Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels

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Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
10/2019                            Das crossmediale Magazin für die MARKANT Gruppe

Saucen – Garant für
festliche Umsätze
   ST R AT EG I E &                   SO R TIM ENT &
   LÖSUNGSA NSÄT ZE                   M A R K EN FÖ R D ERUNG
  Trendausblick: Was es für eine     Rum: Warum sich der Handel
  nachhaltige Ernährung braucht      auf Premium fokussieren sollte
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                                                                                           Fotos: iStock (Geber86)
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                                           Ein gemeinsames Projekt von:

Unterstützt durch:
Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
EDITO R I A L
                                                                                                Willkommen

  Visionäres und
  Macherqualitäten
Macher & Visionen. Neue Food-Trends, Essen als Geisteshaltung, per-
sonalisierte Ernährung und warum sich der Point of Sale zum Identitäts-
manager wandeln sollte – darüber sprechen wir mit Sven Gábor Jánszky.
Der Zukunftsforscher entwickelt interessante Vorstellungen davon, was
morgen auf den Tisch kommt und welche Herausforderungen in diesem
Kontext auf den Lebensmitteleinzelhandel zukommen werden. Das
MARKANT Magazin stellt seine visionären Betrachtungen im Interview vor.

Eurogast. Eine Erfolgsgeschichte ganz eigener Art schreibt seit einigen
Jahren die Eurogast Gruppe – und zwar im anspruchsvollen Cash+Carry-
Geschäft. Der führende private Gastronomiegrosshändler Österreichs sieht
im Cash+Carry «unheimliche Chancen» und baut dafür sein Markthallen-
                                                                            Alois Kruth
Konzept landesweit aus. Die Markthallen eröffnen mit Sortiment und Ser-
                                                                            Geschäftsführer MARKANT AG
vice eine neue Dimension der Qualität, und die Kunden honorieren es mit
starker Nachfrage. Das MARKANT Magazin berichtet.

E-Mobilität. Mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz durch erhebliche
CO2 -Einsparungen – das verspricht der Umstieg auf E-Mobilität. Der Han-
del wird dabei zum wichtigen Partner für das Ziel des Gesetzgebers, bis
nächstes Jahr 100 000 öffentliche E-Ladestationen zu schaffen. Er macht
sich bereit, mit mehr als 40 000 Parkplätzen an seinen Filialstandorten
den Aufbau einer funktionierenden öffentlichen Infrastruktur von Ladesta-
tionen für E-Autos zügig mit voranzutreiben. Welche clevere Systemlösung
die MARKANT ihren Partnern dabei bietet, dazu mehr in dieser Ausgabe.

                                                                            Markus Tkotz
                                                                            Geschäftsführer MARKANT AG

Alois Kruth                                  Markus Tkotz

                                                                                                             3
Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
INH A LT
MARKANT Magazin

                                                                                                           10/2019

    12                                                      30                                                 10

     ST R AT EG I E &                                       SO R TIM ENT &
     LÖSUNGSA NSÄT ZE                                       M A R K EN FÖ R D ER UNG                           RUBRIK EN

    12    MARKANTES: Ausblick                              27   Special: Weihnachten und Silvester         3    Editorial
          Was es für eine nachhaltige Ernährung                 Wie Saucen zur Festtagszeit für            6    News
          in Zukunft braucht                                    Umsatzpotenzial sorgen
    16    MARKANT PARTNER: Eurogast                        30   Backsaison: Trends                         10 MACHER & VISIONEN
          Welche Chancen und Konzepte das                       Worauf der Handel jetzt bei der
          Unternehmen C+C-Märkten bietet                        Sortimentsgestaltung achten sollte
                                                                                                              INTERVIEW:
    18    E-Mobilität: Initiativen                         33   Molkereiprodukte: Desserts
                                                                                                              SVEN GÁBOR JÁNSZKY
          Womit der Handel E-Mobilität in                       Welche Kreationen zur Herbst- und
          Deutschland vorantreibt                               Winterzeit ins Kühlregal gehören           24   Marktforschung
    20    Studie: Handelsgastronomie                       36   Spirituosen: Rum                           40   Neue Produkte
          Was Konsumenten von einer attraktiven                 Warum sich der Handel in dieser            44   Verkaufsförderung
          Handelsgastronomie erwarten                           Kategorie auf Premium fokussieren sollte        mit «Aktion des Monats»
    22    ONE GLOBE: Nano in Lebensmitteln                 38   Schaumwein: Sekt und Champagner            46   Impressum/Vorschau
          Warum kleine Teilchen in Lebensmitteln                Was derzeit im Trend liegt und zum Ende
          für grossen Gesprächsstoff sorgen                     des Jahres besonders nachgefragt wird

         WEB-TIPP | MULTICHANNEL                                                  QR-Code:                           Web-Symbol:
                                                                                  Über den QR-Code                   Mehr Informationen
         Das MARKANT Magazin bietet Ihnen cross-                                  erhalten Sie zusätz-               zum Thema finden Sie
         mediale Mehrwerte im Internet. Zur Orientierung                          liche Informationen                unter: www.markant-
         dienen die beiden Symbole rechts:                                        zu unseren Artikeln.               magazin.com.

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Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
N E WS
      MARKANT

    NEWSTICKER                     MPREIS

++ T
    EGUT: NEU ERÖFFNET
   Der tegut-Markt in Bad
                                   Macht aus altem Brot Gin
   Soden hat ab sofort seine       Die Bäckerei Therese Mölk, ein Unterneh-
   Türen wieder für seine          men von MPREIS, hat eine eigene Bren-
   Kunden geöffnet. Grund für      nerei in Betrieb genommen. Sie ermöglicht
   eine zehnwöchige Schlies-
                                   die nachhaltige Nutzung von Brot aus
   sung waren umfangreiche
   Umbauarbeiten: Die Einrich-     Fehlproduktion oder auch aus altem Brot,
   tung wurde modernisiert,        indem sie daraus Alkohol und in weiterer
   Kühlmöbel auf CO ²-Basis        Folge unter anderem Gin erzeugt. Jedes
   eingebaut, ausserdem eine       fünfte Stück Brot landet in Österreich im
   intelligente Gebäudeleit-
                                   Abfall. «Wir versuchen bereits in der Bä-
   technik installiert.
                                   ckerei, durch eine genaue Planung und          Mölk, Leiter der Bäckerei. Damit ist die
++ S
    PAR: MIT NEUEM                modernste Anlagen, Ausschussware zu            Bäckerei Therese Mölk die erste Grossbä-
   TANKSHOP                        ver­meiden – aber ganz gelingt uns das         ckerei in Österreich, die in grossem Stil die
   Der erste SPAR express          nicht. Altes Brot in die Tonne zu schmeis-     Idee, aus altem Brot alkoholische Getränke
   wurde im St. Galler Rheintal    sen oder zu Tierfutter zu verarbeiten, passt   herzustellen, umsetzt und mit der eigenen
   eröffnet. Der ehemalige
                                   nicht zu unserer Philosophie», so Mathias      Destillationsanlage realisiert.
   BP Shop in Werdenberg
   wurde binnen drei Wochen
   zu einem modernen Tankstel-
   len-Shop mit kleinem Bistro
   umgebaut. An sieben Tagen
   in der Woche kann dort          KAUFLAND                                                  GLOBUS
   nicht nur getankt, sondern
   darüber hinaus alles für den
   täglichen Gebrauch einge-
                                   Treibt Tierwohl beim                                      Akzeptiert jetzt
   kauft oder eine Kaffeepause
   eingelegt werden.
                                   Schwein voran                                             Apple Pay und
++ R
    OSSMANN: HILFT
                                   Kaufland macht seit Mai 2018 als einer der                Google Pay
                                   ersten deutschen Lebensmittelhändler die
   SCHULEN
   Mit der neuen Aktion            Tierhaltungsform auf dem Produkt transpa-                 Globus-Kunden können seit
   «Schulhofträume» fördern        rent und führt ab sofort unter der Eigenmarke             September in allen 47 SB-
   das Deutsche Kinderhilfs-       «K-Favourites» Schweinefleisch (Hack,                     Warenhäusern mit Apple Pay
   werk, ROSSMANN und              Schnitzel, Rücken, Bauch) aus der Haltungs-               und Google Pay bezahlen. Die
   Procter & Gamble deutsch-
                                   form Stufe 3 «Aussenklima». Die Tiere haben               «Mein Globus»-App unterstützt
   landweit die Sanierung
   maroder Schulhöfe mit ins-
                                   40 Prozent mehr Platz als gesetzlich vorge-               die beiden digitalen Geldbör-
   gesamt 270 000 Euro. Damit      schrieben und Zugang zum Aussenklima.                     sen auf iOS beziehungsweise
   sollen die oft vernachlässig­   Ihnen stehen Stroh und anderes organisches                auf Android. Damit kann die
   ten Aussenbereiche natur-       Be­schäftigungsmaterial zur Verfügung. Die                Kundenkarte nicht nur in der
   nah umgestaltet werden.         Fütterung erfolgt gentechnikfrei.                         Globus-App, sondern auch in
                                                                                             den digitalen Wallets von Apple
                                                                                             und Google genutzt werden.
      M ULTICH A NN EL                                                                       Apple Watch-Besitzer haben
      News                                                                                   sogar die Möglichkeit, ihren
                                                                                             gesamten Einkauf über ihre
                                                                                                                                  Fotos: Kaufland, MPREIS

    Weitere Informa-
                                                                                             Uhr zu bezahlen und gleich-
    tionen zu den News
    und ausführliche                                                                         zeitig Punkte zu sammeln. Seit
    Meldungen finden                                                                         Frühjahr 2017 können Globus-
    Sie online unter                                                                         Kunden ihre Einkäufe auch
    www.markant-magazin.com                                                                  mit Bluecode bezahlen.

