In bremen - Handelskammer Bremen

 
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In bremen - Handelskammer Bremen
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   Wirtschaft
        MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
                                                  IN BREMEN
                                                   Kreativ- und Kulturwirtschaft

                                                   Buntes
                                                   Gold
                                                   Finanzreform 2019
                                                   Der Norden muss seine Stimme
                                                   erheben

                                                   Innenstadt
                                                   Sögestraße gewinnt BID-Award

                                                   Wirtschaft pro Metropolregion
                                                   Netzwerk der Akteure

                                                   Deutscher Außenwirtschaftstag
                                                   Größtes Bauprogramm der
                                                   Menschheitsgeschichte

                                                   Mittelstandsfinanzierung
                                                   Eigenmittel machen frei

                                                   BGM-Informationstag
                                                   Gesundheit fördern, managen,
                                                   erleben!

                                                   12/2013
      www.handelskammer-bremen.de
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          250 Euro zusätzlich u. a. für Osteopathie, Homöopathie und Schutzimpfungen –
          jedes Jahr und auch für jedes mitversicherte Familienmitglied.
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                                                                                                              KAMMERSTANDPUNKT

                                            Bremen leuchtet –
                                            nach innen und außen!

                                                            E
                                                                       ine vielfarbige, maßgefertigte Lichtprojektion
                                                                       am Schütting brachte vor wenigen Wochen hun-
                                                                       derte Augenpaare zum Leuchten. Und zugleich
                                                                       war sie mehr als nur eine Show. Die künstlerische
                                                                       Auseinandersetzung der Bremer Kreativfirma
                                                             Urbanscreen mit der eigenen Branche demonstrierte
                                                             Vielfalt und Kraft der bremischen Kultur- und Kreativwirt-
                                                             schaft. Sie war Ausdruck eines gewachsenen Selbstbe-
                                                             wusstseins, das der gesamten Stadt Auftrieb geben kann.

                                                                 Das, was die Unternehmen und Selbstständigen
                                                              der Kultur- und Kreativwirtschaft auszeichnet, kann auch
                                                              andere Branchen anstecken: Grenzen aufzuheben, sich auf
                                            unbekannte Gebiete vorzuwagen, Ideen und Konzepte in die Welt zu tragen.
                                            Keine andere Branche zeigt so beispielhaft, wie auch kleine, unkonventio-
                                            nelle Projekte zu Unternehmen mit bundesweiter und internationaler
                                            Strahlkraft werden können.

                                               Erst seit wenigen Jahren wird die Kultur- und Kreativwirtschaft als eine
                                            zusammengehörige Branche mit großem wirtschaftlichem Potenzial gesehen.
                                            In Bremen hat sich die Zahl der Gewerbebetriebe in den vergangenen vier
                                            Jahren um fast ein Viertel erhöht! Dies ist sicherlich auch ein Erfolg der
                                            Netzwerke, Professionalisierungsstrategien und Förderprogramme, bei
                                            denen die Akteure der Branche mit den Ressorts, der Wirtschaftsförderung
                                            und der Handelskammer zusammenarbeiten.

                                               Bremen ist gut beraten, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen.
                                            Wichtig wird sein, dass alle Akteure in einem dauerhaften Dialog bleiben,
                                            der konstruktiv ist und als gemeinsames Ziel die Stärkung der Kultur- und
                                            Kreativwirtschaft in Bremen verfolgt. Wenn der kreative Schwung dann
                                            auch noch in andere Wirtschaftsbereiche übergreift, kann Bremen nur
                                            gewinnen – an Know-how, Dynamik und größerer Leuchtkraft nach
                                            innen und außen!

                                            Wiebke Hamm (Vizepräses)

                                                                                                             12.2013 Wirtschaft in Bremen | 3
In bremen - Handelskammer Bremen
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       INHALT
       0

           Wirtschaft
           MAGAZIN DER HANDELSKAMMER
                                         IN BREMEN
                                          Kreativ- und Kulturwirtschaft

                                          Buntes
                                          Gold
                                          Finanzreform 2019
                                          Der Norden muss seine Stimme
                                          erheben

                                          Innenstadt
                                          Sögestraße gewinnt BID-Award

                                          Wirtschaft pro Metropolregion
                                          Netzwerk der Akteure

                                          Deutscher Außenwirtschaftstag
                                          Größtes Bauprogramm der
                                          Menschheitsgeschichte

                                          Mittelstandsfinanzierung
                                          Eigenmittel machen frei

                                          BGM-Informationstag
                                          Gesundheit fördern, managen,
                                          erleben!

                                          12/2013
           www.handelskammer-bremen.de

       Kreativ- und Kulturwirtschaft                                      20     Finanzreform 2019 Der Norden muss seine Stimme erheben Der Magde-
       Seite 10 Buntes Gold                                               burger Finanzexperte Professor Dr. Wolfgang Renzsch (2.v.r.) war Gast einer Podiumsdiskussion im
       Foto Frank Pusch
                                                                          Haus Schütting über die anstehende Reform des föderalen Finanzausgleichs. Die Handelskammer hat
                                                                          jüngst ein Positionspapier veröffentlicht, das die Debatte befeuert. Foto Frank Pusch

                            RUBRIKEN                                                                             TITELGESCHICHTE
                                                                                                        10   »   Buntes Gold Das hat Bremen noch nicht gesehen: Urban-
                            Kammerstandpunkt                                                                     screen begeistert mit einer spektakulären Projektion auf
           3                Vizepräses Wiebke Hamm:                                                              den Schütting – und die Künstlergruppe wurde als einer
                            Bremen leuchtet – nach innen und außen!                                              von acht kreativen Leuchttürmen ausgezeichnet. Die Kultur-
                                                                                                                 und Kreativwirtschaft wächst – auch das Vertrauen und die
                            Bremen kompakt                                                                       Kooperation zwischen Kreativität und Ökonomie.
           6                Land & Leute, Geehrt & Prämiert
           7                Kurz & Notiert, Stadt & Campus
                                                                                                                 KAMMERREPORT
                            Infothek                                                                    16       Handelskammer Aus der Plenarsitzung vom 18. November
        18                  Veranstaltungen der Handelskammer                                           17       Ingo Kramer Neuer Arbeitgeberpräsident
        19                  Firmenjubiläen                                                              17       DIHK Ausschuss für Gesundheitswirtschaft
                                                                                                        19       Handelskammer Sachverständigentag
                            Börsen
       52                   Existenzgründungen
       52                   Kooperationen                                                                        STANDORTBREMEN
       53                   Recycling                                                                   20   »   Finanzreform 2019 Der Norden muss seine Stimme erheben
                                                                                                        22       Nachrichten Lürssen ist Vize-Champion, Seegüterum-
       46                   Zahlen des Monats                                                                    schlag, Lesum-Park, Immobilienmarkt, BWK-Gelände
       50                   Wirtschaftstermine                                                          24   »   Innenstadt Sögestraße gewinnt BID-Award 2013
       50                   Impressum                                                                   26       Bremer Philharmoniker prophil am Start
       52                   Anzeigenregister

                                                                                                                 METROPOLREGION
                                                                                                        28       Automotive Nordwest Herbstkonferenz im Schuppen Eins
                                                                                                        30   »   Wirtschaft pro Metropolregion Netzwerk der Akteure
                                                                                                        32       Nachrichten Datenheft, AK Gefahrgut, Image Bremerhavens

       Beilagenhinweis Diese Ausgabe der Wirtschaft in Bremen enthält Beilagen der Hochschule
       Bremen, der Stiftung Kinderhospiz Löwenherz, der I.H.M. Grundstücksges. mbH & Co. KG sowie
       das Magazin i2b-express.                                                                                  » Das sind unsere Titelthemen.

       4 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
In bremen - Handelskammer Bremen
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                                 s

      54 BGM-Informationstag Gesund-                        38 Deutscher Außenwirtschaftstag Größtes Bauprogramm
      heit im Betrieb: fördern, managen, erleben!           der Menschheitsgeschichte Auf dem Deutschen Außenwirtschaftstag diskutierten
      Viele Informationen und Tipps bot die Veranstal-      Experten über Mega-Cities, Berufsbildung und Gesundheitswirtschaft – Dienstleistungs-
      tung des Vereins Gesundheitswirtschaft Nordwest       export ist einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der deutschen Wirtschaft.
      im Haus Schütting. Foto Frank Pusch                   Foto Jan Rathke/Messe Bremen

                                                                                                                                           
                                                                                   Anzeige

            ZUKUNFTBILDUNG
   34       Ehrungen Hermann-Leverenz-Stiftung, Karl-Nix-Stiftung,

   36
            AGA-Ausbildungspreis
            Migration Programm MobiPro EU, Zuwanderung über Unis,
            berufsbezogenes Deutsch
                                                                                      Das beliebteste
   37       Grundschule „Haus der kleinen Forscher”
                                                                                      Konto unserer
            WIRTSCHAFTGLOBAL
   38   »   Außenwirtschaftstag Größtes Bauprogramm der
            Menschheitsgeschichte
                                                                                      Stadt.
   40       LuR-Delegation in den USA Reiseziele erfüllt
   42       Internationaler Dialog Polen, Brunei, USA, Japan, Bulgarien               GIROFLEXX. Das Konto für Bremen.

