BLICKPUNKT WIRTSCHAFT - NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER TRIER
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JUNI 2018 | www.ihk-trier.de | Postfach 2240, 54212 Trier | A 4792 NACHRICHTEN DER INDUSTRIE- UND HANDELSKAMMER TRIER BLICKPUNKT WIRTSCHAFT No 06 ALLER EHREN WERT! Dampf durchstarter.de: Blick über die im Kessel Neuer Look, frische Inhalte Branche hinaus
ANZEIGE BGL BNP PARIBAS S.A. (50, avenue J.F. Kennedy, L-2951 Luxembourg, R.C.S. Luxembourg: B 6481) Marketingmitteilung Februar 2018 BGLBNPPARIBASWURDEZUR„BESTTRADE FINANCEBANKINLUXEMBOURG2018“GEWÄHLT Unsere Business Center: - Trier: (+49) 651 460 40 20 - Saarbrücken: (+49) 681 761 686 62 - Koblenz: (+49) 261 988 726 83 Die Bank für eine Welt im Wandel
STANDPUNKT 3 EINMISCHEN – MITMACHEN! Für die Wirtschaft der Region: Dieses Motto hat sich die IHK Trier nicht nur auf die Fahnen geschrieben, davon lässt sie sich auch bei ihrer täglichen Arbeit leiten. Doch dabei sind wir ganz maßgeblich auf das ehrenamtliche Engagement unserer Mitglieder angewiesen. Zahlreiche Vertreter der rund 30 000 Mitgliedsunternehmen zwischen Saarburg, Morbach und Prüm engagieren sich in Ausschüssen und Arbeitskreisen für eine zukunftsfähige regionale Wirtschaft. Wir haben einmal nachgerechnet: Über 1000 ehrenamtliche Prüfer investieren jährlich rund 20 000 Stunden in die Ausbildung unserer künftigen Fachkräfte und sichern so deren hohe Qualität. Die Mitglieder der Vollversammlung und des Präsidiums überneh- men ebenfalls Verantwortung und bestimmen die Richtlinien für die IHK-Arbeit. Mit dem Blick auf das wirtschaftliche Gesamtinteresse der Region entscheiden sie, für welche Themen sich die IHK stark machen soll. FOTO: THEWALT Ehrenamtliches Engagement in der IHK lohnt sich! Es bietet die großartige Chance, mitzuwirken und Dinge zu bewegen. Und das Beispiel der engagierten Ausbildungsprü- fer zeigt, dass das Ehrenamt maßgeblich dazu beiträgt, dass unser System der dualen Peter Adrian, Ausbildung, für das uns weite Teile der Welt beneiden, so leistungsfähig bleibt. Daher Präsident der IHK Trier danke ich allen Unternehmern, die sich ehrenamtlich einmischen und mitmachen! Und ich bedanke mich bei allen Geschäftsführern und Abteilungsleitern, dass Sie Ihre Mitar- beiter, die sich als Prüfer einbringen, unterstützen! Es gehört einiges dazu, ein Ehrenamt zu übernehmen. Und es gehört ebenso viel dazu, es zu fördern. Aber es zahlt sich aus – auch für Ihren wirtschaftlichen Erfolg!
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INHALTSVERZEICHNIS 5 FOTO: THEWALT 14 08 FOTO: FRANK HOMANN FOTO: THEWALT 15 TITEL 25 Maßarbeit statt 08/15: 08 Aller Ehren wert! Zöllner feiert 80. Jubiläum 26 Moselland feiert 50. Jubiläum WIRTSCHAFTSTRENDS 27 Provinzial-Geschäftsstelle 13 Dampf im Kessel in neuem Gewand 14 Neue Wege zur Gewinnung von Auszubildenden IHK AKTUELL 15 durchstarter.de: Neuer Look, 27 Standortpolitik frische Inhalte 28 Innovation, Umwelt, Energie 16 Unternehmensgründung 28 International in Luxemburg 30 Wein, Kultur, Tourismus 19 Blick über die Branche hinaus 31 Recht und Steuern 20 STEILes Design 31 IHK intern 32 Aus- und Weiterbildung VERLAGSSONDERSEITEN 33 Nachgefragt 22 Lohn und Brot: 34 Termine So bleibt mehr netto vom brutto 35 Seminarübersicht 36 Registernachrichten UNTERNEHMENSNOTIZEN 24 Clemens HobbyTec erhält RUBRIKEN Förderbescheid zu Firmenneubau 03 Standpunkt 24 70 Jahres Hees+Peters: 17 Kreis Junger Unternehmer Wissen ist bestes Werkzeug 18 Neues aus Berlin und Brüssel 25 Premosys überzeugt mit 49 Leben energieeffizientem Neubau 50 Impressum
Magazin Kammern schicken Azubis ins Theater Zweite Laufzeit: Azubikult startet nochmal durch IHK, HWK und das Theater Trier haben neun Azubis zur Vorstellung des Musicals „Into the woods“ eingeladen. Vorab konnten die Teilneh- mer einen exklusiven Blick hinter die Kulissen werfen und hautnah miterleben, wie sich die Künstler in den letzten Minuten vor der Vor- stellung fertig für den großen Auftritt machen. Die Kammern möch- ten mit der Aktion noch einmal auf die gemeinsame Aktion Azubikult aufmerksam machen, die nun bereits in der zweiten Spielzeit allen Auszubildenden aus der Region ermöglicht, jeden Dienstag, Mitt- FOTO: JANINE DEWALD woch und Donnerstag für nur einen Euro ins Theater zu gehen. Auch am Wochenende können Azubis inzwischen sparen. Dann kosten FOTO: IHK TRIER die Vorstellungen lediglich fünf Euro. Um das vergünstigte Angebot zu nutzen, müssen Azubis lediglich einen Flyer ausdrucken und von ihrem Betrieb unterschreiben lassen. Damit können sie am Eintritt ihren Ausbildungsstatus nachweisen. „Into the Woods“ hautnah: Neun Azubis werfen dank Azubikult Den Flyer gibt’s im Internet: www.ihk-trier.de einen Blick hinter die Theaterkulissen. Jetzt anmelden zum „Wirtschaftsmediator (IHK)“ Mediation ist als gleichwertig mit einem Gerichtsurteil anerkannt Trotz einer guten Organisation und eingespielter Prozesse kann Führungskräfte, Personalvertretungen und Betriebsräte, Pro- es inner- wie zwischenbetrieblich zu Konflikten kommen. Im jektleiter, Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer und Magazin // Seite 6 Lehrgang „Wirtschaftsmediator (IHK)“ lernen Teilnehmer ab dem diejenigen, die vermittelnd tätig sind, Verhandlungen konstruktiv 14. Juni 2018, wie sie in solchen Konflikten professionell vermit- führen oder ihre Kommunikations- und Konfliktkompetenz erwei- teln können. Die Mediation als außergerichtliche Einigung ist als tern oder verbessern wollen. gleichwertig mit einem Gerichtsurteil anerkannt. Nach einer erfolgreichen Abschlussarbeit wird das Zertifikat Inhalte in den neun jeweils anderthalbtägigen Veranstaltungen „Wirtschaftsmediator (IHK)“ vergeben. Optional besteht die der IHK Trier sind Grundlagen der Wirtschaftsmediation, The- Möglichkeit, sich durch eine Einzelsupervision und eine Fallar- men- und Interessenklärung, Grundlagen der Kommunikation, beit für den „zertifizierten Mediator“ nach Mediationsgesetz zu Verhandlungen, Rechtsgrundlagen für die Wirtschaftsmedia- qualifizieren. tion, Rolle und Selbstverständnis als Mediator und besondere Kontakt: IHK Trier, Gabriele Deisenhofer, Telefon: (06 51) 97 77-7 55, Fallgestaltungen. Der Lehrgang richtet sich an Unternehmer, Fax: -7 05, E-Mail: deisenhofer@trier.ihk.de der clevere römer du bist mein bester mann im deshalb stelle ich dich als niemand ist besser als unternehmen. ehrenamtler für die anstehenden du dafür geeignet, ein ausbildungsprüfungen frei. auge auf die prüflinge zu werfen! Blickpunkt Wirtschaft 06/2018 0618_Ehrenamt.indd 1 25.04.18 08:48