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Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
N E WS
                                                                                                  MARKANT

NETTO                                       KASTNER                                   NEWSTICKER

Feiert mit neuem Logo                       Eröffnet neuen                        ++ V
                                                                                      OLG PROMOTET
                                                                                     LOKALES
                Lebensmitteldiscounter      Nah&Frisch                               Zum dritten Mal in Folge
                                                                                     wurde in allen Volg-Läden
                Net to w u rde i m Sep -
                tember 29 Jahre alt und     Nachdem die Bevölkerung in der           der «Feins vom Dorf»-Tag
                                                                                     durchgeführt. Die Kunden
                hat sich dafür ein neues    österreichischen Marktgemeinde
                                                                                     konnten lokale Produkte ent-
                ­L ogo gegönnt. Netto mit   Wang rund 16 Jahre ohne Ein-             decken und die Hersteller
Hauptsitz im dänischen Stavenhagen er-      kaufsmöglichkeiten im Ort aus-           persönlich kennenlernen.
öffnete seinen ersten Markt 1990 im me-     kommen musste, kann sie seit             Unter dem 2005 einge-
cklenburg-vorpommerschen Anklam. Die        Kurzem ihren täglichen Bedarf            führten Label «Feins vom
                                                                                     Dorf» sind von Standort zu
kleinste Discounterkette Deutschlands       im neuen Nah&Frisch Markt von
                                                                                     Standort unterschiedliche
mit dem schwarzen Terrier «Scottie» im      Sabine Holzer decken. Besondere          Spezialitäten erhältlich, die
Logo gehört zum Handelskonzern Salling      Extras sind ein Platten- und Party-      im Dorf oder einem Nach-
Group. Netto Deutschland ist mit derzeit    service, eine Kaffee-Ecke und eine       bardorf hergestellt werden.
347 Märkten in Mecklenburg-Vorpom-          Backstation. Unterstützt wurde die       Es umfasst heute über
mern, Brandenburg, Berlin, Sachsen-         Unternehmerin von der Gemeinde           10 000 Spezialitäten von
                                                                                     mehr als 3000 Produzenten.
Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein,        und der KASTNER Gruppe, die das
Niedersachsen und Hamburg vertreten         Geschäft von der Zentrale in Zwettl
und beschäftigt knapp 5000 Mitarbeiter.     aus beliefert und betreut.

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Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
N E WS
      FMCG

    NEWSTICKER                      KUNDENKARTEN

++ WÄSCHEPFLEGE
   Knapp die Hälfte (49 %) der
                                    KI generiert neue ­Informationen
   Deutschen wäscht zwei bis        Die Gesellschaft für Konsumforschung                                    GfK und dem Start-up SO1 im Rahmen
   sechs Mal pro Woche, so          (GfK) bringt mit «Attribution+» eine Lö-                                einer Partnerschaft gemeinsam entwickelt
   das Ergebnis einer Mintel-       sung auf den Markt, die mit Künstlicher                                 wurde. Mithilfe der Machine-Learning-
   Umfrage. Viele scheinen
                                    Intelligenz (KI) arbeitet und neue Infor-                               Technologie von SO1 kann der Nutzen der
   sich der ökologischen
   Auswirkungen bewusst zu          mationen über Kunden generiert. Die                                     umfänglichen, aber doch limitierten Kun-
   sein. So versuchen 69 % der      Basis dafür bilden Daten, die Händler mit                               denkartendaten mit den Informationen
   Befragten, beim Wäschewa-        ihren Kundenkarten gewinnen. Sie wer-                                   aus dem Gesamtmarkt gesteigert werden.
   schen so viel Wasser wie         den mit Informationen des GfK Consumer­                                 Laut GfK ist das im Bereich der Optimie-
   möglich zu sparen. Zudem
                                    Panel vervollständigt und ergänzt. Das                                  rung von Verkaufsförderungsmassnahmen
   bekunden 59 %, dass sie
   Waschmittel bevorzugen, die
                                    «Attribution+» ist das erste Tool, das von                              bisher eine «absolute Neuheit».
   mit weniger Plastikverpa-
   ckung auskommen. Die Her­
   ausforderung für die Marken
   liegt darin, dass die meisten
   Deutschen (69 %) in puncto       EINZELHANDEL                                                                           E-COMMERCE
   Effizienz keinen Unterschied
   zwischen Handelsmarken
   und Markenartikeln sehen.
                                    Erwartet steigende Umsätze                                                             Deutscher
++ D
    IGITALE SERVICES
                                    Die Umsätze des Einzelhandels in Deutschland                                           Online-Handel
                                    wachsen in diesem Jahr im Vergleich zu 2018 um
   Die Nutzung digitaler Ange-
   bote zur Einkaufsvorberei-
                                    zwei Prozent. Wachstumstreiber bleibt der Online-                                      wächst bis
   tung nimmt laut der Studie
   «Kundenmonitor Deutsch-
                                    Handel. Die aktuelle Unternehmerumfrage des
                                    Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 850
                                                                                                                           2024 auf 88
   land 2019» der ­Service
   Barometer AG zu. So
                                    Betrieben aller Grössen, Standorte und Vertriebska-                                    Milliarden Euro
                                    näle zeigt aber, dass sich vor allem viele mittelstän-
   ­informieren sich mittlerweile   dische Händler mit den Herausforderungen der                                           Dem Online-Retailing-
   17 % der Baumarktkunden
                                    Digitalisierung schwertun. So nutzen zwei Drittel                                      Report von Mintel zu-
    vor dem Einkauf online,
    und 10 % der Kunden von         der befragten Händler den Vertriebsweg Internet                                        folge lag der Wert des
    Drogeriemärkten nutzen          nicht. Dazu der HDE: «Wer heute nicht im Internet                                      deutschen Online-Han-
    die Website ihres Marktes       vertreten ist, existiert für viele Kunden nicht mehr.                                  delsmarkts 2018 bei ­65,1
    zur Vorbereitung des            Die Kunden erwarten, dass sie den Händler in der                                       Milliarden Euro,­was im
    ­Filialeinkaufs. Über Apps
                                    Fussgängerzone und im Internet finden.»                                                Vergleich zu 2017 einen
     der Anbieter bleiben 12 %
     der Konsumenten auf dem
                                                                                                                           Anstieg von 11,3 Prozent
     Laufenden.                                                                                                            bedeutet. Aufgrund der
                                     ZAHLEN                                                                               derzeit schwächelnden
                                      Einzelhandel insgesamt                    Stationärer Handel                         Konjunktur prognosti-
                                      in Mrd. E                                473,5                 479,6                 zieren die Marktforscher,
      M ULTICH A NN EL                                        537,4                                                        dass sich das Wachstum
                                         526,8
      News                                                                               +1,3 %                            2019 au f 6,9 P rozent
                                                                                2018                 2019                  verlangsamen wird. Bis
    Weitere Informa-
                                                                                                                           2024 er wartet M intel
    tionen zu den News                            +2,0 %                           Online-Handel
    und ausführliche                                                                                                       dennoch ein Marktvolu-
                                                                                53,3                 57,8                  men von 88,3 Milliarden
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    www.markant-magazin.com              2018                 2019              2018                 2019                  Deutschen haben in den
                                      Quelle: H DE-Prognose; Destatis; nominale Veränderung zum Vorjahr;                  vergangenen zwölf Mo-
                                               ohne Umsatzsteuer
                                                                                                                           naten im Netz eingekauft.

