Neustart für den Tourismus - IHK Arnsberg
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wirtschaft MAGAZIN DER IHK ARNSBERG 16 - IHK-Präsident Andreas Rother besucht Ausbildungsbetriebe in der Region 38 - 40 Jahre Gefahrgutfahrer-Schulung SEPTEMBER/OKTOBER 2021 www.ihk-arnsberg.de Neustart für den Tourismus 09+10/2021 © Zerbor - stock.Adobe.com
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editorial Ausbildungsplätze verwaist Die duale Ausbildung ist das Rück- habe ich meine ersten beruflichen grat unserer mittelständisch gepräg- Schritte auch nicht als IT-Unterneh- ten Wirtschaft und ein weltweit mer gemacht, sondern während ei- vielbeachtetes und bewundertes Bil- ner Ausbildung zum Einzelhandels- dungssystem. Deutschland glänzt in- kaufmann. folgedessen nicht nur mit hoch qua- Im August durfte ich vier unter- lifizierten Belegschaften, sondern schiedliche Ausbildungsbetriebe be- auch mit der niedrigsten Jugendar- suchen. Dabei traf ich auf einen In- beitslosigkeit in Europa. Aber: Für dustriebetrieb mit 41 neuen Azubis, viele Betriebe wird es inzwischen ein Lockdown-geprüftes Eventunter- immer schwieriger, ihre Ausbil- nehmen, einen von der Corona-Kri- dungsplätze zu besetzen. Deshalb se ebenfalls besonders betroffenen „ Andreas Rother IHK-Präsident müssen wir die Vorteile eines Karri- Gastronomiebetrieb sowie einen ereeinstiegs über eine Berufsausbil- jungen Softwareentwickler bei sei- dung noch deutlicher hervorheben. ner Premiere als Ausbildungsbetrieb. In den vergangenen zehn Jahren Sie alle bilden aus, weil sie von den ist die Zahl an Ausbildungsanfän- Vorzügen der dualen Ausbildung gern gesunken, während die Studi- überzeugt sind. (Seite 16) enanfängerquote in jedem Jahrgang Völlig anachronistisch mutete es weit über 50 Prozent lag. Diese Ent- in dieser Situation an, dass in eini- Lassen Sie wicklung spüren wir auch bei uns gen Parteiprogrammen zur Bundes- uns gemeinsam und sie bereitet mir große Sorgen: tagswahl eine Ausbildungsgarantie Allein im Vergleich zu 2020 ist die für junge Menschen gefordert wird: noch viel stärker Zahl der Ausbildungsplatzbewerbe- Jedem soll ein Berufsausbildungs- für die duale rinnen und -bewerber um erschre- platz garantiert werden. Damit wird ckende 16 Prozent zurückgegangen. aber keiner der von uns angebote- Ausbildung Die Betriebe brauchen auch in nen Ausbildungsplätze mehr besetzt Zukunft beruflich qualifizierte Fach- werden und Österreich (12,6%) hat werben. kräfte. Wir müssen darum immer mit einer Ausbildungsgarantie sogar wieder darauf aufmerksam machen, eine höhere Jugendarbeitslosenquo- dass eine Ausbildung ein hervorra- te als Deutschland (7,5%). gender Grundstein für die Karriere Lassen Sie uns deshalb gemein- ist, denn damit kann der Fachkräfte- sam noch viel stärker für die duale nachwuchs schon in jungen Jahren Ausbildung werben – und das nicht wertvolle Praxiserfahrungen sam- nur bei den jungen Menschen, son- meln. Und mit der höheren Berufs- dern auch bei deren Eltern, denn sie bildung zum Techniker, Fachwirt sind die wichtigsten Beraterinnen und Meister, oder auch einem Studi- und Berater ihrer Kinder. um, stehen wirklich alle Wege offen. Das sage ich aus voller Überzeugung Ihr und eigener Erfahrung. Schließlich Andreas Rother wirtschaft 09+10/2021 1
I N H A LT titelthema I neustart für den tourismus Nach dem monatelangen 4 Neustart Lockdown haben die Be- 6 „Gastronomie lebt von einem vollen Haus“ triebe der Freizeit- und 8 „Wir sind Weltmeister im Improvisieren“ Tourismuswirtschaft wie- 10 „Das Wichtigste ist, dass es nicht wieder zu der geöffnet. Schließungen kommt“ Seite 4 12 „So kann es jetzt gerne weitergehen“ 14 „In der Krise steckt auch eine Chance“ Foto: studio v-zwoelf - stock.Adobe.com unternehmen & region 16 IHK-Präsident in Ausbildungsbetrieben: „Sie sind die Zukunft“ 22 Vitale Innenstädte: Einkauf bleibt (noch) Besuchsmotiv Nr. 1 25 Lieferengpässe und steigende Rohstoffpreise belasten Wirtschaft 27 Fit-for-55-Paket der EU-Kommission: Noch mehr Druck beim Klimaschutz 28 Bundesehrenpreis für Kuchenmeister 28 BJB ist Mitglied im Club of Excellence Foto: Wolfgang Detemple 29 Soester Pumpernickel-Produktion wächst Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat IHK-Präsident Andreas Rother mehrere Ausbildungsbetriebe besucht. politik Seite 16 31 Sustainable Finance: Finanzierung mit nachhaltigem Fundament 35 Rechtssicherheit für Industrie- und Handelskammern und ihre Dachorganisation 36 Aus Berlin und Brüssel news & service 38 40 Jahre Gefahrgutfahrer-Schulung: Ein Lehrgang für die Sicherheit auf den Straßen 40 Mechatroniker schließen Zusatzqualifikation erfolgreich ab Foto: Becker/IHK 41 IHK-Klimainitiative: CO2-neutral bis 2030 42 Eintragungspflicht für alle Gesellschaften im Vitale Innenstädte: Die IHK Arnsberg hat zusammen mit Transparenzregister dem IfH Köln Angebot und Attraktivität von fünf Citys un- 43 Weniger Gründungen, mehr Digitalisierung tersucht. Seite 22 44 Südwestfalenaward 2021 im Endspurt - Jetzt noch schnell mitmachen 45 Minister Andreas Pinkwart trifft Existenzgründer 46 Ehrenamt macht sich stark für die Region und die IHK 46 Handelsvertreterforum 2021 47 Den dritten Lockdown vermeiden 48 Erlaubnis für Versicherungsvermittler/Versicherungs- berater jetzt auch online möglich 51 Arbeitsjubilare 51 Sachverständigenwesen 52 IHK-Börsen Foto: Arthon - stock.Adobe.com rubriken Sustainable Finance: Durch neue EU-Regelungen werden 1 Editorial Nachhaltigkeitsrisiken bei der Finanzierung hoch gewichtet. 64 Im nächsten Heft/Impressum Seite 31 2 wirtschaft 09+10/2021
Können wir durch intelligente Anwendungen besser zusammenarbeiten – egal, wo wir sind? Mit flexiblen digitalen Lösungspaketen hat Ihr Team Together we can alles für eine gute und sichere Zusammenarbeit – jederzeit und überall. vodafone.de/mittelstand wirtschaft 09+10/2021 Vodafone GmbH • Ferdinand-Braun-Platz 1 • 40549 Düsseldorf • vodafone.de/business 3
titelthema I neustart italien für den tourismus Neustart Nach dem monatelangen Lockdown haben viele Unternehmen aus der von der Corona-Krise besonders betroffenen Freizeit- und Tourismus- wirtschaft im Juni ihre Türen wieder für Gäste geöffnet. Abstands- und Hygienekonzepte nehmen dabei noch immer eine zentrale Rolle ein, in vielen Bereichen müssen weiterhin Besucherzahlen reduziert werden. Die Betriebe ziehen aber ein erstes positives Fazit nach dem Re-Start. 4 wirtschaft 09+10/2021