MAGAZIN 7 Steuertipp Diskussion über Auslandsbeziehungen: Weinbezeichnungspyramide pflichten gegenüber Abgeordnete der SPD-Fraktion des Landtags sie über die Ideen zum Aufbau einer Wein- dem Fiskus Rheinland-Pfalz, die im Arbeitskreis Land- bezeichnungspyramide und die Aufgaben Wer hierzulande seinen Wohnsitz, sei- nen gewöhnlichen Aufenthalt, seine wirtschaft und Weinbau zusammenarbeiten, der in den Weinregionen zu gründenden Geschäftsleitung oder seinen Sitz hat, haben die IHK Trier besucht. Mit IHK-Ge- Schutzgemeinschaften. muss gegenüber dem deutschen Fiskus schäftsführer Albrecht Ehses und dem Kontakt: IHK Trier, Albrecht Ehses, bestimmte Mitteilungspflichten beach- Geschäftsführer des Bundesverbandes der Telefon: (06 51) 97 77-2 01, Fax: -2 05, ten: Weinkellereien, Peter Rotthaus, sprachen E-Mail: ehses@trier.ihk.de • Die Gründung und der Erwerb von Betrieben und Betriebsstätten im Aus- land sowie die Art der wirtschaftlichen Tätigkeit des Betriebs beziehungsweise der Betriebsstätte. • Der Erwerb, die Aufgabe oder die Ver- änderung einer Beteiligung an auslän- dischen Personengesellschaften sowie die Art der wirtschaftlichen Tätigkeit dieser Gesellschaft. • Der Erwerb oder der Verkauf von Beteiligungen an Körperschaften, Per- sonenvereinigungen oder Vermögens- massen (mit Sitz und Geschäftsleitung im Ausland), sofern damit eine Beteili- FOTO: IHK TRIER gung von mindestens 10 Prozent erreicht wird oder die Summe der Anschaffungskosten aller Beteiligungen über 150 000 Euro liegt. Die Wein-Experten Peter Rotthaus und Albrecht Ehses tauschen sich mit • Der Umstand, dass erstmals ein Abgeordneten der SPD-Landtagsfraktion aus (v.l.). beherrschender oder bestimmender Ein- fluss auf Drittstaatengesellschaften aus- geübt werden kann, sowie die Art der wirtschaftlichen Tätigkeit dieser Gesell- Kultur- und Kreativpiloten: schaft. In einem aktuellen Schreiben hat das Bundesfinanzministerium (BMF) diese Jetzt bewerben! Mitteilungspflichten wie folgt erläutert: Zur Mitteilungspflicht bei Beteiligungen Bundesregierung zeichnet 32 Unternehmen aus an Personenvereinigungen, Körper- schaften, oder Vermögensmassen weist das BMF darauf hin, dass bei der Kreative aus allen Bundesländern können Kreativpiloten ist das ständige Bestre- Berechnung der maßgeblichen 10-Pro- sich bis Sonntag, 1. Juli 2018, mit ihren ben, sich weiterzuentwickeln und sich zu zent-Grenze unmittelbare und mittel- Ideen, Unternehmen und Projekten als fragen, was sie besser machen können. bare Beteiligungen zusammenzurech- nen sind. Bei der absoluten Wertgrenze „Kultur- und Kreativpilot Deutschland“ Alle Unternehmen, Selbstständige, Grün- von 150 000 Euro müssen auch mittel- bewerben. Die Auszeichnung wird im der und Projekte aus der Kultur- und Krea- bare und früher erworbene Beteili- Namen der Bundesregierung jedes Jahr tivwirtschaft und deren Schnittstellen zu gungen berücksichtigt werden. an 32 Unternehmen aus der Kultur- und anderen Branchen können sich bewerben. Das BMF weist darauf hin, dass sämt- Kreativwirtschaft und deren Schnittstel- Egal, ob allein oder mit dem gesamten liche Mitteilungen grundsätzlich zusam- len verliehen. Gesucht werden Leute, die Team, ob es die Idee bisher nur auf dem men mit der Einkommen- beziehungs- Mut beweisen, Engagement zeigen und Papier gibt oder schon umgesetzt wird. weise Körperschaft- oder der Feststel- lungserklärung für den betreffenden sich immer fragen: Was kann ich noch Die Bewerbung kann via Online-Formular Zeitraum erfolgen müssen, spätestens besser machen? auf www.kultur-kreativpiloten.de, per jedoch 14 Monate nach Ablauf des Mit der Auszeichnung bekommen Kre- Post oder per Mail eingereicht werden. Besteuerungszeitraums. ativunternehmer in ganz Deutschland Zur Bewerbung reichen drei Dinge: Eine die Chance, ihre Ideen und Projekte wei- kurze Beschreibung der Idee, ein paar terzuentwickeln. Bereits 256 Kreativun- Informationen zur Person oder zum Team Josef Ludwig, Steuerberater ternehmen wurden in den vergangenen und ein kurzes Motivationsschreiben, und Wirtschaftsprüfer, FOTO: THEWALT acht Jahren ausgezeichnet, von denen warum man Kultur- und Kreativpilot wer- Vizepräsident der Steuerberaterkammer 92 Prozent noch heute erfolgreich am den möchte. Rheinland-Pfalz Markt sind. Ein wichtiges Merkmal von Info: www.kultur-kreativpiloten.de
Titelthema ALLER EHREN WERT! Einfach unbezahlbar: Mehr als 1000 Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich für die Wirtschaft der Region Autorin: Cornelia Fetzer Fotos: psdesign1 – fotolia.com, Thewalt, Modehaus Marx OB IM PRÄSIDIUM DER IHK TRIER, DER VOLLVERSAMMLUNG, DEN AUSSCHÜSSEN, ALS PRÜFER IN DER AUS- UND WEITERBILDUNG, NACHFOLGELOTSE ODER SCHLICHTER: RUND 1400 PERSONEN BRINGEN SICH JEDES JAHR EHRENAMTLICH IN DER IHK TRIER EIN. GEMEINSAM BILDEN SIE DAS STARKE RÜCKGRAT DER KAMMERARBEIT UND LEGEN MIT IHREM EINSATZ DAS FUNDAMENT FÜR DIE SELBSTVERWALTUNG DER WIRTSCHAFT IN DER REGION TRIER. Gold wert ist das Engagement von rund 1400 ehrenamtlichen IHK-Mitarbeitern für die Wirtschaft der Region.
