Infodienst Krankenhäuser - Gesundheit & Soziales

Die Seite wird erstellt Stefan-Santiago Kluge
 
WEITER LESEN
Nr. 85 / Juni 2019

                 Infodienst
ISSN 1612-9180

                 Krankenhäuser
Liebe Kolleginnen & Kollegen!
Vorwort

     MAGDALENE MAJEED

                                                                                                                                                         S I LV I A H A B E K O S T
                                                                                                                           Am 1. Mai 2019 in Berlin
                               Sozialstiftung Bamberg: Aktion zum Tag der Pflege

                                                                                      terInnenkonfernz am 5. Juni in Leipzig kommt aus
                          Puh, echt viel los in unserer Branche. Fangen wir           Redaktionschlussgründen erst ins nächste Heft.
                        mal mit einem weitern Mosaikstein zum Thema                     Auf Seite 14 wird unter dem Titel »Die Katze ist
                        Entlastung an. Im Klinikum Brandenburg konnte                 (halb) aus dem Sack: Wird es eine PsychPVminus?«
                        ver.di nun auch einen Tarifabschluss dazu durch-              der enttäuschende Entwurf der geplanten Richtlinie
                        setzen.                                                       zur Personalausstattung in der Psychiatrie und
                          In Sachen Aufwertung der Beschäftigten in der               Psychosomatik kritisiert.
                        Pflege hat es mehrere richtungsweisende Tarif-                  Als ein recht neues und seit vielen Jahren wenig
                        abschlüsse gegeben. Allen voran bei der TdL und               diskutiertes gewerkschaftliches Handlungsfeld
                        dann mit einem ordentlichen Schluck aus der Pulle             kommt die Arbeitszeitfrage »Geld oder frei?« daher.
                        auch beim Helios-Konzerntarifvertrag. Zuletzt beim            Sehr spannend und wirklich innovativ mit der elektro-
                        Tarifabschluss für den Flächentarifvertrag mit der            nischen Fragebogenaktion. Beteiligt euch!
                        Diakonie in Niedersachsen und dem Sana-Konzern-                 Großartig und noch nicht da gewesen: Gewerk-
                        tarifvertrag.                                                 schaften gründen ein weltweites Bündnis, um
                          Öffentlichwirksame Aktionen in vielen Städten               Rahmenvereinbarungen zur Einhaltung von Beschäf-
                        bundesweit zum 1. Mai (»Wir sind Gold wert!«)                 tigtenrechten bei Fresenius einzufordern! 
                        sowie zum zweiten saisonalen Klassiker »Tag der                 Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Sommer!
                        Pflege« am 12. Mai. Die Demo zur Gesundheitsminis-              Joachim Lüddecke

                                                                             https://mitgliedwerden.verdi.de
                        https://klinikpersonal-entlasten.verdi.de
                        Impressum                                                                                                       ISSN 1612-9180

                        Der Infodienst Krankenhäuser ist eine Veröffentlichung        Erscheinungsweise: jeweils im letzten Monat eines Quartals
                        der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di,             (März, Juni, September, Dezember)
                        ein Kooperationsprojekt aller 10 ver.di-Landesbezirke         Redaktionsschluss: jeweils am 10. des Vormonats
                        sowie des ver.di-Bundesvorstandes, Fachbereich 3, Ressort 9   (Februar, Mai, August, November)
                        V.i.S.d.P. Joachim Lüddecke, ver.di-Landesbezirk
                        Niedersachsen-Bremen, Goseriede 10, 30159 Hannover,           LeserInnenbriefe bitte an: Joachim Lüddecke,
                        Tel. 0511 / 12 400 - 250, Fax 12 400 - 154,                   infodienst.krankenhaeuser@verdi.de
                        joachim.lueddecke@verdi.de                                    Bei Anfragen per E-Mail bitte Absender nicht vergessen,
                        Endredaktion: Joachim Lüddecke                                damit wir gleich die zuständigen Ansprechpersonen bei ver.di
                                                                                      vermitteln können.
                        Das Redaktionsteam behält sich vor, Zuschriften gekürzt zu
                        veröffentlichen. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben     Adress- und Verteileränderungen:
                        nicht in jedem Fall die Meinung der Redaktion wieder.         bitte an kerstin.germann@verdi.de
                        Preis: nach dem Selbstkostendeckungsprinzip,                  Als PDF unter
                        im ver.di-Mitgliedsbeitrag enthalten                          https://infodienst-krankenhaeuser.verdi.de
                        Redaktionsschluss war am 24.5.2019 | Auflage: 13.500          Infodienst-Newsletter formlos bestellen und abbestellen bei
                        Titelfoto: Ulf Stephan | am 11.5.2019 in Kiel                 kerstin.germann@verdi.de
                        Herstellung: freeStyle grafik + unidruck, Hannover

                        2                                                                                 Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
In diesem Heft
                                                                                                                                                                              Inhalt

                          Kontakte                                           Tarif- und Branchenpolitik:                      Internationales
                                                                             Konzerne
                          ver.di-Landesbezirke und                                                                            Europäischer Gerichtshof:
                          Bundesverwaltung __________________4               Kliniken Schmieder:                              Arbeitszeit muss genauer erfasst werden _37
                                                                             Bezahlung wie im öffentlichen Dienst ____19
                          Mehr von uns                                       SRH-Kliniken: Engagement zahlt sich aus _20      Deutschland
                          ist besser für alle!                               Sana-Konzerntarifvertrag:                        Pflegekammern: Raus aus der Sackgasse __38
                                                                             Verhandlungsergebnis ________________21
                          Bundesfachbereichskonferenz 2019_______5                                                            Ärzt*innen in ver.di:
                                                                             Helios München: Aktion von Therapeut*innen       Patientenwohl vor Profit _______________40
                          Statistik der Bundesagentur für Arbeit:            und Radiologieassistent*innen__________22
                          Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich ____6
                                                                             Helios-Konzerntarifvertrag:                      Aus den Landesbezirken
                          Impressionen vom Internationalen Tag               Spaltung der Belegschaft abgewehrt _____23
                          der Pflegenden 2019 __________________7                                                             Diakonie Niedersachsen:
                                                                             Fresenius: Grenzenlose Solidarität _______24
                          »Olympischer Brief« ___________________8                                                            Eine gute Einigung erzielt! _____________41
                                                                             Asklepios-Fachkliniken Brandenburg:
                          Städtisches Klinikum Brandenburg:                  Verhandlungsergebnis ________________26
                          ver.di erzielt Tariferfolg zur Entlastung _____9                                                    Vor Ort
                                                                             Asklepios Hamburg: Tarifverhandlungen
                          Niedersachsen: Resolution zur                      für Servicebetriebe ___________________27        Unikliniken Mecklenburg-Vorpommern:
                          Pflegepersonalbedarfsbemessung _______10                                                            Kommt die vollumfängliche Anwendung
                                                                             Atos Orthopädische Klinik Braunfels:
                          Hamburg: Entscheidung gegen den Volks-                                                              des TV-L? __________________________42
                                                                             Unzureichendes Arbeitgeberangebot _____28
                          entscheid – aber das Problem bleibt _____10                                                         Universitätsmedizin Rostock Logistik GmbH:
                                                                             MediClin Dünenwald-Klinik Trassenheide:
                          ver.di ernennt Pflegebeauftragten                                                                   Jetzt wird nach TV-L gezahlt____________42
                                                                             Erster Warnstreik_____________________28
                          für den Südwesten ___________________11                                                             Kommunale Krankenhäuser in Süd-
                                                                             Ameos Hildesheim/Hameln und Osnabrück:
                          »Ausländische Fachkräfte für die Pflege                                                             brandenburg: Haustarifverhandlungen____44
                                                                             Vielversprechender Tarifauftakt _________29
                          – Die Bedingungen müssen stimmen«____12                                                             Servicegesellschaft am Klinikum Fürth:
                                                                             Ameos Ostholstein:
                          Kiel: »Pflegenotstand? Pflegeaufstand!« __13                                                        Zweiklassengesellschaft bald Geschichte __45
                                                                             Kartellamt schreitet ein________________30
                          Die Katze ist (halb) aus dem Sack:                                                                  Uniklinik Düsseldorf: Servicekräfte
                                                                             Unterschiedliche kartellrechtliche Maßstäbe
                          Wird es eine PsychPVminus? ___________14                                                            fast auf TV-L-Niveau __________________45
                                                                             für öffentliche und private Kliniken nötig__30
                          Krankenhausvergleich für psychiatrische            Private Equity:
                          Krankenhäuser beschlossen ____________15                                                            Literatur- und Internettipps
                                                                             Gefahr erkannt, Gefahr gebannt? _______32
                          Wir backen uns Fachkräfte _____________15                                                           Leitfaden für Mitarbeitervertretungen ____46
                          Bitte schnellstmöglich teilnehmen:                 Berufspolitik                                    Streitschrift kirchliche Mitbestimmung ____46
                          Befragung zur Umsetzung der PpUGV ____16                                                            https://mav-seminare.de
                          Recherche des Berliner Rundfunks und               Reform der Hebammenausbildung_______34           Vormerken: Kasseler Fachtagung zum kirch-
                          der Berliner Zeitung zu Pflegepersonal-            Psychotherapeutengesetz:                         lichen Arbeitsrecht, 18.+19.11.2019 _____46
                          Untergrenzen _______________________16             Reform überfällig ____________________35         Krankenschwesternromane_____________47
                                                                             Klares Ausbildungsprofil für OTA/ATA ____36      Company Law Package________________47
                          Tarifpolitik                                                                                        Gewerkschaften in Deutschland: Heraus-
                          Arbeitszeit-Umfrage: Geld oder frei? _____17                                                        forderungen in Zeiten des Umbruchs _____47
                          Gute Tarifverträge                                                                                  Gewerkschaftliche Arbeitspolitik ________47
                          gibt es nicht geschenkt________________17                                                           Regelungsstrukturen
                          Kommunale Krankenhäuser: Einrechnung                                                                von Arbeitszeitkonten _________________47
                          von Pausen bei Wechselschicht _________18
U L F S T E P H A N (2)