titelthema I neustart für den tourismus Foto: Wrona/IHK Marion Steinberg hat ihr Restaurant und Hotel „Steinbergs Wildewiese“ wieder für Gäste geöffnet. Noch ist aber Flexibilität gefragt. „Gastronomie lebt von einem vollen Haus“ „ „Im Juni lag unser Umsatz schon bei 80 Prozent, im Juli werden es 100 Prozent sein“, blickt Marion Steinberg nach dem Lockdown an einem Morgen Mitte Juli zufrieden auf die Öffnung ihres Restaurants und Hotels „Steinbergs Wildewiese“ in Sundern. Dennoch: Bedenken, was das Jahr noch bringen könnte, bleiben. Marion Steinberg leitet das Familienun- Hotel gewesen ist. „Gastronomie lebt nun ternehmen gemeinsam mit ihrem Mann einmal von einem vollen Haus. Dass es Franz-Josef in zweiter Generation und plötzlich so leer und still war, ist sehr selt- die dritte ist mit den Kindern Leonie und sam gewesen.“ Als sie wieder öffnen durf- Wir möchten Robin auch bereits an Bord. Insgesamt 64 te, sei das Haus aber sofort „wieder voll“ für unsere Mitarbeiter, davon 8 Azubis, gehören zum gewesen. Sorgen, durch die Corona-Pan- Team. „Für uns stehen Regionalität, Qua- demie Gäste dauerhaft zu verlieren, hat Gäste ein lität und Herzlichkeit an oberster Stelle“, Familie Steinberg nicht. sagt die Inhaberin. „Wir möchten für un- „Wir haben immer versucht, auch im Zuhause-Gefühl sere Gäste ein ,Zuhause-Gefühl‘ schaffen.“ zweiten Lockdown, was erlaubt war, mög- schaffen. Umso beklemmender, erinnert sie sich, sei lich zu machen. Übernachtungen für Ge- die Zeit des ersten Lockdowns gewesen, schäftsreisende, zum Beispiel. Außerdem Marion Steinberg als zum ersten Mal in der Geschichte des haben wir für Wanderer einen „Imbiss to Unternehmens nicht ein einziger Gast im go“ angeboten – ich habe zwei Wochen- 6 wirtschaft 09+10/2021
enden lang nur Würstchen gegrillt“, be- rausforderungen bleibt die Planung des richtet die gelernte Restaurantfachfrau. Personaleinsatzes weiterhin eine große Außerdem hat die Familie den Biergarten Herausforderung. „Uns hilft das Instru- vergrößert, um mehr Sitzmöglichkeiten ment der Kurzarbeit sehr und ich hoffe, für Gäste im Außenbereich zu schaffen. dass uns das noch eine Weile erhalten „Dadurch haben wir an Flexibilität gewon- bleibt.“ nen und die Gäste ziehen bei allem, was Trotzdem blickt die Familie Steinberg wir nach wie vor noch beachten müssen, positiv in die Zukunft: „Man muss immer ganz gut mit.“ das Beste aus einer Situation machen“, Und Flexibilität ist auch nach dem sagt die Hotel-Chefin. Und so hat die Fa- Start in die Sommersaison weiterhin ge- milie die Zeit des zweiten Lockdowns fragt: So verfügen das Naturhotel und das genutzt, um Neues auf den Weg zu brin- Stammhaus über 32 Zimmer. Durch das gen. „Wir haben die stylische CO2-Ampel, Abstandskonzept stehen im Restaurant CO2libre‘ in Form eines Kolibris entwickelt aber derzeit nur 26 Plätze zur Verfügung. – und zwar mit der Unterstützung unse- „Wir haben daher für das Frühstück und rer Tochter Danja, die Biologie studiert „ das Abendessen jeweils zwei Essenszei- hat und gerade einen Master in IT macht. ten eingeführt, um mehr Gäste bewirten Mit dem ,CO2libre‘ lässt sich die Luftqua- zu können“, sagt Marion Steinberg. „Aber lität in geschlossenen Räumen messen. das gilt derzeit nur für unsere Hotelgäste. Dabei ist uns Optik und regionale Wert- Für auswärtige Gäste, die zum Essen zu schöpfung besonders wichtig: Herstellung uns kommen wollen, kann ich im Moment in Wildewiese, heimisches Kiefernholz, kaum Tische reservieren, da sonst Engpäs- biologisch abbaubarer 3-D-Druck, kurze se für die Hotelgäste entstehen könnten. Lieferwege“, wie Marion Steinberg sagt. Man muss immer Wenn das Wetter mitspielt, können jetzt Durch einen Farbwechsel der LED am mehr Gäste draußen sitzen. Spielt das Wet- Kopf des Vogels zeigt der CO2libre, dass das Beste aus einer ter nicht mit, stoßen wir im Restaurant der CO2-Gehalt in der Luft steigt und ge- aktuell schnell an unsere Kapazitätsgren- lüftet werden muss. „Wir haben den Situation machen. zen. Wir haben deshalb extra einen zu- CO2libre bereits in unserer Gastronomie Marion Steinberg sätzlichen Lobbybereich mit Sitzmöglich- im Einsatz, haben eine eigene Website er- keiten ausgebaut.“ Ganz beheben könne stellt und verkaufen ihn auch online.“ man das Problem damit aber nicht. „Das Ein wesentlich größeres Zukunftsprojekt Restaurant ist das, was uns in unserer Un- liegt einige Meter vor Stammhaus, Natur- ternehmensgeschichte groß gemacht hat. hotel und Alm: das Hotel Panoramablick, Und es tut mir in der Seele weh, dass wir das Steinbergs im November 2019 gekauft das nach wie vor nicht so nutzen können, haben. „Nach sehr guten Gesprächen mit wie es vor der Corona-Krise der Fall war.“ der Stadt Sundern können wir nun in die Ebenfalls in kleinerem Rahmen als ge- konkreten Planungen für einen Neubau wohnt finden derzeit Feste in „Stein- gehen“, berichtet Marion Steinberg. Dieser bergs Alm“ statt, die eigentlich Platz für soll deutlich größer werden als das bishe- 120 Gäste bietet. „Immerhin“, sagt Ma- rige Gebäude und – auch mit Blick auf die rion Steinberg, „im Moment können wir Abstandsregeln der vergangenen Monate wieder Hochzeiten und Geburtstagsfei- – Hotelgästen und Wildewiese-Besuchern ern ausrichten – fast alle haben aber ihre viel Platz bieten, sich aber ansonsten in Gästeanzahl reduziert.“ Die Hotel-Chefin das Konzept des bestehenden Betriebes hofft, dass sich im Laufe des Jahres noch einfügen: „Unkompliziert, locker, mo- mehr Normalität im Gastronomie-Alltag dern und inmitten der Natur“, wie Marion einstellt. „Aber, wer weiß das schon“, Steinberg sagt. Sie sieht für den Standort sagt sie. „Vielleicht droht uns auch noch Wildewiese großes Potenzial für die Zu- einmal ein Lockdown.“ Bei all diesen He- kunft. sil wirtschaft 09+10/2021 7
