Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie - Auf dem Weg zur Elimination des Hepatitis-C-Virus - Health Concept

 
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Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie - Auf dem Weg zur Elimination des Hepatitis-C-Virus - Health Concept
ISSN 2306-8213

                                                                                                                                                                                                      Sonderdruck
                                                                                                                                                                                                          1 / 2020

                                                                                                                                                     Infektiologie &
                                                                                                                                                   Gastroenterologie-
                                                                                        www.universimed.com
                                                                                                                                                      Hepatologie
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                                                                                                                                         Auf dem Weg zur Elimination
                                                                                                                                         des Hepatitis-C-Virus
                                                                                                                                         Laufende österreichische
                                                                                                                                         Eliminationsprojekte

                               IMPRESSUM: Herausgeber: Universimed Cross Media Content GmbH, Markgraf-Rüdiger-Straße 6–8, 1150 Wien. office@universimed.com. Geschäftsführung: Dr. med. Bartosz Chłap, MBA. Tel.: 01/876 79 56.
                               Fax: DW 20. Chefredaktion: Mag. Thomas Schindl. E-Mail: thomas.schindl@universimed.com. Redaktion: Dr. Corina Ringsell. Externer Redakteur: Dr. Norbert Hasenöhrl. Projektleitung: Mag. René Milich. Grafik:
                               Alexander Bayer. Druck: flyeralarm GmbH, Würzburg. Gerichtsstand: Wien. Entgeltliche Information gemäß § 26 Mediengesetz. Mit freundlicher Unterstützung durch die Gilead
                               Sciences GmbH. AT-LVD-2020-01-0003
Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie - Auf dem Weg zur Elimination des Hepatitis-C-Virus - Health Concept
Sonderdruck

HEPATOLOGIE

Fachkurzinformation
Vosevi 400 mg/100 mg/100 mg Filmtabletten: Pharmakotherapeutische Gruppe: Direkt wirkendes antivirales Mittel, ATC-Code: J05AP56. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 400 mg
Sofosbuvir, 100 mg Velpatasvir und 100 mg Voxilaprevir. Sonstige Bestandteile: Sonstige(r) Bestandteil(e) mit bekannter Wirkung: Jede Filmtablette enthält 117 mg Lactose (als Monohydrat). Tablettenkern: Hochdisperses
Siliciumdioxid, Copovidon, Croscarmellose Natrium, Lactose (als Monohydrat), Magnesiumstearat , Mikrokristalline Cellulose. Filmüberzug: Eisen(II,III)-oxid (E172), Eisen(III)-oxid (E172), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E172),
Macrogol, Poly(vinylalkohol), Talkum, Titandioxid (E171). Anwendungsgebiete: Vosevi wird bei Erwachsenen zur Behandlung der chronischen Hepatitis C-Virusinfektion (HCV) angewendet. Gegenanzeigen: Überempfind-
lichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. Gleichzeitige Anwendung mit Arzneimitteln, die starke P-Glykoprotein (P-gp) Induktoren und/oder starke Cytochrom P450 (CYP)-Induktoren sind (z. B.
Carbamazepin, Phenobarbital, Phenytoin, Rifampicin, Rifabutin und Johanniskraut). Gleichzeitige Anwendung mit Rosuvastatin oder Dabigatranetexilat. Gleichzeitige Anwendung mit Ethinylestradiol-haltigen Arzneimitteln,
wie kombinierte orale Verhütungsmittel oder vaginale Hormonringe. Inhaber der Zulassung: Gilead Sciences Ireland UC, Carrigtohill, County Cork, T45 DP77, Irland. Rezept- und apothekenpflichtig, NR. Weitere Angaben zu
Warnhinweisen und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, sowie Nebenwirkungen entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.
▼ Dieses Arzneimittel unterliegt einer zusätzlichen Überwachung. Jeder Verdachtsfall einer Nebenwirkung zu Vosevi ist zu melden an Gilead Sciences GesmbH, Fax-Nr.: +43 (0)1 260 83 99, E-Mail: AustriaSafetyMailbox@
gilead.com, und/oder über das nationale Meldesystem an das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen, Traisengasse 5, 1200 Wien, Österreich, Fax: +43 (0) 50 555 36207, Website: www.basg.gv.at
Stand der Information: November 2019

2                                                                                                                                                            Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020
Sonderdruck

                                                                                                                                                HEPATOLOGIE

Auf dem Weg zur Elimination des Hepatitis-C-Virus

Laufende österreichische
Eliminationsprojekte
Eine österreichische Expertengruppe traf sich auf Initiative von Gilead Sciences am
Rande des diesjährigen Kongresses der American Association for the Study of Liver
Diseases (AASLD) in Boston, um Maßnahmen zum Erreichen des WHO-Ziels einer
Hepatitis-C-Elimination bis 2030 für Österreich zu diskutieren.