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Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
N E WS
                                                                                                                                                    FMCG

                                   TIEFKÜHLMARKT                                                                                  NEWSTICKER

                                   Steigende Absätze und                                                                      ++ D
                                                                                                                                  IGITALE ASSISTENTEN
                                                                                                                                 Immer mehr Verbraucher
                                   steigende Rohstoffpreise                                                                      ziehen Bots einem menschli-
                                                                                                                                 chen Berater und Verkäufer
                                   Der Tiefkühlmarkt in Deutschland befin-                                                       vor, so eine aktuelle Studie
                                                                                                                                 des Capgemini Research In-
                                   det sich weiter im Aufwärtstrend. Nach
                                                                                                                                 stitute. Das gilt für die Suche
                                   einer Prognose des Deutschen Tiefkühlin-                                                      nach neuen Produkten und
                                   stituts (dti) wird der Absatz von tiefge-                                                     Services oder für Fragen
                                   kühlten Produkten in 2019 um 1,5 Prozent                                                      nach dem Kauf. Fast 70 %
                                   wach­s en.­ Der jährliche Pro-Kopf-Ver-                                                       der Befragten gaben an,
                                                                                                                                 dass sie sich in drei Jahren
                                   brauch tiefgekühlter Produkte könnte sich
                                                                                                                                 lieber an ihren Sprachas-
                                   um 0,7 Kilogramm von bisher 46,3 Kilo-       im Ausser-Haus-Markt. Beim Umsatz mit            sistenten wenden, als einen
                                   gramm (2018) auf 47 Kilogramm (2019)         Tiefkühlprodukten in Deutschland erwar-
Foto: Thinkstock (fredgoldstein)

                                                                                                                                 Laden aufzusuchen. Ein
                                   erhöhen. Die Absatzmenge an Tiefkühl­        tet das dti für das Jahr 2019 einen Zuwachs      gutes Drittel der Deutschen
                                   lebensmitteln wird 2019 somit nach dti-      von 3,5 Prozent auf 15,3 Milliarden Euro         (35 %) hat im vergange-
                                   Berechnungen auf 3,83 Millionen Tonnen       (14,7 Mrd. Euro in 2018). Sorgen bereiten        nen Jahr erstmals einen
                                                                                                                                 Sprachassistenten genutzt.
                                   (3,77 Mio. t in 2018) steigen. Die Angaben   den Herstellern steigende Rohstoffpreise
                                   umfassen den Absatz tiefgekühlter Pro-       und Logistikkosten aufgrund von Ernte-
                                   dukte im LEH, bei den Heimdiensten und       ausfällen und Fahrermangel.

                                                                                                                                                           9
Saucen - Garant für festliche Umsätze - MARKANT Handels
Der POS –
                                                                     Ausdruck
                                                                     von Identität
                                                                     Über Identitätsmanagement, Personalisierung
                                                                     und die Hinfälligkeit des Standardeinkaufs –
                                                                     Trendforscher Sven Gábor Jánszky gibt einen
                                                                     Ausblick auf die Zukunft des POS von morgen.

                                     Was sind die kommenden Food-Trends?
                                     Es gibt zwei Hauptbereiche, in denen
                                                                                        «Essen dient dazu,
BUCHTIPP                             die Trends stattfinden – der Bereich des          eine Geisteshaltung
             2030 – Wieviel
             Mensch verträgt
                                     Identitätsmanagements und der Massen­
                                     bereich. Im letzteren waren bisher Trends              auszudrücken.»
             die Zukunft             wie Convenience-Food und auch Fast
             Europas führender       Food zu finden. In Zukunft geht es hier       Identitätsmanagement weiter verstärken.
             Zukunftsforscher        aber um Nahrungsmittel, die sich indivi­      Also der Trend, dass man Nahrungsmit­
             beschreibt unser        duell und situativ in den Tagesablauf ein­    tel bewusst dazu benutzt, um anderen
             Leben im Jahr
             2030 und dabei die
                                     passen lassen. Sprich um Produkte, die        zu zeigen, dass man zu einer besonderen
Zukunft von Wohnen, Mobilität        auf das eigene Geschmacksprofil und die       Identität gehört.
und Essen, die Zukunft von Lie-      Gesundheitsdaten abgestimmt sind. Im
be, Glück und Urlaub, die Zukunft
                                     Bereich des Identitätsmanagements dient       Welches Potenzial hat in dem Kontext
von Angst, Krankheit und Alter,
die Zukunft von Arbeit, Führung      Essen in erster Linie dazu, eine Geistes­     personalisierte Ernährung für den LEH?
und Kollegen, die Zukunft von        haltung und damit eine Zugehörigkeit zu       Aus Sicht der Zukunftsforschung hat dies­
Lernen, Entscheiden und Kaufen,      einer Community auszudrücken.                 ein grosses Disruptionspotenzial für den
aber auch die Zukunft von Politik,
Religion und Umwelt.                                                               Handel. Kunden werden erkennen, dass
                                     Heute isst man nicht nur, weil man Hunger     personalisierte Nahrung sie körperlich
Verlag: 2b AHEAD Publishing;         hat. Man isst, um den Körper zu optimieren.   und geistig leistungsfähiger oder auch
2. Auflage (29. August 2018)
ISBN-10: 3947590040
                                     Wird sich dieser Trend weiter verstärken?     schöner macht. In Zukunft werden die
                                                                                                                               Foto: Roman Walczyna

ISBN-13: 978-394759004               Absolut. Allein, weil die Technologie vor­    Verbraucher nicht nur satt, das Essen hat
                                     liegt und die Datenanalyse immer besser       darüber hinaus einen Zusatznutzen. Das
                                     wird. Der Standardbereich «Ich esse, weil     wird immer wichtiger für die Kunden
                                     ich satt werden muss» wird eines Ta­          und für die gesamte Wertschöpfungsket­
                                     ges wegfallen. Stattdessen wird sich das      te, was ein starkes Umdenken bedeutet.

10
M ACH ER & V ISION EN
                                                                                                                    Interview

Können Sie das konkretisieren?
Die Lebensmittel werden nicht mehr                «Zukunft entsteht                             VITA
                                                                                                1996 auf den improvisierten
im Standardpack verkauft, sondern es
werden vielmehr Rohstoffe verkauft. In
                                              nicht zufällig. Zukunft                           Bühnen der Studenten-
                                                                                                Demonstrationen in der Nach­
Zukunft werden Verbraucher über eine                wird gemacht.»                              wendezeit entdeckte Sven
                                                                                                Gábor Jánszky sein Talent zum
Mikrowelle, die zugleich auch ein 3-D-                                                          «Public Speaking». Seine Stu-
Drucker ist, ihre personalisierte Nahrung                                                       dienfreunde prophezeiten ihm
zubereiten. Hierfür braucht es Rohma­        Was bedeutet dies für Industrie und Handel?        damals eine steile Karriere als
                                                                                                «Volks-Tribun».
terialien, die dann in Kartuschen ange­      In diesem System wird derjenige gewin­
boten werden. Die Wertschöpfungskette        nen, der am besten prognostizieren kann,           Doch er wurde zunächst ARD-
wird sich auf den Verkauf dieser Rohma­      wann der Verbraucher welches Produkt               Journalist. Mit 23 Jahren war er
                                                                                                der jüngste Nachrichtenchef
terialien umstellen und weniger gebran­      benötigt. Die Frage, die sich hierbei stellt,
                                                                                                in der ARD, fünf Jahre später
dete Fertigprodukte ins Regal packen.        lautet: Welche Sorte Margarine möchte              hatte er als Primetime-Modera-
                                             der Verbraucher und wer kann sie ihm               tor, Redakteur, Korrespondent
Wie kann der LEH das Thema personalisierte   liefern? Hier haben die Hersteller ein             und Chef vom Dienst nahezu alle
                                                                                                Positionen durchlaufen, die eine
Nahrung am Point of Sale spielen?            strategisches Interesse, diese Daten zu            Karriere im öffentlich-rechtli-
Er kann Geräte bereitstellen, in denen       besitzen und selbst einen Lieferdienst zu          chen Radio bieten kann.
Nahrungsmittel individualisiert werden       installieren. Das führt natürlich beim
                                                                                                Also beging er einen Regel-
können. Zudem kann er an den Rohma­          Handel zu der Frage, welche Bedeutung              bruch: Er kündigte seinen
terialien Geld verdienen. Voraussetzung      hat er dann noch? Das gilt vor allem für           Lebenszeitvertrag mit ARD-
ist, dass der LEH einen kostenlosen Lie­     den Massenbereich.                                 Betriebsrente und fing ganz von
                                                                                                vorn an. Mit einem Ziel: Er wollte
ferservice bietet. Denn die Wahrschein­
                                                                                                sich fortan in seinem Leben nur
lichkeit ist gering, dass die Kartuschen     Wie sieht der Supermarkt der Zukunft aus?          noch mit den intelligentesten
im Supermarkt verkauft werden. Dann          Der Supermarkt wird zum Platz des Iden­            und interessantesten Menschen
gibt es noch eine dritte Möglichkeit, Geld   titätsmanagements, der sich auf eine oder          seiner Zeit umgeben.

zu verdienen. Lebensmittel kann ich nur      zwei Zielgruppen wie etwa die Kultur-              Dieses Ziel führte ihn zu den
personalisieren, wenn mir die dazu rele­     Interessierten oder die Sport-Interessier­         Innovationsköpfen überall auf
vanten Daten des Verbrauchers vorliegen      ten spezialisiert hat. Dort wird es auch           der Welt und zu seiner heutigen
                                                                                                Berufung. Als Chairman des
wie beispielsweise das Geschmacksprofil.     ein Restaurant oder Aktivitäten geben,             grössten deutschsprachigen
Es braucht also den Datensatz des Ge­        die genau auf die Bedürfnisse dieser Ziel­         Zukunftsforschungsinstituts
schmacksprofils. Auch für den LEH erge­      gruppe abzielen. Die Verbraucher gehen             ist er der gefragteste Zukunfts-
                                                                                                Speaker in Europa.
ben sich hier Chancen.                       dann nicht mehr in den Supermarkt, um
                                             einzukaufen, sondern weil sie damit zei­
Was ist mit dem Datenschutz?                 gen möchten, zu welcher Identität sie ge­
Wenn der Nutzen höher ist als das Risiko,    hören. Das ist der einzige Grund in zehn
dann gibt die Mehrheit der Verbraucher       Jahren, warum Menschen tatsächlich
ihre Daten frei. Hierzu braucht es die Zu­   noch an den Point of Sale gehen werden.
stimmung der Verbraucher und auch die        Der Standardeinkauf findet dann dort              M ULTICH A NN EL
Analyse des Geschmacksprofils. Ich bin       nicht mehr statt, diese Produkte liefert          Interview
überzeugt, dass Unternehmen mit Pro­         der Online-Handel.
                                                                                              Weitere Informa-
dukten auf den Markt kommen werden,
                                                                                              tionen zu diesem
die genau dies leisten können. Wenn der      Wo liegt hier die grösste Herausforderung?       Thema finden Sie
Nutzen erkennbar ist, wird das genutzt.      Der Point of Sale muss zum Identitäts­           online unter
                                             manager werden, das hat in der Handels­          (Webcode: 5475)
Wird gesunde Ernährung damit mehr            branche noch kaum jemand verstanden.             www.markant-magazin.com
und mehr zu einer Frage des Geldes?          Sinkende Umsätze und die Konkurrenz
Naja, zu einer Frage der Daten auf jeden     durch den Online-Handel werden sie
Fall. Derjenige, der mehr Daten freigibt,    dazu zwingen. Aus meiner Sicht geht da
der kann sich gesünder ernähren.             kein Weg dran vorbei.               