titelthema I neustart für den tourismus Foto: Wrona/IHK Dennis Lorger ist mit dem Start der Christian Becker GmbH in den Sommer zufrieden. „Wir sind Weltmeister im Improvisieren“ Dennis Lorger blickt auf den Steg, an dem die Tretboote und Elektroboote der Christian Becker GmbH liegen und im Takt der Wellen auf dem Möhnesee schaukeln. Mit einem der Boote fährt gerade eine Familie auf den See hi- „ naus, ausgestattet mit wichtigen Tipps für die erste Fahrt, die ihnen Lorgers Mitarbeiterin mit auf den Weg gibt. Mit dem Start seines Event-Unternehmens „Christian Becker“ in den Sommer ist Dennis Lorger zufrieden. „Zum Glück sind wir flexibel. Wir machen immer das Beste aus einer Situation.“ Gegenüber des Tretbootstegs auf der an- bereits erfolgreich auf die Beine gestellt – deren Seite des Möhnesees liegt die Ju- unter strenger Einhaltung aller Vorgaben. gendherberge. In normalen Zeiten, also „Wir wollen, dass die Leute wieder Spaß Zum Glück vor der Corona-Pandemie, berichtet Den- haben, aber wir wollen auch, dass sie da- nis Lorger, sei durch die Gruppen, die bei sicher sind“, betont Dennis Lorger. sind wir dort untergebracht sind, zur Sommerzeit Gemeinsam mit Lebensgefährtin und „bei uns immer alles dicht“ gewesen. Geschäftsfüherin Eva Becker und seinen flexibel. Auf den großen Ansturm dieser Grup- Schwiegereltern und Unternehmensgrün- Dennis Lorger pen muss das Unternehmen im Moment dern Christian und Irmtraut Becker führt zwar noch verzichten. Die ersten Grup- Dennis Lorger die Eventfirma, die seit gut pen-Events hat der Familienbetrieb aber 40 Jahren am Markt ist und ursprünglich 8 wirtschaft 09+10/2021
als Busreiseunternehmen gegründet wur- immer versucht, das, was möglich ist, zu de. Heute gehören zum Betrieb zudem die realisieren. „Eine große Stütze in dieser Location in Möhnesee-Ellingsen mit Gas- Zeit ist der sehr gute Zusammenhalt in tronomie, Kletterwand und einer Halle unserer Familie gewesen“, sagt Dennis zum Bogenschießen sowie am Möhnesee Lorger. „Wir konnten immer auf die Un- die Wasserstation und der Tretboot-Steg, terstützung der Senioren und ihre lang- den die Familie 2019 übernommen hat. jährige Erfahrung zählen. Zum Angebot gehören unter anderem Kanutouren, Drachenbootrennen, Ritter- Optimistisch nach boot-Fahrten, Gruppensegeln, Floßbauen vorne blicken und -segeln, Langstreckenkegeln, Cross- golfen, Seifenkistenrennen, Grillchallen- Deshalb haben wir selbst dann optimis- ges sowie Teamtrainings im Wald und im tisch nach vorne geblickt, als wir im ver- „ Wasser. Gebucht werden die Angebote gangenen Herbst und Winter so gute wie sowohl von Privat- als auch von Firmen- keine Veranstaltungen in geschlossenen kunden-Gruppen. Räumen durchführen durften.“ Allerdings hatten die erheblichen Ein- schränkungen durch den zweiten Lock- down dazu geführt, dass sich die Firma „Wir wollen, dass die Leute Becker mit einer Ausnahme von allen wieder Spaß haben, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tren- Die Gäste nen musste. „Das ließ sich leider nicht aber wir wollen auch, vermeiden. Wir hatten aber ein tolles machen wirklich dass sie dabei sicher sind.“ Team und haben in der Lockdown-Zeit perfekt mit. immer Kontakt gehalten, sodass viele von ihnen jetzt wieder für uns arbeiten.“ Dennis Lorger „Die ersten Erfahrungen, wie wir unse- re Angebote nach Corona-Regelungen Start in den Somner wieder umsetzen können, haben wir ja gelungen bereits im vergangenen Jahr gesammelt“, berichtet Dennis Lorger. „So hatte sich Und so ist der Start in den Sommer auch nach dem ersten Lockdown, zum Bei- reibungslos gelungen – inklusive Grup- spiel, eine Schule mit 90 Kindern ange- pen-Events mit Test und unter Beachtung meldet. Die Gruppe war nach den Coro- aller Auflagen. „Unsere Kunden nutzen na-Regelungen natürlich zu groß. Und die Angebote und wir merken, dass die so haben wir die Kinder in drei Gruppen Menschen Lust haben, etwas zu unter- zu je 30 aufgeteilt. Das hat vergangenen nehmen. Und wir auf der anderen Seite Sommer gut funktioniert und nach dem haben genauso viel Lust darauf, unsere Prinzip arbeiten wir jetzt auch.“ Nach Gäste wieder glücklich und zufrieden zu der langen Zeit des Lockdowns hat Den- erleben.“ nis Lorger allerdings zunächst beobach- Dennis Lorger blickt weiter optimis- tet, dass seine Kunden „vorsichtig und tisch nach vorne: „Dass die gesamte zurückhaltend“ gewesen sind. „Gleich- Tourismusbranche einmal so am Boden zeit sind sie aber auch sehr offen und liegen könnte, hätte ich vor der Coro- aufgeschlossen den Abstands- und Hygi- na-Pandemie nicht für möglich gehalten. ene-Maßnahmen gegenüber, die wir be- Aber wenn die Regierungen auf Bundes- achten müssen. Sie nehmen sich Zeit da- und Landesebene weiter ihre Arbeit ma- für und reden in Ruhe mit uns. Die Gäste chen, dann können wir damit auch ar- machen da wirklich perfekt mit.“ beiten. Schließlich waren und sind wir Während der Corona-Krise habe man Weltmeister im Improvisieren.“ sil wirtschaft 09+10/2021 9
titelthema I neustart für den tourismus „Das Wichtigste ist, dass es nicht wieder zu Schließungen kommt“ Im Biergarten des „Haus Rasche“ in Bad Sassendorf wird fleißig gearbeitet, denn die 140 Sitzplätze im Außenbe- reich sollen bald komplett überdacht sein. „Aktuell wollen die meisten Gäste draußen sitzen“, sagt Inhaber Tho- mas Neugebauer. Der Start in die neue Gastronomie-Normalität nach dem Lockdown ist zwar gelungen, bietet aber für den Chef des Hauses und sein Team noch einige Besonderheiten. Mit großen Zelten sind die Sitzplätze im überliegenden Straßenseite ebenfalls gehört, Außenbereich zum größten Teil bereits vor konnten wir dort für die Gäste im Außenbe- Wind und Wetter geschützt. Und auch den reich Sitzmöglichkeiten anbieten.“ restlichen Bereich wollen Thomas Neuge- Im zweiten Lockdown ist Thomas Neu- bauer und seine Ehefrau Monika „über- gebauer dann auf eine andere Idee gekom- dachen“. „Die Gäste sitzen auch bei Regen men: Er hat Wohnwagen-Dinner angeboten. lieber draußen als drinnen. Und das selbst Platz genug dafür war auf dem sechsein- dann, obwohl im Innenbereich genügend halb Tausend Quadratmeter großen Grund- Abstand gehalten und regelmäßig gelüftet stück vorhanden. „Wir haben in Kooperati- wird“, berichtet Thomas Neugebauer Mitte on mit einem Soester Wohnmobil-Verleih 4 Juli über seine ersten Erfahrungen nach dem Wohnmobile angeboten, die die Gäste zum monatelangen Lockdown. „Besonders die äl- Essen mieten konnten, dazu noch einige teren Gäste sind noch zurückhaltend.