W      eltweit sind ca. 71 Millionen Men-
       schen mit dem Hepatitis-C-Virus
(HCV) infiziert.1 In Österreich sind Schät-
zungen zufolge etwa 0,3 % der Bevölke-
rung davon betroffen. Mit der Marktein-
führung direkt antiviraler Therapeutika
(„direct-acting antivirals“, DAA) wurde die
Therapie der Hepatitis C revolutioniert.
Innerhalb von 8 bis 12 Wochen kann das
Virus über alle Genotypen (1–6) mit Er-
folgsraten von 98 % und mehr eliminiert
und somit eine vollständige Heilung der
Betroffenen erzielt werden.2–4 Dasselbe
gilt für den Erfolg der Therapie einer chro-
nischen Hepatitis-C-Infektion bei HIV-ko-
infizierten Personen.5 Die modernen Prä-
parate sind im Allgemeinen sehr gut ver-
träglich. Mit einer Dreifachkombination                  Teilnehmende Experten: OÄ Dr. Kristina Dax, Klinik für Interne II, Kepler Universitätsklinikum Linz;
(Sofosbuvir/Velpatasvir/Voxilaprevir) steht              Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Ferenci, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien;
zusätzlich eine sehr potente „Rescue“-The-               Prim. Assoc. Prof. Dr. Arnulf Ferlitsch, Abteilung für Innere Medizin I, Krankenhaus der Barmherzigen
rapie nach einem – unwahrscheinlichen –                  Brüder Wien; Ao. Univ.-Prof. Dr. Monika Ferlitsch, Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische
Therapieversagen zur Verfügung.3                         Universität Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. Michael Gschwantler, 4. Medizinische Abteilung, Wilhelminen-
   Die HCV-Therapie wird in Österreich                   spital Wien, Stellvertretender Präsident der ÖGGH; OÄ Dr. Stephanie Hametner-Schreil, Interne IV,
von allen Krankenkassen nunmehr unab-                    Ordensklinikum Barmherzige Schwestern Linz; Prim. Univ.-Prof. Dr. Harald Hofer, Abteilung für Innere
hängig vom Vorliegen einer Fibrose oder                  Medizin I, Klinikum Wels-Grieskirchen; Ing. Mag. Dr. Christian Kienbacher, Abteilung für Innere Medizin
Zirrhose erstattet. Somit kann jeder HCV-                I, Krankenhaus der Barmherzigen Brüder Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. Ludwig Kramer, 1. Medizinische
positive Patient behandelt werden, ohne                  Abteilung, Krankenhaus Hietzing Wien; OA Dr. Hermann Laferl, 4. Medizinische Abteilung, SMZ Süd
sich vorher einer Leberbiopsie unterziehen               – Kaiser-Franz-Josef-Spital Wien; Prim. Priv.-Doz. Dr. Andreas Maieron, Klinische Abteilung für
zu müssen.                                               Innere Medizin II, Universitätsklinikum St. Pölten; Priv.-Doz. Dr. Mattias Mandorfer, Universitätsklinik
                                                         für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien; Prim. Univ.-Prof. Dr. Markus Peck-Radosavljevic,
   Eine erfolgreiche HCV-Therapie verrin-                Abteilung für Innere Medizin, Klinikum Klagenfurt; Assoc. Prof. Priv.-Doz. Dr. Thomas Reiberger,
gert das Risiko für Folgeschäden der Leber               Universitätsklinik für Innere Medizin III, Medizinische Universität Wien; Univ.-Prof. Dr. Rudolf
wie Fibrose, Zirrhose, Dekompensation                    Stauber, Klinische Abteilung für Gastroenterologie und Hepatologie, Medizinische Universität Graz;
sowie für die Entwicklung eines hepatozel-               OA Dr. Michael Strasser, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Uniklinikum Salzburg; Univ.-Prof.
lulären Karzinoms. Auch extrahepatische                  Dr. Heinz Zoller, Universitätsklinik für Innere Medizin I, Universitätsklinik Innsbruck
Komplikationen wie Diabetes mellitus,
chronische Nierenerkrankung und das vas-                 Angststörungen werden durch die Thera-                 resultiert sowohl leberbezogen als auch
kuläre Risiko (z. B. für Schlaganfälle) kön-             pie ebenfalls nachhaltig verbessert.6–8 Das            extrahepatisch eine nachhaltige Verbesse-
nen durch die Heilung der Infektion redu-                ist sowohl für den individuellen Patienten             rung des Gesundheitszustandes der betrof-
ziert werden. Psychische Komorbiditäten                  als auch für das Gesundheitssystem, wel-               fenen Personen. Spätfolgen können somit
und Folgeerkrankungen wie das „chronic                   ches die Therapie finanziert, ein wichtiger            wirksam reduziert werden, was zur Kos-
fatigue syndrome“, Depressionen und                      Faktor. Aus der Heilung der Hepatitis C                teneffektivität der Therapie beiträgt.9–11

       Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020                                                                                                      3
Sonderdruck

HEPATOLOGIE

Elimination der Hepatitis C:

                                                                                                                                                                  © UNIVERSIMED®
kommende Herausforderungen
                                                                        90 % Reduktion           80 % der behandlungsfähigen         65 % Reduktion
                                                                   neuer Fälle von chronischer    Personen mit chronischer         Hepatitis-C-assoziierter
   Die Weltgesundheitsorganisation (WHO)
                                                                           Hepatitis C           Hepatitis C unter Behandlung            Todesfälle
hat nun mit der „Global Health Sector Stra-
                                                             100
tegy on Viral Hepatitis“ ambitionierte Zie-
le ausgerufen. Bis 2030 sollen 90 % der                      80
chronischen Hepatitis-C-Patienten dia-
gnostiziert sein und davon 80 % behandelt                    60
werden.12 Neuinfektionen sollen darüber            Prozent
hinaus bis 2020 um 30 % und bis 2030 um                      40
90 % reduziert werden. Hier sind natürlich
auch Reinfektionen nach erfolgreicher                        20
Therapie zu beachten.
   „Für Österreich gibt es keinen offiziel-                   0
len nationalen Eliminationsplan, im Rah-                           Neue Fälle von chronischer         Behandlungsfähige            Hepatitis-C-assoziierte
                                                                          Hepatitis C              Personen mit chronischer             Todesfälle
men von sogenannten Mikroeliminations-
                                                                                                         Hepatitis C
projekten tut sich allerdings einiges, um
das Ziel der WHO zu erreichen“, fasst Prim.
                                               Abb. 1: WHO-Ziele zur Elimination der viralen Hepatitis C bis 2030 (Quelle: WHO Global Health
Univ.-Prof. Michael Gschwantler vom Wil-
                                               Sector Strategy in Viral Hepatitis, 2016-21)
helminenspital Wien die aktuelle Situation
in Österreich zusammen.
   Derzeit bestehen demnach zumindest          terreich mit etwa 20 000 bis 30 000 ange-                     ckung mit dem Hepatitis-C-Virus erfolgt,
zwei große Aufgabenfelder: das des Scree-      geben, die Mehrheit davon soll im Drogen-                     indem es in die Blutbahn gelangt. Über
nings bzw. der Steigerung der Diagnosera-      milieu angesiedelt sein. Das Bundesminis-                     Wunden in Haut und Schleimhäuten kann
te und das der Therapie.                       terium für Arbeit, Soziales, Gesundheit                       das Virus in die Blutbahn eindringen. Dem-
                                               und Konsumentenschutz kümmert sich                            entsprechend sind häufige Infektionswege
Datenbasis für Ausgangslage                    aktuell, gemeinsam mit der Agentur für                        das Teilen von Drogen-Injektionsbesteck
und Reevaluation                               Gesundheit und Ernährungssicherheit                           („needle sharing“), aber auch gemeinsam
                                               (AGES), um die Verbesserung der Daten-                        verwendete Utensilien für den nasalen
    Auf Basis der für Tirol verfügbaren epi-   qualität, wie im letzten – ebenfalls von                      Konsum von Drogen und bestimmte Sexu-
demiologischen Daten hat ao. Univ.-Prof.       Gilead Sciences initiierten – Treffen der                     alpraktiken.14 Daher sind in Österreich die
Heinz Zoller von der Medizinischen Uni-        Expertengruppe „HepC Elimination 2.0“                         Hochrisikopopulationen bei Personen mit
versität Innsbruck gemeinsam mit dem           berichtet wurde.                                              i.v. Drogenkonsum („people who inject
Center for Disease Analysis (CDA) die zu          „Das WHO-Ziel in Angriff zu nehmen                         drugs“, PWID), bei inhaftierten Menschen
erwartende Entwicklung der Prävalenz-          bedeutet auch die Notwendigkeit einer                         und homosexuellen Männern („men who
zahlen berechnet, ausgehend vom Status         ständigen Reevaluation des Status quo“,                       have sex with men“, MSM) mit häufig
quo hinsichtlich der Therapiestrategie und     betont Prim. Univ.- Prof. Gschwantler. „Nur                   wechselnden Geschlechtspartnern, die be-
der Anzahl der Patienten in Therapie. Um       so können wir annähernd den Überblick                         stimmte Risikopraktiken anwenden, zu
das WHO-Ziel für 2030 zu erreichen, müss-      behalten, wie sich die Prävalenz- und Inzi-                   finden. Ein Risiko einer Infektion mit He-
ten auf Basis dieses Modells zwischen 2015     denzzahlen entwickeln und ob schlussend-                      patitis C haben aber beispielsweise auch
und 2030 etwa 1000 Patienten neu diagnos-      lich die Ziele der WHO für 2030 in Öster-                     Personen, die Blutprodukte vor dem Jahr
tiziert und behandelt werden, um 1200 Neu-     reich erreicht werden“, führt er aus.                         1992 erhalten haben, da diese nicht auf
infektionen zu verhindern. Dadurch könn-                                                                     Hepatitis C getestet waren (siehe Kasten
ten 150 Leberzirrhosen und damit assozi-       Identifikation und Screening                                  Risikoselbsteinschätzung). „Darüber hin-
ierte Folgeerkrankungen verhindert wer-        von Risikopopulationen                                        aus ist die Gruppe der HIV-infizierten Pati-
den.13 Prim. Univ.-Prof. Harald Hofer und                                                                    enten in Österreich aufgrund der ‚Austrian
Prim. Univ.-Prof. Markus Peck-Radosavljevic        Eine der größten verbleibenden Heraus-                    HIV Cohort Study‘ (AHIVCOS) sehr gut
haben nach diesem Vorbild Berechnungen         forderungen in der Elimination der Hepa-                      definiert und erreichbar. Da diese häufig
für Oberösterreich und Kärnten erstellt.       titis C ist die Steigerung der Diagnoserate                   aus den oben genannten Risikogruppen
    Da aktuell für Österreich keine ausrei-    bei einer Erkrankung mit einer sehr hohen                     stammen, ist eine Koinfektion mit Hepati-
chend exakten Prävalenzdaten zur Verfü-        Dunkelziffer.                                                 tis C relativ häufig. Das Risiko für End-
gung stehen, wird es jedoch nur annähe-            Der Begriff „Risikopopulationen“ darf                     organschäden und das Karzinomrisiko sind
rungsweise möglich sein, die geforderten       in diesem Kontext keinesfalls einseitig ver-                  bei HIV/HCV-koinfizierten Patienten zu-
Prozentzahlen zu erbringen. Derzeit wird       standen werden. Eine Stigmatisierung ist                      sätzlich erhöht, weshalb hier eine Therapie
die Zahl der Hepatitis-C-Patienten in Ös-      dabei tunlichst zu vermeiden. Die Anste-                      für den individuellen Patienten ausgespro-