TITELTHEMA 9 Karin Kaltenkirchen hat viele Ämter inne. beziffert. Was würde es kosten, wenn der Die selbstständige Kauffrau leitet das Einsatz all dieser ehrenamtlichen Mitar- Modehaus Marx in Trier mit 90 Mitarbei- beiter entgolten würde? Die Zahl ist beein- tern und bietet dort ein hochwertiges druckend: Knapp 1 800 000 Euro kommen Sortiment an Oberbekleidung für Damen da pro Jahr zusammen! und Herren an. Doch das ist längst nicht Wie die IHK diese Summe berechnet alles. Neben ihrer Arbeit im Familienunter- hat? Alle ehrenamtlich Tätigen haben im nehmen engagiert sie sich auch als ehren- Jahr 2016 zusammen rund 27 000 Stun- amtliche Richterin am Arbeitsgericht in den freiwillig und unentgeltlich für das Trier, als Beiratsmitglied in der Vereinigung wirtschaftliche Allgemeinwohl gearbei- Trierer Unternehmer im Regional-Bezirk tet. Bewertet man diesen ungeheuren Trier e.V. (VTU), als Delegierte im Einzel- Zeitaufwand monetär, kommt man auf handelsverband Trier und im Vorstand des knapp 1 800 000 Euro. Dabei bringen Kreises Junger Unternehmer (KJU) Trier, in sich die ehrenamtlichen Mitarbeiter in dem sie dessen Fördermitglieder vertritt. einem breiten Spektrum an Gremien ein. Über den KJU kam sie auch in Kontakt Neben Vollversammlung und Präsidium mit der Industrie- und Handelskammer zählen dazu Fachausschüsse mit Themen Trier. „Seit 2000 bin ich bei den Jungun- von Verkehr und Logistik über Tourismus ternehmern aktiv, schon dadurch war die bis hin zur Berufsbildung, verschiedene Nähe zur Kammer gegeben.“ Es dauerte Arbeitskreise wie der zum Bereich Außen- nicht lange und Kaltenkirchen brachte sich wirtschaft, zahlreiche Ausbildungs- und in den Handelsausschuss der IHK ein. Seit Weiterbildungsprüfer, Ausbildungsbe- 14 Jahren diskutiert sie gemeinsam mit gleiter, Nachfolgelotsen und Vertreter im den Händlern der Region über aktuelle Forum Hochschule Wirtschaft. Themen. 2009 trat sie erstmals zur Voll- „Zum Teil geht die tatsächlich aufgewen- versammlungswahl an und wurde direkt dete Zeit weit über die hier angerechne- als Vertreterin des Einzelhandels in der ten Werte hinaus“, erklärt Dr. Matthias Stadt Trier in das Parlament der Wirtschaft Schmitt, IHK-Geschäftsführer Stand- gewählt. Nach ihrer Wiederwahl 2014 ist ortpolitik und Unternehmensförderung. sie auch als eine von fünf Vizepräsidenten „Denn die Zeiten für Vorbereitung und der Wirtschaftskammer tätig. Und warum Fahrt sind gar nicht berücksichtigt.“ Wenn das alles? „Ich bin der festen Überzeu- man bedenke, dass die Unternehmer und gung, dass es uns hier im Land sehr gut Arbeitnehmer diese Zeit alternativ für ihr geht“, sagt Kaltenkirchen. „Daher sollten Unternehmen eingesetzt hätten, könne wir alle der Gesellschaft etwas zurückge- man den ehrenamtlichen Mitarbeitern und ben.“ Jeder könne etwas gut, das er der Unternehmen nur „von Herzen Danke!“ Gesellschaft zur Verfügung stellen könnte. sagen. „Dieser Einsatz ist beeindruckend Ganz vieles laufe nur, weil sich tausende und von unschätzbarem Wert für die regi- Menschen in einem Ehrenamt engagieren. onale Wirtschaft!“ „Sie sind einer der Faktoren, die unsere Gesellschaft zusammenhalten.“ Über den Tellerrand schauen und die Region mitgestalten Kostbare Zeit Doch wie sieht der ehrenamtliche Einsatz Karin Kaltenkirchen zählt zu den rund 1400 konkret in der Praxis aus? „Der Zeitauf- Menschen, die sich ehrenamtlich in der wand als Vollversammlungsmitglied und IHK für die Wirtschaft der Region engagie- Vizepräsidentin ist überschaubar“, sagt ren und ihre Arbeitskraft, ihr Fachwissen Karin Kaltenkirchen. „Daran sollte es bei aus der unternehmerischen Praxis sowie keinem Unternehmer scheitern, es ist ihre Zeit unentgeltlich einbringen. Mit Geld nur wenig Aufwand und macht zudem lässt sich dieser Einsatz nicht aufwiegen. auch Spaß.“ Dreimal im Jahr kommt das Um die Bedeutung dieses Engagements Parlament der Wirtschaft zusammen und dennoch einmal zu verdeutlichen, hat die beschließt die Richtlinien der IHK-Ar- IHK Trier den Wert der geleisteten Arbeit beit für die Wirtschaft der Region. Das
Titelthema Industrieelektriker sowie die Fachkräfte für Lagerlogistik. Dazu kommen die Bache- lor-Studenten. Insgesamt hat er 45 Azubis und zehn Bachelor-Studenten unter seinen Fittichen. Seit 2003 ist Christian Rausch als Ausbildungsprüfer für die IHK tätig, für die Berufe Industriemechaniker und Zer- spanungsmechaniker, den Beruf, den er selbst erlernt hat. „Mir liegt etwas an ver- nünftigen und ordentlichen Prüfungen“, sagt Rausch. „Ich habe täglich Kontakt mit der Generation, die geprüft wird, und ich kenne die Hintergründe der täglichen Arbeit.“ Also habe er sich gedacht: „Ich kann gut mithelfen!“ Der Zeitaufwand sei allerdings nicht zu unterschätzen. „Mit Vorbereitungszeit bin ich etwa zehn Tage im Jahr als Ausbildungsprüfer im Einsatz“, schätzt Rausch. Sowohl im Frühjahr wie im Karin Kaltenkirchen gestaltet die Themen der Region gerne mit. „Die Arbeit im Präsidium der IHK Trier ist spannend und macht Spaß“, sagt sie. Herbst stünden vier Tage praktische und „Gemeinsam erreichen wir mehr als viele Einzelstimmen.“ mündliche Prüfungen an. Für die münd- lichen Prüfungen müssten die Fragen vor- bereitet werden. Zwei bis fünf Prüflinge Präsidium tagt jeweils im Vorfeld und legt die von IHK-Mitarbeitern inhaltlich vorberei- betreut er pro Tag. „Über die Jahre sind da teten Beschlussvorschläge für die Vollversammlung fest. „Wir sind eine bunte Mischung schon rund 250 junge Menschen zusam- im Präsidium“, erklärt Kaltenkirchen. „Das ist eine gute Voraussetzung, um sich gemein- men gekommen“, rechnet Rausch. sam für die Region stark zu machen.“ Natürlich gebe es das ein oder andere dicke Seine Aufgaben als Prüfer sind klar defi- Brett zu bohren. „Spontan fällt mir direkt die Verkehrsproblematik der Region ein, vom niert: In den praktischen Prüfungen kon- Titelthema // Seite 10 A1-Lückenschluss bis hin zur Erreichbarkeit der Trierer Innenstadt – das sind Themen, die trolliert er den Ablauf in der Werkstatt hören nie auf.“ Kaltenkirchen betont: „Die Arbeit im Präsidium und der Vollversammlung und führt ein Fachgespräch. Dabei sieht ist spannend, man erfährt einfach mehr als das, was in den Zeitungen steht.“ Und ihr sei er sich auch selbst in der Verantwortung: wichtig, über den Tellerrand zu schauen. „Das Wort der IHK hat Gewicht – gerade auch „Als Prüfer sollte man mit gesundem gegenüber der Politik. Gemeinsam erreichen wir mehr für die regionale Wirtschaft als Menschenverstand eine angenehme Prü- viele Einzelstimmen.“ Ihr ginge es um das große Ganze. „Ich gestalte die Themen der fungssituation schaffen.