                                                                                                                                             Am 11. Mai 2019 in Kiel

                          Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                                                                       3
ver.di-Landesbezirksfachbereiche 3
Kontakte

           Nord                                                     Bahnhofsplatz 22-28, 28195 Bremen                        Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
           Hüxstr. 1, 23552 Lübeck                                  Fax 0421 / 3301 - 392                                    Karl-Liebknecht-Str. 30-32, 04107 Leipzig
           Fax 0451 / 8100 - 888                                    Ralf Krüger Tel. 0421 / 3301 - 330                       Fax 0341 / 52901 - 630
           Steffen Kühhirt Tel. 0451 / 8100 - 801                   Diana Sternagel Tel. 0421 / 3301 - 331                   Bernd Becker Tel. 0341 / 52901 - 230
           Wolfgang Hooke Tel. 0451 / 8100 - 805                                                                             Thomas Mühlenberg Tel. 0341 / 52901 - 111
           Christian Wölm Tel. 0451 / 8100 - 716                    Hessen                                                   Manuela Schaar Tel. 0341 / 52901 - 235
           Katrin Hirschlein Tel. 0451 / 8100 - 703                 Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77, 60329 Frankfurt/M.         Viola Doktor-Wolf Tel. 0341 / 52901 - 232
           Angelika Grabazius Tel. 0451 / 8100 - 714                Fax 069 / 2569 - 1329                                    Annett Steinbach Tel. 0371 / 69034 - 32
           Vanessa Britt Tel. 0451 / 8100 - 709                     Georg Schulze-Ziehaus Tel. 069 / 2569 - 1322             Cornelia Herwig Tel. 0341 / 52901 - 234
                                                                    Stefan Röhrhoff Tel. 069 / 2569 - 1320
           Hamburg                                                  Jens Ahäuser Tel. 069 / 2569 - 1220                      Rheinland-Pfalz-Saarland
           Besenbinderhof 60, 20097 Hamburg                         Saskia Jensch Tel. 069 / 2569 - 1323                     Münsterplatz 2-6, 55116 Mainz
           Tel. 040 / 89 06 15 - 730, Fax 040 / 89 06 15 - 740      Petra Wegener Tel. 069 / 2569 - 1321                     Fax 06131 / 9726 - 288
           Hilke Stein Tel. Tel. 040 / 89 06 15 - 731               Carmen Staab-Sommer Tel. 069 / 2569 - 1201               Frank Hutmacher Tel. 06131 / 9726 - 130
           Sigrid Ebel Tel. 040 / 89 06 15 - 733                                                                             Stephanie Unger-Maar Tel. 06131 / 9726 - 131
           Norbert Proske Tel. 040 / 89 06 15 - 734                 Nordrhein-Westfalen                                      Mirko Gelfert Tel. 06131 / 9726 - 170
           Sönke Rabisch Tel. 040 / 89 06 15 - 735                  Karlstraße 123-127, 40210 Düsseldorf
           Dr. Arnold Rekittke Tel. 040 / 89 06 15 - 736            Fax 0211 / 61824 - 463                                   St. Johanner Str. 49, 66111 Saarbrücken
           Michael Stock Tel. 040 / 89 06 15 - 737                  Wolfgang Cremer Tel. 0211 / 61824 - 290                  Fax 0681 / 98849 - 119
           Stefanie Ullmann Tel. 040 / 89 06 15 - 732               Jan von Hagen Tel. 0211 / 61824 - 295                    Michael Quetting Tel. 0681 / 98849 - 135
           Karin Frey Tel. 040 / 89 06 15 - 738                     Susanne Hille Tel. 0211 / 61824 - 292
                                                                    Maria Tschaut Tel. 0211 / 61824 - 164                    Bayern
           Anna Jürgens Tel. 040 / 89 06 15 - 739                                                                            Schwanthalerstr. 64, 80336 München
           Daniela Harms Tel. 040 / 89 06 15 - 741                  Serdar Boztemur Tel. 0211 / 61824 - 297
                                                                    Martina Kordon Tel. 0211 / 61824 - 296                   Fax 089 / 59977 - 1039
           Dagmar Otto Tel. 040 / 89 06 15 - 742                                                                             Robert Hinke Tel. 089 / 59977 - 1030
                                                                    Natalie Preußer Tel. 0211 / 61824 - 184
           Niedersachsen-Bremen                                                                                              Kathrin Weidenfelder Tel. 089 / 59977 - 1033
           Goseriede 10, 30159 Hannover                             Berlin-Brandenburg                                       Antonia Seefried Tel. 089 / 59977 - 1035
           Fax 0511 / 12 400 - 151                                  Köpenicker Str. 30, 10179 Berlin                         Maximilian Kadach Tel. 089 / 59977 - 1032
           Joachim Lüddecke Tel. 0511 / 12 400 - 250                Fax 030 / 8866 - 5925                                    Lorenz Ganterer Tel. 089 / 59977 - 1031
           Elke Nobel Tel. 0511 / 12 400 - 253                      Meike Jäger Tel. 030 / 8866 - 5250                       Michael Kreusen Tel. 089 / 59977 - 1036
           Annette Klausing Tel. 0511 / 12 400 - 256                Heike Modrow Tel. 030 / 8866 - 5251                      Arina Wolf Tel. 0841 / 881410 - 17
           Aysun Tutkunkardes Tel. 0511 / 12 400 - 251              Heike Spies Tel. 030 / 8866 - 5260
                                                                    Ivo Garbe Tel. 030 / 8866 - 5261                         Baden-Württemberg
           Jan-Erik Keilholz Tel. 0511 / 12 400 - 175                                                                        Theodor-Heuss-Str. 2 / tHeo.1, 70174 Stuttgart
           Silvia Ganza Tel. 0511 / 12 400 - 254                    Marco Pavlik Tel. 030 / 8866 - 4110
                                                                    Ralf Franke Tel. 0355 / 4 78 58 15                       Irene Gölz Tel. 0711 / 88788 - 0330
           Christina Knäpel Tel. 0511 / 12 400 - 261                                                                         Yvonne Baumann Tel. 0711 / 88788 - 0310
           Kerstin Germann Tel. 0511 / 12 400 - 235 oder - 191                                                               Silke Hansen Tel. 0711 / 88788 - 0320
                                                                                                                             Katrin Biro Tel. 0711 / 88788 - 0304
                                                                                                                             Manuela Käfer Tel. 0711 / 88788 - 0301
           Alle ver.dianerInnen sind unter vorname.nachname@verdi.de zu erreichen.
                                                                                                                             Cornelia Ullrich Tel. 0711 / 88788 - 0302
                                                                                                                             Sabrina Kubitschko Tel. 0711 / 88788 - 0303

           ver.di-Bundesverwaltung
           BesucherInnenanschrift                                                                                                                     Telefon        Fax
           ver.di-Bundesverwaltung, Paula-Thiede-Ufer 10, 10179 Berlin
                                                                                                Berufspolitik FB 3
           Postanschrift                                                                        Melanie Wehrheim, Bereichsleiterin _______________ –1830          –3420
           ver.di-Bundesverwaltung, Fachbereich 3 (bzw. 4), 10112 Berlin                        Hanna Stellwag________________________________ –2736              –3420
                                                                                                Diana Sgolik, Jugendarbeit im FB 3 _______________ –1812          –3420
           Telefon/Fax 030 / 6956 – Dur chwahl                   Telefon       Fax              Sandra Koziar, Mitarbeiterin _____________________ –1852          –3420

           Ressortleitung FB 3 /                                                                Betriebs- und Branchenpolitik FB 3
           Koordination / Kommunikation                                                         Niko Stumpfögger, Bereichsleiter _________________ –1808          –3430
           Sylvia Bühler, Bundesvorstandsmitglied,                                              Uwe Ostendorff, Konzernbetreuung _______________ –1849            –3430
             Bundesfachbereichsleiterin_____________________ –1800          –3250               Cordula Kiank, Universitätskliniken________________ –1840         –3430
           Doris Skirka, Mitarbeiterin _______________________ –1801        –3250               Gisela Neunhöffer, Psychiatrie,
           N.N., Bereichsleitung                                                                  Servicebetriebe ______________________________ –1842            –3430
             Koordination, Planung, Controlling                                                 Mario Gembus, Kirchen, Diakonie und Caritas_______ –1049          –3420
           Janine Dröse, Mitarbeiterin ______________________ –1807         –3250               Sarah Bormann, Reha, Behindertenhilfe ____________ –1843          –3430
           Alexandra Heiter, Kommunikation                                                      Michael Dehmlow, Konzernbetreuung,
             und Öffentlichkeitsarbeit ______________________ –1814         –3250                 Sozial- und Erziehungsdienst ___________________ –1841          –3430
           Beatrice Campe, Mitarbeiterin____________________ –1803          –3250               Marion Leonhardt, Wohlfahrtsverbände,
                                                                                                  Rettungsdienste _____________________________ –1871             –3430
           Gesundheitspolitik                                                                   Matthias Gruß, Altenpflege ______________________ –1832           –3430
           Grit Genster, Bereichsleiterin _____________________ –1810       –3420               Kerstin Motz, Mitarbeiterin ______________________ –1813          –3430
           Barbara Susec _________________________________ –1811            –3420               Sabrina Stein, Mitarbeiterin ______________________ –1872         –3430
           Dietmar Erdmeier ______________________________ –1815            –3420
           Nelly Desfeux, Mitarbeiterin _____________________ –1833         –3420               FB 4 (Sozialversicherung)
                                                                                                Bundesfachgruppe Rentenversicherung
           Tarifpolitik FB 3                                                                    Rolf Behrens, Rehakliniken der
           Heike von Gradolewski-Ballin,                                                        Deutschen Rentenversicherung        –1950                         –3456
             Bereichsleiterin ______________________________ –1821          –3410
           Angelika Spautz _______________________________ –1831            –3410
           Sven Bergelin _________________________________ –1870            –3410               Fachbereich 3 im Internet
           Axel Weinsberg ________________________________ –1823            –3410               https://gesundheit-soziales.verdi.de
           Katrin Bergmann, Mitarbeiterin___________________ –1822          –3410
           Katrin Wegener, Mitarbeiterin ____________________ –1860         –3410               Bundesfachgruppe Rentenversicherung im Internet
           Nadine Garcon, Mitarbeiterin ____________________ –1822          –3420               https://sozialversicherung.verdi.de/fachgruppen/rentenversicherung