                                                                                                                              11
Schwindende Ackerflächen, wachsende Bevölkerung und Klimawandel:
                          Das MARKANT Magazin berichtet darüber, was es für eine nachhaltige
                          Ernährung braucht und wie sich eine Ernährungskrise abwenden lässt.

Die Ernährungswende
                          W
                                    etterextreme, Klimawandel,            zent verringerten Erträgen bei den Kar-
                                   ­z u ­n eh mender Verlust von          toffelsorten für die Chips-Herstellung.
                                    fruchtbaren Böden und Rück-           Nach dem Dürrejahr 2018 konnten sich
                          gang der Artenvielfalt – dies alles setzt der   die Felder nicht ausreichend erholen –
                          Lebens­m ittelerzeugung immer mehr zu.          deshalb sind die Böden jetzt in vielen
                          Anfang August meldete Hengstenberg,             Regionen Deutschlands noch trocke-
                          dass die Wetterbedingungen in diesem            ner. Dies hat bereits zu Einbussen bei der
                          Sommer bis dato für eine durchwachsene          Frühkartoffelernte geführt.
 M ULTICH A NN EL         Gurken­ernte sorgen. Der Rohwa-
 Ernährung
                          renmarkt sei angespannt. Hinzu
                          kämen seit Jahren rückläufige An-
                                                                    Verlust von Ackerflächen
Weitere Informa-
tionen zu diesem          bauflächen und schwindende Mengen.                Fakt ist: Die landwirtschaftlich ge-
Thema finden Sie          Die Wetter-Extreme mit langanhaltender          nutzten Flächen in Deutschland werden
online unter              Hitze und viel zu wenig Niederschlag            von Jahr zu Jahr weniger. Laut Statista
(Webcode: 5476)
                          drohen sich auch in diesem Jahr negativ         wurden im Jahr 2018 rund 16,65 Milli-
www.markant-magazin.com
                          auf die Ernte von Chips-Kartoffeln aus-         onen Hektar landwirtschaftlich genutzt,
                          zuwirken, dies meldete Mitte August der         im Jahr 2000 waren es 17,067 und 1995
                          Bundesverband der Deutschen Süsswa-             sogar noch 17,344 Millionen Hektar. Der
                          renindustrie (BDSI). In einer Zwischen-         Anteil der Landwirtschaft sinkt langsam,
                          bilanz zur angelaufenen Ernte rechnen           während die Flächen für Siedlungen und
                          Landwirte erneut mit um bis zu 50 Pro-          Verkehr anwachsen.

12
M A R K A NT ES
                                                                                                            Ernährung

   Weltweit gehen laut dem Umweltbun-     Eine andere Sicht auf die Dinge hat­         INFO
desamt jährlich zehn Millionen Hektar     Dr. Hans Dreyer, Director FAO Plant Pro-
                                                                                       Um der Ernährung einer
Ackerfläche verloren – dies entspricht    duction and Protection Division: «Ich        wachsenden Bevölkerung
einer Fläche von rund 14 Millionen        würde eher von einer Krise des Ernäh-        auf nachhaltige Art und
Fussballfeldern. Ein Viertel der globalen rungssystems sprechen. Es gibt weltweit      Weise gerecht zu werden,
                                                                                       braucht es Folgendes:
Bodenfläche enthält heute schon deutlich  nicht zu wenig Nahrungsmittel. Die
weniger Humus und Nährstoffe als noch     Menschen ernähren sich nur zuneh-            • Vermeidung und Reduzierung
vor 25 Jahren oder lässt sich gar nicht   mend falsch. Mehr als 600 Millionen            von Lebensmittelverlusten und
                                                                                         Lebensmittelverschwendung
mehr als Ackerland nutzen.                Menschen leiden an Fettleibigkeit, wäh-      • Förderung der Wertschätzung
   Aber auch die Verschwendung be-        rend 800 Millionen Menschen an Hunger          für Lebensmittel
ziehungsweise der Verlust von Lebens-     leiden. Das heutige Ernährungssystem ist     • Umstellung auf gesündere
                                                                                         und nachhaltigere Produkte;
mitteln zählen zu den Faktoren, die die   einfach nicht mehr nachhaltig.» Wäh-
                                                                                         insbesondere durch Redu-
Ernährungssicherheit negativ beeinflus-   rend der Hunger auch aufgrund der Erd­         zierung des Fleischkonsums
sen. So schätzt die Ernährungs- und Land- erwärmung langsamer abnimmt, steigt          • Bevorzugung von regionalen
wirtschaftsorganisation der Vereinten     gleichzeitig das Überangebot an Kohlen-        Produkten
                                                                                       • Fokus auf Frische statt
                                                  hydraten, Fett und Zucker auf den      verarbeitete Lebensmittel
Wachsende Bevölkerung                             Tellern der meisten Regionen an.     • Investition in Forschung und
                                                                                         Entwicklung
                                                  Der Ressourcenverbrauch befeu-
                                                                                       • Ermöglichung und Schaffung
Nationen (FAO), dass weltweit jährlich ert wiederum den Klimawandel.                     neuer Technologien für die
etwa 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel­     Dieses Nebeneinander von Hunger             Landwirtschaft
verloren gehen. In Deutschland beläuft und Übergewicht zeigt, dass es weltweit         • Erhaltung natürlicher
                                                                                         Ressourcen
sich der Verlust laut einer Studie des nicht zu wenig Nahrungsmittel gibt, er-
                                                                                       • Förderung einer nachhaltigen
WWF auf über 18 Millionen Tonnen klärt dazu auch das Bundesministerium­                  Ernährungs- und Agrarpolitik
Nahrungsmittel. Über die Hälfte davon für Ernährung und Landwirtschaft
                                                                                       Quelle: Öko-Institut, World Resources
wäre laut der Organisation vermeidbar.    (BMEL), weist aber auf folgende Proble-               Report 2019, BMEL