“ Natürlich seien Region gerne mit, auch wenn sie nicht direkt mein Tagesgeschäft betreffen.“ Kaltenkir- die Prüflinge aufgeregt. „Es liegt an uns, chen ist überzeugt: „Man darf nicht nur über Rahmenbedingungen meckern, sondern ihnen die Angst zu nehmen, sodass sie ihre sollte die Möglichkeit nutzen, bei Entscheidungen mitzuwirken und sich für etwas ein- Arbeit in Ruhe machen können. Dafür ist zusetzen.“ So bringe man die Region voran – und wenn es dieser gut gehe, sei das auch eine gute Atmosphäre wichtig.“ Das glei- eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg des eigenen Unternehmens. Ehrenamt sei che gelte für die mündlichen Prüfungen. keine Einbahnstraße, sondern gut investierte Zeit. „Es ist wichtig, dass wir konkrete Frage stellen. Sie sollten klar definiert und ein- Aus der Praxis für die Praxis deutig sein.“ Die menschliche Seite sei Den Großteil der ehrenamtlichen Arbeit leisten die Prüfer in der beruflichen Aus- und Wei- insgesamt nicht zu unterschätzen. „Am terbildung. „Die Prüfungen abzunehmen, ist eine verantwortungsvolle Aufgabe“, erklärt Ende muss selbstverständlich eine faire Ulrich Schneider, IHK-Geschäftsführer Ausbildung. „Das Leistungs- und Qualitätsniveau Beurteilung folgen.“ unserer beruflichen Aus- und Fortbildung wird nicht zuletzt durch die Anforderungen in den Prüfungen definiert. Hier leisten die ehrenamtlichen Prüfer einen entscheidenden Immer up-to-date Beitrag.“ Dank ihres Einsatzes sei die duale Berufsbildung und die Aufstiegsfortbildung Christian Rausch wird von seinem Unter- besonders praxisnah – eben aus der Praxis für die Praxis. „Auch Unternehmen sind nehmen für die Prüfertätigkeit frei gestellt. maßgeblich beteiligt: durch ihre Bereitschaft, Prüfer zu stellen und diese auch für ihre „Dank des dualen Ausbildungssystems mit Blickpunkt Wirtschaft 06/2018 Aufgaben freizustellen.“ Prüfern aus der Praxis erhalten wir selbst Ein Prüfer ist mehr als ein Wissensabfrager. In der Balance zwischen Empathie und gute junge Fachkräfte für unser Unterneh- Prüfungsgerechtigkeit beurteilt er fachliche, persönliche und methodische Kompe- men“, ist er überzeugt. Doch er nimmt aus tenzen der Prüflinge. Er ist Ratgeber und Wegbereiter für die künftige Karriere. Davon seiner Tätigkeit noch mehr mit: „Mir macht ist Christian Rausch überzeugt. Er arbeitet als Ausbildungsleiter bei thyssenkrupp es einfach Spaß, die Entwicklung junger Bilstein in Mandern, einem Zulieferer für die Automobilindustrie. „Unser Schwerpunkt Facharbeiter zu begleiten.“ Es sei schön, ist die Produktion von Stoßdämpfern.“ Rausch betreut die gewerblich-technische Aus- dabei zu sein, wenn sie ihre Prüfung beste- bildung, insbesondere die Industriemechaniker und Mechatroniker. Darüber hinaus ist hen, und ihre Freude über diesen wichtigen er Ansprechpartner für die Elektroniker mit der Fachqualifikation Betriebstechnik, die Lebensschritt zu erleben. „Daneben ist
TITELTHEMA 11 ehrenamtliches Engagement freigestellt, Prüfungen je nach Berufsbild abgenom- berichtet Ulrich Schneider. Wer Prüfer men werden. „Das macht das Prüfungs- Möchten Sie sich als werden möchte, kann sich bei der IHK wesen so spannend“, sagt Schneider. „Es Prüfer engagieren? Trier bewerben (siehe Infokasten). Dort gibt nicht die eine Prüfung, sondern eine Sie haben Interesse daran, als Prüfer tätig werden die fachliche und die persönliche ganze Bandbreite.“ zu werden oder einen ihrer Mitarbeiter für Eignung überprüft, anschließend erhalten Christian Rausch ist sich auf jeden Fall die Prüfungstätigkeit freizustellen und so das die Bewerber in Gruppen eine Grundschu- sicher: „Als Ausbildungsprüfer aktiv zu duale Ausbildungssystem zu stärken? Gerne lung und nehmen als Gastprüfer an einer sein, ist nicht ohne.“ Aber es gebe einem schauen wir gemeinsam, welches Berufsbild Prüfung teil. „Die Prüfer werden für eine unglaublich viel zurück. „Für mich ist es für Sie passend ist. Wir freuen uns auf Ihren Periode über fünf Jahre berufen“, sagt wichtig zu sehen, ob ich als Ausbildungslei- Anruf! Kontakt: IHK Trier, Christian Reuter, Schneider. Für ihren Einsatz erhalten sie ter noch auf dem richtigen Weg bin. Dank Telefon: (06 51) 97 77-3 50, Fax: -3 05, eine Aufwandsentschädigung und bekom- meines Einsatzes bleibe ich up-to-date!“ E-Mail: reuter@trier.ihk.de men die Reisekosten erstattet. Bei den Das Engagement sei wie eine fortlaufen- Prüfungsvorbereitungen erhalten die Prü- de Weiterbildung, verbunden mit dem man aber auch selbst immer im Geschehen fer Hilfestellung. „Für die schriftlichen Prü- Vorteil, gleich das ein oder andere Talent mit dabei, bekommt die Veränderungen fungen gibt es bundeseinheitliche Aufga- kennenzulernen. der Berufsbilder sofort mit und kann im ben vom Aufgabenerstellungsausschuss. eigenen Unternehmen entsprechend früh Die mündlichen Prüfungen erstellen die Selbstverwaltung der Wirt- reagieren.“ Sein Arbeitgeber profitiere Prüfer zu 90 Prozent selbst, erhalten aber schaft ist ein enormer Vorteil zusätzlich davon, dass Rausch die eigenen von der IHK im Vorfeld entsprechende Dr. Dirk Richter stammt aus einer Familie, Leute sach- und fachgerecht auf ihre Prü- Workshops, damit wir ein gutes, einheit- die seit dem 19. Jahrhundert politisch aktiv fungen vorbereiten kann, schließlich ist er liches Niveau erreichen.“ Die Dokumenta- ist. „Mir wurde es quasi in die Wiege gelegt, ganz dicht dran. Und er sagt: „Wir profi- tion von Prüfstücken und ihre Auswertung mich zu engagieren“, erzählt er mit einem tieren auch durch die Einblicke in andere stehen in den praktischen Prüfungen an. Schmunzeln. „Aber es entspricht auch ein- Unternehmen. Über die Prüfertätigkeit „Es herrscht insgesamt ein enger Aus- fach meiner Neigung.“ Der Geschäftsfüh- erhalte ich ein breit gefächertes Bild der tausch zwischen den ehrenamtlichen rende Gesellschafter leitet das Weingut Ausbildungsstrukturen in der Region.“ Prüfern und dem IHK-Prüfungsteam“, Max Ferdinand Richter in Mülheim an der Rund 80 Prozent der Ausbildungsprüfer berichtet Schneider. Insgesamt gibt es bis Mosel bereits in der neunten Generation, werden von ihren Unternehmen für ihr zu 100 verschiedene Varianten, wie die gemeinsam mit seinem Sohn Constantin, Christian Rausch ist einer von rund 1000 ehrenamtlichen Prüfern der IHK Trier. Für seine Arbeit als Ausbildungsleiter bei thyssenkrupp Bilstein nimmt er im Gegenzug für sein Engagement einiges mit: „Ich bleibe immer up-to-date und lerne das ein oder andere Talent kennen.“