            NEUECHANCEN
   44       Existenzgründungen Pinkelkönig, CE-CON
   46       Wirtschaft trifft Wissenschaft Unternehmer im TZI
   47       xPick-Lösung Auf dem Weg zur papierlosen Fabrik

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            WAGEN&WINNEN
   54   »   BGM-Informationstag                                                       Stark. Fair. Hanseatisch.

            Gesundheit im Betrieb: fördern, managen, erleben!                              Quelle: TNS Infratest, 1.2013

                                                                                                                                       12.2013 Wirtschaft in Bremen | 5
In bremen - Handelskammer Bremen
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       BREMENKOMPAKT

                         LAND & LEUTE                                GEEHRT & PRÄMIERT

                         · Heinrich Schnaue aus Bremen-              E-Learning AWARD 2014                      Ein ausgezeichneter Ort:
                         Nord ist neuer Vorsitzender des Haus &      für engram                                 der Klub Dialog
                         Grund Landesverbandes Bremen e. V.          Die engram GmbH und die DekaBank,          Im bundesweiten Innovationswettbe-
                         Er löst Dr. Olaf Voßhans ab, der den        Projektpartner beim Deka Blended           werb „Ausgezeichnete Orte im Land
                         Landesverband sechs Jahre lang ge-          Learning, haben den E-Learning-Award       der Ideen“ 2013/14 ist jetzt der Verein
                         führt hat. Voßhans und Dipl.-Ing. An-       2014 in der Kategorie Kompetenzma-         Klub Dialog für seine Veranstaltungs-
                         dreas Schemmel sind zu stellvertreten-      nagement gewonnen. „Mit unserer Ent-       reihe „Klub Dialog – Abend von Kreati-
                         den Vorsitzenden bestimmt worden.           wicklung machen wir anspruchsvolle         ven für Kreative“ geehrt worden. Zum
                         Haus & Grund ist eine Interessenvertre-     Blended Education organisierbar“, so       Thema „Ideen finden Stadt“ liefert der
                         tung für das private Haus- und Grund-       Firmenchef Jens Wünderlich. Der E-         Verein nach Ansicht der auslobenden
                         eigentum.                                   Learning Award wird jährlich von der       Deutschen Bank in der Kategorie Wirt-
                                                                     Zeitschrift eLearning Journal an heraus-   schaft eine überzeugende Antwort auf
                                                                     ragende E-Learning-Projekte vergeben.      die Frage, wie sich die Kreativbranche in
                         · Emanuel Schiffer ist neuer Hono-                                                     der Region dauerhaft und regelmäßig
                         rarkonsul Islands. Innensenator Ulrich      Karsten Klama gewinnt                      vernetzen kann.
                         Mäurer überreichte ihm die Urkunde          Bremer Fotopreis                              „Klub Dialog – Abend von Kreativen
                         zur Ernennung. Der Konsularbezirk um-       Die Regierungsbank in der Bremer Bür-      für Kreative“: Hier präsentieren Akteure
                         fasst die Länder Bremen und Nieder-         gerschaft ist leer und verlassen, die      der Bremer Kultur- und Kreativwirt-
                         sachsen mit Ausnahme der Stadt und          Stühle sind derangiert. Gab es eine hef-   schaft einmal im Monat ihre aktuellen
                         des Landkreises Cuxhaven.                   tige Diskussion? Ein starker Moment,       Projekte in jeweils sieben Minuten auf
                                                                     den der Weser-Kurier-Fotograf Karsten      großer Bühne. Die Veranstaltungsreihe
                                                                                                                setzt seit 2011 auf diese Weise an ver-
                         · Marco Pfleging ist zum Vorstands-                                                    schiedenen Orten kulturelle und wirt-
                         vorsitzenden der Interessengemein-                                                     schaftliche Impulse – in Bremen und
                         schaft (IG) Airportstadt Bremen ge-                                                    anderen Städten.
                         wählt worden, geschäftsführender Vor-
                         stand ist Uwe A. Nullmeyer. Zum                                                        Bremer Denkmalpflegepreis
                         neuen Vorstand gehören zudem Profes-                                                   2013 vergeben
                         sorin Dr. Karin Luckey, Mareen Wicher,                                                 Nach der Premiere 2010 haben Landes-
                         Marion Niemann, Wilfried Koch, Hans-                                                   amt für Denkmalpflege, Aufbauge-
                         Joachim Drawert, Professor Dr. Lázló                                                   meinschaft, Architektenkammer, Han-
                         Hinsenkamp und Andreas Zimmer-                                                         delskammer, Handwerkskammer und
                         mann. Die IG nimmt die Interessen der                                                  IHK Bremerhaven 2013 zum zweiten
                         mehr als 500 Unternehmen wahr, die                                                     Mal den Bremer Denkmalpflegepreis
                         in der Airport Stadt tätig sind.                                                       vergeben. Die Auszeichnung wurde in
                                                                                                                vier Kategorien vergeben. 45 Projekte
                                                                                                                hatten sich beworben, 14 kamen in die
                         · Professorin Dr. Katja Windt wird                                                     engere Auswahl. Geehrt wurden bei-
                         nach dem Rücktritt von Professor Dr.        Klama hier eingefangen hat. So das Ur-     spielsweise das Architektenbüro Schul-
                         Heinz-Otto Peitgen (siehe auch Seite 9)     teil der Jury, die Klamas Bild „Arbeits-   ze und Pampus für die Sanierung des
                         interimsweise ab 1. Januar 2014 und         moral” aus 160 Einsendungen ausge-         Standesamtes in der Hollerallee, die
                         bis zur Neubesetzung der Stelle Präsi-      wählt und zum Bremer Pressefoto des        evangelische Kirche für die Restaurie-
                         dentin der Jacobs University sein. Windt,   Jahres gekürt hat. Der Fotopreis ist mit   rung der Domtürme, die Firma Druge-
                         seit 2008 an der Jacobs University tä-      1.000 Euro dotiert und wurde 2013          Bau für die Sanierung des ältesten Tro-
                         tig, ist seit 1. Januar 2013 als Provost    zum zweiten Mal ausgeschrieben. Spon-      ckendocks in Deutschland, das Archi-
                         wesentlich für die akademische Ent-         soren sind die Sparkasse Bremen, swb,      tektenbüro Hilmes und Lamprecht für
                         wicklung verantwortlich und unter-          Vilsa-Brunnen, die Handelskammer, die      die Sanierung der Wohnanlage in der
                         stützte Präsident Peitgen als zweite Ge-    V&S des DJV sowie der DJV-Landesver-       Marcusallee sowie der Förderverein Wät-
                         schäftsführerin.                            band Bremen. Die Wettbewerbsmotive         jens Park. Für die Restaurierung ihres
                                                                     zeigt die Sparkasse Bremen in einer Fo-    typischen Bremer Hauses in der Bult-
                                                                     toausstellung im FinanzCentrum Am          hauptstraße erhielt ein junges Paar
                                                                     Brill noch bis zum 31. Januar 2014.        ebenfalls einen Preis.
                                                                                                                www.denkmalpflege.bremen.de