“ Camping-Bullis, eine Skiliftgondel, Feuer- Trotzdem: Die Gäste kommen wieder ins wehrfahrzeuge sowie einen alten Linienbus, Haus Rasche, das Thomas und Monika Neu- den wir durch eine Trennwand im Inneren gebauer seit 1990 führen und seitdem immer zu zwei Sitzbereichen für jeweils acht be- Aktuell weiter ausgebaut haben. „Wir haben durch ziehungsweise zwölf Personen umgebaut wollen die die Corona-Krise keine Gäste verloren“, sagt haben,“ berichtet Thomas Neugebauer. Zu- Thomas Neugebauer. Und was ihn besonders sätzlich konnten sich Gäste mit eigenem meisten Gäste freut: auch keine Mitarbeiter. Das 18-köp- Wohnwagen und Wohnmobilen anmelden draußen fige, eingespielte Team packt nach wie vor und diese für das Dinner am Haus Rasche im Restaurant und Hotel an. „Das liegt si- mitbringen. Insgesamt konnten so 50 Stell- sitzen cherlich daran, dass wir auch während des plätze auf dem Gelände geschaffen werden. Lockdowns so viel gemacht haben“, ist sich „Die Resonanz war enorm, wir waren insbe- der Gastronom sicher und meint damit zwei sondere an den Wochenenden sehr gut aus- Dinge: Zum einen haben er und seine Frau gelastet,“ freut sich der Gastronom. Selbst in für die Mitarbeiter zwar Kurzarbeit anmel- entfernten Regionen Nord- und Süddeutsch- den müssen, „wir haben das Kurzarbeiter- lands wurden Menschen auf die Möglichkeit geld aber auf 100 Prozent aufgestockt, so- aufmerksam und buchten bei Neugebauers dass alle ihr Gehalt bekommen haben.“ Zum ein solches Dinner. anderen hat Thomas Neugebauer in der Kri- Allerdings: „Wir konnten mit unseren Akti- se neue Wege eingeschlagen, um Kunden zu onen bei unseren Gästen in Erinnerung blei- bewirten und damit seine Mitarbeiter weiter ben und ihnen ein schönes Erlebnis bieten, zu beschäftigen. aber wir haben im Vergleich zu Nicht-Coro- „Im ersten Lockdown haben wir nicht nur na-Zeiten in der Zeit des zweiten Lockdowns einen Abhol- und Lieferservice für Speisen nur 30 Prozent des Gesamtumsatzes erwirt- und Getränke auf die Beine gestellt, sondern schaftet“, sagt Thomas Neugebauer. Der auf dem Parkplatz ein Bier-Karussell, also Grund dafür ist das eingebrochene Tagungs- einen großen überdachten Bierwagen, auf- geschäft, das für das Haus Rasche das wich- gebaut. Da uns das Gebäude auf der gegen- tigste Standbein ist. „Unsere Tagungsräume 10 wirtschaft 09+10/2021
„ Die Hygiene- und Abstands- konzepte haben sich aus unserer Sicht sehr bewährt, damit können wir gut arbeiten. Thomas Neugebauer Foto: Wrona/IHK Monika Neugebauer führt das „Haus Rasche“ gemeinsam mit Ehemann Thomas seit 1990. in unserem Gartenhaus sowie in dem von ben den Arbeiten an den Zelten im Außen- uns für diese Zwecke angemieteten Bahnhof bereich haben sie ebenfalls einen Kinder- sind seit Monaten so gut wie leer. Und damit spielplatz gebaut. Als nächstes werden sie in fehlen uns auch die Übernachtungsgäste. In den Seminarräumen eine Anlage zur Luftrei- Spitzenzeiten haben wir 1500 Übernachtun- nigung per UV-Licht installieren. „Das Wich- gen allein für die Teilnehmer von Tagungen tigste für uns ist jetzt, dass es nicht wieder verbucht und dafür auch in anderen Häu- zu Schließungen kommt. Wir erfüllen alle sern Zimmer vermittelt“, berichtet Thomas Auflagen, die Unternehmen wie unseres be- Neugebauer. „Dieser Geschäftszweig fehlt achten müssen, und werden dies auch in uns nach wie vor. Und auch die privaten Fei- der Zukunft machen. Die Hygiene- und Ab- ern laufen gerade erst langsam wieder an.“ standskonzepte haben sich aus unserer Sicht Thomas und Monika Neugebauer blicken sehr bewährt, damit können wir gut arbei- jetzt trotzdem optimistisch nach vorne. Ne- ten.“ sil wirtschaft 09+10/2021 11
titelthema I neustart für den tourismus Foto: Wrona/IHK Nico Brinkmann freut sich am Erlebnisberg Kappe über den Start in die Saison. „So kann es jetzt gerne weitergehen“ Auf dem „Kiss the Sky“-Trampolin lachen Kinder, Mountainbiker entdecken das Gelände des Bikeparks Win- terberg, Paare genießen den Ausblick auf der Panorama Erlebnis Brücke: Mitte Juli herrschte reges Treiben am Erlebnisberg Kappe mit seinen 17 Attraktionen. „So kann es jetzt gerne weitergehen“, sagt Geschäftsführer Nico „ Brinkmann, der sich nach einem etwas zögerlichen Start nach dem Lockdown über die Gäste freut. Was seit Ende der 1990er-Jahre von sei- Höhe über den Bikepark sausen. nem Vater mit einem Skigebiet und einer Für einen Besuch des Erlebnisbergs Kap- Sommerrodelbahn aufgebaut worden ist, pe nehmen seine Gäste auch mal bis zu ist in den vergangenen Jahren zu einem drei bis vier Stunden Autofahrt in Kauf, „Berg voller Spiel, Spaß und Sport“ ge- kommen aus den Niederlanden und auch Wir haben wachsen. Dazu gehören neben der Pano- aus Belgien. „Wir haben eine gute Aus- rama Erlebnis Brücke und dem Bikepark gangslage“, sagt Nico Brinkmann, der das eine gute Winterberg unter anderem auch Gastro- Familienunternehmen in zweiter Genera- nomie, Hostel, Sommerrodelbahn, Klet- tion führt, und meint damit nicht nur die Ausgangslage. terwald, Spielplatz, Sesselbahn und – als geografische Lage seines Betriebes, son- Nico Brinkmann eines der jüngsten Angebote – die „Fly dern auch seine Möglichkeiten während Line“. Mit dieser, sagt Nico Brinkmann, der Corona-Krise. „Wir hatten in dieser können man mit gemütlichen 15 km/h schwierigen Zeit sicherlich den Vorteil, durch sanfte Kurven und Kreisel in luftiger dass die meisten unserer Angebote drau- 12 wirtschaft 09+10/2021
ßen stattfinden. Dadurch hatten wir mehr Nico Brinkmann betont aber auch: „Wir Spielraum als zum Beispiel ein klassischer konnten so zeigen, dass wir unsere Ange- Gastronomiebetrieb.“ bote Corona-konform realisieren können.“ Wenn er auf die Zeit der Corona-Krise Die Zahl der Gäste wurde reduziert, Essen zurückblickt, dann hat der Erlebnisberg gab es nur „to go“, Skifahrer mussten sich Kappe den ersten Lockdown vergleichs- vorab Tickets buchen und insgesamt hieß weise glimpflich überstanden. „Wir ka- es: Abstand halten, Maske tragen und die men im Frühjahr 2020 aus einer schlech- Hygienevorschriften beachten. „Die Gäste ten Wintersaison, in der es nicht viel haben das sehr gut mitgemacht und wir Schnee gegeben hat“, erinnert sich Nico haben extra Personal eingestellt, das auf Brinkmann. Zwar hätte man den Bike- die Einhaltung der Regeln geachtet hat.