Titelthema sowie die Exportweinhandlung Dr. Richter ist er Mitglied im Weinausschuss der IHK, die Arbeit der IHK Trier, die im Bereich & Sohn OHG. Richter bringt sich seit jeher im Herbst 2007 hat er den Vorsitz über- Weinwirtschaft auf Bundesebene die Spre- für die Region ein, seit einem halben Jahr- nommen. „Dieser Ausschuss ist etwas cherrolle für den Deutschen Industrie- und hundert ist er politisch aktiv: im Gemein- Besonderes“, sagt Richter. Denn er vertritt Handelskammertag inne hat. „Daher ist es derat Mülheim, als FDP-Fraktionsvorsit- nicht nur die Region Trier, sondern alle unbezahlbar, dass sich fachkompetente zender im Kreistag Bernkastel-Wittlich Kammerbezirke und damit alle Anbauge- Unternehmer als Mitglied einbringen.“ und als Kreisvorsitzender seiner Partei. biete in Rheinland-Pfalz sowie die Kammer Daneben engagiert er sich im Bauern- Wiesbaden mit dem Weingebiet Rheingau. Unternehmer bringen mit und Winzerverband und bis vor kurzem Die Zusammensetzung des Ausschusses ihrem Einsatz das Land voran 39 Jahre als ehrenamtlicher Richter am bildet ein buntes Bild der Weinbranche Und welche Themen stehen im Weinaus- Arbeitsgericht Bernkastel. „Da wird man ab: Vertreten sind Weingüter, Genossen- schuss so an? Richter berichtet: „Dau- nicht dümmer von, das kann ich jedem nur schaften, Wein- und Sektkellereien sowie erbrenner in der Vollversammlung sind empfehlen“, sagt er. Weinkommissionäre. Gemeinsam decken Themen wie die Mobilität, Industrie 4.0 Seit 1999 ist Richter in der Vollversamm- sie im Schwerpunkt den gewerblichen und Bildung. Alles Bereiche, in denen wir lung der IHK Trier aktiv und vertritt dort Bereich der Weinvermarkter ab. „Wir hin- schauen müssen, wie wir es hinbekom- den Bereich Groß- und Außenhandel. Er terfragen kritisch Gesetzesvorschläge und men, Chancen für die Menschen in unserer bestätigt die Einschätzung von Karin Kal- versuchen, gemeinsame Linien zu finden“, Region zu schaffen. Wir müssen Abwan- tenkirchen: „Die drei Sitzungen im Jahr erzählt Richter. Behörden und Ministerien derung vermeiden, auch um den Weinbau sind kein übermäßig großer Zeitaufwand.“ würden die Diskussionen des Ausschus- und die Weinwirtschaft – das kulturelle Die Arbeit laufe rund: Im Vorfeld bekom- ses verfolgen. „Natürlich haben wir nicht Erbe der Region – aufrecht zu erhalten.“ men die Vollversammlungsmitglieder alle immer Erfolg in Richtung Politik, aber es Im Weinausschuss selbst stünden The- Themen schriftlich aufbereitet zugesen- gelingt uns häufig, Einfluss zu nehmen.“ men wie Mostgewichte, Erntemengen und det. Diese Unterlagen lese er sich sorgfäl- Viele Politiker würden die praktischen Rebsortenwahl auf dem Programm. Das tig durch, sodass er in den Sitzungen gut Auswirkungen ihrer Entscheidungen gar derzeitige „Königsthema“ sei allerdings vorbereitet bei den Beschlussvorschlägen nicht mehr kennen. „Daher ist es so wich- die sogenannte Lissabonisierung: die Ver- abstimmen könne. „Die Vollversammlung tig, dass Praktiker – Unternehmer – sich lagerung der Kompetenzen vom Staat auf ist als Instrument der Selbstverwaltung mit einbringen“, sagt Richter. „Das ist ein die Branche. Statt Landesverordnungen unglaublich wichtig.“ Heute hätten es Beitrag, den jeder leisten kann!“ sollen künftig von Schutzgemeinschaf- Titelthema // Seite 12 Unternehmer immer schwieriger, da sei „Mit Hilfe des Weinausschusses soll es ten gestaltete Lastenhefte gelten. „Wir die Selbstverwaltung ein enormer Vorteil. gelingen, weinpolitisch marktorientierte machen uns gemeinsam Gedanken, wie „Ich kann nur jedem empfehlen: Nicht Akzente zu setzen und die Argumente der das funktionieren kann“, sagt Richter. grummeln, sondern mitmachen!“ Weinvermarkter so einzubringen, dass Bei all diesen Themen sei es von Vor- erfolgreiches Agieren im In- und Ausland teil, dass sich Unternehmer einbringen. Behörden und Ministerien gesichert bleibt“, erklärt Albrecht Ehses, „Unternehmer wollen gestalten und vor- verfolgen Ausschussarbeit Geschäftsführer International und Wein wärts kommen. Sie sind produktiv, haben Die inhaltliche Arbeit wird laut Richter in der IHK Trier. Der Einsatz des Weinaus- ein gutes Zeitmanagement und wollen ein- den Ausschüssen gemacht. Seit 24 Jahren schusses sei eine wichtige Grundlage für fach etwas erreichen“, sagt Richter. Und sie bekommen etwas zurück: „Man schafft sich durch ehrenamtliches Engagement auch Netzwerke. Und es ist immer gut, wenn man weiß, an wen man sich wenden kann.“ Außerdem lerne man abseits vom eigenen „Betriebstrott“ vom Austausch mit anderen Unternehmen. „Ich bekomme zudem frühzeitig Informationen und Fra- gen auf den Tisch, die auch unser Unter- nehmen betreffen.“ Richter zieht überzeugt sein Fazit: „Es ist unglaublich wichtig, dass sich gerade Unternehmer engagieren. Das ist gut für Blickpunkt Wirtschaft 06/2018 die jeweilige Branche, die Wirtschaft ins- gesamt, aber auch für unser Land.“ „Nicht grummeln, sondern mitmachen!“, empfiehlt Dr. Dirk Richter. Ihm liegt es am Herzen, dass sich gerade auch Unternehmer einbringen: „Sie haben den Blick auf die Praxis und wollen etwas erreichen, das bringt uns alle weiter.“
WIRTSCHAFTSTRENDS 13 Dampf im Kessel Regionale Konjunktur weiter im Höhenflug Firmen im Fachkräftemangel ein Hauptrisi- ko für die wirtschaftliche Entwicklung ihres Konjunkturklimaindex im IHK-Bezirk Trier Unternehmens im weiteren Jahresverlauf. 150 Damit rangiert der Fachkräftemangel an ers- QUELLE: IHK TRIER 140 ter Stelle der Risikofaktoren, vor den Arbeits- kosten (43 Prozent) und den wirtschaftspo- 130 litischen Rahmenbedingungen (34 Prozent). 120 Sehr gut gelingt hingegen der Zugang zur Unternehmensfinanzierung. Nur 1 Prozent 110 der Befragten gibt an, keine Finanzierung Gesamt 100 erhalten zu haben, und lediglich 4 Prozent Handel berichten von einem schlechten Zugang. 90 Industrie 80 Industrie: Dampf im Kessel Dienstleistungen Die regionale Industrie „brummt“ derzeit. 70 Im Vorleistungs-, Investitionsgüter- und JB 2007 JB 2008 JB 2009 JB 2010 JB 2011 JB 2012 JB 2013 F 2013 H 2013 JB 2014 F 2014 H 2014 JB 2015 F 2015 H 2015 JB 2016 F 2016 H 2016 JB 2017 F 2017 H 2017 JB 2018 F 2018 Baubereich schätzen rund 80 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als gut ein; Negativmeldungen sind Fehlanzeige. Während sich auf nationaler und euro- sich alle drei großen Branchen, also Indus- Die Kapazitätsauslastung erreicht neue päischer Ebene in den vergangenen trie, Handel und Dienstleistungsgewerbe, Spitzenwerte: 71 Prozent sprechen von Monaten wichtige Konjunkturindikatoren mit ihrer aktuellen Lage außergewöhnlich überdurchschnittlich ausgelasteten Kapa- rückläufig zeigten, präsentiert sich die zufrieden zeigen. Die Hälfte der Befragten zitäten, lediglich 2 Prozent sehen diese regionale Wirtschaft in blendender Ver- konnte in den vergangenen zwölf Monaten unterausgelastet. Besonders hohe Werte fassung. Das belegen die Ergebnisse der ihre Umsätze steigern; nur jeder zehnte werden aus dem Investitionsgüterbereich IHK-Konjunkturumfrage im Frühjahr 2018, musste Rückgänge hinnehmen. Auch die und dem Baugewerbe gemeldet. Passend an der sich 150 Unternehmen mit 14 000 Geschäftserwartungen für die kommenden hierzu wachsen die Auftragsbestände Beschäftigten beteiligt haben. Gegenüber zwölf Monate zeigen sich intakt. 