       6 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
In bremen - Handelskammer Bremen
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                                                                                                                                  Fotos Radio Bremen/Michael Ihle, Karsten Klama
                                                                                             Hommage an einen großen
                                                                                             Humoristen • Getreu dem Loriot-
      KURZ & NOTIERT                                                                         Zitat „Ein Leben ohne Mops ist
                                                                                             möglich, aber sinnlos“ hat Radio
                                                                                             Bremen Vicco von Bülow auf ganz
     Aus E aktiv Discount                        der geschäftsführende Gesellschafter,
                                                 Simon Reimer, zum neuen Namen. n
                                                                                             besondere Art und Weise gewürdigt:
     wird Edeka                                                                              Eine 600 Kilogramm schwere
     Die Edeka Regionalgesellschaft Min-                                                     Bronze-Replik seines berühmten
     den-Hannover stellt Anfang Dezember         Adler Solar                                 grünen Biedermeier-Sofas inklusive
     14 Märkte in und um Bremen um. „Die         eröffnet Zolllager                          des obligatorischen Mopses wurde
     Marke Edeka tritt jetzt auch in den E ak-   Das auf Dienstleistungen für die Solar-     vor dem Funkhaus aufgestellt und
     tiv Discount-Märkten stärker in den Vor-    branche spezialisierte Unternehmen          erinnert an die Zusammenarbeit
                                                                                             zwischen Loriot und Radio Bremen.
     dergrund”, heißt es in einer Mitteilung.    Adler Solar hat in Bremen ein Außenla-
                                                                                             Finanzsenatorin Karoline Linnert
     Mit der Umbenennung vollziehe die           ger eröffnet und bietet international tä-   und Intendant Jan Metzger nahmen
     Gesellschaft den letzten Schritt zur In-    tigen Solarunternehmen künftig auch         als Erste Platz. Die Bank lädt zum
     tegration der E-aktiv-Discount-Märkte.      ein 4.000 Quadratmeter großes Zollla-       Sitzen und Fotografieren ein. Die
     Vor 50 Jahren von Siegfried Schausber-      ger an. Beim Im- und Export von Solar-      Bronzeskulptur hat Thomas Schmalz
     ger gegründet, ging die Ideal Super-        modulen und Komponenten ist eine            aus Bremen-Findorff gegossen.
     markt GmbH als Betreibergesellschaft        Vielzahl unterschiedlichster Zollvor-
     von E aktiv Discount bereits im Jahr        schriften, Sicherheitsbestimmungen und
     2000 in der Edeka Minden-Hannover           Auszeichnungspflichten zu beachten.
     auf. Sie ist mit einem Umsatz von 7,2       Adler Solar ist seit sieben
     Milliarden Euro und rund 65.000 Mit-        Jahren in der PV-Branche
     arbeitern eine von bundesweit sieben        als Dienstleister tätig und
     Edeka-Regionalgesellschaften.          n    hat bislang mehr als drei
                                                 Millionen PV-Module be-
     Aus BWG Reimer wird                         arbeitet. Zum Portfolio ge-
     reimer logistics                            hören neben dem Service-
     Das Traditionsunternehmen BWG Rei-          und Logistik-Center mobi-                             Anlagen- und Gebäudetechnik
     mer firmiert um. Aus der Bremer Waren-      le Serviceangebote, After-                            Planung I Ausführung I Service
     verteilungs-Gesellschaft (BWG), 1925        Sales-Service, Anlagenüber-
     gegründet, ist die reimer logistics GmbH    wachung, Gutachtertätig-                           NEUE ADRESSE AB JUNI 2009
     & Co. KG geworden. „Unser Geschäft          keiten, Gewährleistungs-
                                                                                                    Johann Osmers GmbH & Co. KG
     hat sich in den vergangenen Jahren          checks, technische Be-                             Auf der Höhe 4 I 28357 Bremen
     grundlegend gewandelt. Dies wollen          triebsführung und Bau-
                                                                           n
                                                                                                    Tel. (0421) 871 66 - 0
     wir nach außen sichtbar machen“, so         begleitung.                                        Fax (0421) 871 66 - 27
                                                                                                    www.johann-osmers.de

                                                                                 N                                  12.2013 Wirtschaft in Bremen | 7
In bremen - Handelskammer Bremen
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       BREMENKOMPAKT

                         STADT & CAMPUS

                         Auf dem Weg zu mehr                                                                                                 Aluminium
                                                                                                                                             statt Kupfer
                         Containersicherheit                                                                                                 In Zusammenarbeit mit den Lloyd Dy-
                         Forschungsvorhaben über neue Inspektionstechnologien                                                                namowerken hat das IFAM Fraunhofer-
                                                                                                                                             Institut für Fertigungstechnik und An-
                                                                                                                                             gewandte Materialforschung erstmals
                                                                                                                                             eine Aluminiumwicklung im Lost-Foam-
                                                                                                                                             Gießverfahren für Großmotoren ent-
                                                                                                                                             wickelt. Die Aluminiumspule wurde für
                                                                                                                                             einen Bahnantrieb hergestellt, an-
                                                                                                                                             schließend verbaut und jetzt erfolg-
                                                                                                                                             reich getestet. Ergebnis: Ein technisch
                                                                                                                                             besserer Ersatz für die ursprünglich
                                                                                                                                             eingesetzten Kupferspulen ist gelun-
                                                                                                                                             gen. Der Füllfaktor und die Kühlleis-
                                                                                                                                             tung seien durch die Gestaltungsfrei-
                                                                                                                                             heit in der Gießtechnik deutlich ge-

                                                                                                              Fotos ISL, Jacobs University
                                                                                                                                             steigert worden, hieß es. Der Einsatz
                                                                                                                                             von Aluminiumspulen senke darüber
                                                                                                                                             hinaus Rohstoffkosten und Gewicht
                                                                                                                                             sowie verringere Verluste.           n

                                                                                                                                             Mess-App für
                              ufgrund der gestiegenen globalen      worden sind. „Dies wiederum bedeutet
                              Bedrohung durch Terrorismus und       eine massive Aufstockung der bereits
                                                                                                                                             Breitbandanschluss
                         organisierte Kriminalität einerseits und   in den Häfen vorhandenen Kapazitä-                                       Experten aus Wirtschaft und Wis-
                         des starken Wachstums des weltweiten       ten zur Überprüfung der Seefracht.“                                      senschaft haben die NuPEx-App ent-
                         Warenverkehrs andererseits ist der Be-     Die Mengenszenarien der Studie gehen                                     wickelt. Damit können Nutzer ihr An-
                         darf an Sicherheitslösungen in der Sup-    allein für die Amerikaverkehre des Con-                                  droid-Smartphone in ein Messgerät
                         ply Chain stark gewachsen. Ein Projekt-    tainerterminals in Bremerhaven an star-                                  umwandeln, auf dem die tatsächlichen
                         konsortium unter Federführung des In-      ken Tagen von täglich mehr als 1.200                                     Übertragungsraten oder das genutzte
                         stituts für Seeverkehrswirtschaft und      Boxen aus. Bislang sei auch noch völlig                                  Datenvolumen abgelesen werden
                         Logistik hat in dem dreijährigen For-      unklar, ob Bund, das Land Bremen oder                                    kann, teilte das Technologie-Zentrum
                         schungsprojekt ECSIT neue Inspek-          private Anbieter das Container-Scan-                                     Informatik und Informationstechnik
                         tionstechnologien zur Erhöhung der         ning anbieten und finanzieren oder                                       (TZI) der Uni Bremen mit. Oft sei die
                         Containersicherheit im Seehafentermi-      welche Daten erhoben und ausgewer-                                       angekündigte Geschwindigkeit eines
                         nal entwickelt. Die Ergebnisse wurden      tet werden müssen.                                                       Mobilfunkvertrages nur ein Marke-
                         jetzt in Bremerhaven präsentiert. Unter-       ECSIT hat nun ein Gesamtkonzept                                      tingversprechen; für den Kunden sei
                         sucht wurden dabei auch die Auswir-        zur Identifizierung von gefährlichen                                     meist nicht transparent, ob er die je-
                         kungen des Scanning-Gesetzes, das der      Containern entwickelt, zu dem ein Ba-                                    weilige Bandbreite auch erhalte oder
                         US-Kongress verabschiedet hat und das      sisscanner, eine 3D-Röntgenanlage, ei-                                   überhaupt benötige. Viele Anwendun-
                         eine Röntgen- und Radioaktivitäts-         ne Radioaktivitätsmessung bzw. Nu-                                       gen nutzten die verfügbare Bandbreite
                         untersuchung für alle Container vor-       klididentifikation sowie Informations-                                   nicht aus. Ebenso sei fraglich, wie viel
                         schreibt.                                  systeme und eine Visualisierung gehö-                                    Datenvolumen oder Frei-Minuten vom
                             Es gibt noch wenig Informationen       ren. Die Gesamtkosten für die Errich-                                    Anwender genutzt würden oder welche
                         aus den USA über die Umsetzung, aber       tung einer vollständigen Inspektionsin-                                  Apps besonders viel Datenverkehr
                         das ISL rechnet damit, dass ab Sommer      frastruktur auf dem Containerterminal                                    verursachten. Die Mess-App sorge hier
                         2014 keine Container mehr Richtung         Bremerhaven beziffert eine Untersu-                                      für Transparenz; sie steht im Android
                         USA exportiert werden dürfen, die          chung auf rund 35 Millionen Euro. n                                      Play Store kostenlos zur Verfügung. n
                         nicht zuvor im Abgangshafen gescannt       www.ecsit-security.de, www.isl.org

       8 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
In bremen - Handelskammer Bremen
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                                                                                             Jacobs University