“ park gerne wie geplant am 1. April ge- öffnet, habe aber durch den ersten Lock- Hoffen auf gute Sommersaison „ down am Ende „nur“ eineinhalb Monate der Sommersaison verloren. „Der Worst Trotzdem seien die Einbußen durch die Case, nämlich dass die komplette Som- Corona-Krise schmerzhaft gewesen. Durch mersaison ausfällt, ist zum Glück nicht die Reduzierung der Gästezahl verzeich- eingetreten“, sagt der Unternehmer. Statt- net allein der Bikepark etwa 25 Prozent dessen sei der Sommer 2020 sehr gut an- weniger Gäste. Besonders von den Coro- gelaufen. „Wir haben damals sogar von na-Regeln betroffen sind nach wie vor die der Corona-Krise profitiert. Denn viele Gastronomie und das Hostel. Einige der Seit Mitte Juli Menschen sind nicht ins Ausland in den insgesamt 70 festangestellten Mitarbeiter Urlaub gefahren, sondern haben nach am Erlebnisberg Kappe sind noch immer hat das Geschäft Alternativen in Deutschland Ausschau in Kurzarbeit. Die finanziellen Hilfen der gehalten. Und davon sind einige bei uns Bundesregierung habe man zwar bean- deutlich an Fahrt gelandet.“ So habe man im vergangenen tragt, sei aber nicht darum herumgekom- aufgenommen. Sommer zwar auf holländische Gäste ver- men, ein zusätzliches Darlehen aufzuneh- zichten müssen, die sonst etwa ein Drit- men, berichtet Nico Brinkmann. Deshalb Nico Brinkmann tel ausmachen. Diesen Ausfall habe man hofft er jetzt auf eine gute Sommersaison. aber komplett durch Gäste aus Deutsch- „Durch die Testpflicht zu Beginn sind vie- land kompensieren können. le Gäste abgeschreckt worden, das haben wir deutlich zu spüren bekommen. Seit Angebote Conrona-konform Mitte Juli hat das Geschäft aber wieder realisiert deutlich an Fahrt aufgenommen. Wir hof- fen, dass wir relativ reibungslos bis in Auch der zweite Lockdown im Herbst den Herbst hineinkommen und bald auch 2020 hatte zunächst nur dazu geführt, wieder mehr Gruppen-Events angefragt dass der Bikepark eine Woche eher als werden, zum Beispiel von Unternehmen sonst geschlossen werden musste. Aller- für Betriebsausflüge oder Incentives.“ dings: „Wir hätten einen tollen Winter Deshalb würde der Unternehmer es be- haben können, bei den Schneeverhältnis- grüßen, wenn die Politik bei den Coro- sen, die wir hatten“, berichtet Nico Brink- na-Regelungen nachjustieren würde: „Ich mann. So aber sei es erst im März dieses halte es für sinnvoll, nicht allein auf den Jahres möglich gewesen, Pisten und Lifte Inzidenzwert zu schauen. Wenn wieder für Skifahrer zu öffnen. „Immerhin konn- ein Lockdown zur Diskussion stehen soll- ten wir unseren Gästen einige Wochen te, lässt sich bestimmt abwägen, in wel- das Skifahren ermöglichen und das wurde chen Bereichen dies erforderlich ist. Da- sehr gut angenommen.“ Insgesamt aber rüber hinaus kann jeder Einzelne seinen sei die Wintersaison „sehr bescheiden“ Beitrag leisten, damit wir die Pandemie in ausgefallen. den Griff bekommen.“ sil wirtschaft 09+10/2021 13
titelthema I neustart für den tourismus „In der Krise steckt auch eine Chance“ Anfang dieses Jahres hat Katja Lutter die Geschäftsführung der Schmallenberger Sauerland Tourismus GmbH übernommen – und ist damit Mitten im zweiten Lockdown in ihren Job gestartet. Sie hat erlebt, wie hart die Tou- rismusbetriebe von der Krise getroffen worden sind. Wenn der Re-Start der Branche die Sommersaison überdau- ern soll, dann brauchen die Betriebe jetzt vor allem eines: „Verlässliche Vorgaben von der Politik“, so Katja Lutter. „ wirtschaft: Frau Lutter, was hatten Sie sich troffenen aus. Und als sich die Situation bis als neue Tourismusdirektorin vorgenommen? Ostern verschärfte, fühlten viele Tourismus- betriebe sich als Mittel zu dem Zweck, die Katja Lutter: Da ich zuvor bereits freiberuf- Mobilität der Bürger einzuschränken – ob- lich in den Bereichen Kommunikation und wohl klar war, dass die Gastronomie das In- Marketing für die Schmallenberger Sau- fektionsgeschehen nicht negativ beeinflusst. erland Tourismus GmbH gearbeitet habe, Wir haben in dieser schwierigen Zeit viele kannte ich das Unternehmen sehr gut. Im Gespräche geführt und die Unternehmen re- Es war und Januar standen zunächst einige Strukturfra- gelmäßig per Newsletter und über eine um- ist eine sehr gen sowie die Vorbereitung der touristischen fangreiche Webseite informiert. Für Gäste Saison im Focus, auch einige bereits laufen- sowie Gastgeber waren wir am Counter in intensive Zeit. de Projekte mussten in die Umsetzung star- der Tourist-Info trotz Kurzarbeit immer er- ten. Gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen reichbar. Außerdem haben wir Schulungen und Mitarbeitern wollte ich zudem das neue und regelmäßige Austausch-Runden per Vi- Leitbild mit Leben füllen. Doch dann fiel der deokonferenz angeboten. Es war und ist eine Lockdown sehr viel länger aus als gedacht. sehr intensive Zeit. Wie haben Sie die Corona-Krise erlebt? Welche Auswirkungen der Krise auf Unter- nehmen und Region konnten Sie beobachten? Zunächst hatten viele Betriebe, und wir Katja Lutter, Geschäfts- auch, noch die Hoffnung, dass der zweite Die Unternehmen sind durchaus unter- führerin der Schmallen- Lockdown nur bis Ende März dauern würde. schiedlich aufgestellt und gehen ganz indi- berger Sauerland Tou- Doch als klar wurde, dass es anders kommt, viduell mit der Situation um. Viele Betriebe rismus GmbH. breitete sich zunehmend Sorge unter den Be- haben die Zeit genutzt, um zu renovieren oder um neue Konzepte und Ideen umzu- setzen. Zusätzlich zu den Hilfspaketen der Bundesregierung waren manche Betriebe aber gezwungen, Kredite aufzunehmen, um die Krise bis jetzt durchzustehen. Schwie- rig ist auch die Tatsache, dass die Betreiber von Ferienwohnungen im Nebenerwerb zu- nächst bei den Hilfsmaßnahmen gar nicht berücksichtigt worden sind. In diesen Fällen habe ich die Sorge, dass unsere Vielfalt an Unterkünften schwindet. Das große Problem ist nach wie vor die Tatsache, dass es für den Herbst an Konzepten und verlässlichen Vorgaben der Politik fehlt. Das Damokles- schwert eines weiteren Lockdowns schwebt über allen. Foto: Wrona/IHK Wie reagieren die Gäste auf diese Situation? 14 wirtschaft 09+10/2021