25 Pro- weiter an. Auch die Auftragseingangs- der Vorumfrage zu Jahresbeginn ist der zent der Unternehmen erwarten bessere, dynamik gestaltet sich sehr positiv. 53 IHK-Konjunkturklimaindikator von 128 auf 68 Prozent gleichbleibende und lediglich Prozent der Industrieunternehmen haben 137 Punkte gestiegen. In den vergange- 7 Prozent schlechtere Geschäfte. Damit in den vergangenen drei Monaten Zuwäch- nen 15 Jahren wurde dieser Wert nur 2011 haben sich die Aussichten gegenüber der se verzeichnet, nur 10 Prozent berichten erreicht. Besonders euphorisch zeigt sich Vorumfrage, als 24 Prozent Optimisten 12 von einer rückläufigen Orderdynamik. Der die Industrie (141 Punkte), aber auch im Prozent Pessimisten gegenüberstanden, positive Befund gilt sowohl für Auslands- Dienstleistungssektor (134 Punkte) und im nochmals weiter verbessert. als auch Inlandsaufträge. Darüber hinaus Handel (131 Punkte) herrscht ein ausge- erwarten 22 Prozent der Industriefirmen sprochen sonniges Konjunkturklima. Mehr Investitionen, steigende und lediglich 2 Prozent rückläu- mehr Personal fige Exporte für 2018. Da auch im Handels- Glänzende Geschäftslage Wenn die Konjunktur auf Hochtouren läuft, und Dienstleistungssektor Geschäftslage, Aktuell berichten 63 Prozent aller Befrag- zieht dies auch die Investitions- und Perso- Geschäftserwartungen, Umsatzentwick- ten von guten, 33 Prozent von befriedigen- nalplanungen nach oben. In den kommenden lung, Investitions- und Beschäftigungs- den und lediglich 4 Prozent von schlechten zwölf Monaten wollen 36 Prozent der regio- planungen positiv ausfallen, weisen alle Geschäften. Damit ergibt sich ein Saldo aus nalen Unternehmen mehr, 52 Prozent gleich Umfragedaten auf eine stabile Fortsetzung Positiv- und Negativbewertungen in Höhe viel und 12 Prozent weniger investieren. des Konjunkturaufschwungs hin. Es finden von +59 Prozentpunkten (Vorumfrage +46 Knapp vier von zehn Befragten wollen hierbei sich derzeit keine Anzeichen, die regional Prozentpunkte) – ein Spitzenwert, wobei ihre Produktionskapazitäten erweitern. auf eine auf nationaler Ebene diskutierte Auch die Beschäftigungsplanungen gestal- „Wachstumsdelle“ hindeuten. ten sich expansiv. 26 Prozent der Befragten Konjunkturbericht möchten zusätzliches Personal einstellen, online lediglich 9 Prozent befürchten, sich von Mit- arbeitern trennen zu müssen. Diese expan- Den aktuellen Konjunkturbericht finden Sie unter www.ihk-trier.de/p/Konjunkturbe- siven Planungen finden ihre Grenzen jedoch Autor richte-185.html. zunehmend in der Verfügbarkeit geeigneter Dr. Matthias Schmitt Fachkräfte. Derzeit sehen 70 Prozent aller schmitt@trier.ihk.de
Wirtschaftstrends FOTO: ALEXANDER LIMBACH - FOTOLIA.COM Neue Wege zur Gewinnung von Auszubildenden Immer mehr Unternehmen bilden Studienabbrecher aus das ihm dadurch entgegengebracht wurde, habe ihm gut getan und ihn weiter „wach- sen und reifen“ lassen. Nicht bei Null anfangen Valentin Bulling, Ausbildungskoordinator bei der Parts Europe GmbH, kann dies nur bestätigen – auch aus eigener Erfahrung heraus: „Nach meiner Schulzeit habe ich zuerst Jura studiert, was sich sehr schnell als Fehlentscheidung erweisen sollte. Ich habe mich danach zwar nicht für eine FOTO: THEWALT Ausbildung entschieden, sondern für ein BWL-Studium, das ich auch abgeschlossen habe. Ich kann also bestätigen: Ein Studi- Richard Hauser (l.) absolviert nach einem abgebrochenen Studium eine verkürzte um verändert einen Menschen in vielerlei Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel bei Parts Europe. Ausbildungskoordinator Hinsicht. Insbesondere die Fähigkeit zum Valentin Bulling sagt: „Ein absoluter Glücksgriff für uns.“ eigenverantwortlichen Arbeiten und die Kompetenz, Sachverhalte zu durchdringen Immer mehr Unternehmen übernehmen Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und und aus mehreren Blickwinkeln heraus zu Wirtschaftstrends // Seite 14 Studienabbrecher in eine Ausbildung. Außenhandel. „Für ihre schnelle und unbü- analysieren, werden im Studium gefördert. Damit beschreiten sie neue Wege bei rokratische Hilfe bin ich Frau Scholz noch Auch blickt man viel klarer auf sein Leben der Gewinnung von Auszubildenden und heute dankbar“, betont Hauser. – unabhängig davon, ob man das Studium reagieren auf rückläufige Bewerberzah- Seine Motivation, sich für eine Ausbildung abschließt oder nicht.“ len. Dies ergab 2017 eine Online-Umfrage zu entscheiden, erklärt er so: „Ich habe fest- Über seinen Auszubildenden sagt er, Hauser der Industrie- und Handelskammern bei gestellt, dass ich einen klar strukturierten sei ein Glücksgriff gewesen. Sehr schnell 1900 ausbildenden Betrieben im Land. Die Tagesablauf mit praktischen Aufgaben und habe man im Unternehmen erkannt, dass Gründe der Studienabbrecher, sich für eine realen Aufträgen brauche. An der Univer- er einen hohen Anspruch an seine Ausbil- Ausbildung zu entscheiden, sind vielfältig: sität gibt es diese festen Strukturen nicht dung stelle und bereit sei, Verantwortung Viele sehen darin die Möglichkeit, durch und man muss sich selbst organisieren.“ zu übernehmen. Aufträge liefere er in hoher eine verkürzte Ausbildung schnell zu einem Ebenso deutlich sagt er aber auch: „Ohne Qualität und zum gewünschten Termin ab. anerkannten Abschluss zu kommen. Auch die Möglichkeit, die Ausbildung verkürzen „Mit ihm mussten wir nicht von Null anfan- Zusatzqualifizierungen während der Ausbil- zu können, hätte ich den Ausbildungsver- gen, sondern konnten auf soliden Grundla- dung wie der Erwerb von Sprachkenntnis- trag nicht unterschrieben.“ gen und Basisfertigkeiten aufbauen.