   Gleichzeitig wird die Weltbevölkerung matik hin: «Es wird deutlich, dass der
von heute 7,7 Milliarden Menschen auf Klimawandel, Wetterextreme, dadurch
9,7 Milliarden im Jahr 2050 wachsen. Das bedingte Wanderungsbewegungen, aber
geht aus den neuesten Weltbevölkerungs- vor allem auch die wachsende Weltbe-
projektionen der Vereinten Nationen her- völkerung die Versorgung der Menschen
vor. Das starke Bevölkerungswachstum mit ausreichender und gesunder Nah-
bringt damit einen erhöhten Lebensmit- rung weltweit wesentlich erschwert.»
telbedarf mit sich.­
   Angesichts dieser Fakten stellt   Nachhaltige Ernteerträge
sich die Frage: Sind wir auf dem
Weg in eine Ernährungskrise? «Die Land- In dem Kontext lautet die Herausforde-
wirtschaft erzeugt weltweit genug Lebens- rung: «Mehr Nahrungsmittel auf einem
mittel, um alle Menschen zu ernähren. begrenzten Boden erzeugen und Ernten
Wir zerstören dabei leider gleichzeitig im Lichte des Klimawandels sichern, oh-
unseren Planeten und damit die Grund- ne unsere Ressourcen zu überfordern.»
lage der Nahrungsmittelproduktion. Die Dr. Dreyer von der FAO rät: «Die Pro-
konventionelle Landwirtschaft trägt we- duktivität der bestehenden Ackerflächen
sentlich zur Klimaerwärmung bei, ist muss verbessert werden, und zwar auf
Mitverursacherin des globalen Insekten- eine nachhaltige Art und Weise. Ferner
sterbens und zerstört die Regenwälder. gilt es, auf Diversifikation zu setzen, um
Es braucht deshalb dringend einen Kurs- die Bodenfruchtbarkeit sicherzustellen.»
wechsel», glaubt Martin Grossenbacher,­ Auch Biovision betrachtet dies­als einen
Leiter Kommunikation Biovision, Stif- Weg aus der Misere: «Es gilt, das Wissen
tung für ökologische Entwicklung. der Bauern über ökologische Zusammen-           ››
                                                                                                                          13
DREI FRAGEN AN                      ›› hänge zu verbessern. So können sie ge-      Milliardenhöhe, die sie nicht selber trägt,
                                      zielter auf Klimaeinflüsse reagieren und     etwa durch den Einsatz von Pestiziden,
Lorenz Rau, Director Anuga,
über die Food-Trends 2020             sich mit wirksamen Methoden darauf           Herbiziden und deren Auswirkungen
                                      vorbereiten. Dazu gehören eine diversi-      auf Bodenabbau und -verarmung, Ar-
                                      fizierte Produktion, eine effiziente, aber   tenverlust, Wasserverschmutzung, er-
              Was isst und            nachhaltige Ressourcennutzung und eine       nährungsbedingte Krankheiten und
              trinkt man künftig
              in Europa?              clevere Kreislaufwirtschaft, wie sie auch    Klimawandel.» Das würde sich drastisch
              Das Verbraucher­        in der Agrarökologie bekannt sind.»          ändern, wenn die tatsächlichen Kosten,
              interesse an den           Dr. Dreyer sieht darüber hinaus in der    welche die industrielle Landwirtschaft
              Themen Nach-
              haltigkeit und ge-
                                      Integration des Forstsektors in den Land-    erzeuge, in den Preis der Lebensmittel
              sunder Ernährung,       wirtschaftssektor einen Weg, die Produk-     einfliessen würden. «Die Ernährungs-
einfacher Zubereitung, To go          tion nachhaltig zu verbessern, da dies       und Landwirtschaftsorganisation der
und Convenience bildet sich in
                                      stabilisierend gegenüber den Wetterextre-    Vereinten Nationen FAO schätzt, dass
den Innovationen der Aussteller
ab. Bei Fleisch und Wurst steht       men wirke. «Wir müssen zukünftig mehr        sich die verborgenen Umwelt-Kosten der
das Tierwohl stark im Fokus.          in integrierte Systeme investieren und       Nahrungsmittelproduktion pro Jahr auf
Daher präsentieren immer mehr         hierfür auch die Produzenten gewinnen.»      2,1 Billionen US-Dollar belaufen», resü-
Aussteller vegane und vegeta-
rische Fleisch­alternativen sowie     Dazu sei die Kommunikation mit dem           miert Grossenbacher.
pflanzliche Produkte mit Protei-      Verbraucher zwingend erforderlich.
nen. Bei den Molkereiprodukten
spielen weiterhin Free-from-
                                      Denn dieser kaufe im Supermarkt        Nahrung aus dem Labor
Produkte sowie Produkte mit
                                      die Produkte und leiste damit indi-
Proteinen eine grosse Rolle.          rekt einen Beitrag zur Umwelt. Das be-        Vor diesem Hintergrund stellt sich
                                      deute allerdings, dass die Lebensmittel    hier die Frage, ob die Landwirtschaft
Welcher Trend hat das
                                      im Preis steigen würden. «Wenn die Nah-    der Zukunft in urbanen Nahrungsmit-
grösste Potenzial?
Wenn es um Ernährungs- und            rungsmittel teurer werden, dann wird       tel-Laboren stattfindet. Nahrung per
Produkttrends geht, stehen für        dies zwar für das Individuum teurer, aber  3-D-Drucker zu produzieren und auch
den Handel die Bedarfe und das        nicht für die Gesellschaft. In dem Kon-    In-Vitro-Fleisch könnten dazu beitragen,
veränderte Konsumverhalten der
Verbraucher ganz oben auf der         text könnte ich mir gut vorstellen, dass   die Ernährungssicherheit zu gewährleis-
Agenda. Dabei geht es auch um         die Verbraucher weniger Steuer zahlen.     ten. Allerdings ist Essen weit mehr, als
die fortschreitende Personali-        Denn vielfach werden Steuergelder ein-     nur die reine Aufnahme von Kalorien und
sierung von Produkten oder um
neue Wege in der Ernährung wie
                                      gesetzt, um die Umwelt wieder instand zu   Vitaminen. «Essen ist soziokulturell ge-
Fleisch versus Fleischersatz.         bringen», so Dr. Dreyer.                   prägt, daher werden künftig weiterhin der
                                         Hier gehe es um Bewusstseinsbildung –   Geschmack, das Aussehen und das sozi-
Wie schätzen Sie das Thema
                                      und zwar auf allen Stufen. Dreyer nennt    ale Miteinander beim Essen eine wichtige
personalisierte Nahrung ein?
Jeder Mensch reagiert anders          dafür ein konkretes Beispiel: Man müs-     Rolle spielen», so das BMEL. Innovati-
auf Nahrung, deshalb muss                                                         onen bei der Herstellung könnten daher
sich jeder Mensch auch indi-
viduell ernähren. Mit unserem         Folgekosten im Fokus                        Teil neuer Ernährungsformen werden,
                                                                                  vorausgesetzt sie überzeugen die Konsu-
Kongress Newtrition X, den wir
mit FoodRegio in Kooperation          se zeigen, dass es nicht selbstverständ- menten. «Nahrung aus dem Labor könnte
durchführen, gewinnt der Handel       lich ist, dass die Banane im Supermarkt durchaus ein Teil des Essens der Zukunft
Einblicke in das Konzept und er-
hält darüber hinaus Lösungsan-
                                      weniger kostet als ein Apfel, der in der sein», so wiederum die Ansicht von
sätze. Setzt sich dieses Konzept      Region produziert worden ist. Der Preis Dr. Dreyer. «Ich denke, dass man auch in
durch, so hat das Auswirkungen        spiegle oft nicht die tatsächlichen Kosten Zukunft die Freiheit haben sollte, zwi-
auf den LEH. Das fängt beim
                                      wider. Dem fügt Martin Grossenbacher­ schen verschiedenen Herkünften wählen
Einkauf von Produkten, die sich
für eine personalisierte Ernäh-       von Biovision hinzu: «Konventionell an- zu können. Wichtig ist, dass das Essen
rung eignen, an und hört mög-         gebaute Nahrungsmittel sind im Vergleich schmeckt. Essen ist nicht nur reine Kalo-
licherweise bei der Etablierung       zu biologischen heute zu billig, denn sie rienaufnahme, Essen ist Genuss.»
einer eigenen Ladenfläche für
personalisierte Ernährung auf.        werden von den Steuerzahlern quersub-         Ein weiterer Ansatz könnte Urban
                                      ventioniert. Die konventionelle Landwirt- Farming sein, also die Erzeugung von
                                      schaft verursacht weltweit Folgekosten in Nahrungsmitteln in der Stadt. Dies bietet

14
M A R K A NT ES
                                                                                                                                                                         Ernährung

                                             Vorteile: kurze Transportwege, Nutzung      dafür interessiere. Nicht weil dies in der                   INFO
                                             von Abwärme, transparente Produktion.       Produktion zunehmend zum Thema wer-
                                                                                                                                                      Wetterbedingte Schäden
                                             In der Realität stehen jedoch die Produk-   de, sondern aus eigenem Interesse. Damit
                                                                                                                                                      Mit einer weltweiten Schadens-
                                             tionsanlagen in Flächenkonkurrenz zu        könne er eine zunehmend anspruchsvolle                       summe von 160 Mrd. US-Dollar
                                             anderen urbanen Nutzungen, die aus Kos-     Konsumentenschaft in grösseren Städten                       war 2018 das viertteuerste Jahr
                                             tensicht in der Regel den Vorzug erhal-     ansprechen. «All diese Entscheidungen                        gemessen an den versicherten
                                                                                                                                                      Schäden seit 1980. Die Häu-
                                             ten – so eine Beurteilung des BMEL. Eine    bewusst zu kontrollieren, sich bewusst                       fung schwerer Wetterereignisse
                                             unterirdische Produktion sei energieauf-    und unter Abwägung potenzieller Kon-                         in der zweiten Jahreshälfte war
                                             wendig, weswegen es bislang weltweit        sequenzen zu entscheiden, wann, was,                         hierfür verantwortlich.
                                             nur wenige Pilotanlagen gebe und auch       wieviel, wie schnell, wo und mit wem
                                                                                                                                                      Allein in Nordamerika (inkl.
                                                                                                     wir essen, ist in einem Alltag,                  ­Zentralamerika und Karibik)
                                             Sichere, gesunde Nahrung                                der vielfältige Anforderun-                       belief sich der wetterbedingte
                                                                                                                                                       Schaden 2018 auf 31 Mrd. US-
                                                                                                     gen an uns stellt, eine grosse
                                                                                                                                                       Dollar, in Südamerika auf rund ­
                                             auf Dachflächen könne durchaus Pro-         Herausforderung», erklärt das BMEL.                           1 Mrd. US-Dollar, in Europa auf
                                             duktion betrieben werden, wie es etwa       Eine Rolle bei der Entscheidungsfindung                       16 Mrd. US-Dollar und in Afrika
                                             in New York geschieht. «Alle bisherigen     spiele dabei die Wertschätzung für unsere                     auf 1,4 Mrd. US-Dollar.
                                             Urban-farming-Projekte sind jedoch von      Mittel zum Leben – so das BMEL. Denn                         Asien war der Kontinent, der mit
                                             ihrem Produktionsumfang her nicht in        was man wertschätzt, wirft man nicht weg.                    43 % der Ereignisse und 74 %
                                             der Lage, eine flächendeckende Versor-         Dies fördere nicht nur eine gesunde                       der Todesopfer im vergangenen
                                                                                                                                                      Jahr am stärksten belastet war.
                                             gung aufzubauen», so das BMEL.              und nachhaltige Ernährung, sondern
                                                                                                                                                      Die Gesamtschäden kumulierten
                                                Es gilt, die Zukunft nachhaltig zu ge-   trage auch zu einer steigenden Individu-                     sich auf 59 Mrd. US-Dollar.
                                             stalten. Deshalb sind nach Ansicht des      alisierung des Produktangebots bei, was
                                                                                                                                                      Quelle: Münchner Rückversicherung
                                             BMEL Innovation und Forschung wich-         dem Handel attraktive Chancen biete
                                             tig, um die Landwirtschaft effizienter      (s. Interview S. 14). Die Anuga ermöglicht
                                             und nachhaltiger zu machen. Digitale        aktuell dazu Einblicke in diese Konzepte
                                             Lösungen, Pflanzenschutz und moderne        und liefert darüber hinaus Lösungsansät-
                                             Züchtung spielen dabei eine wichtige Rol-   ze, wie der Handel sich auf dieses Thema
                                             le. Vor allem sind eine gezielte Verbrau-   gezielt vorbereiten kann.               
                                             cherkommunikation und die Förderung
                                             eines nachhaltigen Konsumbewusstseins
                                             bedeutend, um das Ziel zu erreichen.          ZAHLEN UND TRENDS
                                                Wir alle wollen sichere und gesun-
                                             de Lebensmittel, die nachhaltig erzeugt
                                                                                           Der Klimafussabdruck unserer Lebensmittel
                                             und bezahlbar sind. Indes bestehen die        Treibhausgasemissionen verschiedener Lebensmittel im Vergleich