Eine gewisse Unsicherheit prägt das Verhal- Können Sie es nicht, steht die Wanderer-Fa- ten der Gäste. Sie sind noch sehr zurück- milie auf der Suche nach einer Einkehr-Mög- haltend mit ihren Buchungen für die zwei- lichkeit das nächste Mal vor verschlossenen te Jahreshälfte, weil auch sie nicht wissen, Türen und sucht sich für die nächste Tour unter welchen Bedingungen sie im Herbst eine andere Strecke aus. Um weiterhin ein Urlaub machen können. Ab heute (27.7.) durchweg positives Gesamterlebnis bieten sind die Niederlande zum Beispiel wieder zu können, müssen wir diese Entwicklung ein Hochrisikogebiet. Das wird sehr viele im Blick behalten und gemeinsam an wirt- von ihrem Urlaub im Sauerland abhalten. schaftlichen und zukunftsfähigen Lösungen Außerdem erleben wir, dass Gäste verstärkt arbeiten. Denn wenn Touristen ausbleiben, Outdoor-Angebote wie Wandern oder E-Bi- spüren das letztendlich auch die Betriebe „ ke-Touren nachfragen. Deshalb haben wir nachgelagerter Branchen wie Einzelhändler von der Tourismus GmbH die Angebote da- oder Handwerker. für ausgebaut, zum Beispiel mit neuen ge- führten Wanderungen. Wird die Tourismusbranche an die „guten Zeiten“ vor Corona anknüpfen können? Wie ist der Start in die Sommersaison gelun- gen? Ich denke, dass in der Krise auch eine Chan- ce steckt. Die Region und die Unternehmen In der Krise hat Beim Start im Juni war für die Betriebe das haben viel zu bieten. So kann es uns gelin- Verbot, Gäste im Innenbereich bewirten zu gen, auch neue Gäste auf uns aufmerksam sich gezeigt, wie dürfen, eine große Herausforderung. Es gab zu machen. Die meisten kommen bislang groß der Zusam- Betriebe, die deshalb ihre Wiedereröffnung aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden verschoben haben. Die meisten aber waren zu uns. Aber auch in Belgien macht sich menhalt und der froh, dass sie wieder öffnen durften, und das Sauerland immer mehr einen Namen, Gemeinschaftssinn viele Gäste nutzten die Angebote sofort. und ich kann mir sehr gut vorstellen, künf- Das ist nicht zuletzt dem Vertrauen zu ver- tig auch mehr Gäste aus dem Raum Frank- in der Tourismus- danken, das sich die Unternehmen in den furt am Main und insgesamt dem Rhein/ vergangenen Jahren bei ihren Stammgästen Main-Gebiet für uns zu begeistern. In dieser branche ist. erarbeitet haben. Außerdem habe sie wäh- Hinsicht haben wir bereits sehr gute Erfah- Katja Lutter rend der Corona-Krise gezeigt, dass sie ver- rungen mit Blogger-Kooperationen und mit antwortungsvoll mit Abstands- und Hygie- kleinen, aber feinen Tourismusmessen ge- nekonzepten arbeiten. macht. Auch für jüngere Menschen, die das „Van Life“, die Natur und Outdoor-Aktivitä- Gibt es weitere Herausforderungen, mit de- ten lieben, ist unsere Region attraktiv. nen sich die Unternehmen nach dem langen Grundsätzlich hat sich in der Krise ge- Lockdown konfrontiert sehen? zeigt, wie groß der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn in der Tourismusbran- Eine der großen Herausforderungen hat sich che ist. Diesen Geist möchte ich gerne wei- durch die Corona-Krise noch weiter zuge- ter befeuern, denn nur gemeinsam können spitzt: der Fachkräftemangel. Es war vor der wir in der Region und für sie etwas Gutes Krise für die Branche bereits schwierig, gu- schaffen. Und tatsächlich gab es in der Krise tes Personal zu finden. In der Krise haben auch positive Entwicklungen: viele Betriebe nun viele Betriebe weitere Mitarbeiterinnen haben renoviert, neue Konzepte und An- und Mitarbeiter verloren. Und das dauer- gebote erarbeitet und es haben sogar neue haft. Es gibt Unternehmen, die dadurch be- Cafés geöffnet. Das, was während der Krise reits Schwierigkeiten haben, alle Angebote geschaffen wurde, wird uns erhalten bleiben aufrecht zu erhalten. Sie stehen zum Bei- und davon können alle profitieren. In die- spiel vor der Frage, ob sie weiterhin einen sem Sinne können wir gut an die Zeiten vor Mittagstisch anbieten können oder nicht. Corona anknüpfen. sil wirtschaft 09+10/2021 15
unternehmen & region Foto: Wolfgang Detemple IHK-Präsident Andreas Rother (vorne, 2. v. li.) und Egger-Geschäftsführer Martin Ansorge (vorne r.) begrüßen in Brilon 41 neue Auszubildende zur Einführungswoche – die ganz Corona-konform mit einem Schnelltest begonnen wurde. IHK-Präsident in Ausbildungsbetrieben: „Sie sind die Zukunft“ Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres hat IHK-Präsident Andreas Rother mehrere Ausbildungsbetriebe be- sucht – darunter die Firmen Egger in Brilon und Leandoo in Geseke sowie das Romantik Berghotel Astenkrone in Winterberg und das Eventunternehmen Eventic in Bestwig. In Gesprächen vor Ort informierte sich Rother über die Herausforderungen, aber auch Erfolge in der Berufsausbildung während der Corona-Krise und lobte das En- gagement der Ausbildungsbetriebe. „Sie sind die Zukunft, das möchte ich Standort Bünde. Martin Ansorge, deutlich über dem bundesweiten ihnen mitgeben“, begrüßte IHK-Prä- kaufmännischer Geschäftsführer, Durchschnitt. Ausgebildet wird in sident Andreas Rother 41 Auszubil- betont den hohen Stellenwert der acht gewerblichen und neun kauf- dende bei der Firma Egger in Brilon Ausbildung: „Die Ausbildung darf männischen Berufen sowie in sie- und den ersten Auszubildenden in auch unter Corona nicht leiden. In ben dualen Studiengängen. der noch jungen Geschichte der Fir- den nächsten zehn Jahren wird ein Damit die neuen Auszubildenden ma Leandoo in Geseke. 41 Auszu- Viertel der Belegschaft den Betrieb erfolgreich durch die Ausbildung – bildende und duale Studenten sind in Richtung Rente verlassen. Darum und notfalls auch durch die nächste am 2. August bei Egger in Brilon ist es für uns wichtig, für eigenen Homeschooling-Phase an der Be- in die Einführungswoche gestartet. Nachwuchs zu sorgen.“ Die Aus- rufsschule kommen – hat Egger di- 37 von ihnen beginnen am Stand- bildungsquote liegt mit 90 Auszu- rekt am ersten Ausbildungstag alle ort Brilon eine Ausbildung, vier am bildenden unter 1.240 Mitarbeitern mit einem kleinen Laptop ausgestat- 16 wirtschaft 09+10/2021
Foto: Wolfgang Detemple Alles neu macht der August bei Leandoo in Geseke: Gründer Christoph Schneemann (2. v. li.) begrüßt Tim Wied, seinen ersten Auszubildenden zum Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung (li.), sowie IHK-Präsident Andreas Rother (re.) und Ausbil- dungsberater Bernd Wieneke (2. v. re.) in den zukünftigen neuen Büroräumen. tet. „Das Paket ist ganz ordentlich, scheidung, eine Ausbildung zu ma- das Startup Leandoo. Aus privaten das wir hier für die neuen Kollegen chen, und blickt schon drei Jahre in Gründen entschied sich die Familie schnüren. Die Qualität der Betreu- die Zukunft: „Vielleicht sehe ich ja für eine Rückkehr an den Hellweg. ung muss schließlich gut und hoch den ein oder anderen von ihnen bei Hier ist sein Unternehmen gesund sein“, bekräftigt Martin Ansorge. der Ehrung der besten Auszubilden- gewachsen und mit dem ersten Aus- Er ist zuversichtlich, dass die jun- den durch die IHK wieder.