4                                                                                                               Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020
Sonderdruck

                                                                                                                                   HEPATOLOGIE

chen wichtig ist“, führt Assoc. Prof. Tho-               häufig trotz Substitution weiter aufrechten     seit Längerem.17 In seinem Projekt in Ko-
mas Reiberger, MedUni Wien, aus.                         i.v. Drogenkonsums zur Population mit ei-       operation mit der Suchthilfe Wien und fast
    Auf diese Risikogruppen (PWID, be-                   nem hohen Risiko für einen positiven Be-        100 Apotheken in Wien werden Patienten,
stimmte MSM, inhaftierte Personen, HIV/                  fund, Neuinfektionen oder Reinfektionen.        welche unter Opioid-Substitutionstherapie
HCV-Koinfizierte) gilt es sich vorerst zu                    Hier gilt es speziell auf die Gruppe der    (OST) stehen, gescreent und bei positivem
konzentrieren, war sich die Expertengrup-                Patienten mit „borderline compliance“ im        HCV-RNA-Nachweis einem Therapieange-
pe einig. Es gilt also die Risikopopulation              Sinne einer „open door policy“ einzuge-         bot zugeführt. Die Ausgabe der HCV-The-
einer HCV-Infektion exakt zu definieren,                 hen, sind sich alle anwesenden Spezialis-       rapie wird dabei an die Ausgabe der OST
konsequent zu screenen und bei positivem                 ten einig. Barrieren sollen abgebaut und        in der Apotheke gekoppelt. „Das hat den
HCV-RNA-Nachweis ein entsprechendes                      die Patienten nicht durch Hindernisse, wie      Vorteil einer stabilen Therapieadhärenz
Therapieangebot zu stellen. Hierfür steht                beispielsweise lange Wartezeiten, verloren      und Therapieeffektivität“, so Prim. Univ.-
mit einem Speicheltest ein sehr wirksames                werden. Auch dieser Ansatz scheint inter-       Prof. Gschwantler. Darüber hinaus ist die-
und breit anwendbares Tool zur Verfü-                    national kosteneffektiv zu sein.15              ses Projekt ein besonderes Beispiel für die
gung, welches unter den primären Kon-                        Zu Beginn der österreichischen Diskus-      Zusammenarbeit verschiedener Stakehol-
taktpersonen und Anlaufstellen wie Subs-                 sionsrunde wurde von Prof. Alex Thompson,       der und nimmt darin eine Vorreiterrolle in
titutionsärzten, Suchthilfestellen und                   St. Vincent’s Hospital Melbourne, das lau-      Österreich ein. Zudem wurde das Scree-
Schwerpunktapotheken Verbreitung fin-                    fende „Treatment as prevention“(TAP)-           ning der Patienten auf die OST-Bewilli-
den sollte, betonen die Spezialisten.                    Projekt vorgestellt.16 Auch in Australien ist   gungsstellen erweitert, die zur Bewilli-
    Ähnlich beschreibt auch ao. Univ.-Prof.              laut Prof. Thompson die Majorität der           gung von Substitutionsrezepten zumeist
Peter Ferenci, MedUni Wien, das erprobte                 HCV-Patienten unter PWID zu finden. Pri-        monatlich frequentiert werden müssen.
Vorgehen in der Gruppe jener Patienten,                  mär hat man hier verstanden, dass es auch
die sich im Rahmen einer Blutplasmaspen-                 das soziale Netzwerk einer PWID ist, um         Inhaftierte Personen
de infiziert haben. Durch konsequente Ein-               das man sich verstärkt kümmern muss, da            Assoc. Prof. Reiberger betont die Not-
bestellung der Plasmaspender zur Hepati-                 PWID oft Nadelmaterial teilen bzw. auch         wendigkeit, auf die Patienten zuzugehen.
tis-C-Screening-Untersuchung konnten                     durch Sexualkontakte Reinfektionen von          Er kommt dem selbst schon seit Längerem
viele Patienten einer Therapie und Heilung               bereits behandelten Personen vorkommen.         nach, indem er inhaftierte Patienten mit
zugeführt werden. „In der Gruppe der Plas-               In diesem Projekt besucht speziell ausge-       HCV und/oder HIV direkt im Gefängnis