            4                                                                                                            Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Bundesfachbereichskonferenz 2019
               Auch in Zukunft: radikal SOZIAL
                                                                                                                                                   Mehr von uns
                                                                                                                                                   ist besser für alle!

                 ver.di hat im Gesundheits- und Sozialwesen in
               den vergangenen Jahren viel bewegt – und noch
               mehr vor. Das wurde am ersten Tag der Konferenz
               des Bundesfachbereichs Gesundheit, Soziale Dienste,
               Wohlfahrt und Kirchen am 1. April 2019 in Bad
               Neuenahr deutlich. »Wir haben Ziele, wir wollen

                                                                                                                                          K AY H E R S C H E L M A N N (4)
               etwas verbessern. Und wir geben uns nicht damit
               zufrieden, an Symptomen herumzudoktern«, erläu-
               terte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler die
               Bedeutung des Konferenzmottos »radikal SOZIAL«.
               »Wir gehen die Ursachen der Fehlentwicklungen an.«
                 Die rund 140 Delegierten aus dem ganzen Bundes-                     Einen ausführlichen Bericht und weiter e Impressionen findet ihr
               gebiet bestätigten diesen Kurs und nominierten                        unter  https://tinyurl.com/verdiFB3-Konferenz2019
               Bühler mit einer Mehrheit von mehr als 94 Prozent
               erneut zur Leiterin des Fachbereichs sowie des neuen
               ver.di-Bereichs, der gemeinsam mit dem Fachbereich
               Bildung, Wissenschaft, Forschung gebildet werden
               soll. 

               »Unsere Arbeit ist GOLD wert«
               1. Mai 2019 in Bremen und Niedersachsen

                                                             Stade
                                                                        FRIEDO WEH

                                                                                                          Hannover                                                           Lüneburg
JÖRN BRACKER

                                                                                                                                 Alfeld
                                                              Bremen

               Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                                   5
Statistik der Bundesagentur für Arbeit
                       Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                         Die Anfang Mai 2019 veröffentlichten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit zeigen:
                       Der Fachkräftemangel in Alten- und Krankenpflege hat sich noch einmal dramatisch
                       verschärft.
                         Insgesamt gab es 2018 fast 40.000 offene Stellen in der Pflege (Altenpflege
                       über 23.800, Krankenpflege über 15.700) – das geht aus dem Bericht »Blickpunkt
                       Arbeitsmarkt – Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich« hervor. 

                       Auszüge

                        Im Juni 2018 belief sich die Zahl der sozialversicherungs-           Der Mangel bei den Gesundheits- und Kr ankenpflegekräften
                         pflichtig Beschäftigten in der Kranken- und Altenpflege auf              konzentriert sich auf examinierte Fachkräfte und Spezialisten.
                         1,6 Millionen, darunter 583.000 Altenpflegekräfte sowie                  Gemeldete Stellenangebote für examinierte Krankenpflege-
                         1,1 Millionen Krankenpflegekräfte. Im Vergleich zum Vorjahr              fachkräfte und -spezialisten sind im Bundesdurchschnitt
                         war das eine Zunahme von 45.000 bzw. drei Prozent.                       154 Tage vakant. Das sind 36 Prozent mehr als die durch-
                         Krankenpflege: Zuwachs um 24.000 bzw. 2,3 Prozent gegen-                 schnittliche Vakanzzeit über alle Berufe. Im Vergleich zum Vor-
                         über dem Vorjahr.                                                        jahr ist eine zunehmende Verknappung zu erkennen.
                                                                                                  Bei Krankenpflegehelfern zeigt sich hingegen kein Engpass.
                        Gemeldete Stellen: Vor dem Hintergrund des wachsenden
                         Personalbedarfs in der Alten- und Krankenpflege ist in den           Die große Mehrheit der Pflegekräfte ist weiblich: vier von fünf
                         letzten Jahren die Zahl der gemeldeten Stellen weiter ge-                Erwerbstätigen in der Alten- und Krankenpflege sind Frauen. In
                         stiegen.                                                                 der Altenpflege liegt ihr Anteil mit 84 Prozent noch etw as
                                                                                                  höher als in der Krankenpflege (80 Prozent).
                        Im längerfristigen Trend zeigt sich ein deutlicher Rückgang der
                                                                                                  Gleichzeitig sind Teilzeitbeschäftigungen und geringfügige Be-
                         Arbeitslosigkeit. Insbesondere bei den examinierten Kranken-
                                                                                                  schäftigungen weit verbreitet. Mehr als die Hälfte (57 Prozent)
                         pflegekräften hat sie sich zwischen 2008 und 2018 nahezu
                                                                                                  der Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiten in Teilzeit oder
                         halbiert.
                                                                                                  sind geringfügig beschäftigt. Dabei arbeiten rund 62 Prozent
                        Hinter den nur geringen Bestandsveränderungen verbergen                  der Frauen und 36 Prozent der Männer in Teilzeit.
                         sich zahlenmäßig deutliche Bewegungen. So haben sich im
                                                                                              Der Großteil der Beschäftigten in der Kr ankenpflege sind
                         Jahr 2018 insgesamt 46.400 Krankenpflegekräfte arbeitslos ge-
                                                                                                  examinierte Fachkräfte (770.000 Personen bzw. 72 Prozent).
                         meldet. Zugleich haben sich insgesamt 47.700 Kr ankenpflege-
                                                                                                  Der Helferanteil ist mit 16 Prozent (170.000 P ersonen) deutlich
                         kräfte aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet.
                                                                                                  geringer als in der Altenpflege. Weitere 130.000 Personen
                         Dabei gelingt die Beschäftigungsaufnahme vielfach relativ
                                                                                                  sind als Spezialisten und Experten in der Kr ankenpflege tätig
                         schnell: Krankenpflegekräfte sind im Durchschnitt 141 Tage
                                                                                                  (12 Prozent). Der Beschäftigungszuwachs gegenüber 2017
                         arbeitslos (Helfer: 180 Tage; Fachkräfte 116 Tage) und damit
                                                                                                  geht zum größeren Teil auf Fachkräfte zurück (+16.000;
                         deutlich kürzer als die Arbeitslosen insgesamt.
                                                                                                  Helfer: +7.000).
                        Arbeitslosen-Stellen-Relation: Bei den Fachkräften standen
                                                                                              Anteil ausländischer Arbeitskräfte steigt: Bei Krankenpflegern
                         2018 im Durchschnitt 100 gemeldeten Stellen 41 arbeitslose
                                                                                                  stieg der Anteil der Ausländer von fünf Prozent 2014 auf
                         Krankenpflegefachkräfte gegenüber. 2011 waren es immerhin
                                                                                                  sieben Prozent 2018 (80.000 Beschäftigte).
                         noch 86 Arbeitslose auf 100 Stellen.
                         Bei den Helfern überwiegt die Zahl der Arbeitslosen die der          Wachsender Anteil von Leiharbeit in der Alten- und Kranken-
                         Stellen: 100 Stellenangeboten stehen 321 arbeitslose Kr anken-           pflege: Waren es 2014 noch rund 12.000 Leiharbeitnehmer
                         pflegehelfer gegenüber.                                                  in der Krankenpflege, so waren es 2018 schon fast doppelt
                                                                                                  soviele (22.000).