                                                                                           s
                                                                                           legt erstmals Bilanz vor
     Lob vom                                                                               Die Jacobs University Bremen hat erst-
                                                                                           mals in ihrer Geschichte ihren Jahresab-
     Wissenschaftsrat                                                                      schluss veröffentlicht. Der scheidende
     Der Wissenschaftsrat hat in einem Gut-                                                Präsident Professor Dr. Heinz-Otto Peit-
     achten die Leistungsfähigkeit und För-                                                gen begründete diesen Schritt mit einer
     derungswürdigkeit des bremischen Wis-                                                 neuen Politik der Offenheit und Trans-
     senschaftssystems sowie die besonde-                                                  parenz. Demnach schloss die interna-
     ren Profile und Stärken der Hochschu-                                                 tionale Privatuni das Jahr 2012 mit ei-
     len und der außeruniversitären Institu-                                               nem Verlust von 32,3 Millionen Euro
     te herausgestellt. Hervorgehoben wur-                                                 ab, in den Jahren zuvor pendelte das
     den dabei laut Wissenschaftsressorts                                                  Minus im Jahresergebnis jeweils zwi-
     insbesondere die Forschungs- und Dritt-    liegen. Die Spitzen von Universität Bre-   schen 23 und 25 Millionen Euro.
     mittelstärke der Universität sowie ihr     men, Hochschule Bremen und Hoch-               Peitgen führte diesen „Ausreißer”
     breites Studienangebot, die hohe Aus-      schule für Künste wiesen in Stellung-      auf zwei „außerordentliche” Faktoren
     bildungsleistung für die Unternehmen       nahmen darauf hin, dass die Grundfi-       zurück, zum einen erhöhte Rückstellun-
     im Lande Bremen, ferner das intenatio-     nanzierung der Hochschulen verbes-         gen für notwendige Sanierungsarbei-
     nale Studienangebot der Hochschule         sert werden müsse.                   n     ten im Zuge von Baumängeln und zum
     Bremen, das sehr gute maritime Profil                                                 anderen korrigierte Wertberichtigungen
     der Hochschule Bremerhaven und ihr                                                    angesichts offener Darlehensforderun-
     Ausbildungsbeitrag für die regionale       Mittelstandsbezogene                       gen an Absolventen. Offensichtlich ist
     Wirtschaft, die Sicherung des künstleri-                                              die Zahlungsmoral früherer Studieren-
     schen Nachwuchses in der Region und
                                                Studienpreise 2013                         der, die heute in alle Welt verstreut
     für die Kreativwirtschaft sowie das in-    Vanessa Gartelmann, Martin Krikken,        sind, nicht immer gegeben. Das Be-
     terdisziplinäre Potenzial der Hochschu-    Sina-Maria Rugen und Mihaela Korte         triebsergebnis für 2012 bezifferte Peit-
     le für Künste und weiterhin der erhebli-   haben den Studienpreis 2013 für her-       gen auf -21,1 Millionen Euro. Das liege
     che Beitrag der außeruniversitären For-    ausragende mittelstandsbezogene wis-       im Durchschnitt der vergangenen Jah-
     schungseinrichtungen zu den Bremer         senschaftliche Arbeiten gewonnen. Bei      re; 2013 werde es sich jedoch als Folge
     Forschungserfolgen.                        einer Feierstunde im Haus Schütting        des neuen Geschäftsmodells um rund
         „Der Wissenschaftsrat hat mit sei-     überreichten Präses Christoph Weiss,       1,8 Millionen und das Jahresergebnis
     nen Empfehlungen die erfolgreiche          Uni-Konrektor Professor Kurosch Rez-       um 3,5 Millionen Euro „verbessern.”
     Wissenschaftspolitik des Landes erneut     wan und Wirtschaftssenator Martin          Die Verluste seien vollständig aus dem
     bestätigt“, sagte Senatorin Professorin    Günthner die mit insgesamt 6.000           Eigenkapital ausgeglichen worden. Die
     Dr. Eva Quante-Brandt. Das Gutachten       Euro dotierten Preise, die der wiwib       Finanzausstattung der Uni sei für die
     gebe wertvolle Hinweise für die Wissen-    e. V. ausgelobt hat.                       nächsten fünf Jahre gesichert, der Wirt-
     schaftsplanung 2020, die gegenwärtig           Professor Franz Jürgen Marx aus        schaftsprüfer habe ein uneingeschränk-
     erarbeitet werde. „Meine Anstrengun-       dem Fachbereich Wirtschaftswissen-         tes Testat vergeben, so Peitgen. Nun
     gen werden sich in den nächsten Jah-       schaft der Universität Bremen und Vor-     will die Jacobs Uni, die bis 2017 ei-
     ren besonders darauf richten, die not-     sitzender des wiwib hob die Bedeutung      nen ausgeglichenen Haushalt vorlegen
     wendigen Rahmenbedingungen so zu           von Netzwerken zwischen Wirtschaft         muss, vor allem ihre Einnahmen steigern.
     gestalten, dass die Forschungsleistun-     und Wissenschaft hervor. Der Förder-           Über die Gründe für die „Differen-
     gen auch weiterhin auf einem hohen         preis für Mittelstandsforschung unter-     zen” mit dem Aufsichtsrat, die zu sei-
     Niveau sichergestellt werden können.“      stütze den Transfer von wissenschaftli-    nem Rücktritt zum Jahresende geführt
         Verbesserungsbedarf sieht der Wis-     chen Erkenntnissen in die Wirtschaft.      haben, wollte sich Peitgen nicht äu-
     senschaftsrat in der Qualität der Lehre.   Den Studienpreis vergibt wiwib zusam-      ßern. Er sei dazu nicht gedrängt wor-
     „Wir müssen auch in der Lehre eine ex-     men mit den Hochschulen der Metro-         den, sondern habe vielmehr, da der
     zellente Qualität erreichen“, so Quante-   polregion Bremen-Oldenburg und der         Aufsichtsrat sein Konzept, wie die Uni
     Brandt. „Das Land wird auch weiterhin      Handelskammer alle zwei Jahre. wiwib       aus der Krise zu führen sei, abgelehnt
     eine hohe Zahl von Studierenden auf-       steht für den Verein zur Förderung des     habe, selbst die Konsequenzen gezo-
     nehmen. Dies entspricht den Vereinba-      Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft       gen. Es gebe kein „persönliches Zer-
     rungen zwischen Bund und Ländern.“         der Universität Bremen und dessen Zu-      würfnis” mit dem Stifter Christian Ja-
     Zur Jahreswende soll ein erster Entwurf    sammenarbeit mit der Wirtschaft. n         cobs. „Die Uni wird sicher ihren Weg
     für den neuen Wissenschaftsplan vor-                                                  machen, nur es wird nicht meiner sein”,
                                                                                           so Peitgen.                           n

                                                                                                                      12.2013 Wirtschaft in Bremen | 9
In bremen - Handelskammer Bremen
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         TITELGESCHICHTE

                     BUNTES GOLD
                    Das hat Bremen noch nicht gesehen: Urbanscreen begeistert mit einer
                    spektakulären Projektion auf den Schütting – und die Künstlergruppe wurde als
                    einer von acht kreativen Leuchttürmen ausgezeichnet. Die Kultur- und Kreativ-
                    wirtschaft wächst – auch das Vertrauen und die Kooperation zwischen Kreativität
                    und Ökonomie. Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)

                                 er Countdown läuft. Noch sechs Minuten, 22 Se-       deshalb nicht ganz leicht zu fassen. In der Überseestadt, im
                                 kunden, zeigt die digitale Uhr an der Fassade des    Ostertor, in der alten Schnapsfabrik an der Weser und rund
                                 Schüttings an. Mehrere hundert Menschen auf          um den ehemaligen Güterbahnhof ist eine bunte Szene aus
                                 dem Marktplatz zählen erwartungsvoll mit. Bei        einigen großen und einer Vielzahl kleinerer Agenturen und
                                 null erklingen die ersten Töne aus den riesigen      Projekten gewachsen. Durch mehr als 20 Studiengänge der
                     Lautsprechertürmen, Fassadenkletterer recken ihre Arme aus       Kreativwirtschaft und Informatik an den Hochschulen und
                     den Fenstern des Gebäudes, steigen aus, hangeln sich von         Universitäten des Landes kommen immer wieder neue Akteu-
                     Stein zu Stein. Mit ihren Armen beschreiben sie große Kreise     re dazu. Die Handelskammer verzeichnet unter ihren insge-
                     und zaubern dabei bunte Bilder auf das Gemäuer. Eine virtu-      samt 42.000 Mitgliedern aktuell 5.800 Unternehmen und
                     elle Goldfolie bedeckt das Gebäude, bricht immer wieder auf,     Selbstständige, die zur Kreativwirtschaft gehören. 2010 wa-
                     die Steine wanken und ringen mit den Fassadenkletterern.         ren es erst 4.700. Aber wer sind die eigentlich und was ma-
                     17 Minuten lang bespielt die Gruppe Urbanscreen den Sitz         chen die? Dazu bot der Tag der Kultur- und Kreativwirtschaft
                     der Handelskammer mit ihrer atemberaubenden Inszenie-            intensive Einblicke.
                     rung „Buntes Gold“. Am Schluss brandet begeisterter Beifall
                     auf. Auch an den zwei folgenden Tagen lockte das Kunstwerk
                                                                                      Spannungsverhältnis zwischen Kreativität
                     aus Licht, Ton und Bewegung Besucher in Massen auf den
                                                                                      und wirtschaftlichem Handeln
                     Marktplatz. So etwas hat Bremen noch nicht gesehen.
                         Das „Bunte Gold“ war zweifellos der Höhepunkt des Tages      Der große Saal des Schüttings war voll, und viele der Gäste
                     der Kultur- und Kreativwirtschaft am 15. November in der         waren zum ersten Mal hier. Die bunte Welt der Kreativen und
                     Handelskammer. Dort wurden acht Leuchttürme der Bremer           der Schütting als traditionsreicher Ort der Bremer Kaufmann-
                     Kreativszene ausgezeichnet. Urbanscreen ist sicherlich der       schaft, um nicht zu sagen: der Pfeffersäcke – geht das denn
                     mit der größten internationalen Ausstrahlung. Von einer klei-    zusammen? Einige fremdelten anfangs ein bisschen, stellte
                     nen alternativen Truppe, die ihre Lichtinstallationen auf dem    Handelskammer-Präses Christoph Weiss in seiner Begrüßung
                     Viertelfest zeigte, sind die drei Gründer Thorsten Bauer, Till   fest. Aber der Schütting sei ein offenes Haus, und schließlich
                     Botterweck und Manuel Engels innerhalb weniger Jahre mit         sei auch ein großer Teil der Anwesenden – gewollt oder un-
                     der von ihnen entwickelten Projektionskunst namens Lumen-        gewollt – Mitglied der Kammer. Im Verlauf des Abends ging
                     tektur zu einem international gefragten Unternehmen ge-          es dann überhaupt nicht steif zu. Aber das Spannungsver-
                     worden.                                                          hältnis zwischen Kreativität und wirtschaftlichem Handeln
                         Bremens Kultur- und Kreativwirtschaft hat sich in den ver-   zog sich als roter Faden durch das Programm, dessen Anlass
                     gangenen drei Jahren dynamisch weiterentwickelt. Der noch        die Auszeichnung von acht Leuchtturmprojekten aus der Bre-
                     junge Wirtschaftszweig besteht aus elf Teilbranchen und ist      mer Kultur- und Kreativwirtschaft war.