maspender sind heute kaum noch infizier-                 bildetes Pflegepersonal mit einem Kleinbus      aufsucht und behandelt. „Die Inhaftierten
te Menschen zu finden“, schließt der erfah-              die PWID beispielsweise im Umfeld soge-         sollen weiterhin im Rahmen der Eingangs-
rene Experte dieses Thema.                               nannter ‚safe-injecting rooms‘, also an Or-     untersuchung gescreent werden, zudem
                                                         ten, in denen PWID straffrei i. v. Drogen-      soll Aufklärung betrieben und nach Einho-
Therapie als Prävention                                  konsum mit sauberem Nadelmaterial er-           lung einer Einverständniserklärung ein
                                                         möglicht wird. Teilnehmer wurden hin-           entsprechendes Therapieangebot gemacht
   In Österreich laufen aktuell mehrere                  sichtlich ihres HCV-Status gescreent und        werden“, fasst Prim. Priv.-Doz. Andreas
sogenannte Mikroeliminationsprojekte,                    bei positivem Ergebnis niederschwellig zur      Maieron, Universitätsklinikum St. Pölten,
die sich auf die Hauptaufgaben des Scree-                DAA-Behandlung ans Zentrum angebun-             das Konzept zusammen, das er zur Umset-
nings von Risikopopulationen, den Aufbau                 den. Zusätzlich konnten die Patienten ihre      zung in niederösterreichischen Haftanstal-
von Kooperationen und die Einrichtung                    „Needle sharing“-Partner im Sinne einer         ten vorschlägt. Dieser Ansatz scheint auch
möglichst niederschwelliger Therapieset-                 „Treat your friends“-Strategie für ein          kosteneffektiv für das Gesundheitssystem
tings konzentrieren.                                     Screening nominieren und damit ggf.             zu sein.9
                                                         ebenfalls einer DAA-Therapie zuführen – ein        Auch für das Leben nach der Haft hat
Personen mit intravenösem                                hervorragendes Beispiel für direkte Parti-      Assoc. Prof. Reiberger eine Broschüre vor-
Drogenkonsum                                             zipation im Feld der Betroffenen und die        bereitet, in der Empfehlungen für die weite-
   Durch das Teilen von Injektionsbesteck                Ausweitung der Reichweite. Das Projekt          re gesundheitliche Versorgung und nützliche
und das gemeinsame Verwenden von Na-                     wurde durch die öffentliche Hand und einen      Kontaktadressen angeführt sind. Durch die
deln kann das HCV leicht übertragen wer-                 Grant von Gilead Sciences finanziert.           weitere Anbindung an Hausärzte und OST-
den. Daher ist die Risikogruppe der PWID                                                                 verschreibende Kollegen bzw. bei bestehen-
besonders für Neu- und Reinfektionen an-                 „Directly observed therapy“                     der Hepatitis-C-Erkrankung an das HCV-
fällig. „Unter PWID gibt es wiederum ver-                    Opiatabhängige Patienten, die in ein Sub-   Zentrum am AKH über das HCV-Phone
schiedene Gruppen. Jene mit einer hohen                  stitutionsprogramm eingeschlossen sind,         (siehe unten) soll der weitere Kontakt si-
Therapietreue, andere mit einer ‚border-                 sind aufgrund der laufenden medizinischen       chergestellt und spätestens nach Haftent-
line compliance‘ und solche, mit denen                   Anbindung leicht zu erreichen und eignen        lassung eine Therapie ermöglicht werden.
aktuell kein nachhaltiger Behandlungsplan                sich damit hervorragend, um systemati-
durchgeführt werden kann“, fasst Prim.                   sche Screenings auf das Vorhandensein           Homosexuelle Männer
Univ.-Prof. Gschwantler zusammen. Sie                    von HCV durchzuführen. Diesen Umstand              Einige Sexualpraktiken von MSM füh-
zählen aufgrund des erfolgten als auch des               nutzt Prim. Univ.-Prof. Gschwantler bereits     ren zu einem erhöhten Risiko einer Infek-

       Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020                                                                                      5
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HEPATOLOGIE

tion mit sexuell übertragbaren Erkran-
kungen wie der Hepatitis C. Sogenannte
                                                    Factbox
„Chemsex-Partys“, bei denen v. a. unter             • Die moderne Hepatitis-C-Therapie kann über eine kurze Dauer (8–12 Wochen)
dem Einfluss synthetischer Drogen die                 erfolgen und erreicht Heilungsraten von > 98 %, bei geringem Risiko von
Schwelle zu ungeschütztem Geschlechts-                Nebenwirkungen.2–5
verkehr deutlich herabgesetzt ist, führen           • Ohne Therapie erhöht sich das Risiko für hepatische Folgeschäden wie Fibrose,
zu erhöhten Raten von Neuinfektionen und              Zirrhose, Dekompensation und das hepatozelluläre Karzinom.6–8
Reinfektionen. Assoc. Prof. Reiberger schätzt,      • Selbst extrahepatische Komorbiditäten wie Diabetes mellitus können
dass sich die infrage kommende Population             aggravieren.6–8
in Wien auf etwa 2000 Personen beläuft.             • Auch nach virologischer Heilung ist eine hepatologische Nachsorge wichtig.
Laut seinen Zahlen aus Wien ist die Grup-           • Um das WHO-Ziel einer HCV-Elimination bis 2030 zu erreichen . . .
pe, die sexuelle Hochrisikopraktiken aus-             o . . . ist eine enge Netzwerkbildung auf allen Ebenen (Politik, niedergelassene
übt, deutlich im Zunehmen begriffen. Die-                Ärzte, Spitäler, Zentren, Apotheken, Suchthilfe, Justizanstalten etc.) nötig.
sen soll ein HCV-Screening kostenlos zur              o Niederschwelliges Screening und Zugang zur Therapie sind die Grundlage
Verfügung gestellt und bei positivem Test-               für Erfolg – die aktuelle „Zentrumslösung“ scheint Therapiestrategien
ergebnis niederschwellig eine Anbindung                  zu komplizieren.
und Therapie über das HCV-Phone (siehe                o Laufende Mikroeliminationsprojekte nehmen dabei Vorreiterrollen ein.
unten) ermöglicht werden.