                       Tätigkeitsfeld          Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte                       Arbeitslose          Gemeldete offene Stellen
                       813*                                  (Personen, jeweils 30. Juni)              (Jahresdurchschnitt)             (Jahresdurchschnitt)

                       2014                                                            984.010                         12.956                                9.750
                       2015                                                           1.000.435                        11.862                             12.103
                       2016                                                           1.018.997                        11.548                             13.603
                       2017                                                           1.040.268                        11.594                             14.701
                       2018                                                           1.063.987                        11.103                             15.707

                       * Gesundheits- und Krankenpflege, Rettungsdienst und Geburtshilfe

                       Blickpunkt Arbeitsmarkt – Arbeitsmarktsituation im Pflegeber eich (2019/05)
                        https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Arbeitsmarktberichte/Berufe/Berufe-Nav.html

                       6                                                                                           Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Impressionen vom 12. Mai 2019
                                                            Internationaler Tag der Pflegenden
                                                                                                                                     Mehr von uns
                                                                                                                                     ist besser für alle!
  S I LV I A H A B E K O S T + R E N AT E S T I E B I T Z

                                                                                                          »Walk of Care« in Berlin
                                                                    S T E F F I B R A U N E (2)

                                                                                                                    ... in Dresden
T H O M A S S A U T T E R -S T R E L C Z U K (2)

                                                                                                               ...und in Stuttgart

                                                            Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                              7
»Olympischer Brief«
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                                       Nachdem der »Olympische Brief          kenhaus, die Finanzierung aller
                                      an Spahn« am 10. Januar 2019            Investitionskosten und die Ab-
                                      am Städtischen Krankenhaus Kiel         schaffung der Fallpauschalen als
                                      startete, war er nach zahlreichen       Abrechnungssystem.
 Siehe auch Info-                     Zwischenstationen am 3. Mai 2019         Der Olympische Brief ist aber
 dienst 84, S. 8                      an der Uniklinik in Freiburg schon      nicht nur eine einfache Unter-
                                      rund 400 Meter lang.                    schriftenliste. Es handelt sich um
                                       Der Brief fordert eine Personal-       eine Schriftrolle, die auf ein fahr-
                                      bemessung am wirklichen Bedarf          bares Gerät montiert ist, das über
                                      für alle Berufsgruppen im Kran-         die Krankenhausflure gerollt wird.       verschiedenen Kliniken unter-
                                                                               Der Olympische Brief ist somit          schrieben.
 Online unterschreiben unter                                                  auch ein Symbol für den gemein-            Die Aktion läuft bundesweit
  https://weact.campact.de/petitions/olympischer-                            samen Kampf der Beschäftigten            weiter, bis der Brief dann bei der
    brief-gegen-den-pflegenotstand                                            für mehr Krankenhauspersonal.            Gesundheitsministerkonferenz am
                                                                               Die Schriftrolle wurde bereits          5. Juni in Leipzig an Jens Spahn
 Infos auch unter
                                                                              von tausenden Beschäftigten,             übergeben wird. 
  https://www.facebook.com/olympic.letter/
                                                                              Patienten und Angehörigen in               Christian Godau, ver.di Kiel
                    CHRISTIAN GODAU

                                                              Start in Kiel                                                                 Uniklinik Freiburg
                    HAMBURG
                    VER.DI

                                      8                                                                             Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Mehr von uns
                                                                                                                                                          ist besser für alle!
A R I N A W O L F (2)

                                                                                         A G AT H E H O H M A N N
                                                                       Klinik Kösching                                        Unfallklinik Ludwigshafen

                                                                                         ERIKA ROTH

                                                                 Klinikum Ingolstadt                                                   Klinikum Worms

                        Städtisches Klinikum Brandenburg:
                        ver.di erzielt Tariferfolg zur Entlastung

                          ver.di hat im März 2019 einen                Zudem wurde eine Nachtdienst-
                        weiteren tarifvertraglichen Erfolg            besetzung mit mindestens zwei
                        zur Entlastung der Beschäftigten              examinierten Pflegekräften verein-
                        in Krankenhäusern erzielt.                    bart und dass Krankenpflegeschü-

                                                                                                                                                                            R E N AT E S T I E B I T Z
                          Nach Warnstreiks im vergange-               ler*innen nicht auf die Personal-
                        nen Jahr einigten sich ver.di und             besetzungsvorgaben angerechnet
                        der Arbeitgeber am städtischen                werden dürfen.
                        Klinikum Brandenburg in Branden-               »Erstmals setzen wir nun auch in             innen. Deshalb ist Bundesgesund-
                        burg an der Havel auf tarifvertrag-           einem ostdeutschen Flächenland                heitsminister Jens Spahn gefor-
                        liche Regelungen.                             einen tarifpolitischen Meilenstein            dert, Personalvorgaben gesetzlich
                          Kernpunkte der Einigung zur                 zur Entlastung«, sagte ver.di-                auf den Weg zu bringen, die sich
                        Entlastung sind schichtkonkrete               Bundesvorstandsmitglied Sylvia                am Bedarf der Patient*innen
                        Personalbesetzungsvorgaben für                Bühler. »Einmal mehr zeigen Be-               orientieren.« 
                        alle bettenführenden Stationen,               schäftigte, dass man sich auch
                        deren Nichteinhaltung Konsequen-              tarifpolitisch erfolgreich wehren
                        zen bis hin zum Aufnahmestopp                 kann, wenn der Arbeitgeber zu
                        von Patient*innen vorsehen, sowie             wenig Personal einsetzt und die
                        die Schaffung von rund 60 neuen               eigene Gesundheit gefährdet ist.
                        Vollzeitstellen für examinierte               Der Personalmangel in den Klini-
                        Pflegefachkräfte bis Ende nächs-              ken macht nicht nur die Beschäf-
                        ten Jahres.                                   tigten krank, sondern gefährdet
                                                                      auch die Sicherheit der Patient*                                        Am Tag der Pflegenden 2015

                        Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                                                     9
Niedersachsen:
                       Resolution zur Pflegepersonalbedarfsbemessung
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                        Die im März 2019 von der ver.di-Landesbezirks-
                       konferenz Niedersachsen-Bremen beschlossene Reso-
                       lution zur Pflegepersonalbedarfsbemessung wurde
                       am 24. Mai 2019 an den niedersächsischen Minister-
                       präsidenten Stephan Weil übergeben. Sie fordert:
                        »Sehr geehrter Herr Ministerpräsident Weil,
                       intervenieren Sie, wenn Sie es ernst meinen mit der
                       Pflege! Machen Sie Ihren Einfluss gegenüber der
                       Bundesregierung auf die jetzt getroffenen und vor
                       der Umsetzung stehenden Entscheidungen im Bun-
                       desministerium für Gesundheit geltend, um eine
                       (Weiter-)Entwicklung und verpflichtende Anwendung        Ministerpräsident Stephan Weil (2. v.r.) mit den ver.di-KollegInnen
                       eines am Pflegebedarf ausgerichteten Personal-           Elke Nobel, Regina Wagener, Detlef Ahting und Brigitte Horn

                       bemessungstools für die Pflege in Krankenhäusern zu
                       erreichen.«                                                »Wir sind der Überzeugung, dass ein am Patienten-
                        »Wir fordern Ihre Einflussnahme auf den Bundes-         bedarf ausgerichtetes Pflegepersonalbemessungstool,
                       gesetzgeber, damit bis 2020 ein an den individuellen     eine PPR 2.0, weitreichende positive Wirkung entfal-
                       Pflegebedarfen ausgerichtetes und pflegewissen-          ten wird.«
                       schaftlich fundiertes Personalbemessungstool (weiter-)     »Wir fordern Sie eindringlich auf, sich für unsere
                       entwickelt und umgesetzt wird, um den sozial- und        Pflegekräfte einzusetzen. Um dem Fachkräftemangel
                       krankenhausrechtlichen Anspruch der Versicherten         zu begegnen, benötigen wir eine glaubhafte und
                       auf eine bedarfsgerechte Versorgung im Krankenhaus       fundierte Verbesserung der Rahmenbedingungen und
                       zu sichern.«                                             keine Mogelpackungen.« 

                       Die vollständige Resolution findet ihr unter  https://tinyurl.com/verdiNDS-Resolution

                       Hamburg: Entscheidung gegen den Volksentscheid
                       – aber das Problem bleibt

                        Am 7. Mai hat das Hamburgische Verfassungsge-           häusern – miteinander verknüpft und zur Abstim-
                       richt entschieden, dass das »Volksbegehren gegen         mung gestellt, obwohl sie nicht notwendig inhaltlich
                       den Pflegenotstand – für ein Hamburger Gesetz für        zusammenhingen. Zudem könnten die vorgeschlage-
                       mehr Personal und gute Versorgung im Kranken-            nen Personaluntergrenzen im Bereich der Pflege nicht
                       haus« nicht durchgeführt werden darf. Eine juristi-      in einem Landesgesetz geregelt werden. Zuständig
                       sche Entscheidung haben die Hamburger*innen              wäre der Bund, der die Pflegepersonalausstattung in
                       damit erhalten. Dennoch bleibt das Problem, dass die     Krankenhäusern im Sozialversicherungsrecht ab-
                       Belastung der Pfleger*innen in den Krankenhäusern        schließend geregelt habe. Weil das Volksbegehren
                       extrem hoch ist und dadurch die Versorgung der           damit sein Kernanliegen nicht erreichen könne, sei es
                       Patient*innen gefährdet. Das Verfassungsgericht ent-     auch nicht teilweise, d.h. beschränkt auf die verblei-
                       schied, dass die vorgeschlagenen Regelungen zur          benden Regelungsvorschläge zum Reinigungsperso-
                       Mindestausstattung der Krankenhäuser mit Pflege-         nal und den Hygienestandards, durchzuführen. Die
                       personal nicht in einem Landesgesetz geregelt wer-       Entscheidung des Gerichts ist einstimmig ergangen.«
                       den können.                                              (HVerfG 4/18 vom 7. Mai 2019)
                        »Das Volksbegehren verstoße gegen das sog.                Somit gab es für das Verfassungsgericht sowohl
                       Koppelungsverbot, denn mit den vorgeschlagenen           inhaltlich juristische als auch formale Gründe, das
                       Änderungen würden unterschiedliche Regelungs-            Volksbegehren abzulehnen. Zur fehlenden Gesetz-
                       gegenstände – Pflege und Reinigung in Kranken-           gebungskompetenz der Länder heißt es in der Ent-