                                                                                                                     12.2013 Wirtschaft in Bremen | 11
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                            Dieses Spannungsverhältnis thematisierte gleich zu Be-          von und mit den Akteuren entwickelt wurden, und bei denen
                         ginn Sönke Busch. Seit er 2011 in Berlin als Kultur- und Krea-     sich die WFB eher im Hintergrund hält. Das war auch so bei
                         tivpilot ausgewählt wurde, ist Busch zu einer Art poetischem       der Auswahl der acht Leuchtturmprojekte, sagte Hans Georg
                         Sprachrohr der Szene geworden, weil er in wohlgesetzten            Tschupke von der WFB: „Wir haben alle Bewerber eingeladen
                         Worten das ausspricht, was viele denken. Etwa dies: „Ideen         und intensive Gespräche geführt. Und die Akteure selbst ha-
                         sind der Treibstoff für Kultur und Kreativität. Aber Ideen wit-    ben diesen Prozess selbstkritisch und konstruktiv begleitet.“
                         tern es, wenn sie zu einem Zweck gesucht werden. Dann ver-            Auch „Buntes Gold“ von Urbanscreen setzt sich mit dem
                         stecken sie sich.“ Oder dies: „Kultur und Kreativität sind nicht   Konflikt zwischen kreativem Schaffen und wirtschaftlichem
                         Mittel zum Zweck der Ökonomie.“ Dahinter steckt viel Angst,        Handeln auseinander. Die Wahl des Schüttings als Spielflä-
                         instrumentalisiert zu werden, sich kaufen zu lassen. Anderer-      che sei von Beginn an eine konzeptionelle Entscheidung ge-
                         seits: Wie Spitzwegs armer Poet als Hungerleider in einer          wesen, sagt Thorsten Bauer: „Der Schütting repräsentiert im
                         Bruchbude zu leben, in die es hineintropft, um den eigenen         dramaturgischen Spannungsfeld von Kreativ-Wirtschaft ein-
                         Idealen treu zu bleiben, ist auch keine verlockende Lebens-        deutig den Protagonisten der Wirtschaft.“ Das Gebäude ste-
                         perspektive. „Wirtschaftsförderung schafft Abhängigkeit“,          he für die ökonomische Lebenswelt, mit der sich ein kreativ
                         sagte Busch, „aber wir wollen Geld heute nicht als Versuch         arbeitender Mensch konfrontieren müsse. Und das macht er
                         der Einflussnahme sehen, sondern als Vertrauensbeweis.“ Als        sich nicht leicht, jedenfalls nicht in der Inszenierung „Buntes
                         Vertrauensbeweis der Stadt, dass diese bunten, schwer einzu-       Gold“, die in drei Akte unterteilt ist.
                         schätzenden Leute mit dem Geld der Steuerzahler etwas
                         Sinnvolles machen werden, auch wenn man ihnen nicht per-
                                                                                            Selbst Paul McCartney bekam schon
                         manent auf die Finger sieht.
                                                                                            einen Korb von Urbanscreen
                                                                                            Am Anfang steht die Idee, überschwänglich und impulsiv.
                         Neue Modelle der Förderung
                                                                                            Aber schon im zweiten Akt ergreift Selbstzweifel die Akteure.
                         für Kreativprojekte
                                                                                            Sie straucheln, klettern wieder hoch, es kommt die Farbe
                         Dass dieses gegenseitige Vertrauen wächst, ist auch ein Ver-       Gold ins Spiel: Als Geld, das schnöde aber notwendig ist, aber
                         dienst des sogenannten Bremer Wegs in der Förderung der            auch als Farbe, die für Wert und Wertschätzung steht. „Wie-
                         Kultur- und Kreativwirtschaft. Mit den klassischen Mitteln         viel der eigenen Persönlichkeit möchte ich vermarkten? Wie
                         der Wirtschaftsförderung sind viele der Akteure nicht zu er-       kann ich mich in diesem Spannungsfeld vor innerer Ausbeu-
                         reichen. Deshalb hat sich die Wirtschaftsförderung Bremen          tung schützen? Und vor allem: Was ist mir das Geld wert, das
                         (WFB) früh auf neue Modelle wie die Ideenlotsen oder den           ich für mich und für meinen kreativen Prozess bekomme?“
                         Klub Analog und den Klub Dialog eingelassen, Formate, die          fragt Thorsten Bauer. Das Gebäude als Sinnbild ökonomi-

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      scher Zwänge greift in das Geschehen ein. Steine lösen sich      Gebäude oder Geräte. Urbanscreen etwa hat davon spezielle
      aus der Fassade, stellen sich den Akteuren entgegen, es be-      Technik zur Umsetzung der Projektion bezahlt. Diese Vorgabe
      ginnt ein Kampf darum, wer sich gegen wen behaupten kann.        setzte dem Wettbewerb enge Grenzen, aber mit dem Ergeb-
      Eine Auflösung des Konflikts gibt es weder im dritten Akt        nis waren schließlich alle zufrieden. „Uns war es besonders
      noch im wahren Leben, sagt Bauer: „Es gibt keine Wahrheit,       wichtig, Projekte auszuzeichnen, die eine wirtschaftliche Ent-
      die als statisches Bild abzubilden wäre – es gibt nur den Pro-   wicklung aufzeigen, die nachhaltig sind, eine gewisse Strahl-
      zess, den Moment, in dem Du als Kreativer mit der Welt ver-      kraft haben und im Sinne des Netzwerkgedankens auch an-
      handelst.“                                                       deren nützen“, so Beirats-Mitglied Hanke Homburg, einer der
          Mit „Buntes Gold“ ist seit sechs Jahren zum ersten Mal       Geschäftsführer der Gruppe für Gestaltung (GfG).
      wieder eine Arbeit von Urbanscreen in Bremen zu sehen ge-           Das Projekt Golden City, die temporäre Hafenbar direkt
      wesen. Seit ihren Anfängen mit Fassadenprojektionen für          am Kopfende des Europahafens, haben viele Bremerinnen
      das Viertelfest sind die Inszenierungen der Gruppe inzwi-        und Bremer in diesem Sommer selbst kennengelernt. In der
      schen so aufwändig und teuer geworden, dass sie nur wenige       noch etwas sterilen Atmosphäre der Überseestadt hat Frauke
      Projekte im Jahr schaffen. Sie haben sogar Paul McCartney        Wilhelm mit vielen Mitstreitern eine aus alten Türen zusam-
      einen Korb gegeben, als der Ex-Beatle sie für seine Geburts-     mengezimmerte Hafenbar mit dem Flair der 1950er Jahre
      tagsfeier engagieren wollte. Urbanscreen hat die Oper in Sid-    auferstehen lassen. Drei Monate lang gab es Bier und Frika-
      ney mit einer aufsehenerregenden Inszenierung bespielt, die      dellen, schräge Songs und Varieté und jede Menge Spaß.
      Rice University in den USA, das Four Seasons Hotel in Dubai      Nicht zuletzt durch das Geld aus dem Wettbewerb wird es im
      – und jetzt den Schütting. Wenn die Bremer Kultur- und Krea-     nächsten Sommer wohl weitergehen. Ideen für ein neues,
      tivwirtschaft einen international sichtbaren Leuchtturm hat,     spannendes Programm gibt es schon.
      dann ist es sicherlich Urbanscreen.
         Die acht Leuchttürme sollen dazu beitragen, die Bremer
                                                                       Neuer Kristallisationspunkt
      Kreativwirtschaft besser sichtbar zu machen und Signale aus-
                                                                       hinter dem Deich
      senden für weitere Aktivitäten. Dafür hat die Bremische Bür-
      gerschaft im vergangenen Jahr 700.000 Euro bewilligt. Aus        Die Alte Schnapsfabrik in der Neustadt, hinter dem Deich der
      haushaltsrechtlichen Gründen dürfen die Mittel nur für inves-    kleinen Weser, ist zu einem neuen Kristallisationspunkt für
      tive Projekte ausgegeben werden, „Geld für Steine, nicht für     die Kultur- und Kreativwirtschaft geworden, seit 2012 rund
      Köpfe“, wie Uli Baumann von dem ebenfalls ausgezeichne-          ein Dutzend Unternehmen in das Gebäude eingezogen sind.
      ten Projekt „Schaulust“ zugespitzt formulierte. Mit den För-     Dazu gehören Kommunikations- und Eventagenturen, Web-
      dergeldern dürfen also keine Personal- oder Veranstaltungs-      designer, Musikproduzenten und Urbanscreen. Inzwischen
      kosten bezahlt werden, sondern bleibende Investitionen in        arbeiten dort 20 Firmen mit rund 100 Beschäftigten. Das

