die Geschwindigkeit Qualitätszeitungen, die schon lange tot- verbinden sich. Das Digitale wird zwar genutzt, aber es boomen des Wandels überschätzt. Innovation gesagt waren, erleben eine Renaissance.» auch wieder Gegenstände zum brauche Zeit, um breitflächig zu wirken. Bilgri kommt zu dem Schluss: «Digi- Anfassen: Bibliotheken, Briefpa- Vor diesem Hintergrund rät er, die Fülle talität wird oft in falscher Weise über- pier, Holz und Qualitätszeitungen Fotos: Thomas Schindel des Neuen Schritt für Schritt abzuarbei- trieben. Ohne Zweifel wird sie viele etwa, die schon längst tot ge- sagt waren.» ten, sich nicht aus der Ruhe bringen zu Branchen umformen. Doch sie ist weder lassen. «Das eine tun, das andere nicht der grosse Zerstörer noch Erlöser. Sie ver- lassen», lautet sein Rat, etwa für die Au- ändert einiges und deswegen erfordert sie toindustrie, die ihre Produkte bedroht neues Denken.» 21
1 2 3 ROSSMANN legt seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Dieser zeigt, dass nachhaltiges Handeln und unternehmerischer Erfolg keinesfalls im Widerspruch stehen, sondern sich wechselseitig bedingen. Nachhaltig zum Erfolg as Drogeriemarkt-Unternehmen teln, Verpackungen, Wasser, Strom oder MULTICH A NN EL D hat für seinen Bericht ganz be- wusst den Titel «Nachhaltiges Wirtschaften bei ROSSM A N N» ge- Kraftstoffen. Hier – aber auch in vielen anderen Bereichen – gehen ökonomische und ökologische Effi zienz Hand in Hand. wählt, denn nur ein wirtschaftlich er- Eine Bilanz über die erzielten Effekte MARKANT Partner folgreiches Unternehmen könne seiner aller Massnahmen kann ROSSMANN seit Weitere Informa- Verantwortung gerecht wer- tionen zu diesem Thema finden Sie den – der ökonomischen, ökologischen und sozialen Mehr Umsatz, weniger CO2 online unter Verantwortung. «Nachhaltiges Wirt- dem Jahr 2014 ziehen, als erstmals ein (Webcode: 4638) schaften ist in unserem Verständnis eine Nachhaltigkeits-Controlling eingeführt www.markant-magazin.com betriebswirtschaftliche Notwendigkeit», wurde. Wichtige Elemente sind der jähr- betont das Unternehmen. Besonders liche Emissionsbericht nach der Bilanzie- deutlich wird dies beim Verbrauch von rungsrichtlinie «Greenhouse Gas Protocol natürlichen Ressourcen, bei Betriebsmit- Standards» sowie der jährliche Bericht 22
S TR ATEG IE & LÖS U N GS A NSÄT Z E MARKANT Partner: Rossmann über nachhaltigkeitsbezogene Kenn- lässt sich einsparen? Auf diese Fragen STATEMENT zahlen im Unternehmen. Dabei werden liefert das DENA-prämierte betriebliche Raoul Roßmann, Geschäfts- die Daten aller Tochtergesellschaften, auf Energiemanagement Antworten. Rund führer Einkauf & Marketing, die das Unternehmen ROSSMANN einen 4000 digitale Stromzähler in fast allen Dirk Rossmann GmbH dominanten Einfluss ausübt, erfasst. ROSSMANN-Märkten messen den Ener- Im Sinne der Nachhaltigkeit geht es gieverbrauch für Licht, Klimatisierung ROSSMANN vor allem darum, den Um- und Lüftung. Ein Controllingsystem wer- «Wir sind zum einen der satz möglichst mit verringertem Ressour- tet alles so effektiv aus, dass in den letzten Überzeugung, ceneinsatz zu steigern. Dieses Verhältnis sechs Jahren über 300 Möglichkeiten ge- dass nur ein wird «Emissionsintensität» genannt und funden wurden, in den Filialen Energie wirtschaftlich er- folgreiches Un- rechnet mit CO2-Äquivalenten, die benö- einzusparen. ternehmen Mittel tigt werden, um einen Euro Umsatz zu In der Verwaltung sorgt ein neues erwirtschaftet, generieren. Das bisherige Ergebnis auf Leitsystem für Abfälle und Wertstoffe die es in seine