                       10                                                                            Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Mehr von uns
                                                                                                                                   ist besser für alle!

scheidung des Verfassungsgerichts: »Eine landes-
gesetzliche Regelung zur Ausstattung der Kranken-
häuser mit Pflegepersonal würde die Kompetenz-
ordnung des Grundgesetzes verletzen. Denn die
Leistungserbringung und die Versorgungsqualität in
Krankenhäusern seien Fragen der Sozialversicherung,

                                                                                                                            S I LV I A H A B E K O S T
die der Bund, was die Pflegepersonalausstattung
anbelange, im Rahmen der konkurrierenden Gesetz-
gebung erschöpfend in den §§ 135 ff. SGB V ge-
regelt habe. Die bestehenden bundesgesetzlichen                  den betrieblichen Interessenvertretungen und Ge-
Regelungen zur Pflegepersonalausstattung entfalte-               werkschaften Regelungen zur Entlastung zu schaffen.
ten für die Länder eine Sperrwirkung, auch soweit                  Das Urteil darf nicht als Vorwand dienen, das
dadurch zugleich Belange der landesrechtlichen                   Problem auf dem Rücken der Patient*innen und
Krankenhausplanung berührt würden.«                              Pfleger*innen auszusitzen. Die Stadt Hamburg ist
  Die Beschäftigten in den Krankenhäusern erwarten               aufgefordert, alles in ihrer Macht Stehende zu tun,
keine Diskussion über Zuständigkeiten der Gesetz-                damit rasch eine Verbesserung für die Beschäftigten
gebung, sondern konkrete Verbesserungen vom Bun-                 eintritt, ob als Gesellschafterin der Asklepios-Kliniken
desgesundheitsministerium!                                       Hamburg oder durch Initiativen im Bundesrat. 
  ver.di erwartet jetzt, dass das Bundesgesundheits-               Hilke Stein, ver.di Hamburg
ministerium liefert und schnell und nachhaltige Ver-
besserungen herbeiführt. Gesundheit ist keine Ware               Die vollständige Pressemitteilung des
und Pflege darf nicht krank machen. Die Kranken-                 Hamburgischen Verfassungsgerichtes findet ihr unter
hausbetreiber, gleich welcher Trägerschaft, müssen                https://tinyurl.com/JustizHH-7-5-2019
endlich handeln und sind weiterhin in der Pflicht, mit

ver.di ernennt Pflegebeauftragten
für den Südwesten
  ver.di in Rheinland-Pfalz und               Zeit, dass die Pflege aufsteht. Ein
dem Saarland hat den Gewerk-                  solcher Aufstand muss allerdings
schaftssekretär und Krankenpfle-              auch organisiert werden.
ger Michael Quetting zum Pflege-               Angesichts der aktuell sehr kon-
beauftragen der Gewerkschaften                trovers geführten Debatten über
im Südwesten ernannt.                         den Sinn und Zweck von Pflege-
  Das Projekt »Pflege.Auf.Stand«              kammern, welche in Rheinland-
beinhaltet u.a. eine Vernetzung               Pfalz die Einrichtung einer Pflege-
und Verzahnung der gewerk-                    kammer und im Saarland die            den für die tatsächliche Durchset-
schaftlichen Arbeit der Pflege-               Bildung eines Pflegereferates der     zung von Verbesserungen auf eine
beschäftigten beider Bundes-                  Arbeitskammer zur Folge hatte,        erfahrene und politisch schlagkräf-
länder. Ein ver.di-Pflegebeirat               besteht nach Ansicht des Pflege-      tige Organisation stützen sollten.
wurde ebenfalls für beide Länder              beauftragten Michael Quetting die     Sie müssen auch die aktive Soli-
ernannt. Es ist nötig, die Kräfte zu          Gefahr, dass »unerfüllbare Hoff-      darität anderer im Gesundheits-
bündeln und eine Bewegung für                 nungen nach höherer Wertschät-        bereich Beschäftigter erfahren.«
mehr Pflegepersonal in Kranken-               zung und verbesserter Einfluss-         Für gute Pflege seien mehr Per-
und Altenpflegeeinrichtungen zu               nahme der Pflegekräfte an neue        sonal und gesetzliche Vorgaben
entwickeln.                                   Institutionen geknüpft werden.        zur Personalbemessung dringend
  Der Widerstand nimmt immer                   Die Gefahr ist, dass dabei über-     nötig. 
mehr Gestalt an. Es ist nun an der            sehen wird, dass sich die Pflegen-

Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                      11
»Ausländische Fachkräfte für die Pflege
                       – Die Bedingungen müssen stimmen«
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                       Unter dem Titel »Ausländische Fachkräfte für die Pflege –
                       Die Bedingungen müssen stimmen« hat sich ver .di mit einem
                       Fachforum am Kongress »Armut und Gesundheit« Mitte März
                       in Berlin beteiligt.

                        Arbeitgeber im Gesundheits-          und dem Input des Kollegen Reiner       bedingungen, wertschätzende
                       wesen und auch die Politik lenken     Siebert vom ver.di-Bildungsinstitut     Führung und die Tätigkeit der im
                       zunehmend den Blick auf Pflege-       im Gesundheitswesen (BiG) »Der          Heimatland erworbenen Qualifika-
                       fachkräfte aus dem Ausland, um        steinige Weg zur beruflichen Inte-      tion und bereits erworbenen be-
                       den Bedarf an Pflegekräften in        gration« wurde in der Debatte           ruflichen Erfahrungen entspreche.
                       Deutschland zukünftig sicherzu-       herausgestellt, dass Anwerbung            ver.di machte deutlich, dass der
                       stellen. Das Thema gewinnt an         unter ethisch-moralischen Aspek-        gewerkschaftliche Grundsatz
                       Bedeutung, weil es unter den          ten stattfinden müsse.                  »gleicher Lohn für gleiche am glei-
                       gegenwärtig schlechten und un-         Ein »Brain Drain«, wodurch             chen Ort« gelte. Deshalb seien
                       attraktiven Arbeitsbedingungen in     Deutschland qualifizierte Pflege-       auch verbindliche Mindestlöhne in
                       der Pflege und den Herausforde-       kräfte aus anderen Ländern ab-          allen EU-Staaten und Regeln, die
                       rungen des demografischen Wan-        werbe und diese Länder dringend         die Ausweitung prekärer Beschäf-
                       dels immer schwieriger wird,          benötigte Fachkräfte verlieren,         tigungsverhältnisse verhinderten
                       qualifiziertes Pflegepersonal in      müsse verhindert werden. Grund-         und gute Arbeit beförderten unab-
                       Deutschland zu finden und dauer-      voraussetzung sei zudem, dass die       dingbar. Die Anwerbung ausländi-
                       haft in der Tätigkeit zu halten.      Integration von ausländischen           scher Pflegekräfte könne somit
                        ver.di stellt dabei heraus: Allein   Pflegekräften Zeit brauche, und         nur eine Maßnahme eines ganzen
                       durch Migration ist das Problem       dass dazu neben der zentralen           Bündels sein, so das Fazit der Ver-
                       fehlender Fachkräfte nicht zu         Voraussetzung der guten Arbeits-        anstaltung. 
                       lösen. Die Bedingungen müssen
                       stimmen, damit Migration als          Download der genannten Vorträge unter
                       Chance für Pflege genutzt werden       https://tinyurl.com/ArmutGesundheit2019
                       kann.                                 Mehr Infos zum Kongress unter
                        Nach einem Vortrag von Prof.          http://www.armut-und-gesundheit.de/
                       Dr. Hildegard Theobald von der
                       Universität Vechta zum Thema
                       »Wie werden Pflegekräfte mit
                       Migrationshintergrund und Männer
                       in die Pflegearbeit einbezogen?«

                                                             Neue Studie zeigt Handlungsbedarf für erfolgr eiche
                                                             betriebliche Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland

                                                             Robert Pütz, Maria Kontos, Christa Larsen, Sigrid Rand,
                                                             Minna-Kristiina Ruokonen-Engler
                                                             Betriebliche Integration von Pflegefachkräften aus dem Ausland
                                                             Reihe: Study der Hans-Böckler-Stiftung, Nr. 416. 200 Seiten
                                                             Downlad als PDF unter
                                                              https://www.boeckler.de/5248.htm?produkt=HBS-007115

                       12                                                                         Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Impressionen vom 11. Mai 2019
Kiel: »PflegeNOTstand? PflegeAUFstand!«
                                                                                             Mehr von uns
                                                                                             ist besser für alle!

                                                                     U L F S T E P H A N (5) / https://foto.ulfstephan.de/albums/tag-der-pflege-in-kiel-1/
                                              CHRISTIAN GODAU

Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                
                                                                13
Die Katze ist (halb) aus dem Sack:
                       Wird es eine PsychPVminus?
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                       Jetzt wird es er nst für die Personalausstattung
                       in der Psychiatrie und Psychosomatik
                        Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat
                       Mitte Mai das Stellungnahmeverfahren zum Entwurf
                       einer Richtlinie zur Personalausstattung in Psychiatrie
                       und Psychosomatik eröffnet. ver.di gehört zu den
                       Organisationen, die zu einer Stellungnahme bis zum
                       14. Juni aufgefordert wurden. Im Rahmen des Ver-
                       fahrens wird es am 7. August eine öf fentliche Anhö-
                       rung geben. Am 19. September soll die Richtlinie be-
                       schlossen werden. Aufgrund der G-BA-Verfahrens-
                       ordnung ist ver.di zur vertraulichen Behandlung des
                       Richtlinienentwurfs verpflichtet.