                                             Lebensmittelauswahl und der Umgang
                                             mit Lebensmitteln im Alltag aus vielen
                                             Entscheidungen. Daher sieht Dr. Dreyer
                                             Verbraucher und Handel gleichermas-
                                             sen in der Pflicht: Wo kaufe ich meine            8,35
                                             Produkte? Wie sind sie hergestellt? Wie                              5,05
Fotos: Fotolia (kirahoffmann), Untermehmen

                                             umwelt- und sozialverträglich sind sie?                                           1,95
                                                                                                                                          1,24      0,93    0,78    0,46 0,15
                                             Es sei eine ganzheitliche Denk- und Be-
                                             trachtungsweise nötig, die ebenso die so-
                                             zialen Aspekte der landwirtschaftlichen
                                             Produktion miteinbeziehe. «Die Agrar-             Käse               Fleisch      Eier       Joghurt   Teig- Brot      Obst Gemüse
                                             ökologie ist eines der Bezugssysteme,                                                                  waren
                                             die wir haben, um auch den Handel an-             Treibhausgasemissionen in Kilogramm CO²-Äquivalente pro 1 Kilogramm Produkt
                                             zusprechen», so Dr. Dreyer. Es sei von
                                                                                                                                                              Quelle: Öko-Institut 2014
                                             grosser Relevanz, dass sich der Handel

                                                                                                                                                                                       15
«Das wollen die Kunden»
                          Eurogast sieht im Cash+Carry-Geschäft «unheimliche Chancen». Der
                          führende private Gastronomiegrosshändler Österreichs baut dafür sein
                          Markthallen-Konzept aus – in einer neuen Dimension der Qualität.

                          I
                            n der Eurogast Österreich haben sich     laufend aktualisiert wird. Eine wichtige
                            elf Familienunternehmen an zwölf         Rolle spielt dabei die Förderung hei-
                            Standorten zusammengeschlossen. Sie      mischer Lieferbetriebe. Auf diesem Weg
                          alle sind in der Gastronomie, Hotellerie   kann der MARKANT Partner seinen
 M ULTICH A NN EL         und im Grossverbraucher-Geschäft tätig     Kunden eine umfangreiche Auswahl an
 Eurogast                 und in ihren Regionen seit vielen Gene-    regionalen Produkten anbieten.
                          rationen verankert. Die Gruppe betreibt       Im Herbst 2016 eröffnete die Riedhart
Weitere Informa-
                          eine Dienstleistungszentrale mit Sitz in   Handels GmbH in Wörgl die erste Markt-
tionen zu diesem
                          Zams und Kirchdorf, deren
Thema finden Sie
online unter              Serviceleistungen die Ent-      Konzeptioneller Meilenstein
(Webcode: 5477)           wicklung von IT-Lösungen,
www.markant-magazin.com   Datenmanagement, Marketing, zentraler      halle – und setzte damit den konzeptio-
                          Einkauf und Auswahl der Waren für          nellen Meilenstein für die Entwicklung
                          die Eurogast-Eigenmarke umfassen. Bei      der C+C-Märkte von Eurogast. Zwei
                          Eurogast fi nden Gastronomie, Hotellerie   Jahre später, im Herbst 2018, ging die
                          und Grossverbraucher ein Vollsortiment,    Markthalle von Eurogast Pilz & Kiennast
                          das von regional bis exotisch reicht und   in Gmünd an den Start. Und aktuell lie-

                                                                                1 Genuss
                                                                                Die Spirituosenabteilung
                                                                                in Riedhart’s Markthalle
                                                                                in Wörgl.

                                                                                2 Frische
                                                                                Die Markthalle von
                                                                                Eurogast Pilz & Kiennast
                                                                                in Gmünd.

                                                                                3 Exklusivität
                                                                                Die Kaffee- und Teeabtei-
                                                                                lung in Riedhart’s Markt-
                                                                                halle in Wörgl.

                                                                                4 Kompetenz
                                                                                Mag. Armin Riedhart in
                                                                                der neuen Vinothek in
                                                                                Riedhart’s Markthalle.

 1                                                                                                          2
16
ST R AT EG I E & LÖSUNGSA NS ÄT ZE
                                                                                                                                                            Eurogast

                                             gen die Bauarbeiten in Kirchdorf an der     lungen, vom Metzger bis zum Sommelier.          INFO
                                             Markthalle von Eurogast Sinnesberger im     Riedhart: «Das wollen die Gastronomen,
                                                                                                                                         Über Eurogast Österreich
                                             Endspurt. Die Eröffnung ist für Dezem-      und deshalb wird das Konzept extrem
                                                                                                                                         Eurogast Österreich ist ein Zu-
                                             ber 2019 geplant. Geschäftsführer Franz     positiv angenommen.»                            sammenschluss von elf privaten
                                             Sinnesberger blickt guter Dinge in die         Am Standort Gmünd wurden mehr als            Gastronomiegrosshändlern
                                             Zukunft: «Wir freuen uns, unseren Kun-      2000 Quadratmeter Verkaufsfläche im             mit zwölf Standorten in ganz
                                                                                                                                         Österreich.
                                             den ab Dezember noch mehr Service und       Sinne des Markthallen-Konzepts gestaltet.
                                             Beratung in den neuen Frische-Bereichen     Ein halbes Jahr nach der Eröffnung zog          • Umsatz: 362 Mio. Euro
                                             und im neuen Backshop zu bieten.»           Geschäftsführer Alexander Kiennast eine           (2018)
                                                                                                                                         • Mitarbeiter: Rund 1160, davon
                                                Markthallen-Pionier Armin Riedhart       erste Bilanz: «Seit der Eröffnung sind die
                                                                                                                                           mehr als 120 Lehrlinge
                                             sieht langfristig «eine unheimliche Chan-   Umsätze in der Markthalle um 60 Prozent         • Verkaufsfläche: 50 000 m²
                                             ce für die C+C-Märkte, die sich vom         gestiegen.» Vor allem mit den Frischebe-        • Kunden: Über 45 000 Kun-
                                             klassischen Abholmarkt hin zu einer         reichen für Obst und Gemüse, Fleisch,             den aus Gastronomie, Hotel-
                                                                                                                                           lerie, Grossverbraucher
                                             Beratungsinstanz und einem Ideengeber       Fisch und mit der Beratung hebe man             • Sortiment: Gastro-Voll-
                                                                                                   sich am Markt in der Region ab.         sortiment mit über 36 000
                                             Rollout in ganz Österreich                            Bestätigt durch diese Erfolge rollt     Artikeln
                                                                                                                                         • Logistik: 95 000 m² La-
                                                                                                   die Eurogast Gruppe das Markt-          gerfläche; 135 LKW mit
                                             entwickeln». Das neue Konzept besteht       hallen-Konzept Schritt für Schritt in ganz        Dreikammer-Kühltechnik
Fotos: Eurogast Sinnesberger, Alex Gretter

                                             aus einer Vielzahl an Einzelmassnahmen.     Österreich aus. «Die neuen Markthallen
                                             Einen Schwerpunkt stellt der Bereich        sind für uns eine Bereicherung. Wir er-
                                             «Genuss erleben» dar: Im Bistro können      halten viel positives Feedback, das uns
                                             die Kunden Lebensmittel unmittelbar ver-    beweist, dass sich unser eingeschlagener
                                             kosten und erhalten auch einen Eindruck,    Weg bewährt», so Susanna Berner, Ge-
                                             wie sie angerichtet werden können. Darü-    schäftsführerin Eurogast Österreich. «Das
                                             ber hinaus bieten die Markthallen ihren     neue Angebot wird sehr gut angenommen
                                             Profi-Kunden ein Höchstmass an quali-       und wir freuen uns, dies auf ganz Öster-
                                             tativer Beratung quer durch alle Abtei-     reich zu erweitern.»                      