Diagnostizierte, aber nie therapierte             Unten stehende Fragen ermöglichen eine erste Selbsteinschätzung,
Patienten                                         ob ein mögliches Risiko für eine Hepatitis-C-Infektion besteht.
   Viele Patienten werden aus unterschied-
                                                  Bei mir wurden schon einmal erhöhte Leberwerte festgestellt (Transaminasen: GOT/AST, GPT/ALT).
lichen Gründen (z. B. vor einer Operation,
bei einem Krankenhausaufenthalt etc.) auf         Ich habe vor 1992 eine Bluttransfusion (Fremdblut) bzw. Blutprodukte erhalten.
das Vorliegen möglicher Infektionskrank-          Ich habe längere Zeit in einem Land mit hoher Verbreitung der Hepatitis C verbracht.
heiten untersucht. Handelt es sich bei-
spielsweise um einen kleinen Akuteingriff,        Ich habe mir aktuell oder in der Vergangenheit Drogen intravenös bzw. über die Nase
kann es vorkommen, dass diesen Patienten          verabreicht.
entweder das Ergebnis nie mitgeteilt oder         Ich lebe mit einer Person, die an Hepatitis C erkrankt ist, in einem gemeinsamen Haushalt.
keine Therapie bzw. keine Anbindung an
                                                  Bei meinem Sexualpartner wurde eine Hepatitis-C-Virusinfektion festgestellt
eine hepatologische Spezialambulanz an-
                                                  (bei Sexualpraktiken mit Gefahr einer Blut-zu-Blut-Übertragung).
geboten wurde. Diese Personen könnten
beispielsweise über eine selektive Recher-       Tab. 1: Screeningfragen zur Selbsteinschätzung des HCV-Infektionsrisikos
che der krankenhausinternen Laborergeb-
nisse gefunden, einberufen und einem
Therapieangebot zugeführt werden. Ent-              Priv.-Doz. Reiberger möchte mit dem             Netzwerkprojekte
sprechende Projekte wurden bereits initi-        „HCV-Phone“ genau dieser Problematik
iert, in denen durchaus relevante Fallzah-       gerecht werden. „Es sollte vermieden wer-             Bei einem so ambitionierten Vorhaben
len positiver HCV-RNA-Nachweise erbracht         den, dass die Patienten durch die oft sehr         wie der Hepatitis-C-Elimination bis 2030
wurden. Problematisch könnten hierbei            mühsame Terminvereinbarung mit der                 benötigt es eine enge Zusammenarbeit al-
möglicherweise datenschutzrechtliche Be-         Leitstelle und die Wartezeiten von Wochen          ler Stakeholder, darüber waren sich die
denken sein, denen jedoch durchaus der           abgeschreckt werden und der Kontakt da-            Experten einig.
individuelle Nutzen der Behandlung einer         durch verloren geht“, betont er. HCV-posi-            Allgemeinmediziner, Psychiater, Apo-
allfälligen HCV-Erkrankung gegenüber-            tive Patienten können sich unter einer te-         theken, Suchthilfen, Primärversorgungs-
steht, waren sich die Experten einig.            lefonischen Hotline melden und entweder            zentren und Justizanstalten müssen weiter
                                                 direkt einen Termin vereinbaren oder sie           konsequent ins Boot geholt werden. Da-
Niederschwelliges Therapieangebot                werden verlässlich zurückgerufen, sollten          durch kann ein optimaler Kontakt mit Ri-
und Simplifizierung                              sie sich außerhalb der Arbeitszeiten mel-          sikopopulationen hergestellt und suffizient
                                                 den. Das „HCV-Phone“ ist somit immer               gescreent werden. Im Anschluss soll im
   Bei einer derart heterogenen und dyna-        erreichbar und wird auch einer persönli-           Sinne der „linkage to care“ eine unkompli-
mischen Population sowie bedingt durch           chen und kontinuierlichen Betreuung ge-            zierte Anbindung an ein Therapiezentrum
die Angst vor einer Stigmatisierung der          recht, die gerade in dieser Patientenpopu-         erfolgen.
Betroffenen sind ein niederschwelliges           lation wichtig ist. Simplifizierung des The-          Beispielsweise könnten in Apotheken,
Therapieangebot und ein schneller, un-           rapieablaufs und ein einfacher Zugang zur          die OST ausgeben, freiwillige Speicheltests
komplizierter Zugang zu Therapie und me-         Behandlung waren für alle Teilnehmer               angeboten werden. Prim. Priv.-Doz. Maie-
dizinischer Anbindung wichtig.                   gleichermaßen von zentraler Bedeutung.             ron bemüht sich hier, ein Netzwerk mit

6                                                                                                     Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020
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                                                                                                                                                            HEPATOLOGIE