                       Grundsätzlich enttäuscht die vorgeschlagene
                       Lösung,
                        da sie keine strukturellen und qualitativen Ver-
                       besserungen für die Arbeitsbedingungen und die
                       psychiatrische Versorgung vorsieht. Im Gegenteil:         Aktivengruppen und Gremien sollten sich auf
                       Es zeichnet sich eine PsychPVminus ab.                    den folgenden Aktionsplan vorbereiten.
                                                                                  In der Woche ab dem 11. Juni gibt es Telefon-
                       Wir wollen nicht hinter die Standar ds der                  konferenzen/Onlineschulungen, um die ver.di-
                       PsychPV zurückfallen.                                       Positionen, Forderungen und Aktivitäten zu
                        Entscheidende Stellschrauben, wie das Ausfall-             erläutern und zu besprechen. Termine und Einwahl-
                       management, Schutz vor gefährlicher Alleinarbeit,           daten sind bei ver.di erhältlich.
                       Zwangs- und Gewaltvermeidung, die Abbildung                Am 18. Juni werden die Karten aus der Unterschrif-
                       neuer Aufgaben und Berufsgruppen, die Sicherung             tenaktion »PsychPVplus« in Berlin an GKV-Spitzen-
                       von Fachlichkeit, müssen für die Psychiatrie eindeu-        verband und DKG übergeben.
                       tig und bedarfsgerecht geregelt werden.                    Ein Flugblatt zur Verteilung ist bei ver.di erhältlich.
                        Es braucht einen deutlichen Personalaufwuchs, um           Bitte nutzt es, um die Information auf die Statio-
                       den gewachsenen Aufgaben, neuen Behandlungs-                nen und Bereiche zu tragen und die Kolleg*innen
                       und Versorgungsansätzen und den berechtigten                auf die kommenden Aktionen vorzubereiten.
                       Anliegen nach Wahrung von Patientenwürde und               Ab ca. 25. Juni bis Mitte August startet ein
                       -autonomie gerecht werden zu können. Beschäftigte           »Versorgungsbarometer« – wir befragen Kolleg*
                       brauchen mehr Kolleg*innen, um diese verantwor-             innen auf den Stationen zum Zusammenhang von
                       tungsvollen Jobs machen zu können, ohne selbst              Personalausstattung und Versorgungsqualität.
                       auszubrennen.                                               Wir sammeln die Informationen aus den Betrieben,
                                                                                   um die Öffentlichkeit über die gefährlichen Konse-
                       ver.di ruft deshalb alle Beschäftigten,                     quenzen einer schlechten Personalausstattung auf-
                        aber auch Psychiatrieerfahrene, Angehörige und             zuklären. Wir brauchen eure Unterstützung zur
                       alle, die an einem guten System psychosozialer              Umsetzung in eurem Betrieb. Weitere Informatio-
                       Versorgung interessiert sind, dazu auf, sich in den         nen und Materialien hierzu folgen.
                       nächsten drei Monaten für eine sehr deutliche              Ende August/Anfang September wird es einen
                       Verbesserung der Richtlinie einzusetzen. Verschlech-        Aktionstag in möglichst vielen Krankenhäusern
                       terungen auf Jahre hinaus müssen verhindert wer-            bundesweit geben (aktive Mittagspause).
                       den.                                                       Wir wollen zeigen, dass bundesweit die Kolleg*
                        Gisela Neunhöffer, ver.di-Bundesverwaltung                 innen besorgt über ihre Arbeitsbedingungen und
                                                                                   die Situation ihrer Patient*innen sind, wenn die
 Weitere Informationen findet ihr unter  https://psychiatrie.verdi.de             Personalausstattung in der vorliegenden schlechten
                                                                                   Form verabschiedet wird.

                       14                                                                         Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Links
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mehr von uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                              ist besser für alle!

Krankenhausvergleich für psychiatrische Krankenhäuser beschlossen

Zum 1. Januar 2020 sollen in den psychiatrischen                                                                                                 Hier werden die folgenden Fragen beantwortet:
Krankenhäusern nicht nur neue Personalmin-                                                                                                       Wie funktioniert das neue Budgetsystem?
deststandards, sondern auch neue Regelungen                                                                                                      Wozu der Krankenhausvergleich und
zur Finanzierung in Kraft tr eten. Diese beinhal-                                                                                                 wie funktioniert er?
ten einen sogenannten leistungsbezogenen                                                                                                         Wer wird verglichen?
Krankenhausvergleich. Dazu ist inzwischen eine                                                                                                   Mögliche Konsequenz des Krankenhausvergleichs:
Durchführungsvereinbarung zwischen Kranken-                                                                                                       Budgetabsenkung
kassen und Krankenhäuser n geschlossen wor-                                                                                                      Welche Auswirkungen sind noch zu erwarten?
den.
  Eine ausführliche ver.di-Erläuterung und                                                                                                      Die Durchführungsvereinbarung zum Krankenhaus-
-Kommentierung findet ihr auf der Seite                                                                                                         vergleich ist hier zu finden:
 https://psychiatrie.verdi.de                                                                  unter dem Kurzlink                               https://www.g-drg.de/Psych-Krankenhausvergleich

 https://tinyurl.com/KH-Vergleich

Wir backen uns Fachkräfte
  Wenn wir mehr Kolleg*innen und bedarfsger echte Personalstandards fordern, antworten viele Arbeitgeber:
»Wir können uns ja keine Fachkräfte backen.« Soll heißen: W ir müssen die Zustände weiter ertragen, denn
angeblich gibt es nicht genug Menschen, die die so wichtige Arbeit in Krankenhäuser n und Pflegeeinrichtun-
gen machen wollen. Dabei können wir uns dur chaus Fachkräfte backen – dafür braucht es nur ein paar
wichtige Zutaten.
  Die ver.di-Rezepte findet ihr unter dem Kurzlink  https://tinyurl.com/Fachkraft-Backen

                                                                                                                                     Mai 2019

                        s   äf                                                                                                    ‫פ‬t!
                                                                                                                                                               W  s äf
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mai 2019

                     
                                                                                                                                                                                                                     Bо ‫פ‬t!
                                                                                                                  Bо                                                    Gut bezahlen

W 
                                                                                                                                                                                             Mancherorts verd
                                                                                                                                                                                                                 ienen examinier
                                                                                                                                                                                             2.000 Euro brut                       te Altenpfleger*in
                                                                                                                                                                                                               to im Monat.                           nen in Vollzeit
                                                                                                                                                              G!                                                          Wer so wenig                              weniger als
                                                                                                                                                                                             Arbeitskräften                                    bezahlt, darf sich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Foto: AdobeStock

                                                                                                                                                                                                             nicht wundern                                        über einen Man
                                                                                                                                                                                            3.000 Euro brut                  . ver.di fordert,                                       gel an
                                                                                                                                                                                                              to verdienen.                    dass Pflegefac
                                                                                                                                                                                                                             Ein flächendecken                  hkräfte mindeste
                                                                                                                                                                                            kann Schluss mac                                      der Tarifvertrag                ns
                                                                                                                                                                                                                hen mit dem Lohn                                    in der Altenpfleg
                                                                                                                                                                                           Tarifvertrag hat,                        dumping kom                                        e
                                                                                                                                                                                                              verdient durchsch                     merzieller Anb
                                                                                                                                                                                                                                                                     ieter. Wer einen
                                                                                        rdern,                                                                                             (Frauen) mehr                          nittlich 6,6 Proz
                                                                        andards fo                                                                                                                         als Beschäftigte                         ent (Männer)
                                                                                                                                                                                                                                                                   bzw. 9,2 Prozent
                                                            Personalst                                                                                                                     Berufe attraktiv.                 ohne Tarifbind
                                                                                                                                                                                                                                              ung. Gute Tarif
                                              rfsgerechte                       backen.«
                                                                                                                                                                                                             Dafür streitet                                    verträge machen
                                                                                                                                                                                                                            ver.di.                                                die
                                 un  d be  da                       ch kr äf te
                        g*innen                    uns ja kein
                                                               e Fa
            mehr Kolle                ir können                          angeblich
                                                                                        gibt                                                                        Mehr ausbilden
  Wenn wir               itgeber: »W                        gen, denn
             viele Arbe                       weiter ertra
                                                                                                                                                                    Angesichts des

  antworten                      Zu st än de                      Kr an ke nh  äusern                                                                               wesen erheblich
                                                                                                                                                                                    steigenden Beda
                                                                                                                                                                                                      rfs müssen die                                                        R Maß
                           n die
                                                                                                                                                                                                                     Ausbildungska
                                                     e Arbeit in
                                                                                                                                                                                     erweitert, das
              : Wir müsse
                                                                                                                                                                                                                                     pazitäten im Gesu

  Soll heißen                          e so wichtig                   r uns durc
                                                                                     haus                                                                          vergütet werd
                                                                                                                                                                                  en. Schmalspu
                                                                                                                                                                                                     Schulgeld über
                                                                                                                                                                                                                   all abgeschafft                     ndheits-
                                                                                                                                                                                                                                                                            