“ zubildenden der Geschichte besteht gen Kolleginnen und Kollegen ihren sein Team nun aus fünf Köpfen. Weg im Unternehmen erfolgreich Ausbildungspremiere für Den Schritt erstmals einen jungen gehen werden. Für die Auszubilden- junges IT-Unternehmen Leandoo Menschen auszubilden, hat er sich den soll es sich auch lohnen. Nach in Geseke gut überlegt: „Man schließt keinen der Ausbildung dürfen sich alle mit Ausbildungsvertrag ab, wenn man einer Note ab 3 auf eine Festanstel- Christoph Schneemann fühlte sich sich nicht sicher ist.“ Mit Anzei- lung beim österreichischen Famili- am Morgen des ersten Tages als gen in Print und im Internet hat enunternehmen freuen. Ausbilder fast selbst wie ein Azubi. er sich auf die Suche nach einem „Wie wichtig die Digitalisierung „Heute geht es also los, wie wird Auszubildenden für den Beruf des ist, haben wir in der Pandemie ge- das wohl?“, berichtet schmunzelnd Fachinformatikers für Anwendungs- sehen“, sagt Andreas Rother, Prä- der Gründer des IT-Unternehmens entwicklung gemacht. Bereits nach sident der IHK Arnsberg, zu den Leandoo und Entwickler der gleich- dem ersten persönlichen Treffen Auszubildenden: „Darum ist es toll, namigen Kita-Verwaltungssoftware. mit dem jetzigen Auszubildenden dass sie heute ein Stück Technik Christoph Schneemann lebte zuletzt war klar, dass es menschlich so gut mit nach Hause nehmen dürfen.“ mehrere Jahre mit seiner jungen Fa- passt, dass er ihn in sein Team auf- Zudem gratuliert er den neuen Aus- milie in Berlin. Noch in der Haupt- nehmen möchte. Nicht nur das rei- zubildenden zu der richtigen Ent- stadt gründete er vor acht Jahren ne Programmieren nach Handbuch wirtschaft 09+10/2021 17
unternehmen & region sei Ziel der Ausbildung, berichtet junge Menschen in den Berufen Ho- Christoph Schneemann: „Ich möch- telfachfrau/-mann, Köchin/Koch, te auch Erfahrungen vermitteln und Restaurantfachfrau/-mann sowie INDUSTRIE | GEWERBE | STAHL generieren. Und mir ist es wichtig, Kosmetiker/-in ausgebildet – ins- PLANUNG – PRODUKTION – MONTAGE dass wir das Ausbildungsziel gut er- gesamt sind es aktuell fünf Auszu- reichen.“ Andreas Rother, wünscht bildende und eine duale Studen- Christoph Schneemann und seinem tin. „Wertschätzung wird bei uns ersten Auszubildenden viel Erfolg: großgeschrieben. Wir ermöglichen „Ich freue mich sehr über jedes Un- unseren Azubis zum Beispiel re- ternehmen, das erstmalig ausbildet. gelmäßig die Teilnahme an einem Unsere Unternehmen brauchen gut Lern-Campus der Romantik Hotels ausgebildete Fachkräfte. Und die und an Azubi-Tagen. Und wenn es duale Ausbildung ist für jeden jun- mal Probleme geben sollte, können gen Menschen eine sehr gute Basis sie sich an ihre Vertrauensperson für ein erfolgreiches Berufsleben.“ Jane Wagner wenden“, so Templin. Der August bringt nicht nur mit Zum aktuellen Ausbildungsjahr dem Ausbildungsstart Verände- neu gestartet ist eine Auszubilden- rung in das junge Unternehmen. de zur Hotelfachfrau. Bereits zum In wenigen Tagen steht der Umzug 1. April dieses Jahres konnte eine in neue Büroräume an. Statt in ei- weitere Auszubildene zur Hotel- nem kleinen Büroraum können fachfrau eingestellt werden. „Au- WOLF SYSTEM GMBH die Service-Mitarbeiterinnen und ßerdem freuen wir uns sehr, dass 94486 Osterhofen die Softwareentwickler in Zukunft einer unserer Hotelfachmänner, der Tel. 09932 37-0 gbi@wolfsystem.de zwar akustisch getrennt, doch als Flüchtling aus Pakistan nach WWW.WOLFSYSTEM.DE durch Glasscheiben verbunden, ih- Deutschland kam, nun im dritten ren Tätigkeiten nachgehen. Und es Ausbildungsjahr und auf dem Weg Wir bringen jedes ist noch genügen Platz für weitere zur Abschlussprüfung ist“, berichtet Fachkräfte und Auszubildende. Jörg Templin. Das sei eine beachtli- Blech in Form che Leistung, da die Corona-Pande- Romantik Berghotel mie das Lernen in Berufsschulen in HARTMANN Astenkrone: großen Teilen auf Online-Plattfor- bkanttechnik Alle Ausbildungsplätze besetzt men verlagert habe und damit auch ✔ Fensterbankbleche soziale Kontakte unter den Schüle- ✔ Mauerabdeckungen „Wir haben bereits vor der Coro- rinnen und Schülern eingeschränkt ✔ Dachabschlussprofile na-Krise zu spüren bekommen, dass gewesen seien. „Für jemanden, der Garagen und Flachdächer es in unserer Branche schwieriger die deutsche Sprache noch lernen ✔ Sonderabkantungen nach Wunsch wird, Auszubildende zu finden“, muss, erschwert das die Situation.“ ✔ Aluminium versch. Stärken und Farben berichtet Jörg Templin, Geschäfts- Insgesamt lege man im Romantik ✔ Kupfer-, Zinkblech führer des Romantik Berghotels Berghotel Astenkrone viel Wert auf und verzinktes Stahlblech Astenkrone in Winterberg. Durch die Ausbildung künftiger Fachkräf- Möhnestraße 117a · 59755 Arnsberg die Pandemie sei diese Situation te: „Ausbildung genießt einen ho- Tel. 02932/429488 · Fax 02932/429489 www.hartmann-abkanttechnik.de dolezych 58 x 33 mm noch einmal deutlich verschärft hen Stellenwert bei uns. Wir möch- worden. „Junge Menschen“, schil- ten unseren Beitrag dazu leisten, dert Jörg Templin seinen Eindruck, dass im Gastgewerbe auch künftig „suchen sich Ausbildungsbetrie- qualifizierte Fachkräfte arbeiten“, be noch bewusster aus als früher. betont Jörg Templin. Seile • Ketten • Hebebänder • Zurrgurte Umso glücklicher sind wir daher, „Das Gastgewerbe bietet jungen Rundschlingen • Hebezeuge • Krane Beratung • Prüfung • Wartung dass es uns weiterhin gelingt, un- Menschen sehr gute Ausbildungs- Schulung • DIN EN ISO 9001 und 14001 sere Ausbildungsplätze zu beset- möglichkeiten. Und trotz der Her- zen.“ Im Hotel werden regelmäßig ausforderungen der Corona-Pande- 18 wirtschaft 09+10/2021