niederösterreichischen Apotheken und                     konsumieren und schlicht keinen Bedarf                        9 Dalgic OO et al.: Scientific Reports 2019; 9(1): 16849
Allgemeinmedizinern aufzubauen und der                   haben, dennoch aber mit HCV-infiziert                         10 Chhatwal J et al.: Ann Intern Med 2015; 162(6): 397-406
                                                                                                                       11 He T et al.: Aliment Pharmacol Ther 2017; 46(8): 711-21
Knappheit an Versorgung und Expertise in                 sein könnten.
                                                                                                                       12 World Health Organization: Combating hepatitis B and
ländlichen Regionen entgegenzuwirken.                       Weiters sieht die aktuelle Situation in                    C to reach elimination by 2030. Abrufbar unter: https://www.
Hierbei soll die initiale Ansprache durch                Österreich vor, dass DAA nur in anerkann-                     who.int/hepatitis/publications/hep-elimination-by-2030-
die OST-ausgebenden Apotheker erfolgen                   ten Hepatitis-C-Zentren verordnet werden                      brief/en; zuletzt aufgerufen am 15.11.2019 13 Schaefer B et
und die primäre Aufklärung über Trans-                   dürfen. Darüber hinaus ist die Bewilligung                    al.: PloS One 2018; 13(7): e0200750 14 Chromy D et al.:
                                                                                                                       Clin Infect Dis 2019; pii: ciz948. doi: 10.1093/cid/ciz948.
mission, Gesundheitsrisiko und die moder-                des verordneten Präparates chefarztpflich-
                                                                                                                       [Epub ahead of print] 15 Barbosa C et al.: Addiction 2019;
ne nebenwirkungsarme Therapie stattfin-                  tig. „Daraus entstehen große geografisch-                     doi: 10.1111/add.14731. [Epub ahead of print] 16 Hellard M et
den. Die Grunduntersuchung wie auch die                  logistische Hürden für den Patienten“, fasst                  al.: Int J Drug Policy 2015; 26(10): 958-62 17 Schutz A et
Einholung einer Einverständniserklärung                  Prim. Priv.-Doz. Maieron die komplizierte                     al.: J Viral Hepat 2018; 25(7): 870-3
entsprechend der DSGVO sollen dann                       Situation, bis der Patient tatsächlich ein
durch den Hausarzt erfolgen. Die virtuelle               DAA-Präparat in Händen hält, zusammen.
Erstkonsultation des beteiligten Zentrums                Eine Möglichkeit, Therapiebarrieren zu
am Universitätsklinikum St. Pölten ge-                   reduzieren, wäre, diese Zentrumslösung
schieht      danach        telemedizinisch.              neu zu evaluieren. „Eine entsprechenden
Therapieindikation, Chefarztbewilligung                  Initiative der Österreichischen Gesell-
und Übermittlung des Rezeptes an die aus-                schaft für Gastroenterologie und Hepato-
gebende Apotheke sollen so vereinfacht                   logie (ÖGGH) ist für 2020 geplant“, so
geschehen. Die Therapieadhärenz wird                     Priv.-Doz. Mattias Mandorfer.
nach dem Vorbild beim Vorgehen mit der                      Über die Mikroeliminationsprojekte hi-
„directly observed therapy“ gesteigert, in-              naus wurde ein generelles „Awareness-
dem die DAA-Therapie direkt an die tägli-                Projekt“ vorgeschlagen. Mittels Informati-
che OST-Ausgabe gekoppelt und unter                      onskampagnen über reichweitenstarke
Aufsicht der Apotheke eingenommen wird                   Medien könnte Wissen vermittelt und
                                                         könnten Barrieren abgebaut werden. In der
Identifizierte Problemfelder                             allgemeinen Bevölkerung sollen Patienten
                                                         durch einfache Fragen (siehe Kasten) auf-
   Neben der grundsätzlichen Finanzie-                   merksam gemacht werden und sich ge-
rung der HCV-Therapie versicherter Pati-                 gebenenfalls einer Untersuchung unter-
enten gibt es noch einzelne nicht versicher-             ziehen.
te Personengruppen (inhaftierte Men-                        Insgesamt sollen für die Zielgruppen
schen, Migranten mit unklarem Aufent-                    angepasste, niederschwellige Maßnahmen
haltstitel etc.), bei denen es schwierig ist,            zur Prävention, Diagnostik und Therapie
eine Erstattung der Therapie zu bewirken.                in enger Zusammenarbeit aller Stakehol-
Wichtig ist hier jedoch, zu verstehen, dass              der (weiter-)entwickelt werden.           ◼
diese Patienten weiterhin potenziell im
Gesamt-Pool für Neu- und Reinfektionen                                                               Bericht:
beinhaltet sind. Eine Therapiekostenüber-                                Ing. Mag. Dr. Christian Kienbacher
nahme für alle identifizierten Patienten                                       KH Barmherzige Brüder Wien
wäre daher vorteilhaft für das Erreichen
der Eliminationsziele.
   Insgesamt handelt es sich dabei um ein                Quelle:
gesellschaftlich sehr negativ besetztes Pro-             „Hepatitis C Elimination Roundtable“, Veranstaltung der
                                                         Firma Gilead Sciences, 10. November, Boston/USA
blemfeld. Bei den Betroffenen könnte
Scham bestehen, sich testen zu lassen und
                                                         Literatur:
sich in weiterer Folge durch ein positives
                                                         1 World Health Organization: Global Hepatitis Report 2017;
Testergebnis stigmatisiert zu sehen. Diese
                                                         abrufbar unter: https://www.who.int/hepatitis/publica-
Barriere möchte die Expertengruppe durch                 tions/global-hepatitis-report2017/en/; zuletzt aufgerufen
Aufklärungsarbeit auf allen Ebenen sen-                  am 17.11.2019 2 Mangia A et al.: PloS One 2019; 14(5):
ken. Dazu gehört beispielsweise auch die                 e0215783 3 Llaneras J et al.: J Hepatol 2019; 71(4): 666-72
Identifikation von Drogenkonsumenten,                    4 Brown RS et al.: J Hepatol 2019; pii: S0168-8278(19)
                                                         30647-6. doi: 10.1016/j.jhep.2019.10.020. [Epub ahead of
die nicht konkret an ein Zentrum angebun-
                                                         print] 5 Chromy D et al.: United European Gastroenterol J
den sind, weil sie dies aus unterschiedli-               2019; 7(4): 507-16 6 Ioannou GN, Feld JJ: Gastroenterol
chen Beweggründen nicht wünschen oder                    2019; 156(2): 446-60 e2 7 Colussi G et al.: WJG 2019;
nur unregelmäßig i.v. oder nasal Drogen                  25(40): 6094-106 8 Mahale P et al.: Gut 2018; 67(3): 553-61

       Infektiologie & Gastroenterologie-Hepatologie 1 / 2020                                                                                                                     7
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