                           hen, die di
                                                                                                                                                                                                                                    und die Ausbildun
                                                         i können wi                                                                                               Zahl der Ausb                  rausbildungen                                       g tariflich
                                                                                                                                                                                                                helfen nicht. In
               nug Mensc                     llen. Dabe
                                                                                                                                                                                 ildungsplätze                                   der Krankenpflege
   es nicht ge                   ac he n wo                        tig e  Zu ta ten.                                                                                                            jahrelang abge
                                                                                                                                                                                                               baut. Das räch                       wurde die
                            en m                      n paar wich
                                                                                                                                                                                                                              t sich jetzt.
               einrichtung                t es nur ei
   und Pf lege               für brauch                                                                                                                           Gesunde Arbeits
                backen – da                                                                                                                                                               plätze schaffen
    Fachkräfte                                                                                                                                                                               Mit fast 20 Tage
                 Rezepte.                                                                                                                                   Br
                                                                                                                                                                                                              n im Jahr sind
    Hier unsere
                                                                                                                                                                                            Techniker Kran                    Gesundheits-
                                                                                                                                                                                                            kenkasse weit                   und Krankenp
                                                                                      aller                                                                                                                                aus häufiger kran                 fleger*innen laut
                                                                           rchschnitt
                                                                                                                                                           !                            anderer Berufe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Berlin; Mai 2019

                                                                                                       samtdu                                                                                                                                 kgeschrieben
                           ermöglichen
                                                                                                                                                                                                            (durchschnittli
                                                                                         h wie im Ge                        ge                                                                                              ch 13,7 Ausfallta                als Beschäftigte
                   t                                                     flege so hoc                           nären Pfle                                                                   sich 77 Prozent,
     Vollzeitarbei
                                                                                                                                                                                                                                              ge). In der Kran
                                                         in der Altenp                             und statio                      eits                                                                      in der Altenpfleg                                  kenpflege könn
                                        Teilzeitanteil                               ambulanten                        terium ber                                                          zum gesetzlich                      e 80 Prozent nich                                en
                             Wäre der                      zen t), gäb e es in der              des wir tschaftsminis           s-
                                                                                                                                                                                                           en Rentenalter
                                                                                                                                                                                                                           ausz uübe
                                                                                                                                                                                                                                                  t vorstellen, ihre
                                                                                                                                                                                                                                                                     Tätigkeit bis
                                          ten (34,5
                                                       Pro                         es das Bun                       zwei Vorau                                                            Arbeitgeber habe                           n (DGB-Index

            Korn ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                       Ufer 10, 10179

                             Bes chä ftig                          me hr. So  hat                     kan  n unt er                                                                                          n die Pflicht, die                       Gute Arbeit 2018
                                                     eschäftigte                            potenzial                                                                                                                           Gesundheit ihrer                        ). Die

   Dа e
                                                 itb                                krä fte                             ; und die                                                         Tun sie das, habe                                       Beschäftigten
                                        Vo  llze                               eits                                 ten                                                                                      n sie auch meh
                             125.000                        ses enorm
                                                                        e Arb                            n angebo                                                                                                            r Arbeitskräfte.                     zu schützen.
                                              echnet. Die                                 Vollzeitstelle                   ei gesund
                              2012 vorger                                  rden genug                         n und dab
                                                            rden: Es we                in Vollzeit
                                                                                                   zu arbeite                                                 Pflegevorsorgefo
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Paula-Thiede-

                                            gehoben we
                                                                                                                                e Z)at
                              setzungen                                   auf Dauer                                                                                           nds umwidmen
                                                          lassen es zu,
                                                                                                                     B0äh
                                             ing ung  en                                                                                                      In der Altenpfleg
                                                                                                                                                                                                                                                                   "#e $t
                               Arbeitsbed                                                                                                                                      e werden jetzt
                                                                                                                                                             Deshalb sollten                   mehr Arbeitskr
                                                                                                                                                                             die 1,3 Milliarde                äfte gebrauch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            und Kirchen,

                               zu bleiben.                                                                                                                                                     n Euro im Pfleg               t, nicht irgendwa
                                                                                                                                                                                                                                              nn.
                                                                                                                                                                                                                                                                  %&e!
                                                                                                                                                             verwendet werd                                   evorsorgefonds
                                                                                                                                                                             en, mit dem 40.0                                  für ein Sofortpro
                                                                                                                                                                                                00 zusätzliche                                   gramm
                                                                                                                                                                                                               Stellen geschaffe
                                                                                                                                                                                                                                 n werden könn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                               e, Wohlfahrt

                                                        en                                        n zurück-                                                                                                                                      ten.
                               zurückgewinn                          gekehrt hab
                                                                                     en, könnte                                                              Weiterbildung för
         Beschäftigte
                                                                                                                  e
                                                     den Rücken                                       alth & Car                                                                       dern
                                      ihrem Beruf                                      ts Pysma He
                                  die                                 ie«  des Institu                         .000                                          In der Altenpfleg
                                                                                                .000 bis 200
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Soziale Dienst

                     gek  räf te,                        bac k-Stud                                                                                                           e fördert die Bund
         Etliche Pfle              Lau  t »Pfl ege-Come                     Pot enz ial von 120                  m gut e Arbeits-                              Auch deshalb
                                                                                                                                                                           werden jährlich
                                                                                                                                                                                                 esagentur für
                                                                                                                                                                                                               Arbeit (BA) Weit
                                                                                                                                                                                                                                                                             Nüsse k(
                       werden.                                 t – ein                                    alle
         gewonnen                                   Pflegekraf                              ungen: vor                                                                                       rund 7.000 Besc                     erbildungen für
                                       ehemalige                             nen Beding                                                                     In der Krankenp                                 häftigte zu Alten                   volle drei Jahre
                                                                                                                                                                                                                                                                 .
                       jede zweite                             ch sie nen                   tdruck.
                                                                                                                                                                            flege, wo nur                                      pfleger*innen
          gilt das für                             *innen. Do                                                                                                                              zwei Jahre gefö                                 umgeschult.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              reich Gesundheit,

                              min  iert en Pfleger                 ung   und   weniger Zei                                                                                                                  rdert werden,
                                                                                                                                                                                                                         sind es laut BA
                         exa                        sere Bezahl                                                                                                                                                                          nur etwa 300
          zusätzlichen                   sonal, bes                                                                                                                                                                                                     pro Jahr.
                        en, mehr Per                                                                                                                        Unnötige Arbeit
           bedingung                                                                                                                                                               vermeiden – DRG
                                                                                                                                    schluss.                                                      s abschaffen
                                                                                                                        t ohne Ab
                                                                                                                                                       G) *+,!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ltung, Fachbe

                                                                                                                                                                         Statt am Patie
                                                                                                             Bundesam                                                                   ntenbett sind
                                            terstützen                                         tistischem                         durch                                  abrechnen und                tausende Pfleg
                        de un                                                    ibt laut Sta                          üfung. Da                                                                                     ekräfte in Klini
            Auszubilden
                                                                                                                                                                                         Controlling im                               ken und Krankenk
                                                         rte Pfle ge-Azubi ble                    ch  die Abschlusspr               xis-                                 groben Schätzun                 Rahmen des Fallp                                 assen mit kodi
                                                     vie                                    dur                          t für Pra                                                                                        auschalen-System                              eren,
                                         Etwa jeder                            zent fallen                                                                                                gen sind mehrere
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bundesverwa

                                                                  bis 15 Pro                                n. Mehr Zei                                                                                     zehntausend Pfleg                  s (DRG) beschäfti
                                                     sweise 10                                 fte verlore                                                              versorgung unnö                                                                          gt. Nach
                                         S ätzung                                   gefachkrä                          reuung                                                             tigen Aufgaben                        efachkräfte mit
                                         Sch                       r 13.000 Pfle                          ividuelle Bet                                                                                    betraut. Ein Pote                       diesen, für die
                                                                                                                                                                                                                                                                  Kranken-
                                                     es Jahr übe                           ule und ind                                                                          Fallpauschalen                              nzial , das man
                                          g en jed                         en in der Sch
                                                                                                                                                                                               und die Umstellu                             durch die Absc
         34
                                          geh
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bühler, ver.di-

                                                                 ing  ung                                                                                                        von den vielen                 ng auf ein budg                              haffung der
                                                      gute Bed                                                                                                                                  weiteren Verb                      etfinanziertes
                                          aanleitung,                                                                                                                                                                                            System heben
         5t
                                                                                                                                                                                                              esserungen, die                                    könnte –
                                                                                                                                                                                                                                das mit sich bräc
                                                                                                                                                                                                                                                   hte, einmal abge
         nög!                                                                                                                                                                                                                                                       sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                               V.i.S.d.P.: Sylvia

                                                                                                                                                                                                                                                 gesundheit-sozia
                                                                                                                                                                                                                                                                 les.verdi.de

Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                       15
Bitte schnellstmöglich teilnehmen:
                       Befragung zur Umsetzung der PpUGV
     Mehr von uns
ist besser für alle!