                                                                                          3

                                                                                         4
                                                                                                                                                                     17
Mit der Installation
  von E-Ladestationen
  auf Supermarktpark-
  plätzen unterstreicht
     der Handel seine
  Nachhaltigkeitsziele.
  Die Stromabgabe an
    die Kunden erfolgt
     noch weitgehend
             kostenlos.

Handel fördert E-Mobilität
                           E
                                  uropaweit wird von den Gesetz-       plätzen von Supermärkten und ande-
                                  gebern aus Umweltschutzgründen       ren Geschäften eine Chance, dem Ziel
                                  der Umstieg von konventionellen      der Bundesregierung einen Schritt nä-
                           Fahrzeugantrieben auf Elektromotoren        her zu kommen. Dieses lautet, bis zum
                           forciert. Bislang steigt die Zahl der zu-   Jahr 2020 insgesamt 100 000 öffentliche
 M ULTICH A NN EL          gelassenen E-Autos zwar langsam an,         Ladesäulen aufzustellen.
 E-Mobilität               dennoch bremst die bisher geringe Zahl        Aktuell sind es in Deutschland gerade
                           verfügbarer Stromladestationen die pri-     mal 16 000 Ladestationen, 2000 davon im
Weitere Informa-
                           vate Investitionsbereitschaft in E-Au-
tionen zu diesem
Thema finden Sie
                           tos weiter deutlich aus. Daher ist der      Platz für Ladestationen
online unter               zügige Aufbau der entsprechenden
(Webcode: 5478)            öffentlichen Infrastruktur durch E-La-      Handel. Durch das Potenzial an Parkplät-
www.markant-magazin.com    desäulen einfach ein Muss, um E-Mo-         zen könnte der Handel in sehr kurzer Zeit
                           bilität zu fördern. Handelsunternehmen      eine Ladeinfrastruktur in ganz Deutsch-
                           rücken dabei mit ihren Parkflächen als      land garantieren und damit einen erheb-
                           Standorte für die Ladesäulen verstärkt­     lichen Beitrag zur CO ²-Einsparung und
                                                                                                                   Foto: Unternehmen

                           in den Fokus. Der deutsche Handel bei-      zur Umwelt leisten, unterstrich jüngst
                           spielsweise bietet nach Aussagen des        Stefan Genth, HDE-Hauptgeschäftsfüh-
                           Handelsverbands Deutschland (HDE)           rer. Unterdessen trägt auch die neue EU-
                           mit bundesweit mehr als 40 000 Park-        Gebäudeeffizienzrichtlinie ab März 2020

18
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                                                                                                          E-Mobilität

dazu bei, den Druck auf den Handel zu        es sich aktuell eher um eine Marketing-     INFO
erhöhen, mehr Stromladestationen zur         massnahme, die Geld koste statt solches
                                                                                         Status Quo zur
Verfügung zu stellen. Die Gesetzesiniti-     einzuspielen. Dabei werden Anschaf-         Ladestation-Infrastruktur
ative verpflichtet den Handel, bei Neu-      fungspreise von rund 30 000 Euro pro        In der EHI-Studie «E-Mobilität
bauten und grossen Renovierungen mit         Säule genannt. Hinzu kommen laut            im Handel 2019» hat das Institut
mehr als zehn Stellplätzen einen Lade-       Genth noch einmal 10 000 Euro pro Jahr      den aktuellen Stand in Sachen
                                                                                         Ladestation-Infrastruktur er-
punkt für Elektrofahrzeuge zu schaffen.      für den Betrieb und den Strom – egal,       fasst. Befragt wurden vor allem
   Angesichts der wachsenden Anzahl          ob der Händler ihn zum gleichen Preis       die grossen deutschen Handels-
von Stromern im Strassenverkehr treiben      wie der Privatverbraucher aus dem Netz      filialisten, insgesamt ­63 Han-
                                                                                         delsunternehmen, die 33 000
immer mehr Flächenbetreiber die Instal-      bezieht oder Strom einer eigenen Photo-
                                                                                         Filialen repräsentieren.
lation von E-Ladesäulen derzeit voran,       voltaik-Anlage verwendet, auf den er aber   Danach bieten aktuell 54 % der
darunter auch MARKANT Partnerun-             auch EEG-Umlage zahlen muss.                befragten Händler mindestens
ternehmen wie Kaufland, famila Kiel,            Und auch bei den Fördermitteln, die      eine Ladestation innerhalb ihres
                                                                                         Filialnetzes an. Weitere 19 %
tegut, Globus und ROSSMANN. Ein-             die Bundesregierung seit 2017 beim Auf-     planen gegenwärtig E-Stati-
                                                   bau der Ladesäulen-Infrastruktur      onen, während 27 % angeben,
Mit Ökostrom auftanken                             gewährt, besteht laut HDE Nachbes-    dass der Aufbau von Ladesäulen
                                                                                         für sie nicht relevant sei (zu-
                                                   serungsbedarf. Der Handel komme       meist Filialen mit Innenstadtlage
kaufen und gleichzeitig das Elektroauto      dabei häufig gar nicht in den Genuss die-   ohne eigene Parkplätze). Der
laden, das ist seit Anfang Februar bei-      ser Fördermittel, da die Ladesäulen nicht   Standort eines Marktes ist dabei
                                                                                         für 73 % der Händler das aus-
spielsweise an 100 Kaufland-Standor-         sieben Tage die Woche und 24 Stunden
                                                                                         schlaggebende Kriterium für die
ten möglich – bis Ende des Jahres 2020       pro Tag zur Verfügung stehen können.        Aufstellung einer Ladestation.
sollen bundesweit weitere rund 100           Das liege daran, dass gerade in Wohnge-
Schnellladestationen mit Kaufland-           bieten Parkplätze beschrankt sein müssen    Gut zwei Drittel der Händler
                                                                                         stellen ihren Kunden den Lade-
Logo zur Verfügung stehen. Ausgestat-        und damit nicht rund um die Uhr öffent-     strom für das E-Auto kostenlos
tet mit den drei gängigen Steckertypen       lich zugänglich sind.                       zur Verfügung. Weitere 12 %
(Typ 2/AC 43 KW, CCS/DC 50 KW und               Für Dirk Scheuer, Bereichsleiter         machen dies abhängig von den
                                                                                         jeweiligen Standorten der Filiale.
CHAdeMO/DC 50 KW) bieten die Schnell-        M A R K A N T Sourcing Management,          21 % bitten den Kunden an der
ladestationen zwei Kunden gleichzeitig       stehen daher vor allem Vorteile wie ei-     Säule zur Kasse.
die Gelegenheit, ihre Fahrzeuge kosten-      ne Differenzierung vom Wettbewerb,
                                                                                         Aktuell sei es für die Händler
los aufzuladen, bei einer Ladeleistung von   Neukundengewinnung und Stamm-
                                                                                         aufgrund der aufwändigen Ab-
50 KW bis zu 80 Prozent in 45 Minuten.       kundenbindung im Vordergrund. Ne-           rechnung das Einfachste, den
Die Stationen werden mit Ökostrom be-        ben den üblichen Ladestationen bietet       Strom zu verschenken, erläu-
trieben, der das Label «Grüner Strom»        MARKANT gemeinsam mit Kooperati-            tert EHI-Projektleiterin Laura
                                                                                         Fleischmann. Man gehe jedoch
trägt. Er stammt, wie                                                                    davon aus, dass mittelfristig im-
Kaufland versichert,
zu 100 Pro­zent aus er-
                          Clevere Systemlösung MRO24                                     mer weniger Händler den Strom
                                                                                         kostenfrei abgeben werden.
neuerbaren Energiequellen.                   onspartner innogy zudem Ladelösungen
    Die EHI-Initiative «E-Mobility im        an, mit denen Geschäfts- und Privatkun-
Handel» will Händler dabei unterstüt-        den die Energie selbst erzeugen können
zen, den künftigen Herausforderungen         – zum Beispiel mithilfe von Photovoltaik.
zu begegnen und möglicherweise durch         Mit MRO24, dem MARKANT B2B-Por-
ihre Parkräume auch neue Einnahme-           tal für die Beschaffung von Verbrauchs-
quellen zu erschliessen. Derzeit wird        und Investitionsgütern, Eigenbedarfen
der Strom vom Handel aber überwie-           und Dienstleistungen, könnten sich In-
gend kostenlos abgegeben. Ob sich kos-       teressenten die Leistungen von innogy
tenpflichtiges Stromtanken zukünftig         schnell, unkompliziert und zu besten
auch als praktikables Geschäftsmodell        Konditionen sichern. Für Partnerunter-
für den Handel erweisen könnte, ist eine     nehmen der MARKANT ist die Nutzung
andere Frage. Aus Sicht des HDE handelt      von MRO24 kostenlos.                  