                                                                                                                       12.2013 Wirtschaft in Bremen | 13
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       TITELGESCHICHTE

       Café Raum 2, das als Leuchtturm ausgezeichnet wurde, will         „Diese Dynamik muss weiter vorangetrieben werden“, sagte
       nicht nur eine Art Betriebskantine sein, sondern Anlaufstelle     Weiss. Dem Vernehmen nach wird in der Politik bereits da-
       und Knotenpunkt für Vernetzungen.                                 ran gearbeitet. Der Schwerpunkt soll dann noch stärker in der
          Ausgezeichnet wurde auch der Verein Musikszene Bremen          Verzahnung von Kreativwirtschaft und klassischen Unterneh-
       für sein Projekt Zollkantine. Nachdem das alte Postamt am         men liegen.                                                n
       Bahnhof seit 2007 nicht mehr als Probenraum zur Verfügung
       stand, hatten Bremer Bands große Probleme, eine neue Un-
       terkunft zu finden. Die gibt es seit Mai 2008 zumindestens
       in begrenzter Zahl im ehemaligen Zollamt am Hansator. Die         team neusta: Coworking-
       Bands brauchen aber mehr als Probenräume, sie brauchen
       Austausch und Vernetzung zum Beispiel für die gemeinsame          Areal und Gründerforum
       Nutzung von Equipment. Dafür soll die Zollkantine mit den         Neue Formen der Zusammenarbeit: Für spezialisierte Selbst-
       Mitteln des Leuchtturm-Wettbewerbs ausgebaut werden.              ständige und Gründer, deren Dienstleistungen von Zusam-
          Das FabLab ist ein Kreativitätslabor für jedermann. Ent-       menarbeit, Kooperation und Netzwerken profitieren können,
       standen ist das Projekt an der Universität Bremen, nach ei-       öffnet die Bremer Unternehmensgruppe team neusta zwei
       ner Idee, die im berühmten Massachusetts Institute of Tech-       neue Türen. Das Angebot namens co.working richtet sich an
       nology (MIT) schon erfolgreiche Praxis ist: Man kommt mit ei-     Freelancer und selbstständige Teams im IT- und Kreativbe-
       ner Idee und geht mit einem Produkt. Es geht um Nach-             reich. Es umfasst 35 Arbeitsplätze im gerade frisch sanierten
       wuchsförderung in den MINT-Disziplinen (Mathematik, In-           Schuppen Eins. Vermietet werden einzelne Arbeitsplätze so-
       formatik, Naturwissenschaften, Technik). In Kooperation mit       wie die technische und kommunikative Infrastruktur, monats-
       Schulen werden Kinder und Jugendliche zu Erfindern. Das           weise oder auf längere Sicht. Mit start.up bietet neusta zwei-
       FabLab steht aber auch kleinen Firmen zur Verfügung, um           tens der Gründerszene ein neuartiges Beteiligungsangebot,
       Prototypen zu entwickeln, oder interessierten Laien, die zum      um eine eigene Idee zur Marktreife zu führen. Gemeinsam
       Beispiel ein originelles Geschenk herstellen wollen.              mit dem Existenzgründer werde in dieser Initiative zunächst
          Um Räume für Kunst und kreative Projekte geht es bei           eine GmbH ins Leben gerufen. Die Beteiligung von team
       den beiden Leuchttürmen Schaulust und Verein 23 Güter-            neusta gewährleiste eine Grundvergütung für den Lebensun-
       bahnhof. Schaulust bietet der freien Theater-, Tanz- und Mu-      terhalt. So entstehe für den Gründer persönlicher und finan-
       sikszene einen professionellen Ort zum Proben, Veranstalten,      zieller Freiraum, sich ganz auf die Idee und deren Potenziale
       Feiern und Tagen. Die Nachfrage ist groß, die Schaulust be-       zu konzentrieren.                                          n
       herbergte auch schon Gastspielgruppen aus den Niederlan-          www.startup-neusta.de I www.coworking-neusta.de
       den, Österreich und der Schweiz. Die Räume am alten Güter-
       bahnhof hat eine Privatinitiative von sieben Bremer Kunst-
       schaffenden angemietet. Mit dem Geld aus dem Leuchtturm-          Hanse-Ideen: neues Angebot
       Wettbewerb können die riesigen Räume jetzt besser isoliert
       und hergerichtet werden.
                                                                         des Klubs Dialog
          Generalmieter des alten Güterbahnhofs mit 36.000 Qua-          Der Klub Dialog hat unter dem Namen Hanseatische Ideen
       dratmetern Fläche ist der Verein 23 Güterbahnhof. Auch            Im- und Exportgesellschaft – kurz Hanse-Ideen – ein Pilotpro-
       hier können sich Gruppen und Initiativen vorübergehend ein-       jekt gestartet, das auf Unternehmen außerhalb der Kultur-
       mieten, um zu arbeiten und zu proben. Vor allem aber wird         und Kreativwirtschaft zielt. Ausgangspunkt ist das Klub-Dia-
       der Güterbahnhof für Kunstausstellungen, Events und Dreh-         log-Abendformat, das eine besondere Erlebnisdienstleistung
       arbeiten für Filme genutzt. Allerdings nur, solange es nicht zu   bietet. „Damit will der Klub Dialog die kreativen Impulse, den
       kalt wird, denn heizen lässt sich die riesige Fläche nicht. Das   interdisziplinären Blick auf unternehmerische Themen und
       soll nun Dank der Mittel aus dem Wettbewerb wenigstens für        die Innovationskraft, die bei den Abenden generiert werden,
       einen kleinen, separaten Teil des Gebäudes anders werden.         in andere Wirtschaftsbereiche tragen“, heißt es dazu. Ein Ziel
          Ein weitgehend unsichtbarer, aber nach Überzeugung der         sei, die Leistungen und Potenziale der bremischen Kultur-
       Juroren keineswegs unwirksamer Leuchtturm ist das Zucker-         und Kreativwirtschaft auch für andere sichtbar zu machen.
       werk. Der Verein Zuckerwerk sieht sich als Netzwerk und           Beide Seiten sollen von diesem Ideen-Im- und -Export profi-
       Kernstück einer kreativen, (sub-)kulturellen Szene der Stadt.     tieren. Der Klub Dialog e. V. wurde 2010 gegründet und ver-
       Und wollte sich, ganz Subkultur, weder filmen noch einzeln        steht sich als Plattform und Netzwerk für Akteure, Verbände
       vorführen lassen.                                                 und Institutionen der Kultur- und Kreativwirtschaft. Er lädt
          Handelskammer-Präses Weiss entdeckte am Tag der Kul-           monatlich zu den Klub-Abenden ein, auf denen sich Kreative
       tur- und Kreativwirtschaft gleich mehrere Gemeinsamkeiten         präsentieren.                                               n
       zwischen der Szene und dem historischen Selbstverständnis           Information
       der Bremer Kaufleute: Mut zur Umsetzung eigener Ideen und           Hanse Ideen, Klub Dialog, Manuela Weichenrieder,
       Ziele, Grenzen ausloten, sich in neue Regionen vorwagen.            Telefon 0421 16107550, mw@hanse-ideen.de

       14 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
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                  Von: Magdalena Neuner
                  An: E.ON
                  Betreff: Grüner Strom

                  Wenn Strom immer grüner wird,
                  kann sich das dann noch jeder leisten?