ökologische, soziale sowie produkt- und mit- Basis der 2014 erstmals erstellten Bilanz: dafür, dass Papier, Pappe, Kunststoffe, arbeiterbezogene Verantwortung 2016 verursachte das gesamte Unter- Glas, Restmüll und Batterien sorten- investieren kann. Zum anderen nehmen 6,87 Prozent weniger Emissi- rein getrennt werden können. Wer bei glauben wir, dass umgekehrt nur onen pro Euro Umsatz als noch im Jahr ROSSMANN arbeitet und sich für ein ein Unternehmen, das genau diese Verantwortungen wahr- Elektroauto entscheidet, profitiert nimmt, wirtschaftlich erfolgreich Logistik steigert Effizienz doppelt. Er kann an den Ladesäu- len kostenfrei Strom tanken und sein kann. Nachhaltiges Wirt- schaften bedeutet für uns, sich ordnungsgemäss zu verhalten, 2014. Es zeigte sich, dass der Grossteil hat auf diese Weise gleich einen Park- wirtschaftlich erfolgreich zu sein, der Emissionen in den Bereichen Ener- platz für sich reserviert. Die Anzahl der sich gesellschaftlich zu enga- gie, Transport und Verpackungen anfällt. Elektrotanksäulen soll weiter erhöht wer- gieren und verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen und Ein wirksamer Ressourcenschutz hat also den, wenn der Bedarf steigt und mehr Mitarbeitern umzugehen.» viele Ansatzpunkte. Mitarbeiter auf Elektroautos umsteigen Die Zentrale wird weitestgehend mit oder mehr Geschäftspartner ihre Autos Geothermie geheizt und gekühlt. Zum mit dem Grünstrom bei ROSSMANN auf- Heizen wird die Erdwärme genutzt, zum laden wollen Kühlen wird die Überschusswärme aus Wo möglich, verzichtet das Unterneh- 1 Erneuerbare Energie dem Haus ins Erdreich abgeführt und men bei seinen Eigenmarken auf Palmöl. Die Unternehmenszentrale dort gespeichert. Die Logistik wurde so Wo dies keine Option ist, etwa bei Wasch- in Burgwedel wird mit Erd- wärme geheizt und erzeugt modernisiert, dass die Transporte ver- mitteln und Kosmetik, sollen noch in Solarstrom. ringert werden konnten, wenngleich es diesem Jahr 100 Prozent aus zertifi zierter 2 Energiemanagement auch immer mehr Märkte gibt. Im Er- Herkunft kommen. Ausserdem hat der ROSSMANN hat in seinen gebnis konnte ROSSMANN von 2012 bis MARKANT Partner in seinen Produkten Filialen im Lauf der Jahre 2016 bei einer Steigerung des Ausliefe- feste Mikroplastik durch Peelingkörper über 300 Möglichkeiten ge- funden, Energie einzusparen. rungsvolumens von 33 Prozent eine Re- natürlichen Ursprungs ersetzt. Neben In- duzierung der gefahrenen Kilometer von haltsstoffen stehen auch Verpackungen 3 Grüne Logistik Die Logistik achtet auf effizi- 2,5 Prozent erreichen. Das entspricht einer im Fokus. Die Verpackungsmengen wer- ente Warenversorgung, kurze Effizienzsteigerung von knapp 37 Prozent. den reduziert und vermehrt Recycling- Wege bei der Verteilung und schadstoffarme Fahrzeuge. Die knapp 100 Motorwagen und Sattel- material eingesetzt. Bei PET-Behältnissen zugmaschinen erfüllen seit Ende 2017 zu wird der Recycling-Ansatz mit wieder- 85 Prozent die Schadstoffnorm Euro 6. verwertetem Kunststoff voran getrieben. Die Strategiegruppe «Mobilität 2020» ROSSMANN will den Nachhaltigkeits- trifft sich mit innovativen Herstellern bericht kontinuierlich weiterentwickeln. Fotos: Unternehmen und Start-ups, um sofort aktiv werden zu So wurden bereits die zahlreichen Emis- können, sobald alternative Antriebsarten sionsquellen der CO2-Bilanzierung aus- für den Lieferverkehr in Frage kommen. gebaut, zum Beispiel unter Einbeziehung Was wird an Strom verbraucht, und was von Verpackungsmaterialien. 23
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