                                                                                                                       19
Vielfältig,
                                                        bequem,
                                                        zeitsparend
                                                        Die Attraktivität der Handelsgastronomie ist
                                                        noch steigerungsfähig. Dies zeigt nun eine
                                                        neue EHI-Studie, die erstmals deutsche
                                                        ­Konsumenten zu ihren Wünschen befragt hat.

                          D
                                  as Geschäftsessen im Super-         Branche in diesem Jahr rund zehn Milli-
                                  markt, die kurze kulinarische       arden Euro mit handelsgastronomischen
                                  Pause während des Shopping-         Angeboten erlösen, das entspricht einem
                          Trips, der Coffee-to-go für unterwegs:      Plus von vier Prozent gegenüber 2017.
                          Immer mehr Einzelhändler unterstüt-         «Die Angebote sind grösstenteils gut und
                          zen situative Konsumbedürfnisse ih-         durchdacht», urteilt der EHI-Experte,
 M ULTICH A NN EL         rer Kunden heute mit gastronomischen        doch fehlten noch Erkenntnisse zum
 Handelsgastronomie       Angeboten. Supermärkte, SB-Waren-           Konsumentenverhalten im Zusammen-
Weitere Informa-          häuser, Möbelhäuser und weitere Han-        spiel von Handel und Gastronomie. Die
tionen zu diesem          delsvertriebslinien bieten vom Imbiss bis   im Juni dieses Jahres vom EHI Retail
Thema finden Sie          zur Sterne-Gastronomie unterschied-         Institute in Zusammenarbeit mit der GfK
online unter              lichste Formate und entwickeln
(Webcode: 5479)
www.markant-magazin.com
                          ihre Häuser auf diese Weise zu
                          einem «Place to be» weiter. Das
                                                               Milliardenschwerer Markt
                          kommt bei vielen Kunden gut an: Nut-        veröffentlichte Studie befasst sich daher
                          zer dieser Angebote lassen einer neu-       erstmals aus Konsumentensicht mit dem
                          en EHI Gastro-Studie zufolge pro Kopf       Thema und liefert somit neue wichtige
                          durchschnittlich rund 22 Euro monat-        Anhaltspunkte für die investitionssichere
                          lich für frische, verzehrfertige Speisen    Planung und Optimierung von Gastrono-
                          im Handel; fast jeder zweite Konsument      miekonzepten im Handel.
                          kauft bei der Gelegenheit auch andere          Die höchsten Umsätze, so haben die
                          Artikel in dem betreffenden Markt ein.      EHI-Marktforscher ermittelt, werden im
                             Ein lohnenswertes Geschäft: Laut EHI-    stationären Mittagsgeschäft erzielt; auch
                          Geschäftsleiter Olav Homann soll die        abends zieht die Nachfrage noch einmal

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                                                                                                                                                                                                    Handelsgastronomie

                                               an – dann aber vor allem nach To-go-An-                            dengruppen vom schnellen Hungerstillen                                        INFO
                                               geboten. Grosse Unterschiede gibt es bei                           zunehmend hin zu bewussterem Ge-
                                                                                                                                                                                                Was auf den Teller kommt
                                               den Verzehrorten: Supermärkte und SB-                              niessen und schliesst damit auch soziale
                                                                                                                                                                                                Zwar kennen Kunden trendige
                                               Warenhäuser gehören zwar, gemessen an                              Aspekte mit ein.                                                              Gerichte wie Bowls, Smoothies
                                               der Zahl der Gastronomiekunden, zu den                                Und damit steigen auch die Ansprüche                                       oder DIY-Food – hauptsächlich
                                               Spitzenreitern bei der Nutzung dieser An-                          ans Ambiente: Einladend soll es sein, oh-                                     verzehrt aber wird laut EHI-
                                                                                                                                                                                                Gastronomie-Studie immer noch
                                               gebote – tatsächlich verzehrt aber weniger                         ne zu gehoben oder exklusiv anzumuten.                                        Altbekanntes:
                                               als jeder zehnte Gastro-Kunde direkt vor                           Bevorzugt werden natürlich eingerichte-                                       • Gut ein Drittel (36 %) kauft
                                               Ort im Supermarkt; die Speisen werden                              te, ruhige Umgebungen mit angenehmem                                             kalt belegte Brötchen, Sand-
                                                                                                                                                                                                   wiches oder Wraps.
                                               eher mitgenommen. In Möbel­h äusern                                Licht und eine Trennung vom Verkauf.
                                                                                                                                                                                                • 32 % der Kunden wählen aus
                                               dagegen lässt sich fast jeder zweite Kun-                          Sitzplätze im Freien oder mit Ausblick                                           beliebten Gerichten wie Döner
                                               de vor Ort in entsprechenden Gastrobe-                             werden als besonders ansprechend erlebt.                                         und Pide sowie Currywurst.
                                               reichen nieder.                                                       Insgesamt zeigen sich 36 Prozent der                                       • Salate stehen ebenso wie
                                                                                                                                                                                                   ­Kuchen mit jeweils 19 % in
                                                                                                                        Kunden in der Handelsgastrono-                                              der Verbrauchergunst an
                                               Mehr Aufenthaltsqualität                                                 mie rundum zufrieden. Dennoch
                                                                                                                        ist die Attraktivität des Gesamtpa-
                                                                                                                                                                                                    ­dritter Stelle.
                                                                                                                                                                                                • Danach folgen warm belegte
                                                                                                                                                                                                     Brötchen, Sandwiches und
                                                  In jüngeren und mittleren Altersgrup-                           kets noch steigerungsfähig, denn häufig                                            Wraps (z. B. Fleischkäse, Hot
                                               pen stehen häufig funktionale Aspekte                              werden Dinge wie ein hoher Lärmpegel,                                              Dogs) mit 18 % sowie Pizza,
                                               im Vordergrund: Zeitmangel, Bequem-                                unfreundliche Mitarbeiter, mangelnde                                             Pasta und Hähnchen mit
                                                                                                                                                                                                   17 % der Nennungen.
                                               lichkeit und die Möglichkeit, den Verzehr                          Sauberkeit und ungemütliche Atmo-
                                                                                                                                                                                                • Daneben wünschen sich
                                               mit anderen Erledigungen zu verbinden,                             sphäre als störend empfunden. In dieser                                            viele Kunden auch vermehrt
                                               sind aus Sicht dieser Konsumenten die                              Hinsicht können Kaufleute also noch                                                gesunde Angebote, Bio-
                                               Hauptgründe für die Inanspruchnahme                                einiges tun, um die Aufenthaltsqualität                                            Produkte, vegetarische
                                                                                                                                                                                                     und vegane Alternativen,
                                               der Handelsgastronomie. Allerdings wan-                            und damit auch die Zahl der Vor-Ort-                                               umweltfreundlichere Ver-
                                               delt sich die Bedeutung in älteren Kun-                            Verzehrer zu steigern.                                                         packungen und auch mehr
                                                                                                                                                                                                   Nachhaltigkeit.
                                                                                                                                                                                                • Ebenso werden Kenn-
                                                                                                                                                                                                     zeichnungen, die regionale
                                                                                                                                                                                                     Herkunft und/oder Hand-
                                                 ZAHLEN UND TRENDS                                                                                                                                   werkstradition hervorheben,
                                                                                                                                                                                                     von den Kunden sehr positiv
                                                 Wenig Musse für den Verzehr vor Ort                                                                                                                 beurteilt und schaffen eine
                                                                                                                                                                                                     emotionalere Bindung.
                                                 Über die Hälfte der Gastronomie-Kunden im Handel gönnt sich maximal 20 Minuten für eine warme
                                                 Mahlzeit oder Kaffeepause. In Supermärkten verzehren bisher nur acht Prozent der Kunden vor Ort.

                                                 Durchschnittliche Aufenthaltsdauer bei                       Verzehrorte in der Handelsgastronomie **
                                                 Vor-Ort-Konsum im Handel *
                                                                                                              Angaben in Prozent 
                                                 Angaben in Prozent                                           n vor Ort n teils teils n mitnehmen n Nicht-Gastro-Kunden
                                                 19 %                                             15 %
                                                 esse nie                                  bis zu 10 Min.
                                                 vor Ort                                                                    Möbelhaus                     49           8 4         38
                                                                                                                      Einkaufszentrum             31             22     15             33
Fotos: Reinharder Rosendahl, Fotolia (Artco)

                                                                                                                              Kaufhaus          21        11 8               60
                                                 5%
                                                 länger als                                                       Tankst./Bhf/Flughf.
                                                 40 Min.
                                                                                                                                                20        14     18               49
                                                                                                              Baumarkt/Gartencenter          15       11 10                  64
                                                                                                                       SB-Warenhaus         13        17          31               39
                                                                                                                           Supermarkt       8        16           45                   31
                                                 20 %                                             42 %                sonstiger Handel 5 7 6
                                                 bis zu 40 Min.                            bis zu 20 Min.                                                               81
                                                 Basis: *n = 5382 **n = 4308; rundungsbedingte Differenzen möglich    Quelle: GfK, EHI-Studie «Der Konsument in der Handelsgastronomie 2019»

                                                                                                                                                                                                                             21
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