Foto: Wolfgang Detemple Jörg Templin (4. v. re.), Geschäftsführer des Romantik Berghotels Astenkrone, begrüßte zusammen mit Jane Wagner (li.) und den Azubis IHK-Präsident Andreas Rother (5. v. re.) und Klaus Bourdick (3. v. re.), IHK-Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung. mie gibt es für junge Fachkräfte in Dann traf die Corona-Pandemie kurs“ verhalten, berichtet Koetje: unserer über ihre Grenzen hinaus mit den Lockdowns die Veranstal- „Ist die Lage wie im vergangenen beliebten Tourismusregion vielfäl- tungsbranche hart. Dennoch enga- und aktuellen Sommer mit ver- tige berufliche Perspektiven“, sagt giert sich Dennis Koetje in der Aus- gleichsweise niedrigen Inzidenzzah- IHK-Präsident Andreas Rother. bildung von Nachwuchsfachkräften len relativ gut, gehen auch viele Be- und bildet seit 2018 die Berufe Kauf- werbungen ein. Verschlechtert sich Eventic in Bestwig frau/-mann für Veranstaltungen so- die Situation wie im Herbst/Winter, legt Wert auf eigene wie Fachkräfte für Veranstaltungs- erreichen uns auch weniger Bewer- Ausbildung technik aus – aktuell erlernen zwei bungen.“ junge Männer, genauer gesagt Um- Aktuell sind die Auftragsbücher Im Anschluss war Andreas Rother schüler, den Beruf Fachkraft für Ver- von Dennis Koetje gut gefüllt. In zu Gast bei EVENTIC in Bestwig. anstaltungstechnik. Einer von ihnen der Zeit des Lockdowns hingegen Als Dennis Koetje 2017 sein Event- hat ursprünglich Frisör, der andere hat der Unternehmer bei der Aus- unternehmen EVENTIC hauptberuf- Werkzeugmechaniker gelernt. „In bildung seiner Fachkräfte oft etwas lich weiterführte, lief es richtig gut: unserer Region ist es nicht einfach, improvisieren müssen: „Wir haben Koetje stattete mit seinem Team qualifizierte Fachkräfte aus der Ver- Übungssituationen im Lager nachge- Veranstaltungen wie Firmenevents, anstaltungsbranche für sich zu ge- stellt, damit die Azubis zum Beispiel Hochzeiten, öffentliche Partys, Mes- winnen“, berichtet Dennis Koetje. den Umgang mit Video-, Licht- und sen und vieles mehr aus. „Wir ha- „Deshalb lege ich viel Wert auf die Beschallungstechnik lernen“, sagt ben allein im Sommer 2019 über eigene Ausbildung.“ Dennis Koetje. „Ich bin Optimist 100 Hochzeiten mit unserem Equip- Während der Corona-Krise habe und versuche, immer das Beste aus ment ausgestattet“, sagt der Unter- sich die Bewerbungslage bei Ausbil- einer Situation zu machen und das nehmer. dungsplätzen oft „wie ein Börsen- auch an meine Auszubildenden wei- wirtschaft 09+10/2021 19
unternehmen & region Foto: Wolfgang Detemple Eventic-Chef Dennis Koetje (2. v. li.) begrüßte zusammen mit seinen Azubis IHK-Präsident Andreas Rother (re.) und Klaus Bour- dick (li.), IHK-Geschäftsbereichsleiter Berufsbildung, in seinem Unternehmen in Bestwig. terzugeben.“ Dennis Koetje selbst Dennis Koetje sich für die Ausbil- belastet habe. Es mangele weiterhin hat sich während der Pandemie zum dung junger Menschen engagieren an Bewerberinnen und Bewerbern. Hygienebeauftragten für die Veran- und damit einen wertvollen Beitrag „Dabei bietet gerade die duale Be- staltungswirtschaft weitergebildet zur Sicherung des Fachkräftenach- rufsausbildung jungen Menschen und hofft jetzt, mit einer besseren wuchses leisten“, betont Andreas beste berufliche Perspektiven“, be- Perspektive für seinen Betrieb als Rother. tont Andreas Rother. „Mir liegt die- im vergangenen Jahr in die Herbst/ Zum Abschluss der Tour durch ses Thema sehr am Herzen und ich Winter-Saison gehen zu können. die Betriebe zeigt sich der IHK-Prä- möchte mehr junge Menschen da- „Unternehmen aus der Veranstal- sident beeindruckt vom Engage- für gewinnen.“ bec/sil tungsbranche sind von der Coro- ment der Unternehmen. Es sei für na-Krise besonders hart getroffen ihn aber auch noch einmal sehr ---fotos----------------------------------------- worden. Umso erfreulicher ist es deutlich geworden, wie sehr die www.ihk-arnsberg.de/ausbil- zu sehen, dass Unternehmer wie Corona-Krise die Berufsausbildung dungstour2021 INTERESSE? Dieser Ausgabe liegt die Beilage Diese Beilage kostet Firmen aus der Firma Metten bei! dem Kammerbezirk nur 97 Euro netto zzgl. MwSt. pro Tausend zzgl. einer Wir bitten unsere Leser einmaligen Porto-Pauschale von 10 € pro Tausend netto. um Beachtung! Tel. 02947-970246 jbogojevic@priotex-medien.de 20 wirtschaft 09+10/2021
DEIN NEUER IN SECHS WOCHEN KÜNSTLICHE BESTER INTELLIGENZ VERSTEHEN LERNEN KUMPEL ONLINE-WEITERBILDUNG IN SECHS MODULEN Was ist KI? Probleme lösen mit KI Reale Anwendungen Maschinelles Lernen Neuronale Netze Ein Projekt mit Reaktor und der Universität Helsinki Auswirkungen GemeinsamDigital Kostenlos mitmachen DIHK – Gesellschaft für berufliche Bildung – Organisation zur Förderung der IHK-Weiterbildung mbH und Teilnahme- bescheinigung In Kooperation mit: sichern! Deutsch-Finnische Handelskammer Saksalais-Suomalainen Kauppakamari Tysk-Finska Handelskammaren Hier gehtʼs zum Produkt: wirtschaft 09+10/2021 www.elementsofai.de 21
unternehmen & region Foto: Becker/IHK Brilon hat zum ersten Mal an der Befragung „Vitale Innenstädte“ teilgenommen. Das Einzelhandels- und Gastronomieangebot sowie das historische Ambiente schneiden gut ab. Vitale Innenstädte: Einkauf bleibt (noch) Besuchsmotiv Nr. 1 Wie entwickeln sich das Angebot und die Attraktivität der Innenstädte aus Sicht der Kunden und wer besucht die Citys? Diesen Fragen gehen die IHKs gemeinsam mit dem Institut für Handelsforschung aus Köln bereits seit 2014 regelmäßig auf den Grund. Alle 2 Jahre und damit bereits zum vierten Mal in Folge war die IHK Arnsberg im vergangenen Jahr mit dabei – diesmal mit den Städten Arnsberg-Neheim, Meschede, Brilon, Soest und Bad Sassendorf. Neheim war dabei erneut Klassenprimus bei den Kunden. Bereits im September 2020 und da- Thomas Frye diese Entscheidung. Veranstaltungswesen ihre Rücklagen mit schon vor rund einem Jahr fand Natürlich habe sich die IHK auch aufgezehrt, um so ihre Existenz zu die Befragung von mehr als 1200 gefragt, ob die Ergebnisse als Mo- sichern“, sagt Stephan Britten, Han- Passanten in den zentralen Lagen mentaufnahme in der trügerischen delsreferent der IHK. Viele Betriebe der 5 Städte statt. Schon seit Febru- Zeit des vergangenen Sommers heute seien daher unter schwierigen Vor- ar liegen die Ergebnisse vor, wurden überhaupt noch Aussagekraft hätten. zeichen neu gestartet. Von vitalen aber von der IHK bewusst noch nicht Schließlich waren die Innenstädte Innenstädten wie sie frühere Befra- veröffentlicht, denn „es wäre wohl zwischen November und Mai rund gungen zu Tage gefördert hätten, sei nur auf Kopfschütteln gestoßen, ein halbes Jahr verwaist. „In dieser man daher meist noch weit entfernt. wenn wir in der härtesten Phase des Zeit wandten sich noch mehr Kun- Trotz dieser komplett neuen Rah- Lockdowns das hohe Lied auf die vi- den dem Online-Handel zugewandt. menbedingungen halten es die talen Innenstädte gesungen hätten“, Gleichzeitig haben Unternehmen IHK-Experten für lohnend, die erläutert IHK-Geschäftsbereichsleiter aus Einzelhandel, Gastronomie und Momentaufnahme des „schönen 22 wirtschaft 09+10/2021
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