“ sen sowie Karriereperspektiven durch eine Auf die Frage, welchen Vorteil er für die Die Aussagen der Parts Europe GmbH anschließende höhere Berufsbildung, etwa Parts Europe GmbH sehe, ihn trotz (oder decken sich weitgehend mit den positiven zum Meister, Fach- oder Betriebswirt, emp- gerade wegen) seines Studienabbruchs Erfahrungen anderer Unternehmen: Mit finden viele von ihnen als erstrebenswert. auszubilden, antwortet Hauser: „Aufgrund Studienabbrechern ein Ausbildungsver- meines betriebswirtschaftlichen Vorwis- hältnis einzugehen, ist eine win-win-Situ- Mit Fachkompetenz sens habe ich eine Fachkompetenz mit in ation für beide Seiten. Allerdings stehen in die Ausbildung die Ausbildung gebracht, über die junge Ausbildungsbetriebe damit auch vor der Richard Hauser (28) ist ein Studienabbre- Schulabgänger einfach noch nicht verfügen Herausforderung, keine „Zwei-Klassenge- cher, der diesen Weg gegangen ist. Nach- können. Wenn ich überlege, wie ich mit 18 sellschaft“ in ihren Unternehmen zu etab- dem er einige Semester Betriebswirtschaft war, finde ich, dass ich heute über weitaus lieren. Jetzt gilt es, eine Brücke zu schlagen Blickpunkt Wirtschaft 06/2018 studiert hatte, wurde für ihn zur Gewissheit, mehr Gewissenhaftigkeit und Flexibilität zwischen den jungen Auszubildenden, die was er zwar längst geahnt hatte, aber nicht verfüge.“ Im Laufe der Jahre sei er gereift, „frisch“ von der Schule kommen, und den wahrhaben wollte: „Das Studium war es habe dadurch eine höhere Reflexionsfä- „erfahrenen Hasen“ von der Universität. nicht.“ So verschlug es ihn in die Beratung higkeit erworben und sei kritikfähiger als der IHK Trier. Mit Hilfe von IHK-Ausbil- vor zehn Jahren. Außerdem sei er schon zu dungsplatzvermittlerin Petra Scholz fand einem frühen Zeitpunkt seiner Ausbildung er eine Ausbildungsstelle bei der Parts in der Lage gewesen, selbstständig zu Autorin Europe GmbH in Wasserliesch. Dort absol- arbeiten, ohne dass ihn jemand kontinuier- Alexandra Lossjew viert er seit November 2016 eine verkürzte lich kontrollieren musste. Das Vertrauen, lossjew@trier.ihk.de
WIRTSCHAFTSTRENDS 15 durchstarter.de: Neuer Look, frische Inhalte Auszubildende aus der Region geben Kampagne ihr Gesicht – Youtuber starten mit Filmen zur Ausbildung Junge Menschen, die von ihrer Berufsaus- bildung begeistert sind und ihre Erfahrun- gen mit denen teilen wollen, die vielleicht einmal in ihre Fußstapfen treten, stehen im Zentrum der Ausbildungskampagne durchstarter.de der rheinland-pfälzischen IHKs. Sie informiert auf einer Homepage sowie in den sozialen Medien – Facebook, Instagram, WhatsApp und Youtube – über die vielen Chancen, die eine Berufsausbil- dung jungen Leuten bietet. Noch mehr Bewegung bringt von jetzt an die Durchstarter-Crew in die Kampagne! Mit Adrian Metzger und Lena Burdack werden zwei junge, bekannte Youtuber Filme über die duale Ausbildung drehen und Azubis über die Schulter schauen. Adrian aus Bad Schwalbach – gerade einmal 19 Jahre alt – hat mit AMPro- duction bereits seine eigene Firma für Medienproduktionen, Lena betreibt einen Lifestyle-Kanal bei Youtube und absolviert gerade eine Ausbildung bei der Drogeriekette dm. FOTOS: FRANK HOMANN Blogger im Foto-Shooting Auch zwei Auszubildende aus der Regi- on Trier geben durchstarter.de ein neues Gesicht: Janine (Leyendecker Holzland, Trier) und Tina (new media labs, Wittlich) haben uns ihren Arbeitsplatz bei einem Fotoshooting gezeigt und machen damit Lust darauf, mehr über ihre Ausbildung zur Kauffrau im Groß- und Außenhandel beziehungsweise zur Mediengestalterin zu erfahren. Natürlich zählen sie auch zu den vielen Bloggern, die auf www.durchstarter.de davon berichten, was sie in ihrer Ausbil- dung im Betrieb sowie in der Berufsschu- le erleben. Die Auszubildenden kommen aus ganz Rheinland-Pfalz, vertreten zahl- reiche Branchen und Berufe. Mit dabei sind aus der Region Trier die Leyendecker Tina (l. oben) und Janine (r.) sind die neuen Holzland GmbH & Co.KG, das Modehaus Gesichter von durchstarter.de und geben dort spannende Einblicke in ihren Azubi-Alltag. Marx sowie die Agentur ensch-media aus Trier, die Bilstein&Siekermann GmbH & Co.KG aus Hillesheim, die Spedition Kühne + Nagel, der Bitburger Maschi- nenbauer Pedax sowie die Werbeagen- tur new media labs aus Wittlich. Wer Autorin auch Lust zum bloggen hat, ist jederzeit Ursula Bartz willkommen! bartz@trier.ihk.de
Wirtschaftstrends Unternehmensgründung in Luxemburg Voraussetzungen im Großherzogtum strikter als in Deutschland Luxemburg gehört zu den beliebtes- ten Investitionsstandorten in der EU. Attraktive wirtschaftliche und steuerli- che Rahmenbedingungen sowie lukra- tive Absatzpotenziale machen es auch für Unternehmen aus der Region Trier interessant, im Nachbarland eine Markt- präsenz aufzubauen. Zudem bietet das FOTO: SERGIYN - FOTOLIA.COM Großherzogtum gute Sprungbrettoptio- nen zu den Anrainermärkten Frankreich und Belgien. Die Gründung eines Unternehmens ist in Luxemburg allerdings an weiter reichen- de Auflagen als in Deutschland geknüpft. Zudem sollten bei der Rechtsformwahl Das Nachbarland Luxemburg ist ein attraktiver Markt. Wer dort ein Unternehmen gründen möchte, haftungs- und steuerrechtliche Gesichts- muss allerdings eine Vielzahl an Auflagen beachten. punkte sowie die Anforderungen der internationalen Konzernstruktur Berück- Schritt für Schritt zur Steuerliche Konsequenzen bei sichtigung finden. Eine gute Vorberei- Marktpräsenz der Rechtsformwahl beachten tung und fachkundiger Rat sind hierbei Kapitalgesellschaften wie zum Beispiel die Bei grenzüberschreitenden Investitio- Wirtschaftstrends // Seite 16 erfolgskritisch. weit verbreitete SARL (Société à responsa- nen muss immer berücksichtigt werden, bilité limité) sowie die SA (Société anony- welche steuerlichen Auswirkungen die Ohne Niederlassungs- me) und die SCA (Socièté en commandite Ausschüttung von Dividenden (Kapital- genehmigung geht nichts! par actions) werden notariell gegründet. gesellschaften) oder die Entnahme von Voraussetzung für eine unternehmeri- Hierfür muss zuerst ein Geschäftskonto in Gewinnen (Personengesellschaften) im sche oder selbstständige Tätigkeit in Luxemburg eröffnet und das Gesellschafts- Ansässigkeitsstaat des Investors haben. den Bereichen Industrie, Handel und kapital eingezahlt werden. Das Mindestka- Kapitalgesellschaften sind auch bei Handwerk ist in Luxemburg eine Nieder- pital liegt bei der SARL bei 12 000 Euro, bei Auslandsinvestitionen aufgrund der Haf- lassungsgenehmigung. Beantragt wird der SA sowie der SCA bei 30 000 Euro. Die tungsbeschränkung und der im Vergleich diese beim Luxemburger Wirtschafts- Bank stellt ein „Certificat de Blocage“ aus, zu Deutschland oftmals geringeren oder ministerium mittels eines speziellen das im Anschluss an die notarielle Grün- nicht vorhandenen Vorgaben zur Kapital- Antragformulars, das auf der Luxembur- dung mittels eines durch den Notar einge- ausstattung beliebt. Bei der Ausschüt- ger Verwaltungsseite www.guichet.lu reichten „Certificat de Déblocage“ wieder tung von Dividenden fällt in Luxemburg