                                                        Hallo Frau Neuner, wir arbeiten
                                                        daran, dass Erneuerbare Energie
                                                        bezahlbar bleibt.
                                                        Unsere Energie soll sauberer werden – und
                                                                                                        Energie für den
                                                        dennoch wirtschaftlich sein. Ein Beispiel:      Mittelstand:
                                                        Bereits seit 2001 bauen wir Hochsee-Wind-       flexibel, individuell
                                                        parks. Durch unsere Erfahrung können            und zu fairen Preisen.
                                                        wir Prozesse und Verfahren beim Bau und
                                                        Betrieb immer weiter verbessern. Damit
                                                        senken wir die Kosten schon jetzt nachhaltig.
                                                        So profitieren auch Geschäftskunden von
                                                        grünerem Strom zu attraktiven Konditionen.

                                                        eon.de/geschaeftskunden
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       KAMMERREPORT

                                                                   AUS DEM PLENUM
                                                                         Die Plenarsitzung vom 18. November

                                                               l Jahresbericht des Mittelstandsausschusses
                                     l Verbesserung des Services für ausländische Fach- und Führungskräfte
                                         l Aufgabenübertragung zur Durchführung der Unterrichtung für die
                                                                                Aufsteller von Spielgeräten
                                                                       l Schwerpunktthema „Energiepolitik“

                         Jahresbericht des                        eine Anlaufstelle für Betriebe aus dem         Dr. Dietmar Ringel, Vorstand der Ar-
                         Mittelstandsausschusses                  In- und Ausland mit ausländischen           celorMittal Bremen GmbH, erläuterte
                         Der Vorsitzende des Mittelstandsaus-     Fach- und Führungskräften sowie aus-        die Sicht eines Großverbrauchers und
                         schusses der Handelskammer und Ge-       ländische Existenzgründer einzurich-        beklagte, dass vor allem die fehlende
                         schäftsführer der roha arzneimittel      ten. Ziel sei es, die Willkommenskultur     Planbarkeit des Energiemarktes allen
                         GmbH, Andreas Berghöfer, legte dem       in Bremen zu stärken. Nach den ersten       Beteiligten Probleme bereite. Dies be-
                         Plenum den Jahresbericht des Mittel-     Planungen sollen im Unternehmensser-        treffe die Hersteller, die Verbraucher
                         standsausschusses vor. Berghöfer hat     vice Antragsteller beraten und unter-       und die energieintensiven Unterneh-
                         Anfang 2013 den Vorsitz von Berend       stützt werden.                              men gleichermaßen. Deutschland und
                         Erling übernommen. Aktuell zähle der                                                 Italien hätten im Übrigen bereits jetzt
                         Ausschuss 35 Mitglieder quer durch al-   Aufgabenübertragung                         die höchsten Strompreise in ganz Euro-
                         le Wirtschaftsbereiche und aus über-     Das Plenum stimmte einstimmig ge-           pa. Für die Diskussionen um eine Än-
                         wiegend mittelständischen Unterneh-      mäß § 4 S. 2 Nr. 6 i.V. mit § 10 Abs. 1     derung der Härtefallregelungen für
                         men. Der Ausschuss befasste sich mit     und Abs. 3 des IHKG der Aufgaben-           stromintensive Unternehmen des pro-
                         Fragen des Standortmarketings und        übertragung zur Durchführung der Un-        duzierenden Gewerbes sei festzuhal-
                         des Bürokratieabbaus sowie der Be-       terrichtung für die Aufsteller von Spiel-   ten, dass beispielsweise ein Stahlwerk
                         triebspraxis und der Bildungspolitik.    geräten nach § 33c GewO und dem             in Deutschland ohne eine Reduzierung
                         Darüber hinaus wirke der Ausschuss       entsprechenden öffentlich-rechtlichen       der EEG-Umlage nicht mehr wettbe-
                         derzeit bei der Erstellung des Mittel-   Vertrag mit der IHK Hannover zu.            werbsfähig produzieren könnte.
                         standsberichts 2013 mit, in dem die                                                     Jens Assheuer, Geschäftsführer der
                         Bremische Bürgerschaft einmal in jeder   Energiepolitik                              WindMW GmbH, schilderte die Situa-
                         Legislaturperiode über die Situation     Dr. Torsten Köhne, Vorstandsvorsitzen-      tion der Windenergiebranche. Um das
                         der mittelständischen Wirtschaft im      der der swb AG, gab einen Bericht über      Ziel zu erreichen, klimaschädliche Treib-
                         Land Bremen Auskunft gibt. Die Veröf-    aktuelle energiepolitische Situation.       hausgase bis 2020 um 40 Prozent und
                         fentlichung sei für Anfang 2014 vorge-   Die ersten Ergebnisse aus den Koali-        bis 2050 um 80-95 Prozent zu senken,
                         sehen. Auch 2014 sollen Aspekte der      tionsverhandlungen auf Bundesebene          führe kein Weg an der Windenergie vor-
                         unternehmerischen Praxis sowie die       ließen bisher die notwendigen struktu-      bei. Besonders die Offshore-Windener-
                         Politikberatung Kernthemen der Aus-      rellen Änderungen für ein Gelingen der      gie habe Kraftwerkseigenschaften und
                         schussarbeit bilden.                     Energiewende vermissen. Bislang seien       sorge für Systemstabilität. Im Vergleich
                                                                  weder die Fragen der Versorgungs-           zur Photovoltaik, zu Biomasse-Anlagen
                         Ausländische Fach- und                   sicherheit noch die der Bezahlbarkeit       aber auch zu den Windmühlen an Land
                         Führungskräfte                           der Energiewende gelöst. Auch führe         seien Offshore-Anlagen effizienter und
                         Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias        die aktuelle Situation am Energiemarkt      erreichten wesentlich höhere Volllast-
                         Fonger informierte das Plenum über       dazu, dass trotz des Zubaus der erneu-      stunden. Aber auch hier sei es wichtig,
                         vorgesehene Verbesserungen des Ser-      erbaren Energien der Ausstoß von CO2        dass die Politik schnellstmöglich die
                         vices für ausländische Fach- und Füh-    nicht gesunken, sondern gestiegen sei.      Planungssicherheit wieder herstelle.
                         rungskräfte in Bremen. Es gebe Gesprä-   Ein Grund sei, dass bei den derzeit ge-     Derzeit sei es sehr schwierig, Investoren
                         che mit dem Senator für Inneres, dem     ringen Brennstoffkosten insbesondere        für neue Projekte zu gewinnen.         n
                         Wirtschaftsressort, der WfB, und dem     alte abgeschriebene Braunkohlekraft-
                         RKW, im Unternehmensservice Bremen       werke gewinnbringend betrieben wer-
                                                                  den könnten.

       16 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
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      Kramer zum Arbeitgeber-
      präsidenten gewählt
      Ingo Kramer ist zum Präsidenten der
      Bundesvereinigung der Deutschen Ar-
      beitgeberverbände (BDA) gewählt wor-
      den. Die Mitgliederversammlung sprach
      ihm für eine zweijährige Amtszeit ein-
      stimmig das Vertrauen aus. Kramer folgt
      auf Dr. Dieter Hundt, der den BDA 17
      Jahre geführt hat.
         Der 1953 geborene Diplom-Wirt-
      schaftsingenieur ist seit 2003 Mitglied
      des BDA-Präsidiums und seit 2011 Vize-
      präsident der BDA. Er ist Vorsitzender
      des Arbeitgeberverbandes Nordmetall
      und hat von 2001 bis 2011 als Ver-

                                                                                                                                                          Fotos BDA, Jörg Sarbach
      handlungsführer die Tarifpolitik in der

                                                s DIHK-Ausschuss
                                                                                             nungspunkt galt dem Verein Gesund-
                                                traf sich in Bremen                          heitswirtschaft Nordwest. Der hkk-Vor-
      norddeutschen Metall- und Elektroin-      Auf Einladung der Handelskammer Bre-         sitzende Michael Lempe informierte die
      dustrie federführend verantwortet. Er     men fand die Herbstsitzung des DIHK-         Ausschussmitglieder über die Aktivitä-
      ist zudem Präsident der Landesvereini-    Ausschusses für Gesundheitswirtschaft        ten und Ziele des Vereins.
      gung der Arbeitgeber- und Unterneh-       in Bremen statt. Im Haus Schütting tra-          Das Bild zeigt (v.l.) Kammer-Haupt-
      mensverbände in Bremen, Vorstands-        fen sich rund 50 Vertreter der deut-         geschäftsführer Dr. Matthias Fonger,
      vorsitzender der Stiftung der Deut-       schen Kammern und der Gesundheits-           Irmtraut Gürkan, kaufmännische Direk-
      schen Wirtschaft sowie Präsident der      wirtschaft, um über aktuelle gesund-         torin des Universitätsklinikums Heidel-
      IHK Bremerhaven. Kramer ist seit mehr     heitspolitische Fragen und Entwicklun-       berg, Dr. Sandra Hartig vom DIHK, den
      als 30 Jahren geschäftsführender Ge-      gen sowie über Aspekte des Kranken-          Ausschussvorsitzenden Ludwig-Georg
      sellschafter der im Anlagenbau tätigen    versicherungswesens zu diskutieren.          Braun, hkk-Chef Michael Lempe und
      Firmengruppe J. Heinr. Kramer in Bre-     DAK-Chef Professor Dr. Herbert Reb-          Professor Rebscher.                 n
      merhaven. Er führt das Familienunter-     scher stellte hierzu die Positionen seines
      nehmen in dritter Generation.       n     Hauses vor. Ein weiterer Tagesord-

         Meine
         Versicherung
         ist da, wenn meine
         mal was anstellen.