                         Seit Oktober 2018 ist die Pflege-           den Untergrenzen liegen. Sie müs-             Wo unsere Antwortmöglichkeiten
                       personaluntergrenzen-Verordnung               sen durch die PpUGV nichts verän-             aus eurer Sicht nicht passen,
                       (PpUGV) in Kraft. Sie gilt für Kran-          dern, insbesondere sollen sie ihren           schreibt uns bitte eine Bemerkung
                       kenhäuser mit Betten aus dem                  Personalbestand auf den PpUGV-                ins offene Feld. Wo euch Informa-
                       Landeskrankenhausplan. Die                    Stationen nicht abbauen. Doch ist             tionen fehlen oder eine Station bei
                       neuen Untergrenzen sind seit dem              das so?                                       euch nicht vorhanden ist, lasst das
                       1. Januar dieses Jahres zu erfüllen.            Dazu haben wir Fragen formu-                Feld frei.
                       Es soll – so das Bundesgesund-                liert, deren Beantwortung uns ein
                       heitsministerium – eine Verbesse-             erstes Zwischenfazit ermöglichen.             Daten der Antwortenden und
                       rung der Patientenversorgung zur              Bitte lasst uns schnellstmöglich              Daten über einzelne Kranken-
                       Folge haben.                                  eine Antwort zukommen, damit                  häuser bleiben strikt inter n.
                         In vier Fachabteilungen (»PpUGV-            wir Anfang Juli das Ergebnis an                 Die ausgewerteten Gesamtdaten
                       Bereiche«) soll Personalaufbau bei            das Bundesgesundheitsministerium,             möchten wir für ein Zwischenfazit
                       den 25 Prozent der Krankenhäuser              den Spitzenverband der gesetz-                und begleitender ver.di-Öffentlich-
                       mit der geringsten Personalaus-               lichen Krankenkassen und die                  keitsarbeit verwenden. 
                       stattung stattfinden. Grundsätz-              Deutsche Krankenhausgesellschaft                Vielen Dank!
                       lich ist eine Verschiebung von Per-           zurückspiegeln können.
                       sonal aus anderen Bereichen über                Bitte antwortet über den Zeit-              Bei Fragen wendet euch an
                       3 Prozent nicht zulässig. 75 Pro-             raum seit 1.1.2019, wenn das                  Uwe Ostendorff, Tel. 030 / 69 56
                       zent aller Krankenhäuser sollten              nicht möglich ist über den kürze-             18 49, uwe.ostendorff@verdi.de
                       mit der Personalausstattung über              ren Zeitraum, den ihr überblickt.

                       Hier geht’s direkt zur Umfrage:
                       https://umfragen.verdi.de/index.php?r=survey/index&sid=712124&lang=de-informal

                       Eine Recherche des Berliner Rundfunks und der Berliner Zeitung                              Patient*innen oder das Zusam-
                       zu Pflegepersonal-Untergrenzen zeigt: Die versprochene                                      menlegen von Stationen können
                       Entlastung kommt in den Kliniken nicht an.                                                  die Vorgaben umgangen werden.
                                                                                                                     So auch im erwähnten Berliner
                         Der Rundfunk Berlin-Branden-                25 Prozent der am schlechtesten               Krankenhaus: Wenn auf der
                       burg (rbb) und die Berliner Zeitung           besetzten Kliniken in Deutschland             Kardiologie-Station nicht genug
                       haben am 18. April 2019 eine ge-              – und nicht etwa am eigentlichen              Pflegekräfte verfügbar sind, wird
                       meinsame Recherche zur Wirkung                Pflegebedarf.                                 kurzerhand Personal von anderen
                       der Pflegepersonal-Untergrenzen                 Außerdem gelten die Unter-                  Stationen abgezogen – und in der
                       veröffentlicht. Sie stützt sich unter         grenzen nur für die vier Bereiche             untergrenzenpflichtigen Kardiolo-
                       anderem auf die Zahlen einer un-              Intensivmedizin, Geriatrie, Unfall-           gie eingesetzt, erzählt eine Pflege-
                       fallchirurgischen Station aus dem             chirurgie und Kardiologie. Dabei              kraft. In den ausgedünnten Statio-
                       Vivantes-Klinikum Berlin-Neukölln.            werden Stationen immer öfter                  nen wird die Not dann besonders
                       In der Recherche wird deutlich:               interdisziplinär belegt. Verschiebe-          spürbar.
                       Die versprochene Entlastung tritt             bahnhöfe sind vorprogrammiert                   Derlei Personalverlagerungen
                       in vielen Kliniken nicht ein.                 und Schlupflöcher leicht gefun-               sind eigentlich untersagt, doch
                         Denn: Die verordneten Unter-                den: Etwa durch das Verlegen von              bislang gibt es keine Konsequen-
                       grenzen orientieren sich an den                                                             zen. 

                        https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/04/pflegepersonalstaerkungsgesetz-betreuungsschluessel-pflegenotstand.html
                        https://www.berliner-zeitung.de/berlin/lage-in-der-pflege-bleibt-katastrophal-spahns-neue-gesetze-helfen-den-kliniken-nicht-32394770

                       16                                                                                      Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
Arbeitszeit-Umfrage: Geld oder frei? (bis 30.7.2019)
                                                                                                                                   Tarifpolitik

Am 6. Mai 2019 hat der ver .di-Fachbereich Gesundheit und                               und bei der Forderungsaufstellung
Soziales eine große Arbeitszeit-Umfrage gestartet.                                      oftmals an vorderster Stelle.
Sag uns, was dir in den nächsten T arifverhandlungen wichtig ist.                         Um das Thema Arbeitszeit in den
                                                                                        nächsten Tarifrunden einbringen
Wir wollen wissen:                            Hinweise für Beschäftigte ohne            zu können, müssen wir uns sehr
  Was wünschen sich die Beschäf-              Computer/Internetzugang am                gut vorbereiten.
tigten im Gesundheits- und Sozial-            Arbeitsplatz:                               Mit der Befragung wollen wir
wesen: Mehr Geld, mehr Freizeit                 Sollte eine Teilnahme an der            herausfinden, wofür die Kollegin-
oder eine Kombination aus bei-                Online-Umfrage mangels techni-            nen und Kollegen in den Betrieben
dem?                                          scher Voraussetzungen nicht mög-          bereit sind zu streiten. Und wir
  Alle Beschäftigten im Gesund-               lich sein, helfen ehren- und haupt-       wollen eine breite Arbeitszeit-
heitswesen, in den sozialen Diens-            amtliche Kolleg*innen mit mobilen         diskussion vor Ort anstoßen –
ten, in Einrichtungen der Wohl-               Zugängen und Geräten. In einzel-          denn die ist für eine große Beteili-
fahrtsverbände und der Kirchen                nen Bereichen wird die Befragung          gung und unseren gemeinschaft-
sind aufgerufen, sich an unserer              auch in Papierform durchgeführt.          lichen Erfolg unerlässlich.
Online-Umfrage zu beteiligen.                 Hier hilft dir dein ver.di-Bezirk
                                              bzw. Fachbereich gerne weiter!            Alles klar? Dann fühle dich
So ist deine Teilnahme möglich:                                                         herzlich dazu eingeladen, an
  Alles was benötigt wird, sind               Was wir mit der Umfrage                   unserer Umfrage teilzunehmen.
5 bis 10 Minuten freie Zeit und ein           erreichen wollen – und wie es               Wir zählen auf dich – und ganz
Internetzugang, egal ob mit dem               weitergehen kann:                         besonders auf deine Meinung.
Computer oder mit einem Smart-                  In den zurückliegenden Tarifrun-        Selbstverständlich werden wir dich
phone. Nicht erforderlich sind                den haben wir gelernt: Die Gestal-        nach der Auswertung der Umfrage
datenschutzrechtliche Bedenken,               tung der Arbeitszeit hat nicht nur        über die Ergebnisse informieren. 
denn die Umfrage findet anonymi-              an Bedeutung dazugewonnen,
siert und gemäß den Auflagen der              sondern steht in den Diskussionen
DSGVO statt.

Hier geht’s direkt zur Umfrage: https://verdi.uzbonn.de/arbeitszeitumfrage-gesundheit-und-soziales

Gute Tarifverträge gibt es nicht geschenkt
Als »unterirdisch« bezeichnete                kontrollen bei den Passagieren am Flug-   den abhängig Beschäftigten kann nur
Frank Bsirske gegenüber der Süd-              hafen durchführt, künftig einen tarif-    durch Zusammenstehen auf der Arbeit-
deutschen Zeitung (SZ) den Grad               lichen Lohn von 19,01 Euro erhält.        nehmerseite überwunden werden. Wer
der gewerkschaftlichen Organi-                                                          Verhandlungen auf Augenhöhe will,
sation in der Altenpflege. Er rückt           Tariffragen sind Machtfragen              muss sich organisieren und bereit sein,
damit den Zusammenhang zwischen                 Da wo eine Gewerkschaft kaum Mit-       dafür aktiv zu werden.
Organisationsgrad und Einkommen               glieder hat, sind auch ihre Chancen auf     Gewerkschaftliche Organisation der
in den Kern der Diskussion.                   gute Tarifverträge gering. Wenn eine      abhängig Beschäftigten ist also der
  Gefragt hatte die SZ, warum ver.di          Gewerkschaft mit Streiks nicht einmal     Schlüssel zu guten Arbeitsbedingungen
einen Lohn für das Flughafensicherungs-       drohen kann, wie in der Altenpflege,      und Entgelten. Dies gilt für Flughafen-
personal von 19,01 Euro durchsetzt und        dann ist es nahezu ausgeschlossen, an-    sicherungspersonal ebenso wie für die
für die Altenpflege nur 16 Euro fordert.      gemessene Entlohnungen zu verhandeln.     Altenpflege und Beschäftigte im Ge-
  In der Tat klingt es etwas schräg,            Es kommt nicht von ungefähr, dass       sundheitswesen, deren Arbeit strukturell
wenn staatlich examinierte Altenpflege-       Hafenarbeiter, Drucker, Fluglotsen usw.   unterbewertet ist. 
rinnen nach 3-jähriger Berufsausbildung       gute Löhne haben. Das strukturelle          Wolfgang Hooke, ver.di Nord
mindestens 16 Euro erhalten sollen,           Machtgefüge zwischen Arbeitgebern, die
hingegen eine Kollegin, die Sicherheits-      den Geldbeutel in der Hand halten, und

Infodienst Krankenhäuser Nr. 85  Juni 2019
                                                                                                                              
                                                                                                                              17
Sie können auch lesen