in deutscher Sprache heruntergeladen freigegeben wird. Mustersatzungen für keine Quellensteuer an. Jedoch muss in werden kann. Die Seite bietet zudem Luxemburger GeseIlschaften sind online Deutschland bei Ausschüttungen an Kapi- vielfältige Informationen zur Gründung unter www.guichet.lu abrufbar. talgesellschaften der sogenannte Add und Besteuerung von Unternehmen im Nach der notariellen Gründung der Gesell- back berücksichtigt werden. Bei Dividen- Großherzogtum bietet. Daneben muss schaft erfolgt die Eintragung ins Handels- denausschüttungen an Personengesell- der Antragsteller einen Nachweis der register und die Veröffentlichung der schaften langt der Fiskus in Deutschland beruflichen Ehrenhaftigkeit, einen Befä- Gründungsurkunde im Bulletin Officiel. über das Teileinkünfteverfahren und bei higungsnachweis in Bezug auf die kauf- Darüber hinaus muss die Betriebsanmel- Ausschüttungen an Privatpersonen über männische und berufsspezifische Qua- dung bei der jeweiligen Steuerverwaltung die Abgeltungssteuer zu. Hinsichtlich lifikation, eine eidesstattliche Erklärung für die direkte (www.impotsdirects.pub- der steueroptimalen Rechtsformwahl in über Konkursfreiheit sowie ein polizei- lic.lu) und indirekte (www.aed-public.lu) internationalen Konzernstrukturen sollte Blickpunkt Wirtschaft 06/2018 liches Führungszeugnis beibringen. Bei Besteuerung sowie bei der Zentralkasse rechtzeitig fachkundiger Rat eingeholt der Vergabe der Niederlassungsgeneh- der Sozialversicherungen (www.ccss.lu) werden. migung wird stichprobenhaft geprüft, vorgenommen werden. Unterstützung bei ob die Geschäftsräume für die geplante der Unternehmensgründung in Luxemburg Tätigkeit angemessen sind. Die Geneh- leisten neben Luxemburger Fachanwälten migung kann während des gesamten und Steuerberatern auch die Chambre de Gründungsprozesses beantragt werden Commerce und deren House of Entrepre- Autorin und sollte spätestens bei Beginn der neuership (www.cc.lu, www.houseofentre- Christina Grewe Geschäftstätigkeit vorliegen. preneurship.lu). grewe@eic-trier.de
KREIS JUNGER UNTERNEHMER 17 Gourmet-Start in den Mai Jungunternehmer wandern gemeinsam in der Großregion Zu einem Netzwerktreffen der besonderen die Mehrwerte der Region zu genießen, sich Art haben sich die Wirtschaftsjunioren auszutauschen und zu netzwerken. aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Frank- Als alle Wanderer beim Grillplatz eingetrof- Terminvorschau reich, Belgien und Luxemburg am 1. Mai fen waren, wurde bei herrlichstem Wetter Freitag, 8. Juni, bis Sonntag, 10. Juni 2018 getroffen. Im für Europa historischen Ort das Büffet mit Leckerbissen aus allen Regi- Landeskonferenz in Bad Kreuznach Schengen starteten sie ihre Gourmet-Mai- onen eröffnet. Dienstag, 12. Juni 2018 wanderung mit einem kulinarischen Ein- Die Mai-Wanderung ist Teil einer Veran- Betriebsbesichtigung: stieg von Marco Zandbergen vom Nitteler staltungs- und Projektreihe innerhalb der Co-working Space Trier Hof, der zur Stärkung ein kleines Catering Greater Region – ein Zusammenschluss vorbereitet hatte. Anschließend hatten die der Wirtschaftsjunioren in der Großregi- Samstag, 16. Juni 2018 wanderwütigen Jungunternehmer die Wahl on (Rheinland-Pfalz, Saarland, St. Vith, Sommerfest zwischen einer 1,5-stündigen Wanderung Luxemburg, Lothringen, Elsass). Für die mit Erklärungen zur Region oder einem zweite Jahreshälfte stehen eine Tour in die Montag, 25. Juni 2018 Von den Erfahrenen lernen direkten Weg zu einem Grill- und Aussichts- Champagne, Essen bei Lea Linster und die platz mit Blick auf Deutschland, Luxemburg International Twinning Academy auf dem Kontakt & Info: KJU-Geschäftsstelle, und Frankreich. Möglichkeiten satt, um die Programm. Telefon: (06 51) 97 77-5 60, Fax: -5 05, E-Mail: info@kju-trier.de www.kju-trier.de Wie das Internet die Gesellschaft verändert Gemeinschaftsveranstaltung von Marketing-Club, VTU und KJU lockt hunderte Besucher in die Europahalle Welche Trends die Zukunft der digitalen gesendet. Fertig. Sogar Häuser würden Welt bestimmen werden, darauf gab Sascha mittlerweile von den Chinesen über den Lobo, einer der profiliertesten Internetex- Dienst bezahlt. Lobo umreißt in diesem perten Deutschlands, einen Ausblick bei der Zusammenhang seinen Begriff des „Platt- diesjährigen Gemeinschaftsveranstaltung form-Kapitalismus“. Nicht mehr der Hard- vom Marketing Club Trier-Luxemburg, der warehersteller, sondern die Plattformbe- Vereinigung Trierer Unternehmer e. V. und treiber bestimmten die Geschäftsprozesse. dem Kreis Junger Unternehmer Trier. Heute sei nicht mehr die Canon-IXUS die Fast 600 verkaufte Tickets, eine gut meisterverkaufte Kamera, sondern die gefüllte Europahalle, begeisterte Zuhörer, Kamera-App des sozialen Fotonetzwerkes FOTO: WILLY SPEICHER ein starker Redner: „Nicht die Technologie Instagram. Die wertvollsten Unternehmen verändert die Welt, sondern die Art, wie wir der Welt: Apple, Google, Amazon, Face- sie nutzen“, fasste Lobo seine Sicht zusam- book – allesamt reine Anbieter von digi- men. Er skizzierte den vernetzten Men- talen Plattformen. Ebenso wie Tesla, das schen, der mittlerweile rund um die Uhr zu in den USA die Verkaufszahlen deutscher Sascha Lobo erläutert in der Europahalle Trier seinem Smartphone greift, um up-to-date Oberklassen-Karossen längst überholt die digitale Revolution. zu sein. Die persönlichen Daten verschiebe hätte. Das Auto: Eine Software, die per der Deutsche gerne ins Netz; es herrsche Updates und Upgrades funktioniere und Für Sascha Lobo gilt das Plattformprinzip. Datenbegeisterung. Lobo nennt es eine bei der die PS-Zahl und Reichweite online Leider spielten Deutsche Unternehmen „mobile soziale Revolution“. konfiguriert werde. Lobo selbst outete bei der digitalen Transformation keine Eindrucksvoll erläuterte er den Flächen- sich als Apple-Jünger: Neuestes iPhone, Rolle. Um jedoch in Zukunft zu existieren, brand der digitalen Revolution am Beispiel neueste Apple Watch. Bei letzterem hat müssten Unternehmen ihre Wertschöp- Zahlungsmittel: In China erfolge die Zahlung er allerdings noch nicht herausgefunden, fung in digitale Plattformen überführen. von Rechnungen via WeChat, der chine- wozu er sie braucht. Doch auch sie sei die Ein eindeutiger Aufruf, bei dem viele sischen Variante des Messengerdienstes meisterverkaufte Uhr der Welt, und der Unternehmer und Marketer aufhorchten WhatsApp. Der Rechnungsbetrag werde Umsatz sei höher als der aller Schweizer und mit vielen Denkanstößen nach Hause einfach per Nachricht an den Empfänger Uhrenhersteller. gingen.
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