         ÖVB Versicherungen
         Direktion Bremen
         Martinistraße 30 • 28195 Bremen
         Tel. 0421 3043-0 • Fax 0421 3043-4733
         www.oevb.de

                                                                                                                      12.2013 Wirtschaft in Bremen | 17
06 HK-Report_Layout.qxp_Layout 1 26.11.13 10:49 Seite 18

        KAMMERREPORT

                             INFOTHEK

                             VERANSTALTUNGEN DER
                             HANDELSKAMMER BREMEN ANFANG 2014 (AUSWAHL)

                             Existenzgründung/                                 Mittelstandstreff                                Wirtschaft trifft Wissenschaft
                             Unternehmensnachfolge
                                                                               26. Februar, 12:30 Uhr                           13. Februar, 16:00-18:00 Uhr
                             17.-27. März                                      Leiharbeit: neue Spielregeln im                  BIAS Bremer Institut für
                             18:00-20:30 Uhr                                   Spannungsfeld von Equal Pay und                  angewandte Strahltechnik
                             Der Weg in die Selbstständigkeit                  betrieblicher Mitbestimmung                      „Wissen schafft Wirtschaft“: Diesem Leitsatz
                             Wie werde ich Unternehmerin – wie werde           Referentinnen sind die Rechtsanwältin            folgend ist das BIAS Bremer Institut für ange-
                             ich Unternehmer? Welche Voraussetzungen           Christiane Ordemann und Bettina Schiller,        wandte Strahltechnik GmbH ein kompetenter
                             sind bei der Existenzgründung zu beachten?        Teamworker Personaldienst GmbH                   und verlässlicher Partner für Forschung und
                             Was ist ein Businessplan? Wie kalkuliere ich                                                       Entwicklung im Bereich der Lasertechnik.
           INFORMATION       meine Kosten? Welche Pflichten muss ich er-       Der Mittagstisch findet im Club zu Bremen        Mit den beiden Geschäftsbereichen Material-
                             füllen, wenn ich Personal beschäftige und         statt. Bitte melden Sie sich an bei              bearbeitung und Bearbeitungssysteme sowie
          Weitere Details    was möchte das Finanzamt von mir wissen?          Sabrina Gaartz, Telefon 0421 3637-231,           optische Messtechnik und optoelektronische
     sowie Informationen     Diese und weitere Fragen werden in dem            veranstaltungen@handelskammer-bremen.de          Systeme entwickelt das Institut neue laser-
             zu aktuellen    Existenzgründungsseminar „Der Weg in die                                                           basierte Technologien und Produkte. Das
        Veranstaltungen      Selbstständigkeit“ der Handelskammer                                                               Kompetenzzentrum Centr-Al bietet zusätzlich
        finden Sie in der    Bremen beantwortet. Referenten: Tania                                                              ei ne einzigartige Expertise zu Fragen des
         Veranstaltungs-     Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz,         Wirtschaft global                                Schweißens von Aluminiumlegierungen und
            datenbank im     Johannes Wolters, Ida Klipan, Jörg Jarchow,                                                        anderen modernen Leichtbauwerkstoffen. Zu
                 Internet:   Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.    15. Januar, 9:00-17:00 Uhr                       den Kunden des BIAS zählen unter anderem
    www.handelskammer-
                             Die Gebühr beträgt 120,- Euro.                    Zoll-Workshop: Aktuelle Änderungen               Unternehmen aus den Bereichen Flugzeug-
              bremen.de.
                                                                               im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht               bau, Raumfahrt, Schiffbau, Schienenfahr-
                             Bitte melden Sie sich an bei                      Referent ist Andreas Heuer, Vorsteher            zeug- und Automobilbau, Halbleiter und
                             Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236,         des Zollamtes Bremerhaven. Der Workshop          Opto-Elektronik sowie Mess- und Prüftech-
            ANMELDUNG        veranstaltungen@handelskammer-bremen.de           ist kostenpflichtig.                             nik. Das Treffen findet im BIAS in der
                                                                                                                                Klagenfurter Straße 2, 28359 Bremen,
      Melden Sie sich im
                                                                               21. Januar, 9:00-17:00 Uhr                       statt .
      Internet online an:
    www.handelskammer-
                                                                               Zoll-Seminar: Änderungen der
             bremen.de.      IT-Wirtschaft                                     rechtlichen Grundlagen für die Export-           Bitte melden Sie sich an bei
                                                                               und Importabwicklung 2014 inklusive              Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236,
                             30. Januar, 16:00-18:00 Uhr                       Auffrischung der Grundlagen                      veranstaltungen@handelskammer-bremen.de
                             Vortrag: Social Engineering                       Referent ist Dr. Wolfgang Barthel, Poly Inter-
                             und Cyber-Sicherheit                              national, Außenwirtschaftsberatung. Das
                             Als Social Engineering bezeichnet man die         Seminar ist kostenpflichtig.
                             zwischenmenschliche Manipulation mit der                                                           Recht und Steuern
                             Absicht, jemanden dazu zu bewegen, ver-           Bitte melden Sie sich an:
                             trauliche Informationen preiszugeben.             zollseminar@handelskammer-bremen.de              31. Januar, 10:00-13:00 Uhr
                             Meist dringen die Täter dafür in ein fremdes                                                       Vortrag: Prüfberichte für Immobilien-,
                             Computersystem ein. Cyb er-Sicherheit erwei-      4. Februar, 17:00-19:30 Uhr                      Finanzanlagen-, und Kreditvermittler
                             tert das Aktionsfeld der klassischen IT-Sicher-   Ländernetzwerk-Treffen:                          Über Prüfberichte nach § 16 der Makler- und
                             heit auf den ganzen Cyber-Raum. Damit wird        Türkei – Arbeitsmarkt und Arbeitsrecht           Bauträgerverordnung (MaBV) sowie des neu-
                             die gesamte moderne IuK zu einem Teil des         Wie funktioniert der Arbeitsmarkt in der         en § 24 der Finanzanlagenvermittlerverord-
                             Cyber-Raums. Die Veranstaltung führt in die       Türkei? Welche Beschäftigungsarten gibt es?      nung (FinVermV) wird intensiv diskutiert.
                             beiden Themen ein und es werden Tipps zum         Wie hoch ist die zulässige Arbeitszeit oder      Wann müssen sie erstellt werden? Wann
                             Schutz vor modernen Informationsdieben            wann liegt eine wirksame Kündigung vor?          reicht eine Negativerklärung aus? Was kostet
                             gegeben. Referenten sind Dr. Cosima Eggers,       Es referieren Dr. Gökce Uzar-Schüller, Rechts-   die Erstellung eines Berichtes? Der Vortrag
                             Airbus Operations GmbH, Marc Schober,             anwältin, Kanzlei Graf von Westphalen, und       erläutert Inhalte, Regularien und Fristen von
                             Bundesamt für Sicherheit in der Informa-          Suat Bakir, Türkisch-Deutsche Industrie- und     Prüfberichten und wer sie erstellen muss.
                             tionstechnik, und Thomas Heuermann,               Handelskammer, Berlin.                           Referent: ist Dr. Christian Lütke-Uhlenbrock,
                             Polizei Bremen.                                                                                    BDO AG.
                                                                               6. Februar, 16:30-18:00 Uhr
                             Bitte melden Sie sich an bei                      Ländernetzwerk-Treffen:                          Bitte melden Sie sich an bei
                             Petra Ripke-Höpfl, Telefon 0421 3637-236,         Afrika – Besuch der Afrika-Ausstellung           Bettina Schaefers, Telefon 0421 3637-406
                             veranstaltungen@handelskammer-bremen.de           des Übersee -Museums                             schaefers@handelskammer-bremen.de
                                                                               Durch die neue Dauerausstellung „Karibu
                                                                               Afrika” führt Dr. Hartmut Roder, Abteilungs-
                                                                               leiter Handelskunde im Übersee-Museum.

                                                                               Bitte melden Sie sich an:
                                                                               Andrea Goß, Telefon 0421 3637-244
                                                                               anmeldung@handelskammer-bremen.de

        18 | Wirtschaft in Bremen 12.2013
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